DE683957C

DE683957C - Empfangsanordnung fuer stereoskopisches Fernsehen

Info

Publication number: DE683957C
Application number: DER88507D
Authority: DE
Original assignee: RCA Corp
Current assignee: RCA Corp
Priority date: 1931-09-26
Filing date: 1932-08-05
Publication date: 1939-11-20
Also published as: US2107464A

Description

Die Erfindung bezieht sich auf stereoskopisches Fernsehen.

Zum stereoskopischen Sehen muß bekanntlich jedes Auge auf zwei getrennte Bilder schauen, die etwa den Augenabstand voneinander haben, wobei gewöhnlich hierzu eine doppelte Optik verwendet wird.

Es ist bekannt, mittels einer Nipkow-Scheibe mit zwei Lochreihen oder mittels zweier Braunscher Röhren am Sendeort zwei Bilder abzutasten, die den beiden verschiedenen Netzhautbildern bei der Betrachtung eines Objektes entsprechen. Werden Braunsche Röhren verwendet, so müssen sie mittels einer besonderen Schaltung derart abwechselnd arbeiten, daß erst die eine Röhre eine Zeile des einen Bildes abtastet und während der Dauer der darauffolgenden Abtastung einer Zeile des anderen Bildes in der anderen Röhre nicht arbeitet; dann arbeitet wieder die erste Röhre usf.

Die Erfindung betrifft eine Anordnung, bei der dieses abwechselnde Arbeiten der beiden Braunschen Röhren am. Empfangsort wegfällt. Sie hat mithin den Zweck, das stereoskopische Fernsehen zu vereinfachen und die Verwendung optischer Systeme zur Betrachtung des stereoskopischen Bildes zu vermeiden. Sie erlaubt, zur Wiedergabe einer stereoskopischen Sendung eines der üblichen Empfangsgeräte zu verwenden, das durch eine zusätzliche entsprechende Anordnung eines Liniengitters plastisch wirkende Bilder zu liefern vermag.

Die Erfindung betrifft eine Empfangsanordnung für stereoskopisches Fernsehen bei einer Bildsendung, bei welcher die Zeilen des dem einen Auge zugeordneten Bildes abwechselnd mit den Zeilen des dem anderen zugeordneten übertragen werden, und sie besteht darin, daß vor einem einzigen Bildempfänger von derselben Ausgestaltung, wie er zum Empfang nicht stereoskopischer Bilder benutzt wird, ein für stereoskopische Lichtbilder und Röntgenbilder bekanntes Liniengitter derart angebracht ist, daß für das linke Auge des Beschauers die dem entsprechenden Sendebild zugehörigen Streifen der Empfangsbildfläche sichtbar werden, die für das rechte Auge verdeckt sind, und umgekehrt.

Die Erfindung ist auf der Zeichnung in vier Abbildungen dargestellt. so

Abb. ι zeigt schematisch eine Anordnung, durch die das Bild so abgeschirmt wird, daß abwechselnd Teile davon beobachtbar sind.

Abb. 2 zeigt ein Gerät zum Betrachten des stereoskopischen Bildes.

Abb. 3 zeigt eine Schaltung zur Steuerung der Abtaströhren.

Abb. 4 zeigt eine Empfangsschaltung bei Verwendung einer Kathodenstrahlröhre zur Bildwiedergabe.

Zweckmäßig enthält die Sendeschaltung nach Abb. 3 zwei Kathodenstrahlröhren 1 und 3, deren Abstand gleich dem Augenabstand ist. Die Zeilen werden abwechselnd abgetastet, und

zwar so, daß die Röhre ι zum Beispiel die ungeraden Zeilen und die Röhre 3 die gefaden Zeilen abtastet.

Der Oszillator 9 in Abb. 3 überträgt die erzeugten Schwingungsfrequenzen, die gleich der Abtastzeilenfrequenz sind, auf die im Gegentakt geschalteten Röhren 13 und 15 mit der Gitterbatterie 17; bei abwechselnden Halbperioden wird die eine Röhre vollkommen verriegelt und die andere Röhre vollkommen leitend. Die Anodenbatterie 19 ist mit den Anoden über die Widerstände 21 verbunden. Die Ausgänge der beiden Röhren 13 und 15 führen über ein zweites Verstärkerpaar 23 und 25 und Widerstände 27 und 29 zu den Kathodenstrahlröhren 1 und 3 derart, daß die Ausgangsenergie von der ersten Röhre 23 zum Beispiel zwischen Kathode 31 und Steuergitter 33 der Röhre 1 und die Ausgangsenergie der anderen Röhre 25 zwischen Kathode 35 und Gitter 37 der Röhre 3 gelegt wird. Auf diese Weise werden die Steuergitter 33 und 37 von 1 und 3 abwechselnd über und unter den Einsatzpunkt vorgespannt, so daß sie, um es nochmals zu wiederholen, abwechselnd arbeiten.

Am Empfangsende werden beide auf der Sendeseite aufgenommenen stereoskopischen Bildreihen zum Beispiel auf dem Fluoreszenzschirm einer Kathodenstrahlröhre erzeugt; im Gegensatz zu einer üblichen Empfangsanordnung ist die vorliegende Anordnung so ausgebildet, daß die Zeilen, aus denen das Bild zusammengesetzt erscheint, scheinbar vertikal anstatt horizontal laufen. Dieser Effekt wird dadurch erzielt, daß die Röhre aus einem normalen Seh winkel angesehen wird, der um 90° versetzt ist zu dem Sehwinkel bei der Betrachtung gewöhnlicher Bilder.

Um diese Betrachtung zu ermöglichen, wird auf das Empfangsgerät ein Adapter aufgesetzt, der ein Gitter enthält, das aus abwechselnd undurchsichtigen oder durchsichtigen Streifen oder Teilen besteht und an dessen einem Ende sich ein verstellbarer Spiegel befindet. Bei der Empfangsschaltung gemäß Abb. 4 ist 63 die Antenne und 65 der Verstärker, von dem die Signale über die Leitungen 69 zu der Empfangsröhre 67 geleitet werden. Diese enthält die Kathode 71, das Steuergitter 73, die Beschleunigungselektrode 75, die Fluoreszenzwand 77 und die zweite Anode 79. 81 ist der Verstärker für die Synchronisierungssignale. 83 und 85 sind die Ablenkungskreise mit den Ablenkungsspulen 87 und 89.

Die Röhre 67 steht senkrecht in einem Gehäuse 91 mit einer Lautsprecheröffnung 105 (Abb. 2), das mit einem Klappdeckel 93 versehen ist, der auf der Innenfläche einen Spiegel trägt. Zum Zwecke des stereoskopischen Sehens ist der Adapter oberhalb der Röhre 67 angeordnet. Dieser hat an seiner der Fluoreszenzwand zugekehrten Seite ein Gitter 97, das so an-,ggordnet ist, daß der Beobachter, der den Fluoreszenzschirm durch den Spiegel 99 betrachtet, zwei Scharen Bildzeilen erblickt. Das rechte Auge des Beobachters sieht nur gewisse Teile der Fluoreszenzwand und andere nicht, während das linke Auge nur diejenigen Teile der Fluoreszenzwand sehen kann, die dem rechten Auge verdeckt sind.

Das Feld, das die Augen des Beobachters übersehen, wenn das Gitter 97 zwischen den Augen und der Fluoreszenzwand liegt, ist ausführlicher in der Abb. 1 dargestellt, wo auf der rechten Seite das rechte Auge mit R und das linke Auge mit L bezeichnet ist, während auf der linken Seite der Abbildung die Flächen oder Streifen, die das rechte bzw. linke Auge auf dem Schirm sieht, gleichfalls mit L und bezeichnet sind. Durch die Kombination dieser beiden Punkt- oder Streifenscharen erhält der Beobachter den Eindruck einer stereoskopischen Betrachtung.

Falls das Objekt am Sender vertikal abgetastet wird, muß das Gitter 97 am Empfänger entsprechend gedreht werden.

Claims

Patentansprüche:

1. Empfangsanordnung für stereoskopisches Fernsehen bei einer Bildsendung, bei 9" welcher die Zeilen des dem einen Auge zugeordneten Bildes abwechselnd mit den Zeilen des dem anderen zugeordneten übertragen werden, dadurch gekennzeichnet, daß vor einem einzigen Bildempfänger von derselben Ausgestaltung, wie er zum Empfang nicht stereoskopischer Bilder benützt wird, ein für stereoskopische Lichtbilder und Röntgenbilder bekanntes Liniengitter derart angebracht ist, daß für das linke Auge des Beschauers die dem entsprechenden Sendebild zugehörigen Streifen der Empfangsbildfläche sichtbar werden, die für das rechte Auge verdeckt sind, und umgekehrt.

2. Sendeanordnung für stereoskopisches '05 Fernsehen zur Zusammenarbeit mit der Empfangsanordnung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß auf der Sendeseite zwei Abtaströhren angeordnet sind, wobei jede Röhre das Objekt in einer Reihe no paralleler Zeilen abtastet, und Mittel vorgesehen sind, um periodisch die eine Röhre wirksam, die andere zum Abtasten unwirksam zu machen, so daß benachbarte Zeilen abwechselnd von verschiedenen Röhren abgetastet werden.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen