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Die
vorliegende Erfindung betrifft im Allgemeinen Biosensoren, Biosensoranordnungen
und Messgeräte
sowie Messverfahren zur Analyse von chemischen und biologischen
Materialien. Genauer gesagt betrifft die Erfindung Biosensoren,
Biosensoranordnungen, Messgeräte
und Messverfahren, bei denen Zellen und Mischpopulationen von Zellen
zur Analyse von chemischen und biologischen Materialien verwendet
werden.
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HINTERGRUND
DER ERFINDUNG
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Es
ist allgemein anerkannt, dass wichtige technische Fortschritte in
der Chemie, Biologie und Medizin durch die Möglichkeit begünstigt werden,
winzige Probenmengen einer Mikroanalyse zu unterziehen. Die Durchführung von
analytischen Messungen an winzigen Mengen war jedoch aufgrund von
Schwierigkeiten bei der Handhabung von kleinen Probenvolumina, Isolierung
von Analyten und Mikroanalyse von einzelliger Physiologie lange
Zeit sehr schwierig.
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Untersuchungen
an Nanoliter-, Picoliter- und Femtoliter-Volumina sind bei verschiedensten
Anwendungen durchgeführt
worden, die In-vitro- und In-vivo-Zelluntersuchungen [R.M. Wightman
et al., Proc. Natl. Acad. Sci. U.S.A. 88, 10754 (1991); R.H. Chow
et al., Nature 356, 60 (1992); T.K. Chen et al., Anal. Chem. 66, 3031
(1994); S.E. Zerby et al., Neurochem. 66, 651 (1996); P.A. Garis
et al., J. Neurosci. 14, 6084 (1994); G. Chen et al., J. Neurosci.
15, 7747 (1995)], Elektrochemie [R.A. Clark et al., Anal. Chem.
69(2), 259 (1997)], matrixbasierte Laser-Desorptions-Ionisations-Massenspektrometrie
[S. Jespersen et al., Rapid Commun. Mass Spectrom. 8, 851 (1994)],
Mikrosäulen-Flüssigchromatographie
[I.A. Holland et al., Anal. Chem. 67, 3275 (1995); M.D. Oates et
al., Anal. Chem. 62, 1573 (1990)], Mikrotitration [M. Gratzl et
al., Anal. Chem. 65, 2085 (1993); C. Yi et al., Anal. Chem. 66,
1976 (1994)] und Kapillarelektrophorese [M. Jansson et al., J. Chromatogr. 626,
310 (1992); P. Beyer Hietpas et al., J. Liq. Chromatogr. 18, 3557
(1995)] umfassen.
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Clark
et al. [Anal. Chem. 69(2), 259 (1997)] offenbarten ein Verfahren
zur Herstellung von Picoliter-Mikrophiolen für elektrochemische Mikroanalysen
unter Verwendung herkömmlicher
photolithographischer Maskierung und Photoresistverfahren, um Polystyrol-Mikrophiolen
auf Siliciumwafermatrizen transferzupressen. Diese Mikrophiolen
weisen aufgrund der Schwierigkeit bei der Regelung der Resistätzung der
Formoberfläche und
des Transferpressverfahrens typischerweise ungleichförmige Größe und Gestalt
auf.
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Park
et al. [Science 276, 1401 (1997)] offenbarten ein modifiziertes
lithographisches Verfahren zur Herstellung von Anordnungen von Löchern in
Nanometergröße unter
Verwendung von geordneten Polystyrol-Polybutadien-Diblockcopolymeren
als Masken beim reaktiven Ionenätzen
von Siliciumnitrid. Dieses Mehrschrittverfahren ermöglicht die
Herstellung von Anordnungen von Löchern in Picolitergröße, die
typischerweise einen Durchmesser von 20 nm und eine Tiefe von 20
nm aufweisen, in einem Abstand von 40 nm. Lochdichten von bis zu
1011 Löchern/cm2 sind offenbart. Der Größen- und Abstandsbereich der
durch dieses Verfahren hergestellten Löcher ist durch die Größe der Copolymer-Mikrodomänen beschränkt. Gleichförmige Lochgrößen und
Abstände
können
bei diesem Verfahren aufgrund von Schwierigkeiten bei der Regelung
des zum Ausbilden der Löcher
eingesetzten Ätzverfahrens
nur schwer aufrecht erhalten werden.
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Deutsch
et al. [Cytometry 16, 214 (1994)] haben eine poröse galvanisierte Nickel-Mikroanordnung
offenbart, die aus konischen Löchern
in Mikrometergröße in einer
geschwärzten
Nickelplatte besteht. Die Lochgrößen reichen
von einem oberen Durchmesser von 7 μm bis zu einem unteren Durchmesser
von 3 μm
bei einer Tiefe von 8 μm.
Die Anordnung wird als Zellträger
zum Einfangen von einzelnen Zellen verwendet, wobei die Reaktionen
einzelner Zellen auf Veränderungen
in ihrer Mikroumgebung untersucht werden. Im US-Patent 4.772540
haben Deutsch et al. auch ein Verfahren zur Herstellung solch einer
Anordnung unter Verwendung eines kombinierten Photoresist- und Galvanisierungsverfahrens
offenbart.
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Corning
Incorporated (Corning, NY, USA) (FR-A-2 741 357) offenbart ein Verfahren
zur Herstellung und Anwendung einer Trägerplatte für ein dichtes zweidimensionales
Netz von Mikrovertiefungen mit sehr kleinen Abmessungen aus einem
thermoformbaren Material, wie beispielsweise Kunststoff oder Glas.
Die Mikrovertiefungen sind in einem Abstand von etwa 100 μm mit einer
Dichte von 104 Vertiefungen/cm2 angebracht und
weisen eine Tiefe von 20 μm
und einen unteren Durchmesser von 40 μm auf.
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Corning
Costar Corp. (Acton, MA, USA) stellt unter dem Markennamen PixWellTM kommerziell eine Anordnung von Mikrovertiefungen
für miniaturisierte
Tests her. Diese Anordnungen bestehen aus winzigen geformten Glasplatten
und umfassen 20 μm
tiefe verjüngte
Vertiefungen mit einem Durchmesser von 40 μm in einer Dichte von 4356 Vertiefungen/cm2.
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Mikrovertiefungsanordnungen
sind besonders bei der Untersuchung von lebenden Zellen nützlich.
In der Zellforschung ist es wünschenswert,
die Reaktionen einzelner Zellen auf Veränderungen oder Manipulationen
ihrer lokalen Umgebung zu messen. Jedes Verfahren oder Gerät, das für solche
Untersuchungen bestimmt ist, muss die Lebensfähigkeit der Zellen aufrechterhalten,
die Position einzelner Zellen identifizieren und Reaktionsmessungen
mit einzelnen Zellen korrelieren können.
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Aufgrund
der Verfügbarkeit
von lebensfähigen
fluoreszierenden Sonden für
intrazelluläre
Untersuchungen sind Fluoreszenzmessungen an lebenden Zellen von
bedeutendem Nutzen bei der Untersuchung von Zellfunktionen. Somit
werden optische Fluoreszenzmessungen häufig bei Zelluntersuchungen
eingesetzt, wobei drei generische Messverfahren für Zellen
zur Verfügung
stehen: Massenmessungen an Zellpopulationen, dynamische Messungen
an Zellpopulationen oder einzelnen Zellen und statische Messungen
an einzelnen Zellen.
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Die
Eigenschaften einer gesamten Zellpopulation als Ganzes kann mithilfe
von Massenmessungen an Probenvolumina untersucht werden, die mehrere
Zellen umfassen. Dieses Verfahren wird bevorzugt, wenn Zellpopulationen
sehr homogen sind. Eine im Allgemeinen anerkannte Einschränkung dieses
Verfahrens besteht in der Gegenwart von Hintergrundfluoreszenz,
welche die Empfindlichkeit von Messungen verringert, und der Unmöglichkeit,
Unterschiede oder Heterogenität
innerhalb einer Zellpopulation zu unterscheiden.
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Durchflusszytometrieverfahren
werden häufig
eingesetzt, um Probleme mit Hintergrundfluoreszenz zu verringern,
die bei Massenzellpopulationsmessungen auftreten [M.R. Gauci et
al., Cytometry 25, 388 (1996); R.C. Boltz et al., Cytometry 17,
128 (1994)]. Bei diesen Verfahren wird die Fluoreszenzemission einer
Zelle gemessen, während
Zellen mithilfe eines laminar fließendem Fluids durch einen Anregungslichtstrahl
befördert werden.
Durchflusszytometrieverfahren können
mit statischen Verfahren kombiniert werden, um eine kleine Anzahl
an Zellen zuerst auf einem Substrat zu sortieren und abzuscheiden,
um danach statische Zellmessungen durchzuführen [US-Patent Nr. 4.009.435
von Hogg et al.; Kanz et al., Cytometry 7, 491 (1986); Schildkraut et
al., J. Histochem. Cytochem. 27, 289 (1979)].
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Gauci
et al. offenbaren ein Verfahren, bei dem Zellgröße, -form und -volumen durch
Lichtstreuung gemessen werden, und Fluoreszenzfarbstoffe werden
verwendet, um den Proteingehalt und den gesamten Nucleinsäuregehalt
von Zellen zu bestimmen. Dieses Verfahren ermöglicht außerdem die Zählung und
Größenbestimmung
verschiedener Zellen mit einer Geschwindigkeit von etwa 100 Zellen
pro Sekunde.
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Durchflusszytometrieverfahren
sind im Allgemeinen auf kurzzeitige einzelne Messungen an einzelnen Zellen
beschränkt.
Wiederholte Messungen an derselben Zelle über einen längeren Zeitraum sind bei diesem Verfahren
nicht möglich,
da typische Verweilzeiten einer Zelle im Anregungslichtstrahl bei
einigen wenigen Mikrosekunden liegen. Außerdem verringert die geringe
kumulative Intensität
von Fluoreszenzemis sionen einer einzelnen Zelle während solch
kurzer Messzeiten die Genauigkeit und schränkt die Verlässlichkeit
solcher Messungen ein.
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Regnier
et al. [Trends in Anal. Chem. 14(4), 177 (1995)] offenbaren ein
invasives, elektrophoretisch vermitteltes Mikroanalyseverfahren
für Untersuchungen
an einzelnen Zellen. Das Verfahren verwendet einen verjüngten Mikroinjektor
am Injektionsende einer Kapillarelektrophoresesäule, um die Membran einer einzelnen
Zelle zu durchstechen und eine Zytoplasmaprobe zu entnehmen. Mithilfe
des Verfahrens kann der Zellgehalt jeweils einer Zelle gemessen
werden. Das Verfahren ist im Allgemeinen auf die Detektion von leicht
oxidierten Spezies beschränkt.
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Hogan
et al. [Trends in Anal. Chem. 12(1), 4 (1993)] offenbaren ein Mikrosäulen-Trennverfahren, das in
Kombination mit entweder einem herkömmlichen Gaschromatographie-Massenspektrometer,
Mikrodünnschichtchromatographie
oder Hochdruckflüssigkeitsmanipulation
an kleinen Zellvolumina verwendet werden kann. Die Empfindlichkeit
des Verfahrens ist begrenzt und kann eventuell die Vorauswahl von
Zielverbindungen für
eine Detektion erfordern.
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Im
Allgemeinen werden statische Verfahren für Messungen an einzelnen Zellen
bevorzugt. Messverfahren reichen von der Beobachtung einzelner Zellen
mithilfe eines herkömmlichen
optischen Mikroskops bis zur Verwendung von Laserrastermikroskopen
mit computergestützten
Bildanalysesystemen [siehe L. Hart et al., Anal. Quant. Cytol. Histol.
12, 127 (1990)]. Solche Verfahren erfordern normalerweise die Aufbringung
einzelner Zellen auf ein Substrat, bevor die eigentlichen Messungen
durchgeführt
werden. Üblicherweise
treten Probleme beim Binden einzelner Zellen oder einzelner Zellschichten
an Substrate und beim Halten der Zellen an einer fixen Position
während
einer Analyse oder Manipulation der Mikroumgebung der Zelle auf.
Außerdem erfordern
wiederholte Messungen an einzelnen Zellen typischerweise ein physikalisches
schrittweises Indexieren einzelner Zellen und die Bereitstellung
eines Mechanismus zum aufeinanderfolgenden Scannen einer jeden Zelle
und zum Zurückführen der
indexierten Zellen für
eine erneute Analyse einzelner Zellen.
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Huang
et al. [Trends in Anal. Chem. 14(4), 158 (1995)] offenbaren ein
statisches elektrochemisches Verfahren und eine Elektrode zur Überwachung
der biochemischen Umgebung einzelner Zellen. Das Verfahren erfordert
die Herstellung und die manuelle Positionierung eines Mikrobezugselektrode
und einer Arbeitselektrode innerhalb der Zelle. Das Verfahren wurde
verwendet, um Insulin, Stickstoffoxid und Glucose in einzelnen Zellen
oder außerhalb
der Zellen zu detektieren. Seine Verwendung ist im Allgemeinen auf
die Untersuchung von Redoxreaktionen in Zellen beschränkt.
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Ince
et al. [J. Immunol. Methods 128, 227 (1990)] offenbaren eine aus
einer geschlossenen Kammer bestehende Vorrichtung zur Untersuchung
einzelner Zellen unter kontrollierten Umgebungen. Dieses Verfahren
verwendet eine Mikroperfusionskammer, die extreme Umgebungsbedingungen
für Zelluntersuchungen schaffen
kann. Einzelne Zellen werden mithilfe zweier Deckgläser am Platz
gehalten, während
verschiedene Lösungen
durch die Kammer geleitet werden. Eine Beschränkung des Verfahrens besteht
in der Schwierigkeit, eingeschlossene Gasbläschen zu entfernen, die einen
hohen Grad an Autofluoreszenz verursachen und so die Empfindlichkeit
der Messungen aufgrund von Hintergrundfluoreszenz verringern.
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In
einem Versuch, die Einschränkungen
herkömmlicher
statischer Verfahren zu überwinden,
haben Deutsch et al. [Cytometry 16, 214 (1994)] und Weinreb und
Deutsch in den US-Patenten Nr. 4.729.949, 5.272.081, 5.310.674 und
5.506.141 ein Gerät
und ein Verfahren für
wiederholte optische Messungen an einzelnen Zellen innerhalb einer
Zellpopulation offenbart, bei dem die Position jeder Zelle während einer
Manipulation der Zellenmikroumgebung beibehalten wird.
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Ein
zentrales Merkmal des von Deutsch et al. offenbarten Geräts ist ein
Zellträger,
der eine zweidimensionale Anordnung von Öffnungen oder Auffangbehältern umfasst,
die konisch geformt sind, um einzelne Zellen durch Anlegen eines
Unterdrucks aufzunehmen und zu halten. Der Zellträger wird
typischerweise mithilfe des im US- Patent 4.772540 von Deutsch et al. offenbarten
kombinierten Galvanisierungs-Photoresist-Verfahrens hergestellt.
Der Zweck des Zellträgers
besteht in der Bereitstellung eines Mittels, um die Zellen an fixen Positionen
der Anordnung zu halten, während
die Zellumgebung manipuliert wird. Einzelne Zellen werden durch
Saugung in Zellträgerlöcher gedrängt, wonach
die Vertiefungen mit einem polarisierten Lichtstrahl mit geringer
Intensität
beleuchtet werden, der rückgestrahlte
Polarisation und Intensität
liest. Messungen werden verglichen, wenn zwei unterschiedliche Reagenzien
nacheinander mit den Zellen zur Reaktion gebracht werden. Das offenbarte
Verfahren erfordert zwei separate Zellträger für eine Grundlinienkontrolle
und eine Analytenmessung.
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Das
Verfahren und die Vorrichtung von Deutsch et al. wurden von Pathologen
in Diagnosetests verwendet, um die Gesundheit und Lebensfähigkeit
von Zellproben zu bestimmen, die von Patienten entnommen wurden.
Das Verfahren und die Vorrichtung wurden sowohl bei Krebs-Screening
[Deutsch et al., Cytometry 16, 214 (1994), Cytometry 23, 159 (1996),
und European J. Cancer 32A(10), 1758 (1996)] als auch bei rheumatoider
Arthritis [Zurgil et al., Isr. J. Med. Sci. 33, 273 (1997)] verwendet,
bei denen Fluoreszenzpolarisationsmessungen verwendet werden, um
Lymphozyten von malignen und gesunden Zellen aufgrund von Veränderung
der Eigenviskosität
und der Strukturiertheit der Zytoplasmamatrix, die durch Tumorantigene
und Mitogene induziert werden, zu unterscheiden.
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Das
Verfahren und die Vorrichtung von Deutsch et al. erfordern den Einsatz
eines Scanning-Tischs, der von drei Schrittmotoren und einem Computerregelsystem
zum Kartieren, schrittweisen Indexieren und Positionieren einzelner
Zellen im Zellträger
betrieben wird. Die Verwendung solcher mechanischer Scanning-Verfahren
bringt aufgrund herkömmlicher
mechanischer Probleme mit Totgang und der reproduzierbaren Positionierung
einzelner Zellen für
wiederholte Messungen Einschränkungen
in Bezug auf die Reproduzierbarkeit und Genauigkeit von Messungen
mit sich. Außerdem
verlängert
das mechanische Scannen der gesamten Anordnung die Messdauer jeder
Zelle in der Anordnung.
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Das
von Deutsch et al. offenbarte Verfahren ist außerdem durch die Verwendung
von Fluoreszenz-Polarisationsmessungen beschränkt, die aufgrund des bedeutenden
Einflusses verschiedener Komponenten des optischen Systems auf die
Polarisation, wenn die Fluoreszenzemissionsreaktion vom Zellträger zu den
optischen Detektoren geleitet wird, bestimmte immanente Einschränkungen
mit sich bringen. Birindelli et al. [European J. Cancer 33(8), 1333
(1997)] haben ebenfalls Einschränkungen
dieses Verfahrens identifiziert, die auf Fluktuationen von Elektropolarisationswerten
zurückzuführen sind,
weshalb Mittelwerte von zumindest drei Massscans für jede Bedingung
genommen werden müssen,
um verlässliche
Messungen zu erhalten. Darüber hinaus
sind Polarisationsmessungen bei Zelluntersuchungen im Allgemeinen
auf Zellreaktionen beschränkt, die
ausreichende Veränderungen
in der Zytoplasmaviskosität
hervorrufen, um eine detektierbare Veränderung der Polarisation zu
erzeugen. Da nicht alle Zellreaktionen von detektierbaren Viskositätsveränderungen
begleitet werden, ist das Verfahren weiters auf Zellaktivitäten beschränkt, die
solche Viskositätsveränderungen
im Zytoplasma verursachen.
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Zare
et al. [Science 267, 74 (1995); Biophotonics International, März-April,
S. 17 (1995)] offenbaren ein Biosensorsystem, das auf der Reaktion
von lebenden Zellen auf komplexe biologische Materialien basiert, die
durch ein Mikrosäulentrennverfahren
fraktioniert wurden. Zellen, die auf einem Deckglas positioniert
wurden, wurden mit einer Fluoreszenzsonde behandelt, wonach sie
gegenüber
einer Reihe von biologischen Verbindungen, einschließlich Acetylcholin,
Bradykinin und Adenosintriphosphat, sowie Veränderungen von intrazellulären Calciumwerten
empfindlich waren.
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Yeung
et al. [Acc. Chem. Res. 27, 409 (1994)] haben eine Reihe von Verfahren
für Untersuchungen von
Reaktionen einzelner Zellen beschrieben und basierend auf Analytenmessungen
eine bedeutende Variation und Heterogenität innerhalb von Zellpopulationen
beobachtet. Sie offenbaren beispielsweise ein Kapillarelektrophoreseverfahren,
um Zellen biologisch reaktiven Verbindungen auszusetzen, die intrazelluläre Flüssigkeit
einzelner Zellen, die als Reaktion auf solche Verbindungen produ ziert
wurden, zu extrahieren und Analyten von Migrationszeiten in der
Kapillarsäule
zu identifizieren. Andere auf Fluoreszenz basierende Tests sind ebenfalls
offenbart. Bedeutende Zell-Zell-Variationen und Heterogenität bei Reaktionen
einzelner Zellen innerhalb einer Zellpopulation wurden beobachtet,
und diese Unterschiede könnten
ein Mittel zur Unterscheidung zwischen biologischen und chemischen
Verbindungen in Kontakt mit einzelnen Zellen sein.
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Shimadzu
Corporation (Japan) (EP-A-0 539 888) offenbart eine Vorrichtung
zur Selektion von körnigen Zellen
(„granular
cells") oder Mikroorganismen
unter Verwendung eines Detektors zur Messung der optischen Dichte
der Zellen. Die gespeicherten Informationen werden von einer Regelvorrichtung
verwendet, um ein Aufnahmeelement zu bewegen, das die gewünschten
Zellen aufnimmt. Die ausgewählten
Zellen können
dann für weitere
Analysen oder Bearbeitungen abgegeben werden.
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McConnell
et al. [Science 257, 1906 (1992)] offenbaren eine Mikrophysiometervorrichtung,
die als "Cytosensor" bekannt ist und
einen lichtadressierbaren Potentiometersensor umfasst, um die Geschwindigkeit
zu messen, mit der Zellen ihre Umgebung acidifizieren. Dieser Sensor
dient als miniaturisierte pH-Elektrode zur Überwachung von Zellreaktionen,
die detektierbare Veränderungen
des lokalen pH auslösen.
Die offenbarte Vorrichtung ist auf die Messung von Protonenabgaben
von Zellen beschränkt
und somit nur zur Detektion von sauren Zellreaktionen auf Analyten
fähig.
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Das
US-Patent Nr. 5.177.012 von Kim et al. offenbart einen Biosensor
zur Bestimmung von Glucose und Fructose. Der Biosensor wird durch
die Behandlung ganzer Zellen mit einem organischen Lösungsmittel und
die Immobilisierung der behandelten Zellreste auf einem Träger hergestellt,
um eine Ganzzellenmembran zu bilden, die auf eine pH-Elektrode aufgetragen
wird.
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Treuhänder des
Tufts-College (USA) (WO 99/18434) offenbaren ein auf Mikrokügelchen
basierendes Analysesystem. Selbskodierende Mikrokügelchen
mit unterschied lichen optischen Reaktionen auf spezifische Zielanalyte
können
miteinander vermischt werden, wobei das Vermögen, die Art und Position der
Mikrokügelchen
zu identifizieren, beibehalten wird. Außerdem ist ein Lichtwellenleiterbündelsensor
offenbart, in dem einzelne Mikrokügelchensensoren in Mikrovertiefungen
am distalen Ende des Faserbündels
positioniert und mit einzelnen Fasern oder Fasergruppen innerhalb
des Bündels
optisch gekoppelt sind. Dieses Dokument fällt unter Art. 54(3) EPÜ.
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Das
US-Patent Nr. 5.690.894 von Pinkel et al. offenbart einen Biosensor,
der biologische "Bindungspartner", also Materialien,
wie beispielsweise Nucleinsäuren,
Antikörper,
Proteine, Lectine und andere von Zellen, Geweben, natürlichen
oder genetisch veränderten
Organismen stammende Materialien verwendet. Diese Stoffe werden
zusammen mit einer Faseroptikanordnung verwendet, in der jede Bindungspartnerspezies
auf einzigartige Weise von einer Fasergruppe innerhalb des Faseroptikbündels adressiert
wird, das an einen optischen Detektor gekoppelt ist. Die Anordnung
wurde zum Screenen umfassender Anordnungen von biologischen Bindungspartnern
entworfen.
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Während viele
der Verfahren gemäß dem Stand
der Technik die Analyse von entweder einzelnen Zellen oder Zellpopulationen
bereitstellen und einige dieser Verfahren die Überwachung von Zellreaktionen
auf Zielanalyten ermöglichen,
ist bei keinem der offenbarten Verfahren die Verwendung großer Monokulturpopulationen
oder gemischter Populationen von lebenden Zellen zur gleichzeitigen Überwachung
der Reaktionen einzelner Zellen auf biologische Stimuli von chemischen
und biologischen Analyten möglich.
Somit besteht Bedarf an einer Biosensoranordnung und einem Verfahren,
welche die Fähigkeit
von Populationen von lebenden Zellen effizient nutzen, auf biologisch
bedeutende Verbindung auf einzigartige und detektierbare Weise zu
reagieren. Da die Selektivität
von lebenden Zellen in Bezug auf solche Verbindungen beim Screenen
von Arzneimitteln und bei der Analyse von komplexen biologischen
Fluiden sehr wertvoll und nützlich
ist, würde
ein Biosensor, der die einzigartigen Eigenschaften von Populationen
lebender Zellen nutzt, bedeutende Vorteile beim Hochdurchsatzscreening
von kombinatorischen Bibliotheken mit sich bringen, bei dem hunderttausende mögliche pharmazeutische
Verbindungen evaluiert werden müssen.
Außerdem
wäre solch
ein Sensor auch bei der Überwachung
von Bioprozessen und Umweltverschmutzung nützlich, wobei die erhöhte Empfindlichkeit
von lebenden Zellen gegenüber
ihrer Umwelt genutzt werden kann.
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ZUSAMMENFASSUNG
DER ERFINDUNG
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Im
Allgemeinen stellt die Erfindung einen Biosensor und eine Biosensoranordnung
gemäß den Ansprüchen zur
Analyse von chemischen und biologischen Materialien bereit. Genauer
gesagt stellt die Erfindung Biosensoren und Biosensoranordnungen,
Messgeräte
und Messverfahren bereit, bei denen lebende Zellen und Mischpopulationen
von lebenden Zellen zur Analyse von chemischen und biologischen
Materialien verwendet werden.
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Die
Biosensoranordnung gemäß vorliegender
Erfindung umfasst entweder eine Monokultur von lebenden Zellen oder
willkürlich
gemischte Populationen von lebenden Zellen, worin jede einzelne
Zelle in der Anordnung an einer optisch adressierbaren, einzelnen
Stelle auf einem Substrat positioniert ist, welche die Größe und Form
der einzelnen Zellen akkommodiert. In einer Ausführungsform umfasst die einzelne
Stelle eine Mikrovertiefung oder einen Mikrohohlraum, die/der so
ausgebildet ist, dass sie/er die Größe und Gestalt der einzelnen
Zellen aufnehmen kann. Das Messverfahren der Biosensoranordnung
basiert auf der allgemein bekannten Tatsache, dass einzelne Zellen,
die durch die Gegenwart eines biologischen oder chemischen Materials
in der Zellumgebung chemisch oder biologisch stimuliert werden,
reagieren, indem sie eine Veränderung in
der Zelle oder Zellumgebung auslösen,
die in der Zelle selbst oder von einer Indikatorverbindung, beispielsweise
einem Fluorophor, Chromophor oder Farbstoff, der entweder an die
Zelle gebunden ist, von der Zelle aufgenommen ist oder zur lokalen
Zellumgebung zugesetzt wurde, optisch abgefragt und detektiert werden kann.
Der Biosensor der vorliegenden Erfindung macht sich so die Fähigkeit
lebender Zellen zunutze, auf biologisch bedeutende Verbindungen
zu rea gieren. Da die Selektivität
von lebenden Zellen für
solche Verbindungen beim Screenen vom Arzneimitteln und bei der
Analyse von komplexen biologischen Fluiden sehr wertvoll und nützlich ist,
bietet der Biosensor der vorliegenden Erfindung bedeutende Vorteile
beim Hochdurchsatzscreening von kombinatorischen Bibliotheken, bei
dem hunderttausende mögliche
Verbindungen evaluiert werden müssen.
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Wie
für Fachleute
auf dem Gebiet der Erfindung offensichtlich sein wird, können verschiedenste
Substratmaterialien und Substratkonfigurationen für die Biosensoranordnung
der vorliegenden Erfindung verwendet werden. Jedes Substrat oder
Material, das so angepasst werden kann, dass es einzelne Stellen
bereitstellt, die zur Bindung oder Aufnahme von einzelnen Zellen
geeignet sind, und das eine optische Abfrage der Zellenanordnung
und eine Detektion von Zellreaktionen ermöglicht, wäre hervorragend als Substrat
für die
Anordnung geeignet. Mögliche
Substratmaterialien umfassen Glas, Polymere, Keramiken, Metalle
und Verbundstoffe aus diesen Materialien, sind jedoch nicht auf
diese beschränkt.
Die Oberflächengeometrie
des Substrats kann eben, kugelförmig,
konkav, konvex und strukturiert sein. Vorzugsweise wäre ein geeignetes
Substrat so konfiguriert, dass es eine optische Abfrage der Anordnung
und eine Detektion der Zellreaktionen auf Analyten von Interesse
ermöglicht.
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Die
Biosensoranordnung gemäß vorliegender
Erfindung ist in eine Faseroptikanordnung inkorporiert, die als
Substrat zur Platzierung der Zellen dient. Mit "Faseroptikanordnung" oder grammatischen Äquivalenten sind hierin mehrere
einzelne Fasern oder Faserstränge
gemeint, die entweder als diskrete, einzelne Fasern in einem Faserbündel zusammengefasst
oder alternativ dazu entlang ihrer axialen Abmessungen als vorgebildete
einheitliche Faseroptikanordnung zusammengefügt sind. Die einzelnen Fasern
in solch einer Anordnung können
in einer einheitlichen oder kohärenten
Konfiguration angeordnet, beispielsweise in einer Abbildungsfaser,
oder willkürlich
ausgerichtet und inkohärent
sein. Wenn eine Faseroptikanordnung als Sensorsubstrat verwendet
wird, wird das distale Ende jeder Faser in einem Faseroptikbündel oder
einer Faseroptikanordnung chemisch geätzt, um einen Hohlraum oder eine
Mikrovertiefung zu schaffen. Eine schematische Darstellung des Konzepts
der Biosensoranordnung gemäß vorliegender
Erfindung ist in 1 zu sehen. In einer bevorzugten
Ausführungsform
werden einzelne lebende Zellen aus entweder einer Monokultur von
Zellen oder einer Mischpopulation von Zelllinien in den Mikrovertiefungen
eingesetzt. Die Mikrovertiefungen werden durch anisotropes Ätzen der
Kerne der einzelnen Fasern im Faserbündel oder in der Faseranordnung
ausgebildet. Die Mikrovertiefungen werden gebildet, indem das Ätzverfahren
so geregelt wird, dass ein zentraler Kernabschnitt der einzelnen
Faserstränge
entfernt wird, während
die äußere Hülle intakt
bleibt. Der resultierende geätzte Hohlraum
ist so bemessen, dass eine einzelne Zelle darin aufgenommen werden
kann. Durch die Auswahl eines Faseroptikbündels oder einer Faseroptikanordnung,
worin die einzelnen Faserkerne eine angemessene Größe aufweisen,
und durch eine exakte Kontrolle der Ätzbedingungen können der
Durchmesser und die Größe der Mikrovertiefungen
innerhalb jedes beliebigen geeigneten Abmessungsbereichs geregelt
werden, so dass sie mit der Größe jeder
gewünschten
Zellart abgestimmt sind.
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In
einer Ausführungsform
können
entweder einzelne Substratstellen oder die inneren Oberflächen der Mikrovertiefungen
mit einem dünnen
Film aus biologisch verträglichen
Material, wie z.B. Collagen, Fibronectin, Polylysin, Polyethylenglykol,
Polystyrol, oder einem Metall, wie z.B. Gold, Platin oder Palladium,
beschichtet sein. In einer alternativen Ausführungsform kann eine Indikatorverbindung,
wie beispielsweise ein Fluorophor, ein Chromophor oder ein Farbstoff,
an die Oberfläche
der Mikrovertiefung gebunden sein, um Zellreaktionen auf chemische
oder biologische Stimulation zu detektieren.
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Indem
ein Biosensor in eine Faseroptikanordnung aufgenommen wird, stellt
die vorliegende Erfindung die Innovation einer optischen Kopplung
einzelner Zellen an einzelnen Substratstellen oder in Mikrovertiefungen
mit diskreten Detektorelementen, CCD-Kameras oder einzelnen optischen
Fasern in einer Faseroptikanordnung oder einem Bündel, die in optischer Kommunikation
mit solchen Vorrichtungen sind, bereit. Mit "optischer Kopplung", "optischer
Kommunikation" oder "optischer Kooperati on" oder grammatikalischen Äquivalenten
ist hierin die Fähigkeit
gemeint, entweder einzelne Zellen innerhalb der Biosensoranordnung
mit Anregungslicht optisch zu stimulieren oder die optische Reaktion
einzelner Zellen in der Anordnung auf Analyten optisch abzufragen,
indem Licht unter Verwendung entweder herkömmlicher Lichtwegelemente oder
optischer Fasern zu und von einzelnen Zellen an diskreten Stellen
innerhalb der Anordnung geleitet wird. Da typische Faseroptikanordnungen
tausende diskrete einzelne Faserstränge enthalten, ermöglicht die
Erfindung somit die individuelle optische Kopplung und Abfrage von
tausenden Zellen innerhalb einer Anordnung, wodurch sie die Messung
sehr vieler unabhängiger
Zellreaktionen innerhalb einer Zellpopulation in einer Anordnung
erlaubt. Aufgrund sowohl der Anzahl an verfügbaren Zellpopulationen als
auch der entsprechend großen
Anzahl an einzelnen Zellen innerhalb jeder Zellpopulation besteht
eine bedeutende Innovation der vorliegenden Erfindung in der Möglichkeit,
die charakteristischen optischen Reaktionssignaturen mehrerer unabhängiger Messungen
an Zellen innerhalb jeder Zellpopulation zu summieren und zu amplifizieren,
wodurch die Detektionslimit und die Empfindlichkeit des Biosensors
verbessert werden.
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Eine
weitere Innovation der vorliegenden Erfindung besteht darin, dass
durch den Einsatz einer großen
Anzahl an Zellpopulationen innerhalb der Anordnung und durch die
Bereitstellung einer großen
Anzahl an einzelnen Zellen in jeder Population die Unterscheidungsfähigkeiten
der Biosensoranordnung gegenüber
biologischer und chemischer Analyten durch die Bereitstellung tausender
Zellreaktionen von einer großen
Anzahl an Zellpopulationen bedeutend verbessert wird. Dieses Merkmal
ahmt direkt das tatsächliche
Verhalten des menschlichen Geruchssystems nach, bei dem die kombinierten
Signale von tausenden Rezeptorzellen, wobei in jeder Gruppe in der
Epithelschicht fast tausend unterschiedliche Rezeptorzelltypen vorhanden
sind, von denen keine von sich aus besonders empfindlich ist, zu
einer weitaus verstärkten
Sinnesreaktion auf Gerüche führen [siehe
Kauer et al., Trends Neurosci. 14, 79 (1991)]. Eine Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung ahmt so den evolutionären Geruchsverstäkungsvorgang
nach, der im menschlichen Geruchssystem gefunden wurde, um die Empfindlichkeit
der Biosensoranordnung gegenüber
Analyten bedeutend zu verbessern, indem die schwachen Reaktionen
einer großen
Anzahl an Zellen in der Biosensoranordnung summiert werden. Durch das
Summieren der Reaktionen mehrerer Zellen bei geringen Analytenkonzentrationen
kann eine bedeutende Verbesserung des Signal-Rausch-Verhältnisses
erreicht werden und eine entsprechende Verringerung des Detektionslimits
der Biosensoranordnung erhalten werden.
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Ein
einzigartiges Merkmal der Biosensoranordnung gemäß vorliegender Erfindung besteht
darin, dass jede einzelne Zelle und Zellpopulation in der Anordnung
kodiert werden kann, um die Zelltypidentität und Position beizubehalten,
wenn willkürlich
vermischte Zellpopulationen verwendet werden. Zellen können kodiert werden,
bevor sie in Mikrovertiefungen gegeben werden, oder nach der Platzierung
in den Mikrovertiefungen. Die Erfindung stellt entweder eine Kodierung
von willkürlich
vermischten einzelnen Zellen und Zellpopulationen mit einer fluorophoren
oder chromophoren Farbstoffverbindung oder alternativ dazu die Verwendung
von selbstkodierenden Zellen bereit, die entweder von Natur aus
fluoreszieren oder genetisch verändert
wurden, um zu fluoreszieren. Obwohl Zellpopulationen willkürlich miteinander
vermischt werden können,
ermöglicht dieses
neue Merkmal die Bestimmung der Identität und Position jedes Zelltyps
mithilfe einer charakteristischen optischen Reaktionssignatur, wenn
die Zellanordnung entweder mit Anregungslichtenergie angestrahlt
oder alternativ dazu biologischen Stimuli ausgesetzt wird.
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In
einer Ausführungsform
können
Zellen oder Zellpopulationen durch die Auswahl von Zellpopulationen,
wie beispielsweise grünfluoreszierenden
Proteinmutanten, die entweder Chemilumineszenz oder Biolumineszenz
aufweisen oder deren optische Reaktion auf biologische Stimuli ein
einzigartiges detektierbares Fluoreszenzsignal erzeugen, selbstkodiert
werden. Andere Zellpopulationen können verwendet werden, wenn Zellen
innerhalb einer Population eine einzigartige vorübergehende optische Reaktion
auf Stimuli erzeugen. Verwendet werden können entweder natürlich vorkommende
oder genetisch veränderte
Zelllinien.
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In
verschiedenen alternativen Ausführungsformen
können
Zellen mit Farbstoffverbindungen kodiert werden, die an Zellen gebunden
sind, von Zellen aufgenommen werden oder in der lokalen Zellumgebung
bereitgestellt sind. Beispiele für
nützliche
Kodierungsfarbstoffe umfassen Fluorophore, Chromophore, Färbemittel
oder Farbstoffverbindungen. Beispielsweise können herkömmliche Zellfluorophorsonden,
wie z.B. Fluoresceine, Rhodamine, Naphthalimide, Phycobiliproteine,
Nitrobenzoxadiazol, verwendet werden. Eine besonders nützliche
Literaturangabe zur Auswahl geeigneter Kodierungsfarbstoffe ist
R.P. Haugland, Handbook of Fluorescent Probes and Research Chemicals
(6. Ausg.), Molecular Probes Inc. (Eugene, OR, USA, 1996).
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Wenn
Farbstoffverbindungen zum Kodieren verwendet werden, können Zellpopulationen
innerhalb der Biosensoranordnung leicht dekodiert werden, indem
die Anordnung mit Anregungslicht angeregt wird und Zelltypen innerhalb
willkürlich
verteilter Populationen basierend auf ihrer Reaktion auf die Anregung
indexiert werden. In einer Ausführungsform
wird ein einzelnes fluorophores oder chromophores Material oder
ein Farbstoff zum Kodieren der Zellen verwendet. In einer alternativen
Ausführungsform
können
zwei oder mehr Kodierungsmaterialien oder -farbstoffe verwendet
werden, um für
Zellpopulationen zu kodieren, und die optischen Reaktionsintensitätsverhältnisse
für Farbstoffe,
die durch Bestrahlung mit der Anregungslichtenergie erzeugt werden,
werden verwendet, um für
Elemente der Zellpopulation innerhalb der Anordnung zu kodieren und
sie zu identifizieren. In einer alternativen Ausführungsform
können
Zellen durch Anregungslicht dekodiert werden, wenn sie einem herkömmlichen
Analyten ausgesetzt werden. In einer weiteren Ausführungsform
können
kodierte Zellen durch ihre Reaktion auf einen generischen Zellaktivator
unter Verwendung entweder eines pH- oder eines Ca+2-Indikators
dekodiert werden.
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Das
innovative Zellkodierungsmerkmal der vorliegenden Erfindung überwindet
bestimmte Einschränkungen
von Vorrichtungen nach dem Stand der Technik, indem die Notwendigkeit
mechanischen Scannens der Anordnung, mechanischen Indexierens der
Position von Zellen und mechanischen Positionierens der Anordnung
zur Durchführung
von Messungen an einzelnen Zellen innerhalb der Anordnung aufge hoben
wird. Die Erfindung ermöglicht
somit die Durchführung
rascher, gleichzeitiger Messungen an allen Zellen und Zellpopulationen
innerhalb der Anordnung, ohne dass die Anordnung mechanisch gescannt
werden müsste,
um aufeinanderfolgende Reihenmessungen an einer Zelle durchzuführen. Somit
findet die Überwachung
und Messung der Reaktionen aller Zellen in der Anordnung gleichzeitig
ohne Verzögerung
zwischen der ersten Zellmessung und der letzten Zellmessung statt.
Die Fähigkeit,
alle Zellreaktionen gleichzeitig zu messen, ermöglicht so die Überwachung
sowohl kurzfristiger Zellreaktionen als auch langfristiger Zellreaktionen.
Dieses innovative Merkmal ermöglicht
so die Überwachung
rascher biologisch signifikanter Zellprozesse und Zellreaktionen
in kurzer Zeit. Außerdem
können
aufgrund der gleichzeitigen Messung von Zellreaktionen über einen
kurzen Zeitraum die Reaktionsgeschwindigkeiten von einzelnen Zellen
und von Zellpopulationen auf Veränderungen
in der Umgebung der Biosensoranordnung gemessen werden. Dieses Merkmal
ermöglicht
so eine weitere Unterscheidung von Reaktionsinformationen, was für die Detektion
von biologischen oder chemischen Analyten nützlich ist.
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Die
Biosensoranordnung gemäß vorliegender
Erfindung kann entweder natürlich
vorkommende Zellen und Zellpopulationen oder genetisch veränderte Zelllinien
verwenden. Praktisch jeder Zelltyp und jede Zellgröße kann
durch Anpassung der Zellgröße an einzelne
optische Faseroptikkerndurchmesser und Ätzbedingungen verwendet werden.
In einer Ausführungsform
wurden NIH-3T3-Mäusefibroblastenzellen
verwendet. In alternativen Ausführungsformen
können
auch andere Zelltypen, wie z.B. E.-coli-Bakterien, Staphylococcus-Bakterien,
Myoblastenvorläufer
von Skelettmuskelzellen, neutrophile weiße Blutkörperchen, lymphozytische weiße Blutkörperchen,
erythroblastöse
rote Blutkörperchen,
osteoblastöse
Knochenzellen, chondrozytische Knorpelzellen, basophile weiße Blutkörperchen,
eosinophile weiße
Blutkörperchen,
adipozytische Fettzellen, Neuronen von wirbellosen Tieren (Helix
aspera), Neuronen von Säugetieren
oder adrenomedulläre
Zellen, verwendet werden. Jeder Zelltyp oder jedes Gemisch aus Zellpopulationstypen
kann ebenfalls verwendet werden, sofern die Mikrovertiefungen die
einzelnen Zellgrößen aufnehmen
können.
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Die
optischen Reaktionen von einzelnen Zellen und Zellpopulationen auf
chemische oder biologische Stimuli werden typischerweise abgefragt
und detektiert, indem einzelne Zellen mit geeigneten Indikatoren
gekoppelt werden, die entweder Fluorophore, Chromophore, Färbemittel
oder Farbstoffverbindungen sein können. Beispielsweise können herkömmliche
Zellfluorophorsonden, wie z.B. Fluoresceine, Rhodamine, Naphthalimide,
Phycobiliproteine, Nitrobenzoxadiazol, verwendet werden. Alternativ
dazu können
permeante oder impermeante Zellmembranpotentialindikatoren, Ionenindikatoren,
reaktive Sauerstoffindikatoren und pH-Indikatoren verwendet werden.
Eine besonders nützliche
Literaturstelle zur Auswahl geeigneter Indikatoren ist R.P. Haugland,
Handbook of Fluorescent Probes and Research Chemicals (6. Ausg.),
Molecular Probes Inc. (Eugene, OR, USA, 1996). Jeder geeignete Indikator
oder jede geeignete Kombination von Indikatoren kann verwendet werden,
solange der Indikator die Zellreaktion nicht beeinträchtigt.
Bei verschiedenen alternativen Ausführungsformen können Indikatoren
entweder direkt in die Zelle aufgenommen, beispielsweise durch Bindung
an die Zellmembran, durch Absorption oder Injektion in das Zytoplasma
einer Zelle, oder zur externen Umgebung der Zelle, beispielsweise
einem Fluid in den Mikrovertiefungen, zugesetzt werden. In einer
alternativen Ausführungsform
können
Indikatoren an die Oberfläche
der Mikrovertiefungen gebunden werden.
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Einzelne
Zellen oder Anordnungen von Zellen und Zellpopulationen können optisch
abgefragt werden, und Zellreaktionen auf Analyten können mithilfe
herkömmlicher
optischer Verfahren und Geräte
gemessen werden, die Fachleuten auf dem Gebiet der Erfindung bekannt
sind. Zellen können
mit jeder beliebigen Anregungslicht-Energiequelle, wie z.B. Lichtbogenlampen,
Laser oder Leuchtdioden, abgefragt werden, die zur Erzeugung von
Licht mit geeigneter Wellenlänge
fähig sind,
um Farbstoffindikatoren anzuregen, die zur Kodierung von Zellpopulationen
oder für
Reaktionen auf Analyten von Interesse eingesetzt werden können. Die
optischen Reaktionen von einzelnen Zellen oder Zellpopulationen
können
mithilfe beliebiger optischer Detektionsmittel, wie beispielsweise
Filmen oder herkömmlichen
optischen Detektoren, wie z.B. Photowiderstände, Photovervielfacherröhren, Photodioden
oder ladungsgekop pelte (CCD-) Kameras, wobei die Beispiele nicht auf
diese beschränkt
sind, überwacht
und gemessen werden. In einer bevorzugten Ausführungsform werden CCD-Kameras verwendet,
um fluoreszierende Abbildungen der Biosensoranordnung einzufangen,
um Reaktionen der einzelnen Zellen und verschiedener Zellsubpopulationen
auf Analyten zu detektieren. In dieser Ausführungsform können sowohl
Reaktionen einzelner Zellen als auch ein aufgenommenes Bild der
Reaktion der Anordnung zur Detektion von Analyten verwendet werden.
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Zusammengefasst
bieten die Biosensoranordnung und das Messverfahren der vorliegenden
Erfindung viele Vorteile, indem sie die Einschränkungen von Vorrichtungen nach
dem Stand der Technik überwinden.
Die Sensoranordnungen können
leicht aus handelsüblichen
optischen Abbildungsfasern hergestellt werden, um eine kosteneffektive,
hochdichte, exakt geformte Biosensoranordnung zu erhalten, ohne
dass komplizierte Bearbeitungs- oder Formverfahren notwendig wären. Da
Lichtwellenleiter und Faseroptikanordnungen mit verschiedensten
Faserkerndurchmessern erhältlich
sind, können
die meisten Zelltypen und -größen durch die
Vorrichtung und das Verfahren der vorliegenden Erfindung akkommodiert
werden. Außerdem
können
Zellen aufgrund des innovativen Zellkodierungsverfahrens leicht
nach dem Zufallsprinzip in der Mikrovertiefungsanordnung verteilt
werden, ohne dass physikalisches Indexieren oder Scannen notwendig
wäre, um
einzelne Zellen oder Zellpopulationen zu lokalisieren. Messverfahren
und Messsysteme, welche die Biosensor- und Sensoranordnung der vorliegenden
Erfindung verwenden, überwinden
viele der Einschränkungen
bei der Handhabung von Zellen, die bei Vorrichtungen nach dem Stand
der Technik auftreten. Sobald Zellen in den Mikrovertiefungen der
Anordnungen platziert wurden, können
mithilfe herkömmlicher
Abbildungssysteme und -verfahren, die eine Abbildungskamera und
herkömmliche
Optik verwenden, die Reaktionen tausender Zellen gleichzeitig überwacht
werden, wodurch keine mechanische Scanning-Mechanismen mehr erforderlich
sind. Die Analyse von Messdaten wird durch den Einsatz handelsüblicher
Abbildungssoftware weiter vereinfacht, mithilfe derer Abbildungen
der Biosensoranordnung unter Verwendung von Mustererken nungsverfahren
zusammen mit neuralen Netzwerken und anderen statistischen Verfahren
verarbeitet werden.
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Die
Biosensoranordnung und das Messverfahren gemäß vorliegender Erfindung können für eine Reihe
nützlicher
Analyseanwendungen eingesetzt werden, bei denen einzelne Zellen,
die durch die Gegenwart eines biologischen oder chemischen Materials
in der lokalen Zellumgebung chemisch oder biologisch stimuliert
werden, auf ihre Umgebung reagieren, indem sie eine optisch detektierbare
Reaktion erzeugen, entweder aufgrund der Gegenwart eines geeigneten
Indikators oder aufgrund der charakteristischen optischen Reaktion von
bestimmten Zelltypen, die entweder natürliche oder gentechnisch erzeugte
Chemilumineszenz oder Biolumineszenz aufweisen. Die Biosensoranordnung
und das Verfahren der vorliegenden Erfindung machen sich so die
Fähigkeit
lebender Zellen zunutze, auf biologisch signifikante Verbindungen
zu reagieren. Da die Selektivität
von lebenden Zellen für
solche Verbindungen beim Screenen von Arzneimitteln und bei der
Analyse von komplexen biologischen Fluiden sehr wichtig und nützlich ist,
bietet der Biosensor der vorliegenden Erfindung deutliche Vorteile
beim Hochdurchsatzscreening von kombinatorischen Bibliotheken, bei
dem hunderttausende mögliche
pharmazeutische Verbindungen evaluiert werden müssen.
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Die
oben genannten und andere Merkmale der Erfindung, einschließlich verschiedener
neuartiger Details in Bezug auf den Aufbau und die Verfahren, sowie
weitere Vorteile werden nachstehend unter Bezugnahme auf die beiliegenden
Abbildungen und Ansprüche
genauer erläutert.
Für Fachleute
auf dem Gebiet der Erfindung ist offensichtlich, dass die speziellen
Ausführungsformen
der Vorrichtung und des Verfahrens der Erfindung lediglich zur Veranschaulichung
dienen und nicht als Einschränkung
der Erfindung zu verstehen sind. Die Prinzipien und Merkmale der
Erfindung können
in zahlreichen verschiedenen Ausführungsformen eingesetzt werden,
ohne vom Schutzumfang der Erfindung abzuweichen.
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KURZBESCHREIBUNG
DER ABBILDUNGEN
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Die
Erfindung ist in den beiliegenden Ansprüchen ausführlich dargelegt. Weitere Merkmale
und Vorteile der Erfindung werden in der Beschreibung und in den
folgenden Abbildungen genauer erläutert, worin:
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1 eine
schematische Darstellung des Konzepts der Biosensoranordnung gemäß vorliegender
Erfindung ist;
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2a und 2b Rasterkraftmikroskop-Mikroaufnahmen
einer Mikrovertiefungsanordnung sind, die in einer Biosensoranordnung
gemäß vorliegender
Erfindung verwendet wird;
-
3 eine
schematische Darstellung des Verfahrens zur Einbringung von Zellen
in Mikrovertiefungen ist, die für
eine Biosensoranordnung gemäß vorliegender
Erfindung verwendet werden;
-
4 eine
REM-Mikroaufnahme einer einzelnen NIH-3T3-Mäusefibroblastenzelle in einer
Mikrovertiefung ist;
-
5 eine
schematische Darstellung eines Verfahrens zur Bestimmung der Lebensfähigkeit
von Zellen einer Zellpopulation in der Biosensoranordnung gemäß vorliegender
Erfindung ist;
-
6 ein
charakteristisches Fluoreszenzabbildungsmuster ist, das die Position
von Zellen identifiziert, die in einem Test für die Lebensfähigkeit
von Zellen in einer Biosensoranordnung gemäß vorliegende Erfindung positive
Ergebnisse liefern;
-
7 die
zeitliche Entwicklung der Reaktion der kombinierten Fluoreszenzintensität der lebensfähigen Zellpopulation,
die in 6 identifiziert ist, zeigt;
-
8 eine
optische Fluoreszenzabbildung einer kodierten Zellpopulation in
einer Biosensoranordnung gemäß vorliegender
Erfindung ist;
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9 ein
schematisches Diagramm des Messsystems ist, das für optische
Messungen der Mikrovertiefungssensoranordnung verwendet wird;
-
10 ein
Diagramm ist, das die mittlere BCECF-Fluoreszenz von neun Zellen
der Biosensoranordnung in Bezug auf die Zeit zeigt; und
-
11a und 11b die
Lebensfähigkeit
von Zellen, die in Mikrovertiefungen eingebracht wurden, mit und
ohne Vorbehandlung für
die Befüllung
der Mikrovertiefungen mit einem Nährmedium vergleicht.
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DETAILLIERTE
BESCHREIBUNG BEVORZUGTER AUSFÜHRUNGSFORMEN
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A. Herstellung von Mikrovertiefungsanordnungen
-
Die
vorliegende Erfindung stellt Anordnungen bereit, die zumindest ein
erstes Substrat mit einer mehrere einzelne Stellen umfassenden Oberfläche umfassen.
Mit "Anordnung" sind hierin mehrere
Zellen in einem Anordnungsformat gemeint; die Größe der Anordnung hängt von
der Zusammensetzung und der Endanwendung der Anordnung ab. Hergestellt
werden können
Anordnungen, die von etwa 2 bis mehrere Millionen verschiedene Zellen
umfassen, wobei sehr große
Faseroptikanordnungen möglich
sind. Im Allgemeinen umfasst eine Anordnung zwei bis eine Milliarde
oder mehr, abhängig
von der Größe der Zellen
und des Substrats sowie der Endanwendung der Anordnung, weshalb
Anordnungen mit sehr hoher Dichte, mit hoher Dichte, mit mäßiger Dichte,
mit geringer Dichte und mit sehr geringer Dichte hergestellt werden
können.
Bevorzugte Bereiche für
Anordnungen mit sehr hoher Dichte betragen etwa 10.000.000 bis etwa
2.000.000.000 (alle Zahlen hierin sind pro cm2),
vorzugsweise etwa 100.000.000 bis etwa 1.000.000.000. Anordnungen
mit hoher Dichte reichen von etwa 100.000 bis etwa 10.000.000, insbesondere
bevorzugterweise etwa 1.000.000 bis etwa 5.000.000. Anordnungen
mit mäßiger Dichte
reichen vorzugsweise von etwa 10.000 bis etwa 100.000, insbesondere
von etwa 20.000 bis etwa 50.000. Anordnungen mit geringer Dichte
umfassen im Allgemeinen weniger als 10.000, vorzugsweise etwa 1.000
bis etwa 5.000. Anordnungen mit sehr geringer Dichte umfassen weniger
als 1.000, vorzugsweise etwa 10 bis etwa 1.000, insbesondere etwa
100 bis etwa 500. In manchen Ausführungsform liegen die Zusammensetzungen
der Erfindung nicht in Form einer Anordnung vor; d.h. bei manchen
Ausführungsformen
können
Zusammensetzungen, die nur eine einzelne Zelle umfassen, ebenfalls
hergestellt werden. Außerdem
können
in manchen Anordnungen mehrere Substrate verwendet werden, die entweder
aus unterschiedlichen oder identen Zusammensetzungen bestehen. So
können
größere Anordnungen
beispielsweise mehrere kleine Substrate umfassen.
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Ein
Vorteil der vorliegenden Zusammensetzungen besteht zusätzlich darin,
dass durch die Verwendung der Faseroptiktechnologie Anordnungen
mit extrem hohen Dichten erreicht werden können. So können beispielsweise, da Zellen
häufig
200 fm oder kleiner sind und sehr kleine Fasern bekannt sind, bis
zu 250.000 oder mehr (in manchen Fällen 1 Million) verschiedene
Fasern und Zellen in einem 1 mm2 großen Faseroptikbündel vorhanden
sein, wobei Dichten von mehr als 15.000.000 einzelnen Zellen und
Fasern (in manchen Fällen
wieder 25 bis 50 Millionen) pro 0,5 cm2 erreicht
werden können.
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"Substrat" oder "fester Träger" oder grammatikalische Äquivalente
stehen hierin für
jedes beliebige Material, das so modifiziert werden kann, dass es
einzelne diskrete Stellen, die zur Bindung oder Assoziation von
Zellen geeignet sind, enthält
und für
zumindest ein Detektionsverfahren zugänglich ist. Wie für Fachleute auf
dem Gebiet der Erfindung offensichtlich ist, ist die Anzahl an möglichen
Substraten sehr groß.
Mögliche Substrate
umfassen Glas und modifiziertes oder funktionalisiertes Glas, Kunststoffe
(einschließlich
Acryle, Polystyrol und Copolymere aus Styrol und anderen Materialien,
Polypropylen, Polyethylen, Polybutylen, Polyurethane, TeflonJ usw.),
Polysaccharide, Nylon oder Nitrocellulose, Harze, Silica und auf
Silica basierende Materialien, einschließlich Silicium und modifiziertes
Silicium, Kohlenstoff, Metalle, anorganische Gläser, Kunststoffe, Lichtwellenleiterbündel und
verschiedene andere Polymere, sind jedoch nicht auf diese beschränkt. Im
Allgemeinen erlauben die Substrate optische Detektion und fluoreszieren
selbst nicht stark.
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Normalerweise
ist das Substrat flach (plan), obwohl, wie Fachleute auf dem Gebiet
der Erfindung wissen, auch andere Substratkonfigurationen verwendet
werden können;
beispielsweise können
dreidimensionale Konfigurationen verwendet werden, beispielsweise
indem die Zellen in einen porösen
Kunststoffblock eingebettet werden, der den Zutritt von Proben zu
den Zellen erlaubt, und ein konfokales Mikroskop zur Detektion verwendet
wird. Auf ähnliche
Weise können
die Zellen für
eine Durchflussprobenanalyse auf der Innenseite einer Röhre platziert
werden, um das Probenvolumen zu minimieren. Bevorzugte Substrate
umfassen Lichtwellenleiterbündel,
wie nachstehend erläutert,
und flache, plane Substrate, wie beispielsweise Glas, Polystyrol und
andere Kunststoffe und Acryle.
-
In
einer bevorzugten Ausführungsform
ist das Substrat ein Lichtwellenleiterbündel oder eine -anordnung,
wie in der WO 99/18434, im US-Patent 6200737, in der WO 98/40726
und in der WO 98/50782 allgemein beschrieben ist. Bevorzugte Ausführungsformen
verwenden vorgeformte einheitliche Faseroptikanordnungen. Mit "vorgeformten einheitlichen
Faseroptikanordnungen" sind
hierin Anordnungen aus diskreten, einzelnen Faseroptiksträngen gemeint,
die koaxial angeordnet und in Längsrichtung
verbunden sind. Die Faserstränge
sind im Allgemeinen einzeln umhüllt.
Eine Tatsache, die eine vorgeformte einheitliche Anordnung jedoch
von anderen Faseroptikformaten unterscheidet, ist, dass die Fasern
nicht einzeln physikalisch behandelt werden können; d.h. ein einzelner Strang
kann nicht an einem beliebigen Punkt entlang seiner Länge physikalisch
von einem anderen Faserstrang abgetrennt werden. Im Allgemeinen
konzentriert sich die Diskussion hierin auf Faseroptikanordnungen,
obwohl – wie
Fachleute auf dem Gebiet der Erfindung verstehen werden – in jeder
hierin beschriebenen Ausführungsform
auch andere oben beschriebene Substrate verwendet werden können.
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Zumindest
eine Oberfläche
des Substrats ist so modifiziert, dass sie diskrete, einzelne Stellen
für eine spätere Verbindung
mit Zellen aufweist. Diese Stellen können physikalisch veränderte Stellen,
d.h. physikalische Konfigurationen, wie beispielsweise Wells oder
kleine Vertiefungen im Substrat, welche die Zellen aufnehmen können, so
dass eine Zelle im Well liegen kann, die Verwendung anderer Kräfte (Magnet-
oder Druckkraft) oder chemisch veränderte oder aktive Stellen,
wie beispielsweise biologisch oder chemisch funktionalisierte Stellen,
elektrostatisch veränderte
Stellen, hydrophob/hydrophil funktionalisierte Stellen, Klebstoffpunkte usw.,
umfassen.
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Die
Stellen können
in einem Muster angeordnet, d.h. ein/e regelmäßige/s Muster oder Konfiguration aufweisen,
oder zufällig
verteilt sein. Eine bevorzugte Ausführungsform verwendet ein regelmäßiges Muster der
Stellen, so dass die Stellen in der X-Y-Koordinatenebene adressierbar
sind. "Muster" in diesem Sinne
umfasst eine Grundeinheitenzelle, vorzugsweise eine, die eine hohe
Dichte von Zellen auf dem Substrat ermöglicht. Es gilt jedoch anzumerken,
dass diese Stellen eventuell keine diskreten Stellen sind. D.h.
es ist möglich, eine
gleichförmige
Oberfläche
mit klebenden oder chemischen Funktionalitäten zu verwenden, die beispielsweise
die Bindung der Zellen an jede Position ermöglicht. D.h. die Oberfläche des
Substrats wird modifiziert, um die Bindung von Zellen an einzelne
Stellen zu ermöglichen,
egal ob diese Stellen an andere Stellen angrenzen oder nicht. So
kann die Oberfläche
des Substrats modifiziert werden, so dass diskrete Stellen gebildet werden,
die nur eine einzelne gebundene Zelle aufweisen können, oder
alternativ dazu kann die Oberfläche des
Substrats modifiziert sein, und die Zellen können an beliebigen Stellen
landen, aber doch an diskreten Stellen enden.
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In
einer bevorzugten Ausführungsform
ist die Oberfläche
des Substrats so modifiziert, dass sie Mikrovertiefungen, d.h. Senken
in der Oberfläche
des Substrats, enthält.
Dies kann, wie auf dem Gebiet der Erfindung allgemein bekannt ist,
mithilfe verschiedener Verfahren erfolgen, einschließlich Photolithographie,
Stanzverfahren, Pressen, Gießen,
Formen, Mikroätzen,
Galvanisieren, chemische oder physikalische Gasphasenabscheidung
unter Verwendung von Masken oder Matrizen, elektrochemische Bearbeitung,
Laserbearbeitung oder -ablation, Elektronenstrahlbearbeitung oder
-ablation und herkömmliche
Bearbeitung, nicht jedoch auf diese beschränkt. Wie für Fachleute auf dem Gebiet
der Erfindung offensichtlich ist, hängt das verwendete Verfahren
von der Zusammensetzung und Form des Substrats ab.
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In
einer bevorzugten Ausführungsform
werden physikalische Veränderungen
auf einer Oberfläche
des Substrats vorgenommen, um die Stellen herzustellen. In einer
bevorzugten Ausführungsform
ist das Substrat ein Faseroptikbündel,
und die Oberfläche
des Substrats ist ein terminales Ende des Faserbündels, wie in der WO 98/40726
und der WO 00/16101 allgemein beschrieben ist. In dieser Ausführungsform
werden an einem terminalen oder distalen Ende eines Faseroptikbündels, das
einzelne Fasern umfasst, Vertiefungen ausgebildet. In dieser Ausführungsform
werden die Kerne der einzelnen Fasern in Bezug auf die Umhüllung geätzt, so dass
kleine Vertiefungen oder Senken an einem Ende der Fasern gebildet
werden. Die erforderliche Tiefe der Vertiefungen hängt von
der Größe der Zellen
ab, die in die Vertiefungen eingebracht werden sollen.
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Im
Allgemeinen sind die Zellen in dieser Ausführungsform nichtkovalent in
die Vertiefungen eingebracht, obwohl die Vertiefungen außerdem biologisch
oder chemisch funktionalisiert sein können, wie nachstehend allgemein
erläutert
ist, und Vernetzer oder eine physikalische Barriere, d.h. ein Film
oder eine Membran über
den Zellen, können
verwendet werden.
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In
einer bevorzugten Ausführungsform
ist die Oberfläche
des Substrats so modifiziert, dass sie biologisch oder chemisch
modifizierte Stellen enthält,
die verwendet werden können,
um die Zellen der Erfindung kovalent oder nichtkovalent an die diskreten
Stellen oder Positionen auf dem Substrat zu binden. "Chemisch modifizierte
Stellen" umfassen
in diesem Kontext den Zusatz eines Musters aus funktionellen chemischen Gruppen,
einschließlich
Aminogruppen, Carboxygruppen, Oxogruppen und Thiolgruppen, die verwendet
werden können,
um Zellen zu binden, die im Allgemeinen auch entsprechende reaktive
funktionelle Gruppen auf ihrer Oberfläche aufweisen, sind jedoch
nicht darauf beschränkt;
den Zusatz eines Musters aus einem Haftmittel, um die Zellen zu
binden (entweder durch vorherige chemische Funktionalisierung für den Zusatz
des Haftmittels oder durch direkten Zusatz des Haftmittels); den
Zusatz eines Musters aus geladenen Gruppen (ähnlich den chemischen Funktionalitäten) für die elektrostatische
Bindung der Zellen, d.h. wenn die Zellen den Stellen entgegengesetzt
geladene Gruppen umfassen; den Zusatz eines Musters aus funktionellen
chemischen Gruppen, welche die Stellen unterschiedlich hydrophob
oder hydrophil machen, so dass der Zusatz ähnlich hydrophober oder hydrophiler
Zellen unter geeigneten Versuchsbedingungen zur Bindung der Zellen
an die Stellen aufgrund von Hydroaffinität führt. Alternativ dazu umfassen
biologische Modifikationen die Verwendung von Bindungsliganden oder
Bindungspartnerpaaren, wie beispielsweise Antigen-Antikörper-Paare,
Enzym-Substrat- oder -Inhibitor-Paare, Rezeptor-Ligand-Paare, Kohlenhydrate
und ihre Bindepartner (Lectine usw.), sind jedoch nicht auf diese
beschränkt.
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In
einer bevorzugten Ausführungsform
wird mithilfe eines selektiven Ätzverfahrens,
das den Unterschied der Ätzgeschwindigkeiten
zwischen Kern und Überzugsmaterialien
nutzt, eine Anordnung von Vertiefungen in Mikrometergröße am distalen
Ende einer optischen Abbildungsfaser gebildet. Dieses Verfahren
wurde von Pantano et al., Chem. Mater. 8, 2832 (1996), und Walt
et al. in der WO 98/40726 offenbart. Die Reaktionszeit und Bedingungen
des Ätzvorgangs
werden so eingestellt, dass die Größe und das Volumen der resultierenden
Mikrovertiefung wie gewünscht
geregelt werden können.
Die Größe der Mikrovertiefungen
wird so geregelt, dass sie eine einzelne Zelle jedes gewünschten
Zelltyps aufnehmen können,
also einen Innendurchmesser von etwa 1 μm bis etwa 200 μm, eine Tiefe
von etwa 0,25 μm
bis etwa 200 μm
und ein Volumen von etwa 1 fl bis etwa 5 nl aufweisen.
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Die
Sensoranordnung kann verschiedene Zellgrößen und -konfigurationen aufnehmen,
wobei entweder im Handel erhältliche
Lichtwellenleiter und Faseroptikanord nungen oder maßgefertigte
Fasern oder Faseranordnungen Verwendung finden. Die wichtigste Anforderung
bei der Auswahl der möglichen
Fasern oder Faseroptikanordnungen für die Herstellung von Sensoren
ist, dass die einzelnen Fasern ätzbare
Kerne besitzen.
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In
einer Ausführungsform
kann die Innenfläche
der Mikrovertiefungen mit einem dünnen Film oder einer Passivierungsschicht
aus biologisch verträglichem
Material überzogen
sein, was den oben dargelegten biologischen Modifikationen des Substrats ähnelt. Beispielsweise
können
Materialien verwendet werden, die bekannterweise Zellwachstum oder
-haftung fördern,
einschließlich
Fibronectin, einer beliebigen Anzahl an bekannten Polymeren, einschließlich Collagen,
Polylysin und anderen Polyaminosäuren,
Polyethylenglykol und Polystyrol, Wachstumsfaktoren, Hormonen, Zytokinen
usw., nicht jedoch auf diese beschränkt. Auf ähnliche Weise können Bindungsliganden
wie oben dargelegt auf die Oberfläche der Vertiefungen aufgetragen
werden. Außerdem
können
Beschichtungen oder Filme aus Metallen, wie beispielsweise Gold,
Platin oder Palladium, eingesetzt werden. In einer alternativen
Ausführungsform
kann eine Indikatorverbindung, wie beispielsweise ein Fluorophor,
ein Chromophor oder ein Farbstoff, auf die Mikrovertiefungsoberfläche aufgebracht
werden, um Zellreaktionen auf chemische oder biologische Stimulation
zu detektieren.
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Das
Verfahren zur Herstellung von Mikrovertiefungen kann für jede Fasergröße angepasst
werden, um einen großen
Bereich von Zellgrößen zur
Inkorporation in geeignet große
Mikrovertiefungen aufzunehmen. Beispielsweise sind Lichtwellenleiter
mit Kerndurchmessern von 1,6 bis 100 μm im Handel erhältlich,
entweder bei Galileo Electro-Optics Corp. (Sturbridge, MA, USA)
oder Edmund Scientific (Barrington, NJ, USA). Außerdem sind bei Bestellung
auch größere Größen verfügbar. Somit
können
geeignet große
Fasern mit Kerndurchmessern von etwa 1 μm bis etwa 200 μm verwendet
werden, um so verschiedene Zellen wie E. coli, mit einer typischen
Zellgröße von 0,7
bis 1,5 μm,
und Säugetierneuronen,
mit einer Zellgröße von bis
zu 150 μm,
zu untersuchen.
-
In
einer Ausführungsform
wurde eine Faseroptikanordnung mit einem Außendurchmesser von 1 mm und
Kerndurchmessern der einzelnen Fasern von 7 μm verwendet, die von Galileo
Electro-Optics Corp. (Sturbridge, MA, USA) erhältlich ist. Ein Ende der Faseroptikanordnung
wurde unter Verwendung einer Reihe von Aluminiumoxid-Läppfilmen
mit 12, 9, 3, 1, 0,3 μm
von Mark V Lab (East Granby, CT, USA) poliert. Die Fasern wurden
dann etwa 1 Minute lang beschallt, um Reste des Polierverfahrens
zu entfernen. Das Ätzverfahren wurde
durchgeführt,
indem die distale Fläche
der Faser etwa 65 Sekunden lang im rechten Winkel in 700 μl einer gepufferten
Flusssäure
eingetaucht wurde, die 100 μl
Flusssäure
(50 %), 0,2 g Ammoniumfluorid und 600 μl entionisiertes Wasser enthielt.
Dann wurde die Faser mit entionisiertem Wasser gespült und 1
Minute lang beschallt, um Salze zu entfernen, die sich eventuell
während
des Ätzverfahrens
gebildet haben. In dieser Ausführungsform
wurde die Ätzreaktion
so angepasst, dass die Vertiefungen einen Durchmesser von 7 μm, eine Tiefe
von 3 μm
und ein Volumen von etwa 90 fl aufwiesen. Sowohl Rasterelektronenmikroskopie
(REM) als auch Rasterkraftmikroskopie (AFM) können verwendet werden, um geätzte Mikrovertiefungen
zu charakterisieren. In 2a ist
eine AFM-Mikroaufnahme
(Digital Instruments Nanoscope IIIa, Santa Barbara, CA, USA) einer
typischen Mikrovertiefungsanordnung zu sehen, die durch das Ätzverfahren
gebildet wurde. In 2 ist eine Schrägansicht
der Mikrovertiefungsanordnung zu sehen. Wie in diesen Figuren zu
sehen, sind die durch dieses Verfahren gebildeten Mikrovertiefungen
aufgrund der gleichförmigen
charakteristischen Struktur der Faseroptikanordnungen sehr gleichförmig.
-
B. Auswahl von Zelltypen
-
Praktisch
alle Zelltypen und -größen können bei
der Herstellung des Sensors der vorliegenden Erfindung akkommodiert
werden, indem die Zellgröße auf die
Kerndurchmesser einzelner Lichtwellenleiter angepasst wird. Praktisch
jeder natürlich
vorkommende oder genetisch veränderte
(d.h. exogene Nucleinsäure
enthaltende) eukaryotische oder prokaryotische Zelltyp, wobei Zellen
von Pflanzen, wirbellosen Tieren, Bakterien und Säugetieren,
einschließlich
grünfluoreszierender
Proteinmutan ten-, Primaten-, Nagetier- und Humanzellen und -zelllinien,
nicht jedoch darauf beschränkt,
bevorzugt sind, sowie Gemische von Zelltypen können verwendet werden.
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In
einer Ausführungsform
wurden NIH-3T3-Mäusefibroblastenzellen
verwendet. Diese Zellen sind typischerweise 15 bis 20 μm groß. Andere
Zelltypen, wie beispielsweise E.-coli-Bakterien, 1 × 3 μm, Staphylococcus-Bakterien,
etwa 1 μm,
Myoblastenvorläufer
von Skelettmuskelzellen, 15 bis 20 μm, neutrophile weiße Blutkörperchen,
10 μm, lymphozytische
weiße
Blutkörperchen,
10 μm, erythroblastöse rote
Blutkörperchen,
5 μm, osteoblastöse Knochenzellen,
15 bis 20 μm,
chondrozytische Knorpelzellen, 15 bis 20 μm, basophile weiße Blutkörperchen,
10 μm, eosinophile
weiße
Blutkörperchen,
10 μm, adipozytische
Fettzellen, 20 μm,
Neuronen von wirbellosen Tieren (Helix aspera), 125 μm, Neuronen
von Säugetieren,
4 bis 140 μm,
oder adrenomedulläre
Zellen, 13 bis 16 μm,
Melanozyten, 20 μm,
Epithelzellen, 20 μm,
oder Endothelzellen, 15 bis 20 μm, können ebenfalls
verwendet werden. Weitere geeignete Zelltypen umfassen Tumorzellen
aller Arten (insbesondere Melanome, myeloische Leukämie, Lungen-,
Brust-, Eierstock-, Kolon-, Nieren-, Prostata-, Pankreas- und Hodenkarzinome),
Kardiomyocyten, Endothelzellen, Epithelzellen, Lymphozyten (T-Zellen
und B-Zellen), Mastzellen, Eosinophile, vaskuläre Intimazellen, Hepatozyten,
Leukozyten, einschließlich
mononuklearer Leukozyten, Stammzellen, wie z.B. hämopoetische,
neurale, Haut-, Lungen-, Nieren-, Leber- und Myozyten-Stammzellen,
Osteoklasten, Chondrozyten und andere Bindegewebezellen, Keratinozyten,
Melanozyten, Leberzellen, Nierenzellen und Adipozyten, sind jedoch
nicht auf diese beschränkt.
Geeignete Zellen umfassen außerdem
bekannte Forschungszellen, einschließlich Jurkat-T-Zellen, NIH3T3-Zellen,
CHO, COS usw., sind jedoch nicht auf diese beschränkt. Eine
besonders nützliche
Quelle für
Zelllinien findet sich in ATCC Cell Lines and Hybridomas (8. Ausg.,
1994), Bacteria and Bacteriophages (19. Ausg., 1996), Yeast (1995),
Mycology and Botany (19. Ausg., 1996) und Protists: Algae and Protozoa
(18. Ausg., 1993) von American Type Culture Co. (Rockville, MD).
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C. Verteilung von Zellen
in Mikrovertiefungen
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Sobald
die Mikrovertiefungsgröße so angepasst
ist, dass spezifische Zellgrößen akkommodiert
werden können,
besteht der nächste
Schritt bei der Schaffung einer Anordnung von Zellen in der zufälligen Verteilung
von Zellen in die Mikrovertiefungen. 3 ist eine
schematische Darstellung des Verfahrens zur Verteilung und Einbringung
von Zellen in die Mikrovertiefungsanordnung. Zellpopulationen werden
herkömmlicherweise
mit Nährmedium
kultiviert, das den Ansprüchen
der Zellen genügt.
Kulturmedien werden entweder gemäß den Angaben
der Lieferanten der Zelllinien, gemäß Artikeln in Magazinen oder
gemäß Referenztexten formuliert.
Eine besonders nützliche
Referenz zur Herstellung von Medien ist ATCC Quality Control Methods for
Cell Lines (2. Ausg.), American Type Culture Co. (Rockville, MD,
USA), die durch Verweis hierin aufgenommen ist. Nach der Kultivierung
werden die Zellen typischerweise unter Verwendung von aseptischer
Verfahren trypsiniert, um sie aus der Zellkulturschale zu entfernen
und sie in einem Nährmedium
zu suspendieren.
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In
einer Ausführungsform
wurden NIH-3T3-Mäusefibroblastenzellen
von der American Type Culture Collection (Rockville, MD, USA) verwendet.
Die Zellen wurden zufällig
in Vertiefungen verteilt, indem die anhaftenden Zellen mithilfe
eines proteolytischen Enzyms, wie z.B. Trypsin-EDTA (0,05 % Trypsin,
0,53 mM EDTA.4Na) von Gibco BRL (Grand Island, NY, USA), und unter
Verwendung von aseptischen Verfahren aus der Kulturschale entfernt
wurden und die Zellen in eine Einzellensuspension in einem Nährmedium,
wie z.B. Dulbeccos's
Modified Eagle Medium mit 1 % PenicillinStreptomycin, 1 % L-Glutamin-200
mM und 10 % fötalem Kälberserum
von Gibco BRL, gegeben wurden.
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Um
Zellen in den Vertiefungen zu verteilen, wurden etwa 1,5 ml der
Zellsuspension durch eine 3,5-minütige Zentrifugation bei 2.000
U/min konzentriert. Der Überstand
wurde entfernt, und an das Zentrifugenglas wurde leicht geklopft,
um die Zellen zu resuspendieren. Dann wurde die Zellsuspension zu
einem Kapillarrohr mit einem Durchmesser von 1,5 mm zugesetzt. Bevor
die Zellen zu den Mikrovertiefungen zu gesetzt wurden, wurde das
Ende der Faseroptikanordnung, welches die Mikrovertiefungen enthielt,
unter Vakuum etwa 15 Minuten lang im Zellmedium beschallt, um die
Mikrovertiefungen zu spülen
und mit einem Medium zu befüllen. Die
Mikrovertiefungsenden der Fasern wurden dann in das Kapillarrohr
eingeführt
und mithilfe eines dünnen Streifens
Parafilm fixiert. Die Kapillarrohr-Faser-Anordnung wurde dann in
der vertikalen Position 1 bis 2 Stunden lang inkubiert, wodurch
sich die suspendierten Zellen in den Vertiefungen absetzen und an
den Boden der Vertiefungen binden konnten. Die Zeit, die zur Füllung der
Mikrovertiefungen erforderlich ist, hängt nur von der Dauer ab, die
Zellen zur Bindung an den Boden der Mikrovertiefungen brauchen. Überschüssige Zellen,
die nicht in einer Vertiefung aufgenommen wurden, wurden mithilfe
eines mit Nährmedium
befeuchteten Wattestäbchens
weggewischt. 4 ist eine REM-Mikroaufnahme
einer einzelnen Zelle in einer geätzten Mikrovertiefung.
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Sobald
sie in den Mikrovertiefungen platziert wurden, binden Zellen typischerweise
durch Proteinkontakt innerhalb von 1 bis 2 Stunden an Oberflächen von
Mikrovertiefungen. Zellnährmedien
in den Mikrovertiefungen können
regelmäßig nachgefüllt werden,
indem die distale Oberfläche
der Faseroptikanordnung frischem Nährmedium ausgesetzt wird und
Nährstoffe
in die Hohlräume
der Mikrovertiefungen diffundieren gelassen werden. Typischerweise
teilen sich Zellen alle zwölf
bis fünfzehn
Stunden. Während
die Größe der Mikrovertiefungen
normalerweise einzelne Zellen einschließt, erlaubt die Anordnung nur
begrenzte Zellteilung im Laufe der Zeit. Das Volumen der Mikrovertiefungen
schränkt
die Zellteilung aufgrund des allgemein bekannten Zellphänomens der
Kontakthemmung bei Berührung
von Zellen ein.
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D. Bestimmung der Lebensfähigkeit
von Zellen
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In
einer Ausführungsform
wurde die Lebensfähigkeit
der Zellen in den Vertiefungen unter Verwendung des pH-Indikators
2'-7'-Bis(2-carboxyethyl)-5-
(und -6-) carboxyfluorescein (BCECF-AM) untersucht, der eine Anregungswellenlänge von
505 nm und eine Emissionswellenlänge
von 535 nm aufweist und von Molecular Probes (Eugene, OR, USA) erhältlich ist.
Die Acetoxymethyl- (AM-) Esterform von BCECF ist in Lösung nicht fluoreszierend.
BCECF-AM ist in Zellmembranen permeant und tritt passiv in die Zelle
ein, wo es, sobald es in der Zelle ist, die lipophilen Blockierungsgruppen
durch nichtspezifische Esterasen spaltet, was zu einer Steigerung
der Fluoreszenzintensität
führt.
Diese Steigerung der Fluoreszenzintensität zeigt die Lebensfähigkeit der
Zelle an. 5 ist eine schematische Darstellung
einer Ausführungsform
eines Verfahrens zur Bestimmung der Lebensfähigkeit von Zellen in einer
Sensoranordnung.
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Bei
Lebensfähigkeitstest
wurde eine Anordnung von kodierten Zellen, die vorher in Mikrovertiefungen verteilt
worden waren, 1 Minute lang in eine 1-μM-Lösung von BCECF-AM getaucht.
Die Zellanordnung wurde entfernt und gründlich gespült, um jeglichen restlichen
Farbstoff zu entfernen. Fluoreszenzabbildungen von Zellreaktionen
wurden alle 30 Sekunden erfasst, wobei eine Erfassungsdauer von
1,0 Sekunden verwendet wurde, um die Steigerung der Fluoreszenzintensität aufgrund
des pH von gesunden Zellen zu überwachen. Vor
den Lebensfähigkeitsmessungen
wurde eine Zellpositionsmatrize durch Anregung der kodierten Zellen
erstellt, unter Verwendung des hierin beschriebenen Kodierungsverfahrens,
und die Positionen einzelner Zellen wurden über Lebensfähigkeitsmessungsabbildungen
gelegt, um die Position von gesunden Zellen in der Anordnung zu
bestimmen. Eine Fluoreszenzabbildung der kodierten Zellen ist in 6 zu
sehen. In 7 weist die Fluoreszenzintensitätsreaktion
der Zellen auf eine allmähliche
Steigerung hin, wenn die lipophilen Gruppen vom BCECF-AM-Farbstoff
in der Zelle gespalten werden. Die Fluoreszenzintensitätsreaktion
der Vertiefungen, die keine Zellen enthielten, war vernachlässigbar.
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In
einer alternativen Ausführungsform
wurde BCECF-Dextran, das von Molecular Probes erhältlich ist, für Zelllebensfähigkeitsmessungen
verwendet. Eine 0,1-μM-Lösung des
Farbstoffs wurde zu einem Zellmedium in Mikrovertiefungen einer
Anordnung zugesetzt. BCECF erfordert eine Anregung bei zwei Wellenlängen, 490
nm und 440 nm, und das Verhältnis
der Emissionslichtintensität
bei 530 nm ist bei jeder Wellenlänge
proportional zum pH. Dieser Farbstoff wird mit einer großen Dextran-Grup pe
konjugiert, um zu verhindern, dass er durch die Zellmembran in die
Zelle eintritt. Somit können
mithilfe von BCECF-Dextran aufgrund des Zellmetabolismus pH-Abnahmen
innerhalb der externen Zellumgebung überwacht werden. 10 zeigt
die mittlere Reaktion von neun Zellen in Bezug auf die Zeit, wobei
der pH der Zellumgebung aufgrund des Zellmetabolismus allmählich abnimmt.
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In
einer weiteren Ausführungsform
wurde ein im Handel erhältlicher
Zelllebensfähigkeitstest,
LIVE/DEAD® von
Molecular Probes (Eugene, OR, USA), verwendet. Dieser Test stellt
einen zweifärbigen
Fluoreszenz-Zelllebensfähigkeitstest
bereit, der auf intrazellulärer
Esteraseaktivität
und Plasmamembranintegrität basiert.
Lebende Zellen werden durch die enzymatische Umsetzung des zellpermeanten
nichtfluoreszierenden Calceins AM zu fluoreszierendem Calcein unterschieden,
wobei die Anregungswellenlänge
bei 495 nm und die Emissionswellenlänge bei 515 nm liegt. Tote
Zellen werden unterschieden, wobei die Anregungswellenlänge bei
495 nm und die Emissionswellenlänge
bei 635 nm liegt, indem Ethidiumhomodimer (EthD-1) an Nucleinsäuren gebunden
wird, was von einer 40fachen Steigerung der Fluoreszenzintensität begleitet
wird. EthD-1 wird durch die intakten Plasmamembranen von lebenden
Zellen ausgeschlossen. Hintergrundfluoreszenzwerte sind bei diesem
Testverfahren von Natur aus gering, weil die Farbstoffe praktisch
nichtfluoreszierend sind, bevor sie mit Zellen wechselwirken.
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Bei
einem typischen Verfahren wurde eine Arbeitslösung aus 2 μM Calcein AM und 4 μM EthD-1
in einem serumfreien Medium hergestellt. Eine Anordnung von NIH-3T3-Mäusefibroblastenzellen
wurde an der distalen Fläche
einer Mikrovertiefungsanordnung kultiviert. Die proximate Fläche der
Abbildungsfaser wurde auf das Abbildungssystem fokussiert. Die Zellanordnung
auf der distalen Fläche
der Abbildungsfaser wurde in ein serumfreies Medium ohne Farbstoff
gegeben. Die Zellanordnung wurde mit 495 nm angeregt, und bei 515 nm
(lebend) und 635 nm (tot) wurden 300 ms lange Emissionswerte von
einer Population von 25 Zellen erhalten. Diese Werte dienen als
Hintergundablesung für
diese Messungen. Die Zellanordnung wurde dann in die Farbstofflösung gegeben,
und die Zellanordnung wurde mit 495 nm angeregt, wobei 30 Minuten
lang jede Minute bei 515 nm (lebend) und 635 nm (tot) 300 ms lange
Emissionswerte von 25 Zellen erhalten wurden. Alle Messungen wurden
bei Raumtemperatur durchgeführt.
Die mittlere Fluoreszenzintensität
der Wellenlänge
der lebenden und toten Zellen werden in Bezug auf die Zeit dargestellt,
nachdem die Hintergrundfluoreszenzmessung bei jeder Emissionswellenlänge abgezogen
worden ist.
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Dieser
Test wurde verwendet, um die Vorbehandlungsverfahren zum Befüllen der
Mikrovertiefungen einer Biosensoranordnung mit einem Nährmedium
zu evaluieren, bevor die Zellen eingebracht werden. Durch einen
Vergleich der Lebensfähigkeit
von Zellen, die nach verschiedenen Behandlungen in Mikrovertiefungen platziert
wurden, wurde bestimmt, dass in einer bevorzugten Ausführungsform
eine 15-minütige
Beschallung der Mikrowellenanordnung unter Vakuum vor Einbringung
der Zellen die Lebensfähigkeit
verbessert, indem sichergestellt wird, dass die Mikrovertiefungen
mit einem Nährmedium
gefüllt
sind. In 11a ist die mittlere Fluoreszenzintensität von toten
und lebenden Zellen in Bezug auf die Zeit dargestellt, wobei keine
Vorbehandlung stattfand. In 11b sind
die Ergebnisse einer vorbehandelten Mikrovertiefungsanordnung zu
sehen. Ein Vergleich der beiden Figuren zeigt den Vorteil einer
vorherigen Befüllung
von Mikrovertiefungen mit einem Nährmedium vor der Einbringung
von Zellen auf. Bei diesem Beispiel starben, wenn die Mikrovertiefungsanordnung vor
der Einbringung der Zellen nicht beschallt wurde, die Zellen sofort
ab. Wenn in diesem Beispiel die Mikrovertiefungen unter Vakuum beschallt
wurden, um die Anordnungen mit Nährmedien
zu füllen,
waren die Zellen etwa 20 Minuten lebensfähig.
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E. Kodierung von Zellpopulationen
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Ein
einzigartiges Merkmal der Biosensoranordnung gemäß vorliegender Erfindung ist,
dass Zellen in jeder Zellpopulation individuell kodiert werden,
um die Zellidentität
innerhalb der Anordnung aufrechtzuerhalten, wenn willkürlich vermischte
Zellpopulationen verwendet werden. Zellen können mit einem einzelnen fluorophoren
oder chromophoren Farbstoff oder Mischungen solcher Farbstoffe kodiert
werden. Alternativ dazu können
Zellen entweder durch Injektion einer nichttoxischen fluoreszierenden
Verbindung in das Zellenzytoplasma oder durch Verwendung natürlicher
oder genetisch veränderter
Zelllinien kodiert werden, die Chemilumineszenz oder Biolumineszenz
aufweisen, wie beispielsweise grünfluoreszierende
Proteinmutanten. Obwohl in der Biosensoranordnung viele Zellpopulationen
willkürlich
vermischt sein können,
wird die Identität
und Position jedes Zelltyps mithilfe einer charakteristischen optischen
Reaktionssignatur bestimmt, wenn die Anordnung mit Anregungslichtenergie
bestrahlt wird. Zellen können
kodiert werden, bevor sie in die Mikrovertiefungen gegeben werden
oder, alternativ dazu, nachdem sie in den Mikrovertiefungen platziert
wurden. In einer Ausführungsform
wird ein einzelnes fluorophores oder chromophores Material oder
ein solcher Farbstoff verwendet, um die Zellen zu kodieren. In einer
alternativen Ausführungsform
werden zwei oder mehr Kodierungsmaterialien oder -farbstoffe verwendet,
um Zellpopulationen zu kodieren, und das Verhältnis zwischen den Lichtintensitäten der
optischen Reaktionen der einzelnen Materialien oder Farbstoffe,
die durch Anregungslichtenergie erzeugt werden, wird verwendet,
um die Positionen einzelner Zellen innerhalb der Zellpopulation
zu identifizieren und sie in der Anordnung zu lokalisieren. In verschiedenen
alternativen Ausführungsform
können Zellen
mit Farbstoffverbindungen kodiert werden, die an Zellen gebunden
sind, von Zellen aufgenommen werden oder in der lokalen Zellumgebung
bereitgestellt sind.
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Verschiedenste
Fluorophore, Chromophore, Färbemittel
oder Farbstoffverbindungen können
zur Kodierung von Zellen verwendet werden. Kodierungsfarbstoffe
können
permeant oder impermeant in Bezug auf die Zellmembran sein. Impermeante
Farbstoffe können
mit Acetoxymethylester konjugiert sein, um eine Aufnahme durch die
Zellen zu ermöglichen.
In einer Ausführungsform
können
herkömmliche
konjugierte oder reaktive Zellmembranfärbemittel, Zell-Tracer oder
Zellsonden, wie z.B. Fluoresceine, Rhodamine, Eosinnaphthalimide,
Phycobiliproteine, Nitrobenzoxadiazol, verwendet werden. In anderen
Ausführungsformen
können Cyaninfarbstoffe,
wie beispielsweise SYTO® (Molecular Probes), aminreaktive
Farbstoffe, thiolreaktive Farb stofte, lipophile Farbstoffe und DNA-Interkalatoren,
wie z.B. Acridin-Orange, verwendet werden. In einer Ausführungsform
können
fluorogene oder chromogene Enzymsubstrate von den Zellen aufgenommen
werden, mit intrazellulären
Enzymen, wie z.B. Glycosidasen, Phosphatasen, Luciferase oder Chloramphenicolacetyltransferase,
verarbeitet werden und Kodierung für Zellpopulationen bereitstellen.
In einer alternativen Ausführungsform
können
Zellorganellenfarbstoffsonden zur Kodierung verwendet werden. In
einer Ausführungsform
können
Zellmembransonden, wie beispielsweise Carbocyanine und lipophile
Aminostyrole, zur Kodierung verwendet werden.
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Als
Beispiel ist in Tabelle 1 und 2 eine teilweise Auflistung verschiedener
Arten von Farbstoffen und ihrer entsprechenden Anregungs- und Emissionswellenlängen angeführt, die
zum Kodieren von Zellpopulationen in Sensoranordnungen gemäß vorliegender
Erfindung verwendet werden können.
Eine besonders nützliche
Literaturstelle zur Auswahl anderer Arten von Kodierungsfarbstoffen
ist R.P. Haugland, Handbook of Fluorescent Probes and Research Chemicals
(6. Ausg.), Molecular Probes Inc. (Eugene, OR, USA, 1996).
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Eine
Zellkodierung hebt die Notwendigkeit von mechanischem Scannen der
Anordnung, mechanischem Indexieren der Position von Zellen und mechanischem
Positionieren der Anordnung zur Messung von einzelnen Zellen auf.
Außerdem
sind durch die Kodierung aller Zellen innerhalb der Anordnung gleichzeitige Messungen
der gesamten Anordnung möglich,
da die Reaktionen einzelner Zellen leicht auf einen spezischen Zellpopulationstyp
zurückgeführt werden
können,
weil jede Zelle kodiert ist. Die Kodierung von Zellen ermöglicht somit
rasche, gleichzeitige Messungen aller Zellen und Zellpopulationen
in der Anordnung, ohne dass die Anordnung mechanisch gescannt werden
müsste,
um eine Reihe von aufeinander folgenden Messungen der einzelnen
Zelle durchzuführen.
Da die Überwachung
und Messungen der Reaktionen aller Zellen in der Anordnung gleichzeitig
stattfinden, ohne dass zwischen der ersten Zellmessung und der letzten
Zellmessung eine längere
Verzögerungen
auftreten würde,
ermöglicht
die Biosensoranordnung gemäß der vorliegenden Erfindung
die Überwachung
von sowohl kurzfristigen als auch langfristigen Zellreaktionen auf
biologische Stimuli. Die Biosensoranordnung der vorliegenden Erfindung
bietet somit die einzigartige Möglichkeit,
sowohl Zellreaktionen als auch Reaktionsgeschwindigkeiten auf Analyte
zu messen. Dieses Merkmal ermöglicht
eine weitere Unterscheidung von Reaktionsinformationen, die zur
Detektion von biologischen oder chemischen Analyten von Interesse
nützlich
sind.
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Während eine
Reihe von Kodierungsfarbstoffen und -verfahren verfügbar ist,
wurden in einer Ausführungsform
externe fluoreszierende Zellmembranmarkierungen, PKH67 mit einer
Anregungswellenlänge
von 490 nm und einer Emissionswellenlänge von 502 nm und PKH26 mit
einer Anregungswellenlänge
von 551 nm und einer Emissionswellenlänge von 567 nm, verwendet.
PKH26 und PKH67 gehören
zu einer Gruppe von Farbstoffen, die von Zynaxis Cell Science (Malvern,
PA) unter dem Markennamen Zyn-Linker® (Phanos
Technologies Inc.) und nach dem Verfahren gemäß US-Patent 5.665.328 von Hogan
et al. hergestellt wird und bei Sigma (St. Louis, MO, USA) erhältlich ist.
In dieser Ausführungsform
wurden beide Farbstoffe verwendet, um Fibroblastenzellen zu suspendieren
und die Zellen vor ihrer Platzierung in der Sensoranordnung zu kodieren. Kodierte
Zellen wurden in Mikrovertiefungen platziert, die mit Nährmedien
gefüllt
waren. Die kodierten Zellen wurden dann durch die Faseroptikanordnung
mit Anregungslicht bestrahlt, und die resultierende Fluoreszenz-Emissionsreaktion
der Zellen wurde durch die gleiche Faser aufgenommen und zum Detektionssystem geleitet. 6 zeigt
eine typische optische Fluoreszenzabbildung einer mit PKH26 kodierten
Zellpopulation in einer Biosensoranordnung gemäß vorliegender Erfindung. 8 zeigt
eine typische Fluoreszenzabbildung einer mit PKH67 kodierten Zellpopulation
in einer Biosensoranordnung. Es gilt anzumerken, dass bei Anregung bei
der Kodierungsfarbstoffwellenlänge
nur jene Mikrovertiefungen, die kodierte Zellen enthalten, ein Fluoreszenzsignal
ergeben.
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Bei
einem typischen Kodierungsverfahren werden externe oder interne
Kodierungsmarkierungen an suspendierte Zellpopulationen vor der
Platzierung in der Sensoranordnung angebracht. Bei einer Ausführungsform
wird eine externe Markierung an einer Zelle angebracht, indem die
suspendierten Zellen zuerst mit einem serumfreien Medium gewaschen
wurden und die Zellen dann 5 Minuten lang bei 2.000 U/min zu einem losen
Pellet zentrifugiert wurden. Der Überstand wird entfernt, und
an das Zentrifugenglas wird leicht geklopft, um die Zellen zu resuspendieren.
Etwa 1 ml Diluent C, das als Farbstoffset von Sigma erhältlich ist,
wurde zu den Zellen zugesetzt, und das Rohr wurde zum Vermischen
umgedreht. Direkt vor der Kodierung wurde eine Lösung von 4 × 10–6 M
Diluent C vorbereitet. Die suspendierten Zellen werden zur Farbstofflösung zugesetzt, durch
Pipettieren der Zell/Farbstoff-Lösung
vermischt und 5 Minuten lang inkubiert. Um die Kodierungsreaktion zu
stoppen, wurden 2 ml fötales
Kälberserum
zu den Zellen zugesetzt, das Ganze wurde 1 Minute lang inkubiert
und dann durch den Zusatz von 4 ml Nährmedium verdünnt. Die
Zellen werden dann bei 2.000 U/min 10 Minuten lang zentrifugiert,
um die Zellen von der Färbemittellösung zu
entfernen. Der Überstand
wurde entfernt, und die Zellen wurden in ein neues Glas transferiert.
Schließlich
werden die Zellen mindestens drei Waschgängen unterzogen, indem 10 ml
Nährmedium
zugesetzt, das Ganze zentrifugiert und die Zellen resuspendiert
werden.
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Um
das Kodierungsverfahren mit PKH26- und PKH67-Farbstoffen zu demonstrieren,
wurden kodierte NIH-3T3-Mäusefibroblastenzellen
in Mikrovertiefungen einer Sensoranordnung verteilt, und die Position
von kodierten Zellen innerhalb der Anordnung wurde durch Anregung
der Zellen mit einer Wellenlänge
von 551 nm bestimmt. Bei Anregung bilden die kodierten Zellen ein
charakteristisches, detektierbares Fluoreszenzmuster in der Sensoranordnung,
wobei das Muster eine Positionsmatrize für Zelllebensfähigkeitsmessungen
unter Verwendung von BCECF und bei einer Anregungswellenlänge von
505 nm bereitstellt. Die Anregungs- und Emissionswellenlängen der
PKH26-Kodierungsmarkierung und des BCECF-AM-Farbstoffs sind ausreichend getrennt,
so dass keine Interferenz zwischen den beiden Farbstoffen vorhanden
ist. 6 ist ein charakteristisches Fluoreszenzabbildungsmuster,
das die Position von PKH26-kodierten Zellen in der Biosensoranordnung
identifiziert. Ein ähnliches
Verfahren wurde bei der Kodierung der Mäusefibroblastenzellen mit PKH67 verwendet,
deren entsprechendes charakteristisches Fluoreszenzabbildungsmuster
in 8 zu sehen ist.
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Neben
der Kodierung einzelner Zellpopulationen mit einem einzelnen einzigartigen
Farbstoff ist auch eine Kodierung jeder Zellpopulation in der Anordnung
mit einzigartigen Farbstoffverhältnissen
möglich,
die ein charakteristisches Fluoreszenzintensitätsverhältnis in einem bestimmten Wellenlängenbereich
ergeben. Ein Bereich von Farbstoffverhältnissen kann verwendet werden,
wobei eine oder mehr Farbstoffkombinationen eine Reihe von Kodierungsverhältnissen
erzeugen, die zur Identifikation einer großen Anzahl von Zellpopulationen
nützlich
sind. Das Fluoreszenzintensitätsverhältnis, das
durch ein spezifisches Farbstoffverhältnis erzeugt wird, das zur
Kodierung einer Zellpopulation verwendet wird, kann durch Subtraktion
der Hintergrundintensität
bei jeder Emissionswellenlänge
von der mittleren Intensität
und Dividieren der beiden Werte bestimmt werden, um den Bereich
für das
jeweilige Verhältnis
zu erhalten.
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In
einer Ausführungsform
wurden zwei separate Populationen von NIH-3T3-Mäusefibroblastenzellen durch
die Markierung von Zellmembranen mit entweder einem 1:5- oder 5:1-Verhältnis von
PHK67- und PHK26-Farbstoffen kodiert. Jede Zellpopulation umfasste
etwa 125 kodierte Zellen. Die Zellpopulationen wurden bei Anregungswellenlängen von
490 nm und 551 nm bestrahlt, und emittierte Fluoreszenzintensitätsverhältnisse
wurden bei 502 nm und 567 nm gemessen. Messungen des mittleren Intensitätsverhältnisses
jedes einzelnen Farbstoffverhältnisses
wurden über
einen Zeitraum von zwei Tagen vorgenommen. Das anfängliche mittlere
Intensitätsverhältnis für das 1:5-PKH67/PKH26-Verhältnis war
0,0863, und das Verhältnis
für das 5:1-Farbstoffverhältnis war
0,7014. Das mittlere Intensitätsverhältnis für das 1:5-Verhältnis am
Ende war 0,2655 und für
das 5:1-Verhälntis
0,9090, was darauf hinweist, dass die Verhältnisse ziemlich stabil sind,
auch wenn Zellteilung stattgefunden hat, und dass die durch das
Farbstoffverhältnis
kodierten Zellpopulationen im Laufe der Zeit unterscheidbar blieben.
Somit können
Farbstoffverhältnisse
einen nützlichen
alternativen Kodierungsmechanismus zur Identifizierung und Lokalisierung
von Zellpopulationen bereitstellen, die willkürlich auf einer Biosensoranordnung
gemäß vorliegender
Erfindung verteilt sind.
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F. Indikatorfarbstoffe
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Die
optischen Reaktionen der einzelnen Zellen und Zellpopulationen auf
chemische oder biologische Stimuli werden typischerweise durch Kopplung
einzelner Zellen mit geeigneten Indikatoren, die entweder Fluorophore,
Chromophore, Färbemittel
oder Farbstoffverbindungen sein können, abgefragt und detektiert.
Jeder geeignete Indikator oder geeignete Kombinationen von Indikatoren
können
verwendet werden, solange der Indikator die Zellreaktion nicht beeinträchtigt.
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Beispielsweise
können
herkömmliche
Zellfluorophorsonden, wie z.B. Fluoresceine, Rhodamine, Naphthalimide,
Phycobiliproteine, Nitrobenzoxadiazol, verwendet werden. Alternativ
dazu können
permeante oder impermeante Zellmembranpotentialindikatoren, Ionenindikatoren,
reaktive Sauerstoffindikatoren und pH-Indikatoren verwendet werden.
Als Beispiel ist in den Tabellen 3 bis 8 eine Reihe von Indikatoren,
die besonders für
die Biosensoranordnung der vorliegenden Erfindung geeignet wä ren, zusammen
mit ihren charakteristischen Anregungs- und Emissionswellenlängen angeführt. Eine
besonders nützliche
Literaturstelle für
die Auswahl von geeigneten Indikatoren ist R.P. Haugland, Handbook
of Fluorescent Probes and Research Chemicals (6. Ausg.), Molecular
Probes Inc. (Eugene, OR, 1996).
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In
einer Ausführungsform
können
Indikatoren durch Bindung an die Zellmembran, durch Absorption in das
Zellzytoplasma durch membranpermeante Indikatoren oder durch Mikroinjektion
in das Zellzytoplasma direkt in die Zelle inkorporiert werden. In
einer alternativen Ausführungsform
werden ultrafeine fluoreszierende Mikrokügelchen, wie z.B. FluoSpheresTM von Molecular Probes, von den Zellen aufgenommen
und als Indikatoren eingesetzt. In einem weiteren Umfeld werden
Indikatoren zum Nährmediumfluid
zugesetzt, das in den Mikrovertiefungen enthalten ist. In einer
alternativen Ausführungsform
können
Indikatoren an die Oberfläche der
Mikrovertiefungen gebunden werden, und zwar mithilfe einer herkömmlichen
Silanisierungsbehandlung zur Bindung des Indikators an die Glasoberfläche. In
einer Ausführungsform
werden natürliche
oder genetisch veränderte
Zelllinien, die Chemilumineszenz, Biolumineszenz oder Farbveränderungen
bei Stimulation aufweisen, alleine verwendet, ohne dass ein separater
Indikator notwendig wäre,
da sie intrinsische optische Reaktionen erzeugen. Beispiele für solche
Zellen umfassen grünfluoreszierende
Proteinmutanten. In weiteren Ausführungsformen werden Zellen,
die Enzyme exprimieren, mit einem Reagens verwendet, das eine optische Reaktion
ermöglicht,
wie beispielsweise die Bildung eines fluoreszierenden Produkts.
Wenn beispielsweise Luciferase in Gegenwart von Luciferen durch
eine Zelle exprimiert wird, erzeugt die Zelle eine Fluoreszenzreaktion,
wenn sie biologisch stimuliert wird.
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TABELLE
3 pH-Indikatorfamilien
von Molecular Probes, um pK
a zu verringern
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Zusammenfassung
der pH-Reaktion unserer LysoSensor
TM-Sonden
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Reaktive
pH-Indikatorfarbstoffe
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TABELLE
4 pH-Indikatordextrane
von Molacular Probes, um pK
a zu verringern
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TABELLE
5 Zusammenfassung
fluoreszierender Ca
2+-Indikatoren, die von
Molecular Probes erhältlich
sind
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In
alternativen Ausführungsformen
können
mehrere Indikatoren innerhalb einer Zellanordnung, innerhalb einer
Zellpopulation oder innerhalb einzelner Zellen verwendet werden,
um eine gleichzeitige Überwachung
von Zellreaktionen auf verschiedenste chemische oder biologische
Materialien zu ermöglichen.
Wenn zwei oder mehr Indikatoren verwendet werden, sind vor allem
Farbstoffe mit spektraler Auftrennung von engen spektralen Bandbreiten
nützlich,
wie beispielsweise BODIPYTM-Farbstoffe von
Molecular Probes.
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G. Optische Messungen
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Einzelne
Zellen und Zellpopulationen innerhalb der Biosensoranordnung gemäß vorliegender
Erfindung können
optisch abgefragt werden, und Zellreaktionen können überwacht werden, indem herkömmliche optische
Komponenten, die Fachleuten auf dem Gebiet der Erfindung bekannt
sind, verwendet werden. Wenn eine externe optische Stimulation von
Zellen erforderlich ist, um eine optische Reaktion hervorzuru fen,
können herkömmliche
Lichtquellen wie beispielsweise Lichtbogenlampen, Photodioden oder
Laser als Anregungslichtenergie verwendet werden. Zellreaktionen
können
mithilfe herkömmlicher
Detektoren, wie beispielsweise Photovervielfacherröhren, Photodioden,
Photowiderstände
oder ladungsgekoppelte (CCD-) Kameras, überwacht werden. Herkömmliche
Lichtwegkomponenten, wie beispielsweise Linsen, Filter, Strahlteiler,
dichroitische Elemente, Prismen und Spiegel, können verwendet werden, um Licht
von solch einer Lichtquelle und solchen Detektoren entweder zu diskreten
Substratstellen oder durch Lichtwellenleiterstränge zu Mikrovertiefungen zu
leiten, die einzelne Zellen enthalten. Die Hauptanforderung für jede spezielle
optische Gerätekonfiguration,
die für
optischen Messungen verwendet wird, besteht darin, dass die Kombination
von optischen Komponenten eine optische Kopplung der Zellen in der
Anordnung an Detektoren und Lichtquellen ermöglicht. Während eine spezielle Gerätekonfiguration,
die für
experimentelle optische Messungen verwendet wurde, nachstehend beschrieben
ist, können
auch andere Konfigurationen eingesetzt werden, die funktionell gleichwertig
und für
eine bestimmte Messanforderung geeignet sind.
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Bei
der Apparatur, die für
Fluoreszenzmessungen verwendet wird, handelt es sich um ein modifiziertes Auflichtfluoreszenzmikroskop
von Olympus (Lake Success, NY, USA), das von einer vertikalen zu
einer horizontalen Konfiguration umgewandelt wurde. Eine schematische
Darstellung des Messsystems 100 ist in 9 zu
sehen. Weißes
Licht von einer 75-W-Xenonlampe 110 wird von einer Kondensorlinse 112 gebündelt, durch einen
Anregungsfilter 120 geschickt, von einem dichroitischen
Spiegel 130 reflektiert und mit einem Mikroskopobjektiv 140 auf
das proximate Ende 210 einer Abbildungsfaser 200 fokussiert.
Ein Neutralfilter 122 kann verwendet werden, um die Anregungslichtintensität einzustellen.
Die Abbildungsfaser 200 wird mithilfe einer X-Y-Mikropositioniervorrichtung 150 von
Spindler und Hoyer (Milford, MA, USA) und einem Z-Translationsmikroskopobjekttisch 152 exakt
positioniert. Anregungslicht wird durch die Faser 200 zur
Biosensoranordnung 300 am distalen Faserende 212 geleitet.
Das emittierte Fluoreszenzlicht von der Biosensoranordnung wird
durch die Faser 200 und durch den dichroitischen Spiegel 130 zurückgeleitet,
durch einen Emissionsfilter 160 gefiltert und von einer
ladungsgekoppelten (CCD-) Kamera PXLTM Photometrics
(Tuscon, AZ, USA) 170 detektiert. Falls erforderlich kann
eine Vergrößerungslinse 165 verwendet
werden. Die Daten werden auf einem Desktop-Computer Apple Power Macintosh 440 (Sunnyvale,
CA, USA) 180 unter Verwendung von IPLab 3.0 Bildverarbeitungssoftware,
die im Handel von Signal Analytics (Vienna, VA, USA) erhältlich ist,
verarbeitet.
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Während ein
Tischmesssystem für
diese Messungen verwendet wurde, kann in einer Ausführungsform
ein kompaktes tragbares Messsystem aus herkömmlichen optischen und elektronischen
Komponenten zusammengestellt werden.
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H. Anwendungen der Biosensoranordnung
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Der
Biosensor, die Biosensoranordnung, das Messgerät und das Messverfahren gemäß vorliegender Erfindung
können
für verschiedenste
herkömmliche
Tests für
Screening- und Detektionszwecke verwendet werden. Der Biosensor
kann für
praktisch jeden Test angepasst werden und bietet einen großen Vorteil
beim Hochdurchsatzscreening, bei dem viele kodierte Zellpopulationen,
die in bestimmten Tests nützlich
sein können
oder genetisch veränderte
Zellen sind, um einzigartige Reaktionen auf Analyten hervorzurufen,
in einer Einzelsensoranordnung eingesetzt werden können, um
viele Tests gleichzeitig auf einer kleinen Probe durchzuführen. Die
Biosensoranordnung ermöglicht
somit sowohl außerordentliche
Effizienz beim Screenen von großen
kombinatorischen Bibliotheken sowie die Durchführung vieler Tests auf extrem
kleinen Probenvolumina, wie beispielsweise biologisch bedeutenden
Molekülen,
die auf Mikrometer kleinen Kügelchen
synthetisiert wurden. Der Biosensor gemäß vorliegender Erfindung kann
für praktisch
jede Analytenmessung verwendet werden, bei der eine detektierbare
Zellreaktion auf den Analyten aufgrund von biologischer Stimulation
vorhanden ist.
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Die
Biosensoranordnung und das Verfahren gemäß vorliegender Erfindung nutzt
die einzigartige Fähigkeit
von lebenden Zellpopulationen, auf biologisch signifikante Ver bindung
auf charakteristische und detektierbare Weise zu reagieren. Da die
Selektivität
von lebenden Zellen für
solche Verbindungen beim Screenen von Medikamenten und bei der Analyse
von komplexen biologischen Fluiden sehr wichtig und nützlich ist,
bietet ein Biosensor, der die einzigartigen Merkmale von lebenden
Zellpopulationen nutzt, bedeutende Vorteile beim Hochdurchsatzscreening
von kombinatorischen Bibliotheken, bei dem hunderttausende mögliche pharmazeutische
Verbindungen evaluiert werden müssen.
Außerdem
können
solch ein Biosensor und solch ein Messverfahren für entweder
Off-line-Überwachung
von Bioprozessen oder In-situ-Überwachung
von Umweltschadstoffen verwendet werden, wobei die erhöhte Empfindlichkeit
von lebenden Zellen gegenüber
ihrem lokalen Umfeld ausgenutzt werden kann.
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Somit
stellt die vorliegende Erfindung Verfahren zur Detektion der Reaktionen
von einzelnen Zellen auf Analyten von Interesse bereit. Mit "Analyten von Interesse" oder "Zielanalyten" oder "bioaktiven Wirkstoffkandidaten" oder "Arzneimittelkandidaten" oder grammatikalischen Äquivalenten
sind hierin alle Moleküle
gemeint, z.B. Proteine, Oligopeptide, kleine organische Moleküle, Polysaccharide,
Polynucleotide usw., die auf ihre Fähigkeit, einen zellulären Phänotyp, einschließlich seiner
optischen Eigenschaften, direkt oder indirekt zu verändern, getestet
werden sollen. Im Allgemeinen werden mehrere Testgemische parallel
mit unterschiedlichen Stoffkonzentrationen laufen gelassen, um eine
unterschiedliche Reaktion auf die verschiedenen Konzentrationen
zu erhalten. Typischerweise dient eine dieser Konzentrationen als
negative Kontrolle, d.h. sie weist eine Konzentration von 0 oder
eine Konzentration unter der Detektionsgrenze auf.
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Analyten
umfassen zahlreichen chemische Klassen, obwohl sie typischerweise
organische Moleküle, vorzugsweise
kleine organische Verbindungen mit einem Molekulargewicht von mehr
als 100 und weniger als etwa 2.500 Dalton, sind. Analyten umfassen
funktionelle Gruppen, die für
strukturelle Interaktionen mit Proteinen, insbesondere Wasserstoffbindung,
notwendig sind, und umfassen typischerweise zumindest eine Amin-, Carbonyl-,
Hydroxy- oder Carboxygruppe, vorzugsweise zumindest zwei der funktionellen
chemischen Gruppen. Die Wirkstoffkandidaten umfassen oft zyklischen
Kohlenstoff oder heterozyklische Strukturen und/oder aromatische
oder polyaromatische Strukturen, die mit einer oder mehreren der
obigen funktionellen Gruppen substituiert sind. Wirkstoffkandidaten
finden sich auch unter Biomolekülen,
einschließlich
Peptiden, Sacchariden, Fettsäuren,
Steroiden, Purinen, Pyrimidinen, Derivaten, strukturellen Analoga
oder Kombinationen davon. Insbesondere bevorzugt sind Peptide.
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Wirkstoffkandidaten
werden aus verschiedensten Quellen erhalten, wozu auch Bibliotheken
von synthetischen oder natürlichen
Verbindungen gehören.
So sind beispielsweise zahlreiche Mittel zur statistischen und gerichteten
Synthese verschiedenster organischer Verbindungen und Biomoleküle verfügbar, wie
beispielsweise die Expression von randomisierten Oligonucleotiden.
Alternativ dazu sind Bibliotheken von natürlichen Verbindungen in Form
von Bakterien-, Pilz-, Pflanzen- und Tierextrakten verfügbar oder
können
leicht hergestellt werden. Außerdem
können
natürliche
oder synthetisch hergestellte Bibliotheken und Verbindungen leicht
durch herkömmliche
chemische, physikalische und biochemische Mittel modifiziert werden.
Bekannte pharmakologische Wirkstoffe können gerichtet oder willkürlichen
chemischen Modifikationen, wie beispielsweise Acylierung, Alkylierung,
Veresterung, Amidierung, unterzogen werden, um strukturelle Analoga
herzustellen.
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In
einer bevorzugten Ausführungsform
sind die bioaktiven Wirkstoffkandidaten natürlich vorkommende Proteine
oder Fragmente von natürlich
vorkommenden Proteinen. So könne
beispielsweise Zellextrakte, die Proteine enthalten, oder willkürliche oder
gerichtete Verdaue von proteinhältigen
Zellextrakten verwendet werden. Auf diese Weise können Bibliotheken
von prokaryotischen und eukaryotischen Proteinen zum Screenen gemäß den Verfahren
der Erfindung hergestellt werden. Insbesondere bevorzugt in dieser
Ausführungsform sind
Bibliotheken von Bakterien-, Pilz-, Virus- und Säugetierproteinen, wobei Letztere
bevorzugt sind und menschliche Proteine insbesondere bevorzugt sind.
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Die
Peptide können
Verdaue von natürlich
vorkommenden Proteinen, wie sie oben beschrieben sind, statistische
Peptide oder "gerichtete" statistische Peptide
sein. Unter "randomisiert" oder grammatikalischen Äquivalenten
versteht man hierin, dass jede Nucleinsäure und jedes Peptid aus im
Wesentlichen zufälligen
Nucleotiden bzw. Aminosäuren
besteht. Da diese statistischen Peptide (oder Nucleinsäuren, wie
weiter unten dargelegt ist) im Allgemeinen chemisch synthetisiert
sind, können
sie jedes beliebige Nucleotid oder jede beliebige Aminosäure an jeder
Position inkorporieren. Das Syntheseverfahren kann so aufgebaut
sein, dass randomisierte Proteine oder Nucleinsäuren gebildet werden, um die
Bildung alter oder der meisten der möglichen Kombinationen über die
Sequenzlänge
zu ermöglichen,
wodurch eine Bibliothek von randomisierten bioaktiven proteinhältigen Wirkstoffkandidaten
erstellt wird.
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In
einer Ausführungsform
ist die Bibliothek vollständig
randomisiert, ohne Sequenzpräferenzen
oder Konstanten an irgendeiner Position. In einer bevorzugten Ausführungsform
ist die Bibliothek gerichtet. D.h. einige Positionen innerhalb der
Sequenz werden entweder konstant gehalten oder aus einer begrenzten
Anzahl an Möglichkeiten
ausgewählt.
In einer bevorzugten Ausführungsform
sind beispielsweise die Nucleotide oder Aminosäurereste innerhalb einer definierten
Klasse, beispielsweise von hydrophoben Aminosäuren, hydrophilen Resten, sterisch
gerichteten (entweder kleinen oder großen) Resten, randomisiert,
und zwar in Richtung der Bildung von Nucleinsäure bindenden Domänen, der
Bildung von Cysteinen, für
Vernetzungen, Proline für SH-3-Domänen, Serine,
Threonine, Tyrosine oder Histidine für Phosphorylierungsstellen
usw. oder Purine usw.
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Wie
weiter oben allgemein für
Proteine beschrieben ist, können
bioaktive Nucleinsäure-Wirkstoffkandidaten
natürlich
vorkommende Nucleinsäuren,
statistische Nucleinsäuren
oder "gerichtete" willkürliche Nucleinsäuren sein.
Beispielsweise können
Verdaue von prokaryotischen oder eukaryotischen Genomen so verwendet
werden, wie es oben für
Proteine beschrieben ist. "Nucleinsäuren" umfassen in diesem
Kontext sowohl DNA als auch RNA, und Nucleinsäureanaloga umfassen PNA. In
einer bevorzugten Ausführungsform
sind die bioaktiven Wirkstoffkandidaten organische chemische Gruppierungen,
wovon viele schon in der Literatur erläutert wurden.
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Während die
nachstehenden Beispiele verschiedene spezifische Tests aufzeigen,
die bei der Konfiguration und der Verwendung der Biosensoranordnung
und des Verfahrens der vorliegenden Erfindung nützlich sein können, dienen
diese weder zur Einschränkung
des beabsichtigten Anwendungsumfangs noch des großen Bereichs
der Messverfahren, welche die Verwendung des Biosensors der vorliegenden
Erfindung mit verschiedensten Zellpopulationen vorsieht.
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In
einer Ausführungsform
kann die Biosensoranordnung für
eine Fernüberwachung
von Redoxzuständen
von einzelnen Zellen oder Zellpopulationen in Bioprozessen verwendet
werden. Beispielsweise kann NADH-abhängige Fluoreszenz in Bakterien-,
Pilz-, Pflanzen- oder Tierzellen gemessen werden. NAD(P)/NAD(P)H
kann gemessen werden, um Veränderungen
von aeroben zu anaeroben Metabolismen in Fermentationsprozessen
zu überwachen,
wobei das von Luong et al. in Practical Fluorescence, G. Guilbault, Hrsg.,
Marcel Dekker, New York (1990), offenbarte Verfahren angewandt wird.
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Alternativ
dazu kann die Biosensoranordnung für In-situ-Überwachung von zellulären Prozessen
als Reaktion auf Umweltschadstoffe verwendet werden, indem das von
Hughes et al., Analytica Chimica Acta 307, 393 (1995), inkorporiert
wird, um unterscheidbare Reaktionen einer Zellpopulation in einer
Anordnung bereitzustellen. Bei diesem Verfahren werden Mikrometer
kleine Kügelchen,
die mit einem Fluorophor imprägniert und
auf der Oberfläche
mit einer fluorogenen Enzymsonde modifiziert wurden, von Zellen
aufgenommen, wodurch enzymatische Aktivität auf der Oberfläche der
Kügelchen
auftritt, die ein detektierbares Fluoreszenzsignal erzeugt.
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In
einer weiteren Ausführungsform
kann die Biosensoranordnung mit genetisch veränderten biolumineszenten Bakterien
zur In-situ-Überwachung
und optischen Messung von Metallverbindungen verwendet werden. Beispielsweise
können
Reak tionen von Zellpopulationen auf Antimonit und Arsenit genutzt
werden, indem das von Ramanathan et al., Anal. Chem. 69, 3380 (1997),
offenbarte Verfahren in Zellpopulationen innerhalb der Biosensoranordnung
inkorporiert wird. Mit diesem Verfahren reguliert ein Zellplasmid
die Expression von bakterieller Luciferase, je nach Metallkonzentration.
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In
einer weiteren Ausführungsform
können
die Zellpopulationen innerhalb der Biosensoranordnung mit ATP-abhängigen lumineszenten
Proteinen, wie beispielsweise Glühwürmchen-Luciferase,
kodiert werden, die für
pathologische Untersuchungen gemäß dem Verfahren
von Koop et al., Biochem. J. 295, 165 (1993), in Ratten-Hepatozyten
injiziert werden. Diese Zellen weisen einen Rückgang an zytoplasmatischem
ATP auf, wenn sie pathologischen Schädigungen ausgesetzt werden,
und Veränderungen
der Fluoreszenz stehen in direktem Zusammenhang mit dem Gehalt an
Stoffwechselgift in der Zelle.
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In
einer Ausführungsform
können
die Zellpopulationen innerhalb der Biosensoranordnung mit einem grünfluoreszierenden
Protein kodiert werden [siehe T. Gura, Science 276, 1989 (1997);
Niswender et al., J. Microscopy 180(2), 109 (1995); Cubitt et al.,
TIBS 20, 448 (1995); Miyawaki et al., Nature 388, 882 (1997)]. Verschiedene
genetisch veränderte
Mutanten von GFP sind verfügbar,
die unterscheidbare Fluoreszenzemissionswellenlängen aufweisen. Diese Proteine
sind außerdem
als fluoreszierende Indikatoren von Genexpression und Ca+-Werten innerhalb von Zellen nützlich.
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In
einer weiteren Ausführungsform
kann die Biosensoranordnung bei Messungen von Zellproliferation durch
In-situ-Überwachung
von Calciumwerten und Calciumschwankungen in einzelnen Zellen unter
Verwendung von Fluoreszenzmarkern, wie beispielsweise Äquorin oder
Fura-2, verwendet werden, wobei das von Cobbold et al., Cell Biology
1, 311 (1990), offenbarte Verfahren Anwendung findet.
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Wie
für Fachleute
auf dem Gebiet der Erfindung offensichtlich ist, können die
Tests gemäß vorliegender
Erfindung auf verschiedenste Weisen und für verschiedenste Zwecke durchgeführt werden.
Die Zellen können
beispielsweise als Detektionssystem für einen bestimmten Analyt verwendet
werden; die Zellen durchlaufen eine charakteristische optisch detektierbare
Veränderung
in Gegenwart eines bestimmten Analyts. Alternativ dazu können die
Zellen zum Screenen von Bibliotheken von Arzneimittelkandidaten
auf die Fähigkeit,
einen zellulären
Phänotyp
zu verändern,
der optisch detektierbar ist, verwendet werden. Beispielsweise kann die
Expression eines therapeutisch relevanten Zelloberflächenrezeptors
so gesteigert werden, dass der Rezeptor an eine Fluoreszenzliganden
binden kann; auf ähnliche
Weise kann ein therapeutisch relevantes Enzym so aktiviert werden,
dass ein fluoreszierendes Reaktionsprodukt gebildet wird. Auf diese
Weise kann jede Modulation, einschließlich Steigerungen und Rückgängen, überwacht
werden. Auf ähnliche
Weise erleichtert die Verwendung von Reportergenen, wie beispielsweise
grünfluoreszierenden
Proteinen und Derivaten davon, Hochdurchsatzscreening für relevante
Analytinteraktionen, indem beispielsweise induzierbare Promotoren verwendet
werden.
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Im
Allgemeinen wird in einer bevorzugten Ausführungsform vor der Analyse
ein bioaktiver Wirkstoffkandidat zu den Zellen zugesetzt, und die
Zellen werden eine Zeit lang inkubieren gelassen. Mit "Verabreichung" oder "Kontaktieren" ist hierin gemeint,
dass der Wirkstoffkandidat so zu den Zellen zugesetzt wird, dass der
Wirkstoff auf die Zellen wirken kann, entweder durch Aufnahme und
intrazelluläre
Wirkung oder durch Wirkung auf der Zelloberfläche. In manchen Ausführungsformen
kann eine Nucleinsäure,
die für
einen proteinartigen Wirkstoffkandidaten (d.h. ein Peptid) kodiert,
in ein Viruskonstrukt, wie beispielsweise ein Retroviruskonstrukt,
gegeben und zur Zelle zugesetzt werden, so dass die Expression des
Peptidstoffs erreicht wird; siehe WO 97/27212.
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Sobald
der Wirkstoffkandidat den Zellen verabreicht wurde, können die
Zellen falls gewünscht
gewaschen werden und werden unter vorzugsweise physiologischen Bedingungen
eine Zeit lang inkubieren gelassen.
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Die
hierin angeführten
Reaktionen können
auf verschiedene Arten durchgeführt
werden, wie für
Fachleute auf dem Gebiet der Erfindung offensichtlich ist. Komponenten
der Reaktion können
gleichzeitig oder nacheinander in beliebiger Reihenfolge zugesetzt
werden. Außerdem
kann die Reaktion eine Reihe anderer Reagenzien während des
Tests umfassen. Diese umfassen Reagenzien, wie beispielsweise Salze,
Puffer, neutrale Proteine, z.B. Albumin, Detergenzien usw., die
zur Vereinfachung der optimalen Detektion und/oder Reduktion nichtspezifischer
und Hintergrundwechselwirkungen eingesetzt werden können. Auch
Reagenzien, welche die Effizienz des Tests auf andere Weise verbessern,
wie beispielsweise Proteaseinhibitoren, Nucleaseinhibitoren, antimikrobielle
Wirkstoffe usw., können
verwendet werden.
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Im
Allgemeinen ist zumindest eine Komponente des Tests markiert. Mit "markiert" ist hierin gemeint, dass
die Verbindung entweder direkt oder indirekt mit einer Markierung
ausgestattet ist, die ein detektierbares Signal erzeugt, wie beispielsweise
Radioisotope, fluoreszierende Stoffe, Enzyme, Antikörper, Teilchen,
wie beispielsweise magnetische Teilchen, chemilumineszenten Stoffen
oder spezifischen Bindemolekülen
usw. Spezifische Bindemoleküle
umfassen Paare, wie beispielsweise Biotin und Streptavidin, Digoxin
und Antidigoxin usw. Bei den spezifischen Bindeelementen wäre das komplementäre Element
normalerweise mit einem Molekül
markiert, das eine Detektion nach bekannten Verfahren ermöglicht,
wie weiter oben dargelegt ist. Die Markierung kann direkt oder indirekt
ein detektierbares Signal erzeugen.
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Sobald
der Test durchgeführt
wird, werden die Daten analysiert, um die Ergebnisse des Versuchs
zu erhalten, d.h. entweder die Gegenwart oder die Abwesenheit eines
Zielanalyts, die Wirkung eines Wirkstoffkandidaten auf einen zellulären Phänotyp usw.
zu bestimmen. Das erfolgt im Allgemeinen auf einem Computer.
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Auf
diese Weise werden bioaktive Wirkstoffe identifiziert. Verbindungen
mit pharmakologischer Aktivität
können
einen zellulären
Phänotyp
verändern.
Die Verbindungen mit der gewünschten
pharmakologischen Aktivität
können
in einem physiologisch annehmbaren Träger an einen Wirt verabreicht
werden, wie oben beschrieben ist. Die Wirkstoffe können auf
verschiedene Arten verabreicht werden: oral, parenteral, z.B. subkutan,
intraperitoneal, intravaskulär
usw. Je nach Art der Einbringung können die Verbindungen auf unterschiedliche
Arten formuliert werden. Die Konzentration der therapeutisch aktiven
Verbindung in der Formulierung kann von etwa 0,1 bis 100 Gew.-%
variieren.
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Die
pharmazeutischen Zusammensetzungen können in verschiedenen Formen
hergestellt werden, beispielsweise als Körnchen, Tabletten, Pillen,
Zäpfchen,
Kapseln, Suspensionen, Salben, Lotionen und dergleichen. Organische
oder anorganische Träger
und/oder Verdünner
pharmazeutischer Güte,
die zur oralen und topischen Verwendung geeignet sind, können verwendet
werden, um Zusammensetzungen herzustellen, welche die therapeutisch
aktiven Verbindungen enthalten. Auf dem Gebiet der Erfindung bekannte
Verdünner umfassen
wässrige
Medien, pflanzliche und tierische Öle und Fette. Stabilisatoren,
Benetzungsmittel und Emulgiermittel, Salze zur Veränderung
des osmotischen Drucks oder Puffer zur Sicherung eines geeigneten pH-Werts
sowie Hautpenetrationsfördermittel
können
als Hilfsmittel eingesetzt werden.
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Während diese
Erfindung vor allem in Bezug auf bevorzugte Ausführungsformen erläutert wurde,
ist für
Fachleute auf dem Gebiet der Erfindung offensichtlich, dass die
Form und Details der Erfindung geändert werden können, die
in den beiliegenden Ansprüchen
dargelegt ist.