DE2043193A1 - Kinematographisches Aufnahmesystem mit veränderlicher Brennweite - Google Patents
Kinematographisches Aufnahmesystem mit veränderlicher BrennweiteInfo
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Description
dh.ing. H. NEGENDANK · dipl.-ing. H. HAXJCiK · ι·ιιΊ4-ρ«ϋβ! JVV. SCHMITZ
HAMBURG-MÜNCHEN
TBI.. 3β 74 28 VND 364115
Kurt Kirchhoff
2 Hamburg 53 m.g38oi)8e
4· 5 texegb. negeiupatebt München
Hamburg, den 31. August 1970
Kinematographisch.es Aufnahmesystem mit veränderlicher Brennweite
Die Erfindung "betrifft ein kinematographisches Aufnahme ays tem
mit veränderlicher Brennweite.
Die Erfindung stellt eine Optische Anordnung dar für die Aufnahme von anamorphotischen Filmen im Breitwandformat
unter Verwendung von üblichen Aufnahmesystemen mit veränderlicher
Brennweite (Vario-, Zoom-Objektive oder Gummilinsen)· Insbesondere ist an die Anwendung für den Amateur-Sektor mit
dem 8 mm Film (S8-Format) gedacht.
Während die Normalfilmprojektionen in den Kinotheatern schon
lange von dem früher üblichen Projektionsformat 1 : 1.33
(Bildhöhe : Bildbreite) abgegangen sind und aus Gründen der besseren Bildwirkung die Projektionsformate 1 ; 1.85, 1 ι 2
und 1 : 2.25 bevorzugen, hat für den 8 mm Film bisher eine ähnliche Entwicklung nicht stattgefunden.
Vor etwa zehn Jahren waren schon einmal anamorphotische Aufnahme-Systeme, die nach dem DBP 1 028 802 für das 8 mm Filmformat gebaut waren, auf dem Markt.
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• ■ ■. ....
* ι ι ι
Durch die stürmische Entwicklung, die die Einführung der Aufnahmeobjektive mit veränderlicher Brennweite bedeutete,
und die dazu geführt hat, daß nunmehr kaum noch neue 8 mm-Kameras
mit Objektiven fester Brennweite gebaut werden, kam die Verbreitung anamorphotischer Breitwandfilme im 8 mm~
lOrmat völlig zum Stillstand.
Die Vorzüge des anamorphotischen Breitwandbildes mit den
Vorteilen, die die Verwendung von Aufnahmeobjektiven mit ; veränderlicher Brennweite bietet, zu vereinen, ist bisher
nicht gelungen«
Die Anordnung eines anamorphotischen Vorsatzes mit einer
Entfernungseinsteil-Einrichtung, wie sie für Aufnahmezwecke
notwendig ist, nach den deutschen Patenten 971 992 oder 1 028 802 auf Objektive mit veränderlicher Brennweite angef
wendet, führt zn Größendimensionen des anamorphotischen
Vorsatzes, die für eine 8 mm-Kamera nicht vertretbar sind·
Versuche, die in dieser Richtung unter Verwendung anamorphotischer
Vorsätze gemacht wurden, konnten wegen der großen Durchmesser, Baulängen und Gewichte dieser Vorsätze nicht in
die Praxis umgesetzt werden.
Die vorliegende Erfindung vermeidet diesen Nachteil und führt praktisch kaum zu einer Vergrößerung der optischen
Teile des Aufnahmesystems gegenüber nicht anamorphotischer
(orthomorphotischer) Aufnahmeobjektive mit veränderlicher
Brennweite.
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Die Erfindung geht von solchen bekannten Aufnahmeobjektiven
mit veränderlicher Brennweite aus, die aus einem Vario-Ieil
und einem festen Grundobjektiv bestehen, und bei denen ein
Frontglied zur Entfernungseinstellung benutzt wird. Diese Objektive haben oft wenigstens im Gauß1sehen Gebiet der
Abbildung einen telezentrisehen Strahlengang zwischen dem
Vario-Teil und dem Grundobjektiv.
In den meisten Fällen werden solche Objektive mit einem Ausspiegelungsprisma
versehen, das über eine geneigte teilverspiegelte Fläche einen Teil der Energie des durchtretenden
Strahlenganges meistens senkrecht zur optischen Achse ausspiegelt. ·
Dieser ausgespiegelte Lichtenergieteil wird von einer Sucheroptik
aufgenommen und kann zusätzlich zur Beliehtungsmessung
verwendet werden.
Vor dem Grundobjektiv ist in den meisten Fällen die Blende des Aufnahmesystems angeordnet, welche - von Hand bedient
bzw. von einer Photozelle gesteuert - die auf den Film auf- *
treffende Liehtmenge regelt.
Die Erfindung besteht nun darin, daß Vario-Systeme mit Grundobjektiv verwendet werden, die so korrigiert werden, daß
zwischen dem Varioteil nicht nur im Gauß'sehen Gebiet des
Strahlenganges ein telezentrischer Strahlengang herrscht,
sondern daß in diesem Raum auch die weit geöffneten Abbildungsstrahlen für sämtliche Bildpunkte möglichst zonenfrei
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telezentrisch verlaufen, und daß in diesen Raum ein aaamorphotisches
System eingebracht wird.
Daß erfindungsgemäß dieser Raum in einem äerart korrigierten Vario-System zur Aufnahme des anamorphotischen Systems
gewählt wird, hat' den großen Vorteil, daß in diesem Raum des Vario-Objektivs trotz Brennweitenänderung und Änderung der
Aufnahme-Entfernung der Strahlengang immer konstant verläuft und daher das anamorphotisehe System besser zu korrigieren
ist; im Gegensatz hierzu ändern sich bei den üblichen anamorpho tischen Vorsätzen durch die Verstellung des nachfolgenden
Vario-Systems die Bildwinkel und Öffnungen der Strahlenbündel mit der Brennweite.
Ein weiterer Vorteil liegt darin, daß das anamorphotische System in diesem Raum in unmittelbarer Nähe der Blende am
Ort der engsten Einschnürung des Strahlenganges - liegt und somit in bezug auf Durchmesser und Baulänge den kleinstmöglichen
Raum beansprucht.
Ferner wird bei dieser Anordnung keine zusätzliche sphärische Optik zur Entfernungseinstellung des anamorphotischen Systems
benötigt, wie sie in den beiden angeführten deutschen Patenten 971 992 und 1 028 802 vorgesehen sind.
Die am Vario-System vorhandene Entfernungseinstellung durch Verstellen des Frontgliedes bedient gleichzeitig das Vario-System,
den anamorphotisehen Teil und das Grundobjektiv.
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_ 5 —
Besonders günstig ist es nun für den vorgesehenen Zweck der
anamorphot!schen Aufnahme mittels Vario-Systemen, hier statt
der üblichen anamo^ho ti sehen Systeme aus Zylinder-Linsen an
sich bekannte anamorphot!sehe Prismensysteme zu verwenden.
Diese Prismensysteme können, wenn sie fest und nicht schwenkbar
eingebaut werden, aus nur je zwei Prismen streng achromatisch ausgeführt werden.
• Diese Prismen bringen im Gegensatz zum Zylindersystem im
genügend telezentrisch korrigierten Strahlengang keine eigenen ^
durch ilächenkrümmungen bedingten Fehler in die Abbildung. Sie sind praktisch nur auf den Farbquerfehler und symmetrischen
Verlauf der Verzeichnung zu korrigieren.
Sie können auch sehr viel kurzer gebaui werden als zylindrische
Galilei-Systeme, deren Einzelglieder im Verhältnis zur
Brechkraft des Grundobjektivs weit geringere Brechkräfte aufweisen
müssen, um genügend zonenfrei abzubilden*
Auch entfallen die Schwierigkeiten der Einhaltung der opti- sehen
Achse zwischen den zylindrischen Einzelgliedern, die insbesondere bei kleinen Zylindersystemen mit relativ hoher
Brechkraft schwer zu beherrschen ist.
Ganz besondere Vorteile bringt die Erfindung bei Verwendung
von Prismen-Anamorphoben, wenn sie in solchen Vario-Systemen
nach Fig. 2 zur anamorphotischen Abbildung Verwendung finden, die bereits ein Ausspiegelungsprisma zum Zwecke der Bildbetrachtung
aufweisen.
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Erfindungsgemäß wird dann das vorhandene Ausspiegelungsprisma
(siehe Tig. 2) von einem der beiden achromatischen Prismen ersetzt und dieses so ausgebildet, daß es die notwendige
Sucherbildausspiegelung mit übernehmen kann.
Zur anamorphosehen Abbildung mit solch einem Variosystem
ist praktisch nur noch der Liehraufwand eines einzigen achromatischen
Prismas notwendig.
Es ist sofort einzusehen, daß diese Anordnung den geringsten Mehraufwand an Platz und Optik verursacht, und auch wirtschaftlich
die günstigste lösung für die Aufnahme von anamorphotischen Filmen mit Vario-Objektiv darstellt.
Das hier vorgesehene anamorphotische Prisma, das gleichzeitig
die Ausspiegelung des Sucherbildes übernimmt, hat eine senkrecht zur optischen Achse stehende Eintrittsfläche, während
die teilverspiegelte Fläche unter 45° zur optischen Achse steht.
Erfindungsgemäß können die Eintrittsfläche und die zur Ausspiegelung
benutzte Prismenfläche auch andere Winkel zur optischen Achse aufweisen.
Die anamorphotische Wirkungsebene kann erfindungsgemäß sowohl
in der Vertikalen als auch in der Horizontalen liegen.
Die Sucherausspiegelung erfolgt in jedem Falle in der Richtung der anamorphotisehen Wirkungsebene.
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Für den Pall, daß die Wirkungsebene in der Horizontalen
liegt, wird erfindungsgemäß die Eintrittsfläche des ersten
Prismas zur Ausspiegelung des Sucherstrahlenganges benutzt
werden.
Auch eine geeignete Fläche des zweiten - dem Grundobjektiv
benachbarten - Prismas kann zur Ausspiegelung benutzt werden.
Man hat dann nur im Sucherstrahlengang, der ja möglichst
orthomorphotisch sein soll, durch Einfügen eines Eompensationsprlsmas
innerhalb eines telezentrischen Strahlenganges dafür zu sorgen, daß die anamorphotische Verzerrung des Sucherbildes
wieder aufgehoben wird.
Weitere Verbesserungen und zweckmäßige Ausgestaltungen der
Erfindung sind anhand der Abbildungen erläutert, in denen einige Ausführungsbeispiele dargestellt sind. Es zeigen:
Fig. 1 ein Vario-System bekannter Bauart,
Fig. 2 ein Vario-System bekannter Bauart, bei dem ein Teil des Lichtes einem Sucher- und Einstell-Fernrohr
zugeführt wird,
Fig. 3 den Vertikalschnitt durch eine erste erfindungsgemäß
ausgebildete Anordnung,
Fig. 4 den Horizontalschnitt durch die Anordnung der Fig. 3»
Fig. 5 den Vertikalschnitt durch eine zweite Ausführungsform der Erfindung, "
-8-
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Fig. 6 die Draufsicht von oben auf die Ausführungsform
nach Fig. 5, ,
Fig. 7 den Vertikalschnitt durch eine dritte Ausführungsform der Erfindung,
Fig. 8 die Draufsicht von oben auf die Ausführungsform nach Fig. 7,
Fig. 9 den Vertikalschnitt durch ein zur Ausführung der Erfindung geeignetes anamorphotisches Prismensystem mit
W gleichzeitiger Ausspiegelung, wobei dieses Prismen
system zusammen mit dem dazugehörigen Varioteil und dem dazugehörigen G-rundobjektiv als vierte Ausführungsform
der Erfindung bezeichnet ist,
Fig.10 die Draufsicht von oben auf die Ausführungsform des
Prismensystems der Fig. 9,
Fig.11 den Vertikalschnitt durch eine fünfte Ausführungsform
der Erfindung,
™ Fig.12 die Draufsicht von oben auf die Ausführungsform nach
Pig. 11,
Fig.13 den Vertikalschnitt durch eine sechste Ausführungsform'
der Erfindung,
Fig.14 den Horizontalschnitt durch die Ausführungsform
nach Fig. 13,
-9-
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Fig. 15 eine um 90° um die Achse gedrehte Ansicht des bei der
Ausführungsform nach Fig. 13 "bis 14 benutzten weiteren
anamorphotischen, afokalen Zylinderlinsensystema im Schnitt,
Pig. 16 einen Schnitt ähnlich derjenigen der Fig. 7 durch
eine siebente Ausführungsform der Erfindung, wobei jedoch diese Fig. 16 vor allem der Aufnahme der
Bezeichnungen für ein durchgerechnetes Zahlenbeispiel dient. Die Bezeichnungen der Fig. 16 sind unabhängig ^
von den Bezugszeichen der übrigen Figuren gewählt.
Fig. 17 eine maßstäbliche Gegenüberstellung des normalen Formats und des anamorphotischen, gemäß der Erfindung
hergestellten Breitwandbildes, das mit gleicher
Brennweite im gleichen Abstand aufgenommen und projiziert worden ist.
Das in Fig. 1 gezeigte Vario-System bekannter Bauart besteht
aus einem Varioteil 1 und einem Grundobjektiv 2. Zwischen diesen ist die Blende 3 des Systems angeordnet. Die Zerstreuungslinsen
4 und 5 werden zum Zwecke der Brennweiten-Änderung unterschiedlich verschoben, um gleichzeitig mit der Brennweiten-A'nderung
die Schnittweitenkonstanz im Bildort 6 zu erreichen·
In der Weitwinkelateilung sind die Linsen 4 und 5 ausgezogen,
in der Telestellung gestrichelt gezeichnet. Zur Fokussierung
wird das sammelnde Glied 7 axial verschoben*
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Das in Fig. 2 dargestellte Vario-System üblicher bekannter
Bauart ist mit einer Ausspiegelungseinrichtung versehen, bei der durch physikalische Trennung ein Teil des lichtes
einem Sucher- und Einstell-Fernrohr zugeführt wird.
Sa besteht aus einem Varioteil 8, einem Grundobjektiv 9,
der Blende 10, einem Teilungsprisma 11, einem Fernrohrobjektiv 12 und einer Feldlinse mit Umkehrsystem 13« Das
Okular des Sucher-Fernrohres ist hier nicht dargestellt. Das zerstreuende Glied 14 und die Zerstreuungslinse 15
werden zum Zweck der Brennweiten-Änderung unterschiedlich verschoben, um gleichzeitig mit der Brennweiten-Änderung
die Schnittweitenkonstanz im Bildort 16 zu erreichen. In der Weitwinkelstellung sind die Linsen 14 und
ausgezogen, in der Tele-Stellung gestrichelt gezeichnet.
Zur Fokussierung wird das sammelnde Glied 17 axial verschoben.
Bei der in den Fig. 3-4 gezeigten ersten Ausführungsform
der Erfindung ist zwischen dem Varioteil 18 und dem Grundobjektiv 19 vor der Blende 20 ein anamorphotisch^ afokales
Zylinderlinsensystem 21 angeordnet. Das afokale Zylinderlinsensystem 21 ist im Vertikalschnitt Fig. 3 wirksam, im
norizon talschnitt Fig. 4 nicht. Es besteht aus einem positiven
Glied 23 und weist somit im Vertikalschnitt der Fig. eine brennweitenverlängernde Wirkung auf.
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Der sich hieraus ergebende anamorphotisch^ Paktor liegt
wie bei anamorphotischen Vorsätzen zwischen 1,5 x und 2 x»
Das zerstreuende Glied 24 und die Zerstreuungslinse 25·
werden zum Zwecke der Brennweiten-Änderung unterschiedlich verschoben, um gleichzeitig mit der Brennweiten-Änderung
die Schnittweitenkonstanz im Bildort 26 zu erreichen,,
In der Weitwinkelstellung sind die Linsen 24 und 25 ausgezogen, in der Telestellung gestrichelt gezeichnet. Zur
Fokussierung wird das sammelnde Glied 27 axial verschoben»
Es ist natürlich auch möglich, die wirksame Ebene des anamorpho
tischen Systems 21 in die horizontale Ebene zu legen.
In diesem Falle wird die Zylinderlinse 22 zerstreuend und .
die Zylinderlinse 23 sammelnd, wodurch sieh in der Horizontalen eine brennweitenverkürzende Wirkung ergibt.
Bei der Ausführungsform der Erfindung nach den Hg. 5 und 6
ist zwischen dem Varioteil 28 und dem Grundobjektiv 29 vor der Blende 30 ein anamorphotisehea Prismensystem 31 angeordnet.
Das anamorphotisehe Prismensystem 31 ist im Vertikalschnitt
der Hg. 5 wirksam, im Horizontalschnitt der Fig. 6 nicht. Es besteht aus einem achromatischen Prisma 32 und einem
achromatischen Prisma 33» die so zueinander angeordnet sind, daß im Vertikalschnitt brennweitenverlängernde Wirkung auftritt.
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Der sich hieraus ergebende anamorphotische Faktor liegt wie
bei üblichen anamorphotischen Vorsätzen zwischen 1,5 x und 2 x.
Das zerstreuende Glied 34 und die Zerstreuungslinse 35 werden zum Zwecke der Brennweiten-Änderung unterschiedlich verschoben,
um gleichzeitig mit der Brennweiten-Änderung die Schnittweitenkonstanz im Bildort 36 zu erreichen.
In der Weitwinkelstellung sind die Linsen 34 und 35 ausgezogen, in der Telestellung gestrichelt gezeichnet. Zur Fokussierung
wird das sammelnde Glied 37 axial verschoben·
Es ist natürlich auch möglich, die wirksame Ebene des anamorphotischen
Prismen-Systems 31 in die horizontale Ebene zu legen·
In diesem Falle werden die achromatischen Prismen 32 und 33 so angeordnet, daß sich in der Horizontalen eine brennweitenverkürzende
Wirkung ergibt, wie es z.B. in Fig. 11 und 12 dargestellt ist.
Die Fig. 7 und 8 zeigen für die dritte Ausfuhrungsform der
Erfindung ein Variosystem, bei dem zwischen dem Varioteil 38 und dem Grundobjektiv 39 ein anamorphotisehes Prismensystem 41
angeordnet ist·
Das anamorphotische Prismensystem 41 ist im Ve rlkalschnitt
- Fig. 7 - wirksam, im Horizontalschnitt - Fig. 8 - nicht wirksam.
Es besteht aus einem achromatischen Prisma 42 und einem achromatiechen
Prisma 43» die so zueinander angeordnet sind, daß im Vertikalschnitt brennweitenverlängernde Wirkung auftritt·
209811/U69 ·
Zwischen diesen Prismen 42 und 43 ist die Blende 40 des
Systems angeordnet.
Das achromatische Prisma 42 weist hier eine senkrecht zur
optischen Achse stehende Eintrittsfläche und eine unter 45° zur optischen Achse stehende Kittfläohe 48 auf, die teilverspiegelt
ist und die durch physikalische Trennung einen Teil des Lichtes in vertikaler Richtung einem Sucher- und
Einstell-Ferarohr zuführt, von dem hier das Fernrohrobjektiv
50, der Spiegel 49 und die Feldlinse mit Umkehrsystem 51 gezeigt sind»
Das Okular des Sucher-Fernrohres ist hier nicht dargestellt.
Der sich durch das Prismensystem 41 ergebende anamorphotisch?
Faktor liegt wie bei üblichen anamorphotischen Vorsätzen
zwischen 1,5 χ und 2 x„
Das zerstreuende Glied 44 und das sammelnde Glied 45 werden
zum Zweck der Brennweiten-Änderung unterschiedlich verschoben, um gleichzeitig mit der Brennweiten-Änderung die Schnittweitenkonstanz
zu erreichen. ™
In der Weitwinkelstellung sind die Linsen 44 und 45 ausgezogen, in der Telestellung gestrichelt gezeichnet. Zur Fokussierung
wird das sammelnde Glied 47 axial verschoben. Es ist natürlich auch möglich, die wirksame Ebene des anamorphotischen Systems
41 in die horizontale Ebene zu legen. In diesem Falle werden die achromatischen Prismen 42 und 43 so angeordnet, daß sich
in der Horizontalen eine brennweitenverkürzende Wirkung ergihtf
wie es zum Beispiel in Fig. 11 und 12 dargestellt ist. '
20981 1/U69 "u"
'ORIGINAL INSPECTED
Die Ausspiegelung für das Sucher- und Einstell-Fernrohr erfolgt
dann in horizontaler Richtung.
Ein Vergleich der Darstellung der Fig. 2 mit der Darstellung der Fig. 7 zeigt deutlich, daß erfindungsgemäß lediglich
durch den Mehraufwand eines zusätzlichen verkitteten Prismas aus dem konventionellen Vario-System ein anamorphotisches
Vario-System entstanden ist.
Die in den Fig. 9 und 10 gezeigte vjarte Ausfuhrungsform der
Erfindung sieht ein anamorphotisches Prismensystem mit
gleichzeitiger Ausspiegelung vor, bestehend aus je einem
achromatischen Prisma 52 und 53 mit dazwischen liegender Blende 54 und dem Spiegel 55, der den von der teilverspiegelten
unter 45° zur optischen Achse liegenden Fläche 56 des Prismas 52 ausgespiegelten Anteil des Lichtes dem Sacherund
Einstell-Femrohr zuführt, dessen Teile hier nicht dargestellt
sind.
Die Eintrittsfläche 57 des Prismas 52 steht hier nicht senkrecht auf der optischen Achse des darvorstehenden nicht
gezeichneten Varioteiles.
Die Austrittsfläche 58 für den Sucherstrahlengang des
Prismas 52 erhält die entsprechende Neigung, so daß das durch die Flächen 56, 57 und 58 begrenzte Teilprisma des achromatischen
Prismas 52 für den Sucherstrahlengang trotz der achräggestellten
Flächen keine Abbildungsfehler einführt, da die Prismen in einem möglichst zonenfrei telezentrischen Strahlengang
stehen.
209811/U69 ~15~
Die in den Pig. 11 und 12 gezeigte fünfte Ausführungsform
der Erfindung ist ein Vario-System, bei dem zwischen dem
Varioteil 59 und dem Grundobjektiv ÖO ein anamorphotisch.es
Prismensystem 62 angeordnet ist.
Das anamorphotische Prismensystem 62 ist im Horizontalsclmitt
■-■ Fig. 12 - wirksam, im Vertikalschnitt - Fig. 11 unwirksam.
'
yjs besteht aus einem achromatischen Prisma 63 und einem
achromatischen Prisma 6U, die so zueinander angeordnet sind,
daß im Ilorizontalschnitt brennweitenverkürzende Wirkung auf tx-itt.
Zwischen diesen Prismen 63 und 6k ist die Blende 61 des Systems
angeordnet.
Das achromatische Prisma 63 weist eine hier um 45 zur
optischen Ach&e stehende Sintrittsfläche 69 auf, die ™
teilverspiegelt ist und die durch physikalische Trennung
einen Teil des Lichtes in horizontaler Richtung über einen
Spiegel 70 einem Sucher- und Einstell-Fernrohr zuführt, das
hier nicht dargestellt ist. Der sich durch das Prismensystem 02 ergebende anamorphotische Faktor liegt wie bei üblichen
Vorsätzen zwischen 1.5 x und 2 x.
Die sechste Ausführungsform ist in der Fig. 13 bis I5 dargestellt,
Lei diesem ist ein Vario-System erfindungsgemäß
209811/U69
INSPECTED - 16 -
zwischen dem Varioteil JI und dem Grrmdobjelctiv JZ vor der
Blende 73 ein anamorphotisch.es afokales Zylinderlinsensystem
Jk angeordnet. Das anamorphotische Zylinderlinsensystem
Jk ist im Vertikalschnitt der Fig. 13 wirksam, im
.Horizontalschnitt der Fig. 15 nicht, Es besteht hier aus
einer verkitteten sammelnden Zylinderlinse 75 und einer
verkitteten sammelnden Zylinderlinse 75 und einer verkitteten
zerstreuenden Zylinderlinse j6 und wirkt hier brennweitenverlängernd.
Zwischen den verkitteten Zylinderlinsen 75 und j6 ist ein
unter k% stehendes planparalleles Glasplättchen 77 angebracht,
dessen eine Oberfläche teilverspiegelt ist vaitl
die durch physikalische Trennung einen Teil des Lichtes in horizontaler Richtung einem Sucher- und Einstellfernrohr
zuführt.
Dieser Strahlengang, der in der vertikalen Ebene durch die verkittete sammelnde Zylinderlinse 75 konvergent geworden
ist, wird in dieser Ebene durch die zerstreuende Zylinderlinse 78» die mit der zerstreuenden Zylinderlinse J6 optisch
identisch ist, wieder telezentrisch. Vom sphärischen Objektiv 79 erfolgt über den Spiegel 80 und durch die Feldlinse 81 die
Abbildung des jetzt anamorphotischen Bildes in der Ebene der Gesichtsfeldblende 82.
- 17 209811/U69
Dieses anamorphotisch^ Bild wird über eine sphärische Umkehrsystemhälfte
83 wieder im Unendlichen abgebildet. Zwischen der
ersten Umkehrsystemhälfte 83 und der zweiten Umkehrsystemlaälfte
84 ist der Strahlengang wieder telezentrisch, und hierin ist ein anamorphotisches, afokales Zylinderlinsensystem
85 angeordnet, das in gleichem Maße brennweitenverkürzend wirkt, wie das Zylinderlinsensystem 7^- brennweitenverlängernd
ist.
Fig. 15 stellt zur Verdeutlichung eine um 90 um die Achse
gedrehte Ansicht dieses Zylinderlinsensystems 85 im Schnitt
dar. Durch die Umkehrsystemhälfte 8k wird nun wieder ein
unverzerrtes Sucherbild entworfen, das durch ein hier nicht dargestelltes Okular betrachtet werden kann.
Nachstehend ist das Zahlenbeispiel eines erfindungsgemäßen
anamorphotischen AufnahmeObjektivs mit veränderlicher Brennweite
gegeben. .
Fig. 16 zeigt den Vertikalschnitt, in den die für das Zahlensind beispiel benutzten Benennungen eingetrager/. Die Ausspiegelung
für das Sucher- und Einstell-Fernrohr wird hier in vertikaler
Richtung unter dem Winkel 90 zur Achse vorgenommen» Die Wirkung des Prismenanamorphoten liegt ebenfalls in
vertikaler Ebene und hat den brennweitenverlängernden Faktor 1*5 x.
209811/1489
- 18 -
— 1ο —
Das Zahlenbeispiel zeichnet sich durch sehr geringe Zonenfehler für alle Bildwinkel aus.
Mit T1 bis r1 „ und r bis r„.. sind die Krümmungsradien bezeichnet.
Die Winkel 16* bis 21» sind die Flächenneigungen der Prismen P10 bis P1 o» gemessen als Winkel zwischen
den Flächennormalen und der optischen Achse im ■Vertikalschnitt.
Mit d1 bis d_n sind die Glasdicken und Luftabstände auf
einem Strahl gekennzeichnet, der beim Eintritt in das System mit der optischen Achse zusammenfällt.
Mit L bis Lq und L1JL bis L1 Q sollen die einzelnen Linsen
bezeichnet sein, die Prismen mit P bis P1q·
Die relative Öffnung, für die das vorliegende Beispiel korrigiert ist, beträgt F : 1,8 im Horizontalschnitt und
F : 2,7 im Vertikalschnitt.
Die beiliegende Tabelle enthält die einzelnen Werte des Zahlenbeispieles.
Die Fig. 17 zeigt die durch die Erfindung ermöglichte
Bildwirkung im Vergleich zu derjenigen eines normalen Formats.
209811/U69 "* 19 "
Claims (1)
- Pa t e η t a η s ρ r ü c h eTU/ Kinematographisches Aufnahme sys tem mit veränderlicher Brennweite, bestehend aus einem afokalen Vorsatzsystem 18, mit welchem durch Abstandsänderungen der optischen Glieder (24, 25» 27) die Brennweitenveränderung und Schnittweitenkonstanz bewirkt wird, und einem nachfolgenden fest eingebauten auf unendlich eingestellten Grundobjektiv, dadurch gekennzeichnet, daß zwischen dem afokalen Vorsatz (18, 28, 38, 59t 71) und dem Grundobjektiv (19t 29t 39t 60» 72) ein afokales anamorphotisches System (21» 31t 41t 62, 74) vorgesehen ist.2. Kinematographisches Aufnahmesystem nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß im afokalen anamorphotisehen System (41, 62, 74) eine teilverspiegelte Hache (48, 56, 69t 77) angebracht ist, die eine Teilmenge des Strahlenganges für die Beobachtung des Sucherbildes durch ein Sucherfernrohr herausspiegelt.3· Kinematographisches Aufnahme system nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß das anamorphotische (31, 41, 62) System aus zwei achromatischen Prismen (32, 33j 42, 43J 52, 53; 63, 64) aufgebaut ist.4« Kinematographisches Aufnahmesystem nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß eine geeignete Grenzfläche (48, 56, 69) eines Prismas (42, 52, 63) eine Teilverspiegelung zur Ausspiegelung des Sucherbildes für die . Beobachtung durch ein Sucherfernrohr erhält. ' ,209811/1469- 20 -- £0 - 20A31935β Kinematographisches Aufnahmesystem nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß im Luftraum zwischen den beiden Gliedern (75, 76) eines anamorphotischen Systems (74) aus Zylinderlinsen ein Teilspiegel (77) angebracht ij3t, der das Sucherbild für die Beobachtung durch ein Sucherfernrohr herausspiegelt.6, Kinematographisches Aufnahmesystem nach Anspruch 1-5, dadurch gekennzeichnet, daß die zwischen dem afokalen brennweitenverändernden Vorsatz und dem Grundobjektiv vorgesehenen anamorphotischen Systeme in einem Strahlengang stehen, der auch für hoch geöffnete Strahlenbündel weitgehend zonenfrei telezentrisch ist.7. Kinematographisches Aufnahmesystem nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß das anamorphotisch^ System (21, 31, 41 , 52 - 53, 62, 74) in der Nähe der Systemblende (20, 30, 4θ, $k, 61, 73) angeordnet ist.20981 1/U69
Priority Applications (2)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE2043193A DE2043193C3 (de) | 1970-09-01 | 1970-09-01 | Anamorphotisches Aufnahmeobjektiv mit veränderbarer Brennweite |
US00175513A US3751136A (en) | 1970-09-01 | 1971-08-27 | Variable focal length anamorphotic cinecamera systems |
Applications Claiming Priority (1)
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