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GEBIET DER
ERFINDUNG
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Die
vorliegende Erfindung betrifft allgemein das Gebiet der Proteinherstellung
und -reinigung. Insbesondere betrifft die vorliegende Erfindung
ein Verfahren zur Isolation von großen Mengen hoch konzentrierter, aktiver
Proteine aus interzellulären
Pflanzenmaterial über
ein Vakuum- und Zentrifugationsverfahren, das das Pflanzenmaterial
nicht zerstört,
so dass eine zusätzliche
Proteinextraktion aus dem Pflanzenmaterial ermöglicht wird.
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HINTERGRUND
DER ERFINDUNG
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Es
gibt viele Beispiele für
wertvolle Proteine, die in pharmazeutischen und industriellen Anwendungen von
Nutzen sind. Oft werden diese Moleküle in großen Mengen und in teilweise
oder stark gereinigten Formulierungen benötigt, um die Produktqualität und -leistung
aufrechtzuerhalten. Pflanzen sind eine kostengünstige Quelle für Proteine,
einschließlich
rekombinante Proteine. Es ist oft gewünscht worden, Proteine in großen Mengen
in Pflanzen herzustellen. Allerdings sind die Probleme, die mit
der Extraktion und Verarbeitung von Produkten aus homogenisierten
Pflanzengeweben sowie der Reinigung und Gewinnung des rekombinanten Proteinsprodukts
in Verbindung stehen, als beträchtlich
angesehen worden. Austin u.a. Annals New York Academy of Science,
721:234-244 (1994). Diese Probleme stellen die Haupthindernisse
für eine
erfolgreiche rekombinante Proteinherstellung in Pflanzen im großen und
kommerziell wertvollen Umfang dar.
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Pflanzenzellen
sollen Proteine auf den Membranen des endoplasmatischen Retikulums
synthetisieren und die synthetisierten Proteine zu den Zelloberflächen in
sekretorischen Vesikeln, die beim Golgi-Apparat gebildet wurden,
transportieren. Dieses Thema wird von Jones u.a., New Phytology,
111:567-597 (1989) erörtert. Eine
wichtige Forschungsarbeit widmet sich dem Aufklären der spezifischen Mechanismen
in Bezug auf die Proteinsekretion für mehrere bestimmte Proteine
in speziellen Pflanzengeweben oder Zellkulturen. Beispiele für solche
Bemühungen
werden von Herbers u.a., Biotechnology 13:63-66 (1995), Denecke
u.a., The Plant Cell 2:51-59 (1990), Melchers u.a., Plant Molecular
Biology 21:583-593 (1993) und Sato u.a., Biochemical and Biophysical
Research Communications 211(3):909-913 (1995) geliefert. Im Fall
von Proteinen, die nicht in das Pflanzenzellapoplasma oder den interzellulären Raum
sekretiert werden, muss ein Mechanismus zum Lysieren der Pflanzenzellwand
verwendet werden, um das interessierende Protein freizusetzen und
festzuhalten. Pflanzenzellen müssen
sehr hohen Scherkräften
ausgesetzt werden, um die Zellwände
aufzubrechen und die zellulären
Membranen zu lysieren und so den intrazellulären Inhalt freizugeben. Interessierende
Proteine, ob rekombinant hergestellt oder natürlich durch die vorliegende
Pflanze erzeugt, werden dadurch einer feindlichen chemischen Umgebung
ausgesetzt und werden dadurch, dass das Produkt Enzymen und kleinen
Molekülen,
die vor der Homogenisierung des Gewebes in Abteilungen eingeteilt
wurden, ausgesetzt wird, besonders oxidativ und proteolytisch geschädigt. Darüber hinaus
wird das meiste andere gesamte zelluläre Protein mit dem interessierenden
Protein gemischt, wodurch erhebliche Reinigungsprobleme entstehen,
wenn ein solches Zelllyseverfahren durchgeführt wird. Um die biosynthetische
Kapazität
von Pflanzen für
eine zuverlässige Proteinherstellung
zu nutzen, ist ein Verfahren zum Erhalten von speziellen Proteinen,
die in den interzellulären
Raum (Apoplasma) von Pflanzengeweben sekretiert werden können, wünschenswert.
Einem solchen Verfahren geht der Bedarf an einer Homo genisierung
voraus. Wenn ein solches Verfahren durchgeführt wird, könnte der Pflanzenmaterialanteil,
der ein oder mehr interessierende Proteine enthält, ohne Homogenisierung erhalten
werden. Daher sieht ein solches Verfahren vor, dass der Pflanzenextrakt
für das
bestimmte, interessierende Protein angereichert wird, und das Protein
wird vor einem gewissen chemischen und enzymatischen Abbau geschützt.
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Da
die wertvollen, interessierenden Proteine und Produkte unterteilt
oder in den interstitiellen Raum sekretiert werden, erleichtert
ein Vakuumdruck die Einführung
des Infiltrationsmediums in den interstitiellen Raum. In ähnlicher
Weise können
verschiedene Kräfte
angelegt werden, um die zurückgehaltene
Flüssigkeit zu
entfernen. Eine Zentrifugalkraft von 1.000 × G ist wirksam. Mittels der
Schwerkraft kann die zurückgehaltene
Flüssigkeit
in einem Vakuumabscheider gesammelt werden. Mit oder ohne Vakuuminfiltration
eines Puffers kann das Enzym durch Einfrieren des Gewebes, Auftauen
und Anlegen eines physikalischen Drucks zur Gewinnung der Flüssigkeit
gewonnen werden. Allerdings führt
ein solches Verfahren zu einer unerwünschten verstärkten Zelllyse.
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Genetisch
modifizierte Pflanzen sind eine zuverlässige Quelle zur Herstellung
von rekombinanten Proteinen. Weil das biologische Produkt unter
nicht sterilen Wachstumsbedingungen angesammelt wird und die Herstellung
auf die gewünschten
Mengen in einer relativ kostengünstigen
Weise heraufgesetzt werden kann, ist es durchführbar, eine verdünnte, aber
angereicherte Quelle, wie beispielsweise die interstitielle Flüssigkeitsfraktion
als Quelle zum Ernten der interessierenden Proteine in industriellen
Umfang auszunutzen. Eine Auswahl von interessierenden Proteinen
kann aus rekombinanten Pflanzenquellen geerntet werden, allerdings sind äußerst aktive,
pharmazeutische Qualitätsenzyme,
Zytokine und Antikörper
besonders wertvolle Produkte, die durch dieses Verfahren entwickelt
werden können.
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ZUSAMMENFASSUNG
DER ERFINDUNG
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Die
vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zur Extraktion von
stark konzentrierten, aktiven Proteinen aus dem interzellulären Raum
von Tabakpflanzen. Der interzelluläre Raum besteht aus einer Matrix
aus Flüssigkeit,
Protein und Zellwandkohlenhydraten. Das Verfahren ist auf die große, kommerzielle
Isolation von erwünschten
Proteinen aus Pflanzenzellen anwendbar, egal ob solche Proteine
natürlich
auftreten oder durch eine rekombinante Technologie hergestellt werden.
Das Vakuum- und Zentrifugationsverfahren, wie es nachfolgend beschrieben
wird, ermöglicht
die Proteinextraktion aus der interstitiellen Flüssigkeit der Pflanze, ohne das
Pflanzenmaterial zu zerstören,
so dass eine weitere Extraktion des gewünschten Proteins aus dem Pflanzenmaterial
möglich
wird.
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Gemäß einem
weiten Aspekt umfasst das Verfahren das Infiltrieren von Pflanzenblättern mit
einer Pufferlösung
durch Aussetzen der eingetauchten Tabakpflanzenblätter einer
weitgehenden Vakuumumgebung, das Entfernen der überschüssigen Flüssigkeit aus den Pflanzenblättern nach
dem Aussetzen der Blätter
einer weitgehenden Vakuumumgebung und das Zentrifugieren der Blätter, um
die interstitielle Flüssigkeit
zu erhalten. Als Ergebnis eines solchen Verfahrens können große Mengen
der gewünschten
Proteine aus dem interzellulären
Raum von Pflanzen entfernt werden, wodurch es möglich wird, natürlich vorkommende
Proteine aus Tabakpflanzenblättern
zu isolieren, und es auch möglich
wird, rekombinant die gewünschten
Proteine in Pflanzen zu erzeugen und dieselben in kommerziell wertvollen
Mengen ohne Homogenisierung der Pflanzenblätter oder sonstiges signifikantes
Lysieren der Pflanzenzellen selbst zu gewinnen. Dieses Material
wird als interstitielle Flüssigkeit
bezeichnet, nachfolgend „IF", IF Extrakt.
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In
den Ansprüchen
sind Ausführungsformen
der Erfindung beschrieben. Eine bevorzugte Ausführungsform der Erfindung ist
ein Verfahren zur Gewinnung eines konzentrierten interessierenden
Proteins oder Biomoleküls,
ausgewählt
aus der Gruppe bestehend aus: Lipiden, Kohlenhydraten, Lipoproteinen,
Polysacchariden, Zuckern, Fettsäuren,
Nukleinsäuren
und Polynukleotiden, aus der interstitiellen Flüssigkeit eines Pflanzengewebes,
umfassend:
- (a) das Eintauchen des Pflanzengewebes
in eine Pufferlösung;
- (b) das Aussetzen des Pflanzengewebes und der Pufferlösung einer
Vakuumumgebung;
- (c) das Trennen des Pflanzengewebes von der Pufferlösung;
- (d) das Zentrifugieren des Pflanzengewebes zur Entfernung der
interstitiellen Flüssigkeit;
und
- (e) das Konzentrieren des interessierenden Proteins oder Biomoleküls aus der
interstitiellen Flüssigkeit;
dadurch gekennzeichnet, dass es sich bei dem Pflanzengewebe um ganze
Tabakblätter
handelt.
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In
einer anderen bevorzugten Ausführungsform
werden die Blätter
und die Pufferlösung
einem Vakuumdruck von 200 bis 760 mm Hg ausgesetzt. Besonders bevorzugt
werden die Blätter
und die Pufferlösung einem
Vakuumdruck von 400 bis 760 mm Hg ausgesetzt. Und optimalerweise
werden die Blätter
und die Pufferlösung
einem Vakuumdruck von bis zu etwa 760 mm Hg ausgesetzt. In noch
anderen bevorzugten Ausführungsformen
werden die Blätter
einer langsam laufenden Zentrifugation mit einem Beschleunigungskraftbereich
von etwa 50 bis 5.000 × G
oder weniger ausgesetzt, nachdem die überschüssige Pufferlösung entfernt ist.
Am meisten bevorzugt ist es, wenn die Blätter einer Zentrifugation mit
einer Beschleunigungskraft von etwa 2.000 × G ausgesetzt werden.
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KURZE BESCHREIBUNG
DER FIGUREN
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2 Losweise
Kesselinfiltration
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3 kontinuierliche
Vakuuminfiltration
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4 Plasmidkarte
von TT01A 103L
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5 virale cDNA Sequenz des Plasmids TT01A
103L
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AUSFÜHRLICHE BESCHREIBUNG DER ERFINDUNG
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Die
vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zur Extraktion von
Proteinen aus dem interzellulären Raum
von Tabakpflanzen. Das Verfahren ist auf die groß angelegte kommerzielle Isolation
von stark konzentrierten und aktiven, gewünschten Proteinen aus Pflanzenzellen
anwendbar, egal ob solche Proteine natürlicherweise auftreten oder
durch rekombinante Technologie, einschließlich die Verwendung von viralen
Pflanzenvektoren oder die Verwendung von transgenen Pflanzen, hergestellt
werden. Das Vakuum- und Zentrifugationsverfahren der vorliegenden
Erfindung erlaubt die Extraktion von Protein aus dem interzellulären Raum, ohne
das Pflanzenmaterial zu zerstören,
wodurch eine weitere zusätzliche
Extraktion der gewünschten
Proteine aus dem Pflanzenmaterial ermöglicht wird. Diese aus dem
zusätzlichen
Extraktionsverfahren stammenden Proteine können entweder dieselben sein
oder sich von den aus der IF Flüssigkeit
gereinigten Proteinen unterscheiden.
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Das
Verfahren umfasst allgemein die Schritte der Infiltration von Tabakpflanzenblättern mit
einer Pufferlösung
durch Aussetzen der eingetauchten Pflanzenblätter einer weitgehenden Vakuumumgebung,
das Entfernen der überschüssigen Flüssigkeit
aus den Pflanzenblättern
nach dem Aussetzen der Blätter
einer weitgehenden Vakuumumgebung und das Zentrifugieren der Blätter. Als
Ergebnis eines solchen Verfahrens können große Mengen an gewünschten
Proteinen aus dem interzellulären
Raum von Pflanzen entfernt werden, wodurch es möglich wird, sowohl die natürlich auftretenden
als auch rekombinant erzeugten Proteine aus den Pflanzenblättern in
großen
Mengen ohne Homogenisierung der Pflanzenzellen zu isolieren, wodurch
eine zusätzliche
Extraktion des gewünschten
Proteins aus dem Pflanzenzellmaterial möglich wird.
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Es
wurde ein Arbeitsaufwand auf dem Gebiet der Entwicklung von geeigneten
Vektoren zum Exprimieren von Fremd-DNA in Pflanzenwirten unternommen.
Ahlquist, US-Patent 4,885,248 und US-Patent 5,173,410, beschreibt
die vorbereitende Arbeit, die zum Entwickeln von Transfervektoren,
die beim Übertragen von
genetischem Fremdmaterial in einen Pflanzenwirt zum Zwecke der Expression
darin von Nutzen sein könnte.
Zusätzliche
Aspekte von Hybrid-RNA-Viren und RNA Transformationsvektoren werden
von Ahlquist u.a. in den US-Patenten
5,466,788, 5,602,242, 5,627,060 und 5,500,360 beschrieben. Donson
u.a., US-Patent 5,316,931 und US-Patent 5,589,367 zeigen zum ersten
Mal virale Pflanzenvektoren, die zur systemischen Expression von
genetischem Fremdmaterial in Pflanzen geeignet sind. Donson u.a.
beschreibt virale Pflanzenvektoren mit heterologen subgenomischen
Promotoren zur stabilen systemischen Expression von fremden Genen.
So ist nun die Verwendung von Pflanzen zur Erzeugung von rekombinanten
Proteinen in großem
Umfang möglich.
Die vorliegende Anmeldung löst
das Problem der Extraktion dieser interessierenden Proteine aus
der interstitiellen Flüssigkeit
von Pflanzenblättern.
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Die
Proteinsekretion in Pflanzen ist ein grundlegendes obwohl noch nicht
vollständig
verstandenes Verfahren. Es ist bekannt, dass sekretierte Proteine
auf den Membranen des rauen endoplasmatischen Retikulums synthetisiert
werden und durch sekretorische Vesikel, die auf dem Golgi Apparat
gebildet werden, zur Zelloberfläche
transportiert werden. Darüber
hinaus ist bekannt, dass ein Signalpeptid für die Translokation der sekretierten
Proteine über
das endoplasmatische Retikulum notwendig ist. Proteine, die in die
Lumen des endoplasmatischen Retikulums transportiert werden, können dann
in den interstitiellen Raum sekretiert werden, vorausgesetzt sie
werden durch die Zelle nicht zu einer anderen Abteilung, wie beispielsweise
der Vakuole, ausgesondert. Da die Kenntnisse über dieses Verfahrens wachsen,
kann es möglich
sein, rekombinante Proteine zu entwickeln, die speziell für die Sekretion
in den interstitiellen Raum von Pflanzenzellen, in denen sie erzeugt
werden, gedacht sind.
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Wenn
ein signifikanter prozentualer Anteil (etwa 10 % oder mehr) des
gesamten Produkts sekretiert wird, kann es bevorzugt sein, interessierende
Proteine aus dem inteazellulären
Raum der Pflanzen zu isolieren. Ansonsten muss ein Mechanismus zum
Lysieren der Pflanzenzellwand verwendet werden, um das interessierende
Protein freizusetzen und festzuhalten. Pflanzenzellen müssen sehr
hohen Scherkräften
ausgesetzt werden, um die Zellwände
aufzubrechen und die zellulären
Membranen zu lysieren und so die intrazellulären Inhalte freizusetzen. Interessierende
Proteine, egal ob rekombinant hergestellt oder natürlich von
der vorliegenden Pflanze erzeugt, werden dadurch einer feindlichen
chemischen Umgebung ausgesetzt und unterliegen besonders einem oxidativen
und proteolytischen Schaden, der oft enzymatisch katalysiert wird.
Darüber
hinaus wird das meiste des anderen gesamten zellulären Proteins
mit dem interessierenden Protein gemischt, wodurch erhebliche Reinigungsprobleme
auftreten, wenn ein solches Zelllyseverfahren durchgeführt wird.
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Interzelluläre Flüssigkeitsextrakte
wurden bisher aus vakuuminfiltrierten Blättern für eine Auswahl von experimentellen
Zwecken hergestellt. Diese Extrakte umfassen Proteine, sowohl native
als auch nicht native, sowie andere Moleküle. In Klement, Z. (1965) Phytopathologi cal
Notes: 1033-1034 wurden die wachstumsfördernden Eigenschaften des
Extrakts mittels einer pathogenen bakteriellen Pflanzenart dokumentiert.
Unter Verwendung von Markerenzymen für die IF und zytosolischen
Abteilungen der Pflanzenblattzelle bestätigten Rathmell und Sequera
(1974), Plant Physiol. 53:317-318 die Anreicherung einer speziell
sekretierten Proteinfraktion und beobachteten die Nützlichkeit
dieser Extrakte in grundlegenden Forschungsstudien betreffend biochemische
und physiologische Untersuchungen. Parent und Asselin (1984) Can.
J. Bot. 62:564-569, charakterisierten eine Anzahl von Proteinen,
die durch Pathogenstress hervorgerufen wurden und in die IF (pathogenesebezogen
oder PR Proteine) sekretiert wurden, und das Verfahren wurde angewendet,
um enzymatische Aktivitäten
und Proteine für
subzelluläre
Abteilungen zu lokalisieren. Van den Blucke u.a. (1989) PNAS 86:2673-2677;
Heitz u.a. (1991) Plant Physiol. 97:651-656. Regalado und Ricardo
(1996) Plant Physiol. 110:227-232 beobachteten, dass bestimmte IF
Proteine anscheinend konstitutiv exprimiert werden.
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Abhängig von
der Pufferzusammensetzung und Behandlung können verschiedene zusätzliche
Komponenten in den IF Extrakten bestehen, einschließlich zum
Beispiel Komponenten, die von dem rauen und glatten endoplasmatischen
Retikulum, dem Golgi Apparat, dem Nukleus, der Vakuole, der Plasmatransmembran, dem
Zytosol, den Mitochondrien, den Chloroplasten, Peroxisomen, allen
zugehörigen
Membranen und Organellen stammen.
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Bei
genetisch modifizierten Pflanzen werden IF Extraktionsverfahren
sowie andere Verfahren verwendet, um die subzelluläre Lokalisation
eines Teils des rekombinanten Produkts zu zeigen. Sijomns u.a. (1990) Bio/Technology
8:217-221; Firek u.s. (1993) Plant Molecular Biology 23:861-870;
Voss u.a. (1995) Molecular Breeding 1:39-50; De Wilde u.a. (1996)
Plant Science 114:233-241. IF Extrakte werden als Ausgangsmaterial verwendet,
um kleine Mengen von Pflanzen oder von Pflanzenerregern stammenden
Proteinen für
die biochemische Charakterisierung zu reinigen. Melchers u.a. (1993)
Plant Molecular Biology 21:583-593; Sato u.a. (1995) BBRC 211:909-913;
Kinai u.a. (1995) Plant Cell 7:677-688; Liu u.a. (1996) Plant Science
121:123-131; Maggio u.a. (1996) Plant Molecular Biology Reporter
14:249-259.
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Daher
gibt es einen Bedarf, ein extrahiertes Material mit einer höheren spezifischen
Aktivität
des aktiven Materials (E Aktivität/mg
Protein) zu isolieren, wodurch ein Anreicherungsverfahren von IF
Komponenten in großem
Umfang vorgesehen wird.
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Es
wird im Stand der Technik nicht davon ausgegangen, dass IF Extrakte
generell als Ausgangsmaterial für
die groß angelegte
Reinigung von hochaktiven und potenten biochemischen Substanzen
nützlich
sein könnten,
die zum Beispiel als Quelle für
menschliche therapeutische Mittel verwendet werden können. Oft
werden andere Reinigungsverfahren angestrebt, selbst wenn sich gezeigt
hat, dass das Produkt sekretiert wird (Herbers u.a. 1995, supra).
Die fehlende Entwicklung des IF Verfahrens als kommerziell brauchbare
Quelle für rekombinante
Proteinprodukte beruht auf einer Kombination der folgenden Faktoren:
1) eine unvollständige Charakterisierung
der Extrakte, d.h. eine Bestimmung des prozentualen Anteils des
gesamten rekombinanten Proteins, der durch IF Verfahren bei welchem
Anreicherungsniveau erhalten werden kann, 2) das Versagen anderer,
eine geeignete Aktivität
eines Produkts in einer stark gereinigten Form zu zeigen, und 3)
eine mangelnde Beschreibung der Ausrüstung im industriellen Umfang,
um vernünftige
Mengen an Biomasse für
diesen Zweck zu verarbeiten.
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Die
vorliegende Erfindung umfasst ein Vakuum- und Zentrifugationsverfahren,
um eine Proteinextraktion aus Pflanzen im kommerziellen Umfang vorzusehen.
Als Ergebnis der vorliegenden Erfindung können große Mengen an aktiven, interessierenden
Proteinen aus dem interzel lulären
Raum von Pflanzen entfernt und für
eine weitere Reinigung konzentriert werden, wodurch es möglich wird,
natürlich
vorkommende und rekombinant erzeugte Proteine aus Pflanzenblättern in
kommerziell wertvollen Mengen zu isolieren. Dieses Verfahren hat
den zusätzlichen
Vorteil, dass das sich ergebende Pflanzengewebe im Anschluss an
eine IF Extraktion nicht zerstört
wird und für
die Gewinnung von anderen wertvollen Komponenten von anderen Einrichtungen verwendet
werden kann.
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Die
Blätter
können
auf jede passende Weise geerntet werden. Die zugrunde liegenden
Pflanzenblätter werden
von der Pflanze entfernt, bevor sie einer Pufferlösung ausgesetzt
werden.
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Eine
routinemäßige EDTA-
oder Tris-Pufferlösung
ist geeignet, obwohl der Fachmann zu würdigen weiß, dass jeder Puffer für eine bestimmte,
interessierende Pflanze oder ein bestimmtes interessierendes Protein
mehr oder weniger geeignet ist. In einigen Fällen kann Wasser als Lösung annehmbar
oder sogar bevorzugt sein. Es wird nicht in Betracht gezogen, dass
die Natur der Pufferlösung,
der spezifische pH-Wert oder die Temperatur für die Ausführungsformen im Umfang der
Erfindung wichtig sind. Allerdings wird es allgemein empfohlen,
Bedingungen aufrechtzuerhalten, die eine Oxidation, Präzipitation,
Proteolyse oder Denaturierung von einem oder mehr interessierenden
Proteinen vermeiden. Daher sollte der pH-Wert, die Temperatur und andere
derartige Variablen überwacht
und nach Bedarf geändert
werden.
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Sobald
die Pflanzenblätter
in eine Pufferlösung
gegeben wurden, werden sie einer weitgehenden Vakuumumgebung ausgesetzt.
Es wird davon ausgegangen, dass der Vakuumdruck das Aufsaugen der
Pufferlösung
durch das Blatt beschleunigt. Bei einigen Ausführungsformen kann der Vakuumdruck
etwa 200 bis 760 mm Hg betragen. Besonders bevorzugt werden die
Blätter
und die Pufferlösung
einem Vakuumdruck von etwa 400 bis 760 mm Hg ausgesetzt. Der Betrag
an Vakuumdruck kann im Rahmen der Erfindung variiert werden. Außerdem kann
die Dauer im Rahmen der Erfindung variiert werden, allerdings hat
sich das Aussetzen in einer Vakuumumgebung für Zeiträume von etwa einigen Sekunden
bis 10 Minuten als besonders wirksam erwiesen. Bei einigen Ausführungsformen
der Erfindung werden die Blätter
in der Pufferlösung
wiederholt einer Vakuumumgebung ausgesetzt. Es wird davon ausgegangen,
dass ein bis drei getrennte Aussetzungen besonders wirksam sein
können.
Allerdings können
die Aussetzungsanzahl, die Aussetzungsdauer und der Betrag an Vakuumskraft
gemäß den Vorlieben
des Fachmanns und zur Übernahme
der wirksamsten Ausführungsformen des
Verfahrens angepasst werden, da es für bestimmte interessierende
Pflanzen und Proteine zutrifft. Zusätzlich kann der Fachmann vorsehen,
dass interessierende Moleküle
oder Produkte, die keine Peptide und Proteine sind, aus der interstitiellen
Flüssigkeit
mittels Verfahren gewonnen werden könnten, die in der vorliegenden
Erfindung allgemein beschrieben werden. Zum Beispiel können die
in der vorliegenden Erfindung beschriebenen Verfahren verwendet
werden, um Lipide, Kohlenhydrate, Lipoproteine, Zucker, Polysaccharide, Fettsäuren, Nukleinsäuren und
Polynukleotide zu gewinnen.
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Das
Pflanzengewebe wird dann aus der Pufferlösung entfernt. Es kann einem
Trocknungsschritt unterworfen werden oder auch nicht, um den Puffer
nach Bedarf oder Wunsch zu entfernen. Die Blätter können dann in einer geeigneten
geometrischen Anordnung für
die Zentrifugation angeordnet werden. In bevorzugten Ausführungsformen
werden die Blätter
von der Zentrifuge mittels eines diskontinuierlichen Abgabekorbzentrifugenrotors
weitergeleitet. Wenn ein diskontinuierlicher Abgabekorbzentrifugenrotor
verwendet wird, wird ein anfängliches
Drehen durchgeführt,
um die Biomasse zur Rotorwand zu bewegen, woraufhin dann die Drehung mit
voller Geschwindigkeit durchgeführt
wird. Bei besonders bevorzugten Ausführungsformen wird in Erwägung ge zogen,
dass ein großes
Blattvolumen den Vakuum- und Zentrifugationseinrichtungen gleichzeitig
ausgesetzt wird. Daher wird vorweggenommen, dass große, im Handel
erhältliche
Vakuumpumpen und Korbzentrifugen, wie beispielsweise die von Heine®,
Ketna® oder
Sandborn® hergestellten
im vorliegenden Verfahren verwendet werden. Es ist besonders bevorzugt,
die Blätter
in Beuteln für
eine Korbzentrifuge zu sammeln.
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Die
Blätter
können
dann einer Zentrifugation ausgesetzt werden, nachdem die überschüssige Pufferlösung weitgehend
entfernt ist. In bevorzugten Ausführungsformen wird eine Zentrifugation
mit niedriger Geschwindigkeit in Erwägung gezogen. Unter einer Zentrifugation
mit niedriger Geschwindigkeit versteht man etwa 5.000 × G oder
weniger. Durch das Zentrifugationsverfahren wird die interstitielle
Flüssigkeit
aus der Pflanze entfernt. Die interstitielle Flüssigkeit kann in jeder geeigneten
Sammeleinrichtung, z.B. einem Behälter, gesammelt oder zu einer
zusätzlichen
Reinigungsausrüstung,
z.B. Chromatographie und Ultrafiltration, geleitet werden.
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Sobald
die interstitielle Flüssigkeit
aus den Pflanzenblätter
gesammelt ist, können
die ein oder mehr interessierenden Proteine konzentriert und gemäß allen
geeigneten Reinigungsverfahren gereinigt werden. Solche Verfahren
können
die Proteinpräzipitation,
Expandierte-Bett-Chromatographie,
Ultrafiltration, Anionenaustauschchromatographie, Kationenaustauschchromaotgraphie,
hydrophobe Wechselwirkungschromatographie, HPLC, FPLC und Affinitätschromatographie
umfassen, sind aber nicht darauf beschränkt. Eine allgemeine Erörterung
von einigen Proteinreinigungstechniken wird von Jervis u.a., Journal
of Biotechnology 11:161-198 (1989) vorgesehen.
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Es
wird in Erwägung
gezogen, dass das Verfahren der vorliegenden Erfindung mit allen
Pflanzengeweben (wie beispielsweise Blättern, Wur zeln, Trieben, Stengeln,
Blüten,
Früchten,
Embryonen, Setzlingen) nützlich
ist, die nach einer Vakuuminfiltration als gesättigte Feststoffe behandelt
werden können.
Zum Beispiel kann dies das Keimen von Embryonen und Setzlingen umfassen.
Allerdings können
Pflanzen, die weitgehend symmetrische Blätter mit einer Mittelrippe
besitzen, besonders nützlich
für das
vorliegende Verfahren sein, weil die interstitielle Flüssigkeit
aufgrund der hohen geeigneten Morphologie leichter von solchen Blättern erhalten werden
kann. In besonders bevorzugten Ausführungsformen ist die verwendete
Pflanze Tabak, weil, wie sich gezeigt hat, Tabak für die Herstellung
von rekombinanten, interessierenden Proteinen im großen Umfang
besonders nützlich
ist. Allerdings, ist nicht beabsichtigt, die vorliegende Erfindung
auf eine bestimmte Pflanzenart oder ein bestimmtes Pflanzengewebe
zu beschränken.
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Die
folgenden Definitionen werden nur zur Verdeutlichung der vorliegenden
Erfindung angegeben:
Unter „Vakuumumgebung" wird jede Umgebung
verstanden, ungeachtet der diese definierenden Abgrenzungen und
ungeachtet des dieselben erzeugenden Mechanismus, bei dem der atmosphärische Druck
weitgehend gegenüber
dem unter normalen Bedingungen auf Meeresniveau beobachteten reduziert
wurde.
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Unter „interessierendes
Protein" versteht
man jedes vollständige
Protein oder Peptid oder Fragment davon, egal ob es natürlich in
einer Zelle auftritt oder darin durch rekombinante Verfahren erzeugt
wird. Der Begriff soll Aminosäuresequenzen
umfassen, die glykosyliert werden, sowie diejenigen, die nicht glykosyliert werden.
Der Begriff soll auch Sequenzen umfassen, die natürlich oder
als Wild-Typ auftreten, und diejenigen, die modifiziert oder mutiert
wurden, einschließlich
eine Modifikation zum Umfassen eines Signalpeptidsequenz, die bewirkt,
dass das Protein zu einer bestimmten Abteilung in der Zelle geleitet
wird. Der Begriff soll auch Proteinfusionen umfassen.
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Unter „interstitieller
Flüssigkeit" versteht man den
Extrakt, der aus dem ganzen Bereich einer Pflanze erhalten wird,
die nicht vom Plasmalemma umfasst ist, d.h. der Zelloberflächenmembran.
Der Begriff soll Fluid, Materialien sowie den Bereich oder Raum
einer Pflanze umfassen, der nicht intrazellulär ist (wobei intrazellulär als synonym
mit innerzellulär
definiert ist), einschließlich
Moleküle,
die durch diese Behandlung aus dem Plasmalemma ohne signifikante
Zelllyse freigesetzt werden können.
Synonyme für
diesen Begriff könnten
Exoplasma oder Apoplasma oder interzelluläre Flüssigkeit oder extrazelluläre Flüssigkeit
sein. Interstitielle Flüssigkeit wird
in der vorliegenden Erfindung als IF abgekürzt.
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BEISPIELE
VON BEVORZUGTEN AUSFÜHRUNGSFORMEN
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Die
folgenden Beispiele veranschaulichen die vorliegende Erfindung weiter.
Diese Beispiele sollen nur die vorliegende Erfindung veranschaulichen
und nicht als einschränkend
ausgelegt werden.
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Diese
Experimente zeigen, dass ein signifikanter Teil des ganzen Proteins
in dem Blatt einfach aus der interstitiellen Fraktion unter Anreicherung
zwecks Reinheit gewonnen werden kann. Diese Experimente zeigen weiter,
dass die Verfahren zur Isolation von hoch aktiven Produkten in sehr
großem
Umfang nützlich
sind. Der Fachmann kann das Verfahren für zahlreiche Variable optimieren,
die für
jedes Protein, wie beispielsweise Pufferzusammensetzung und Temperatur
usw., spezifisch sind.
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BEISPIEL 4
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Vogel
(Hühner)-Interferon
Typ II (gamma) wurde exprimiert und aktives Enzym aus dem interstitiellen Raum
von Nicotiana benthamiana und Nicotiana tabacum extrahiert. Das
Interferon konnte wirksam aus Pflanzen, die auf dem Feld oder im
Gewächshaus
entweder angepflanzt wurden, unter Verwendung von Grammmengen (Extraktion
im Laborumfang) oder Kilogrammmengen (Extraktion im halbtechnischen
Umfang) an Pflanzengewebe extrahiert werden.
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Aktiv
gezüchtetes
N. benthamiana oder N. tabacum wurde entweder mit infektiösen Transkripten
oder dem Virion eines rekombinanten Pflanzenkonstrukts inokuliert,
wie von Donson u.a., supra, beschrieben, wobei das Hühner-Interferon-gamma-Gen
beherbergt wurde. Vogel-Interferon wurde aus systemisch infizierten Blättern 10
Tage bis 3 Wochen nach der Inokulation extrahiert.
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BEISPIEL 4a
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Für Extraktionen
im halbtechnischen Umfang wurden systemisch infizierte Blätter (3–80 Gramm)
von der Pflanze an der Blattbasis abgetrennt, gewogen und in einen
geeignet großen
Becher gelegt. Das Blattmaterial wurde vollständig mit einer gepufferten
Lösung
(100 mM Tris-HCl, pH 7,5, Puffer enthaltend 5 mM MgCl2 und
2 mM EDTA) bedeckt. Die eingetauchten Blätter wurden mit einem Nalgene
Vakuumgefäß bedeckt
und ein Vakuum wurde gepumpt (720 mm Hg) und 2 Minuten lang gehalten
und dann schnell abgelassen. Diese Vakuuminfiltration wurde dann
für insgesamt
zwei Zyklen wiederholt. Anschließend an die Vakuuminfiltrationen wurden
die Blätter
aus dem Becher entfernt und der Oberflächenpuffer wurde von der Blattoberfläche durch Blotting
zwischen absorbierendes Papier entfernt. Die Blätter wurden in eine 250 ml
Flasche mit einem Stütznetz
gegeben, wodurch die Trennung und Gewinnung von IF aus dem Blattmaterial
ermöglicht
wird. Die interstitielle Flüssigkeit
(IF) wurde aus den vakuuminfiltrierten Blättern durch Zentrifugation
(3.000 × G,
15 Minuten) gewonnen.
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BEISPIEL 4b
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Für Extraktionen
im halbtechnischen Umfang wurden systemisch infizierte Blätter von
auf dem Feld gewachsenen Pflanzen von den Stengeln per Hand befreit
und gewogen. Fünf
kg Blätter
wurde in Polyesternetzbeutel gegeben (Filtra-Spec®, 12-2-1053)
und zwei × 5
kg Beutel Blätter
wurden in einen Metallkorb gelegt. Der Metallkorb, der das Blattmaterial
enthielt, wurde in einen 200 I Mueller® Vakuumbehälter mit
~ 50 Litern gepufferter Lösung
gegeben (100 mM Tris-HCl, pH 7,5, Puffer, enthaltend 5 mM MgCl2 und 2 mM EDTA). Eine 32 kg schwere Platte
aus rostfreiem Stahl wurde über
die Blätter/Beutel
gelegt, um ein vollständiges
Eintauchen sicherzustellen. Ein Vakuum wurde auf 686 mm Hg gepumpt
und 1 Minute lang gehalten und dann schnell abgelassen. Diese Vakuuminfiltration
wurde dann für
insgesamt zwei Zyklen wiederholt. Anschließend an die Vakuuminfiltrationen
wurden die Blätter
und der Korb aus dem Vakuumbehälter
entfernt. Die Beutel, die die vakuuminfiltrierten Blätter enthielten,
konnten für
~ 10 Minuten den Oberflächenpuffer
vor der Zentrifugation über
die Schwerkraft ablaufen lassen. Die interstitielle Flüssigkeit
(IF) wurde aus den vakuuminfiltrierten Blättern durch Zentrifugation
(1.800 × G,
30 Minuten) mittels einer Heine® Korbzentrifuge
(Behälterdimensionen 710
mm Durchmesser × 420
mm) gewonnen. Gesammelte IF wurde durch ein 25 μm Rosedal® Sockenfilter und
dann durch ein 5 μm
Campbell Waterfilter® Patronenfilter filtriert
und vor der Analyse bei 4°C
gelagert.
-
Die
Menge an Interferonprotein in einem IF Extrakt wurde durch quantitative
Immunblottingverfahren mittels bestimmter Antisera für Vogel-Interferon vom Typ
II und mittels E. coli erzeugtem Interferon vom Typ II in bekannten
Mengen als Standard bestimmt. Auf der Grundlage des quantitativen
Immunblotting und der teilweisen Reinigung wird die spezielle Aktivität von Interferon
in N. benthamiana IF bei oder nahe bei 107 E/mg berechnet,
die für
Interferon, das aus nativen Quellen isoliert wurde, weitgehend gleich
ist. Die biologische Aktivität
wurde durch den Stickoxid (NO) Freisetzungsassay wie in Lowenthal,
J.W., Digby, M.R. und York, J.J., Production of Interferon-Gamma
by Chicken T Cells, J. Interferon and Cytokine Res. (1995) 15:933-938
beschrieben bestimmt. Eine Spezifitätsaktivität wurde durch Vorinkubation
von IF Flüssigkeit
mit einem neutralisierenden Antikörper und anschließende Messungsaktivität im NO
Freisetzungsassay bestimmt.
-
-
-
- 1 Interferonproteinausbeute wurde
durch quantitatives Immunblotting berechnet.
- 2 Interferonaktivität wurde durch den NO Freisetzungsassay
wie von Lowenthal u.a. supra beschrieben bestimmt.
- * Nicht bestimmt
- ** Aktivitätsberechnungen
enthielten eine gewisse mangelnde Spezifität (Aktivität nicht durch den spezifischen Antikörper neutralisiert)
im NO Freisetzungsassay.
-
BEISPIEL 5
-
Extraktion
von Maus scFv Protein
-
Aktiv
wachsendes N. benthamiana wurden mit infektiösen Transkripten eines rekombinanten
Pflanzenkonstrukts, wie von Donson u.a. supra beschrieben, konstruiert,
wobei ein scFv Protein des 38C13 Mauslymphoms beherbergt wurde.
Das Maus 38C13 scFv Protein wurde von systemisch infizierten Blättern 11–14 Tage
nach der Inokulation extrahiert.
-
Systemisch
infizierte Blätter
(3–80
Gramm) wurden von der Pflanze an der Blattbasis abgetrennt, gewogen
und in einen geeignet großen
Becher gelegt. Das Blattmaterial wurde vollständig mit einer gepufferten Lösung (100
mM Tris-HCl, pH 7,5, Puffer, enthaltend 10 mM MgCl2 und
2 mM EDTA) bedeckt. Die eingetauchten Blätter wurden mit einem Nalgene
Vakuumgefäß abgedeckt
und ein Vakuum wurde auf 700 mm Hg gepumpt und 2 Minuten lang gehalten
und dann schnell abgelassen. Diese Vakuuminfiltration wurde dann
für insgesamt
zwei Zyklen wiederholt. Anschließend an die Vakuuminfiltrationen
wurden die Blätter
aus dem Becher entnommen und der Oberflächenpuffer wurde von der Blattoberfläche durch
Blotting zwischen absorbierendes Papier entfernt. Die interstitielle
Flüssigkeit
(IF) wurde von den vakuuminfiltrierten Blättern durch Zentrifugation (3.000 × G, 15
Minuten) gewonnen. Die Blätter
wurden in einer 250 ml Flasche mit einem Stütznetz, das die Trennung und
Gewinnung der IF aus dem Blattmaterial ermöglicht, zentrifugiert. Die
das scFv Protein enthaltende IF Flüssigkeit wurde durch eine 0,2 μm Membran
filtriert und bei –80°C gelagert.
-
Das
Produkt und die Reinigung von 38C13 scFv Protein aus der IF Pflanzenflüssigkeit
wurde durch Western Analyse mittels S1C5, einem monoklonalen anti-Idiotyp
Antikörper,
bestimmt, der das native 38C13 IgM Protein erkennt. Der S1C5 Antikörper kreuzreagierte
mit einem 30 KD Protein der erwarteten Größe von 38C13 scFv und einem
60 KD Protein, das die richtige Größe für ein sich spontan aufbauendes
scFv Dimer ist. Es wurde keine Kreuzreaktivität zu Pflanzenproteinen in IF
Extrakten, die aus den kontrollinfizierten Pflanzen hergestellt
wurden, beobachtet.
-
Die
Menge an aus Pflanzen erzeugtem 38C13 scFv Protein, das aus IF Extrakten
gewonnen wurde, wurde mittels S1C5 ELISA gemessen. IF-Blattextrakte wurden
bestimmt und enthielten 20–60 μg 38C13 scFv Protein/ml
IF Flüssigkeit
oder 11–30 μg 38C13 scFv
Protein/g Frischgewicht. Da die ELISA Bedingungen eine anti-Idiotyperkennung
in Lösung
begünstigen,
wird geschlossen, dass die Hauptfraktion von 38C13 scFv, das aus
dem IF-Pflanzenflüssigkeit
isoliert wurde, löslich
und richtig gefaltet ist.
-
BEISPIEL 6
-
Extraktion
von sekretorischem Immunglobulin aus transgenem Tabak
-
Blätter von
transgenen SIgA-G exprimierendem N. tabacum (15 Gramm), (Science,
268:716, 1995) wurden von der Pflanze an der Blattbasis abgetrennt,
gewogen und in einen geeignet großen Becher gelegt. Das Blattmaterial
wurde vollständig
mit einer gepufferten Lö sung
entweder von 100 mM Tris-HCl, pH 7,5, Puffer, enthaltend 10 mM MgCl2 und 2 mM EDTA und 14,3 mM 2-Mercaptoethanol
oder 100 mM Kaliumphosphat, pH 6,0, 5 mM EDTA, 10,0 mM 2-Mercaptoethanol
und 0,5 % Taurocholeinsäure)
bedeckt. Die eingetauchten Blätter
wurden mit einem Nalgene® Vakuumgefäß abgedeckt
und ein Vakuum wurde auf 750 mm Hg gepumpt und 1 Minute lang gehalten
und dann schnell abgelassen. Anschließend an die Vakuuminfiltrationen
wurden die Blätter
aus dem Becher entnommen und der Oberflächenpuffer wurde von der Blattoberfläche durch
Blotting zwischen absorbierendem Papier entfernt. Die interstitielle
Flüssigkeit
(IF) wurde von den vakuuminfiltrierten Blättern durch Zentrifugation
(1.500 × G,
15 Minuten) gewonnen. Die Blätter
wurden in einer 250 ml Flasche mit einem Stütznetz, das die Trennung und
Gewinnung der IF aus dem Blattmaterial ermöglicht, zentrifugiert.
-
Proteinimmunoblots
der IF Extrakte wurden unter reduzierenden Bedingungen hergestellt.
Der Ig wurde in den Immunoblots mittels Ziegen anti-Maus IgA, konjugiert
zu Meerrettich Peroxidase, festgestellt. Ungefähr 10 % des in der Pflanze
vorhandenen IgA wurden in den IF Extrakten festgestellt. Es gab
keinen sichtbaren Unterschied hinsichtlich der Ig Menge in den mittels
der unterschiedlichen, oben beschriebenen Puffern erzeugten IF Fraktionen.
Es wurde keine Kreuzreaktivität
zu Pflanzenproteinen in IF Extrakten, die aus Kontrollpflanzen hergestellt
wurden, beobachtet.
-
BEISPIEL 7
-
Reinigung
von Glucocerebrosidase in halbtechnischem Umfang aus der interzellulären Flüssigkeit
von Tabak
-
MD609
Blattgewebe (1–2
Kilogramm) von transgenem, das lysosomale Enzym Glucocerebrosidase exprimierendem
Tabak wurde geerntet, die Mittelrippe entfernt und das Gewebe gewogen.
Das Gewebe wurde mit 2–4
Volumen Puffer (0,1 M KPO4 Puffer, pH 6,0,
5 mM EDTA, 0,5 % Taurocholinsäure,
10 mM 2-Mercaptoethanol) mittels eines Infiltrationskessels eingetaucht,
der mehrere Kilogramm Blattgewebe auf einmal aufnimmt. Eine perforierte
Metallplatte wurde oben auf das Gewebe gelegt, um das Gewebe nach
unten zu drücken,
und ein Vakuum wurde auf 620–695
mm Hg für
1–2 Minuten × 3 gepumpt.
Das Vakuum wurde zwischen aufeinander folgenden Anwendungen abgelassen.
Das Gewebe wurde gedreht und das Vakuum erneut angelegt, um eine
vollständige
Infiltration zu erzielen. Mehrere Anwendungen des Vakuums ohne Isolation
der interstitiellen Flüssigkeit
bilden ein einziges Infiltrationsverfahren. Ein Anzeichen für eine vollständige Infiltration ist
ein deutliches farbliches Dunkelwerden der Unterseite des Blattgewebes.
Ein überschüssiger Puffer
auf dem Gewebe wurde abgelassen. Die interstitielle Flüssigkeit
wurde aus dem Gewebe zur Zentrifugation des Gewebes in einem Korbrotor
(254 mm × 108
mm, InterTest Equipment Services, San Jose, CA/Biosource Design
25-0611000) bei 4200 Umdrehungen pro Minute (2500 × G) über 10 Minuten
freigesetzt. Die interstitielle Flüssigkeit wurde durch Aspiration
gesammelt (IF-1). Alternativ kann das Pflanzengewebe durch Zurücklegen der
Blätter
in den Infiltrationskessel in denselben, oben verwendeten Puffer
erneut infiltriert und das Verfahren wiederholt werden (IF-2). Die
zweite Infiltration erfordert nicht so viele Zyklen an Vakuuminfiltration
und Vakuumablassen. Darüber
hinaus kann der Puffer aus dem Infiltrationskessel (verbrauchter
Puffer) abgelassen und mit der 1. und 2. IF Fraktion gepoolt werden.
Gemeinsam bilden IF-1, IF-2 und verbrauchter Puffer den IF Pool. Das
Volumen an interstitieller Flüssigkeit,
das vom infiltrierten Blattgewebe gesammelt wurde, lag zwischen 50–100 Gew.-%
Blattgewebe, je nach der Zahl der durchgeführten Infiltrationen.
-
Rekombinantes
GCB wurde durch Beladen einer Pharmacia Streamline 25® Säule, enthaltend
Phenyl Streamline® Harz, mit der verdünnten IF
(Zuführstrom)
direkt gereinigt. Durch eine Expandierte-Bett-Chromatographie wurde es ermöglicht,
das Protein in einem Schritt festzuhalten, zu klären und zu konzentrieren, ohne dass
Zentrifugations- und/oder Mikrofiltrationsschritten notwendig wurden.
Die Säule
wurde äquilibriert
und gewaschen, bis das UV Signal auf dem Rekorder mit 25 mM Citrat,
20 % Ethylenglycol, pH 5,0, zur Grundlinie zurückkehrte; gebundenes Enzym
wurde mit 25 mM Citrat, 70 % Ethylenglycol eluiert. Das eluierte
Material wurde weiter auf einem Kationenaustauschharz, SP Big Beads® (Pharmacia), äquilibriert
in 25 mM Citrat, 75 mM NaCl, pH 5,0, gereinigt. GCB wurde entweder
mit einem Stufengradienten von 25 mM Citrat, 0,5 M NaCl, 10 % Ethylenglycol,
pH 5,0, oder einem linearen Gradienten von 75 mM–0,4 M NaCl in 25 mM Citrat,
pH 5,0, eluiert. Alle Chromatographieschritte wurden bei Raumtemperatur
durchgeführt.
-
Mittels
des Suizidsubstrats, Conduritol B Epoxid (CBE), wurde eine Hemmung
einer rekombinanten Glucocerebrosidase (rGCB) Aktivität in Gegenwart
von Pflanzenglucosidasen erzielt. Die Enzymaktivität wurde
bei 37°C
in einem Reaktionsgemisch, enthaltend 5 mM Methylumbelliferyl-ß-D-Glucosid,
0,1 M Kaliumphosphat, 0,15 % Triton-X100, 0,125 % Natriumtaurocholat,
0,1 % Rinderserumalbumin, pH 5,9, mit und ohne CBE, gemessen. Die
Gesamtglucosidaseaktivität
und rGCB Aktivität
wurden mittels Hydrolyse des fluoreszierenden Substrats 4-Methylumbelliferylglucopyranosid
gemessen. Eine Aktivitätseinheit
wird als Menge an Enzym definiert, die erforderlich ist, um die
Hydrolyse von 1 nmol Substrat pro Stunde zu katalysieren. Das Gesamtprotein
wurde mittels des Bio-Rad Proteinassays auf der Grundlage des Bradford
Verfahrens bestimmt (Bradford, M., Anal. Biochem. 72:248; 1976).
-
Wir
erhielten typischerweise aus 1 Kilogramm Blättern, wo IF-1 allein gesammelt
wurde, 4 Millionen Einheiten GCB bei einer spezifischen Ak tivität von 20.000.
Die Einheiten/kg stiegen auf 6 Millionen bei einer niedrigeren spezifischen
Aktivität
von 10.000, wenn der IF Pool gesammelt wurde (IF-1, IF-2 und verbrauchter Puffer).
-
Die
nachfolgende Tabelle 6 enthält
Daten, die für
mehrere Versuche repräsentativ
sind.
-
BEISPIEL 8
-
Ultrafiltration/Konzentration
von interzellulärer
Flüssigkeit
aus Glucocerebrosidase exprimierendem Tabak
-
2,3
Kilogramm MD609 Blattgewebe von transgenem Tabak, exprimierend das
lysosomale Enzym Glucocerebrosidase, wurde geerntet, die Mittelrippe
wurde entfernt und das Gewebe gewogen. Gewebe wurde mit 2–4 Volumen
Puffer (0,1. M KPO4 Puffer, pH 6,0, 5 mM
EDTA, 0,5 % Taurocholinsäure,
10 mM 2-Mercaptoethanol) in einen Infiltrationskessel eingetaucht,
der mehrere Kilogramm Blattgewebe gleichzeitig aufnimmt. Eine perforierte
Metallplatte wurde oben auf das Gewebe gelegt, um das Gewebe nach
unten zu drücken.
Ein Vakuum wurde auf 620–695
mm Hg für
1–2 Minuten × 3 gepumpt.
Das Vakuum wurde zwischen aufeinander folgenden Anwendungen abgelassen.
Das Gewebe wurde gedreht und das Vakuum erneut angelegt, um eine vollständige Infiltration
zu erzielen. Überschüssiger Puffer
auf dem Gewebe wurde abgelassen. Die interstitielle Flüssigkeit
wurde aus dem Gewebe durch Zentrifugation des Gewebes in einem Korbrotor
(254 mm × 108 mm,
Intertest Equipment Services, San Jose, CA/Biosource Design 25-0611000) bei 4200
Umdrehungen pro Minute (2500 × G) über 10 Minuten
freigesetzt. Die interstitielle Flüssigkeit wurde durch Aspiration
gesammelt (IF-1). Das Blattgewebe wurde durch Zurücklegen
der Blätter
in den Infiltrationskessel in denselben, oben verwendeten Puffer
erneut infiltriert und das Verfahren wiederholt (IF-2). Der Puffer
wurde aus dem Infiltrationskessel (verbrauchter Puffer) abgelassen
und mit der 1. und 2. IF Fraktion gepoolt. Gemeinsam bilden IF-1,
IF-2 und verbrauchter Puffer den IF Pool. Der IF Pool wurde durch
Miracloth filtriert und dann 6-fach konzentriert, indem der IF Pool
mittels eines Amicon RA 2000® Konzentrierers, der mit
einer LP-1 Pumpe ausgestattet war, durch eine 1 Quadratfuß [0,092903
m2] große
Spiralmembran (30 K Molekulargewicht-Rückhaltevermögen) geleitet.
-
-
Unter
Verwendung des Suizidsubstrats Conduritol B Epoxid (CBE) wurde die
Hemmung von rekombinanter Glucocerebrosidase (rGCB) Aktivität in Gegenwart
von Pflanzenglucosidasen erzielt. Die Enzymaktivität wurde
bei 37°C
in einem Reaktionsgemisch, enthaltend 5 mM Methylumbelliferyl-ß-D-glucosid,
0,1 M Kaliumphosphat, 0,15 % Triton-X100, 0,125 % Natriumtaurocholat,
0,1 % Rinderserumalbumin, pH 5,9 mit und ohne CBE gemessen. Die
Gesamtglucosidaseaktivität
und die rGCB Aktivität
wurden durch Hydrolyse des fluoreszierenden Substrats 4-Methylumbelliferylglucopyranosid
gemessen. Eine Aktivitätseinheit
wird als Enzymmenge definiert, die erforderlich ist, um die Hydrolyse
von 1 nmol Substrat pro Stunde zu katalysieren. Das Gesamtprotein
wurde mittels des Bio-Rad Proteinassays® beruhend
auf dem Verfahren von Bradford (Bradford, M., Anal Biochem. 72:248;
1976) bestimmt. Siehe die nachfolgende Tabelle 7.
-
BEISPIEL 9
-
Die Reinigung von Gluoccerebrosidase
im halbtechnischen Umfang aus der interzellulären Flüssigkeit von auf dem Feld gewachsenem
Tabak
-
100
Kilogramm MD609 Blattgewebe von transgenem Tabak, der das lysosomale
Enzym Glycocerebrosidase exprimiert, wurde jeden Tag für einen
Zeitraum von zwei Wochen vom Feld geerntet. Das Gewebe wurde von
den Stengeln per Hand abgestreift und gewogen. Fünf Kilogramm Blätter wurde
in Polyesterbeutel (Filtra-Spec®, 12-2-1053)
gegeben und vier × 5
kg Beutel mit Blättern
wurden in einen Metallkorb gelegt. Der Metallkorb mit dem Blattmaterial
wurde in einen 200 Liter Mueller Vakuumbehälter, enthaltend ~ 100 Liter
gepufferte Lösung
(0,1 KPO4 Puffer, pH 6,0, 5 mM EDTA, 0,5
% Taurocholinsäure,
10 mM 2-Mercaptoethanol), gegeben. Eine 32 kg Platte aus rostfreiem
Stahl wurde über
die Blätter/Beutel
gelegt, um ein vollständiges
Eintauchen sicherzustellen. Ein Vakuum wurde auf 695 mm Hg gepumpt,
1 Minute lang gehalten und dann schnell abgelassen. Diese Vakuuminfiltration
wurde für
insgesamt zwei Zyklen wiederholt. Mehrere Anwendungen des Vakuums
ohne Isolation der interstitiellen Flüssigkeit bilden ein einzelnes
Infiltrationsverfahren. Ein Anzeichen für eine vollständige Infiltration
ist ein deutliches farbliches Dunkelwerden der Unterseite des Blattgewebes. Anschließend an
die Vakuuminfiltrationen wurden die Blätter und der Korb aus dem Vakuumbehälter entfernt. Bei
den Beuteln mit den vakuuminfiltrierten Blättern wurde der Oberflächenpuffer
für ~ 10
Minuten vor der Zentrifugation mittels der Schwerkraft abgelassen.
Die interstitielle Flüssigkeit
(IF) wurde aus den vakuuminfiltrierten Blättern durch Zentrifugation
(1.800 × G,
30 Minuten) mittels einer Heine® Korbzentrifuge
(Behälterabmessungen,
28,0 Zoll [71,12 cm] Durchmesser × 16,5 Zoll [41,91 cm]) gewonnen.
-
-
Gesammeltes
IF wurde durch ein 50 μm
Patronenfilter filtriert und dann bei 4°C gelagert, bis die ganzen 100
Kilogramm Gewebe infiltriert waren. Dieses Verfahren wurde mit der
nächsten
Reihe von vier 5 kg Beuteln (5 × 20
kg Zyklen insgesamt) wiederholt, bis alles Gewebe infiltriert war.
Ein zusätzlicher
Puffer wurde während
jedes Infiltrationszyklus zugeführt,
um das Gewebe vollständig
einzutauchen. Alternativ kann das Blattgewebe erneut infiltriert
werden, indem die Blätter
zurück
in den Infiltrationskessel in denselben, oben verwendeten Puffer
gelegt werden und das Verfahren wiederholt wird (IF-2). Darüber hinaus
kann der Puffer aus dem Infiltrationskessel (verbrauchter Puffer)
abgelassen werden und kann mit der 1. und 2. Fraktion gepoolt werden.
Gemeinsam bilden IF-1, IF-2 und der verbrauchte Puffer den IF Pool.
Das Volumen an interstitieller Flüssigkeit, die vom infiltrierten
Blattgewebe gesammelt wurde, war zwischen 42–170 Gew.-% Blattgewebe, je nach
der Zahl der durchgeführten
Infiltrationen.
-
Rekombinantes
GCB wurde durch direktes Beladen einer Pharmacia Streamline 200® Säule, enthaltend
Phenyl Streamline® Harz, mit der verdünnten interstitiellen
Flüssigkeit
(Zuführstrom)
gereinigt. Durch eine Expandierte-Bett-Chromatographie wurde es
ermöglicht,
das Protein in einem Schritt festzuhalten, zu klären und zu konzentrieren, ohne
dass Zentrifugations- und/oder Mikrofiltrationsschritte nötig wurden.
Die Säule
wurde äquilibriert
und gewaschen, bis das UV Signal auf dem Rekorder mit 25 mM Citrat,
20 % Ethylenglycol, pH 5,0, zur Grundlinie zurückkehrte; gebundenes Enzym
wurde mit 25 mM Citrat, 70 % Ethylenglycol eluiert. Das eluierte
Material wurde sterilfiltriert, indem das eluierte Material durch
eine 0,09 m2 0,8 μm Sartoclean GF® Kapsel
gefolgt von einem 0,09 m2 0,2 μm Sartobran
P® Sterilfilter
(Sartorius, Corp.) geleitet und bei 4°C bis zum nächsten Chromatographieschritt
gelagert wurde. Das eluierte Material aus 4–5 Tagen Phenyl Streamline® Chromatographiedurchläufe wurde
gemeinsam gepoolt und weiter auf einem Kationenaustauschharz, SP
Big Beads® (Pharmacia), äquilibriert
in 25 mM Citrat, 75 mM NaCl, pH 5,0, gereinigt. GCB wurde mit einem
Stufengradienten von 25 mM Citrat, 0,4 M NaCl, 10 % Ethylenglycol,
pH 5,0, eluiert. Alle Chromatographieschritte wurden bei Raumtemperatur
durchgeführt.
Das eluierte Material wurde sterilfiltriert, indem das eluierte
Material durch eine 0,09 m2 0,8 μm Sartoclean
GV® Kapsel
gefolgt von einem 0,09 m2 0,2 μm Sartobran
P® Sterilfilter (Sartorius,
Corp.) geleitet und bei 4°C
gelagert wurde.
-
Mittels
des Suizidsubstrats, Conduritol B Epoxid (CBE), wurde eine Hemmung
einer rekombinanten Glucocerebrosidase (rGCB) Aktivität in Gegenwart
von Pflanzenglucosidasen erzielt. Die Enzymaktivität wurde
bei 37°C
in einem Reaktionsgemisch, enthaltend 5 mM Methylumbelliferyl-ß-D-Glucosid,
0,1 M Kaliumphosphat, 0,15 % Triton-X100, 0,125 % Natriumtaurocholat,
0,1 % Rinderserumalbumin, pH 5,9, mit und ohne CBE, gemessen. Die
Gesamtglucosidaseaktivität
und rGCB Aktivität
wurden mittels Hydrolyse des fluoreszierenden Substrats 4-Methylumbelliferylglucopyranosid
gemessen. Das Gesamtprotein wurde mittels des Bio-Rad Proteinassays® auf
der Grundlage des Bradford Verfahrens bestimmt (Bradford, M., Anal.
Biochem. 72:248; 1976).
-
Es
wurden typischerweise von 1 Kilogramm von auf dem Feld gewachsenen,
GCB exprimierenden Tabakblättern,
wo IF-1 allein gesammelt wurde, 435.000 Einheiten GCB bei einer
spezifischen Aktivität
von 2.745 erhalten. Die Einheit/kg stieg auf 755.000 bei einer spezifischen
Aktivität
von 3.400, wenn der IF Pool gesammelt wurde (IF-1, IF-2 und verbrauchter
Puffer).
-
Die
nachfolgende Tabelle 8 enthält
Daten, die für
einwöchige
Experimente repräsentativ
sind.
-
-
BEISPIEL 11
-
Reinigung
von alpha-Galactosidase im halbtechnischen Umfang aus der interzellulären Flüssigkeit
von Nicotiana benthamiana
-
Aktiv
wachsende Nicotiana benthamiana Pflanzen wurden mit infektiösen Transkripten
eines rekombinanten Pflanzenviruskonstrukts, enthaltend das lysosomale
Enzym alpha-Galactosidase-Gen, inokuliert, wobei das α-Galactosidase-Gen
eine carboxyterminale Modifikation zur Nukleotidsequenz enthält, um die
Sekretion an den interstitiellen Raum zu ermöglichen. Systemisch infiziertes
Blattgewebe (1–2
Kilogramm) wurde von Nicotiana benthamiana, das alpha-Galactosidase
14 Tage nach der Inokulation exprimierte, geerntet. Das Gewebe wurde
gewogen und mit 2–4
Volumen Puffer (25 mM bis tris Propanpuffer, pH 6,0, 5 mM EDTA,
0,1 M NaCl, 10 mM 2-Mercaptoethanol) in einen Infiltrationskessel
eingetaucht, der mehrere Kilogramm Blattgewebe auf einmal aufnehmen
kann. Eine perforierte Metallplatte wurde oben auf das Gewebe gelegt,
um das Gewebe nach unten zu drücken.
Ein Vakuum wurde für
30 Sekunden auf 620–695
mm Hg gepumpt und dann schnell abgelassen. Das Gewebe wurde gedreht
und das Vakuum erneut angelegt, um eine vollständige Infiltration zu erzielen,
die durch ein deutliches farbliches Dunkelwerden der Unterseite
des Blattgewebes nachgewiesen wurde. Ein überschüssiger Puffer auf dem Gewebe
wurde abgelassen. Die interstitielle Flüssigkeit wurde aus dem Gewebe
zur Zentrifugation des Gewebes in einem Korbrotor (10 Zoll × 4,25 Zoll
[254 mm × 108
mm] tief, InterTest Equipment Services, San Jose, CA/Biosource Design
25-0611000) bei 3800 Umdrehungen pro Minute (2100 × G) über 10–15 Minuten
freigesetzt. Die interstitielle Flüssigkeit wurde durch Aspiration
gesammelt. In einigen Fällen
wurde nur infiziertes Blattgewebe geerntet. Alternativ wurden nur
Blattstiel und Stengel zusammen mit dem Blattgewebe zur Infiltration
geerntet. Die Mittelrippe wurde vor der Infiltration nicht aus dem
Gewebe entfernt.
-
Alpha-Galactosidase
wurde durch direktes Beladen einer Pharmacia Streamline 25® Säule, enthaltend Butyl
Streamline® Harz,
mit dem verdünnten
intrazellulären
(Zuführstrom)
gereinigt. Eine Expandierte-Bett-Chromatographie
ermöglichte
das Festhalten, die Klärung
und die Konzentration des Proteins in einem Schritt, ohne das Zentrifugations- und/oder Mikrofiltrationsschritte
notwendig wurden. Die Säule
wurde äquilibriert
und gewaschen, bis das UV Signal auf dem Rekorder mit 25 mM bis
Tris Propan, pH 6,0 20 % (NH4)2SO4 zur
Grundlinie zurückkehrte,
und dann mit 25 mM bis tris Propan, pH 6,0, eluiert. Das eluierte
Material wurde weiter auf Hydroxyapatit gereinigt, das mit 1 mM
NaPO4 Puffer, 5 % Glycerin, pH 6,0 äquilibriert
war, und entweder mit einem 1–250
mM NaPO4 Puffer, 5 % Glycerin, pH 6,0 Lineargradient
oder einem Stufengradient eluiert. Alle Chromatographieschritte
wurden bei Raumtemperatur durchgeführt.
-
Die
alpha-Galactosidaseaktivität
wurde durch Hydrolyse des fluoreszierenden Substrats 4-Methylumbelliferyl-α-D-galactopyranosid
gemessen. Die Enzymaktivität
wurde bei 37°C
in einem Reaktionsgemisch, enthaltend 5 mM Methylumbelliferyl-α-D-galactopyranosid,
0,1 M Kaliumphosphat, 0,15 % Triton-X100®, 0,125 %
Natriumtaurocholat, 0,1 % Rinderserumalbumin, pH 5,9, gemessen.
Das Gesamtprotein wurde mittels des Bio-Rad Proteinassays® beruhend
auf dem Verfahren von Bradford (Bradford, M. Anal. Biochem. 72:248; 1976)
bestimmt.
-
Aus
1 Kilogramm Blättern
wurden typischerweise zwischen 140–160 Millionen Einheiten alpha-Galactosidase
bei einer spezifischen Aktivität
von 800.000 Einheiten im Anschluss an ein einzelnes Infiltrationsverfahren
(IF-1) erhalten.
-
Die
nachfolgende Tabelle 10 enthält
Daten, die für
mehrere Experimente repräsentativ
sind.
-
BEISPIEL 12
-
Reinigung von Glucocerebrosidase
im halbtechnischen Umfang aus der interstitiellen Blattflüssigkeit
und von rekombinantem Virus aus dem Blatthomogenat von auf dem Feld
gewachsenem Tabak
-
Transgener
Tabak (MD609), der das lysosomale Enzym Glucocerebrosidase exprimiert,
wurde mechanisch mit einem Tabakmosaikvirusderivat inokuliert, das
eine Hüllprotein-Schleifenfusion,
TMV291 enthielt (Turpen, u.a., 1995, Bio/Technology 13:23-57). Insgesamt
100 kg transgenes, transfiziertes Blattgewebe wurde vom Feld fünf Wochen
nach der Inokulation geerntet. Das Gewebe wurde von den Strunken
per Hand befreit und gewogen. Fünf
Kilogramm Blätter
wurden in Polyesterbeutel (Filtra-Spec®, 12-2-1053)
gelegt und vier × 5
kg Beutel mit Blättern
wurden in einen Metallkorb gelegt. Der Metallkorb, der das Blattmaterial
enthielt, wurde in einen 200 Liter Mueller® Vakuumbehälter, enthaltend
~ 100 Liter gepufferte Lösung
(0,1 KPO4 Puffer, pH 6,0, 5 mM EDTA, 0,5
% Taurocholinsäure,
10 mM 2-Mercaptoethanol) gelegt. Eine 32 kg Platte aus rostfreiem Stahl
wurde über
die Blätter/Beutel
gelegt, um ein vollständiges
Eintauchen sicherzustellen. Ein Vakuum wurde auf 695 mm Hg gepumpt,
für 1 Minute
gehalten und dann schnell abgelassen. Diese Vakuuminfiltration wurde für insgesamt
zwei Zyklen wiederholt. Mehrere Anwendungen des Vakuums ohne Isolation
der interstitiellen Flüssigkeit
bilden ein einzelnes Infiltrationsverfahren. Ein Hinweis auf eine
vollständige
Infiltration ist ein deutliches farbliches Dunkelwerden der Unterseite
des Blattgewebes. Anschließend
an die Vakuuminfiltrationen wurden die Blätter und der Korb aus dem Vakuumbehälter entfernt.
Bei den Beuteln, die die vakuuminfiltrierten Blätter enthielten, wurde vor
der Zentrifugation der Oberflächenpuffer
für ~ 10
Minuten durch die Schwerkraft abgelassen. Die interstitielle Flüssigkeit
(IF) wurde aus den vakuuminfiltrierten Blättern durch Zentrifugation (1.800 × G, 30
Minuten) mittels einer Heine® Korbzentrifuge (Behälterabmessungen,
711 mm Durchmesser × 419
mm) gewonnen. Gesammelte IF wurde durch einen 50 μm Patronenfilter
filtriert und dann bei 4°C
gelagert, bis die ganzen 100 Kilogramm Gewebe infiltriert waren.
Dieses Verfahren wurde mit der nächsten
Reihe von vier 5 kg Beuteln (5 Zyklen × 20 kg insgesamt) wiederholt,
bis das ganze Gewebe infiltriert war. Zusätzlicher Puffer wurde während jedes
Infiltrationszyklus zugesetzt, um das Gewebe vollständig einzutauchen.
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Rekombinantes
GCB wurde durch direktes Beladen einer Pharmacia Streamline 200® Säule, enthaltend
Phenyl Streamline® Harz, mit dem verdünnten interzellulären (Zuführstrom)
gereinigt. Eine Expandierte-Bett-Chromatographie
ermöglichte
das Festhalten, die Klären
und Konzentrieren des Proteins in einem Schritt, ohne dass Zentrifugations- und/oder Mikrofiltrationsschritte
notwendig wurden. Die Säule
wurde äquilibriert
und gewaschen, bis das UV Signal auf dem Rekorder mit 25 mM Citrat,
20 % Ethylenglycol, pH 5,0, zur Grundlinie zurückkehrte; das gebundene Enzym
wurde mit 25 mM Citrat, 70 % Ethylenglycol eluiert. Das eluierte
Material wurde sterilfiltriert, indem das eluierte Material durch
eine 0,09 m2 0,8 μm Sartoclean GF® Kapsel gefolgt
von 0,09 m2 0,2 μm Sartobran P® Sterilfilter
(Sartorius, Corp.) hindurchgeführt
wurde, und bei 4°C
bis zum nächsten
Chromatographieschritt gelagert. Das eluierte Material von den 4–5 Tagen
der Phenyl Streamline® Chromatographiedurchläufe wurde
miteinander gepoolt und auf einem Kationenaustauschharz, SP Big Beads® (Pharmacia), äquilibriert
in 25 mM Citrat, 75 mM NaCl, pH 5,0, weiter gereinigt. GCB wurde
mit einem Stufengradient von 25 mM Citrat, 0,4 M NaCl, 10 % Ethylenglycol,
pH 5,0, eluiert. Alle Chromatographieschritte wurden bei Raumtemperatur
durchgeführt.
Das eluierte Material wurde sterilfiltriert, indem das eluierte
Material durch eine 0,09 m2 0,8 μm Sartoclean
GF® Kapsel
gefolgt von einem 0,09 m2 0,2 μm Sartobran
P® Sterilfilter (Sartorius,
Corp.) hindurchgeführt
wurde, und bei 4°C
gelagert.
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Mittels
des Suizidsubstrats, Conduritol B Epoxid (CBE), wurde eine Hemmung
einer rekombinanten Glucocerebrosidase (rGCB) Aktivität in Gegenwart
von Pflanzenglucosidasen erzielt. Die Enzymaktivität wurde
bei 37°C
in einem Reaktionsgemisch, enthaltend 5 mM Methylumbelliferyl-ß-D-Glucosid,
0,1 M Kaliumphosphat, 0,15 % Triton-X100®, 0,125
% Natriumtaurocholat, 0,1 % Rinderserumalbumin, pH 5,9, mit und
ohne CBE gemessen. Die Gesamtglucosidaseaktivität und rGCB Aktivität wurden
mittels Hydrolyse des fluoreszierenden Substrats 4- Methylumbelliferylglucopyranosid
gemessen. Das Gesamtprotein wurde mittels des Bio-Rad Proteinassays® auf
der Grundlage des Bradford Verfahrens bestimmt (Bradford, M., Anal.
Biochem. 72:248; 1976).
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Die
verbleibende, im IF-extrahierten Blattgewebe vorhandene Virusmenge
wurde unter Anwendung einer Homogenisierung und von Polyethylenglycolpräzipitationsverfahren
bestimmt. Darüber
hinaus wurde die Menge an in der gepoolten, interstitiellen Flüssigkeit
vorhandenem Virus durch eine direkte Polyethylenglycolpräzipitation
bestimmt. Abschließende
Virusausbeuten von präzipitierten
Proben wurden spektrophotometrisch durch ein Absorptionsvermögen bei
260 nm bestimmt. (siehe Tabelle 11)
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Die
Tabelle 12 enthält
die GCB Gewinnungsdaten aus dem TMV transfizierten Pflanzengewebe.
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Dieses
Beispiel zeigt die Fähigkeit,
zwei unterschiedliche Produkte aus demselben Blattgewebe auf der
Grundlage von Extraktionsverfahren zu extrahieren, die spezifisch
auf im Apoplast und Zytosol lokalisierte Produkte abzielen.
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BEISPIEL 13
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Zentrifugation
von IF Fraktionen in großem
Umfang
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Das
folgende Beispiel veranschaulicht ein Scale-up-Verfahren zur Herstellung
eines IF Extrakts mittels eines diskontinuierlichen Losverfahrens,
das einen konstanten Strom an IF Extrakt zur nachgeschalteten Verarbeitung
erzeugt. Dieses Verfahren besteht aus den folgenden Elementen:
- 1. automatisiertes Ganzblatternten
- 2. Kontinuierliche Infiltration in großem Umfang
- 3. Korbzentrifugation in großem Umfang.
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Es
sind mindestens zwei großtechnische
ganze Ganzblatternteanordnungen verfügbar. Eine wurde von R.J. Reynolds
Company entwickelt und wird in ihrem Avoca Werk in North Carolina
verwendet. Die andere Ernteeinrichtung wurde von der Universität Kentucky,
Abteilung Agrarwirtschaft entwickelt und ist seit drei Saisons in
Daviess County Kentucky auf gewerblichen Tabakfeldern im Einsatz.
Diese Ernteeinrichtungen sind in der Lage, unversehrte Pflanzen
zu schneiden, ganze Blätter
abzustreifen und die Blätter
und das Stengelgewebe mit Raten über
mehrere Acre (1 Acre = 4.046 m2) pro Stunde
zu trennen. Die Blätter
werden dann in Anhängern
zu einer Extraktionsanlage transportiert.
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Anschließend werden
die Blätter
durch eine mechanische Förderanlage
und eine Dosierbandzuführeinrichtung
in das Vakuuminfiltrationssystem entladen. Zwei Systeme wurden konstruiert.
Bei dem System 1 (1) handelt es sich
um einen Sammelbehälter.
Dieser Behälter
ist für
ein volles Vakuum konstruiert und lässt sich mit niedriger (unter
50) Umdrehung pro Minute drehen, so dass alle Blätter in das Infiltrationsmedium eingetaucht
werden. Ein Vakuum wird durch herkömmliche mechanische Vakuumpumpen
oder durch einen Dampfauswerfer zu einem Vakuum aufgebaut, das gleich
533 mm Wassersäulendruck
ist. Das Vakuum wird dann abgelassen, was zu einer Infiltration
des Gewebes führt.
Der Kessel wird dann in einen sekundären Behälter zur Pufferwiederverwendung
entleert und das Blattgewebe wird aus dem Kessel über eine
Einzugsschnecke im Boden des Behälters
zu einer Ableitungsöffnung
und auf eine Fördereinrichtung
abgegeben. Diese Fördereinrichtung
transportiert die Blätter über ein
Dosierband zur Korbzentrifuge. Das Dosierband stellt sicher, dass
eine abgemessene Materialmenge der Zentrifuge für jeden Zentrifugationszyklus
zugesetzt wird. Das System 2 ist ein kontinuierliches Vakuuminfiltrationssystem.
Dieses System besteht aus einer großen zylindrischen Röhre, die
eine innere Einzugsschnecken-Fördereinrichtung
aufweist (2). Der Zylinder wird in einem
Winkel angeordnet. Der Zylinder ist teilweise mit der Infiltrationsflüssigkeit
gefüllt.
Der Zylinder steht unter Vakuum, das durch herkömmliche Vakuumpumpen oder einen
Dampfauswerfer zu etwa 533 nm Wassersäulendruck vorgesehen ist. Das
Blattgewebe wird durch ein Drehventil zugesetzt, das das Vakuum
bei der Zugabe von Gewebe aufrechterhält. Das Blattgewebe wird dann
für einen
gewissen Zeitraum im Puffer eingetaucht, wenn es die Röhre hoch
wandert, und zwar unter Förderung
durch die Einzugsschnecke. Die infiltrierten Blätter werden am erhöhten Ende
der Einzugsschnecke durch ein anderes Drehventil abgegeben. An diesem
Punkt wird das Vakuum abgelassen. Diese Art Druckkessel, die mit
Drehventilen und einem Einzugsschnecken-Transportgewindegang ausgestattet
ist, wird von einem Druckkesselaufbau von Christian Engineering
(San Francisco) angepasst, der für
das kontinuierliche Kochen von Reis und anderen Dampfdruck verwendenden
Materialien verwendet wird. Einmal abgegeben, werden die Blätter über ein
Förderband
zur Korbzentrifuge transportiert, das mit einem Dosierband ausgestattet
ist. Das Dosierband funktioniert, wie oben angegeben, dahingehend,
dass es die geeignete Materialfüllung
für jeden
Zyklus der Korbzentrifuge sicherstellt.
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Die
Korbzentrifuge ist eine Modifikation für einen grundlegenden Sanborn
(UPE) Aufbau für
die Gemüseindustrie
zum Entwässern
von Salaten nach dem Waschen. Bei der Zentrifuge handelt es sich
um einen Korbaufbau mit einer konischen Spindel an der Innenseite
des Korbs. Der Korb hat einen zweiteiligen Aufbau, der die Trennung
der Bodenplatte vom Zylinder über
einen hydraulischen Kolben bewerkstelligt. Die Zentrifuge wird bei
sehr niedriger Geschwindigkeit (d.h. niedriger Umdrehung pro Minute
oder niedriger Beschleunigungskraft) über ein Förderband beladen, das über den
Mittelpunkt des Korbs, der mit der konischen Spindel ausgestattet
ist, angeordnet ist. Wenn das Material vom Förderband fällt, wird es vom Konus gleichmäßig auf
die Seite des perforierten Korbs umgeleitet. Wenn die Blattladung
vollständig
ist, hält
die Einzugsschnecke an und der Korb wird auf 2000–2500 × G für etwa 5–60 min
beschleunigt. Die IF Flüssigkeit
wird aus der Zentrifuge gewonnen. Am Ende der Zentrifugation wird
der Korb auf eine niedrige Umdrehungszahl pro Minute verlangsamt.
Der Korbboden wird von den Seiten (Zylinder) durch die Wirkung des
hydraulischen Kolbens getrennt. Das Blattgewebe wird an ein Förderband
abgegeben, der Zentrifugenboden wird geschlossen und der Zyklus wiederholt.
Dieser Aufbau erfordert, dass ein Rotor und ein Antrieb entwickelt
werden, die für
die höhere
Beschleunigungskraft ausgelegt sein können. Typischerweise sind die
Sanborn Maschinen nur für
600 bis 800 G ausgelegt. Es liegt aber innerhalb der normalen technischen
Parameter, eine solche verbesserte Maschine für diese Einzelanwendung zu
konstruieren.
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