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Wäschezentrifuge Die Erfindung betrifft eine Wäschezentrifuge mit
elektromotorisch angetriebener Schleudertrommel, in die zusätzlich Luft zum Trocknen
eingeleitet wird, und sie hat eine Ausgestaltung der Zentrifuge zum Gegenstand,
durch die der Trocknungsgrad wesentlich verbessert wird.
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Es wird davon ausgegangen, daß der Trocknungsgrad von Wäschezentrifugen
im wesentlichen von der Umdrehungsgeschwindigkeit der Schleudertrommel abhängt.
Da auf dem Markt von den hierfür benötigten Einphasen-Elektromotoren lediglich solche
mit 1400 oder 2800 U/min zur Verfügung stehen, ist auch der Trocknungsgrad an diese
Geschwindigkeiten gebunden, und eine gewisse Abweichung ist lediglich durch die
Veränderung der Durchmesser der Schleudertrommel gegeben. Die bekannten Ausführungen
dieser Art haben jedoch den Nachteil, daß die in der Schleudertrommel befindliche
Wäsche beim Schleudern an die Innenwand der Schleudertrommel derart fest .angepreßt
wird, daß eine gleichmäßige Entwässerung nicht möglich ist.
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Auf der anderen Seite besteht das Bedürfnis, die Wäsche so weit zu
trocknen, daß sie bügelfertig ist. Da dies mit den beschriebenen älteren Ausführungen.
nicht möglich ist, hat man bereits versucht, in die Schleudertrommel Heißluft einzuführen,
welche zusätzlich zur Schleudertrocknung eine Verdampfungstrocknung erreichen soll.
Diese Bemühungen waren jedoch deshalb wenig erfolgreich, weil keine gleichmäßige
Beaufschlagung der Wäscheoberfläche mit der Heißluft erreicht werden konnte. Von
der in der Schleudertrommel beim Schleudern, entstehenden Wäschesäule wurde lediglich
die nach innen gerichtete Oberfläche dieser Säule etwas stärker getrocknet.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, diese Nachteile zu beseitigen
und eine zusätzliche Verdampfungstrocknung mit einem hohen Wirkungsgrad zu ermöglichen,
und zwar derart, daß ein Schleuderprodukt erzielt wird, welches bügelfertig ist,
d. h. je nach der Gewebeart nur nach eine Feuchtigkeit von etwa 20,1/o; oder weniger
hat.
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Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß am Mantel der
Schleudertrommel axiale Kanäle mit nach innen gerichteten radialen Bohrungen vorgesehen
und die Kanäle an ihrem einen Ende, mit einem Gebläse verbunden sind.
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Durch diese Ausbildung der Schleudertrommel wird der Vorteil erzielt,
daß eine große Luftmenge durch die Wäschemasse gepreßt wird, so daß hierdurch eine
wesentliche zusätzliche Verdampfungstrocknung in Erscheinung tritt. Durch die Anordnung
der Kanäle ist dafür Sorge getragen, daß die Luft in. jedem Fall durch die Wäsche
strömen muß und nicht etwa an der Wäsche vorbeiströmen kann.
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Der vorstehend beschriebene Grundgedanke kann in verschiedenen Ausführungsformen
verwirklicht werden. Gemäß der Erfindung besteht das Gebläse aus einem auf der Schleudertrommel
durch Bajonettverschlüsse od. dgl. verriegelbaren Gebläseaufsatz mit Leitschaufeln,
so daß der Gebläseaufsatz mit der Schleudertrommel umläuft und dabei in jeden Kanal
Luft einbläst. Diese Ausführung hat den Vorteil, daß kein zusätzliches Gebläse erforderlich
ist und die durchgeleitete Luftmenge von der Umdrehungsgeschwindigkeit der Schleudertrommel
bestimmt wird.
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Nach einem weiteren Merkmal der Erfindung wird die Luft durch den
Deckel zum Gebläse hingeführt, wobei sie durch elektrische Heizspiralen zusätzlich
erhitzt werden kann. Es kann auch ein zusätzlicher Lüfter vorgesehen sein, welcher
die Trocknungsluft dem Gebläseaufsatz zuführt.
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Erfindungsgemäß .ist ferner vorgesehen, daß die Kanäle von nach innen
gewölbten Blechstreifen gebildet werden, die am Mantelinneren der Schleudertrommel
angeordnet sind und nach innen gerichtete Bohrungen aufweisen. Am Mantelinneren
sind dadurch rippenartige Erhöhungen geschaffen, welche ein glattes Anliegen der
Wäsche beim Schleudern ausschließen, vielmehr findet eine Art Auflockerung der Wäsche
statt, und die Trocknungsluft vermag durch die aufgelockerte Wäsche leichter hindurchzutreten.
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Die Art der Ausgestaltung der Blechstreifen bzw. Kanäle kann verschieden
sein. Zu bevorzugen sind Blechstreifen, die im Querschnitt etwa halbkreisförmig
nach innen gewölbt sind; derartige Blechstreifen
lassen sich auch
am Trommelboden anbringen, und schließlich besteht die Möglichkeit, einen Teil der
Trocknungsluft axial in das Korbinnere zu leiten.
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Die erfindungsgemäß ausgebildete Wäschezentrifuge ist einfach zu handhaben.
Als zusätzliche Arbeit gegenüber den bekannten Ausführungen braucht lediglich der
Gebläseaufsatz durch die Bajonettverschlüsse auf der Schleudertrommel befestigt
bzw. gelöst zu werden. " " Weitere Merkmale der Erfindung ergeben sich aus der nachstehenden
Beschreibung eines Ausführungsbeispiels, das an Hand -der Zeichnung näher erläutert
ist. In dieser zeigt Fig. 1 die Wäschezentrifuge im Längsschnitt, Fig.2 die Schleudertrommel
im Längsschnitt, in einem größeren Maßstab; Fig. 3 auf der linken Hälfte eine Draufsicht
auf Fig. 2, auf der rechten Hälfte einen mittleren Querschnitt und Fig. 4 den Gebläseaufsatz
in der rechten Hälfte in Draufsicht, in der linken Hälfte in einem mittleren Querschnitt.
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Die in Fig. 1 dargestellte Wäschezentrifuge 1 besteht aus einem Gehäuse,
einem Antriebmotor 2, der über einen nach oben gerichteten Wellenstumpf 3 die Schleudertrommel
4 in schnelle Umdrehung versetzt. Der Antriebmotor, ein Einphasenmotor, kann eine
Drehzahl von 1400 oder 2800 U/min .haben. Die Wäschezentrifuge hat einen Gehäusedeckel
s, der mit einem Griff 7 um ein Gelenk 6 schwenkbar ist.
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Die in Fig. 2 und 3 im größeren Maßstab dargestellte Schleudertrommel
4 ist mit ihrem Trommelboden 25 am Wellenstumpf 3 des Antriebmotors 2 in an sich
bekannter Weise angeordnet. An der Innenwand der Schleudertrommel 4 sind acht um
jeweils 45° versetzte Blechstreifen 23 angeordnet, die radial nach innen gewölbt
sind und auf diese Weise Kanäle 8 bilden. Im Bereich der Kanäle 8 weist die Schleudertrommel
4 keine Perforierungen auf, die Bohrungen 12 .sind nur zwischen den Blechstreifen
vorgesehen. In den Blechstreifen23 sind Bohrungen9 vorgesehen, die in zwei Reihen
angeordnet sind und von denen die eine Reihe etwa um 45° nach rechts und die andere
etwa um 45° nach links zur Radialrichtung versetzt ist. Von den unteren Enden der
Kanäle 8 gehen radial nach innen gerichtete Kanäle 26 aus, die von gewölbten
Blechstreifen 24 gebildet werden, welche auf dem Trommelboden 25 befestigt
sind. Sie weisen nach oben gerichtete Bohrungen 9 auf. Die Kanäle 26 münden in einen
zentrischen, nach oben offenen Rohrstutzen 11.
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Der obere Rand 30 der Schleudertrommel 4 ist eingezogen. Am Rand
30 sind mehrere Riegelteile für Bajonettverschlüsse 16 angeordnet. Durch
die Bajonettverschlüsse kann ein Gebläseaufsatz 13 mit der Schleudertrommel verbunden
werden. Der Gebläseaufsatz besteht aus einem Bodenteil 14 mit Öffnungen 31, die
über den oberen Enden der Kanäle 8 liegen. Das nach oben gewölbte Deckelblech weist
eine axiale Öffnung auf, die nach oben kragenförmig verlängert ist. Der Kragen 27
ist nach außen umgebogen. Zwischen dem aufgewölbten Deckelblech und dem Bodenteil
14 ist für jede Öffnung 31 eine etwa radial angeordnete Leitschaufel 15 vorgesehen.
Die Leitschaufeln 15 reichen bis in die Höhe des Kragens 27. Der Gebläseaufsatz
13 wird durch die Bajonettverschlüsse 16 mit der Schleudertrommel 4 derart fest
verbunden,- däß er mit der Schleudertrommel umläuft und dabei in jedem Kanal 8 Luft
einbläst.
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Im Gehäusedeckels ist im Bereich über dem Kragen 27 ein Rohrstutzen
17 angeordnet, durch den die Trocknungsluft dem Gebläseaufsatz 13 zugeführt wird.
Zu diesem Zweck ist der untere Rand 28 des Rohrstutzens 17 entsprechend dem Kragen
27 des Gebläseaufsatzes 13 nach außen umgebogen und mit Leitschaufeln. 21 versehen.
In den Deckel gelangt die Luft durch am Deckelrand vorgesehene Öffnungen 22. Der
Rohrstutzen 17 ist am Gehäusedeckel 5 derart befestigt, daß bei geschlossenem Deckel
zwischen dem Kragen 27 und dem Rand 28 ein Luftspalt von etwa 12 mm verbleibt. Dieser
Luftspalt soll so groß sein, daß er einerseits beim Schlagen der Schleudertrommel
mit dem Gebläseaufsatz kein Anschlagen zuläßt, andererseits jedoch einen Strömungsverlust
verhindert.
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Die Trocknungsluft kann durch im Rohrstutzen 17 eingebaute, elektrische
Heizspiralen 18 vorgeheizt werden. Die Heizspiralen können radial oder ringförmig
im Rohrstutzen eingebaut sein. Außerdem ist dem Rohrstutzen 17 noch ein zusätzlicher
Lüfter 19 zugeordnet, der von einem Elektromotor 20 engetrieben wird. Da die Schleudertrommel
zugänglich sein muß, ist der Außendurchmesser des Gebläseaufsatzes 13 kleiner als
die Einfüllöffnnuung der Wäschezentrifuge.
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Durch entsprechendes Bemessen der Ausflußöffnung 32 ist dafür Sorge
zu tragen, daß in dem die Schleudertrommel umgebenden Gehäusemantel kein oder nur
ein möglichst kleiner Überdruck der Luft entsteht. Das Druckgefälle zwischen dem
Inneren und dem Äußeren der Schleudertrommel soll hingegen möglichst groß sein,
um einen hohen Luftdurchsatz und damit eine erhöhte Trocknung zu gen währleisten.
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Die Wirkungsweise der Wäschezentrifuge ist folgende: Zur Vorbereitung
wird der Gehäusedeckels am Griff 7 um das Gelenk 6 hochgeklappt. Sodann wird der
Gebläseaufsatz 13 entriegelt und herausgenommen. Anschließend wird die Naßwäsche
in die Schleudertrommel 4 eingefüllt. Nach dem Verriegeln des Gebläseaufsatzes 13
und dem Schließen des Gehäusedeckels 5 ist die Zentrifuge betriebsbereit. Aus Sicherheitsgründen
ist dafür Sorge zu tragen, daß der Antriebsmotor 2 sowie der Lüfter 19 und die Heizspiralen
18 nur bei geschlossenem Gehäusedeckel 5 unter Strom gesetzt werden können.
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Sobald der Antriebsmotor 2, der Lüfter 19 und die Heizspiralen 18
eingeschaltet sind, beginnt die Entwässerung bzw. Trocknung. Zunächst wird der größere
Wasseranteil durch die Zentrifugalkraft aus der Wäsche ausgeschleudert. Das Wasser
preßt sich dabei durch die Bohrungen 12 der Schleudertrommel 4, sammelt sich im
Gehäuse und läuft durch die Ausflußöffnung 32 ab.
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Beim Umlaufen der Schleudertrommel wird durch den Gebläseaufsatz 13
Luft angesaugt. Die Luft kommt durch die Öffnungen 22 am Rand des Gehäusedeckels
5 und tritt in den Rohrstutzen 17 von oben ein. Beim Durchströmen des Rohrstutzens
17 erwärmt sich die Luft. Über die Leitschaufeln 21 gelangt sie in den Gebläseaufsatz
und wird von den Leitschaufeln 15 durch die Öffnungen 31 in die Kanäle 8 geleitet,
von wo aus sie teilweise durch die Bohrungen 9 tritt, teilweise nach unten weiter
in die
radialen Kanäle 26 am Trommelboden strömt. Auch aus den beiden
unteren Kanälen 26 strömt ein Teil der Luft durch Bohrungen 9 in das Innere - der
Schleudertrommel 4. Der Rest der Luft schließlich gelangt über den zentrischen Rohrstutzen
11 in das Innere der Schleudertrommel.
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Die durch die Bohrungen 9 strömende Luft wirkt auf die an die Trommelirlnenwand
gepreßte Wäsche ein. Sie durchströmt diese und nimmt dabei einen Großteil der Feuchtigkeit
auf. Die feuchte Luft fließt dann ebenfalls durch die Bohrungen 12 in der Schleudertrommel
4 nach außen in den Gehäuseraum und strömt durch die Ausflußöffnung 32 nach außen.
Sobald die Schleuderwirkung keine Wasserabsonderung mehr zu bewirken vermag, wird
eine weitere Trocknung mit Hilfe der durch die Wäsche durchgeblasenen Luft erreicht.
Der Grad der Trocknung kann durch die Betriebsdauer und durch die Temperatur der
Trocknungsluft variiert werden.
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Bei dem Trocknungsvorgang in der zweiten Trocknungsphase, bei der
also keine Schleuderentwässerung mehr erfolgt, wirkt sich zum Durchblasen der Wäsche
auch positiv aus, daß die Wäsche mit zunehmendem Trockenheitsgrad lockerer wird.
Da die Kanäle 8 rippenartige Erhöhungen im Trommelinneren darstellen, wird außerdem
ein gleichmäßig festes Anliegen der Wäsche an der Schleudertrommelwand vermieden.
Auch hierdurch findet ein Auflockern der Wäsche statt.
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Sobald der gewünschte Trockengrad erreicht ist, wird die Wäschezentrifuge
stillgesetzt. Nach dem Öffnen des Deckels 5 und dem Abnehmen des Gebläseaufsatzes
13 kann die bügelfertig getrocknete Wäsche herausgenommen werden.
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Die Erfindung ist nicht auf das vorstehend beschriebene und in der
Zeichnung dargestellte Ausführungsbeispiel beschränkt, sondern es läßt sich eine
Reihe von Änderungen vornehmen, ohne daß der Rahmen der Erfindung überschritten
wird. So besteht die Möglichkeit, auf den zusätzlichen Lüfter 19 zu verzichten,
auch kann die Luftzuführung durch konstruktive Umgestaltung von unten vorgenommen
werden, wobei lediglich durch kragenförmiges übergreifen dafür Sorge zu tragen ist,
daß kein Wasser in das Gebläse nach unten eintritt. Ferner können auch die Blechstreifen
23 und 24, welche die Kanäle 8 bzw. 26 bilden, andere Querschnittsgestaltungen erfahren.
Die Größe der Bohrungen 9 sowie ihre Anzahl richtet sich nach den Strömungsverhältnissen
sowie nach der Leistung des Gebläseaufsatzes 13.