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Diese
Erfindung bezieht sich unter anderem auf die Amplifikation von Nukleinsäuren.
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Die
Molekularbiologie und die pharmazeutische Wirkstoffentwicklung verwenden
nun intensiv die Nukleinsäureanalyse
(Friedrich, G.A. Moving beyond the genome projects, Nature Biotechnology
14, 1234 (1996)). Die herausfordernsten Bereiche sind die Sequenzierung
ganzer Genome, die Detektion von einzelnen Nukleotidpolymorphismen,
das Screening und die Genexpressionsüberwachung. Derzeit werden
bis zu Hunderttausenden an Proben in einzelnen DNA-Sequenzierungsprojekten
bearbeitet (Venter, J.C., H.O Smith, L. Hood, A new strategy for
genome sequencing, Nature 381, 364 (1996)). Diese Kapazität wird durch
die verfügbare
Technologie beschränkt.
Projekte, wie das „human
genome project" (Genkartierung
und DNA-Sequenzierung)
und die Identifikation aller Polymorphismen in den exprimierten
Genen, die mit häufigen
Krankheiten in Verbindung gebracht werden, setzen die Sequenzierung
von Millionen an DNA-Proben voraus.
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Mit
den meisten der derzeitigen DNA-Sequenzierungstechniken ist es einfach
nicht möglich,
die Zeit unbegrenzt zu verringern, die für die Verarbeitung einer einzelnen
Probe benötigt
wird. Eine Möglichkeit,
um den Durchsatz zu erhöhen,
ist es, viele Prozesse parallel durchzuführen. Die Einführung von
robotischer Probenaufbereitung und -zuführung, 96- und 384-Wellplatten,
Hochdichte-Rastermaschinen (Maier, E., S. Meierewer, A.R. Ahmadi,
J. Curtis, H. Lehrach, Application of robotic technology to automated
sequence fingerprint analysis by oligonucleotide hybridization,
Journal Of Biotechnology 35,191 (1994)) und kürzlich die Entwicklung von
Hochdichte-Oligonukleotidarrays (Chee, M., R. Yang, E. Hubbell,
A. Berno, X.C. Huang, D. Stern, J. Winkler, D.J. Lockhart, M.S.
Morris, und S.P.A. Fodor, Accessing genetic information with high-density
DNA arrays, Science 274(5287):610–614, (1996)) beginnen, Antworten
auf die Anforderungen für
immer höheren Durchsatz
zu geben. Solche Technologien erlauben es, bis zu 50.000–100.000
Proben gleichzeitig innerhalb von Tagen und sogar Stunden zu verarbeiten
(Maier, E., Robotic technology in library screening, Laborstory Robotics
and Automation 7, 123 (1995)).
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Bei
den meisten bekannten Verfahren zur Durchführung einer Nukleinsäureanalyse
ist es nötig,
zunächst
die interessierenden Nukleinsäuren
aus einem Organismus zu extrahieren (z.B. genomische oder mitochondriale
DNA oder Messenger-RNA (mRNA)). Danach ist es nötig, die interessierenden Nukleinsäuren aus
der Mischung aller Nukleinsäuren
zu isolieren und, normalerweise, diese Nukleinsäuren zu amplifizieren, um Mengen
zu erhalten, die für
deren Charakterisierung und/oder Detektion geeignet sind. Die Isolation
der Nukleinsäurefragmente
wurde sogar dann für
notwendig befunden, wenn man an einem repräsentativen, jedoch zufälligen Satz
an all den unterschiedlichen Nukleinsäuren interessiert ist, zum
Beispiel ein Satz aller mRNAs, die in einer Zelle vorhanden sind,
oder aller Fragmente, die erhalten werden, nachdem die genomische
DNA zufällig
in kleine Stücke
zerschnitten wurde.
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Verschiedene
Verfahren können
verwendet werden, um DNA mit biologischen Mitteln zu amplifizieren, und
diese sind dem Fachmann wohlbekannt. Im Allgemeinen werden die DNA-Fragmente zunächst unter
Verwendung von Restriktionsenzymen und DNA-Ligasen in Vektoren eingebracht.
Ein Vektor, der ein interessierendes Fragment enthält, kann
dann in einen biologischen Wirt eingeführt und mittels gut etablierter
Protokolle amplifiziert werden. Gewöhnlich sind die Wirte zufällig über ein
Wachstumsmedium verteilt (z.B. Agarplatten). Sie können sich
dann replizieren, um Kolonien bereitzustellen, die von individuellen
Wirtszellen abstammen.
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Bis
zu Millionen von gleichzeitigen Amplifikationen klonierter DNA-Fragmente
können
in solchen Wirten simultan durchgeführt werden. Die Dichte der
Kolonien liegt in der Größenordnung
von 1 Kolonie/mm2. Eine Möglichkeit,
um DNA aus solchen Kolonien zu erhalten ist es, die Kolonien auf
eine Membran zu transferieren und dann die DNA aus den biologischen
Wirten direkt auf der Membran zu immobilisieren (Grunstein, M. und
D.S. Hogness, Colony Hybridization: A method for the isolation of
cloned DNAs that contain a specific gene, Proceedings of the National
Academy of Science, USA, 72:3961 (1975)). Bei diesen Möglichkeiten
ist jedoch die Menge an transferierter DNA begrenzt und häufig ungenügend für die nicht-radioaktive
Detektion.
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Eine
andere Möglichkeit
ist es, jede Kolonie mittels Steriltechnik in einem Behälter (z.B.
96-Wellplatten)
zu transferieren, in dem eine weitere Wirtszellenvermehrung stattfinden
kann, so dass mehr DNA aus den Kolonien erhalten werden kann. Amplifizierte
Nukleinsäuren
können
mit einem geeigneten Aufreinigungsprozess aus den Wirtszellen erhalten
werden. Jedoch ist eine solche Prozedur im Allgemeinen zeit- und
arbeitsaufwendig und schwer zu automatisieren.
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Die
revolutionäre
Technik zur DNA-Amplifikation unter Verwendung der Polymerasekettenreaktion (PCR)
wurde 1985 von Mullis et al. vorgeschlagen (Saiki, R., S. Scharf,
F. Faloona, K. Mullis, G. Horn, H. Erlich und N. Arnheim, Science
230, 1350–1354
(1985)) und ist nun dem Fachmann wohlbekannt. Bei diesem Amplifikationsprozess
kann ein DNA-Fragment von Interesse unter Verwendung von zwei kurzen
(typischerweise ungefähr
20 Basen langen) Oligonukleotiden, die eine zu amplifizierende Region
flankieren und die gewöhnlich als „Primer" bezeichnet werden,
amplifiziert werden. Die Amplifikation tritt während des PCR-Zyklierens auf, das
einen Schritt beinhaltet, während
dessen doppelsträngige
DNA-Moleküle denaturiert
werden (typischerweise wird eine Reaktionsmischung erhitzt, z.B.
auf 95°C,
um die doppelsträngigen
DNA-Moleküle
in zwei einzelsträngige
Fragmente zu trennen), einen Annealingschritt (in dem die Reaktion
auf z.B. 45°C
gebracht wird, um es den Primern zu erlauben, sich an die einzelsträngigen Matrizen
anzulagern) und einen Verlängerungsschritt
(DNA, die komplementär
ist zu dem einzelsträngigen
Fragment, wird über
den sequentiellen Nukleotideinbau an den Enden der Primer mittels
des DNA-Polymeraseenzyms synthetisiert).
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Die
obige Prozedur wird gewöhnlich
in Lösung
durchgeführt,
wobei weder die Primer noch ein Template an irgendeine feste Matrix
gebunden sind.
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Vor
kurzem wurde jedoch vorgeschlagen, einen Primer, der in eine Oberfläche eingebaut
ist, zusammen mit freien, in Lösung
befindlichen Primer zu verwenden, um simultan ein PCR-Produkt auf der Oberfläche zu amplifizieren
und einzubauen (Oroskar, A.A., S.E. Rasmussen, H.N. Rasmussen, S.R.,
Rasmussen, B.M. Sullivan, und A. Johansson, Detection of immobilised
amplicons by ELISA-like techniques, Clinical Chemistry 42:1547 (1996)).
(Der Begriff „einbauen" wird hierin verwendet
um anzuzeigen, dass ein Teil an eine Oberfläche angelagert wird und dort
verbleibt, wenn nicht und bis es gewünscht wird, es zu entfernen).
Die Amplifikation wird gewöhnlich
so in Behältern
(z.B. in 96-Wellformatplatten) durchgeführt, dass jeder Behälter das/die PCR-Produkt(e)
einer Reaktion enthält.
Bei solchen Verfahren werden einige der PCR-Produkte in eine Oberfläche des
Behälters
mit darin befindlichen Primern eingebaut, der während des PCR-Zyklierens in
Kontakt mit dem Reaktionspartner gekommen ist. Der Einbau in die
Oberfläche
erleichtert anschließende
Assays und erlaubt eine effiziente Automatisierung.
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Die
Array-Anordnung von DNA-Proben wird klassischer auf Membranen (z.B.
Nylon- oder Nitrozellulosemembranen) durchgeführt. Bei Verwendung geeigneter
Roboter (z.B. Q-botTM Genetix Itd, Dorset
BH23 3TG UK) ist es möglich,
eine Dichte von bis zu 10 Proben/mm2 zu
erreichen. Hierbei wird die DNA kovalent durch physikalische Mittel
an die Membran gebunden (z.B. UV-Bestrahlung). Diese Technologien
erlauben die Array-Anordnung von großen DNA-Molekülen (z.B. Moleküle, die über 100
Nukleotide lang sind), sowie kleineren DNA-Molekülen. Daher können sowohl
Matrizen als auch Sonden in Array-Anordnung gebracht werden.
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Neue
Ansätze,
die auf zuvor in Array-Anordnung gebrachte Glasträger (Arrays
reaktiver Bereiche, die durch Tintenstrahltechnologie erhalten wurden
(Blanchard, A.P. und L. Hood, Oligonucleotide array synthesis using
ink jets, Microbial and Comparative Genomics, 1:225 (1996)), oder
auf Arrays reaktiver Polyacrylamidgele basieren (Yershov, G. et
al., DNA analysis and diagnostics an oligonucleotide microchips,
Proceedings of the National Academy of Science, USA, 93:4913–4918 (1996)),
erlauben die Array-Anordnung von bis zu 100 Proben/mm2.
Bei diesen Technologien wurde lediglich über den Einbau von Sonde (Oligonukleotid)
berichtet. Die berichtete Anzahl der Proben/mm2 ist
immer noch ziemlich niedrig (25 bis 64).
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Höhere Probendichten
können
durch die Verwendung von DNA-Chips erzielt werden, die Arrays von Oligonukleotiden
sein können,
welche kovalent an eine Oberfläche
gebunden sind und die durch Verwendung der mikrolithographischen
Techniken erhalten werden können
(Fodor, S.P.A. et al., Light directed, spatially addressable parallel
chemical synthesis, Science 251:767(1991)). Gegenwärtig werden
Chips mit 625 Sonden/mm2 in molekularbiologischen
Anwendungen verwendet (Lockhart, D.J. et al., Expression monitoring
by hybridisation to highdensity oligonucleotide arrays, Nature Biotechnology
14:1675 (1996)). Es wird behauptet, bis zu 250.000 Proben/cm2 erreichen zu können (Chee, M. et al., Accessing
genetic information with high-density DNA arrays, Science 274:610
(1996)). Gegenwärtig
können
bis zu 132000 verschiedene Oligonukleotide auf einem einzelnen Chip
von ungefähr
2,5 cm2 in Array-Anordnung gebracht werden. Derzeit werden
diese Chips mittels direkter Festphasen-Oligonukleotidsynthese hergestellt,
wobei das 3'-OH
Ende des Oligos an die Oberfläche
angebracht wird. Somit wurden diese Chips verwendet, um Oligonokleotid-Sonden
bereitzustellen, die nicht als Primer in einem DNA-Polymerase-vermittelten
Verlängerungsschritt
fungieren können.
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Wenn
PCR-Produkte mit dem Gefäß verbunden
werden, in welchem die PCR-Amplifikation stattfindet, kann dies
als ein direkter Array-Anordnungsprozess betrachtet werden. Die
Dichte des resultierenden Arrays von PCR-Produkten wird dann durch
das verfügbare
Gefäß begrenzt.
Gegenwärtig
verfügbare
Gefäße sind lediglich
im 96-Well Mikrotiterplattenformat. Diese erlauben, dass nur ungefähr ~0,02
Proben des PCR-Produkts/mm2 der Oberfläche erhalten
werden können.
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Unter
Verwendung des kommerziell erhältlichen
NucleolinkTM-Systems, das von Nunc A/S (Roskilde, Dänemark)
erhältlich
ist, ist es möglich,
die simultane Amplifikation und Array-Anordnung von Proben in Behältern zu
erzielen, auf deren Oberfläche
Oligonukleotidprimer eingebaut wurden. Jedoch wird in diesem Fall die
Dichte des Arrays der Proben durch die Größe des Behälters festgesetzt. Derzeit
ist beim 96-Well-Plattenformat eine Dichte von 0,02 Proben/mm2 erreichbar. Es ist schwierig, diese Dichte
zu erhöhen.
Dies liegt auf der Hand, da, zum Beispiel, die Verfügbarkeit
von 384-Well-Platten (0,08 Proben/mm2),
die für
die PCR geeignet sind, wegen technischer Probleme verzögert wurde
(z.B. Wärmetransfer
und Kapillareffekte während
der Befüllung).
Daher ist es unwahrscheinlich, dass Verbesserungen in der Dichte
von Proben im Bereich von Größenordnungen,
die mittels dieser Technik in Array-Anordnung gebracht wurden, in der absehbaren
Zukunft erreicht werden können.
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WO9604404 bietet Verfahren
und eine Vorrichtung zur Durchführung
von Nukleinsäurehybridisierungs-
und Aplifikationsprozessen auf einem Träger. Solche Verfahren und solch
eine Vorrichtung sind nützlich bei
der Synthese von Nukleinsäuren
und bei der Detektion von Ziel-Nukleinsäuren für Diagnostik und Therapeutik.
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Yershov
und Mitarbeiter haben eine weitere Weiterentwicklung in der Sequenzierungstechnik
durch Hybridisierung an Oligonukleotid-Mikrochips (SHOM) und deren
Anwendung für
die Diagnostik von genetischen Erkrankungen vorgestellt (Yershov,
G et al., 1996, Proceedings of the National Academy of Sciences USA,
93(19):4913–8).
Die Autoren entwickelten einen Roboter, um Sequenzierungs-„Mikrochips” zu fertigen. Der
Mikrochip ist ein Array von in Gelelementen immobilisierten Oligonukleotiden,
die auf einer Glassplatte fixiert sind. Hybridisierung des Mikrochips
mit fluoreszenzmarkierter DNA wurde in Echtzeit gleichzeitig für alle Mikrochipelemente
mit einem Zwei-Wellenlängen-Fluoreszenzmikroskop,
das mit einer Ladungstransportspeicherkamera ausgestattet war, überwacht.
SHOM wurde verwendet, um mittels Hybridisierung von PCR-amplifizierter
DNA an die Mikrochips Betathalassämiemutationen bei Patienten
zu detektieren. Eine zusammenhängende
Aufschichtungs-Hybridisierungstechnik wurde für die Detektion der Mutationen
verwendet; diese kann die medizinische Diagnostik erleichtern und
deren Verlässlichkeit
verbessern. Die Verwendung von Mehrfarbenüberwachung der zusammenhängenden
Aufschichtungs-Hybridisierung
wird von den Autoren für
großangelegte
Diagnostik und Gen-Polymorphismus-Studien vorgeschlagen. Andere Anwendungen
der SHOM Technologie werden ebenfalls von den Autoren diskutiert.
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WO9106678 bezieht sich auf
ein Instrument und eine Vorrichtung, um die Nukleotidsequenz eines DNA-Moleküls ohne
die Verwendung eines Gelelektrophoreseschritts zu bestimmen. Das
Verfahren setzt eine unbekannte, geprimte einzelsträngige DNA-Sequenz
ein, die innerhalb einer Kammer mit einer Polymerase immobilisiert
oder gefangen ist, so dass die sequentiell gebildete cDNA bei jeder
Zugabe eines blockierten Nukleotids über die Messung des Vorhandenseins
eines harmlosen Markers auf vorgegebenen Desoxyribonukleotiden überwacht
werden kann. Die Erfindung bezieht sich ebenfalls auf ein Verfahren
zur Bestimmung der unbekannten DNA-Nukleotidsequenz unter Verwendung
von Desoxynukleotiden. Das blockierte dNTP weist einen ungefährlichen
Marker auf, so dass seine Identität einfach bestimmt werden kann.
Das Instrument und das Verfahren stellen eine schnelle und akkurate
Bestimmung einer DNA-Nukleotidsequenz ohne die Verwendung der Gelelektrophorese
bereit.
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Fu
und Mitarbeiter beschreiben, dass Duplex-Sonden mit einzelsträngigen Überhängen von
fünf Basen
dsDNA-Ziele aus Typ-IIS-Restriktionsnukleasen-Verdaus einfangen
können
(Fu, DJ et al., 1997, Nucleic Acids Research 125(3):677–679). Die
Ligation erzeugt eine zuvor entworfene Nick-Stelle, an der die DNA-Polymerase
in der Gegenwart von Spuren von Didesoxynukleotiden durch Strangverdrängung oder
Nick-Translation Sequenzierungsleitern erzeugen kann. Dies erlaubt
es, die dsDNA-Ziele aus Mischungen einzufangen und direkt und ohne
Subklonierung, Aufreinigung oder Denaturierung zu sequenzieren.
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Lockhart
und Kollegen haben einen Ansatz entwickelt, der auf Hybridisierung
an kleine, hochdichte Arrays basiert, die Zehntausende synthetischer
Oligonukleotide enthalten. Die Arrays werden lediglich basierend auf
Sequenzinformationen entworfen und in situ unter Verwendung einer
Kombination von Photolithographie und Oligonukleotidchemie synthetisiert
(Lockhart, DJ et al., 1996, Nature Biotechnology 18(13):1675–80). RNAs,
die mit einer Häufigkeit
von 1:300.000 vorhanden sind, werden eindeutig detektiert und die
Detektion erwies sich als quantitativ über mehr als drei Größenordnungen.
Die Autoren erwägen,
dass dieser Ansatz eine Möglichkeit
darstellt, die wachsende Masse an Sequenzinformation direkt für hochparallele
experimentelle Untersuchungen zu verwenden. Wegen der kombinatorischen
Natur der Chemie und der Fähigkeit,
kleine Arrays, die Hunderttausende an spezifisch ausgewählten Oligonukleotiden
enthalten, zu synthetisieren, erwägen die Autoren, dass das Verfahren
leicht auf die simultane Überwachung
von Zehntausenden Genen skalierbar ist.
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Die
vorliegende Erfindung hat zum Ziel, einige der Nachteile der Nukleinsäureamplifikationsverfahren des
Standes der Technik zu überkommen
oder wenigstens zu verringern.
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Gemäß der vorliegenden
Erfindung wird ein Verfahren zur Amplifikation von Nukleinsäuren bereitgestellt,
umfassend die Schritte:
- A. Bereitstellen einer
Vielzahl von immobilisierten Primern, bei denen jedoch ein Ende
exponiert ist, um eine Primer-Verlängerung zu ermöglichen;
- B. Ermöglichen,
dass sich ein einzelsträngiges
Ziel-Nukleinsäuremolekül an einen
der Vielzahl von Primern über
einen Teil der Gesamtlänge
des einzelsträngigen
Nukleinsäuremoleküls anlagert
und anschließende Verlängerung
des Primers unter Verwendung des angelagerten einzelsträngigen Nukleinsäuremoleküls als Matrize,
so dass ein verlängerter
immobilisierter Nukleinsäure-Strang
bereitgestellt wird;
- C. Auftrennen des Ziel-Nukleinsäuremoleküls von dem verlängerten
immobilisierten Nukleinsäurestrang;
- D. Ermöglichen,
dass der verlängerte
immobilisierte Nukleinsäurestrang
sich an einen der in Schritt A) erwähnten Vielzahl von Primern
anlagert und anschließende
Verlängerung
des Primers unter Verwendung des verlängerten immobilisierten Nukleinsäurestranges
als Matrize, so dass ein weiterer verlängerter immobilisierter Nukleinsäure-Strang
bereitgestellt wird und gegebenenfalls,
- E. Auftrennen der angelagerten verlängerten immobilisierten Nukleinsäurestränge voneinander,
wobei die einzelsträngige
Ziel-Nukleinsäure
hergestellt wird, indem eine gegebene, zu amplifizierende Nukleinsäuresequenz
bereitgestellt wird (deren Sequenz bekannt oder unbekannt sein kann)
und an dieser eine erste Nukleinsäuresequenz und eine zweite
Nukleinsäuresequenz
angeknüpft
wird; wobei die erste Nukleinsäuresequenz
an einen der Vielzahl von Primern hybridisiert und die zweite Nukleinsäuresequenz
komplementär
zu einer Sequenz ist, die an einen der Vielzahl von Primern hybridisiert.
Vorzugsweise
umfasst das Verfahren ebenfalls den Schritt:
- F. Verwendung von wenigstens einem verlängerten immobilisierten Nukleinsäurestrang
zur Wiederholung der Schritte D) und E), so dass weitere verlängerte immobilisierte
Nukleinsäurestränge bereitgestellt
werden, und gegebenenfalls,
- G. Ein- oder mehrmaliges Wiederholen von Schritt F).
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Die
zweite Nukleinsäuresequenz
kann eine Sequenz sein, die die gleiche ist wie die Sequenz eines der
Vielzahl von Primern. Daher kann die einzelsträngige Ziel-Nukleinsäuresequenz
mittels eines Verfahrens bereitgestellt werden, in dem besagte einzelsträngige Ziel-Nukleinsäure durch
Bereitstellen einer gegebenen Nukleinsäuresequenz hergestellt wird,
die amplifiziert werden soll (deren Sequenz bekannt oder unbekannt sein
kann) und durch Zugabe einer ersten und einer zweiten Nukleinsäuresequenz
dazu; wobei besagte erste Nukleinsäuresequenz an einen besagter
Vielzahl von Primern hybridisiert und besagte zweite Nukleinsäuresequenz
dieselbe ist wie die Sequenz eines besagter Vielzahl von Primern.
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Die
erste und zweite Nukleinsäuresequenz
können
an den ersten und zweiten Enden der einzelsträngigen Ziel-Nukleinsäure bereitgestellt
werden, obwohl dies nicht essentiell ist.
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Falls
gewünscht,
kann ein Tag bereitgestellt werden, um die Identifikation der Amplifikationsprodukte einer
gegebenen Nukleinsäuresequenz
zu ermöglichen.
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Kolonien
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Das
Verfahren der vorliegenden Erfindung erlaubt es, eine oder mehrere
eindeutige Bereiche zur Verfügung
zu stellen, wobei jeder eindeutige Bereich eine Vielzahl von immobilisierten
Nukleinsäuresträngen umfasst
(hierin im Folgenden „Kolonien" genannt). Diese
Bereiche können
eine große
Anzahl an amplifizierten Nukleinsäuremolekülen enthalten. Diese Moleküle können DNA-
und/oder RNA-Moleküle
sein und können
in einzel- oder doppelsträngiger
Form bereitgestellt werden. Sowohl ein gegebener Strang als auch
sein komplementärer
Strang können
in amplifizierter Form in einer einzelnen Kolonie bereitgestellt
werden.
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Kolonien
jeglicher bestimmter Größe können bereitgestellt
werden.
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Bevorzugte
Kolonien sind jedoch über
ihre größte Abmessung
von 10nm bis zu 100μm
groß,
bevorzugter von 100nm bis 10μm über ihre
größte Abmessung.
Wünschenswerterweise
hat die Mehrzahl der Kolonien (d.h. wenigstens 50% davon), die auf
einer Oberfläche
vorhanden sind, Abmessungen in den oben angegebenen Bereichen.
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Kolonien
können
auf eine zuvor bestimmte Art und Weise oder zufällig angeordnet werden. Zwei-
oder dreidimensionale Koloniekonfigurationen sind möglich. Die
Konfiguration kann regelmäßig (z.B.
eine polygonale oder eine im Allgemeinen kreisförmige Kontur habend) oder unregelmäßig sein.
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Die
Kolonien können
mit hohen Dichten bereitgestellt werden. Dichten von mehr als einer
Kolonie/mm2 Oberfläche können erreicht werden. Tatsächlich sind
Dichten von mehr als 102, mehr als 103 oder
sogar mehr als 104 Kolonien/mm2 unter
Verwendung der vorliegenden Erfindung erreichbar. In bevorzugten
Ausführungsformen
stellt die vorliegende Erfindung Koloniedichten von 104-5 Kolonien/mm2, bevorzugter Dichten von 106-7 Kolonien/mm2 zur Verfügung und bietet damit eine
Verbesserung von 3 bis 4 Größenordnungen
relativ zu den Dichten, die unter Verwendung vieler der Verfahren
des Stands der Technik erreichbar sind. Es ist diese Eigenschaft
der Erfindung, die einen großen
Vorteil über
den Stand der Technik zulässt,
da die hohe Dichte der DNA-Kolonien eine große Anzahl von verschiedenen
DNA-Matrizen (bis
zu 106-7 Kolonien/mm2)
zulässt,
die zufällig
angeordnet und amplifiziert werden können.
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Primer
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Die
für die
Verwendung in der vorliegenden Erfindung immobilisierten Primer
können
mittels jeglicher geeigneter Mittel bereitgestellt werden, solange
ein freies 3'-OH
Ende für
die Primerverlängerung
verfügbar
ist. Wenn viele verschiedene Nukleinsäuremoleküle amplifiziert werden sollen,
können
verschiedene Primer bereitgestellt werden. Alternativ können „universelle" Primer verwendet
werden, wobei lediglich ein oder zwei verschiedene Arten von Primern
(abhängig
von der Ausführungsform
der Erfindung) verwendet werden können, um die verschiedenen
Nukleinsäuremoleküle zu amplifizieren.
Universelle Primer können
verwendet werden, wo die zu amplifizierenden Moleküle, wie
zuvor beschrieben, eine erste und eine zweite Sequenz umfassen. Die
Bereitstellung von universellen Primern ist gegenüber Verfahren,
wie sie in
WO96/04404 (Mosaic
Technologies, Inc.) beschrieben werden, vorteilhaft, in denen spezifische
Primer für
jede bestimmte Sequenz, die amplifiziert werden soll, hergestellt
werden müssen.
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Synthetische
OligoDesoxynukleotid-Primer sind kommerziell von vielen Anbietern
verfügbar
(z.B. Microsynth, Schweiz, Eurogentech, Belgien).
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Der
Einbau von Primern in silanisiertes Glas oder Quarz und der Einbau
von Primern in Silizium-Wafer oder Goldoberflächen wurde beschrieben (Maskos,
U. und E.M Southern, Oligonucleotide hybridizations an glass supports:
a novel linker for oligonucleotide synthesis and hybridization properties
of oligonucleotides synthesised in situ, Nucleic Acids Research
20(7):1679–84,
1992; Lamture, J.B., et al. Direct-detection of nucleic-acid hybridization
an the surface of a charge-coupled-device, Nucleic Acids Research
22(11):2121–2125, 1994;
Chrisey, L.A., G.U. Lee, und C.E. Oferrall, Covalent attachment
of synthetic DNA to self-assembled monolayer films, Nucleic Acids
Research 24(15):3031–3039,
1996).
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Der
Einbau von biotinylierten Primern in Träger, die mit Streptavidin beschichtet
sind, ist eine weitere Alternative. Dieses Einbauverfahren wird
im Allgemeinen geläufig
für Bio-Makromoleküle verwendet.
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Der
nicht-kovalente Einbau von Primern in die Grenzphase zwischen einer
wässrigen
Phase und einer hydrophoben Phase mittels eines hydrophoben Ankers
ist ebenfalls für
die vorliegende Erfindung möglich. Solch
eine Verankerung wird im Allgemeinen geläufig für Bio-Makromoleküle verwendet (S. Terrettaz
et al.: Protein binding to supported lipid membranes, Langmuir 9,1361
(1993)). Bevorzugte Formen solcher Grenzphasen wären Liposomen, Lipidvesikel,
Emulsionen, gestaltete Bilayer, Langmuir- oder Langmuir-Blodgett-Filme.
Die Gestaltungen können
mittels direkter Gestaltung auf Matrizen, z.B. Siliziumchips, die
mittels mikrolithographischer Verfahren gestaltet wurden (Goves,
J.T. et al., Micropatterning Fluid Bilayers an Solid Supports, in
Science 275,651 (1997)) erhalten werden. Die Gestaltungen können ebenfalls
durch die Selbst-Zusammensetzungs-Eigenschaften von „Kolloiden", z.B. Emulsionen
oder Latexpartikel erhalten werden (Larsen, A.E. und D.G. Grier,
Like charge attractions in metastable colloidal crystallites, Nature
385,230 (1997)).
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Mit
den obigen Verfahren können
ein, zwei oder mehrere verschiedene Primer in eine Oberfläche eingebaut
werden. Die Primer können
homogen und simultan über
die Oberfläche
eingebaut werden.
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Unter
Verwendung von mikrolithographischen Verfahren ist es möglich, die
immobilisierten Primer auf eine kontrollierte Weise bereit zu stellen.
Wenn die gerichtete Synthese von Oligonukleotiden mit einem freien 3'-OH Ende auf einen
festen Träger
gewünscht
ist, können
mikrolithographische Verfahren verwendet werden, um simultan viele
verschiedene Oligonukleotidprimer zu synthetisieren (Pirrung, M.C.
und Bradley, J.C. Comparison of methods for photochemical phosphoramidite-based
DNA- synthesis. Journal Of Organic Chemistry 60(20):6270–6276, 1995).
Diese können
in bestimmten Bereichen bereitgestellt werden, die hinsichtlich
ihrer Konfiguration mit den zu bildenden Kolonien korrespondieren
(z.B. können
sie einige Nanometer oder Mikrometer im Durchmesser sein). Innerhalb
jeden Bereichs braucht lediglich ein einzelner Typ von Primer-Oligonukleotid
bereitgestellt werden. Alternativ kann eine Mischung, die eine Vielzahl
von unterschiedlichen Primern umfasst, bereitgestellt werden. In jedem
Fall können
die Primer homogen innerhalb jedes Bereichs verteilt werden. Sie
können
in der Form eines gleichmäßigen Arrays
bereitgestellt werden.
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Wenn
Bereiche anfänglich
lediglich einen Typ von immobilisierten Primern umfassen, können sie,
falls gewünscht,
modifiziert werden, zwei oder mehrere verschiedene Typen von Primern
zu tragen. Eine Möglichkeit,
dieses zu erreichen, ist es, Moleküle, die 3'-Enden haben, die mit einem einzelnen
Typ von Primer hybridisieren, der anfänglich vorhanden ist, und die
5'-Enden haben,
die über
die 3'-Enden besagter
Primer hinaus reichen, als Matrizen für die Primerverlängerung
zu verwenden. Durch das Bereitstellen einer Mischung von Matrizen,
die unterschiedliche Sequenzen zueinander haben, wird eine Primerverlängerung
von einem Typ von Primer unter Verwendung der Mischung solcher Matrizen,
gefolgt von Strangtrennung, in verschiedenen unterschiedlich modifizierten
Primern resultieren. (Die modifizierten Primer werden hierin als „verlängerte" Primer bezeichnet,
um sie von den „primären" Primern zu unterscheiden,
die ursprünglich
auf einer Oberfläche vorhanden
waren).
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Ein,
zwei oder mehrere Typen von verlängerten
Primern können
auf diese Weise in jeglichem Bereich bereitgestellt werden, in dem
ursprünglich
primäre
Primer lokalisiert sind. Wenn gewünscht, können im Wesentlichen gleiche
Mengen von verschiedenen Matrizen verwendet werden, um im Wesentlichen
gleiche Proportionen von verschiedenen Typen von immobilisierten,
verlängerten
Primern über
einen gegebenen Bereich bereitzustellen. Falls verschiedene Proportionen
an verschiedenen immobilisierten, verlängerten Primern gewünscht werden,
kann dies dementsprechend durch Anpassung der Proportionen der verschiedenen
Matrizenmoleküle,
die anfänglich
verwendet werden, erreicht werden.
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Eine
Restriktionsendonuklease-Spaltungsstelle kann innerhalb des Primers
lokalisiert sein. Ein Primer kann ebenfalls mit einer Restriktionsendonuklease-Erkennungsstelle
bereitgestellt werden, die eine DNA-Spaltung einige Basen entfernt
regelt (Typ II Restriktionsendonukleasen). (Zur Vermeidung von Zweifeln werden
solche Stellen als vorhanden erachtet, sogar wenn der Primer und
sein Komplement in einem doppelsträngigen Molekül vorhanden
sein müssen,
damit die Erkennung und/oder Spaltung auftritt). Alternativ kann eine
Spaltungs- und/oder Erkennungsstelle erzeugt werden, wenn ein Primer
verlängert
wird. In jedem Fall können
Restriktionsendonukleasen dazu nützlich
sein, es zu erlauben, dass ein immobilisiertes Nukleinsäuremolekül innerhalb
einer Kolonie gespalten wird, um wenigstens einen Teil davon freizusetzen.
Als eine Alternative zur Verwendung von anderen Restriktionsendonukleasen
können
Ribozyme verwendet werden, um wenigstens Teile der Nukleinsäuremoleküle aus einer
Oberfläche
freizusetzen (wenn solche Moleküle
RNA-Moleküle
sind). Andere Verfahren sind möglich.
Zum Beispiel kann, wenn eine kovalente Bindung verwendet wird, um
einen Primer mit einer Oberfläche
zu verbinden, diese Bindung gebrochen werden (z.B. durch chemische, physikalische
oder enzymatische Mittel).
-
Primer
für die
Verwendung mit der vorliegenden Erfindung sind vorzugsweise wenigstens
fünf Basen lang.
Normalerweise sind sie weniger als 100 oder weniger als 50 Basen
lang. Jedoch ist dies nicht essentiell. Natürlich vorkommende und/oder
nicht natürlich
vorkommende Basen können
in den Primern vorhanden sein.
-
Ziel-Nukleinsäuremoleküle
-
Sich
nun den Ziel-Nukleinsäuremolekülen (hierin
auch als „Matrizen" bezeichnet) für die Verwendung im
Verfahren der vorliegenden Erfindung zuwendend, können diese
durch jegliche geeignete Mittel bereitgestellt werden. Ein Zielmolekül (wenn
in einzelsträngiger
Form) umfasst einen ersten Teil mit einer Sequenz, die sich an einen
ersten Primer anlagern kann und einen zweiten Teil mit einer Sequenz,
die komplementär
zu der Sequenz ist, die sich an einen zweiten Primer anlagern kann.
In einer bevorzugten Ausführungsform
hat der zweite Teil dieselbe Sequenz wie der zweite Primer.
-
Der
zweite Primer kann eine Sequenz haben, die identisch oder unterschiedlich
zu der Sequenz des ersten Primers ist.
-
Die
ersten und zweiten Teile des Ziel-Nukleinsäuremoleküls sind vorzugsweise an den
3'-beziehungsweise 5'-Enden davon lokalisiert.
Jedoch ist dies nicht essentiell. Das Zielmolekül wird gewöhnlich ebenfalls einen dritten
Teil umfassen, der zwischen dem ersten und dem zweiten Teil lokalisiert
ist. Dieser Teil des Moleküls
umfasst eine bestimmte Sequenz, die repliziert werden soll. Sie
kann aus jeglicher gewünschten
Quelle stammen und eine bekannte oder unbekannte (manchmal als „anonyme" bezeichnet) Sequenz
haben. Sie kann zum Beispiel aus einer zufälligen Fraktionierung durch
mechanische Mittel oder durch einen eingeschränkten Restriktionsenzym-Verdau
einer Nukleinsäureprobe
abgeleitet sein.
-
Weitere
Teile des Zielmoleküls
können,
falls gewünscht,
bereitgestellt werden. Zum Beispiel können Teile, die konstruiert
sind, als Tags zu fungieren, bereitgestellt werden. Ein „Tag" wird durch seine
Funktion definiert, die es ermöglicht,
ein bestimmtes Nukleinsäuremolekül (oder
dessen Komplement) zu identifizieren.
-
Gleich
welche Teile vorhanden sind, können
Ziel-Nukleinsäuremoleküle mittels
dem Fachmann für
Nukleinsäuremanipulation
bekannter Techniken bereitgestellt werden. Zum Beispiel können zwei
oder mehr Teile durch Ligation verbunden werden. Falls nötig, können vor
der Ligation angemessene Modifikationen durchgeführt werden, um Moleküle in einer
Form bereitzustellen, die für
die Ligation bereit ist. Wenn zum Beispiel eine stumpf-endige Ligation
gewünscht
ist, könnte
eine Einzelstrang-spezifische Exonuklease, wie eine S1 Nuklease,
verwendet werden, um vor der Ligation einzelsträngige Teile der Moleküle zu entfernen.
Linker und/oder Adapter können
ebenfalls bei der Nukleinsäuremanipulation
verwendet werden. (Nützliche
Techniken für die Nukleinsäuremanipulation
werden zum Beispiel in Sambrook et al., Molecular Cloning, 2nd Edition,
Cold Spring Harbor Laborstory Press (1989) offenbart).
-
Sobald
ein Matrizenmolekül
synthetisiert wurde, kann es in einen Vektor kloniert und in einem
geeigneten Wirt amplifiziert werden, bevor es in der vorliegenden
Erfindung verwendet wird. Es kann alternativ mittels PCR amplifiziert
werden. Als eine weitere Alternative können Sätze von Matrizenmolekülen unter
Verwendung von automatischen DNA-Synthesizern (z.B. von Perkin-Elmer/Applied Biosystems,
Foster City, CA) chemisch synthetisiert werden.
-
Es
ist jedoch wichtig festzustellen, dass die vorliegende Erfindung
die Bereitstellung einer großen
Anzahl von in der Sequenz identischen Nukleinsäuremolekülen in einer Kolonie, die aus
einem einzelnen Matrixmolekül
entsteht, erlaubt. Weiterhin kann die Matrize wiederverwendet werden,
um weitere Kolonien zu erzeugen. Daher ist es nicht essentiell,
dass große
Anzahlen von Matrizenmolekülen
bereitgestellt werden, die für die
Koloniebildung verwendet werden.
-
Die
Matrize kann jede beliebige Länge
haben, vorausgesetzt, dass sie am Verfahren der vorliegenden Erfindung
teilhaben kann. Vorzugsweise ist sie wenigsten 10, bevorzugter wenigstens
20 Basen lang. Bevorzugter ist sie wenigstens 100 oder wenigstens
1000 Basen lang. Wie es auch für
die Primer für
die Verwendung in der vorliegenden Erfindung der Fall ist, können Matrizen
natürlich
vorkommende und/oder nicht natürlich vorkommende
Basen umfassen.
-
Reaktionsbedingungen
-
Sich
nun den Reaktionsbedingungen, die für das Verfahren der vorliegenden
Erfindung geeignet sind, zuwendend, wird es eingesehen werden, dass
die vorliegende Erfindung wiederholte Schritte der Anlagerung von
Primern an Matrizen, Primerverlängerung
und Trennung der verlängerten
Primer von den Matrizen verwendet. Diese Schritte können im
Allgemeinen unter Verwendung von Reagenzien und Bedingungen durchgeführt werden,
die dem Fachmann für
PCR- (oder Reverser-Transkriptase plus PCR) Techniken bekannt sind. PCR-Techniken
werden zum Beispiel in „PCR:
Clinical Diagnostics and Research", veröffentlicht 1992 vom Springer
Verlag, offenbart.
-
Daher
kann eine Nukleinsäure-Polymerase
zusammen mit einem Vorrat an Nukleosidtriphosphat-Molekülen (oder
anderen Molekülen,
die als Vorläufer
von Nukleotiden, die in DNA/RNA vorhanden sind, fungieren, wie modifizierte
Nukleosidtriphosphate) verwendet werden, um Primer in der Gegenwart
einer geeigneten Matrize zu verlängern.
-
Desoxyribonukleosidtriphosphate
werden wünschenswerter
Weise im Überschuss
bereitgestellt. Bevorzugte Desoxyribonukleosidtriphosphate werden
abgekürzt
als: dTTP (Desoxythymidinnukleosidtriphosphat), dATP (Desoxyadenosinnukleosidtriphosphat),
dCTP (Desoxycytosinnukleosidtriphosphat) und dGTP (Desoxyguanosinnukleosidtriphosphat).
Bevorzugte Ribonukleosidtriphosphate sind UTP, ATP, CTP und GTP. Jedoch
sind Alternativen möglich.
Diese können
natürlich
oder nicht natürlich
vorkommen. Ein Puffer vom Typ, der im Allgemeinen bei PCR-Reaktionen
verwendet wird, kann ebenfalls bereitgestellt werden.
-
Vorzugsweise
ist eine Nukleinsäure-Polymerase,
die verwendet wird, um Nukleotide während der Primerverlängerung
einzubauen, unter den betreffenden Reaktionsbedingungen stabil,
damit sie mehrere Male verwendet werden kann. (Dies ist besonders
nützlich
bei automatisierten Amplifikationsprozeduren). Daher ist die Nukleinsäure-Polymerase,
wenn Hitze verwendet wird, um den neu-synthetisierten Nukleinsäurestrang von
seiner Matrize zu trennen, vorzugsweise bei der verwendeten Temperatur
hitzestabil. Solche hitzestabilen Polymerasen sind dem Fachmann
bekannt. Sie können
von thermophilen Mikroorganismen erhalten werden. Sie schließen die
DNA-abhängige
DNA-Polymerase, die als Taq Polymerase bekannt ist, und thermostabile Derivate
davon ein. (Jedoch muss die Nukleinsäure-Polymerase nicht DNA-abhängig sein.
Sie kann RNA-abhängig
sein. Daher kann sie eine Reverse-Transkriptase, d.h. eine RNA-abhängige DNA-Polymerase
sein.)
-
Typischerweise
findet die Anlagerung eines Primers an seine Matrize bei einer Temperatur
von 25 bis 90°C
statt. Ein solcher Temperaturbereich wird normalerweise während der
Primerverlängerung
beibehalten werden. Sobald eine ausreichende Zeit verstrichen ist,
um eine Anlagerung und auch ein gewünschtes Maß an Primerverlängerung
zu erlauben, kann die Temperatur, falls gewünscht, erhöht werden, um die Strangtrennung
zu erlauben. In dieser Phase wird die Temperatur typischerweise
auf eine Temperatur von 60 bis 100°C erhöht. [Hohe Temperaturen können ebenfalls
verwendet werden, um nicht-spezifische Priming-Probleme vor der
Anlagerung zu reduzieren. Sie können
verwendet werden, um das Timing der Kolonie-Initiierung zu kontrollieren, z.B. um
die Kolonie-Initiierung für
eine Anzahl von Proben zu synchronisieren.] Alternativ können die Stränge mittels
Behandlung mit einer Niedrigsalzlösung mit hohem pH (> 12) oder unter Verwendung
eines chaotropen Salzes (z.B. Guanidiniumhydrochlorid) oder mittels
eines organischen Lösungsmittels
(z.B. Formamid) getrennt werden.
-
Im
Anschluss an die Strangtrennung (z.B. durch Erhitzung) wird vorzugsweise
ein Waschschritt durchgeführt.
Der Waschschritt kann zwischen den anfänglichen Runden von Anlagerung,
Primerverlängerung
und Strangtrennung weggelassen werden, wenn es gewünscht wird,
dass dieselben Matrizen in der Nähe
der immobilisierten Primer belassen werden. Dies erlaubt es, dass
Matrizen mehrere Male verwendet werden können, um die Koloniebildung
zu initiieren. (Es wird bevorzugt, eingangs eine hohe Konzentration
an Matrizenmolekülen
bereitzustellen, so dass viele Kolonien in einer Stufe initiiert
werden.)
-
Die
Größe der Kolonien
kann z.B. kontrolliert werden durch Kontrolle der Anzahl der Zyklen
von Anlagerung, Primerverlängerung
und Strangtrennung, die auftreten. Andere Faktoren, die die Größe der Kolonien beeinflussen,
können
ebenfalls kontrolliert werden. Diese schließen ein die Anzahl und die
Anordnung von immobilisierten Primern auf einer Oberfläche, die
Gestaltung des Trägers,
auf dem die Primer immobilisiert sind, die Länge und Steifigkeit der Matrize
und/oder der Primermoleküle,
die Temperatur und Ionenstärke
und die Viskosität
einer Flüssigkeit,
in der die obengenannten Zyklen durchgeführt werden können.
-
Verwendungen von Kolonien
-
Sobald
Kolonien gebildet wurden, können
sie für
jeden gewünschten
Zweck verwendet werden.
-
Zum
Beispiel können
sie für
die (sowohl teilweise als auch komplette) Nukleinsäure-Sequenzierung, die
Diagnose, das Screening, als Träger
für andere
Komponenten und/oder für
Forschungszwecke verwendet werden (bevorzugte Verwendungen werden
später
in größerem Detail
beschrieben). Falls gewünscht,
können die
Kolonien modifiziert werden, um verschiedene Kolonien bereitzustellen
(hierin als „sekundäre Kolonien" bezeichnet, um sie
von den „primären Kolonien", die ursprünglich gebildet
wurden, zu unterscheiden).
-
Oberflächen,
die immobilisierte Nukleinsäurestränge umfassen
-
Eine
Oberfläche,
die immobilisierte Nukleinsäurestränge in der
Form von Kolonien von einzelsträngigen
Nukleinsäuremolekülen umfasst,
ist ebenfalls innerhalb des Umfangs der vorliegenden Erfindung.
-
Normalerweise
ist jeder immobilisierte Nukleinsäurestrang innerhalb einer Kolonie
auf der Oberfläche lokalisiert,
so dass ein immobilisierter und dazu komplementärer Nukleinsäurestrang
innerhalb einer Entfernung von der Länge besagten immobilisierten
Nukleinsäurestrangs
auf der Oberfläche
lokalisiert ist (d.h. innerhalb der Länge von einem Molekül). Dies
erlaubt sehr hohe Dichten von in immobilisierter Form bereitgestellten
Nukleinsäuresträngen und
deren Komplemente. Vorzugsweise befinden sich innerhalb einer Kolonie im
Wesentlichen gleiche Mengenverhältnisse
eines gegebenen Nukleinsäurestrangs
und seines Komplements. Ein Nukleinsäurestrang und sein Komplement
sind vorzugsweise im Wesentlichen homogen innerhalb der Kolonie
verteilt.
-
Es
ist ebenfalls möglich,
eine Oberfläche
bereitzustellen, die einzelsträngige
Nukleinsäurestränge in der
Form von Kolonien umfasst, wobei in jeder Kolonie die sense und
antisense Einzelstränge
in einer solchen Form bereitgestellt werden, dass die zwei Stränge überhaupt
nicht mehr komplementär
oder einfach teilweise komplementär sind. Normalerweise werden
solche Oberflächen
durch die Behandlung primärer
Kolonien erhalten, z.B. mittels teilweisen Verdaus durch Restriktionsenzyme
oder mittels teilweisen Verdaus nach der Strangtrennung (z.B. nach
dem Erhitzen) durch ein Enzym, das einzelsträngige DNA verdaut), oder durch
chemische oder physikalische Mittel (z.B. durch Lichtbestrahlung
von Kolonien, die mit einem interkalierenden Farbstoff, z.B. Ethidiumbromid,
angefärbt
wurden).
-
Sobald
einzelsträngige
Kolonien bereitgestellt wurden, können diese verwendet werden,
um doppelsträngige
Moleküle
bereitzustellen. Dies kann z.B. durch Bereitstellen eines geeigneten
Primers (vorzugsweise in Lösung)
erreicht werden, der mit dem 3'-Ende
der einzelsträngigen,
immobilisierten Moleküle
hybridisiert und einer folgenden Verlängerung dieses Primers unter
Verwendung einer Nukleinsäure-Polymerase
und eines Vorrats an Nukleosidtriphosphaten (oder anderen Nukleotid-Vorläufern).
-
Daher
sind Oberflächen,
die Kolonien nicht-überbrückter, doppelsträngiger Nukleinsäuremoleküle umfassen,
ebenfalls innerhalb des Umfangs der vorliegenden Erfindung. (Der
Begriff „nicht-überbrückt" wird hierin verwendet,
um anzuzeigen, dass die Moleküle
nicht in der Form von brückenähnlichen
Strukturen, wie in z.B. 1h gezeigt,
vorliegen.)
-
Unter
Verwendung der vorliegenden Erfindung können kleine Moleküle bereitgestellt
werden, die eine große
Anzahl von Nukleinsäuremolekülen enthalten
(entweder einzel- oder doppelsträngig).
Viele Kolonien können
daher auf einer Oberfläche
lokalisiert werden, die eine kleine Fläche hat. Daher können die
Kolonie-Dichten, die erreicht werden können, wie oben diskutiert sehr
hoch sein.
-
Verschiedene
Kolonien bestehen aus verschiedenen amplifizierten Nukleinsäuresträngen und
dazu komplementären,
amplifizierten Strängen.
Daher erlaubt die vorliegende Erfindung die Lokalisierung vieler
verschiedener Populationen von amplifizierten Nukleinsäurestrangmolekülen und
deren Komplemente auf einer einzigen Oberfläche mit einem relativ kleinen
Oberflächenbereich.
Die Oberfläche
ist gewöhnlich
planar, obwohl dies nicht essentiell ist.
-
Vorrichtungen
-
Die
vorliegende Erfindung stellt ebenfalls eine Vorrichtung bereit zur
Bereitstellung einer Oberfläche, die
Kolonien der oben diskutierten immobilisierten Nukleinsäuremoleküle umfasst.
-
Eine
solche Vorrichtung kann ein oder mehr der folgenden umfassen:
- a) Mittel zur immobilisierung von Primern auf
einer Oberfläche
(obwohl dies nicht benötigt
wird, wenn immobilisierte Primer bereits bereitgestellt werden);
- b) Einen Vorrat einer Nukleinsäure-Polymerase;
- c) Einen Vorrat an Vorläufern
der Nukleotide, die in eine Nukleinsäure eingebaut werden sollen
(z.B. einen Vorrat an Nukleosidtriphosphaten);
- d) Mittel zur Trennung von aneinander gelagerten Nukleinsäuren (z.B.
Heizvorrichtung); und
- e) Kontrollmittel für
die Koordination der verschiedenen Schritte, die für das Verfahren
der vorliegenden Erfindung benötigt
werden.
-
Andere
Vorrichtungen werden vom Umfang der vorliegenden Erfindung umfasst.
Diese erlauben die Analyse von immobilisierten Nukleinsäuren, die
mittels des Verfahrens der vorliegenden Erfindung produziert wurden.
Sie können
eine Quelle von Reaktionspartnern und Detektionsmitteln zur Detektion
einen Signals einschließen,
das erzeugt werden kann, sobald einer oder mehrere der Reaktionspartner
auf die immobilisierten Nukleinsäuremoleküle angewendet
wurde(n). Sie können
ebenfalls mit einer Oberfläche
bereitgestellt werden, die immobilisierte Nukleinsäuremoleküle in der
Form von Kolonien umfasst, wie oben beschrieben.
-
Wünschenswerterweise
hat das Detektionsmittel eine ausreichende Auflösung, um es ihm zu ermöglichen,
zwischen Signalen zu unterscheiden, die von verschiedenen Kolonien
erzeugt wurden.
-
Die
Vorrichtungen der vorliegenden Erfindung (gleich welcher Art) werden
vorzugsweise in einer automatisierten Form bereitgestellt, so dass,
sobald sie aktiviert sind, die individuellen Prozessschritte automatisch
wiederholt werden können.
-
Die
vorliegende Erfindung wird nun ohne Einschränkung derselben unten in den
Abschnitten A bis I mit Bezug zu den begleitenden Zeichnungen beschrieben.
-
Es
sollte eingesehen werden, dass die Prozeduren unter Verwendung von
DNA-Molekülen,
auf die sich in diesen Abschnitten bezogen wird, mutatis mutandis
auf RNA-Moleküle
anwendbar sind, wenn nicht der Zusammenhang auf anderes hindeutet.
-
Es
sollte ebenfalls erkannt werden, dass, wenn in der folgenden Beschreibung
Sequenzen zur Verfügung
gestellt werden, diese von 5' nach
3' geschrieben sind
(von links nach rechts gehend), wenn nicht der Zusammenhang auf
anderes hindeutet.
-
Die
bereitgestellten Figuren sind unten zusammengefasst:
-
1 illustriert ein Verfahren für die simultane
Amplifikation und Immobilisierung von Nukleinsäuremolekülen unter Verwendung eines
einzelnen Typs von Primer.
-
2 illustriert,
wie Koloniewachstum unter Verwendung des Verfahrens der vorliegenden
Erfindung auftreten kann.
-
3 illustriert
das Prinzip des Verfahrens, das verwendet wurde, um DNA-Kolonien
unter Verwendung der vorliegenden Erfindung zu produzieren. Es illustriert
weiterhin die Anlagerungs-, die Verlängerungs- und Denaturierungsschritte,
die verwendet werden, um solche Kolonien bereitzustellen.
-
4 ist ein Beispiel für DNA-Kolonien, die durch Amplifikation
einer spezifischen Matrize mit einzelnen Primern, die in eine Oberfläche eingebaut
sind, gebildet wurden.
-
5 illustriert ein Verfahren für die simultane
Amplifikation und Immobilisierung von Nukleinsäuremolekülen unter Verwendung von zwei
Typen von Primern.
-
6 zeigt tatsächliche DNA-Kolonien, die mittels
der vorliegenden Erfindung produziert wurden.
-
7 illustriert ein Verfahren der simultanen
Amplifikation von Nukleinsäuremolekülen, wenn
ein Zielmolekül
als Matrize verwendet wird, das interne Sequenzen hat, welche sich
an Primer anlagern.
-
8 illustriert ein Verfahren zur Synthese
zusätzlicher
Kopien der originalen Nukleinsäurestränge unter
Verwendung von Nukleinsäuresträngen, die
in Kolonien vorhanden sind. Die neu synthetisierten Stränge werden
in Lösung
gezeigt, können
jedoch in immobilisierter Form bereitgestellt werden, wenn gewünscht.
-
9 zeigt
die PCR-Amplifikation von DNA aus DNA, die in vorgefertigten DNA-Kolonien
gefunden wird.
-
10 illustriert, wie sekundäre Primer
aus DNA-Kolonien generiert werden können.
-
11 illustriert, wie sekundäre DNA-Kolonien
aus sekundären
Primern erzeugt werden können.
-
12 illustriert, wie Primer mit unterschiedlichen
Sequenzen mit einer Oberfläche
erzeugt werden können,
die mit existierenden Primern funktionalisiert wurde.
-
13 zeigt
Verfahren zur Herstellung von DNA-Fragmenten, die für die Erzeugung
von DNA-Kolonien geeignet sind.
-
14 illustriert
ein Verfahren zur Synthese von cRNA unter Verwendung der DNA-Kolonie
als Substrat für
die RNA-Polymerase.
-
15 illustriert
ein bevorzugtes Verfahren zur Bestimmung der DNA-Sequenz der DNA,
die in individuellen Kolonien vorhanden ist.
-
16 illustriert
ein Verfahren zur de novo Bestimmung der Sequenz einer DNA-Kolonie.
-
17 illustriert die Brauchbarkeit von sekundären DNA-Kolonien
für den
mRNA-Expressionslevel-Assay.
-
18 und 19 illustrieren
die Verwendung von sekundären
DNA-Kolonien bei der Isolation und Identifikation von neuen und
selten exprimierten Genen.
-
A) Schema, das die simultane Amplifikation
und Immobilisierung von Nukleinsäuremolekülen unter
Verwendung eines einzelnen Primertyps zeigt
-
Mit
Bezug auf 1a) wird eine Oberfläche bereitgestellt,
die eine daran befestigte Vielzahl von Primern aufweist (der Einfachheit
halber wird lediglich ein Primer gezeigt). Jeder Primer (1) ist
mittels einer Verbindung, die durch einen dunklen Block angezeigt
wird, an der Oberfläche
befestigt. Dies kann eine kovalente oder nicht-kovalente Verbindung
sein, sie sollte jedoch ausreichend stark sein, den Primer auf der
Oberfläche an
seinem Platz zu halten. Die Primer werden mit einer kurzen Nukleotidsequenz
(5'-ATT) gezeigt.
In der Praxis würden
jedoch im Allgemeinen längerer
Sequenzen bereitgestellt werden.
-
1b) zeigt ein Zielmolekül (II),
das sich an einen Primer angelagert hat. Das Zielmolekül umfasst an
seinem 3'-Ende eine
Sequenz (5'-ATT),
die komplementär
zu der Primer-Sequenz (5'-ATT)
ist. An seinem 5'-Ende
umfasst das Zielmolekül
eine Sequenz (5'-ATT),
die dieselbe ist wie die Primer-Sequenz (obwohl exakte Identität nicht
nötig ist).
-
Zwischen
den beiden Enden kann jede zu amplifizierende Sequenz (oder das
Komplement jeder zu amplifizierenden Sequenz) bereitgestellt werden.
Als Beispiel wurde ein Teil der Sequenz, die amplifiziert werden
soll, als 5'-CCG
dargestellt.
-
In 1c) wird die Primerverlängerung
gezeigt. Hier wird eine DNA-Polymerase zusammen mit dATP, dTTP,
dGTP und dCTP verwendet, um den Primer (5'ATT) von seinem 3'Ende aus unter Verwendung des Zielmoleküls als Matrize
zu verlängern.
-
Wenn
die Primerverlängerung
wie in 1d) gezeigt abgeschlossen ist,
kann erkannt werden, dass ein verlängerter, immobilisierter Strang
(III) bereitgestellt wird, der komplementär zum Zielmolekül ist. Das
Zielmolekül
kann dann vom verlängerten,
immobilisierten Strang getrennt werden (z.B. durch Erhitzen, wie
in 1e) gezeigt). Dieser Trennschritt
setzt den verlängerten,
immobilisierten Strang frei, so dass er dann, wie in den 1f) und 1g)
gezeigt, zur Initiierung einer anschließenden Runde der Primerverlängerung
verwendet werden kann. Hier beugt sich der verlängerte, immobilisierte Strang über, so
dass ein Ende des Strangs (mit der terminalen Sequenz 5-,AAT) sich,
wie in 1f) gezeigt, an einen anderen
Primer (2, 5'-ATT)
anlagert. Dieser Primer stellt ein 3'-Ende zur Verfügung, von dem aus die Primerverlängerung
stattfinden kann, dieses Mal unter Verwendung des verlängerten,
immobilisierten Strangs als Matrize. Die Primerverlängerung
wird in 1g) stattfindend und in 1h) abgeschlossen dargestellt.
-
1i) zeigt die zwei verlängerten,
immobilisierten Stränge,
die in 1h) gezeigt wurden, nach der Trennung
voneinander (z.B. durch Erhitzen). Jeder dieser Stränge kann
dann selbst wieder als Matrize in weiteren Runden der Primerverlängerung,
die von neuen Primern (3 und 4) wie in 1j)
und 1k) gezeigt initiiert wird, verwendet
werden. Vier einzelsträngige,
immobilisierte Stränge
können
nach zwei Amplifikationsrunden, gefolgt von einem Strangtrennungsschritt
(z.B. durch Erhitzen) wie in 1l) gezeigt,
bereitgestellt werden. Zwei von diesen haben Sequenzen, die mit
der Sequenz des Zielmoleküls,
das anfänglich
als Matrize verwendet wurde, korrespondieren. Die anderen beiden
haben Sequenzen, die komplementär
zu der Sequenz des Zielmoleküls
sind, das ursprünglich
als Matrize verwendet wurde. (In der Praxis können sich ein gegebener immobilisierter
Strang und sein immobilisiertes Komplement einmal anlagern.)
-
Daher
wird eingesehen werden, dass eine gegebene Sequenz und ihr Komplement
in gleicher Anzahl und immobilisierter Form bereitgestellt werden
können
und dass diese im Wesentlichen homogen innerhalb einer Kolonie verteilt
sein können.
-
Weitere
Amplifikationsrunden, über
die in 1 gezeigten hinaus, können natürlich durchgeführt werden,
so dass die Kolonien, die eine große Anzahl eines gegebenen einzelsträngigen Nukleinsäuremoleküls und eines
dazu komplementären
Strangs bereitgestellt werden können.
Es muss lediglich eine einzige Matrize verwendet werden, um eine
Kolonie zu initiieren, obwohl, falls gewünscht, eine Matrize zur Initiierung
mehrerer Kolonien wiederverwendet werden kann.
-
Es
wird eingesehen werden, dass die vorliegende Erfindung die Bereitstellung
sehr hoher Dichten von immobilisierten, verlängerten Nukleinsäuremolekülen erlaubt.
Innerhalb einer Kolonie ist jedes verlängerte, immobilisierte Molekül auf einer
Oberfläche
innerhalb der Länge
eines anderen verlängerten,
immobilisierten Moleküls
lokalisiert. Daher ist die in 1l)
gezeigte Position 3 innerhalb einer Moleküllänge von Position 1; Position
1 ist innerhalb einer Moleküllänge von
Position 2; und Position 2 ist innerhalb einer Moleküllänge von Position
4.
-
2 wird
bereitgestellt, um zu illustrieren, wie Koloniewachstum auftreten
kann (unter Verwendung des mit Bezug auf 1 bis 6 beschriebenen Verfahrens oder jeglichen
anderen Verfahrens der vorliegenden Erfindung zur Bereitstellung
von immobilisierten Nukleinsäuremolekülen).
-
Eine
flache Platte mit darauf immobilisierten Primern wird schematisch
in einem quadratischen Gittermuster in der Aufsicht gezeigt (die
Primer werden durch kleine Punkt angezeigt). Ein gleichmäßiges Gitter
wird lediglich der Einfachheit halber verwendet: in vielen realen
Fällen
kann die Position der Primer tatsächlich weniger geordnet oder
zufällig
sein.
-
An
der durch den Pfeil X angegebenen Position hat sich ein Matrizenmolekül an einen
Primer angelagert und eine anfängliche
Runde der Primerverlängerung
hat stattgefunden, um einen immobilisierten, verlängerten
Nukleinsäurestrang
bereitzustellen. Nach der Strangtrennung wird ein Ende dieses Strangs
freigesetzt, um sich an weitere Primer anzulagern, so dass zusätzliche
immobilisierte, verlängerte
Nukleinsäurestränge produziert
werden können.
Dies ist an den mit dem Buchstaben Y angegebenen Positionen als
folgend stattgefunden gezeigt. Der Einfachheit halber ist der für die Anlagerung
ausgewählte
Primer neben dem Primer positioniert, der den Nukleinsäurestrang
trägt:
in realen Fällen
könnte
der Nukleinsäurestrang
sich an einen Primer anlagern, der nicht sein nächster Nachbar ist. Jedoch
wird dieser Primer offensichtlich innerhalb einer Entfernung sein,
die der Länge
des Nukleinsäurestrangs
entspricht.
-
Es
wird eingesehen werden, dass die Anlagerung lediglich an einer (anstatt
an allen) dieser Positionen für
das Auftreten eines Koloniezellenwachstums nötig ist.
-
Nachdem
immobilisierte, verlängerte,
einzelsträngige
Nukleinsäuremolekülen an den
durch den Buchstaben Y gekennzeichneten Positionen bereitgestellt
wurden, können
die resultierenden Moleküle
selbst sich an andere Primer anlagern und der Prozess kann fortgesetzt
werden, um eine Kolonie bereitzustellen, die eine große Anzahl
an immobilisierten Nukleinsäuremolekülen in einem
relativ kleinen Bereich umfasst.
-
3 zeigt
eine vereinfachte Version des Anlagerungs-, Verlängerungs- und Denaturierungszyklus. Sie
zeigt weiterhin die typischen Beobachtungen, die gemacht werden
können,
wie aus den Beispielen, die in 4 und 6 gezeigt sind, gesehen werden kann. Die
simultane Amplifikation und Immobilisierung von Nukleinsäuren unter
Verwendung von Festphasenprimern wurde erfolgreich unter Verwendung
der unten in den Beispielen 1, 2 und 3 beschriebenen Prozedur erreicht:
-
BEISPIEL 1
-
Oligonukleotide,
die an ihren 5'-Termini
phosphoryliert waren (Microsynth GmbH, Schweiz) wurden in Nucleolink
Kunststoff-Mikrotiterwells (Nunc, Roskilde, Dänemark) eingebaut. Die Sequenz
des Oligonukleotids p57 entsprach der Sequenz 5'-TTTTTTCACCAACCCAAACCAACCCAAACC
und p58 entsprach der Sequenz 5'-TTTTTTAGAAGGAGAAGGAAAGGGAAAGGG.
Die Mikrotiterwells mit p57 oder p58 wurden wie folgt hergestellt.
In jedes Nukleolink-Well wurden 30 μl einer 160 nM Lösung des
Oligonukleotids in 10 mM 1-Methylimidazol (pH 7.0) (Sigma Chemicals,
St. Louis, MO) gegeben. Jedem Well wurden 10 μl von 40 mM 1-Ethyl-3-(3-Dimethylaminopropyl)-carbodiimid
(pH 7.0) (Sigma Chemicals) in 10 mM 1-Methylimidazol zu der Lösung von
Oligonukleotiden hinzugegeben. Die Wells wurden versiegelt und bei
50° C über Nacht
inkubiert. Nach der Inkubation wurden die Wells zweimal mit 200 μl RS (0.4
N NaOH, 0.25% Tween 20 (Fluka Chemicals, Schweiz)) abgespült, 15 Minuten
mit 200 μl
RS inkubiert, zweimal mit 200 μl
RS und zweimal mit 200 μl
TNT (100 mM TrisHCl pH 7.5, 150 mM NaCl, 0.1% Tween 20) gewaschen.
Die Röhrchen
wurden bei 50° C
getrocknet und in einem versiegelten Kunststoffbeutel bei 4° C gelagert.
-
Die
Kolonieerzeugung wurde in jedem Well mit 15 μl der Priming-Mischung initiiert;
1 Nanogramm Matrizen-DNA (wobei die Matrizen-DNA mit der Sequenz
5'-AGAAGGAGAAGGAAAGGGAAAGGG
begann und am 3'-End
mit der Sequenz CCCTTTCCCTTTCCTTCTCCTTCT-3' endete), den vier dNTPs (0.2 mM), 0.1% BSA
(bovines Serumalbumin, Boehringer-Mannheim, Germany), 0.1% Tween
20, 8% DMSO (Dimethylsulfoxid, Fluka Chemicals, Schweiz), 1 X Amplitaq
PCR-Puffer und 0.025 units/μl
AmpliTaq-DNA-Polymerase (Perkin Elmer, Foster City, CA). Die Priming-Reaktion
war eine einzelne PCR-Runde unter folgenden Bedingungen; 94° C für 4 Minuten,
60° C für 30 Sekunden
und 72 °C
für 45
Sekunden in einem Thermocycler (PTC 200, MJ Research, Watertown,
MA). Dann wurden 100 μl
TE Puffer (10 mM TrisHCl, pH 7.5, 1 mM EDTA) in drei aufeinanderfolgenden,
einminütigen
Waschschritten bei 94°C
verwendet. Die DNA-Kolonien wurden dann durch Zugabe von 20 μl der Polymerisationsmischung,
die identisch zu der Priming-Mischung war, jedoch nicht die Matrizen-DNA
enthielt, zu jedem Well gebildet. Die Wells wurden dann in den PTC
200 Thermocycler platziert und das Kolonien-Wachstum wurde durch
Inkubation der versiegelten Wells für 4 Minuten bei 94° C und Zyklierung
der folgenden Bedingungen für
50 Wiederholungen durchgeführt:
94° C für 45 Sekunden,
65° C für 2 Minuten,
72° C für 45 Sekunden.
Nach der Fertigstellung dieses Programms wurden die Wells bis zur
weiteren Verwendung bei 8° C
gehalten. Ein 640 Basenpaarfragment, das zu der zentralen Sequenz
der Matrize korrespondierte (jedoch nicht die 5'-AGAAGGAGAAGGAAAGGGAAAGGG
Sequenz enthielt) wurde mittels PCR amplifiziert. Das isolierte
Fragment wurde mit Biotin-N4-dCTP (NEN Life
Sciences, Boston, MA) und einer Spur von [α-32P]dCTP
(Amersham, GB) unter Verwendung des Prime-it II Markierungskits
(Stratagene, San Diego, USA) markiert, um eine biotinylierte Sonde
zu erzeugen.
-
Die
biotinylierte Sonde wurde auf eine Konzentration von 2.5 nM in EasyHyb
(Boehringer-Mannheim, Deutschland)
verdünnt
und 15 μl
wurden mit jeder Probe mit dem folgenden Temperaturschema (PCT 200 Thermocycler)
hybridisiert: 94°C
für 5 Minuten,
gefolgt von 500 Schritten einer 0.1°C Temperaturerniedrigung alle
12 Sekunden (in anderen Worten wird die Temperatur in 100 Minuten
auf 45° C
verringert). Die Proben werden dann wie folgt gewaschen; einmal
mit 2 X SSC/0.1% SDS (2 X SSC; 0.3 M NaCl/0.03 M Natriumcitrat pH
7.0/0.001 mg/ml Natriumdodecylsulfat) bei Raumtemperatur, einmal
mit 2 X SSC/0.1 % SDS bei 37° C
und einmal mit 0.2 X SSC/0.1 % SDS bei 50° C. Die Wells werden dann für 30 Minuten
mit 50 μl
rotfluoreszenten, neutravidin-beschichteten, 40 nM FluoSpheres® (580
nm Excitation und 605 nm Emission, Molecular Probes Inc., Eugene,
OR) in TNT/0.1% BSA inkubiert. (Die Lösung der Mikrosphären wird
aus 2 μl
der Stammlösung der
Mikrosphären
in 1 ml TNT/0.1% BSA hergestellt, die dann für 5 Minuten in einem 50 W Ultraschall-Wasserbad
(Elgasonic, Schweiz) beschallt wird, gefolgt von einer Filtration
durch ein 0.22 μm
Filter (Millex GV4). Die Wells werden dann auf einem Microbeta Platten-Szintillationszähler (WALLAC,
Turku, Finnlan) ausgezählt (Cherenkov).
-
Überschüssige FluoroSpheres® werden
durch Waschen in TNT/0.1 % ☐SA für 30 Minuten bei Raumtemperatur
entfernt. Bilder der gefärbten
Proben werden unter Verwendung eines 20X Objektivs mit einem invertierten
Mikroskop (Axiovert S100TV, Carl Zeiss AG, Oberkochen, Deutschland),
das mit einer Micromax 512x768 CCD Kamera (Princeton Instruments,
Trenton, NJ) ausgestattet ist, durch einen XF43 Filtersatz (PB546/FT580/LP590,
Omega Optical, Brattleboro, VT) mit einer 5-sekündigen Exponierung beobachtet.
-
4 zeigt die Hybridisierungsresultate für die Kolonienerzeugung
auf Röhrchen,
die entweder mit (a) Oligonukleotid p57 oder (b) Oligonukleotid
p58 funktionalisiert wurden. Die Kontrollreaktion zeigt nur einige
wenige fluoreszierende Flecken, da die Sequenzen der flankierenden
Regionen der Matrize nicht mit der Primer-Sequenz korrespondieren,
die in das Well eingebaut wurde. Im Gegensatz dazu zeigt 4b die
Anzahl der fluoreszierenden Flecken, die detektiert wurden, wenn
die Primer, die in die Wells eingebaut wurden, auf die flankierenden
Sequenzen der anfänglichen
DNA-Matrize passen. Unter Berechnung der Anzahl der detektierten
fluoreszierenden Flecken und die Vergrößerung mitberücksichtigend,
können
wir abschätzen,
dass es zwischen 3 und 5 × 107 Kolonien/cm2 gibt.
Die Fotos werden mittels des Programms Winview 1.6.2 (Princeton Instruments,
Trenton, NJ) mit auf dieselben Werte normalisierten Hintergründen und
Intensitäten
erzeugt.
-
B) Schema, das die simultane Amplifikation
und Immobilisierung von Nukleinsäuremolekülen unter
Verwendung zweier verschiedener Primertypen zeigt.
-
Sich
nun auf 5 beziehend, wird eine andere
Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung illustriert. Hier werden zwei verschiedene
immobilisierte Primer verwendet, um die Primerverlängerung
bereitzustellen.
-
In
dieser Ausführungsform
wird das gezeigte Zielmolekül
mit einer Nukleotidsequenz an seinem 3'-Ende (AAT-3') bereitgestellt, die komplementär ist zu
der Sequenz des ersten Primers, (5'-ATT,
I), der in die Oberfläche
eingebaut ist, so dass eine Anlagerung mit diesem Primer stattfinden
kann. Die Sequenz (5'-GGT)
am 5'-Ende des Zielmoleküls, III,
korrespondiert mit der Sequenz (5'-GGT) eines zweiten Primers, II, der
ebenfalls in die Oberfläche
eingebaut ist, so dass die Sequenz, die komplementär zu der
Sequenz am 5'-Ende
ist, sich an diesen besagten zweiten Primer anlagern kann. Allgemein
gesagt, wird die komplementäre
Sequenz (5'-ACC)
so ausgewählt,
dass sie sich nicht an den ersten Primer (5'-ATT) anlagern wird. Im Unterschied
zu der in Abschnitt A beschriebenen Situation wird, sobald das 3'-Ende eines neu synthetisierten
Strangs sich an einen Primer auf der Oberfläche anlagert, es einen Primer
finden müssen,
dessen Sequenz unterschiedlich von der Sequenz ist, den es an seinem
5'-Ende trägt (siehe
die Unterschiede zwischen 1f und 5f).
-
Die
in 5 gezeigte Ausführungsform hat einen Vorteil über die
in 1 illustrierte Ausführungsform, da
die Möglichkeit
der Anlagerung eines Endes des einzelsträngigen Moleküls mit einem
anderem Ende desselben Moleküls
in Lösung
vermieden werden kann und damit die Amplifikation fortschreiten
kann. Ebenfalls kann die Möglichkeit
des Auftretens der Anlagerung zwischen zwei Enden eines immobilisierten
Komplements an ein Zielmolekül
vermieden werden.
-
BEISPIEL 2
-
Eine
Mischung von zwei Oligonukleotiden, die am 5'-Ende phosphoryliert sind (Microsynth
GmbH, Balgach, Schweiz) wurden in 96-Well Nucleolink-Platten (Nunc,
Dänemark),
wie vom Hersteller angeraten, eingebaut. Die resultierenden Platten
wurden trocken bei 4° C
gelagert. Die Sequenz des Primers P1 war 5'-GCGCGTAATACGACTCACTA, die Sequenz des
anderen Primers, P2, war 5'-CGCAATTAACCCTCACTAAA.
Diese Platten sind spezifisch von Nunc entworfen worden und erlauben
den kovalenten Einbau von 5'-phosphorylierten
DNA-Fragmenten mittels
einer Standardprozedur.
-
Eine
Matrize wurde in einen Vektor (pBlueScript Skminus, Stratagene Inc.,
San Diego, CA) mit der angemessenen DNA-Sequenz an der Klonierungsstelle
(d.h. zu P1 und P2 an der Position 621 bzw. 794 korrespondierend)
kloniert und eine 174 bp lange, lineare, doppelsträngige DNA-Matrize wurde mittels
PCR-Amplifikation unter Verwendung von P1 und P2 erhalten. Das Matrizen
PCR-Produkt wurde auf Qiagen Qia-quick Säulen (Qiagen, GmbH, Hilden,
Germany) aufgereinigt, um die Nukleotide und die Primer zu entfernen,
die während
der PCR-Amplifikation
verwendet wurden.
-
Die
aufgereinigte Matrize (in 50 μl
Lösung,
enthaltend 1 X PCR-Puffer (Perkin Elmer, Foster City, CA) mit den
vier Desoxyribonukleosidtriphosphaten (dNTPs) bei 0.2 mM (Pharmacia,
Uppsala, Schweden) und 2.5 Einheiten der AmpliTaq Gold DNA-Polymerase
(Perkin Elmer, Foster City, CA)) wurde auf dem Träger verteilt, d.h.
auf den Nucleolink-Platten, in die P1 und P2 eingebaut waren (die
Platten wurden mit einer Lösung
enthaltend 100 mM TRIS-HCl (pH 7.5), 150 mM NaCl und 0.1% Tween
20 (Fluka, Schweiz) für
15 Minuten bei Raumtemperatur abgespült). Diese Lösung wurde
bei 93° C
für 9 Minuten
inkubiert, um die DNA-Polymerase zu aktivieren und dann wurden 60
Zyklen (94° C/30
Sek., 48° C/30
Sek., 72°C/30
Sek.) auf einem PTC 200 Thermocycler durchgeführt. Einige verschiedene Konzentrationen
der PCR-Matrize wurden ausgetestet (ungefähr 1, 0.5, 0.25, 0.125, 0.0625
ng/μl) und
für jede
Probe wurde eine Kontrollreaktion ohne Taq-Polymerase durchgeführt (gleiche
Bedingungen wie oben, aber ohne DNA-Polymerase).
-
Jede
Probe wurde mit YO-PRO (Molecular Probes, Portland, OR), einem hochempfindlichen
Färbemittel
für doppelsträngige DNA,
angefärbt.
Die resultierenden Produkte wurden auf einem konfokalen Mikroskop
unter Verwendung eines 40 X Objektivs (LSM 410, Carl Zeiss AG, Oberkochen,
Deutschland) mit geeigneten Excitations- (ein 488 Argonlaser) und
Detektionsfiltern (510 Tiefpassfilter) beobachtet (Hinweis: der
Boden jedes Wells ist flach und erlaubt die Untersuchung mit einem
invertierten Fluoreszenzmikroskop).
-
In 6A zeigt das Kontroll-Well (ohne zugegebene
DNA-Matrize, Panel a) lediglich selten Objekte, die auf einer leeren
Oberfläche
beobachtet werden können
(diese Objekte waren in dieser Phase dazu nützlich, anzuzeigen, dass der
Fokus korrekt war). Diese Objekte haben eine ungleichmäßige Form,
sind 20 bis 100 Mikrometer groß und
haben eine Dicke, die viel größer ist
als der Tiefenschärfebereich
der Beobachtung. In einem Well, in dem DNA-Polymerase vorhanden war (6A, Panel ii) kann, zusätzlich zu
den im Kontroll-Well beobachteten Objekten ungleichmäßiger Form,
eine große
Anzahl von fluoreszierenden Flecken beobachtet werden. Diese zeigen
eine kreisförmige
Form, sind 1 bis 5 Mikrometer groß und erstrecken sich nicht über das
Bildfeld. Die Anzahl der Flecken hängt von der Konzentration der
Matrize ab, die für
die Initiierung der Koloniebildung verwendet wurde. Man kann aus
der beobachteten Größe der Kolonien
abschätzen,
dass mehr als 10,000 individuelle Kolonien innerhalb von 1 mm2 Träger
angeordnet werden können.
-
BEISPIEL 3
-
Oligonukleotide
(Microsynth GmbH, Schweiz) wurden in Nucleolink-Wells (Nunc, Dänemark),
eingebaut. Oligonukleotid P1 entspricht der Sequenz 5'-TTTTTTCTCACTATAGGGCGAATTGG
und Oligonukleotid P2 entspricht 5'-TTTTTTCTCACTAAAGGGAACAAAAGCTGG. Jedem
Nucleolink-Well wurden 45 μl
einer 10 mM 1-Methylimidazol (pH 7.0) (Sigma Chemicals, St. Louis,
MO) Lösung,
enthaltend 360 fmol von P1 und 360 fmol von P2, hinzugegeben. Jedem
Well wurden 15 μl
40 mM 1-Ethyl-3-(3-Dimethylaminopropyl)-carbodiimid (pH 7.0) (Sigma
Chemicals) in 10 mM 1-Methylimidazol zu der Oligonukleotidlösung hinzugegeben.
Die Wells wurden dann versiegelt und bei 50° C für 16 Stunden inkubiert. Nach
der Inkubation wurden die Wells zweimal mit 200 μl TNT (100 mM TRIS/HCl pH 7.5,
150 mM NaCl, 0.1 % Tween 20) abgespült, bevor sie zum Trocknen bei
50° C in
einen Ofen gestellt wurden. Die getrockneten Röhrchen wurden in einem versiegelten
Kunststoffbeutel bei 4° C
gelagert.
-
Das
Koloniewachstum wurde in jedem Well mit 5 μl der Initiationsmischung (1
X PCR-Puffer, 0.2 mM dNTPs und 0.75 Einheiten AmpliTaq Gold DNA-Polymerase,
20 Nanogramm Matrizen-DNA)
initiiert, wobei die Matrizen-DNA entweder S1-DNA oder S2-DNA, oder
eine Mischung verschiedener Verhältnisse
von S1-DNA und S2-DNA, wie in der Diskussion zu 6B angegeben,
war. S1 und S2 sind 704 Basenpaar, bzw. 658 bp Fragmente, die in
pBlueScript Skminus Plasmide kloniert wurden und anschließend mittels
PCR unter Verwendung von P1 und P2 als Primer amplifiziert wurden.
Die Fragmente wurden auf Qiagen Qia-quick Säulen (Qiagen GmbH, Deutschland)
aufgereinigt, um die Nukleotide und Primer zu entfernen.
-
Jedes
Well wurde mit CyclesealTM (Robbins Scientific
Corp., Sunnyvale, CA) versiegelt und bei 93° C für 9 Minuten, 65° C für 5 Minuten
und 72° C
für 2 Minuten
und zurück
auf 93° C
inkubiert. Dann wurden 200 μl
TNT-Lösung
in drei aufeinanderfolgenden, einminütigen Waschschritten bei 93° C verwendet.
Die Initiationsmischung wurde durch 15 μl Wachstumsmischung (wie die
Initiationsmischung, aber ohne Matrizen-DNA) ersetzt und das Wachstum
wurde durch Inkubation der versiegelten Wells bei 93° C für 9 Minuten
und 40-maligem wiederholen
der folgenden Bedingungen durchgeführt: 93° C für 45 Sekunden, 65° C für 3 Minuten,
72° C für 2 Minuten.
Nach Abschluss dieses Programms wurden die Wells bis zur weiteren
Verwendung bei 6° C aufbewahrt.
Die Temperaturkontrolle wurde in einem PTC 200 Thermocycler unter
Verwendung des im Nucleolink-Kit bereitgestellten Silikonpolsters
und dem erhitzten Deckel (104° C)
des PTC 200 durchgeführt.
-
Ein
640-Basenpaarfragment, das mit der zentralen Sequenz des S1-Fragments übereinstimmte,
aber nicht die P1- oder P2-Sequenz einschloss, wurde mittels PCR
wie zuvor beschrieben amplifiziert. Die Sonde wurde mit Biotin-16-dUTp
(Boehringer-Mannheim, Deutschland) unter Verwendung des Prime-it
II random Primer labelling kit (Stratagene, San Diego, CA) gemäß den Angaben
des Herstellers markiert.
-
Die
biotinylierten Sonden wurden mit den Proben in EasyHyb-Puffer (Boehringer-Mannheim,
Deutschland) unter Verwendung des folgenden Temperaturschemas (im
PTC 200 Thermocycler) hybridisiert: 94° C für 5 Minuten, gefolgt von 68
Schritten von 0.5° C
Verringerung der Temperatur alle 30 Sekunden (in anderen Worten
wird die Temperatur innerhalb von 34 Minuten auf 60° C verringert)
unter Verwendung von versiegelten Wells. Die Proben werden dann
dreimal mit 200 μl
TNT bei Raumtemperatur gewaschen. Die Wells werden dann für 30 Minuten
mit 50 μl
TNT, enthaltend 0.1 mg/ml BSA, inkubiert. Dann werden die Wells
5 Minuten mit 15 μl
einer Lösung
von rotfluoreszierenden, neutravidin-beschichteten 40 nm Fluorospheres® (580
nm Excitation und 605 nm Emission, Molecular Probes, Portland, OR)
inkubiert. Die Lösung
der Mikrosphären
wird aus 2 μl
der Stammlösung
der Mikrosphären
hergestellt, die für
5 Minuten in einem 50 W Ultraschall-Wasserbad (Elgasonic, Bienne,
Schweiz) beschallt wurden, verdünnt
in 1 ml TNT Lösung
enthaltend 0.1 mg/ml BSA und gefiltert mit einem Millex GV4 Filter
mit 0.22 μm
Porengröße (Millipore,
Redford, MA).
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Die
angefärbten
Proben werden unter Verwendung eines invertierten Axiovert 10 Mikroskop
unter Verwendung eines 20 X Objektivs (Carl Zeiss AG, Oberkochen,
Deutschland), ausgestattet mit einer Micromax 512x768 CCD Kamera
(Princeton Instruments, Trenton, NJ) unter Verwendung eines XF43
Filtersatzes (PB546/FT580/LP590, Omega Optical, Brattleboro, VT)
und 10 Sekunden Lichtsammlung beobachtet. Die Dateien werden in
das TIFF-Format umgewandelt und mittels der geeigneten Software
(PhotoPaint, Corel Corp., Ottawa, Kanada) verarbeitet. Das Verarbeiten
bestand aus Inversion und linearer Kontrastverbesserung, um ein
Bild für
den Schwarz-Weiß-Ausdruck
auf einem Laserdrucker bereitzustellen.
-
6B zeigt die Ergebnisse für 3 unterschiedliche
Verhältnisse
der S1/S2-Matrizen, die in der Initiationsreaktion verwendet wurden:
i) 51/52 ist 1/0, viele Flecken können beobachtet werden, ii)
S1/52 ist 1/10 und die Anzahl der Flecken ist ungefähr 1/10
der Anzahl der Flecken, die, wie erwartet, in Bild i) beobachtet
werden kann und iii) S1/S2 ist 0/1 und lediglich einige seltenen
Flecken können
gesehen werden.
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C) Schema, das die simultane Amplifikation
und Immobilisierung von Nukleinsäuremolekülen zeigt,
wenn das Zielmolekül
interne Sequenzen enthält,
die komplementär
zu den immobilisierten Primern sind
-
7 wird bereitgestellt um zu zeigen, dass
die in an den 5'-
und 3'-Enden der
Zielmoleküle
gezeigten Sequenzen, die in 1 und 5 dargestellt sind, nicht an den Enden
der Zielmoleküle
lokalisiert sein müssen.
-
Ein
Ziel-Nukleinsäuremolekül (II) kann
eine Sequenz an jedem (oder einem der beiden) Ende(n) haben, die
weder in die Anlagerung an einen Primer noch in die Funktion als
eine Matrize involviert ist, um eine komplementäre Sequenz bereitzustellen,
die sich an einen Primer anlagert (Sequenz 5'-AAA und Sequenz 5'-CCC). Wie aus 7(a) bis 7(e) klar wird, wird eine der internen
Sequenzen (5'-AAT)
als Matrize verwendet, um eine dazu komplementäre Sequenz, III, (5'-TTT) zu synthetisieren.
-
Wie
aus 7(f) bis 7(k) klar
wird, wird jedoch die Sequenz 5'-TTT
selbst nicht verwendet, um eine dazu komplementäre Sequenz bereitzustellen.
Es kann aus 7(I) entnommen werden,
dass lediglich einer der vier immobilisierten Stränge, gezeigt
nach zwei Runden der Primerverlängerung
und eines Strangtrennungsschritts, die zusätzliche Sequenz 5'-TTT umfasst und
kein Strang vorhanden ist, der eine komplementäre Sequenz (5'-AAA) zu dieser Sequenz
umfasst (d.h. es ist lediglich ein Strang vorhanden, der signifikant
länger ist,
als die anderen). Nach einigen Runden der Amplifikation, repräsentiert
der Strang, der die Sequenz 5'-TTT umfasst, einen
insignifikanten Anteil an der Gesamtzahl der verlängerten,
immobilisierten Nukleinsäuremoleküle, die
vorhanden sind.
-
D) Verwendung von Nukleinsäuresträngen, die
in Kolonien vorhanden sind, um zusätzliche Kopien von Nukleinsäuresträngen zu
synthetisieren
-
Durch
die Kolonien der vorliegenden Erfindung bereitgestellte amplifizierte
einzelsträngige
Nukleinsäuremoleküle können ihrerseits
als Matrizen zur Synthese zusätzlicher
Nukleinsäurestränge verwendet
werden.
-
8 illustriert ein Verfahren zur Synthese
zusätzlicher
Nukleinsäuren
unter Verwendung immobilisierter Nukleinsäuren als Ausgangspunkt.
-
Kolonien
werden gewöhnlich
sowohl einen gegebenen Nukleinsäurestrang
als auch sein Komplement in immobilisierter Form umfassen (8a). Daher können sie verwendet werden,
um nicht nur zusätzliche
Kopien eines gegebenen Nukleinsäurestrangs,
sondern auch seines Komplements bereitzustellen.
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Ein
Weg, dies zu tun, ist es, einen oder mehrere Primer (Primer TTA
und TGG) in Lösung
bereitzustellen, die sich an amplifizierte, immobilisierte Nukleinsäurestränge anlagern,
die in den durch die vorliegende Erfindung bereitgestellten Kolonien
vorhanden sind (8c). (Diese Primer
können,
abgesehen davon, dass sie in freier anstatt immobilisierter Form
bereitgestellt werden, dieselben sein wie die Primer, die ursprünglich verwendet
wurden, um die immobilisierten Kolonien bereitzustellen). Die ursprüngliche
DNA-Kolonie wird mittels Hitze in ihre einzelsträngige Form denaturiert (8b), was es den Primern TTA und TGG erlaubt,
sich an das verfügbare
3'-Ende eines jeden
DNA-Strangs anzulagern. Die Primerverlängerung unter Verwendung von
AmpliTaq DNA-Polymerase und den vier Desoxyribonukleotidtriphosphaten
(markiert oder unmarkiert) kann dann verwendet werden, um komplementäre Stränge zu den
immobilisierten Nukleinsäuresträngen oder
wenigstens Teilen davon zu synthetisieren (Schritt (iii)).
-
Sobald
mittels der oben beschriebenen Prozesse neu synthetisierte Stränge synthetisiert
wurden (8d), können diese von den immobilisierten
Strängen
getrennt werden, an die diese hybridisiert sind (z.B. durch Erhitzen).
Der Prozess kann dann, falls gewünscht,
unter Verwendung der PCR-Reaktion wiederholt werden, um eine große Anzahl
solcher Stränge
in Lösung
bereitzustellen (8e).
-
Auf
diese Weise synthetisierte Stränge
können,
wenn gewünscht,
nach der Trennung von den immobilisierten Strängen aneinander angelagert
werden (d.h. ein gegebener Strang und sein Komplement können sich
aneinander anlagern), um doppelsträngige Nukleinsäuremoleküle in Lösung bereitzustellen.
Alternativ können
sie voneinander getrennt werden, um homogene Populationen von einzelsträngigen Nukleinsäuremolekülen in Lösung bereitzustellen.
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Es
sollte auch erwähnt
werden, dass, sobald einzelsträngige
Moleküle
in Lösung
bereitgestellt wurden, diese als Matrizen für die PCR (oder reverse PCR)
verwendet werden können.
Daher ist es essentiell, die Verwendung der immobilisierten Nukleinsäurestränge fortzuführen, um
eine weitere Amplifikation der gegebenen oder dazu komplementären Stränge zu erhalten.
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Es
sollte erwähnt
werden, dass, wenn eine Vielzahl von Kolonien bereitgestellt wird
und Nukleinsäurestränge in verschiedenen
Kolonien verschiedene Sequenzen haben, es möglich ist, lediglich bestimmte
Kolonien für
die Verwendung als Matrize bei der Synthese von zusätzlichen
Nukleinsäuremolekülen auszuwählen. Dies
kann durch Verwendung von Primern für die Primerverlängerung
erreicht werden, die spezifisch für die Moleküle sind, die in den ausgewählten Kolonien
vorhanden sind.
-
Alternativ
können
Primer bereitgestellt werden, die es erlauben, einige oder alle
der Kolonien als Matrize zu verwenden. Solche Primer können eine
Mischung vieler verschiedener Primer sein (z.B. eine Mischung aller
Primer, die ursprünglich
verwendet wurden, alle Kolonien bereitzustellen, wobei jedoch die
Primer in löslicher
anstelle von immobilisierter Form bereitgestellt werden).
-
BEISPIEL 4
-
Oligonukleotide
(Microsynth GmbH Balgach, Schweiz) wurden in Nucleolink-Wells (Nunc,
Dänemark) eingebaut.
Oligonukleotid P1 entspricht der Sequenz 5'-TTTTTTTTTTCACCAACCCAAACCAACCCAAACC und
Oligonukleotid P2 entspricht 5'-TTTTTTTTTTAGAAGGAGAAGGAAAGGGAAAGGG.
Zu jedem Nucleolink-Well wurden 45 μl einer 10 mM 1-Methylimidazol
(pH 7.0) (Sigma Chemicals) Lösung,
enthaltend 360 fmol P1 und 360 fmol P2 hinzugegeben. Jedem Well
wurden 15 μl
40 mM 1-Ethyl-3-(3-Dimethylaminopropyl)-carbodiimid
(pH 7.0) (Sigma Chemicals) in 10 mM 1-Methylimidazol zu der Oligonukleotidlösung hinzugegeben. Die
Wells wurden dann versiegelt und bei 50° C für 16 Stunden inkubiert. Nach
der Inkubation wurden die Wells zweimal mit 200 μl RS (0.4 N NaOH, 0.25% Tween
20) abgespült,
15 Minuten mit 200 μl
RS inkubiert, zweimal mit 200 μl
RS und zweimal mit 200 μl
TNT (100 mM Tris/HCl pH 7.5, 150 mM NaCl, 0.1% Tween 20) gewaschen,
bevor sie zum Trocknen bei 50° C
in einen Ofen gestellt wurden. Die getrockneten Röhrchen wurden in
versiegelten Kunststoffbeuteln bei 4° C gelagert.
-
Das
Koloniewachstum wurde in jedem Well mit 15 μl der Initiationsmischung (1
X PCR-Puffer, 0.2 mM dNTPs und 0.75 Einheiten AmpliTaq Gold DNA-Polymerase,
20 Nanogramm Matrizen-DNA)
initiiert, wobei die Matrizen-DNA entweder S1-DNA oder S2-DNA, oder
eine 1/1 Mischung von S1-DNA und S2-DNA, wie in der Diskussion zu
Beispiel 3 angegeben, war. S1 und S2 sind 658 Basenpaar, bzw. 704
bp Fragmente, die wie in Beispiel 3 beschrieben hergestellt wurden..
-
Jedes
Well wurde mit CyclesealTM (Robbins Scientific
Corp., Sunnyvale, CA) versiegelt und bei 93° C für 9 Minuten, 65° C für 5 Minuten
und 72° C
für 2 Minuten
und zurück
auf 93° C
inkubiert. Dann wurden 200 μl
TNT-Lösung
in drei aufeinanderfolgenden, einminütigen Waschschritten bei 93° C verwendet.
Die Initiationsmischung wurde durch 15 μl Wachstumsmischung (wie die
Initiationsmischung, aber ohne Matrizen-DNA) ersetzt und das Wachstum
wurde durch Inkubation der versiegelten Wells bei 93° C für 9 Minuten
und 40-maligem Wiederholen
der folgenden Bedingungen durchgeführt: 93° C für 45 Sekunden, 65° C für 3 Minuten,
72° C für 2 Minuten.
Nach Abschluss dieses Programms wurden die Wells bis zur weiteren
Verwendung bei 6° C aufbewahrt.
Die Temperaturkontrolle wurde in einem PTC 200 Thermocycler durchgeführt.
-
Verschiedene
Behandlungen wurden auf 6 Sätze
(A, B, C, D, E und F) von 3 Wells (1, 2, 3) angewendet, wobei eines
mit Matrize S1, eines mit Matrize S2 und Matrize S2 und eines mit
Matrize S2 alleine vorbereitet war (was A1, A2, A3, ..., F1, F2,
F3 ergab). Satz A wurde unbehandelt belassen, Satz B wurde für 10 Minuten
mit BAL-31-Exonuklease (New England Biolabs, Beverly, MA) bei 37° C in BAL-31-Puffer
inkubiert (BAL-31 verdaut im Wesentlichen doppelsträngige DNA,
bei der beide Enden frei sind), Satz C wurde für 10 Minuten mit S1-Nuklease (Pharmacia,
Uppsala, Schweden) bei 37° C
in S1-Puffer inkubiert (S1-Nuklease verdaut im Wesentlichen einzelsträngige DNA),
Satz D, E und F wurden sowohl mit BAL-31- als auch S1-Nuklease inkubiert.
Die Reaktionen wurden durch Spülen
der Wells mit TNT-Puffer gestoppt.
-
PCR
(25 Zyklen, 30 sec. bei 94° C,
45 sec. bei 60° C,
45 sec. bei 72° C)
wurde in Sätzen
A, B, C und D in den Nucleolink-Wells mit 0.25 μM von den in Lösung befindlichen
Primern P70 (5'-CACCAACCCAAACCAACCCAAACCACGACTCACTATAGGGCGAA)
und P71 (5'-AGAAGGAGAAGGAAAGGGAAAGGGTAAAGGGAACAAAAGCTGGA)
durchgeführt.
P70 und P71 sind geeignet für
die Amplifikation von sowohl S1 als auch S2, da Primer P70 die Sequenz
von Primer P1 enthält
und P71 P2 enthält.
In den Wells von Satz E wurde die PCR mit einem Satz von forward
(P150, 5'-GGTGCTGGTCCTCAGTCTGT)
and reverse (P151, 5'-CCCGCTTACCAGTTTCCATT)
Primern durchgeführt,
die innerhalb von S1 und nicht innerhalb von S2 sind, um ein 321
bp PCR-Produkt zu erzeugen, und in den Wells des F Satzes wurde
die PCR mit einem Satz von forward (P152, 5'-CTGGCCTTATCCCTAACAGC) and reverse (P153,
5'-CGATCTTGGCTCATCACAAT)
Primern durchgeführt,
die innerhalb von S2 und nicht innerhalb von S1 sind, um ein 390
bp PCR-Produkt zu erzeugen. Für
jede der 18 PCR-Reaktionen
wurden 3 μl
der Lösung
für eine
Gelelektrophorese auf 1% Agarose in der Gegenwart von 0.1 μg/ml Ethidiumbromid
verwendet. Die Bilder der Gele werden in 9 gezeigt.
Diese Bilder zeigen, dass die DNA in den Kolonien vor dem Exonuklease-Verdau
geschützt
ist (Sätze
B, C und D verglichen mit Satz A) und, dass sowohl S1 als auch S2
entweder simultan unter Verwendung von P1 und P2 (Sätze A, B,
C und D) oder spezifisch (Sätze
E, F) zurück
erhalten werden kann. In Sätzen
E und F, in denen die kürzeren
PCR-Produkte effizienter
amplifiziert werden, als die längeren
PCR-Produkte in Sätzen
A, B, C, D, ist eine Kreuzkontamination zwischen den S1- und S2-Matrizen
detektierbar (siehe Spur E2 und F1).
-
E) Bereitstellung von sekundären Kolonien
-
Es
ist ebenfalls möglich,
ursprünglich
gebildete Kolonien zu modifizieren, um verschiedene Kolonien bereitzustellen
(d.h. um Kolonien bereitzustellen, die immobilisierte Nukleinsäuremoleküle mit Sequenzen
umfassen, die unterschiedlich sind von denjenigen Molekülen, die
in den ursprünglich
gebildeten Kolonien vorhanden sind). Hierin werden die ursprünglich gebildeten
Kolonien als „primäre Kolonien" und die später gebildeten
Kolonien als „sekundäre Kolonien" bezeichnet. Eine
vorbereitende Prozedur ist erforderlich, um die primären Kolonien
in „sekundäre Primer" umzuwandeln, die
für die
Bildung von sekundären
Kolonien geeignet sind.
-
10 zeigt, wie ,sekundäre Primer' unter Verwendung bestehender primärer Kolonien
erzeugt werden. Als Ausgangspunkt wird die primäre Kolonie (10a)
in der voll hybridisierten, doppelsträngigen Form belassen. Eine
Einzelstrang-spezifische DNA-Exonuklease
kann verwendet werden, um alle Primer zu entfernen, die nicht verlängert wurden.
Man könnte
auch alle freien 3'-OH
Enden der Primer mit Didesoxyribonukleotidtriphosphaten unter Verwendung
einer DNA-Terminal-Transferase (Schritt (i), 10b)
cappen.
-
Zweitens
und unabhängig
davon können
die DNA-Moleküle,
die die Kolonien bilden, unter Verwendung von Endonukleasen gespalten
werden, zum Beispiel einem Restriktionsenzym, das eine spezifische
Stelle innerhalb der Kolonie erkennt (gezeigt durch den ,RE'-Pfeil in 10c) und die DNA-Kolonie schneidet (Schritt
(ii), 10). Wenn gewünscht, kann
dann die enzymatisch gespaltene Kolonie (10d)
partiell mit einer 3'-5' doppelstrang-spezifischen
Exonuklease (z.B. E. coli Exonuklease III, dargestellt durch ,N', Schritt (iii), 10d) verdaut werden. In jedem Fall sind
die sekundären
Primer nach der Denaturierung (z.B. durch Hitze) und Waschen (10e) verfügbar.
-
Alternativ
kann die doppelsträngige
DNA, die die Kolonien bildet (10f),
mit der doppelstrang-spezifischen 3'-5' Exonuklease,
die einen Strang der doppelsträngigen
DNA verdaut, verdaut werden. Ein wichtiger Fall ist es, wenn die
Exonuklease lediglich einige wenige Basen des DNA-Moleküls verdaut,
bevor es in Lösung
freigesetzt wird und wenn der Verdau fortgesetzt werden kann, wenn
ein anderes Enzym an das DNA-Molekül bindet (10g).
In diesem Fall wird der Exonuklease-Verdau fortschreiten, bis lediglich
einzelsträngige
Moleküle
verbleiben, die im Mittel halb so lang sind, wie das Ausgangsmaterial
und ohne jegliche komplementäre
Teile (die partielle Duplexe bilden könnten) in den einzelsträngigen Molekülen in einer
Kolonie verbleiben (10h).
-
In
allen Fällen
resultieren diese Behandlungen in einzelsträngigen, in einen Träger eingebaute
Fragmente, die zu der Sequenz der Originalmatrize korrespondieren
und die für
das Wachstum einer neuen DNA-Kolonie verwendet werden können, wenn
eine geeignete neue Matrize für
die Kolonie-Initiierung bereitgestellt wird (10e und 10h).
-
Das
Ergebnis einer solchen Behandlung, also ein Träger beinhaltend sekundäre Primer,
wird als „Träger für das sekundäre Koloniewachstum" bezeichnet. Matrizen,
die für
das sekundäre
Koloniewachstum nützlich
sind, können
Moleküle
einschließen,
die bekannte Sequenzen haben (oder Komplemente solcher Sequenzen).
Alternativ können
Matrizen von unsequenzierten Molekülen abgeleitet werden (z.B.
zufällig
Fragmente). In jedem Fall sollten die Matrizen mit einer oder mehreren
Region(en) für
das Anlagern an Nukleinsäurestränge bereitgestellt
werden, die in den primären
Kolonien vorhanden sind.
-
11a–e
zeigt, wie eine sekundäre
Kolonie erzeugt werden kann, wenn eine geeignete Matrize (TP, 11a) für
eine zweite Runde der DNA-Kolonieerzeugung auf einem Träger, der
sekundäre
Primer beinhaltet, für
das sekundäre
Kolonienwachstum bereitgestellt wird. In diesem Beispiel hat die
Behandlung der primären
Kolonien wie oben beschrieben die sekundären Primer SP1 und SP2 erzeugt
(11a). Die Matrize TP wird an ihren
komplementären,
sekundären
Primer SP1 hybridisieren und nach einer Verlängerungsreaktion unter Verwendung
einer DNA-Polymerase, wie beschrieben, wie gezeigt verlängert werden
(12b). Nach einem Denaturierungs-
(Schritt ii), Wiederanlagerungs- (Schritt iii) und DNA-Polymerase- (Schritt
iv) Zyklus wird ein Replikat der ursprünglichen primären Kolonie
gebildet sein (11e).
-
Die
maximale Größe einer
durch diese Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung bereitgestellten sekundären Kolonie
wird durch die Größe der primären Kolonie
eingeschränkt,
auf der sie wächst.
Verschiedene sekundäre
Wachstumsprozesse können
sequentiell verwendet werden, um Kolonien für spezifische Anwendungen zu
erzeugen (d.h. eine erste Kolonie kann mit einer zweiten Kolonie
ersetzt werden, die zweite Kolonie kann mit einer dritte Kolonie
ersetzt werden, etc.)
-
F) Bereitstellung von verlängerten
Primern
-
12 zeigt, wie verlängerte Primer auf einem Array
von Oligonukleotiden erzeugt werden können. Dieselbe Prozedur könnte auf
einen Träger
angewendet werden, der, wie in Abschnitt E beschrieben, mit Kolonien
oder sekundären
Primern bedeckt ist.
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In 12a) wird ein Träger bereitgestellt, worauf
eine Vielzahl von immobilisierten Primern dargestellt ist. Verschiedene
immobilisierte Primer werden gezeigt, in verschiedenen Bereichen
des Trägers
vorhanden zu sein (durch Quadrate repräsentiert). Primer mit der Sequenz
5'-AAA sind in einem
Quadrat vorhanden und Primer mit der Sequenz 5'-GGG sind in einem anderen Quadrat vorhanden.
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12b) bis 12d)
zeigen, wie die ursprünglich
vorhandenen Primer (ursprüngliche
Primer) modifiziert werden, um unterschiedliche Primer zu ergeben
(verlängerte
Primer). In diesem Beispiel werden diejenigen ursprünglichen
Primer mit der Sequenz 5'-AAA
modifiziert, um zwei unterschiedliche Arten von verlängerten Primern
zu erzeugen, die die Sequenzen 5'-AAAGCC
bzw. 5'-AAATAC haben.
Dies wird durch Hybridisierung von Oligonukleotid-Matrizen, 5'-GTATTT und 5'-GGCTTT an die auf der Oberfläche immobilisierten
Primer erreicht (12b), gefolgt von
der DNA-Polymerasereaktion. Diejenigen ursprünglichen Primer mit der Sequenz 5'-GGG werden auf eine ähnliche Weise modifiziert,
um zwei unterschiedliche Typen von verlängerten Primern zu erzeugen,
die die Sequenzen 5'-GGGTAT
und 5'-GGGTA haben
(12d).
-
Die
Technik zur Produktion von verlängerten
Primern ist für
die Transformation auf einem DNA-Chip oder
einer anderen Oberfläche
bereitgestellter immobilisierter Oligonukleotide in immobilisierte
Primer nützlich,
die für
die Amplifikation einer bestimmten Ziel-Nukleinsäuresequenz und/oder die Amplifikation
eines dazu komplementären
Strangs nützlich
sind.
-
G) Herstellung von Nukleinsäurefragmenten
-
Die
Vorrichtungen der vorliegenden Erfindung können für verschiedene Prozeduren verwendet
werden, von denen einige später
beschrieben werden. Nukleinsäure-Fragmente
für die
Verwendung in der Kolonieherstellung können unterschiedlich für die unterschiedlichen
Prozeduren vorbereitet werden (hierin als „vorbereitete Nukleinsäuren" bezeichnet). Verschiedene
Vorbereitungsprozeduren werden unten beschrieben:
-
(i) Vorbereitung von zufälligen DNA-Fragmenten
-
Hier
wird ein Verfahren beschrieben, um DNA, die von einer biologischen
Probe stammt (oder von einer Vielzahl von Proben) für die Amplifikation
vorzubereiten, für
die Fälle,
in denen es nicht nötig
ist, die Übersicht über die
Herkunft der DNA zu behalten, wenn sie innerhalb einer Kolonie eingebaut
ist.
-
Die
interessierende DNA wird zunächst
aus der biologischen Probe extrahiert und zufällig in „kleine" Stücke
zerschnitten (z.B. 50 bis 10,000 Basen lang, aber vorzugsweise 500
bis 1000 Basenpaare lang, durch Balken ,I' in 13a repräsentiert).
(Dies kann z.B. durch Phenol- Chloroform-Extraktion,
gefolgt von einer Ultraschallbehandlung, mechanischem Scheren, durch
partiellen Verdau mit häufig
schneidenden Restriktionsendonukleasen oder anderen Verfahren, die
dem Fachmann bekannt sind, erreicht werden). Um die experimentellen
Bedingungen zu standardisieren, können die extrahierten und geschnittenen
DNA-Fragmente größenfraktionert
werden, z.B. durch Agarosegelelektrophorese, Saccharosegradientenzentrifugation
oder Gelchromatographie. Innerhalb einer einzelnen Fraktion erhaltene
Fragmente können
verwendet werden Matrizen bereitzustellen, um die Variabilität in der
Größe der Matrizen
zu reduzieren.
-
Zweitens
können
die extrahierten, geschnittenen und (optional) sortierten Matrizen-DNA-Fragmente mit Oligonukleotidlinkern
(IIa und IIb, 13a) ligiert werden,
die die Sequenz des/der Primer enthalten, der/die zuvor in einen
Träger
eingebaut wurde(n). Dies kann zum Beispiel durch Verwendung der „blunt-end"-Ligation erreicht
werden. Alternativ können
die Matrizen-DNA-Fragmente in einen biologischen Vektor an einer
Stelle eingeführt
werden, die von der Sequenz der Primer flankiert wird, die in den
Träger
eingebaut sind. Diese klonierte DNA kann innerhalb eines biologischen
Wirts amplifiziert und extrahiert werden. Offensichtlich stellt,
wenn man mit einem einzelnen für
die DNA-Koloniebildung in den festen Träger eingebauten Primer arbeitet,
die Aufreinigung der Fragmente, die sowohl P1 als auch P2 Primer
enthalten, kein Problem dar.
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Hiernach
werden die DNA-Fragmente, die nach einem solchen geeigneten Prozess
erhalten werden, mit dem Ausdruck: „vorbereitete genomische DNA" (III, 13a) bezeichnet.
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(ii) Vorbereitung von zufälligen DNA-Fragmenten,
die von einer Vielzahl von Proben abstammen.
-
Hier
wird beschrieben, wie DNA, die von einer Vielzahl von biologischen
Proben stammt, in den Fällen vorbereitet
werden kann, in denen es notwendig ist, die Übersicht über den Ursprung der DNA zu
behalten, wenn sie in eine Kolonie eingebaut ist.
-
Die
Prozedur ist dieselbe wie im vorhergehenden Abschnitt beschrieben,
nur dass in diesem Fall die Oligonukleotidlinker, die an die zufällig geschnittenen
DNA-Fragmente angehängt
werden, nun aus zwei Teilen aufgebaut sind; der Sequenz der Primer,
die in die Oberfläche
eingebaut sind (P1 und P2, 13b) und
einer „Tag"-Sequenz, die für jede Probe
unterschiedlich ist und die für
die Identifizierung der Herkunft der DNA-Kolonie verwendet wird.
Es ist zu beachten, dass für
jede Probe der Tag nicht einzigartig zu sein braucht und eine Vielzahl
von Tags verwendet werden könnte.
Hiernach werden wir die DNA-Fragmente, die nach einem solchen geeigneten
Prozess erhalten werden, mit dem Ausdruck: „getaggte genomische DNA" bezeichnen (III, 13b).
-
Diese
Tag-Prozedur kann verwendet werden, um Kolonien bereitzustellen,
die Mittel zur Identifizierung tragen, die unabhängig von der Sequenz sind,
die die Matrize selbst trägt.
Dies könnte
ebenfalls nützlich
sein, falls einige Kolonien spezifisch wiedererlangt werden sollen
(unter Verwendung der in Abschnitt D angegebenen Prozedur). Dies
könnte
ebenfalls in dem Fall nützlich
sein, wenn die wiedererlangten Kolonien weiterverarbeitet werden,
z.B. durch Herstellung neuer primärer Kolonien, und eine Kreuzreferenz
zwischen den ursprünglichen
Kolonien und den neuen Kolonien gewünscht wird.
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(iii) Vorbereitung von DNA-Fragmenten,
die mit einer Vielzahl von DNA-Sequenzen korrespondieren, die aus einer
Probe stammen
-
Die
interessierende DNA kann zunächst
mittels jeglicher dem Fachmann bekannter Mittel aus einer biologischen
Probe extrahiert werden (wie oben erwähnt). Danach können die
spezifischen interessierenden Sequenzen mittels PCR unter Verwendung
der Primer (IIa und IIb), die aus zwei Teilen bestehen; 1) am 5'-Ende die Sequenz,
die mit der Sequenz von Primer-Oligonukleotid(en) übereinstimmt,
das/die in die Oberfläche eingebaut
wurde (P1 und P2) und 2) am 3'-Ende
Primer-Sequenzen, die spezifisch für die interessierende Sequenz
sind (S1 und S2), amplifiziert werden (Schritt (i), 13c).
Hiernach werden wir die DNA-Fragmente, die nach einem solchen geeigneten
Prozess erhalten werden mit dem Ausdruck: „vorbereitete DNA" bezeichnet (III, 13c).
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(iv) Herstellung einer Vielzahl von DNA-Fragmenten,
die von einer Vielzahl von Proben abstammen
-
Die
Prozedur ist dieselbe wie im vorhergehenden Abschnitt, mit Ausnahme,
dass in diesem Fall die DNA-Primer (IIa und IIb), die für die Durchführung des
PCR-Amplifikationsschritts verwendet werden (Stepp (i), 13d), nun aus drei Teilen bestehen; 1)
der Sequenz, der in die Oberfläche
eingebauten Primer (P1 und P2), 2) einer „Tag"-Sequenz, die für jede Probe unterschiedlich
ist und die zur Identifizierung der Herkunft der DNA-Kolonie verwendet
wird und 3) Primersequenzen, die die spezifische, interessierende
Sequenz umgeben (S1 und S2). Es ist zu beachten, dass für jede Probe
eine Vielzahl von Tags verwendet werden kann, wie in (ii) oben.
-
Hiernach
werden wir die DNA-Fragmente, die nach einem solchen geeigneten
Prozess erhalten werden, mit dem Ausdruck „getaggte DNA" (III, 13d) bezeichnen. Potentielle Verwendungen
von Tags sind dieselben wie in (ii) oben.
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(v) Vorbereitung von mRNA
-
Die
Prozedur ist ähnlich
zu den Prozeduren, die für
die Vorbereitung von DNA-Fragmenten in den vorhergehenden Abschnitten
beschrieben wurden, mit der Ausnahme, dass der Ausgangspunkt die
Extraktion von mRNA mittels jeglicher dem Fachmann bekannter Mittel
ist (z.B. mittels Verwendung kommerziell erhältlicher mRNA-Präparationskits).
Die mRNA kann mittels jeglicher dem Fachmann bekannter Mittel in
doppelsträngige
cDNA kopiert werden (z.B. unter Verwendung einer Reversen-Transkriptase
und einer DNA-Polymerase). Die oben beschriebenen Primer und Tags
können
sicherlich zusammen mit dem Prozess der Doppelstrang-cDNA-Synthese
verwendet werden, um deren Einbau in die Matrize zu erlauben. Hiernach
werden wir die mRNA-Fragmente, die nach geeigneten Prozessen erhalten
werden, mit den Ausdrücken: „vorbereitete
totale mRNA" (vgl. „vorbereitete
genomische DNA",
wie in Abschnitt (I) oben beschrieben), „getaggte totale mRNA" (vgl. „getaggte
genomische DNA",
wie oben in Abschnitt (ii) beschrieben), „vorbereitete mRNA" (vgl. „vorbereitete
DNA", wie oben in
Abschnitt (iii) beschrieben) und „getaggte mRNA" (vgl. „getaggte
DNA", wie oben in
Abschnitt (iv) beschrieben) bezeichnen.
-
H) Bevorzugte Detektions-Assays
-
Bei
den Assay-Prozeduren der vorliegenden Erfindung können Markierungen
verwendet werden, um detektierbare Signale bereitzustellen. Beispiele
schließen
ein:
- a) eine fluoreszierende Gruppe oder ein
energietransfer-basiertes Fluoreszenzsystem.
- b) Ein biotin-basiertes System. In diesem Fall könne die
Kolonien mit Streptavidin inkubiert werden, das mit einer fluoreszierenden
Gruppe oder einem Enzym markiert ist (z.B. fluoreszierende Latexkügelchen,
die mit Streptavidin beschichtet sind; Streptavidin, das mit fluoreszierenden
Gruppen markiert ist; Enzyme zur Verwendung mit dem korrespondierenden
Fluoreszenz-Assay).
- c) Ein System, das auf der Detektion von Antigenen oder Fragmenten
davon basiert – z.B.
- ein Hapten (einschließlich
Biotin und fluoreszierende Gruppen). In diesem Fall können Kolonien
mit Antikörpern
inkubiert werden (z.B. spezifisch für ein Hapten). Die Antikörper können mit
einer fluoreszierenden Gruppe oder mit einem Enzym markiert sein
(z.B. fluoreszierende Latexkügelchen,
dir mit dem Antikörper beschichtet
sind; Antikörper,
die mir fluoreszierenden Gruppen markiert sind; Antikörper, die
mit einem Enzym für
die Verwendung mit einem korrespondierenden Fluoreszenz- oder Lumineszenz-Assay,
etc. verbunden sind).
- d) Eine Radiomarkierung (eingebaut durch z.B. Verwendung von
5'-Polynukleotidkinase
und [γ-32P]Adenosintriphosphat oder einer DNA-Polymerase
und [α-32P oder α-33P] Deoxiribonukleosidtriphosphaten, um
(eine) radioaktive Phosphatgruppe(n) einer Nukleinsäure hinzuzufügen). Hier
können
die Kolonien mit einer Szintillationsflüssigkeit inkubiert werden.
- e) Ein Farbstoff oder anderes Färbemittel
-
Markierungen
zur Verwendung mit der vorliegenden Erfindung werden vorzugsweise
angebracht:
- a) an Nukleinsäuren
- b) an Proteinen, die spezifisch an doppelsträngige DNA binden (z.B. Histone,
Repressoren, Enhancer) und/oder
- c) an Proteine, die spezifisch an einzelsträngige DNA binden (z.B. Bindeproteinen
einzelsträngiger
Nukleinsäuren).
-
Markierte
Kolonien werden vorzugsweise detektiert mittels:
- a)
Messung der Fluoreszenz.
- b) Messung der Lumineszenz.
- c) Messung der Radioaktivität.
- d) Messung des Flusses oder des elektrischen Felds, das durch
Fluoreszenzanisotropie induziert wird und/oder
- e) Messung der Dicke der Polymerschicht.
-
Färbemittel
können
mit der vorliegenden Erfindung verwendet werden. Daher können DNA-Kolonien mit einem
geeigneten DNA-spezifischen Färbemittel
inkubiert werden, wie interkalierende Farbstoffe, Ethidiumbromid,
YO-YO, YO-PRO (Molekular Probes, Eugene, OR).
-
Bei
bestimmten Färbemitteln
können
die Ergebnisse mit einer geeigneten Fluoreszenz-Imaging-Vorrichtung beobachtet
werden.
-
Beispiele
für bestimmte
Assays/Prozeduren werden nun in größerem Detail beschrieben:
-
I) Bevorzugte Ausführungsformen der Assays der
vorliegenden Erfindung
-
(i) Nukleinsäuresonden-Hybridisierungs-Assays
-
DNA-Kolonien
werden zunächst
für die
Hybridisierung vorbereitet. Danach werden sie mit einer Sonde (markiert
oder unmarkiert) hybridisiert. Falls erforderlich, wird die hybridisierte
Sonde einem Assay unterzogen und die Resultate beobachtet. Dies
kann mit einer Vorrichtung der vorliegenden Erfindung erreicht werden (z.B.
wie oben beschrieben).
-
Vorbereitung für die Hybridisierung
-
In
einer bevorzugten Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung werden die Kolonien mit einer DNA-Restriktionsendonuklease
behandelt, die entweder spezifisch für eine Sequenz ist, die von
einer doppelsträngigen
Form eines der Primer bereitgestellt wird, der ursprünglich in
die Oberfläche
eingebaut wurde, wo Kolonien gebildet werden, oder für eine andere
in einem Matrizen-DNA-Molekül
vorhandene Sequenz (siehe z.B. 16c).
-
Nach
dem Verdau durch das Restriktionsenzym können die Kolonien auf eine
Temperatur erhitzt werden, die hoch genug ist, um die doppelsträngigen Moleküle zu trennen.
Nach diesem thermalen Denaturierungsschritt können die Kolonien gewaschen
werden, um nicht-hybridisierte,
abgelöste
DNA-Stränge
zu entfernen, was zurückbleibende
angeheftete einzelsträngige
DNA zurücklässt.
-
In
einer anderen Ausführungsform
können
die Kolonien partiell mit einer doppelstrangspezifischen 3'-5'-DNA-Exonuklease
(siehe Abschnitt E, 10f) verdaut werden,
was einen Strang von DNA-Duplexen ausgehend vom 3'-Ende entfernt und
damit einen Teil der DNA-Moleküle
in einzelsträngiger
Form zurücklässt.
-
Alternativ
kann die DNA in den Kolonien zuerst mittels Hitze denaturiert und
dann partiell mit einer einzelstrangspezifischen 3'-5'-DNA-Exonuklease
verdaut werden, die einzelsträngige
DNA ausgehend vom 3'-Ende
verdaut.
-
Eine
weitere Alternative ist es, die Kolonien einfach mittels Hitze zu
denaturieren.
-
Hybridisierung der Sonde
-
Einzelsträngige Nukleinsäuresonden
(markiert oder unmarkiert) können
an einzelsträngige
DNA in Kolonien bei geeigneten Temperatur- und Pufferbedingungen
hybridisiert werden (welche von der Sequenz jeder Sonde abhängen und
die unter Verwendung von Protokollen bestimmt werden können, die
dem Fachmann bekannt sind).
-
Assay auf unmarkierte, hybridisierte Sonden
-
Eine
hybridisierte Sonde, die ursprünglich
in unmarkierter Form bereitgestellt wurde, kann als ein Primer für den Einbau
von unterschiedlichen (oder einer Teilmenge der verschiedenen) markierten
(oder einer Mischung von markierten und unmarkierten) Desoxyribonukleosidtriphosphaten
mit einer DNA-Polymerase verwendet werden. Die eingebauten, markierten
Nukleotide können
dann wie oben beschrieben detektiert werden.
-
Zyklischer Assay auf markierte
oder unmarkierte Sonden
-
Zunächst können DNA-Kolonien
mittels der oben beschriebenen Verfahren für die Hybridisierung hergestellt
werden. Sie können
dann mit einer Sonde (markiert oder unmarkiert) hybridisiert werden.
Wenn erforderlich, werden die hybridisierten, markierten Sonden
einem Assay unterzogen und das Resultat wird, wie zuvor beschrieben,
mit einer Vorrichtung beobachtet. Die Sonde kann dann mittels Hitze-Denaturierung
entfernt werden und eine Sonde für
eine zweite DNA-Sequenz kann hybridisiert und detektiert werden.
Diese Schritte können
mit neuen Sonden so oft wie gewünscht
wiederholt werden.
-
Zweitens
können
die Sonden wie oben beschrieben auf unmarkierte Sonden hin einem
Assay unterzogen werden mit der Ausnahme, dass lediglich eine Untermenge
(vorzugsweise nur 1) der unterschiedlichen (markierten oder unmarkierten)
Nukleotide in jedem Zyklus verwendet wird. Die Kolonien können dann
zur Überwachung
des Einbaus der Nukleotide einem Assay unterzogen werden. Dieser
zweite Prozess kann wiederholt werden, bis eine Sequenz mit der
gewünschten
Länge bestimmt
wurde.
-
(ii) In situ RNA-Synthese-Assay
-
In
dieser Ausführungsform
können
DNA-Kolonien, wie in 14 gezeigt, als Matrizen für die in
situ RNA-Synthese verwendet werden. DNA-Kolonien können so
aus Matrizen und Primer erzeugt werden, dass eine RNA-Polymerase-Promotorsequenz
an einem Ende der doppelsträngigen
DNA in der Kolonie positioniert ist. DNA-Kolonien können dann
mit RNA-Polymerase
inkubiert werden und die neu synthetisierten RNA (cRNA) wie gewünscht einem
Assay unterzogen werden. Die Detektion kann nicht-spezifisch (z.B.
Anfärbung) oder
in einer sequenz-abhängigen
Weise (z.B. Hybridisierung) durchgeführt werden.
-
Die
DNA-Matrize (I, 14a), die in eine
Kolonie amplifiziert werden soll, wird mittels PCR-Reaktion unter Verwendung
der Primer (IIa und IIb) erzeugt, die die folgenden vier Teile haben;
1) Sequenz, die identisch zu den Sequenzen der in die Oberfläche eingebauten
Primer (,P1' und
,P2') ist, 2) eine „Tag"-Sequenz, die für jede Probe
unterschiedlich ist, eine Sequenz, die zu einem RNA-Polymerasepromotor,
d.h. den T3, T7 und SP6 RNA-Promotoren, korrespondiert (,RPP', 14a)
und 4) Primersequenzen, die die spezifische interessierende Sequenz
umgeben (,S1 und ,S2').
Hiernach werden wir die DNA-Fragmente, die nach einem solchen Prozess
erhalten werden mit dem Begriff: „getaggte RNA-Synthese-DNA" (III, 14b) bezeichnen.
-
Nach
Amplifikation der DNA-Matrize aus der ursprünglichen DNA-Probe werden diese
Matrizen verwendet, um DNA-Kolonien zu erzeugen. Die DNA-Kolonien
(IV, 14c) werden dann mit der RNA-Polymerase
inkubiert, die spezifisch ist für
den RNA-Polymerasepromotor (,RPP', 14c). Dies wird eine Kopie der RNA erzeugen,
die für
die DNA-Kolonie-Matrize spezifisch ist (Matrizen-cDNA, V, 14d).
-
So
synthetisierte cDNA kann isoliert werden und als Hybridisierungssonden,
als Messenger-RNA (mRNA)-Matrizen
für die
in vitro Proteinsynthese oder als Matrize für in situ RNA-Sequenzanalyse verwendet werden.
-
(iii) Verfahren für die Sequenzierung
-
In
einer anderen Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung können
Kolonien analysiert werden, um die Sequenzen der Nukleinsäuremoleküle, die
die Kolonien bilden, zu bestimmen. Da sehr große Anzahlen desselben Nukleinsäuremoleküls innerhalb
jeder Kolonie bereitgestellt werden können, ist die Verlässlichkeit der
erhaltenen Sequenzdaten wahrscheinlich sehr groß.
-
Die
bestimmten Sequenzen können
ganz oder teilweise sein. Sequenzen können für Nukleinsäuren bestimmt werden, die in
einer oder mehreren Kolonien vorhanden sind. Eine Vielzahl von Sequenzen
kann gleichzeitig bestimmt werden.
-
In
einigen Ausführungsformen
kann eingangs die Sequenz eines zu einem Nukleinsäurestrang,
der sequenziert werden soll, komplementären Strangs (oder eines Teils
davon) erhalten werden. Jedoch kann diese Sequenz unter Verwendung
von Basenpaarungsregeln konvertiert werden, um die gewünschte Sequenz (oder
einen Teil davon) zu erhalten. Diese Umwandlung kann mittels eines
Computers oder durch eine Person ausgeführt werden. Sie kann nach jedem
Schritt der Primerverlängerung
ausgeführt
werden, oder zu einem späteren
Zeitpunkt.
-
Die
Sequenzierung kann mittels verschiedener Verfahren durchgeführt werden.
Zum Beispiel können Verfahren,
die auf sequentiellem Verdau durch Restriktionsendonukleasen und
Linkerligation beruhen, verwendet werden. Ein solches Verfahren
wird zum Beispiel in
WO95/27080 offenbart.
Dieses Verfahren umfasst die Schritte: Ligation einer Sonde an das
Ende eines Polynukleotids, wobei die Sonde eine Nukleasen-Erkennungsstelle
hat; Identifizierung eines oder mehrerer Nukleotide am Ende des
Polynukleotids; und Spaltung des Polynukleotids mit einer Nuklease,
die die Nukleasen-Erkennungstelle der Sonde erkennt, so dass das
Polynukleotid um ein oder mehrere Nukleotide verkürzt wird.
-
In
einem bevorzugten Verfahren der vorliegenden Erfindung werden jedoch
amplifizierte Nukleinsäuremoleküle (vorzugsweise
in der Form von Kolonien, wie hierin offenbart) sequenziert, wobei
es ermöglicht wird,
dass Primer mit den Nukleinsäuremolekülen hybridisieren,
die Primer zu verlängern
und die bei der Primerverlängerung
verwendeten Nukleotide zu detektieren. Vorzugsweise wird das Nukleotid
nach der Verlängerung
eines Primers durch ein einzelnes Nukleotid detektiert, bevor ein
weiteres Nukleotid für
die Primerverlängerung
verwendet wird (Schritt-für-Schritt-Sequenzierung).
-
Ein
oder mehrere Nukleotid(e), die bei der Primerverlängerung
verwendet werden, können
markiert sein. Die Verwendung von markierten Nukleotiden während der
Primerverlängerung
ermöglicht
die Detektion. (Der Begriff „Markierung" wird in seinem weiten
Sinn verwendet, um jegliche Gruppe anzugeben, die unter Verwendung
eines geeigneten Detektionssystems identifiziert werden kann. Vorzugsweise
ist die Markierung nicht in natürlich
vorkommenden Nukleotiden vorhanden.). Idealerweise sind Markierungen,
wie Fluorophore, nicht-radioaktiv. Jedoch können radioaktive Markierungen
verwendet werden.
-
Wenn
Nukleotide in markierter Form bereitgestellt werden, können die
Markierungen für
unterschiedliche Nukleotide dieselben sein. Wenn dieselbe Markierung
verwendet wird, kann jeder Nukleotideinbau verwendet werden, um
eine kumulative Zunahme desselben Signals bereitzustellen (z.B.
eines Signals, das bei einer bestimmten Wellenlänge detektiert wird). Alternativ
können
verschiedene Markierungen für
jeden Typ von Nukleotid verwendet werden (die bei unterschiedlichen
Wellenlängen
detektiert werden können).
-
Daher
können
vier unterschiedliche Markierungen für dATP, dTTP, dCTP und dGTP
bereitgestellt werden, oder dieselbe Markierung kann für alle bereitgestellt
werden. Gleichsam können
vier verschiedene Markierungen für
ATP, UTP, CTP und GTP bereitgestellt werden, oder dieselbe Markierung
kann für
alle bereitgestellt werden. In einigen Ausführungsformen der vorliegenden
Erfindung kann eine Mischung von markierten und unmarkierten Nukleotiden
bereitgestellt werden, wie später
in größerem Detail
beschrieben werden wird.
-
In
einer bevorzugten Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung wird die Sequenzierung von Nukleinsäuremolekülen, die
in wenigstens 2 unterschiedlichen Kolonien vorhanden sind, simultan
durchgeführt. Bevorzugter
wird die Sequenzierung von Nukleinsäuremolekülen, die in über 10, über 100, über 1000
oder sogar über
1,000,000 unterschiedlichen Kolonien vorhanden ist, simultan durchgeführt. Daher
können,
wenn Kolonien bereitgestellt werden, die unterschiedliche Nukleinsäuremoleküle aufweisen,
viele verschiedene Sequenzen (ganz oder teilweise) simultan bestimmt
werden – d.h. über 10, über 100, über 1000
oder sogar über 1,000,000
verschiedene Sequenzen können
simultan bestimmt werden.
-
Falls
gewünscht,
können
Kontrollen bereitgestellt werden, wobei eine Vielzahl von Kolonien
bereitgestellt wird, die dieselben Nukleinsäuremoleküle umfassen. Mittels Bestimmung,
ob dieselben Sequenzen für die
Nukleinsäuremoleküle in diesen
Kolonien erhalten werden oder nicht kann sichergestellt werden,
ob die Sequenzierungsprozedur verlässlich ist oder nicht.
-
Ein
Sequenzierungsverfahren der vorliegenden Erfindung wird in 17 illustriert, welche mit „In situ Sequenzierung" betitelt ist. Die
zyklische Zugabe der individuellen Desoxyribonukleosidtriphosphate
und DNA-Polymerase auf vorbereitete DNA-Kolonien, die mit einem
geeigneten Sequenzierungsprimer hybridisiert wurden, erlaubt die
Bestimmung der DNA-Sequenz
unmittelbar 3' zum
Sequenzierungsprimer. Im in 17 dargestellten
Beispiel erlaubt die Zugabe von dGTP die Bestimmung, dass Kolonie
1 ein ,G' enthält. In der zweiten
Zyklus-Zugabe wird dATP in beiden Kolonien detektiert, was bestimmt,
dass beide Kolonien ein ,A' an der
nächsten
Position haben. Nach einigen Wiederholungen der Zugabe von einzelnen
Desoxyribonukleosidtriphosphaten ist es möglich, jegliche Sequenz zu
bestimmen. Zum Beispiel können
Sequenzen von wenigstens 10, wenigstens 20, wenigstens 50 oder wenigstens
100 Basen bestimmt werden.
-
Wenn
Kolonien anfänglich
in einer Form bereitgestellt werden, die doppelsträngige Moleküle umfasset,
können
die Kolonien verarbeitet werden, um einzelsträngige Moleküle für die Verwendung in der oben
beschriebenen Sequenzierung bereitzustellen. (Es sollte jedoch erwähnt werden,
dass doppelsträngige
Moleküle für die Sequenzierung
ohne eine solche Verarbeitung verwendet werden können. Zum Beispiel kann ein
doppelsträngiges
DNA-Molekül
mit einer Promotorsequenz bereitgestellt werden und eine Schritt-für-Schritt-Sequenzierung
kann dann unter Verwendung einer RNA-Polymerase und markierter Ribonukleotide
(vgl. 16d)) durchgeführt werden.
Eine andere Alternative ist die Einführung eines Nicks in ein doppelsträngiges DNA-Molekül, so dass
eine Nick-Translation unter Verwendung von markierten Desoxyribonukleotiden
durchgeführt
werden kann und eine DNA Polymerase mit 5'-3' Exonukleaseaktivität.)
-
Eine
Möglichkeit
zur Verarbeitung von doppelsträngigen
Molekülen,
die in Kolonien vorhanden sind, um einzelsträngige Kolonien bereitzustellen,
wird später
mit Bezug auf 19 beschrieben. Hier werden
doppelsträngige,
immobilisierte Moleküle,
die in einer Kolonie vorhanden sind (die in der Form einer brückenähnlichen
Struktur vorliegen können)
gespalten, und dies wird von einem Denaturierungsschritt gefolgt.
(Alternativ könnte
eingangs ein Denaturierungsschritt verwendet werden und von einem
Spaltungsschritt gefolgt werden). Vorzugsweise wird die Spaltung
enzymatisch durchgeführt.
Jedoch sind andere Mittel zur Spaltung, wie chemische Spaltung,
möglich.
(Eine geeignete Spaltungsstelle kann in besagtem Molekül bereitgestellt
werden). Die Denaturierung kann mittels jedes beliebigen Verfahrens
durchgeführt
werden. Zum Beispiel kann sie durch Erhitzen und/oder Änderung
der Ionenstärke
eines Mediums in der Nähe
des Nukleinsäuremoleküls durchgeführt werden.
-
Sobald
einzelsträngige
Moleküle
bereitgestellt sind, die sequenziert werden sollen, können daran
geeignete Primer für
die Primerverlängerung
hybridisiert werden. Als Primer werden Oligonukleotide bevorzugt. Diese
sind Nukleinsäuremoleküle, die
typischerweise 6 bis 60, z.B. 15 bis 25 Nukleotide lang sind. Sie
können natürliche und/oder
nicht natürlich
vorkommende Nukleotide umfassen. (Jedoch können, wenn gewünscht, andere
Moleküle,
z.B. längere
Nukleinsäurestränge alternativ
als Primer verwendet werden.) Die Primer für die Verwendung bei der Sequenzierung
hybridisieren vorzugsweise an dieselben Sequenzen, die in den amplifizierten
Nukleinsäuremolekülen vorhanden
sind wie die Primer, die verwendet wurden, um besagte amplifizierte
Nukleinsäuren
bereitzustellen. (Primer, die dieselben/ähnliche Sequenzen haben, können sowohl
für Amplifikations-
als auch Sequenzierungszwecke verwendet werden).
-
Wenn
Primer in Lösung
bereitgestellt werden und an Nukleinsäuremoleküle angelagert (hybridisiert) werden,
die in Kolonien vorhanden sind, die sequenziert werden sollen, können diejenigen
Primer, die in Lösung
bleiben oder die sich nicht spezifisch anlagern, nach der Anlagerung
entfernt werden. Bevorzugte Anlagerungsbedingungen (Temperatur-
und Pufferbedingungen) bei einer gegebenen Salzkonzentration verhindern
die nicht-spezifische Hybridisierung. Diese können stringente Bedingungen
sein. Solche Bedingungen würden
typischerweise Anlagerungsbedingungen sein, die nahe des Tm (Schmelztemperatur)
eines Primers bei einer gegebenen Salzkonzentration liegen (z.B.
50 nM Primer in 200 mM NaCl Puffer bei 55° C für ein 20-mer Oligonukleotid
mit 50% GC-Gehalt). (Stringente Bedingungen für ein gegebenes System können vom Fachmann
bestimmt werden). Sie werden von der Basenzusammensetzung, dem GC-Gehalt,
der Länge
der verwendeten Primer und der Salzkonzentration abhängen. Für ein 20-Basen-Oligonukleotid
mit 50% GC ist die berechnete Anlagerungstemperatur 55–60°C, kann jedoch
in der Praxis zwischen 35 bis 70°C
variieren).
-
Primer,
die für
die Primerverlängerung
verwendet werden, müssen
nicht in Lösung
vorliegen, da sie in immobilisierter Form bereitgestellt werden
können.
In dieser Ausführungsform
sollten die Primer in der Nähe der
immobilisierten Moleküle,
an welche sie angelagert werden sollen, bereitgestellt werden. (Solche
Primer können
in der Tat bereits als im Überschuss
immobilisierte Primer vorhanden sein, die nicht während der
Bildung von Kolonien bei der Amplifikation der Nukleinsäuremoleküle verwendet
wurden.)
-
Die
in den Kolonien vorhandenen Nukleinsäuremoleküle, die sequenziert werden
sollen, werden eine Sequenz enthalten, die an die Primer hybridisiert,
die bei der Sequenzierung verwendet werden sollen (vorzugsweise
unter „stringenten" Bedingungen). Dieser
Teil kann einem gegebenen Molekül
vor der Amplifikation unter Verwendung von dem Fachmann bekannten
Techniken hinzugefügt
werden (wobei das Molekül
eine vollkommen/teilweise unbekannte Sequenz haben kann). Zum Beispiel
kann es künstlich
synthetisiert werden und unter Verwendung einer Ligase einem gegebenen
Molekül
hinzugefügt
werden.
-
Sobald
ein Nukleinsäuremolekül bereitgestellt
ist, das an einen Primer angelagert ist, kann die Primerverlängerung
durchgeführt
werden. RNA- oder DNA-Polymerase können verwendet werden. DNA-Polymerasen
sind jedoch für
bevorzugten Ausführungsformen
die Enzyme der Wahl. Einige von diesen sind kommerziell erhältlich.
Polymerasen, die keine 3'-5'-Exonukleaseaktivität besitzen, wie T7 DNA-Polymerase
oder das kleine (Klenow) Fragment der DNA-Polymerase I, können verwendet
werden [z.B. die modifizierte T7 DNA-Polymerase SequenaseTM 2.0 (Amersham) oder das Klenow-Fragment
(3'-5' exo-, New England
Biolabs)]. Jedoch ist es nicht essentiell, solche Polymerasen zu
verwenden. In der Tat würden,
wenn es erforderlich ist, dass Polymerasen eine Kontrollleseaktivität haben,
Polymerasen, die keine 3'-5'-Exonukleaseaktivität haben, nicht verwendet werden.
Bestimmte Anwendungen können
die Verwendung von thermostabilen Polymerasen wie ThermoSequenaseTM (Amersham) oder TaquenaseTM (ScienTech,
St Louis, MO) erfordern. Jedes Nukleotid kann für die Primerverlängerungs-Reaktion
verwendet werden (ob natürlich
vorkommend oder nicht natürlich vorkommend).
Bevorzugte Nukleotide sind Desoxyribonukleotide; dATP, dTTP, dGTP
und dCTP (obwohl für einige
Anwendungen das dTTP-Analog dUTP bevorzugt wird) oder Ribonukleotide
ATP, UTP, GTP, CTP; wobei wenigsten einige davon in markierter Form
bereitgestellt werden.
-
Vorzugsweise
wird nach jeder Primerverlängerung
ein Waschschritt eingefügt,
um nicht eingebaute Nukleotide, die folgende Schritte stören können, zu
entfernen. Die bevorzugte Waschlösung
sollte mit der Polymeraseaktivität
kompatibel sein und eine Salzkonzentration aufweisen, die nicht
mit der Anlagerung der Primermoleküle an die zu sequenzierenden
Nukleinsäuremoleküle interferiert.
(In weniger bevorzugten Ausführungsformen
kann die Waschlösung
die Polymeraseaktivität
stören).
Hier würde
die Waschlösung
vor einer weiteren Primerverlängerung
entfernt werden müssen).
-
In
Anbetracht dessen, dass viele Kopien von zu sequenzierenden Molekülen in einer
gegebenen Kolonie bereitgestellt werden können, kann eine Kombination
von markierten und unmarkierten Nukleotiden verwendet werden. In
diesem Fall kann, sogar wenn ein kleines Verhältnis der Nukleotide markiert
ist (z.B. fluoreszenzmarkiert), die Anzahl der Markierungen, die
während
der Primerverlängerung
in jede Kolonie eingebaut wird, ausreichend sein, um von einer Detektionsvorrichtung
detektiert zu werden. Zum Beispiel kann das Verhältnis von markierten zu nicht
markierten Nukleotiden so ausgewählt
sein, dass durchschnittlich in weniger als 50%, weniger als 20%,
weniger als 10% oder sogar weniger als 1% der Zeit markierte Nukleotide
bei der Primerverlängerung
verwendet werden (d.h. in einem gegebenen Primerverlängerungsschritt
wird ein Nukleotid in markierter Form durchschnittlich in weniger
als 50%, weniger als 20%, weniger als 10% oder weniger als 1% der
verlängerten
Primer eingebaut.)
-
Daher
wird in einer weiteren Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung ein Verfahren zur Sequenzierung von Nukleinsäuremolekülen bereitgestellt,
die in einer Kolonie der vorliegenden Erfindung vorhanden sind,
wobei das Verfahren die Schritte umfasst:
- a)
Bereitstellen von wenigstens einer Kolonie enthaltend eine Vielzahl
von einzelsträngigen
Nukleinsäuremolekülen, die
untereinander dieselben Sequenzen haben und die in einer Weise an
Primer hybridisiert sind, um Primerverlängerung in der Gegenwart von
Nukleotiden und einer Nukleinsäurepolymerase
zu erlauben;
- b) Bereitstellen besagter wenigstens einer Kolonie mit einer
Nukleinsäurepolymerase
und einem gegebenen Nukleotid in markierter und unmarkierter Form
unter Bedingungen, die die Verlängerung
des Primers erlauben, wenn eine komplementäre Base oder eine Vielzahl
solcher Basen an der angemessenen Position in dem einzelsträngigen Nukleinsäuremolekül ist, das
in besagter wenigsten einer Kolonie vorhanden ist;
- c) Detektion, ob besagtes markiertes Nukleotid für die Primerverlängerung
verwendet wurde oder nicht mittels Bestimmung, ob die an besagtem
Molekül
vorhandene Markierung in die verlängerten Primer eingebaut wurde;
Schritte
b) und c) können
ein oder mehrere Male wiederholt werden. Vorzugsweise wird eine
Vielzahl von verschiedenen Kolonien bereitgestellt und einige verschiedene
Sequenzen werden simultan bestimmt.
-
Diese
weitere Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung kann verwendet werden, um Kosten zu reduzieren,
da relativ wenige markierte Nukleotide benötigt werden. Es kann ebenfalls
zur Reduktion von Quenching-Effekten verwendet werden.
-
Es
ist jedoch ebenfalls möglich,
nur markierte Nukleotide für
die Primerverlängerung
zu verwenden oder einen Großteil
davon zu verwenden (z.B. können über 50%, über 70%,
oder über
90% der verwendeten Nukleotide markiert sein). Dies kann zum Beispiel
durchgeführt
werden, wenn die Markierungen so ausgewählt sind, um Quenching-Effekte
zu verhindern oder zu reduzieren. Alternativ können Markierungen in verschiedenen
Stufen entfernt oder neutralisiert werden, falls Quenching-Effekte
problematisch werden sollten (z.B. kann ein Laser-Bleichen von Fluorophoren
durchgeführt
werden). Jedoch kann dies die Anzahl der Schritte erhöhen, die
benötigt
werden, und daher werden die Markierungen in bevorzugter Weise nicht
entfernt (oder wenigstens werden sie nicht entfernt, nachdem jedes
Nukleotid eingebaut wurde, sondern sie werden nur periodisch entfernt).
In anderen weniger bevorzugten Ausführungsformen können der
Primer selbst und sein Verlängerungsprodukt
entfernt werden und mit einem anderen Primer ersetzt werden. Wenn
erforderlich, können
einige Schritte der sequentiellen Zugabe von markierungsfreien Nukleotiden
durchgeführt
werden, bevor die eigentliche Sequenzierung in der Gegenwart von
markierten Nukleotiden fortgeführt
wird. Eine weitere Alternative ist die Verwendung eines vom anfangs
verwendeten unterschiedlichen Typs von Markierung (z.B. durch Umschalten
von Fluorescein zu Rhodamin), wenn Quenching-Effekte problematisch werden sollten.
-
In
bevorzugten Ausführungsformen
der vorliegenden Erfindung wird eine Vielzahl von markierten Basen
während
des Sequenzierens in einen verlängerten
Primer eingebaut. Dies ist vorteilhaft, da es die Sequenzierungsprozedur
relativ zu Verfahren beschleunigen kann, in denen, sobald eine markierte
Base in einen verlängerten
Primer eingebaut wurde, die Markierung entfernt werden muss, bevor
eine weitere markierte Base eingeführt werden kann.
-
(Die
Vielzahl der markierten Basen kann in der Form von einem oder mehreren
zusammenhängenden Strecken
vorliegen, obwohl dies nicht essentiell ist).
-
Die
vorliegende Erfindung schließt
daher ebenfalls ein Verfahren zur Sequenzierung von Nukleinsäuremolekülen in ihrem
Umfang ein, das die Schritte umfasst:
- a) Verwendung
einer ersten Kolonie, um eine Vielzahl von einzelsträngigen Nukleinsäuremolekülen bereitzustellen,
die untereinander dieselbe Sequenz haben und die in einer Weise
an Primer hybridisiert sind, die Primerverlängerung in der Gegenwart von
Nukleotiden und einer Nukleinsäurepolymerase
erlauben;
- b) Verwendung einer zweiten Kolonie, um eine Vielzahl von einzelsträngigen Nukleinsäuremolekülen bereitzustellen,
die untereinander dieselbe Sequenz haben und die ebenfalls in einer
Weise an Primer hybridisiert sind, die Primerverlängerung
in der Gegenwart von Nukleotiden und einer Nukleinsäurepolymerase erlauben;
- c) Bereitstellen einer Nukleinsäurepolymerase und eines gegebenen
markierten Nukleotids an jede Kolonie unter Bedingungen, die die
Verlängerung
der Primer erlaubt, wenn eine komplementäre Base oder eine Vielzahl
von solchen Basen an der angemessenen Position in den einzelsträngigen Nukleinsäuremolekülen vorhanden
ist;
- d) Detektion, ob besagtes markiertes Nukleotid für die Primerverlängerung
bei jeder Kolonieverwendet wurde oder nicht durch Bestimmung, ob
die an besagtem Nukleotid vorhandene Markierung in die verlängerten Primer
eingebaut wurde oder nicht; Wiederholung der Schritte c) und d)
für ein
oder mehrere Mal(e), so dass verlängerte Primer bereitgestellt
werden, die eine Vielzahl von Markierungen umfassen.
-
Vorzugsweise
sind die Sequenzen der Nukleinsäuremoleküle, die
an besagter erster und besagten Stellen vorhanden sind, unterschiedlich
voneinander – d.h.
es wird eine Vielzahl von Kolonien sequenziert, die verschiedene
Nukleinsäuremoleküle umfassen.
-
In
Anbetracht der vorstehenden Beschreibung wird eingesehen werden,
dass eine große
Anzahl von verschiedenen Sequenzierverfahren unter Verwendung der
Kolonien der vorliegenden Erfindung verwendet werden kann. Verschiedene
Detektionssysteme können
verwendet werden, um Markierungen, die beim Sequenzieren in diesen
Verfahren verwendet werden, zu detektieren (obwohl in bestimmten
Ausführungsformen die
Detektion durch alleinige Betrachtung möglich ist, so dass kein Detektionssystem
benötigt
wird). Ein bevorzugtes Detektionssystem für fluoreszierende Markierungen
ist eine Kamera mit Ladungsspeicherbaustein (CCD), die optional
an eine Vergrößerungseinrichtung
gekoppelt werden kann. Jede andere Vorrichtung, die die Detektion
und, vorzugsweise, die Quantifizierung von Fluoreszenz auf einer
Oberfläche
ermöglicht,
kann verwendet werden. Vorrichtungen wie Fluoreszenzimager oder
konfokale Mikroskope können
ausgewählt
werden.
-
In
weniger bevorzugten Ausführungsformen
können
die Markierungen radioaktiv sein und eine Vorrichtung zur Detektion
von Radioaktivität
würde dann
benötigt.
Idealerweise wären
solche Vorrichtungen Echtzeit-Bildgebungssysteme für Radioaktivität. Weiterhin
weniger bevorzugt sind andere Vorrichtungen, die auf Phosphorschirmen
(Molecular Dynamics) oder Autoradiographiefilmen für die Detektion
beruhen.
-
Abhängig von
der Anzahl der Kolonien, die überwacht
werden sollen, kann ein Scann-System für die Datensammlung bevorzugt
werden. (Obwohl es eine Alternative ist, eine Vielzahl von Detektoren
bereitzustellen, um es zu ermöglichen,
alle Kolonien abzudecken). Solch ein System erlaubt es, dass sich
ein Detektor relativ zu einer Vielzahl von Kolonien, die analysiert
werden sollen, bewegt. Dies ist nützlich, wenn alle Kolonien,
die Signale bereitstellen, sich nicht innerhalb des Sichtfelds eines
Detektors befinden. Der Detektor kann in einer fixierten Position
gehalten werden und die zu analysierenden Kolonien können in
das Sichtfeld des Detektors bewegt werden (z.B. mittels einer bewegbaren
Plattform). Alternativ können
die Kolonien in einer fixierten Position gehalten werden und die
Detektionsvorrichtung kann bewegt werden, um diese in ihr Sichtfeld
zu bringen.
-
Das
Detektionssystem wird vorzugsweise in Kombination mit einem Analysesystem
verwendet, um die Anzahl (und vorzugsweise auch die Art) der Basen
zu bestimmen, die durch die Primerverlängerung nach jedem Schritt
in jede Kolonie eingebaut wurden. Diese Analyse kann direkt nach
jedem Schritt oder später
unter Verwendung aufgezeichneter Daten durchgeführt werden. Die Sequenz der
Nukleinsäuremoleküle, die
innerhalb einer gegebenen Kolonie vorhanden sind, kann dann aus
der Anzahl und dem Typ der hinzugefügten Nukleotide nach jedem
Schritt abgeleitet werden.
-
Vorzugsweise
ist das Detektionssystem Teil einer Vorrichtung, die andere Komponenten
umfasst. Die vorliegende Erfindung schließt eine Vorrichtung ein, die
eine Vielzahl von markierten Nukleotiden, eine Nukleinsäure-Polymerase
und Detektionsmittel für
die Detektion von markierten Nukleotiden umfasst, wenn diese mittels
Primerverlängerung
in ein Nukleinsäuremolekül eingebaut
wurden, wobei die Detektionsmittel daran angepasst sind, zwischen
Signalen zu unterscheiden, die von markierten Nukleotiden bereitgestellt
werden, die in verschiedene Kolonien eingebaut wurden.
-
Die
Vorrichtung kann ebenfalls Mittel zur Temperaturkontrolle, zur Lösungsmittelzuleitung
und zum Waschen einschließen.
Sie kann automatisiert sein.
-
Verfahren
und Vorrichtungen, die innerhalb des Umfangs der vorliegenden Erfindung
sind, können
verwendet werden beim Sequenzieren von:
- • Unidentifizierten
Nukleinsäuremolekülen (d.h.
de novo Sequenzierung) und
- • Nukleinsäuremolekülen, die
sequenziert werden sollen, um zu überprüfen, ob ein oder mehrere Unterschied(e)
relativ zu einer bekannten Sequenz vorhanden sind (z.B. Identifizierung
von Polymorphismen). Dies wird manchmal als „Re-Sequenzierung" bezeichnet
-
Sowohl
die de novo Sequenzierung als auch das Re-Sequenzieren werden später in größerem Detail diskutiert
(siehe die folgenden Sektionen (v) und (vi)).
-
Für Anwendungen
bei der de novo Sequenzierung kann die Reihenfolge der Nukleotide,
die auf eine gegebene Stelle angewendet werden, wie gewünscht ausgewählt werden.
Zum Beispiel kann man die sequentielle Zugabe der Nukleotide dATP,
dTTP, dGTP, dCTP; dATP, dTTP, dGTP, dCTP und so weiter wählen. (Im Allgemeinen
würde eine
einzelne Reihenfolge von vier Nukleotiden wiederholt, obwohl dies
nicht essentiell ist). Für
die Re-Sequenzierungsanwendungen
wird die Reihenfolge der Nukleotide, die bei jedem Schritt zugegeben
werden, vorzugsweise gemäß der bekannten
Sequenz ausgewählt.
-
Die
Re-Sequenzierung kann für
die Analyse einer großen
Anzahl von ähnlichen
Matrizenmolekülen besonders
interessant sein, um Sequenzunterschiede zu detektieren und zu identifizieren
(z.B. für
die Analyse von rekombinanten Plasmiden bei Kandidatenklonen nach
der stellengerichteten Mutagenese, oder noch wichtiger für das Screening
einer Population auf Polymorphismen hin). Unterschiede zu einer
gegebenen Sequenz können über das
Fehlen des Einbaus von einem oder mehreren Nukleotiden detektiert
werden, die in einer gegebenen Sequenz in bestimmten Phasen der
Primerverlängerung
vorhanden sind. Im Gegensatz zu am gewöhnlichsten verwendeten Techniken
erlaubt die vorliegende Erfindung die Detektion jedes Mutationstyps
wie Punktmutationen, Insertionen oder Deletionen. Weiterhin können nicht
nur bekannte bestehende Mutationen, sondern auch zuvor unbekannte
Mutationen durch die Bereitstellung der Sequenzinformation charakterisiert
werden.
-
In
einigen Ausführungsformen
der vorliegenden Erfindung kann es nötig sein, lange Nukleinsäuremoleküle mittels
mehrerer Sequenzierungsreaktionen zu sequenzieren, wobei jede die
Bestimmung eines Teils der Gesamtsequenz erlaubt. Diese Reaktionen
können
bei verschiedenen Kolonien durchgeführt werden (wobei die verschiedenen
Kolonien alle mit denselben Nukleinsäuremolekülen, die sequenziert werden
sollen, aber mit unterschiedlichen Primern bereitgestellt werden),
oder in aufeinanderfolgenden Zyklen mit dergleichen Kolonie (wobei
zwischen jeden Zyklen die Primer und Verlängerungsprodukte heruntergespült und durch verschiedene
Primer ersetzt werden).
-
(iv) DNA-Fingerprinting
-
Diese
Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung zielt auf die Lösung des Problems des Screenings einer
großen
Population für
die Identifikation von gegebenen Eigenschaften gegebener Gene, wie
bei der Detektion von Polymorphismen einzelner Nukleotide.
-
In
einer bevorzugten Ausführungsform
besteht sie in der Generation von getaggter genomischer DNA (siehe
Abschnitt G(ii) oben). (Daher wurde jede Probe, die von einer gegebenen
individuellen Probe abstammt, mit einem einzigartigen Tag markiert).
Diese getaggte DNA kann für
die Erzeugung von primären
Kolonien auf einer geeigneten Oberfläche, die immobilisierte Primer
umfasst, verwendet werden. Mehrere aufeinanderfolgende Sonden-Hybridisierungs-Assays
können
dann mit den Kolonien durchgeführt
werden. Zwischen jedem Assay kann die vorhergehende Sonde, z.B.
durch thermale Denaturierung und Waschen, entfernt werden.
-
Vorteile
dieser Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung gegenüber
anderen Ansätzen
zur Lösung dieses
Problems werden im folgenden Beispiel einer möglichen praktischen Anwendung
illustriert.
-
Es
soll detektiert werden, welcher Teil eines Gens (von z.B. 2000 Basen
Größe), wenn überhaupt,
mit einem Krankheitsphänotyp
in einer Population von typischerweise 1,000 bis 10,000 Individuen
verbunden ist. Für
jedes Individuum kann eine PCR durchgeführt werden, um spezifisch das
interessierende Gen zu amplifizieren und einen Tag und einen Kolonie-Erzeugungsprimer
(siehe Abschnitt G(iv), Herstellung von „getaggter DNA") daran zu binden.
-
Um
einen repräsentativen
Proben-Array zu erhalten, könnte
man zufällig
500,000 Kolonien (d.h. eine 10-fache Redundanz, um nur eine kleine
Wahrscheinlichkeit zu haben, die Detektion einer Probe auszulassen) anordnen.
Bei einer Koloniedichte von 10,000 Kolonien pro mm2 kann
eine Oberfläche
von –7
mm × 7
mm verwendet werden. Dies ist eine viel kleinere Oberfläche als
bei jeder anderen derzeit verfügbaren
Technik (z.B. verwendet der HySeq Ansatz 220 mm × 220 mm für dieselbe Anzahl von Proben
(50,000) ohne Redundanz). Die Menge an Reaktionspartnern (ein Großteil der
Kosten) ist proportional zu der durch den Proben-Array belegten
Oberfläche.
Daher kann die vorliegende Erfindung eine 800-fache Verbesserung
gegenüber
der derzeit verfügbare
Technologie bereitstellen.
-
Unter
Verwendung einer Vorrichtung, um das Resultat der ,in situ' Sequenzierung oder
der Sonden-Hybridisierungs-Assays zu überwachen, sollte es im Bereich
von 1 bis 10 Sekunden dauern, ein fluoreszierendes Signal von Kolonien
darzustellen, die unter Verwendung von Fluoreszenz auf einer Oberfläche von –1 mm2 einem Assay unterzogen werden. Daher benötigt es
unter der Annahme, dass der Engpass beim Verfahren die für die Darstellung
des Resultats benötigte
Zeit ist, im Bereich von 10 Minuten, um das Resultat eines Assays
von 50,000 Proben (500,000 Kolonien) darzustellen. Um 200 Assays
inklusive der Darstellung (auf einem oder mehreren 7 mm × 7 mm Oberflächen) unter
Verwendung der vorliegenden Erfindung bereitzustellen, kann es weniger
als 36 Stunden dauern. Dies repräsentiert
eine 20-fache Verbesserung verglichen mit dem besten derzeit bekannten
Verfahren (HySeq gibt 30 Tage an, um eine vergleichbare Aufgabe
zu erreichen).
-
Verbesserungen
(Koloniedichten, die zehnmal höher
sind und eine Darstellungszeit von 1 Sekunde) könnten einen viel höheren Durchsatz
ermöglichen
und schließlich
könnte
der schlussendlich erwartete Durchsatz ungefähr 200-mal schneller sein als
die beste, bisher noch nicht vollständig demonstrierte Technologie, die
derzeit verfügbar
ist.
-
Ein
anderer Vorteil der Verwendung der vorliegenden Erfindung liegt
in der Tatsache, dass sie das Problem überwindet, das bei Individuen
auftritt, die heterozygote Mutationen für ein gegebenes Gen haben.
Während
dieses Problem mittels existierender Sequenzierungsverfahren angegangen
werden kann, um allelische Polymorphiosmen zu bestimmen, können derzeitige
Hochdurchsatz-Detektionsverfahren, die auf Oligonukleotidsondenhybridisierung
basieren, zu Schwierigkeiten bei der Interpretation der Resultate
wegen einer ungleichen Hybridisierung der Proben in den Fällen von
allelischen Polymorphismen führen,
wodurch Fehler auftreten können.
In dieser Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung entsteht jede Kolonie aus einer einzelnen Kopie
eines amplifizierten, interessierenden Gens. Wenn ein Mittel von
10 Kolonien für
jeden individuellen Locus erzeugt wird, gibt es ein Mittel von 5
Kolonien, die zu einer Version eines Gens korrespondieren und 5
Kolonien, die zu der anderen Version des Gens korrespondieren. Daher
können
heterozygote Mutationen anhand der Anzahl der Male ausgezählt werden,
in denen ein einzelnes Allel pro individueller Genomprobe detektiert wird.
-
(v) DNA-Re-Sequenzierung
-
Diese
Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung stellt eine Lösung für das Problem der Identifizierung
und Charakterisierung neuer allelischer Polymorphismen innerhalb
bekannter Gene in großen
Populationen biologischer Proben bereit.
-
In
seiner bevorzugten Ausführungsform
besteht sie im Erhalten einer getaggten DNA (jede Probe, die von
einem gegebenen Individuum abstammt, wurde mit einem einzigartigen
Tag getaggt – siehe
Abschnitt G(iv)). Diese kodierte DNA kann dann verwendet werden,
um primäre
Kolonien auf einer geeigneten Oberfläche zu erzeugen, die immobilisierte
Primer umfasst. Mehrere sukzessive Assays auf die Hybridisierung
der Sonde an die Kolonien hin können
dann durchgeführt
werden, wobei zwischen jedem zyklischen Assay die vorherige Sonde
mittels thermaler Denaturierung und Waschen entfernt werden kann.
Vorzugsweise kann die DNA Sequenz 3' zu einer spezifischen Sonde direkt
mittels ,in situ Sequenzierung' bestimmt
werden (Abschnitt I(iii), Verfahren der Sequenzierung).
-
Die
Vorteile der vorliegenden Erfindung gegenüber anderen Ansätzen zur
Lösung
dieses Problems werden im folgenden Beispiel für die potentielle praktische
Anwendung illustriert: Es soll die Variabilität der Sequenz eines Gens (von
z.B. 2000 Basen-Größe), wenn
vorhanden, in einer Population von typischerweise 4000 Individuen
bestimmt werden. Es wird angenommen, dass eine Referenzsequenz des
Gens bekannt ist. Für
jedes Individuum kann eine PCR-Amplifikation durchgeführt werden,
um das interessierende Gen spezifisch zu amplifizieren und einen
Tag und einen Kolonie-Erzeugungsprimer daran zu binden. Um einen
repräsentativen
Probenarray zu erhalten, kann man zufällig 40000 Kolonien (d.h. eine
10-fache Redundanz, um nur eine kleine Wahrscheinlichkeit zu haben,
die Detektion einer Probe auszulassen) anordnen. Bei einer Koloniedichte
von 10,000 Kolonien pro mm2 kann eine Oberfläche von
~2 mm × 2
mm verwendet werden.
-
Unter
Verwendung einer Vorrichtung mit einer CCD-Kamera (mit einem 2000 × 2000 Pixelchip),
um die Ergebnisse des Assays zu überwachen,
sollte es im Bereich von 10 Sekunden dauern, ein fluoreszierendes Signal
von den Kolonien auf einer Oberfläche von 4 mm2 darzustellen.
Wenn es als möglich
angenommen wird, wenigstens 20 Basen während einer Runde des Assays
auszulesen, benötigt
dies 61 Darstellungsschritte (3n + 1 Darstellungsschritte sind für das Lesen
von einer Anzahl von n Basen nötig).
Wenn angenommen wird, dass der Engpass des Verfahrens die Zeit ist,
das Resultat des Arrays darzustellen, dauert es im Bereich von 15
Minuten, um das Ergebnis eines Assays von 4000 Proben (40000 Kolonien)
darzustellen. Um 100 Assays zu realisieren (eine oder mehrere 2 × 2mm2 Oberfläche(n)),
um das gesamte interessierende Gen abzudecken, kann es die vorliegende
Erfindung erlauben, das gesamte Screening-Experiment mit einer Vorrichtung in
ungefähr
einem Tag durchzuführen.
Dies kann mit den leistungsfähigsten,
derzeit betriebsfähigen
Systemen verglichen werden.
-
In
dieser Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung könnte
bei konservativen Annahmen (Koloniedichte, Darstellungszeit, Größe des CCD-Chips)
ein Durchsatz von 3.2 × 106 Basen pro Stunde erreicht werden, d.h.
eine 400-fache Verbesserung verglichen mit den leistungsfähigsten
derzeit am gebräuchlichsten
verwendeten Systemen (derzeitige DNA-Sequenzierer haben typischerweise einen
Durchsatz im Bereich von 8,000 Basen-Auslesungen/Stunde).
-
(vi) de novo DNA-Sequenzierung
-
Diese
Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung zielt darauf ab, das Problem der Sequenzierung von
neuen Genomen (oder Teilen davon) mit niedrigen Kosten und in kurzer
Zeit zu lösen,
wenn die DNA-Sequenz nicht bekannt ist. Genomische DNA kann entweder
direkt aus der Gesamt-DNA eines interessierenden Organismus oder
aus einem Vektor präpariert
werden, in den DNA inseriert wurde. Die präparierte genomische DNA (aus
welcher Quelle auch immer) kann verwendet werden, um DNA-Kolonien
zu erzeugen. Die DNA-Kolonien
können
dann mit selten schneidenden Restriktionsenzymen verdaut werden,
deren Stelle im Linker enthalten ist, denaturiert und sequenziert
werden.
-
16 stellt
ein Beispiel der de novo DNA-Sequenzierung dar. In diesem Beispiel
wird DNA in Teile von 100 bis 2000 Basenpaaren fragmentiert (siehe
Vorbereitung von zufälligen
DNA-Fragmenten,
Abschnitt G(ii)). Diese Fragmente werden in die Oligonukleotid-Linker
(IIa und IIb, 16a) ligiert, die Sequenzen
enthalten, die spezifisch für
die in die Oberfläche
eingebauten Primer (,P1' und
,P2') sind, eine
Sequenz, die von einer selten schneidenden Restriktionsendonuklease
(,RE') erkannt wird
und eine Sequenz, die zu einem Sequenzierungs-Primer (,SP') korrespondiert, was in Matrizen resultiert
(III, 16b). Unter Verwendung dieser vorbereiteten
DNA als Matrize für
die DNA-Koloniebildung erhält
man primäre
Kolonien (IV, 16c). Diese Kolonien
werden dann mit den korrespondierenden Restriktionsendonukleasen
verdaut und denaturiert, um den nicht anhängenden DNA-Strang zu entfernen
(V, 16d). Der Sequenzierungs-Primer
(SP) wird dann an die anhängende
einzelsträngige
Matrize angelagert (16a). Der Einbau
und die Detektion von markierten Nukleotiden kann dann wie zuvor
beschrieben ausgeführt
werden (seihe Abschnitt I(iii), Verfahren zur Sequenzierung).
-
In
dieser Ausführungsform
kann der erreichbare Durchsatz wenigstens 400-fach höher sein
als bei derzeitig verfügbaren
Verfahren.
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(vii) mRNA Gen-Expressions-Überwachung
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Diese
Ausführungsform
unserer Erfindung soll das Problem der gleichzeitigen Überwachung
der Expression einer großen
Anzahl von Genen lösen.
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Ihre
bevorzugte Ausführungsform
wird in 17 gezeigt.
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Als
erstes werden primäre
Kolonien wie in 3 gezeigt vorbereitet. In ihrer
bevorzugten Ausführungsform
ist die für
diese Vorbereitung verwendete DNA vorbereitete genomische DNA' oder ,getaggte genomische
DNA', wie in Abschnitt
G(i) bzw. G(iii) beschrieben und wobei die DNA entweder aus dem
gesamten Genom eines (oder verschiedener) Organismus/Organismen
oder aus einer Untermenge davon stammt (z.B. aus einer Bibliothek
zuvor isolierter Gene). Die Großbuchstaben „A", „B", und „D" in 17 repräsentieren
Kolonien, die aus Genen entstanden sind, die hohe, mittlere bzw.
niedrige Expressionslevel aufweisen und „E" repräsentiert Kolonien, die aus
nicht-exprimierten Genen entstanden sind (in realen Fällen müssen alle
diese Situationen nicht notwendigerweise simultan auftreten).
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Zweitens
werden die Kolonien behandelt, um sie dann, wie in Abschnitt E beschrieben,
in Träger
(d.h. sekundäre
Primer) für
das sekundäre
Kolonienwachstum zu verwandeln (Schritt i in 17a).
in dieser Phase (17b) werden die behandelten
Kolonien durch unterstrichene Buchstaben (A, B, D, oder E) repräsentiert.
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Drittens
wird dieser Träger
für das
sekundäre
Koloniewachstum verwendet, um, wie in Abschnitt C beschrieben, Kolonien
aus mRNA- (oder cDNA-) Matrizen, die aus einer biologischen Probe
extrahiert wurden, zu regenerieren (Schritt ii in 17b).
Wenn die Matrize mRNA ist, wird der Primingschritt der Kolonieregeneration
mit Reverser-Transkriptase durchgeführt werden. Nach einer gegebenen
Anzahl von Kolonie-Amplifikationszyklen, vorzugsweise 1 bis 50,
wird die Situation wie in (17c) dargestellt
sein: die zu den hochexprimierten Genen korrespondierenden Kolonien
(repräsentiert
durch den Buchstaben „A") sind komplett regeneriert,
da ihre Regeneration durch viele mRNA-Kopien initiiert wurde; die
Kolonien, die zu den Genen mit mittleren Expressionslevels korrespondieren
(repräsentiert
durch die Buchstaben „b" und „B"), wurden nur teilweise
regeneriert; nur wenige der Kolonien, die zu seltenen Genen (repräsentiert
durch den Buchstaben „d") korrespondieren,
wurden teilweise regeneriert; die Kolonien, die zu nicht-exprimierten
Sequenzen (repräsentiert durch
den Buchstaben „E") korrespondieren,
wurden überhaupt
nicht regeneriert.
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Letztlich
werden zusätzliche
Zyklen des Koloniewachstums durchgeführt (Schritt iii in 17c) (vorzugsweise 2 bis 50) und die Kolonien,
die noch nicht komplett während
der vorigen Schritte regeneriert wurden, werden komplett regeneriert, „b" wird „B", „d" wird „D" (17d):
die Kolonien, die zu Genen mit hoher und mittlerer Expression korrespondieren
werden alle regeneriert „A" und „B" oder „B"; die Kolonien, die
zu Genen mit niedrigen Expressionsleveln korrespondieren werden
nicht alle regeneriert „D" und „D"; die Kolonien, die zu
nicht-exprimierten
Sequenzen korrespondieren, werden überhaupt nicht regeneriert „E".
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Die
relativen Expressionslevel der Gene können durch die folgenden bevorzugten
Verfahren erhalten werden:
- – Erstens können die Expressionslevel durch
Verfolgen der Rate der Regeneration der Kolonien überwacht werden
(d.h. durch Messung der Menge an DNA, die nach unterschiedlicher
Anzahl von Koloniewachstumszyklen während Schritt (iii) innerhalb
einer Kolonie vorhanden ist, da die Rate, mit der eine Kolonie regeneriert
wird mit der Anzahl der mRNA- (oder cDNA-) Moleküle verbunden ist, die die Regeneration
dieser Kolonie initiierte (bei einer ersten Annäherung sollte die Anzahl der
DNA-Moleküle
nach n Zyklen, geschrieben M(n), in einer Kolonie, die eine Regeneration
durchmacht, durch M(n) = M0r(n-1) gegeben
sein, wobei M0 die Anzahl der Moleküle ist,
die die Regeneration der Kolonie initiierte, r die Wachstumsrate
ist und n die Anzahl der Zyklen ist);
- – Zweitens
können
die Expressionslevel durch Auszählen
der Anzahl der Kolonien für
jedes Gen, das regeneriert wurde, und Vergleichen dieser Anzahl
mit der Gesamtzahl an Kolonien, die zu diesem Gen korrespondieren, überwacht
werden. Diese Messungen werden im Allgemeinen Zugang zu den relativen
Expressionslevel der durch die Kolonien repräsentierten Gene geben. Die
Identifikation der Kolonien wird vorzugsweise durch Fingerprinting
durchgeführt,
in einer Weise, die im Wesentlichen ähnlich zu der Ausführungsform
in Abschnitt I(iv) ist. Es ist zu beachten, dass ein Kodieren von
DNA-Proben nicht erforderlich ist, aber als eine Alternative für die direkte
Identifikation der DNA in den Kolonien in Betracht gezogen werden kann.
Dies kann von praktischem Interesse sein, da mit dem Kodieren dieselben
Kodierungen (daher dieselben Oligonukleotide, die in der Assay-Untersuchung
der Kodierung involviert sind) für
jeglichen Satz an Genen verwendet werden können, während ohne Kodierung ein unterschiedlicher
Satz an Oligonukleotiden für
jeden Satz von Genen verwendet werden muss.
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Diese
Ausführungsform
unserer Erfindung hat viele Vorteile, wenn diese mit dem Stand der
Technik verglichen wird, einschließlich: einen sehr hohen Durchsatz;
kein Erfordernis für
eine vorhergehende Amplifikation der mRNA (obwohl eine vorhergehende
Amplifikation mit unserer Erfindung kompatibel ist); kleine Mengen
an Proben und Reaktionspartnern werden wegen der hohen Dichte der
Proben bei unserer Erfindung benötigt;
das Vorhandensein von hochexprimierten Genen hat keinen Einfluss
auf die Fähigkeit,
Gene mit niedrigen Expressionsleveln zu überwachen; die Fähigkeit,
simultan hohe und niedrige Expressionslevel innerhalb eines Satzes
an interessierenden Genen zu überwachen.
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Wenn
die anfängliche
DNA bei der Generation der primären
DNA-Kolonie aus der DNA einer Gesamtgenoms hergestellt ist, kann
diese Ausführungsform
auch die folgenden Merkmale bereitstellen: es gibt keine Störung zwischen
Genen, die mit hohen und niedrigen Levels exprimiert werden, obwohl
man keine spezifische Amplifikation der interessierenden Gene durchgeführt hat.
Dies ist ein einzigartiges Merkmal der Verwendung dieser Erfindung:
die spezifische Amplifikation ist nicht möglich, da die anfängliche
Vorraussetzung dieser Ausführungsform
die Überwachung
der exprimierten Gene ist, die noch nicht isoliert sein können und
welche daher unbekannt sind und für welche daher keine spezifischen
(einzigartigen) Sequenzen bekannt sind und wobei spezifische Sequenzen
für die
spezifische Gen-Amplifikation nötig
sein würden.
Die Fähigkeit
unserer Erfindung, diesen Typ von mRNA-Expressions-Überwachung durchzuführen, liegt
in der Tatsache begründet,
dass, wenn die primären
Kolonien vorbereitet werden, jedes Teil des anfänglichen Genoms statistisch gesehen
durch die gleiche Anzahl von Kolonien repräsentiert sein wird. Daher wird
häufige
und seltene DNA die gleiche Anzahl von Kolonien initiieren (z.B.
eine Kolonie pro zugegebenem DNA-Molekül). Quantitative
Informationen können
sowohl von häufigen
als auch seltenen mRNAs durch Überwachung
der Wachstumsrate der Kolonien erhältlich sein.
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(viii) Isolierung und Charakterisierung
neuer exprimierter Gene
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Diese
Ausführungsform
unserer Erfindung soll das Problem der Isolierung der Gene lösen, die
spezifisch unter gegebenen Bedingungen induziert werden, z.B. in
spezifischen Geweben, verschiedenen Stämmen einer gegebenen Spezies
oder bei spezifischer Aktivierung. Ein praktisches Beispiel ist
die Identifizierung von Genen, die nach Wirkstoffverabreichung hoch- oder herunterreguliert
sind.
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Die
bevorzugte Ausführungsform
zur Isolierung von Genen aus einer spezifischen oder aktivierten
biologischen Probe (hiernach Zielprobe genannt), die hochreguliert
sind verglichen mit einer biologischen Referenzprobe (hiernach Referenzprobe
genannt), wird in 18 gezeigt.
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Erstens
werden primäre
Kolonien vorbereitet (18a). In ihrer
bevorzugten Form ist die für
diese Vorbereitung verwendete DNA vorbereitete genomische DNA oder
getaggte genomische DNA, wie in Abschnitten G(i) bzw. G(iii) beschrieben,
wobei die DNA entweder aus dem Gesamtgenom eines (oder mehrerer) Organismus/Organismen
oder einer Untermenge davon stammt (z.B. aus einer Bibliothek von
zuvor isolierten Genen) und wobei beide für die Kolonieerzeugung verwendeten
Primer (hiernach P1 und P2 genannt) eine Endonuklease-Restriktionsstelle
enthalten. In 18a repräsentiert „A" Kolonien, die aus
Genen entstanden sind, die in sowohl der Referenzprobe als auch
der Zielprobe enthalten sind, „B" repräsentiert
Kolonien, die aus Genen entstanden sind, die nur in der Referenzprobe
exprimiert werden, „C" repräsentiert
Kolonien, die aus Genen entstanden sind, die nur in der Zielprobe
exprimiert werden und „D" repräsentiert
Kolonien, die aus nicht-exprimierten Genen entstehen (in realen
Fällen
müssen
all diese Situationen nicht simultan auftreten).
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Zweitens
werden die primären
Kolonien dann behandelt, um sekundäre Primer als Träger für das sekundäre Koloniewachstum
zu erzeugen (Schritt i in 18a). In
dieser Phase (b) werden die Kolonien durch unterstrichene Buchstaben
(A, B, C, D) repräsentiert.
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Drittens
werden die sekundären
Primer verwendet, um Kolonien unter Verwendung von mRNA oder cDNA
(repräsentiert
durch „mA
+ mB"), die aus
der biologischen Referenzprobe, wie in G(v) beschrieben, als Matrize
extrahiert wurden, zu regenerieren. Wenn die Matrize mRNA ist, wird
der erste Verlängerungsschritt der
Kolonieregeneration mit einer Reversen-Transkriptase durchgeführt. Nach
genügend
Koloniewachstumszyklen, vorzugsweise 5 bis 100, werden lediglich
diejenigen Kolonien, die zu den in der Referenzprobe exprimierten
Genen korrespondieren, wie in (18c)
gezeigt, regeneriert.
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In
Schritt (iii) werden die Kolonien mit einem Restriktionsenzym (repräsentiert
durch RE) verdaut, das eine Stelle in den flankierenden Primersequenzen
P1 und P2 erkennt, die in den Träger
eingebaut sind und die die Basis der primären Kolonieerzeugung darstellen.
Wichtig ist es, dass nur die Kolonien, die während Schritt (ii) regeneriert
wurden, verdaut werden. Dies ist so, da der Träger für das sekundäre Koloniewachstum aus
einzelsträngigen
Molekülen
hergestellt ist, die nicht durch das Restriktionsenzym verdaut werden
können. Nur
die regenerierten Kolonien sind in der doppelsträngigen Form vorhanden und werden
verdaut. Nach dem Verdau ist die Situation diejenige, die in 18d dargestellt ist. Die Kolonien, die
zu den exprimierten Genen in der Referenzprobe korrespondieren,
sind komplett verschwunden, d.h. sie sind noch nicht einmal als
Träger für das sekundäre Koloniewachstum
vorhanden und die Kolonien, die zu den Genen korrespondieren, die
nur in der Zielprobe exprimiert werden „C" und die Kolonien, die zu den nicht-exprimierten
Genen „D" korrespondieren,
sind immer noch als Träger
für die
sekundäre
Kolonieerzeugung vorhanden.
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In
Schritt (iv) wird mRNA (oder cDNA) (repräsentiert durch „mA + mC"), die aus der Zielprobe
extrahiert wurde, verwendet, um die sekundären Kolonien zu erzeugen. Da
es keine Kolonien mehr gibt, die zu mA oder mB korrespondieren,
können
lediglich die zu mC korrespondierenden Kolonien regeneriert werden
(d.h. nur die mRNA, die spezifisch in der Zielprobe exprimiert wird).
Nach einer ausreichenden Anzahl von Koloniewachstumszyklen (vorzugsweise
5 bis 100) ist die Situation so, dass nur diejenigen Kolonien, die
zu Genen korrespondieren, die spezifisch in der Zielprobe exprimiert
werden, regeneriert werden („C", 18e).
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In
Schritt (v) werden die regenerierten Kolonien „C" verwendet, um in der Gegenwart der
Primer P1 und P2, wie in Sektion D der vorliegenden Erfindung beschrieben,
mittels einiger (vorzugsweise 1 bis 20) Koloniewachstumszyklen Kopien
der DNA zu erzeugen, die sie enthalten. Eine PCR-Amplifikation wird
dann unter Verwendung der Primer P1 und P2 in Lösung durchgeführt (beschrieben
in Abschnitt D) und die amplifizierte DNA wird mittels klassischer
Verfahren charakterisiert.
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Die
bevorzugte Ausführungsform
zur Isolierung von Genen aus einer spezifischen oder aktivierten
biologischen Probe, die weniger exprimiert werden als in einer biologischen
Referenzprobe, wird in
19 gezeigt.
Die unterschiedlichen Schritte, die in diese Prozedur involviert
sind, sind denen sehr ähnlich,
die in die Isolierung eines Gens involviert sind, das stärker reguliert
ist als in der Referenzprobe und die Notationen sind dieselben wie
in
18. Der einzige Unterschied ist die umgekehrte
Reihenfolge, die verwendet wird, um die Kolonien zu regenerieren:
in Schritt (ii) ist die verwendete mRNA diejenige, die aus der biologischen
Zielprobe extrahiert wurde („mA
+ mC") anstatt der
mRNA, die aus der biologischen Referenzprobe („mA + mB") extrahiert wurde, und in Schritt (iv)
ist die verwendete mRNA diejenige, die aus der biologischen Referenzprobe
extrahiert wurde anstatt derjenigen, die aus der Zielprobe („mA + mC") extrahiert wurde.
Als Ergebnis wird nur die DNA aus den Kolonien, die zu Genen korrespondieren,
die in der Referenzprobe, aber nicht in der Zielprobe exprimiert
werden, wiedergewonnen und amplifiziert („B",
19f). SEQUENZLISTE