Integriertes optisches Bauelement
STAND DER TECHNIK
Die Erfindung betrifft ein integriertes optisches Bauelement, insbesondere einen Modulator, Ri chtkoppler , Schalter, Polari¬ sator, Verteiler od.dgl. nach der Gattung des Hauptanspruchs sowie ein Verfahren zur Herstellung eines solchen Bau¬ elements .
Der zunehmende Einsatz integriert-optischer Komponenten f ür die optische Nachrichtentechnik, für die Sensorik und den Computerbereich (optischer Datenbus) läßt der, opt i sehen Anschlußtechni (Chip-Faser-Kopplung) eine immer größere Bedeutung zukommen. Bereits kleinere private Vermi ttl ungs- stell en mit etwa 1.000 Te i 1 neh eranschVüssen benötigen dabei beispielsweise mehrere tausend optische Anschlüsse zwischen den einzelnen Subschal tstufen, da Anzahl und Kom¬ plexität der auf einzelnen Substraten integrierten optischen Komponenten auf Grund der extremen Aspektverhältnisse in der Optik stark eingeschränkt ist. In solchen Anwendungs- fällen bestimmt die Realisierbarkeit und Zuverlässigkeit (mechanische und thermische Stabilität) der optischen An¬ schlußtechnik und der erforderliche Anschlußaufwand letzt¬ lich den erreichbaren Ausbaugrad eines optischen Vermitt- 1 ungssystems .
Der Li cht-Ei nkoppelWirkungsgrad bei der Kopplung von Glas¬
--* fasern und integrierten Wellenleitern der Bauelement hängt sehr stark von dem Abstand der Endflächen, einer lateralen
Verschiebung sowie einer Winkelverkippung der optischen Achsen gegeneinander ab. Die Glasfaser besitzt bei der Ankopplung demnach fünf Freiheitsgrade, die unabhängig voneinander optimiert werden müssen: einen axialen Freiheits¬ grad, zwei laterale Freiheitsgrade und zwei Wi nkel freiheits- grade. Bei den für Glasfasern typischen Fei dverte 1 ungen führt z. B. ein lateraler Versatz von nur wenigen μm bereits zu Koppelverl usten im dB-Bereich. Ein effektives Ankoppel¬ verfahren erfordert eine Reduktion der Freiheitsgrade sowie eine Möglichkeit der gleichze tigen Posit onierung aller Fasern eines Bündels. Aus Appl .. Opt. 17 (1978), 895, "Opti¬ cal coupling from fibres to Channel waveguides for ed on Silicon", J. T. Boyd und S. Sriram, ist es bekannt, V-Nuten als Pos tioniergräben für die Glasfasern in ein Silizium¬ substrat einzuätzen. -Die anisotrop geätzten V-Nuten werden allseitig von langsam ätzenden {111 } -Ebenen begrenzt, die einen Winkel von 54,7 zur Wafer-Oberflache einschlie¬ ßen. Fluchtend mit diesen V-Nuten sind die integrierten Wellenleiter angeordnet, wobei die Breite der Nuten so optimiert werden kann, daß durch die sich ergebende Nutform der Faserkern in der gleichen horizontalen Ebene wie der Lichtwellenleiter zu liegen kommt. Die im Bereich der Kopp¬ lungsfläche zum L chtwellenleiter liegende Stirnfläche der V-Nut ist ebenfalls unter einem Winkel von 54,7° ge¬ neigt, so daß die Glasfaser nicht ganz bis zum Wellenleiter herangeschoben werden kann. Als Lösung für dieses Problem wird von Boyd und Sriram vorgeschlagen, die Glasfaser mit einer um ebenfalls 54,7 geneigten Endfläche zu versehen, um damit den Faserkern bis auf Stoßkopplung an den inte¬ grierten Lichtwellenleiter heranzuschieben. Dieses Verfahren hat jedoch den Nachteil, daß eine aufwendige Endflächen¬ bearbeitung der Faser notwendig ist und die Faser nur in einer bestimmten Lage in die Nut eingelegt werden darf. Bei der Kopplung besteht darüber hinaus die Gefahr, daß
die beiden Endflächen aufe inandergle iten oder zumindest der Endbereich der Faser daher aus der Nut herausgeschoben wird. Eine zusätzliche Schwierigkeit ergibt sich aus der Notwendigkeit, nicht nur die Faser, sondern auch den inte¬ grierten Wellenleiter mit einer entsprechend geneigten Endfläche zu versehen.
Weiterhin ist es aus der genannten Literaturstel le bekannt, in geätzten V-Nuten Glasfasern zu haltern und durch an¬ schließendes Einfüllen von Flüssigpolymer (Polyurethan) einen Anschluß zum organani sehen Lichtwellenleiter herzu¬ stellen, der in den verlängerten V-Nuten geführt und durch diese definiert wird. Da die Größe der Nuten am Koppel¬ punkt jedoch durch den Gl asfasermantel durchmesser vorgegeben ist, sind derartige Wellenleiter extrem hochmodig und für monomodige Systeme der Nachrichtentechnik nicht zu gebrau¬ chen. Ferner wird ein Tapern der Kanalwe1 lenle iter vorge¬ schlagen, wobei die Breite und damit auch die Tiefe der V-Nut in ihrem weiteren Verlauf allmählich verkleinert wird, um damit den Übergang zu üblichen Dünnfi lm-Wel len- leit.ern zu realisieren. Da aber auch in diesem Fall ein Übergang vom Faserkern der Glasfaser zum Kanalwe llenle i er ein großer Sprung im Durchmesser der Wellenleiterstrukturen erfolgt, ist ein Anschwingen höherer Moden unvermeidlich und damit ein hoher Koppelwirkungsgrad im Single-Mode- Betrieb nicht zu erwarten.
VORTEILE DER ERFINDUNG
Das erfindungsgemäße integrierte optische Bauelement und das erfindungsgemäße Verfahren zu seiner Herstellung haben demgegenüber den Vorteil, daß eine sei bstjustierende Kopp¬ lung von Glasfasern bzw. Faseranordnungen an Lichtwellen¬ leiter aus einem optischen Polymer in einfacher Weise reali¬ sierbar ist. Die Endflächenbearbeitung der Lichtwellenleiter ist einfach und vorzugsweise durch Laser-Abi ation ausführ-
bar. Die Herstellung der Haltenuten für die Glasfasern kann durch anisotropes Ätzen auf einfache Weise nach einer etablierten Technologie erfolgen. Dabei wird eine hohe Genauigkeit der relativen Lage von Faser- und Wel 1enleiter- endflächen erreicht. Durch leicht realisierbare Feldanpas¬ sungen mittels Belichtungsverfahren kann ein hoher Koppel¬ wirkungsgrad erreicht werden. Weiterhin kann eine große thermische und mechanische Stabilität durch gemeinsamen Verguß von Wellenleiter und Faser erreicht werden. Das erfindungsgemäße Bauelement eignet sich in besonderer Weise für monomodige. Wellenleiterstrukturen.
Durch die in den Unteransprüchen aufgeführten Maßnahmen sind vorteilhafte We terb ldungen und Verbesserungen des im Hauptanspruch angegebenen Bauelements möglich.
Eine besonders einfache und mechanisch stabile Herstellung des Lichtwellenleiters kann dadurch bewirkt werden, daß eine die den Lichtwellenleiter tragende Pufferschicht und das Kunststoffmaterial im V-Graben bis -zur Ebene der End¬ flächen überdeckende Schicht aus einem optischen, durch Belichtung in seinem Brechungs index veränderbaren Polymer versehen ist, wobei der Lichtwellenleiter durch entsprechen¬ de Belichtung dieser Schicht als Teil derselben ausgebildet ist. Hierdurch k-ann der Lichtwellenleiter in variabler Weise nach der mechanischen Anbringung der Polymerschicht ausgebildet werden. Der als Lichtwellenleiter ausgebildete Bereich der Schicht weist einen höheren Brechungsindex auf.
Das Kunststoffmaterial zur Ausfüllung des Positioniergrabens ist zweckmäßigerweise ebenfalls ein optisches Polymer, das insbesondere mit dem der die Pufferschicht überdeckenden Schicht identisch ist. Eine optimale Feldanpassung kann hier dadurch erfolgen, daß das gl asfaserseitige Ende des
Li chtwell enleiters adiabatisch auf den Durchmesser des Gl asfaserkerns aufgeweitet ist. Hierbei ist nicht nur eine laterale, sondern zusätzlich oder alternativ auch eine vertikale Aufweitung möglich, die sich in das optische Polymer hinein erstreckt, das die V-Nut ausfüllt.
Zur Feldanpassung des Lichtwellenleiters zur Glasfaser hin kann in vorteilhafter Weise neben der geometrischen Anpassung der den Lichtwellenleiter umgebende Bereich des optischen Polymers einen adiabatischen, den Brechungsindex¬ unterschied zwischen Lichtwellenleiter und dem umgebenden Bereich zur Glasfaser hin verringernden Indexverlauf auf- we isen .
Eine weitere vorteilhafte Möglichkeit zur Anpassung und Ankopplung besteht darin, daß das gl asfaserseitige Ende des Lichtwellenleiters spitz zuläuft und in einem -we iteren Lichtwellenleiter mit niedrigerem Brechungsindex mündet, der sich bis zum Glasfaserkern erstreckt. Hierbei ist auch noch bei gegenüber dem Glasfaserkern relativ stark führendem Lichtwellenleiter mit kleinen Querschnittsabmessungen ein hoher Koppelwirkungsgrad möglich. Der weitere Lichtwellen¬ leiter kann eine größere Ausdehnung in der Breite und/oder in der Tiefe aufweisen und der Dimensionierung des Glas¬ faserkerns an der Kopplungsendfläche angepaßt sein.
In vorteilhafter Ausbildung des erfindungsgemäßen Verfahrens kann'das Aufbringen der Schicht und das Ausfüllen des Posi¬ tioniergrabens in einem Arbeitsgang mit demselben optischen Polymer durchgeführt werden. Hierdurch kann die Herstellung einfach und kostengünstig durchgeführt werden.
Die Ausbildung des Lichtwellenleiters erfolgt zweckmäßiger¬ weise über eine auf die Polymerschicht aufgelegte Belich¬ tungsmaske, wobei durch Fotopolymerisation eine Brechungs-
i ndexerhöhung im Li chtwellenleiterberei ch durchgeführt wird. Weiterhin kann beispielsweise im Falle nicht near- optischer Polymere eine Bel chtungsmaske auf die Polymer¬ schicht aufgelegt und durch einen UV-Fotoausbleichprozeß eine Brechungsindexreduzierung von Bereichen durchgeführt werden, die den Lichtwellenleiter begrenzen.
Um zur Optimierung der Feldanpassung zwischen Glasfaser und Lichtwellenleiter eine adiabatische Aufweitung des Lichtwellenleiters vor dem Glasfaserkern durchzuführen, wird zweckmäßigerweise zur lateralen Aufweitung bis auf den Durchmesser des Glasfaserkerns eine Belichtungsmaske πrit sich aufweitender Maskenöffnung verwendet. Alternativ oder zusätzlich wird zur vertikalen Aufweitung bis auf den Durchmesser des Glasfaserkerns die Belichtungsintensität und/oder die Belichtungszeit zur Glasfaser hin rampenartig vergrößert. Um noch eine zusätzliche Optimierung der Feld¬ anpassung durchführen zu können, kann eine zweite Maske mit variabler Transparenz für eine Nachbelichtung verwendet werden, die faserseitig eine höhere Transparenz und licht- wel lenleiterseitig eine geringere Transparenz aufweist.
In einem zweiten Taper-Konzept wird zur Herstellung und Ankopplung eines spitz zulaufenden Lichtwellenleiters zu¬ nächst in einem ersten Belichtungsschritt mit einer ersten Belichtungsmaske ein erster spitz zur Glasfaser hin zu¬ laufender Lichtwellenleiter gebildet, und danach wird in einem zweiten Belichtungsschritt ein zweiter, den ersten Lichtwellenle ter mit der Kopplungsendfläche verbindender Lichtwellenleiter mit geringerem Brechungsindex gebildet, wobei der zweite Lichtwellenleiter in seinem Durchmesser dem Glasfaserkern angepaßt ist.
Mit dem erfindungsgemäßen Verfahren kann in vorteilhafter Weise eine Vielzahl von nebeneinanderliegenden Lichtwellen-
leitern bzw. Anschlüssen gleichzeitig hergestellt werden.
ZEICHNUNG
Ausführungsbeispiele der Erfindung sind in der Zeichnung dargestellt und in der nachfolgenden Beschreibung näher erläutert. Es zeigen:
Fig. 1 ein integriertes optisches Bauelement mit einer angekoppelten Glasfaser in einem V-Graben in einer Draufsicht als erstes Ausführungsbeispiel ,
Fig. 2 das in Fig. 1 dargestellte Bauelement in einer vertikalen Schnittdarstellung,
Fig. 3 eine ähnliche Anordnung eines optischen Bauele¬ ments mit einer getaperten Struktur in einer Draufsicht als zweites Ausführungsbeispiel,
Fig. 4 das in Fig. 3 dargestellte Bauelement in einer vertikalen Schnittdarstellung,
Fig. 5 ein ähnliches optisches Bauelement mit einem spitz auslaufenden Lichtwellenleiter in einer Draufsicht als drittes Ausführungsbeispiel ,
Fig. 6 das in Fig. 5 dargestellte dritte Ausführungs¬ beispiel im Vertikalschnitt,
Fig. 7 das in den Fig. 5 und 6 dargestellte Bauelement in einem Verti kal schnitt senkrecht zur Schnitt¬ ebene gemäß Fig. 6 und
Fig. 8 dasselbe Bauelement in einer perspektivischen Ansicht zum Wellenleiter hin.
BESCHREIBUNG DER AUSFÜHRUNGSBEISPIELE
Das in den Fig. 1 und 2 dargestellte integrierte optische Bauelement besteht im wesentlichen aus einem Siliziumsubstra 10, in das zur Aufnahme einer Glasfaser 11 ein Positionier¬ graben 12 mit V-förmigem Querschnitt anisotrop eingeätzt wird. Die bekannte anisotrope Ätztechnik weist einen hohen
Entwickl ungsstahd auf und-wird auch beim eingangs ange¬ gebenen Stand der Technik eingesetzt. Mit Hilfe der Fenster¬ öffnung in einer Ätzmaske wird die Weite a des Positionier¬ grabens 12 und damit die Tiefe j der geätzten Nut festge¬ legt. Mit Hilfe von alkalischen Ätzmedien, wie z.B. Kalium¬ hydroxid,, entstehen V-förmige Vertiefungen, die einen sehr präzisen Winkel von 54,7 zur Oberfläche einschließen. Ein solcher Winkel bildet sich auch an einer schrägen End¬ fläche 13 des pQsitioniergrabens 12 aus, die sich über eine Länge c in den Graben hinein erstreckt.
Nach dem Ätzen des vorprozessierten .Si I iziumsubstrats 10 (Wafer), das außer dem Positioniergraben 12 auch nicht dargestellte aktive und/oder passive optische Bauelemente sowie elektronische Anordnungen tragen kann, wird eine optische Pufferschicht 14 mit niedrigem Brechungsindex und einer Dicke k aufgebracht. Hierbei kann es sich um Sil ziumdioxid handeln, jedoch kann auch ein organischer Film verwendet werden. Die Pufferschichtdicke muß als Masken¬ vorhalt bei der Ätzung des Positioniergrabens 12 berück¬ sichtigt werden.
Anschließend wird ganzflächig ein optisches Polymer wie PMMA mit Fotoinitiator aufgebracht, das im Bereich des Positioniergrabens 12 zu einer Auffüllung 15 dieses Grabens und im übrigen Bereich zur Bildung einer die Oberfläche •überziehenden Schicht 16 führt.
In der Schicht 16 wird nun ein Lichtwellenleiter 17 mit der Breite f durch UV-Belichtung erzeugt. Eine lokale Foto¬ polymerisation führt zu einer Brechungsindexerhöhung im belichteten Bereich. Die nicht dargestellte Belichtungs¬ maske wird paßgenau an den geätzten V-Nuten des Positionier- gr'abens 12 oder durch zusätzliche Justierhilfen ausgerichtet.
Entsprechend der Gestalt der langgestreckten Maskenöffnung bildet sich dann der Lichtwellenlei er 17.
Anstelle der beschriebenen Fotopolymerisation kann der Lichtwellenleiter 17 bei Verwendung einiger nichtlinear- optischer Polymere auch prinzipiell gleichwertig durch eine lokale Thermopolung und/oder durch einen UV-Fotoaus¬ bleichprozeß erfolgen.
Die laterale Lichtführung wird durch einen für monomodige Wellenleiter in der Regel geringen Indexunterschied zwischen belichtetem (Lichtwellenleiter 17) und unbel i chtetem Bereich realisiert (schwache Führung). Die vertikale Ausdehnung des Lichtwellenleiters 17 ist im Falle dünner Schichten (ungefähr 2 um) durch die Dicke m der Polymerschicht 16 gegeben, wobei die vertikale Wellenführung durch den Index¬ sprung einerseits zur Pufferschicht (14) und andererseits zu Luft oder gegebenenfalls einer oberen Deckschicht be¬ stimmt wird (starke Führung). Die entsprechenden Feldver¬ teilungen lassen sich bei geringen Schichtdicken in der Regel gut an die Feldverteilungen ak.tiver optischer Halb¬ leiterbauelemente auf dem integriert-optischen Chip anpassen.
Im Bereich größerer Schichtdicken, also im Bereich der Auffüllung 15, wird die vertikale Ausdehnung des Licht¬ wellenleiters 17 durch die wirksame Tiefe des Fotopoly¬ merisationsprozesses begrenzt..Bei starker UV-Absorption der fotopolymerisierbaren Materialien hängt diese Tiefe von den Belichtungsparametern und der Materi al Zusammen¬ setzung (z.B. Anteil des Fotoinitiators) ab, so daß sich der Kanalwellenleiter hier gezielt auf eine einstellbare Tiefe q unter die Oberfläche ausdehnen läßt. Gleichzeitig wird in diesen Bereichen die Lichtwelle nach unten ebenfalls schwach geführt, wie dies in lateraler Richtung der Fall
ist, was die Feldanpassung an die radi al symmetr sche Ver¬ teilung der Faser erleichtert.
Bis zu diesem Fertigungsschritt ist der Positioniergraben 12 mit dem optischen Polymer ausgefüllt. Für die Chip-Faser- Kopplung muß der Positioniergraben 12 nun zur Aufnahme der Glasfaser 11 mit dem Durchmesser h freigelegt werden. Dies kann durch Laser-Abi ation mittels eines Excimer-Lasers erfolgen. Die dabei entstehende, ausreichend glatte Schnitt¬ kante 18 durch den Lichtwellenleiter 17 und die Auffüllung 15 macht eine weitere Bearbeitung der Lichtleiterendfläche entbehrlich. Der Schnitt erfolgt in einem Abstand b von der oberen Endkante des Positioniergrabens 12, wobei dieser Abstand b die Ausdehnung c der schrägen Endfläche über¬ trifft und somit eine Stoßkopplung zwischen Glasfaser 11 und Lichtwellenleiter 17 ermöglicht, die nur durch die Restrauhigkeit der Lichtleiterendfläche beschränkt ist. Die relative vertikale Lage n der optischen Achsen von Lichtwellenleiter 17 und Glasfaser 11 kann so insgesamt über der Tiefe der V-Nut so optimiert werden, daß die opti¬ schen Felder möglichst gut überlappen. Der Glasfaserkern 19 mit dem Durchmesser i fluchtet dann ausreichend exakt mit dem Lichtwellenleiter 17. Im Falle einer stark führenden oberen Deckschicht, z.B. Luft, kann die Glasfaser 11 auch geringfügig tiefer gelegt werden, so daß der Glasfaserkern 19 oben bündig mit dem Lichtwellenleiter 17 abschließt, wie dies in Fig. 2 dargestellt ist.
Falls die Pufferschicht 14 eine organische Pufferschicht ist, so wird diese durch die Laser-Abi ation ebenfalls ent¬ fernt, was im Masken-Layout über die Breite der zu ätzenden Strukturen zu berücksichtigen ist.
Bei dem beschriebenen Herstellungsverfahren werden mit nur einem Li thographie-/Ätzschri tt für den Positionier¬ graben 12 und einer UV-Belichtung für den Lichtwellenleiter
17 alle Freiheitsgrade der Chip-Faser-Kopplung durch die Maskenprozesse mit ausreichender Pr zision festgelegt. Es kann dann noch ein thermischer Ausheizprozeß zur Stabili¬ sierung der fotopolymeri sier ten Wellenleiterstrukturen erfolgen,' bevor durch die Laserbehandlung die Endflächen geschaffen und der Positioniergraben 12 freigelegt wird. Die Faser kann dann ohne aktive Justage direkt in den Posi¬ tioniergraben 12 eingelegt und fixiert werden. Dabei ist festzuhalten, daß zur Vereinfachung in den Fig. 1 und 2 und auch in den übrigen noch zu beschreibenden Figuren lediglich ein einziger Positioniergraben 12 mit einer Glas¬ faser 11 und einem Lichtwellenleiter 17 dargestellt sind. In der Praxis wird jedoch eine Vielzahl paralleler Positio¬ niergräben 12 geschaffen, und eine entsprechende Anzahl von Lichtwellenleitern 17 wird durch Belichtung erzeugt, bevor wiederum eine entsprechende Anzahl von Glasfasern 11 eingelegt und fixiert werden.
Zur Erhöhung der thermischen und mechanischen Stabilität kann durch gemeinsamen Verguß der eingelegten Glasfasern 11 und der Lichtwellenleiter 17 eine gemeinsame obere Abdeck- Schicht geschaffen ' werden, die in den Figuren nicht darge¬ stellt ist. Hierzu kann beispielsweise ein UV-härtbares optisches Flüssigpolymer verwendet werden. Wird der Index¬ sprung zu dieser oberen Abdeckschicht gering gehalten, kann durch eine vertikal schwache Führung eine weitere Annäherung der Feldverteilungen vorgenommen werden.
Es ist selbstverständlich auch möglich, für die Auffüllung
15 ein anderes Kunststoffmateri al geringer optischer Dämp¬ fung und geeigneten Brechungsindi ces als für die Schicht
16 und den Lichtwellenleiter 17 zu verwenden, sofern auf eine starke Führung im Lichtwellenleiter 17 im Anschlu߬ bereich an die Glasfaser 11 ein besonderer Wert gelegt wird.
Bei dem in den Fig. 3 und 4 dargestellten zweiten Ausfüh¬ rungsbeispiel sind gleiche oder gleich wirkende Teile und
Bereiche mit denselben Bezugszeichen versehen und nicht nochmals beschrieben.
Zur Optimierung der Feldanpassung zwischen der Glasfaser 11 und dem Lichtwellenleiter 17 wird hier eine getaperte Struktur verwendet. Der gl asfaserseitige Endbereich 17a des Lichtwellenleiters 17 ist adiabatisch auf den Durch¬ messer des Glasfaserkerns 19 aufgeweitet. Dies geschieht lateral durch eine entsprechende Weitung der Maskenöffnung der Belichtungsmaske, deren Längsränder einen kleinen Öff¬ nungwinkel α aufwei sen. In einem typischen Beispiel ist α <. 1 , und die Taperlänge ist ungefähr 500-μm. Bei einer Lichtwellenleiterbreite von 4μm und einem Faserkerndurch¬ messer von ca. 10 μ .
Die vertikale Ausdehnung des Endbereichs 17a des Lichtwellen¬ leiters 17 hängt von der Material Zusammensetzung und der Belichtung ab. Beispielsweise ist bei einem PMMA-Materi al mit Fotoinitiator die maximal durch UV-Belichtung erziel¬ bare Indexerhöhung eine Funktion der Konzentration des Fotoinitiators. Dieser Sättigungseffekt kann beim vertikalen Tapern dahingehend ausgenutzt werden, daß bei starker Über¬ belichtung des Lichtwellenleiters einerseits dessen Brechungs' index beim Sättigungswert konstant bleibt, andererseits aber die Tiefenausdehnung mit der Belichtungsdosis (Inten¬ sität . Zeit) zunimmt. Hierdurch kann der Endbereich 17a zur Auffüllung 15 hin vertikal verbreitert werden, wie dies in Fig. 4 dargestellt ist. Die zunehmende Verbreite¬ rung zum Glasfaserkern hin kann durch einen sogenannten Graukeil erzeugt werden, der faserseitig eine hohe Trans¬ parenz und 1 i chtwel 1 enleitersei tig eine geringere Trans¬ parenz aufweist. Diese Aufweitung auf eine Breite q gegen¬ über der Dicke m der Schicht 16 kann selbstverständlich auch beim ersten Ausführungsbeispiel durchgeführt werden, bei dem die laterale Breite konstant bleibt.
Durch eine UV-Nachbelichtung der Schicht 16 im Bereich der getaperten Struktur kann der Brechungs i ndex außerhalb des Lichtwellenleiters 17 nachträglich angehoben werden, so daß mit kleiner werdendem Brechungs indexuntersch ied die Lichtführung schwächer wird und die Feldanpassung zur Glasfaser 11 hin weiter optimiert werden kann. Auch diese Nachbelichtung kann einen adiabatischen Indexverlauf er¬ zeugen, wenn wiederum eine Maske mit variabler Transparenz verwendet wird ("Graukeil"). In Fig. 3 ist der nachzubelich¬ tende Bereich 20 durch eine Umrandung gekennzeichnet. Die Belichtung für parallel angeordnete Faserarrays kann streifen¬ weise über alle Positioniergräben 12 durch e infache' Masken¬ justierung erfolgen.
Bei dem in den Fig. 5 bis 8 dargestellten dritten Ausfüh- rungsbe i spiel ist der gl asfaserse iti ge Endbereich 17b des Lichtwellenleiters 17 spitz zulaufend ausgebildet und mündet noch vor der Schnittkante 18. Dieser Endbereich 17b ist von einem we iteren . Li chtwel 1 enleiter 21 umgeben, der die Verbindung zur Glasfaser 11 bzw. zum Glasfaserkern 19 her¬ stellt. Hierdurch können auch sehr dünne Lichtwellenleiter 17 optimal an einen relativ dickeren Glasfaserkern 19 ange¬ koppelt werden. Der gegenüber dem Lichtwellenleiter 17 einen etwas niedrigeren Brechungsindex aufweisende weitere Lichtwellenleiter 21 wird durch einen zweiten Belichtungs¬ prozeß mit einer eigenen Belichtungsmaske erzeugt. Bei größerem Querschnitt und bei geeignetem Indexprofil mit entsprechend größerer Tiefenausdehnung der optischen Felder im Bereich der Auffüllung 15 kann dann die Fei dvertei l.ung der Glasfaser 11 (typischer Glasfaserkern-Durchmesser i ungefähr = 8-10 μm) zur Erzielung hoher Koppelwi rkungsgrade angenähert werden. Durch die spitz zulaufende Gestalt des Endbereichs 17b wird die darin geführte Lichtwelle in den weiteren Lichtwellenleiter 21 mit niedrigerem Brechungs¬ index übergekoppelt. Die Feldverteilung im sehr schmalen Lichtwellenleiter 17 ist beispielsweise an optoelektroni¬ sche Halbleiterbauelemente angepaßt, und über den Licht-
wellenleiter 21 wird dann eine Anpassung an die Feldver¬ teilung der Glasfaser 11 erreicht.
In den Fig. 7 und 8 ist noch eine obere Deckschicht 22 dargestellt, die die Schicht 16 bzw. den Lichtwellenleiter 17 überdeckt und auch die Glasfaser 11 mitüberdecken kann. Fig. 7 zeigt dabei einen Querschnitt durch die Anordnung senkrecht zur Längsrichtung des Lichtwellenleiters außer¬ halb des Positionie grabens 12.
In der perspektivischen Ansicht gemäß Fig. 8 wurde zur Vereinfachung der Darstellung die Pufferschicht 14 wegge¬ lassen. Auch auf eine Darstellung der Glasfaser 11 und der Deckschicht 22 wurde verzichtet.
Anstelle der beschr ebenen Strukturierungstechni k (UV-Be¬ strahlung) zur Bildung des Lichtwellenleiters können prinzi¬ piell auch andere Strukturierungstechniken treten, wie eine Ion-Implantation oder die Bildung eines Rippenwellen¬ leiters z.B. durch Tr-ockenätzen. Durch derartige Strukturie¬ rungstechni en einschließlich der beschriebenen UV-Bestrah¬ lung oder des UV-Fotoausbleichprozesses lassen sich neben der Herstellung des Lichtwellenleiters auch noch andere Leitungsstrukturen, Schalter od.dgl. in einheitlicher Techno¬ logie auf dem integriert-optischen Chip erzeugen.
Je nach Anforderung an die Kopplungswirkungsgrade zwischen Faser und Wellenleiter können die beschriebenen Maßnahmen in mehr oder weniger ausgeprägter Weise durchgeführt werden Sind die Anforderungen nicht ganz so hoch, so kann bei¬ spielsweise die einfächere Ausführung gemäß Fig. 1 aus¬ reichen.