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Diese
Erfindung betrifft allgemein die Herstellung von Membranen, die
intermakromolekulare Komplexe von Carboxypolysaccharid/Polyether
umfassen, und die Verwendung von diesen Membranen dazu, dass verhindert
wird, dass sich Verwachsungen nach Operationen zwischen Geweben
zu bilden. Die Membraneigenschaften können zugeschnitten werden,
um gewünschte
Ausmaße
von Verhinderung von Verwachsungen, von Bioresorbierbarkeit, von
Biohaftfähigkeit
und von antithrombogenen Wirkungen zu erreichen.
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Verwachsungen
sind unerwünschte
Gewebezunahmen, die zwischen Lagen von benachbarten Körpergeweben
oder zwischen Geweben und inneren Organen auftreten. Verwachsungen
bilden sich üblicherweise
während
der Heilung, die chirurgischen Maßnahmen folgt, und Verwachsungen
können,
wenn sie vorhanden sind, die normalen Bewegungen dieser Gewebe und
Organe in Bezug auf ihre benachbarten Strukturen verhindern.
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Die
medizinischen und wissenschaftlichen Gesellschaften haben Wege,
die Bildung von postoperativen Verwachsungen durch Verwendung von
Carboxyl-enthaltenden Biopolymeren von hohem Molekulargewicht zu
verhindern, untersucht. Diese Biopolymere können hydratisierte Gele, die
als physiologische Barrieren wirken, um Gewebe während der Heilung voneinander
zu trennen, bilden, so dass sich Verwachsungen zwischen normalerweise
angrenzenden Strukturen nicht bilden. Nachdem die Heilung im Wesentlichen
abgeschlossen ist, wird die Barriere nicht länger gebraucht und sollte aus
dem Körper
eliminiert werden, um eine normalere Funktion der betroffenen Gewebe
zu ermöglichen.
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Mehrere
verschiedene Arten von Biopolymeren wurden für diesen Zweck verwendet. Zum
Beispiel offenbaren Balazs et al.,
U.S.
Patent Nr. 4.141.973 , die Verwendung einer Fraktion von
Hyaluronsäure
(HA) zur Vermeidung von Verwachsungen. Weil jedoch HA relativ löslich ist
und in vivo leicht abgebaut wird, hat sie in vivo eine relativ kurze
Halbwertszeit von 1 bis 3 Tagen, was ihre Wirksamkeit als vorbeugendes
Mittel gegen Verwachsungen einschränkt.
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Auch
von Methylcellulose und Derivaten von Methylcellulose ist bekannt,
dass sie die Bildung von Verwachsungen und Vernarbungen, die sich
nach Operationen entwickeln können,
vermindern. (Thomas E. Elkins, et al., Adhesion Prevention by Solutions
of Sodium Carboxymethylcellulose in the Rat, Part I, Fertility and Sterility,
Vol. 41, Nr. 6, Juni 1984; Thomas E. Elkins, M.D. et al., Adhesion
Prevention by Solutions of Sodium Carboxymethylcellulose in the
Rat, Part 11, Fertility and Sterility, Vol. 41. Nr. 6, Juni 1984.)
Diese Lösungen werden
jedoch vom Körper
schnell resorbiert und verschwinden von der Operationsstelle.
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Zusätzlich zu
Lösungen
von Carboxyl-enthaltenden Biopolymeren können auch Polyether-Lösungen die
Inzidenz postoperativer Verwachsungen vermindern. Pennell et al.,
U.S. Patent Nr. 4.993.585 ,
beschreiben die Verwendung von Polyethylenoxid in Lösungen von
bis zu 15%, um die Bildung postoperativer Verwachsungen zu vermindern.
Pennell et al.,
U.S. Patent Nr.
5.156.839 , beschreiben die Verwendung von Mischungen von
bis zu 2,5% (nach Gewicht) Carboxymethylcellulose und Polyethylenoxid
in Konzentrationen von bis zu etwa 0,5% (nach Gewicht) in physiologisch
annehmbaren, pH-neutralen
Mischungen. Wegen des neutralen pH-Werts bilden diese Mischungen
keine Assoziationskomplexe und werden somit, da sie löslich sind,
innerhalb eines kurzen Zeitraums aus dem Körper beseitigt.
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Die
oben beschriebenen Lösungen
haben mehrere Nachteile. Erstens haben sie kurze biologische Verweildauern
und können
daher nicht für
ausreichend lange Zeiten an der Stelle der Reparatur verbleiben, um
die erwünschten
Antiadhäsionswirkungen
zu haben.
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Obwohl
die Verfahren zur Herstellung von bestimmten, Carboxypolysaccharidenthaltenden
Membranen beschrieben wurden, sind die Membranen für einen
Einsatz zum Verhindern von Verwachsungen schlecht geeignet. Butler,
U.S. Patent Nr. 3.064.313 ,
beschreibt die Herstellung von Filmen, die zu 100% aus Carboxymethylcellulose
(CMC) mit einem Substitutionsgrad von 0,5 und darunter bestehen
und durch Ansäuern
der Lösung
auf pH-Werte zwischen 3 und 5 und anschließendes Trocknen der Mischung
bei 70°C,
um einen Film zu erzeugen, unlöslich
gemacht wurden. Diese Filme waren nicht dazu vorgesehen, als Barrieren
gegen Verwachsungen verwendet zu werden. Anderson,
U.S. Patent Nr. 3.328.259 , beschreibt
die Herstellung von Filmen aus 100% Carboxymethylcellulose und Polyethylenoxid,
Alkalimetallsalzen und einem Weichmacher zur Verwendung als äußere Verbände. Diese
Materialien sind schnell in Plasma und Wasser löslich und hätten so eine sehr kurze Verweildauer
als unversehrter Film. Daher sind diese Zusammensetzungen nicht
zum Vermindern chirurgischer Verwachsungen geeignet.
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Smith
et al.,
U.S. Patent Nr. 3.387.061 ,
beschreiben unlösliche
Assoziationskomplexe aus Carboxymethylcellulose und Polyethylenoxid,
die hergestellt werden, indem man den pH-Wert auf weniger als 3,5
und vorzugsweise auf weniger als 3,0 absenkt und dann das resultierende
Präzipitat
trocknet und aushärtet.
Diese Membranen waren nicht zum chirurgischen Gebrauch zum Vermindern
von Verwachsungen vorgesehen. Solche Membranen sind zu unlöslich, zu
steif und quellen zu wenig auf, um für das Verhindern postoperativer
Verwachsungen ideal zu sein. Zusätzlich
würde ihre übermäßige Azidität zu Entzündung des
Gewebes führen.
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Burns
et al.,
U.S. Patent Nr. 5.017.229 ,
beschreiben wasserunlösliche
Filme aus Hyaluronsäure,
Carboxymethylcellulose und einem chemischen Vernetzungsmittel. Wegen
der kovalenten Vernetzung mit einem Carbodiimid erfordern diese
Filme aufwändige
Reinigungsverfahren, um das überschüssige Vernetzungsmittel zu
eliminieren; und weil sie ohne einen Weichmacher hergestellt sind,
sind sie zu steif und spröde,
um ideal zum Verhindern von Verwachsungen geeignet zu sein – sie passen
sich nicht leicht an die Formen der Gewebe und Organe des Körpers an.
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So
gab es wenige erfolgreiche Antiadhäsionsmembranen. D. Wiseman
bespricht den Stand der Technik auf diesem Gebiet in Polymers for
the Prevention of Surgical Adhesions, in: Polymeric Site-specific
Pharmacotherapy, A.J. Domb, Hrsg., Wiley & Sons, (1994). Ein aktuell verfügbares Antiadhäsionsgel
besteht aus ionisch vernetzter Hyaluronsäure. Huang et al.,
U.S. Patent Nr. 5.532.221 .
Die Vernetzung wird durch die Aufnahme von polyvalenten Kationen
wie zum Beispiel Eisen(III)-, Aluminium- und Chrom salzen geschaffen.
Leider ist Hyaluronsäure
(entweder aus natürlichen
Quellen oder biotechnologisch gewonnen) ziemlich teuer. Daher offenbart
der Stand der Technik keine Membranen, die ideal für die Vielfalt
von chirurgischen Verwendungsmöglichkeiten
der vorliegenden Erfindung geeignet sind. Folglich gibt es verschiedene
Gegenstände
der vorliegenden Erfindung.
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Ein
erster Gegenstand ist es, Zusammensetzungen und Verfahren, welche
die Inzidenz der Entstehung von Verwachsungen während und nach Operationen
verringern, bereitzustellen. Dies schließt die Verhinderung der De-novo-Entstehung
von Verwachsungen bei Erst- oder Folgeoperationen ein.
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Ein
zusätzlicher
Gegenstand ist es, die erneute Bildung von Verwachsungen nach einem
Folgeeingriff, der dazu vorgesehen ist, die nach einem Ersteingriff
entstandenen De-novo-Verwachsungen zu beseitigen, zu verhindern.
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Ein
weiterer Gegenstand ist es, eine kostengünstige Antiadhäsionsmembran,
die während
der anfänglichen
Stadien der kritischen Wundheilung am Ort der Operation intakt bleibt,
bereitzustellen.
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Noch
ein weiterer Gegenstand der Erfindung ist es, eine Antiadhäsionsmembran,
die in einer kontrollierten Art und Weise schnell hydratisieren
kann, um ein intaktes Hydrogel zu bilden, bereitzustellen.
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Ein
zusätzlicher
Gegenstand der Erfindung ist es, eine Antiadhäsionsmembran, die resorbierbar
ist und vollständig
aus dem Körper
eliminiert wird, bereitzustellen.
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Ein
weiterer Gegenstand der Erfindung ist es, eine Antiadhäsionsmembran,
die gute Handhabungseigenschaften während einer chirurgischen Maßnahme aufweist,
mit einem Gewebe vereinbar ist, geschmeidig, stabil und leicht an
Gewebeoberflächen
anzumodellieren ist und eine ausreichende biologische Haftfähigkeit besitzt,
um ein sicheres Verbleiben am Ort der Operation zu gewährleisten,
bis die Wahrscheinlichkeit der Entstehung von Verwachsungen auf
ein Mindestmaß herabgesetzt
ist, bereitzustellen.
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Noch
ein weiterer Gegenstand der Erfindung ist es, eine Antiadhäsionsmembran
mit erwünschten
Eigenschaften und mit in die Membran aufgenommenen Arzneimitteln
bereitzustellen, so dass das Arzneimittel über einen Zeitraum lokal an
den Ort der Operation abgegeben werden kann.
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Um
diese Zielsetzungen zu erreichen, ist die vorliegende Erfindung
mit einem sorgfältigen
Kontrollieren der Eigenschaften von Antiadhäsionsmembranen verbunden, indem
der pH-Wert und die Mengen von Carboxylresten und Polyether im Carboxypolysaccharid/Polyether-Assoziationskomplex
genau reguliert werden, um das Maß der Assoziation zwischen
den Polymeren genau zu kontrollieren. Durch sorgfältiges Kontrollieren des
Maßes
der intermolekularen Bindung und der Menge von Polyether können wir
die materiellen Eigenschaften der Membranen genau abwandeln und
können
daher die antiadhäsiven,
bioadhäsiven,
bioresorptiven und antithrombogenen Eigenschaften der Membranen
optimieren, um die erwünschten,
therapeutischen Ergebnisse zu erhalten.
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Zu
viel Hydratation kann zu einer irreversiblen Transformation der
Membran in ein „lockeres
Gel", das nicht
an Ort und Stelle verbleiben wird oder sich auflösen wird, führen. Zusätzlich kann zu viel Aufquellen
zu viel hydrostatischen Druck, der Gewebe und Organfunktion nachteilig
beeinflussen könnte,
erzeugen. Die Membran muss physiologisch annehmbar sein, weich sein,
das erwünschte
Maß an
biologischer Resorbierbarkeit aufweisen, das erwünschte Maß an Antithrombogenität haben
und muss biologisch inert sein.
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Ein
Aspekt der Erfindung ist eine Antiadhäsionsmembran, die einen Assoziationskomplex
aus einem Carboxypolysaccharid (CPS) und einem Polyether (PE) umfasst
und aus einer Lösung
mit einem pH-Wert von 3 bis 6 erhältlich ist und ein Hydratationsverhältnis von
500% bis 4000% aufweist.
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Ein
anderer Aspekt der Erfindung ist ein Verfahren zur Herstellung einer
Membran, umfassend die Schritte:
- (a) Herstellen
einer wässrigen
Lösung
eines CPS, das ein Molekulargewicht von 100 kd bis 10.000 kd aufweist,
und wobei der Grad der Substitution des CPS im Bereich von mehr
als 0 bis 3,0 liegt,
- (b) Herstellen einer wässrigen
Lösung
eines PE mit einem Molekulargewicht von 5 kd bis 8.000 kd,
- (c) Mischen der besagten Lösung
des besagten CPS und der besagten Lösung des besagten PE zur Bildung
einer Mischlösung
des besagten CPS und des besagten PE, und wobei das Verhältnis des
besagten CPS zu dem besagten PE im Bereich von 1:9, bezogen auf
das Gewicht, bis 19:1, bezogen auf das Gewicht, liegt,
- (d) Einstellen des pH-Werts der besagten Mischlösung auf
einen pH-Wert im Bereich unter 7,0, und
- (e) Trocknen der besagten Lösung.
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Vorzugsweise
ist das CPS, das verwendet wird, CMC und der PE, der verwendet wird,
ist PEO.
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Die
Schaffung von Komplexen mit erwünschten
Eigenschaften wird von einem Variieren des Maßes der Bindung zwischen den
Polymeren zustande gebracht. Diese Variation in den Eigenschaften
wird erreicht, indem der pH-Wert der Gießlösung (ab hier als „der Membran-pH-Wert" bezeichnet), die
Molekulargewichte der Polymere, der Prozentsatz der Zusammensetzung
der Polymermischung und/oder der Grad der Substitution (d.s., engl.:
degree of substitution) durch Carboxylreste innerhalb des CPS variiert
werden. Eine zusätzliche
Variation in den Membraneigenschaften wird erreicht, indem Membranen
nach ihrer ursprünglichen
Herstellung aufbereitet werden. Aus mehreren Lagen bestehende Membranen
sind auch ein Aspekt der Erfindung, wobei unterschiedliche Lagen
ausgewählt
sind, um unterschiedliche Eigenschaften aufzuweisen.
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Zusätzlich können in Übereinstimmung
mit einigen Aspekten der Erfindung Arzneimittel in die Membranen
aufgenommen werden, um pharmakologische Verbindungen direkt an die
Gewebe abzugeben.
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Die
Materialien sind biokompatibel und werden innerhalb eines gewünschten
Zeitraums, der kontrolliert werden kann, aus dem Körper beseitigt.
Die Membranen werden dazu verwendet, die Entstehung von postoperativen
Verwachsungen zu hemmen.
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Im
Unterschied zum bisherigen Stand der Technik können Antiadhäsionszusammensetzungen
mit gewünschten
Eigenschaften hergestellt werden. Weiterhin führt ein Aufbereiten von Antiadhäsionsmembranen nach
ihrer Herstellung zu unerwarteten Eigenschaften, die für den Einsatz
der Erfindung zum Verringern von postoperativen Verwachsungen vorteilhaft
sind.
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1 ist
eine schematische Darstellung einer Theorie der Bildung von Assoziationskomplexen
zwischen Carboxypolysacchariden und Polyether, die sich aus Wasserstoff-Bindungen bei verschiedenen pH-Werten
ergeben.
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2 zeigt
die Ergebnisse von Untersuchungen von pH-Titrationen der Lösungen,
die zum Gießen von
CMC und Polyethylenoxid (PEO) enthaltenden Membranen hergestellt
wurden.
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3 zeigt
den Zeitverlauf der Hydratation oder des Aufquellens von CMC/PEO-Membranen, die für Gießlösungen bei
unterschiedlichen pH-Werten von 2,0 bis 4,31 bei Raumtemperatur
hergestellt wurden.
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4 zeigt
die Hydratation oder das Aufquellen von CMC/PEO-Membranen in Phosphat-gepufferter Salzlösung (PBS)
mit einem pH-Wert von 7,4 bei Raumtemperatur.
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5 zeigt
die Löslichkeit
von Membranen von unterschiedlicher Zusammensetzung und unterschiedlichen
pH-Werten in PBS.
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6 zeigt
Ergebnisse von Untersuchungen der Ansäuerung von PBS-Lösungen durch CMC/PEO-Membranen.
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7 zeigt
die Wirkung von Veränderung
des Molekulargewichts von PEO auf die Hydratation oder das Aufquellen
von CMC/PEO-Membranen.
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Vor
der ausführlichen
Beschreibung der Erfindung wird definiert, wie die folgenden Begriffe
hier verwendet werden.
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Der
Begriff „Verwachsung" bedeutet abnormale
Anhaftungen zwischen Geweben und Organen, die sich nach einem entzündlichen
Reiz wie zum Beispiel einem Operationstrauma bilden. Die Begriffe „Verhinderung
von Verwachsungen" und „Antiadhäsion" bedeuten ein Verhindern
oder Hemmen der Bildung von postoperativen Narben- und Faserzügen zwischen
traumatisierten Geweben und zwischen traumatisierten und nicht traumatisierten
Geweben.
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Der
Begriff „Assoziationskomplex" oder „intermakromolekularer
Komplex" bedeutet
die zwischen CPS und/oder PE enthaltenden Polymeren gebildete molekulare
Vernetzung.
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Der
Begriff „bioadhäsiv" bedeutet fähig zu sein,
an lebendem Gewebe anzuhaften.
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Der
Begriff „bioresorbierbar" bedeutet fähig zu sein,
resorbiert und aus dem Körper
eliminiert zu werden.
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Der
Begriff „biokompatibel" bedeutet, für ein lebendes
Gewebe und einen lebenden Organismus physiologisch annehmbar zu
sein.
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Der
Begriff „Carboxymethylcellulose" („CMC") bedeutet ein Polymer,
gebildet aus sich wiederholenden Cellobioseeinheiten, ferner gebildet
aus zwei Anhydroglucoseeinheiten (B-Glucopyranosereste), verbunden durch
1,4-glykosidische Bindungen. Die Cellobioseeinheiten sind unterschiedlich
carboxyliert.
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Der
Begriff „Grad
der Substitution" (engl.: „degree
of substitution", „d.s.") bedeutet die durchschnittliche
Zahl von Carboxylresten, die pro Mol Cellobiose vorhanden sind.
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Der
Begriff „Diskektomie" bedeutet eine chirurgische
Operation, bei der eine rupturierte Bandscheibe entfernt wird.
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Der
Begriff „Endoskop" bedeutet ein fiberoptisches
Gerät zur
genauen Beobachtung von Geweben innerhalb des Körpers wie zum Beispiel ein
Laparoskop oder ein Arthroskop.
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Der
Begriff „fibröses Gewebe" bedeutet eine Narbe
oder Verwachsungen.
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Der
Begriff „Hyaluronsäure" („HA") bedeutet ein anionisches
Polysaccharid, gebildet aus wiederholten Disaccharideinheiten aus
N-Acetyl-glucosamin und Glucuronsäure. HA ist ein natürlicher
Bestandteil der extrazellulären
Matrix im Bindegewebe.
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Der
Begriff „Hydratation" (auch „Aufquellen") bedeutet den Vorgang
der Flüssigkeitsaufnahme
durch eine Polymerlösung.
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Der
Begriff „Hydratationsverhältnis" (auch „Aufquellungsverhältnis") bedeutet das Nassgewicht
einer hydratisierten Membran minus das Trockengewicht, geteilt durch
das Trockengewicht, × 100%.
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Der
Begriff „Hydrogel" bedeutet ein dreidimensionales
Geflecht von hydrophilen Polymeren, in denen eine große Menge
Wasser vorhanden ist.
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Der
Begriff „Laminektomie” bedeutet
ein chirurgisches Verfahren, bei dem eine oder mehrere Wirbelbogenplatten
entfernt werden.
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Der
Begriff „Laparoskop" bedeutet eine Optik
mit geringem Durchmesser, die durch eine Punktionswunde in den Bauchraum
eingebracht wird und zur Bildgebung während minimal invasiver, chirurgischer
Verfahren verwendet wird.
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Der
Begriff „Membran-pH-Wert" bedeutet den pH-Wert
der Gießlösung, aus
der die Membran hergestellt wird.
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Der
Begriff „Mesothel" bedeutet das Endothel,
das die Pleura-, Perikard- und Peritonealhöhlen auskleidet.
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Der
Begriff „Peritoneum" bedeutet die seröse Membran,
welche die Bauchhöhle
auskleidet und die inneren Organe umgibt.
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Der
Begriff „Polyethylenoxid" bedeutet das nicht
ionische Polyether-Polymer, das aus Ethylenoxidmonomeren gebildet
ist.
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Der
Begriff „Gewebsischämie" bedeutet Mangel
an Blutfluss zu lebenden Geweben.
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Die
vorliegende Erfindung ist auf eine Antiadhäsionsmembran, die in einem
Verfahren zum Verringern der Bildung von Verwachsungen während oder
nach einer Operation von Nutzen ist, gerichtet. Komplexe werden üblicherweise
hergestellt, indem entsprechende Mengen und Zusammensetzungen von
CPS und PE in Lösung
zusammengemischt werden, die Lösung
dann wahlweise auf einen gewünschten
pH-Wert angesäuert wird,
um einen angesäuerten
Assoziationskomplex zu bilden, und die Lösung dann, wenn gewünscht, auf
eine geeignete, glatte Fläche
gegossen wird und man die Mischung entweder bei vermindertem (>0,01 Torr) oder normalem
(760 Torr) Atmosphärendruck
trocken lässt,
um eine Membran zu bilden. Der Assoziationskomplex kann zwischen
Geweben, die während
der Wundheilung untereinander Verwachsungen bilden würden, angebracht
werden. Der Komplex verbleibt für
unterschiedliche Zeitdauern an Ort und Stelle, abhängig von
seiner Zusammensetzung, Herstellungsmethode und von seiner Behandlung
nach der Herstellung. Dann, wenn die Gewebe im Wesentlichen verheilt
sind, baut sich der Komplex ab und/oder löst sich auf und wird aus dem
Körper
entfernt.
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Membranen
gemäß der Erfindung
können
mit einem gewünschten
Maß an
Festigkeit, unterschiedlichen Geschwindigkeiten von Bioresorbierbarkeit,
unterschiedlichen Graden von Wirksamkeit gegen Verwachsungen und
unterschiedlichen Graden von antithrombogenen Eigenschaften hergestellt
werden.
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Obwohl
der genaue Mechanismus der Bildung von Assoziationskomplexen nicht
vollständig
bekannt ist, besagt eine Theorie, dass es zur Wasserstoffbrückenbindung
zwischen den Carboxylresten des Polysaccharids und den Ether-Sauerstoffatomen
des Polyethers kommt. Siehe Dieckman et al., Industrial and Engineering
Chemistry 45(10): 2287–2290
(1953). 1 veranschaulicht diese Theorie.
Der pH-Wert der Polymerlösung,
aus der die Membran gegossen wird (der Gießlösung"), wird mittels einer geeigneten Säure sorgfältig auf
einen sauren pH-Wert titriert. Die ursprünglich neutralen, anionischen
Polysaccharid-Carboxylgruppen werden durch die Zugabe der Säure (zum
Beispiel Chlorwasserstoffsäure)
zu der gemischten Polymer-Gießlösung in
protonierte, freie Karbonsäuregruppen
umgewandelt. Die protonierten Carboxylreste können anschließend elektrostatisch
an die Ether-Sauerstoffatome des Polyethers binden, womit sie Wasserstoffbrückenbindungen,
eine Art von Dipol-Dipol-Wechselwirkung, bilden.
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Ein
Herabsetzen des pH-Werts der Gießlösung steigert die Zahl protonierter
Carboxylreste, was die Zahl möglicher
Wasserstoffbrückenbindungen
mit dem Polyether erhöht.
Dies verstärkt
das Polymergeflecht und führt
zu einer festeren, dauerhafteren, weniger löslichen und weniger bioresorbierbaren
Membran. Andererseits sind, wenn die Gießlösung einem neutralen pH-Wert
nahe ist, die Carboxylgruppen auf dem Carboxypolysaccharid mehr
negativ geladen und stoßen
somit sowohl einander als auch die Ether-Sauerstoffatome des PE ab, was zu einem
schwach gebundenen Gel mit wenig oder keiner strukturellen Integrität führt.
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Zum
Zweck der Veranschaulichung können
drei Fälle
solcher Interaktionen wie in 1 gezeigt
unterschieden werden. Die Figur zeigt eine schematische Darstellung
der möglichen
intermolekularen Komplexbildung, in der vier Carboxymethylgruppen
aus einer Carboxypolysaccharid-(CPS)-Kette gegenüber von vier Ether-Sauerstoffatomen
aus einer Polyether-(PE)-Kette angeordnet sind. 1a zeigt
die Situation, die bei einem pH-Wert von etwa 7 bestehen würde. Bei
einem neutralen pH-Wert sind die Carboxylreste dissoziiert; so wird
zwischen den Ether-Sauerstoffatomen des PE und den negativ geladenen
Carboxymethylgruppen des CPS kein mit Wasserstoffbrückenbindungen
verbundener Komplex gebildet. 1b zeigt
die Situation, die bei einem pH-Wert von etwa 2 bestehen würde. Bei
einem niedrigen pH-Wert sind die meisten der Carboxylreste protoniert;
so sind die meisten über
Wasserstoffbrücken
an die Ether-Sauerstoffatome des PE gebunden. 1c zeigt
die Situation, die bei einem pH-Wert von ungefähr 3–5 bestehen würde. Bei
dem PKa Wert des CPS von etwa 4,4 ist die Hälfte der Carboxylgruppen protoniert
und somit über
Wasserstoffbrücken
an die entsprechenden Ether-Sauerstoffatome
des PE gebunden. Innerhalb dieses Zwischenbereichs von pH-Werten kann
der Grad der Vernetzung gemäß der vorliegenden
Erfindung sorgfältig
angepasst werden (2).
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Membranen,
die gemäß 1b hergestellt sind, sind ähnlich wie
diejenigen, die von Smith et al. (1968) beschrieben wurden. Ihnen
fehlen die verschiedenen Schlüsselmerkmale
der idealen Membran zum Verhindern von Verwachsungen. Die Membranen
mit niedrigen pH-Werten hydratisieren schlecht. Ferner sind sie
auf Berührung
hin rau, nicht geschmeidig und schlecht löslich. Weil sie unlöslich sind,
würden
sie nicht in einem ausreichend kurzen Zeitraum aus dem Körper beseitigt
werden. Außerdem
geben sie wegen des hohen Säuregrades
der Gießlösung eine
im Vergleich zu pH-neutraleren Membranen relativ größere Menge
von Säure
an das Gewebe ab. Physiologische Mechanismen können Schwierigkeiten dabei
haben, diese Säurelast
zu neutralisieren, bevor ein Gewebeschaden auftritt. Somit haben
sie eine mangelhafte Biokompatibilität.
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Im
Gegensatz zu den oben beschriebenen Membranen auf dem bisherigen
Stand der Technik (ehrt die vorliegende Erfindung Membranen zum
Verhindern von Verwachsungen wie in 1c schematisch
dargestellt. Diese Membranen werden in einem Zwischenbereich von
pH-Werten, üblicherweise
zwischen ungefähr 3
und 5, hergestellt, so dass der Umfang der Vernetzung weder zu groß ist, was
zu Komplexen, die sich nicht schnell genug auflösen würden, führen würde, noch zu klein ist, was
zu Komplexen, die sich nicht schnell genug auflösen würden, führen würde, noch zu klein ist, was
zu einem Komplex, der sich zu schnell zersetzen würde, führen würde. Weiterhin ändert ein
Variieren der pH-Werte der Gießlösungen die
rheologischen Eigenschaften der Lösung (Tabelle 1) und ändert die
physikalischen Eigenschaften von den Membranen, die aus diesen Lösungen hergestellt
werden (Tabelle 2).
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Das
Herstellen von Membranen aus CPS/PE-Gießlösungen erfordert nur, dass
die Lösung
aus CPS und PE leicht gehandhabt werden kann. Verdünnte Lösungen (bis
zu etwa 10% Gewicht/Volumen) von CPS sind leicht zu handhaben und
Lösungen
von etwa 2% CPS sind leichter zu handhaben. Lösungen von PEO bis zu 20% (Gewicht/Volumen)
können
hergestellt und gehandhabt werden und Lösungen von etwa 1% nach Gewicht
sind leicht zu handhaben.
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Das
Carboxypolysaccharid kann von jeder biokompatiblen Art sein, einschließlich Carboxymethylcellulose
(CMC), Carboxyethylcellulose, Chitin, Hyaluronsäure, Stärke, Glykogen, Alginat, Pektin,
Carboxymethyldextran, Carboxymethylchitosan und Glucosaminoglykane
wie zum Beispiel Heparin, Heparinsulfat und Chondroitinsulfat, aber
nicht darauf beschränkt.
Vorzugsweise Carboxymethylcellulose oder Carboxymethylcellulosesulfat.
Vorzugsweise wird Carboxymethylcellulose oder Carboxyethylcellulose
verwendet. Bevorzugter ist das Carboxypolysaccharid Carboxymethylcellulose.
Das Molekulargewicht des Carboxypolysaccharids kann von 100 kd bis
10.000 kd reichen. CPS im Bereich von 600 kd bis 1000 kd funktionieren
gut und CPS von 700 kd funktioniert gut und ist leicht kommerziell
zu beziehen.
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In ähnlicher
Weise ist der verwendete Polyether nicht ausschlaggebend. Der bevorzugte
Polyether der vorliegenden Erfindung ist Polyethylenoxid (PEO).
Während
CMC-Natrium an sich als Barriere gegen Verwachsungen in einer Gel-Formulierung
verwendet wurde, haben CMC/PEO-Membranen einige einzigartige Eigenschaften,
die zum Verhindern von Verwachsungen nützlich sind.
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Membranen,
die zusammen aus CMC und PEO angefertigt sind, sind flexibler als
aus CMC allein hergestellte Membranen, die hart und steif sind.
Die Membranen können
während
einer Operation entsprechend gehandhabt werden, damit sie sich der
Form, die für
ein enges Anhaften an eine Vielfalt von Geweben erforderlich ist,
genau anpassen. Ferner verleiht die Aufnahme von PEO in den Komplex
antithrombogene Eigenschaften, welche dabei helfen, Verwachsungen
zu verhindern, indem sie das Anhaften von Blutproteinen und Plättchen an
die Membran herabsetzen (Amiji, Biomaterials, 16: 593–599 (1995);
Merill, E.W., PEO and Blood Contact in Polyethylene Glycol Chemistry – Biotechnical
and Biomedical Applications, Harris J.M. (Hrsg.), Plenum Press,
NY, 1992; Chaikof et al., A.I. Ch.E. Journal 36(7): 994–1002 (1990)).
PEO-enthaltende Membranen vermindern den Zugang von Fibringerinnseln
zu Gewebeoberflächen
noch mehr als eine Membran, die CMC allein enthält. Eine Steigerung der Flexibilität von CMC/PEO-Membranen
ohne eine Beeinträchtigung
der Reißfestigkeit
oder Flexibilität
verbessert die Handhabungseigenschaften der Membran während der
Operation. Der Bereich des Molekulargewichts des Polyethers wie
in dieser Erfindung eingesetzt kann von 5 kd bis 8000 kd reichen.
Polyether im Bereich von 100 kd bis 5000 kd funktionieren gut und
sind leicht kommerziell erhältlich.
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Ein
Verändern
des Verhältnisses
des Polysaccharids und des Polyethers verändert viskoelastische Eigenschaften
der Lösungen
(Tabellen 4, 5) und ergibt verschiedene Grade der Vorbeugung gegen
Verwachsungen und von antithrombotischen Wirkungen. Eine Steigerung
des Prozentsatzes von CPS erhöht
die biologische Haftfähigkeit,
vermindert aber die antithrombogene Wirkung. Andererseits erhöht eine
Steigerung des Prozentsatzes von PE die antithrombogene Wirkung,
vermindert aber die biologische Haftfähigkeit. Der Prozentsatz von
Carboxypolysaccharid zu Polyether kann von 10% bis zu 95% nach Gewicht
betragen, vorzugsweise zwischen 50% und 90% und sollte am meisten
bevorzugt 90% bis 95% betragen. Umgekehrt kann der Prozentsatz von
Polyether zu CPS von 5% bis zu 90% betragen, vorzugsweise von 5%
bis 50% und sollte am meisten bevorzugt etwa 5% bis 10% betragen.
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Die
Festigkeit der Verbindung und somit die physikalischen Eigenschaften
des Assoziationskomplexes zwischen dem CPS und dem PE können genau
reguliert werden. Ein Herabsetzen des pH-Werts des Assoziationskomplexes
steigert den Umfang der Vernetzung durch Wasserstoffbrücken. In ähnlicher
Weise steigert eine Erhöhung
des Grads der Substitution des Carboxypolysaccharids in der Membran
bei jedem gegebenen pH-Wert die Vernetzung innerhalb des Assoziationskomplexes
und vermindert dadurch die Löslichkeit
und daher die Bioresorbierbarkeit des Komplexes. Membranen, die
aus Polymerlösungen
mit niedrigem pH-Wert angefertigt wurden, sind im Allgemeinen härter und
steifer, lösen
sich langsamer auf und haben daher längere Verweildauem in Geweben
als Membranen, die aus Lösungen
mit höherem
pH-Wert oder aus Hydrogelen angefertigt wurden. Membranen aus Polymer
mit niedrigem pH-Wert sind im Allgemeinen in Situationen, in denen der
Zeitraum der Bildung von Verwachsungen lang sein kann, oder in Geweben,
die langsam heilen, nützlich. Solche
Situationen können
bei der Genesung nach Operationen an Bändern und Sehnen, Gewebearten,
die typischerweise langsam heilen, eintreten. Somit könnte eine
langlebige Membran die Bildung von Verwachsungen zwischen diesen
Gewebearten auf ein Mindestmaß reduzieren.
Membranen von niedrigem pH-Wert sind jedoch auf Berührung hin
rau, brechen leicht, wenn sie geknickt werden, und neigen dazu,
leicht zu zerbrechen.
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Demgegenüber sind
Membranen, die aus Lösungen
mit einem höheren
pH-Wert angefertigt wurden, flexibler und leichter einzusetzen als
Membranen, die aus Lösungen
mit niedrigerem pH-Wert angefertigt wurden. Sie sind biologisch
haftfähiger
und zersetzen sich biologisch schneller als Membranen, die bei einem niedrigeren
pH-Wert hergestellt wurden, und sind daher nützlicher, wenn die Dauer der
Bildung von Verwachsungen kurz ist. Diese Membranen fühlen sich
glatt an, sind geschmeidig und können
im Vergleich mit Membranen, die aus Lösungen mit niedrigem pH-Wert
hergestellt wurden, ohne so viel Bersten oder Zerbrechen geknickt
werden.
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Der
pH-Wert des Assoziationskomplexes der vorliegenden Erfindung liegt
zwischen 3 und 6. Für
bestimmte Verwendungszwecke wird ein pH-Wert von etwa 4,1 bevorzugt,
wo ein erwünschtes
Gleichgewicht zwischen der biologischen Haftfähigkeit, gegen Verwachsungen
gerichteten Eigenschaften, den Geschwindigkeiten der Bioresorbierbarkeit
und der Biokompatibilität
für die
meisten der in der vorliegenden Erfindung in Erwägung gezogenen Einsatzmöglichkeiten
vorliegt.
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Biologische
Haftfähigkeit
ist als das Anhaften von Makromolekülen an biologischem Gewebe
definiert. Biologische Haftfähigkeit
ist beim Verhindern von postoperativen Verwachsungen wichtig, weil
die mögliche Barriere
nicht von der Stelle der Operation weggleiten darf, nachdem sie
dort angebracht worden ist. Sowohl CMC als auch PEO sind einzeln
betrachtet biologisch adhäsiv
(siehe zum Beispiel Bottenberg et al., J. Pharm. Pharmacol. 43:
457–464
(1991)). Wie andere Polymere, von denen bekannt ist, dass sie aufquellen,
wenn sie Wasser ausgesetzt werden, sind auch CMC/PEO-Membranen adhäsiv.
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Hydratation
trägt zur
biologischen Haftfähigkeit
von Membranen bei (Gurney et al, Biomaterials 5: 336–340 (1984);
Chen et al, Compositions Producing Adhesion Through Hydration, In:
Adhesion in Biological Systems, R.S. Manly (Hrsg.) Acad. Press NY
(1970), Kapitel 10). Eine mögliche
Ursache für
diese Erscheinung besteht dann, dass mit gesteigerter Hydratation
mehr Ladungen auf der CMC zugänglich
gemacht und damit zum Binden an Gewebeproteine verfügbar gemacht
werden. Überschießende Hydratation
ist aber für
die Bioadhäsion
nachteilig. Somit besteht ein Mittel zum Kontrollieren der biologischen
Haftfähigkeit
von Membranen darin, ihre Hydratationseigenschaften zu kontrollieren.
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Die
Membranen der vorliegenden Erfindung hydratisieren schnell in PBS-Lösung (3).
Dieses Verhalten ahmt das von Membranen, die während einer Operation auf feuchte
Gewebe aufgebracht werden, nach. Die Hydratation der Membranen steigert
sowohl die Dicke der Barriere als auch ihre Flexibilität, womit
es ihr ermöglicht
wird, sich an die Form der Gewebe, die während des Zeitraums, innerhalb
dessen sich Verwachsungen bilden könnten, zu trennen sind, anzupassen.
Das Hydratationsverhältnis
(% Steigerung der Masse aufgrund von Absorption von Wasser) der
Membran beträgt
500%–4000%,
vorzugsweise 700%–3000%,
am meisten bevorzugt 2000% (4).
-
Zusätzlich zum
Absenken des pH-Werts des Assoziationskomplexes wird eine gesteigerte
intermakromolekulare Verbindung erreicht, indem CPS mit einem erhöhten Grad
der Carboxylsubstitution verwendet werden. Durch Steigern der Dichte
von protonierbaren Carboxylresten auf dem CPS besteht eine steigende
Wahrscheinlichkeit für
eine Bildung von Wasserstoffbrückenbindungen
auch bei einem relativ hohen pH-Wert. Der Grad der Substitution
muss größer als
0 sein, das heißt,
es müssen
einige Carboxylreste zur Bildung von Wasserstoffbrückenbindungen
zur Verfügung
stehen. Jedoch beträgt
für Cellulosederivate,
in denen für
jedes Mol des Saccharids 3 Mol Carboxylreste vorliegen können, die
obere Grenze theoretisch 3. Somit beträgt der d.s. (engl. Abkürzung für „degree
of substitution",
Grad der Substitution) in der weitesten Anwendung der Erfindung mehr
als 0 und bis zu und einschließlich
3. Vorzugsweise liegt der d.s. zwischen 0,3 und 2. CPS mit einem
d.s. zwischen 0,5 und 1,7 funktionieren gut und CPS mit einem d.s.
von etwa 0,65–1,45
funktionieren gut und sind kommerziell erhältlich.
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Die
Erfindung stellt auch ein Hydrogel, das erhalten werden kann, indem
man eine Membran der vorliegenden Erfindung an der Stelle einer
Operation hydratisiert, bereit. Vorzugsweise hat das besagte Hydrogel eine
Viskosität
zwischen 2000 und 90000 cps.
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Die
Komplexe der vorliegenden Erfindung sind dazu vorgesehen, eine begrenzte
Verweildauer im Körper
zu haben. Nachdem die getrockneten Membranen einmal auf die Stelle
einer Operation aufgebracht worden sind, hydratisieren sie schnell,
verwandeln sich in eine Gel-ähnliche
Folie und sind dazu vorgesehen, für einen begrenzten Zeitraum
als Barriere zu dienen. Nachdem die Heilung im Wesentlichen stattgefunden
hat, löst
sich die gegen Verwachsungen gewandte Barriere natürlicherweise
auf und die Bestandteile werden aus dem Körper beseitigt. Die zum Reinigen
des Körpers
benötigte
Zeit sollte wegen der verstärkten
Regulierung von Geräten,
die dazu vorgesehen sind, länger
als 30 Tage im Körper
zu verbleiben, durch die Bundesbehörde zur Überwachung von Nahrungs- und
Arzneimitteln vorzugsweise nicht mehr als 29 Tage betragen.
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Die
Mechanismen für
die Bioresorption von CMC/PEO-Komplexen sind nicht gut verstanden.
Ein früher
Schritt im Vorgang der Bioresorption ist jedoch das Löslichmachen
des Geflechts aus CMC und PEO. Somit führt eine Steigerung der Löslichkeit
des Komplexes zu einer Erleichterung des Beseitigens der Bestandteile
aus dem Gewebe (5). CMC und PEO können, wenn
sie löslich
sind, in den Kreislauf diffundieren und zur Leber und den Nieren
transportiert werden, wo sie verstoffwechselt oder auf eine andere
Art und Weise aus dem Körper
eliminiert werden können.
Zusätzlich
kann eine enzymatische Wirkung Kohlenhydrate abbauen. Es ist möglich, dass
Enzyme, die in Neutrophilen und in anderen Entzündungszellen enthalten sind,
die Polymergeflechte abbauen können
und dadurch die Eliminationsrate der Bestandteile aus dem Körper steigern.
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Der
Abbau und die Geschwindigkeit des Löslichmachens und der Zerstörung der
Membran werden durch sorgfältige
Einstellung des pH-Werts während
der Bildung der Assoziationskomplexe, durch Variieren von Verhältnisses
von CPS zu PE und durch die Wahl eines geeigneten Grades der Substitution
des CPS und die Molekulargewichte des PE und CPS beeinflusst. Ein
Verringern des Molekulargewichts von CPS steigert seine Löslichkeit.
(Kulicke et al., Polymer 37(13): 2723–2731 (1996)). Die Beanspruchbarkeit
der Membran kann auf die chirurgische Anwendung zugeschnitten werden.
Zum Beispiel können
bestimmte chirurgische Anwendungen (zum Beispiel Wirbelsäule oder
Sehne) eine stärkere,
dauerhaftere Membran als andere (wie zum Beispiel intraperitoneale
Anwendungen) erfordern. Eine Beeinflussung der oben erwähnten, experimentellen Variablen
erlaubt die Herstellung und den Einsatz von Produkten mit unterschiedlichen
Verweildauem im Körper.
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Die
Biokompatibilität
des Komplexes der vorliegenden Erfindung ist eine Funktion seines
Säuregehaltes.
Ein in hohem Maße
saurer Komplex gibt eine relativ größere Last an Gesamtsäure an ein
Gewebe ab als dies ein mehr neutraler Komplex macht. Zusätzlich müssen physiologische
Mechanismen die Säurelast
umso schneller durch Puffern, Verdünnung oder andere Mechanismen
der Reinigung kompensieren, je schneller Wasserstoffionen aus einem
Komplex dissoziieren. Um die Geschwindigkeit und die Gesamtmenge
der von einer Membran in vivo freigesetzten Säure zu imitieren, werden Membranen
in PBS-Lösungen
eingebracht und der Grad der Ansäuerung
der PBS wird gemessen. Zusätzlich
zum pH-Wert der Membran beeinflusst auch die Zusammensetzung der
Membran die an den Körper
abgegebene Säurelast. 6 und
die Tabellen 3 und 6 zeigen die Ergebnisse von Untersuchungen, die
konzipiert wurden, um die Abgabe von Säure an Gewebe durch Membranen
zu imitieren.
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Nach
ihrer Herstellung können
die Membranen modifiziert werden, um den besonderen Bedürfnissen des
Verwenders gerecht zu werden. Zum Beispiel können relativ bioresorbierbare
Membranen unlöslicher
gemacht werden, indem man sie mit Lösungen, die eine Säure, zum
Beispiel Chlorwasserstoffsäure,
Schwefelsäure,
Phosphorsäure,
Ethansäure
oder Salpetersäure,
aber nicht darauf beschränkt,
enthalten, behandelt, das "Säureverfahren". Vorzugsweise senkt
in dieser Ausführungsform
die besagte Behandlung den pH-Wert unter 3,0 ab.
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Umgekehrt
kann eine relativ unresorbierbare, saure Membran biologisch resorbierbarer
und biologisch haftfähiger
gemacht werden, indem der pH-Wert der Membran angehoben wird, indem
sie mit Alkali wie zum Beispiel mit Ammoniak (das alkalische" Verfahren) oder
mit gepufferten Lösungen
wie zum Beispiel mit Phosphatpuffer (PB) oder mit Phosphat-gepufferter
Salzlösung
(PBS; die "Pufferverfahren") aufbereitet wird.
Aufgrund der Biokompatibilität
von Phosphatpuffern wird eine 10 mM Lösung von PBS bei einem pH-Wert
von 7,4 bevorzugt. Darüber
hinaus kann der pH-Wert einer Membran gepuffert werden, ohne die
Vorteile von Membranen, die bei einem niedrigeren pH-Wert hergestellt
sind, zu beseitigen. So wird eine ursprünglich saure Membran langsam
hydratisieren und eine relativ lange Verweildauer haben, auch wenn
ihr pH-Wert durch Alkali- oder Pufferbehandlung angehoben wird.
Vorzugsweise wird in dieser Ausführungsform
der pH-Wert der Membran auf 6,0 angehoben.
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Tabelle
7 zeigt die Auswirkungen einer Behandlung mit Ammoniak auf die Eigenschaften
von CMC/PEO-Membranen. Eine in hohem Maße saure Originalmembran (pH
2,03) säuerte
eine PBS-Pufferlösung
mit einem ursprünglichen
pH-Wert von 7,40 an, indem sie ihren pH-Wert auf 4,33 absenkte.
Nachdem diese Membran in PBS-Lösung
eingetaucht wurde, hydratisierte sie auf mehr als das 2,5 Fache
ihres ursprünglichen
Trockengewichts und nach 4 Tagen in PBS verlor diese Membran ungefähr 29% ihrer
ursprünglichen Masse.
In einer identischen Membran neutralisierte eine Inkubation über 1 Minute
in einer 0,5 N Ammoniaklösung
die Membran im Wesentlichen, so dass sie weniger Wasserstoffionen
in die Pufferlösung
freisetzte und der pH-Wert der PBS-Lösung nahezu neutral blieb (pH
7,29).
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Tabelle
8 zeigt die Wirkungen von Behandlung mit Phosphatpuffer auf die
Eigenschaften von CMC/PEO-Membranen. Membranen, die über zunehmend
lange Zeitdauern mit 50 mM Phosphatpufferlösung behandelt waren, hatten
zunehmend neutrale pH-Werte, wie durch ihre verminderte Freisetzung
von Säure
in eine PBS-Lösung
beurteilt wurde. In ähnlicher
Weise neutralisierte PBS (10 mM Phosphatpuffer) die Säure in Membranen
(Tabelle 9). Daher können
Membranen, die physiologisch mit Geweben kompatibel sind, hergestellt
werden, die Membranen behalten sogar, weil sie bei einem sauren
ursprünglichen
pH-Wert, der einen Assoziationskomplex schafft, hergestellt werden,
die gewünschten
Eigenschaften des ursprünglichen
Komplexes bei.
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Zusätzlich können mehrlagige
Membranen hergestellt werden, zum Beispiel, um eine innere Membran mit
einem niedrigen pH-Wert, umgeben von einer äußeren Membran, die bei einem
höheren
pH-Wert hergestellt wurde, aufzunehmen. Diese Zusammenstellung erlaubt
die Einführung
einer Membran mit Langzeitstabilität und einer niedrigen Geschwindigkeit
der Bioresorbierbarkeit der inneren Membran, während die Nebenwirkungen von
Membranen mit niedrigem pH-Wert wie zum Beispiel Gewebeschaden und
die Stimulation von entzündlichen
Reaktionen auf ein Mindestmaß reduziert
werden. Darüber
hinaus ist der äußere Teil
mit einem hohen pH-Wert biologisch haftfähiger als Membranen mit niedrigen
pH-Werten, was sicherstellt, dass eine solche Membran sicherer an
der Stelle verbleibt.
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Es
können
auch mehrlagige Membranen hergestellt werden, die weiter mehrere
Lagen von Membranen aus CPS und PE umfassen. Eine solche Membran
könnte
die Flexibilitätseigenschaften,
die gegen Verwachsungen gerichteten Eigenschaften und die Löslichkeitseigenschaften
der Seite, die eine Mischung aus CPS und PE ist, haben und die Eigenschaft
des reinen Materials auf der anderen Seite haben. Zum Beispiel ist
biologische Haftfähigkeit
eine Eigenschaft von CPS und eine reine CPS-Seite hätte den
höchsten
Grad von biologischer Haftfähigkeit.
Alternativ hätte
eine reine PE-Membran die am höchsten
ausgeprägten
antithrombogenen Eigenschaften. Somit kann eine Membran, welche
die gewünschten
Eigenschaften eines jeden Bestandteils enthält, hergestellt werden.
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Es
können
Membranen, die Arzneimittel, die an die Stelle einer Operation abgegeben
werden sollen, enthalten, hergestellt werden. Die Aufnahme von Arzneimitteln
in Membranen ist in Schiraldi et al.,
U.S.
Patent Nr. 4.713.243 beschrieben. Die Aufnahme kann entweder
im Stadium der Herstellung erfolgen oder es kann später während des
Aufbereitens der Membran vor dem Einbringen zugegeben werden. Arzneimittel,
welche die Bildung von Verwachsungen hemmen können, schließen antithrombogene
Wirkstoffe wie zum Beispiel Heparin oder Gewebeplasminogenaktivator,
Arzneimittel, die entzündungshemmend
sind, wie zum Beispiel Aspirin, Ibuprofen, Ketoprofen oder andere,
nichtsteroidale entzündungshemmende
Arzneimittel ein. Weiterhin können
Hormone, chemotaktische Faktoren, Analgetika oder Anästhetika
entweder während
der Herstellung oder während
des Aufarbeitens zu den Membranen gegeben werden. Jedes Arzneimittel
oder jeder andere Wirkstoff, das oder der mit den Bestandteilen
und der Herstellung der Membran kompatibel ist, kann mit der vorliegenden
Erfindung verwendet werden.
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Die
Erfindung stellt auch die Verwendung eines CPS und eines PE in der
Herstellung einer Membran wie oben definiert zur Verwendung in einem
Verfahren zum Vermindern der Bildung von Verwachsungen bereit, umfassend
die Schritte des:
- (a) Schaffens eines Zugangs
zur Stelle einer Operation und
- (b) Einbringens der Membran an besagte Stelle.
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Die
Arten der Chirurgie, bei denen die Membranen eingesetzt werden können, sind
nicht beschränkt. Beispiele
von chirurgischen Verfahren beinhalten abdominal, ophthalmisch,
orthopädisch,
gastrointestinal, thorakal, kranial, kardiovaskulär, gynäkologisch,
arthroskopisch, urologisch, plastisch oder muskulär-skelettal.
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Zwischen
67% und 93% aller Laparotomien und Laparoskopien führen zur
Bildung von Verwachsungen. Spezielle abdominelle Verfahren schließen Operationen
an den Därmen,
der Appendix, Cholezystektomie, Hernienoperation, Lösung von
peritonealen Verwachsungen, Niere, Blase, Hamröhre und Prostata ein.
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Gynäkologische
Operationen schließen
Operation zum Behandeln von Unfruchtbarkeit aufgrund von doppelseitiger
Eileitererkrankung mit Verwachsungen, die an den Ovarien, den Eileitern
oder Fimbrien ansetzen, ein. Solche Operationen schließen Salpingostomie,
Salpingolyse und Ovariolyse ein. Weiterhin schließen gynäkologische
Operationen die Entfernung von Endometriose, das Verhindern einer
Neubildung von Verwachsungen, die Behandlung von ektopischer Schwangerschaft,
Myomektomie aus Uterus oder Fundus und Hysterektomie ein.
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Operationen
am muskulär-skelettalen
System schließen
lumbale Laminektomie, lumbale Diskektomie, Chirurgie an den Beugesehnen,
Spondylodese und Ersatz oder Wiederherstellung von Gelenken ein.
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Operationen
am Brustkorb, die mit einer Stemotomie verbunden sind, können wegen
der Bildung von Verwachsungen zwischen dem Herzen oder der Aorta
und dem Brustbein nach einer Erstoperation gefährlich sein. Diese Operationen
schließen
Bypassanastomosen und Herzklappenersatz ein.
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Weil
viele kraniale Operationsverfahren mehr als eine Maßnahme erfordern,
können
Verwachsungen, die den Schädel,
die Dura und die Rinde einbeziehen, die sekundären Verfahren komplizieren.
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Chirurgische
Einsätze
am Auge schließen
die Chirurgie des Strabismus, filtrierende Glaukomoperationen und
Maßnahmen
an den Tränenwegen
ein.
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Allgemeine Verfahren zum Untersuchen
und Bewerten von Antiadhäsionsmembranen
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Hydratationsverhältnis von
Membranen
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Um
die Rate der Hydratation und das Hydratationsverhältnis von
Membranen zu bestimmen, wurden trockene Membranstücke, vorzugsweise
160 mg, einzeln in ein Glasfläschchen
gegeben und 20 ml phosphatgepufferte Salzlösung (PBS, 10 mM, pH 7,4, Sigma
Chemical Company, St. Louis, MO) wurden zugegeben. Die Membranen
hydratisieren, womit sie weiche Folien aus Hydrogel bilden. Nach
einer bestimmten Zeitdauer (üblicherweise
1 Stunde bis 5 Tage) wurde jede der hydratisierten Membranen aus
dem Testfläschchen
entfernt und in eine Polystyren-Petrischale gegeben. Überschüssiges Wasser
wurde unter Verwendung einer Einwegpipette und durch Abtupfen der
Membran mit saugfähigem
Papier entfernt. Jede Membran wurde dann gewogen und das Hydratationsverhältnis (%
H) wurde nach der folgenden Formel bestimmt:
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Löslichkeit
von CPS/PE-Membranen
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Um
die Löslichkeit
von CPS/PE-Membranen zu bestimmen, maßen wir die relative Löslichkeit
und die Stabilität
der Membranen in Wasser als Funktion ihren chemischen Zusammensetzungen.
Die Löslichkeit
der Membranen in Wasser korreliert mit der Resorptionszeit der Membranen
in vivo.
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Üblicherweise
wird die Untersuchung in Verbindung mit den oben behandelten Hydratationsmessungen
durchgeführt.
Allerdings nehmen die Membranen während der Hydratationsuntersuchung
infolge der Einwirkung von PBS Salz auf. Dieses zusätzliche
Salz führt
zu einem artifiziell hohen Trockengewicht. Daher tränkten wir
nach dem Bestim men des Hydratationsverhältnisses die Membranen in deionisiertem
Wasser (30 ml 30 Minuten lang), um das in das Polymergeflecht aufgenommene
Salz zu entfernen. Das Wasser wurde abgegossen und ein frisches
Aliquot von 30 ml deionisierten Wassers wurde zugegeben. Man ließ die Membranen
weitere 30 Minuten lang einweichen, sie wurden aus den Petrischalen
herausgenommen, trockengetupft und zum Trocknen in einen Konvektionsofen
mit natürlicher
Luftumwälzung
bei 50°C
gegeben.
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Die
zum Trocknen benötigte
Zeit war von der Wassermenge, die von der Membran absorbiert worden war,
abhängig.
In hohem Maße
hydratisierte, einem Gel ähnliche
Membranen benötigten
bis zu 24 Stunden zum Trocknen, wohingegen teilweise hydratisierte
Membranen nur wenige Stunden zum Trocknen brauchten. Nachdem die
Membranen das überschüssige Wasser
verloren hatten, ließ man
sie sich 1–2
Stunden lang an die Raumtemperatur angleichen, bevor man sie wog.
Die Gewichtsmessungen wurden wiederholt, bis ein konstantes Gewicht
erreicht wurde. Üblicherweise
fand während
dieser Periode aufgrund der Resorption von Feuchtigkeit aus der
Luft eine gewisse Rehydratation der Membran statt.
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Nach
dem oben beschriebenen Prozess der Entsalzung wurden die Membranen
in Petrischalen, die 30 ml deionisiertes Wasser enthielten, gelegt,
um für
Dauern von 20 Minuten bis zu 5 Tagen zu hydratisieren. Vorläufige Untersuchungen
zeigten, dass sich die Membranen bei pH-Werten im Bereich von 6
und darunter während
der Dauer der Entsalzung von 1 Stunde nicht auflösten.
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Die
Löslichkeit
(S) der Membranen wurde unter Einsatz der folgenden Formel berechnet:
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Die
Trockenmasse vor dem Einweichen ist die Masse nach der Entsalzung
und die Trockenmasse nach dem Einweichen ist die Masse nach der
Periode der Hydratation in Wasser.
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Bestimmung der von den Membranen
abgegebenen Säurelast
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Diese
Untersuchung wurde in Verbindung mit den oben beschriebenen Hydratations- und Löslichkeitsuntersuchungen
vorgenommen. Die Untersuchung ergibt eine Angabe der Säurelast,
welche die Membran an ein Gewebe abgeben könnte, wenn sie als Implantat
in ein Tier oder einen Menschen eingebracht wird. Nach der Herstellung
wurden die Membranen in eine PBS-Lösung eingelegt, der Komplex
setzte in einer zeitabhängigen
Art und Weise Protonen frei, was zu einer messbaren Abnahme des
pH-Werts der PBS-Lösung
führte.
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Die
Untersuchung der Säurelast
wurde unter Verwendung eines pH-Messgeräts Modell 40 (Beckman Instruments,
Fullerton, CA) durchgeführt.
160 mg trockene Membran wurden in ein Glasfläschchen eingebracht und 20
ml PBS wurden zugegeben. Der anfängliche
pH-Wert der PBS-Lösung
betrug 7,40; der pH-Wert dieser Lösung wurde allmählich erniedrigt,
als die sich Polymere in der Membran teilweise auflösten und
damit mehr protonierte Carboxylreste freilegten. In Membranen, die
in hohem Maße
hydratisiert waren (pH 4–7),
wurde dieser Vorgang beschleunigt, da die Polymerketten durch die
hydrostatischen Kräfte,
die während
des Prozesses der Hydratation erzeugt wurden, auseinander gezogen
wurden.
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Beispiele:
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In
den folgenden Beispielen werden Carboxypolysaccharid/Polyether-Membranen
für CMC
als beispielhaftes Carboxypolysaccharid beschrieben und PEO ist
der beispielhafte Polyether. Es versteht sich, dass Assoziationskomplexe
aus anderen Carboxypolysacchariden und Polyethern in gleicher Weise
hergestellt und verwendet werden können. Somit ist die Erfindung
nicht auf diese Beispiele beschränkt,
sondern kann in jeder gleichwertigen Art und Weise ausgenutzt werden,
ohne von der Erfindung abzuweichen.
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Beispiel 1: Neutrale CMC/PEO-Membranen:
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Carboxymethylcellulose-Natrium
(CMC) vom Typ 7HF PH (MW ungefähr
700 kd; Charge FP 10 12404) wurde von der Aqualon Division von Hercules
(Wilmington, DE) bezo gen. PEO mit einem MW von ungefähr 900 kd
wurde von Union Carbide (Polyox WSR-1105 NF, Charge D 061, Danbury
CT) bezogen; PEO mit einem MW von ungefähr 1000 kd wurde von RITA Corporation
(PEO-3, Charge 0360401, Woodstock, Illinois) bezogen.
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Eine
Membran mit einer Zusammensetzung aus 65% CMC und 35% PEO wurde
wie folgt hergestellt: 6,5 g CMC und 3,5 g PEO wurden trocken in
einer Waagschale vermengt. Ein Labormixer Modell 850 (Arrow Engineering,
PA) wurde verwendet, um 500 ml deionisiertes Wasser bei etwa 750
UPM in eine wirbelnde Bewegung zu versetzen. Die trockene Mischung
aus CMC und PEO wurde allmählich über einen
Zeitraum von 2 Minuten in das gerührte Wasser eingestreut. Als
mit der Auflösung
der Polymere die Viskosität
der Polymermischung zunahm, wurde die Rührgeschwindigkeit allmählich verringert.
Nach etwa 15 Minuten wurde die Rührgeschwindigkeit
bei zwischen 60–120
UPM eingestellt und das Rühren
wurde etwa 5 Stunden lang fortgesetzt, um eine homogene Lösung, die
eine Gesamtpolymerkonzentration (Gewicht/Gewicht) von 2% ohne jegliche
sichtbare Klumpen enthält,
zu erhalten-Anstatt
CMC und PEO vorher zu vermengen, besteht ein alternativer Weg des
Formulierens der Gießlösung für die Membranen
darin, die Polymere einzeln aufzulösen. Das anionische Polymer
CMC kann dann durch Zugeben der entsprechenden Menge von HCl angesäuert werden.
Zum Beispiel wurde eine Menge von 500 ml von 2% CMC, die hergestellt
wurde, indem 10,0 g CMC 7HF in 500 ml deionisiertem Wasser gelöst wurden,
auf einen pH-Wert von 2,6 angesäuert,
indem 2700 μl
konzentrierte Salzsäure
zugegeben wurden ("Lösung A"). Gesondert wurde
eine Menge von 2% PEO (Gewicht/Volumen, 900.000 MW, Lösung B") hergestellt. Die
Lösungen
A und B werden dann unter Einsatz des Laborrührers aus Beispiel 1 in einem
bestimmten Verhältnis
bei 60 UPM gründlich
vermischt. Die Gesamtpolymerkonzentration wurde wie in den Beispielen
1–2 bei
2% (Gewicht/Volumen) gehalten.
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Aus
den Lösungen
wurden Membranen gegossen, indem 20 g der Lösung in runde Polystyren-Petrischalen
von 100 × 15
mm (Fisher Scientific, Santa Clara, CA) gegossen wurden. Die Petrischalen
wurden in einen Laborkonvektionsofen mit natürlicher Luftumwälzung, der
auf 40°–45°C eingestellt
war, gegeben und man ließ sie über Nacht
bei 760 Torr trocknen. Die resultierenden Membranen wurden vorsichtig
durch Einsatz eines Exacto-Messers von der Polystyrenoberfläche entfernt.
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Für größere Membranen
wurden Polystyrenschalen mit 243 × 243 × 18 mm (Fisher Scientific)
verwendet. Das Anwenden desselben Verhältnisses von Gewicht zu Oberfläche wie
für die
runden Membranen (in diesem Fall wurden 220 g von der Gießlösung verwendet)
führte
zu einer Membran, die ein Trockengewicht von ungefähr 4,5 g
aufwies. Die Membran erschien homogen, glatt und geschmeidig. Das
Einbringen von 160 mg von dieser Membran in 20 ml einer PBS-Lösung (pH
7,4) veränderte
den pH-Wert der
Lösung
nicht. Die Dehnbarkeit im trockenen Zustand und die Prozent der
Dehnung beim Reißen
waren leicht höher
als bei entsprechenden Membranen, die aus einer angesäuerten Gießlösung hergestellt
waren (Tabelle 2). Die Membran zeigte, wenn sie in deionisiertes
Wasser oder PBS eingebracht wurde, ein exzessives Aufquellen und
verlor schnell (innerhalb von 10 Minuten) ihre Folienstruktur, um
eine einem Gel ähnliche
Substanz, die sich schließlich
homogen zu einer Polymerlösung
verteilte, zu bilden.
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Beispiel 2: Mäßig angesäuerte CMC/PEO-Membranen und
Hydrogele:
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Das
Verfahren zum Herstellen angesäuerter
Membranen im intermediären
pH-Bereich (2,5 < pH < 7) folgt anfänglich dem
in Beispiel 1 behandelten Verfahren. Die neutrale, gemischte Polymerlösung, welche
die in Beispiel 1 angegebenen Polymere enthält, wird durch Zugabe von konzentrierter
Chlorwasserstoffsäure (HCl,
37,9%, Fisher Scientific, Santa Clara, CA) angesäuert, während man die Polymerlösung bei
60–120
UPM eine Stunde lang rührt.
Anfänglich
bildet sich ein weißer
Niederschlag in der Lösung;
der Niederschlag verschwindet allmählich und es wird eine stabile
Lösung
gebildet. Oblicherweise wurde eine Gesamtpolymerkonzentration von
2% als verwendbar erkannt, um die erwünschte Viskosität für stabile
Gießlösungen zu
erreichen. Höhere
Polymerkonzentrationen führten
zu Polymerlösungen,
die zu viskos und zu schwierig zu gießen waren. Niedrigere Polymerkonzentrationen
erforderten mehr Gießlösung, was
für gleichwertige
Membranen die zum Trocknen benötigte
Zeit sehr erhöhte.
In den 500 ml der Polymermischung von 65% CMC/35% PEO aus Beispiel
1 werden 1500 μl
konzentrierter HCL benötigt,
um einen pH-Wert von 3,1 in der Gießlösung zu erreichen. Die Viskosität der Ausgangspolymerlösung nahm
durch diesen Vorgang der Ansäuerung
um mindestens 50% ab.
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Die
Titrationskurven für
verschiedene Polymermischungen (und auch für 100% CMC und 100% PEO) werden
in
2 gezeigt.
2 zeigt
die Menge von HCl, die in Abhängigkeit
von der Zusammensetzung der CMC/PEO-Mischung erforderlich ist, um
Gießlösungen mit
den gewünschten
pH-Werten herzustellen. Membranen, die aus 100% CMC (∎)
hergestellt sind, erfordern mehr Säure als andere Zusammensetzungen,
um im selben Ausmaß angesäuert zu
werden. Ein Erhöhen
der Konzentration von PEO (Absenken der Konzentration von CMC) vermindert
die Menge an Säure,
die erforderlich ist, um eine Gießlösung zu einem gewünschten Punkt
anzusäuern.
Ein Erhöhen
der Konzentration von PEO auf 20% hat eine geringe Wirkung, gleichgültig, ob
das Molekulargewicht des PEO 200 kd (•) oder 1000 kd (
)
beträgt.
Ein Erhöhen
der Konzentration von PEO auf 40% (+) oder auf 100% (☐)
vermindert die Menge an Säure,
die benötigt
wird, um einen gewünschten pH-Wert
der Gießlösung zu
erreichen, weiter.
-
Viskosität von Hydropelen
-
Da
die Antiadhäsionseigenschaften
eines Hydrogels von seiner Viskosität abhängen, untersuchten wir das
Verhältnis
zwischen dem pH-Wert der Gießlösung und
der Viskosität
des Hydrogels. Unter Verwendung eines Brookfield
TM' Viscometers bestimmten
wir die Viskosität
von PCS/PE-Lösungen
bei 22°C,
wobei wir Verfahren, die in der Druckschrift Cellulose Gum, Hercules,
Inc., Wilmington, DE, (1986), Seite 28 veröffentlicht sind, einsetzten.
In Kürze
wird die Zusammensetzung der Lösung,
die untersucht werden soll, ausgewählt und unter Bezugnahme auf
Tabelle XI auf Seite 29 von Cellulose Gum werden die Spindelnummer
und die Umdrehungsgeschwindigkeit der Spindel gewählt. Viskositätsuntersuchungen
werden innerhalb von 2 Stunden nach dem Rühren der Lösung vorgenommen. Nachdem die
Spindel in Kontakt mit der Lösung
gebracht wurde und man die Spindel 3 Minuten lang rotieren ließ, wird
die Viskositätsmessung
direkt in Centipoise an einem Brookfield Digital Viscometer (Modell
DV-II) abgelesen. Wir untersuchten Lösungen mit 65% CMC/35% PEO,
die mit 7HF PH CMC und 1000 kd PEO (RITA) bei einem pH-Wert von
7,5 hergestellt waren. Eine andere Lösung mit 65% CMC/35% PEO wurde
bei einem pH-Wert von 3,1 hergestellt. Tabelle 1 Wirkung des pH-Werts der Gießlösung auf
die Viskosität
von Hydrogelen
UPM | Viskosität bei pH
7,5, 22°C
(Centipoise) | Viskosität bei pH
3,1, 22°C
(Centipoise) |
0,5 | 38.000 | 13.000 |
1,0 | 31.000 | 12.000 |
2,0 | 23.200 | 10.400 |
5,0 | 19.400 | 8.800 |
10 | 15.500 | 7.300 |
-
Tabelle
1 zeigt die Viskositätsänderung
aufgrund der Ansäuerung
von Gießlösungen.
-
Ein
Verringern des pH-Werts von 7,5 auf 3.1 verminderte die Viskosität der Gießlösung um
mehr als die Hälfte.
Da die Viskosität
eines Hydrogels in Beziehung zu seiner Fähigkeit, Verwachsungen zu verhindern, steht,
möglicherweise
infolge seiner Fähigkeit, über einen
längeren
Zeitraum an einer Stelle zu bleiben, haben Gele mit höheren pH-Werten
bessere Antiadhäsionseigenschaften.
Ferner ist es auch möglich,
Gießlösungen durch
ihre Viskosität
ebenso wie durch ihren pH-Wert zu beschreiben. Somit werden für Situationen,
in denen die Messung des pH-Werts nicht so leicht oder zuverlässig ist,
Viskositätsmessungen
bevorzugt. Um Membranen herzustellen, wurden die angesäuerten Gießlösungen,
welche die schwach H-gebundenen, intermolekularen PEO-CMC-Komplexe enthielten,
dann in Polystyrenschalen gegossen und auf eine ähnliche Art und Weise, wie
sie in Beispiel 1 beschrieben ist, ausgetrocknet. Nach dem Trocknen
wurden die physikalischen Eigenschaften untersucht.
-
Physikalische Eigenschaften von CMC/PEO-Membranen:
-
Dehnbarkeit
und Längenänderung
von Membranen werden für
Membranstücke
in Form eines Hundeknochens" mit
einer Breite von 12,7 mm an der engsten Stelle gemessen.
-
Die
Membranen werden dann in ein Instron
TM-Testgerät, das mit
einer Ein-Tonnen-Kraftmessdose
ausgerüstet
ist, eingebracht. Die Traversengeschwindigkeit wird auf 5,0 mm/min
eingestellt. Wir maßen
die Membrandicke, die Dehnbarkeit und die Elastizität (% Längenänderung
der Membran am Reißpunkt).
Ergebnisse werden für
diejenigen Proben, die ein Versagen im gewünschten Testbereich hatten,
ausgewiesen. Diejenigen Proben, die das Versagen entweder am Radius
der Probe oder in den Probenhalterungen hatten, wurden als ungeeignete
Untersuchungen angesehen und die Ergebnisse dieser Untersuchungen
wurden verworfen. Tabelle 2 Physikalische Eigenschaften von CMC/PEO-Membranen
Membranzusammensetzung | Dicke
(mm) | Dehnbarkeit
(psi) | %
Längenänderung
am Reißpunkt |
65%
CMC/35% PEO (1000 kd), pH 3,1 | 0,081
0,076
0,076 | 6017
5527
5956 | 4,17
4,47
5,07 |
65%
CMC/35% PEO (1000 kd), pH 7,5 | 0,071
0,069 | 10.568
10.638 | 6,69
6,61 |
80%
CMC/20% PEO (5000 kd) pH 3,1 | 0,084 | 3763 | 3,20 |
-
Die
Membranen sind alle weniger als 0,1 mm dick. Ein Absenken des pH-Werts
der Membran aus dem neutralen Bereich verringert die Dehnbarkeit
und verringert die Elastizität
(% Längenänderung)
am Reißpunkt. In ähnlicher
Weise verringert ein Absenken der Konzentration von PEO die Dehnbarkeit
und die Elastizität
der Membranen.
-
Hydratation von CMC/PEO-Membranen in PBS:
-
Um
die bioadhäsiven
Eigenschaften von Membranen zu beurteilen, bestimmten wir die Geschwindigkeit
und das Ausmaß von
Hydratationseigenschaften von CMC/PEO-Membranen nach den oben beschriebenen
Verfahren.
-
3 zeigt
den Zeitverlauf der Hydratation von CMC/PEO-Membranen der vorliegenden
Erfindung. Eine aus 80% CMC/20% PEO (MW 900 kd) bei einem pH von
4,31 hergestellte Membran hydratisierte schnell (•). Nach
2 Stunden in PBS steigerte sich ihr Hydratationsverhältnis ((Nassgewicht – Trockengewicht)/Trockengewicht;
% Aufquellung) auf mehr als 6000%. Nach 5 Stunden in PBS betrug
das Hydratationsverhältnis
dieser Membran nahezu 8000%. Diese in hohem Maße hydratisierte Membran verlor
ihre Festigkeit und zerfiel danach im Wesentlichen. Ein Absenken
des pH-Werts der
Membran auf 3,83 und darunter ergab Membranen, die innerhalb von 2
Stunden nahezu zu ihren Gleichgewichtspunkten hydratisierten und
ihr Maß an
Hydratation und Festigkeit mindestens 40 Stunden lang behielten.
Das Ausmaß der
Hydratation war vom pH-Wert der Membran abhängig, wobei die am wenigsten
sauren Membranen in der Lage waren, in einem höheren Ausmaß aufzuquellen. Bei einem pH-Wert
von 3,83 (
)
hatte die Membran ein Hydratationsverhältnis von nahezu 6000%, wohingegen
bei einem pH-Wert von 2,0 (☐) das Hydratationsverhältnis weniger
als 300% betrug. Innerhalb des pH-Bereichs von 3,2 bis 4,3 ist das
Maß der
Hydratation sehr empfindlich auf den pH-Wert.
-
4 zeigt
eine Zusammenfassung einer anderen Untersuchung der Auswirkung der
Membranzusammensetzung und des pH-Werts auf die Hydratation von
CMC/PEO-Membranen.
Die Hydratation wurde nach mindestens 6 Stunden in PBS gemessen,
einer Zeit, nach der das Maß der
Hydratation das Gleichgewicht für
jede Membran (siehe
3) nahezu erreicht hatte. Für jede der
untersuchten Zusammensetzungen steigerte ein Anheben des pH-Werts
der Membran die Hydratation der Membran. Membranen aus 100% CMC (∎)
steigerten ihre Hydratationsverhältnisse
von ungefähr
100% bei einem pH-Wert der Membran von 1,7 auf mehr als 1300% bei
einem pH-Wert der Membran von 3,4. Für Membranen, die aus 80% CMC/20%
PEO hergestellt waren, hatte das Molekulargewicht des PEO eine geringe
Wirkung auf die Hydratation. Membranen, die mit PEO von 900 kd (
)
hergestellt waren, hydratisierten bei einem gegebenen pH-Wert etwas
mehr als Membranen, die mit PEO von 200 kd (•) hergestellt waren. Weiterhin
hydratisierten Membranen, die mit CMC von einem höheren Substitutionsgrad
(d.s. = 1,2; ⊕)
hergestellt waren, ähnlich
wie diejenigen aus 100% CMC mit einem Substitutionsgrad von 0.84
(∎). Schließlich
hydratisierten Membranen, die mit 50% CMC/50% PEO (900 kd) hergestellt
waren, weniger als alle der anderen Membranen, außer bei
niedrigem pH-Wert (< 2,5)
der Membran.
-
Löslichkeit
von CMC/PEO-Membranen:
-
Weil
der biologische Abbau von CPS/PE-Polymeren in Beziehung mit der
Löslichkeit
steht, maßen
wir die Löslichkeit
von Membranen nach mindestens 4 Tagen in PBS nach den oben beschriebenen
Verfahren.
5 zeigt die Auswirkungen des
pH-Werts der Membranen und der Zusammensetzung auf die Löslichkeit von
Membranen in PBS- Lösung. Die
Membranen wurden aus verschiedenen CMC/PEO-Zusammensetzungen und
bei verschiedenen pH-Werten der Membranen hergestellt. Für alle Membranen
stieg die Löslichkeit in
PBS mit steigendem pH-Wert der Membran. Membranen aus 100% CMC (∎)
waren diejenigen, die am wenigsten löslich waren. Membranen, die
PEO enthielten, waren löslicher,
wobei die Membranen, die aus PEO mit 900 kd (A) hergestellt waren,
weniger löslich
waren als Membranen aus PEO mit 200 kd (•). Ein weiteres Steigern des
Prozentsatzes von PEO auf 50% (+) steigerte die Löslichkeit
der Membran weiter. Ein Verringern des Molekulargewichts der CMC
(7MF;
)
steigerte die Löslichkeit.
Zusätzlich
führte
eine Steigerung des Substitutionsgrads der CMC von 0,84 auf 1,12
(⊕) zu
noch löslicheren
Membranen. Mit dem höheren
Substitutionsgrad lag auch eine stärkere Wirkung des pH-Werts
auf die Löslichkeit
der Membran vor. Für
die anderen Membranen schien die Wirkung von steigenden pH-Werten
von ähnlicher
Größenordnung
zu sein, ungeachtet der Zusammensetzung der Membran. Somit war das
Gefälle
der Kurven ähnlich.
Diese Ergebnisse deuten darauf hin, dass ungeachtet der Membranzusammensetzung
die Löslichkeit
von Membranen durch Erhöhen
des pH-Werts der
Membranen gesteigert werden kann. Weiterhin werden in höherem Maß lösliche Membranen schneller
als weniger lösliche
Membranen aus dem Körper
beseitigt werden, weil biologische Resorption Löslichmachen erfordert.
-
Biokompatibilität von CMC/PEO-Membranen:
-
Da
Biokompatibilität
mit der Säurelast,
die an ein Gewebe abgegeben wird, in Beziehung steht, bestimmten
wir die Säurelast,
die von CMC/PEO-Membranen an eine PBS-Lösung
abgegeben wird, wie oben beschrieben als ein geeignetes In-vitro-Modell.
Wir bestimmten zuerst den Zeitverlauf der Ansäuerung von PBS-Lösungen,
die verschiedenen Zusammensetzungen von CMC/PEO-Membranen ausgesetzt
sind. Tabelle 3 Zeitverlauf der Ansäuerung von PBS durch CMC/PEO-Membranen Zeit in PBS-Lösunq (Stunden)
Membranzusammensetzung | pH
der Gießlösung | 1 | 3,5 | 21 | 45 | 45
h PBS pHÄnderung |
80% CMC/20% PEO
(900 kd) | 1,85
3,17 | 6,26
6,53 | 5,62
5,71 | 4,78
5,61 | 4,64
5,65 | 2,76
1,75 |
50%
CMC/ 50% PEO (900 kd) | 1,77
2,71 | 6,60
6,67 | 6,12
6,13 | 5,62
6,01 | 5,42
5,58 | 1,98
1,42 |
80%
CMC/ 20% PEO (8 kd) | 1,82 | 3,71 | 3,39 | 3,52 | 3,45 | 3,95 |
-
Tabelle
3 zeigt die Kinetik des Ansäuerns
einer PBS-Lösung
durch CMC/PEO-Membranen
der vorliegenden Erfindung. Die Membranen setzten, wenn sie zu einer
PBS-Lösung
gegeben wurden, Säure
in die Lösung
frei und erniedrigten damit den pH-Wert der Lösung. Dieser Vorgang erfolgte
für Membranen
einschließlich
derer, die PEO mit hohem Molekulargewicht kombinieren, langsam mit
einer Erniedrigung des pH-Werts der
Lösung
von ungefähr
1 pH-Einheit in der ersten Stunde. Dies trifft für Membranen, die aus Polymerlösungen mit
niedrigem pH-Wert gegossen wurden, ebenso zu wie für diejenigen,
die aus Polymerlösungen
mit höherem
pH-Wert gegossen wurden. Die verbleibende Erniedrigung des pH-Werts
erfolgte über
die nächsten
20 Stunden, zu welcher Zeit der pH-Wert der Lösung annähernd konstant blieb. Nach
45 Stunden in der PBS-Lösung
sind die pH-Werte unter 6,0 abgesunken.
-
Zusätzlich verringerte
sich der pH-Wert der Lösung
mit sinkendem Molekulargewicht des PEO schneller und in einem höheren Ausmaß als bei
Membranen, die aus PEO mit hohem Molekulargewicht hergestellt waren.
Dieses Ergebnis kann auf eine Fähigkeit
von PEO mit höherem
Molekulargewicht, die sauren Carboxylreste der CMC abzuschirmen,
womit die Dissoziation der Carboxyl-Wasserstoffionen vermindert
wird, zurückzuführen sein.
-
Diese
Ergebnisse legen nahe, dass PEO mit hohem Molekulargewicht eine
Verlangsamung der Säurefreisetzung
in Gewebe bewirkt und sie damit vor überschießender Ansäuerung schützt. Weiterhin werden Protonen,
wenn sie in vivo freigesetzt werden, in die Extrazellulärräume verteilt,
von physiologischen Puffer gepuffert und schließlich von den lymphatischen
und Kreislaufsystemen aus dem Gewebe beseitigt werden. Die phy siologischen
Systeme zur Verdünnung,
Pufferung und Beseitigung werden über die relativ lange Zeit, während derer
Protonen freigesetzt werden, die Säurelast entfernen und den pH-Wert
im Gewebe innerhalb annehmbarer Bereiche halten. Somit sind diese
Membranen zur Implantation in vivo geeignet, ohne dass sie eine überschießende Gewebezerstörung infolge
einer hohen Säurelast,
die freigesetzt wird, verursachen.
-
6 zeigt
die Ergebnisse von Untersuchungen, in denen der pH-Wert der PBS-Lösung als Funktion des pH-Werts
der Membran und der Membranzusammensetzung variiert. Membranen wurden
4–5 Tage
lang in PBS-Lösung
eingelegt, eine Zeit, zu der die Ansäuerung ein Gleichgewicht erreicht
hatte (Tabelle 3). Die Membranzusammensetzungen, die zur geringsten
Ansäuerung
führten,
waren die vorbehandelten 80/20/300k-Membranen (o). Diese Membranen
wurden wie oben beschrieben hergestellt, mit der Ausnahme eines
zusätzlichen
Schritts des Einweichens der Membranen in PBS und des Wieder-Trocknens
(siehe Beispiele 7–9).
Die 80/20/200k-Membranen, die in PBS gegossen waren (+), setzten
die nächstniedrigste
Säurelast
frei und die Membranserie mit 50/50 CMC/PEO (900k) (Δ) gab die
drittniedrigste Säurelast
an die PBS-Lösung ab.
Membranen, die aus 100% CMC (∎), 80/20/200k (•) und 80/20/900k
(
)
hergestellt waren, gaben zunehmend mehr Säure an die PBS ab und die 80/20/300k-Membranserie, die
mit CMC mit einem Substitutionsgrad von 1,12 hergestellt worden
war, gab die meiste Säure
an die PBS-Lösung
ab.
-
6 zeigt
auch, dass ein Vorbehandeln der Membranen, indem man sie in PBS
einweichte, die Säurelast,
die an die PBS-Lösung
abgegeben wurde, herabsetzte. Zum Beispiel verringerte eine vorbehandelte Membran,
die bei einem ursprünglichen
pH-Wert von 3,4 gegossen worden war, den pH-Wert der PBS-Lösung lediglich
von 7,4 auf 7,0. Somit ist für
diejenigen Anwendungen, bei denen eine dauerhafte Membran gebraucht wird,
aber eine, die zur geringsten Ansäuerung führt, das Vorbehandeln einer
sauren Membran in PBS wünschenswert.
-
Beispiel 3: Membranen mit unterschiedlichen
PEO/CMC-Verhältnissen
-
Eine
Menge von 500 ml einer 80/20 CMC/PEO-Membran wurde erhalten, indem
man 8,0 g CMC und 2,0 g PEO in 500 ml deionisierten Wassers auflöste (Herkunft
von CMC und PEO und Lösungsvorgänge waren wie
in Beispiel 1). Während
mit niedriger Geschwindigkeit (60 UPM) gerührt wurde, wurden 200 g dieser
Polymerlösung
mit 1500 μl
von 5 N HCl (LabChem, Pittsburgh, PA) angesäuert, was zu einem Gleichgewichts-pH-Wert von 3,17 führte. Die
angesäuerte
Polymerlösung
wurde dann in Polystyrenschalen gegossen und auf ähnliche
Weise wie in Beispiel 1 beschrieben ausgetrocknet. Durch ein Ändern der
relativen Mengen von CMC und PEO erhielt man Membranen mit unterschiedlichen
Zusammensetzungen. Membranen aus 100% CMC waren brüchiger und
weniger flexibel als Membranen, die PEO enthielten. Für unsere
Zwecke sind Membranen, die mehr als 70% PEO enthalten, allgemein
nicht wünschenswert,
da diese Membranen in wässriger
Umgebung instabil waren. Tabelle 4 Viskosität von Lösungen mit unterschiedlichen
CMC/PEO-Verhältnissen
(cps, bei Spindel Nr. 6, 20°C) Spindel – UPM
Membranzusammensetzung
(1000 kd PEO) (% CMC/% PEO; pH) | 0,5 | 1,0 | 2,5 | 5,0 | 10,0 |
25/75 | | | | | |
4,0 | 8000 | 7000 | 4800 | 4400 | 3700 |
2,6 | 3200 | 3000 | 2800 | 2400 | 2000 |
33/66 | | | | | |
4,0 | 8000 | 7000 | 6800 | 6200 | 5100 |
2,6 | - | 3000 | 3200 | 2800 | 2500 |
50/50 | | | | | |
4,0 | 16.000 | 15.000 | 12.800 | 10.600 | 8400 |
2,6 | 4000 | 5000 | 4800 | 4200 | 3500 |
66/33 | | | | | |
4,0 | 28.000 | 25.000 | 20.400 | 16.000 | 12.300 |
2,6 | 8000 | 7000 | 6400 | 5800 | 4900 |
100%
CMC | | | | | |
4,0 | 72.000 | 61.000 | 42.800 | 31.600 | 28.700 |
2,6 | 88.000 | 67.000 | 42.400 | 29.400 | 20.400 |
100%
PEO (900 kd) 2,6 | 480 | 300 | 280 | 290 | 290 |
-
Tabelle
4 zeigt die Wirkung des CMC/PEO-Verhältnisses auf die Viskosität der Lösung. Membranen wurden
mit unterschiedlichen Prozentsätzen
von PEO (MW: 1.000.000) bei zwei verschiedenen pH-Werten hergestellt.
Lösungen,
die höhere
Anteile von CMC enthielten, waren viskoser als Lösungen, die weniger CMC enthielten.
Weiterhin wiesen die weniger sauren Lösungen eine höhere Viskosität auf als
Lösungen
mit einem höheren
Säuregrad.
Diese Beziehung hatte für
alle Lösungen
außer
der Lösung
aus 100% CMC Bestand. Bei einem pH-Wert von 2,6 war die Viskosität gering
höher als
bei einem pH-Wert
von 4,0. Dies war möglicherweise
auf die Verbindung zwischen den CMC-Molekülen bei niedrigeren pH-Werten
zurückzuführen.
-
Die
Abnahmen der Viskosität
waren höher
als erwartet, wenn die beiden Lösungen
gemischt wurden. Zum Beispiel wurde ein Verlust an Viskosität von 85%
erreicht, wenn die Lösungen
A (pH 2,6) und B in einem Verhältnis
von 50:50 gemischt wurden. Bei einer Spindelgeschwindigkeit von
2,5 UPM hatte die Ausgangslösung
mit einer CMC-Konzentration
von 2% (Gewicht/Volumen), pH 2,6, eine Viskosität von 42.400 cps, die Lösung mit
2% PEO hatte eine Viskosität
von 280 cps. Somit würden
wir, wenn die Viskosität
einer Mischung der Durchschnitt der Viskositäten der Bestandteile ist, erwarten,
dass eine 50/50 CMC/PEO-Lösung
eine Viskosität von
(42400 + 280)/2 = 21300 cps (ungefähr eine Abnahme der Viskosität von 50%
von der von CMC allein) aufweisen würde. Tatsächlich hatten die CMC/PEO (50/50)
Lösungen
jedoch eine Viskosität
von nur 4.800 cps. Über
eine ähnliche,
die Erwartungen übertreffende
Abnahme der Viskosität
wurde von Ohno et al. (Makromol. Chem., Rapid Commun. 2, 511–515, 1981)
für PEO,
das mit Dextran und Inulin gemischt worden war, berichtet.
-
Weitere
Anhaltspunkte für
eine intermolekulare Komplexbildung zwischen CMC und PEO werden durch
Vergleichen der relativen Abnahme der Viskosität, die durch Ansäuern für die 100%
CMC und die CMC/PEO-Mischungen verursacht wird, gezeigt. Tabelle
4 zeigt bei 2,5 UPM, dass die Viskosität von CMC-Lösung im Wesentlichen unverändert blieb,
wenn der pH-Wert von 4,0 auf 2,6 abgesenkt wurde. Jedoch führte für Mischungen
von CMC/PEO die Ansäuerung
zu einer großen
Abnahme der Viskosität.
Die Abnahmen erfolgten um 69%, 63%, 53% und 42% für Mischungen
von CMC/PEO von 66%/33%, 50%/50%, 33%/66% beziehungsweise 25%/75%.
-
Somit
gibt es eine intermolekulare Verbindung zwischen CMC und PEO, welche,
wie wir theoretisieren, dazu führt,
dass PEO-Moleküle
zwischen CMC-Molekülen
eingestreut werden, womit intermolekulare Bindungen zwischen den
CMC-Molekülen
verhindert werden. Eine solche Theorie könnte die Beobachtungen erklären, aber
wir beabsichtigen nicht, die vorliegende Erfindung auf irgendeine
einzelne Theorie von molekularer Interaktion zu beschränken. Andere
Theorien können
die Beobachtungen begründen.
-
Nach
dem Herstellen von Membranen mit unterschiedlichen CMC/PEO-Verhältnissen
untersuchten wir dann ihre Hydratation, Säurelast und Löslichkeitseigenschaften
unter Verwendung der oben beschriebenen Verfahren. Tabelle 5 Auswirkung des CMC/PEO-Verhältnisses
auf Hydratation, Säurelast
und Löslich
keit
Membranzusammensetzung
(% CMC 7HF/% PEO 900 kd) | pH-Wert
der Membran | Hydratationsverhältnis (%) | Säurelast
(PBS pH) | Löslichkeit
(% Verlust an Masse) |
100%
CMC | 2,52 | 1145 | 3,46 | 9,7 |
66/33 | 2,87 | 2477 | 3,80 | 30 |
50/50 | 2,94 | 3077 | 4,58 | 34 |
33/66 | 2,98 | (aufgelöst) | 5,88 | (aufgelöst) |
-
Tabelle
5 zeigt die Wirkung eines Anhebens der Konzentration von PEO in
CMC-PEO-Membranen
auf die Aufnahme von Wasser in %, den Säuregrad und den Verlust an
Masse. Ein Anheben des PEO-Gehalts von Membranen steigert das Hydratationsverhältnis und
die Löslichkeit
und verringert die Säurelast,
die an PBS abgegeben wird. Diese Ergebnisse weisen darauf hin, dass
die Säurelast
mit sinkender Gesamtmenge von CMC in der Membran abnimmt.
-
Die
Wirkung von unterschiedlichen CMC/PEO-Verhältnissen wird ferner in 5 (Löslichkeit
vs. pH der Membran) und 6 (Säuregrad der Membran vs. pH
der PBS-Lösung) dargestellt.
-
Beispiel 4: Membranen aus PEO mit unterschiedlichen
Molekulargewichten
-
Membranen
aus PEO von unterschiedlichen Molekulargewichten wurden hergestellt,
indem 2% (Gewicht/Volumen) PEO-Lösungen
mit 2% (Gewicht/Volumen) Lösungen
von CMC (Typ 7HF PH (Charge FP 10 12404), die von der Aqualon Division
von Hercules (Wilmington, DE) bezogen worden waren, gemischt wurden.
PEO mit einem Molekulargewicht von 8000 (8K) wurde als Polyglykol
E8000NF von Dow Chemical, Midlands, Michigan bezogen. Die PEO mit
Molekulargewichten von 300.000 (300K), 900.000 (900K) und 5.000.000
(5M) waren alle von Union Carbide. 2% (Gewicht/Volumen) PEO-Lösungen wurden hergestellt,
indem 6,0 g PEO in 300 ml deionisierten Wassers gemäß den Verfahren,
die in Beispiel 1 eingesetzt wurden, gelöst wurden. Die CMC-Stammlösung wurde
in ähnlicher
Weise hergestellt, indem 10,0 g CMC in 500 ml deionisierten Wassers
gelöst
wurden. Die CMC-Stammlösung
wurde durch Zugeben von 2100 μl
konzentrierter HCl angesäuert,
um den pH-Wert der Gießlösung auf
3,37 abzusenken.
-
Eine
Membran aus 50% CMC/50% PEO (8K) wurde hergestellt, indem 40,07
g der CMC-Stammlösung
mit 40,06 g der PEO-(8K)-Stammlösung
gemischt wurden. Die Gießlösung wurde
auf einen pH-Wert von 3,46 angesäuert.
Eine Membran aus 50% CMC/50% PEO (300K) wurde hergestellt, indem
39,99 g der CMC-Stammlösung
mit 40,31 g der PEO-(300K)-Stammlösung gemischt wurden und ausreichend
HCl zugegeben wurde, um den pH-Wert auf 3,45 abzusenken. Eine Membran
aus 50% CMC/50% PEO (900K) wurde hergestellt, indem 39,22 g der
CMC-Stammlösung
mit 39,63 g der PEO-(900K)-Stammlösung gemischt wurden und ausreichend
HCl zugegeben wurde, um den pH-Wert auf 3,56 abzusenken. Eine Membran
aus 50% CMC/50% PEO (5M) wurde hergestellt, indem 38,61 g der CMC-Stammlösung mit
40,00 g der PEO-(5M)-Stammlösung gemischt
wurden und ausreichend HCl zugegeben wurde, um den pH-Wert auf 3,55 abzusenken.
-
Die
Membranen, die aus diesen verschiedenen, angesäuerten CMC/PEO-Mischungen hergestellt sind,
wurden gemäß der in
Beispiel 1 angegeben Verfahren gegossen und getrocknet. 7 zeigt
die Auswirkung des Molekulargewichts von PEO auf die Hydra tionsverhältnisse
der resultierenden Membranen. Die Ergebnisse zeigen, dass ein Erhöhen des
Molekulargewichts von PEO das Hydratationsverhältnis steigert, obwohl es eine
geringe Steigerung der Hydratation durch das Erhöhen des Molekulargewichts von
PEO von 900 kd auf 5000 kd gab. Weitere Unterschiede zwischen den
Membranen, die aus PEO mit unterschiedlichen Molekulargewichten
hergestellt sind, können
aus den in den 4-6 dargestellten
Daten ersehen werden.
-
Beispiel 5: Membranen aus CMC mit unterschiedlichen
Molekulargewichten
-
Eine
Membran aus 50% CMC/50% PEO wurde aus CMC (Typ 7MF PH; Charge FP10
12939, bezogen von der Aqualon Division von Hercules, Wilmington,
DE) und PEO mit einem Molekulargewicht von 900.000 (Union Carbide)
hergestellt. Im Gegensatz zur "hohen
Viskosität", Typ 7HF CMC, hat
7 MF CMC in Lösung eine
viel niedrigere Viskosität.
Das durchschnittliche Molekulargewicht beim Typ 7 MF beträgt ungefähr 250 kd im
Vergleich zu 700 kd für
CMC vom Typ 7HF. 5,0 g CMC und 5,0 g PEO (900K) wurden trocken vorgemischt und
dann gemäß den Verfahren
von Beispiel 1 in 500 ml deionisierten Wassers gelöst. Die
Lösung
wurde mit 950 μl
konzentrierter HCl angesäuert,
was den pH-Wert auf 3,48 absenkte. Eine Membran wurde aus 20,0 g der
Stammgießlösung hergestellt.
Andere Teile der Stammlösung
wurden verwendet, um saurere Membranen (mit pH-Werten der Gießlösungen von
3,07, 2,51 und 1,96) herzustellen. Aus diesen angesäuerten Lösungen wurden
die Membranen gegossen und getrocknet. Nach dem Trocknen wurden
das Hydratationsverhältnis, der
Verlust an Masse und die Säurelast
wie vorher beschrieben bestimmt. Siehe Tabelle 6. Tabelle 6 Eigenschaften von CMC mit niedrigem Molekulargewicht
Membran-pH-Wert
50% CMC (7MF)/ 50% PEO (900 kd) | Verlust
an Masse (%) | Hydratationsverhältnis (%) | pH-Wert
der PBS-Lösung |
3,48 | aufgelöst | nicht
bestimmt | 5,93 |
3,07 | aufgelöst | nicht
bestimmt | 5,33 |
2,51 | aufgelöst | nicht
bestimmt | 5,20 |
1,96 | 60 | 343 | 4,33 |
-
Jede
der Membranen senkte den pH-Wert der PBS-Lösungen ab, wenn sie 5 Tage
lang in PBS-Lösung
eingelegt (der „Säurelast"-Test, siehe oben)
wurde. Die 3 Membranen mit höheren
pH-Werten verloren ihre folienähnliche
Struktur und verwandelten sich in ein amorphes, diffuses Gel. Nur
die am meisten saure Membran behielt ihre strukturelle Integrität bei. Ein
Vergleich dieser Membran mit anderen (5) zeigt,
dass bei einem pH-Wert von 2,0 die Membran, die aus CMC mit dem
niedrigeren Molekulargewicht hergestellt worden war, die am meisten
lösliche
war. Somit hängt
die Festigkeit des Assoziationskomplexes vom Molekulargewicht der
CMC ab.
-
Beispiel 6:
-
CMC/PEO-Membranen mit einem unterschiedlichen
Grad der Substitution von CMC
-
CMC/PEO-Membranen
wurden aus CMC vom Typ 99-12M31XP (Charge FP10 12159, Substitutionsgrad
(d.s.) von 1,17, bezogen von der Aqualon Division von Hercules,
Wilmington, DE) und aus PEO mit einem Molekulargewicht von 300.000
(Union Carbide) hergestellt. 200 ml von der gemischten Polymerlösung wurden mit
600 μl konzentrierter
HCl angesäuert,
um eine Stammlösung
mit einem pH-Wert von 4,07 zu ergeben. 20,7 g dieser Gießlösung wurden
in eine Petrischale gegossen; die Membran wurde wie in Beispiel
1 beschrieben getrocknet. Der Rest der Stammlösung wurde verwendet, um Membranen
mit gesteigertem Säuregrad
herzustellen. Die pH-Werte der Gießlösungen für diese Membranen betrugen
3,31, 3,03, 2,73, 2,44 beziehungsweise 2,17.
-
Die 4–6 zeigen
die Eigenschaften dieser Membranen, verglichen mit anderen mit unterschiedlichen
Zusammensetzungen von CMC und PEO. 4 zeigt,
dass das Hydratationsverhältnis
von CMC mit einem Substitutionsgrad von 1,12 (⊕) dem von anderen CMC/PEO-Membranen
mit einem Hydratationsverhältnis
von 836% Wasser, wenn sie 4 Tage lang in PBS eingelegt wird, ähnlich ist.
Bei den anderen gemessenen Eigenschaften gibt es jedoch Unterschiede. 5 zeigt,
dass im Vergleich mit den anderen Membranen die Membranen, die aus
CMC mit dem höheren
Substitutionsgrad hergestellt sind, die löslichsten Membranen ergeben. 6 zeigt,
dass Membranen, die aus in hohem Maße substituierter CMC hergestellt
wurden, Membranen ergeben, welche die höchste Säurelast an PBS abgeben. Dies
stimmt mit der Vorstellung, dass bei jedem gegebenen pH-Wert in
diesen Membranen, die mit einem höheren Substitutionsgrad hergestellt
sind, mehr Wasserstoffionen für
eine Dissoziation zur Verfügung
stehen, überein.
-
Beispiel 7: Behandlung von Membranen mit
Ammoniak
-
Um
die Auswirkungen einer Behandlung mit Alkali auf CMC/PEO-Membranen
zu untersuchen, wurden 3 Stücke
von getrockneten Membranen (ungefähr 160 mg, Zusammensetzung:
80% CMC (7HF PH)/20% PEO (300K oder 5000 kd)) in eine Petrischale
gelegt. 30 ml 0,5 N Ammoniumhydroxid (hergestellt aus einer 10fach-Verdünnung von
5 N Ammoniak, LabChem, Pittsburgh, PA) wurden zugegeben, so dass
die Membranen darin untergetaucht wunden. Nachdem sie einmal vollständig untergetaucht
waren, ließ man
die Membranen entweder 1 oder 5 Minuten lang einweichen. Die Membranen
wurden dann aus der Ammoniaklösung
entfernt, das überschüssige Ammoniak
wurde mit Filterpapier abgetupft, die Membranen wurden bei 45°C in einen
Konvektionsofen mit natürlicher
Luftumwälzung
gegeben und man ließ sie
trocknen. Nach dem Trocknen und dem erneuten Erreichen eines Gleichgewichts
bei Raumtemperatur wurde die Masse der Membran bestimmt. Nach dem
Trocknen wurden das Hydratationsverhältnis, die Säurelast
und die Löslichkeit
der Membranen bestimmt. Die Ergebnisse sind in Tabelle 7 dargestellt. Tabelle 7 Auswirkung von Behandlung mit Ammoniak
auf CMC/PEO-Membranen
Membranzusammensetzung
80% CMC/ 20% PEO | Behandlung Kontrolle oder
0,5 N NH3 | Hydratationsverhältnis (%) | PBS
PH; bei 4 d | Verlust
an Masse nach NH3 (%) | Verlust
an Masse nach PBS (4 d) (%) | Gesamtverlust
an Masse (%) |
300
kd PEO pH 2,03 | Kontrolle
1
min
5 min | 258
374
368 | 4,33
7,29
7,29 | -
22
22 | 29
1
0 | 29
23
22 |
300
kd PEO pH 2,45 | Kontrolle
1
min | 281
551 | 3,92
7,23 | -
21 | 26
7 | 26
28 |
5000
kd PEO, pH 3,1 | Kontrolle
1
min | 553
4774 | 4,24
6,98 | -
21 | 36
61 | 36
63 |
-
Tabelle
7 zeigt, dass die Behandlung mit Ammoniak die Säurelast, die an eine PBS-Lösung abgegeben wurde, wesentlich
verringerte. In Erweiterung würde
diese Wirkung auch die Säurelast,
die in vivo an ein Gewebe abgegeben wird, vermindern. Mit Ammoniak
behandelte Membranen haben auch im Vergleich mit anderen Membranen,
die dieselbe Säurelast
an PBS oder andere Lösungen
abgeben, eine niedrigere Löslichkeit und
somit eine verlängerte
Verweildauer in vivo. Daher ist es möglich, Antiadhäsionsmembranen
mit langen Verweildauem, die wenig Restsäure an Gewebe abgeben, einzuführen. Demgegenüber lösen sich
unbehandelte Membranen bei einem pH-Wert von ungefähr 7,0 schnell
auf und haben somit wenig Wert beim Verhindern von postoperativen
Verwachsungen.
-
Ein
Behandeln der Membran nach der anfänglichen Herstellung verminderte
die Säure
last der Membran. Im Vergleich mit den Kontrollen (nicht in Ammoniak
eingeweicht) erhöhte
die verbessernde Behandlung in allen Fällen den pH-Wert von ungefähr 4 auf
neutralere pH-Werte. Im Vergleich mit den Kontrollen erhöhte die
verbessernde Behandlung auch das Hydratationsverhältnis der
Membranen. Während
die Steigerung der Hydratation für
die beiden Typen von sauren Membranen relativ gering war, quoll
die am wenigsten saure (pH 3,1 80% CMC/20% PEO (5M)) Membran in
einem höheren
Ausmaß auf.
Die Wirkung der Behandlung ist daher vom vorherigen Zustand der
Membran abhängig.
Der Gesamtverlust an Masse infolge der Behandlung mit Ammoniak ist
in zwei Fällen
(für die
Membranen aus 80% CMC/20% PEO (300 kd), pH 2,03) leicht ge ringer
als der von den Kontrollen. Dieses unerwartete Ergebnis kann auf
den anfänglichen
Salzverlust in der Ammoniaklösung,
dem eine Salzaufnahme in die an Salz abgereicherten Membranen während des
Einweichens in PBS folgte, zurückzuführen sein.
-
Beispiel 8: Behandlung von Membranen unter
Verwendung von Phosphatpuffer
-
Ähnlich wie
in Beispiel 7 wurden Membranen nach der Herstellung in Phosphatpuffer
(50 mM, pH 7,40) behandelt. Ein Stück einer trockenen Membran
(0,163 g; 80% CMC (7 HF PH)/20% PEO (5000 kd), pH 3,1) wurde in
eine Petrischale gelegt. Die Membran wurde 5 Minuten lang in 30
ml Kaliumdihydrogenphosphat/Natriumhydroxid-Puffer (50 mM, pH 7,40;
Fisher Scientific) eingeweicht. Nach 5 Minuten wurde die Membran
aus der Lösung
entfernt, überschüssiger Puffer
wurde mit Filterpapier abgetupft und die Membran wurde bei 45°C in einen
Konvektionsofen mit natürlicher
Luftumwälzung
gegeben, um zu trocknen. Nach dem Trocknen und dem erneuten Erreichen
eines Gleichgewichts bei Raumtemperatur betrug die Masse der Membran
1,42 g (das heißt
13% Verlust an Masse). Andere Membranen wurden vor dem Trocknen
20 oder 60 Minuten lang in Puffer eingeweicht. Nach dem Trocknen
wurden die Membranen wie oben untersucht. Das Hydratationsverhäitnis, die
Säurelast
und die Löslichkeit
(nach 4 Tagen in PBS) wurden für
jede von diesen Membranen bestimmt und die Ergebnisse werden in
Tabelle 8 gezeigt. Tabelle 8 Auswirkung von Behandlung mit Phosphatpuffer
auf CMC/PEO-Membranen
Membranzusammensetzung
80% CMC/ 20% PEO | Behandlung | Hydratationsverhältnis (%) | PBS pH; (3 d) | Verlust
an Masse nach PO4 (%) | Verlust
an Masse nach PBS (3 d) (%) | Gesamtverlust
an Masse (%) |
PEO
(300 kd) pH 2,03 | Kontrolle
5
min | 258
296 | 4,33
5,92 | -
20 | 29
10 | 29
30 |
PEO
(5000 kd) pH 3,1 | Kontrolle
5
min
20 min
60 min | 553
572
685
833 | 4,24
6,58
7,17
7,30 | -
13
16
20 | 36
18
19
17 | 36
31
35
37 |
-
Tabelle
8 zeigt, dass eine Behandlung mit Phosphatpuffer ähnlich wie
eine Behandlung mit Ammoniak die Säurelast, die an die PBS-Lösung abgegeben
wurde, neutralisierte. Weiterhin führte ein Verlängern der Dauer
der Einwirkung des Phosphatpuffers zu einer zunehmenden Neutralisation
der Säure
in den Membranen. Der pH-Wert stieg nach einer Inkubation von einer
Stunde von ungefähr
4,3 auf 7,30 an. Diese Membranen bleiben in PBS mindestens 3 Tage
lang intakt. Demgegenüber
hydratisierten Membranen, die bei einem ursprünglichen pH-Wert von 7,0 oder
darüber
hergestellt worden waren, schnell, dissoziierten vollständig und verloren
innerhalb von einigen Stunden ihre Integritat. Somit kann eine Behandlung
von sauren Membranen mit Alkali oder mit neutralem Phosphatpuffer
die Löslichkeit
der Membranen verringern (die Verweildauer in vivo steigern), während ein
in hohem Maße
biokompatibler pH-Wert aufrechterhalten wird. Ferner wird erwartet,
dass ein Einweichen saurer Membranen in anderen neutralen oder alkalischen
Pufferlösungen
(zum Beispiel ein pH 9,0 Borsäure-KCl,
NaOH, 0,1 M; Fischer Scientific) auch ein Absenken des Säuregrads
einer ursprünglichen
Membran bewirken wird.
-
Beispiel 9: Behandeln von Membranen unter
Verwendung von PBS
-
Um
festzustellen, ob eine isotone, phosphatgepufferte Salzlösung die
Säurelast,
die von einer Membran abgegeben wird, verringern kann, wiederholten
wir das obige Experiment wie in Beispiel 8, wobei wir aber PBS als
Puffer (10 mM, pH 7,4, 3 Waschgänge,
jeweils 20 Minuten) einsetzten. Ein Stück einer trockenen Membran
(Gewicht 0,340 g, Zusammensetzung: 80% CMC (7HF PH)/20% PEO (300
kd); pH 3,1) wurde in eine Petrischale, die 50 ml phosphatgepufferte
Salzlösung
(PBS) (10 mM, pH 7,40, Sigma Chemical Company, St. Louis, MO) enthielt,
gelegt und man ließ es
20 Minuten lang einweichen. Der Vorgang des Einweichens wurde weitere
zwei Male wiederholt, indem die Lösung von der Membran dekantiert
und frische PBS zugegeben wurde. Dann wurde die Membran aus der
PBS-Lösung
entfernt, abgetupft und wie oben getrocknet. Nach dem Trocknen und
dem erneuten Erreichen eines Gleichgewichts bei Raumtemperatur betrug
die Masse der Membran 0,274 g (ein Verlust an Masse von 19,4%).
Nach dem Trocknen wurden das Hydratationsverhältnis, die Säurelast
und die Löslichkeit
wie oben bestimmt. Die Ergebnisse werden in Tabelle 9 gezeigt. Tabelle 9 Auswirkung von Behandlung mit phosphatgepufferter
Salzlösung
auf CMC/PEO-Membranen
MembranpH-Wert 80%
CMC/ 20% PEO (300 kd) | Behandlung | Hydratationsverhältnis (%) | PBS
pH (3 d) | Verlust
an Masse nach Behandlung mit PBS (%) | Verlust
an Masse nach PBS (%) | Gesamtverlust
an Masse (%) |
3,72 | PBS | 3230 | 7,0 | 20
- | 53 | 73 |
3,14 | PBS | 1295 | 6,02 | 19 | 37 | 56 |
2,85 | Kontrolle | 362 | 4,28 | - | 32 | 32 |
2,35 | PBS | 417 | 5,26 | 24 | 9 | 33 |
1,84 | PBS | 267 | 5,14 | 23 | 2 | 25 |
-
Wie
mit Phosphatpuffer hebt ein Behandeln von sauren Membranen mit PBS
den
-
Membran-pH-Wert
an, ohne die starke Bindung zwischen den Polymeren, die ursprünglich bei
dem niedrigeren pH-Wert vorlag, vollständig zu zerstören. So
ergab eine ursprüngliche
Membran mit einem pH-Wert von 3,14, als sie unter Einsatz des Pufferverfahrens
mit PBS behandelt und danach in PBS eingelegt wurde, einen pH-Wert
von 6,02. Eine nicht behandelte Membran, die denselben pH-Wert in
PBS ergibt, würde ursprünglich einen
pH-Wert im Bereich von 3–4
haben. Ausgenommen für
pH-Werte unter 2 hydratisieren die behandelten Membranen zusätzlich in
einem höheren
Ausmaß als
unbehandelte Membranen. Somit behalten die behandelten Membranen
einige Eigenschaften der ursprünglichen,
sauren Membranen bei, sind aber infolge der verminderten Säurelast,
die in eine Lösung
abgegeben wird, biokompatibler.
-
Beispiel 10: Mehrlagige CMC/PEO-Membranen
-
Um
Membranen mit verschiedenartigeren Eigenschaften bereitzustellen,
wurden Membranen hergestellt, indem eine angesäuerte Membran zwischen zwei
Schichten einer neutralen Membran eingelegt wurde, wobei die letztere
davon dasselbe CMC/PEO-Verhältnis wie
die angesäuerte
Membran haben kann oder nicht. Ein Bogen einer teilweise getrockneten,
neutralen Membran wurde zuerst auf eine trockene, flache Oberfläche, die
als Trocknungsfläche
für die
mehrschichtige Membran benutzt wurde, gelegt. Ein Bogen einer teilweise
getrockneten, angesäuerten
Membran von geringgradig klei neren Abmessungen wunde sorgfältig auf
die neutrale Membran gelegt. Dann wurde ein weiterer Bogen einer
teilweise getrockneten Membran vorsichtig so über die angesäuerte Membran
gelegt, dass die Ränder
der beiden neutralen Membranen bündig
waren und dass kein Teil der angesäuerten Membran über die
Ränder
der beiden neutralen Membranen hinausragte. Wenn alle drei Lagen
korrekt ausgerichtet waren, wurde langsam deionisiertes Wasser in
die Petrischale eingeleitet, wobei darauf geachtet wurde, die Lagen
nicht gegeneinander zu verschieben. Als alle Lagen benetzt waren,
wurde eine nicht absorbierbare, poröse, dünne Membran wie zum Beispiel
ein Nylonfiltermedium vorsichtig über den benetzten Schichtverbund
gelegt und nur leicht darauf gedrückt. Diese Anordnung wurde dann
ungestört
gelassen, bis sie trocken war. An diesem Punkt wurde die poröse Membran
vorsichtig entfernt. Dem folgte die Entfernung der mehrschichtigen
Membran von der flachen Oberfläche.
-
Eine
alternative, zweilagige Membran wurde auf eine ähnliche Weise hergestellt.
Die zweilagige Membran weist auf jeder Seite unterschiedliche Eigenschaften
auf. Die Seite mit dem niedrigen pH-Wert, die schlechter bioadhäsiv ist,
ermöglicht
es, dass diese Seite leichter über
ein Gewebe gleitet als die Seite mit einem höheren pH-Wert. Die Seite mit
einem höheren
pH-Wert würde
fester am Gewebe, mit dem es in Kontakt steht, anhaften und sich
an die Unebenheiten im Gewebe anpassen und sie so besser an Ort
und Stelle halten. Solche Membranen sind in Situationen, in denen
sich ein bewegliches Gewebe im Hinblick auf ein mehr fixiertes Gewebe
frei bewegen kann, wertvoll.
-
Eine
andere zweilagige Membran wurde hergestellt, indem eine teilweise
getrocknete Membran (Verhältnis
von CMC:PEO = 95:5, pH 3,0, gegossen aus 15 g einer 2% Polymerlösung) in
eine Petrischale gelegt wurde und dann eine CMC/PEO-Mischung (Verhältnis von
CMC:PEO = 95:5, pH 5,5, gegossen aus 10 g einer 2% Polymerlösung) über die
teilweise getrocknete Membran gegossen wurde. Die Mischung und die
teilweise getrocknete Membran wurden dann gemeinsam getrocknet,
um die endgültige,
zweilagige Membran zu bilden. Auf ähnliche Weise wurden zweilagige
Membranen mit unterschiedlichen PEO-Zusammensetzungen hergestellt,
zum Beispiel Membranen, in denen die beiden Lagen unterschiedliche
Anteile von PEO haben. Je höher der
Gehalt an PEO einer Lage ist, umso glatter wird die Oberfläche dieser
Lage. Die andere Lage mit niedrigerem Gehalt an PEO haftet stärker am
Gewebe an.
-
Ein
Beispiel ist die Abdominalchirurgie, wo sich die intestinalen Membranen
im Hinblick aufeinander und auf das umgebende abdominelle Peritoneum
frei bewegen. Zusätzliche
Beispiele schließen
die Thoraxchirurgie ein, wo sich die Lungen im Hinblick auf das
umgebende Peritoneum bewegen können
müssen.
Ein Anbringen der Seite mit hohem pH-Wert einer Membran an das parietale
Peritoneum wird sie an Ort und Stelle halten, wird es aber dem visceralen
Peritoneum, das an den Lungen anhaftet, ermöglichen, sich frei zu bewegen.
In ähnlicher
Weise wird in der Herzchirurgie ein Anbringen der Seite mit hohem
pH-Wert einer zweilagigen Membran auf das Perikard die Membran an
Ort und Stelle haften und der Seite mit niedrigem pH-Wert ermöglichen,
freier über
kardiale Gewebe, zum Beispiel Myokard, zu gleiten. In ähnlicher
Weise wird in der Orthopädie
ein Anbringen der Seite mit hohem pH-Wert einer Membran an ein fixiertes
Gewebe wie zum Beispiel Knochen oder Periost dazu führen, dass
sie fester an diesen Stellen anhaftet und es einem weniger fixierten
Gewebe wie zum Beispiel einem Ligament, einer Sehne oder einem Muskel
ermöglichen,
sich freier zu bewegen.
-
Beispiel 11: Auswirkung der Konzentration
von CMC/PEO auf die
-
Stabilität von Gießlösungen
-
Um
die Auswirkungen der Konzentrationen von CMC und PEO auf die Stabilität der Gießlösungen zu untersuchen,
gaben wir 16 g CMC, d.s. = 1,2, und 4 g PEO (300 kd) zu 50 ml Isopropanol,
um eine Aufschlämmung
herzustellen, die dann zu 450 ml Wasser gegeben wurde. Dies führte zu
einer relativ homogenen, aber viskoseren Gießlösung als der aus den Beispielen
1–10.
Eine Reihe von Membranen wurde hergestellt, indem Teile der Gießlösung auf
zunehmend niedrige pH-Werte angesäuert wunden. Portionen der
Gießlösung von 11
g wurden in 10-cm-Petrischalen gegossen und getrocknet.
-
Die
Membranen waren oberhalb von pH-Werten von etwa 3,3 homogen, wohingegen
die Assoziationskomplexe bei niedrigeren pH-Werten aus der Gießlösung ausfielen.
Bei niedrigeren Membran-pH-Werten hatten die resultierenden Membranen
Bereiche von Inhomogenität
und Löcher
und hatten raue Oberflächen.
-
Membranen
können
aus Lösungen
von CMC bis zu 10% nach Gewicht und von PEO bis zu 20% nach Gewicht
hergestellt werden.
-
Beispiel 12: Antithrombogene Wirkung von
CMC/PEO-Membranen
-
Proben
von Membranen aus CMC (7 HF PH) und CMC/PEO (5000 kd) wurden mit
CMC/PEO-Verhältnissen
von 80%/20%, 65%/35% und 50%/50% hergestellt. Es wunde eine Beobachtungskammer
für adhärente Plättchen zusammengebaut,
bestehend aus einem polymerbeschichteten Objektträger aus
Glas, zwei Abstandshaltem aus Polyethylen und einem Deckglas aus
Glas. Menschliches Blut, das gesunden, erwachsenen Freiwilligen
nach einer Einverständniserklärung abgenommen
wurde, wurde in Heparin-haltigen, luftleer gepumpten Behältern (VacutainersTM, Becton-Dickinson, Rutherford, NJ) gesammelt.
Heparinisiertes Blut wurde 10 Minuten lang bei 100 g zentrifugiert,
um Plättchen-reiches
Plasma (PRP) zu erhalten.
-
Zweihundert μl PRP wurden
in die Plättchenbeobachtungskammer
instilliert. Man ließ die
Plättchen
in PRP eine Stunde lang bei Raumtemperatur an den Polymeroberflächen anhaften
und sich aktivieren. Nicht adhärente
Plättchen
und Plasmaproteine wurden entfernt, indem die Kammer mit PBS gespült wurde.
Adhärente Plättchen wurden
mit 2% (Gewicht/Volumen) Glutaraldehydlösung in PBS 1 Stunde lang fixiert.
Nach Spülen mit
PBS wurden die Plättchen
1,5 Stunden lang mit 0,1% (Gewicht/Volumen) Commassie-Brilliant-Blue-Farbstofflösung (Bio-Rad,
Hercules, CA) gefärbt.
Gefärbte
Plättchen
wurden unter Verwendung eines Lichtmikroskops Nikon LabophotTM II bei 40facher Vergrößerung (Melville NY) betrachtet.
Das Bild der adhärenten
Plättchen
wurde unter Einsatz einer Kamera Mamamatsu CCDTM (Hamamatsu–City, Japan)
auf einen Sony TrinitronTM-Bildschirm übertragen.
Der Hamamatsu Argus-10-Bildprozessor wurde eingesetzt, um die Zahl
von Plättchen
pro 25.000 μm2 Oberfläche
in jedem Beobachtungsfeld zu berechnen. Das Ausmaß der Plättchenaktivierung
wurde qualitativ aus dem Ausbreitungsverhalten von adharenten Plättchen bestimmt.
Bilder von aktivierten Plättchen
wurden unter Verwendung einer ScreenShooterTM-Kamera
von Polaroid (Cambridge, MA) von Sony TrinitronTM-Videoschirm
erhalten.
-
Die
Zahl der adhärenten
Plättchen
und das Ausmaß der
Plättchenaktivierung
werden als frühe
Indikatoren der Thrombogenität
von Biomaterialien, die mit Blut in Kontakt kommen, angesehen. Die
Plättchenaktivierung
wurde qualitativ durch das Ausmaß des Ausbreitens von Plättchen auf
den Polymeroberflächen
gemessen. Das Ausmaß des
Ausbreitens von Plättchen
wurde von 1 (am geringsten reaktiv) bis 5 (am meisten reaktiv) wie
in Tabelle 10 beschrieben bewertet. Tabelle 10 Beurteilung der Plättchenaktivierung: Oberflächen-induziertes
Ausbreiten
Plättchenaktivierung
Stadium | Ungefähre Ausbreitungsfläche (μm2) | Bemerkungen |
1 | 10–15 | Kontakt-Anhaften.
Plättchen
nicht aktiv. |
2 | 15–25 | Teilweise
aktiv. Auftauchen von Pseudopodien. |
3 | 25–35 | Teilweise
aktiviert. Ausdehnung von Pseudopodien und Beginn der Freisetzung
von Inhalten aus Granula. |
4 | 35–45 | Teilweise
aktiviert. Erhebliche Bildung und Ausdehnung von Pseudopodien. Vollständige Freisetzung
von Inhalten aus Granula. |
5 | > 45 | Vollständig aktiviert.
Retraktion von Pseudopodien, was zur flachen oder Pfannkuchen"-Form führt. |
Tabelle 11 Anhaften und Aktivierung von Plättchen durch
CMC/PEO-Membranen
Membranzusammensetzung | Zahl
der adhärenten
Plättchen (pro
25.000 μm2)a | Ausmaß der Aktivierung |
100%
CMC | 95,8 ± 15,3 | 2,96 ± 0,37 |
80%
CMC/20% PEO | 48.1 ± 10,9 | 3,25 ± 0,35 |
65%
CMC/35% PEO | 17,8 ± 4,25 | 1,57 ± 0,39 |
50%
CMC/50% PEO | 5,25 ± 2,67 | 1,00 ± 0,00 |
a: Mittelwert ± Standardabweichung
(n = 24) |
-
Tabelle
11 zeigt, dass auf Membranen, die aus 100% CMC hergestellt worden
waren, eine erhebliche Zahl von Plättchen anhaftete und sich aktivierte.
Im Durchschnitt gab es mehr als 95 aktivierte Plättchen pro 25.000 μm2. Die Zahl von adhärenten Plättchen und das Ausmaß der Aktivierung
nahmen mit steigendem PEO-Gehalt in den Membranen ab. Die Membranen
mit CMC/PEO 50%/50% wiesen die geringste Zahl von Plättchen auf.
Im Durchschnitt gab es nur 5,0 kontaktadhärente Plättchen auf diesen Membranen.
-
Die
Ergebnisse dieser Untersuchung zeigen, dass CMC/PEO-Membranen, besonders
die Membran mit CMC/PEO 50%/50%, basierend auf dem Rückgang der
Zahl von adhärenten
Plättchen
und des Ausmaßes der
Plättchenaktivierung
auf diesen Oberflächen
in hohem Maße
antithrombogen sind. Somit erhöht
ein Steigern der Menge von PEO in Membranen ihre antithrombogenen
Eigenschaften.
-
Um
zu untersuchen, ob CMC und PEO die Blutgerinnung in vivo nachteilig
beeinflussen, nahmen wir eine Reihe von Untersuchungen, bei denen
wir Kaninchen Mischungen von CMC/PEO injizierten, vor und bestimmten
die Prothrombinzeit.
-
Vier
Kaninchen (2,4 bis 2,8 kg) wurden unter Verwendung von Ketamin (40
mg/kg) und Xylazin (8 mg/kg) anästhesiert
und 0,20 ml von 2% CMC, 0,05% PEO, 50% H2O
und 47,9% balancierter Salzlösung (Charge
#SD011089) von klinischer Reinheit wurden unter Verwendung einer
Nadel von 27 Gauge und ½ Inch in
die untere Spinalregion injiziert. Blutproben (ungefähr 1,6 ml)
wunden 0 (vor der Injektion), 2, 6, 24, 48 und 96 Stunden nach der
Dosis abgenommen. Zu 1,6 ml des abgenommenen Bluts wurden 0,2 ml
von 3,8% Natriumcitratlösung
gegeben. Nach dem Mischen wurde Plasma aufbereitet, indem die Probe
bei 2000 Upm 3 bis 5 Minuten lang in einer klinischen Zentrifuge
zentrifugiert wurde. Das Plasma wurde in ein getrenntes, markiertes
Röhrchen
pipettiert und auf Eis gehalten. Die Probe wurde eingefroren und
an California Veterinary Diagnostics, Inc., West Sacramento, CA
zur Bestimmung der Prothrombinzeit geschickt, was in Übereinstimmung mit
den Vorschriften der FDA zur Guten Laborpraxis durchgeführt wurde.
-
Tabelle
12 zeigt die Prothrombinzeiten für
jede Probe von Kaninchenplasma zu den verschiedenen Abnahmezeiten.
Kaninchenblut gerinnt viel schneller als menschliches Blut (Didisheim
et al., J. Lab. Clin. Med. 53, 866–1959); somit koagulierten
einige von den Proben, die diesen Kaninchen abgenommen worden waren, vor
der Untersuchung. Jedoch zeigten die Proben, die untersucht wurden,
keine Wirkung der CMC/PEO-Mischung
auf die Prothrombinzeit mit Ausnahme von Kaninchen Nr. 3, das einen
vorübergehenden
Anstieg zeigte, sich aber am Tag 4 erholte. Tabelle 12 Prothrombinzeit (Sekunden) von Kaninchen,
denen CMC/PEO injiziert wurde Kaninchen Nummer
Zeit
(Stunden) | 1 | 2 | 3 | 4 | 5* |
0 | 7,2 | 7,2 | 7,1 | 8,4 | 7,1 |
2 | - | 7,1 | 7,1 | 7,1 | 7,1 |
6 | 7,3 | 7,1 | 7,1 | 7,8 | 7,1 |
24 | 7,2 | 7,1 | 10,6 | 7,1 | 8,0 |
48 | 7,3 | - | 10,3 | - | - |
96 | 6,2 | 6,5 | 6,5 | 6,0 | 6,0 |
* Kontrollkaninchen,
dem kein CMC/PEO injiziert wurde
- zeigt an, dass die Untersuchung
nicht durchgeführt
wurde, weil die Probe koaguliert war |
-
Beispiel 13:
-
Bestimmung der biologischen Haftfähigkeit
von CMC/PEO-Membranen
-
Die
biologische Haftfähigkeit
von Membranen wurde bestimmt, indem allgemein ein Schältest, der
unten beschrieben wird, eingesetzt wurde. Verschiedene, aus CMC
(7HF PH) und PEO (Molekulargewicht 5000 kd) bestehende und sich
im Säuregrad
unterscheidende Membranen wurden auf ihre relative biologische Haftfähigkeit
untersucht, indem ein In-vitro-Test eingesetzt wurde. Frische, aus
der Mitte geschnittene Schweinekoteletts, die in einem am Ort ansässigen Geschäft gekauft
worden waren, wurden als Haftobjekt für die Membranen verwendet.
Sechs dünn
geschnittene Schweinekoteletts wurden in eine Polystyren-Biotestschale
(243 × 243 × 18 mm)
gelegt und etwas Wasser wurde in die Schale gegossen, um ein relativ
feuchtes Milieu aufrechtzuerhalten. Es wurde darauf geachtet, dass
alles überschüssige Wasser
von der offenen Seite des Schweinkoteletts abgetupft wurde. Sechs
Membranen wurden in eine rechteckige Form auf eine Masse von 120–130 mg
zurechtgeschnitten und mit ihren glatten Seiten nach unten auf sechs
einzelne Fleischstücke
gelegt. Die glatte Seite der Membran ist die Seite, die während des
Trocknungsprozesses an die Polystyrenoberfläche angeheftet war. Die andere
Seite der Membran, die der Luft ausgesetzt war, ergibt im Allgemeinen
eine leicht rauere Oberfläche.
Ein Deckel aus Polystyren wurde über
die Schale gelegt und man ließ die
Membran 3 Stunden lang bei Raumtemperatur hydratisieren und am Fleisch
anhaften. In ähnlicher
Weise wurde andere Biotestschalen verwendet, um andere Membranen
zu untersuchen.
-
Nach
der Inkubationszeit von 3 Stunden wurden die Membranen auf qualitative
Art sorgfältig
auf Klarheit (Farbe, Transparenz), strukturelle Beschaffenheit der
Membran, Form der Membran (Faltenbildung auf dem Fleisch), Ausbleichen,
Kräuseln
als Ergebnis von starker Bioadhäsion
untersucht. Die Haftkraft in Gramm wurde quantitativ in einem Schältest gemessen,
indem zuerst eine Klemme an den Rand der Membran angebracht wurde,
danach die Klemme an eine Federwaage (Bereich 0–10 g oder 0–250 g)
angebracht wunde und die Membran langsam durch vertikales Anheben
der Federwaage vom Fleisch abgezogen wurde. Die Kraft in g, die
erforderlich war, um die Membran vollständig vom Fleisch abzuziehen
oder in einigen Fallen einen Riss in der Membran zu verursachen,
wurde aufgezeichnet. Tabelle 13 Zusammenfassung: Vergleich der Adhäsionskraft
von CMC/PEO-Membranen % PEO (5000 kd) in der Membran
MembranpH-Wert | 35% | 20% | 10% | 5% | 2,5% | 0 |
2,00 | - | 2 | - | - | - | 100 |
2,80 | 7 | 7,5a | - | - | - | 0 |
3,00 | 9 | 7,5a | 7b | 120b | 50b | 9 |
3,10 | - | 83b | 6b | - | | - |
3,30 | - | - | - | > 150b | 67b | 11b |
4,00 | - | - | 8c | 10c | 7c | 3 |
a: Mittelwert:
n = 2 ea
b: Mittelwert: n = 3 ea
c: Mittelwert: n = 4
ea |
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Die
in Tabelle 13 gezeigten Werte zeigen, dass die Haftkraft zwischen
CMC/PEO-Membranen
mit dem pH-Wert der Membran in Beziehung steht. Der pH-Wert, der
die größte Haftkraft
für einen
gegebenen PEO-Prozentsatz aufweist, war ungefähr 3,30, aber sowohl ein Erhöhen als
auch ein Absenken des pH-Wertes von diesem Niveau verminderte die
Haftkraft. Ferner stand die Haftkraft mit den Prozent von PEO in
der Membran in Beziehung. Die Membranen mit dem höchsten PEO-Prozentsatz
wiesen die geringste Haftkraft auf. Ein Steigern des PEO-Prozentsatzes
steigerte die Adhäsion,
bis 5% PEO erreicht sind, aber eine weitere Steigerung der PEO-Konzentration
verringerte die Haftkraft.
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Beispiel 14: In-vivo-Clearance von CMC
und PEO
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Um
die in-viva-Clearance von CMC und PEO zu bestimmen, führten wir
eine Reihe von Experimenten, in deren Rahmen wir Ratten radioaktiv
markierte CMC und PEO (2% CMC, 0,05% PEO, 50 5 H2O
und 47,9% balancierte Salzlösung)
injizierten, durch.
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Die
Untersuchungen wurden entsprechend der Guten Laborpraxis ausgeführt.
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Formulierungen,
die [14C]Carboxymethylcellulose (CMC) und
[14C]Polyethylenoxid (PEO) enthielten, wunden
in die untere Spinatregion von vier Gruppen von sechs Ratten (3
männlich,
3 weiblich) injiziert; zwei Gruppen wurden nach 3 Tagen getötet und
die verbleibenden zwei Gruppen nach 7 Tagen. Von diesen Ratten wurden
täglich
Urin und Faeces gesammelt, um das Ausscheidungsmuster der Radioaktivität zu untersuchen. Zusätzlich wurden
repräsentative
innere Organe auf Restspiegel von Radioaktivität in diesen Ratten untersucht.
Zwei gesonderte Gruppen von sechs Ratten erhielten die Injektionen
in ähnlicher
Weise und Blutproben wurden zum Zeitpunkt 0 (vor der Injektion)
und 8, 24, 48, 72, 96 und 168 Stunden nach der Injektion auf Radioaktivität untersucht.
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Beide
Verbindungen wurden primär
im Urin ausgeschieden. Die Ausscheidung im Urin fand zum größten Teil
während
der ersten 24 Stunden statt. In der 7-Tage-Untersuchung betrugen die Halbwertszeiten
für die Ausscheidung
der 14C-CMC im Urin und in den Faeces anfänglich ungefähr 0,2 Tage
(5 Stunden), gefolgt von einer längeren
Ausscheidungshalbwertszeit von ungefähr 1,6 Tagen. Die entsprechenden
Werte für 14C-PEO betrugen 0,2 Tage (5 Stunden) beziehungsweise
1,7 Tage. Von den untersuchten Organen enthielten die Leber und
die Niere die höchsten
Spiegel der Radioaktivität.
Der Prozentsatz der injizierten Dosis in der Leber war für 14C-CMC und 14C-PEO
vergleichbar, war aber in der Niere nach Injektion von 14C-PEO
mindestens 6-mal höher
als nach Injektion von 14C-CMC.
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Der
Spiegel der Radioaktivität
im Blut sank nach Verabreichung von 14C-CMC
mit einer Halbwertszeit von ungefähr 1 Tag ab, wohingegen die
Halbwertszeit von 14C-PEO im Blut ungefähr 4 Tage
betrug. Bei 14C-CMC verblieben höhere Prozentsätze der
verabreichten Dosis im Restkörper
und an der Injektionsstelle als bei 14C-PEO.
Die durchschnittliche Gesamtwiedergewinnung der verabreichten Dosis
betrug 80+% für
beide Verbindungen. Es wurden keine Nebenwirkungen der injizierten 14C-CMC oder 14C-PEO
beobachtet.
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Beispiel 15: Bioresorbierbarkeit von CMC/PEO-Membranen
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Die
Bioresorbierbarkeit von CMC/PEO-Membranen wird bestimmt, indem chirurgische
Inzisionen in den Hinterläufen
von Ratten gesetzt werden und ein Teil einer CMC/PEO- Membran in eine Muskelschicht
eingelegt wird. Verschiedene Membranen von unterschiedlicher Zusammensetzung
oder einem unterschiedlichen Grad der Vernetzung werden jedem Tier
eingesetzt, wonach die Inzisionen verschlossen werden. Für jeden
Typ von zu beurteilender Membran ist eine ausreichende Zahl von
Tieren zu verwenden. Am Tag danach werden die Tiere getötet, die
Inzisionen werden wieder eröffnet
und die verbliebenen Membranen werden auf ihr Maß an Unversehrtheit und ihre
Position untersucht. Die Membranen werden entfernt, abgetupft, um überschüssiges Wasser
zu entfernen, gewogen, solange sie feucht sind, wieder getrocknet
und erneut gewogen. Die Mengen der absorbierten Flüssigkeit,
der verbleibenden Feststoffe und das Erscheinungsbild der Membranen
werden registriert. Es werden Vergleiche zwischen der Zeitdauer
in situ, dem Gewebeort, der Membranzusammensetzung, der Behandlung
vor dem Einsetzen und der Resorbierbarkeit angestellt. Die Membranen der
vorliegenden Erfindung werden so konfektioniert, dass sie ein gewünschtes
Maß an
Bioresorbierbarkeit aufweisen.
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Beispiel 16:
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Bestimmung der gegen Verwachsungen gerichteten
Eigenschaften von CMC/PEO-Membranen
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Die
Fähigkeit
von CMC/PEO-Membranen, die Bildung von Verwachsungen zu hemmen,
wird dem Standardverfahren von Harris et al., Surgery 117(6): 663–669, (1995)
entsprechend bestimmt. Es werden erwachsene Ratten verwendet. Sie
werden mit intraperitonealem Natriumpentobarbital (43 mg/kg) anästhesiert, bis
eine tiefe chirurgische Anästhesie
erreicht wurde, wie es durch das Fehlen von Schmerzreaktionen auf Kneifen
in die Pfoten und das Fehlen von Augenlidreflexen festgelegt ist.
Sie werden mit der Bauchseite nach oben gelegt, die Behaarung am
Abdomen wird entfernt und die Haut wird unter Einsatz von Abwaschen
mit Iodophor gereinigt und mit 70% Alkohol gespült.
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Unter
sterilen Bedingungen wird eine 6 cm lange, ventrale Inzision in
der Mittellinie gesetzt und die Haut wird weggezogen. Eine 4 cm
lange Inzision in der Mittellinie wird in der Bauchwand gesetzt
und die rechte Abdominalwand wird exponiert. Ein Segment des parietalen
Peritoneums von 1 mal 2 cm wird 1 cm lateral der Mittellinieninzision
einschließlich
einer oberflächlichen
Schicht des darunterliegenden Muskels ausgeschnitten.
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Das
Zäkum wird
dann so hervorluxiert, dass beim Verschluss das Zäkum Kontakt
mit der Bauchwand hat. Verschiedene Regionen des Zäkums wenden
unter Verwendung einer sterilen Skalpellklinge abgeschürft, so
dass eine homogene Oberfläche
von petechialen Hämorrhagien
geschaffen wird. Die exponierte Abdominalwand wird auch abgeschürft und
die abgeschürften
Bereiche werden 10 Minuten lang der Luft ausgesetzt.
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Benachbarte
Teile von Zäkum
und Bauchwand werden entweder so angeordnet, dass sie in Kontakt miteinander
stehen, oder sie werden miteinander mit einer gemessenen Menge einer
zwischen ihnen angebrachten Antiadhäsionsmembran in Nachbarschaft
gebracht. Nach dem Abdecken der abgeschürften Stellen wurden die chirurgischen
Inzisionen verschlossen. 3 Tage bis 4 Wochen später wurden die Tiere unter
Verwendung einer Überdosis
eines Anästhetikums
getötet
und die Operationsstellen wurden freigelegt.
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Die
Verwachsungen werden nach dem Verfahren von Becker et al., J. Amer.
Coll. Surgeons 183(4): 297–306
(1996) von 0 bis 3 eingeteilt, wobei 0 bedeutet, dass keine nachweisbaren
Verwachsungen vorliegen, 1 eine filmartige Verdickung ohne Gefäße aufweist,
Grad 2 eine mäßige Verdickung
und eine begrenzte Gefäßversorgung
hat und Grad 3 eine dichte Verdickung aufweist und gut vaskularisiert
ist. Es können
andere Verfahren zum Einteilen von Verwachsungen verwendet werden.
(Zum Beispiel Diamond, Fertility and Sterility 66(6): 904–910 (1996);
Interceed (TC7) Adhesion Study Group, Fertility and Sterility 51(6):
933(1989)).
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Die
Bioresorbierbarkeit der Membranen wird zum Zeitpunkt der Tötung bestimmt,
indem die Operationsstellen palpiert werden und das Vorliegen oder
das Fehlen einer intakten Membran festgestellt wird. Wenn eine intakte
Membran vorhanden ist, wird so von der Stelle entfernt werden und
Nass- und Trockengewichte werden bestimmt werden. Die Membranen
der Erfindung werden so konfektioniert, dass sie gewünschte,
gegen Verwachsungen gerichtete Eigenschaften aufweisen.
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Arten der Chirurgie
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Jede
Art von chirurgischer Maßnahme
profitiert von der Verwendung der Membranen der vorliegenden Erfindung.
Die folgenden Arten sind beispielhaft und sind nicht als Limitierung
vorgesehen.
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Beispiel 17: Schädelchirurgie
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Für die Verwendung
bei der Kraniotomie werden Membranen der vorliegenden Erfindung
als Transplantat für
den Ersatz von Dura nach Schädeltrepanation
und Duraexzision verwendet. Die Membran wird auf die freigelegte
Rinde gelegt. Das Wiedereinsetzen des Knochens, der Verschluss der
Weichgewebe und der Haut schließen
die Operation ab. Die Membran bildet eine Barriere gegen die Entstehung
von Verwachsungen zwischen der Rinde und dem Schädel und ein Gerüst, um ein
frühzeitiges
Einwachsen, das für
die Reparatur der Dura erforderlich ist, zu bewirken.
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Beispiel 18: Augenchirurgie
-
Anwendungen
am Auge schließen
Filter-Operationen zur Behandlung des Glaukoms ein. Eine erfolgreiche
Glaukom-Filter-Operation wird vom Durchfluss einer wässrigen
Körperflüssigkeit
aus der vorderen Kammer durch eine chirurgisch geschaffene Fistel
in den Subkonjunktivalraum gekennzeichnet, was zur Bildung eines
filternden Bläschens
führt.
Ein Versagen des Bläschens
ist oft auf eine Proliferation von Fibroblasten und subkonjunktivale
Fibrose zurückzuführen. Um
diese Fibrose zu verhindern, kann eine Membran der vorliegenden
Erfindung postoperativ im Subkonjunktivalraum in den Raum des Bläschens eingebracht
werden und es kann auch eine Membran in die Fistel eingelegt werden.
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Beispiel 19: Chirurgie am muskulär-skelettalen
System
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Die
Reparatur von Beugesehnen kann durch die Verwendung von Membranen
der vorliegenden Erfindung verbessert wenden. Bei der Reparatur
von Sehnen vereinigt Kollagen, das von Fibroblasten sezerniert wird,
die Enden von Sehnen. Eine Bildung von Verwachsungen bindet die
Sehne üblicherweise
an andere Gewebestrukturen und obliteriert den normalen Raum zwischen
Sehne und Sehnenscheide, womit die Gleitfunktion, die für eine gleichmäßige Bewegung
erforderlich ist, gestört
wird. Um zu verhindern, dass sich Verwachsungen zwischen der Sehne
und der Sehnenscheide bilden, wird eine Membran der vorliegenden
Erfindung um die wieder verbundenen, vernähten Sehnenenden gewickelt
und/oder ein Hydrogel der vorliegenden Erfindung wird in die Sehnenscheide
injiziert.
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Für die lumbale
Laminektomie und Diskektomie wird eine Inzision in der Mittellinie
in die lumbodorsale Faszie gerade noch lateral der aufgetriebenen
Enden des Processus spinosus gesetzt. Die paraspinale Faszie wird
eröffnet,
um die interlaminare Fläche
der betroffenen Bandscheibe darzustellen. Es wird eine Laminektomie
vorgenommen, um das Ligamentum flavum freizulegen, welches eröffnet wird,
womit die Dura dargestellt wird. Die Dura wird nach medial weggezogen
und die Nervenwurzel wird identifiziert und zurückgezogen. Die Bandscheibenfläche wird
dargestellt und mit einem Nervenhaken exploriert. Die Beschaffenheit
des Annulus, der Umfang der Ausbuchtung, das Vorliegen von Hernien
oder das Vorliegen einer Perforation im Annulus werden bestimmt.
Die Entfernung der Bandscheibe wird üblicherweise durch ein kleines
Loch im Annulus vorgenommen. Postoperative Verwachsungen werden
verhindert, indem bei der Beendigung des Eingriffs vor dem Verschluss
ein Hydrogel der vorliegenden Erfindung in den Raum um den Annulus,
die Nervenwurzel, die Dura und den Laminektomiedefekt injiziert
wird.
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Beispiel 20: Abdominalchlrurgie
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Es
wird berichtet, dass sich in bis zu 93% der früher operierten Patienten mit
einer Laparotomie postoperative Verwachsungen bilden. Eine Laparotomie
ist erforderlich, um Zugang in das Abdomen für Eingriffe an Dick- und Dünndarm,
am Magen, Ösophagus
und Duodenum, für
Cholezystektomie und Operationen am weiblichen Reproduktionssystem
zu erhalten. 1992 meldete das Center for Health Statistics in den
Vereinigten Staaten 344.000 Operationen zum Lösen von peritonealen Verwachsungen.
Peritoneale Verwachsungen erhalten Krankheitswert, wenn sie innere
Organe im Abdomen anatomisch abknicken, womit verschiedene Krankheitsbilder,
die von intestinaler Obstruktion und Volvulus bis zur Unfruchtbarkeit
reichen, erzeugt werden. Unglücklicherweise
sind die erneute Bildung von Verwachsungen und ein erneutes Auftreten
einer intestinalen Obstruktion nach einer chirurgischen Lösung von
Verwachsungen ziemlich häufig.
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Um
eine De-novo-Bildung von Verwachsungen oder eine erneute Bildung
von Verwachsungen zu verhindern, werden Membranen der vorliegenden
Erfindung direkt auf die Operationsstelle gelegt oder um sie herumgewickelt.
Beim Verschluss werden Membranen der vorliegenden Erfindung unter
der Mittellinieninzision zwischen Faszie und Peritoneum gelegt.
Bei laparoskopischen Eingriffen wird ein Hydrogel der vorliegenden Erfindung
verwendet, um die Operationsstelle und die Eintrittssteilen von
Trokaren zu überziehen.
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Beispiel 21: Gynäkologische Chirurgie: Myomektomie
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Der
Uterus wird dargestellt und inzidiert, um das Myom zu entfernen.
Der Uterus wird mit resorbierbaren Nähten verschlossen. Posteriore
Inzisionen des Uterus sind mit mehr und einem höheren Grad von Verwachsungen
mit den Adnexen verbunden als Inzisionen in den Uterus im Bereich
des Fundus oder anteriore Inzisionen. Für posteriore Inzisionen appliziere
man Membranen der vorliegenden Erfindung über die posteriore Inzision
in den Uterus und unter die anteriore Inzision in die Bauchwand,
um die Bildung von Verwachsungen zwischen dem Uterus und den umgebenden
Geweben zu verhindern. Anteriore Inzisionen führen häufiger zur Bildung von Verwachsungen
zwischen der Blase und der Vorderwand des Uterus. Membranen der
vorliegenden Erfindung werden über
die anteriore Inzision und zwischen Uterus und Blase gelegt.
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Beispiel 22: Thoraxchirurgie: Eingriffe
am Herzen
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Herzchirurgische
Eingriffe als Reoperationen werden verbreiteter und führen zu
dem Erfordernis, postoperative mediastinale und perikardiale Verwachsungen
zu vermindern oder zu verhindern. Eine mediane Stemotomie geht einer
Perikardiotomie in der Mittellinie voraus. Das Perikard wird hochgenäht, so dass
das Herz und der Perikardraum weit offen liegen. Die Präparation
wird durchgeführt.
Um den Bypass zu schaffen, werden distale Anastomosen unter Verwendung
von inneren Brustwandarterien, von Radialarterien, der Arteriae gastroepiploicae
oder von Transplantaten aus der Vena saphena an gefertigt. Um die
Bildung von Verwachsungen zu verhindern, wenden Membranen der vorliegenden
Erfindung um die Anastomosen gewickelt und vor dem Verschluss zwischen
Perikard und Sternum gelegt.