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Diese
Erfindung betrifft eine optische Abtasteinheit; insbesondere betrifft
sie eine chemische und biochemische optische Abtasteinheit auf Lumineszenzbasis
und deren Verwendungen.
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Bei
der humanmedizinischen Diagnose hat ein zunehmender Bedarf für den Nachweis
von äußerst niedrigen
Konzentrationen von biochemisch relevanten Molekülen in kleinen Probenvolumina
Forschungsanstrengungen in Richtung empfindlicherer und selektiverer
Sensoren ausgelöst.
Optische Sensoren sind aufgrund ihrer chemischen Stabilität und leichten
Herstellung favorisiert. Bioaffinitätssensoren, die auf Lumineszenzanregungsschemata
basieren, kombinieren die (bio)chemische Selektivität aufgrund
der Anwendung von Erkennungselementen, die die Analytenmoleküle spezifisch
binden, mit räumlicher
Selektivität,
die von evanescenten Feldabtastverfahren stammt. Den verschiedenen
evanescenten Feldanregungsverfahren, die entwickelt wurden, gemeinsam
ist, dass die Wechselwirkung mit den Analytenmolekülen auf
die Eindringtiefe des evanescenten Feldes eingeschränkt ist,
wodurch folglich die Vorgänge
betont werden, die an der Abtastoberfläche oder innerhalb der Abtastschicht
stattfinden, und die Vorgänge
im Mediumvolumen benachteiligt werden.
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Die
Kombination von faserförmigen
evanescenten Feldsensoren mit Bioaffinitätsassays unter Verwendung von
fluoreszenten Tracersonden zur Signalerzeugung hat Fähigkeit
bewiesen und wird umfangreich verwendet. Eine Nachweisgrenze von
7,5 × 10–14 M
von mit Fluorescein markierter komplementärer DNA in einem DNA-Hybridisierungsassay
unter Verwendung von Mehrmodenfasern wurde berichtet. Andererseits
wurden in den letzten Jahren evanescente Feldsensoren mit Planaren Wandlergeometrien
für den
Nachweis von Biomolekülen
unter Verwendung des Prinzips von effektiven Brechungsindexänderungen
angepasst, wie Oberflächenplasmonresonanz,
Gitterkoppler und Interferometer. Sie stehen mit dem attraktiven
Merkmal direkter Abtastung ohne die Notwendigkeit für die Verwendung
irgendwelcher Marker in Zusammenhang. Die Signale dieser Vorrichtungen
stehen jedoch direkt mit der adsorbierten Molekülmasse in Zusammenhang, die
die Empfindlichkeit dieser Konfigurationen begrenzt. Im Allgemeinen
liegen nachgewiesene Konzentrationen kaum im Bereich von unterhalb
10–10 M.
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Um
das Ziel von äußerst niedrigen
Nachweisgrenzen, die für
die Gensondenanalyse sowie die Diagnose von Krankheiten und Infektionen
erforderlich sind, zu erreichen, wurde vorgeschlagen, Einmoden-Metalloxid-Wellenleiter
als Wandler für
Bioaffinitätssensoren
auf Lumineszenzbasis zu verwenden. Diese Wandlergeometrie bietet
Vorteile aufgrund der leichten Herstellung von Planaren Chips, der
Sensorhandhabung, der erhöhten
Anregungseffizienz der Lumineszenzmarker und der Fluidhandhabung
von winzigen Probenvolumina. Die Merkmale eines Planaren evanescenten
Feldwandlers für
ein Lumineszenznachweisschema und die Konstruktion eines Sensorsystems
auf der Basis solcher Wellenleiter sind in einem Dokument von D.
Neuschäfer
et al. mit dem Titel "Planar
waveguides as efficient transducers for bioaffinity sensors", Proc. SPIE, Band 2836
(1996), beschrieben. Der beschriebene Sensor verwendet einen Planaren
Einmoden-Wellenleiter, der aus einem Tantalpentoxid-Wellenleitungsfilm
besteht, der auf einem Glassubstrat abgeschieden ist. Zum Lumineszenznachweis
wird im All-gemeinen
eine "Volumennachweis"-Konfiguration, die
in 1 gezeigt ist, verwendet. In diesem Fall wird
der untere Halbkugelteil des Lumineszenzlichts, das durch das evanescente
Feld angeregt und dann isotrop emittiert wird, unter dem Sensorchip
unter Verwendung einer Linse oder eines Linsensystems mit hoher
numerischer Apertur gesammelt. Zwei identische Interferenzfilter
werden zur Unterscheidung von Anregungslicht verwendet. Die Signalerfassung
wird unter Verwendung von entweder Photodioden in Kombination mit
Verstärkern
mit hoher Verstärkung
oder eines ausgewählten
Photovervielfachers in Kombination mit einer Photonenzähleinheit
durchgeführt.
Als Alternative kann der Teil des Lumineszenzsignals, der in den
Wellenleitungsfilm zurückgekoppelt
wird, unter Verwendung eines zweiten, auskoppelnden Gitters (nicht
dargestellt) gesammelt werden. Dies ist als "Gitternachweis" bekannt. Der Winkelabstand des ausgekoppelten
Lichts mit verschiedenen Wellenlängen
bietet das zusätzliche
Merkmal der gleichzeitigen Bestimmung der Intensitäten des übertragenen
Anregungslichts und des emittierten Lumineszenzlichts. Es ist auch
möglich,
die zwei Verfahren in einer Vorrichtung zu kombinieren, um einen
gleichzeitigen "Volumen"- und "Gitter"-Nachweis bereitzustellen.
Ein genauerer Vergleich der zwei Verfahren ist von G.L. Duveneck
et al. in einem Dokument mit dem Titel "A novel generation of luminescence-based
biosensors: singlemode planar waveguide sensors", Proc. SPIE, Band 2928 (1996), erörtert.
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WO
96/23213 beschreibt eine Gelelektrophoresevorrichtung. Keine Wechselwirkung
mit einem evanescenten Feld ist erwähnt. Die Anregung von Fluoreszenz
wird mit einem Laserstrahl, der durch das Trennmedium oder Gel in
der vertikalen Richtung geführt
wird, erreicht, welcher gleichzeitig in einer Richtung des Gels
mehr als 1 getrennten und markierten Analytenpunkt angeht. Die Vorrichtung
umfasst ferner optische Kopplungselemente zum Einkoppeln von Anregungslicht
in das Gel und sie umfasst eine photoelektrische Detektoranordnung
und ein Mittel zum Richten von Lumineszenzlicht auf einen jeweiligen
Teil der Detektoranordnung.
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In
der vorliegenden Anmeldung bezieht sich der Begriff "Messfeld" auf den kleinsten
Bereich eines Sensorfeldes, der zu einer Unterscheidung durch einen
photoelektrischen Detektor, der zum Nachweis von Lumineszenz verwendet
wird, fähig
ist. Die vorliegende Erfindung wendet sich dem Bedarf für eine gleichzeitige, räumlich selektive
Anregung und den hochempfindlichen Nachweis von Lumineszenzsignalen von
einer Anordnung von Messfeldern zu. Herkömmliche Bioaffinitätssensoren
beruhen im Allgemeinen auf einer makroskopischen Abbildung von emittierter
Lumineszenz von einem einzigen, großen Messfeld. Eine direkte Übertragung
dieses Verfahrens auf Anordnungen von Messfeldern leidet unter innewohnender
optischer Überlagerung
und optischer Aufnahme von Hintergrundstrahlung in dem Umfang, dass
die Nachweisgrenze häufig
für viele
Anwendungen nicht ausreichend niedrig ist. Wenn makroskopische optische
Elemente verwendet werden, um einen Grad an seitlicher Auflösung bereitzustellen,
muss ferner der Abstand zwischen dem Messfeld und der Detektoranordnung
ziemlich beträchtlich
sein, wodurch die Gesamtgröße des Systems
erhöht
wird. Zum Lumineszenznachweis in äußerst kleinen Messfeldern und
-volumina ist die Fluoreszenzmikroskopie mit einem konfokalen Laser
ein sehr empfindliches Verfahren. Der Nachweis von einzelnen Molekülen wurde
mit Anregungsbereichen von nicht größer als dem durch die Beugung
begrenzten Brennpunkt des Laseranregungslichts demonstriert, d.h.
in der Größenordnung
von einer Wellenlänge.
Die Anregung und der Nachweis einer großen Anzahl von Messzellen in
einer Anordnung erfordert jedoch eine seitliche Parallelverschiebung der
Probe in Bezug auf die Messanordnung, um eine sequentielle Messung
jeder Messzelle in der Anordnung zu ermöglichen. Folglich wird die
Zeit, die erforderlich ist, um die Signale einer beträchtlichen
Anordnung von Messfeldern zu empfangen, verlängert und die relativen Kosten
dieser Art von System selbst sind aufgrund der Größe und Komplexität des Instruments
teuer.
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Gemäß einem
ersten Aspekt der vorliegenden Erfindung wird eine optische Abtasteinheit
für chemische
oder biochemische Messungen bereitgestellt, umfassend:
einen
planaren optischen Wellenleiter (1, 2) in Kombination
mit einem Durchflusszellengehäuse
(20), das sich unterhalb des planaren Wellenleiters befindet
und das unterteilt ist, um eine Anordnung von Fluidkanälen (21) zu
bilden, damit flüssige
Proben evanescentem Licht vom planaren Wellen- 1eiter ausgesetzt werden, wobei somit
eine Vielzahl von evanescenten Sensorfeldern erzeugt werden, die
in der Anzahl und im Abstand den Fluidkanälen entsprechen; oder
eine
Anordnung von Wellenleitern, die auf einem einzigen Substrat integriert
ist, in Kombination mit einem Durchflusszellengehäuse (20),
das sich unterhalb der Anordnung befindet und das unterteilt ist,
um eine Anordnung von Fluidkanälen
(21) zu bilden, damit flüssige Proben evanescentem Licht
von der Anordnung von Wellenleitern ausgesetzt werden, wobei somit
eine Vielzahl von evanescenten Sensorfeldern erzeugt wird, die in
der Anzahl und im Abstand den Fluidkanälen entsprechen;
optische
Kopplungselemente (3) zum Einkoppeln von Anregungslicht
in den planaren Wellenleiter bzw. in die Anordnung von Wellenleitern;
eine
Vielzahl von Anregungslichtquellen oder eine einzelne Anregungslichtquelle,
die im Multiplexbetrieb in die optischen Kopplungselemente eingespeist
wird, wobei Anregungslicht in den planaren Wellenleiter bzw. in
die Anordnung von Wellenleitern über
die Kopplungselemente (3) emittiert wird, wobei das Licht
somit auf flüssige Proben
in den Fluidkanälen
durch evanescente Feldanregung von Lumineszenz innerhalb von Messfeldern
als kleine Bereiche einwirkt, die durch jeweilige Teile einer photoelektrischen
Detektoranordnung unterschieden werden sollen;
eine photoelektrische
Detektoranordnung (17) zum Erfassen der Intensität von Lumineszenzlicht,
das von jedem Messfeld als Reaktion auf Anregungslicht emittiert
wird; und
Mittel (14 und 18) zum Lenken von
Lumineszenzlicht, das von jedem Messfeld emittiert wird, auf einen
jeweiligen Teil der photoelektrischen Detektoranordnung,
wobei
die Vielzahl von Anregungslichtquellen oder die einzelne Anregungslichtquelle,
die im Multiplexbetrieb in das optische Kopplungselement eingespeist
wird, eine Anordnung von parallelen Lichtstrahlen bereitstellt, die
Lumineszenzlicht in jedem Messfeld separat anregen.
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Die
vorliegende Erfindung wendet sich dem Bedarf zu, das Verhältnis eines
nachgewiesenen Lumineszenzsignals zum Hintergrund-"Rauschen" in einem Messverfahren
auf Lumineszenzbasis zu verbessern. Sie erreicht dies durch Bereitstellung
einer Form von Strahlführung
für Licht,
das von einer Anordnung von relativ kleinen Messfeldern emittiert
wird, die einer Anzahl von Abtastfeldern zugeordnet sind, um optische Überlagerung
zu beseitigen, die gewöhnlich
mit der herkömmlichen
makroskopischen Abbildung von benachbarten Messfeldern verbunden
ist. In den bevorzugten Beispielen wird eine Anordnung von Wellenleitern
oder Kanälen
mit separater Strahlführung
des Anregungslichts und Emissionslichts für jeden Wellenleiter oder Kanal
verwendet.
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In
einem bevorzugten Beispiel der vorliegenden Erfindung wird oder
werden das eine oder die mehreren Sensorfelder unter Verwendung
einer Anzahl von planaren evanescenten Feldwandlern bereitgestellt.
Vorzugsweise umfassen die Sensorfelder eine Anzahl von beabstandeten
optischen Wellenleitern, die in parallelen Segmenten angeordnet
sind. Das Anregungslicht wird in die Anordnung von optischen Wellenleitern
eingekoppelt, um eine Anzahl von räumlich getrennten evanescenten
Sensorfeldern herzustellen.
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Vorzugsweise
ist der oder jeder Wellenleiter ein planarer Einmoden-Metalloxid-Wandler.
Wenn eine Anordnung von Wellenleitern bereitgestellt wird, können sie
auf einem einzelnen Substrat integriert werden. In einer bevorzugten
Ausführungsform
werden die räumlich
getrennten evanescenten Sensorfelder hergestellt, indem eine kontinuierliche
Metalloxid-Wellenleitungsschicht,
die über
dem ganzen Substrat abgeschieden ist, mit einer strukturierten Absorptionsfläche mit
einer geometrischen Anordnung entsprechend der Anzahl und dem Abstand
der Sensorfelder in Kontakt gebracht wird.
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Die
oder jede Messzelle wirkt als Kanal oder Mulde für eine flüssige Probe. In der vorliegenden
Erfindung wird ein Durchflusszellengehäuse bereitgestellt, das unterteilt
ist, um eine Anordnung von Fluidkanälen mit einer geometri schen
Anordnung entsprechend der Anzahl und dem Abstand der Sensorfelder
zu bilden. Eine bevorzugte Form von Durchflusszelle ist die sogenannte
Gegenstrom-Durchflusszelle, die in Proceedings on the μ-TAS '96 in Basel, Spezialausgabe
1996 von Analytical Methods & Instrumentation,
S. 158–162,
beschrieben ist. Diese spezielle Durchflusszelle ist dazu ausgelegt,
mit einem planaren Wandlersubstrat zusammenzuwirken, um eine fluiddichte
Kammer zu bilden.
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Die
optische Abtasteinheit umfasst eine Vielzahl von optischen Kopplungselementen
zum Einkoppeln von Anregungslicht in die Wellenleitungsschicht.
Vorzugsweise umfassen die Kopplungselemente eine Vielzahl von Beugungsgittern.
Die optische Abtasteinheit kann auch optische Kopplungselemente
zum Auskoppeln von Licht aus den Messzellen umfassen. Insbesondere
wird in einem planaren evanescenten Feldwandler, der zum Gitternachweis
ausgelegt ist, ein zweites Beugungsgitter verwendet, um zurückgekoppelte
Lumineszenz auf die Detektoranordnung auszukoppeln. Alternativ oder
zusätzlich
kann ein zweites Beugungsgitter verwendet werden, um übertragenes
Anregungslicht auf einen anderen Detektor für Bezugszwecke auszukoppeln.
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Obwohl
eine Vielzahl von Anregungslichtquellen verwendet werden kann, eine
für jede
Messzelle, wird vorzugsweise eine einzige Anregungslichtquelle bereitgestellt,
die, falls erforderlich, im Multiplexbetrieb in die einkoppelnden
Elemente eingespeist wird, um eine Anordnung von parallelen Lichtstrahlen
bereitzustellen. Eine bevorzugte Form eines optischen Multiplexers
ist ein Dammann-Beugungsgitter, das in Kombination mit einem geeigneten
optischen Element, wie einer Linse, verwendet wird, um einen parallelen
Satz von Lichtstrahlen zur Herstellung einer Vielzahl von Sensorfeldern
bereitzustellen. Andere geeignete optische Multiplexer umfassen
Reflexionsgitter, Brechungselemente, Mikrolinsenanordnungen, Mikroprismenanordnungen
und Fresnel-Linsenanordnungen.
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Ein
Laser ist eine geeignete Anregungslichtquelle mit der geeigneten
ausgewählten
Wellenlänge,
ob in Form einer Laserdiode, eines Festkörperlasers oder eines Gaslasers.
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Ein
oder mehrere Sätze
von optischen Verschlüssen
können
bereitgestellt werden, um selektiv Anregungslicht für eine Anzahl
der Messzellen zu blockieren. Ferner kann der Anregungslichtweg
umgelenkt werden, um die Größe des optischen
Sensors zu verringern.
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In
noch einem weiteren bevorzugten Beispiel der vorliegenden Erfindung
sind der Anregungs- und der Nachweisbereich oder das Anregungs-
und das Nachweisvolumen der Messfelder identisch und vorzugsweise in
einer Konfiguration im Multiplexbetrieb eines konfokalen optischen
Anregungs- und Nachweissystems mit einem separaten konfokalen Anregungs-
und Nachweisweg für
jedes Messfeld angeordnet.
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In
der optischen Nachweisanordnung der vorliegenden Erfindung können die
Größe und der
Abstand jedes Messfeldes der Größe und dem
Abstand der photoelektrischen Detektoranordnung entsprechen. In
der Praxis ist jedoch die Größe jedes
Messfeldes im Allgemeinen etwas größer als die Größe des jeweiligen
Teils der Detektoranordnung, die diesem zugeordnet ist. Im letzteren
Fall wird das von jedem Messfeld emittierte Licht auf den jeweiligen
Teil der Detektoranordnung fokussiert.
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Vorzugsweise
ist die photoelektrische Detektoranordnung in einer "Volumennachweiskonfiguration" unmittelbar über oder
unter der Messzelle angeordnet, um eine Komponente von Lumineszenzlicht
aufzunehmen, die isotrop von den Messfeldern in den Raum abgestrahlt
wird.
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Vorzugsweise
umfasst die optische Abtasteinheit eine Anordnung von Mikrolinsen,
die zwischen der Ebene der Messzelle und jener der Detektoranordnung
angeordnet sind, um von jedem Messfeld emittiertes Licht auf einen
jeweiligen Teil der Detektoranordnung zu fokussieren. Die Anordnung
von Mikrolinsen kann vorteilhafterweise in ein Substrat der optischen
Abtasteinheit integriert sein.
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Vorzugsweise
umfasst der optische Detektor ferner eine Anordnung von Aperturblenden,
die an die Geometrie der Messfelder angepasst sind, um eine optische
Isolation von emittiertem Licht zwischen benachbarten Messfeldern
bereitzustellen. Die Aperturblenden können im Wesentlichen planar
sein oder können
sich senkrecht zur Ebene der Detektoranordnung erstrecken.
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Vorzugsweise
umfasst der optische Sensor ferner ein optisches Filter oder eine
Anordnung von optischen Filtern, die in einer Ebene zwischen den
Messfeldern und der Detektoranordnung liegen, um eine Signalunterscheidung
bereitzustellen.
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Beispiele
von geeigneten photoelektrischen Detektoren umfassen Mehrkanal-Photovervielfacher, CCD-Anordnungen,
CCD-Kameras und
CMOS-Bauelemente.
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Gemäß einem
zweiten Aspekt der vorliegenden Erfindung wird ein Verfahren zum
Bestimmen eines Analyten unter Verwendung der optischen Abtasteinheit
nach Anspruch 1 bereitgestellt, umfassend die Schritte von:
Einleiten
einer flüssigen
Probe in die Fluidkanäle
(21);
Einkoppeln von Anregungslicht einer Vielzahl
von Lichtquellen oder von im Multiplexbetrieb eingespeisten parallelen
Lichtstrahlen einer einzelnen Lichtquelle in die Kanäle (21)
durch evanescente Feldanregung;
Leiten von Lumineszenzlicht,
das von jedem der Messfelder emittiert wird, zu einem jeweiligen
Teil der Detektoranordnung (17); und
Erfassen der
Intensität
von Lumineszenzlicht, das von jedem Messfeld emittiert wird.
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Wie
für Fachleute
zu erkennen ist, findet der vorliegende optische Sensor eine breite
Vielfalt von Anwendungen unter den auf dem Gebiet bekannten. Bevorzugte
Beispiele umfassen optische Bestimmungen von absorbiertem oder angeregtem
Licht in miniaturisierten oder multiplexierten Anordnungen von chemischen oder
biochemischen Sensoren.
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Der
erfindungsgemäße optische
Sensor ist besonders geeignet für
die quantitative Bestimmung von biochemischen Substanzen in einem
Bioaffinitätssensorsystem.
Er kann verwendet werden, um Proben zu testen, die so verschieden
sind, wie Eigelb, Blut, Serum, Plasma, Lymphe, Urin, Oberflächenwasser,
Boden oder Pflanzenextrakte, und für einen Bio- oder Synthesevorgang
oder beide. Er kann auch beispielsweise bei der quantitativen oder
qualitativen Bestimmung von Antikörpern oder Antigenen, Rezeptoren
oder ihren Liganden, Oligonukleotiden, DNA- oder RNA-Stämmen, DNA-
oder RNA-Analogen, Enzymen, Enzymsubstraten, Enzymcofaktoren oder
-inhibitoren, Lectinen und/oder Kohlenhydraten verwendet werden.
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Beispiele
der vorliegenden Erfindung werden nun im Einzelnen mit Bezug auf
die zugehörigen
Zeichnungen beschrieben:
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1 ist
eine vereinfachte schematische Ansicht eines planaren Wellenleiterwandlers
für einen
Bioaffinitätssensor
und eines optischen Anregungsweges im Multiplexbetrieb unter Verwendung
eines Dammann-Gitters;
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2 ist
ein Blockdiagramm eines optischen Aufbaus für die Anordnung von 1;
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3 ist
eine vereinfachte Vorderansicht eines Beispiels eines Nachweissystems
für einen
Bioaffinitätssensor;
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4 ist
eine vereinfachte Vorderansicht des Nachweissystems von 3.
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Ein
erstes Beispiel der vorliegenden Erfindung ist in den 1 bis 4 dargestellt.
Ein Dünnschicht-Wellenleiter 1 (150
nm Tantalpentoxid, Brechungsindex n = 2,26 bei 633 nm) auf einem
Glasträger 2 (16
mm × 48
mm äußere Abmessungen,
0,5 mm dick, C7059-Glas) wird als Wandler für einen Bioaffinitätssensor
verwendet. Zwei Sätze
von rechteckigen Reliefbeugungsgittern 3 und 4 (zwei
Gitter mit identischer Periode von 320 nm in einem Abstand von 20
mm, 15 nm Gittertiefe) werden photolithographisch im Substrat hergestellt
und in die Wellenleitungsschicht bei ihrer Abscheidung auf dem strukturier ten
Substrat überführt. Das erste
Gitter 3 wird für
die Einkopplung des Anregungslichts verwendet, während das zweite Gitter 4 für die Auskopplung
des übertragenen
Anregungslichts aus dem Wellenleiter verwendet wird. Das zweite
Gitter 4 kann auch zum Auskoppeln von zurückgekoppeltem
Lumineszenzlicht aus dem Wellenleiter verwendet werden. Wie nachstehend
beschrieben wird, wird in der vorliegenden Erfindung Fluoreszenzlicht,
das im evanescenten Feld einer Anzahl von angeregten Messfeldern
des Wellenleiters 1 angeregt wird und isotrop in den Raum
abgestrahlt wird, unter Verwendung einer neuen Nachweisanordnung
nachgewiesen.
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Die
Anregungslichtwege sind in 1 schematisch
gezeigt. Das Anregungslicht eines HeNe-Lasers 5 (10 mW)
wird durch eine Linse 6 aufgeweitet und fällt auf
ein Dammann-Gitter 7 als
optisches Beugungselement ein. Die (ungleichmäßige) Periodizität des Dammann-Gitters 7 ist
optimiert, um die Intensität
aller geraden Beugungsordnungen, insbesondere der nullten, d.h.
nicht abgelenkten Ordnung, zu minimieren und eine Intensität zu erzeugen,
die in den anderen Beugungsordnungen so identisch wie möglich ist.
In diesem Beispiel werden 16 Komponentenstrahlen in dieser Weise
erzeugt, die sich in ihrer Intensität um nicht mehr als etwa 5 %
unterscheiden. Eine achromatische Linse 8 (Brennweite 160
mm), in deren Brennpunkt das Dammann-Gitter 7 steht, wird
verwendet, um ein Bündel
von 16 parallelen Komponentenstrahlen zu erzeugen. Die Divergenz der
Komponentenstrahlen, die das Dammann-Gitter 7 verlassen, und die
Brennweite der Linse 8 sind miteinander koordiniert, um
einen gewünschten
Abstand (Periodizität)
der parallelen Komponentenstrahlen zu erhalten, die auf die einkoppelnden
Gitter 3 des Wellenleiters 1 wirken. Ein geeigneter
Abstand ist beispielsweise ungefähr
1 mm. 1 stellt auch die parallelen Wege, denen die Komponentenstrahlen
im Wellenleiter folgen, und die Auskopplung der übertragenen Komponentenstrahlen
am zweiten Gitter 4 dar.
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2 zeigt
die räumliche
Anordnung der verschiedenen optischen Komponenten. Eine Blende 9 befindet
sich zwi schen dem HeNe-Laser 5, der als Anregungslichtquelle
verwendet wird, und dem Dammann-Gitter 7, welches verwendet
wird, um den Anregungslichtweg periodisch zu blockieren und ihn
nur freizugeben, wenn die Fluoreszenzintensitäten der Probe gemessen werden
sollen. Der Anregungslichtweg wird mittels zwei Spiegeln 10 und 11 umgelenkt,
um die Gesamtabmessungen der optischen Anordnung zu verringern. Eine
zweite Blende 12 mit 16 Kanälen gibt abwechselnd den weiteren
Anregungslichtweg der geraden (2, 4, 6 ...) und ungeraden (1, 3,
5 ...) Komponentenstrahlen frei. Diese Anordnung verringert die
optoelektronische Überlagerung
zwischen aneinandergrenzenden Nachweiskanälen bzw. Detektionskanälen, die
durch die 16 evanescenten Sensorfelder in der Messanordnung definiert
sind. Das Anregungslicht wird auf ein Prisma (nicht dargestellt)
abgelenkt, aus dem es dann auf das einkoppelnde Gitter oder die
einkoppelnden Gitter 3 des Wellenleiterchips gerichtet
wird. Die Einstellung des Einkopplungswinkels und der Auftreffstelle
der Anregungslaser-Komponentenstrahlen findet bei dieser Anordnung
an der Stelle des letzten Umlenkspiegels 13 statt. Die Nachweiseinheit
ist auf der Glassubstrat-Rückseite
des Wellenleiterchips angeordnet und wird nachstehend im Einzelnen
beschrieben.
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Das
allgemeine Prinzip, dass das Emissionslicht, das die separaten Messfelder
für einen
Wellenlängenkanal
(Sensorfeld) verlässt, über separate
Strahlwege geführt
wird, um Nachweiselemente in einer Detektoranordnung zu trennen,
ist in 3 dargestellt. Auf der Glassubstrat-Rückseite
befindet sich in nur einem kurzen Abstand eine Anordnung von Mikrolinsen 14.
Anschließend
tritt das Emissionslicht durch eine Interferenzfilteranordnung 15 oder
ein kontinuierliches Interferenzfilter für die Unterscheidung von Streulicht
mit der Anregungswellenlänge
von der Emissionswellenlänge
hindurch. Wenn in dieser Anordnung ein kontinuierliches Filter verwendet
wird, insbesondere für
die Verringerung von optischer Überlagerung
im Filter, kann es gegen eine durch optische Sperren getrennte Filteranordnung
ausgetauscht werden.
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Nach
dem Durchtritt durch eine oder mehrere Aperturblendenanordnungen 16 wird
das Nachweislicht über
eine weitere Mikrolinsenanordnung 18 auf eine Detektoranordnung 17 fokussiert.
Die Detektoranordnung 17 ist in 4 genauer
gezeigt und umfasst einen Photovervielfacher (PMT) mit 16 Kanälen mit
einem Abstand von 1 mm. Blenden 19 können bereitgestellt sein, die
sich zwischen dem Interferenzfilter 15 und dem PMT 17 mit
16 Kanälen
erstrecken. Die Probendurchflusszelle 20 mit ihrer Anordnung
von Kanälen 21 befindet sich
unterhalb des planaren Wandlers.
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Beispiel
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Als
Experiment werden 22-Mer-Oligonukleotide, die als biochemische Erkennungs-
oder Erfassungselemente dienen, durch kovalente Bindung an den reaktiven
Gruppen eines Epoxysilans fixiert, mit dem die gereinigten Wandlerplattformen
(150 nm Tantalpentoxid auf 0,5 mm C7059-Glas) in der flüssigen Phase
silanisiert wurden. Wie nachstehend beschrieben wird, sind komplementäre mit Fluoreszenz
markierte Oligonukleotide in wiederholbaren Zyklen eines Hybridisierungsassays
nachweisbar.
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Ein
Zyklus des Hybridisierungsassays beinhaltet:
- 1.
Gleichgewichtseinstellung des Sensors in Pufferlösung (pH 7,75)/Aufnahme des
Hintergrundsignals;
- 2. Zufuhr der den Analyten (komplementäres 22-Mer-Oligonukleotid 22*-c-Cy5, markiert mit
Cyaninfarbstoff Cy5, in einer Konzentration von 1 Nanomol/Liter,
in Pufferlösung)
enthaltenden Probe/Aufnahme des Fluoreszenzsignals während der
Bindungs- (Hybridisierungs-) Phase;
- 3. Waschen mit Pufferlösung/Bestimmung
der Zerfallsrate der gebildeten DNA-Hybride;
- 4. Regeneration der Sensoroberfläche mit 10 mM NaOH/Rückführung des
Fluoreszenzsignals zur Grundlinie; und
- 5. erneute Gleichgewichtseinstellung des Sensors in Pufferlösung/Prüfen der
Vollständigkeit
der Regeneration durch Vergleich der Grundlinien am Beginn und am
Ende des Assayzyklus.
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Die
Zufuhr von Reagenzien findet mit Hilfe einer Gegenstromzelle statt,
wie sie in Proceedings on the μ-TAS '96 in Basel, Spezialausgabe
1996 von Analytical Methods & Instrumentation,
S. 158–162,
beschrieben ist. Die Ein- und Auskopplungsgitter des Biosensors
werden nach Montage der Durchflusszelle, deren Deckel durch die
Wandleroberfläche
zusammen mit den fixierten Identifikationselementen gebildet ist,
innerhalb eines Durchflusskanals angeordnet, der durch einen O-Ring
abgedichtet wird. Der Einlass für
die Probe und die während
des Assayzyklus verwendeten verschiedenen Reagenzien wird auf der
rechten Seite des Auskopplungsgitters, außerhalb des Wellenleitungsbereichs
zwischen den Kopplungsgittern, zwischen denen die Messflächen angeordnet
sind, bereitgestellt. Ein Puffergegenstrom wird in Richtung des
Probenstroms gelenkt, der in der Richtung des Einkopplungsgitters
strömt,
welcher auf der linken Seite des Einkopplungsgitters, d.h. ebenso
außerhalb
des Bereichs der Messflächen,
eingelassen wird, und ist dazu ausgelegt, einen Kontakt zwischen der
Probe und dem Einkopplungsgitter zu verhindern. Der gemeinsame Auslass
für beide
Ströme
befindet sich zwischen den zwei Einlässen auf der rechten Seite
des Einkopplungsgitters.
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Der
vom Durchflusskanal auf der Wandlerplattform eingeschlossene Bereich
reicht aus, um 8 der 16 Komponentenstrahlen, die vom Dammann-Gitter
erzeugt werden, mit einem Abstand von 1 mm innerhalb des Bereichs
der Durchflusszelle anzuregen, um zu ermöglichen, dass das eingekoppelte
Laserlicht in separaten Streifen durch den Bereich bis zum Auskopplungsgitter
durchtritt und Lumineszenzen im evanescenten Feld entlang getrennter
Bahnen der geführten
Anregungsstrahlen, die im Wellenleiter übertragen werden, anzuregen.
Die isotrop entlang der 8 Segmente abgestrahlte Fluoreszenz wird
während
des Verfahrens mit der vorstehend beschriebenen optischen Nachweisvorrichtung
gemessen. Die Ergebnisse der Messung sind in Tabelle 1 zusammengefasst.
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Tabelle
1: Ergebnisse eines Oligonukleotid-Hybridisierungsassays, das an
8 gleichzeitig angeregten Segmenten der planaren Wellenleiterwandlerplattform
durchgeführt
wird: Maximale Fluoreszenzsignale bei Hybridisierung mit einer 1
nanomolaren Analytlösung
(22*-c-Cy5) gemessen, Rauschen von Hintergrundsignal, Rauschabstand
und abgeschätzte
Nachweisgrenze für
jedes Segment.
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Abgesehen
von veränderlichen
Graden an Streuung der Daten zeigten die 8 Messkurven im Wesentlichen
dieselbe zeitliche Entwicklung. Die maximalen Fluoreszenzintensitäten für jedes
Segment sind in Tabelle 1 aufgelistet. Unterschiede in den Ergebnissen
können
zumindest teilweise durch die veränderliche lineare Geschwindigkeit
des Analyten während
seines Durchlaufs durch die Zelle und durch die veränderliche
Dichte der fixierten Erfassungselemente erklärt werden. Außerdem weisen
mögliche
Variationen in der Kopplungseffizienz des Einkopplungsgitters für die Einkopplung
der verschiedenen Komponentenstrahlen einen starken Einfluss auf
den Pegel der zu beobachtenden Lumineszenzsignale auf.
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Die
Intensität
der beobachteten Lumineszenzsignale ist hoch und aus den bestimmten
Rauschabständen
kann abgeschätzt
werden, dass für
diese miniaturisierte optische Nachweisvorrichtung die Nachweisgrenze,
die durch das Verhältnis des
maximalen Signals und des Signalrauschens bestimmt wird, mit Pikomolkonzentrationen
erreicht wird (Nachweisgrenze als extrapolierte Fluoreszenzintensität bei dreifachem
Rauschpegel festgelegt).