Beschreibung
Verfahren und Netzwerkelement zum Verwalten von Ressourcen eines Netzwerkelementes
In aktuellen Kommunikationsnetzen werden darin angeordnete Kommunikationsnetzeinrichtungen bzw. Netzwerkelemente bzw. durch diese bereitgestellte Übertragungsressourcen durch zentrale Ressourcen-Verwaltungssysteme bzw. Netzwerkmanage- mentsysteme (NMS) überwacht und gesteuert. In den Netzwerkelementen ist hierzu ein Management-Agent implementiert, der die Kommandos des zentralen Netzwerkmanagementsystems verarbeitet (z. B. Lesen und Setzen von Konfigurationsdaten bzw. Verwaltungsinformationen) und der selbständig den aktuellen Betriebszustand des jeweiligen Netzwerkelements überwacht und gegebenenfalls Meldungen über Zustandsänderungen - beispielsweise mittels Alarme - an das zentrale Netzwerkmanagementsystem übermittelt. Der üblicherweise als Software-Applikation ausgestaltete Agent in dem jeweiligen Netzwerkelement stellt dem zentralen Netzwerkmanagementsystem ein abstraktes Modell der physikalischen und logischen Ressourcen des Netzwerkelementes zur Verfügung - auch als MIB bzw. Management Information Base - bezeichnet. Auf die physikalischen und logischen Ressourcen des jeweiligen Netzwerkelementes bzw. auf die die- se Ressourcen repräsentierenden Verwaltungsinformationen - auch MO bzw. „Managed Objects* bezeichnet - kann das zentrale Netzwerkmanagementsystem über ein spezielles Managementprotokoll des Netzwerkelementes zugreifen. Die in aktuellen Kommunikationsnetzen angeordneten Netzwerkelemente stellen in der Regel verteilte Software-Systeme mit mehreren Baugruppen dar. Die Funktionen jeder Baugruppe werden durch einen separaten Prozessor überwacht und gesteuert. Die entsprechenden physikalischen und logischen Ressourcen (Managed Objects) des Netzwerkelementes sind auf die Baugruppen des Netzwerkele- mentes verteilt - auch als Teilressourcen bezeichnet.
Um eine zentrale Verwaltung der durch die Netzwerkelemente bereitgestellten Ressourcen bzw. Teilressourcen zu ermöglichen, muss der Management-Agent des jeweiligen Netzwerkelementes zur Ausführung der vom zentralen Netzwerkmanagementsystem übermittelten Kommandos und zur Ausführung der manage- mentagent-spezifischen Überwachungsfunktionen auf die im System verteilten physikalischen und logischen Ressourcen bzw. Teilressourcen über Schnittstellensystem zugreifen können (Problem 1) .
Ein weiteres Problem bei der zentralen Verwaltung der durch die Netzwerkelemente bereitgestellten Ressourcen bzw. Teilressourcen stellen die bei der Ausführung von Konfigurationsbzw. Verwaltungshandlungen durch das zentrale Netzwerk anage- mentsystem entstehenden Verwaltungs-Informationen dar, welche die Konfiguration oder den Zustand der im jeweiligen Netzwerkelement verteilten Managed Objects bzw. physikalischen und logischen Ressourcen repräsentieren. Diese Verwaltungs- Informationen müssen an zentraler Stelle semi-permanent in dem jeweiligen Netzwerkelement gespeichert werden, damit das Netzwerkelement nach einem Neustart oder nach einem Baugruppenwechsel ohne externe Konfigurationsmaßnahmen seinen Funktionen wieder aufnehmen kann. Die Verwaltung und die semipermanente Speicherung der Konfigurationsdaten bzw. Verwal- tungs-Informationen erfolgt in der Regel auf einer zentralen Baugruppe des jeweiligen Netzwerkelementes (z.B. auf einer Überwachungsbaugruppe) , so dass die Verwaltungs-Informationen für weitere zentrale Systemfunktionen wie z. B. Backup, Restore und Audits zur Verfügung stehen (Problem 2) .
Bisher sind zwei Realisierungsvarianten bekannt, bei welchen eine zentrale Verwaltung von durch dezentrale Netzwerkelemente bereitgestellte Ressourcen bzw. Teilressourcen unter Berücksichtigung der beiden oben genannten Probleme ermöglicht wird.
Zentrale Implementierung eines Management-Agenten in einem Netzwerkelement:
Bei dieser Ausgestaltungsvariante (zentrale Implementierung) wird der Management-Agent und eine entsprechend zugeordnete zentrale Datenbasis auf einer zentralen Baugruppe des Netzwerkelementes implementiert. Das oben genannte Problem 2 kann gelöst werden, da der Management-Agent und die zentrale Datenbasis einer Steuerungseinheit bzw. einem Prozessor zuge- ordnet und auf der selben zentralen Baugruppe implementiert sind. Das oben genannte Problem 1 wird durch Einführung von Systemschnittstellen gelöst, über die die Verbindung zwischen dem Management-Agent (oder anderen funktional ähnlichen, zentralen Software-Subsystemen) und den im Netzwerkelement verteilten Software-Subsystemen realisiert ist, wobei die
Subsysteme für die Steuerung oder Überwachung der physikalischen und logischen Ressourcen des Netzwerkelements zuständig sind (z. B. Device Driver) .
Die zentrale Implementierung des Management-Agenten hat den Nachteil der Abhängigkeit zwischen der zentralen Agenten- Implementierung (der Management-Agent repräsentiert die Managed Objects bzw. Teilressourcen bzw. Ressourcen des Netzwerkelementes) und Veränderungen der Teilressourcen durch bei- spielsweise Veränderung der Bestückung des Netzwerkelementes. Erweiterungen oder Veränderungen der Bestückung des Netzwerkelementes (z. B. durch Einfügen eines neuen Baugruppentyps) sind nur möglich, wenn der zentral implementierte Management- Agent, die zentrale Datenbasis und die jeweiligen System- schnittsteilen entsprechend angepasst werden. Somit ist nachteilig die Einführung einer neuen Baugruppe bzw. eines neuen Baugruppen-Typen in das Netzwerkelement in der Regel mit einer Aktualisierung bzw. einem Upgrade der in der zentralen Baugruppe implementierten Software verbunden, was einen erhöhten technischen uns somit auch wirtschaftlichen Aufwand für die Implementierung und für die Konfigurierung der Software zu Folge.
Dezentrale Implementierung des Management-Agenten im Netzwerkelement:
Bei dieser Ausgestaltungsvariante wird der Management-Agent verteilt auf den Baugruppen des Netzwerkelementes implementiert. Die dazugehörige Datenbasis wird wie bei der zentralen Implementierung auf einer zentralen Baugruppe des Netzwerkelementes implementiert. Durch die dezentrale Agentenimplementierung werden die Sub-Agenten-Komponenten dort implemen- tiert, wo sich auch die zugehörigen Teilressourcen bzw. Managed Objects des Netzwerkelementes befinden. Dadurch können neue Teilressourcen in das Netzwerkelement aufgenommen werden, welche keine Auswirkungen auf die zentral implementierten Management-Agenten - auch als Master-Agent bezeichnet - zur Folge haben. Die Master-Agenten haben bei dieser Ausgestaltungsvariante nur noch das Weiterleiten der Management- Kommandos an die Sub-Agenten zu leisten, wodurch der oben genannte Nachteil der zentralen Implementierung, d.h. die nachteilige Abhängigkeit zwischen zentraler Agenten- Implementierung und Veränderungen der Teilressourcen bzw. Managed Objects vermieden wird. Die nunmehr erforderliche Wei- terleitungsfunktion des Master-Agenten (Problem 1) wird hierbei auf Basis von Identifizierern bzw. auf Basis von Identifizierungsinformationen in der Anwendungsebene (Application- Layer) des Management-Protokolls realisiert. Beispiele für Management-Protokolle sind „SISA-QD2* und „SNMP', wobei bei „SISA-QD2* die FG- und FE-Nummer und bei „SNMP' der jeweilige Object-Identifier als Identifizierungsinformation für den Ap- plication-Layer zur Verfügung gestellt werden. Mit Hilfe der Management-Protokolle und der jeweiligen Identifizierungsinformationen der Application-Layer ist die Weiterleitungsfunk- tion des Master-Agenten dynamisch erweiterbar.
Das oben genannte Problem 2 kann beispielsweise dadurch ge- löst werden, dass Sub-Agenten ihre semi-permanenten Konfigu- rations- bzw. Verwaltungs-Informationen als Datenfiles in einem Filesystem der zentralen Baugruppe ablegen.
Die dezentrale Implementierung des Management-Agenten weist Nachteile auf:
Durch die dezentrale Agenten-Implementierung werden die Ap- plication-Layer-Protokolle bis zu dem dezentralen Subagenten transportiert und dort verarbeitet, woraus in der Regel eine enge Bindung an das Management-Protokoll entsteht. Der Wechsel des Management-Protokolls oder die Unterstützung zusätzlicher Management-Protokolle ist nur mit einem erhöhten Auf- wand zu realisieren.
Des weiteren kann eine aus einer Sammlung von subagenten- spezifischen Datenbasen (Files) bestehenden Datenbasis nur schwer zentrale Systemfunktionen wie beispielsweise Backup, Restore und Audis unterstützen.
Der Erfindung liegt somit die Aufgabe zugrunde, eine einfache, zentral gesteuerte Verwaltung von in Netzwerkelementen angeordneten Ressourcen bzw. Teilressourcen zu ermöglichen, wobei insbesondere die oben genannten Probleme vermieden werden sollen. Die Aufgabe wird ausgehend von einem Verfahren und einem Netzwerkelement gemäß den Merkmalen des Oberbegriffs der Patentansprüche 1 und 19 durch deren kennzeichnende Merkmale gelöst.
Beim erfindungsgemäßen Verfahren zum Verwalten von Ressourcen von zumindest einem in einem Kommunikationsnetz anordenbaren Netzwerkelement umfassen die Ressourcen zumindest eine in dem Netzwerkelement vorgesehene Teilressource. Der wesentliche Aspekt des erfindungsgemäßen Verfahrens besteht darin, dass in dem Netzwerkelement zumindest eine die Ressourcen des Netzwerkelementes verwaltende zentrale Datenbasis und zumindest eine jeweils die zumindest eine Teilressource verwaltende dezentrale Datenbasis vorgesehen ist. Erfindungsgemäß ist die zentrale Datenbasis logisch in der Art und Weise in Form einer Baumstruktur ausgestaltet, dass die zumindest eine dezentrale Datenbasis gleichzeitig einen Bestandteil der Baum-
Struktur der übergeordneten zentralen Datenbasis bildet, wobei durch die Baumstruktur die Verteilung der Teilressourcen in dem Netzwerkelement wiedergegeben ist. Im Rahmen der Verwaltung der Ressourcen erfolgt der Zugriff auf die dezentrale Datenbasis der zumindest einen Teilressource über die Baumstruktur der übergeordneten zentralen Datenbasis.
Der wesentliche Vorteil des erfindungsgemäßen Verfahrens besteht darin, dass durch erfindungsgemäßen Einsatz der zentra- len Datenbasis zwei Funktionen realisiert sind. Erfindungsgemäß werden im Netzwerkelement Management-Kommandos an beispielsweise die Teilressourcen repräsentierende Subagenten weitergeleitet und zusätzlich Verwaltungsinformationen zentral in zentraler Datenbasis - auch als Master-Datenbasis be- zeichnet - abgespeichert. Die erfindungsgemäße zentrale Datenbasis ermöglicht auf vorteilhafte Weise die Verwendung einer einheitlichen Schnittstelle (Datenbasissynchronisation) für die Kommunikation von zentralen und dezentralen Verwaltungsagenten bzw. Software-Objekten. Die Verwaltung von Daten bzw. Informationen mittels Datenbasen, welche in Form einer
Baumstruktur ausgestaltet sind, stellt eine einfach zu lösende und durch Standardkomponenten unterstützte Programmieraufgabe dar, so dass das erfindungsgemäße Verfahren mit minimalen technischen und wirtschaftlichen Aufwand realisierbar ist. Somit reduziert sich weiterhin der Aufwand allgemein für die Pflege und Weiterentwicklung von auf die erfindungsgemäße zentrale Datenbasis abgestimmten Anwendungen, sowie der Aufwand bei der Einführung neuer Baugruppen, bzw. Baugruppentypen, beim Wechsel des Management-Protokolls oder bei der Imp- lementierung weiterer Management-Protokolle.
Gemäß einer vorteilhaften Weiterbildung des erfindungsgemäßen Verfahrens bildet die zumindest eine dezentrale Datenbasis gleichzeitig einen Bestandteil der Baumstruktur der überge- ordneten zentralen Datenbasis (MDB, SDBΛ1...3) in Form eines
Teilbaums der Baumstruktur - Anspruch 2. Durch diese vorteilhafte Weiterbildung wird eine besonders einfache Definition
einer dezentralen Datenbasis als Untermenge der zentralen Datenbasis ermöglicht. Durch die Verwendung von Teilbäumen kann das erfindungsgemäße Verfahren, insbesondere die Synchronisierung von zentralen und dezentralen Datenbasen, besonders einfach und somit kostengünstig implementiert werden.
Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen des erfindungsgemäßen Verfahrens sowie ein Netzwerkelement zur Durchführung des Verfahrens sind den weiteren Ansprüchen zu entnehmen.
Im folgenden wird das erfindungsgemäße Verfahren an Hand mehrerer Zeichnungen näher erläutert. Dabei zeigen
FIG 1 ein Anwendungs-Szenario des erfindungsgemäßen Verfah- rens
FIG 2 ein Management-Modell für die Verwaltung von V5.2-
Netzwerkelementen FIG 3 eine Abbildung der Datenstruktur (Baumstruktur) der zentral im Netzwerkelement angeordneten Datenbasis FIG 4 die Abbildung eines abstrakten Modells der durch das Netzwerkelement bereitgestellten physikalischen und logischen Ressourcen.
FIG 1 zeigt in einem Blockschaltbild ein das erfindungsgemäße Verfahren realisierendes Anwendungs-Szenario bestehend aus einem in einem Kommunikationsnetz KN - z.B. ein Teilnehmeranschlussnetzwerk bzw. „Access Network* - angeordneten Netzwerkelement NE, durch welches über das standardisierte Vermittlungs-Protokoll V5.2 Teilnehmeranschlüsse TA bzw. Teil- nehmer TLN an eine Vermittlungseinrichtung VE angebunden werden. In dem Netzwerkelement NE sind mehrere verschiedenartige Baugruppen BG1...3 angeordnet, wobei die erste Baugruppe BG1 zum Anschluss von analogen Teilnehmern - „Pots Line Card* - die zweite Baugruppe zum Anschluss von digitalen Teilnehmern - „ISDN Line Card* - und die dritte Baugruppe als LAN-
Anschluss - „ El Line Unit* - ausgestaltet ist. Jede der drei Baugruppen BG1...3 realisiert somit einen Teil der durch das
Netzwerkelement NE insgesamt bereitgestellten Ressourcen POTS, ISDN, El, wobei für die Verwaltung der jeweiligen Teilressourcen POTS, ISDN, El jeder Baugruppe BG1...3 eine dezentrale Datenbasis SDB1...3 - auch als „Slave-Datenbasis* be- zeichnet- zugeordnet ist. In dem Netzwerkelement NE ist des weiteren eine zentrale Baugruppe ZBG angeordnet, welche eine zentrale, die gesamten Ressourcen des Netzwerkelementes NE verwaltende, in Form einer Baumstruktur ausgestaltete Datenbasis MDB zugeordnet ist. Der zentralen Datenbasis MDB - auch als „Master-Datenbasis* bezeichnet - ist ein die Verwaltung der Ressourcen des Netzwerkelementes NE steuernder zentraler Agent A zugeordnet. In diesem Ausführungsbeispiel sind die dezentralen Datenbasen SDB1...3 auf der jeweiligen Baugruppe BG1...3 gespeichert. Erfindungsgemäß sind die Slave-Datenbasen SDBl...3 bzw. die darin gespeicherten Informationen auch (z.B. als Kopie) in der zentralen Baugruppe ZBG gespeichert, wobei die Slave-Datenbasen bzw. die Kopien dieser Slave-Datenbasen - in FIG 1 als SDB,1...3 gekennzeichnet - einen Bestandteil der Baumstruktur der zentralen Master-Datenbasis MDB bilden, d.h. jeweils einen Teilbaum der Master-Datenbasis MDB bilden.
Das Management-Modell für die Verwaltung von V5.2 Netzwerkelementen NE ist in den ETSI-Standards ITS 300-377-1 und ITS 300-376-1 definiert, wobei eine Realisierungsvariante des Ma- nagement-Modells in Form eines Blockschaltbildes unter Anwendung der in den genannten Standards verwendeten Nomenklatur in FIG 2 dargestellt ist. Das in FIG 2 dargestellte Modell bildet mit kleinen Modifikationen die Basis für das interne Datenmodell des in FIG 1 dargestellten Anwendungs-Szenarios und bestimmt somit die Datenstruktur der im Netzwerkelement NE angeordneten, zentralen Master-Datenbasis MDB. Die Modifikationen ergeben, sich aus dem beschriebenen Aufbau des Netzwerkelementes - Equipment-Hierarchie -, welcher als Basisstruktur für das interne Datenmodell verwendet wird. Das mo- difizierte Datenmodell ist in FIG 3 dargestellt. Die zu verwaltenden Teilressourcen POTS, ISDN, El - auch als „Managed Objects* bezeichnet - des aus den oben genannten ETSI-
Standards abgeleiteten Management-Modells wurden in das interne Datenmodell so eingefügt, dass eine Zuordnung der Managed Objects zu den physikalischen und logischen Ressourcen (POTS, ISDN, El), die sie repräsentieren, und den Baugruppen BG1...3, auf denen sie sich befinden, möglich ist. Für das Ausführungsbeispiel sei angenommen, dass die V5-Protokoll- Verarbeitung auf der zentralen Baugruppe ZBG realisiert ist, auf welcher auch die Master-Datenbasis MDB implementiert ist. In FIG 3 sind wiederum die drei im Netzwerkelement NE ange- ordneten Baugruppentypen - El Line Unit, Pots Line Card und ISDN Line Card - dargestellt, wobei die Baugruppen - in FIG 3 auch als PluglnUnit gekennzeichnet - in Steckvorrichtungen slotl...3 einer im Netzwerkelement NE vorgesehenen Baugruppen- halterung SHELF angeordnet sind.
Der in der zentralen Baugruppe ZBG des Netzwerkelementes NE angeordnete Agent A stellt der zentralen Verwaltungseinrichtung NMS das in FIG 3 dargestellte abstraktes Modell der physikalischen und logischen Ressourcen des Netzwerkelementes NE bereit. Dieses abstrakte Modell wird auch als MIB bzw. Management Information Base bezeichnet. Mit Hilfe des zentralen Agenten A kann die zentrale Verwaltungseinrichtung NMS mittels eines Management-Protokolls auf die physikalischen und logischen Ressourcen bzw. Managed Objects des Netzwerkelemen- tes zugreifen. Als externes Management-Protokoll sei in diesem Ausführungsbeispiel das Protokoll „SNMP* - Simple Network Management Protocol - angenommen - durch einen strichlierten Doppelpfeil verdeutlicht -, es können jedoch auch andere Management-Protokolle verwendet werden.
FIG 4 zeigt in einem Blockschaltbild den prinzipiellen Aufbau eines V5-MIB-Moduls. Die Managed Objects des Management- Modells der oben genannten ETSI-Standards sind auch in diesem Blockschaltbild wiederzufinden. Ihre Anordnung entspricht je- doch der Registrierungs-Hierarchie für SNMP. Für Managed Objects des Typs „ElPhysPathTP* findet sich im V5-MIB-Modul kein zugehöriges SNMP-Objekt. Dafür wird das SNMP-Objekt -
„dsxlConfigTable* der DS1-MIB (RFC1406) verwendet. Die Managed Objects für die Gerätebestückung werden ebenfalls durch ein Standard-MIB-Modul (auch als Entity-MIB bezeichnet) verwaltet.
Basiskomponente des erfindungsgemäßen Verfahrens stellt die in der zentralen Baugruppe ZBG angeordnete, in Form einer Baumstruktur ausgestaltete, zentrale Datenbasis MDB dar, welche folgende Eigenschaften aufweist:
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- Die in der zentralen Datenbasis MDB gespeicherten Datensätze bzw. Verwaltungsinformationen (Managed Objects) werden in einer oder mehreren Baumstrukturen verwaltet. Jeder Datensatz wird eindeutig durch einen Schlüssel identifi-
15 ziert, der sich durch die Aneinanderreihung der relativen Identifizierungsinformationen - auch als Identifier bezeichnet - der Datensätze des Pfades, beginnend mit dem o- bersten Datensatz - auch als Top-Datensatz bezeichnet - der Baumstruktur ergibt. Durch diese erfindungsgemäße An-
20 Ordnung der Datensätze (als Teilbaum) in der Baumstruktur der zentralen Datenbasis MDB sollen die physikalischen o- der logischen Beziehungen - auch als Containment-Beziehung bezeichnet - der verwalteten Systemressourcen POTS, ISDN, El verdeutlicht bzw. nachgebildet werden. Jeder Datensatz
25 repräsentiert eine verwaltete physikalische oder logische Ressource (Managed Objects) oder die Zusammenfassung gleichartiger Ressourcen.
- Vorteilhaft ist die zentrale Datenbasis MDB als typneutra- 30 le Datenbasis ausgestaltet. Die Typneutralität wird dadurch erreicht, dass innerhalb der zentralen Datenbasis MDB nur Referenzen auf die jeweiligen Datensätze bzw. Verwaltungsinformationen, die in externen Speicherblöcken nur abgelegt sind, verwaltet werden. Nur die nutzenden Soft-
3.5 ware-Objekte wie z.B. die Agenten kennen die Struktur der Datensätze; gegebenenfalls kann mittels einer einfachen formalen Beschreibungsnotation für Datensätze auch der
Zugriff auf einzelne Elemente eines Datensatzes durch Datenbasisfunktionen unterstützt werden.
- Der zentralen Datenbasis bzw. Master-Datenbasis MDB ist zumindest eine Aktualisierungsfunktion zugeordnet, welche in der Art und Weise ausgestaltet ist, dass bei einer Änderung von einen der in der zentralen Baumstruktur angeordneten Managed Objects POTS, ISDN, El bzw. bei einer Änderung der die Managed Object repräsentierenden Verwal- tungsinformationen MO die jeweils entsprechende Slave- Datenbasis SDB1...3 bzw. die entsprechenden in der Slave- Datenbasis SDBl...3 gespeicherten Verwaltungsinformationen MO hinsichtlich der Änderungen aktualisiert werden. Ebenso können den Slave-Datenbasen SDBl...3 jeweils zumindest eine Aktualisierungsfunktion zugeordnet sein, welche in der Art und Weise ausgestaltet ist, dass bei einer Änderung von einen der in den Slave-Datenbasen SDB1...3 gespeicherten Managed Objects POTS, ISDN, El bzw. bei einer Änderung der die Managed Object repräsentierenden Verwaltungsinformati- onen die Master-Datenbasis MDB bzw. die entsprechenden, in der Master-Datenbasis MDB gespeicherten Verwaltungsinformationen hinsichtlich der Änderungen aktualisiert werden.
- Durch die der Master-Datenbasis MDB und/oder den Slave- Datenbasen SDBl...3 zugeordneten Aktualisierungsfunktionen werden beispielsweise Funktionen zur Registrierung und zur Change-Notifikation bereitgestellt, das heißt lokale Software-Objekte, d.h. lokal auf der jeweiligen Baugruppe ZBG, BG1...3 angeordnete Funktionen und/oder Prozesse wie bei- spielsweise Sub-Agenten können sich für bestimmte Datensätze bzw. Verwaltungsinformationen der jeweiligen Datenbasis MDB, SDBl...3 registrieren und erhalten bei jeder Änderung der registrierten Datensätze eine die Änderung anzeigende Meldung von der zentralen Datenbasis MDB oder von der jeweiligen Slave-Datenbasis SDB1...3. In Abhängigkeit von der übermittelten Meldung werden weitere Funktionen durch die jeweiligen Software-Objekte durchgeführt.
- Die zentrale Datenbasis MDB stellt weiterhin Funktionen zur Synchronisation von Slave-Datenbasen SDB1...3 bzw. einer Master-Datenbasis MDB bereit, das heißt die Synchronisati- onsfunktionen erlauben es, die Slave-Datenbasen SDB1...3 selbst wieder in Form einer Baumstruktur auszugestalten, wobei die Master-Datenbasis MDB jeweils an der Spitze der jeweiligen Slave-Datenbasen SDB1...3 angeordnet ist. Eine Slave-Datenbasis SDB1...3 kann sich für einen bestimmten Teilbaum der Master-Datenbasis MDB registrieren lassen. Bei Änderungen innerhalb des Teilbaumes der Master- Datenbasis MDB wird die jeweilige Slave-Datenbasis SDB1...3 über die Synchronisationsfunktion aktualisiert - auch als „Slave-Synchronisation* bezeichnet. Umgekehrt führt eine Änderung in der Slave-Datenbasis SDB1...3 innerhalb des registrierten Teilbaums zur Aktualisierung des Datensatzes in der Master-Datenbasis MDB - auch Master-Synchronisation bezeichnet. Es sei angemerkt, dass bei der Registrierung einer Slave-Datenbasis für einen Teilbaum der Master- Datenbasis die Datensätze des Teilbaums auf die Slave- Datenbasis übertragen werden. Die jeweiligen Software- Objekte (Master-, Sub-Agent) arbeiten daher immer mit lokal in der jeweiligen Baugruppe BG1...3 gespeicherten Daten bzw. Verwaltungsinformationen. Die Konsistenz der Daten bzw. Verwaltungsinformationen von Slave- und Master- Datenbasis MDB, SDBl...3 wird durch die Synchronisations- Funktion erreicht.
- Die Slave-Datenbasen SDB1...3 können ebenfalls hierarchisch in mehreren Ebenen angeordnet werden, das heißt für einen
Teilbaum einer Slave-Datenbasis kann sich eine weitere Slave-Datenbasis registrieren lassen. Zwischen diesen beiden Datenbasen entsteht wieder eine Master-Slave- Beziehung.
Der zentralen Datenbasis MDB können weitere Funktionen zugeordnet werden, wie beispielsweise die Erzeugung neuer
Datensätze, das Löschen von Datensätzen und die Registrierung und Deregistrierung für die Change-Notifikation- und die Synchronisations-Funktion zur Laufzeit.
- Für bestimmte Szenarien unterstützt die zentrale Datenbasis MDB zwei Datensatz-Referenzen per Datensatz-Schlüssel: eine „temporary* und eine „commited* Referenz zur Unterstützung von Typ „TRY*- und „Rollback* -Funktionen.
- Zur Unterstützung von einzelnen Kommunikationsbeziehungen, die nicht der Baumstruktur der Master-Datenbasis MDB folgen, stellt die Datenbasis spezielle „Remote Access*- Funktionen zur Verfügung.
Mit einer gemäß den obigen Ausführungen ausgestalteten Datenbasis MDB als Basiskomponente wird das folgende Verfahren für die dezentrale Agentenimplementierung im Netzwerkelement NE definiert:
Die physikalischen und logischen Ressourcen des Netzwerkelementes NE werden als Managed Objects entsprechenden ihrer Containent-Beziehungen in der Baumstruktur der Master- Datenbasis MDB auf der zentralen Baugruppe ZBG des Netzwerkelementes verwaltet. Beispielhaft sei zur Verdeutlichung der Containment-Beziehung folgende Angliederung von Managed Objects dargestellt, wobei die Nomenklatur der genannten ETSI- Standards verwendet wird:
Networkelement (NE) => Equipment => EquipmentHolder (SHELF) => EquipmentHolder (Slot) => PluglnUnit
Die Slave-Datenbasen SDB1...3 der jeweiligen Baugruppen BG1...3 registrieren sich für einen Teilbaum der Master-Datenbasis MDB mit dem zugehörigen „PluginUnit* -Datensatz als Top- Element. Die Slave-Datenbasen von externem Equipment registrieren für sich einen Teilbaum mit dem zugehörigen „Equip- ment*-Datensatz als Top-Element. Bei der Registrierung der
Slave-Datenbasen SDB1...3 werden diese mit den aktuellen Datensätzen bzw. Verwaltungsinformationen der Master-Datenbasis MDB geladen. Sollte in der Master-Datenbasis MDB der Teilbaum noch nicht existieren, das heißt die Baugruppe ist noch nicht konfiguriert, so erzeugt die Baugruppe (bzw. das externe E- quipment) die erforderlichen Datensätze mit voreingestellten Werten bzw. Default-Daten (auch als Auto-Provisioning bezeichnet) . Da die Master-Datenbasis MDB typneutral ist, können dabei auch neue Datensatz-Typen und neue Teilbaumstruktu- ren erzeugt werden, wobei die Erweiterung zur Laufzeit möglich ist.
Die lokal in den Baugruppen BG1...3 angeordneten Subagenten registrieren sich als lokale Software-Objekte für die Change- Notifikation-Funktion und konfigurieren die lokalen Ressourcen entsprechend den Daten der Datenbasis MDB.
Über SNMP-Protokoll von der zentralen Verwaltungseinrichtung NMS an das Netzwerkelement NE übermittelte Kommandos werden mittels einer „Key-Translation-Funktion* auf Basis der Ob- ject-Identifier-Werte des Kommando-Telegramms zum dazugehörigen Datensatz der Master-Datenbasis MDB geleitet (Lesen oder Schreiben von Datensätzen) . Bei einem Schreib- bzw. Set- Kommando wird der entsprechende Datensatz in der Master- Datenbasis MDB geändert. Über die Synchronisations- und Chan- ge-Notifikation-Funktion gelangt diese Änderung zum zuständigen Subagenten. Meldungen von Zustandsänderungen der Subagenten gelangen auf dem umgekehrten Weg zur Master-Datenbasis MDB und werden mittels einer „inversen Key-Translation- Funktion* zu entsprechenden Mitteilungen bzw. Telegrammen - auch als Trap- bzw. Notifikations-Telegramme bezeichnet - umgewandelt und an die zentrale Verwaltungseinrichtung NMS gesendet.
Die Daten bzw. Datensätze des Netzwerkelementes NE liegen in der Master-Datenbasis MDB strukturiert vor und können von
zentralen Systemfunktionen wie z. B. semi-permanente Speicherung, Backup, Restore und Audits genutzt werden.
Wie bereits erläutert wird durch die in Form einer Baumstruk- tur ausgestaltete zentrale Datenbasis MDB zwei Funktionen realisiert. Zum einen die Weiterleitung von Management- Kommandos und zum anderen die zentrale Ablage von Daten bzw. Verwaltungsinformationen in der Master-Datenbasis MDB. Wegen der Typneutralität, der dynamischen Erweiterbarkeit der zent- ralen Master-Datenbasis MDB und der Verwendung eines unabhängigen internen Datenmodells treten die bekannten Nachteile der eingangs genannten bekannten Lösungen nicht auf und es wird die Entkopplung von Funktionen der zentralen Baugruppe ZBG und den Managed Objects der dezentralen Baugruppen BG1...3 sowie eine bessere Entkopplung von Management-Protokoll und Applikations-Software (wie z.B. Agenten-Implementierungen erreicht.
Ein weiterer Vorteil ist die Verwendung einer einheitlichen Schnittstelle - hier die Datenbasis-Synchronisation - für die Kommunikation von zentralen und dezentralen Software- Objekten, wie z.B. für die Kommunikation zwischen einem zentralen Agenten A und den in den jeweiligen Baugruppen BG1...3 realisierten dezentralen Agenten. Die in diesem Ausführungs- beispiel gezeigte Anwendungs-Szenario ist nicht auf die geschilderte Kommunikation von zentralen (Master-) Agenten und dezentralen (Sub-) Agenten beschränkt, sondern kann beliebig erweitert werden und somit die sonst üblichen Message- Handler-Subsysteme der Applikations-Software ganz oder teil- weise ersetzen. Durch die Verwendung der Baumstruktur in der Master-Datenbasis MDB reduziert sich der Aufwand allgemein für die Pflege und Weiterentwicklung der Applikations- Software, wie beispielsweise die Pflege von in den Netzwerkelement eingesetzten Agenten bzw. Subagenten. Vorteilhaft wird zur Kommunikation zwischen der Master- Datenbasis MDB mit den jeweiligen Slave-Datenbasen SDB1...3 untereinander sowie zur Kommunikation mit dem jeweiligen Soft-
ware-Objekten der Applikations-Software das Transportprotokoll IP (Internet Protokoll) und/oder UTP genutzt. Damit kann ein „Applikations-System* auf einem einzigen Personalcomputer oder verteilt auf beliebig vielen Personalcomputern realisiert werden.