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Hintergrund
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1. Technisches Gebiet
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Technisch
hergestellte Polypeptide und chimäre Polypeptide mit eingebauten
Aminosäuren,
die die Eigenschaften dieser Polypeptide verbessern oder in anderer
Weise modifizieren.
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2. Beschreibung im Zusammenhang
stehender Techniken
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Die
Gentechnik ermöglicht
die Herstellung von Polypeptiden, die von einem Organismus in einen
anderen überführt werden.
Wenn dies getan wird, wird ein Teil des Produktionsapparats, der
dem ursprünglichen Wirt
eigen ist, in einen Empfänger überführt. Häufig hat
der ursprüngliche
Wirt im Zusammenhang mit der Polypeptidherstellung einige einzigartige
Prozessierungswege hervorgebracht, die in dem Empfänger nicht
enthalten sind oder überführt wurden.
Beispielsweise ist allseits bekannt, daß Säugerzellen eine komplexe Anordnung
posttranslationaler Enzymsysteme enthalten, die Proteinprodukten
dieser Systeme einzigartige Eigenschaften verleihen. Wenn ein Gen,
das ein Protein codiert, normalerweise in Säugerzellen hergestellt wird,
in eine bakterielle oder Hefezelle überführt wird, kann das Protein
nicht einer derartigen posttranslationalen Modifizierung unterworfen
werden, und das Protein kann nicht so funktionieren, wie ursprünglich beabsichtigt.
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Normalerweise
schließt
der Prozeß der
Polypeptid- oder Proteinsynthese in lebenden Zellen die Transkription
von DNA in RNA und die Translation von RNA in Protein ein. Drei
Formen von RNA sind an der Proteinsynthese beteiligt: Messenger-RNA
(mRNA), welche die genetische Information zu den Ribosomen trägt, welche
aus ribosomaler RNA (rRNA) bestehen, während die Transfer-RNA (tRNA)
freie Aminosäuren
in dem Pool einer Zelle verbindet. Aminosäuren/tRNA-Komplexe reihen sich
neben den Codons der mRNA auf, wobei die tatsächliche Erkennung und die Bindung
durch die tRNA vermittelt wird. Zellen können bis zu 20 Aminosäuren enthalten,
die in Sequenzen mit verschiedenen Abfolgen in Proteinen kombiniert
und eingebaut werden. Jede Aminosäure ist von den anderen 19
Aminosäuren
verschieden und wird durch Enzyme, die als Aminoacyl-tRNA-Synthetasen
bekannt sind, mit der tRNA beladen. Nach einer allgemeinen Regel
sind Aminosäure/tRNA-Komplexe
ziemlich spezifisch und normalerweise wird auf ein Molekül mit einer
exakten stereochemischen Konfiguration nur durch eine besondere
Aminoacyl-tRNA-Synthetase eingewirkt.
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In
vielen lebenden Zellen werden einige Aminosäuren von der umliegenden Umgebung
aufgenommen, und einige werden innerhalb der Zelle aus Vorläufern synthetisiert,
welche wiederum von außerhalb
der Zelle assimiliert worden sind. Unter einigen Umständen ist
eine Zelle auxotroph, d. h. sie benötigt eine spezifische Wachstumssubstanz
neben dem Minimum, das für
den normalen Metabolismus und Reproduktion benötigt wird, welche sie aus der
umliegenden Umgebung gewinnen muß. Einige Auxotrophe hängen von
der externen Umgebung an, einige Aminosäuren verabreicht zu bekommen.
Dieses Merkmal ermöglicht
ein Aminosäure-Analogon
in Proteine, die von Auxotrophen hergestellt werden, eingebaut zu
werden, indem von den relativ seltenen Ausnahmen der oben erwähnten Regel
hinsichtlich der stereochemischen Spezifität von Aminoacyl-tRNA-Synthetasen
profitiert wird. Beispielsweise ist Prolin eine derartige Ausnahme,
d. h. die auf die Aminosäure
einwirkenden Enzyme, die für
die Synthese des Prolyl-tRNA-Komplex
verantwortlich sind, sind nicht so spezifisch wie andere. Infolgedessen
sind einige Prolin-Analoga in bakterielle, pflanzliche und Tierzellsysteme
eingebaut worden. Siehe Tan et al., Proline Analogues Inhibit Human
Skin Fibroblast Growth and Kollagen Produktion in Culture, Journal
of Investigative Dermatology, 80: 261–267 (1983).
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Ein
Verfahren zum Einbau nicht-natürlicher
Aminosäuren
in Proteine wird beispielsweise in Noren et al., A General Method
For Site-Specific Incorporation of Unnatural Amino Acids Into Proteins,
Science, Bd. 244, S. 182–188
(1989) beschrieben, wobei chemisch acylierte Suppressor-tRNA verwendet
wird, um eine Aminosäure
infolge eines Stopp-Codons einzubauen, der ein Codon substituiert,
der einen Rest von Interesse codiert. Siehe ebenfalls Dougherty
et al., Synthesis of a Genetically Engineered Repetitive Polypeptide
Containing Periodic Selenomethionin Residues, Macromelecules, Bd.
26, Nr. 7. S. 1779–1871
(1993), welche das Unterwerfen von Methionin-auxotrophen E. coli
gegenüber
einem Selenomethionin-haltigen Medium beschreibt, und auf der Grundlage
experimenteller Daten beschreibt, daß Selenomethionin Methionin
vollständig in
allen durch die Zelle hergestellten Proteinen ersetzen kann.
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cis-Hydroxy-L-prolin
ist verwendet worden, um dessen Auswirkungen auf Kollagen durch
Einbau in eukaryontische Zellen, wie beispielsweise kultivierte
normale Hautfibroblasten (siehe Tan et al., oben) und in Sehnenzellen
aus Hühnerembryonen
(siehe z. B. Uitto et al., Prokollagen Polypeptides Containing cis-4-Hydroxy-L-prolin
are Overglycosylated and Secreted as Nonheclical Pro-γ-Chains,
Archives of Biochemistry and Biophysics, 182: 1: 214–221 (1978))
zu untersuchen. Jedoch haben Forscher herausgefunden, daß trans-4-Hydroxyprolin
sich nicht mit der Prolin- spezifischen
tRNA prokaryontischer E. coli verbindet. Siehe Papas et al., Analysis
of the Amino Acid Binding to the Prolin Transfer Ribonucleic Acid
Synthetase of Escherichia coli, Journal of Biological Chemistry,
245: 7: 1588–1595
(1970). Ein weiterer nicht erfolgreicher Versuch, trans-4-Hydroxyprolin in
Prokaryonten einzubauen, wird von Deming et al. beschrieben. In
Vitro Incorporation of Proline Analogs into Artificial Proteins,
Poly. Mater. Sci. Engin. Proceed., Bd. 71, S. 673–674 (1994).
Deming et al. berichten über
die Überwachung
des Potentials zum Einbau bestimmter Prolin-Analoga, d. h. L-Azetidin-2-carbonsäure, L-γ-Thiaprolin,
3,4-Dihydroprolin
und L-trans-4-Hydroxyprolin, in künstliche Proteine, die in E.
coli-Zellen exprimiert werden. Nur L-Azetidin-2-carbonsäure, L-γ-Thioprolin und 3,4-Dehydroprolin
werden als in Proteine in E. coli in vivo eingebaut, beschrieben.
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Extrazelluläre Matrix-Proteine
("EMPs") werden in den Räumen um
und nahe den Zellen multizellulärere
Organismen gefunden und sind typischerweise fibröse Proteine zweier funktionaler
Typen: hauptsächlich strukturell,
z. B. Kollagen und Elastin und hauptsächlich adhäsiv, z. B. Fibronektin und
Laminin. Kollagene sind eine Familie fibröser Proteine, die typischerweise
von Bindegewebszellen sezerniert werden. 20 verschiedene Kollagen-Ketten
sind identifiziert worden, die sich aus insgesamt ungefähr 10 verschiedenen
Kollagen-Molekülen zusammenbauen.
Eine allgemeine Diskussion von Kollagen wird von Alberts et al.,
The Cell, Garland Publishing, S. 802–823 (1989) bereitgestellt.
Andere fibröse
oder filamentöse
Proteine schließen
Typ I IF-Proteine, z. B. Keratine; Typ II-IF-Proteine, z. B. Vimentin,
Desmin und gliales fibrilläres
saures Protein; Typ III IF-Proteine, z. B. Neurofilament-Proteine;
und Typ IV IF-Proteine, z. B. nukleare Laminine ein.
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Typ
I-Kollagen ist die häufigste
Form der fibrillären,
interstitiellen Kollagene und ist der Hauptbestandteil der extrazellulären Matrix.
Kollagen-Monomere bestehen aus ungefähr 1000 Aminosäureresten
in einer sich wiederholenden Anordnung aus Gly-X-Y-Tripletts. Ungefähr 35% der
X- und Y-Positionen
werden durch Prolin und trans-4-Hydroxyprolin besetzt. Kollagen-Monomere
verbinden sich in Dreifach-Helices,
die aus einer α2-
und zwei α1-Ketten
bestehen. Die Dreifach-Helices verbinden sich in Fribrillen, die
in festen Bündeln angeordnet
sind. Bündel
aus Kollagen-Fibrillen sind ferner so angeordnet, daß sie ein
Gerüst
für die
extrazelluläre
Matrix bilden.
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In
Säugerzellen
hat die posttranslationale Modifizierung von Kollagen an den endgültigen chemischen und
physikalischen Eigenschaften teil und schließt den proteolytischen Verdau
von Pro-Regionen, die Hydroxylierung von Lysin und Prolin und die
Glycosylierung hydroxylierten Lysins ein. Der proteolytische Verdau
von Kollagen schließt
das Abspalten der Pro-Region der N- und C-Termini ein. Es ist bekannt,
daß die
Hydroxylierung von Prolin für
die mechanischen Eigenschaften von Kollagen wesentlich ist. Kollagen
mit niedrigem Gehalt an 4-Hydroxyprolin hat schlechte mechanische
Eigenschaften, wie durch die Folgen, die mit Skorbut verbunden sind,
hervorgehoben wird. 4-Hydroxyprolin verleiht der Dreifachhelix durch
eine Wasserstoffbindung und durch die Beschränkung der Rotation der C-N-Bindungen
in dem Polypeptid-Rückgrat
Stabilität.
In Abwesenheit einer stabilen Struktur haben natürlich auftretende zelluläre Enzyme
daran teil, das Kollagen-Polypeptid zu degradieren.
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Die
strukturellen Eigenschaften von Typ I-Kollagen zusammen mit dessen
allgemein wahrgenommener Biokompatibilität machen es zu einem beliebten
chirurgischen Implantatmaterial. Kollagen wird aus Rinderhaut oder
-sehnen gereinigt und verwendet, um eine Vielzahl medizinischer
Hilfsmittel zu modellieren, einschließlich Hämostaten, implantierbare Gele,
Medikamentenverabreichungsvehikel und Knochenersatz. Wenn es jedoch
in Menschen implantiert wird, kann Rinderkollagen akute und verzögerte Immunreaktionen verursachen.
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Infolgedessen
haben Forscher versucht, menschliches rekombinantes Kollagen mit
allen seinen strukturellen Eigenschaften mit Hilfe der Gentechnik
in kommerziellen Mengen herzustellen. Unglücklicherweise war die Produktion
von Kollagen durch kommerzielle Massenproduzenten von Proteinen,
wie beispielsweise E. coli, nicht erfolgreich. Ein Hauptproblem
liegt darin, daß die
umfangreiche posttranslationale Modifizierung von Kollagen durch
Enzyme erfolgt, die in E. coli nicht vorhanden sind. Da E. coli-Zellen es nicht schaffen,
eine Prolinhydroxylierung nicht-hydroxylierten
Kollagens bereitzustellen, verhindert die Herstellung strukturell
einwandfreien Kollagen in kommerziellen Mengen.
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Ein
weiteres Problem bei dem Versuch E. coli zu verwenden, um menschliches
Kollagen herzustellen liegt darin, daß E. coli bestimmte Codons
bei der Herstellung von Polypeptiden bevorzugen. Obwohl der genetische
Code sowohl in prokaryontischen und eukaryontischen Organismen identisch
ist, variiert der jeweilige Codon (von den mehreren, die für die meisten
Aminosäuren
möglich
sind), welcher am häufigsten
verwendet wird zwischen Prokaryonten und Eukaryonten beachtlich.
Siehe K.-N. Wada, Y. Wada, F. Ishibashi, T. Gojobori und T. Ikemura.
Nucleic Acids Res. 20. Supplement: 2111–2118, 1992. Die effiziente
Expression heterologer (z. B. Säuger-)Gene
in Prokaryonten, wie beispielsweise E. coli, kann durch das Vorhandensein
von Codons in dem Gen, die von E. coli selten verwendet werden,
negativ beeinflußt
werden, und die Expressionsniveaus des heterologen Proteins steigen
häufig
an, wenn seltene Codons durch häufigere
Codons ausgetauscht werden. Siehe z. B. D. P. Williams, D. Regier,
D. Akiyoshi, F. Genbauffe und J. R. Murphy. Nucleic Acids Res.
16: 10453–10467,
1988 und J.-O. Höög, H. v.
Bahr-Lindström,
H. Jörnvall
und A. Holmgren. Gene 43: 13–21, 1986.
Man vermutet, daß dieses
Phänomen
mindestens teilweise mit der Beobachtung zusammenhängt, daß eine geringere
Häufigkeit
des Auftretens eines besonderen Codons mit einer geringen zellulären Konzentration
der Transfer-RNA für
diesen Codon zusammenhängt.
Siehe T. J. Ikemura, Mol. Biol. 158: 573–597, 1982 und T: J. Ikemura,
Mol. Biol. 146: 1–21,
1–81.
So kann die zelluläre
tRNA-Konzentration die Translationsrate des Codons limitieren, und
dadurch die Gesamttranslationsrate des Proteins vollständiger Länge beeinflussen. Siehe
T. J. Ikemura, Biol. 146: 1–21,
1981, F. Bonekamp und F. K. Jensen. Nucleic Acids Res. 16: 3013–3024, 1988;
R. Misra und P. Reeves, Eur. J. Biochem. 152: 151–155, 1985;
und L. E. Post, G. D. Strycharz, M. Nomura, H. Lewis und P. P. Lewis,
Proc. Natl. Acad. Sci. USA 76: 1697–1701, 1979. Als Stütze dieser
Hypothese dient die Beobachtung, daß Gene für häufige E. coli-Proteine allgemein
eine Neigung zu gewöhnlich
verwendeten Codons zeigen, welche häufige tRNAs darstellen. Siehe
T. J. Ikemura, Mol. Biol. 146: 1–21, 1981: F. Bonekamp und
F. K. Jensen, Nucleic Acids Res. 16: 3013–3024, 1988; R. Misra und P.
Reeves, Eur. J. Biochem. 152: 151–155, 1985; und L. E. Post,
G. D. Strycharz, M. Nomura, H. Lewis und P. P. Lewis, Proc. Natl.
Acad. Sci USA 76: 1697–1701,
1979. Zusätzlich
zur Codonhäufigkeit
kann auch das Codonumfeld (d. h. die umliegenden Nukleotide) die
Expression beeinflussen.
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Obwohl
es scheinen sollte, daß die
Substituierung bevorzugter Codons für seltene Codons die Expression
heterologer Proteine in Wirtsorganismen den Erwartungen nach steigern
sollte, ist dies nicht der Fall. Tatsächlich "ist es nicht möglich gewesen, allgemeine und
unzweideutige Regeln zu formulieren, um vorherzusagen, ob der Gehalt
an selten verwendeten Codons in einem spezifischen Gen gegenteilig
die Effizienz dessen Expression in E. coli beeinflussen kann". Siehe Seite 524
von S. C. Makrides (1996), Strategies for Achieving High-Level Expression
of Genes in Escherichia coli. Microbiological Reviews 60, 512–538. So
wurden beispielsweise in einem Fall zahlreiche Genfusionen zwischen
dem Hefe-α-Faktor
und Somatomedin C gemacht, die nur in der codierenden Sequenz verschieden
waren. In diesen Experimenten wurden keine Korrelation zwischen
der Neigung der Codons und den Expressionsniveaus in E. coli gefunden.
J. F. Ernst und E. Kawashima (10988), J. Biotechnology, 7, 1–10. In
einem anderen Fall wurde gezeigt, daß trotz der größeren Häufigkeit
optimaler Codons in einem synthetischen β-Globin-Gen, verglichen mit
der nativen Sequenz, kein Unterschied in der Protein-Expression
bei diesen zwei Konstrukten gefunden wurde, wenn sie hinter dem
T7-Promotor plaziert wurden. Hernan et al. (1992), Biochemistry,
31, 8619–8628.
Andererseits gibt es viele Beispiele für Proteine mit relativ hohem
Prozentsatz seltener Codons, die gut in E. coli exprimiert werden.
Eine Tabelle, die einige dieser Beispiele auflistet und eine allgemeine
Diskussion kann in A. J. Makoff et al. (1989), Nucleic Acids Research,
17, 10191–10202
gefunden werden. In einem Fall hat sogar die Einschleusung nicht-optimaler,
seltener Arginin-Codons am 3'-Ende
eines Gens die Ausbeute des exprimierten Proteins erhöht. Y. G.
Gursky und R. Sh. Beabealashvilli, Gene 148, 15–21.
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Wenn
man es nicht schafft posttranslationale Modifizierungen, wie eine
Hydroxylierung von Prolin bereitzustellen, kann das Vorhandensein
von seltenen Codons für
E. coli im menschlichen Kollagen an den Schwierigkeiten teilhaben,
die bei der Expression menschlicher Kollagen-Gene in E. coli vorgefunden
werden.
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Zusammenfassung
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Ein
Verfahren zum Einbau eines Aminosäure-Analogons in ein Polypeptid,
das von einer Zelle hergestellt wird, wird bereitgestellt, welches
das Bereitstellen einer Zelle einschließt, die aus der Gruppe der
prokaryontischen Zellen und eukaryontischen Zellen besteht, wobei
hypertones Wachstumsmedium verwendet wird, das mindestens ein Aminosäure-Analogon
enthält,
das aus der Gruppe ausgewählt
ist, die aus trans-4-Hydroxyprolin, 3-Hydroxyprolin und Kombinationen
daraus besteht, und das Inkontaktbringen der Zelle mit dem Wachstumsmedium,
wobei das mindestens eine Aminosäure-Analogon
in der Zelle assimiliert wird und in mindestens ein Polypeptid eingebaut
wird.
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Die
internationale PTC-Anmeldung
WO
97/38710 beschäftigt
sich mit der Synthese menschlichen Prokollagens und der Kollagene
in rekombinanten DNA-Systemen. Die europäische Patentanmeldung
EP 0 704 532 A2 beschäftigt sich
mit rekombinanten chimären
Proteinen und Verfahren hierfür.
M. Haardt et al., Mol. Gen. Genet. (1995) 246: 783–786 beschäftigt sich
mit osmoprotektivem Prolinbetain als Hauptsubstrat für das Bindungsprotein-abhängige Transportsystem
ProU von Escherichia coli K-12.
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Ebenfalls
bereitgestellt wird ein Verfahren der Substituierung eines Aminosäure-Analogons
einer Aminosäure
in einem Polypeptid, das in einer Zelle hergestellt wird, die aus
der Gruppe ausgewählt
wird, die aus einer prokaryontischen Zelle und eukaryontischen Zelle
besteht, welches das Bereitstellen einer Zelle einschließt, die
aus der Gruppe ausgewählt
ist, die aus einer prokaryontischen Zelle und einer eukaryontischen Zell
besteht, das Bereitstellen eines hypertonen Wachstumsmediums, das
mindestens ein Aminosäure-Analogon
enthält,
das aus der Gruppe ausgewählt
ist, die aus trans-f-Hydroxyprolin, 3-Hydroxyprolin und Kombinationen
daraus besteht, und das Inkontaktbringen der Zelle mit dem Wachstumsmedium,
wobei das mindestens eine Aminosäure-Analogon
in die Zelle assimiliert wird und als Substituent für mindestens
eine natürlich
auftretende Aminosäure
in mindestens einem Polypeptid eingebaut wird.
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Ein
Verfahren zum Kontrollieren der Menge des in ein Polypeptid eingebauten
Aminosäuresequenzanalogons
wird ebenfalls bereitgestellt, welches das Bereitstellen mindestens
einer ersten Zelle einschließt,
die aus der Gruppe ausgewählt
ist, die aus einer prokaryontischen Zelle und einer eukaryontischen
Zelle besteht, das Bereitstellen eines ersten hypertonen Wachstumsmediums,
das eine erste vorherbestimmte Menge mindestens eines Aminosäure-Analogons
enthält,
das aus der Gruppe ausgewählt
ist, die aus trans-4-Hydroxyprolin,
3-Hydroxyprolin und Kombinationen daraus besteht, und das Kontaktieren
der ersten Zelle mit dem ersten Wachstumsmedium, wobei eine erste
Menge eines Aminosäure-Analogons in die
erste Zelle assimiliert wird und in mindestens ein Polypeptid eingebaut
wird. Mindestens eine zweite Zelle, die aus der Gruppe ausgewählt ist,
die aus einer prokaryontischen Zelle und einer eukaryontischen Zelle
besteht, wird ebenfalls zusammen mit einem zweiten hypertonen Wachstumsmedium
bereitgestellt, welches mindestens eine zweite vorherbestimmte Menge
eines Aminosäure-Analogons
enthält,
das aus der Gruppe ausgewählt
ist, die aus trans-4-Hydroxyprolin,
3-Hydroxyprolin und Kombinationen daraus besteht, und die mindestens
zweite Zelle wird mit dem zweiten Wachstumsmedium in Kontakt gebracht,
wobei eine zweite Menge eines Aminosäure-Analogons durch die zweite
Zelle assimiliert wird und in mindestens ein Polypeptid eingebaut
wird.
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Ebenfalls
bereitgestellt wird ein Verfahren zum Erhöhen der Stabilität eines
rekombinanten Polypeptids, das von einer Zelle hergestellt wird,
welches das Bereitstellen einer Zelle einschließt, die aus der Gruppe ausgewählt ist,
die aus einer prokaryontischen und einer eukaryontischen Zelle besteht,
und das Bereitstellen eines hypertonen Wachstumsmediums, das ein
Aminosäure-Analogon
enthält,
welches aus der Gruppe ausgewählt
ist, die aus trans-4-Hydroxyprolin, 3-Hydroxyprolin und Kombinationen daraus
besteht und das Inkontaktbringen der Zelle mit dem Wachstumsmedium,
wobei das Aminosäure-Analogon
durch die Zelle assimiliert wird und in ein rekombinantes Polypeptid
eingebaut wird, wodurch das Polypeptid stabilisiert wird.
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Ein
Verfahren zur Erhöhung
der Aufnahme eines Aminosäure-Analogons durch eine
Zelle und die Verursachung der Bildung eines Aminosäuresequenzanalogons/tRNA-Komplexes
wird ebenfalls bereitgestellt, welches das Bereitstellen einer Zelle
einschließt,
die aus der Gruppe ausgewählt
ist, die aus einer prokaryontischen und einer eukaryontischen Zelle
besteht, das Bereitstellen eines hypertonen Wachstumsmediums, das ein
Aminosäure-Analogon
enthält,
das aus der Gruppe ausgewählt
ist, die aus trans-4-Hydroxyprolin, 3-Hydroxyprolin und Kombinationen
daraus besteht, und das Kontaktieren der Zelle mit dem hypertonen
Wachstumsmedium, wobei das Aminosäure-Analogon durch die Zelle
assimiliert wird und in einen Aminosäure-Analogon/tRNA-Komplex eingebaut
wird. In irgendeiner der oben erwähnten Verfahren kann ein hypertones
Wachstumsmedium gegebenenfalls eingebaut werden, um die Aufnahme
eines Aminosäure-Analogons
in eine Zelle zu erhöhen.
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Eine
Zusammensetzung wird beschrieben, die eine Zelle einschließt, die
aus der Gruppe ausgewählt ist,
die aus einer prokaryontischen Zelle und einer eukaryontischen Zelle
besteht, und ein hypertones Medium einschließlich eines Aminosäure-Analogons,
das aus der Gruppe ausgewählt
wird, die aus trans-4-Hydroxyprolin, 3-Hydroxyprolin und Kombinationen
daraus besteht.
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Ebenfalls
bereitgestellt wird ein Verfahren zur Herstellung eines extrazellulären Matrix-Proteins
(EMP) oder eines Fragments davon, das in der Lage ist, ein Selbstaggregat
in einer Zelle bereitzustellen, welche gewöhnlicherweise Prolin nicht
hydroxyliert, welches das Bereitstellen einer Nukleinsäuresequenz
einschließt, die
das EMP oder ein Fragment davon codiert, welches hinsichtlich der
Expression in der Zelle durch Substituierung von durch die Zelle
bevorzugte Codons für
natürlicherweise
vorkommende Codons, die von der Zelle nicht bevorzugt werden, optimiert
worden ist, das Einbauen der Nukleinsäuresequenz in der Zelle, das
Bereitstellen eines hypertonen Wachstumsmediums, das mindestens
eine Aminosäure
enthält,
die aus der Gruppe ausgewählt
ist, die aus trans-4-Hydroxyprolin und 3-Hydroxyprolin besteht,
und das Kontaktieren der Zelle mit dem Wachstumsmedium, wobei die
mindestens eine Aminosäure
durch die Zelle assimiliert wird und in das EMP oder Fragment davon
eingebaut wird.
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Eine
Nukleinsäure,
die ein chimäres
Protein codiert, wird beschrieben, welches eine Domäne einschließt, die
aus einem physiologisch aktiven Peptid stammt, und eine Domäne eines
extrazellulären
Matrixproteins (EMP), welches in der Lage ist, selbst zu aggregieren.
Die Nukleinsäure
kann in einen Klonierungsvektor eingebaut werden, welcher dann in
die Zelle eingebaut werden kann.
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Ebenfalls
beschrieben ist ein chimäres
Protein, das eine Domäne
eines physiologisch aktiven Peptids und eine Domäne eines extrazellulären Matrixproteins
(EMP) einschließt,
welches in der Lage ist, ein Selbstaggregat bereitzustellen.
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Ebenfalls
beschrieben ist menschliches Kollagen, das von einer prokaryontischen
Zelle hergestellt wird, wobei das menschliche Kollagen in der Lage
ist, ein Selbstaggregat bereitzustellen.
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Ebenfalls
beschrieben wird eine Nukleinsäure,
welche ein menschliches extrazelluläres Matrixprotein (EMP) codiert,
wobei die Codonverwendung in der Nukleinsäuresequenz die bevorzugte Codonverwendung in
einer prokaryontischen Zelle widerspiegelt.
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Kurze Beschreibung der Zeichnungen
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1 ist
eine Plasmidkarte, die pMAL-c2 darstellt.
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2 ist
eine graphische Darstellung der Konzentration des intrazellulären Hydroxyprolins,
auf Grundlage der Konzentration von trans-4-Hydroxyprolin in einer
Wachstumskultur über
die Zeit.
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2A ist eine graphische Darstellung der Konzentration
des intrazellulären
Hydroxyprolins als Funktion der Natriumchlorid-Konzentration.
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3A und 3B spiegeln
die DNA-Sequenz wider, welche menschliches Typ 1 (α1)-Kollagen
codiert (SEQ ID NO: 1).
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4 ist
eine Plasmidkarte, die pHuCol darstellt.
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5 stellt
eine DNA-Sequenz dar, welche ein Fragment des menschlichen Typ 1
(α1)-Kollagens codiert (SEQ ID NO: 2).
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6 ist
eine Plasmidkarte, die pHuCol-Fl darstellt.
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7 gibt
eine DNA-Sequenz wider, welche ein Kollagen-artiges Peptid codiert, wobei die Region
die für
das Kollagen-Gen-artige Peptid codiert unterstrichen ist (SEQ ID
NO: 3).
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8 gibt
eine Aminosäuresequenz
eines Kollagen-artigen Peptids (SEQ ID NO: 4) wider.
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9 ist
eine Plasmidkarte, die pCLP darstellt.
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10 gibt die DNA-Sequenz wider, die reifes Knochenmorphogenese-Protein
codiert (SEQ ID NO: 5).
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11 ist eine Plasmidkarte, die pCBC darstellt.
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12 ist eine graphische Darstellung des prozentualen
Einbaus von Prolin und trans-4-Hydroxyprolin in das Maltose-bindende Protein
unter verschiedenen Bedingungen.
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13 gibt die Kollagen I (α1)/BMP-2B chimäre Aminosäuresequenz
(SEQ ID NO: 6) wider.
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14A bis 14C geben
eine chimäre
Kollagen I (α1)/BMP-2B-Nukleotidsequenz
wider (SEQ ID NO: 7).
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15 gibt die Kollagen I (α1)/TGF-β1-Aminosäuresequenz
(SEQ ID NO: 8) wider.
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16A bis 16C geben
die Kollagen I (αa)-TGF-β1-Nukleotidsequenz
wider. Die kleinen Buchstaben zeigen die nicht-codierende Sequenz
an.
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17A bis 17B geben
eine Kollagen I (αa)/Decorin-Aminosäure-Sequenz
(SEQ ID NO: 10) wider.
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18 gibt eine Kollagen I (α1)/Decorin-Peptidaminosäure-Sequenz (SEQ ID NO:
11) wider.
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19A bis 19D geben
eine Kollagen I (α1)/Decorin-Nukleotid-Sequenz
wider (SEQ ID NO: 12).
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20A bis 20C geben
eine Kollagen/Decorin-Peptidnukleotid-Sequenz
(SEQ ID NO: 13) wider. Kleine Buchstaben geben die nicht-codierende
Sequenz an.
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21 gibt den pMal-Klonierungsvektor und die Polylinker-Klonierungsstelle
wider.
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22 gibt eine Polylinker-Klonierungsstelle wider,
die im pMal-Klonierungsvektor der 21 enthalten
ist (SEQ ID NO: 14).
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23 gibt den pMal-Klonierungsvektor, der ein BMP/Kollagennukleotid-chimären Konstrukt
enthält, wider.
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24 gibt den pMal-Klonierungsvektor wider, der
ein chimäres
Konstrukt aus TGF-β1/Kollagen-Nukleotid enthält.
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25 gibt den pMal-Klonierungsvektor wider, der
ein chimäres
Konstrukt aus Decorin/Kollagen-Nukleotiden enthält.
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26 gibt einen pMal-Klonierungsvektor wider, der
ein chimäres
Konstrukt aus Decorin-Peptid/Kollagen-Nukleotiden enthält.
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27A bis 27E geben
die menschliche Kollagen-Typ I (α1)-Nukleotidsequenz
(SEQ ID NO: 15) und die entsprechende Aminosäuresequenz (SEQ ID NO: 16)
wider.
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28 ist eine schematische Darstellung der Herstellung
des menschlichen Kollagen-Gens aus synthetischen Oligonukleotiden.
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29 ist eine schematische Darstellung der Aminosäuresequenz
der chimären
Proteine GST-ColECol (SEQ ID NO: 17) und GST-D4 (SEQ ID NO: 18).
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30 ist eine Tabelle, die das Auftreten von vier
Prolin- und vier
Glycin-Codons in menschlichem Kollagen-Typ I (α1)-Gen mit der optimierten
Codonverwendung (ColECol) wiedergibt.
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31 gibt ein Gel wider, das die Expression und
Abhängigkeit
der Expression von GST-D4 von Hydroxyprolin widerspiegelt.
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32 stellt ein Gel dar, welches die Expression
von GST-D4 in hypertonem Medium zeigt.
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33 ist ein Graph, welcher das zirkuläre Dichroismus-Spektrum von nativem
und denaturiertem D4 in neutralem Phosphatpuffer zeigt.
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34 stellt ein Gel dar, welches den Verdau von
D4 mit Rinderpepsin wiedergibt.
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35 stellt ein Gel dar, welches die Expression
von GS-H Col und GST-ColEcol unter angegebenen Bedingungen darstellt.
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36 stellt ein Gel dar, das die Expression von
GST-CM4 im Medium mit oder ohne NaCl und entweder Prolin oder Hydroxyprolin
darstellt.
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37 stellt ein Gel mit Proben 6 Stunden nach der
Induktion von GST-CM4 dar, welches in E. coli mit variierenden Konzentrationen
von NaCl exprimiert wird.
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38 stellt ein Gel 4 Stunden nach der Induktion
der Proben von GST-CM4 dar, welche in E. coli mit konstanten Mengen
an Hydroxyprolin und variierenden Mengen an Prolin exprimiert werden.
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Die 39A–39E geben die Nukleotidsequenz (SEQ ID NO: 19)
und Aminosäuresequenz
(SEQ ID NO: 20) von HuColEc, den helikalen
Bereich von menschlichen Typ I (α1)-Kollagen plus der 17 Amino-terminalen
extrahelikalen Aminosäuren
und 26 Carboxy-terminalen extrahelikalen Aminosäuren wieder, wobei die Codonverwendung
für E.
coli optimiert wurde.
-
40 stellt die Sequenz und die Restriktionskarten
synthetischer Oligos wieder, die für die Rekonstruierung der ersten
243 Basenpaare des menschlichen Typ I (α1)-Kollagen-Gens mit der optimierten
E. coli-Codon-Verwendung verwendet wurden. Die synthetischen Oligos
werden als N1-1 (SEQ ID NO: 21), N1-2 (SEQ ID NO: 22), N1-3 (SEQ
ID NO: 23) und N1-4 (SEQ ID NO: 24) bezeichnet.
-
41 stellt eine Plasmidkarte von pBSN1-1 dar, welches
ein 114 Basenpaarfragment des menschlichen Kollagens vom Typ I (α1)
mit optimierter E. coli-Codonverwendung enthält.
-
42 stellt die Nukleotid (SEQ ID NO: 25)- und Aminosäure (SEQ
ID NO: 26)-SEQ ID NO: eines Fragments des menschlichen Kollagens
Typ I (α1)-Gens mit optimierter E. coli-Codonverwendung dar,
welches vom Plasmid pBSN1-1 codiert wird.
-
43 stellt eine Plasmidkarte von pBSN1-2 dar, welches
ein 243 Basenpaare großes
Fragment des menschlichen Kollagens Typ I (α1) mit
optimierter E. coli-Codonverwendung enthält.
-
44 stellt die Nukleotid (SEQ ID NO: 27)- und Aminosäure (SEQ
ID NO: 28)-Sequenz eines Fragments des menschlichen Kollagens vom
Typ I (α1)-Gens mit optimierter E. coli-Codonverwendung dar,
welches vom Plasmid pBSN1-2 codiert wird.
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45 stellt eine Plasmidkarte von pHuColEc dar, welches menschliches Kollagen Typ
I (α1) mit optimierter E. coli-Codonverwendung enthält.
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46 stellt eine Plasmidkarte von pTrcN1-2 dar,
welches ein 234 Nukleotide großes
Fragment des menschlichen Kollagens vom Typ I (α1) mit
optimierter E-coli-Codonverwendung enthält.
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47 stellt eine Plasmidkarte von pN1-3 dar, welches
ein Fraktion aus 360 Nukleotiden des menschlichen Kollagens vom
Typ I (α1) mit optimierter E. coli-Codonverwendung
enthält.
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48 stellt eine Plasmidkarte von pD4 dar, welches
ein 3'-Fragment
aus 657 Nukleotiden des menschlichen Kollagens vom Typ I (α1)
mit optimierter E. coli-Codonverwendung enthält.
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49A–49E stellen die Nukleotid (SEQ ID NO: 29)- und
Aminosäure
(SEQ ID NO: 30)-Sequenz eines helikalen Bereichs des menschlichen
Typ I (α2)-Kollagens plus 11 Amino-terminaler extrahelikaler
Aminosäuren
und 12 Carboxy-terminaler
extrahelikaler Aminosäuren
enthält.
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50A bis 50E stellen
den Nukleotid (SEQ ID NO: 31) und Aminosäure (SEQ ID NO: 32) von HuCol(α2)Ec dar, der helikalen Region des menschlichen
Typ I (α2)-Kollagens plus 11 Amino-terminaler extrahelikaler
Aminosäuren
und 12 Carboxy-terminaler
extrahelikaler Aminosäuren
mit der Codonverwendung, die für
E. coli optimiert wurde.
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51 stellt die Sequenz und Restriktionskarten synthetischer
Oligos, die für
die Rekonstruierung der ersten 240 Basenpaare des menschlichen Typ
I (α2)-Kollagen-Gens verwendet wurden, unter
optimierter E. coli-Codonverwendung dar. Die synthetischen Oligos
werden N1-1 (α2)
(SEQ ID NO: 33), N1-2 (α2)
(SEQ ID NO: 34), N1-3 (α2)
(SEQ ID NO: 35 und N1-4 (α2)
(SEQ ID NO: 36) bezeichnet.
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52 stellt eine Plasmidkarte von pBSN1-1(α2)
dar, welches ein 117 Basenpaare-Fragment des menschlichen Kollagen-Typ
I (α2) mit optimierter E. coli-Codonverwendung
enthält.
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53 stellt eine Plasmidkarte von pBSN1-2(α2)
dar, welches ein 240 Basenpaare langes Fragment des menschlichen
Kollagens vom Typ I (α2) mit optimierter E. coli-Codonverwendung enthält.
-
54 stellt die Nukleotid (SEQ ID NO: 37)- und Aminosäure (SEQ
ID NO: 38)-Sequenz eines Fragments des menschlichen Kollagens vom
Typ I (α2)-Gens mit optimierter E. coli-Verwendung dar, welches
vom Plasmid pBSN1-2(α2) codiert wird.
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55 stellt eine Plasmidkarte vom pHuCol(α2)Ec dar, welches das gesamte Gen des menschlichen Kollagens
vom Typ I (α2) mit optimierter E. coli-Codonverwendung
enthält.
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56 stellt eine Plasmidkarte von pN1-2(α2)
dar, welches ein 240 Basenpaare langes Fragment des menschlichen
Kollagens vom Typ I (α2) mit optimierter E. coli-Codonverwendung
enthält.
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57 stellt ein Gel dar, welches die Expression
von GST und TGF-β1 unter angegebenen Bedingungen widerspiegelt.
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58 stellt ein Gel dar, welches die Expression
von MBP, FN-BMP-2A, FN-TGF-β1 und FN unter angegebenen Bedingungen widerspiegelt.
-
59 stellt ein Gel dar, das die Expression von
GST-Coll unter angegebenen Bedingungen widerspiegelt.
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60 stellt eine Plasmidkarte von pGST-CM4 dar,
welches das Gen für
Glutathion-S-Transferase enthält,
das mit dem Gen für
das Kollagen-Mimetikum 4 fusioniert ist.
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61 stellt die Nukleotid (SEQ ID NO: 39)- und Aminosäure (SEQ
ID NO: 40)-SEQ ID NO: des Kollagen-Mimetikums 4 dar.
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62A stellt ein Chromatogramm der Eluierung von
Hydroxyprolin-haltigem Kollagen-Mimetikum 4 von einer Poros RP2-Säule dar.
Der Pfeil gibt den Peak an, der das Hydroxyprolin-haltige Kollagen-Mimetikum 4
enthält.
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62B stellt ein Chromatogramm der Eluierung von
Prolin-haltigem
Kollagen-Mimetikum 4 von einer Poros RP2-Säule dar. Der Pfeil gibt den
Peak an, der das Prolin-haltige Mimetikum 4 enthält.
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63A gibt ein Chromatogramm eine Prolinaminosäure-Standards (250 pmol)
wider.
-
63B gibt ein Chromatogramm eines Hydroxyprolinaminosäure-Standards
(250 pmol) wider.
-
63C gibt ein Aminosäure-Analysechromatogramm des
Prolin-haltigen Kollagen-Mimetikums 4 wider.
-
63D gibt das Aminosäure-Analysechromatogramm der
Hydrolyse des Hydroxyprolin-haltigen Kollagen-Mimetikums 4 wider.
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64 ist ein Graph bei OD600 gegenüber der
Zeit für
Kulturen von E. coli JM109 (F–), die bis zum Plateau
gezüchtet
wurden und dann mit zahlreichen Aminosäuren ergänzt wurden.
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65 stellt eine Plasmidkarte von pcEc-α1 dar, welche
das Gen für
HuCol(α1)Ec enthält.
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66 stellt eine Plasmidkarte von pcEc-α2 dar, welche
das Gen für
HuCol(α2)Ec enthält.
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67 gibt eine Plasmidkarte von pD4-α1 wider,
welche das Gen für
ein C-terminales Fragment aus 219 Aminosäuren des menschlichen Kollagens
vom Typ I (α1)
mit optimierter E. coli-Codonverwendung wider, das mit dem Gen der
Glutathion-S-Transferase
fusioniert ist.
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68 gibt eine Plasmid-Karte von pD4-α2 wider,
welche das Gen für
ein C-terminales Fragment aus 207 Aminosäuren des menschlichen Kollagens
Typ I (α2)
mit optimierter E. coli-Codonverwendung
wider, welche mit dem Gen von Glutathion-S-Transfersase fusioniert ist.
-
69 gibt die vorhergesagte Aminosäuresequenz
der DNA-Sequenz
der ersten 13 Aminosäuren
des Proteins D4-α1
(SEQ ID NO: 41) und der Aminosäuresequenz
wider, die experimentell bestimmt wurde (SEQ ID NO: 42).
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70 gibt das Massenspektrum von Hydroxyprolin-haltigem
D4-α1 wider.
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71 gibt die Nukleotidsequenz eines 657 Nukleotide
langen Fragments vom menschlichen Kollagen von Typ I (α1)3' mit optimierter
E. coli-Codonverwendung wider, welche als D4 bezeichnet wird (SEQ
ID NO: 43).
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72 gibt die Aminosäuresequenz eines C-terminalen
219 Aminosäuren
langen Fragments des menschlichen Kollagens vom Typ I (α1) wider,
welches als D4 bezeichnet wird (SEQ ID NO: 44).
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73 ist eine Plasmidkarte, die pGEX-4T.1 darstellt,
welches das Gen für
Glutathion-S-Transferase enthält.
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74 ist eine Plasmidkarte, die pTrc-TGF darstellt,
welches das Gen für
das reife menschliche TGF-β1-Gen
Polypeptid enthält.
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75 ist eine Plasmidkarte, die pTrc-Fn darstellt,
welches das Gen für
ein 70 kDa-Fragment vom menschlichen Fibronectin enthält.
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76 ist eine Plasmidkarte, die pTrc-Fn-TGF darstellt,
welches das Gen für
ein Fusionsprotein aus einem 70 kDa-Fragment des menschlichen Fibronectins
und des reifen menschlichen TGF-β1
Polypeptid enthält.
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77 ist eine Plasmidkarte, die pTrc-Fn-BMP darstellt,
welches das Gen eines Fusionsproteins eines 70 kDa-Fragments des
menschlichen Fibronectins und des menschlichen Knochenmorphogenese-Proteins
2A enthält.
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78 ist eine Plasmidkarte, die pGEX-HuCol1Ec darstellt, welches das Gen für ein Fusionsprotein zwischen
Glutathion-S-Transferase
und Typ I (α1)
menschlichen Kollagen mit optimierter E. coli-Codonverwendung enthält.
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79 gibt die Nukleotidsequenz eines 3'-Fragments aus 627
Nukleotiden des menschlichen Kollagens vom Typ I (α2)3'-Fragments mit optimierter E. coli-Codonverwendung
(SEQ ID NO: 45) wider.
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80 gibt die Aminosäuresequenz eines C-terminalen
209 Aminosäure
langen Fragments des menschlichen Kollagens vom Typ I (α2) (SEQ ID
NO: 46) wider.
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81 gibt die Sequenz synthetischer Oligos wider,
die verwendet wurden, um die ersten 282 Basenpaare des Gens für die Carboxy-terminalen
219 Aminosäuren
vom menschlichen Typ I (α1)-Kollagen
mit optimierter E. coli-Codonverwendung zu rekonstruieren, welche
als N4-1 (SEQ ID NO: 47), N4-2 (SEQ ID NO: 48), N4-3 (SEQ ID NO:
49) und N4-4 (SEQ ID NO: 50) bezeichnet werden.
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Detaillierte Beschreibung
der bevorzugten Ausführungsformen
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Prokaryontische
Zellen und eukaryontische Zellen können unerwarteterweise dazu
gebracht werden trans-4-Hydroxyprolin in Proteine zu assimilieren
und einzubauen, entgegen von sowohl Papas et al. als auch Deming
et al., oben. Eine derartige Assimilierung und der Einbau ist besonders
nützlich,
wenn die Struktur und Funktion eines Polypeptids von einer posttranslationalen
Hydroxylierung von Prolin abhängt,
welche durch das native Protein-Produktionssystem eines rekombinanten
Wirts nicht bereitgestellt wird. So können prokaryontische Bakterien,
wie beispielsweise E. coli und eukaryontische Zellen wie beispielsweise
Saccharomyces cervesiae, Saccharomyces carlsbergensis und Schizosaccharomyces
pombe, die für
gewöhnlich
nicht Prolin hydroxylieren und zusätzliche Eukaryonten wie beispielsweise
Insektenzellen, einschließlich
Lepidoptera-Zelllinien einschließlich Spodoptera frugiperda,
Trichoplasia ni, Heliothis virescens, Bombyx mori, die mit einem
Baculovirus infiziert sind; CHO-Zellen, COS-Zellen und NIH 3T3-Zellen,
die es nicht schaffen, einige Polypeptide adäquat herzustellen, deren Strukturen
und Funktion von einer derartigen Hydroxylierung abhängt, dazu
gebracht werden, Polypeptide mit hydroxylierten Prolinen herzustellen.
Der Einbau schließt
die Addition von trans-4-Hydroxyprolin in einem Polypeptid ein,
beispielsweise zunächst
durch das Ändern
einer Aminosäure in
Prolin, wodurch eine neue Prolin-Position
erzeugt wird, die wiederum mit trans-4-Hydroxyprolin substituiert werden
kann, oder das Substituieren eines natürlich auftretenden Prolins
in einem Polypeptid durch trans-4-Hydroxyprolin.
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Das
Verfahren zur Herstellung rekombinanter Polypeptide in Massen produzierenden
Organismen ist gut bekannt. Replizierbare Expressionsvektoren, wie
beispielsweise Plasmide, Viren, Cosmide und künstliche Chromosomen werden
für gewöhnlich verwendet,
um Gene, die gewünschte
Proteine codieren, von einem Wirt in einen anderen zu überführen. Es
wird in Erwägung
gezogen, daß jedes
bekannte Verfahren zur Klonierung eines Gens, das Ligieren des Gens
in einen Expressionsvektor und das Transformieren einer Wirtszelle mit
einem derartigen Expressionsvektor nachfolgend in der vorliegenden
Offenbarung verwendet werden kann.
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Der
Einbau von trans-4-Hydroxyprolin in Polypeptide, die von trans-4-Hydroxyprolin
bezüglich
ihrer chemischen und physikalischen Eigenschaften abhängen, ist
nicht nur nützlich
bei Produktionssystemen, die nicht die geeigneten Systeme zur Umwandlung
von Prolin in trans-4-Hydroxyprolin haben, sondern auch nützlich zum
Untersuchen der Struktur und Funktion von Polypeptiden, die normalerweise
kein trans-4-Hydroxyprolin enthalten. Es wird in Erwägung gezogen,
daß die
folgenden Aminosäure-Analoga
ebenfalls in Übereinstimmung
der vorliegenden Offenbarung eingebaut werden können: trans-4-Hydroxyprolin, 3-Hydroxyprolin und
Kombinationen daraus (nachfolgend bezeichnet als "Aminosäure-Analoga"). Die Verwendung
von Prokaryonten und Eukaryonten ist wünschenswert, da sie eine relativ
günstige
Massenproduktion ermöglichen.
Es wird in Erwägung
gezogen, daß die
Aminosäure-Analoga in jedes
gewünschte
Polypeptid eingebaut werden können.
In einer bevorzugten Ausführungsform
werden die prokaryontischen Zellen und eukaryontischen Zellen hinsichtlich
Prolin hungern gelassen, indem die Menge an Prolin im Wachstumsmedium
vor der Zugabe eines Aminosäure-Analogons dazu abgesenkt
oder es entfernt wird.
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Expressionsvektoren,
die das Gen für
das Maltose-bindende Protein (MBP) enthalten, z. B. siehe 1,
welche das Plasmid pMAL-c2 darstellt, welches kommerziell von New
England Bio-Labs erhältlich
ist, werden in Prokaryonten wie beispielsweise E. coli Prolin-Auxotrophe
oder Eukaryonten wie beispielsweise S. cerevisiae-Auxotrophe transformiert,
die vom extern zugeführten
Prolin für
die Proteinsynthese und den Anabolismus abhängen. Andere bevorzugte Expressionsvektoren
zur Verwendung in Prokayronten sind die kommerziell erhältlichen
Plasmide, wie pKK-223 (Pharmacia), pTRC (Invitrogen), pGEX (Pharmacia),
pET (Novagen) und pQE (Quiagen). Es ist klar, daß jeder geeignete Expressionsvektor
von Fachleuten auf dem Gebiet verwendet werden kann.
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Die
Substituierung der Aminosäure-Analoga
für Prolin
in der Proteinsynthese tritt auf, da Prolyl-tRNA-Synthetase hinreichend
promiskuotiv ist, und eine Mißacylierung
von Prolin-tRNA mit irgendeinem der Aminosäure-Analoga ermöglicht.
Eine ausreichende Menge, d. h. typischerweise von 0,001 M bis ungefähr 1,0 M
reichen, aber mehr bevorzugt von ungefähr 0,005 M bis ungefähr 0,5 M
der Aminosäure-Analoga
wird zu dem Wachstumsmedium der transformierten Zelle hinzugegeben,
um mit dem Prolin bei der zellulären
Aufnahme zu wetteifern. Nach ausreichender Dauer, im allgemeinen
von ungefähr
30 Minuten bis ungefähr
24 Stunden oder mehr, sind die Aminosäure-Analoga durch die Zelle
assimiliert und in die Proteinsynthesewege eingebaut worden. Wie
aus 2 und 2A erkannt
werden kann, steigt die intrazelluläre Konzentration von trans-4-Hydroxyprolin
durch den Anstieg der Konzentration von Natriumchlorid im Wachstumsmedium
an. In einer bevorzugten Ausführungsform
werden die prokaryontischen Zellen und/oder eukaryontischen Zellen
hinsichtlich Prolin hungern lassen, indem die Menge an Prolin im
Wachstumsmedium vor der Zugabe eines Aminosäure-Analogons dazu gesenkt
oder es eliminiert wird.
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Expressionsvektoren,
die das Gen für
menschliches Kollagen vom Typ I (α1)
enthalten (DNA-Sequenz, die in den 3 und 3A dargestellt
ist; Plasmidkarte, die in 4 dargestellt
ist), werden in prokaryontische oder eukaryontische Prolin-Auxotrophe
transformiert, die vom extern zugeführten Prolin für die Proteinsynthese
und den Anabolismus abhängen.
Wie oben erwähnt,
tritt die Substituierung der Aminosäure-Analoga auf, da Prolyl-tRNA-Synthetase hinreichend
promiskuitiv ist, um eine Mißacylierung
der Prolin-tRNA mit den Aminosäure-Analoga
zu ermöglichen.
Die Menge der Aminosäure-Analoga
im Medium, die oben angegeben wurde, ist ebenfalls anwendbar.
-
Expressionsvektoren,
die DNA enthalten, welche Fragmente des menschlichen Kollagens vom
Typ I (α1)
codieren (z. B. die DNA-Sequenz,
die in 5 dargestellt ist, und die
Plasmidkarte, die in 6 dargestellt ist), werden
in prokaryontische oder eukaryontische Auxotrophe, wie oben erwähnt, transformiert.
Gleichermaßen
können
Expressionsvektoren, die DNA enthalten, welche das Kollagen-artige Polypeptid
codieren (z. B. die DNA-Sequenz, die in 7 dargestellt
ist, die Aminosäuresequenz,
die in 8 dargestellt ist sowie die
Plasmidkarte, die in 9 dargestellt ist) verwendet
werden, um prokaryontische oder eukaryontische Auxotrope, wie oben
angegeben, zu transformieren. Kollagen-artige Peptide sind solche,
die mindestens eine Teilhomologie mit Kollagen aufweisen und ähnliche
chemische und physikalische Eigenschaften wie Kollagen aufweisen.
So bestehen Kollagen-artige Peptide beispielsweise aus sich wiederholenden
Anordnungen von Gly-X-Y-Tripletts,
in denen ungefähr
35% der X- und Y-Positionen durch Prolin und 4-Hydroxyprolin besetzt sind.
Kollagen-artige
Peptide werden hier austauschbar als Kollagen-artige Proteine, Kollagen-artige
Polypeptide, Kollagen-mimetische Polypeptid und Kollagen-Mimetika
bezeichnet. Bevorzugte Kollagen-Fragmente und Kollagen-artige Peptide
in Übereinstimmung
hiermit, sind in der Lage, sich in einer extrazellulären Matrix zusammenzufinden.
Sowohl in Kollagen-freien
Fragmenten und Kollagen-artigen Peptiden, die oben beschrieben wurden,
tritt eine Substituierung durch Aminosäure-Analoga auf, da Prolyl-tRNA-Synthetase
hinreichend promiskuitiv ist, um eine Mißacylierung der Prolin-tRNA
durch ein oder mehrere der Aminosäure-Analoga zu ermöglichen.
Die Menge der Aminosäure-Analoga,
die oben angegeben wurde, ist ebenfalls anwendbar.
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Es
wird in Erwägung
gezogen, daß jedes
Polypeptid, das eine extrazelluläre
Matrix-Proteindomäne hat,
wie beispielsweise Kollagen, Kollagen-Fragmente oder eine Kollagen-artige
Peptiddomäne
dazu gebracht werden kann, Aminosäure-Analoga gemäß der Offenbarung
hierin einzubauen. Diese Polypeptide schließen Kollagen, ein Kollagen-Fragment
oder eine Kollagen-artige
Peptiddomäne
ein sowie eine Domäne
mit einem Bereich, der ein oder mehrere physiologisch wirksame Mittel
einbaut, wie beispielsweise Glycoproteine, Proteine, Peptide und
Proteoglycane. So wie es hier verwendet wird, üben physiologisch aktive Mittel
Kontrolle aus oder modifizieren vorhandene physiologische Eigenschaften
lebender Dinge. Physiologisch aktive Mittel schließen Hormone,
Wachstumsfaktoren, Enzyme, Liganden und Rezeptoren ein. Viele aktive
Domänen
physiologisch aktiver Mittel sind definiert und isoliert worden.
Es wird beschrieben, daß Polypeptide
mit einem Kollagen, einem Kollagen-Fragment oder einer Kollagen-artigen Peptiddomäne ebenfalls
eine Domäne
haben können,
die ein oder mehrere physiologisch aktive Domänen einschließt, welche
aktive Fragmente dieser physiologisch wirksamen Mittel sind. So
wie es hier verwendet wird, bedeutet physiologisch wirksames Mittel
vollständige
Peptide, Polypeptide, Proteine, Glycoproteine, Proteoglycane und
aktive Fragmente irgendeines davon. So können chimäre Proteine dazu gebracht werden,
durch Transformierung eines prokaryontischen Prolin-Auxotrophen
oder eines eukaryontischen Prolin-Auxotrophen mit einem geeigneten
Expressionsvektor, und das Kontaktieren des transformierten Auxotrophen
mit einem Wachstumsmedium, das mindestens eins der Aminosäure-Analoga
enthält
Aminosäure-Analoga einzubauen.
Beispielsweise kann ein chimäres
Kollagen/Knochenmorphogenese-Protein(BMP)-Konstrukt oder verschiedene
chimäre
Kollagen/Wachstumsfaktor-Konstrukte erfindungsgemäß nützlich sein.
Derartige Wachstumsfaktoren sind gut bekannt und schließen Insulin-artigen
Wachstumsfaktor, transformierenden Wachstumsfaktor, aus Plättchen-stammender
Wachstumsfaktor und ähnliche
ein. 10 stellt die DNA von BMP dar,
welche mit dem 3'-Terminus
der DNA, welche Kollagen codiert, DNA, die ein Kollagen-Fragment
codiert, oder DNA, die ein Kollagen-artiges Peptid codiert fusioniert
werden kann. 11 stellt eine Karte des Plasmids
pCBC dar, welche ein Kollagen/BMP-Konstrukt enthält. In einer bevorzugten Ausführungsform
fügen sich
Proteine mit einem Kollagen, Kollagen-Fragment oder einer Kollagen-artigen
Peptiddomäne
zusammen oder aggregieren, um eine extrazelluläre Matrix zu bilden, die als
chirurgisches Implantat verwendet werden kann. Die Eigenschaft der
Selbstaggregierung, die hier verwendet wird, schließt die Fähigkeit
ein, mit den gleichen oder ähnlichen
Molekülen
ein Aggregat zu bilden, oder ein Aggregat mit anderen Molekülen zu bilden,
die die Eigenschaft der Aggregierung teilen, um beispielsweise eine
Doppel- oder Tripelhelix zu bilden. Ein Beispiel einer derartigen
Aggregierung ist die Struktur aneinandergelagerter Kollagen-Matrizes.
-
So
können
chimäre
Polypeptide, die hier ebenfalls als chimäre Proteine bezeichnet werden
können, eine
integrierte Zusammensetzung aus einer therapeutisch wirksamen Domäne eines
physiologisch wirksamen Mittels und einem oder mehreren EMP-Resten
bereitstellen. Die EMP-Domäne
stellt ein integrales Vehikel zur Verabreichung des therapeutisch
wirksamen Restes an einen Zielort bereit. Die zwei Domänen sind durch
eine oder mehrere Peptidbindungen, die in einer Linkerregion enthalten
sind, kovalent verbunden. So wie es hier verwendet wird, bedeutet
integriert oder integral Eigenschaften, die aus der kovalenten Verbindung einer
oder mehrerer Domänen
des chimären
Proteins hervorgehen. Die therapeutisch wirksamen Reste, die hier
offenbart sind, bestehen typischerweise aus Aminosäuren, die
verbunden sind, um Peptide, Polypeptide, Proteine, Glycoproteine
oder Proteoglycane zu bilden. So wie es hier verwendet wird, umfaßt "Peptid" Polypeptide und
Proteine.
-
Die
inhärenten
Eigenschaften von EMPs sind ideal zur Verwendung als Vehikel für den therapeutischen
Rest. Eine derartige Eigenschaft ist die Fähigkeit der EMPs, das Selbstaggregat
zu bilden. Beispiele für geeignete
EMPs sind Kollagen, Elastin, Fibronectin, Fibrinogen und Fibrin.
Fibrilläre
Kollagene (Typ I, II und III) lagern sich in geordneten Polymeren
zusammen und aggregieren häufiger
zu größeren Bündeln. Typ IV-Kollagen
setzt sich in schichtartigen Netzwerken zusammen. Elastin-Moleküle bilden
Filamente und Schichten, in denen die Elastin-Moleküle miteinander
stark vernetzt sind, um eine gute Elastizität und eine hohe Reißstärke bereitzustellen.
Die vernetzte, zufallsmäßig verknäuelte Struktur
des Fasernetzwerks ermöglicht
es, wie ein Gummiband gedehnt zu werden und sich wieder zusammenzuziehen.
Fibronectin ist ein großes
Fibrillen-bildendes Glycoprotein, welches in einer seiner Formen
aus stark unlöslichen
Fibrillen besteht, die miteinander durch Disulfid-Bindungen verbunden
sind. Fibrin ist ein unlösliches
Protein, das aus Fibrinogen durch proteolytische Einwirkung von
Thrombin während
der normalen Verklumpung von Blut gebildet wird.
-
Die
molekulare und makromolekulare Morphologie der oben erwähnten EMPs
definiert Netzwerke oder Matrizes, um ein Substrat oder ein Gerüst in integraler
kovalenter Verbindung mit dem therapeutisch wirksamen Rest bereitzustellen.
Die Netzwerke oder Matrizes, die durch die EMP-Domäne gebildet
werden, stellen eine Umgebung bereit, die besonders gut für das Einwachsen
autologer Zellen geeignet ist, die am Wachstum, der Reparatur und
dem Austausch von vorhandenem Gewebe beteiligt sind. Die integralen
therapeutisch wirksamen Reste, die kovalent in die Netzwerke oder
Matrizes gebunden sind, stellen eine maximale Exposition der wirksamen
Mittel an ihrem Ziel bereit, um eine gewünschte Reaktion auszulösen.
-
Implantate,
die aus oder von den vorliegenden chimären Proteinen gebildet werden,
stellen die Wirkung der verzögerten
Freisetzung in oder am gewünschten
Ort oder einer Zielstelle bereit. Da sie an eine EMP-Domäne gebunden
sind, ist die therapeutisch wirksame Domäne des vorliegenden chimären Proteins nicht
frei um getrennt zu diffundieren oder in sonstiger Weise von dem
Träger,
die es trägt,
fort transportiert zu werden, ausgenommen von der Abspaltung der
Peptidbindungen. Infolgedessen stellen die hierin bereitgestellten
chimären
Proteine eine wirksame Verankerung für eine therapeutische Wirkung
bereit, welche ermöglicht,
daß die
Aktivität
an einem Zielort für
einen verlängerten
Zeitraum beschränkt
ist. Da die Zufuhr des therapeutisch wirksamen Mittels nicht so
häufig
wieder aufgefüllt
werden muß,
wenn es mit nicht-verzögerten
Freisetzungsdosierungsformen verglichen wird, können geringere Mengen eines
therapeutisch wirksamen Mittels im Verlaufe der Therapie verwendet
werden. Infolgedessen sind einige Vorteile, die durch die vorliegenden
chimären
Proteine bereitgestellt werden, die Absenkung oder die Eliminierung
lokaler und systemischer Nebenwirkungen, die geringere Potenzierung
oder Reduzierung der therapeutischen Wirkung bei chronischer Verwendung,
und die Minimierung der Medikamentenanhäufung in einem Körpergewebe
bei chronischer Dosierung.
-
Die
Verwendung der rekombinanten Technologie ermöglicht die Herstellung nicht-immunogener
chimärer
Proteine. Die DNA, die sowohl den therapeutisch wirksamen Rest und
den EMP-Rest codiert, sollte vorzugsweise von der gleichen Art stammen,
wie der Patient, der zu behandeln ist, um eine immunogene Reaktion
zu vermeiden. Beispielsweise wird, wenn der Patient ein Mensch ist,
der therapeutische wirksame Rest wie auch der EMP-Rest vorzugsweise
aus menschlicher DNA stammen.
-
Chimäre osteogene/EMP
Proteine stellen biodegradierbare und biokompatible Mittel zur Induzierung der
Knochenbildung an einer gewünschten
Stelle bereit. Wie oben erwähnt,
ist in einer Ausführungsform
ein BMP-Rest kovalent mit einem EMP verbunden, um ein chimäres Protein
zu bilden. Der BMP-Rest induziert die Osteogenese, und der Proteinrest
der extrazellulären
Matrix stellt ein integrales Substrat oder Gerüst für den BMP-Rest und Zellen,
die an der Rekonstruktion und dem Wachstum beteiligt sind, bereit.
Zusammensetzungen, die das chimäre
BMP/EMP-Protein enthalten, stellen die wirksame verzögerte Freisetzungsverabreichung
des BMP-Restes an gewünschte
Zielorte bereit. Das Verfahren zur Herstellung eines solchen osteogenen
Mittels ist effizient, da die Notwendigkeit für zusätzliche zeitaufwendige Schritte
wie die Reinigung von EMP und dann die Vermischung desselben mit
dem gereinigten BMP ausgeschaltet ist. Ein zusätzlicher Vorteil des chimären BMP/EMP-Proteins
stammt aus der Stabilität,
die durch die kovalente Bindung zwischen BMP und dem EMP gebildet
wird, d. h. der BMP-Teil ist nicht frei in der Lage separat vom
EMP weg zu diffundieren, wodurch ein stabileres therapeutisches
Mittel bereitgestellt wird.
-
Knochenmorphogenese-Proteine
sind eine Klasse, die als BMP-1 bis BMP-9 identifiziert wurden.
Ein bevorzugtes osteogenes Protein zur Verwendung in menschlichen
Patienten ist menschliches BMP-2B. Ein chimäres BMP-2B/Kollagen IA-Protein
ist in 13 (SEQ ID NO: 6) dargestellt.
Die Proteinsequenz, die in 15 dargestellt
ist (SEQ ID NO: 8) schließt
eine helikale Kollagen-Domäne
ein, die in den Aminosäuren
1 bis 1057 widergegeben ist und eine reife Form von BMP-2B in den
Aminosäuren
1060 bis 1169. Die physikalischen Eigenschaften des chimären Proteins
werden teilweise durch den EMP-Anteil bestimmt. Im Fall eines Kollagen-Restes,
hat eine konzentrierte Lösung
des chimären
Proteins eine gelatineartige Konsistenz, die die leichte Handhabung
durch den Mediziner ermöglicht.
Der EMP-Rest wirkt als Sequestrierungsmittel, um die schnelle Desorption
des BMP-Restes von der gewünschten
Stelle zu verhindern, und um eine verzögerte Freisetzung der BMP-Aktivität bereitzustellen.
Infolge dessen bleibt der BMP-Rest an der gewünschten Stelle und stellt einer
verlängerte
Freisetzung der BMP-Aktivität
an der gewünschten
Stelle für
einen notwendigen Zeitraum bereit, um die Knochenbildung wirksam
zu induzieren. Der EMP-Rest stellt ebenfalls eine Matrix bereit, welche
ermöglicht,
daß die
autologen Zellen des Patienten, z. B. Chondrozyten und ähnliche,
die normalerweise an der Osteogenese beteiligt sind, sich hierin
zu sammeln, um ein autologes Netzwerk für neues Gewebewachstum zu bilden.
Die gelatineartige Konsistenz des chimären Proteins stellt auch eine
günstige
und nützliche
therapeutische Art der Immobilisierung von aktivem BMP auf einem
geeigneten Vehikel oder Implantat zur Verabreichung des BMP-Restes
an einer Stelle bereit, an der das Knochenwachstum gewünscht ist.
-
Der
BMP-Rest und der EMP-Rest werden gegebenenfalls zusammen durch Linkersequenzen
aus Aminosäuren
verbunden. Beispiele für
Linkersequenzen, die verwendet werden, liegen innerhalb der Sequenz,
die in 14A bis 14C (SEQ
ID NO: 7), 14A bis 16C (SEQ
ID NO: 9), 19A bis 19C (SEQ
ID NO: 12) und 20A bis 20C (SEQ
ID NO: 13) widergegeben sind und werden im genaueren Detail unten
beschrieben. Linkersequenzen können
auf Grundlage bestimmter Eigenschaften ausgewählt werden, die sie dem chimären Protein
verleihen. Beispielsweise werden Aminosäuresequenzen wie beispielsweise
Ile-Glu-Gly-Arg und Leu-Val-Pro-Arg durch Faktor XA und Thrombin-Enzyme
gespalten. Der Einbau von Sequenzen, die von proteolytischen Enzymen
gespalten werden, in chimäre
Proteine stellt hier die Spaltung an der Linkerstelle nach Exposition
gegenüber
einem geeigneten Enzym, und die Trennung der zwei Domänen in getrennte
Einheiten bereit. Es wird in Erwägung
gezogen, daß verschiedene
Linkersequenzen in irgendeines der chimären Proteine eingebaut werden
können.
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Ein
chimäres
DNA-Konstrukt schließt
ein Gen ein, das ein Osteogenese-Protein oder ein Fragment davon
einschlißt,
das mit einem Gen verbunden ist, das ein EMP oder ein Fragment davon
codiert. Die Gensequenz verschiedener BMPs sind bekannt, siehe z.
B.
US-Patent Nrn. 4,294,753 ,
4,761,471 ,
5,106,748 ,
5,187,076 ,
5,141,905 ,
5,108,922 ,
5,116,738 und
5,168,050 . Das BMP-2B-Gen zur Verwendung
hierin wird durch Ligieren von Oligonukleotiden, die ein BMP-Protein
codieren, synthetisiert. Die Oligonukleotide, die BMP-2B codieren,
werden unter Verwendung eines automatisierten DNA-Synthesegerätes (Beckmen
Oligo-1000) synthetisiert. Die Nukleotidsequenz, die das BMP codiert,
wird zur Expression in E. coli maximiert. Dies wird durch die Verwendung
der E. coli-Verwendungstabellen erreicht, um die Sequenz der Aminosäuren von
BMP in Codons zu transportieren, die am häufigsten durch E. coli verwendet
werden. Alternativ dazu kann native DNA, die BMP codiert, welche
aus Säugern,
einschließlich
Menschen, isoliert wurde, gereinigt und verwendet werden.
-
Das
BMP-Gen und die DNA-Sequenz, die ein extrazelluläres Matrixprotein codiert,
wird durch Standard-Gentechnikverfahren
kloniert, die in Sambrook et al., Molecular Cloning: A Laboratory
Manual, Cold Spring Harbor 1989 beschrieben sind.
-
Die
DNA-Sequenz, die der helikalen und Telepeptid-Region von Kollagen
I (α1) entspricht
wird aus einer menschlichen Fibroblasten-Zelllinie kloniert. Zwei
Ansätze
der Polymerasekettenreaktion werden unter Verwendung von cDNA durchgeführt, die
durch Standardverfahren aus AG02261A-Zellen präpariert wurde. Das erste PCR-Primerpaar
schließt
einen 5'-Primer ein, der eine
XmnI-Linkersequenz trägt
und einen 3'-Primer, der die BsmI-Stelle
an der Nukleotidposition 1722 trägt.
Das daraus hervorgehende PCR-Produkt besteht aus einer Sequenz von
der Position 1 bis 1722. Das zweite Primerpaar schließt die BsmI-Schnittstelle
bei 1722 ein, und eine Linkersequenz am 3'-Ende welche eine BglII-Schnittstelle
trägt.
Das erhaltene PCR-Produkt besteht aus einer Sequenz von Position
1722 bis 3196. Die vollständige
Sequenz wird durch Standard-Klonierungstechniken zusammengebaut.
Die zwei PCR-Produkte werden an der BsmI-Schnittstelle ligiert,
und der kombinierte Klon wird in irgendeinen Vektor mit einer mit
XmnI-BglII-Schnittstellen inseriert, wie beispielsweise den pMal-c2-Vektor.
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Um
das BMP-2B-Gen zu klonieren, wird die gesamte zelluläre RNA aus
menschlichen Osteosarkom-Zellen (U-2OS) durch das von Robert E.
Farrel Jr. (Academic Press, CA, 1993, S. 68–69) beschriebene Verfahren
isoliert. Die Integrität
der RNA wird mittels spektrophotometrischer Analyse und Elektrophorese
mit Agarosegelen überprüft. Typische
Ausbeuten an Gesamt-RNA sind 50 μg
aus 100 mm konfluenten Gewebekulturschälchen. Die RNA wird verwendet,
um cDNA durch reverse Transkription unter Verwendung des Superscript-Präamplifizierungssystem
von Gibco BRL zu erzeugen. Die cDNA wird als Matrize für die PCR-Amplifizierung unter
Verwendung von stromaufwärts
und stromabwärts
liegenden Primern verwendet, die spezifisch für BMP-2B (GenBank HUMBMP2B,
Zugangs-Nr. #M22490) sind. Das daraus hervorgehende PCR-Produkt
besteht aus der BMP-2B-Sequenz
von Position 1289 bis 1619. Das PCR-Produkt wird mittels Elektrophorese
durch Agarosegele gelöst,
mit gene clean (BIO 101) gereinigt und in den pMal-c2-Vektor (New
England Biolabs) ligiert. Die Domäne der menschlichen Kollagen
I (21)-Kette wird in ähnlicher
Weise kloniert. Jedoch wird die gesamte zelluläre RNA aus einer menschlichen
Fibroblasten-Zelllinie isoliert (AG02261A menschliche Hautfibroblasten).
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Ein
chimäres
BMP/EMP-DNA-Konstrukt wird durch Ligieren des synthetischen BMP-Gens
an eine DNA-Sequenz, die ein EMP wie beispielsweise Kollagen, Fibrinogen,
Fibrin, Fibronectin, Elastin oder Laminin codiert, gewonnen. Jedoch
sind die chimären
Polypeptide hier nicht auf diese bestimmten Protein limitiert. Die 14A bis 14C (se17)
stellen ein DNA-Konstrukt
dar, welches ein BMP-2B/Kollagen I (α1)-chimäres Protein darstellt. Die
codierende Sequenz eines EMP kann stromaufwärts und/oder stromabwärts und
im Leseraster mit einer codieren Sequenz für das BMP ligiert werden. Die
DNA, welche ein EMP codiert, kann ein Teil des Gens des gesamten
EMP-Gens sein. Außerdem
können
zwei verschiedene EMPs stromaufwärts
und stromabwärts
von BMP ligiert werden.
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Das
chimäre
BMP-2/Kollagen I (α1)-Protein,
das in den 14A bis 14C dargestellt
ist, schließt eine
XmnI-Linkersequenz an den Basenpaaren (bp) 1–19,. eine Kollagen-Domäne (bp 20–3190),
eine BglII/BamII-Linkersequenz (bp 3191–3196), die reife Form von
BMP2b (bp 3197–3529)
und eine HindIII-Linkersequenz
(bp 3530–3535)
ein.
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Jede
Kombination aus Wachstumsfaktor-Matrixproteinsequenzen wird beschrieben,
einschließlich sich
wiederholender Einheiten, oder multipler Anordnungen jedes Segments
in irgendeiner Reihenfolge.
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Der
Einbau von Fragmenten von sowohl Matrix- und Wachstumsfaktor-Proteinen
wird ebenfalls beschrieben. Beispielsweise kann im Fall von Kollagen
nur die helikale Domäne
eingeschlossen sein. Andere Matrix-Proteine habe definierte Domänen, wie
beispielsweise Laminin, welches EGF-artige Domänen hat. In diesen Fällen können spezifische
Funktionalitäten
ausgewählt
werden, um gewünschte
Wirkungen zu erzielen. Außerdem
kann es nützlich
sein, Domänen
verschiedener Matrixproteine zu kombinieren, beispielsweise die helikale
Region von Kollagen und die Zellanhaftungsregionen von Fibronectin.
Im Falle von Wachstumsfaktoren ist bei spezifischen Segmenten gezeigt
worden, daß sie
durch posttranslationale Prozessierung vom reifen Protein entfernt
werden. Chimäre
Proteine können
entworfen werden, um nur den reifen biologisch wirksamen Bereich
einzuschließen.
Beispielsweise werden im Fall von BMP-2B nur die letzten 110 Aminosäuren in
dem aktiven Protein gefunden.
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In
einer anderen Ausführungsform
wird ein Rest des transformierenden Wachstumsfaktors (TGF) kovalent
mit einem EMP verbunden, um ein chimäres Protein zu bilden. Der
TGF-Rest erhöht die Wirksamkeit der
normalen Reparaturantwort von Weichteilgeweben im Körper, und
induziert ebenfalls die Osteogenese. Infolgedessen können chimäre TGF/EMP-Proteine
für irgendeine
oder beide Funktionen verwendet werden. Eine der fundamentalen Eigenschaften
der TGF-βs
ist deren Fähigkeit,
zahlreiche Aktivitäten
anzuschalten, die zur Synthese neuen Bindegewebes führen. Siehe
Piez und Sporn Hrsg., Transforming Growth Factor-βs Chemistry,
Biology and Therapeutics, Annals of the New York Academy of Sciences,
Bd. 593 (1990). TGF-β ist
dafür bekannt,
daß er
in mindestens fünf
verschiedenen Isoformen vorliegt. Die DNA-Sequenz für menschliches
TGF-β1 ist bekannt und ist kloniert worden. Siehe
Derynck et al., Human Transforming Growth Bactor-Beta cDNA Sequence
and Expression in Tomour Cell Lines, Nature, Bd. 316, S. 701–705 (1985).
TGF-β2 ist aus Rinderknochen, menschlichen Glioblastom-Zellen
und Plättchen
des Schweins isoliert worden. TGF-β3 ist
ebenfalls kloniert worden. Siehe ten Dijke et al., Identification
of a New Member of the Transforming Growth Factor-β Gene Family,
Proc. Natl. Acad. Sci. (USA), Bd. 85, S. 4715–4719.
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Ein
chimäres
TGF-β/EMP-Protein
hat die bekannten Aktivitäten
von TGF-βs
und stellt die integrale Gerüstfunktion
als Substrat des EMPs dar, das oben beschrieben wurde, um eine Zusammensetzung
bereitzustellen, die ferner die verzögerte Freisetzung in einer
fokalen Verabreichung an Zielorten ermöglicht.
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Das
TGF-β-Rest
und der EMP-Rest sind gegebenenfalls durch Linkersequenz-Aminosäuren verbunden.
Linkersequenzen können
auf Grundlage ihrer besonderen Eigenschaften, die sie dem chimären Protein verleihen,
ausgewählt
werden. Beispielsweise werden Aminosäuresequenzen wie Ile-Glu-Gly-Arg
und Leu-Val-Pro-Arg
durch Faktor XA und Thrombin-Enzyme gespalten. Der Einbau von Sequenzen,
die durch proteolytische Enzyme gespalten werden in das chimäre Protein
stellt eine Spaltung an der Bindungsstelle nach Exposition gegenüber dem
geeigneten Enzym und die Trennung der Domänen in getrennte Einheiten bereit. 15 stellt eine Aminosäuresequenz für ein TGF-β1/Kollagen
IA-chimäres
Protein (SEQ ID NO: 8) dar. Die dargestellte Aminosäuresequenz
schließt
die Kollagen-Domäne (1–1057) und
eine reife Form von TGF-β1 (1060–1171)
ein.
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Ein
chimäres
DNA-Konstrukt schließt
ein Gen ein, das TGF-β1 codiert oder ein Fragment davon, oder ein
Gen, das TGF-β2 oder ein Fragment davon codiert, oder ein
Gen, das TGF-β3 oder ein Fragment davon codiert, welches
mit einer DNA-Sequenz,
welche ein EMP-Protein codiert, ligiert ist, wie beispielsweise
Kollagen (I–IV),
Fibrin, Fibrinogen, Fibronectin, Elasin oder Laminin. Ein bevorzugtes
chimäres
DNA-Konstrukt kombiniert/DNA, die TGF-β1 codiert,
eine DNA-Linkersequenz,
und eine DNA, die Kollagen IA codiert. Ein chimäres DNA-Konstrukt, das das
TGF-β1-Gen und ein Kollagen I (α)-Gen codiert,
ist in den 16A bis 16C (SEQ ID
NO: 9) gezeigt. Das dargestellte Konstrukt schließt eine
XmnI-Linkersequenz
(bp 1–19)
ein, DNA, die eine Kollagen-Domäne
codiert (bp 20–3190),
eine BglII-Linkersequenz (bp 3191–3196), eine DNA, die die reife Form
von TGF-β1 codiert (3197–3535) und eine XbaI-Linkersequenz
(bp 3536–3541).
-
Die
für EMP
codierende Sequenz kann stromaufwärts und/oder stromabwärts und
im Leseraster mit einer codierenden Sequenz für den TGF-β ligiert sein. Die DNA, die
das extrazelluläre
Matrixprotein codiert, kann einen Teil eines Fragments des EMP codieren
oder das gesamte EMP codieren. Gleichermaßen kann die DNA, die das TGF-β codiert,
eines oder mehr Fragmente davon oder das gesamte Gen sein. Außerdem können zwei
oder mehr verschiedene TGF-βs
oder zwei oder mehr verschiedene EMPs stromaufwärts oder stromabwärts abwechselnder
Reste ligiert sein.
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In
einer weiteren Ausführungsform
ist ein Dermatansulfaproteoglycan-Rest, ebenfalls als Decorin oder Proteoglycan
II bekannt, kovalent mit einem EMP verbunden, um ein chimäres Protein
zu bilden. Decorin ist dafür
bekannt, daß es
an Typ I-Kollagen bindet, und daher die Fibrillenbildung beeinflußt, und
die Zellanhaftungs-fördernde
Aktivität
von Kollagen und Fibrinogen durch Bindung an derartige Moleküle in der
Nähe der Zellbindungsstellen
inhibiert. Chimäre
Proteine, die einen Decorin-Rest enthalten, wirken so, daß sie die
Vernarbung heilenden Gewebes induzieren. Die Primärstruktur
des Kernproteins von Decorin ist von der klonierten cDNA abgeleitet
worden. Siehe Krusius et al., Primary Structure of an Extracellular
Matrix Proteoglycan Core Protein-Deduced from Clones cDNA, Natl.
Acad. Scil (USA), Bd. 83, S. 7683–7687 (1986).
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Ein
chimäres
Decorin/(EMP-Protein schließt
die bekannten Aktivitäten
von Decorin ein, und stellt ein integrales Gerüst oder ein Substrat des EMPs,
das oben beschrieben wurde, bereit, um eine Zusammensetzung hervorzubringen,
die eine verzögerte
Freisetzung durch fokale Verabreichung an Zielorte ermöglicht. 17A bis 17B stellen
ein chimäres
Decorin/Kollagen 1A-Protein (SEQ ID NO: 10) dar, bei dem die Kollagen-Domäne die Aminosäuren 1–1057 einschließt und das
reife Decorin-Protein die Aminosäuren 1060–1388 einschließt. 18 stellt ein chimäres Decorin-Peptid/Kollagen
IA-Protein (SEQ
ID NO: 11) dar, in dem die helikale Domäne die Aminosäuren 1–1057 einschließt, und
das Decorin-Peptidfragment
die Aminosäuren
1060–1107
einschließt.
Das Decorin-Peptidfragment setzt sich aus P46 bis G93 der reifen
Form des Decorins zusammen.
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Außerdem wird
ein chimäres
DNA-Konstrukt bereitgestellt, das ein Gen einschließt, das
Decorin oder ein oder mehrere Fragmente davon codiert, welches gegebenenfalls über einen
DNA-Linker mit einer DNA-Sequenz verbunden ist, die ein EMP codiert,
wie beispielsweise Kollagen (I–IV),
Fibrin, Fibrinogen, Fibronectin, Elastin oder Laminin. Ein bevorzugtes
chimäres
DNA-Konstrukt, kombiniert DNA, die Decorin codiert, eine DNA-Linkersequenz
und DNA, die Kollagen I (α1)
codiert. Ein chimäres
DNA-Konstrukt, das ein Decorin-Gen und
ein Kollagen I (α1)-Gen
enthält,
ist in 19A bis 19D (SEQ
ID NO: 12) gezeigt. Das dargestellte Konstrukt schließt eine
XmnI-Linkersequenz (bp 1–19),
DNA, die eine Kollagen-Domäne
codiert (bp 20–3190), ein
BglII-Linkersequenz (bp 3191–3196),
DNA, die eine reife Form von Decorin codiert (bp 3197–4186) und eine
PstI-Linkersequenz an. Ein chimäres
DNA-Konstrukt, das ein Decorin-Peptidgen und ein Kollagen I (α1)-Gen enthält, ist
in den 20A bis 20C (SEQ
ID NO: 13) gezeigt. Das dargestellte Konstrukt schließt eine
XmnI-Linkersequenz (bp 1–19),
DNA, die eine Kollagen-Domäne
codiert (bp 20–3190),
eine BglII-Linkersequenz (bp 3191–3196), DNA, die ein Peptid-Fragment
von Decorin codiert (bp 3197–3343)
und eine PstI-Linkersequenz (bp 3344–3349) ein.
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Die
codierende Sequenz für
ein EMP kann stromaufwärts
und/oder stromabwärts
und im Leseraster mit einer codierenden Sequenz für Decorin
ligiert sein. Die DNA, welche EMP codiert, kann ein Teil oder ein Fragment
von EMP codieren oder das gesamte EMP codieren. Gleichermaßen kann
die DNA, die Decorin codiert, ein Fragment davon sein oder das gesamte
Gen. Außerdem
können
zwei oder mehr verschiedene EMPs stromaufwärts und/oder stromabwärts der
DNA, die den Decorin-Rest
codiert, ligiert sein.
-
Jedes
der oben beschriebenen chimären
DNA-Konstrukte kann in einen geeigneten Klonierungsvektor eingeschlossen
sein. 21 stellt einen pMal-Klonierungsvektor
dar, welcher eine Polylinker-Klonierungsstelle enthält. Beispiele
derartiger Klonierungsvektoren sind die Plasmide pMal-p2 und pMal-c2
(kommerziell erhältlich
von New England Biolabs). Das gewünschte Chimäre DNA-Konstrukt wird in eine
Polylinkersequenz des Plasmids eingebaut, welche bestimmte nützliche
Restriktionsendonuklease-Schnittstellen enthält, welche in 22 dargestellt sind (SEQ ID NO: 14). Die pMalp2-Polylinkersequenz
hat XmnI-, EcoRI-, BamHI-, HindII-, XbaI-, SalI- und PstI-Restriktionsendonuklease-Schnittstellen, welche
in 22 dargestellt sind. Die Polylinkersequenz wird
mit einer geeigneten Restriktionsendonuklease verdaut und das chimäre Konstrukt
wird in den Klonierungsvektor durch Ligieren derselben mit DNA-Sequenzen
des Plasmids eingebaut. Das chimäre DNA-Konstrukt kann mit
dem Plasmid durch Verdauen der Enden des DNA-Konstrukts und dem
Plasmid mit dem gleichen Restriktionendonukleasen verbunden werden,
um "klebrige Enden" mit 5'-Phosphat- und 3'-Hydroxyl-Gruppen
zu erzeugen, die ermöglichen,
daß das
DNA-Konstrukt sich in dem Klonierungsvektor aneinander lagert. Lücken zwischen
dem insertierten DNA-Konstrukt und dem Plasmid werden dann mit einer DNA-Ligase
versiegelt. Andere Techniken zum Einbau des DNA-Konstruktes in Plasmid-DNA
schließen
die Ligierung über
glatte Enden, Poly(dA.dT)-Schwanztechniken und die Verwendung chemisch
synthetisierter Linker ein. Ein alternatives Verfahren zum Einschleusen
des chimären
DNA-Konstruktes in einen Klonierungsvektor ist der Einbau der DNA,
welcher das extrazelluläre
Matrixprotein codiert, in einen Klonierungsvektor, der bereits ein
Gen enthält,
welches einen therapeutisch wirksamen Rest codiert.
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Die
Klonierungsstellen in der oben angegebenen Polylinker-Schnittstelle ermöglichen
der cDNA für chimäres Kollagen
I (α1)/BMP-2B
Protein, welches in den 14A–14C (SEQ ID NO: 7) dargestellt ist in die XmnI-
und die HindIII-Schnittstellen
inseriert zu werden. Die cDNA, welche das Kollagen I (21)(TGF-β1)-Protein
codiert, welches in den 16A bis 16C dargestellt ist (SEQ ID NO: 9) wird zwischen
die XmnI- und die XbaI-Schnittstellen inseriert. cDNA, welche das
Kollagen 1 (α1)/Decorin-Protein
codiert, welches in den 19A bis 19D dargestellt ist (SEQ ID NO: 12), wird zwischen
die XmnI- und die PstI-Schnittstellen inseriert. Die cDNA, die das
Kollagen I (α1)/Decorin-Peptid
codiert, ist in den 20A bis 20C (SEQ
ID NO: 13) dargestellt, und ist zwischen die XmnI- und PstI-Schnittstellen inseriert.
-
Plasmide,
die das chimäre
DNA-Konstrukt enthalten, werden durch Standardtechniken, wie Gel-Elektrophorese,
identifiziert. Verfahren und Materialien zur Herstellung rekombinanter
Vektoren, die Transformation von Wirtszellen mit den Vektoren und
die Wirtszellexpression von Polypeptiden sind in Sambrook et al.,
Molecular Cloning: A Laboratory Manual, oben beschrieben. Allgemein
können
prokaryontische oder eukaryontische Wirtszellen mit rekombinanten
DNA-Plasmiden transformiert
werden. Transformierte Wirtszellen können durch Phänotyp-Selektionsgene
des Klonierungsvektors lokalisiert werden, welche eine Resistenz
gegenüber einem
bestimmten Antibiotikum ermöglichen,
wenn die Wirtszellen in einem Kulturmedium gezüchtet werden, welches das Antibiotikum
enthält.
-
Transformierte
Wirtszellen werden isoliert und kultiviert, um die Expression des
chimären
Proteins zu fördern.
Das chimäre
Protein kann dann aus dem Kulturmedium isoliert werden und mit verschiedenen
Verfahren wie Dialyse, Dichtegradientenzentrifugation, Flüssigsäulenchromatographie,
isoelektrische Präzipitation, Lösungsmittelfraktionierung
und Elektrophorese gereinigt werden. Jedoch ist die Reinigung des
chimären
Proteins durch Affinitätschromatographie
bevorzugt, wodurch das chimäre
Protein gereinigt wird, indem es an ein bindendes Protein ligiert
wird, und indem es mit einem Liganden oder einem Substrat kontaktiert
wird, für
das das bindende Protein eine spezifische Affinität besitzt.
-
Um
eine effizienterer Expression von Säuger- oder menschlichen eukaryontischen
Genen in Bakterien (Prokaryonten) zu erzielen, kann das Säuger- oder
menschliche Gen unter Kontrolle eines bakteriellen Promotors plaziert
sein. Ein Proteinfusions- und ein Reinigungssystem wird verwendet,
um das chimäre
Protein zu gewinnen. Vorzugsweise wird jedes der oben erwähnten chimären DNA-Konstrukte
in einen pMal-Vektor an eine Stelle in der Polylinkersequenz des
Vektors kloniert. Infolgedessen wird das chimäre DNA-Konstrukt operativ mit dem malE-Gen
des pMal-Vektors fusioniert. Das malE-Gen codiert das Maltose-bindende
Protein (MBP). 23 stellt den pMal-Klonierungsvektor
dar, der ein BMP/Kollagen-DNA-Konstrukt enthält. Eine Spacersequenz, die
10 Asparagin-Reste codiert, ist zwischen der malE-Sequenz und der
Polylinkersequenz lokalisiert. Diese Spacersequenz isoliert MBP
vom Protein von Interesse. 24, 25 und 26 stellen pMal-Klonierungsvektoren
dar, die DNA enthalten, welche Kollagen-Chimären mit TGF-β1,
Decorin und einem Decorin-Peptid enthalten. Der pMal-Vektor, welcher
irgendeines der chimären
DNA-Konstrukte enthält,
das mit malE-Gen fusioniert ist, wird in E. coli transformiert.
-
Die
E. coli werden in einem Medium kultiviert, welches dazu führt, daß die Bakterien
Maltose-bindendes Protein fusioniert an das chimäre Protein produzieren. Diese
Technik verwendet den Ptac-Promotor des pMal-Vektors.
MBP enthält
eine 26 Aminosäuren
lange N-terminale Signalsequenz, welche das chimäre MBP-Protein durch die Cytoplasma-Membran
von E. coli leitet. Das Protein kann dann aus dem Periplasma gereinigt
werden. Alternativ dazu kann der pMal-c2-Klonierungsvektor in diesem
Proteinfusions- und dem Reinigungssystem verwendet werden. Der pMal-c2-Vektor
enthält
eine exakte Deletion der malE-Signalsequenz, welche zu einer cytoplasmatischen
Expression des Fusionsproteins führt.
Ein Rohzellextrakt, welcher das Fusionsprotein enthält wird
hergestellt und über
eine Säule
aus Amyloseharz geschüttet.
Da MBP eine Affinität für die Amylose
besitzt, bindet es an das Harz. Alternativ dazu kann die Säule jedes
Substrat einschließen,
für das
MBP eine spezifische Affinität
besitzt. Unerwünschte
Proteine, welche in dem Rohextrakt vorhanden sind, werden durch
die Säule
durchgewaschen. Das MBP, welches an das chimäre Protein fusioniert ist,
wird von der Säule
mit einem neutralen Puffer eluiert, der Maltose oder eine andere
verdünnte
Lösung
eines Desorptionsmittels zum Austauschen des Hybridpolypeptids enthält. Das
gereinigte chimäre
MBP-Protein wird mit einer Protease gespalten, wie beispielsweise
Faktor Xa-Protease, um MBP von dem chimären Protein abzuspalten. Das
pMal-p2-Plasmid hat eine Sequenz, welche die Erkennungsstelle für den Proteasefaktor
Xa codiert, welcher nach der Aminosäuresequenz Isoleucin-Glutaminsäure-Glycin-Arginin
der Polylinkersequenz spaltet.
-
Das
chimäre
Protein wird dann von dem abgespaltenen MBP durch Durchleiten der
Mischung durch eine Amylosesäule
getrennt. Ein alternatives Verfahren zur Abtrennung des MBPs vom
chimären
Protein läuft mittels
Ionenaustauschchromatographie. Dieses System bringt bis zu 100 mg
MBP-chimäres
Protein pro Liter Kulturflüssigkeit.
Siehe P. Riggs, in F. M. Ausebel, R. E. Klingston, D. D. Moore,
J. G. Seidman, J. A. Smith, K. Struhl (Hrsg.) Current Protocols
in Molecular Biology, Supplement 19 (16.6.1–16.6.10) (1990) Green Associates/Wiley
Interscience, New York, New England Biolabs (Kat. # 800-65S 9pMALc2)
pMal Protein and purification system (siehe auch
europäisches
Patent Nr. 286 239 ), welches ein ähnliches Verfahren zur Herstellung und
Reinigung des Proteins, wie Kollagen, offenbart.)
-
Andere
Protein-Fusions- und -Reinigungssysteme können verwendet werden, um chimäre Proteine herzustellen.
Prokaryonten, wie E. coli, sind die bevorzugten Wirtszellen zur
Expression des chimären
Proteins. Jedoch sind Systeme, die eukaryontische Wirtszelllinien
benutzen, ebenfalls annehmbar, wie beispielsweise Hefe, menschliche,
Maus-, Ratten-, Hamster-, Affen-, Amphibien-, Insekten-, Algen-
und Pflanzenzelllinien. Beispielsweise HeLa (menschliches Epithel),
3T3 (Mausfibroblasten), CHO (Ovarzellen des Chinesischen Hamsters)
und SP 2 (Mausplasmazellen) sind annehmbare Zelllinien. Die jeweiligen
Wirtszellen, die ausgewählt
werden, sollten mit dem jeweiligen Klonierungsvektor, der ausgewählt wird,
kompatibel sein.
-
Ein
anderes annehmbares Protein-Expressionssystem ist das Baculovirus-Expressionssystem,
das von Invitrogen, San Diego, Californien, hergestellt wird. Baculoviren
bilden auffällige
Kristalleinschlußkörperchen
innerhalb der Kerne der Zellen, die die infizieren. Jedes Kristalleinschlußkörperchen
besteht aus zahlreichen Viruspartikeln, die in ein Protein eingehüllt sind,
welches als Polyhedrin bezeichnet wird. In dem Baculovirus-Expressionssystem
wird das native Gen, welches Polyhedrin codiert, durch ein DNA-Konstrukt
substituiert, welches ein Protein oder Peptid mit einer gewünschten
Aktivität
codiert. Das Virus stellt dann große Mengen des Proteins her,
welches durch das fremde DNA-Konstrukt codiert wird. Der bevorzugte
Klonierungsvektor zur Verwendung innerhalb dieses Systems ist pBlueBac
III (erhältlich
von Invitrogen, San Diego, Californien). Das Baculovirussystem verwendet
das Autograph califormica multiple nukleare Polyhydrose-Virus (ACMNPV)
reguliert Polyhedrin-Promotorsystem,
um die Expression fremder Gene zu regulieren. Das chimäre Gen, d.
h. das DNA-Konstrukt, welches das chimäre Protein codiert, wird in
den pBlueBac III-Vektor direkt stromabwärts des Baculoviruspolyhedrin-Promotors
inseriert.
-
Der
pBlueBac III-Transfervektor enthält
einen B-Galactosidase-Reportergen,
welches die Identifizierung des rekombinanten Virus ermöglicht.
Das B-Galactosidase-Gen wird durch den Baculovirus ETL-Promotor
(PETL) angetrieben, welcher in entgegengesetzter
Richtung zum Polyhedrin-Promotor (PPH) und
der multiplen Klonierungsstelle des Vektors angeordnet ist. Dadurch
co-exprimiert das rekombinante Virus B-Galactosidase und das chimäre Gen.
-
Spodoptera
frugiperda (Sf9)-Insektenzellen werden kann mit der viralen DNA
des Wildtyps und dem pBlueBac III-Vektor co-transfiziert, welcher das chimäre Gen enthält. Die
Rekombinationssequenzen in dem pBlueBac III-Vektor steuern die Integration
des Vektors in das Genom des Wildtyp-Baculovirus. Eine homologe Rekombination
tritt auf, welche zum Austausch des nativen Polyhedrin-Gens des
Baculovirus durch das DNA-Konstrukt führt, welches das chimäre Protein
codiert. Wildtyp-Baculovirus, welches nicht fremde DNA codiert,
exprimiert das Polyhedrin-Protein im Kern der infizierten Insektenzellen.
Jedoch produzieren die Rekombinanten das Polyhedrin-Protein nicht
und produzieren keine viralen Einschlußkörperchen. Statt dessen produzieren
die Rekombinanten das chimäre
Protein.
-
Alternative
Insektenwirtszellen zur Verwendung mit diesem Expressionssystem
sind die Sf21-Zelllinie, die von Spodoptera frugiperda stammt und
High Five-Zellinien, die von Trichoplusia ni stammen.
-
Andere
annehmbare Klonierungsvektoren schließen Phagen, Cosmide oder künstliche
Chromosomen ein. Beispielsweise ist der Bakteriophage Lambda ein
nützlicher
Klonierungsvektor. Dieser Phage kann Stücke fremder DNA mit bis zu
ungefähr
20 000 Basenpaaren Länge
aufnehmen. Das Lambda-Phagengenom ist ein lineares doppelsträngiges DNA-Molekül mit einzelsträngigen komplementären (kohäsiven) Enden,
die miteinander hybridisieren können,
wenn sie innerhalb einer infizierten Wirtszelle vorliegen. Die Lambda-DNA
wird mit einer Restriktionsendonuklease ausgeschnitten, und die
fremde DNA, z. B. die DNA die kloniert werden soll, wird mit den
Phagen-DNA-Fragmenten ligiert. Das erhaltene rekombinante Molekül wird dann
in infektiöse Phagenpartikel
verpackt. Wirtszellen werden mit den Phagenpartikeln infiziert,
welche die rekombinante DNA enthalten. Die Phagen-DNA repliziert
sich in der Wirtszelle, um viele Kopien der gewünschten DNA-Sequenz herzustellen.
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Cosmide
sind Hybrid-Plasmid/Bacteriophagen-Vektoren, die verwendet werden
können,
um DNA-Fragmente von ungefähr
40 000 Basenpaaren zu klonieren. Cosmide sind Plasmide, die ein
oder mehrere DNA-Sequenzen haben, die als "cos"-Stellen
bezeichnet werden, welche aus dem Bacteriophagen Lambda stammen,
um Lambda-DNA in infektiöse
Phagenpartikel zu verpacken. Zwei Cosmide werden mit der zu klonierenden
DNA ligiert. Das erhaltene Molekül
wird in infektiöse
Lambda-Phagenpartikel
verpackt und in Bakterien-Wirtszellen transfiziert. Wenn die Cosmide
innerhalb der Wirtszelle sind, verhalten sie sich wie Plasmide und
multiplizieren sich unter der Kontrolle eines Replikationsursprungs
des Plasmids. Der Replikationsursprung ist eine DNA-Sequenz, die
einem Plasmid ermöglicht,
sich innerhalb einer Wirtszelle zu multiplizieren.
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Künstliche
Chromosomenvektoren der Hefe ähneln
Plasmiden, ermöglichen
aber den Einbau viel größerer DNA-Sequenzen
von ungefähr
400 000 Basenpaaren. Die künstlichen
Hefe-Chromosomen
enthalten Sequenzen zur Replikation in Hefe. Das künstliche
Hefe-Chromosom enthält
die DNA, die in Hefezellen zu klonieren und zu transformieren ist,
wo sie sich repliziert, wodurch viele Kopien der gewünschten
DNA-Sequenz hergestellt werden. Wenn Phagen, Cosmide oder künstliche
Hefe-Chromosome als Klonierungsvektoren verwendet werden, kann die
Expression des chimären
Proteins durch Kultivierung von Wirtszellen, die mit dem Klonierungsvektor
transfiziert oder transformiert worden sind, in einem geeigneten
Kulturmedium gewonnen werden.
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Chimäre Proteine,
die hier offenbart werden, sind zur Verwendung in der Behandlung
von Säugern oder
anderen Tieren beabsichtigt. Die therapeutisch wirksamen Reste,
die oben beschrieben wurden, zum Beispiel osteogene Mittel wie beispielsweise
BMPs, TGFs, Decorin und/oder Fragmente davon sind alle so anzusehen,
daß sie
von physiologisch aktiven Mitteln für Zwecke dieser Beschreibung
fungieren oder davon stammen. Die chimären Proteine und DNA-Konstrukte,
die eine Domäne
einschließen,
welche von einem oder mehreren zellulären physiologisch aktiven Mitteln
stammen, können
für die
therapeutische Behandlung in vivo, für die Forschung in vitro und/oder
für diagnostische
Zwecke im allgemeinen verwendet werden.
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Wenn
sie in vivo verwendet werden, können
Formulierungen, die die vorliegenden chimären Proteine enthalten in direktem
Kontakt mit lebendem Gewebe plaziert werden, einschließlich des
Knochens, um das Wachstum, die Reparatur und/oder den Austausch
derartigen Gewebes zu induzieren oder zu verstärken. Dies kann durch die Anwendung
des chimären
Proteins direkt an die Zielstelle während eines chirurgischen Eingriffs erreicht
werden. Es wird in Erwägung
gezogen, daß minimal
invasive Techniken wie beispielsweise die Endoskopie verwendet werden
sollen, um ein chimäres
Protein an einem gewünschten
Ort zu applizieren. Formulierungen, die chimäre Proteine enthalten, welche
hier offenbart sind, können
einfach aus einem oder mehreren chimären Proteinen bestehen, oder
sie können
ein oder mehr pharmazeutisch annehmbare Adjuvantien einschließen.
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Jedes
der oben beschriebenen chimären
Proteine kann mit einem Implantat in Kontakt gebracht werden, daran
angeheftet werden oder sonstwie eingebaut werden, wie beispielsweise
in eine Vorrichtung zur Verabreichung von Medikamenten oder eine
Prothesenvorrichtung. Chimäre
Proteine können
durch Liposomen oder andere Membran-bildende Materialien wie Alginsäure-Derivate vor dem
Implantieren mikroverkapselt oder makroverkapselt werden und dann
in Form eines taschenartigen Implantats implantiert werden. Das
chimäre
Protein kann in Strukturen in Form von Kugeln, Aggregaten aus Kernmaterial,
welche in einem Kontinuum aus Wandmaterial oder kapillarer Formen
eingebaut ist, mikroverkapselt werden. Mikroverkapselungstechniken
sind im Fachgebiet gut bekannt und sind in der Encyclopedia of Polymer
Science and Engineering, Bd. 9, S. 724 et. seq. (1980) beschrieben.
-
Chimäre Proteine
können
ebenfalls auf medizinisch nützliche
Materialien geschichtet werden oder darin eingebaut werden, wie
beispielsweise Netze, Tupfer, Wundbedeckung- oder Prothesevorrichtungen
wie Stäbchen,
Nägel,
Knochen-Platten, künstliche
Gelenke, künstliche
Gliedmaßen
oder Knochenverbesserungs-Implantate eingebaut sein. Die Implantate
können
teilweise aus biokompatiblen Materialien wie Glas, Metall, Keramik,
Calciumphosphat oder auf Calciumcarbonat basierenden Materialien
hergestellt sein. Implantate mit biokompatiblen Biomaterialien sind
im Fachgebiet gut bekannt und sind alle für die Verwendung hiernach geeignet.
Implantierte Biomaterialien, die aus natürlichen Quellen stammen, wie
beispielsweise Proteinfasern. Polysaccharide und behandelte natürlich gewonnene
Gewebe werden in der Encyclopedia of Polymer Science and Engineering,
Bd. 2, S. 267 et seq. (1989) beschrieben. Synthetische biokompatible
Polymere sind im Fachgebiet gut bekannt und sind ebenfalls geeignete
Implantatmaterialien. Beispiele solcher geeigneter synthetischen
Polymere schließen
Urethane, Olefine, Terephthalate, Acrylate, Polyester und ähnliche
ein. Andere annehmbare Implantatmaterialien sind biologisch abbaubare
Hydrogele oder Aggregate aus dicht verpackten Partikeln wie Polymethylmethacrylat-Kügelchen,
die eine polymerisierte Hydroxyethylmethacrylat-Beschichtung haben.
Siehe Encyclopedia of Polymer Science and Engineering, Bd. 2, S.
267 et seq. (1989).
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Das
hier beschriebene chimäre
Protein stellt einen nützlichen
Weg zur Immobilisierung oder Beschichtung physiologisch annehmbarer
Mittel oder eines pharmakologisch annehmbaren Vehikels zur Verabreichung des
physiologisch wirksamen Mittels an gewünschte Stellen im lebenden
Gewebe bereit. Geeignete Vehikel schließen solche ein, die aus biologisch
absorbierbaren Polymeren, biologisch kompatiblen nicht-absorbierbaren Polymeren,
Lacton-Masse und gebrannten Gips hergestellt sind. Beispiele geeigneter
biologisch absorbierbarer und biologisch kompatibler Polymere schließen Homopolymere,
Copolymere und Mischungen aus Hydroxysäuren wie Lactide und Glycolide
ein, andere absorbierbare Polymere, die alleine oder in Kombination mit
Hydroxysäuren
verwendet werden können,
schließen
Dioxanone, Carbonate wie Trimethylencarbonat, Lactone wie Caprolacton,
Polyoxyalkylene und Oxylate ein. Siehe Encyclopedia of Polymer Science
and Engineering, Bd. 2, S. 230, et seq. (1989).
-
Diese
Vehikel können
in Form von Kügelchen,
Partikel, Masse, Beschichtungen oder schichtbildenden Trägern vorliegen.
Diffusionssysteme in denen ein Kern des chimären Proteins durch eine poröse Membranschicht
umhüllt
ist, sind andere annehmbare Vehikel.
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In
einem weiteren Aspekt kann die Menge des Transports des Aminosäureanalogons
in eine Zielzelle durch Kontrollieren der Tonizität des Wachstumsmediums
reguliert werden. Eine hypertones Wachstumsmedium erhöht die Aufnahme
von trans-4-Hydroxyprolin
in E. coli, wie in 2A dargestellt ist. Alle bekannten Verfahren
zur Erhöhung
der Osmolalität
von Wachstumsmedium sind für
die Verwendung hier geeignet, einschließlich der Zugabe von Salzen,
wie Natriumchlorid, KCl, MgCl2 und ähnliche,
und von Zuckern, wie Saccharose, Glucose, Maltose etc. und Polymeren
wie Polyethylenglykol (PEG), Dextran, Cellulose, etc. und anderen
Aminosäuren
wie Glycin. Die Erhöhung
der Osmolalität
von Wachstumsmedium führt
zu einer größeren intrazellulären Konzentration
an Säureanaloga
und einem höheren
Ausmaß der
Komplexierung von Aminosäure-Analoga
mit tRNA. Infolgedessen erzielen Proteine, die durch die Zelle hergestellt
werden, eine höhere Einbaurate
von Aminosäure-Analoga. 12 stellt den Prozentsatz des Einbaus von Prolin
und Hydroxyprolin in MBP unter isotonischen und hypertonischen Medien-Bedingungen
im Vergleich mit Prolin im ursprünglichem MBP
dar. Das heißt,
daß die
Manipulierung der Osmolalität
zusätzlich
zum Einstellen der Konzentration der Aminosäure-Analoga im Wachstumsmedium
einen zweiseitigen Einsatz ermöglicht,
um deren Aufnahme in prokaryontische Zellen und eukaryontische Zellen
zu regulieren, wie oben beschrieben wurde, und infolgedessen den
Einbau in die Zielpolypeptide.
-
Jedes
Wachstumsmedium kann hier verwendet werden, einschließlich kommerziell
verfügbaren Wachstumsmediums
wie M9-Minimalmedium (erhältlich
von Gibco Life Technologies, Inc.), LB-Medium, NZCYM-Medium, "terrific broth", SOB-Medium und
anderer, die im Fachgebiet gut bekannt sind.
-
Kollagen
für verschiedene
Gewebe kann verschiedene Mengen an trans-4-Hydroxyprolin enthalten. Beispielsweise
enthalten die Gewebe, die eine größere Festigkeit benötigen, wie
beispielsweise Knochen, eine größere Anzahl
an trans-4-Hydroxyprolin-Resten
als Kollagen in Geweben, die weniger Stärke benötigen, zum Beispiel Haut. Das
vorliegende System stellt ein Verfahren zum Einstellen der Menge
an trans-4-Hydroxyprolin
in Kollagen, Kollagen-Fragmenten, Kollagen-artigen Peptiden und chimären Peptiden
mit einer Kollagen-Domäne, einem
Fragment einer Kollagen-Domäne
oder einer Domäne
eines Kollagen-artigen Peptids, das mit einer physiologisch wirksamen
Domäne
fusioniert ist, da durch Erhöhung
oder Senkung der Konzentration an trans-4-Hydroxyprolin im Wachstumsmedium die
Menge an trans-4-Hydroxyprolin,
welche in derartige Polypeptide eingebaut wird, erhöht oder
entsprechend gesenkt wird. Das Kollagen, Kollagen-Fragmente, Kollagen-artige
Peptide und die oben erwähnten
chimären
Peptide können
mit Hilfe vorherbestimmter Mengen an trans-4-Hydroxyprolin exprimiert
werden. Auf diese Weise können
die physikalischen Eigenschaften einer extrazellulären Matrix
auf Grundlage der Anforderung für
die endgültige
Verwendung eingestellt werden. Ohne die Absicht an eine bestimmte
Theorie gebunden zu sein, wird davon ausgegangen, daß der Einbau
von trans-4-Hydroxyprolin in die EMP-Reste hier eine Grundlage der
Selbstaggregierung, die hier beschrieben ist, bereitstellt.
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Nach
einem weiteren Aspekt spiegelt die Kombination des Einbaus von trans-4-Hydroxypolin
in Kollagen und Fragmente davon unter Verwendung von hyperosmotischen
Medien und Genen, die verändert
worden sind, so daß die
Codon-Verwendung stärker
die wieder angibt, die in E. coli gefunden wird, als die Aminosäuresequenz,
die im nativen menschlichen Kollagen gefunden wird, überraschend
die Produktion menschlichen Kollagens und Fragmenten davon durch
E. coli wieder, welche in der Lage waren, sich selbst zu aggregieren.
-
Die
menschliche Kollagen-Typ I (α
1)-Gen-Sequenz (
27A–
27E) (SEQ ID NO: 15) enthält eine große Anzahl an Glycin- und Prolin-Codons
(347 Glycin und 240 Prolin-Codons), welche in einer stark repetitiven
Weise angeordnet sind. Tabelle I unten ist eine tabellenartige Darstellung
der Codon-Frequenz für menschliches
Typ I (α
1)-Kollagen-Gen. Von besonderer Bedeutung
ist, daß der
GGA-Glycin-Codon 64-mal auftritt und der CCC-Codon für Prolin
93-mal auftritt. Diese beiden Codons werden als seltene Codons in
E. coli angesehen. Siehe P. M. Sharp und W.-H. Li, Nucleic Acids
Res. 14: 7737–7749,
1986. Diese und ähnliche
Erwägungen
anderer menschlicher Kollagen-Gene,
die hier gezeigt werden, sind für
die Schwierigkeit, menschliche Kollagen-Gene in E. coli zu exprimieren,
verantwortlich. Tabelle I
Codon | Anzahl | Prozentsatz | Codon | Anzahl | Prozentsatz |
TTT-Phe | 1 | 0,09 | TCT-Ser | 18 | 1,70 |
TTC-Phe | 14 | 1,32 | TCC-Ser | 4 | 0,37 |
TTA-Leu | 0 | 0,00 | TCA-Ser | 2 | 0,18 |
TTG-Leu | 3 | 0,28 | TCG-Ser | 0 | 0,00 |
CTT-Leu | 4 | 0,37 | CCT-Pro | 141 | 13,33 |
CTC-Leu | 7 | 0,66 | CCC-Pro | 93 | 8,79 |
CTA-Leu | 0 | 0,00 | CCA-Pro | 6 | 0,56 |
CTG-Leu | 7 | 0,66 | CCG-Pro | 0 | 0,00 |
ATT-Ile | 6 | 0,56 | ACT-Thr | 11 | 1,04 |
ATC-Ile | 0 | 0,00 | ACC-Thr | 4 | 0,37 |
ATA-Ile | 1 | 0,09 | ACA-Thr | 2 | 0,18 |
ATG-Met | 7 | 0,66 | ACG-Thr | 0 | 0,00 |
GTT-Val | 10 | 0,94 | GCT-Ala | 93 | 8,79 |
GTC-Val | 5 | 0,47 | GCC-Ala | 24 | 2,27 |
GTA-Val | 0 | 0,00 | GCA-Ala | 6 | 0,56 |
GTG-Val | 5 | 0,47 | GCG-Ala | 0 | 0,00 |
Tabelle I (Fortsetzung)
Codon | Anzahl | Prozentsatz | Codon | Anzahl | Prozentsatz |
TAT-Tyr | 2 | 0,18 | TGT-Cys | 0 | 0,00 |
TAC-Tyr | 2 | 0,18 | TGC-Cys | 0 | 0,00 |
TAA-*** | 0 | 0,00 | TGA-*** | 0 | 0,00 |
TAG-*** | 0 | 0,00 | TGG-Trp | 0 | 0,00 |
CAT-His | 0 | 0,00 | CGT-Arg | 26 | 2,45 |
CAC-His | 3 | 0,28 | CGC-Arg | 6 | 0,56 |
CAA-Gln | 13 | 1,22 | CGA-Arg | 11 | 1,04 |
CAG-Gln | 17 | 1,60 | CGG-Arg | 1 | 0,09 |
AAT-Asn | 6 | 0,56 | AGT-Ser | 4 | 0,37 |
AAC-Asn | 5 | 0,47 | AGC-Ser | 11 | 1,04 |
AAA-Lys | 19 | 1,79 | AGA-Arg | 9 | 0,85 |
AAG-Lys | 19 | 1,79 | AGG-Arg | 0 | 0,00 |
GAT-Asp | 23 | 2,17 | GGT-Gly | 174 | 16,46 |
GAC-Asp | 11 | 1,04 | GGC-Gly | 97 | 9,17 |
GAA-Glu | 24 | 2,27 | GGA-Gly | 64 | 6,05 |
GAG-Glu | 25 | 2,36 | GGG-Gly | 11 | 1,04 |
-
In
einem ersten Schritt wird die Sequenz des heterologen Kollagen-Gens
geändert,
um die Codon-Neigung in E. coli, die in den Codon-Verwendungstabellen
(siehe z. B. Ausubel et al. (1995), Current Protocols in Molecular
Biology, John Wiley & Sons,
New York, New York; Wada et al., 1992, oben) widerzuspiegeln. Seltene E.
coli-Codons (siehe P. M. Sharp und W.-H. Li, Nucleic Acids Res.
14: 7737–7749,
1986) werden vermieden. Zum Zweiten werden einzigartige Restriktionsenzym-Schnittstellen ausgewählt, die
ungefähr
alle 120 bis 150 Basenpaare in der Sequenz vorkommen. In einigen
Fällen
setzt dies die Änderung
der Nukleotidsequenz voraus, aber es ändert die Aminosäuresequenz
nicht. Drittens werden Oligos aus ungefähr 80 Nukleotiden so synthetisiert,
daß wenn
zwei derartige Oligos miteinander verbunden werden und durch eine
DNA-Polymerase verlängert
werden, sie einen ungefähr
120–150 Basenpaare
langen Abschnitt des Gens rekonstruieren (28).
Der Abschnitt des Gens, welcher den ganz am Aminoterminus liegenden
Anteil des Proteins codiert, hat einen Methionin(ATG)-Startcodon
am 5'-Ende und eine
einzigartige Restriktionsschnittstelle, der ein Stopp(TAAT)-Signal am 3'-Ende folgt. Die
verbliebenen Abschnitte haben einzigartige Restriktionsschnittstellen
an den 5'-Enden
und einzigartige Restriktionsschnittstellen, gefolgt durch ein TAAT-Stopp-Signal
am 3'-Ende. Das
Gen wird durch sequentielle Zufügung
jedes Abschnitts zum vorhergehenden 5'-Abschnitt zusammengebaut. Auf diese
Weise kann jeder sukzessive größere Abschnitt
unabhängig
konstruiert und exprimiert werden. 28 ist
eine schematische Darstellung der Konstruktion des menschlichen
Kollagen-Gens, ausgehend von synthetischen Oligos.
-
Ein
Fragment der menschlichen Typ 1 α1-Kollagen-Kette,
welche an den C-Terminus der Glutathion-S-Transferase (GST-D4, 29) (SEQ ID NO: 18) fusioniert ist, wurde hergestellt
und hinsichtlich der Expression in dem E. coli-Stamm JM109 (F–)
unter Bedingungen eines hyperosmotischen Schocks getestet. Das Kollagen-Fragment
schloß die
C-terminalen 193 Aminosäuren
der dreifach-helikalen Region ein und die 26 Aminosäuren des
C-terminalen Telopeptids ein. 29 ist
ein Schema der Aminosäuresequenz
von GST-ColECol (SEQ ID NO: 17) und GST-D4 (SEQ ID NO: 18) Fusionsproteinen.
ColECol umfaßt
17 Aminosäuren
des N-terminalen Telopeptids, 338 sich wiederholende Gly-X-Y Tripeptide
und das 26 Aminosäure
lange C-terminale Telopeptid. Es gibt ein einzigartiges Methionin
an der Verbindung zwischen GST und D4, gefolgt von 64 Gyl-X-Y-Wiederholungen
und dem 26 Aminosäure
langen Telopeptid. Der Rest (Phel99) in dem C-terminalen Telopeptid
von D4, wo Pepsin spaltet, ist angegeben. Das Gen wurde für das Kollagen-Fragment
synthetisiert, von dem synthetische Oligonukleotide entworfen wurden,
um die optimale Verwendung durch E. coli widerzuspiegeln. 30 ist eine Tabelle, die das Auftreten der vier
Prolin- und vier Glycin-Codons im menschlichen Typ I α1-Gen (HCol)
und dem Typ 1 α1-Gen
mit optimierter E. coli-Codonverwendung (ColECol) darstellt. Die Verwendung
der verbliebenen Codons in ColECol wurde ebenfalls für die E.
coli-Expression nach Warda et al., oben, optimiert. Wie in Wada
et al. beschrieben wird, sind die Eigenschaften der Codon-Verwendung
eines breiteren Bereichs an Organismen wie auch Viren und Organellen,
die Häufigkeit
(pro Tausend) der Codon-Verwendung in jedem Organismus, für die mehr
als 20 Gene verfügbar
sind auf Grundlage der Summierung der Anzahl der Codon-Verbindungen
zu berechnen. Das Protein GST-D4 wurde effizient in JM109 (F–)
in Minimalmedium, das kein Prolin enthält, das aber mit Hyp und NaCl
supplementiert ist (siehe 31 und 32)
exprimiert. Die Expression war von der Induktion mit Isopropyl-1-thio-β-galactopyranosid
(IPTG), trans-4-Hydroxyprolin und NaCl abhängig. Bei einer festgelegten
NaCl-Konzentration von 500 mM war die Expression bei trans-4-Hydroxyprolin-Konzentrationen unter
~20 mM minimal, während
das Expressionsniveau bei trans-4-Hydroxyprolin-Konzentrationen über 40 mM
ein Plateau erreichte. Siehe 31,
welche ein Gel darstellt, das die Expression und Abhängigkeit
der Expression von GST-D4 von Hydroxyprolin zeigt. Die Konzentration
von Hydroxyprolin ist über
jeder Spur angegeben. Das Osmolyt (NaCl) wurde zu 500 mM in jede Kultur
gegeben und jede wurde mit 1,5 mM IPTG induziert. Der Pfeil gibt
die Position von GST-D4 an. Gleichermaßen führten bei einer festgelegten
trans-4-Hydroxyprolin-Konzentration von 40 mM NaCl Konzentrationen
unter 300 mM zu einer geringen Proteinanhäufung und die Expression sank
bei über
700 bis 800 mM NaCl. Siehe 32,
welche ein Gel zeigt, daß die
Expression von GST-D4 in hyperosmotischem Medium zeigt. Die Spuren
2 und 3 sind nicht-induzierte bzw. induzierte Proben, jeweils ohne
zugegebenes Osmolyt. Die Identität
und Menge des Osmolyts ist über
jeder der anderen Spuren angegeben. trans-4-Hydroxyprolin wurde zu 40 mM in jeder
Kultur gegeben, und die Kulturen, ausgenommen der in Spur 1, wurden
mit 1,5 mm IPTG induziert. Der Pfeil gibt die Position von GST-D4
an.
-
Sowohl
Saccharose oder KCl kann NaCl als Osmolyt substituieren (siehe 32). So war die durch den osmotischen Schock vermittelte
intrazelluläre
Anhäufung
von trans-4-Hydroxyprolin eher eine kritische Determinante der Expression
als die präzise
chemische Identität
des Osmolyts. Trotz der großen
Anzahl an Prolinen (66) in GST-D4, seiner Größe (46 kDa) und der nicht-optimalen
Wachstumsbedingungen wurde es zu ungefähr 10% des gesamten zellulären Proteins
exprimiert. Exprimierte Proteine von geringerer als der vollständigen Länge, welche
ein Hinweis auf eine abgebrochene Transkription, Translation oder
mRNA Instabilität sind,
wurden nicht nachgewiesen.
-
Das
Gen für
Protein D4 enthält
52 Prolin-Codons. In Expressionsexperimenten, die in den 31 und 32 widergespiegelt
sind, wurde erwartet, daß trans-4-Hydroxyprolin an
jedem dieser Codons inseriert werden würde, was zu einem Protein führen würde, in
dem trans-4-Hydroxyprolin
alle Proline substituiert worden ist. Um das zu bestätigen, wurde
GST-D4 mit BrCN in 0,1 N HCl an den Methioninen innerhalb von GST
und an den einzigartigem Methionin am N-Terminus des D4 gespalten,
und D4 wurde durch Umkehrphasen-HPLC gereinigt. Unbehandeltes GST-D4
wurde in 0,1 M HCl in einer Rundbodenflasche unter Rühren gelöst. Nach der
Zugabe eines 2- bis 10-fachen molaren Überschusses an reinem, kristallinem
BrCN, wurde die Flasche geleert und mit Stickstoff gefüllt. Die
Spaltung wurde für
24 Stunden ablaufen lassen, worauf das Lösungsmittel im Vakuum entfernt
wurde. Der Rest wurde in 0,1% Trifluoressigsäure (TFA) gelöst und durch
Umkehrphasen-HPLC unter Verwendung einer Vydac C4 RP-HPLC-Säule (10 × 250 mm,
5 μ, 300 Å) auf einem
BioCad Sprint-System (Perceptive Biosystems, Framingham, MA) gereinigt.
D4 wurde mit einem Gradienten aus 15 zu 40% Acetonitril/0,1% TFA über einen
Zeitraum von 45 Minuten eluiert. D4 eluierte als einzelner Gipfel
bei 25% Acetonitril/0,1% TFA. Standard-BrCN-Spaltbedingungen/70%
Ameisensäure)
führten
zu einer umfassenden Formylierung von D4, vermutlich an den Hydroxyl-Gruppen
der trans-4-Hydroxyprolin-Reste.
Die Formylierung von BrCN/Ameisensäure-gespaltenen Proteinen ist zuvor beschrieben
worden (Beavis et al., Anal. Chem., 62, 1836 (1990)). Die Aminosäure-Analyse
wurde auf einem Beckman-Ionenaustausch-Instrument mit Post-Säulen-Derivatisierung durchgeführt. Die
N-terminale Sequenzierung wurde auf einem Applied Biosystems-Sequenziergerät durchgeführt, das
mit einem on-line HPLC-System
ausgerüstet
ist. Elektrospray-Massenspektren wurden mit einem VG Biotech BIO-Q-Quadropol-Analysegerät von M-Scan
Inc. (West Chester, PA) gewonnen. Für CD-Temperaturschmelzen wurde
die Temperatur in 0,5°C-Anstiegen
von 4°C
auf 85°C
mit einer 4-minütigen Äquilibrierung
zwischen den Schritten erhöht.
Die Daten wurden bei 221,5 nm aufgezeichnet. Die thermische Umwandlung
wurde unter Verwendung des Programms ThermoDyne (MORE) berechnet. Die
Elektrospray-Massenspektroskopie
dieses Proteins ergab ein einzelnes molekulares Ion, das einer Masse von
20,807 Da entspricht. Diese Masse liegt innerhalb von 0,05% dessen,
was für
D4 erwartet würde,
falls es 100% trans-4-Hydroxyprolin anstelle von Prolin enthält. Prolin
wurde in der Aminosäure-Analyse
des gereinigten D4 nicht entdeckt, das wiederum mit einer kompletten
Substituierung von trans-4-Hydroxyprolin für Prolin übereinstimmt. Um ferner zu
bestätigen,
daß die
trans-4-Hydroxyprolin-Substituierung
nur an den Prolin-Codons aufgetreten ist, wurden die die 13 N-terminalen
Aminosäuren
von D4 wie oben sequenziert. Die ersten 13 Codons von D4 geben die
Proteinsequenz H2N-Gly-Pro-Pro-Gly-Leu-Ala-Gly-Pro-Pro-Gly-Glu-Ser-Gly (SEQ
ID NO: 41) an. Die Sequenz, die gefunden wurde, war H2N-Gly-Hyp-Hyp-Gly-Leu-Ala-Gly-Hyp-Hyp-Gly-Glu-Der-Gly (SEQ
ID NO: 42) siehe 69. Zusammengefaßt zeigen
diese Ergebnisse, daß trans-4-Hydroxyprolin
(Hyp) nur an den Prolin-Codons inseriert war, und daß die Zuverlässigkeit
der Translationsmaschinerie von E. coli in sonstiger Weise weder
durch die hohen intrazellulären
Konzentrationen von trans-4-Hydroxyprolin oder durch hyperosmotische
Kulturbedingungen geändert
war.
-
Um
zu bestimmen, ob D4, welches trans-4-Hydroxyprolin sowohl an den
X- und Y-Positionen enthält, homotrimere
Helices bildet und um die Stabilität des nativen Kollagens damit
zu vergleichen, wurde folgendes bemerkt: In Phosphatpuffer mit neutralen
pH weist D4 ein zirkuläres
Dichroismus(CD)-Spektrum
auf, das charakteristisch für
eine Tripelhelix ist (siehe 33 und
Bhatnagar et al., Circular Dichoism and the Conformational Analysis
of Biomolecules, G. D. Fasman, Hrsg. Plenun Press, New York (1966,
S. 183). 33 stellt die zirkulären Dichoismus-Spektren
von nativem und wärme-denaturiertem D4
in neutralem Phosphatpuffer dar. HPLC-gereinigtes D4 wurde in 0,1 M Natriumphosphat,
pH 7,0, auf eine Endkonzentration von 1 mg/ml gelöst (E280 = 3628 M–1·cm–1).
Die Lösung
wurde bei 4°C
für 2 Tage
inkubiert, um zu ermöglichen,
daß sich
vor der Analyse Tripelhelices bilden. Die Spektren wurden auf einem
Aviv-Modell 62DS-Spektropolarimeter
(Yale University, Molecular Biophysics und Biochemistry Department)
gewonnen. Eine 1 mm-Weglänge Quarz-Suprasil-Fluorimeterzelle
wurde verwendet. Nach einer 10-minütigen Inkubationsdauer bei
4°C wurden
Standard-Wellenspektren von 260 bis 190 nm unter Verwendung von
10-sekündigen
Akquisitions-Zeiträumen
und 0,5 nm Scan-Schritten
aufgezeichnet. Dieses Spektrum wird durch eine negative Elliptizität bei 198
nm und positive Elliptizität
bei 221 nm gekennzeichnet. Die Größenordnungen beider dieser
Absorptionen waren in neutralem pH-Puffer größer, wenn es mit sauren Bedingungen
verglichen wurde. Eine vergleichbare Abhängigkeit der Stabilität vom pH-Wert
ist für
Kollagen-artige
Dreifach-Helices bemerkt worden. Siehe z. B. Venugopal et al., Biochemistry
33, 7948 (1994). Die Erwärmung
auf 85°C für 5 Minuten
vor dem Gewinnen des CD-Spektrums senkte das Ausmaß der Absorption
bei 198 nm und verhinderte die Absorption bei 221 nm (33). Dieses Verhalten ist ebenfalls typisch für die Tripelhelix-Struktur
von Kollagen. Siehe R. S. Bhatnagar et al., Circular Dichroism and
the Conformational Analysis of Biomolecules, G. D. Gasman Hrsg.
oben. Ein thermisches Schmelzprofil von D4, das wie oben angegeben
in Phosphatpuffer durchgeführt
wurde, ergab eine Schmelztemperatur von 29°C. Ein Fragment der C-terminalen
Region der Kollagen-Kette von Typ α1 vom Rind, welche mit der Länge von
D4 vergleichbar ist, bildet homotrimere Helices mit einer Schmelztemperatur von
26°C. (Siehe
A. Rossi et al., Biochemistry 35, 6048 (1996)).
-
Die
Resistenz gegenüber
einem Pepsinverdau ist ein zweiter häufig verwendeter Hinweis auf
die Dreifachhelix-Struktur. Bei 4°C
wird der größte Teil
von D4 schnell durch Pepsin in ein Protein von etwas geringerem
Molekulargewicht verdaut. 34 ist
ein Gen, das das Ergebnis des Verdaus von D4 mit Rinderpepsin zeigt.
Gereinigtes D4 wurde in 0,1 M Natriumphosphat, pH 7,0 auf 1,6 μg/μl gelöst und für 7 Tage
bei 4°C
inkubiert. Aliquots (10 μl)
wurden in 1,5 ml Zentrifugenröhrchen
plaziert und mit Wasser und mit 1 M Essigsäure-Lösungen auf ein Endvolumen von
25 μl auf
20 mM endgültige
Essigsäure-Konzentration
eingestellt. Jedes Röhrchen
wurde dann für
20 Minuten bei der angegebenen Temperatur inkubiert und Pepsin (0,5 μl einer 0,25 μg/μl-Lösung) wurde zu jedem Röhrchen hinzugegeben
und der Verdau wurde für
45 Minuten ablaufen gelassen. Nach dem Verdau wurden Proben mit
Beladungspuffer abgeschreckt und mittels SDS-PAGE analysiert. Jedoch
ist das anfängliche
Pepsin-Spaltprodukt
gegenüber
einem weiteren Verdau bis zu ungefähr 30°C resistent. Die aminoterminale
Sequenzierung des ursprünglichen
Pepsin-Spaltprodukts, wie oben zeigte daß der N-Terminus mit dem des
D4 vollständiger
Länge identisch
war. Die obige Massenspektrumsanalyse des Verdauprodukts ergab ein Eltern-Ion
mit einem Molekulargewicht, das mit der Spaltung des C-terminalen
Telopeptids auf der N-terminalen Seite von Phe119 übereinstimmt
(siehe 29), was vermuten läßt, daß dieser
Teil des Proteins entweder kugelförmig ist oder von schlecht
definierter Struktur und durch Pepsin leicht gespalten wird, wobei
die tripelhelikale Region gegenüber
einem Verdau resistent ist. So wurden trotz einer umfassenden trans-4-Hydroxyprolin
für Prolin-Substituierung
sowohl an den X- und Y-Positionen von D4 Tripelhelices gebildet,
die eine ähnliche
Stabilität
wie Fragmente von Rinderkollagen vergleichbarer Größe haben,
welche Hyp im normalen Prozentbereich haben und nur an der Y-Position.
-
Die
Kollagen-Kette vollständiger
Länge des
menschlichen Typ I α1,
obwohl sie mehr als viermal größer ist
als D4, wurde ebenfalls als N-terminale Fusion mit GST (GST-ColECol, 29) in JM108 (F–)
in Hyp/NaCl-Medium exprimiert. 35 ist
ein Gel, das die Expression von GST-HCol und GST-ColECol darstellt. trans-4-Hydroxyprolin
wurde zu 40 mM zugegeben und NaCl zu 500 mM. Die Expression wurde
mit 1,5 mM IPTG induziert. Der Pfeil gibt die Position von GST-ColECol
an. In den Verfahren, die zu den Gelen führen, die in den 31, 32 und 35 gezeigt
sind, wurden 5 ml-Kulturen von JM109 (F–),
welche das Expressionsplasmid beherbergen in LB-Medium, welches 100 μg/ml Ampicillin enthält, über Nacht
gezüchtet.
Die Kulturen wurden zentrifugiert und die Zellpellets wurden zweimal
mit 5 ml M9/Amp-Medium (siehe J. Sambrook, E. F. Fritsch, T. Maniatis,
Molecular Cloning: A Laboratory Manual (Cold Spring Harbor Laboratory,
Cold Spring Harbor, NY, 1989)) gewaschen, welches 0,5 Glucose und
100 μg/ml
aller Aminosäuren
ausgenommen Glycin und Alanin ergänzt war, welche zu 200 μg/ml vorlagen
und kein Prolin enthielt. Die Zellen wurden endgültig in 5 ml den oben erwähnten Mediums
resuspendiert. Nach einer Inkubation bei 37°C für 30 min wurden Hydroxyprolin,
Osmolyt oder IPTG, wie angegeben zugegeben. Nach 4 Stunden wurden
Aliquots der Kulturen mittels SDS-PAGE analysiert.
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Wie
bei D4 wurde das Gen für
Protein ColECol aus synthetischen Oligonukleotiden konstruiert,
welche so entworfen wurden, um die Codon-Verwendung in hoch-exprimierenden E.
coli-Genen zu emittieren. Im Gegensatz zu GST-ColECol, konnte eine
Expression der GST-menschlichen Typ I α1-Kollagen-Genfusion (pHCol),
welche mit GST-ColECol in der codierten Aminosäuresequenz identisch ist, welche
hier nicht die menschliche Codon-Verteilung enthält, in Coomassie-Blau gefärbten SDS-PAGE-Gels
von Gesamtzelllysaten induzierter JM109 (F–)/pHCol-Kulturen
(35) nicht nachgewiesen werden. Das Gen für das Kollagen-Polypeptid
vom Typ I α1
wurde durch die Polymerasekettenreaktion des Gens aus mRNA kloniert,
die aus menschlichen Vorhautzellen (HS27, ATCC 1634) mit Primern,
die nach der veröffentlichten
Gensequenz (GenBank Z74615) entworfen wurden isoliert wurde. Der
5'-Primer fügte eine
flankierende EcoRI-Erkennungsstelle hinzu und der 3'-Primer, eine flankierende
HindIII-Erkennungsstelle.
Das Gen wurde in die EcoRI/HindIII-Schnittstelle des Plasmids pBSKS+ (Stratagene, La Jolla, CA) kloniert, vier
Mutationen wurden unter Verwendung des ExSite-Mutagenese-Kits korrigiert (Stratagene,
La Jolla, CA), die Sequenz wurde durch Didesoxy-Sequenzierung bestätigt, und
schließlich
wurde das EcoRI/XhoI-Fragment in das Plasmid pGEX-4T.1 (Pharmacia,
Piscataway, NJ) subkloniert. Das GST-HCol-Gen ist Expressions-kompetent,
da ein Protein des gleichen Molekulargewichts wie GST-ColECol nachgewiesen
wird, wenn Immunblots von Gesamtzelllysaten mit einem Anti-Typ-I-Kollagen-Antikörper untersucht
werden. So sind Sequenzen oder strukturelle Unterschiede zwischen den
Genen für
ColECol und HCol kritische Determinanten der Expressionseffizienz
in E. coli. Dies liegt wahrscheinlich an der Codon-Verteilung in
diesen Genen und schließlich
der Unterschiede in den tRNA-Isoakzeptor-Niveaus
in E. coli verglichen mit Menschen.
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GST-ColECol,
GST-D4 und GST-HCol reichern sich im Medium für den hyperosmotischen Schock nicht
an, wenn Prolin für
Hydroxyprolin substituiert ist oder in angereichertem Medium. Eine
mögliche
Erklärung
liegt darin, daß die
trans-4-Hydroxyprolin-haltigen
Proteine gegenüber
einem Abbau resistent sein können,
da sie sich in Protease-resistente Dreifach-Helices falten, währen die
Prolin-haltigen Proteine diese Struktur nicht annehmen. Die größere Anzahl
an Codons, die für
E. coli nicht optimal sind, welche im menschlichen Gen gefunden
werden, und die Instabilität
von Prolin-haltigem Kollagen in E. coli kann teilweise erklären, warum
die Expression von menschlichem Kollagen in E. coli zuvor nicht
beschrieben worden ist.
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Wie
oben diskutiert worden ist, werden Kollagen-mimetische Polypeptide,
d. h. künstlich
entworfene Polypeptide, die mit Kollagen einige Zusammensetzungs-
und Strukturmerkmale gemeinsam haben, hierin ebenfalls bereitgestellt.
Solche Kollagen-mimetischen Polypeptide können ebenfalls dazu veranlaßt werden, Aminosäure-Analoga
einzubauen, wie oben beschrieben wurde. GST-CM4 besteht aus Glutathion-S-Transferase, welche
an 30 Wiederholungen der Gly-X-Y-Sequenz fusioniert ist. Die sich
wiederholenden Gly-X-Y-Sektion macht die sich wiederholende Gly-X-Y-Einheit
des menschlichen nach und wird als Kollagenmimetikum 4 oder hier
als CM4 bezeichnet. So wurde gezeigt, daß die Hydroxyprolin-Einbautechnik ebenfalls
mit einer Protein und einer DNA-Sequenz
funktioniert, die analog ist zu der, die im menschlichen Kollagen
gefunden wird. Die Analyse der Aminosäure von gereinigtem CM4-Protein,
das in dem E. coli-Stamm
JM109 (F–)
unter Hydroxyprolin-Einbaubedingungen exprimiert wird, verglichen
mit der Analyse des gleichen Proteins, das unter Prolin-Einbaubedingungen
exprimiert wurde zeigt, daß die
Techniken hierin zu einer im wesentlichen vollständigen Substituierung mit Hydroxyprolin
für Prolin
führen.
Die Aminosäureanalyse
wurde anhand von CM4-Protein durchgeführt, welches vom GST abgespalten
und gereinigt wurde. Dies entfernt jegliche möglichen Unklarheiten, die mit
dem Fusionsprotein verbunden sind.
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Die
Expression in Medien, die mindestens ungefähr 200 mM NaCl enthalten, ist
bevorzugt, um signifikante Mengen eines Proteins anzuhäufen, welches
Hydroxyprolin enthält.
Eine Konzentration von ungefähr 400–500 mM
NaCl scheint optimal zu sein. Entweder KCl, Saccharose oder Kombinationen
daraus können
zur Substituierung von oder mit NaCl verwendet werden. Jedoch führt die
Expression in Medien ohne zugegebenes Osmolyt (d. h. unter Bedingungen,
die stärker
die von Deming et al., In Vivo Incorporation of Prolin Analogs into
Artificial Protein, Poly. Mater. Sci. Engin. Proceed., oben, nachmachen)
nicht zu einer signifikanten Expression von Hydroxyprolin-haltigen
Proteinen in JM109 (F–). Dies wird in 36 dargestellt, welche ein Scan eines SDS-PAGE-Gels
ist, welches die Expression von GST-CM4 in Medien mit oder ohne
500 mM NaCl und die entweder Prolin oder Hydroxyprolin enthalten,
zeigt. Das SDS-PAGE-Gel stellt Proben 5 Stunden nach der Induktion
von GST-CM4 dar, welches In JM109 (F–)
exprimiert wurde. Gleiche Mengen, basierend auf der OD von 600 nm,
jeder Kultur wurden in jede Spur geladen. Die Gele wurden mit Coomasie
Blue gefärbt,
entfärbt und
auf einem PDI 420 oe-Scanner gescannt. Spur 1: 2,5 mM Prolin/0 mM
NaCl. Spur 2: 2,5 mM Prolin/500 mM NaCl. Spur 3: 80 mM Hydroxyprolin/0
mM NaCl. Spur 4: 80 mM Hydroxyprolin/500 mM NaCl. Spur 5: Molekulargewichtsmarker.
Der untere Pfeil gibt die Migrationsposition von Prolin-haltigem
GST-CM4 in Spuren 1 und 2 wider. Der obere Pfeil gibt die Migrationsposition
von Hydroxyprolin-haltigem GST-CM4 in Spuren 3 und 4 an. Anzumerken
ist, das GST-CM4, welches in Gegenwart von Hydroxyprolin exprimiert
wird, bei einem höheren
augenscheinlichen Molekulargewicht läuft (vergleiche Spuren 1 und
4). Dies ist zu erwarten, da Hydroxyprolin ein höheres Molekulargewicht hat
als Prolin. Wenn alle Proline in GST-CM4 durch Hydroxyprolin substituiert
wurden, beträgt
der Molekulargewichtsanstieg 671 Da (+2%). Zu bemerken ist ebenfalls,
daß das
Protein, das in Gegenwart von Prolin exprimiert wird, sich in Kulturen
unabhängig
von der NaCl-Konzentration
anhäuft
(vergleiche Spuren 1 und 2). Im Vergleich dazu tritt eine signifikante
Expression in Gegenwart von Hydroxyprolin nur in der Kultur auf,
die 500 mM NaCl enthält
(vergleiche Spuren 3 und 4). 37 stellt
ferner die Abhängigkeit
der Expression von der NaCl-Konzentration
dar, indem gezeigt wird, daß eine
signifikante Expression von GST-CM4 nur bei einer NaCl-Konzentration
von größer als
200 mM auftritt. Das SDS-PAGE-Gel spiegelt 6 Stunden nach Induktion
Proben von GST-CM4 wider, welche in JM109 (F–)
bei verschiedenen Konzentrationen an NaCl exprimiert wurden. Alle
Kulturen enthielten 80 mM Hydroxyprolin. Spur 1: 500 mM NaCl, nicht
induziert. Spuren 2–6:
500 mM, 400 mM, 300 mM, 200 mM bzw. 100 mM NaCl. Alle wurden mit
1,5 mM IPTG induziert. Spur 7: Molekulargewichtsmarker. Der Pfeil
zeigt die Migrationsposition von Hydroxyprolin-haltigem GST-CM4
an. 38 ist ein Scan eines SDS-PAGE-Gels
der Expression von GST-CM4 in entweder 400 mM NaCl oder 800 mM Saccharose.
Das SDS-PAGE-Gel zeigt Proben von GST-CM4, welche in JM109 (F–) exprimiert
worden sind, 4 Stunden nach der Induktion. Alle Kulturen enthielten
80 mM Hydroxyprolin und alle, außer, die in Spur 2 elektrophoretisch
aufgetrennt wurde, enthielten 400 mM NaCl. Spur 2 zeigt die Expression in
Saccharose statt in NaCl. Spur 1: Molekülsmarker. Spur 2: 800 mM Saccharose
(kein NaCl). Spuren 3 bis 9: 0 mM, 0,028 mM, 0,1 mM, 0,4 mM, 0,8
mM, 1,25 mM, 2,5 mM Prolin. Der obere Pfeil zeigt die Migrationsposition
von Hydroxyprolin-haltigem GST-CM4 an und der untere Pfeil zeigt
die Migrationsposition von Prolin-haltigem GST-CM4 an. Die Expression
ist in beiden Fällen
erkennbar (vergleiche Spuren 2 und 3).
-
Wenn
die Expression von GST-CM4, wie in Beispiel 17 unten beschrieben,
bei verschiedenen Verhältnissen
von Hydroxyprolin und Prolin durchgeführt wird, scheint das exprimierte
Protein verschiedene Mengen an Hydroxyprolin zu enthalten. So ist,
wenn nur Hydroxyprolin während
der Expression vorhanden ist, ein einziges exprimiertes Protein
des erwarteten Molekulargewichts auf einem SDS-PAGE-Gel sichtbar
(38, Spur 3). Wenn mehr als ungefähr 1 mM
Prolin vorhanden ist, ist wieder ein einzelnes exprimiertes Protein
sichtbar, aber bei einem niedrigeren offensichtlichen Molekulargewicht
als für
ein Protein erwartet werde, das nur Prolin enthält (38,
Spuren 7–9).
Wenn geringere Prolin-Mengen
während
der Expression verwendet werden, sind Arten mit offensichtlichen
Molekulargewichten, die zwischen diesen Extremen liegen, sichtbar.
Dieses Phänomen,
welches als "Schmier" oder "Leiter" aus Proteinen, die
zwischen den zwei Molekulargewichtsextremen auf einem SDS-PAGE-Gel
laufen, sichtbar ist, wird in Spuren 3–9 der 38 dargestellt.
Spuren 3–9 auf
diesem Gel sind Proteine der Expression einer festgelegten Konzentration
an 80 mM Hydroxyprolin und 400 mM NaCl. Jedoch steigt beim Voranschreiten
von Spur 3 bis 9 die Prolin-Konzentration von keiner (Spur 3) bis
2,5 mM (Spur 9) und die Expression ändert sich von einem Protein
mit höherem
Molekulargewicht (Hydroxyprolin-haltiges GST-CM4) zu einem niedrigeren
Molekulargewicht (Prolin-haltiges GST-CM4). Bei Prolin-Konzentrationen
von 0,025 mM und 0,1 mM sind Arten von dazwischenliegenden Molekulargewicht
erkennbar (Spuren 4 und 5). Dies stellt klar dar, daß der prozentuale
Einbau von Hydroxyprolin in ein exprimiertes Protein durch Expression
in verschiedenen Verhältnissen
des Analogons zur Aminosäure
kontrolliert werden kann.
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Das
Hungern nach Prolin vor dem Eingau von Hydroxyprolin ist eine wichtige
hier verwendete Technik. Sie stellt sicher, daß kein restliches Prolin während der
Expression vorhanden ist, welches mit Hydroxyprolin wetteifern könnte. Dies
ermöglicht eine
im wesentlichen 100%ige Substituierung durch das Analogon. Wie in 38 gezeigt ist, ermöglichen die Hungerbedingungen
die Expression bei präzise
kontrollierten Verhältnissen
von Prolin und Hydroxyprolin. Die Menge an Hydroxyprolin gegenüber Prolin,
welches in das rekombinante Protein eingebaut wird, kann dadurch
kontrolliert werden. So können
bestimmte Eigenschaften des rekombinanten Proteins, die von der
relativen Menge des Analogons, das eingebaut wird, abhängen, durch
die vorliegende Methode maßgeschneidert
werden, um Polypeptide mit einzigartigen und günstigen Eigenschaften herzustellen.
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Menschliches
Kollagen, Kollagen-Fragmente, Kollagen-artige Peptide (Kollagen-Mimetika)
und die oben erwähnten
chimären
Polypeptide, die durch rekombinante Verfahren hergestellt werden,
haben merkliche Vorteile gegenüber
Kollagen und dessen Derivaten, welche aus nicht-menschlichen Tieren
gewonnen werden. Falls ein menschliches Gen verwendet wird, wird
Kollagen im Zusammenhang eines medizinischen Implantats nicht als
Xenograft wirken. Außerdem
kann entgegen dem natürlich
auftretenden Kollagen das Ausmaß der
Prolin-Hydroxylierung
vorherbestimmt werden. Dieser nicht zuvor gemachte Grad an Kontrolle
ermöglicht eine
detaillierte Untersuchung der Beteiligung von trans-4-Hydroxyprolin
an der Stabilisierung der Dreifachhelix, der Fibrillenbildung und
der biologischen Aktivität.
Zusätzlich
wird der Entwurf medizinischer Implantate, welche auf der gewünschten
Stärke
der Kollagen-Fibrillen beruhen, ermöglicht.
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Die
folgenden Beispiele sind zum Zwecke der Darstellung enthalten und
sollten nicht als Beschränkungen
hiervon verstanden werden.
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Beispiel 1
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Transmembrantransport
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Eine
5 ml-Kultur des E. coli-Stamms DH5α (supE44 ΔlacU169 (ϕ80lacZ ΔM15) hsdR17
recA1 endA1 gyrA96 thi-1 relA1), welcher ein Plasmid enthält, das
eine Resistenz gegenüber
Ampicillin verleiht (pMal-c2, 1) wurde
in Luria-Nährflüssigkeit
bis zur Konfluenz gezüchtet
(ungefähr
16 Stunden nach der Inokulierung). Diese Zellen wurden verwendet,
um eine 1 l-Schüttelflasche
zu inokulieren, die 500 ml M9-Minimalmedium enthält (M9-Salze, 2% Glucose, 0,01
mg/ml Thiamin, 100 μg/ml
Ampicillin, welches mit allen Aminosäuren zu 20 μg/ml ergänzt ist), welches bis zu einer
optischen Dichte von AU600 von 1,0 gezüchtet wurde
(18–20
Stunden). Die Kultur wurde in der Hälfte geteilt, die Zellen wurden
durch Zentrifugieren geerntet. Die Zellen einer Kultur wurden in
250 ml M9-Medium resuspendiert und die anderen in 250 ml M9-Medium,
das 0,5 M NaCl enthält.
Die Kulturen wurden in einem Luftschüttler für 20 Minuten bei 37°C (225 Upm) äquilibriert
und in zehn 25 ml-Aliquots geteilt. Die Kulturen wurden auf den
Schüttler
zurückgegeben
und 125 μl
an 1 M Hydroxyprolin in destilliertem H2O
wurde in jedes Röhrchen
gegeben. Nach 2, 4, 8, 12 und 20 Minuten wurden 4 Kulturröhrchen (2
isotone, 4 hypertone) auf 1 μm
Polycarbonat-Filter vakuumfiltriert, welche direkt in 2 ml Mikrofugenröhrchen gegeben
wurden, die 1,2 ml 0,2 M NaOH/2% SDS in destilliertem Wasser enthalten.
Nach Lyse über Nacht
wurden die Filter vorsichtig aus den Röhrchen entfernt, und der Überstandspuffer
wurde hinsichtlich des Hydroxyprolins gemäß dem Verfahren von Grant,
Journal of Clinical Pathology, 17: 685 (1964) untersucht. Die intrazelluläre Konzentration
an trans-4-Hydroxyprolin gegen die Zeit ist graphisch in 2 dargestellt.
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Beispiel 2
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Auswirkungen der Salzkonzentration
auf den Transmembrantransport
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Um
die Auswirkungen der Salzkonzentration auf den Transmembrantransport
zu bestimmen, wurde ein ähnlicher
Ansatz wie in Beispiel 1 verwendet. Eine 5 ml-Kultur des E. coli-Stamms
DH5α (supE44 ΔlacU169 (ϕ80lacZ ΔM15) hsdR17
recA1 ental gyrA96 thi-1 relA1), welcher ein Plasmid enthält, das
eine Resistenz gegenüber
Ampicillin verleiht (pMal-c2, 1) wurde
in Luria-Nährflüssigkeit
bis zur Konfluenz gezüchtet
(ungefähr
16 Stunden nach der Inokulierung). Diese Zellen wurden verwendet,
um eine 1 l-Schüttelflasche
zu inokulieren, die 500 ml des M9-Minimalmediums enthält (M9-Salze, 2% Glucose,
0,01 mg/ml Thiamin, 100 μg/ml
Ampicillin ergänzt
mit allen Aminosäuren
zu 20 μg/ml),
welche dann bis zu einer AU600 von 0,6 gezüchtet wurden.
Die Kultur wurde in drei gleiche Teile geteilt, die Zellen in jedem
wurden mittels Zentrifugieren eingesammelt und in 150 ml M9-Medium,
150 ml M9-Medium, das 0,5 M NaCl enthält und 150 ml M9-Medium, das
1,0 M NaCl enthält,
resuspendiert. Die Kulturen wurden für 20 Minuten auf einem Schüttler bei
37°C äquilibriert
(225 Upm) und dann in sechs 25 ml-Aliquots aufgeteilt. Die Kulturen
wurden auf den Schüttler
zurückgegeben
und 125 μl
an 1 M Hydroxyprolin in destilliertem H2O
wurden in jedes Röhrchen
gegeben. Nach 5 und 15 Minuten wurden 9 Kulturröhrchen (3 isotone, 3 × 0,5 M
NaCl und 3 × 1,0
M NaCl) auf 1 μm
Polycarbonat-Filter vakuumfiltriert, die sofort in 2 ml Mikrofugenröhrchen gegeben
wurden, die 1,2 ml 0,2 M NaOH/2% SDS in Destillation H2O
enthalten. Nach einer Lyse über
Nacht wurden die Filter aus den Röhrchen entfernt und der Puffer
im Überstand
wurde hinsichtlich des Hydroxyprolins nach dem Verfahren von Grant,
oben, untersucht.
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Beispiel 2A
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Auswirkung der Salzkonzentration
auf den Transmembrantransport
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Um
die Auswirkungen von Salzkonzentration auf den Transmembrantransport
zu bestimmen wurde ein Ansatz der Beispiel 1 ähnelt, verwendet. Eine gesättigte Kultur
von JM109 (F–),
welche das Plasmid pD4 (48)
beherbergen, die in Luria-Nährflüssigkeit
(LB) gezüchtet
wurden, die 100 μg/ml
Ampicillin (Amp) enthält,
wurden verwendet um 20 ml-Kulturen aus LB/Amp bis zu einer OD bei
600 nm von 0,1 AU zu inokulieren. Die Kulturen wurden unter Schütteln bei
37°C bis
zu einer OD von 600 nm zwischen 0,7 und 1,0 AU gezüchtet. Die
Zellen wurden durch Zentrifugieren eingesammelt und mit 10 ml M9-Medium
gewaschen. Jedes Zellpellet wurde in 20 ml M9/Amp-Medium resuspendiert,
das mit 0,5% Glucose und 100 μg/ml
aller Aminosäuren,
ausgenommen Prolin, ergänzt
war. Die Kulturen wurden bei 37°C
für 30
Minuten gezüchtet,
um endogenes Prolin zu entfernen. Nach dem Auswachsen wurde NaCl
in den angegebenen Konzentrationen hinzugegeben, Hyp wurde zu 40
mM zugegeben, und IPTG in einer Menge von 1,5 mM. Nach 3 Stunden
bei 37°C
wurden Zellen aus drei 5 ml-Aliquots jeder Kultur separat auf Polycarbonat-Filtern
eingesammelt und zweimal mit 5 ml M9-Medium gewaschen, das 0,5% Glucose und
die geeignete Konzentration an NaCl enthält. Die Zellen wurden in 1
ml 70% Ethanol durch Vortexen für
30 min bei Raumtemperatur lysiert. Die Zelllyse-Überstände wurden bis zur Trockenheit
gebracht, in 100 μl
2,5 N NaOH resuspendiert und auf Hyp durch das Verfahren von Neuman
und Logan, R. E. Neuman und M. A. Logan, Journal of Biological Chemistry,
184: 299 (1950) untersucht. Das Gesamtprotein wurde durch den BCA-Kit
(Pierce, Rockford II) nach der Zelllyse durch drei Beschallungs/Einfrier-Auftau-Zyklen bestimmt.
Die Daten sind Mittelwerte ± Standardabweichung
aus drei-getrennten Experimenten. Die intrazelluläre Konzentration
an trans-4-Hydroxyprolin gegenüber
der NaCl-Konzentration ist graphisch in 2A dargestellt.
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Beispiel 3
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Bestimmung der Prolin-Hungerbedingungen
in E. coli
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Der
Prolin-auxotrophe E. coli-Stamm NM519(pro–),
welcher das Plasmid pMal-c2 einschließt, das eine Ampicillin-Resistenz
verleiht, wurde in M9-Minimalmedium gezüchtet (M9-Salze, 2% Glucose,
0,01 mg/ml Thiamin, 100 μg/ml
Ampicillin, ergänzt
mit allen Aminosäuren
zu 20 μg/ml,
ausgenommen Prolin, welches zu 12,5 mg/l supplementiert wurde) bis
zu einer konstanten AU600 von 0,53 AU (17
Stunden nach Inokulierung). Hydroxyprolin wurde zu 0,08 M zugegeben
und Hydroxyprolin-abhängiges Wachstum
wurde durch Zunahme der OD600 auf 0,61 AU über einen
einstündigen
Zeitraum nachgewiesen.
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Beispiel 4
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Hydroxyprolin-Einbau in Protein in E.
coli unter Prolin-Hungerbedingungen
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Das
Plasmid pMal-c2 (kommerziell erhältlich
von New England Biolabs), welches DNA enthält, die das Maltose-bindende
Protein (MBP) codiert, wurde verwendet, um den Prolin-auxotrophen E. coli-Stamm NM519(pro–)
zu transformieren. Zwei 1 l-Kulturen der transformierten NM519(pro–)
in M9-Minimalmedium (M9-Salze,
2% Glucose, 0,01 mg/ml Thiamin, 100 μg/ml Ampicillin ergänzt mit
allen Aminosäuren
zu 20 μg/ml, ausgenommen
Prolin, welches zu 12,5 mg/l supplementiert wurde) wurden bis zu
einer AU600 von 0,53 gezüchtet (ungefähr 17 Stunden
nach Inokulierung). Die Zellen wurden durch Zentrifugieren geerntet,
das Medium in einer Kultur wurde durch ein gleiches Volumen an M9-Medium
ersetzt, das 0,08 M Hydroxyprolin enthält und das Medium in der zweiten
Kultur wurde durch ein gleiches Volumen an M9-Medium ersetzt, das
0,08 M Hydroxyprolin und 0,5 M NaCl enthält. Nach einer Äquilibrierung
für eine
Stunde wurden die Kulturen mit 1 mM Isopropyl-β-D-thiogalactopyranosid induziert.
Nach dem Züchten
für zusätzliche
3,25 Stunden wurden die Zellen durch Zentrifugieren geerntet, in
10 ml 10 mM Tris-HCl (pH 8), 1 mM EDTA, 100 mM NaCl (TEN-Puffer) resuspendiert
und durch Auftauen und Beschallen lysiert. MBP wurde durch Passagieren
der Lysate über
4 ml Amyloseharz-Spin-Säulen
gereinigt, durch Waschen der Säulen
mit 10 ml TEN-Puffer, gefolgt von der Eluierung des gebundenen MBPs
mit 2 ml TEN-Puffer, enthaltend 10 mM Maltose. Die eluierten Proben
wurden unter Stickstoff in Ampullen mit dem gleichen Volumen konzentrierter
HCl (11,7 M) versiegelt und für
12 Stunden bei 120°C
hydrolysiert. Nach der Klärung
mit Aktivkohle, wurde der Hydroxyprolin-Gehalt in den Proben mittels HPLC und
das Verfahren von Grant, oben, bestimmt. Der prozentuale Einbau
von trans-4-Hydroxyprolin
verglichen mit Prolin in MBP ist graphisch in 12 gezeigt.
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Beispiel 5
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Hydroxyprolin-Einbau in Protein in S.
cerevisiae über
Integrierungsvektoren unter Prolin-Hungerbedingungen
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Das
in Beispiel 4 oben beschriebene Verfahren wird in Hefe unter Verwendung
eines integrierenden Vektors durchgeführt, welcher den Prolin-Biosyntheseweg
stört.
Ein Gen, welches menschliches Typ I (α1)-Kollagen
codiert, wird in einen speziellen Shuttle-Vektor hinter dem induzierbaren
GAL10-Promotor inseriert.
Diese Promotor/Genkassette wird von 5'- und
3'-terminalen Sequenzen
flankiert, die aus einem S. cerevisiae-Prolin-Synthetase-Gen stammen.
Das Plasmid wird durch Restriktionsverdau sowohl an den 5'- und 3'-terminalen Bereichen
linearisiert und verwendet, um einen Prolin prototrophen S. cerevisiae-Stamm
zu transformieren. Die Transformationsmischung wird auf Selektionsmedium
ausplattiert und die Transformanten werden ausgewählt. Durch
homologe Rekombination und Gen-Zerstörung bildet das Konstrukt gleichzeitig
eine stabile Integration und wandelt den S. cerevisiae-Stamm in
einen Prolin-auxotrophen um. Eine einzelne Transformante wird ausgewählt und
bei 30°C
in YPD-Medium bis
zu einer OD600 von 2 AU gezüchtet. Die
Kultur wird zentrifugiert und die Zellen werden in Hefe-Dropout-Medium
suspendiert, das mit allen Aminosäuren, ausgenommen Prolin, ergänzt ist,
und bis zu einer konstanten OD600 bezüchtet, welche
Prolin-Hungerbedingungen anzeigt. 0,08 M L-Hydroxyprolin und 2%
(G/V) Galactose werden dann zugegeben. Die Kulturen werden für zusätzliche
6 bis 48 Stunden gezüchtet.
Die Zellen werden durch Zentrifugieren (5000 Upm, 10 Minuten) geerntet und
durch mechanischen Aufschluß lysiert.
Hydroxyprolin-haltiges menschliches Typ I (α1)-Kollagen
wird mittels Ammoniumsulfat-Fraktionierung
und Säulenchromatographie
gereinigt.
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Beispiel 6
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Hydroxyprolin-Einbau in Protein in S.
cerevisiae durch nicht-integrierende
Vektoren unter Prolin-Hungerbedingungen
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Das
oben in Beispiel 4 beschriebene Verfahren wird in Hefe-Prolin Auxotrophen
unter Verwendung eines nicht-integrierenden
Vektors durchgeführt.
Ein Gen, das menschliches Typ I (α1)-Kollagen codiert, wird nach dem induzierbaren
GAL10-Promotor in den YEp24-Shuttle-Vektor inseriert, welcher den
selektierbaren Ura+-Marker enthält. Das
daraus hervorgehende Plasmid wird in Prolin-auxotrophe S. cerevisiae
durch Sphäroblasten-Transformierung
transformiert. Die Transformationsmischung wird auf Selektionsmedium
ausplattiert und die Transformanten werden ausgewählt. Eine
einzelne Transformante wird bei 30°C in YPD-Medium bis zu einer
OD600 von 2 AU gezüchtet. Die Kultur wird zentrifugiert
und die Zellen werden in Hefe-Dropout-Medium resuspendiert, das
mit allen Aminosäuren
ergänzt
ist, ausgenommen Prolin, und bis einer konstanten OD600 gezüchtet wird,
was Prolin-Hungerbedingungen
anzeigt. Dann werden 0,08 M L-Hydroxyprolin und 2% (G/V) Galactose
zugegeben. Die Kulturen werden für
zusätzliche
6 bis 48 Stunden gezüchtet.
Die Zellen werden mittels Zentrifugation (5000 Upm, 10 Minuten)
geerntet und durch mechanisches Aufschließen lysiert. Hydroxyprolin-haltiges menschliches
Typ I (α1)-Kollagen wurde mittels Ammoniumsulfat-Fraktionierung und
Säulenchromatographie
gereinigt.
-
Beispiel 7
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Hydroxyprolin-Einbau in Protein
in einem Baculovirus-Expressionssystem
-
Ein
Gen, das menschliches Typ I (α1)-Kollagen codiert, wird in den pBacPAK8-Baculovirus-Expressionsvektor
hinter dem AcMNPV-Polyhedron-Promotor inseriert. Dieses Konstrukt
wird zusammen mit linearisierter AcMNPV-DNA durch Standard-Calciumphosphat-Co-Präzipitierung
in SF9 co-transfiziert. Transfektanten werden für 4 Tage bei 37°C in TNM-FH-Medium
kultiviert, das mit 10% FBS ergänzt
ist. Das Medium wird geerntet und rekombinante Viruspartikel werden
mittels Plaque-Assay isoliert. Rekombinante Viren werden verwendet,
um 1 l SF9-Zellen zu infizieren, die in Grace's-Medium ohne Prolin wachsen, welches
mit 10% FBS und 0,08 M Hydroxyprolin ergänzt ist. Nach dem Wachstum
bei 27°C
für 2 bis
10 Tage werden die Zellen durch Zentrifugieren geerntet und durch
mechanisches Aufschließen
lysiert.
-
Hydroxyprolin-haltiges
menschliches Typ I (α1)-Kollagen wird durch Ammoniumsulfat-Fraktionierung und
Säulenchromatographie
gereinigt.
-
Beispiel 8
-
Hydroxyprolin-Einbau in menschliches
Kollagen-Protein in Escherichia coli unter Prolin-Hungerbedingungen
-
Ein
Plasmid (pHuCol, 4), welches die Gensequenz
von menschlichem Typ I (α1)-Kollagen (3A und 3B)
(SEQ ID NO: 1) codiert, wird hinter dem Isopropyl-β-D-thiogalactopyranosid(IPTG)-induzierbaren
Tac-Promotor plaziert, der ebenfalls β-Lactamase codiert, und in dem
Prolin-auxotrophen Escherichia coli-Stamm NM519(pro–)
durch Standard-Hitzeschock-Transformierung transformiert. Die Transformationskulturen
werden auf Luria-Nährflüssigkeit
(LB) ausplattiert, die 100 μg/ml
Ampicillin enthält,
und nach dem Wachstum über
Nacht wird eine einzige Ampicillin-resistente Kolonie verwendet,
um 5 ml LB zu inokulieren, das 100 μg/ml Ampicillin enthält. Nach
dem Wachstum für
10 bis 16 Stunden unter Schütteln
(225 Upm) bei 37°C
wird diese Kultur verwendet, um 1 l M9-Minimalmedium (M9-Salze,
2% Glucose, 0,01 mg/ml Thiamin, 100 μg/ml Ampicillin, ergänzt mit
allen Aminosäuren
zu 20 μg/ml,
ausgenommen Prolin, welches zu 12,5 mg/l ergänzt ist) in einer 1,5 l-Schüttelflasche
zu inokulieren. Nach dem Wachstum bei 37°C, 225 Upm für 15 bis 20 Stunden nach der
Inokulierung ist der optische Durchmesser bei 600 nm bei ungefähr 0,5 OD/ml
konstant. Die Zellen werden durch Zentrifugieren (5000 Upm, 5 Minuten)
geerntet, und das Medium dekantiert und die Zellen in 1 l M9-Minimalmedium
resuspendiert, das 100 μg/ml
Ampicillin, 0,08 M L-Hydroxyprolin
und 0,5 M NaCl enthält.
Nach dem Wachstum für
1 Stunde bei 37°C,
225 Upm, wird IPTG zu 1 mM zugegeben und die Kulturen werden für zusätzliche
5 bis 15 Stunden wachsen gelassen. Die Zellen werden durch Zentrifugieren
(5000 Upm, 10 Minuten) geerntet und durch mechanisches Aufschließen lysiert.
Das Hydroxyprolin-haltige Kollagen wird mittels Ammoniumsulfat-Fraktionierung
und Säulenchromatographie
gereinigt.
-
Beispiel 9
-
Hydroxyprolin-Einbau in Fragmente
menschlichen Kollagen-Proteins
in Escherichia coli unter Prolin-Hungerbedingungen
-
Ein
Plasmid (pHuCol-Fl, 6), das die Gensequenz der
ersten 80 Aminosäuren
vom menschlichen Typ I (α1)-Kollagen (5) (SEQ
ID NO: 2) codiert, welches hinter den Isopropyl-β-D-thiogalactopyranosid(IPTG)-induzierbaren
Tac-Promotor plaziert
ist und ebenfalls β-Lactamase
codiert, wird in den Prolin-auxotrophen Escherichia coli-Stamm NM519(pro–)
durch Standard-Hitzeschockverfahren transformiert. Die Transformationskulturen
werden auf Luria-Nährflüssigkeit
(LB) ausplattiert, die 100 μg/ml
Ampicillin enthält
und nach dem Wachstum über
Nacht wird eine einzelne Ampicillin-resistente Kolonie verwendet,
um 5 ml LB zu inokulieren, das 100 μg/ml Ampicillin enthält. Nach
dem Wachstum für
10 bis 16 Stunden unter Schütteln
(bei 225 Upm) bei 37°C
wird diese Kultur verwendet, um 1 l M9-Minimalmedium (M9-Salze,
2% Glucose, 0,01 mg/ml Thiamin, 100 μg/ml Ampicillin, ergänzt mit
allen Aminosäuren
zu 20 μg/ml,
ausgenommen Prolin, welches zu 12,5 mg/l ergänzt ist) in einer 1,5 l-Schüttelflasche
zu inokulieren. Nach dem Wachstum bei 37°C, 225 Upm, für 15 bis
20 Stunden nach der Inokulierung, ist die optische Dichte bei 600
nm bei ungefähr
0,5 OD/ml konstant. Die Zellen werden durch Zentrifugieren (5000
Upm, 5 Minuten) geerntet, das Medium dekantiert und die Zellen werden
in 1 l M9-Minimalmedium
resuspendiert, das 100 μg/ml
Ampicillin, 0,08 M L-Hydroxyprolin und 0,5 M NaCl enthält. Nach
dem Wachstum für
1 Stunde bei 37°C,
225 Upm, wird IPTG in einer Menge von 1 mM zugegeben und die Kulturen
werden für
zusätzliche
5 bis 15 Stunden wachsen gelassen. Die Zellen werden durch Zentrifugieren
(5000 Upm, 10 Minuten) geerntet und mittels mechanischem Aufschließen lysiert. Das
Hydroxyprolin-haltige Kollagen-Fragment wird durch Ammoniumsulfat-Fraktionierung
und Säulenchromatographie
gereinigt.
-
Beispiel 10
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Konstruktion und Expression in E. coli
des menschlichen Kollagen-Typ I (α1)-Gens mit optimierter E. coli-Codon-Verwendung
-
A. Konstruktion des Gens:
-
Die
Nukleotidsequenz der helikalen Region von menschlichem Kollagen
Typ I (α
1)-Gen flankiert von 17 Aminosäuren der
Amino-terminalen extrahelikalen und 26 Aminosäuren der C-terminalen extrahelikalen Region ist
in
27 (SEQ ID NO: 15) gezeigt. Eine
tabellarische Auflistung der Codonhäufigkeit dieses Gens ist in
Tabelle 1 angegeben. Die Gensequenz, die in
27 gezeigt
ist, wurde zuerst geändert,
um die Neigung für
die E. coli-Codons widerzuspiegeln. Ein Startmethionin wurde am
5'-Ende des Gens
inseriert und eine TAAT-Stoppsequenz am 3'-Ende. Die einzigartigen Restriktionsschnittstellen
wurden identifiziert oder ungefähr
alle 150 Basenpaare erzeugt. Das daraus resultierende Gen (HuCol
Ec,
39A–
39E) (SEQ ID NO: 20) hat die Codonverwendung,
die in Tabelle II angegeben ist, die unten gezeigt ist. Andere Sequenzen,
die sich dem E. coli-Codon
Bias nähern,
sind ebenfalls annehmbar. Tabelle II
Codon | Anzahl | Prozentsatz | Codon | Anzahl | Prozentsatz |
TTT-Phe | 6 | 0,56 | TCT-Ser | 3 | 0,28 |
TTC-Phe | 9 | 0,86 | TCC-Ser | 3 | 0,28 |
TTA-Leu | 0 | 0,00 | TCA-Ser | 0 | 0,00 |
TTG-Leu | 0 | 0,00 | TCG-Ser | 0 | 0,00 |
CTT-Leu | 0 | 0,00 | CCT-Pro | 13 | 1,22 |
CTC-Leu | 1 | 0,08 | CCC-Pro | 12 | 1,13 |
CTA-Leu | 1 | 0,08 | CCA-Pro | 29 | 2,74 |
CTG-Leu | 19 | 1,79 | CCG-Pro | 186 | 17,58 |
ATT-Ile | 3 | 0,28 | ACT-Thr | 2 | 0,18 |
ATC-Ile | 4 | 0,37 | ACC-Thr | 11 | 1,08 |
ATA-Ile | 0 | 0,00 | ACA-Thr | 0 | 0,00 |
ATG-Met | 8 | 0,75 | ACG-Thr | 4 | 0,37 |
GTT-Val | 3 | 0,28 | GCT-Ala | 10 | 0,94 |
GTC-Val | 5 | 0,47 | GCC-Ala | 24 | 2,26 |
GTA-Val | 0 | 0,00 | GCA-Ala | 8 | 0,75 |
GTG-Val | 12 | 1,13 | GCG-Ala | 80 | 7,56 |
Tabelle II (Fortsetzung)
Codon | Anzahl | Prozentsatz | Codon | Anzahl | Prozentsatz |
TAT-Tyr | 2 | 0,18 | TGT-Cys | 0 | 0,00 |
TAC-Tyr | 2 | 0,18 | TGC-Cys | 0 | 0,00 |
TAA-*** | 0 | 0,00 | TGA-*** | 0 | 0,00 |
TAG-*** | 0 | 0,00 | TGG-Trp | 0 | 0,00 |
CAT-His | 0 | 0,00 | CGT-Arg | 26 | 2,45 |
CAC-His | 3 | 0,28 | CGC-Arg | 26 | 2,45 |
CAA-Gln | 5 | 0,47 | CGA-Arg | 0 | 0,00 |
CAG-Gln | 25 | 2,36 | CGG-Arg | 1 | 0,09 |
AAT-Asn | 0 | 0,00 | AGT-Ser | 1 | 0,09 |
AAC-Asn | 11 | 1,03 | AGC-Ser | 32 | 3,02 |
AAA-Lys | 38 | 3,59 | AGA-Arg | 0 | 0,00 |
AAG-Lys | 0 | 0,00 | AGG-Arg | 0 | 0,00 |
GAT-Asp | 20 | 1,89 | GGT-Gly | 148 | 13,98 |
GAC-Asp | 14 | 1,32 | GGC-Gly | 178 | 16,82 |
GAA-Glu | 40 | 3,78 | GGA-Gly | 9 | 0,85 |
GAG-Glu | 9 | 0,85 | GGG-Gly | 12 | 1,13 |
-
Oligos
aus ungefähr
80 Nukleotiden wurden auf einem Beckman Oligo 1000 DNA-Synthesegerät synthetisiert,
gespalten und mit wäßriger NH4OH entschützt und durch Elektrophorese
in einem 7 M-Harnstoff/12% Polyacrylamid-Gel gereinigt. Jeder Satz
an Oligos wurde so entworfen, daß er eine EcoRI Restriktionsenzymstelle
am 5'-Ende hat,
eine einzigartige Restriktionsschnittstelle nahe dem 3'-Ende, gefolgt von
einer TAAT-Stopp-Sequenz und einer HindIII-Restriktionsenzymschnittstelle ganz
am 3'-Ende. Die
ersten vier Oligos, die die ersten 81 Aminosäuren des menschlichen Kollagen
Typ I (α1)-Gens umfassen, sind in 40 angegeben, welche die Sequenz die Restriktionskarten
der synthetischen Oligos zeigt, die verwendet wurden, um die ersten
243 Basenpaare des menschlichen Typ I (α1)-Kollagen- Gens mit optimierter
E. coli-Codonverwendung zu konstruieren. Oligos N1-1 (SEQ ID NO:
21) und N1-2 (SEQ ID NO: 22) wurden entworfen, um einen Start-Methionin-(ATG)-Codon
am 5'-Ende des Gens
zu inserieren.
-
In
einem Fall wurden die Oligos N1-1 und N1-2 (1 μg jeweils) in 20 μl T7-DNA-Polymerasepuffer
(40 mM Tris-HCl (pH 8,0), 5 mM MgCl2, 5
mM Dithiothreitol, 50 mM NaCl, 0,05 mg/ml Rinderserumalbumin) durch Erwärmen bei
90°C für 5 Minuten
angelagert, gefolgt von der langsamen Abkühlung auf Raumtemperatur. Nach
einer kurzen Zentrifugierung bei 14 000 Upm wurden 10 Einheiten
T7-DNA-Polymerase und 2 μl
einer Lösung
aller vier dNTPs (jeweils 2,5 mM dART, dGTP, dCTP, dTTP) zu den
aneinandergelagerten Oligos zugegeben. Die Verlängerungsreaktionen wurden bei
37°C für 30 Minuten
inkubiert und dann für
10 Minuten auf 70°C
erwärmt.
Nach dem Abkühlen
auf Raumtemperatur wurde HindII-Puffer (5 μl einer 10-fach-Konzentration),
20 μl H2O und 10 Einheiten HindIII-Restriktionsenzym
hinzugegeben und die Röhrchen
wurden bei 37°C für 10 Stunden
inkubiert. HindIII-Puffer (2 μl
eine 10-fach-Konzentration),
13,5 μl,
0,5 M Tris·HCl
(pH 7,5), 1,8 μl
1% Triton X100, 5,6 μl
H2O und 20 U EcoRI wurden zu jedem Röhrchen zugegeben
und die Inkubation wurde für
2 Stunden bei 37°C
fortgesetzt. Die Verdaus wurden einmal mit einem gleichen Volumen
an Phenol extrahiert, einmal mit Phenol/Chloroform/Isoamylalkohol
und einmal mit Chloroform/Isoamylalkohol. Nach einer Ethanol-Präzipitierung
wurde das Pellet in 10 μl
TE-Puffer (10 mM Tris·HCl
(pH 8,0), 1 mM EDTA) resuspendiert. Resuspendierte Pellets (4 μl) wurden über Nacht
bei 16°C
mit Agarosegel gereinigt im EcoRI/HindIII-verdauten pBSKS+-Vektor (1 μg) unter Verwendung von T4-DNA-Ligase
(100 Einheiten) ligiert. Eine Hälfte
der Transformationsmischung wurde durch einen Wärmeschock in DH5α-Zellen transformiert
und 100 μl
der 1,0 ml-Transformationsmischung
wurden auf Luria-Nährflüssigkeit
(LB)-Agarplatten ausplattiert, die 70 μg/ml Ampicillin enthalten. Die
Platten wurden über
Nacht bei 37°C
inkubiert. Ampicillin-resistente Kolonien (6–12) wurden herausgepickt und über Nacht
in LB-Medium, enthaltend 70 mg/ml Ampicillin gezüchtet. Die Plasmid-DNA wurde
aus jeder Kultur durch Wizard-Minipreps (Promega Corporation, Madison
WI) isoliert und auf das Vorhandensein der ungefähr 120 Basenpaare großen Insertion
durch einen Verdau mit EcoRI und HindIII und das Laufenlassen der
Produkte des Verdaus auf Agarose-Elektrophesegelen
durchmustert. Klone mit Insertionen wurden durch Standard-Didesoxy-Terminierungs-DNA-Sequenzierung
bestätigt.
Der korrekte Klon wurde pBSN1-1 (41)
bezeichnet und das Kollagenfragment hat die Nukleotidsequenz, die
in 42 (SEQ ID NO: 25) angegeben ist.
-
Oligos
N1-3 (SEQ ID NO: 23) und N1-4 (SEQ ID NO: 24) (40) wurden synthetisiert, gereinigt, aneinandergelagert,
verlängert
und nach dem gleichen Verfahren, das oben für die Oligos N1-1 und N1-2
angegeben ist, in pBSKS+ kloniert. Das erhalten
Plasmid wurde als pBSN1-2A bezeichnet. Um gemeinsam die Sektionen
des Kollagen-Gens von pBSN1-1- und pBSN1-2A zu klonieren, wurde
das Plasmid pBSN1-1 (1 μg)
für 2 Stunden
bei 37°C
mit RsrII und HindIII verdaut. Der verdaute Vektor wurde mittels
Agarosegelelektrophorese gereinigt. Plasmid pBSN1-2A (3 μg) wurde
für 2 Stunde
bei 37°C
mit RsrII/HindIII verdaut und die Insertion wurde mittels Agarosegelelektrophorese
gereinigt. RsrII/HindIII-verdautes pBSN1-1 wurde mit diesem Insert über Nacht
bei 16°C
durch T4-DNA-Ligase ligiert. Eine Hälfte der Ligationsmischung
wurde in DH5α-Zellen transformiert
und 1/10 des Transformationsgemisches wurde auf LB-Agarplatten,
die 70 μg/ml
Ampicillin enthalten, ausplattiert. Nach einer Inkubation über Nacht
bei 37°C
wurden Ampicillin-resistente Klone herausgepickt und auf das Vorhandensein
der inserierten DNA, wie oben beschrieben, durchmustert. Klone wurden
mittels Didesoxy-Terminierungssequenzierung überprüft. Der
korrekte Klon wurde als pBSN1-2 (43)
bezeichnet und das Kollagen-Fragment hat die in 44 angegebene Sequenz.
-
In ähnlicher
Weise wurde der Rest des Kollagengens konstruiert, so daß die endgültige DNA-Sequenz die
ist, die in 39A–39E (SEQ
ID NO: 19) angegeben ist.
-
B) Expression des Gens in E. coli:
-
Nach
der Konstruktion des gesamten menschlichen Kollagen-Typ I (α1)-Gens
mit der Codonverwendung, die für
E. coli optimiert worden ist, wurde das klonierte Gen in E. coli
exprimiert. Ein Plasmid (pHuColEc, 45), das das gesamte synthetische Kollagen-Gen
(39A–39E) codiert, wurde hinter den Isopropyl-β-D-thiogalactopyranosid-(IPTG)-induzierbaren Tac-Promotor
plaziert, das ebenfalls β-Lactamase
codiert, und in den Escherichia coli-Stamm DH5α (supE44 ΔlacU169 (ϕ80lacZ ΔM15) hsdR17
recA1 endA1 gyrA96 thi-1 relA1) transformiert, indem eine Standard-Wärmeschock-Transformation durchgeführt wurde.
Transformationskulturen werden auf Luria-Nährflüssigkeit (LB) ausplattiert,
19 100 μg/ml
Ampicillin enthält
und nach einem Wachstum über
Nacht wird eine einzige Ampicillin-resistente Kolonie verwendet,
um 10 ml LB, das 100 μg/ml
Ampicillin enthält,
zu inokulieren. Nach dem Wachstum für 10 bis 16 Stunden unter Schütteln (225
Upm) bei 37°C
wird diese Kultur verwendet, um 1 l LB, der 100 μg/ml Ampicillin enthält in einer
1,5 l-Schüttelflasche zu
inokulieren. Nach dem Wachstum bei 37°C, bei 225 Upm, für 2 Stunden
nach der Inokulierung ist die optische Dichte bei 600 nm ungefähr 0,5 OD/ml.
IPTG wird zu 1 mM hinzugegeben und die Kultur wird für zusätzliche
5 bis 10 Stunden wachsen gelassen. Die Zellen werden durch Zentrifugieren
(5000 Upm, 10 Minuten) geerntet und mittels mechanischem Aufschluß lysiert.
Rekombinantes menschliches Kollagen wird mittels Ammoniumsulfatfraktionierung
und Säulenchromatographie
gereinigt. Die Ausbeute beträgt
typischerweise 15 bis 25 mg/l Kultur.
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Beispiel 11
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Expression eines 81 Aminosäuren-Fragments
von menschlichem Kollagen-Typ I (α1) mit optimierter E. coli-Codonverwendung
in E. coli
-
Ein
Plasmid (pTrcN1-2, 46) welches die Gensequenz
der ersten 81 Aminosäuren
des menschlichen Typ I (α1)-Kollagens mit optimierter E. coli-Codonverwendung
codiert, welches in einer Phase mit einem 6-Histidin-Anhang am 5'-Ende des Gens kloniert
ist und hinter den Isopropyl-β-D-thiogalactopyranosid(IPTG)-induzierbaren
Trc-Promotor plaziert ist, das auch β-Lactamase codiert, wurde durch
Subklonieren des EcoRI/HindIII-Isertionen aus pBSN1-2 in die EcoRI/HindIII-Schnittstelle
des Plasmid pTrcB (Invitrogen, San Diego, CA) konstruiert. Plasmid
pTrcN1-2 wurde in den Escherichia coli-Stamm DH5α transformiert (supE44 ΔlacU169 (ϕ80lacIZ ΔM15) hsdR17
recA1 endA1 gyrA96 thi-1 relA1), indem eine Standard-Wärmeschock-Transformation
durchgeführt
wurde. Die Transformationskulturen wurden auf Luria-Nährflüssigkeit (LB)
ausplattiert, die 100 μg/ml
Ampicillin enthält
und nach dem Wachstum über
Nacht wurde eine einzige Ampicillin-resistente Kolonie verwendet, um 5 ml
LB zu inokulieren, das 100 μg/ml
Ampicillin enthält.
Nach dem Wachstum für
10–16
Stunden unter Schütteln
(225 Upm) bei 37°C
wurde diese Kultur verwendet, um 50 ml LB, das 100 μg/ml Ampicillin
enthält,
in einer 250 ml-Schüttelflasche
zu inokulieren. Nach dem Wachstum bei 37°C, 225 Upm, für 2 Stunden
nach der Inokulierung, betrug die optische Dichte bei 600 nm ungefähr 0,5 OD/ml.
IPTG wurde zu 1 mM zugegeben und die Kultur wurde für zusätzliche
5 bis 10 Stunden wachsen gelassen. Die Zellen wurden durch Zentrifugieren
(5000 Upm, 10 Minuten) geerntet und bei –20°C gelagert. Die 6 Histin-Anhang- Kollagenfragmentfusion
wurde auf Nickelharzsäulen
gereinigt. Zellpellets wurden in 10 ml 6 M Guanidinhydrochlorid/20
mM Natriumphosphat/500 mM NaCl (pH 7,8) resuspendiert und in zwei
5 ml-Batches an das Nickelharz gebunden. Die Säulen wurden zweimal mit 4 ml
Bindungspuffer (8 M Harnstoff/20 mM Natriumphosphat/500 mM NaCl
(pH 7,8)) gewaschen, zweimal mit Waschpuffer 1 (8 M Harnstoff/20
mM Natriumphosphat/500 mM NaCl (pH 6,0)) und zweimal mit Waschpuffer
2 (8 M Harnstoff/20 mM Natriumphosphat (500 mM NaCl (pH 5,3)). Die
6 Histidin-Anhang-Kollagenfragmentfusion wurde von der Säule mit
5 ml Elutionspuffer (8 M Harnstoff/20 mM Natriumphosphat/500 mM
NaCl (pH 4,0)) in 1 ml Fraktionen eluiert. Die Fraktionen wurden
mittels Gel-Elektrophorese auf Protein untersucht und Fusionen-haltige
Fraktionen wurden aufkonzentriert und bei –20°C gelagert. Die Ausbeute betrug
typischerweise 15 bis 25 mg/l Kultur.
-
Das
Kollagen wird vom 6 Histidin-Anhang durch Enterokinase abgespalten.
Fusionen-haltige Fraktionen werden gegen Spaltpuffer (50 mm Tris·HCl, pH
8,0/5 mM CaCl2) dialysiert. Nach Zugabe
von Enterokinase zu 1 μg
Enzym je 100 μg
Fusion wird die Lösung
bei 37°C
für 4 bis
10 Stunden inkubiert. Das Voranschreiten der Spaltung wird durch
Gel-Elektrophorese überwacht.
Der abgespaltene 6 Histidin-Anhang kann von dem Kollagen-Fragment
durch Durchleiten über
eine Nickelharzsäule,
wie oben angegeben, abgetrennt werden.
-
Beispiel 12
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Expression in E. coli von Fragmenten des
menschlichen Kollagen-Typ I (α1) mit optimierter E. coli-Codonverwendung
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Ein
Plasmid (pN1-3, 47), das das Gen für die Amino-terminalen 120 Aminosäuren des
menschlichen Kollagen-Typ
I (α1) mit optimierter E. coli-Codonverwendung
codiert, welches hinter dem Isopropyl-β-D-thiogalactopyranosid(IPTG)- induzierbaren Tac-Promotor
plaziert ist, und ebenfalls β-Lactamase
codiert, wird in Escherichia coli-Stamm DH5α (supE44 ΔlacU169 (ϕ80lacIZ ΔM15) hsdR17
recA1 endA1 gyrA96 thi-1 relA1) durch Standardwärmeschocktransformation transformiert.
Die Transformationskulturen werden auf Luria-Nährflüssigkeit
(LB) ausplattiert, die 100 μg/ml
Ampicillin enthalten und nach einem Wachstum über Nacht wird eine einzelne
Ampicillin-resistente Kolonie verwendet, um 10 ml LB zu inokulieren,
das 100 μg/ml Ampicillin
enthält.
Nach dem Wachstum für
10 bis 16 Stunden unter Schütteln
(225 Upm) bei 37°C,
wird diese Kultur verwendet, um 1 l LB zu inokulieren, der 100 μg/ml Ampicillin
in 1,5 l-Schüttelflasche
enthält.
Nach dem Wachstum bei 37°C,
225 Upm, für
2 Stunden nach der Inokulierung, wird die optische Dichte bei 600
nm ungefähr
0,5 OD/ml betragen. IPTG wird zu 1 mM zugegeben, und die Kultur
wird für
weitere 5 bis 10 Stunden wachsen gelassen. Die Zellen werden durch
Zentrifugieren (5000 Upm, 10 Minuten) geerntet und mittels mechanischem
Aufschließen
lysiert. Rekombinantes menschliches Kollagen wird durch Ammoniumsulfatfraktionierung
und Säulenchromatographie
gereinigt. Die Ausbeute beträgt
typischerweise 15 bis 25 mg/l der Kultur.
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Beispiel 13
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Expression eines C-terminalen Fragments
des menschlichen Kollagen-Typ I (α1) mit optimierter E. coli-Codonverwendung
in E. coli
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Ein
Plasmid (pD4, 48), welches das Gen für die Carboxy-terminalen 219 Aminosäuren des menschlichen
Kollagen-Typ I (α1)
mit optimierter E. coli-Codonverwendung codiert, welches hinter
dem Isopropyl-β-D-thiogalactopyranosid(IPTG)-induzierbaren Tac-Promotor
plaziert ist und ebenfalls β-Lactamase
codiert, wird in Escherichia coli-Stamm DH5α (supE44 ΔlacU169 (ϕ80lacZ ΔM15) hsdR17
recA1 endA1 gyrA96 thi-1 relA1) durch Standard-Wärmeschocktransformierung transformiert.
Die Transformationskulturen werden auf Luria-Nährflüssigkeit
(LB) ausplattiert, welche 100 μg/ml
Ampicillin enthalten und nach dem Wachstum über Nacht wird eine einzelne
Ampicillin-resistente Kolonie verwendet, um 10 ml LB zu inokulieren,
das 100 μg/ml
Ampicillin enthält.
Nach dem Wachstum für
10 bis 16 Stunden unter Schütteln
(225 Upm) bei 37°C
wird diese Kultur verwendet, um 1 l LB, welches 100 μg/ml Ampicillin
in einer 1,5 l-Schüttelflasche
enthält
zu inokulieren. Nach dem Wachstum bei 37°C, 225 Upm, für 2 Stunden
nach der Inokulierung beträgt
die optische Dichte bei 600 nm ungefähr 0,5 OD/ml. IPTG wird zu
1 mM zugegeben und die Kultur wird für zusätzliche 5 bis 10 Stunden wachsen
gelassen. Die Zellen werden durch Zentrifugieren (5000 Upm, 10 Minuten)
geerntet, durch mechanisches Aufschließen lysiert. Rekombinantes
menschliches Kollagenfragment wird durch Ammoniumsulfatfraktionierung
und Säulenchromatographie
gereinigt. Die Ausbeute beträgt
typischerweise 15 bis 25 mg/l Kultur.
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Beispiel 14
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Konstruktion und Expression des menschlichen
Kollagen-Typ I (α2)-Gens
mit optimierter E. coli-Codon-Verwendung in Escherichia coli
-
A) Konstruktion des Gens:
-
Die
Nukleotidsequenz des helikalen Bereichs des menschlichen Kollagen-Typ
I (α
2)-Gens, welches von 11 Aminosäuren der
Amino-terminalen extrahelikalen 12 Aminosäure des C-terminalen extrahelikalen Bereichs flankiert
wird, ist in den
49A–
49E (SEQ
ID NO: 29) gezeigt. Eine tabellarische Auflistung der Codonhäufigkeit
dieses Gens ist in Tabelle III unten gezeigt. Die Gensequenz, die
in den
49A bis
49E gezeigt
ist, wurde zuerst geändert,
um die Neigung des E. coli-Codons widerzuspiegeln. Ein Initiator-Methionin wurde
am 5'-Ende des Gens
inseriert und eine TAAT-Stoppsequenz am 3'-Ende.
Einzigartige Restriktionsschnittstellen werden identifiziert oder
ungefähr
alle 150 Basenpaare erzeugt. Das daraus hervorgehende Gen (HuCol(α
2)
Ec,
50A bis
50E) (SEQ ID NO: 31) hat die Codonverwendung,
die in der Tabelle IV unten angegeben ist. Andere Sequenzen, die
sich der E. coli-Codonneigung
annähern,
sind ebenfalls annehmbar. Tabelle III
Codon | Anzahl | Prozentsatz | Codon | Anzahl | Prozentsatz |
TTT-Phe | 3 | 0,28 | TCT-Ser | 11 | 1,06 |
TTC-Phe | 10 | 0,96 | TCC-Ser | 4 | 0,38 |
TTA-Leu | 1 | 0,09 | TCA-Ser | 1 | 0,09 |
TTG-Leu | 2 | 0,19 | TCG-Ser | 1 | 0,09 |
CTT-Leu | 16 | 1,54 | CCT-Pro | 125 | 12,06 |
CTC-Leu | 9 | 0,86 | CCC-Pro | 42 | 4,05 |
CTA-Leu | 2 | 0,19 | CCA-Pro | 30 | 2,89 |
CTG-Leu | 5 | 0,48 | CCG-Pro | 3 | 0,28 |
ATT-Ile | 14 | 1,35 | ACT-Thr | 14 | 1,35 |
ATC-Ile | 3 | 0,28 | ACC-Thr | 0 | 0,00 |
ATA-Ile | 1 | 0,09 | ACA-Thr | 3 | 0,28 |
ATG-Met | 5 | 0,48 | ACG-Thr | 1 | 0,09 |
GTT-Val | 20 | 1,93 | GCT-Ala | 82 | 7,91 |
GTC-Val | 5 | 0,48 | GCC-Ala | 17 | 1,64 |
GTA-Val | 3 | 0,28 | GCA-Ala | 9 | 0,86 |
GTG-Val | 10 | 0,96 | GCG-Ala | 0 | 0,00 |
Tabelle III (Fortsetzung)
Codon | Anzahl | Prozentsatz | Codon | Anzahl | Prozentsatz |
TAT-Tyr | 2 | 0,19 | TGT-Cys | 0 | 0,00 |
TAC-Tyr | 3 | 0,28 | TGC-Cys | 0 | 0,00 |
TAA-*** | 0 | 0,00 | TGA-*** | 0 | 0,00 |
TAG-*** | 0 | 0,00 | TGG-Trp | 0 | 0,00 |
CAT-His | 7 | 0,67 | CGT-Arg | 17 | 1,64 |
CAC-His | 6 | 0,57 | CGC-Arg | 6 | 0,57 |
CAA-Gln | 13 | 1,25 | CGA-Arg | 6 | 0,57 |
CAG-Gln | 9 | 0,86 | CGG-Arg | 4 | 0,38 |
AAT-Asn | 10 | 0,96 | AGT-Ser | 11 | 1,06 |
AAC-Asn | 14 | 1,35 | AGC-Ser | 4 | 0,38 |
AAA-Lys | 15 | 1,44 | AGA-Arg | 16 | 1,54 |
AAG-Lys | 16 | 1,54 | AGG-Arg | 6 | 0,57 |
GAT-Asp | 20 | 1,93 | GGT-Gly | 179 | 17,27 |
GAC-Asp | 5 | 0,48 | GGC-Gly | 74 | 7,14 |
GAA-Glu | 29 | 2,79 | GGA-Gly | 80 | 7,72 |
GAG-Glu | 16 | 1,54 | GGG-Gly | 16 | 1,54 |
Tabelle IV
Codon | Anzahl | Prozentsatz | Codon | Anzahl | Prozentsatz |
TTT-Phe | 5 | 0,48 | TCT-Ser | 7 | 0,67 |
TTC-Phe | 7 | 0,67 | TCC-Ser | 12 | 1,15 |
TTA-Leu | 0 | 0,00 | TCA-Ser | 0 | 0,00 |
TTG-Leu | 0 | 0,00 | TCG-Ser | 0 | 0,00 |
CTT-Leu | 1 | 0,09 | CCT-Pro | 10 | 0,96 |
CTC-Leu | 1 | 0,09 | CCC-Pro | 0 | 0,00 |
CTA-Leu | 0 | 0,00 | CCA-Pro | 15 | 1,44 |
CTG-Leu | 32 | 3,07 | CCG-Pro | 177 | 17,00 |
ATT-Ile | 11 | 1,05 | ACT-Thr | 3 | 0,28 |
ATC-Ile | 7 | 0,67 | ACC-Thr | 6 | 0,57 |
ATA-Ile | 0 | 0,00 | ACA-Thr | 0 | 0,00 |
ATG-Met | 6 | 0,57 | ACG-Thr | 10 | 0,96 |
GTT-Val | 18 | 1,72 | GCT-Ala | 30 | 2,88 |
GTC-Val | 7 | 0,67 | GCC-Ala | 21 | 2,01 |
GTA-Val | 9 | 0,85 | GCA-Ala | 20 | 1,92 |
GTG-Val | 6 | 0,57 | GCG-Ala | 38 | 3,65 |
Tabelle IV (Fortsetzung)
Codon | Anzahl | Prozentsatz | Codon | Anzahl | Prozentsatz |
TAT-Tyr | 3 | 0,28 | TGT-Cys | 0 | 0,00 |
TAC-Tyr | 2 | 0,19 | TGC-Cys | 0 | 0,00 |
TAA-*** | 0 | 0,00 | TGA-*** | 0 | 0,00 |
TAG-*** | 0 | 0,00 | TGG-Trp | 0 | 0,00 |
CAT-His | 2 | 0,19 | CGT-Arg | 37 | 3,55 |
CAC-His | 11 | 1,05 | CGC-Arg | 18 | 1,72 |
CAA-Gln | 7 | 0,67 | CGA-Arg | 0 | 0,00 |
CAG-Gln | 15 | 1,44 | CGG-Arg | 0 | 0,00 |
AAT-Asn | 6 | 0,57 | AGT-Ser | 0 | 0,00 |
AAC-Asn | 18 | 1,72 | AGC-Ser | 13 | 1,24 |
AAA-Lys | 25 | 2,40 | AGA-Arg | 0 | 0,00 |
AAG-Lys | 6 | 0,57 | AGG-Arg | 0 | 0,00 |
GAT-Asp | 11 | 1,05 | GGT-Gly | 209 | 20,07 |
GAC-Asp | 13 | 1,24 | GGC-Gly | 141 | 13,54 |
GAA-Glu | 33 | 3,17 | GGA-Gly | 0 | 0,00 |
GAG-Glu | 12 | 1,15 | GGG-Gly | 0 | 0,00 |
-
Oligos
aus ungefähr
80 Nukleotiden werden auf einem Beckman Oliga 1000 DNA-Synthesegerät synthetisiert,
gespalten und mit wäßriger NH4OH entschützt und mittels Elektrophorese
in einem 7 M-Harnstoff/12% Polyacrylamid-Gel gereinigt. Jeder Satz
an Oligos wird so entworfen, daß er
eine EcoRI-Restriktionsenzymstelle
am 5'-Ende hat,
eine einzigartige Restriktionsschnittstelle nahe dem 3'-Ende; gefolgt von
einer TAAT-Stopp-Sequenz und einer HindIII-Restriktionsenzymschnittstelle ganz
am 3'-Ende. Oligos
N1-1 (α2) und N1-2 (α2) werden
entworfen, um an Initiationsmethionin(ATG)-Codon am 5'-Ende des Gens einzufügen.
-
In
einem Fall wurden die Oligos N1-2 (α2) und
N1-2 (α2) (jeweils 1 μg) (51 stellt
die Sequenz und Restriktionskarten der synthetischen Oligos dar,
die verwendet wurden, um die ersten 240 Basenpaare des menschlichen
Typ I (α2)-Kollagen-Gens mit optimierter E. coli-Codonverwendung
zu konstruieren) in 20 μl T7-DNA-Polymerasepuffer
(40 mM Tris·HCl
(pH 8,0), 5 mM MgCl2, 5 mM Dithiothreitol,
50 mM NaCl, 0,05 mg/ml Rinderserumalbumin) aneinandergelagert, indem
sie bei 90°C
für 5 Minuten
erwärmt
werden, gefolgt vom langsamen Abkühlen auf Raumtemperatur. Nach
einem kurzen Zentrifugationsschritt bei 14 000 Upm werden 10 Einheiten
T7-DNA-Polymerase und 2 μl
einer Lösung
aus allen vier dNTPs (jeweils 2,5 mM dATP, dGTP, dCTP, dTTP) zu
den aneinandergelagerten Oligos zugegeben. Die Verlängerungsreaktionen
werden bei 37°C
für 30
Minuten inkubiert und dann für
10 Minuten auf 70°C
erwärmt.
Nach dem Abkühlen
auf Raumtemperatur wird HindIII-Puffer (5 μl einer 10-fach-Konzentration),
20 μl H2O und 10 Einheiten HindIII-Restriktionsenzym
hinzugegeben und die Röhrchen
werden bei 37°C
für 10
bis 16 Stunden inkubiert. HindIII-Puffer (2 μl einer 10-fach-Konzentration),
13,5 μl,
0,5 M Tris·HCl
(pH 7,5), 1,8 μl
von 1% Triton X100, 5,6 μl
H2O und 20 U EcoRI werden zu jedem Röhrchen gegeben
und die Inkubation wird für
2 Stunden bei 37°C
fortgesetzt. Die Verdaus werden einmal mit einem gleichen Volumen
an Phenol extrahiert, dann einmal mit Phenol/Chloroform/Isoamylalkohol
und einmal mit Chloroform/Isoamylalkohol. Nach der Ethanol-Präzipitierung
wird das Pellet in 10 μl
TE-Puffer (10 mM Tris·HCl
(pH 8,0), 1 mM EDTA) resuspendiert. Das resuspendierte Pellet (4 μl) wird über Nacht
bei 16°C
mit Aragrosegel gereinigtem EcoRI/HindIII-verdauten pBSKS+-Vektor (1 μg) unter Verwendung von T4-DNA-Ligase
(100 Einheiten) ligiert. Eine Hälfte
der Transformationsmischung wird durch einen Wärmeschock in DH5α-Zellen transformiert
und 100 μl
der 1,0 ml-Transformationsmischung
wird auf Luria-Nährflüssigkeit(LB)-Agarplatten, die
70 μg/ml
Ampicillin enthalten, ausplattiert.
-
Die
Platten werden über
Nacht bei 37°C
inkubiert. Ampicillin-resistente
Kolonien (6–12)
werden herausgepickt und über
Nacht in LB-Medium gezüchtet,
welches 70 mg/ml Ampicillin enthält.
Die Plasmid-DNA wird aus jeder Kultur durch Wizard-Minipreps (Promega
Corporation, Madison WI) isoliert und auf das Vorhandensein des
ungefähr
120 Basenpaare langen Insertionen durch einen Verdau mit EcoRI und
HindIII und das Laufenlassen der Produkte des Verdaus auf Agarose-Elektrophesegelen
durchmustert. Klone mit Insertionen wurden durch Standard-Didesoxy-Terminations-DNA-Sequenzierung überprüft. Der
korrekte Klon wird als pBSN1-1 (α2) (52)
bezeichnet.
-
Oligos
N1-3 (α2) und N-1-4 (α2) werden
synthetisiert, gereinigt, aneinandergelagert, verlängert und
in pBSKS+ unter Verfolgung des gleichen
Verfahrens, das oben für
die Oligos N1-1 (α2) und N1-2 (α2) angegeben wurde,
kloniert. Das erhalten Plasmid wird als pBSN1-2A bezeichnet. Um
die Abschnitte des Kollagen-Gens von pBSN1-1 (α2) (1 μg) zusammenzuklonieren,
wird selbiges für
2 Stunden bei 37°C
BsrFI und HindIII verdaut. Der verdaute Vektor wird durch Agarosegelelektrophorese
gereinigt. Plasmid pBSN1-2 (α2) (3 μg)
wird für
2 Stunden bei 37°C
mit BrsFI und HindIII verdaut und das Insert durch Agarosegelelektrophorese
gereinigt. BsrFI/HindIII-verdautes pBSN1-1 wird mit dieser Insertion über Nacht
bei 16°C
mittels T4-DNA-Ligase ligiert. Eine Hälfte des Ligationsgemischs
wird in DH5α-Zellen
transformiert und ein Zehntel der Transformationsmischung wird auf
LB-Agarplatten, die 70 μg/ml
Ampicillin enthalten, ausplattiert. Nach einer Inkubation über Nacht
bei 37°C
werden Ampicillin-resistente Klone herausgepickt und auf das Vorhandensein
eines DNA-Isertionen wie oben beschrieben, durchmustert. Klone werden
mittels Didesoxy-Terminationssequenzierung
kontrolliert. Der korrekte Klon wird als pBSN1-2 (α2)
(53) bezeichnet und das Kollagenfragment hat die
Sequenz, die in 54 (SEQ ID NO: 37) angegeben
ist.
-
In ähnlicher
Weise wird der Rest des Kollagen-Gens konstruiert, so daß die endgültige DNA-Sequenz die
ist, die in den 50A bis 50E (SEQ
ID NO: 31) angegeben ist.
-
B) Expression des Gens in E. coli:
-
Nach
der Konstruktion des gesamten menschlichen Kollagen-Typ I (α2)-Gens
unter Codonverwendung, die für
E. coli optimiert ist, wird das klonierte Gen in E. coli exprimiert.
Das Plasmid (pHuCol(α2)Ec, (55), welches das gesamte synthetische Kollagen-Gen
(50A–50E) codiert, das hinter den Isopropyl-β-D-thiogalactopyranosid-(IPTG)-induzierbaren Tac-Promotor
plaziert ist und ebenfalls β-Lactamase
codiert in Escherichia coli-Stamm DH5α (supE44 ΔlacU169 (ϕ80lacZ ΔM15) hsdR17
recA1 endA1 gyrA96 thi-1 relA1) durch Standard-Wärmeschocktransformation transformiert.
Die Transformationskulturen werden auf Luria-Nährflüssigkeit
(LB), die 100 μg/ml
Ampicillin enthalten, ausplattiert und nach dem Wachstum über Nacht wird
eine einzige Ampicillin-resistente Kolonie verwendet, um 10 ml LB
zu inokulieren, welches 100 μg/ml
Ampicillin enthält
und nach Über-Nacht-Wachstum
wird eine einzige Ampicillin-resistente Kolonie verwendet, um 10
ml LB, das 100 μg/ml
Ampicillin enthält,
zu inokulieren. Nach dem Wachstum für 10 bis 16 Stunden unter Rühren (225
Upm) bei 37°C
wird diese Kultur verwendet, um 1 l LB, welche 100 μg/ml Ampicillin
enthält,
in einer 1,5 l-Schüttelflasche
zu inokulieren. Nach dem Wachstum bei 37°C, 225 Upm, bei 2 Stunden nach
der Inokulierung, ist die optische Dichte bei 600 nm ungefähr 0,5 OD/ml.
IPTG wird zu 1 mM zugegeben und die Kultur wird für zusätzliche
5 bis 10 Stunden wachsen gelassen. Die Zellen werden durch Zentrifugieren
(5000 Upm, 10 Minuten) geerntet und durch mechanisches Aufschließen lysiert.
Rekombinantes menschliche Kollagen wird durch Ammoniumsulfatfraktionierung
und Säulenchromatographie
gereinigt. Die Ausbeute beträgt
typischerweise 15 bis 25 mg/l Kultur
-
Beispiel 14A
-
Alternative Konstruktion und Expression
des menschlichen Kollagen-Typ I (α2)-Gens mit optimierter E. coli-Codonverwendung in
E. coli
-
A) Konstruktion des Gens:
-
Die
Nukleotidsequenz des helikalen Bereich des menschlichen Kollagen-Typ
I (α2)-Gens, das von 112 Aminosäuren des
Amino-terminalen
extrahelikalen und 12 Aminosäuren
des C-terminalen extrahelikalen Bereichs flankiert ist, wird in
den 49A bis 49E (SEQ
ID NO: 29) gezeigt. Eine tabellarische Auflistung der Codonhäufigkeit
dieses Gens ist in Tabelle III angegeben. Die Gensequenz, die in
den 49A bis 49E gezeigt
ist, wurde zuerst geändert,
um eine Neigung in Richtung der E. coli-Codons widerzuspiegeln.
Ein Initiatormethionin wurde am 5'-Ende des Gens inseriert und eint TAAT-Stoppsequenz
am 3'-Ende. Einzigartige Restriktionsschnittstellen
wurden identifiziert oder an geeigneten Positionen in dem Gen erzeugt
(ungefähr
alle 150 Basenpaare). Das daraus resultierende Gen (HuCol(α2)Ecm hat die Codonverwendung, die in Tabelle
IV widergegeben ist. Andere Sequenzen, die sich der Neigung der
E. coli-Codons annähern,
sind ebenfalls annehmbar.
-
Oligonukleotide
wurden auf einem Beckman Oligo 1000 DNA-Synthesegerät synthetisiert, gespalten und
mit wäßriger NH4OH entschützt und mittels Elektrophorese
in 7 M Harnstoff/12 Polyacrylamid-Gelen gereinigt. Gereinigte Oligos
(32,5 pmol) wurden in 20 μl
Ligationspuffer (Boehringer Mannheim, Kat. Nr. 1635379) und Erwärmen auf
95°C, gefolgt von
einer langsamen Abkühlung
auf 20°C über 45 Minuten
aneinandergelagert. Die aneinandergelagerten Oligonukleotide wurden
für 5 Minuten
bei Raumtemperatur mit verdautem Vektor (1 μg) unter Verwendung von T4-DNA-Ligase
(5 Einheiten) ligiert. Eine Hälfte
des Transformationsgemischs wurde durch Wärmeschock in DH5α-Zellen transformiert
und 100 μl
der 1,0 ml-Transformationsmischung werden auf Luria-Nährflüssigkeit(LB)-Agarplatten ausplattiert,
die 70 μg/ml
Ampicillin enthalten. Die Platten wurden über Nacht bei 37°C inkubiert.
Die Ampicillin-resistenten Kolonien (6–12) wurden herausgepickt und über Nacht
in LB-Medium gezüchtet,
das 70 μg/ml
Ampicillin enthält.
Plasmid-DNA wurde aus jeder Kultur durch QIAprep Miniprep (Qiagen,
Valencia, CA) isoliert und auf das Vorhandensein eines Isertionen durch
Verdau mit den flankierenden Restriktionsenzymen durchmustert und
durch Laufenlassen der verdauten Produkte auf Agaroseelektrophoresegels.
Die Klone mit Isertionen wurden durch Standard-Didesoxy-Terminations-DNA-Sequenzierung überprüft. Um die
Abschnitte des Kollagen-Gens zusammenzuklonieren, wurde ein Insert,
das die flankierenden Bereiche des Gens abdeckt in den Vektor, welcher
den benachbarten Gen-Anteil enthält,
ligiert. Isertionen wurden aus Plasmiden isoliert und die Vektoren
wurden durch Doppelverdau für
2 Stunden bei 37°C
mit den geeigneten Restriktionsenzymen geschnitten. Der verdaute
Vektor und das Insert wurden durch Agarosegelelektrophorese gereinigt.
Insert und Vektor wurden 5 Minuten bei Raumtemperatur nach dem Verfahren
in dem Rapid-DNA-Ligation-Kit (Boehringer Mannheim) ligiert. Eine
Hälfte
des Ligationsgemischs wurde in DH5α-Zellen transformiert und 1/10
des Transformationsgemischs wurde auf LB-Agarplatten, die 70 μg/ml Ampicillin
enthalten, ausplattiert. Nach einer Inkubation über Nacht bei 37°C wurden
Ampicillin-resistente Kolonien herausgepickt und auf das Vorhandensein
von Insert-DNAs,
wie oben beschrieben, durchmustert. Klone wurden durch Didesoxy-Terminationssequenzierung überprüft.
-
In ähnlicher
Weise wurde der Rest des Kollagen-Gens hergestellt, so daß die endgültige DNA-Sequenz
die ist, die in den 50A bis 50E (SEQ
ID NO: 31) ist.
-
B) Expression des Gens in E. coli:
-
Nach
der Konstruktion des gesamten menschlichen Kollagen-Typ I (α2)-Gens
unter Codonverwendung, die für
E. coli optimiert ist, wird das klonierte Gen in E. coli exprimiert.
Das Plasmid (pHuCol(α2)Ec, (55), welches das gesamte synthetische Kollagen-Gen
(50A–50E) codiert, das hinter dem Isopropyl-β-D-thiogalactopyranosid-(IPTG)-induzierbaren Tac-Promotor
plaziert ist und ebenfalls β-Lactamase
codiert in den Escherichia coli-Stamm DH5α (supE44 ΔlacU169 (ϕ80lacZ ΔM15) hsdR17
recA1 endA1 gyrA96 thi-1 relA1) durch Standard-Wärmeschocktransformation transformiert.
Die Transformationskulturen werden auf Luria-Nährflüssigkeit
(LB), die 100 μg/ml
Ampicillin enthalten, ausplattiert und nach dem Wachstum über Nacht
wird eine einzige Ampicillin-resistente Kolonie verwendet, um 10
ml LB zu inokulieren, welches 100 μg/ml Ampicillin enthält und nach Über-Nacht-Wachstum
wird eine einzige Ampicillin-resistente Kolonie verwendet, um 10
ml LB, das 100 μg/ml
Ampicillin enthält,
zu inokulieren. Nach dem Wachstum für 10 bis 16 Stunden unter Rühren (225
Upm) bei 37°C
wird diese Kultur verwendet, um 1 l LB, welche 100 μg/ml Ampicillin enthält, in einer
1,5 l-Schüttelflasche
zu inokulieren. Nach dem Wachstum bei 37°C, 225 Upm, bei 2 Stunden nach
der Inokulierung, ist die optische Dichte bei 600 nm ungefähr 0,5 OD/ml.
IPTG wird zu 1 mM zugegeben und die Kultur wird für zusätzliche
5 bis 10 Stunden wachsen gelassen. Die Zellen werden durch Zentrifugieren (5000
Upm, 10 Minuten) geerntet und durch mechanisches Aufschließen lysiert.
Rekombinantes menschliche Kollagen wird durch Ammoniumsulfatfraktionierung
und Säulenchromatographie
gereinigt. Die Ausbeute beträgt
typischerweise 15 bis 25 mg/l Kultur
-
Beispiel 15
-
Expression von menschlichem Kollagen-Typ
I (α2) mit optimierter E. coli-Verwendung in
E. coli
-
Ein
Plasmid (pN1-2, 56), welches das Gen für die Amino-terminalen 80 Aminosäuren des menschlichen
Kollagen-Typ I (α2)
(SEQ ID NO: 31, 54) mit optimierter E. coli-Codonverwendung codiert, ist
hinter dem Isopropyl-β-D-thiogalactopyranosid(IPTG)-induzierbaren
Tac-Promotor plaziert und codiert ebenfalls β-Lactamase und wird in Escherichia
coli-Stamm DH5α (supE44 ΔlacU169 (ϕ80lacZ ΔM15) hsdR17 recA1
endA1 gyrA96 thi-1 relA1) durch Standard-Wärmeschocktransformation
transformiert. Die Transformationskulturen werden auf Luria-Nährflüssigkeit
(LB), die 100 μg/ml
Ampicillin enthalten, ausplattiert und nach dem Wachstum über Nacht
wird eine einzige Ampicillin-resistente
Kolonie verwendet, um 10 ml LB zu inokulieren, welches 100 μg/ml Ampicillin
enthält
und nach Über-Nacht-Wachstum wird eine
einzige Ampicillin-resistente Kolonie verwendet, um 10 ml LB, das
100 μg/ml
Ampicillin enthält,
zu inokulieren. Nach dem Wachstum für 10 bis 16 Stunden unter Rühren (225
Upm) bei 37°C
wird diese Kultur verwendet, um 1 l LB, welche 100 μg/ml Ampicillin
enthält,
in einer 1,5 l-Schüttelflasche
zu inokulieren. Nach dem Wachstum bei 37°C, 225 Upm, bei 2 Stunden nach
der Inokulierung, ist die optische Dichte bei 600 nm ungefähr 0,5 OD/ml.
IPTG wird zu 1 mM zugegeben und die Kultur wird für zusätzliche
5 bis 10 Stunden wachsen gelassen. Die Zellen werden durch Zentrifugieren
(5000 Upm, 10 Minuten) geerntet und durch mechanisches Aufschließen lysiert.
Rekombinantes menschliche Kollagen wird durch Ammoniumsulfatfraktionierung
und Säulenchromatographie
gereinigt. Die Ausbeute beträgt
typischerweise 15 bis 25 mg/l Kultur
-
Beispiel 16
-
Hydroxyprolin-Einbau in Proteine in E.
coli unter Hungerbedingungen für
Prolin
-
7
Plasmide pGEX-4T.1 (73), pTrc-TGF (74), pMal-C2 (1), pTrc-FN
(75), pTrc-Fn-TGF (76),
pTrc-FN-Bmp (77 und pGEX-HuCollEc,
die jeweils getrennt Gene enthalten, die die folgenden Proteine
codieren: Glutathion-S-Transferase (GST), das reife menschliche
TGF-β1-Polypeptid (TGF-β1),
Mannose-bindendes Protein (MBP), ein 70 kDa-Fragment von menschlichem
Fibronectin (FN), eine Fusion aus FN und TGF-β1 (FN-TGF-β1),
eine Fusion von FN und menschlichem Knochenmorphogenese-Protein
2A (FN-BMP-2A) und eine Fusion aus GST und Kollagen (GST-Coll),
wurden jeweils individuell verwendet, um den Prolin-auxotrophen
E. coli-Stamm JM109
(F–)
zu transformieren. Transformationskulturen wurden auf LB-Agar, der
100 μg/ml
Ampicillin enthält,
ausplattiert. Nach einer Inkubation über Nacht bei 37°C wurde eine einzige
Kolonie von einer frischen Transformationsplatte verwendet, um 5
ml LB-Medium zu inokulieren, das 400 mg Ampicillin enthält. Nach Über-Nacht-Wachstum
bei 37°C
wurde diese Kultur zentrifugiert, der Überstand verworfen und die
Zellpellets wurden zweimal mit 5 ml M9-Medium (1 × M9-Salze,
0,5% Glucose, 1 mM MgCl2MgCl2,
0,01% Thiamin, 200 μg/ml
Glycin, 200 μg/ml
Alanin 100 μg/ml
der anderen Aminosäuren
ausgenommen Prolin und 400 μg/ml
Ampicillin) gewaschen. Die Zellen wurden schließlich in 500 ml M9-Medium resuspendiert.
Nach einer Inkubation unter Schütteln
bei 37°C
für 30
Minuten wurde trans-4-Hydroxyprolin zu 40 mM zugegeben, NaCl zu
0,5 M und Isopropyl-β-D-thiogalactopyranosid
zu 1,5 mM. In einigen der Kulturen wurde eine dieser Zugaben nicht
durchgeführt,
wie sie an den Markierungen für
die Spuren der Gele angegeben ist. Nach der Zugabe wurde die Inkubation
unter Schütteln
bei 37°C
fortgesetzt. Nach 4 Stunden wurden die Kulturen zentrifugiert, die Überstände verworfen
und die Zellpellets in SDS-PAGE-Probenpuffer resuspendiert (300
mM Tris (pH 6,8)/0,5% SDS/10% Glycerin/0,4 M β-Mercaptoethanol/0,2% Bromphenolblau)
auf 15 OD 600 nm AU/ml, in ein kochendes Wasserbad für 5 Minuten
gestellt und in denaturierenden Polyacrylamidgelen elektrophoretisch
aufgetrennt. Die Proteine in den Gelen wurden durch Färben mit
Coomassie Blue R250 visualisiert. Die Ergebnisse der Gele werden
in den Scans, die in 57 bis 59 gezeigt
sind, widergegeben. Die Scans beziehen sich auf GST, TGF-β1,
MBP, FN, FN-TGF-β1 und FN-BMP-2A (57 und 58),
welche drei Spuren zeigen, die jedes Peptid betreffen, d. h. eine
Spur, die +NaCl/+Hyp anzeigt, worin NaCl (hyperosmotisch) und trans-4-Hydroxyprolin vorhanden
sind; eine Spur, die –NaCl
angibt, worin trans-4-Hydroxyprolin vorhanden ist, aber NaCl nicht;
und eine Spur, die –Hyp
anzeigt, welche +NaCl ist, aber ohne trans-4-Hydroxyprolin. Die
Sternchen auf den Scans markieren die Proteinbanden, die dem entsprechenden
Zielprotein entsprechen. Die Fälle,
in denen Zielprotein exprimiert war, schließen alle +NaCl ein in Verbindung
mit +Hyp, wodurch die +NaCl- und +Hyp-Abhängigkeit gezeigt wird.
-
Der
Scan, der in 59 gezeigt ist, welcher GST-Kollagen
betrifft, zeigt vier Spuren, die GST-Coll betreffen, d. h. eine
Spur die +Hyp/+NaCl/–IPTG
zeigt, wobei trans-4-Hydroxyprolin
und NaCl vorhanden sind, aber IPTG (der Protein-Expressionsinduktor)
nicht, und da es dort keinen Induktor gibt, gibt es keine Zielprotein-Bande;
eine Spur, die +NaCl/+IPTG/–Hyp
angibt, worin NaCl und IPTG vorhanden sind, aber trans-4-Hydroxyprolin
nicht, und da trans-4-Hydroxyprolin
nicht vorhanden ist, keine Zielprotein-Bande vorhanden ist; eine
Spur, die +NaCl/+Pro/+IPTG anzeigt, worin NaCl, Prolin und IPTG
vorhanden sind, aber da das Zielprotein nicht stabil ist, wenn es
Prolin enthält,
gibt es keine Zielprotein-Bande; und eine Spur, die als +IPTG/+NaCl/+Hyp
bezeichnet wird, worin IPTG, NaCl und trans-4-Hydroxyprolin vorhanden
sind, und da dieses Protein durch die Anwesenheit von trans-4-Hydroxyprolin
stabilisiert wird, ist eine durch einen Stern markierte Proteinbande
sichtbar.
-
Beispiel 17
-
Hydroxyprolin-Einbau in ein Kollagen-artiges
Peptid in E. coli
-
Ein
Plasmid (pGST-CM4, 60), das das Gen für Kollagen-Mimetikum 4 (CM 4, 61) (SEQ ID NO: 39) enthält, welches genetisch mit dem
3'-Ende des Gens
für S.
japanicum-Glutathion-S-Transferase
verbunden ist, wurde verwendet, um durch Elektroporierung den Prolin-auxotrophen
E. coli-Stamm JM109 (F–) zu transformieren.
Transformationskulturen wurden auf LB-Agar ausplattiert, der 100 μg/ml Ampicillin
enthält. Nach
einer Inkubation über
Nacht bei 37°C
wurde eine einzelne Kolonie einer frischen Transformationsplatte verwendet,
um 5 ml LB-Medium zu inokulieren, welche 100 μg/ml Ampicillin enthält. Nach
dem Wachstum über Nacht
bei 37°C
wurden 500 μl
dieser Kultur zentrifugiert, der Überstand verworfen, und das
Zellpellet wurde einmal mit 500 μl
M9-Medium (1 × M9-Salze,
0,5% Glucose, 1 mM MgCl2, 0,1% Thiamin,
20 μg/ml
Glycin, 200 μg/ml
Alanin, 100 μg/ml
der anderen Aminosäuren
ausgenommen Prolin und 400 μg/ml
Ampicillin) gewaschen. Die Zellen wurden schlußendlich in 5 ml M9-Medium
suspendiert, das 10 μg/ml
Prolin enthält
und 2 ml hiervon wurde verwendet, um 30 ml M9-Medium zu inokulieren,
das 10 μg/ml
Prolin enthält.
Nach der Inkubation unter Schütteln
bei 37°C
für 8 Stunden
wurde die Kultur zentrifugiert und das Zellpellet wurde einmal mit
M9-Medium gewaschen, das 5 μg/ml
Prolin enthält.
Das Pellet wurde in 15 ml M9-Medium resuspendiert, das 5 μg/ml Prolin enthält und diese
Kultur wurde verwendet, um 1 l M9-Medium zu inokulieren, das 5 μg/ml Prolin
enthält.
-
Diese
Kultur wurde für
18 Stunden bei 37°C
nach hungernd Prolin gezüchtet.
Zu diesem Zeitpunkt wurde die Kultur zentrifugiert, die Zellen wurden
einmal mit M9-Medium (ohne Prolin) gewaschen und die Zellen wurden
in 1 l M9-Medium resuspendiert, das 80 mM Hydroxyprolin, 0,5 M NaCl
und 1,5 mM Isopropyl-β-D-thiogalactopyranosid
enthält,
resuspendiert. Die Inkubation wurde bei 37°C unter Schütteln für 22 Stunden fortgesetzt. Die
Kulturen wurden zentrifugiert und die Zellpellets wurden bei –20°C gelagert
bis sie weiterverarbeitet wurden.
-
Beispiel 18
-
Prolin-Einbau in ein Kollagen-artiges
Peptid in E. coli
-
Ein
Plasmid (pGST-CM4, 60), das das Gen für Kollagen-Mimetikum 4 (CM 4, 61) (SEQ ID NO: 39) enthält, welches genetisch mit dem
3'-Ende des Gens
für S.
japanicum-Glutathion-S-Transferase
verbunden ist, wurde verwendet, um durch Elektroporierung den Prolin-auxotrophen
E. coli-Stamm JM109 (F–) zu transformieren.
Transformationskulturen wurden auf LB-Agar ausplattiert, der 100 μg/ml Ampicillin
enthält. Nach
einer Inkubation über
Nacht bei 37°C
wurde eine einzelne Kolonie einer frischen Transformationsplatte verwendet,
um 5 ml LB-Medium zu inokulieren, welche 100 μg/ml Ampicillin enthält. Nach
dem Wachstum über Nacht
bei 37°C
wurden 500 μl
dieser Kultur zentrifugiert, der Überstand verworfen, und das
Zellpellet wurde einmal mit 500 μl
M9-Medium (1 × M9-Salze,
0,5% Glucose, 1 mM MgCl2, 0,1% Thiamin,
20 μg/ml
Glycin, 200 μg/ml
Alanin, 100 μg/ml
der anderen Aminosäuren
ausgenommen Prolin und 400 μg/ml
Ampicillin) gewaschen. Die Zellen wurden schlußendlich in 5 ml M9-Medium
suspendiert, das 10 μg/ml
Prolin enthält
und 2 ml hiervon wurden verwendet, um 30 ml M9-Medium zu inokulieren,
das 10 μg/ml
Prolin enthält.
Nach der Inkubation unter Schütteln
bei 37°C
für 8 Stunden
wurde die Kultur zentrifugiert und das Zellpellet wurde einmal mit
M9-Medium gewaschen, das 5 μg/ml
Prolin enthält.
Das Pellet wurde in 15 ml M9-Medium resuspendiert, das 5 μg/ml Prolin enthält und diese
Kultur wurde verwendet, um 1 l M9-Medium zu inokulieren, das 5 μg/ml Prolin
enthält.
Diese Kultur wurde für
18 Stunden bei 37°C
nach Prolin hungernd gezüchtet.
Zu diesem Zeitpunkt wurde die Kultur zentrifugiert, die Zellen wurden
einmal mit M9-Medium (ohne Prolin) gewaschen und die Zellen wurden
in 1 l M9-Medium
resuspendiert, das 80 mM Hydroxyprolin, 0,5 M NaCl und 1,5 mM Isopropyl-β-D-thiogalactopyranosid
enthält,
resuspendiert. Die Inkubation wurde bei 37°C unter Schütteln für 22 Stunden fortgesetzt. Die Kulturen
wurden zentrifugiert und die Zellpellets wurden bei –20°C gelagert
bis sie weiterverarbeitet wurden.
-
Beispiel 19
-
Reinigung von Hydroxyprolin-haltigem Kollagen-artigen
Peptid aus E. coli
-
Das
Zellpellet aus 1 l Fermentationskultur, welche wie in Beispiel 17
oben beschrieben hergestellt wurde, wurde in 20 ml Dulbecco's Phosphat-gepufferter
Salzlösung
(pH 7,1) (PBS), welche 1 mM EDTA, 100 μM PMSF, 0,5 μg/ml E64 und 0,7 μg/ml Pepstatin
(Resuspensionspuffer) enthält,
resuspendiert. Die Zellen wurden lysiert, indem sie zweimal durch
eine French-Presse passiert wurden. Nach der Lyse wurde die Suspension für 30 Minuten
bei 30 000 xg zentrifugiert. Der Überstand wurde verworfen und
das Pellet wurde einmal mit 5 ml Resuspensionspuffer, welcher 1
M Harnstoff enthält
und mit 0,5% Triton X100 gewaschen, gefolgt von einem Waschschritt
mit 7 ml mit Resuspensionspuffer ohne Harnstoff oder Triton X100.
Das Pellet wurde schließlich
in 5 ml 6 M Guanidinhydrochlorids in Dulbeccos-Phosphat-gepufferter
Salzlösung
(pH 7,1) resuspendiert, die 1 mM EDTA und 2 mM β-Mercaptoethanol enthält und für 3 × 60 Sekunden
auf Eis mit Ultraschall behandelt (Mikrotip, Stärke = 3,5, Heat Systems XL-2020
model sonicator). Die beschallte Suspension wurde bei 4°C für 18 Stunden
inkubiert und dann bei 14 000 Upm in einer Mikrozentrifuge zentrifugiert.
Der Überstand (6
ml) wurde gegen 4 × 4
l destillierten Wassers bei 4°C
dialysiert (10 000 MWCO). Die Inhalte der Dialyseröhrchen wurden
in eine 150 ml-Rundbodenflasche überführt und
bis zur Trockenheit lyophilisiert. Der Rest (~30 mg) wurde in 3
ml 70%iger Ameisensäure
gelöst
und 40 mg Cyanogenbromid wurde zugegeben. Die Flasche wurde einmal
mit Stickstoff ausgespült,
geleert und es wurde ihr ermöglicht
für 18
Stunden bei Raumtemperatur zu Rühren.
Der Inhalt der Flasche wurde im Vakuum bei Raumtemperatur bis zur
Trockenheit gebracht, der Rest wurde in 5 ml destilliertem Wasser
resuspendiert und wieder bis zur Trockenheit verdampft. Dies wurde
zweimal wiederholt. Der Rest wurde schließlich in 2 ml 0,2%iger Trifluoressigsäure (TFA)
gelöst.
Das Trifluoressigsäure-lösliche Material
wurde in 100 μl-Aliquots
auf eine Roros R2-Säule
(4,6 mm × 100
mm) aufgetragen, welche bei 5 ml/min mit einem Ausgangspuffer von
98% 0,1% Trifluoressigsäure
in Wasser/2% 0,1% TFA in Acetonitril läuft. Das Hydroxyprolin-haltige
Protein wurde mit einem Gradienten aus 2% zu 0,1%igem TFA/Acetonitril
bis 40% zu 0,1% TFA/Acetonitril über
25 Säulenvolumina
eluiert (62A). Das Kollagen-Mimetikum
eluierte zwischen 18 und 23%/0,1% TFA/Acetonitril. 62A ist ein Chromatogramm der Eluierung des Hydroxyprolin-haltigen
CM4 von einer Poros RP2-Säule
(erhältlich
von Perseptive Biosystems, Framingham, MA). Der Pfeil zeigt den
Peak an, welcher das Hydroxyprolin-haltige CM4 enthält. Die Fraktionen wurden mittels
SDS-PAGE untersucht und die Kollagen-Mimetikum-haltigen Fraktionen
wurden gepoolt und lyophilisiert. Lyophilisiertes Material wurde
bei –20°C gelagert.
-
Beispiel 20
-
Reinigung von Prolin-haltigem Kollagen-artigen
Peptid aus E. coli
-
Das
Zellpellet aus 500 ml Fermentationskultur, welches wie oben in Beispiel
18 beschrieben hergestellt wurde, wurde in 20 ml Dulbeccos-Phosphat-gepufferter
Salzlösung
(pH 7,1) (PBS) resuspendiert, welche 10 mM EDTA, 100 μM PMSF, 0,5 μg/ml E64
und 0,06 μg/ml
Aprotinin enthält.
Lysozym (2 mg) wurde zu der Suspension zugegeben, die bei 4°C für 60 Minuten
inkubiert wurde. Die Suspension wurde für 5 × 60 Sekunden beschallt (Mikrotip,
Power = 3,5, Heat Systems XL-2020 model Sonicator). Die beschallte
Suspension wurde bei 20 000 xg für
15 Minuten zentrifugiert. Der Überstand
wurde auf 1% Triton X100 eingestellt und für 30 Minuten bei Raumtemperatur
mit 7 ml Glutathionsepharose 4B prääquilibriert in PBS inkubiert.
Die Suspension wurde für
3 Minuten bei 500 Upm zentrifugiert. Der Überstand wurde dekantiert und
das Harz wurde dreimal mit 8 ml PBS gewaschen. Gebundene Proteine
wurden mit 3 Aliquots (2 ml jeweils, 10 Minuten leichtes Schwenken
bei Raumtemperatur) aus 10 mM Glutathion 50 mM Tris (pH 8,0) eluiert.
Die Eluate wurden kombiniert und dialysiert (10 000 MWCO), gegen
3 × 4
l destillierten Wassers bei 4°C.
Die Inhalte der Dialyseröhrchen
wurden in eine 150 ml-Rundbodenflasche überführt und bis zur Trockenheit
lyophilisiert. Der Rest wurde in 3 ml 70%iger Ameisensäure gelöst und 4
mg Cyanogenbromid wurde zugegeben. Die Flasche wurde einmal mit
Stickstoff ausgespült,
geleert und es wurde ihr ermöglicht
für 18
Stunden bei Raumtemperatur zu Rühren. Der
Inhalt der Flasche wurde im Vakuum bei Raumtemperatur bis zur Trockenheit
gebracht, der Rest wurde in 5 ml destilliertem Wasser resuspendiert
und wieder bis zur Trockenheit verdampft. Dies wurde zweimal wiederholt.
Der Rest wurde schließlich
in 2 ml 0,2%iger Trifluoressigsäure
(TFA) gelöst.
-
Das
Trifluoressigsäure-lösliche Material
wurde in 100 μl-Aliquots auf eine
Roros R2-Säule
(4,6 mm × 100
mm) aufgetragen, welche bei 5 ml/min mit einem Ausgangspuffer von
98% 0,1% Trifluoressigsäure
in Wasser/2% 0,1% TFA in Acetonitril läuft. Das Hydroxyprolin-haltige
Protein wurde mit einem Gradienten aus 2% 0,1%igem TFA/Acetonitril
zu 40% 0,1% TFA/Acetonitril über
25 Säulenvolumina
eluiert (62A). Das Kollagen-Mimetikum
eluierte zwischen 18 und 23% 0,1% TFA/Acetonitril. 62A ist ein Chromatogramm der Eluierung des Hydroxyprolin-haltigen
CM4 von einer Poros RP2-Säule
(erhältlich
von Perseptive Biosystems, Framingham, MA). Der Pfeil zeigt den
Peak an, welcher das Hydroxyprolin-haltige CM4 enthält. Die Fraktionen wurden aus
SDS-PAGE untersucht und die Kollagen-Mimetikum-haltigen Fraktionen
wurden gepoolt und lyophilisiert. Lyophilisiertes Material wurde
bei –20°C gelagert.
-
Beispiel 21
-
Aminosäureanalyse des Hydroxyprolin-haltigen
Kollagenmimetikums und des Protein-haltigen Kollagenmimitikums
-
Ungefähr 30 μg des gereinigten
Hydroxyprolin-haltigen Kollagenmimetikums und des Prolin-haltigen Kollagenmimetikums,
die hergestellt wurden wie in den Beispielen 19 bzw. 20 beschrieben,
wurden in 250 μl 6
N Salzsäure
in Glasampullen gelöst.
Die Ampullen wurden zweimal mit Stickstoff gespült, unter Vakuum versiegelt
und bei 110°C
für 23
Stunden inkubiert. Nach der Hydrolyse wurden die Proben aus den
Ampullen entfernt und im Vakuum bis zur Trockenheit gebracht. Die
Proben wurden in 15 μl
0,1 N Salzsäure
gelöst
und eine Aminosäureanalyse
auf einem Hewlett Packard AminoQuant 1090 Aminosäure-Analysegerät unter
Verwendung von Standard-OPA und FMOC-Derivatisierungschemie unterworfen.
Beispiele der Ergebnisse der Aminosäureanalyse, die den Bereich
der Chromatogramme darstellen, wo die sekundären Aminosäuren (Prolin und Hydroxyprolin)
eluieren, sind in den 63A bis 63D gezeigt. Diese Figuren zeigen auch Chromatogramme
von Prolin- und Hydroxyprolin-Aminosäurestandards.
Genauer gesagt zeigt 63A ein
Chromatogramm eines Prolin-Aminosäurestandards (250 pmol). *
zeigt einen kontaminierenden Peak an; 63B zeigt ein
Chromatogramm eine Hydroxyprolin-Aminosäurestandards (250 Pool). *
zeigt einen kontaminierenden Peak an. 63C stellt
ein Aminosäure-Analysechromatogramm
der Hydrolyse von Prolin-haltigem CM4 dar. Nur der Bereich des Chromatogramms,
in dem Prolin und Hydroxyprolin eluieren, ist gezeigt. * zeigt einen
kontaminierenden Peak an. 63D stellt
ein Aminosäure-Analysechromatogramm
der Hydrolyse von Hydroxyprolin-haltigem CM4 dar. Nur der Bereich
des Chromatogramms, wo Prolin und Hydroxyprolin eluieren, ist gezeigt.
Das * zeigt einen kontaminierenden Peak an.
-
Beispiel 22
-
Bestimmung der Prolin-Hungerbedingungen
in E. coli (Stamm JM109 (F–))
-
Ein
Plasmid (pGST-CM4, 60), das das Gen für Kollagen-Mimetikum 4 (CM4, 61) enthält,
das genetisch mit dem 3'-Ende
des Gens für
S. japonicum-Glutathion-S-Transferase verbunden ist, wurde verwendet,
um durch Elektroporation den Prolin-auxotrophen E. coli-Stamm JM106
(F–)
zu transformieren. Die Transformationskulturen wurden auf LB-Agar ausplattiert,
welcher 100 μg/ml
Ampicillin enthält.
Nach einer Inkubation über
Nacht bei 37°C
wird eine einzelne Kolonie von einer frischen Transformationsplatte
verwendet, um 2 ml M9-Medium zu inokulieren (1 × M9-Salze, 0,5% Glucose, 1
mM MgCl2, 0,01% Thiamin, 200 μg/ml Glycin, 200 μg/ml Alanin,
100 μg/ml
der anderen Aminosäuren
ausgenommen Prolin und 200 μg/ml
Carbenicillin) und welches 20 μg/ml
Prolin enthält.
Nach dem Wachstum bei 37°C
unter Schütteln
für 8 Stunden
wurden 1,5 ml verwendet, um 27 ml M9-Medium zu inokulieren, das
45 μg/ml
Prolin enthält.
Nach der Inkubation bei 37°C unter
Schütteln
für 7 Stunden
wurde die Kultur zentrifugiert, das Zellpellet wurde mit 7 ml M9-Medium
ohne Prolin gewaschen und schließlich in 17 ml M9-Medium ohne
Prolin resuspendiert. Diese Kultur wurde verwendet, um vier 35 ml-Kulturen
M9-Medium zu inokulieren, welche 4 μg/ml Prolin enthalten bei einer
OD600 von 0,028. Kulturen wurden unter Schütteln bei 37°C inkubiert
und die OD600 wurde überwacht.
Nach 13,5 Stunden Wachstum hatte die OD600 ein Plateau erreicht.
Zu diesem Zeitpunkt wurde eine Kultur mit 15 μg/ml Prolin supplementiert,
eine mit 15 μg/ml
Hydroxyprolin, eine mit 15 μg/ml
aller Aminosäuren
ausgenommen Prolin und Hydroxyprolin, und eine Kultur mit gar nichts.
Die Inkubation wurde fortgesetzt und die OD600 für insgesamt 24 Stunden überwacht. 64 ist ein Graph der OD600 gegenüber der
Zeit für
Kulturen von JM109 (F–), welche bis zum Plateau
gezüchtet
wurden und dann mit verschiedenen Aminosäuren supplementiert wurden. Der
Punkt, an dem die Kulturen ergänzt
wurden, ist mit einem Pfeil angegeben. Das Hungern nach Prolin ist erkennbar,
da nur die Kultur, die mit Prolin supplementiert wurde, über das
Plateau hinaus wuchs.
-
Beispiel 23
-
Hydroxyprolin-Einbau in Typ I (α1)-Kollagen
in E. coli
-
Ein
Plasmid (pHuCol(α1)Ec, 65),
welches das Gen für
Typ I (α1)-Kollagen mit optimierter E. coli-Codonverwendung
(39A–39E) (SEQ ID NO: 19) unter Kontrolle des Tac-Promotors enthält und das
Gen für
Chloramphenicol-Resistenz enthält,
wurde verwendet, um durch Elektroporation den Prolin-auxotrophen
E. coli-Stamm JM109 (F–) zu transformieren.
Die Transformationskulturen wurden auf LB-Agar ausplattiert, welcher 20 μg/ml Chloramphenicol
enthält.
-
Nach
der Inkubation über
Nacht bei 37°C
wurde eine einzelne Kolonie einer frischen Transformationsplatte
verwendet, um 100 ml LB-Medium zu inokulieren, das 20 μg/ml Chloramphenicol
enthält.
Diese Kultur wurde bis zu einer OD600 nm von 0,5 gezüchtet und
100 μl-Aliquots
wurden in 1,5 ml-Röhrchen überführt. Die Röhrchen wurden
bei –80°C gelagert.
Zur Expression wurde ein Röhrchen
auf Eis aufgetaut und verwendet, um 25 ml LB-Medium zu inokulieren,
das 20 μg/ml
Chloramphenicol enthält.
Nach dem Wachstum über
Nacht bei 37°C
wurde ein 4 ml-Aliquot entfernt, zentrifugiert, und das Zellpellet
wurde einmal mit 1 ml 2 × YT-Medium gewaschen,
das 20 μg/ml
Chloramphenicol enthält,
und die gewaschenen Zellen wurden verwendet, um 1 l 2 × YT-Medium
zu inokulieren, das 20 μg/ml
Chloramphenicol enthält.
Diese Kultur wurde bei 37°C
bis zu einer OD 600 nm von 0,8 gezüchtet. Die Kultur wurde zentrifugiert
und das Zellpellet wurde einmal mit 100 ml M9-Medium gewaschen (1 × M9-Salze, 0,5% Glucose, 1
mM MgCl2, 0,01% Thiamin, 200 μg/ml Glycin,
200 μg/ml
Alanin, 100 μg/ml
der anderen Aminosäuren
ausgenommen Prolin und 20 μg/ml
Chloramphenicol). Die Zellen wurden in 910 ml M9-Medium (1 × M9-Salze,
0,5% Glucose, 1 mM MgCl2, 0,01% Thiamin,
200 μg/ml Glycin,
200 μg/ml
Alanin, 100 μg/ml
der anderen Aminosäuren
ausgenommen Prolin und 20 μg/ml
Chloramphenicol) resuspendiert und für 30 Minuten bei 37°C wachsen
gelassen. NaCl (80 ml, 5 M), Hydroxyprolin (7,5 ml, 2 M) und IPTG
(500 μl
1 M) wurde zugegeben und das Wachstum wurde für 3 Stunden fortgesetzt. Die Zellen
wurden durch Zentrifugieren geerntet und bei –20°C gelagert.
-
Beispiel 24
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Hydroxyprolin-Einbau in Typ I (α2)-Kollagen
in E. coli
-
Ein
Plasmid (pHuCol(α2)Ec, 66),
welches das Gen für
Typ I (α2)-Kollagen mit optimierter E. coli-Codonverwendung
(50A–50E) (SEQ ID NO: 31) unter Kontrolle des Tac- Promotors enthält, und
das das Gen für
Chloramphenicolresistenz enthält,
wurde verwendet, um durch Elektroporation den Prolin-auxotrophen
E. coli-Stamm JM109 (F–) zu transformieren.
Die Transformationskulturen wurden auf LB-Agar ausplattiert, welcher
20 μg/ml
Chloramphenicol enthält.
Nach der Inkubation über
Nacht bei 37°C
wurde eine einzelne Kolonie einer frischen Transformationsplatte
verwendet, um 100 ml LB-Medium zu inokulieren, das 20 μg/ml Chloramphenicol
enthält.
Diese Kultur wurde bis zu einer OD600 nm von 0,5 gezüchtet und
100 μl-Aliquots wurden
in 1,5 ml-Röhrchen überführt. Die
Röhrchen
wurden bei –80°C gelagert.
Zur Expression wurde ein Röhrchen
auf Eis aufgetaut und verwendet, um 25 ml LB-Medium zu inokulieren,
das 20 μg/ml
Chloramphenicol enthält.
Nach dem Wachstum über
Nacht bei 37°C
wurde ein 4 ml-Aliquot entfernt, zentrifugiert, und das Zellpellet
wurde einmal mit 1 ml 2 × YT-Medium
gewaschen, das 20 μg/ml
Chloramphenicol enthält,
und die gewaschenen Zellen wurden verwendet, um 1 l 2 × YT-Medium
zu inokulieren, das 20 μg/ml
Chloramphenicol enthält.
Diese Kultur wurde bei 37°C
bis zu einer OD 600 nm von 0,8 gezüchtet. Die Kultur wurde zentrifugiert und
das Zellpellet wurde einmal mit 100 ml M9-Medium gewaschen (1 × M9-Salze,
0,5% Glucose, 1 mM MgCl2, 0,01% Thiamin,
200 μg/ml
Glycin, 200 μg/ml
Alanin, 100 μg/ml
der anderen Aminosäuren
ausgenommen Prolin und 20 μg/ml
Chloramphenicol). Die Zellen wurden in 910 ml M9-Medium (1 × M9-Salze,
0,5% Glucose, 1 mM MgCl2, 0,01% Thiamin,
200 μg/ml
Glycin, 200 μg/ml
Alanin, 100 μg/ml
der anderen Aminosäuren ausgenommen
Prolin und 20 μg/ml
Chloramphenicol) resuspendiert und für 30 Minuten bei 37°C wachsen
gelassen. NaCl (80 ml, 5 M), Hydroxyprolin (7,5 ml, 2 M) und IPTG
(500 μl
1 M) wurde zugegeben und das Wachstum wurde für 3 Stunden fortgesetzt. Die
Zellen wurden durch Zentrifugieren geerntet und bei –20°C gelagert.
-
Beispiel 25
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Hydroxyprolin-Einbau in ein C-terminales
Fragment vom Typ I (α1)-Kollagen in E. coli
-
Ein
Plasmid (pD4-α1, 67), welches das Gen für die Carboxy-terminalen 219
Aminosäuren
des menschlichen Typ I (α1)-Kollagens mit optimierter E. coli-Codonverwendung
codiert, welches an das 3'-Ende des
Gens für
Glutathion-S-Transferase
fusioniert ist und unter Kontrolle des Tac-Promotors ist, und das ein Gen für Ampicillin-Resistenz
enthält,
wurde verwendet, um durch Elektroporation den Prolin-auxotrophen
E. coli-Stamm JM109 (F–) zu transformieren.
Die Transformationskulturen wurden auf LB-Agar ausplattiert, welcher 100 μg/ml Ampicillin
enthält.
Nach der Inkubation über
Nacht bei 37°C
wurde eine einzelne Kolonie einer frischen Transformationsplatte
verwendet, um 100 ml LB-Medium zu inokulieren, das 100 μg/ml Ampicillin
enthält.
Diese Kultur wurde bis zu einer OD600 nm von 0,5 gezüchtet und
100 μl-Aliquots
wurden in 1,5 ml-Röhrchen überführt. Die
Röhrchen
wurden bei –80°C gelagert.
Zur Expression wurde ein Röhrchen
auf Eis aufgetaut und verwendet, um 25 ml LB-Medium zu inokulieren,
das 400 μg/ml
Ampicillin enthält.
Nach dem Wachstum über
Nacht bei 37°C
wurde ein 4 ml-Aliquot entfernt, zentrifugiert, und das Zellpellet
wurde einmal mit 1 ml 2 × YT-Medium
gewaschen, das 400 μg/ml
Ampicillin enthält,
und die gewaschenen Zellen wurden verwendet, um 1 l 2 × YT-Medium
zu inokulieren, das 400 μg/ml
Ampicillin enthält.
Diese Kultur wurde bei 37°C
bis zu einer OD 600 nm von 0,8 gezüchtet. Die Kultur wurde zentrifugiert
und das Zellpellet wurde einmal mit 100 ml M9-Medium gewaschen (1 × M9-Salze, 0,5% Glucose, 1
mM MgCl2, 0,01% Thiamin, 200 μg/ml Glycin,
200 μg/ml
Alanin, 100 μg/ml
der anderen Aminosäuren
ausgenommen Prolin und 400 μg/ml
Ampicillin). Die Zellen wurden in 910 ml M9-Medium (1 × M9-Salze, 0,5% Glucose,
1 mM MgCl2, 0,01% Thiamin, 200 μg/ml Glycin, 200 μg/ml Alanin,
100 μg/ml
der anderen Aminosäuren
ausgenommen Prolin und 400 μg/ml
Ampicillin) resuspendiert und für
30 Minuten bei 37°C
wachsen gelassen. NaCl (80 ml, 5 M), Hydroxyprolin (7,5 ml, 2 M)
und IPTG (500 μl
1 M) wurde zugegeben und das Wachstum wurde für 3 Stunden fortgesetzt. Die
Zellen wurden durch Zentrifugieren geerntet und bei –20°C gelagert.
-
Beispiel 26
-
Hydroxyprolin-Einbau in ein C-terminales
Fragment von Typ I (α1)-Kollagen in E. coli
-
Ein
Plasmid (pD4-α2, 68), welches das Gen für die Carboxy-terminalen 219
Aminosäuren
des menschlichen Typ I (α2)-Kollagens mit optimierter E. coli-Codonverwendung
codiert, welches an das 3'-Ende des
Gens für
Glutathion-S-Transferase
fusioniert ist und unter Kontrolle des Tac-Promotors ist, und das das Gen für Ampicillin-Resistenz
enthält,
wurde verwendet, um durch Elektroporation den Prolin-auxotrophen
E. coli-Stamm JM109 (F–) zu transformieren.
Die Transformationskulturen wurden auf LB-Agar ausplattiert, welcher 100 μg/ml Ampicillin
enthält.
Nach der Inkubation über
Nacht bei 37°C
wurde eine einzelne Kolonie einer frischen Transformationsplatte
verwendet, um 100 ml LB-Medium zu inokulieren, das 100 μg/ml Ampicillin
enthält.
Diese Kultur wurde bis zu einer OD600 nm von 0,5 gezüchtet und
100 μl-Aliquots
wurden in 1,5 ml-Röhrchen überführt. Die
Röhrchen
wurden bei –80°C gelagert.
Zur Expression wurde ein Röhrchen
auf Eis aufgetaut und verwendet, um 25 ml LB-Medium zu inokulieren,
das 400 μg/ml
Ampicillin enthält.
Nach dem Wachstum über
Nacht bei 37°C
wurde ein 4 ml-Aliquot entfernt, zentrifugiert, und das Zellpellet
wurde einmal mit 1 ml 2 × YT-Medium
gewaschen, das 400 μg/ml
Ampicillin enthält,
und die gewaschenen Zellen wurden verwendet, um 1 l 2 × YT-Medium
zu inokulieren, das 400 μg/ml
Ampicillin enthält.
Diese Kultur wurde bei 37°C
bis zu einer OD 600 nm von 0,8 gezüchtet. Die Kultur wurde zentrifugiert
und das Zellpellet wurde einmal mit 100 ml M9-Medium gewaschen (1 × M9-Salze, 0,5% Glucose, 1
mM MgCl2, 0,01% Thiamin, 200 μg/ml Glycin,
200 μg/ml
Alanin, 100 μg/ml
der anderen Aminosäuren
ausgenommen Prolin und 400 μg/ml
Ampicillin). Die Zellen wurden in 910 ml M9-Medium (1 × M9-Salze, 0,5% Glucose,
1 mM MgCl2, 0,01% Thiamin, 200 μg/ml Glycin, 200 μg/ml Alanin,
100 μg/ml
der anderen Aminosäuren
ausgenommen Prolin und 400 μg/ml
Ampicillin) resuspendiert und für
30 Minuten bei 37°C
wachsen gelassen. NaCl (80 ml, 5 M), Hydroxyprolin (7,5 ml, 2 M)
und IPTG (500 μl
1 M) wurde zugegeben und das Wachstum wurde für 3 Stunden fortgesetzt. Die
Zellen wurden durch Zentrifugieren geerntet und bei –20°C gelagert.
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Beispiel 27
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Reinigung von Hydroxyprolin-haltigem C-terminalen
Fragment vom Typ I (α1)-Kollagen
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Zellmasse,
die aus einer 1 l-Kultur geerntet wurde, welche wie in Beispiel
25 gezüchtet
wurde, wurde in 30 ml Lysepuffer resuspendiert (2 M Harnstoff, 137
mM NaCl, 2,7 mM KCl, 4,3 mM Na2HPO4, 1,4 mM KH2PO4, 10 mM EDTA, 10 mM βME, 0,1% Triton X-100, pH 7,4)
bei 4°C.
Lysozym (Hühnereiweiß) wurde
zu 100 μg/l
zugegeben und die Lösung
wurde bei 4°C
für 30
Minuten inkubiert. Die Lösung
wurde zweimal durch eine Zellaufschluß-Presse (SLM Instruments,
Rochester, NY) passiert und dann bei 30 000 xg für 30 Minuten zentrifugiert.
Das Pellet wurde in 30 ml 50 mM Tris-HCl, pH 7,6, resuspendiert,
bei 30 000 xg für
30 Minuten zentrifugiert, und das Pellet wurde in 25 ml Lösungspuffer
(8 M Harnstoff, 137 mM NaCl, 2,7 mM KCl, 4,3 mM Na2HPO4, 1 mM KH2PO4, 5 mM βME)
aufgelöst.
Die Lösung
wurde bei 30 000 xg für
30 Minuten zentrifugiert und der Überstand wurde gegen zwei Wechsel
aus 4 l destillierten Wassers bei 4°C dialysiert. Nach der Dialyse wurde
die gesamte Mischung lyophilisiert. Der lyophilisierte Feststoff
wurde in 0,1 M HCl in einer Flasche unter Rühren gelöst. Nach der Zugabe eines 5-fachen Überschusses
aus kristallinem BrCN wurde die Flasche geleert und mit Stickstoff
gefüllt.
Die Spaltung wurde für
24 Stunden ablaufen gelassen, worauf das Lösungsmittel im Vakuum entfernt
wurde. Der Rest wurde in 0,1% Trifluoressigsäure (TFA) gelöst und mittels
Umkehrphasen-HPLC unter Verwendung einer Vydac C4 RP-HPLC-Säule (10 × 250 mm,
5 μ, 300 Å) auf einem
BioCad Sprint System (Perceptive Biosystems, Framingham, MA) gereinigt.
Hydroxyprolin-haltiges D4-Protein wurde mit einem Gradienten auf
15 bis 40% Acetonitril/0,1% TFA über
einen 45-minütigen
Zeitraum eluiert. Protein D4-αa
eluierte bei 26% Acetonitril/0,1% TFA.
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Beispiel 28
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Reinigung eines Hydroxyprolin-haltigen
C-terminalen Fragments vom Typ I (α2)-Kollagen
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Zellmasse,
die aus 1 l Kultur stammte, welche wie in Beispiel 26 gezüchtet wurde,
wurde in 30 ml Lysepuffer resuspendiert (2 M Harnstoff, 137 mM NaCl,
2,7 mM KCl, 4,3 mM Na2HPO4,
1,4 mM KH2PO4, 10
mM EDTA, 10 mM βME,
0,1% Triton X-100, pH 7,4) bei 4°C.
Lysozym (Hühnereieiweiß) wurde
zu 100 μg/l
zugegeben und die Lösung
wurde bei 4°C
für 30
Minuten inkubiert. Die Lösung
wurde zweimal durch eine Zellaufschluß-Presse (SLM Instruments, Rochester,
NY) passiert und dann bei 30 000 xg für 30 Minuten zentrifugiert. Das
Pellet wurde in 30 ml 50 mM Tris-HCl, pH 7,6, resuspendiert, bei
30 000 xg für
30 Minuten zentrifugiert, und das Pellet wurde in 25 ml Lösungspuffer
(8 M Harnstoff, 137 mM NaCl, 2,7 mM KCl, 4,3 mM Na2HPO4, 1 mM KH2PO4, 5 mM βME)
aufgelöst.
Die Lösung
wurde bei 30 000 xg für
30 Minuten zentrifugiert und der Überstand wurde gegen zwei Wechsel
aus 4 l destillierten Wassers bei 4°C dialysiert. Nach der Dialyse
wurde die gesamte Mischung lyophilisiert. Der lyophilisierte Feststoff
wurde in 0,1 M HCl in einer Flasche unter Rühren gelöst. Nach der Zugabe eines 5-fachen Überschusses
aus kristallinem BrCN wurde die Flasche geleert und mit Stickstoff
gefüllt.
Die Spaltung wurde für
24 Stunden ablaufen gelassen, worauf das Lösungsmittel im Vakuum entfernt
wurde. Der Rest wurde in 0,1% Trifluoressigsäure (TFA) gelöst und mittels
Umkehrphasen-HPLC unter Verwendung einer Vydac C4 RP-HPLC-Säule (10 × 250 mm, 5 μ, 300 Å) auf einem
BioCad Sprint System (Perceptive Biosystems, Framingham, MA) gereinigt.
Hydroxyprolin-haltiges D4-Protein wurde mit einem Gradienten auf
15 bis 40% Acetonitril/0,1% TFA über
einen 45-minütigen
Zeitraum eluiert. Protein D4-αa
eluierte bei 25% Acetonitril/0,1% TFA.
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Beispiel 29
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Aminosäure-Zusammensetzungsanalyse
eines Hydroxyprolin-haltigen
C-terminalen Fragments vom Typ I (α1)-Kollagen
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Protein
D4-αa (10 μg), welches
in Beispiel 27 gereinigt wurde, wurde bis zur Trockenheit in vacuo
in einem 1,5 ml-Mikrozentrifugenröhrchen gebracht.
Eine Probe wurde einer Aminosäureanalyse
im W. M. Keck-Foundation Biotechnology Resource Laboratory (New
Haven, CT) auf einem Applied Biosystems-Sequenziergerät, das mit
einem On-line-HPLC-System ausgerüstet
ist, unterworfen. Die experimentell bestimmte Sequenz der ersten
13 Aminosäuren
(SEQ ID NO: 41) und die Sequenz die aufgrund der DNA-Sequenz vorhergesagt
wurde (SEQ ID NO: 42) ist in 69 gezeigt.
Eine Probe des Proteins D4-α1
wurde einer Massenspektrumsanalyse auf einem VG Biotech BIO-Q-Quadropole-Analysegerät bei M-Scan,
Inc. (West Chester, PA) unterworfen. Das Massenspektrum und das
vorhergesagte Molekulargewicht des Proteins D4-α1, wenn es 100% Hydroxyprolin
anstelle von Prolin enthält,
ist in 70 angegeben. Das vorhergesagte
Molekulargewicht des Proteins D4-α1,
das 100% Hydroxyprolin anstelle von Prolin enthält, beträgt 20 807,8 Da. Das experimentell
bestimmte Molekulargewicht war 20 807,5 Da.
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Beispiel 30
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Konstruktion der Carboxy-terminalen 219
Aminosäuren
des menschlichen Collagen-Typ I (α1)-Fragment-Gens mit optimierter E. coli-Codonverwendung
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Die
Nukleotidsequenz des 657 Nukleotide langen Gens der Carboxy-terminalen
219 Aminosäuren
des menschlichen Typ I (α1)-Kollagens mit optimierter E. coli-Codonverwendung
ist in 71 gezeigt. Zur Synthese dieses
Gens wurden einzigartige Restriktionsschnittstellen identifiziert
oder ungefähr
alle 150 Basenpaare erzeugt. Oligos aus ungefähr 80 Nukleotiden wurden auf
einem Beckman Oligo 1000 DNA-Synthesegerät synthetisiert,
gespalten und mit wäßriger NH4OH entschützt und mittels Elektrophorese
in 7 M Harnstoff/12% Polyacrylamidgelen gereinigt. Jeder Satz an
Oligos wurde so entworfen, daß er
eine EcoRI-Restriktionsenzymschnittstelle am 5'-Ende hat, eine einzigartige Restriktionsenzymschnittstelle
nahe dem 3'-Ende,
gefolgt von der TAAT-Stoppsequenz und einer HindIII-Restriktionsenzymschnittstelle
ganz am 3'-Ende.
Die ersten vier Oligos, welche die ersten 84 Aminosäuren der
Carboxy-terminalen
219 Aminosäuren
des menschlichen Typ I (α1)-Kollagens
mit optimierter E. coli-Codonverwendung umfassen, sind in 81 angegeben (SEQ ID NO: 47–50).
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Oligos
N4-1 (SEQ ID NO: 47) und N4-2 (SEQ ID NO: 48) (1 μg jeweils),
wurden in 20 μl
T7-DNA-Polymerase-Puffer (40 mM Tris-HCl (pH 8,0), 5 mM MgCl2, 5 mM Dithiothreitol, 50 mM NaCl, 0,05
mg/ml Rinderserumalbumin) durch Erwärmen bei 90°C für 5 Minuten, gefolgt von langsamen
Abkühlen
auf Raumtemperatur aneinandergelagert. Nach einer kurzen Zentrifugierung
bei 14 000 Upm, wurden 10 Einheiten T7-DNA-Polymerase und 2 μl einer Lösung aus allen vier dNTPs (dATP,
dGTP, dCTP, dTTP, jeweils 2,5 mM) zu den aneinandergelagerten Oligos
gegeben. Die Verlängerungsreaktionen
wurden bei 37°C
für 30
min inkubiert und dann bei 70°C
für 10
Minuten erwärmt.
Nach dem Abkühlen
auf Raumtemperatur, wurde HindIII-Puffer (5 μl einer 10-fach Konzentration),
20 μl H2O und 10 Einheit HindIII-Restriktionsenzym
hinzugegeben und die Röhrchen wurden
bei 37°C
für 10
Stunden inkubiert. HindIII-Puffer
(2 μl einer
10-fach Konzentration), 13,5 μl
0,5 M Tris-HCl (pH
7,5), 1,8 μl
1% Triton X100, 5,6 μl
H2O und 20 U EcoRI wurden zu jedem Röhrchen hinzugegeben und
die Inkubation wurde bei 37°C
für 2 Stunden
fortgesetzt. Die Verdaus wurden einmal mit einem gleichen Volumen
an Phenol, einmal mit Phenol/Chloroform/Isoamylalkohol und einmal
mit Chloroform/Isoamylalkohol extrahiert. Nach einer Ethanol-Präzipitation
wurde das Pellet in 10 μl
TE-Puffer (10 mM Tris-HCl (pH 8,0), 1 mM EDTA) resuspendiert. Vom
resuspendierten Pellet wurde 4 μl über Nacht
bei 16°C
mit Agarosegel gereinigtem EcoRI/HindIII-verdautem pBSKS+-Vektor (1 μg) unter Verwendung von T4-DNA-Ligase
(100 Einheiten) ligiert. Eine Hälfte
des Transformationsgemisches wurde durch Wärmeschock in DH5α-Zellen transformiert und
100 μl der
1,0 ml-Transformationsmischung wurden auf Luria-Nährflüssigkeit(LB)-Agarplatten
ausplattiert, welche 70 μg/ml
Ampicillin enthalten. Die Platten wurden über Nacht bei 37°C inkubiert.
Die Ampicillin-resistenten Kolonien (6–12) wurden herausgepickt und über Nacht
in LB-Medium gezüchtet,
welche 70 μg/ml
Ampicillin enthalten. Plasmid-DNA wurde aus jeder Kultur durch Wizard
Minipreps (Promega Corporation, Madison WI) isoliert und auf das
Vorhandensein des ungefähr
120 Basenpaaren langen Isertionen durch Verdau mit EcoRI und HindIII
durchmustert und durch Laufenlassen der verdauten Produkte auf Agarose-Elektrophoresegelen.
Klone mit Insertionen wurde mittels Standard-Didesoxyterminations-DNA- Sequenzierung überprüft. Der
korrekte Klon wurde als pBSN4-1 bezeichnet.
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Oligos
N4-3 (SEQ ID NO: 49) und N4-4 (SEQ ID NO: 50) (81) wurden synthetisiert, gereinigt, aneinandergelagert,
verlängert
und nach genau dem gleichen Verfahren, das oben für die Oligos
N4-1 und N4-2 angegeben ist, in pBSKS+ kloniert.
Das daraus hervorgehende Plasmid wurde als pBSN4-2A bezeichnet.
Um die Abschnitte des Kollagen-Gens von pBSN4-1 und pBSN4-2A zusammenzuklonieren,
wurde das Plasmid pBSN4-1 (1 μg)
für 2 Stunden
bei 37°C
mit ApaLI und HindIII verdaut. Der verdaute Vektor wurde mittels
Agarosegelelektrophorese gereinigt. Plasmid pBSN4-2A (3 μg) wurde
für 2 Stunden
bei 37°C
mit ApaLI und HindIII verdaut und das Insert wurde mittels Agarosegelelektrophorese
gereinigt. ApaLI/HindIII-verdautes
pBSN4-1 wurde mit dieser Insertion über Nacht bei 16°C mit T4-DNA-Ligase
ligiert. Eine Hälfte
der Ligationsmischung wurde in DH5α-Zellen transformiert und 1/10
des Transformationsgemisches wurde auf LB-Agarplatten ausplattiert,
die 70 μg/ml
Ampicillin enthalten. Nach einer Über-Nacht-Inkubation bei 37°C wurden
Ampicillin-resistente Klone herausgepickt und auf das Vorhandensein
der Insert-DNA, die oben beschrieben wurde, durchmustert. Klone
wurde mittels Didesoxy-Terminationssequenzierung überprüft. Der
korrekte Klon wurde als pBSN4-2 bezeichnet.
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In ähnlicher
Weise wurde der Rest des Gens für
die Carboxy-terminalen
219 Aminosäuren
des menschlichen Typ I (α1)-Kollagens
mit optimierter E. coli-Codonverwendung hergestellt, so daß die endgültige DNA-Sequenz
die ist, die in 71 (SEQ ID NO: 43) angegeben
ist.
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