-
Die
vorliegende Erfindung bezieht sich auf Beschichtungen, umfassend
hydroxylfunktionelle Komponente(n), polymere anhydridfunktionelle
Komponente(n) und fotochrome Komponente(n), hierin nachstehend als
fotochrome Polyanhydridbeschichtungen bezeichnet, mit solchen Beschichtungen
beschichtete Gegenstände
und fotochrome Gegenstände,
d.h. Polymerisate, die aus solchen Beschichtungszusammensetzungen hergestellt
sind. Spezieller bezieht sich diese Erfindung auf bestimmte fotochrome
Polyanhydridbeschichtungen, die, wenn sie auf ein Substrat beschichtet
und aktivierender Lichtstrahlung ausgesetzt werden, verbesserte
fotochrome Leistungseigenschaften aufweisen. Ferner bezieht sich
diese Erfindung auf fotochrome Polyanhydridbeschichtungen, welche
im Handel annehmbare "kosmetische" Standards für optische
Beschichtungen erfüllen,
die auf optische Elemente, z.B. Linsen, aufgebracht sind.
-
Fotochrome
Verbindungen weisen eine reversible Farbänderung auf, wenn sie Lichtstrahlung,
einschließlich
ultravioletten Strahlen, wie der Ultraviolettstrahlung im Sonnenlicht
oder dem Licht einer Quecksilberlampe, ausgesetzt werden. Verschiedene
Klassen fotochromer Verbindungen sind synthetisiert und zur Verwendung
in Anwendungen vorgeschlagen worden, in welchen eine durch Sonnenlicht
induzierte reversible Farbänderung
oder ein Abdunkeln erwünscht
ist. Die am breitesten beschriebenen Klassen fotochromer Verbindungen
sind Oxazine, Pyrane und Fulgide.
-
Es
ist nun festgestellt worden, dass fotochrome beschichtete Gegenstände mit
Beschichtungsdicken, die notwendig sind zum Erhalt guter fotochromer
Eigenschaften, d.h. zum Färben
und Verblassen bei annehmbaren Geschwindigkeiten und zum Erreichen
eines dunkel genug gefärbten
Zustands, und die optische "kosmetische" Beschichtungsstandards
erfüllen,
die sowohl für
die Industrie als auch das Verbraucherpublikum erforderlich sind,
unter Verwendung einer fotochromen Polyanhydridbeschichtung hergestellt
werden können. Die
neuen hierin beschriebenen Beschichtungen weisen eine Fischer-Mikrohärte von
wenigstens 50 und nicht mehr als 130 Newton pro mm2 auf.
Die se Beschichtungen weisen auch verbesserte fotochrome Eigenschaften auf,
d.h. die Bildung von dunklerer aktivierter Farbe und schnelleren
Geschwindigkeiten von fotochromer Aktivierung und von Verblassen,
wenn sie mit Ultraviolettlicht bestrahlt werden, im Vergleich zu
solchen Beschichtungen mit einer Fischer-Mikrohärte größer als 130 Newton pro mm2. Die zur Bildung der Beschichtung verwendete
Zusammensetzung kann auch zur Bildung eines fotochromen Polyanhydridpolymerisats
verwendet werden.
-
AUSFÜHRLICHE
BESCHREIBUNG DER ERFINDUNG
-
In
den letzten Jahren sind fotochrome Gegenstände, insbesondere fotochrome
Kunststoffmaterialien für
optische Anwendungen der Gegenstand von beträchtlicher Aufmerksamkeit geworden.
Insbesondere sind fotochrome ophthalmische Kunststofflinsen aufgrund
ihres Gewichtsvorteils gegenüber
Glaslinsen untersucht worden. Darüber hinaus sind fotochrome
transparente Gegenstände
für Fahrzeuge,
wie Automobile und Flugzeuge, aufgrund der potenziellen Sicherheitsmerkmale,
welche solche transparenten Gegenstände bieten, von Interesse gewesen.
Fotochrome Gegenstände,
die am verwendbarsten sind, sind solche, in welchen die fotochromen
Verbindungen eine hohe aktivierte Intensität, eine hohe Färbungsgeschwindigkeit
und eine annehmbare Verblassungsgeschwindigkeit aufweisen.
-
Die
Verwendung von fotochromen Beschichtungen ermöglicht die Herstellung von
fotochromen Kunststoffgegenständen
ohne die Notwendigkeit, die fotochrome(n) Verbindung(en) in das
Kunststoffsubstrat einzuarbeiten, was die Notwendigkeit vermeidet,
spezielle optische Harzmaterialien zur Verwendung mit fotochromen
Verbindungen zu entwickeln. Dies ist vorteilhaft, wenn der Kunststoff,
z.B. thermoplastisches Polycarbonat, nicht genug freies inneres
Volumen für
eine fotochrome Verbindung, eingebaut in den Kunststoff, hat, um in
geeigneter Weise zu wirken. Die Beschichtungszusammensetzung der
vorliegenden Erfindung ermöglicht die
Herstellung von fotochromen Gegenständen unter Verwendung solcher
Kunststoffe. Ferner führt
die Verwendung von fotochromen Beschichtungen zu einer wirksameren
Anwendung von fotochromen Verbindungen durch Vermeiden der mit herkömmlicheren Übertragungsverfahren,
z.B. Tränkung
oder Eindringen, verbundenen Verluste, um fotochrome Gegenstände herzustellen.
-
Die
fotochromen Beschichtungen der vorliegenden Erfindung können hergestellt
werden durch die Umsetzung von hydroxylfunktioneller bzw. hydroxylfunktionellen
Komponente(n) mit wenigstens zwei Hydroxylgruppen und polymerer
bzw. polymeren anhydridfunktioneller bzw. anhydridfunktionellen
Komponente(n) mit wenigstens zwei cyclischen Carbonsäureanhydridgruppen
in einer Zusammensetzung, die wenigstens eine organische fotochrome
Verbindung enthält.
Andere optionale Bestandteile umfassen Vernetzungsmittel, z.B. epoxyfunktionelle
Komponenten, acrylamidfunktionelle Komponenten oder Melaminharze,
und Weichmacher in Mengen, die sowohl zum Einstellen der Fischer-Mikrohärtewerte
als auch der fotochromen Leistungseigenschaften in den erwünschten
Bereich notwendig sind. Die Beschichtungszusammensetzung kann weiter einen
Katalysator enthalten.
-
Lösemittel
können
ebenfalls in der Beschichtungszusammensetzung vorhanden sein. Wie
hierin beschrieben, sind jedoch Lösemittel nicht in die hierin
genannten Gewichtsverhältnisse
und Gewichtsprozente eingerechnet. Sämtliche hierin verwendeten
Gewichtsverhältnisse
und Gewichtsprozente beziehen sich auf die Gesamtfeststoffe in der
Beschichtungszusammensetzung, falls nicht anders angegeben.
-
Wenn
die Beschichtungszusammensetzungen der vorliegenden Erfindung als
Beschichtung aufgebracht und gehärtet
werden, weisen sie eine Fischer-Mikrohärte von wenigstens 50 Newton
pro mm2, bevorzugt wenigstens 60, bevorzugter
wenigstens 70 Newton pro mm2 und nicht mehr
als 130 Newton pro mm2, bevorzugt nicht
mehr als 120 und bevorzugter nicht mehr als 110 Newton pro mm2 auf. Die Fischer-Mikrohärte kann im Bereich zwischen
jeder Kombination dieser Werte, einschließlich der genannten Werte,
liegen. Die fotochromen Eigenschaften der gehärteten Beschichtungen der vorliegenden
Erfindung sind gekennzeichnet durch ein ΔOD nach 30 Sekunden von wenigstens
0,15, bevorzugt wenigstens 0,17 und am bevorzugtesten wenigstens
0,18, und ein ΔOD
nach 15 Minuten von wenigstens 0,50, bevorzugt wenigstens 0,60 und
am bevorzugtesten wenigstens 0,63 und durch eine Ausbleichgeschwindigkeit
von nicht mehr als 200 Sekunden, bevorzugt nicht mehr als 195 und
am bevorzugtesten nicht mehr als 190 Sekunden – alle gemessen bei 72°F (22°C) und wie
in Teil C von Beispiel 8 hierin beschrieben.
-
Polyanhydridbeschichtungen
mit einer Mikrohärte
und fotochromen Leistungseigenschaften in den vorstehend genannten
Bereichen können
hergestellt werden durch Ausgleichen der Komponenten, welche zu der
Härte und
Weichheit der Beschichtungsmatrix beitragen. Die spezifischen Eigenschaften
der Komponenten, welche die Beschichtung oder das Polymerisat umfassen,
welche die Mikrohärte
und die fotochromen Leistungseigenschaften der Polyanhydridmatrix
bewirken, sind die Glasübergangstemperatur,
das Molekulargewicht und die Vernetzungsdichte. Gewöhnlich führt die
Verwendung von Komponenten mit höheren
Glasübergangstemperaturen
und Molekulargewichten zu Beschichtungen und Polymerisaten mit erhöhter Mikrohärte und
umgekehrt. Ein Anstieg der Anzahl von reaktiven Gruppen der Komponente
verursacht ebenfalls einen Anstieg der Mikrohärte, vorausgesetzt, dass alle
Gruppen umgesetzt werden. In diesem letzteren Fall erhöht ein Anstieg
der Anzahl von reaktiven Gruppen, d.h. Vernetzungsstellen, die Vernetzungsdichte
der gehärteten Beschichtung.
Es wird jedoch angenommen, dass je härter die Beschichtung oder
das Polymerisat ist, desto langsamer ist die Leistung der darin
enthaltenen fotochromen Verbindung.
-
Der
Beitrag einer speziellen Komponente, z.B. der hydroxylfunktionellen
Komponente, zu entweder der Härte
oder der Weichheit der Polyamidbeschichtung kann in einfacher Weise
durch Messen der Fischer-Mikrohärte
der erhaltenen Polyanhydridbeschichtung bestimmt werden. Die Härte erzeugende
Komponente, wir hierin definiert, ist eine Komponente, welche die
Mikrohärte
der Polyanhydridbeschichtung erhöht, wenn
ihre Konzentration ansteigt. In ähnlicher
Weise ist die Weichheit erzeugende Komponente, wie hierin definiert,
eine Komponente, welche die Mikrohärte der Polyanhydridbeschichtung
erniedrigt, wenn ihre Konzentration ansteigt. Beispiele von Härte erzeugenden
hydroxylfunktionellen Komponenten, z.B. organische Polyole, umfassen
Polyole mit niedrigem Molekulargewicht, Amid enthaltende Polyole,
Epoxypolyole und Urethanpolyole. Die Weichheit erzeugenden hydroxylfunktionellen
Komponenten, z.B. organische Polyole, umfassen Polyesterpolyole,
Polyacrylpolyole und Polyetherpolyole, z.B. Polyoxyalkylene und
Poly(oxytetramethylen)diole. Alle diese vorstehend genannten Polyole
werden im Einzelnen hierin nachstehend definiert.
-
Typischerweise
ist die hydroxylfunktionelle Komponente der vorliegenden Erfindung
ein filmbildendes Polymer, es kann aber auch eine Hydroxylkomponente
verwendet werden, die nicht polymer ist. Es ist jedoch notwendig,
dass wenigstens die Kombination der an hydridfunktionellen Komponente
mit der hydroxylfunktionellen Komponente zu einer vernetzten polymeren
Beschichtung führt.
-
Beispiele
der hydroxylfunktionellen Komponenten, die zur Herstellung der Zusammensetzung
der vorliegenden Erfindung verwendet werden können, umfassen (a) Polyole
mit niedrigem Molekulargewicht, d.h. Polyole mit einem Molekulargewicht-Gewichtsmittel
von weniger als 500, z.B. aliphatische Diole, wie C2-C10-Diole, Triole und mehrwertige Alkohole,
(b) Polyesterpolyole, (c) Polyetherpolyole, (d) Amid enthaltende
Polyole, (e) Polyacrylpolyole, (f) mehrwertige Polyvinylalkohole,
(g) Epoxypolyole, (h) Urethanpolyole und (i) Mischungen solcher
Polyole. Bevorzugt sind die organischen Polyole ausgewählt aus
der Gruppe, bestehend aus Polyolen, Polyacrylpolyolen, Polyetherpolyolen,
Polyesterpolyolen, Urethanpolyolen mit niedrigem Molekulargewicht
und Mischungen davon. Bevorzugter sind die organischen Polyole ausgewählt aus
der Gruppe, bestehend aus Polyacrylpolyolen, Polyesterpolyolen,
Polyetherpolyolen, Urethanpolyolen und Mischungen davon und am bevorzugtesten
aus Polyacrylpolyolen, Polyetherpolyolen und Mischungen davon.
-
Beispiele
von Polyolen mit niedrigem Molekulargewicht, die in der Beschichtungszusammensetzung der
vorliegenden Erfindung verwendet werden können, umfassen: Tetramethylolmethan,
d.h. Pentaerythrit; Trimethylolethan; Trimethylolpropan; Di-(tri-methylolpropan);
Dimethylolpropionsäure;
1,2-Ethandiol, d.h. Ethylenglycol; 1,2-Propandiol, d.h. Propylenglycol;
1,3-Propandiol; 2,2-Dimethyl-1,3-propandiol, d.h. Neopentylglycol;
1,2,3-Propantriol, d.h. Glycerin; 1,2-Butandiol; 1,4-Butandiol;
1,3-Butandiol; 1,2,4-Butantriol; 1,2,3,4-Butantetrol; 2,2,4-Trimethyl-1,3-pentandiol;
1,5-Pentandiol; 2,4-Pentandiol; 1,6-Hexandiol; 2,5-Hexandiol; 1,2,6-Hexantriol;
2-Methyl-1,3-pentandiol; 2,4-Heptandiol; 2-Ethyl-1,3-hexandiol;
1,4-Cyclohexandiol; 1-(2,2-Dimethyl-3-hydroxypropyl)-2,2-dimethyl-3-hydroxypropionat;
sechswertigen Alkohol, d.h. Sorbit; Diethylenglycol; Dipropylenglycol;
1,4-Cyclohexandimethanol; 1,2-Bis(hydroxymethyl)cyclohexan; 1,2-Bis(hydroxyethyl)cyclohexan;
Bishydroxypropylhydantoine; TMP/∊-Caprolactontriole; hydriertes
Bisphenol A; Trishydroxyethylisocyanurat; das Alkoxylierungsprodukt
von 1 mol 2,2-Bis(4-hydroxyphenyl)propan (d.h. Bisphenol A) und
2 mol Propylenoxid; ethoxyliertes oder propoxyliertes Trimethylolpropan
oder Pentaerythrit mit einem Molekulargewicht-Zahlenmittel von weniger
als 500, Polyethylenglycol, Polypropylenglycol und Polybutylenglycol mit
einem Molekulargewicht-Zahlenmittel von weniger als 500 und Mischungen
solcher Polyole mit niedrigem Molekulargewicht.
-
Polyesterpolyole
sind bekannt und können
ein Molekulargewicht-Zahlenmittel in dem Bereich von 500 bis 10000
haben. Sie werden durch herkömmliche
Techniken unter Verwendung von Diolen, Triolen und mehrwertigen
Alkoholen mit niedrigem Molekulargewicht hergestellt, die in der
Technik bekannt sind, einschließlich der
vorstehend beschriebenen Polyole mit niedrigem Molekulargewicht
(optional in Kombination mit einwertigen Alkoholen) mit Polycarbonsäuren.
-
Beispiele
von geeigneten Polycarbonsäuren
zur Verwendung bei der Herstellung des Polyesters umfassen: Phthalsäure, Isophthalsäure, Terephthalsäure, Tetrahydrophthalsäure, Tetrachlorphthalsäure, Hexahydrophthalsäure, Methylhexahydrophthalsäure, Adipinsäure, Azelainsäure, Sebacinsäure, Maleinsäure, Bernsteinsäure, Glutarsäure, Fumarsäure, Het-Säure, Trimellithsäure, Tricarballylsäure und
Mischungen davon. Anhydride der vorstehenden Säuren, wo sie existieren, können ebenfalls
verwendet werden. Zusätzlich sind
bestimmte Materialien, die in einer ähnlichen Weise zu Säuren unter
Bildung von Polyesterpolyolen reagieren, ebenfalls verwendbar. Solche
Materialien umfassen Lactone, z.B. Caprolactone, Propiolacton und
Butyrolacton, und Hydroxysäuren,
wie Hydroxycapronsäure
und Dimethylolpropionsäure.
Wenn ein Triol oder ein mehrwertiger Alkohol verwendet wird, kann
eine Monocarbonsäure,
wie Essigsäure
und/oder Benzoesäure, bei
der Herstellung der Polyesterpolyole verwendet werden, und für einige
Zwecke kann ein Polyesterpolyol erwünscht sein. Darüber hinaus
umfassen Polyesterpolyole hierin Polyesterpolyole, die mit Fettsäuren oder Glyceridölen von
Fettsäuren
(d.h. herkömmliche
Alkydpolyole, welche eine solche Modifikation enthalten) modifiziert
sind. Ein anderes Polyesterpolyol, welches verwendet werden kann,
ist ein Polyesterpolyol, hergestellt durch Umsetzen eines Alkylenoxids,
z.B. Ethylenoxid, Propylenoxid usw., und der Glycidylester von Versatinsäure mit
Methacrylsäure
zur Bildung des entsprechenden Esters.
-
Polyetherpolyole
sind bekannt und können
ein Molekulargewicht-Zahlenmittel in dem Bereich von 500 bis 10000
haben. Beispiele der Polyetherpolyole umfassen verschiedene Polyoxyalkylenpolyole,
polyoxyalkylierte Polyole mit einem Molekulargewicht-Zahlenmittel größer als
500, z.B. Poly(oxytetramethylen)diole und Mischungen davon.
-
Die
Polyoxyalkylenpolyole können
nach bekannten Verfahren hergestellt werden durch Kondensieren von
Alkylenoxid oder einer Mischung von Alkylenoxiden unter Verwendung
einer säure-
oder basekatalysierten Addition mit einem mehrwertigen Initiator
oder einer Mischung mehrwertiger Initiatoren, wie Ethylenglycol,
Propylenglycol, Glycerin, Sorbit und Ähnliches. Erläuternde
Alkylenoxide umfassen Ethylenoxid, Propylenoxid, Butylenoxid, z.B.
1,2-Butylenoxid, Amylenoxid, Aralkylenoxide, z.B. Styroloxid, und
die halogenierten Alkylenoxide, wie Trichlorbutylenoxid. Die bevorzugteren
Alkylenoxide umfassen Butylenoxid, Propylenoxid und Ethylenoxid
oder eine Mischung davon unter Verwendung einer beliebigen oder
einer stufenweisen Oxylalkylierung. Beispiele von solchen Polyoxyalkylenpolyolen
umfassen Polyoxyethylen, d.h. Polyethylenglycol, Polyoxypropylen,
d.h. Polypropylenglycol und Polyoxybutylen, d.h. Polybutylenglycol.
Das Molekulargewicht-Zahlenmittel solcher Polyoxyalkylenpolyole,
die als weiches Segment verwendet werden, ist gleich oder größer als 600,
bevorzugt gleich oder größer als
725 und am bevorzugtesten gleich oder größer als 1000.
-
Die
Polyetherpolyole umfassen auch die bekannten Poly(oxytetramethylen)diole,
hergestellt durch die Polymerisation von Tetrahydrofuran in Gegenwart
von Lewis-Säure-Katalysatoren,
wie Bortrifluorid, Zinn(IV)-chlorid und Sulfonylchlorid. Das Mclekulargewicht-Zahlenmittel von
Poly(oxytetramethylen)diolen, die als weiches Segment verwendet
werden, liegt im Bereich von 500 bis 5000, bevorzugt von 650 bis
2900, bevorzugter von 1000 bis 2000 und beträgt am bevorzugtesten 1000.
-
Polyalkoxylierte
Polyole mit einem Molekulargewicht-Zahlenmittel größer als
500 können
durch die folgende allgemeine Formel I wiedergegeben werden,
worin m und n jeweils eine
positive Zahl sind, die Summe von m und n 5 bis 70 beträgt, R
1 und R
2 jeweils Wasserstoff,
Methyl oder Ethyl, bevorzugt Wasserstoff oder Methyl, sind, und
A eine zweiwertige Verbindungsgruppe ist, ausgewählt aus der Gruppe, bestehend
aus geradkettigem oder verzweigtkettigem Alkylen (gewöhnlich enthaltend
1 bis 8 Kohlenstoffatome), Phenylen, C
1-C
9-alkylsubstituiertem Phenylen und einer
Gruppe, wiedergegeben durch die folgende allgemeine Formel II,
worin R
3 und
R
4 jeweils C
1-C
4-Alkyl, Chlor oder Brom sind,
p und
q jeweils eine ganze Zahl von 0 bis 4 sind,
eine zweiwertige Benzolgruppe
oder eine zweiwertige Cyclohexangruppe bedeutet,
D O, S, -S(O
2)-, -C(O)-, -CH
2-,
-CH=CH-, -C(CH
3)
2-,
-C(CH
3)(C
6H
5)- oder
ist, wenn
die zweiwertige Benzolgruppe
ist, und D O, S, -CH
2- oder -C(CH
3)
2- ist, wenn
die zweiwertige Cyclohexangruppe
ist.
-
Bevorzugt
beträgt
in dem polyalkoxylierten Phenol die Summe von m und n in der allgemeinen
Formel I 15 bis 40, z.B. 25 bis 35, R
1 und
R
2 sind jeweils Wasserstoff, und A ist eine
zweiwertige Verbindungsgruppe gemäß der allgemeinen Formel II,
worin
eine zweiwertige Benzolgruppe
bedeutet, p und q jeweils 0 sind, und D -C(CH
3)
2- ist, und am bevorzugtesten beträgt die Summe
von m und n 25 bis 35, z.B. 30. Solche Materialien können nach
in der Technik bekannten Verfahren hergestellt werden. Ein solches
gewöhnlich
verwendetes Verfahren umfasst die Umsetzung eines Polyols, z.B.
4,4'-Isopropylidendiphenol,
mit einer Oxiran enthaltenden Substanz, z.B. Ethylenoxid, Propylenoxid, α-Butylenoxid
oder β-Butylenoxid,
zur Bildung einer Verbindung, die gewöhnlich als ein ethoxyliertes,
propoxyliertes oder butoxyliertes Polyol mit Hydroxylfunktionalität bezeichnet
wird.
-
Beispiele
von Polyolen, die zur Verwendung bei der Herstellung der polyalkoxylierten
Polyole geeignet sind, umfassen die hierin beschriebenen Polyole
mit niedrigem Molekulargewicht; Phenylendiole, wie ortho-, meta-
und para-Dihydroxybenzol; alkylsubstituierte Phenylendiole, wie
2,6-Dihydroxytoluol, 3-Methylbrenzcatechin, 4-Methylbrenzcatechin,
2-Hydroxybenzylalkohol, 3-Hydroxybenzylalkohol und 4-Hydroxybenzylalkohol;
Dihydroxybiphenyle, wie 4,4'-Dihydroxybiphenyl
und 2,2'-Dihydroxybiphenyl;
Bisphenole, wie 4,4'-Isopropylidendiphenol;
4,4'-Oxybisphenol;
4,4'-Dihydroxybenzolphenon;
4,4'-Thiobisphenol;
Phenolphthalein; Bis(4-hydroxyphenyl)methan; 4,4'-(1,2-Ethendiyl)bisphenol; und 4,4'-Sulfonylbisphenol;
halogenierte Bisphenole, wie 4,4'-Isopropylidenbis(2,6-dibromphenol),
4,4'-Isopropylidenbis(2,6-dichlorphenol)
und 4,4'-Isopropylidenbis(2,3,5,6-tetrachlorphenol);
und Biscyclohexanole, die durch Hydrieren der entsprechenden Bisphenole hergestellt
werden können,
wie 4,4'-Isopropyliden-biscyclohexanol;
4,4'-Oxybiscyclohexanol;
4,4'-Thiobiscyclohexanol;
und Bis(4-hydroxycyclohexanol)methan.
-
Bevorzugt
werden die Polyetherpolyole ausgewählt aus der Gruppe, bestehend
aus Polyoxyalkylenpolyolen, polyalkylierten Polyolen, Poly(oxytetramethylen)diolen
und Mischungen davon und am bevorzugtesten Polyoxyalkylenpolyolen
mit einem Molekulargewicht-Zahlenmittel von gleich oder größer als
1000, ethoxyliertem Bisphenol A mit etwa 30 Ethoxygruppen, Poly(oxytetramethylen)diolen
mit einem Molekulargewicht-Zahlenmittel von 1000 und Mischungen
davon.
-
Amid
enthaltende Polyole sind bekannt und werden typischerweise durch
die Umsetzung von Disäuren
oder Lactonen und den hierin beschriebenen Polyolen mit niedrigem
Molekulargewicht mit Diaminen oder Aminoalkoholen, wie hierin nachstehend
beschrieben, hergestellt. Zum Beispiel können Amid enthaltende Polyole
hergestellt werden durch die Umsetzung von Neopentylglycol, Adipinsäure und
Hexamethylendiamin. Die Amid enthaltenden Polyole können auch
durch Aminolyse durch die Umsetzung von z.B.
-
Carboxylaten,
Carbonsäuren
oder Lactonen mit Aminoalkoholen hergestellt werden. Beispiele von
geeigneten Diaminen und Aminoalkoholen umfassen Hexamethylendiamine,
Ethylendiamine, Phenylendiamin, Monoethanolamin, Diethanolamin und
Isophorondiamin.
-
Mehrwertige
Polyvinylalkohole sind bekannt und können z.B. durch die Polymerisation
von Vinylacetat in Gegenwart von geeigneten Initiatoren, gefolgt
von der Hydrolyse von wenigstens einem Teil der Acetatgruppen, hergestellt
werden. In dem Hydrolyseverfahren werden Hydroxylgruppen gebildet,
die direkt an das Polymergrundgerüst gebunden sind. Zusätzlich zu
Homopolymeren können
Copolymere von Vinylacetat und Monomeren, wie Vinylchlorid, hergestellt
und in ähnlicher
Weise hydrolysiert werden, um mehrwertige Polyvinylalkohol-Polyvinylchlorid-Copolymere
zu bilden.
-
Epoxypolyole
sind bekannt und können
z.B. durch die Umsetzung von Glycidylethern von Polyphenolen, wie
Diglycidylether von 2,2-Bis(4-hydroxyphenyl)propan, mit Polyphenolen,
wie 2,2-Bis(4-hydroxyphenyl)propan, hergestellt werden. Epoxypolyole
mit variierenden Molekulargewichten und variierender mittlerer Hydroxylfunktionalität können in
Abhängigkeit
von dem Verhältnis
der verwendeten Ausgangsmaterialien hergestellt werden.
-
Urethanpolyole
sind bekannt und können
z.B. durch Umsetzung eines Polyisocyanats mit überschüssigem organischem Polyol zur
Bildung eines hydroxylfunktionellen Produkts hergestellt werden.
Beispiele von Polyisocyanaten, die bei der Herstellung von Urethanpolyolen
verwendbar sind, umfassen Toluol-2,4-diisocyanat; Toluol-2,6-diisocyanat;
Diphenylmethan-4,4'-diisocyanat;
Diphenylmethan-2,4'-diisocyanat;
para-Phenylendiisocyanat; Biphenyldiisocyanat; 3,3'-Dimethyl-4,4'-diphenylendiisocyanat;
Tetramethylen-1,4-diisocyanat; Hexamethylen-1,6-diisocyanat; 2,2,4-Trimethylhexan-1,6-diisocyanat; Lysinmethylesterdiisocyanat;
Bis(isocyanatoethyl)fumarat; Isophorondiisocyanat; Ethylendiisocyanat;
Dodecan-1,12-diisocyanat; Cyclobutan-1,3-diisocyanat; Cyclohexan-1,3-diisocyanat;
Cyclohexan-1,4-diisocyanat; Methylcyclohexyldiisocyanat; Dicyclohexylmethandiisocyanat;
Hexahydrotoluol-2,4-diisocyanat; Hexahydrotoluol-2,6-diisocyanat; Hexahydrophenylen-1,3-diisocyanat;
Hexahydrophenylen-1,4-diisocyanat; Polymethylenpolyphenolisocyanate;
Perhydrodiphenylmethan-2,4'-diisocyanat;
Perhydrodiphenylmethan-4,4'-diisocyanat
und Mischungen davon.
-
Beispiele
von organischen Polyolen, die bei der Herstellung von Urethanpolyolen
verwendbar sind, umfassen die anderen hierin beschriebenen Polyole,
z.B. Polyole mit niedrigem Molekulargewicht, Polyesterpolyole, Polyetherpolyole,
Amid enthaltende Polyole, Polyacrylpolyole, mehrwertige Polyvinylalkohole
und Mischungen davon.
-
Polyacrylpolyole
sind bekannt und können
durch Radikaladditionspolymerisationstechniken von hierin nachstehend
beschriebenen Monomeren hergestellt werden. Bevorzugt haben diese
Polyacrylpolyole ein Molekulargewicht-Gewichtsmittel von 500 bis
50000 und eine Hydroxylzahl von 20 bis 270. Bevorzugter beträgt das Molekulargewicht-Gewichtsmittel
1000 bis 30000, und die Hydroxylzahl beträgt 80 bis 250. Am bevorzugtesten
beträgt
das durchschnittliche Molekulargewicht 3000 bis 20000, und die Hydroxylzahl
beträgt
100 bis 225.
-
Polyacrylpolyole
umfassen die bekannten hydroxylfunktionellen Additionspolymere und
-copolymere von Acryl- und Methacrylsäuren; ihre Esterderivate, umfassen
ihre hydroxylfunktionellen Esterderivate. Beispiele von hydroxylfunktionellen
ethylenisch ungesättigten
Monomeren, die bei der Herstellung der hydroxylfunktionellen Additionspolymere
zu verwenden sind, umfassen Hydroxyethyl(meth)acrylat, d.h. Hydroxyethylacrylat
und Hydroxyethylmethacrylat, Hydroxypropyl(meth)acrylat, Hydroxybutyl(meth)acrylat,
Hydroxymethylethylacrylat, Hydroxymethylpropylacrylat und Mischungen
davon.
-
Bevorzugter
ist das Polyacrylpolyol ein Copolymer von hydroxylfunktionellen
ethylenisch ungesättigten
(Meth)acrylmonomeren und anderen ethylenisch ungesättigten
Monomeren, ausgewählt
aus der Gruppe, bestehend aus vinylaromatischen Monomeren, z.B.
Styrol, α-Methylstyrol,
t-Butylstyrol und Vinyltoluol; vinylaliphatischen Monomeren, wie
Ethylen, Propylen und 1,3-Butadien; (Meth)acrylamid; (Meth)acrylnitril;
Vinyl- und Vinylidenhalogeniden, z.B. Vinylchlorid und Vinylidenchlorid;
Vinylestern, z.B. Vinylacetat; Akylestern von Acryl- und Methacrylsäuren, d.h.
Alkylester von (Meth)acrylsäuren
mit 1 bis 17 Kohlenstoffatomen in der Alkylgruppe, einschließlich Methyl(meth)acrylat,
Ethyl(meth)acrylat, Butyl(meth)acrylat, Cyclohexyl(meth)acrylat, 2-Ethylhexyl(meth)acrylat,
Isobornyl(meth)acrylat und Lauryl(meth)acrylat; epoxyfunktionellen
ethylenisch ungesättigten
Monomeren, wie Glycidyl(meth)acrylat; carboxyfunktionellen ethylenisch
ungesättigten
Monomeren, wie Acryl- und Methacrylsäuren, und Mischungen solcher
ethylenisch ungesättigter
Monomerer.
-
Das
bzw. die hydroxylfunktionelle(n) ethylenisch ungesättigte(n)
(Meth)acrylmonomer(e) kann bzw. können bis zu 95 Gew.-% des Polyacryl-Polyol-Copolymers
umfassen. Bevorzugt umfasst es bis zu 70 Gew.-% und bevorzugter
umfasst bzw. umfassen das bzw. die (Meth)acrylmonomer(e) bis zu
45 Gew.-% des Gesamtcopolymers.
-
Die
hierin beschriebenen Polyacrylpolyole können durch radikalinitiierte
Additionspolymerisation des bzw. der Monomer(e) und durch organische
Lösungspolymerisationstechniken
hergestellt werden. Die Monomere werden typischerweise in einem
organischen Lösemittel
oder einer Mischung von Lösemitteln
aufgelöst, einschließlich Ketone,
wie Methylethylketone, Ester, wie Butylacetat, das Acetat von Propylenglycol
und Hexylacetat, Alkohole, wie Ethanol und Butanol, Ether, wie Propylenglycolmonopropylether
und Ethyl-3-ethoxypropionat, und aromatische Lösemittel, wie Xylol und SOLVESSO
100, eine Mischung von hoch siedenden Kohlenwasserstofflösemitteln,
erhältlich
von Exxon Chemical Co. Das Lösemittel
wird zuerst auf Rückfluss,
gewöhnlich
70 bis 160°C,
erhitzt, und das Monomer oder eine Mischung von Monomeren und Radikalinitiator
wird langsam zu dem unter Rückfluss
siedenden Lösemittel
während
einer Zeit von etwa 1 bis 7 Stunden zugesetzt. Eine zu rasche Zugabe
der Monomere kann eine geringe Umwandlung oder eine hohe und rasche
exotherme Reaktion hervorrufen, was ein Sicherheitsrisiko ist. Geeignete
Radikalinitiatoren umfassen t-Amylperoxyacetat, Di-tamylperoxyacetat
und 2,2'-Azobis(2-methylbutannitril).
Der Radikalinitiator ist typischerweise in der Reaktionsmischung
in einer Menge von 1 bis 10 %, bezogen auf das Gesamtgewicht der
Monomere, vorhanden. Das durch die hierin beschriebenen Verfahren
hergestellte Polymer ist nicht geliert und hat bevorzugt ein Molekulargewicht-Gewichtsmittel von
500 bis 50000 g/mol.
-
Das
Molekulargewicht von geeigneten hydroxylfunktionellen Komponenten
zur Herstellung der Zusammensetzungen der Erfindung kann innerhalb
weiter Grenzen in Abhängigkeit
von der Natur der speziellen Klassen von ausgewählten Polyolen variieren. Typischerweise
kann das Molekulargewicht-Zahlenmittel von geeigneten Polyolen im
Bereich von 62 bis 50000, bevorzugt von 500 bis 20000 liegen, und
das Hydroxyläquivalentgewicht
kann im Bereicht von 31 bis 25000, z.B. von 10 bis 2000 oder von
250 bis 1000, liegen. Die Molekulargewichte der Hydroxylgruppen
enthaltenden Polymere werden durch Gelpermeationschromatografie unter
Verwendung eines Polystyrolstandards bestimmt.
-
Die
anhydridfunktionelle(n) Komponente(n) der Zusammensetzung ist ein
polymeres Material, das wenigstens zwei cyclische Carbonsäureanhydridgruppen
in dem Polymermolekül
enthält.
Polymere mit Molekulargewicht-Zahlenmitteln von zwischen 1000 und
50000, bevorzugt zwischen 2000 und 5000, sind verwendbar; das Molekulargewicht
wird durch Gelpermeationschromatografie unter Verwendung eines Polystyrolstandards
bestimmt. Die anhydridfunktionelle Komponente kann durch die vorstehend
beschriebenen Verfahren, die für
die Polyacrylpolyole verwendet werden, hergestellt werden, z.B.
durch radikalinitiierte Additionspolymerisation des Monomers bzw.
der Monomere und organische Lösungspolymerisationstechniken.
-
Besonders
bevorzugt bei der Durchführung
der Erfindung ist die Verwendung von Radikaladditionspolymeren,
hergestellt durch Polymerisieren eines polymerisierbaren ethylenisch
ungesättigten
Monomers mit Anhydridfunktionalität, wie Maleinsäureanhydrid,
Citraconsäureanhydrid,
Itaconsäureanhydrid
und Propenylbernsteinsäureanhydrid,
mit anderen ethylenisch ungesättigten
Monomeren, die im Wesentlichen frei von Anhydridfunktionalität sind.
Bevorzugt ist das ethylenisch ungesättigte Carbonsäureanhydridmonomer
in den Mischungen von Monomeren in einer Menge von wenigstens 11
Gew.-%, bezogen auf das Gesamtgewicht der Monomermischung, vorhanden.
Beispiele von solchen ethylenisch ungesättigten Materialien umfassen
Ester von (Meth)acrylsäuren,
d.h. Acryl- und Methacrylsäuren,
wie Methylacrylat, Methylmethacrylat, Butylacrylat und Butylmethacrylat;
Vinylverbindungen, wie Vinylacetat und Vinylchlorid; Materialien
auf Styrolbasis, wie Styrol selbst und α-Methylstyrol; Allylverbindungen,
wie Allylchlorid und Allylacetat, und andere copolymerisierbare
ethylenisch ungesättigte
Monomere, wie Acrylnitril und Methacrylnitril, Amide, wie Acrylamid
und Methacrylamid, Diene, wie 1,3-Butadien, und Mischungen von solchen
ethylenisch ungesättigten
Materialien.
-
Typischerweise
werden die Mengen der hydroxylfunktionellen Komponente(n) und der
anhydridfunktionellen Komponente(n) in den Beschichtungszusammensetzungen
der Erfindung ausgewählt,
um ein Verhältnis
von Äquivalenten
von Hydroxylgruppen zu Äquivalenten
von Anhydridgruppen in dem Bereich von 3 : 1 bis 1 : 3, z.B. von
2 : 1 bis 1 : 2 und bevorzugt von 1 : 1 zu ergeben. Die hydroxylfunktionelle
Komponente und die anhydridfunktionelle Komponente in Kombination
können
in der Beschichtungszusammensetzung in Mengen von 1,0 bis 99,9 Gew.-%,
bevorzugt von 20 bis 95 Gew.-% und bevorzugter von 50 bis 90 Gew.-%, bezogen
auf das Gewicht der Gesamtharzfeststoffe, vorhanden sein.
-
Die
Beschichtungszusammensetzung der Erfindung kann zusätzlich eine
katalytische Menge eines Katalysators zum Beschleunigen der Härtungsreaktion
zwischen Hydroxylgruppen der hydroxylfunktionellen Komponente und
Anhydridgruppen der anhydridfunktionellen Komponente enthalten.
Am häufigsten
umfasst der Katalysator eine Aminogruppe, bevorzugt eine tertiäre Aminogruppe.
Die Aminogruppe kann in dem Molekül der Hydroxylkomponente oder
in einer getrennten Aminkomponente vorhanden sein, wie z.B. Dimethylcocosamin,
Dimethyldodecylamin, Triethylamin, Triethanolamin und phenolische
Verbindungen, die wenigstens zwei Dialkylaminogruppen enthalten.
Bevorzugt befindet sich die Aminogruppe in einer getrennten Aminverbindung.
Die Menge von verwendetem optionalem Katalysator ist eine katalytische
Menge (d.h. eine Menge, die notwendig ist, um die Polymerisation
von Monomeren zu katalysieren. Typischerweise liegt die Katalysatormenge
in dem Bereich von 0,01 bis 10 Gew.-% und beträgt bevorzugt 0,1 bis 3 Gew.-%.
-
Wenn
das die Aminogruppe enthaltende katalytische Mittel in die Hydroxylkomponente
eingearbeitet ist, können
eine oder mehrere Aminogruppen Seitengruppen in einem Hydroxyl enthaltenden
Copolymer sein. So kann z.B. ein Acrylpolyol unter Verwendung eines
Dialkylaminoalkylacrylats oder -methacrylats, wie Dimethylaminoethylacrylat,
Diethylaminoethylacrylat, Dimethylaminoethylmethacrylat und Diethylaminoethylmethacrylat,
oder eines dialkylaminoalkylsubstituierten Amids, wie Dimethylaminopropylmethacrylamid,
hergestellt werden. Obwohl weniger bevorzugt, kann auch ein sekundäres Amin,
wie t-Butylaminoethylmethacrylat, verwendet werden. Alternativ können tertiäre Amingruppen
in ein Acrylpolyol eingeführt
werden durch Copolymerisieren von Glycidylacrylat oder -methyacrylat
mit anderen geeigneten ungesättigten
Comonomeren und anschließendes
Umsetzen der Glycidylgruppen mit einem sekundären Amin.
-
Nach
der Zugabe einer wirksamen Katalysatormenge kann jede Härtungsart
der polymerisierbaren Zusammensetzung der vorliegenden Erfindung,
die für
die spezielle Zusammensetzung und das Substrat geeignet ist, verwendet
werden. Solche Verfahren umfassen Ultraviolettstrahlung, sichtbare
Strahlung, Wärme-, Ultraschall-,
Infrarot-, Mikrowellen-, Gamma-, Elektronenstrahlung und andere
Arten von Strahlung.
-
Lösemittel,
die in der Beschichtungszusammensetzung vorhanden sein können, sind
solche, die notwendig sind, um die festen Komponenten aufzulösen. Die
minimale Menge von in der Beschichtungszusammensetzung vorhandenem
Lösemittel
ist eine solvatisierende Menge, d.h. eine Menge, die ausreichend
ist, um die festen Komponenten in der Beschichtungszusammensetzung
zu solubilisieren. So kann z.B. die Menge von vorhandenem Lösemittel
im Bereich von 10 bis 80 Gew.-%, bezogen auf das Gesamtgewicht der
Beschichtungszusammensetzung, liegen.
-
Geeignete
Lösemittel
umfassen die folgenden: Benzol, Toluol, Methylethylketon, Methylisobutylketon, Aceton,
Ethanol, Tetrahydrofurfurylalkohol, Propylalkohol, Propylencarbonat,
N-Methylpyrrolidinon, N-Vinylpyrrolidinon, N-Acetylpyrrolidinon,
N-Hydroxymethylpyrrolidinon, N-Butylpyrrolidinon, N-Ethylpyrrolidinon, N-(N-Octyl)pyrrolidinon,
N-(N-Dodecyl)pyrrolidinon, 2-Methoxyethylether, Xylol, Cyclohexanon,
3-Methylcyclohexanon, Ethylacetat, Butylacetat, Tetrahydrofuran,
Methanol, Amylpropionat, Methylpropionat, Propylenglycolmethylether,
Diethylenglycolmonobutylether, Dimethylsulfoxid, Dimethylformamid,
Ethylenglycol, Mono- und Dialkylether von Ethylenglycol und ihre
Derivate, die als CELLOSOLVE als industrielle Lösemittel durch Union Carbide
vertrieben werden, und Mischungen davon.
-
Unter
den optionalen Bestandteilen, die in der Beschichtungszusammensetzung
verwendet werden können,
sind Vernetzungsmittel, wie Polyepoxide. Geeignete Polyepoxide umfassen
Epoxy enthaltende Acrylpolymere, Epoxykondensationspolymere, wie
Polyglycidylether von Alkoholen und Phenolen, Polyglycidylester
von Polycarbonsäuren,
bestimmte Polyepoxidmonomere und -oligomere und Mischungen solcher
Polyepoxide. Beispiele dieser Materialien sind in der US-Patentschrift
5,256,452, Spalte 3, Zeile 28 bis Spalte 4, Zeile 46 beschrieben.
Das bevorzugte Polyepoxid ist das Epoxy enthaltende Acrylpolymer.
-
Spezielle
Beispiele von Epoxykondensationspolymeren umfassen Polyglycidylester,
die aus der Reaktion von Polycarbonsäuren mit einem Epihalogenhydrin,
wie Epichlorhydrin, hervorgehen. Die Polycarbonsäure kann durch jedes in der
Technik bekannte Verfahren und insbesondere durch die Umsetzung
von aliphatischen Alkoholen, Diolen oder Polyolen mit einem Anhydrid
gebildet werden. So kann z.B. Trimethylolpropan oder Pentaerythrit
mit Hexahydrophthalsäureanhydrid
zur Herstellung einer Polycarbonsäure umgesetzt werden, die dann
mit Epichlorhydrin zur Herstellung eines Polyglycidylesters umgesetzt
wird.
-
Weitere
Beispiele solcher Polyepoxide sind Polyglycidylether von mehrwertigen
Phenolen und von aliphatischen Alkoholen. Die Polyepoxide können durch
die Veretherung des mehrwertigen Phenols oder aliphatischen Alkohols
mit einem Epihalogenhydrin, wie Epichlorhydrin, in Gegenwart von
Alkali hergestellt werden. Beispiele von geeigneten Polyphenolen
sind 2,2-Bis(4-hydroxyphenyl)propan (Bisphenol A) und 1,1-Bis(4-hydroxyphenyl)ethan.
Beispiele von geeigneten aliphatischen Alkoholen umfassen Ethylenglycol,
Diethylenglycol, Pentaerythrit, Trimethylolpropan, 1,2-Propylenglycol
und 1,4-Butylenglycol. Es können
auch cycloaliphatische Polyole, wie 1,2-Cyclohexandiol, 1,4-Cyclohexandiol,
1,4-Cyclohexandimethanol, 1,2-Bis(hydroxymethyl)cyclohexan und hydriertes
Bisphenol A verwendet werden.
-
Zusätzlich zu
den vorstehend beschriebenen Epoxy enthaltenden Polymeren können auch
bestimmte Polyepoxidmonomere und -oligomere mit niedrigem Molekulargewicht
verwendet werden. Beispiele dieser Materialien sind in der US-Patentschrift
4,102,942 in Spalte 3, Zeilen 1 – 16 beschrieben. Spezielle
Beispiele von solchen Polyepoxiden mit niedrigem Molekulargewicht
sind 3,4-Epoxycyclohexylmethyl-3,4-epoxycyclohexancarboxylat und
Bis(3,4-epoxycyclohexylmethyl)adipat. Diese Materialien sind aliphatische
Polyepoxide, wie die Epoxy enthaltenden Acrylpolymere. Andere Materialien,
die anstelle von oder in Kombination mit den vorstehend genannten
Polyepoxiden verwendet werden können,
umfassen die Reaktionsprodukte von Glycidol mit Isocyanaten, wie
m-Isopropenyl-α,α-dimethylbenzylisocyanat,
difunktionelle Isocyanate, trifunktionelle Isocyanate, und Mischungen
dieser Reaktionsprodukte.
-
Das
bevorzugte Epoxy enthaltende Acrylpolymer ist ein Copolymer eines
ethylenisch ungesättigten Monomers
mit Acrylfunktionalität
und wenigstens einer Epoxygruppe und wenigstens eines polymerisierbaren ethylenisch
ungesättigten
Monomers, welches frei von Epoxygruppen ist. Ethylenisch ungesättigte,
Epoxygruppen enthaltende Monomere, die zur Verwendung geeignet sind,
sind solche, die 1,2-Epoxygruppen enthalten, und umfassen Glycidylacrylat,
Glycidylmethacrylat, 3,4-Epoxycyclohexylmethyl(meth)acrylat, 2-(3,4-Epoxycyclohexyl)ethyl(meth)acrylat
und Allylglycidylether.
-
Ethylenisch
ungesättigte
Monomere, die keine Epoxygruppen enthalten, können sämtliche solche Monomere sein,
die dem Fachmann bekannt sind, die durch Radikaladditionspolymerisation
mit Epoxy enthaltenden ungesättigten
Monomeren unter Bildung eines Copolymers mit Epoxyfunktionalität reagieren
können. Nicht
ausschließende
Beispiele solcher ethylenisch ungesättigten Monomere, die keine
Epoxygruppen enthalten, sind Alkylester von Acryl- und Methacrylsäure, die
1 bis 20 Atome in der Alkylgruppe enthalten, z.B. Ethylacrylat,
Butylacrylat, 2-Ethylhexylacrylat, Ethylmethacrylat und Butylmethacrylat;
Vinylmonomere, wie Styrol und Vinyltoluol.
-
Andere
Vernetzungsmittel, die verwendet werden können, umfassen blockierte oder
unblockierte Polyisocyanate, die Melamin-Formaldehyd-Harze, wie
die CYMEL®-Reihen
von Harzen, erhältlich
von Cytec Industries, Inc., und acrylamidfunktionelle Polymere,
z.B. N-Butoxymethyl(meth)acrylamid, beschrieben in der US-Patentschrift
5,618,586. Andere optionale Bestandteile, die vorhanden sein können, sind
Weichmacher, wie Benzoatester, z.B. BENZOFLEX® P-200-Weichmacher.
Sowohl das Vernetzungsmittel als auch der Weichmacher werden in
Mengen verwendet, die wirksam sind, um eine härter gehärtete Beschichtung bzw. eine
weicher gehärtete
Beschichtung zu erhalten.
-
Die
fotochrome Polyanhydrid-Beschichtungszusammensetzung der vorliegenden
Erfindung kann weiter zusätzliche
herkömmliche
Bestandteile umfassen, welche der Zusammensetzung erwünschte Charakteristiken
verleihen, oder welche für
das verwendete Verfahren zum Aufbringen und Härten der Zusammensetzung auf
das Substrat erforderlich sind, oder welche die daraus hergestellte
gehärtete
Beschichtung verbessern. Solche zusätzlichen Bestandteile umfassen
Fließregelungsmittel,
Glättungsmittel,
z.B. oberflächenaktive
Mittel, Initiatoren, Härtungshemmmittel,
Radikalfänger
und haftungsfördernde
Mittel, wie Trialkoxysilane, bevorzugt mit einem Alkoxyrest mit
1 bis 4 Kohlenstoffatomen einschließlich γ-Glycidoxypropyltrimethoxysilan, γ-Aminopropyltrimethoxysilan,
3,4-Epoxycyclohexylethyltrimethoxysilan und Aminoethyltrimethoxysilan.
-
Fotochrome
Komponenten, die in der bzw. den Polyanhydrid-Beschichtungszusammensetzung(en) der
vorliegenden Erfindung verwendet werden können, sind organische fotochrome
Verbindungen, die einzeln oder in Kombination mit anderen komplementären fotochromen
Verbindungen verwendet werden können,
d.h. organische fotochrome Ver bindungen mit wenigstens einem aktivierten
Absorptionsmaximum in dem Bereich von zwischen etwa 400 und 700
nm oder diese enthaltende Substanzen, welche in die Polyanhydrid-Zusammensetzung(en),
z.B. aufgelöst
oder dispergiert, eingearbeitet werden können, die zur Herstellung der
Beschichtungen verwendet werden, und welche Zusammensetzungen oder
Mischungen von Verbindungen sich färben, wenn sie auf einen geeigneten
Farbton aktiviert werden.
-
Insbesondere
können
die organischen fotochromen Verbindungen umfassen:
- (a) wenigstens eine fotochrome organische Verbindung mit einem
sichtbaren Lambda max von 400 nm bis 525 nm und
- (b) wenigstens eine fotochrome organische Verbindung mit einem
sichtbaren Lambda max von größer als 525
nm bis 700 nm.
-
Beispiele
von geeigneten fotochromen Verbindungen zur Verwendung in der Polyanhydrid-Beschichtungszusammensetzung
der vorliegenden Erfindung umfassen Benzopyrane, Naphthopyrane,
z.B. Naphtho[1,2-b]pyrane und Naphtho[2,1-b]pyrane, Phenanthropyrane,
Chinopyrane, Benzoxazine, Naphthoxazine, Spiro(indolin)pyridobenzoxazine
und indenokondensierte Naphthopyrane, die in der US-Patentschrift 5,645,767
beschrieben sind. Spezielle Beispiele umfassen die neuen Naphthopyrane
der US-Patentschrift 5,658,501 und die komplementären organischen
fotochromen Substanzen, die in dieser Patentschrift von Spalte 11,
Zeile 57 bis Spalte 13, Zeile 36 beschrieben sind. Andere fotochrome
Substanzen, deren Verwendung hierin in Betracht gezogen wird, sind
die fotochromen Metalldithizonate, z.B. Quecksilberdithizonate,
die z.B. in der US-Patentschrift 3,361,706 beschrieben sind, und
Fulgide und Fulgimide, z.B. die 3-Furyl- und 3-Thienylfulgide und
-fulgimide, die in der US-Patentschrift 4,931,220 in Spalte 20,
Zeile 5 bis Spalte 21, Zeile 38 beschrieben sind, und Mischungen
der vorstehend genannten geeigneten fotochromen Substanzen.
-
Die
fotochromen Beschichtungen der vorliegenden Erfindung können eine
fotochrome Verbindung oder eine Mischung von fotochromen Verbindungen,
wie erwünscht,
enthalten. Mischungen von fotochromen Verbindungen können verwendet
werden, um bestimmte aktivierte Farben, wie ein nahezu neutrales
Grau oder Braun, zu erreichen. Eine weitere Diskussion von Neutralfarben
und Wegen zum Beschreiben solcher Farben finden sich in der US-Patentschrift
5,645,767, Spalte 12, Zeile 66 bis Spalte 13, Zeile 19.
-
Die
Menge der hierin beschriebenen fotochromen Substanzen, die in der
Beschichtung oder dem Polymerisat der vorliegenden Erfindung zu
verwenden ist, ist eine Menge, die ausreichend ist, um eine fotochrome
Wirkung hervorzurufen, die bei Aktivierung mit dem bloßen Auge
erkennbar ist. Allgemein kann eine solche Menge als eine fotochrome
Menge beschrieben werden.
-
Die
relativen Mengen der vorgenannten fotochromen Verbindungen variieren
und hängen
teilweise von den relativen Intensitäten der Farbe der aktivierten
Spezies solcher Verbindungen und der erwünschten Endfarbe ab. Allgemein
kann die in die Beschichtungszusammensetzung eingearbeitete Menge
von fotochromer Substanz im Bereich von 0,1 bis 40 Gew.-%, bezogen
auf das Gewicht der Feststoffe in der Beschichtungszusammensetzung,
liegen. Bevorzugt liegt die Konzentration von fotochromen Substanzen
in dem Bereich von 1,0 bis 30 Gew.-%, bevorzugter von 3 bis 20 Gew.-%
und am bevorzugtesten von 5 bis 15 Gew.-%, z.B. von 7 bis 14 Gew.-%.
-
Die
hierin beschriebene(n) fotochrome(n) Verbindung(en) kann bzw. können in
die Beschichtungszusammensetzung eingearbeitet werden durch Auflösen oder
Dispergieren der fotochromen Substanz in dem organischen Polyol,
durch ihre Zugabe zu einer Mischung der Polyanhydrid bildenden Beschichtungszusammensetzung
und/oder durch ihre Auflösung
in Lösemittel
vor ihrer Zugabe zu dem organischen Polyol oder der Beschichtungszusammensetzung.
Alternativ können
die fotochromen Verbindungen in die gehärtete Beschichtung oder das
Polymerisat durch Eintauchen, Eindringenlassen oder andere Übertragungsverfahren,
die dem Fachmann bekannt sind, eingearbeitet werden.
-
Die
verträglichen
(chemisch oder farbartigen) Färbungen,
d.h. Farbstoffe, können
zu der Beschichtungszusammensetzung zugesetzt, auf den beschichteten
Gegenstand aufgebracht oder auf das Substrat vor der Beschichtung
aufgebracht werden, um ein ästhetisches
Ergebnis zu erzielen, aus medizinischen Gründen oder aus Modegründen. Der
jeweilige ausgewählte
Farbstoff variiert und hängt
von dem vorgenannten Bedürfnis
und dem zu erzielenden Ergebnis ab. In einer Ausführungsform
kann der Farbstoff ausgewählt
werden, um die aus den aktivierten fotochromen Substanzen resultierende
Farbe zu ergänzen,
z.B. um eine neutralere Farbe zu erreichen oder um eine besondere
Wellenlänge
von einfallendem Licht zu absorbieren. In einer anderen Ausführungsform
kann der Farbstoff ausgewählt
werden, um einen gewünschten
Farbton auf dem Substrat und/oder dem beschichteten Gegenstand zu
ergeben, wenn sich die fotochrome Substanz in einem nicht aktivierten
Zustand befindet.
-
Adjuvansmaterialien
können
auch in die Beschichtungszusammensetzung mit den fotochromen Substanzen
vor, gleichzeitig oder anschließend
an das Aufbringen oder Einarbeiten der fotochromen Substanzen in
die Beschichtungszusammensetzung oder die gehärtete Beschichtung eingearbeitet
werden. So können z.B.
Ultraviolettlicht-Absorber mit fotochromen Substanzen vor ihrer
Zugabe zu der Beschichtungszusammensetzung vermischt werden, oder
solche Absorber können
als eine Schicht zwischen der fotochromen Beschichtung und dem einfallenden
Licht aufeinander geschichtet, z.B. übereinander geschichtet, werden.
Weiter können
Stabilisatoren mit den fotochromen Substanzen vor ihrer Zugabe zu
der Beschichtungszusammensetzung vermischt werden, um die Lichtdauerfestigkeit
der fotochromen Substanzen zu verbessern. Stabilisatoren, wie sterisch
gehinderte Amin-Lichtstabilisatoren (HALS), Antioxidanzien, z.B.
polyphenolische Antioxidanzien, asymmetrische Diaryloxalamidverbindungen
(Oxanilidverbindungen) und Singlettsauerstoff-Quencher, z.B. ein
Nickelionenkomplex mit einem organischen Liganden, oder Mischungen
von Stabilisatoren werden in Betracht gezogen. Sie können allein
oder in Kombination verwendet werden. Solche Stabilisatoren sind
in den US-Patentschriften 4,720,356, 5,391,327 und 5,770,115 beschrieben.
-
Die
Beschichtungszusammensetzungen der vorliegenden Erfindung können auf
Substrate jeden Typs aufgebracht werden, wie z.B. Papier, Glas,
Keramiken, Holz, Mauerwerk, Textilien, Metalle und polymere organische
Materialien. Bevorzugt ist das Substrat ein polymeres organisches
Material, insbesondere wärmehärtende und
thermoplastische polymere organische Materialien, z.B. thermoplastische
Polymere und Copolymere vom Polycarbonattyp und Homopolymere oder
Copolymere eines Polyol(allylcarbonats), die als organische optische
Materialien verwendet werden.
-
Die
Menge der auf wenigstens eine Oberfläche des Substrats aufzubringenden
Beschichtungszusammensetzung ist eine Menge, die notwendig ist,
um eine ausreichende Menge der organischen fotochromen Verbindung(en)
einzuarbeiten, um eine Beschichtung herzustellen, welche die erforderliche Änderung
in der optischen Dichte (ΔOD)
aufweist, wenn die gehärtete
Beschichtung UV-Strahlung ausgesetzt wird. Die erforder liche Änderung
der optischen Dichte ist diejenige, welche, wenn sie bei 72°F (22°C) geprüft wird,
ein ΔOD von
wenigstens 0,15 nach 30 Sekunden und von wenigstens 0,50 nach 15
Minuten ergibt. Die Ausbleichgeschwindigkeit der fotochromen Beschichtung
(der fotochromen Verbindung(en) in der Beschichtung) sollte nicht
mehr als 200 Sekunden betragen unter Verwendung der in Teil C von
Beispiel 8 hierin beschriebenen Prüfung des fotochromen Ansprechens.
Die aufgebrachte Beschichtung kann eine Dicke von wenigstens 5 Mikron,
bevorzugt von wenigstens 10 Mikron, bevorzugter von wenigstens 20
Mikron, z.B. 25 Mikron, und eine Dicke von nicht mehr als 200 Mikron,
bevorzugt von nicht mehr als 100 Mikron und bevorzugter von nicht
mehr als 50 Mikron, z.B. 40 Mikron, haben. Die Dicke der Beschichtung
kann zwischen jeder Kombination dieser Werte, einschließlich der
genannten Werte, liegen.
-
Es
ist typisch, die Oberfläche
des zu beschichtenden Substrats vor dem Aufbringen der Beschichtungszusammensetzung
der vorliegenden Erfindung für
die Zwecke der Reinigung der Oberfläche und der Förderung
der Haftung zu behandeln. Wirksame Behandlungstechniken für Kunststoff,
wie diejenigen, die aus CR-39® Diethylenglycolbis(allylcarbonat)monomer
oder thermoplastischem Polycarbonat, z.B. ein von Bisphenol A und
Phosgen abgeleitetes Harz, hergestellt sind, umfassen Ultraschallreinigung,
Waschen mit einer wässrigen
Mischung von organischem Lösemittel,
z.B. einer 50 : 50-Mischung von Isopropanol : Wasser oder von Ethanol
: Wasser, eine UV-Behandlung, eine Behandlung mit aktiviertem Gas,
z.B. eine Behandlung mit Niedertemperaturplasma oder einer Coronaentladung,
und eine chemische Behandlung, wie Hydroxylierung, d.h. das Ätzen der
Oberfläche
mit einer wässrigen
Lösung
von Alkali, z.B. Natriumhydroxid oder Kaliumhydroxid, die auch ein
oberflächenaktives
Mittel auf Fluorbasis enthalten kann, vgl. die US-Patentschrift
3,971,872, Spalte 3, Zeilen 13 bis 25, die US-Patentschrift 4,904,525,
Spalte 6, Zeilen 10 bis 48 und die US-Patentschrift 5,104,692, Spalte
13, Zeilen 10 bis 59, welche Oberflächenbehandlungen von polymeren
organischen Materialien beschreiben.
-
Die
zur Reinigung von Glasoberflächen
verwendete Behandlung hängt
von dem Typ von Schmutz ab, der sich auf der Glasoberfläche befindet.
Solche Behandlungen sind dem Fachmann bekannt, z.B. das Waschen
des Glases mit einer wässrigen
Lösung,
die ein wenig schäumendes,
leicht abspülbares
Detergens enthält,
gefolgt vom Spülen
und Trocknen mit einem baumwollfreien Tuch; und eine Ultraschallbadbehandlung
in er wärmtem
(etwa 50°C)
Waschwasser, gefolgt von Spülen
und Trocknen. Eine Vorreinigung mit einem Reiniger auf Alkoholbasis
oder einem organischen Lösemittel
vor dem Waschen kann erforderlich sein, um Klebstoffe von Etiketten
oder Bändern
zu entfernen.
-
In
einigen Fällen
kann es notwendig sein, eine Grundierung auf die Oberfläche des
Substrats vor dem Aufbringen der Beschichtungszusammensetzung der
vorliegenden Erfindung aufzubringen. Die Grundierung dient als Sperrbeschichtung
zur Verhinderung einer Wechselwirkung der Beschichtungsbestandteile
mit dem Substrat und umgekehrt und/oder als Klebeschicht zum Anhaften
der Beschichtungszusammensetzung an das Substrat. Das Aufbringen
der Grundierung kann nach jedem der Verfahren erfolgen, die in der
Beschichtungstechnologie verwendet werden, wie z.B. Sprühbeschichten,
Schleuderbeschichten, Streichbeschichten, Vorhangbeschichten, Tauchbeschichten,
Gießen
oder Walzenbeschichten.
-
Die
Verwendung von Schutzbeschichtungen, von denen einige polymerbildende
Organosilane enthalten können,
als Grundierungen zur Verbesserung der Haftung von nachfolgend aufgebrachten
Beschichtungen ist beschrieben worden. Insbesondere ist die Verwendung
von nicht färbbaren
Beschichtungen bevorzugt. Beispiele von im Handel befindlichen Beschichtungsprodukten
umfassen SILVUE 124- und HI-GARD-Beschichtungen, erhältlich von
SDC Coatings, Inc. bzw. von PPG Industries, Inc. Zusätzlich kann
es in Abhängigkeit
von der beabsichtigten Verwendung des beschichteten Gegenstands
notwendig sein, eine oder mehrere geeignete Schutzbeschichtungen,
d.h. eine abriebbeständige
Beschichtung, auf die exponierte Oberfläche der Beschichtungszusammensetzung
aufzubringen, um Kratzer durch Reibung oder Abrieb zu vermeiden. In
einigen Fällen
sind die Grundier- und Schutzbeschichtungen austauschbar, d.h. die
gleiche Beschichtung kann als Grundier- und als Schutzbeschichtung(en)
verwendet werden. Andere Beschichtungen oder Oberflächenbehandlungen,
wie eine färbbare
Beschichtung, eine antireflektierende Oberfläche usw., können auch auf die gehärtete Beschichtung
der vorliegenden Erfindung aufgebracht werden.
-
Die
Beschichtungszusammensetzung der vorliegenden Erfindung kann unter
Verwendung der gleichen Verfahren aufgebracht werden, die hierin
für das
Aufbringen der Grundier- und der Schutzbeschichtung(en) beschrieben
sind, oder es können
andere in der Technik bekannte Verfahren verwendet werden. Die Beschichtungszusammenset zung
kann durch Schleuderbeschichten, Vorhangbeschichten, Tauchbeschichten,
Sprühbeschichten
oder durch Verfahren aufgebracht werden, die zur Herstellung von
Deckschichten verwendet werden. Solche Verfahren zur Herstellung
von Deckschichten sind in der US-Patentschrift 4,873,027 beschrieben.
-
Nach
dem Aufbringen der Beschichtungszusammensetzung auf die behandelte
Oberfläche
des Substrats wird die Beschichtung gehärtet. Die Beschichtung kann
in Abhängigkeit
von dem Substrat und den für die
Beschichtungszusammensetzung der vorliegenden Erfindung ausgewählten Komponenten
bei Temperaturen im Bereich von 22°C bis 200°C gehärtet werden. Falls Erwärmen zum
Erhalt einer gehärteten
Beschichtung erforderlich ist, werden typischerweise Temperaturen
von zwischen 80°C
und einer Temperatur, über
welcher das Substrat durch das Erwärmen geschädigt wird, z.B. 80°C bis 200°C, verwendet.
Bestimmte organische polymere Materialien können z.B. auf bis zu 130°C für eine Zeit
von 1 bis 16 Stunden erwärmt
werden, um die Beschichtung ohne Schädigung des Substrats zu härten. Obwohl
ein Bereich von Temperaturen zum Härten des beschichteten Substrats
beschrieben worden ist, ist es für
den Fachmann klar, dass andere als die hierin beschriebenen Temperaturen
verwendet werden können.
Zusätzliche
Verfahren zum Härten
der fotochromen Polyanhydrid-Beschichtungszusammensetzung umfassen
das Bestrahlen der Beschichtung mit Infrarot-, Ultraviolettstrahlung,
sichtbarer Strahlung, Wärme-,
Mikrowellen-, Gamma- oder Elektronenstrahlung, um so die Polymerisationsreaktion
der polymerisierbaren Komponenten in der Beschichtung zu initiieren.
Diesem Schritt kann ein Erwärmungsschritt
folgen.
-
Bevorzugt
erfüllt
die erhaltene gehärtete
Beschichtung industriell annehmbare "kosmetische" Standards für optische Beschichtungen.
Beispiele von kosmetischen Mängeln
von beschichteten Linsen umfassen Löcher, Flecken, Einschlüsse, Risse
und Kratzer der Beschichtung. Am bevorzugtesten sind die unter Verwendung
der fotochromen Beschichtungszusammensetzung der vorliegenden Erfindung
hergestellten Beschichtungen im Wesentlichen frei von kosmetischen
Mängeln.
-
Beispiele
von polymeren organischen Materialien, die Substrate für die Beschichtungszusammensetzung
der vorliegenden Erfindung sein können, sind Polymere, d.h. Homopolymere
und Copolymere, der Monomere und Mischungen von Monomeren, die in
der US-Patentschrift 5,658,501, Spalte 15, Zeile 28 bis Spalte 16,
Zeile 17 beschrieben sind.
-
Beispiele
solcher Monomerer und Polymerer umfassen: Polyol(allylcarbonat)monomere,
z.B. Diethylenglycolbis(allylcarbonat), welches Monomer unter der
Marke CR-39 vertrieben wird; Carbonatmonomer mit Polyol(meth)acryloylenden;
Diethylenglycoldimethacrylat-Monomere; ethoxylierte Phenolmethacrylat-Monomere;
Diisopropenylbenzol-Monomere;
ethoxylierte Trimethylolpropantriacrylat-Monomere; Ethylenglycolbismethacrylat-Monomere;
Poly(ethylenglycol)bismethacrylat-Monomere; Urethanacrylat-Monomere; poly(ethoxyliertes
Bisphenol A-Dimethacrylat); Poly(vinylacetat); Poly(vinylalkohol);
Poly(vinylchlorid); Poly(vinylidenchlorid); Polyurethane, Polythiourethane,
thermoplastische Polycarbonate, wie das carbonatvernetzte Harz, abgeleitet
von Bisphenol A und Phosgen, welches unter der Marke LEXAN vertrieben
wird; Polyester, wie das unter der Marke MYLAR vertriebene Material;
Poly(ethylenterephthalat); Polyvinylbutyral; und Poly(methylmethacrylat),
wie das unter der Marke PLEXIGLAS vertriebene Material, und Mischungen
davon.
-
Besonders
ins Auge gefasst ist die Verwendung der Kombination der fotochromen
Polyanhydrid-Beschichtungszusammensetzung der vorliegenden Erfindung
mit polymeren organischen Materialien, wie optisch klare Polymerisate,
d.h. Materialien, die für
optische Anwendungen geeignet sind, wie optische Elemente, z.B.
Plan- und ophthalmische Sichtkorrekturlinsen, Fenster, klare polymere
Filme, transparente Gegenstände für Automobile,
z.B. Windschutzscheiben, transparente Gegenstände für Flugzeuge und Kunststofffolien.
Solche optisch klaren Polymerisate können einen Brechungsindex haben,
der im Bereich von etwa 1,48 bis etwa 1,75, z.B. von etwa 1,495
bis etwa 1,66, liegt. Speziell ins Auge gefasst sind optische Elemente,
die aus thermoplastischen Polycarbonaten hergestellt sind. Das Aufbringen
der fotochromen Polyanhydrid-Beschichtungszusammensetzung der vorliegenden
Erfindung auf einen polymeren Film in Form einer "Zeichenschablone" kann unter Verwendung
der Verfahren durchgeführt
werden, die in der US-Patentschrift 5,198,267, Spalte 17, Zeile
28 bis Spalte 18, Zeile 57 beschrieben sind.
-
Am
meisten ins Auge gefasst ist die Verwendung der Kombination der
fotochromen Polyanhydrid-Beschichtungszusammensetzung der vorliegenden
Erfindung mit optischen Elementen zur Herstellung fotochromer optischer
Gegenstände.
Solche Gegenstände
können
durch das aufeinanderfolgende Aufbringen einer Grundierung, der
fotochromen Polyanhydridzusammensetzung der vorliegenden Erfindung
und einer oder mehrerer geeigneter Schutzbeschichtungen auf das
optische Element hergestellt werden. Die erhaltene gehärtete Beschichtung
erfüllt
bevorzugt industriell annehmbare "kosmetische" Standards für optische Beschichtungen und
ist am bevorzugtesten im Wesentlichen frei von kosmetischen Mängeln.
-
In
einer anderen Ausführungsform
der Erfindung kann die fotochrome Beschichtungszusammensetzung zur
Bildung von Polymerisaten, z.B. von geformten festen optisch klaren
Polymerisaten, wie hierin mit Bezug auf polymere organische Materialien
definiert, verwendet werden. Die Polymerisation der Beschichtungszusammensetzung
kann durch Zugeben eines Katalysators zu der polymerisierbaren Zusammensetzung und
Härten
in einer für
die spezielle Zusammensetzung und die erwünschte Form geeigneten Weise
durchgeführt
werden. Das erhaltene Polymerisat kann eine Dicke von 0,5 mm oder
mehr haben.
-
In
einer ins Auge gefassten Ausführungsform
wird eine zweiteilige Glaslinsenform gefüllt mit desolvatisierter fotochromer
Beschichtungszusammensetzung, d.h. die polymerisierbare Zusammensetzung,
die eine minimale Menge Lösemittel
enthält,
die zusätzlich
eine katalytische Menge von N,N-Dimethyldodecylamin enthalten kann.
Die Glasform wird verschlossen und in einen Ofen verbracht. Ein
Wärmepolymerisationscyclus von
10 bis 20 Stunden Dauer bei etwa 45 bis 90°C wird begonnen. Danach wird
die Form geöffnet,
und die erhaltene Linse, d.h. das Polymerisat, wird entnommen. Die
so hergestellte polymere Linse wird dann für eine Zeit und bei einer Temperatur
getempert, die ausreichend ist, um restliche Spannungen in der Linse
zu eliminieren. Die Temperatur wird gewöhnlich zwischen 100 und 120°C gehalten,
und das Tempern wird für
1 bis 5 Stunden durchgeführt.
Wenn das fotochrome Material nicht in der polymerisierbaren Zusammensetzung
enthalten war, kann es in das Polymerisat durch Eintauchen, Eindringenlassen
oder andere Übertragungsverfahren,
die dem Fachmann bekannt sind, eingearbeitet werden.
-
In
einer weiter ins Auge gefassten Ausführungsform wird ein vorbestimmtes
Volumen der fotochromen polymerisierbaren Zusammensetzung der vorliegenden
Erfindung in einem durch eine kugelförmige negative Glasform begrenzten
Volumen verteilt, welche annähernd
die vordere Oberflächenkurve
(innerhalb ± 0,05
Dioptrien) und den Außen durchmesser
einer halb fertigen Einstärkenlinse
(SFSV-Linse) erfüllt.
Die Glasform ist mit einer kreisförmigen Polyvinylchlorid-Dichtung
ausgerüstet,
die sich etwa 0,2 mm über
die Form erstreckt und einen Innendurchmesser von etwa 4 mm weniger
als der Außendurchmesser
der Glasform hat. Nachdem das Monomer verteilt ist, wird die SFSV-Linse
vorsichtig auf die verteilte polymerisierbare Zusammensetzung verbracht,
die sich zur Füllung
des definierten Volumens ausbreitet. Eine kreisförmige Glasplatte mit einem
Außendurchmesser
gleich oder größer demjenigen
der Linse, wird auf die Rückseitenoberfläche der
Linse aufgebracht. Ein Federspanner wird so angeordnet, dass eine
Seite des Spanners sich auf der vorderen Oberfläche der negativen Form befindet,
und die andere Seite des Spanners sich auf der rückwärtigen Oberfläche der Glasplatte
befindet. Die erhaltene Montagegruppe wird durch Umkleben des Umfangs
der Platte-Linse-Dichtung-Form unter Verwendung von Polyurethanband
verschlossen. Die Montageeinheit wird in einem Luftofen 60 Minuten
auf 32 bis 95°C
vorerwärmt.
Die Temperatur wird über
ein Intervall von 3 Stunden auf 95 bis 125°C erhöht und auf 82°C erniedrigt.
Die Montageeinheit wird durch Einsetzen eines Keiles unter die Dichtung
zwischen der Linse und der Form getrennt. Die Linse hat nun eine
Haftschicht von 180 bis 200 Mikron. Falls das fotochrome Material
in der polymerisierbaren Zusammensetzung nicht enthalten war, kann
es in die Haftschicht durch Eintauchen, Eindringenlassen oder andere Übertragungsverfahren,
die dem Fachmann bekannt sind, eingearbeitet werden.
-
Wenn
eine Prüfung
auf die Fischer-Mikrohärte
und die fotochromen Leistungseigenschaften, wie in Teil C von Beispiel
8 beschrieben, erfolgt, weisen sowohl das Polymerisat, d.h. die
Linse, als auch die Linse mit der Haftschicht, eine Fischer-Mikrohärte von
wenigstens 50 bis weniger oder gleich 130 Newton pro mm2 und
eine ΔOD
nach 30 Sekunden von wenigstens 0,15 und nach 15 Minuten von wenigstens
0,50 und eine Ausbleichungsgeschwindigkeit von mehr als 200 Sekunden
auf.
-
Die
vorliegende Erfindung wird ausführlicher
in den folgenden Beispielen beschrieben, die nur erläuternd sein
sollen, da zahlreiche Modifikationen und Variationen darin für den Fachmann
ersichtlich sind.
-
Zusammensetzung
A
-
Die
folgenden Materialien wurden in der beschriebenen Reihenfolge und
Weise in ein geeignetes Reaktionsgefäß eingebracht, das mit einem
Rührer,
einer Rückflusssäule, einem
Zugabetrichter, einem Stickstoffeinlass, einem inneren Temperaturfühler, der
mit einer äußeren elektronischen
Regelungseinrichtung verbunden war, und einem Heizmantel ausgerüstet war. Charge
1
Materialien | Gewicht
(g) |
Methylamylketon | 508,9 |
Charge
2
Materialien | Gewicht
(g) |
Hydroxypropylmethacrylat | 577,6 |
Butylmethacrylat | 396,7 |
Acrylsäure | 19,2 |
Methylmethacrylat | 485,3 |
ACE | 96,3 |
tert-Dodecylmercaptan | 19,2 |
Charge
3
Materialien | Gewicht
(g) |
Methylamylketon | 380,0 |
Di-tert-amylperoxid | 144,5 |
Charge
4
Materialien | Gewicht
(g) |
Methylamylketon | 128,3 |
Di-tert-amylperoxid | 9,8 |
Charge
5
Materialien | Gewicht
(g) |
Methylamylketon | 83,5 |
-
Die
Charge 1 wurde in das Reaktionsgefäß eingebracht; Stickstoff wurde
in das Reaktionsgefäß eingeführt; der
Rührer
wurde angeschaltet; und Wärme
wurde zu der Charge in dem Reaktionsgefäß zugeführt. Wenn die Charge die Rückflusstemperatur
erreichte, wurden die Chargen 2 und 3 gleichzeitig in kontinuierlicher
Weise über
eine Zeit von 3,0 Stunden zugesetzt. Nach der vollständigen Zugabe
der Chargen 2 und 3 wurde die Charge 4 während einer Zeit von 1 Stunde
zugesetzt. Nach der vollständigen
Zugabe der Charge 4 wurde die Reaktionsmischung 1 Stunde bei Rückfluss
gehalten. Die Charge 5 wurde zugesetzt, und der Inhalt des Reaktionsgefäßes wurde
dann auf Raumtemperatur abgekühlt.
Die erhaltene Polymerlösung
hatte einen berechneten Gesamtfeststoffgehalt, bezogen auf das Gesamtlösungsgewicht,
von etwa 60 %. Das Polymer hatte ein Molekulargewicht-Gewichtsmittel,
gemessen durch Gelpermeationschromatografie unter Verwendung von
Polystyrol als Standard, von etwa 4567 und einen Hydroxylwert von
etwa 170, bezogen auf Polymerfeststoff.
-
Zusammensetzung
B
-
Es
wurde ein mit Beispiel 1 der US-Patentschrift 4,798,746 vergleichbares
Verfahren durchgeführt,
um die hierin beschriebene Zusammensetzung B herzustellen. Charge
1
Material | Gewicht
(g) |
Ethyl-3-ethoxypropionat | 93,5 |
Butylacetat | 72,5 |
Charge
2
Material | Gewicht
(g) |
Styrol | 234,0 |
Maleinsäureanhydrid | 110,0 |
Butylacrylat | 78,0 |
Methylmethacrylat | 78,0 |
Ethyl-3-ethoxypropionat | 93,8 |
Butylacetat | 72,5 |
Charge
3
Material | Gewicht
(g) |
LUPERSOL
PMS® | 80,0 |
Ethyl-3-ethoxypropionat | 34,2 |
Charge
4
Material | Gewicht
(g) |
LUPERSOL
PMS® | 5,0 |
Ethyl-3-ethoxypropionat | 26,6 |
Charge
5
Material | Gewicht
(g) |
Butylacetat | 21,7 |
-
Die
Charge 1 wird in das Reaktionsgefäß eingebracht; der Rührer wird
angeschaltet; und Wärme
wird zu der Charge in dem Reaktionsgefäß zugeführt. Wenn die Charge die Rückflusstemperatur,
etwa 142°C,
erreicht, werden die Chargen 2 und 3 gleichzeitig in kontinuierlicher
Weise über
eine Zeit von 3,0 Stunden zugesetzt, wobei der Gefäßinhalt
bei Rückflussbedingungen
gehalten wird. Nach der vollständigen
Zugabe der Chargen 2 und 3 wird die Reaktionsmischung 1,0 Stunde
bei Rückfluss
gehalten. Die Charge 4 wird in kontinuierlicher Weise über eine
Zeit von 30 Minuten zugesetzt, und die Reak tionsmischung wird zusätzliche
2,0 Stunden bei Rückfluss
gehalten. Das Erwärmen
wird unterbrochen, und die Charge 5 wird zugesetzt. Der Gefäßinhalt
wird auf Raumtemperatur abgekühlt.
Die erhaltene Polymerlösung
hatte einen Gesamtfeststoffgehalt, gemessen nach 1 Stunde bei 110°C, von 54,5
Gew.-% und ein Äquivalentgewicht
der Feststoffe von 450.
-
Zusammensetzung
C
-
Die
folgenden Materialien wurden in der beschriebenen Reihenfolge und
Weise in ein geeignetes Reaktionsgefäß eingebracht, das mit einem
Rührer,
einer Rückflusssäule, einem
Zugabetrichter, einem Stickstoffeinlass, einem inneren Temperaturfühler, der
mit einer äußeren elektronischen
Regelungseinrichtung verbunden war, und einem Heizmantel ausgerüstet war: Charge
1
Material | Gewicht
(g) |
Xylol | 340,1 |
Charge
2
Material | Gewicht
(g) |
Glycidylmethacrylat | 720,0 |
Cyclohexylmethacrylat | 360,0 |
Butylacrylat | 120,0 |
Charge
3
Material | Gewicht
(g) |
Xylol | 110,0 |
LUPERSOL
555 (M60) | 40,0 |
Charge
4
Material | Gewicht
(g) |
Xylol | 17,0 |
Di-tert-amylperoxid | 12,0 |
-
Die
Charge 1 wurde in das Reaktionsgefäß eingebracht, Stickstoff wurde
in das Gefäß eingeführt, der Rührer wurde
angeschaltet, und Wärme
wurde zu der Charge in dem Reaktionsgefäß zugeführt. Wenn die Charge die Rückflusstemperatur
erreichte, wurde die Charge 3 kontinuierlich über eine Zeit von 3,5 Stunden zugesetzt.
5 Minuten nach dem Beginn der Zugabe von Charge 3 wurde die Charge
2 kontinuierlich über
eine Zeit von 3,0 Stunden zugesetzt. Nach vollständiger Zugabe der Charge 3
wurde die Reaktionsmischung 0,5 Stunden bei Rückflussbedingungen gehalten.
Die Charge 4 wurde kontinuierlich während einer Zeit von 0,5 Stunden
zugesetzt, gefolgt von dem Halten der Reaktionsmischung bei Rückfluss
für 2 Stunden.
Die erhaltene Polymerlösung
hatte einen berechneten Gesamtfeststoffgehalt, bezogen auf das Gesamtlösungsgewicht,
von etwa 70 %. Das Polymer hatte ein Molekulargewicht-Gewichtsmittel,
gemessen durch Gelpermeationschromatografie unter Verwendung von
Polystyrol als Standard, von etwa 7652.
-
Beispiel 1
-
Die
folgenden Materialien wurden in der beschriebenen Reihenfolge in
ein mit einem Rührer
ausgerüstetes
geeignetes Gefäß eingebracht. Charge
1
Materialien | Gewicht
(g) |
Zusammensetzung
A | 3,4552 |
pTHF | 1,7876 |
Zusammensetzung
B | 6,6280 |
Photochrome
Verbindung 1 | 0,6003 |
NMP | 1,5078 |
Charge
2
Materialien | Gewicht
(g) |
Katalysator | 0,2307 |
-
Nachdem
sämtliche
Materialien der Charge 1 in das Gefäß eingebracht waren, wurde
der Rührer
angeschaltet, und es erfolgte eine Vermischung für 30 bis 60 Minuten. Die erhaltene
Lösung
wurde etwa 24 Stunden stehen gelassen. Die Charge 2 wurde zugesetzt,
und die Lösung
wurde 30 bis 60 Minuten vermischt.
-
Beispiel 2
-
Die
folgenden Materialien wurden in der beschriebenen Reihenfolge in
ein mit einem Rührer
ausgerüstetes
geeignetes Gefäß eingebracht. Charge
1
Materialien | Gewicht
(g) |
Zusammensetzung
A | 4,0112 |
pTHF | 1,3976 |
Zusammensetzung
B | 6,6500 |
Fotochrome
Verbindung 1 | 0,5981 |
NMP | 1,5097 |
Charge
2
Materialien | Gewicht
(g) |
Katalysator | 0,2367 |
-
Beispiel 3
-
Schritt 1
-
Die
folgenden Materialien wurden in der beschriebenen Reihenfolge in
ein mit einem Rührer
ausgerüstetes
geeignetes Gefäß eingebracht.
Materialien | Gewicht
(g) |
Zusammensetzung
A | 33,4 |
Zusammensetzung
B | 35,4 |
NMP | 5,0 |
-
Nachdem
sämtliche
Materialien in das Gefäß eingebracht
waren, wurde der Rührer
angeschaltet, und es erfolgte eine Vermischung für 60 Minuten.
-
Schritt 2
-
Die
folgenden Materialien wurden in der beschriebenen Reihenfolge in
ein mit einem Rührer
ausgerüstetes
geeignetes Gefäß eingebracht.
Materialien | Gewicht
(g) |
Produkt
von Schritt 1 | 16,6 |
BENZOFLEX® P-200-Weichmacher | 1,0 |
NMP | 1,0 |
Fotochrome
Verbindung 1 | 0,8 |
Katalysator | 0,3 |
-
Nachdem
sämtliche
Materialien in das Gefäß eingebracht
waren, wurde der Rührer
eingeschaltet, und es erfolgte eine Vermischung für 60 Minuten.
-
Beispiel 4
-
Schritt 1
-
Die
folgenden Materialien wurden in der beschriebenen Reihenfolge in
ein mit einem Rührer
ausgerüstetes
geeignetes Gefäß eingebracht.
Materialien | Gewicht
(g) |
pTHF | 20,4 |
Zusammensetzung
A | 31,7 |
NMP | 5,0 |
-
Nachdem
sämtliche
Materialien in das Gefäß eingebracht
waren, wurde der Rührer
eingeschaltet, und es erfolgte eine Vermischung für 60 Minuten.
-
Schritt 2
-
Die
folgenden Materialien wurden in der beschriebenen Reihenfolge in
ein mit einem Rührer
ausgerüstetes
geeignetes Gefäß eingebracht.
Materialien | Gewicht
(g) |
Produkt
von Schritt 1 | 44,7 |
Zusammensetzung
B | 52,6 |
NMP | 5,0 |
-
Nachdem
sämtliche
Materialien in das Gefäß eingebracht
waren, wurde der Rührer
eingeschaltet, und es erfolgte eine Vermischung für 60 Minuten.
-
Schritt 3
-
Die
folgenden Materialien wurden in der beschriebenen Reihenfolge in
ein mit einem Rührer
ausgerüstetes
geeignetes Gefäß eingebracht.
Materialien | Gewicht
(g) |
Produkt
von Schritt 2 | 15,3 |
NMP | 1,0 |
Fotochrome
Verbindung 1 | 0,8 |
Katalysator | 0,3 |
CYMEL® 202-Harz | 1,2 |
-
Nachdem
sämtliche
Materialien in das Gefäß eingebracht
waren, wurde der Rührer
eingeschaltet, und es erfolgte eine Vermischung für 60 Minuten.
-
Beispiel 5
-
Das
Verfahren von Beispiel 4, Schritt 3 wurde wiederholt mit der Ausnahme,
dass 15,3 g des Produkts von Schritt 2 verwendet wurden und 2,4
g CYMEL® 202-Harz
verwendet wurden.
-
Beispiel 6
-
Das
Verfahren von Beispiel 4, Schritt 3 wurde wiederholt mit der Ausnahme,
dass CYMEL® 202-Harz durch
1,4 g der Zusammensetzung C ersetzt wurden.
-
Beispiel 7
-
Schritt 1
-
Die
folgenden Materialien wurden in der beschriebenen Reihenfolge in
ein mit einem Rührer
ausgerüstetes
geeignetes Gefäß eingebracht.
Materialien | Gewicht
(g) |
pTHF | 2,7 |
Zusammensetzung
A | 4,1 |
NMP | 1,0 |
-
Nachdem
sämtliche
Materialien in das Gefäß eingebracht
waren, wurde der Rührer
eingeschaltet, und es erfolgte eine Vermischung für 60 Minuten.
-
Schritt 2
-
Die
folgenden Materialien wurden in der beschriebenen Reihenfolge in
ein mit einem Rührer
ausgerüstetes
geeignetes Gefäß eingebracht.
Materialien | Gewicht
(g) |
Produkt
von Schritt 1 | 7,8 |
Zusammensetzung
B | 8,8 |
Zusammensetzung
C | 4,2 |
Fotochrome
Verbindung 1 | 0,8 |
NMP | 1,0 |
Katalysator | 0,3 |
-
Nachdem
sämtliche
Materialien in das Gefäß eingebracht
waren, wurde der Rührer
eingeschaltet, und es erfolgte eine Vermischung für 60 Minuten.
-
Vergleichsbeispiel 1
-
Die
folgenden Materialien wurden in der beschriebenen Reihenfolge in
ein mit einem Rührer
ausgerüstetes
geeignetes Gefäß eingebracht. Charge
1
Materialien | Gewicht
(g) |
Zusammensetzung
A | 4,3924 |
pTHF | 1,2170 |
Zusammensetzung
B | 6,6362 |
Fotochrome
Verbindung 1 | 0,6020 |
NMP | 1,
5080 |
Charge
2
Materialien | Gewicht
(g) |
Katalysator | 0,2296 |
-
Vergleichsbeispiel 2
-
Das
Verfahren von Schritt 2 von Beispiel 3 wurde wiederholt mit der
Ausnahme, dass 18,5 g des Produkts von Schritt 1 verwendet wurden,
und dass kein BENZOFLEX® P-200-Weichmacher zugesetzt
wurde.
-
Vergleichsbeispiel 3
-
Das
Verfahren von Schritt 3 von Beispiel 4 wurde wiederholt mit der
Ausnahme, dass 17,0 g des Produkts von Schritt 2 verwendet wurden,
und dass kein CYMEL® 202-Harz zugesetzt wurde.
-
Beispiel 8
-
Teil A
-
Die
in den Beispielen 1 bis 7 und in den Vergleichsbeispielen 1 bis
3 hergestellten Lösungen
wurden durch ein Schleuderbeschichtungsverfahren auf Linsenrohlinge,
hergestellt aus CR-39®-Monomer, aufgebracht.
Vor dem Aufbringen der Beschichtung wurde jeder Linsenrohling mit
Detergens gewaschen, mit Wasser gespült, 20 Minuten in eine wässrige 40
gew.-%ige Natriumhydroxidlösung
eingetaucht, die bei 23 bis 25°C gehalten
war, und dann mit Detergens gewaschen und mit Wasser gespült. Die
Lösungen
wurden auf jeder Linse verteilt, die mit 1500 Upm für die in
Tabelle 1 angegebenen Zeiten rotiert wurde. Die in der Tabelle 1
angegebenen verschiedenen Zeiten wurden verwendet, um geeignete
Beschichtungsdicken von etwa 20 Mikron und UV-Absorptionen von etwa
1,8 bis etwa 2,2 bei 390 Nanometer zu erhalten. Verschiedene Zeiten
wurden aufgrund der Unterschiede in der Lösungsviskosität der Beispiele
und der Vergleichsbeispiele verwendet. Die mit der Lösung der
Beispiele 1 und 2 und des Vergleichsbeispiels 1 beschichteten Linsen
wurden 60 Minuten in einem bei 140°C gehaltenen Konvektionsofen
gehärtet.
Sämtliche
anderen beschichteten Linsen wurden 30 Minuten bei 140°C gehärtet.
-
Teil B
-
Die
in Teil A hergestellten fotochromen beschichteten Prüfproben
wurden einer Mikrohärteprüfung (Fh-Prüfung)
unter Verwendung eines Fischerscopes HCV, Modell H-100, erhältlich von
Fischer Technology, Inc., unterworfen. Die Mikrohärte, gemessen
in Newton (N) pro mm2, der beschichteten
Prüfproben
wurden bestimmt, indem wenigstens eine Messung bei einer Tiefe von
2 Mikron in dem Mittenbereich der Prüfprobe, hergestellt für jedes
Beispiel unter den Bedingungen einer Last von 100 Millinewton, 30
Lastschritten und 0,5 Sekunden Pausen zwischen Lastschritten, durchgeführt wurde.
Die Prüfergebnisse
sind in der Tabelle 2 aufgeführt.
-
Teil C
-
Die
in Teil A hergestellten fotochromen beschichteten Prüfproben
wurden auf die fotochrome Reaktion auf einer optischen Bank geprüft. Vor
der Prüfung
auf der optischen Bank wurden die fotochromen Prüfproben etwa 20 Minuten Ultraviolettlicht
von 365 Nanometer ausgesetzt, um die fotochromen Verbindungen zu
aktivieren, und dann etwa 20 Minuten in einen Ofen von 75°C verbracht,
um die fotochromen Verbindungen auszubleichen (zu inaktivieren).
Die beschichteten Prüfproben
wurden dann auf Raumtemperatur abgekühlt, einer fluoreszierenden
Raumbeleuchtung für
wenigstens 2 Stunden ausgesetzt und dann wenigstens 2 Stunden vor der
Prüfung
auf einer optischen Bank bedeckt gehalten. Die Bank war ausgerüstet mit
einer 300 Watt Xenon-Bogenlampe, einem Fernregelungsverschluss,
einem Schott 3 mm KG-2 Bandfilter, welches Strahlung mit kurzer
Wellenlänge
entfernt, einem Neutraldichtefilter bzw. mehreren Neutraldichtefiltern,
einem quarzplattierten Probehalter für eine Wasserzelle zum Aufrechterhalten
der Probentemperatur, in welche die zu prüfende Prüfprobe eingesetzt wurde.
-
Die
Leistungsabgabe der optischen Bank, d.h. die Lichtdosis, welcher
die Prüfprobe
ausgesetzt wurde, wurde auf 0,67 Milliwatt pro Quadratzentimeter
(mW/cm2) unter Verwendung eines tragbaren
GRASEBY Optronics Modell S-371-Fotometers (Seriennummer 21536) mit
einem UV-A-Detektor (Seriennummer 22411) eingestellt. Der UV-A-Detektor wurde in
den Probenhalter eingebracht, und die Lichtabgabe wurde gemessen. Einstellungen
der Leistungsabgabe wurden durch Erhöhen oder Erniedrigen der Lampenwattzahl
oder durch Einfügen
oder Entfernen von Neutraldichtefiltern in den Lichtweg durchgeführt.
-
Ein
parallel gerichteter Überwachungslichtstrahl
aus einer Wolframlampe wurde durch die Probe in einem Winkel von
30° senkrecht
zu der Oberfläche
der Linse hindurchgeführt.
Nach dem Durchgang durch die Linse wurde das Licht aus der Wolframlampe
durch ein 570 Nanometer (nm) Filter, das an einen Detektor angeschlossen
war, geführt.
Der 570 nm Filter lässt
Wellenlängen
durch, die charakteristisch für
die in den Beispielen verwendete fotochrome Verbindung sind. Die
Ausgabesignale von dem Detektor wurden durch ein Radiometer verarbeitet.
Die Kontrolle der Prüfbedingungen
und die Sammlung von Daten erfolgte durch die Labtech Notebook Pro
Software und die empfohlene I/O-Platte.
-
Die Änderung
der optischen Dichte (ΔOD)
vom ausgebleichten Zustand in den abgedunkelten Zustand wurde durch
Ermitteln der Anfangsdurchlässigkeit, Öffnen des
Verschlusses von der Xenonlampe zur Bereitstellung ultravioletter
Strahlung zum Ändern der
Prüfprobe
vom ausgebleichten Zustand in einen aktivierten (d.h. abgedunkelten)
Zustand bei ausgewählten
Zeitabständen,
Messen der Durchlässigkeit
im aktivierten Zustand und Berechnen der Änderung der optischen Dichte
gemäß der Formel ΔOD = log(%
Tb/% Ta) bestimmt, worin % Tb die prozentuale Durchlässigkeit
im ausgebleichten Zustand ist, % Ta die prozentuale Durchlässigkeit
im aktivierten Zustand ist, und der Logarithmus zur Basis 10 ist.
-
ΔOD wurde
unter Verwendung eines 570 nm Filters nach den ersten 30 Sekunden
der UV-Belichtung und dann nach 15 Minuten mit der auf einer Temperatur
von 72°F
(22°C) gehaltenen
optischen Bank gemessen. Die Ausbleichungsgeschwindigkeit, (T 1/2)
ist das Zeitintervall in Sekunden für ΔOD der aktivierten Form der
fotochromen Verbindung in den beschichteten Prüfproben, um die Hälfte der
höchsten ΔOD bei 72°F (22°C) nach Entfernen
der Quelle des aktivierenden Lichts zu erreichen. Die Ergebnisse
für jedes
Beispiel der fotochromen beschichteten Prüfproben sind in der Tabelle
3 angegeben. Tabelle
1
Beispiel
Nr. | Schleuderzeit
(Sekunden) |
1,
2, 7 und CE 1 | 7 |
3,
4 und CE 2 | 8 |
5 und
6 | 11 |
CE
3 | 5 |
Tabelle
2
Beispiel
Nr. | Fischer-Mikrohärte (Newton
pro mm2) |
1 | 56 |
2 | 116 |
3 | 66 |
4 | 59 |
5 | 89 |
6 | 63 |
7 | 77 |
CE
1 | 137 |
GE
2 | 155 |
CE
3 | 15 |
Tabelle
3
-
Die
Ergebnisse der Tabellen 2 und 3 zeigen, dass die mit den Lösungen der
Beispiele 1 bis 7 beschichteten Linsen Mikrohärteergebnisse im Bereich von
56 bis 116 Newton/mm2 hatten, ΔOD von wenigstens
0,20 nach 30 Sekunden und von wenigstens 0,64 nach 15 Minuten aufwiesen
und eine Ausbleichungsgeschwindigkeit von 188 Sekunden oder weniger
hatten, sämtliche
geprüft
bei 72°F
(22°C).
-
Die
Ergebnisse für
das Vergleichsbeispiel 1, welches ein Gewichtsverhältnis der
Zusammensetzung B zu der Zusammensetzung A von 70 : 30 hatte, im
Vergleich mit den Ergebnissen für
das Beispiel 1, welches ein Gewichtsverhältnis von 55 : 45 hatte, und
für das
Beispiel 2, welches ein Gewichtsverhältnis von 65 : 35 hatte, zeigte
eine annehmbare Fischer-Mikrohärte,
aber der T1/2-Wert war größer als
200 Sekunden. Die Ergebnisse für
das Vergleichsbeispiel 2 im Vergleich zu denjenigen des Beispiels
3, welches die gleiche Zusammensetzung wie das Vergleichsbeispiel
2 hat mit der Ausnahme der Zugabe von 20 Gew.-% Weichmacher, fallen
weder in die bevorzugten Bereiche der physikalischen noch der fotochromen
Leistungseigenschaften.
-
Das
Fischer-Mikrohärteergebnis
für die
mit dem Vergleichsbeispiel 3 beschichtete Linse im Vergleich zu
den Beispielen 4 und 5, welche die gleichen Formulierungen haben
wie das Vergleichsbeispiel 3 mit der Ausnahme von 10 bzw. 30 Gew.-%
Melaminharz, und im Vergleich mit den Beispielen 6 und 7, die ebenfalls gleich
sind wie das Vergleichsbeispiel 3, mit der Ausnahme von 20 bzw.
30 Gew.-% Epoxyharz, liegt weit unter dem erwünschten unteren Wert von 50
Newton/mm2.