Vorrichtung zur Resektion und/oder Ablation von organischem Gewebe mittels Hochfrequenzström
Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Resektion und/oder Ablation von organischem Gewebe mittels Hochfrequenzstrom, mit einer mit Hochfrequenzspannung beaufschlagbaren Schlinge am distalen Ende.
Eine derartige Vorrichtung ist allgemein bekannt.
Eine Resektion oder Ablation organischer Strukturen wird bei¬ spielsweise in der Hysteroskopie zur Entfernung von Fibromen, Polypen und Gewebe des Endometriums und in der Urologie zur Entfernung von prostatischen Adenomen vorgenommen. Derartige Resektionen oder Ablationen organischer Strukturen werden her¬ kömmlicherweise mittels eines Resektionsinstruments durchge¬ führt, das am distalen Ende eine elektrisch leitende und mit Hochfrequenzstrom beaufschlagbare Metallschlinge aufweist. Zur Durchführung eines Schneidvorganges wird die Schlinge mit mono¬ polarer oder bipolarer Hochfrequenzspannung beaufschlagt und vom operierenden Arzt zum Herbeiführen eines Schnittes zum Abtrennen von Gewebe manuell in Richtung der Längsachse des Resektionsinstruments bewegt, und zwar in einer hin- und herge-
henden Bewegung oder nur in einer Richtung. Die mit Hochfre¬ quenzstrom beaufschlagte Schlinge verhält sich dabei wie ein elektrisches Skalpell. Die Schlinge ermöglicht auf diese Weise die Abtrennung von Gewebestücken gleichen Durchmessers. Eine Stillung von Blutungen, die mit dem Abtrennen von Gewebe ein¬ hergehen, kann ebenfalls mit derselben Schlinge durchgeführt werden, nachdem das Gewebestück von der Schlinge abgelöst wur¬ de. Die so abgelösten Gewebestücke müssen zu einer anderen Zeit dann auf mechanische Weise aus dem Behandlungsareal entnommen werden.
Ein Nachteil derartiger herkömmlicher Vorrichtungen zur Resek¬ tion von Gewebe mittels Hochfrequenzström besteht darin, dass auf Grund der Tatsache, dass die abgetrennten Gewebestücke nach dem Abtrennen mittels eines weiteren Instruments, beispielswei¬ se einer Fasszange, aus dem Behandlungsareal entnommen werden müssen, die Dauer des Eingriffs am Patienten erhöht ist. Die erhöhte Dauer des Eingriffs ist durch den erforderlichen mehr¬ fachen Instrumentenwechsel zwischen dem Resektionsinstrument für den Vorgang des Abtrennens von Gewebe und dem Entnahmein¬ strument für den Vorgang des Entnehmens des abgetrennten Gewe¬ bes bedingt. Ein weiterer Nachteil der herkömmlichen Vorrich¬ tungen ist die Beschränkung ihres Einsatzes auf die bestimmte Indikation, für die sie vorgesehen sind. Des Weiteren ist die Sichtkontrolle bei diesen Vorrichtungen schwierig.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung der eingangs genannten Art dahingehend weiterzubilden, dass die vorstehend beschriebenen Nachteile vermieden werden, dass ins¬ besondere die Dauer eines Resektionseingriffs verringert werden kann.
Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe hinsichtlich der eingangs genannten Vorrichtung dadurch gelöst, dass proximal von der Schlinge zumindest eine Wendel angeordnet ist, die ebenfalls mit Hochfrequenzspannung beaufschlagbar ist, und dass die An¬ ordnung aus Schlinge und Wendel um die Längsachse der Wendel in Rotation versetzbar ist.
Mit der rotierenden distalen Schlinge können vorteilhafterweise Gewebestrukturen abgetrennt werden, die sich frontal vor der Schlinge befinden. Mit der sich an die Schlinge unmittelbar oder mittelbar anschließenden zumindest einen Wendel können da¬ gegen Gewebestrukturen abgetrennt werden, die sich seitlich von der zumindest einen Wendel befinden. Durch die Beaufschlagung der Schlinge und der zumindest einen Wendel mit Hochfrequenz¬ strom wird das Abtrennen von Gewebe unter der Wirkung des Hoch¬ frequenzstroms noch weiter verbessert. Ebenso können mittels Hochfrequenzstrom jedoch auch Blutungen durch Koagulation ge¬ stillt werden, die beim Abtrennen des Gewebes auftreten. Eine weitere Wirkung der rotierenden Wendel besteht nun vorteilhaf¬ terweise darin, dass abgetrenntes Gewebe in das Innere der Wen¬ del mitgenommen werden kann, und wobei dieses in das Innere der Wendel eintretende abgetrennte Gewebe durch die Rotation der zumindest einen Wendel in Richtung proximales Ende der Vorrich¬ tung transportiert werden kann. Mit der erfindungsgemäßen Vor¬ richtung ist es somit ohne Instrumentenwechsel möglich, eine Resektion von organischem Gewebe ununterbrochen durchzuführen und dabei gleichzeitig das abgetrennte Gewebe zu entnehmen und Blutungen zu stillen. Die erfindungsgemäße Vorrichtung ermög¬ licht es folglich, die Dauer eines Eingriffs gegenüber den her¬ kömmlichen Vorrichtungen zu verringern. Die Vorrichtung eignet sich für monopolare, aber auch für bipolare Ausgestaltungen.
In einer bevorzugten Ausgestaltung ist die Wendel als Doppel¬ wendel oder Mehrfachwendel ausgebildet.
"Doppelwendel" oder "Mehrfachwendel" bedeutet hier, dass die Wendel aus zwei oder mehreren schraubenlinienförmigen und vor¬ zugsweise zylindrischen Strukturen aufgebaut ist. Die Ausge¬ staltung der zumindest einen Wendel als Doppelwendel oder Mehr¬ fachwendel führt zum einen zu einer höheren Verwindungssteifig- keit der Wendel beim Resezieren festeren Gewebes, insbesondere wenn die Wendel in Längsrichtung lang ausgebildet ist, und außerdem kann auf diese Weise die Wirkung der Mitnahme abge¬ trennten Gewebes nach proximal noch verbessert werden.
Wie erwähnt, ist die zumindest eine Wendel vorzugsweise so ausgebildet, dass sie eine Abtragung seitlich von der Wendel befindlichen Gewebes ermöglicht.
Weiterhin ist die Wendel vorzugsweise so ausgebildet, dass sie einen Transport abgetrennten Gewebes nach proximal ermöglicht.
In einer weiteren bevorzugten Ausgestaltung ist die Wendel teilweise von einem Rohr umgeben und mit diesem zumindest teil¬ weise fest verbunden, wobei ein distaler Abschnitt der Wendel aus einer distalen Öffnung des Rohrs aus dem Rohr herausragt.
Hierbei ist von Vorteil, dass das Rohr eine noch weiter erhöhte Verwindungssteifigkeit der Wendel gewährleistet. Der aus der distalen Öffnung des Rohrs herausragende distale Abschnitt der Wendel ist dann der aktiv schneidende und zumindest der Ab¬ schnitt, der mit Hochfrequenzstrom beaufschlagt wird. Die feste
Verbindung zwischen Wendel und Rohr kann beispielsweise durch Kleben hergestellt sein.
Dabei ist es bevorzugt, wenn das Rohr mittels eines Motors in Rotation versetzbar ist.
Hierdurch wird ein konstruktiv einfacher Antrieb geschaffen, da der Motor lediglich das Rohr in Rotation versetzen muss, und über die feste Verbindung der Wendel mit dem Rohr wird dann die Wendel ebenfalls in Rotation versetzt.
Alternativ zu der Ausgestaltung, wonach die Wendel zumindest teilweise fest mit dem Rohr verbunden ist, ist es alternativ bevorzugt, wenn die Wendel nicht mit dem Rohr fest verbunden ist, sondern relativ zum Rohr frei drehbar ist.
In diesem Fall ist das Rohr vorzugsweise feststehend, und die Wendel wird mittels des Motors in Rotation versetzt. Ein Vor¬ teil der Ausgestaltung, nach der sich nur die Wendel und die Schlinge dreht, besteht darin, dass die Schlinge und die Wen¬ del, die einem Verschleiß unterworfen sind, einzeln ausge¬ tauscht werden können, während das Rohr, das keinem Verschleiß oder keinem wesentlichen Verschleiß unterliegt, weiter verwen¬ det werden kann.
Weiterhin ist es bevorzugt, wenn sich die Wendel zumindest an¬ nähernd über die gesamte Länge des Rohrs erstreckt.
Durch diese Maßnahme ist die Mitnahme- bzw. Transportwirkung der Wendel auf das abgetrennte Gewebe bis zum proximalen Ende
des Rohrs zur einfachen Entnahme bzw. zum Auffangen des abge¬ trennten Gewebes in einen Behälter vorhanden.
Alternativ zu der zuvor genannten Ausgestaltung kann es auch bevorzugt sein, wenn sich die Wendel nur über eine Teillänge des Rohrs erstreckt.
Diese Maßnahme ist insbesondere mit der oben genannten Maßnah¬ me, wonach nur die Wendel in Rotation versetzbar ist, vorteil¬ haft, da der Austausch der Wendel einfacher zu bewerkstelligen ist.
Als Stromzuführung für die Wendel können dann vorzugsweise Blades verwendet werden, bei einer Doppelwendel entsprechend zwei Blades, die vom proximalseitigen HF-Anschluss bis etwa zum proximalen Ende der Wendel sich durch das Rohr 16 erstrecken und dort mit der Wendel kontaktiert sind. Die Blades können über Schleifkontakte, insbesondere Schleifringe, mit dem HF- Anschluss verbunden sein, da die Blades mit der Wendel mitro¬ tieren müssen. Die Blades können bei einer austauschbaren Aus¬ gestaltung der Wendel im Rohr verbleiben.
Die leichtere Austauschbarkeit der Schlinge und der Wendel ohne Austauschbarkeit des Rohrs hat des Weiteren den Vorteil, dass für verschiedene Anwendungen rasch eine Ersatzschlinge mit Ersatzwendel in die Vorrichtung eingebaut werden können, ohne dass dazu eine größere Zerlegung der Vorrichtung erforderlich ist.
In einer weiteren bevorzugten Ausgestaltung ist der sich im Rohr erstreckende Abschnitt der Wendel elektrisch isoliert.
Hierbei ist von Vorteil, dass das im Innern der Wendel durch das Rohr transportierte abgetrennte Gewebe nicht an der Wendel auf Grund von Erwärmung anhaftet.
Ebenso ist bevorzugt, wenn das Rohr elektrisch isoliert ist.
Hierdurch wird eine Gefahr für den bedienenden Arzt vermieden.
Dagegen ist der aus dem Rohr herausragende Abschnitt der Wendel vorzugsweise nicht elektrisch isoliert.
In einer weiteren bevorzugten Ausgestaltung ist der aus dem Rohr herausragende Abschnitt der Wendel aus einem steifen Draht gebildet oder als Schneidklinge mit nach innen gerichteter Schneide ausgebildet.
Insbesondere die Ausgestaltung der Wendel als Schneidklinge mit nach innen gerichteter Schneide in ihrem aus dem Rohr herausra¬ genden Abschnitt ist geeignet, das abgetrennte Gewebe weiter zu morcellieren und den Transport des abgetrennten Gewebes in das Innere der zumindest einen Wendel zu begünstigen.
In einer weiteren bevorzugten Ausgestaltung weist der sich im Rohr erstreckende Abschnitt der Wendel, der vorzugsweise eine variable Breite aufweist, eine nach innen gerichtete Schneide auf.
Die nach innen gerichtete Schneide hat den Vorteil, dass der Transport von in das Rohr eintretenden bzw. eingetretenen abge¬ trennten Gewebestücken nach proximal weiter begünstigt wird.
In weiteren bevorzugten Ausgestaltungen kann die distale Öff¬ nung des Rohrs einen stumpfen oder schneidenden Rand aufweisen.
Das Rohr weist vorzugsweise einen Durchmesser im Bereich von etwa 3 bis etwa 6,5 mm auf, wobei jedoch auch außerhalb dieses Bereiches liegende Durchmesser je nach Anwendung in Betracht gezogen werden können.
Die Schlinge am distalen Ende der Vorrichtung ist vorzugsweise halbkreisförmig ausgebildet, und weist vorzugsweise einen Durchmesser von 4 bis 7 mm auf.
Die Schlinge ist weiterhin vorzugsweise aus einem steifen elek¬ trisch leitenden Draht gebildet oder als Schneidklinge ausge¬ bildet, wobei im letzteren Fall die Schneide nach innen gerich¬ tet ist.
Weiterhin ist es bevorzugt, wenn die Ebene der Schlinge gegen¬ über der Längsachse geneigt, vorzugsweise geringfügig geneigt ist, derart, dass von der Schlinge abgetrenntes Gewebe zum Inneren der Wendel hin orientiert wird.
Hierbei ist von Vorteil, dass das von der Schlinge frontal ab¬ getrennte Gewebe leichter in das Innere der Wendel zwecks Tran¬ sport nach proximal eintreten kann.
In einer weiteren bevorzugten Ausgestaltung ist die Drehge¬ schwindigkeit der zumindest einen Wendel und der Schlinge in einem Bereich von 0 bis 1000 Umdrehungen pro Minute, vorzugs¬ weise stufenlos, einstellbar.
Hierbei ist von Vorteil, dass die Drehgeschwindigkeit und damit die Schneidwirkung an die Festigkeit des zu resezierenden Gewe¬ bes angepasst werden kann.
Es kann ebenso vorzugsweise vorgesehen sein, dass feste Drehge¬ schwindigkeiten voreingestellt sind, beispielsweise von 20 Um¬ drehungen pro Minute, 300 und 800 Umdrehungen pro Minute, die dann beispielsweise durch einen entsprechenden Betätigungsknopf rasch eingestellt werden können.
Ebenso ist es alternativ oder zusätzlich bevorzugt, wenn eine Feinregulierung, in bspw. zwei Bereichen, bspw. in einem Be¬ reich von 0 bis 20 Umdrehungen pro Minute und in einem Bereich von 300 bis 800 Umdrehungen pro Minute vorgesehen ist.
Zur Einstellung brzw. Steuerung der Drehgeschwindigkeit ist vor- zugsweise ein an einem proximal an der Vorrichtung vorhandenen Handgriff angeordneter Betätigungsknopf oder ein Fußpedal vor¬ gesehen.
Der am Handgriff angeordnete Betätigungsknopf ist vorzugsweise so positioniert, dass er mit derselben Hand betätigbar ist, mit der die Vorrichtung in der Hand gehalten wird.
In einer weiteren bevorzugten Ausgestaltung wird der Hochfre¬ quenzstrom von einem Hochfrequenzstromgenerator bereitgestellt und ist zum Schneiden und Koagulieren ausgelegt, wobei der Hochfrequenzstrom, vorzugsweise durch ein Fußpedal, einschalt¬ bar ist.
Die erfindungsgemäße Vorrichtung ist vorzugsweise dazu ausge¬ legt, sowohl unter der Wirkung von Hochfrequenzström zu schnei¬ den als auch unter der Wirkung von Hochfrequenzstrom zu koagu¬ lieren, wozu ggf. die Parameter des HochfrequenzStroms wie Amplitude, Frequenz und ggf. eine Amplitudenmodulation, geeig¬ neterweise ausgelegt und eingestellt sein müssen. Der bedienen¬ de Arzt kann selbst die Dauer und den Einsatzzeitpunkt des Hochfrequenzstroms durch Ein- und Ausschalten bestimmen.
In einer weiteren bevorzugten Ausgestaltung ist ein proximales Ende des Innenraums der Wendel, beispielsweise über einen Schlauch, mit einem Auffangbehälter, beispielsweise einer Fla¬ sche, zur Aufnahme von Gewebestücken verbunden.
Hierbei ist von Vorteil, dass die über die zumindest eine Wen¬ del von distal nach proximal transportierten Gewebestücke so¬ gleich in einen Behälter abgeführt werden, ohne dass hierzu eine weitere Manipulation erforderlich ist.
In einer weiteren bevorzugten Ausgestaltung ist, beispielsweise mittels einer Pumpe, an den Innenraum der Wendel bzw. des Rohrs ein vorzugsweise einstellbarer Unterdruck anlegbar.
Hierbei ist von Vorteil, dass im Fall, dass der Mitnahmeeffekt der rotierenden Wendel zum Abtransport des abgetrennten Gewebes von distal nach proximal nicht oder nicht vollständig aus¬ reicht, der angelegte Unterdruck die Entnahme der abgetrennten Gewebestücke zumindest unterstützt und eine vollständige Ent¬ nahme der abgetrennten Gewebestücke aus dem Körper gewährleis¬ tet.
In einer weiteren bevorzugten Ausgestaltung ist ein Außenschaft vorgesehen, um die Anordnung aus dem Rohr und der Wendel und der Schlinge in dem Außenschaft aufzunehmen, wobei die Schlinge und der aus dem Rohr herausragende Abschnitt der Wendel aus dem Außenschaft herausragen.
Hierbei ist von Vorteil, dass sich die Anordnung aus dem Rohr, der Wendel und der Schlinge nach Aufnahme in den Außenschaft ggf. einfacher durch einen Trokar oder einen natürlichen Zugang in das Operationsgebiet einführen lässt und dass die Vorrich¬ tung mit zusätzlichen Funktionen wie Sichtkontrolle, Spülen und dgl. versehen werden kann.
Dabei ist es weiterhin bevorzugt, wenn der Außenschaft zusätz¬ lich zur Aufnahme eines Endoskops ausgelegt ist.
Mit dem Endoskop kann vorteilhafterweise der Vorgang der Resek¬ tion im Operationsgebiet unter Sicht kontrolliert werden. Das Endoskop hat vorzugsweise eine Schrägvorausblick-Optik, bei¬ spielsweise eine 30°-Optik. Anstelle eines klassischen En¬ doskops mit einem Bildübertragungssystem aus Linsen kann auch ein Endoskop mit Bildübertragung durch Lichtfasern oder ein Videoendoskop mit distalem Bildsensor verwendet werden.
Des Weiteren ist es bevorzugt, wenn der Außenschaft zumindest eine Leitung zum Zuführen von Spülflüssigkeit in das Operati¬ onsgebiet und/oder zumindest eine Leitung zum Absaugen von Flüssigkeit aus dem Operationsgebiet aufweist.
Durch Spülen kann Blut ausgespült werden, wodurch eine gute Sichtkontrolle, beispielsweise durch das zuvor erwähnte Endo¬ skop, aufrecht erhalten werden kann.
Das Zuleiten von Spülflüssigkeit erfolgt vorzugsweise unter geringem Druck. Die Absaugung der Spülflüssigkeit kann durch den verbleibenden Raum innerhalb des Außenschafts nach proximal erfolgen, wobei im distalen Bereich des Außenschafts eine Mehr¬ zahl von Saugöffnungen vorhanden sein können, durch die Flüs¬ sigkeit in den Außenschaft hinein angesaugt werden kann.
Weitere Vorteile und Merkmale ergeben sich aus der nachfolgen¬ den Beschreibung und der beigefügten Zeichnung.
Es versteht sich, dass die vorstehend genannten und nachstehend noch zu erläuternden Merkmale nicht nur in der jeweils angege¬ benen Kombination, sondern auch in anderen Kombinationen oder in Alleinstellung verwendbar sind, ohne den Rahmen der vorlie¬ genden Erfindung zu verlassen.
Ausführungsbeispiele der Erfindung sind in der Zeichnung darge¬ stellt und werden mit Bezug auf diese hiernach näher beschrie¬ ben. Es zeigen:
Fig. Ia) bis e) eine Vorrichtung zur Resektion und/oder Ablation von organischem Gewebe mittels Hochfrequenzstrom, wobei Fig. Ia) eine schematische Seitenansicht der Vorrich¬ tung und Fig. Ib) bis e) Einzelheiten der Vorrichtung in Alleinstellung und teilweise in vergrößertem Maßstab zeigen;
Fig. 2 schematisch eine gegenüber Fig. 1 modifizierte Vorrich¬ tung zur Resektion und/oder Ablation von organischem Gewebe mittels Hochfrequenzstrom in Seitenansicht;
Fig. 3 einen distalen Abschnitt der Vorrichtung in Fig. 2 im Längsschnitt und vergrößertem Maßstab; und
Fig. 4a) bis e) weitere Einzelheiten der Vorrichtung in Fig. 2 und 3 in verschiedenen Ausführungsvarianten, wobei Fig. 4a) eine Teilseitenansicht und Fig. 4b) bis e) Vorderansichten der Vorrichtung zeigen.
In Fig. Ia) ist schematisch eine mit dem allgemeinen Bezugszei¬ chen 10 versehene Vorrichtung zum Resezieren von organischem Gewebe mittels Hochfrequenzstrom dargestellt.
Die Vorrichtung 10 kann beispielsweise in der Hysteroskopie zur Entfernung von Fibromen, Polypen und Endometriumsgewebe und beispielsweise in der Urologie zur Entfernung prostatischer Adenome verwendet werden.
Am äußeren distalen Ende weist die Vorrichtung 10 eine mit Hochfrequenzstrom beaufschlagbare Schlinge 12 auf. An die Schlinge 12 schließt sich im gezeigten Ausführungsbeispiel un¬ mittelbar eine als Doppelwendel ausgebildete Wendel 14 an, die teilweise in einem Rohr 16 angeordnet ist.
Ein distales Ende 18 der Wendel 14 ist mit der distalen Schlin¬ ge 12 verbunden. Ein distaler Abschnitt 20 der Wendel 14 ragt aus einer distalen Öffnung 22 des Rohrs 16 heraus. Der übrige
Abschnitt der Wendel 14, der sich in das Rohr 16 hinein er¬ streckt, ist mit dem Rohr 16 zumindest teilweise fest verbun¬ den, beispielsweise durch Kleben.
Anstelle einer zumindest teilweise festen Verbindung der Wendel 14 mit dem Rohr 16 kann auch eine Ausgestaltung in Betracht gezogen werden, bei der die Wendel 14 nicht mit dem Rohr 16 verbunden ist, so dass nur die Wendel 14 in Rotation versetzbar ist, während das Rohr 16 feststehend ausgebildet ist.
Zumindest der aus dem Rohr 16 herausragende distale Abschnitt 20 der Wendel 14 ist ebenfalls mit Hochfrequenzspannung beauf¬ schlagbar, und zwar mit derselben HochfrequenzSpannung, mit der auch die distale Schlinge 12 beaufschlagbar ist. Die Schlinge 12 und der distale Abschnitt 20 der Wendel 14 sind entsprechend stromleitend ausgebildet. Der sich durch das Rohr 16 erstre¬ ckende Abschnitt der Wendel 14 kann entweder nicht stromleitend ausgebildet sein oder eine entsprechende Isolierung aufweisen, so dass der sich in das Rohr 16 erstreckende Abschnitt der Wendel 14 gegen den distalen Abschnitt 20 elektrisch isoliert ist.
In Fig. Ia) ist mit dem Bezugszeichen 32 die elektrische Iso¬ lierung des sich in das Rohr 16 erstreckenden Abschnitts der Wendel 14 gegenüber dem distalen Abschnitt 20 der Wendel 14 an¬ gedeutet.
Die Schlinge 12 ist gemäß Fig. Ib) in Form eines Halbkreises ausgebildet, wobei die Ebene der Schlinge 12 gegenüber einer Längsachse 24 geneigt ist, d.h. mit der Längsachse 24 einen
Winkel bildet, oder mit anderen Worten nicht in der Zeichenebe¬ ne in Fig. Ia) liegt.
Das Rohr 16 ist ebenfalls elektrisch isoliert. Das Rohr 16 kann anstatt aus Metall auch aus einem vorzugsweise harten Kunst¬ stoff ausgebildet sein, in dessen Innenwand der sich in das Rohr 16 erstreckende Abschnitt der Wendel 14 auch eingearbeitet sein kann.
Der distale Abschnitt 20 und damit die Schlinge 12 sind über eine durch das Rohr 16 hindurchgehende elektrische Zuleitung 26, beispielsweise einen mit Isolation versehenen Draht, kon¬ taktiert, wobei die elektrische Zuleitung 26 entsprechend mit einem nicht dargestellten HochfrequenzStromgenerator verbunden ist oder verbunden werden kann.
Im Fall, dass nur die Wendel 14 in Rotation versetzbar ist, und nicht jedoch das Rohr 16, dient die elektrische Zuleitung 26, die dann bspw. in Form von Blades, d.h. langerstreckten elekt¬ risch leitenden Stangen ausgebildet ist, an der Vorrichtung gehalten und elektrisch kontaktiert.
Die Wendel 14 erstreckt sich im Wesentlichen über die gesamte Länge des Rohrs 16, d.h. reicht bis zu dessen proximalen Ende 28. Die Wendel 14 kann aber auch vor dem proximalen Ende des Rohrs 16 enden, d.h. sich nur über eine Teillänge des Rohrs 16 erstrecken, bspw. bis zu einer Stelle 17 oder 19 in Fig. Ia). Diese Teillänge kann bspw. 4 cm betragen. Der Abschnitt 20 der Wendel 14, der aus dem Rohr 16 herausragt, kann bspw. eine Länge von 4 bis 6 mm haben.
Die Wendel 14 und die Schlinge 12 sind zusammen um die Längs¬ achse 24 der Wendel 14 in Rotation versetzbar. Dazu ist ein Mo¬ tor 30 vorgesehen, der in dem Ausführungsbeispiel gemäß Fig. Ia) koaxial zur Längsachse 24 bzw. zu dem Rohr 16 angeord¬ net ist und das Rohr 16 selbst in Rotation versetzt. Über die Rotation des Rohres 16 wird die damit fest verbundene Wendel 14 und die damit fest verbundene Schlinge 12 in Rotation versetzt.
Der Motor 30 ist ein Elektromotor und kann als Hohlwellenmotor ausgebildet sein.
Die Schlinge 12 und der distale Abschnitt 20 der Wendel 14 sind elektrisch nicht isoliert. Wenn das Rohr 16 und damit die Wen¬ del 14 und die Schlinge 12 in Rotation versetzt werden, können mit der Schlinge 12 frontale, d.h. distalseitige organische Strukturen unter der Wirkung von Hochfrequenzstrom geschnitten werden, während mit dem distalen Abschnitt 20 der Wendel 14 seitlich befindliche Gewebestrukturen unter der Wirkung von Hochfrequenzstrom geschnitten werden können. Ebenso kann mit der Schlinge 12 und dem distalen Abschnitt 20 der Wendel 14 koaguliert werden, um eine Blutstillung zu erreichen.
Die Schrägstellung der distalen Schlinge 12 bewirkt bei der Rotation der Schlinge 12, dass das von der Schlinge 12 abzu¬ trennendes Gewebe beim Schneidvorgang bereits so orientiert wird, dass es in das Innere der Wendel 14, d.h. in den zylind¬ rischen Innenraum der Wendel 14 bzw. des Rohrs 16 eintreten kann. Um diesen Effekt noch zu verstärken, kann die Schlinge 12 im Querschnitt gemäß Fig. Ic) als Schneidklinge ausgebildet sein, wobei eine Schneide 34 in das Innere der Wendel 14 zei¬ gend ausgerichtet ist.
Die Schlinge 12 kann jedoch auch aus einem steifen Draht, bei¬ spielsweise Stahldraht, gebildet sein, wie in Fig. Id) veran¬ schaulicht ist, die entsprechend einen runden Querschnitt der Schlinge 12 zeigt. Der Durchmesser des Drahtes kann für Schnei¬ den 1/4 mm, für Koagulation 1 mm betragen, je nach Anwendung. Die Wahl des Durchmessers wird davon abhängen, ob vorwiegend geschnitten oder koaguliert werden soll.
Die Wendel 14 ist in dem gezeigten Ausführungsbeispiel aus zwei in Längsrichtung um die halbe Ganghöhe versetzten schraubenli- nienförmigen Windungen aufgebaut und insgesamt von zylindri¬ scher Form. Die Wendel 14 dient insbesondere in ihrem Ab¬ schnitt, der sich in das Rohr 16 erstreckt, mittels der Schlin¬ ge 12 und dem distalen Abschnitt 20 abgetrenntes Gewebe, das zunächst in das Innere der Wendel 14, eingetreten ist in Rich¬ tung proximales Ende des Rohrs 16 zu transportieren, so dass das abgetrennte Gewebe ohne zusätzliche manuelle Eingriffe aus dem Behandlungsareal entnommen werden kann.
Der distale Abschnitt 20 der Wendel 14, der aus dem Rohr 16 herausragt, kann aus einem steifen Draht, insbesondere Stahl¬ draht, gebildet sein, oder als Schneidklinge mit in das Innere der Wendel 14 gerichteter Schneide 36 ausgebildet sein, wie in Fig. Ie) dargestellt ist. Die Ausgestaltung als Schneidklinge mit nach innen gerichteter Schneide 36 begünstigt die Morcel- lierung des abgetrennten Gewebes und den Eintritt des abge¬ trennten Gewebes in das Innere der Wendel 14.
Der sich in das Rohr 16 erstreckende Abschnitt der Wendel 14 kann ebenfalls eine in das Innere der Wendel 14 gerichtete Schneide aufweisen, um die resezierten bzw. abgetrennten Gewe-
bestücke, die in das Rohr 16 eintreten, besser in Richtung proximales Ende 28 des Rohrs abzuführen. Wie bereits zuvor er¬ wähnt, ist jedoch der sich durch das Rohr 16 erstreckende Ab¬ schnitt der Wendel 14 vorzugsweise elektrisch isoliert, wie in Fig. Ie) mit 38 angedeutet ist. Ferner kann der sich in das Rohr 16 erstreckende Abschnitt der Wendel 14 von variabler Breite bzw. Stärke der Wendel 14 sein.
Der Rand der distalen Öffnung 22 des Rohrs 16 kann selbst scharf und damit schneidend oder stumpf sein.
Der Durchmesser des Rohrs 16 liegt beispielsweise in einem Bereich von etwa 3 bis etwa 6,5 mm, wobei die Wahl des Durch¬ messers des Rohrs 16 und damit auch der Wendel 14 von der Größe der zu resezierenden organischen Strukturen abhängig sein kann. Die Länge des Rohrs 16 beträgt bspw. 10 bis 30 cm.
Die Drehgeschwindigkeit des Motors 30 und damit der Wendel 14 und der Schlinge 12 ist einstellbar in einem Bereich von 0 bis etwa 1000 Umdrehungen pro Minute, wobei diese Einstellbarkeit vorzugsweise stufenlos ist. Die Drehgeschwindigkeit wird ent¬ sprechend der Beschaffenheit des abzutrennenden Gewebes einge¬ stellt. Ein Betätigungselement zum Einstellen der Drehgeschwin¬ digkeit wird später noch mit Bezug auf die weiteren Figuren beschrieben.
Ferner kann die Drehgeschwindigkeit des Motors 30 auch auf feste Drehgeschwindigkeiten einstellbar sein, beispielsweise eine Drehgeschwindigkeit von etwa 20 Umdrehungen pro Minute und eine Drehgeschwindigkeit von etwa 300 Umdrehungen pro Minute und eine weitere bei etwa 800 Umdrehungen pro Minute.
Der von dem oben erwähnten Hochfrequenzstromgenerator bereitge¬ stellte Hochfrequenzstrom, der das Schneiden von Gewebe und die Koagulation ermöglicht, wird über die elektrische Zuleitung 26, die elektrisch isoliert ist, auf die Wendel 14 und die Schlinge 12 übertragen, wobei der Hochfrequenzström entsprechend zum Schneiden und/oder Koagulieren ausgelegt ist. In nicht darge¬ stellter Weise ist zum Einschalten bzw. zur Regulierung der Parameter des Hochfrequenzstroms ein Fußpedal vorgesehen. Die Vorrichtung 10 eignet sich für monopolaren Hochfrequenzström, kann jedoch auch bei entsprechender Modifikation für bipolare Anwendungen ausgelegt werden.
Das proximale Ende 28 des Rohrs 16 ist ferner mit einem Auf¬ fangbehälter 40, beispielsweise einer Flasche, verbunden bzw. verbindbar, wobei die Verbindung beispielsweise über einen biegsamen Schlauch 42 bewerkstelligt wird. Durch das Rohr 16 nach proximal transportiertes abgetrenntes Gewebe wird in dem Auffangbehälter 40 gesammelt.
Die Entnahme abgetrennten Gewebes durch das Rohr 16 hindurch kann weiter verbessert werden, indem an das Innere der Wendel 14 bzw. an das Innere des Rohrs 16 ein bis zu dem Auffangbehäl¬ ter 40 reichender Unterdruck, beispielsweise mittels einer Pumpe, angelegt wird, wobei der Unterdruck bzw. die Saugleis¬ tung variabel einstellbar ist, beispielsweise in einem Bereich von 0 bis -1 bar. Als Pumpe kann bspw. ein Gerät ENDOMAT® ver¬ wendet werden
Mit Bezug auf Fig. 2 bis 4 werden nun weitere Ausgestaltungen der Vorrichtung 10 bzw. deren Erweiterungsmöglichkeiten be¬ schrieben.
In Fig. 2 bis 4 bezeichnen gleiche Bezugszeichen wie in Fig. 1 gleiche oder hinsichtlich ihrer Funktion gleiche Teile der Vorrichtung 10.
Gemäß Fig. 2 bis 4 ist die Anordnung aus Rohr 16, Wendel 14 und Schlinge 12 in einem Außenschaft 44 aufgenommen, derart, dass das Rohr 16 und damit die Wendel 14 und die Schlinge 12 in dem Außenschaft 44 in Rotation versetzbar sind.
Wie aus Fig. 3 hervorgeht, ist die Anordnung aus Rohr 16, Wen¬ del 14, Schlinge 12 derart getroffen, dass der distale Ab¬ schnitt 20, also der zum Schneiden aktive Abschnitt der Wendel 14 und die Schlinge 14 aus dem Außenschaft 44 distal herausra¬ gen. In Fig. 3 ist der isolierte, sich in das Rohr 16 erstre¬ ckende Abschnitt der Wendel 14 mit dickeren Linien dargestellt.
Bei der Vorrichtung, gemäß Fig. 1 und der Vorrichtung gemäß Fig. 2, 3 können das Rohr 16, die Wendel 14 und die Schlinge 12 insbesondere als Baueinheit austauschbar ausgestaltet sein, insbesondere als Einwegteil. Dabei können unterschiedliche Wendelbreiten für die Wendel 14 vorgehalten werden, die jeweils mit dem Außenschaft 44 verwendbar sind. Bei einer Ausgestaltung als Einwegteil bietet sich insbesondere eine Ausgestaltung des Rohrs 16 als Kunststoffteil an.
Bei der Ausgestaltung, wonach sich nur die Wendel 14 dreht, nicht aber das Rohr 16, ist die Wendel 14 mit der Schlinge 12 einzeln austauschbar.
Es können Wendeln 14 unterschiedlicher Durchmesser und unter¬ schiedlicher Ganghöhen der Windungen und unterschiedlicher Querschnittsgeometrien der Wendel 14 bereitgehalten werden.
An dem Außenschaft 44 ist ein Handgriff 46 vorhanden, der im Bereich des proximalen Endes der Vorrichtung 10 schräg zur Längsachse 24 ausgerichtet ist.
Der Außenschaft 44 kann beispielsweise einen Durchmesser von 7 bis 10 mm aufweisen, ohne auch hierauf beschränkt zu sein.
Bei dem Ausführungsbeispiel in Fig. 2 reicht das Rohr 16 bis in den Handgriff 46 hinein, wobei der Motor 30 ebenfalls im Hand¬ griff 46 aufgenommen ist. Bei dieser Ausgestaltung ist das Rohr 16 entsprechend mit einem Gelenk 48 versehen, das die Rotation des Abschnittes des Rohrs 16 im Handgriff 46 auf den Abschnitt des Rohrs 16 überträgt, der sich parallel zur Längsachse 24 erstreckt. Das Gelenk 48 kann als Kegelradgetriebe, Kardange¬ lenk oder als flexible Ausführung des Rohrs 16 in diesem Be¬ reich realisiert sein, um Beispiele zu nennen.
Der Motor 30 kann anstelle wie in Fig. Ia) und anstelle wie in Fig. 2 auch außerhalb der Vorrichtung 10 angeordnet sein. Ein derartiger externer Motor kann dann über eine Welle mit der Vorrichtung 10 verbunden werden, um das Rohr 16 anzutreiben.
An dem Handgriff 46 ist ferner ein Handknopf, insbesondere ein niederdrückbarer Schalter 50 angeordnet, der beispielsweise mit dem Zeigefinger der Hand, die den Handgriff 46 hält, betätigt werden kann, um die Drehgeschwindigkeit des Rohrs 16 und damit der Wendel 14 und der Schlinge 12 stufenlos einzustellen bzw.
zu steuern. Des Weiteren ist am Handgriff ein Hahn, Ventil oder dgl. 52 angeordnet, mit dem der an das Innere des Rohrs 16 angelegte Unterdruck bzw. die angelegte Saugleistung zur Unter¬ stützung des Transports abgetrennten Gewebes in den Auffangbe¬ hälter 40 (vgl. Fig. 1) eingestellt werden kann. Der Hahn, Ventil oder dgl. 52 kann auch näher zu dem Schalter 50 positio¬ niert sein, so dass eine Betätigung mit dem Mittelfinger der¬ selben Hand, die den Handgriff 46 hält, auf ergonomische Weise ermöglicht wird.
Die Saugleistung durch das Rohr 16 sollte feinfühlig steuerbar sein, damit die davon abhängige Größe des Arbeitsraumes kon¬ trolliert werden kann. Eine zu hohe Saugleistung kann nämlich zu einer unerwünschten Kollabierung des Arbeitsraumes führen.
An dem Außenschaft 44 ist ferner ein Anschluss 54 für das HF- Kabel angeordnet, mit dem die Vorrichtung 10 mit dem Hochfre¬ quenzstromgenerator verbunden werden kann. Da die elektrische Zuleitung zu der Wendel 14 mit der Wendel 14 mitrotieren muss, ist die Zuleitung mit einem Schleifkontakt, bspw. einem Schleifring versehen, um die Stromübertragung vom feststehenden Anschluss 54 auf die Wendel 14 zu gewährleisten.
Der Außenschaft 44 ist des Weiteren zur Aufnahme eines Endo¬ skops 56 ausgelegt, das in Fig. 2 schematisch am proximalen Ende mit einem Okular 58 veranschaulicht ist. Anstelle des Oku¬ lars 58 kann jedoch auch eine mit dem Endoskop 56 verbundene Videokamera vorgesehen sein. Ferner ist ein Lichtleiteran- schluss 59 zum Anschließen eines Lichtkabels für Beleuchtungs¬ licht vorgesehen.
Insbesondere bei der Anordnung gemäß Fig. Ia), bei der der Motor 30 koaxial zur Längsachse 24 des Rohrs 16 angeordnet ist, anstatt wie in Fig. 2 seitlich dazu, kann auch ein Endoskop verwendet werden, das am distalen Ende einen Bildsensor auf¬ weist, so dass diesbezüglich keine Schwierigkeiten bei der Vorbeiführung des Endoskops an dem Motor 30 entstehen.
Ein distales Ende 61 des Endoskops 56 (s. Fig. 3) ist etwa auf Höhe des distalen Abschnitts 20 der Wendel 14 bzw. der Schlinge 12 positioniert und weist vorzugsweise eine Schrägvorausblick- Optik auf, beispielsweise eine 30°-Optik.
Mit dem Endoskop 56 wird eine permanente Sichtkontrolle des Schneid- und Koagulationsvorgangs im Behandlungsareal ermög¬ licht.
Der Durchmesser des Endoskopschafts bzw. der Endoskopoptik kann beispielsweise 3 mm betragen.
Der Außenschaft 44 dient weiterhin zum Zuführen einer Spülflüs¬ sigkeit in das Behandlungsgebiet sowie zum Abführen von Flüs¬ sigkeit aus dem Behandlungsgebiet. Dazu ist am Außenschaft 44 ein Spülanschluss 60 mit Hahn oder Ventil oder dgl. 63 und ein Sauganschluss 62 mit Hahn oder Ventil oder dgl. 65 vorgesehen, wobei diese beiden Anschlüsse mit einer geeigneten Saug- und Spülquelle (nicht dargestellt) verbunden sind.
Die Bedienelemente 63 und 65 können auch am Handgriff 46 posi¬ tioniert sein, so dass sie bspw. mit dem Daumen der Hand betä¬ tigt werden können, die den Handgriff 46 hält. Die Vorrichtung
10 ist dann einschließlich der Bedienelemente 50 und 52 für eine Einhandbedienung geeignet.
Die permanente Spülung des Operationsgebietes und des Bereichs des distalen Abschnitts 20 der Wendel 14 und der Schlinge 12 wird durch einen ununterbrochenen Fluss einer nichtleitenden Flüssigkeit, wie beispielsweise 1,5 %iges GLYCOCOLLE, ermög¬ licht, die unter geringem Druck in das Operationsgebiet inji¬ ziert wird. Die Zuleitung der Spülflüssigkeit durch den Außen¬ schaft 44 kann beispielsweise durch ein Innenrohr 64 erfolgen, durch das auch das Endoskop 56 hindurchgeführt ist, wobei der verbleibende Ringraum zwischen Endoskop 56 und der Innenwand des Innenrohrs 64 dann der Zuleitung der Spülflüssigkeit dient (s. auch Fig. 4c), d) und e)).
Alternativ können vom Spülanschluss 60 auch dünne Schläuche 66 zum distalen Ende des Außenschafts 44 führen.
Die Absaugung von Flüssigkeiten aus dem Behandlungsgebiet er¬ folgt über den Sauganschluss 62, wobei die Flüssigkeit durch den verbleibenden Raum im Innern des Außenschafts 44 zwischen dem Rohr 16 und dem Endoskop 56 bzw. dem Rohr 64 abgesaugt wird. In Fig. 3 ist mit Pfeilen 68 die Spülrichtung und mit einem Pfeil 70 die Saugrichtung angedeutet.
In einem distalen Abschnitt des Außenschafts 44 sind ferner Öffnungen bzw. Durchbrechungen 72, beispielsweise auf einer Länge von 2 cm des Außenschafts 44, vorzugsweise vollumfäng¬ lich, vorgesehen, durch die Flüssigkeit in den Außenschaft 44 hinein eingesaugt werden kann.
Gemäß Fig. 4e) kann der Außenschaft 44 auch anstatt im Quer¬ schnitt rund oval ausgebildet sein.
Die Vorrichtung 10 ermöglicht das Abtrennen frontaler oder seitlicher Gewebestrukturen und ebenso die Koagulation und Entnahme abgetrennten Gewebes aus dem Operationsgebiet heraus. Es sind keine mehrfachen Unterbrechungen oder Instrumentenwech¬ sel erforderlich, um die Blutstillung oder Entnahme der abge¬ trennten Gewebestücke zu ermöglichen. Während der Resektion kann auf den nicht zu resezierenden Teil des Gewebes ein leich¬ ter Zug ausgeübt werden, um die Basis dieser Gewebestruktur besser freizulegen oder sogar abtrennen zu können, um ein uner¬ wünschtes Anschneiden unbeteiligter Strukturen zu vermeiden.
Bei einer Anwendung der Vorrichtung 10 kann bspw. die Resektion eines Myoms bei einer Drehzahl der Schlinge 12 und der Wendel 14 von 0 bis 10 Umdrehungen pro Minute leicht eingeleitet wer¬ den, bis das Gewebe in das Rohr 16 eingeführt ist, und zwar bei geschlossenem Hahn bzw. Ventil 52. Währenddessen wird über den Spülanschluss 63 Spülflüssigkeit in das Operationsgebiet einge¬ leitet und über den Sauganschluss 62 abgeführt, wobei die Bi¬ lanz zwischen Zuführung der Spülflüssigkeit und Absaugung von Flüssigkeit derart ist, dass ein leichter Überdruck zur Disten- sion im Operationsareal vorhanden ist. Sobald abgetrenntes Gewebe im Rohr 16 ist, wird dann der Hahn bzw. das Ventil 52 zur Absaugung des abgetrennten Gewebes aus dem Rohr 16 geöffnet und dann wieder geschlossen.
Bei abgeschaltetem Zustand, d.h. bei Drehzahl 0 oder nahe 0 kann mit der Schlinge bzw. dem distalen Abschnitt 20 der Wendel 14 koaguliert werden.
Die schnellere Geschwindigkeit von 50 bis 300 Umdrehungen pro Minute bei partiell geöffnetem Hahn oder Ventil 52 ermöglicht es, schnell alle brüchigen und weichen Gewebe (bspw. des Endo¬ metriums) abzusaugen. Die schnelle Geschwindigkeit wird haupt¬ sächlich für endometriale Resektionen und die Resektion be¬ stimmter Polypen eingesetzt.
Die Gewebeabsaugung erfolgt vorzugsweise mit dem Gerät ENDOMAT®. Der Schalter 50 zur Regulierung der Drehgeschwindig¬ keit der Wendel 14 und der Schlinge 12 ist dazu ausgelegt, die Geschwindigkeit hochpräzise und progressiv zu steuern.
Nach Distension des Operationsgebietes und Einführung der Vor¬ richtung 10 wird die zu resezierende bzw. abzutragende Gewebe¬ struktur (Myom, Polyp oder Prostataadenom) freigelegt. Mit geschlossenem Hahn oder Ventil 52 wird bei schwacher Drehung (zwischen 0 und 10 Umdrehungen pro Minute) und eingeschaltetem Hochfrequenzstrom die Resektion bzw. Ablation bis zur Obstruk¬ tion des distalen Endes des Rohrs 16 eingeleitet. Zu diesem Zeitpunkt wird der Hahn bzw. das Ventil 52 geöffnet und die Kombination des positiven Drucks der Spülung mit dem negativen Vakuum-Ansaugdruck über den Hahn bzw. Ventil 52 sowie eine Drehung der Schlinge 12 und der Wendel 14 bei mittlerer Ge¬ schwindigkeit mit eingeschaltetem Schnitt- oder Mischstrom ermöglichen eine kontinuierliche Resektion bspw. eines Myoms, wobei die drei Funktionen der Resektion, Abführung abgetrennten Gewebes und Koagulation gewährleistet werden.
Ein weiterer Vorteil der sich in das Rohr 16 erstreckenden Wendel 14 besteht darin, dass, sobald Gewebe in das Rohr 16 eingezogen wurde, auf Grund des sich in das Rohr 16 erstrecken-
den Abschnitts der Wendel 14 an dem Gewebe, bspw. einem Myom, gezogen werden kann, wodurch es zum Cavum angezogen werden kann, wodurch der bei einer herkömmlichen Resektion nicht zu¬ gängliche Zwischenteil des Gewebes angezogen und folglich rese¬ ziert werden kann. Damit kann ebenfalls begonnen werden, das Myom oder Prostataadenom von der Wand zu lösen, um sich eine bessere Übersicht von der Schnittstelle zu verschaffen und erheblich sicherer zu resezieren.