Motorgetriebene Spann- und Aufwickelvorrichtung für Zurrgurte mit integrierter Regelung der Zurrspannung
Die vorliegende Erfindung betrifft eine motorgetriebene Spann- und Aufwickelvorrichtung für Zurrgurte. Derartige Vorrichtungen sind beispielsweise als Spannwinden und Spannratschen zum Verzurren von Ladungen beim Transport von beweglichen Gütern seit langem bekannt. Ferner ist bekannt, daß eine ausreichende Sicherung der Ladung durch die Beaufschlagung des Zurrgurtes mit einer möglichst hohen Zurrspannung erreicht wird. Wenn in diesem Zusammenhang von Zurrgurten gesprochen wird, so handelt es sich um eine besonders bevorzugte Ausführungsform eines Zurrmittels in textiler Art. Gleichwohl sind auch andere Zurrmittel, wie Ketten, Seile, Trossen u.a. aus verschiedensten Werkstoffen zum Verzurren von Ladungen geeignet. Bei den üblichen Spann- und Aufwickelvorrichtungen wird die notwendige Verzurrspannung entweder per Hand oder per Motor aufgebracht, wobei der Zurrgut mit stets unterschiedlichen, Undefinierten Verzurrspannungen beaufschlagt wird. Für einen sicheren Transport von verzurrten Gütern ist jedoch eine definierte Verzurrspannung notwendig, die sich aus dem Ladegewicht, den Verzurrwinkeln, der Beschaffenheit des Untergrundes der Ladefläche, insbesondere der zwischen Ladung und Ladefläche wirksamen Reibung, und den auftretenden Beschleunigungskräften während des Transportes exakt bestimmen läßt. Es sind daher in den Verzurrstrang integrierte Zurrspannungsmeßhilfen bekannt, die dem Bediener während des Spannvorgangs die im Verzurrstrang auftretende Zurrspannung anzeigen.
Nachteilig an derartigen Zurrspannungsmeßhilfen ist, daß ein während des Transportes auftretender Spannungsabfall, beispielsweise durch Setzung der Ladung, in der Regel vom Bediener unbemerkt bleibt. Sinkt die Zurrspannung auf diese Weise unter einen zur Ladungssicherung
notwendigen Minimalwert ab, können Teile der Ladung oder im Negativfall die gesamte Ladung von der Ladefläche herunterfallen.
Um ein Absinken der wirksamen Zurrspannung unter den kritischen Minimalwert zu verhindern, ist eine von einem Druckluftmotor getriebene, auf oder an der Ladefläche eines Lastkraftwagens montierbare Spannwinde bekannt, die ein Regelventil aufweist, welches den Druckluftmotor mit einem Solldruck beaufschlagt. Dieser Solldruck ist am Regelventil manuell einstellbar. Der Druckluftmotor treibt seinerseits über ein Getriebe eine Aufwickelwelle für den Verzurrgurt an, wobei der Zurrgurt um die rotierende Aufwickelwelle gewickelt wird, wodurch der Verzurrstrang mit steigender Zurrspannung beaufschlagt wird. Mit einem etwaigen Absinken der im Verzurrstrang wirksamen Zurrspannung ist ein gleichzeitiges Absinken des im System vorherrschenden Ist-Druckes verbunden: Die Aufwickelwelle wird vom Druckluftmotor so lange in Aufwickelrichtung weitergedreht und der Zurrgurt gleichzeitig weiter aufgewickelt, bis der am Regelventii eingestellte Solldruck wieder erreicht ist. Besonders nachteilig hierbei ist die ausschließliche Regelung der Spannkraft über den am Regelventil eingestellten Solldruck. Dieser Solldruck ist nämlich von dem auf die Aufwickelwelle bzw. auf das Getriebe vom Verzurrgurt her wirksamen Drehmoment abhängig. Das an der Aufwickelwelle wirksame Drehmoment wird jedoch entscheidend vom Durchmesser des auf der Aufwickelwelle befindlichen Gurtwickels beeinflußt. Zwangsläufig folgt daraus der Nachteil, daß aufgrund eines immer größer werdenden Wickeldurchmessers beim Nachspannen mit dem ursprünglich eingestellten Solldruck die gewünschte, definierte Zurrspannung nicht mehr erreicht wird. Das Rückmeldesignal in Form des an der Aufwickelwelle wirkenden Drehmoments für den beschriebenen Regelkreis bei der bekannten Spannwinde wird folglich nur mittelbar gemessen.
Die Erfindung geht daher davon aus, eine Spann- und Aufwickelvorrichtung fürZurrgurte so auszuführen, daß die im Verzurrstrang wirksame Zurrspannung während des Transportes möglichst konstant bleibt.
Diese Problemstellung ist durch die im kennzeichnenden Teil des Anspruchs 1 enthaltenen Merkmale gelöst.
Der grundsätzliche Lösungsgedanke der Erfindung besteht darin, einen taktilen Meßwertgeber zur Messung der im Verzurrstrang wirksamen Zurrspannung unmittelbar am Zurrgurt zu positionieren. Die erfindungsmäßige Vorrichtung weist hierzu eine von einem Elektromotor getriebene Aufwickelwelle zum Aufwickeln des Zurrgurtes von seinem Losende her auf. Die Aufwickelwelle ist in einem Grundgestell drehbar gelagert, welches mit einer im wesentlichen ebenen Aufnahmefläche beispielsweise auf bzw. unter der Ladefläche eines Lastkraftwagens montiert ist. Gleichzeitig ist am Grundgestell der taktile Meßwertgeber derart angeformt, daß der Zurrgurt vom Ladegut her kommend am Meßwertgeber umgelenkt wird, wodurch der Meßwertgeber vom Zurrgurt druckbeaufschlagt wird. Der Meßwertgeber weist zur Messung des Umlenkdruckes als Meßgröße für die Zurrspannung eine bewegbare Tastzunge auf. Der auf diese Weise ermittelte Wert wird als Ist-Größe an eine den Antriebsmotor regelnde Steuerelektronik weitergegeben. In abhängig von den Signalen der Steuerelektronik treibt der Antriebsmotor die Aufwickelwelle an, wodurch der Regelkreis sich schließt.
Eine Ausführung der Vorrichtung nach Anspruch 2 erlaubt den konstruktiv einfachen Anschluß des Elektromotors an das Bordstromnetz des Lastkraftwagens. Gegenüber dem Stand der Technik entfällt bei dieser Ausführungsform die Notwendigkeit eines am Lastkraftwagen montierten, konstruktiv aufwendigen Druckluftaggregats.
Eine Ausführung der Vorrichtung nach den Ansprüchen 3 bis 7 betrifft eine besonders günstige Ausführung des Meßwertgebers als Dreipunktmesser. Hierbei liegt die als zylindrischer Tastbalken ausgeführte Tastzunge zwischen zwei an ihren Stirnseiten konvex abgerundeten Vorsprüngen. Der Zurrgurt liegt sowohl an den Stirnseiten der Vorsprünge als auch am Tastbalken an. Das Prinzip eines derartigen Dreipunktmessers ist für die Zugkraftmessung von Fäden in der Textilindustrie bekannt. Hierbei wird die Steigung der den Berührungspunkt des Gurtes an einer Vorsprungstirnseite mit dem Berührungspunkt des Gurtes am Tastbalken theoretisch verbindenden Tangente ermittelt. Die Tangentensteigung ändert sich mit der den Tastbalken beaufschlagenden Zurrspannung. Die bei der jeweils wirksamen Gurtspannung vorliegende Tangentensteigung ist somit die Grundlage für eine mathematisch exakte Vorausberechnung derjenigen Momentanstellung, welche der Tastbalken beim Vorliegen der definierten Sollspannung einnehmen muß. Jeder Lagestellung des Tastbalkens kann auf diese Weise folglich ein Zurrspannungswert exakt zugeordnet werden.
In Verbindung mit einer Ausführung der Vorrichtung nach den Ansprüchen 8 bis 12 wird der Tastbalken auf seiner dem Zurrgurt abgewandten Seite von einem Federelement druckbeaufschlagt. Die auf den Tastbalken direkt wirkende Zurrspannung verhält sich direkt proportional zum Einfederweg des Federelements. Der so nach Art eine Druckfederwaage wirksame Meßwertgeber weist zudem einen in Einfederrichtung beweglichen Kontaktstift auf, der bei Erreichung der Sollspannung an einer am Meßwertgebergehäuse angeformten Kontaktplatte anliegt. Wird die Sollspannung unterschritten, federt das Druckfederelemeπt entgegen der Einfederrichtung aus und der Kontakt zwischen Kontaktstift und Kontaktplatte wird unterbrochen, wodurch ein Signal an die Steuerelektronik gegeben wird, die umgehend ein Einschaltsignal zum Nachspannen an den Antriebsmotor weitergibt.
Besonders vorteilhaft ist die nahezu stufenlose Einstellbarkeit des gewünschten Wertes der Soll-Zurrspannung bei einer Ausführung nach den Ansprüchen 13 bis 15.
Besonders genaue Meßergebnisse liefert eine Meßwertgeberausführung als Dehnungsmeßstreifen gemäß Anspruch 16. Bei der Verwendung eines derartigen Dehnungsmeßstreifens ist jedoch zu beachten, daß der konstruktive Aufwand wegen der erforderlichen Nullpunkt-Regelung und der notwendigen Maßnahmen zur Erhaltung einer konstanten Umgebungstemperatur im Bereich des Dehnungsmeßstreifens sehr aufwendig und damit sehr kostspielig ist. Zudem kann unter extremen Einsatzbedingungen ein höherer Service-Aufwand als bei einer mechanischen Ausführung entstehen.
Die Gestaltung des Vorrichtungsgrundgestells nach den Ansprüchen 17 bis 19 betrifft eine besonders günstige Anordnung der Aufwickelwelle. Die Aufwickelwelle liegt hierbei zwischen den Grundgesteliseitenwänden geschützt ein, wobei die Innenseiten der Seitenwände den Gurt in seiner Querrichtung derart führen, daß beim Aufwickeln ein bündiger Wickel entsteht. Zudem ist ein Scheuern des Gurtes an scharfen Kanten durch die konvexen Oberflächen der Meßwertgeberteile und der Gestaltung des Grundgesteiis nahezu ausgeschlossen.
Die Verwendung eines Schneckengetriebes nach den Ansprüchen 19 und 20 ist aufgrund der Selbsthemmung dieser Getriebeart im Ruhezustand besonders vorteilhaft. Ein Zurückdrehen der Aufwickelwelle aufgrund der vom Zurrgurt her auf die Aufwickelwelle wirkenden Kraft ist somit ausgeschlossen. Durch die Schrägverzahnung des Schneckengetriebes können vergleichsweise hohe Drehmomente bei geringen Schneckenraddurchmessem übertragen werden.
Die Anordnung des Antriebsmotors zur Antriebswelle nach den Ansprüchen 21 und 22 erlaubt eine besonders kompakte Bauweise der gesamten Vorrichtung.
Der konsequent symmetrische Aufbau des Grundgestells nach den Ansprüchen 23 und 24 ist fertigungstechnisch aufgrund der anfallenden Gleichteile besonders günstig. Ferner ist es möglich, verschiedene, zueinander spiegelbildlich ausgeführte Versionen der Vorrichtung zu fertigen, die eine Anbringung der Vorrichtung an einer beliebigen Seite der Ladefläche ermöglichen. Die Kapselung der einzelnen Vorrichtungskomponenten nach den Ansprüchen 25 und 26 ist im Gebrauch besonders vorteilhaft, da weder der Antriebsmotor noch die Antriebsmechanik verschmutzen kann. Die notwendigen Instandhaltungsmaßnahmen werden dadurch vorteilhaft gesenkt. Ferner bietet die Kapselung einen knautschzonenartigen Schutz gegen externe Stoß- bzw. Schlagbeanspruchung. Auch dämpf die Kapselung die Geräuschemission der Vorrichtung erheblich. Die somit erreichte integrierte Bauweise fügt sich besonders harmonisch an eine Ladefläche an.
Der in den Ansprüchen 27 und 28 fortgesetzt Grundgedanke der Integralbauweise gewährleistet eine vorteilhafte Führung des Gurtes und eine hohe Gebrauchssicherheit der gesamten Vorrichtung beim Gütertransport.
Anhand eines in den Zeichnungen dargestellten Ausführungsbeispiels wird die Erfindung mit weiteren, erfindungswesentiichen Merkmalen geschildert.
Es zeigen:
Fig. 1 eine perspektivische, teilweise geschnittene Gesamtdarstellung der Vorrichtung, Fig.2 eine geschnittene Seitenansicht der Vorrichtung gemäß der
Hilfslinie ll-ll in Fig. 1, Fig.3 eine aus Fig.2 vergrößerte Darstellung des Details
Meßwertgeber.
Die im folgenden als Spannwinde bezeichnete Vorrichtung besteht im wesentlichen aus einem Grundgestell 1 , einem Meßwertgeber 2, einem Antriebsmotor 3, einem Zwischengetriebe 4, einem Hauptgetriebe 5 und einer Aufwickelwelle 6 zum Aufwickeln des Zurrgurtes 7 von seinem Losende 8 her. Das Grundgestell 1 weist einen in Querrichtung 9 des Zurrgurtes 7 verlaufenden, U-förmigen Querschnitt auf. Die Seitenschenkel des U-förmigen Querschnitts bilden die Gestellseitenwände 10,10'. Die Auflagefläche 11 ergänzt die Gestellseitenwände 10,10' zum U-förmigen Grundgestellquerschnitt. In einer parallel zu den Gestellseitenwänden 10,10', senkrecht zur Querrichtung 9 verlaufenden Vertikalrichtung 12 erstreckt sich eine rechtwinklig an die Stirnseiten der Gestellseitenwände 10,10' und die Stirnseite der Auflagefläche 11 angeformte Gestellrückwand 13. Die Gestellseitenwände 10,10', die Auflagefläche 11 und die Gestelirückwand 13 ergänzen sich so zum Grundgestell 1.
Die sich in der von der Vertikalrichtung 12 und der zur Querrichtung 9 und zur Vertikalrichtung 12 senkrechten Längsrichtung 14 aufgespannten Ebene erstreckenden Gestellseitenwände 10,10' sind etwa quadratisch dimensioniert und weisen an ihren Innenseiten Ausnehmungen auf, in welchen die Aufwickelwelle 6 drehbar gelagert ist. Die Ausnehmungen sind etwa im Schnittpunkt der beiden zu den Quadratflächen der Gestellseitenwände 10,10' gehörenden Diagonalen in die Gestellseitenwände 10,10' eingeformt. Die Aufwickelwelle ist somit im Zentrum des Grundgestells 1 fixiert und wird dabei über ihre gesamte Breite in Querrichtung 9 diametral vom Einzugsschlitz 15 durchsetzt. Zum Aufwickeln des Zurrgurtes 7 wird dessen Losende 8 durch den Einzugsschlitz 15 gezogen, um durch Rotation der Aufwickelwelle 6 in Aufwickelrichtung 16 den Gurtwickel 17 zu erzeugen.
In Querrichtung 9 durchsetzt ein an die Aufwickelwelle 6 angeformter Wellenbereich 18 die Gestellseitenwand 10. Der über die Außenseite der Gestellseitenwand 10 hinausstehende Wellenbereich 18 trägt das Schneckenrad 19, welches mit der Aufwickelwelle 6 auf diese Weise antriebsmäßig starr verbunden ist. In Vertikalrichtung 12 liegt oberhalb des Schneckenrades 19 die in Längsrichtung 14 verlaufende, in der Gestellseitenwand 10 drehbar gelagerte Antriebswelle 20 mit der an sie angeformten Schnecke 21. Die Schnecke 21 und das Schneckenrad 19 bilden das erwähnte Hauptgetriebe 5.
Die Antriebswelle 20 durchsetzt die Gestellrückwand 13 mit einem Freiende, welches in das in Längsrichtung 14 neben der Gestellrückwand 13 positionierte Zwischengetriebe 4 mündet. In Querrichtung 9 neben dem Zwischengetriebe 4 ist der Antriebsmotor 3 positioniert, dessen Motorwelle 22 in das Zwischengetriebe 4 mündet.
Die Spannwinde wird folgendermaßen gespannt:
Der Antriebsmotor 3 gibt seine Antriebsleistung über seine als Abtriebswelle wirksame Motorwelle 22 in das Zwischengetriebe 4 ab. Die Antriebsleistung wird dort auf die Antriebswelle 20 umgeleitet und über die Schnecke 21 auf das Schneckenrad 19 übertragen. Das sich in Aufwickelrichtung 16 drehende Schneckenrad 19 treibt über den Wellenbereich 18 die Aufwickelwelle 6 derart an, daß diese in Aufwickelrichtung 16 rotiert. Der Zurrgurt 7 wird dabei um die Aufwickelwelle 6 gewickelt, so daß sich kontinuierlich der Gurtwickel 17 aufbaut. Ist die Sollspannung des Zurrgurtes 7 erreicht, wird der Antriebsmotor 3 abgeschaltet, so daß die Aufwickelwelle 6 zum Stillstand kommt. Durch die selbsthemmende Wirkung des Hauptgetriebes 5 wird eine Rückdrehung der Aufwickelwelle 6 gegen die Aufwickelrichtung 16 verhindert. Das Hauptgetriebe 5 wirkt somit gleichzeitig als Spannwindengesperre.
Die Gestellseitenwand 10 weist in Querrichtung 9 abstehende Wandvorsprünge 23 auf, die in Verbindung mit der ebenfalls über die Gestellseitenwand 10 in Querrichtung 9 überstehenden Auflagefläche 11 eine schüsseiförmige Halbschale zur Aufnahme des Hauptgetriebes 5 bilden. Auf die Wandvorsprünge 23 ist der ebenfalls halbschalenförmige Seitenwanddeckel 24 mit seinen in Querrichtung 9 vorstehenden Deckelvorsprüngen 25 gegen die Wandvorsprünge 23 aufgesetzt. Die Gestellseitenwände 10 und ihre Wandvorsprünge 23 bilden mit den Seitenwanddeckeln 24 und ihren Deckelvorsprüngen 25 ein das Hauptgetriebe kapselndes Getriebehäuse.
Aufgrund des achsensymmetrischen Gestellaufbaus weist auch die Gestellseitenwand 10' in Querrichtung 9 hervorstehende Wandvorsprünge 23' auf, gegen die der Seitenweanddeckel 24' mit seinen Deckelvorsprüngen 25' anliegend aufgesetzt ist. Die Gestellseitenwand 10' und ihre Wandvorsprünge 23' bilden zusammen mit dem Seitenwanddeckel 24' und den Deckelvorsprüngen 25' einen gekapselten Schaltkasten für eine nicht weiter dargestellte Steuerelektronik.
Die Kapselung des Nebengetriebes 4 und des Antriebsmotors 3 ist durch eine kastenförmige, an einer Seite offene Motorhaube 26 realisiert. Die Motorhaube 26 wird mit ihrer offenen Seite derart über das Zwischengetriebe 4 und den Antriebsmotor 3 gestülpt, daß sie mit ihren Stirnseiten an der Gestellrückwand 13 fest anliegt. Die Motorhaube 26 weist dabei die Raumform einer kastenartigen Wanne auf.
An der der Gestellrückwand 13 abgewandten Freiseite des Grundgestells 1 ist von den Innenseiten der Gestellseitenwände 10,10' flankiert der Meßwertgeber 2 unterhalb der Aufiagefläche 11 montiert. Der Meßwertgeber 2 weist seinerseits ein im wesentlichen U-förmiges Meßwertgebergehäuse 27 auf. Die als wangenartige Vorsprünge 28,28' ausgeformten U-Schenkel weisen konvex ausgebildete Stirnseiten 29,29' auf, an welchen der Zurrgurt 7 mit seiner einen Flachseite 40 fest anliegt.
Zwischen den Vorsprüngen 28,28' liegt die in Querrichtung 9 verlaufende, als zylinderförmiger Tastbalken 30 ausgebildete Tastzunge ein. Dieser Tastbalken 30 liegt mit einem Teil seiner Zylinderfläche ebenfalls an der Flachseite 40 des Zurrgurtes 7 an. Vom Zurrgurt 7 aus gesehen bilden die Vorsprünge 28,28' und der Tastbalken 30 eine gewellte, drei konvexe Teilflächen aufweisende, gleichsam aus drei Halbzylindern bestehende Auflagefläche für den Zurrgurt 7 mit seiner Flachseite 40. Mit der dem Zurrgurt 7 abgewandten Teilfläche seiner Mantelfläche liegt der Tastbalken 30 federkraftbeaufschlagt gegen das Federelement 31 an, wobei das Federelement von den Vorsprüngen 28,28' flankiert zwischen dem Tastbalken 30 und dem die Vorsprünge 28,28' zum U-förmigen Meßwertgebergehäuse 27 ergänzenden Sensorgehäuserückwand 32 ein.
Das aus der Sensorgehäuserückwand 32 und den Vorsprüngen 28,28' bestehende Meßwertgebergehäuse 27 wird im Bereich der Sensorgehäuserückwand 32 vom Führungskanal 33 durchsetzt. Der Führungskanal 33 liegt deckungsgleich fluchtend zur Mittellängsachse des als Schraubenfeder ausgeführten Federelements 31. An die dem Zurrgurt 7 abgewandte, an das Federelement 31 anliegende Mantelteilfläche des Tastbalkens 30 ist der das Federelement 31 etwa deckungsgleich zu seiner Mittellängsachse durchsetzende Kontaktstift 34 angeformt. Der Kontaktstift 34 steht vom Tastbalken 30 aus das Federelement 31 durchsetzend bis in den Führungskanal 33 hinein. Der Kontaktstift 34 ist dabei mit dem Tastbalken 30 derart bewegungsmäßig verbunden, daß er um den gleichen Weg im Führungskanal in Einfederrichtung 35 verfahren wird, wie der Tastbalken 30 gegen das Federelement 31 bzw. um den Einfederweg des Federelements 31 in Einfederrichtung 35.
Auf der dem Zurrgurt 7 und dem Federelement 31 abgewandten Rückseite der Sensorgehäuserückwand 32 ist im Bereich des Führungskanals 33 die in die Sensorgehäuserückwand 32 hineinstehende Kontaktplatte 37 fixiert. An ihren Seitenflanken weist die Kontaktplatte 37
das Gewinde 38 auf, womit sie gegen die Einfederrichtung 35 in Richtung auf das Federelement 31 verfahrbar ist.
Die Wirkungsweise des Meßwertgebers 2 ist folgende:
Der Zurrgurt 7 verläuft etwa in Vertikalrichtung 12 vom Ladegut her kommend an der Auflagefläche 11 vorbei hin zum Meßwertgeber 2. Der Meßwertgeber 2 steht mit der Stirnseite 29 seines Vorsprungs 28 und seinem Tastbalken 30 über die das Grundgestell 1 gegenüber dem Zurrgurt 7 in Längsrichtung 14 und in Vertikalrichtung 12 begrenzende Hüllinien 39 hinaus. Durch die in Längsrichtung 14 gegenüber der bisherigen Gurtlaufrichtung versetzte Aufwickelwelle 6 muß der Gurt für seinen weiteren Verlauf umgelenkt werden. Durch das teilweise Herausragen über die Hüllinie 39 wirken die Stirnseite 29 des Vorsprungs 28 und der Tastbalken 30 wie eine Umlenkkante auf den mit seiner Flachseite 40 an sie anliegenden Zurrgurt 7. Der Zurrgurt 7 läuft also zunächst straff in Vertikalrichtung 12 verlaufend an die Stirnseite 29 des Vorsprungs 28 heran. An der Stirnseite 29 wird der Zurrgurt 7 über den Tastbalken 30 und die Stirnseite 29' umgelenkt, um weiter gestrafft in Richtung auf den Gurtwickel 17 der Aufwickelwelle 16 zuzulaufen. Der Zurrgurt 7 berührt die Stirnseiten 29,29' bei seiner Umlenkung tangentenartig.
Aufgrund seiner Umlenkung drückt der Zurrgurt 7 mit der gesamten, aus seiner Zurrspannung resultierenden Kraft auf den Tastbalken 30. Der Tastbalken 30 verfährt dadurch in Einfederrichtung 35 gegen das Federelement 31 , wobei der Kontaktstift 34 ebenfalls in Einfederrichtung 35 im Führungskanal 33 verfahren wird. Wird der Zurrgurt 7 nun nach dem oben beschriebenen Verfahren bis zur Erreichung seiner Sollspannung vorgespannt, erreicht der Zurrgurt 7 diese definierte Sollspannung genau in dem Moment, in welchem der Kontaktstift 34 und die Kontaktplatte 37 einander berühren.
Sinkt die Gurtspannung während des Transportes aufgrund beispielsweise von Setzen oder Versetzen der Ladung, verfahren der Tastbalken 30 und der Kontaktstift 34 gegen die Einfederrichtung 35 vom Federelement 31 beaufschlagt gegen den Zurrgurt 7. Der Kontaktstift 34 und die Kontaktplatte 37 geraten hierdurch außer Kontakt. Dieser fehlende Kontakt zwischen der Kontaktplatte 37 und dem Kontaktstift 34 bewirkt ein Signal an die in der Gestellseitenwand 10' befindliche Steuerelektronik, die ein Einschaltsignal an den Antriebsmotor 3 weiterleitet. Der Zurrgurt 7 wird nun auf die oben beschriebene Weise solange nachgespannt, bis der Kontaktstift 34 wiederum an der Kontaktplatte 37 anliegt.
Über ein Schrauben der Kontaktplatte 37 in oder entgegen die Einfederrichtung 35 kann die vorgegebene Zurrspannung verändert und justiert werden. Durch eine Schraubbewegung in Einfederrichtung 35 wird die vorgegebene Sollspannung erhöht, während durch eine Schraubbewegung gegen die Einfederrichtung 35 die vorgegebene Sollspannung reduziert wird.