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HINTERGRUND
DER ERFINDUNG
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Gebiet der
Erfindung
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Die
vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zum Synthetisieren
geschwefelter Oligonukleotidanaloga durch Umsetzen eines Oligonukleotidanalogons,
das eine trivalente Phosphorverknüpfung enthält, mit einem Dithiokohlensäurediester-Polysulfid.
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Diskussion
des Hintergrunds
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Es
ist wohlbekannt, daß die
meisten körperlichen
Zustände
in Säugetieren,
einschließlich
der meisten Krankheitszustände,
durch Proteine bewirkt werden. Durch direktes Wirken oder durch
ihre enzymatischen Funktionen tragen Proteine zu einem großen Teil
zu vielen Krankheiten in Tieren und im Menschen bei.
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Klassische
Therapeutika haben sich im allgemeinen auf die Wechselwirkungen
mit solchen Proteinen in einem Bemühen, ihre krankheitsverursachenden
oder krankheitspotenzierenden Funktionen zu moderieren, fokussiert.
Kürzlich
sind jedoch Versuche unternommen worden, die Produktion von Proteinen,
die bei Krankheiten beteiligt sind, durch Wechselwirken mit den
Boten-RNA(mRNA-)Molekülen,
die ihre Synthese steuern, direkt zu hemmen. Diese Wechselwirkungen
haben die Hybridisierung von komplementären oder Antisense-Oligonukleotiden
oder Oligonukleotidanaloga mit mRNA eingeschlossen. Hybridisierung
ist die sequenzspezifische Wasserstoffbindung eines Oligonukleotids
oder Oligonukleotidanalogons mit einer mRNA-Sequenz über Watson-Crick-Wasserstoffbindungsbildung.
Interferieren mit der Produktion von Proteinen, die bei Krankheiten
beteiligt sind, würde
maximale therapeutische Ergebnisse mit minimalen Nebenwirkungen ergeben.
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Die
pharmakologische Aktivität
von Antisense-Oligonukleotiden und Oligonukleotidanaloga hängt von
einer Zahl von Faktoren ab, die die wirksame Konzentration dieser
Mittel an spezifischen intrazellulären Targets beeinflussen. Ein
wichtiger Faktor für
Oligonukleotide und Analoga davon ist ihre Stabilität gegenüber Nukleasen.
Es ist unwahrscheinlich, daß unmodifizierte
Oligonukleotide, die Phosphodiesterverknüpfungen enthalten, nützliche
therapeutische Mittel sein werden, weil sie durch Nukleasen rasch
abgebaut werden. Modifizierte Oligonukleotide, welche nukleaseresistent
sind, sind daher sehr erwünscht.
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Phosphorthioat-
und Phosphordithioat-Oligonukleotidanaloga, in welchen ein beziehungsweise beide
Nichtbrückensauerstoffe
der natürlichen
Phosphodiesterverknüpfung
durch Schwefel ersetzt sind, sind besonders vielversprechende Antisense-Therapeutika.
Diese Oligonukleotidanaloga sind hochresistent gegenüber Nukleasen,
weisen die gleiche Ladung wie natürliche Phosphodiesterverknüpfungen enthaltende
Oligonukleotide auf und werden durch Zellen in therapeutisch wirksamen
Mengen aufgenommen. Siehe zum Beispiel Baracchini et al., U.S. 5,510,239,
Ecker, U.S. 5,512,438, Bennett et al., U.S. 5,514,788 und Ecker
et al., U.S. 5,523,389.
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Phosphorthioat-
und Phosphordithioat-Oligonukleotidanaloga werden bequem mit automatischen DNA-Synthesizern
unter Anwendung von Hydrogenphosphonatchemie synthetisiert, welche
erlaubt, das Phosphonatrückgrat
in einem einzigen Schritt nach der automatischen Synthese zu schwefeln.
Ein Nachteil dieses Ansatzes ist, daß Kupplungsausbeuten während der
Kettensynthese typischerweise niedriger sind als solche, die unter
Anwendung von Phosphoramiditchemie erhalten werden. Die Endausbeute
des gewünschten
Oligonukleotidanalogons ist daher zu niedrig aufgrund niedriger
individueller Kupplungsausbeuten.
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Die
automatische Synthese unter Anwendung von Phosphoramiditchemie ist
ein sehr erwünschter
Ansatz für
die Synthese dieser geschwefelten Oligonukleotidanaloga mit Kupplungsausbeuten,
die typischerweise größer als
99% sind. Allerdings sind die Phosphor(III)-enthaltenden Phosphitzwischenstufen
instabil unter den Bedingungen des Detritylierungsschritts des Synthesezyklus.
Daher müssen
diese Phosphor(III)verknüpfungen
nach jedem Kupplungsschritt geschwefelt werden.
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Ein
neueres Verfahren für
die Synthese von Oligonukleotidanaloga ist der "Blockmer"-Ansatz. Bei der Blockmersynthese wird
ein Oligonukleotidanalogon durch sequentielles Kuppeln von kurzen,
geschützten
Oligomeren oder Blöcken,
z. B. einem Dinukleotid, auf einem festen Träger hergestellt. Diese Strategie
eröffnet
einige Vorteile gegenüber
dem herkömmlichen
synthetischen Ansatz, welcher das sequentielle Kuppeln von monomeren
Nukleosidphosphoramiditen einschließt. Die Zahl der Synthesezyklen,
die erforderlich sind, ein Oligonukleotidanalogon herzustellen,
wird vermindert, wodurch Zeit gespart und der Reagenzienverbrauch
minimiert wird. Die Blöcke
können
in einem großen
Maßstab
unter Anwendung preiswerter Lösungsphasensynthesetechniken
hergestellt werden. Um geschwefelte Oligonukleotidanaloga mit dem
Blockmerverfahren herzustellen, ist ein Reagenz zum Schwefeln der
Phosphor(III)verknüpfungen
der Blöcke
in einem großen Maßstab erforderlich.
Der Blockmer-Ansatz wird in den folgenden Literaturstellen beschrieben:
Ravikumar et al., WO 95/32980, WO 94/15947, Journal of Organic Chemistry
1984, 49, 4905–4912,
Helvetica Chimica Acta 1985, 68, 1907–1913, Chem. Pharm. Bull. 1987,
35, 833–836.
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Es
sind einige Reagenzien zum Schwefeln der Phosphitzwischenstufen
während
der automatischen Oligonukleotidsynthese erhältlich. Alle diese Reagenzien
haben Nachteile, welche ihre Verwendung für die Synthese geschwefelter
Oligonukleotidanaloga beschränken.
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Elementarer
Schwefel zum Beispiel ist verwendet worden, um Phosphor(III)verknüpfungen
in der Festphasenoligonukleotidsynthese zu schwefeln. Allerdings
ist elementarer Schwefel wegen seiner schlechten Löslichkeit
in Standardlösungsmitteln
und der langsamen Schwefelungsgeschwindigkeit nicht geeignet für die Verwendung
mit automatischen Synthesizern. Außerdem ist Kohlenstoffdisulfid,
das bevorzugte Lösungsmittel
für elementaren
Schwefel, hochflüchtig
und hat einen niedrigen Flammpunkt. Siehe U.S. 5,232,723 und U.S.
5,449,769.
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Das
Beaucage-Reagenz 3H-1,2-benzodithiol-3-on ist ein beträchtlich
wirksameres Schwefelungsmittel. Allerdings fällt dieses Reagenz aus der Lösung aus
und verstopft die Lösungsmittel-
und Reagenzübertragungsleitungen
eines automatischen DNA-Synthesiziers. Auch ist das während der Schwefelungsreaktion
gebildete Beiprodukt ein wirksames Oxidationsmittel. Dieses Beiprodukt
kann zu Nebenprodukten führen,
z. B. Phosphodiestern, welche schwer von den gewünschten geschwefelten Oligonukleotiden
abzutrennen sind. Außerdem
schließt die
Herstellung dieses Reagenzes teure und toxische Materialien ein
und ist daher nicht für
Synthesen geschwefelter Oligonukleotidanaloga in großem Maßstab zugänglich.
Siehe U.S. 5,003,097.
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Tetraethylthiuramdisulfid
ist ein preiswertes und chemisch stabiles Schwefelungsmittel. Allerdings
ist die Schwefelungsgeschwindigkeit langsam, und daher ist ein signifikanter
molarer Überschuß dieses
Reagenzes erforderlich. Auch mit einem Überschuß dieses Reagenzes sind die
Schwefelungsausbeuten inakzeptabel niedrig. Siehe U.S. 5,166,387.
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Phenylacetyldisulfid
kann verwendet werden, um Phosphitzwischenstufen während der
automatischen Oligonukleotidsynthese zu schwefeln. Allerdings ist
von diesem Reagenz nicht berichtet worden, daß es für die Synthese von geschwefelten
Oligonukleotidanaloga in großem
Maßstab
nützlich
sei. Siehe Recherches Travaux Chimiques des Pays-Bas 1991, 110,
325–331,
Tetrahedron Letters 1989, 30, 6757–6760, Synthesis 1981, 637–638.
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Entsprechend
besteht in der Wissenschaft weiter ein Bedarf für Verfahren und Reagenzien
für die
Synthese geschwefelter Oligonukleotidanaloga, welche diese Probleme überwinden.
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ZUSAMMENFASSUNG
DER ERFINDUNG
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Eine
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist die Bereitstellung eines
Verfahrens zum Synthetisieren eines geschwefelten Oligonukleotids
unter Verwendung eines Reagenzes, das eine Phosphor(III)verknüpfung in
einem Oligonukleotidanalogon wirksam schwefelt.
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Eine
andere Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist die Bereitstellung
eines Verfahrens zum Synthetisieren eines geschwefelten Oligonukleotids
unter Verwendung eines Reagenzes, das die Verwendung von Lösungsmitteln
mit hoher Flüchtigkeit
und Flammpunkt nicht erfordert.
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Eine
andere Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist die Bereitstellung
eines Verfahrens zum Synthetisieren eines geschwefelten Oligonukleotids
unter Verwendung eines Reagenzes, das hochlöslich in organischen Lösungsmitteln
ist und nicht aus der Lösung
ausfällt.
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Eine
andere Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist die Bereitstellung
eines Verfahrens zum Synthetisieren eines geschwefelten Oligonukleotids
unter Verwendung eines Reagenzes, das in der automatischen Festphasensynthese
von Oligonukleotidanaloga nützlich
ist.
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Eine
andere Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist die Bereitstellung
eines Verfahrens zum Synthetisieren eines geschwefelten Oligonukleotids
unter Verwendung eines Reagenzes, das mit Synthesen in großem Maßstab und
in kleinem Maßstab
unter Anwendung von Lösungsphasenverfahren
kompatibel ist.
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Diese
Aufgaben und andere können
gelöst werden
mit einem Verfahren zum Synthetisieren eines geschwefelten Oligonukleotidanalogons
durch Umsetzen eines Oligonukleotidanalogons, das eine Phosphor(III)verknüpfung enthält, die
in der Lage ist, geschwefelt zu werden mit einem Thiodikohlensäurediester-Polysulfid mit der
Formel:
wobei jede Gruppe R eine
inerte Seitenkette ist und n 2, 3 oder 4 ist.
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Die
obigen Aufgaben können
auch gelöst werden
mit einem Verfahren zum Synthetisieren eines geschwefelten Oligonukleotidanalogons
durch
- (a) das Bereitstellen eines Nukleosidanalogons mit
einer blockierten Hydroxylgruppe,
- (b) das Entblockieren der blockierten Hydroxylgruppe, um eine
freie Hydroxylgruppe herzustellen,
- (c) das Umsetzen der freien Hydroxylgruppe mit einem geschützten Nukleosidanalogon-Phosphoramidit
oder einem geschützten
Nukleosidanalogon-Phosphorthioamidit mit einer blockierten Hydroxylgruppe,
um ein Oligonukleotidanalogon herzustellen, das eine Phosphor(III)verknüpfung und
eine blockierte Hydroxylgruppe enthält,
- (d) das Umsetzen der Phosphor(III)verknüpfung mit einem Reagenz, ausgewählt aus
der Gruppe, bestehend aus einem Oxidationsmittel und einem Dithiocarbonsäurediester-Polysulfid,
um eine oxidierte oder geschwefelte Phosphor(V)verknüpfung herzustellen,
- (e) das Wiederholen der Schritte (b) bis (d) mindestens einmal,
um ein geschwefeltes Oligonukleotidanalogon herzustellen,
wobei
mindestens ein Schritt (d) in dem Verfahren das Umsetzen der Phosphor(III)verknüpfung mit
dem Dithiocarbonsäurediester-Polysulfid
der vorliegenden Erfindung ist.
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DETAILLIERTE
BESCHREIBUNG DER ERFINDUNG
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Eine
vollständigere
Würdigung
der Erfindung und viele der damit verbundenen Vorteile werden leicht
erhalten werden, sobald sie durch Bezugnahme auf die folgende detaillierte
Beschreibung verstanden wird.
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Wie
er in der vorliegenden Erfindung verwendet wird, schließt der Ausdruck "Oligonukleotidanalogon" lineare Oligomere
natürlicher
oder modifizierter Nukleoside verknüpft durch Phosphodiesterbindungen
oder Analoga davon in einem Größenbereich von
zwei monomeren Einheiten bis zu einigen hundert monomeren Einheiten
ein. Oligonukleotidanaloga schließen Modifikationen des heterocyclischen Basenrestes
und/oder des Zuckerteils einer Nukleotidkomponente ein. Insbesondere
schließt
der Ausdruck nicht-natürliche
Oligomere ein, enthaltend Phosphor(III)verknüpfungen, welche der Schwefelung
zugänglich
sind. Bevorzugt hemmen die Modifikationen nicht die Fähigkeit
eines Oligonukleotidanalogons, an eine Target-Nukleinsäure zu binden.
Der Ausdruck "geschwefeltes
Oligonukleotidanalogon" ist
ein Oligonukleotidanalogon, enthaltend mindestens ein Analogon einer
Phosphodiesterverknüpfung, in
welcher eine oder beide Nichtbrückensauerstoffatome
durch Schwefel ersetzt sind. Der Ausdruck "Nukleosidanalogon" bezieht sich auf natürliche oder modifizierte
Nukleoside. Insbesondere schließt
dieser Ausdruck Nukleoside ein, die an der heterocyclischen Base
und/oder dem Zucker modifiziert sind, um die Hybridisierung mit
den Target-Nukleinsäuren zu
verstärken.
Es sollte verstanden werden, daß die stereochemische
Beziehung zwischen den Zuckersubstituenten in den hier offenbarten
Nukleosid- und Oligonukleotidanaloga bevorzugt die gleiche ist wie die
natürlich
vorkommender DNA und RNA, siehe G. M. Blackburn und M. J. Gait (Hrsg.),
Nucleic Acids in Chemistry and Biology (ILR Press, 1990), Kapitel
2, S. 19–70.
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Das
Thiodikohlensäurediester-Polysulfid
der vorliegenden Erfindung hat bevorzugt die Formel:
wobei jede Gruppe R bevorzugt
eine inerte Gruppe ist. Diese Gruppen enthalten bevorzugt keine
reaktiven Reste, welche zu Nebenreaktionen oder schlechten Ausbeuten
bei der Schwefelungsreaktion führen
könnten.
Bevorzugt ist jede Gruppe R unabhängig voneinander C
1-C
8-Alkyl, substituiertes C
1-C
8-Alkyl,
C
2-C
8-Heterocycloalkyl,
enthaltend bis zu drei Heteroatome, substituiertes C
2-C
8-Heterocycloalkyl, enthaltend bis zu drei
Heteroatome, C
6-C
14-Aryl,
substituiertes C
6-C
14-Aryl,
C
3-C
11-Heteroaryl,
enthaltend bis zu drei Heteroatome, substituiertes C
3-C
11-Heteroaryl, enthaltend bis zu drei Heteroatome,
C
7-C
18-Aralkyl,
substituiertes C
7-C
18-Aralkyl, C
4-C
15-Heterocycloaralkyl,
enthaltend bis zu drei Heteroatome, oder substituiertes C
4-C
15-Heterocycloaralkyl, enthaltend bis zu
drei Heteroatome. Der Ausdruck "C
1-C
8-Alkyl" schließt lineare,
verzweigte und cyclische Alkylgruppen ein. Der Ausdruck "substituiert" bedeutet, daß bis zu
drei Wasserstoffatome in der Gruppe durch bis zu drei Halogen-,
Nitro-, Cyano-, C
1-C
8-Alkyl-,
O-C
1-C
8-Alkyl-,
N-C
1-C
8-Alkyl, S-C
1-C
8-Alkyl-Gruppen
oder Kombinationen davon substituiert sein können. Besonders bevorzugt ist jede
Gruppe R unabhängig
voneinander C
2-C
8-Alkyl, C
6-C
14-Aryl oder substituiertes
C
6-C
14-Aryl. Insbesondere
ist jede Gruppe R unabhängig
voneinander Ethyl oder p-Chlorphenyl. Das Dithiocarbonsäurediester-Polysulfid
kann ein Disulfid, Trisulfid oder Tetrasulfid sein, d. h. n ist
2, 3 beziehungsweise 4. Bevorzugt ist n 2 oder 3, besonders bevorzugt
ist n 2.
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Das
Thiodikohlensäurediester-Polysulfid kann
durch Oxidation der entsprechenden Thiodikohlensäure oder des entsprechenden
Säuresalzes
mit Oxidationsmitteln wie Iod oder Brom hergestellt werden. Verfahren
zur Synthese von und Eigenschaften von diesen Polysulfiden sind
in den folgenden Literaturstellen beschrieben: Barany et al., Journal
of Organic Chemistry, 1983, 48, 4750–4761, W. F. Zeise, J. Prakt.
Chem. 1845, 36, 352–362,
Losse et al., J. Prakt. Chem. 1961, 13, 260, S. R. Rao, Xanthates and
Related Compounds, (M. Decker, New York, 1971), Bulmer et al., J.
Chem. Soc. 1945, 674–677.
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Das
Thiodikohlensäurediester-Polysulfid
der vorliegenden Erfindung ist ein effizientes Reagenz zum Schwefeln
von Phosphor(III)verknüpfungen
in Oligonukleotidanaloga. Das Reagenz fällt nicht aus der Lösung aus,
selbst bei längerer
Lagerung. Das Reagenz kann in der Lösungsphasensynthese verwendet
werden und ist besonders nützlich
in der Festphasensynthese von Oligonukleotidanaloga mit automatischen
DNA-Synthesizern. Das Reagenz ist insbesondere nützlich in der Synthese in großem Maßstab unter
Verwendung entweder von Lösungsphasen-
oder Festphasentechniken.
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Wenn
es verwendet wird, um Phosphor(III)verknüpfungen in Oligonukleotidanaloga
zu schwefeln, wird das Thiodikohlensäurediester-Polysulfid dem Oligonukleotidanalogon
bevorzugt in einem organischen Lösungsmittel
wie Acetonitril, Pyridin, Tetrahydrofuran, Dichlormethan, Dichlorethan und
Collidin zugeführt.
Diese Lösungsmittel
können einzeln
oder als Mischungen in jedem Verhältnis verwendet werden. Bevorzugte
Lösungsmittel
sind Pyridin, Dichlormethan und Mischungen davon. Pyridin ist am
meisten bevorzugt. Das Reagenz kann in jeder wirksamen Konzentration
zum Schwefeln einer Phosphor(III)verknüpfung verwendet, bevorzugt
zwischen 0,01 M bis 1,5 M, besonders bevorzugt von 0,2 bis 1,2 M
und insbesondere von 0,5 bis 1,0 M.
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Die
Schwefelungsreaktion kann bei jeder passenden Temperatur ausgeführt werden,
bevorzugt von 0 bis 70 EC, besonders bevorzugt von 10 bis 40 EC
und insbesondere bei Raumtemperatur, d. h. 18 bis 25 EC. Die Schwefelungsreaktion
wird bevorzugt für
30 Sekunden bis 15 Minuten, besonders bevorzugt 1 bis 15 Minuten
und insbesondere 3 bis 10 Minuten ausgeführt. Bevorzugt wird die Schwefelung
unter wasserfreien Bedingungen und Ausschluß von Luft durchgeführt.
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Das
vorliegende Verfahren zum Synthetisieren eines geschwefelten Oligonukleotidanalogons kann
auf jedes Oligonukleotidanalogon angewendet werden, das mindestens
eine Phosphor(III)verknüpfung
enthält,
welche der Schwefelung zugänglich
ist. Insbesondere ist das vorliegende Verfahren nützlich zum
Schwefeln von Phosphittriestern, Thiophosphittriestern und Hydrogenphosphonaten.
Besonders bevorzugt ist die Phosphor(III)verknüpfung ein Phosphittriester
oder ein Thiophosphittriester. Insbesondere ist die Phosphor(III)verknüpfung ein
Phosphittriester.
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Detaillierte
Vorschriften zum Synthetisieren von Oligonukleotidanaloga, die mindestens
eine Phosphor(III)verknüpfung
enthalten, sind im Stand der Technik wohlbekannt und werden in den
folgenden Literaturstellen beschrieben: M. J. Gait (Hrsg.), Oligonucleotide
Synthesis, A Practical Approach (ILR Press, 1984); J. S. Cohen (Hrsg.),
Oligonucleotides: Antisense Inhibitors of Gene Expression, (CRC Press,
Inc., Boca Raton, Fla., 1989).
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Bevorzugt
wird das Dithiocarbonsäurediester-Polysulfid
der vorliegenden Erfindung in Verbindung mit den Phosphoramidit-
oder Phosphorthioamidit-Syntheseansätzen verwendet.
Die Synthese kann in Lösungsphase
oder unter Anwendung von Festphasentechniken durchgeführt werden.
Besonders bevorzugt wird die Synthese unter Verwendung eines festen
Trägers
durchgeführt.
Insbesondere wird die Synthese auf einem Festphasenträger unter Verwendung
eines automatischen DNA-Synthesizers, z. B. eines APPLIED BIOSYSTEMS
Modell 380B oder einer ähnlichen
Maschine, durchgeführt.
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Bevorzugt
umfaßt
dieser Syntheseansatz die folgenden Schritte: (1) das Entschützen einer
blockierten reaktiven Funktionalität an der wachsenden Oligonukleotidanalogon-Kette
oder an dem ersten Nukleosidanalogonmonomer, um eine entblockierte reaktive
Funktionalität
herzustellen, (2) das Umsetzen eines geeignet blockierten und geschützten Nukleosidanalogon-Phosphoramidit- oder
-Phosphorthioamiditmonomers mit der entblockierten reaktiven Funktionalität der wachsenden
Nukleotidanalogon-Kette, bevorzugt in Gegenwart eines Aktivators, um
ein Oligonukleotidanalogon enthaltend eine Phosphor(III)verknüpfung zu
bilden, (3) die Cap-Bildung jedweder nicht ungesetzter Funktionalitäten und
(4) das Schwefeln der neu gebildeten Phosphor(III)verknüpfung mit
dem Thiodikohlensäurediester-Polysulfid,
um das Phosphoratom in einem geschwefelten pentakoordinierten Zustand
zu erhalten.
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Der
Ausdruck "blockiert" bedeutet, daß eine reaktive
Funktionalität, üblicherweise
ein Nukleophil, z. B. ein 5'-Hydroxyl,
mit einer Gruppe geschützt
wird, die selektiv entfernt werden kann. Bevorzugt sind diese Blockierungsgruppen
labil gegenüber
verdünnter Säure, z.
B. Dichloressigsäure
in Dichlormethan, und stabil gegenüber Base. Bevorzugte Blockierungsgruppen
schließen
4,4'-Dimethoxytrityl
(DmTr), Monomethoxytrityl, Diphenylmethyl, Phenylxanthen-9-yl (Pixyl)
oder 9-(p-Methoxyphenyl)xanthen-9-yl (Mox) ein. Die 4,4'-Dimethoxytritylgruppe
ist am meisten bevorzugt. In der vorliegenden Offenbarung wird die labile
5'-Blockierungsgruppe
als "R6" dargestellt.
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Jede
natürliche
oder nicht-natürliche
heterocyclische Base kann in der vorliegenden Erfindung verwendet
werden, wie Adenin, Guanin, Cytosin, Thymin, Uracil, 2-Aminopurin,
Inosin, substituierte Pyrimidine, z. B. 5-Methylcytosin, und 5-Nitropyrrol. Andere
geeignete heterocyclische Basen werden von Merigan et al., U.S.
3,687,808, beschrieben. Bevorzugt ist die heterocyclische Base mit
C-1 des Zuckerrestes des Nukleosidanalogon-Phosphoramidits (1) über einen Stickstoff der Base
verbunden. In der vorliegenden Offenbarung wird die heterocyclische Base
als "B" dargestellt.
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Während der
Synthese werden diese heterocyclischen Gruppen bevorzugt geschützt, um
zu verhindern, daß irgendeine
reaktive Gruppe, z. B. eine exocyclische Aminogruppe, unerwünschte Nebenreaktionen
eingeht. Der Ausdruck "geschützt" bedeutet, daß die reaktiven
Reste wie exocyclische Aminogruppen, 2'-Hydroxylgruppen, Sauerstoff oder Schwefel
gebunden an Phosphoratome und dergleichen Schutzgruppen aufweisen,
welche im allgemeinen entfernt werden, nachdem die Synthese des Oligonukleotidanalogons
vollendet ist. Bevorzugt sind diese Schutzgruppen labil gegenüber einer
Base und/oder einem Nukleophil. Dieser Ausdruck schließt auch
Oligonukleotid- und Nukleosidanaloga ein, welche Gruppen aufweisen,
die keinen solchen Schutz erfordern, z. B. heterocyclische Basen
wie Thymin oder abasische Nukleoside.
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Bevorzugte
Schutzgruppen für
diese heterocyclischen Basen schließen basenlabile Gruppen ein.
Die exocyclischen Aminogruppen der heterocyclischen Gruppen werden
bevorzugt geschützt
mit Acylgruppen, die durch Basenbehandlung nach der Synthese des
geschwefelten Oligonukleotidanalogons entfernt werden. Bevorzugt
sind diese Schutzgruppen C2-C10-Acylgruppen.
N-Benzoyl- und N-Isobutyryl-Schutzgruppen sind besonders bevorzugt. Adenin
wird bevorzugt als ein N2-Isobutyrylderivat geschützt. Guanin
wird bevorzugt als ein N6-Isobutyrylderivat
geschützt.
Cytidin wird bevorzugt als ein N4-Benzoylderivat
geschützt.
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Die
geschwefelten Nukleotidanaloga der vorliegenden Erfindung können an
der 2'-Position
substituiert sein. Bevorzugte 2'-Substituenten
sind Gruppen, die die Hybridisierung eines Oligonukleotidanalogons
mit seiner Target-Nukleinsäure
verstärken, eine
Gruppe, die die in vivo-Stabilität
eines Oligonukleotidanalogons verbessert oder die pharmakokinetischen
und/oder pharmakodynamischen Eigenschaften eines Oligonukleotidanalogons
erhöht.
Beispiele von 2'-Substituenten schließen Wasserstoff, Hydroxyl,
F, Cl, Br, C1-C8-Alkyl,
substituiertes C1-C8-Alkyl,
C2-C8-Heterocycloalkyl,
enthaltend bis zu drei Heteroatome, substituiertes C2-C8-Heterocycloalkyl, enthaltend bis zu drei
Heteroatome, C6-C14-Aryl,
substituiertes C6-C14-Aryl,
C3-C11-Heteroaryl,
enthaltend bis zu drei Heteroatome, substituiertes C3-C11-Heteroaryl, enthaltend bis zu drei Heteroatome,
C7-C18-Aralkyl,
substituiertes C7-C18-Aralkyl, C4-C15-Heterocycloaralkyl,
enthaltend bis zu drei Heteroatome, substituiertes C4-C15-Heterocycloaralkyl, enthaltend
bis zu drei Heteroatome, O-C1-C8-Alkyl, substituiertes
O-C1-C8-Alkyl (wie
CF3), O-C2-C8-Heterocycloalkyl, enthaltend bis zu drei
Heteroatome, substituiertes O-C2-C8-Heterocycloalkyl, enthaltend bis zu drei
Heteroatome, O-C6-C14-Aryl
(wie Phenyl), substituiertes O-C6-C14-Aryl-, O- C3-C11-Heteroaryl, enthaltend bis zu drei Heteroatome,
substituiertes O-C3-C11-Heteroaryl, enthaltend
bis zu drei Heteroatome, O-C7-C18-Aralkyl
(wie Benzyl), substituiertes O-C7-C18-Aralkyl, O-C4-C15-Heterocycloaralkyl, enthaltend bis zu
drei Heteroatome, substituiertes O-C4-C15-Heterocycloaralkyl, enthaltend bis zu
drei Heteroatome, O-C1-C8-Alkyl-O-C1-C8-alkyl, O-C1-C8-Alkenyl, O-C1-C8-Alkoxyamino, O-Tri-C1-C8-alkylsilyl (wie
tert.-Butyldimethylsilyl), substituiertes O-Tri-C1-C8-alkylsilyl, NH-C1-C8-Alkyl, N-(C1-C8)2, NH-C1-C8-Alkenyl, N-(C1-C8)2-Alkenyl, S-C1-C8-Alkyl, S-C1-C8-Alkenyl, NH2, N3, NH-C1-C8-Alkyl-NH2, Polyalkylamino und eine RNA-spaltende
Gruppe ein. Bevorzugte RNA-spaltende
Gruppen schließen
die O-{3-Propoxy-[2-naphthyl-7-(1-(dimethylaminosulfonyl)-imidazol-4-yl)]}-Gruppe
und die O-{3-Propoxy-[2-naphthyl-7-(1-(dimethylaminosulfonyl-2-methoxy-5-acetylaminomethyl)-imidazol-4-yl)]}-Gruppe ein: Diese Gruppen
werden von Cook et al., U.S. 5,359,051, diskutiert.
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Bevorzugt
sind die 2'-Substituenten
Wasserstoff, Hydroxyl, O-C1-C8-Alkyl,
F, O-C1-C8-Alkoxyamino und O-C1-C8-Alkyl-O-C1-C8-alkyl. Besonders bevorzugt sind die 2'-Substituenten Wasserstoff, O-C1-C8-Alkyl, F und
O-C1-C8-Alkyl-O-C1-C8-alkyl. Insbesondere
ist der 2'-Substituent
Wasserstoff oder eine Methoxyethoxygruppe. In der vorliegenden Offenbarung
wird der 2'-Substituent
als "X" dargestellt.
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Eine
Reihe von Schutzgruppen für
die Sauerstoff- und Schwefelatome, die an das Phosphoratom in dem
Nukleosidanalogon-Phosphoramidit beziehungsweise -Phosphorthioamidit
gebunden sind, können
verwendet werden. Diese Schutzgruppen werden bevorzugt entfernt,
nachdem die Synthese vollendet ist. Bevorzugt sind diese Schutzgruppen
labil gegenüber
einer Base und/oder einem Nukleophil. Insbesondere werden diese
Schutzgruppen durch wäßriges Ammoniumhydroxid
entfernt. Bevorzugte Schutzgruppen sind 2-Cyanoethyl, 4-Cyano-2-butenyl,
2-Diphenylmethylsilylethyl (DPSE) oder eine 2-N-Amidoethylgruppe mit der Formel R1CONR2CHR3CHR4-. Diese Schutzgruppen
werden bevorzugt nach der Synthese entfernt, bevorzugt mit einer
wäßrigen Lösung von
Ammoniak bei einer Temperatur zwischen Raumtemperatur und 75°C. In der vorliegenden
Erfindung beschreiben die Ausdrücke "Phosphodiesterverknüpfung", "Phosphorthioatverknüpfung" und "Phosphordithioatverknüpfung" diese Internukleosidverknüpfungen
in geschützter
oder ungeschützter
Form. In der vorliegenden Offenbarung werden diese Phosphorschutzgruppen
als "Pg" dargestellt werden.
Ein Sauerstoffatom oder ein Schwefelatom, das an das Phosphoratom
in einem Nukleosidanalogon-Phosphoramidit oder -Thiophosphoramidit
oder einem Oligonukleotidanalogon gebunden ist, wird als ein "Y" dargestellt. Bevorzugt ist Y ein Sauerstoffatom.
-
Die
4-Cyano-2-butenyl-Schutzgruppe wird durch ä-Eliminierung entfernt, bevorzugt
unter Verwendung der üblichen,
im Stand der Technik bekannten NH3/H2O-Entschützungsbedingungen.
4-Cyano-2-butenyl-geschützte
Nukleosidanalogon-Phosphoramidite können mit 4-Cyano-2-buten-1-ol
und entsprechend geschützten
Nukleosidanaloga unter Anwendung bekannter synthetischer Methoden
hergestellt werden. Die Synthese von 4-Cyano-2-buten-1-ol wird von Ravikumar et al.,
Synthetic Communications 1996, 26(9), 1815–1819, offenbart.
-
Die
2-Diphenylmethylsilylethyl-(DPSE-)Schutzgruppe wird in Ravikumar
et al., WO 95/04065, beschrieben. Diese Schutzgruppe kann durch
Behandlung mit einer Base, bevorzugt wäßriges Ammoniumhydroxid, entfernt
werden. Die DPSE-Gruppe kann auch mit Fluoridion entfernt werden.
Bevorzugt wird das Fluoridion durch ein Salz wie Tetraalkylammoniumfluorid,
z. B. Tetrabutylammoniumfluorid (TBAF), oder ein anorganisches Fluoridsalz,
z. B. Kaliumfluorid oder Cäsiumfluorid,
in einem Lösungsmittel
wie Tetrahydrofuran, Acetonitril, Dimethoxyethan oder Wasser bereitgestellt.
-
Die
2-N-Amidoethylgruppe wird in der gemeinsam übertragenen Anmeldung US-Patentanmeldung
mit der Serien-Nr. 08/811,232 beschrieben. Die 2-N-Amidoethylgruppe
weist die Formel R1CONR2CHR3CHR4- auf, wobei
R1 C1-C8-Alkyl, substituiertes
C1-C8-Alkyl, C2-C8-Heterocycloalkyl,
enthaltend bis zu drei Heteroatome, substituiertes C2-C8-Heterocycloalkyl, enthaltend bis zu drei
Heteroatome, C6-C14-Aryl,
substituiertes C6-C14-Aryl, C3-C11-Heteroaryl, enthaltend
bis zu drei Heteroatome, substituiertes C3-C11-Heteroaryl, enthaltend bis zu drei Heteroatome,
C7-C18-Aralkyl,
substituiertes C7-C18-Aralkyl,
C4-C15-Heterocycloaralkyl,
enthaltend bis zu drei Heteroatome, oder substituiertes C4-C15-Heterocycloaralkyl, enthaltend bis zu
drei Heteroatome ist. Besonders bevorzugt ist R1 C1-C8-Alkyl, substituiertes
C1-C8-Alkyl, C2-C8-Heterocycloalkyl,
enthaltend bis zu drei Heteroatome, substituiertes C2-C8-Heterocycloalkyl, enthaltend bis zu drei
Heteroatome, C6-C14-Aryl,
substituiertes C6-C14-Aryl, C3-C11-Heteroaryl, enthaltend bis zu drei Heteroatome,
oder substituiertes C3-C11-Heteroaryl, enthaltend bis
zu drei Heteroatome. Ganz besonders bevorzugt ist R1 Methyl,
Fluormethyl, Difluormethyl oder Trifluormethyl. Insbesondere ist
R1 Methyl, Trifluormethyl oder Phenyl.
-
Das
Stickstoffatom der 2-N-Amidoethylgruppe kann unsubstituiert, d.
h. R2 kann Wasserstoff sein, oder substituiert
sein. Bevorzugt ist R2 Wasserstoff, C1-C8-Alkyl, substituiertes
C1-C8-Alkyl, C2-C8-Heterocycloalkyl,
enthaltend bis zu drei Heteroatome, substituiertes C2-C8-Heterocycloalkyl, enthaltend bis zu drei
Heteroatome, C6-C14-Aryl,
substituiertes C6-C14-Aryl,
C3-C11-Heteroaryl,
enthaltend bis zu drei Heteroatome, substituiertes C3-C11-Heteroaryl, enthaltend bis zu drei Heteroatome,
C7-C18-Aralkyl,
substituiertes C7-C18-Aralkyl,
C4-C15-Heterocycloaralkyl,
enthaltend bis zu drei Heteroatome, oder substituiertes C4-C15-Heterocycloaralkyl, enthaltend bis zu
drei Heteroatome. Besonders bevorzugt ist R2 Wasserstoff
oder C1-C8-Alkyl.
Insbesondere ist R2 Wasserstoff oder Methyl.
-
Der
Ethylrest der 2-N-Amidoethylgruppe kann unsubstituiert sein, z.
B. können
R3 und R4 beide
Wasserstoff sein. Alternativ kann der Ethylrest mit Gruppen substituiert
sein, die bevorzugt die Stabilität der
2-N-Amidoethylgruppe während
der Oligonukleotidanalogon-Synthese nicht beeinträchtigen
und erlauben, die Schutzgruppe durch Behandlung mit einer Base und/oder
einem Nukleophil nach dem stufenartigen Aufbau eines Oligonukleotidanalogons
zu entfernen. Bevorzugte Gruppen R3 und
R4 sind Wasserstoff, C1-C8-Alkyl, substituiertes C1-C8-Alkyl, C2-C8-Heterocycloalkyl,
enthaltend bis zu drei Heteroatome, substituiertes C2-C8-Heterocycloalkyl, enthaltend bis zu drei
Heteroatome, C6- C14-Aryl, substituiertes
C6-C14-Aryl, C3-C11-Heteroaryl,
enthaltend bis zu drei Heteroatome, substituiertes C3-C11-Heteroaryl, enthaltend bis zu drei Heteroatome,
C7-C18-Aralkyl,
substituiertes C7-C18-Aralkyl,
C4-C15-Heterocycloaralkyl,
enthaltend bis zu drei Heteroatome, oder substituiertes C4-C15-Heterocycloaralkyl, enthaltend bis zu
drei Heteroatome. Besonders bevorzugt ist R3 Wasserstoff
oder lineares C1-C8-Alkyl.
Insbesondere ist R3 Wasserstoff oder Methyl.
Besonders bevorzugt ist R4 Wasserstoff,
C6-C14-Aryl, substituiertes C6-C14-Aryl, C3-C11-Heteroaryl,
enthaltend bis zu drei Heteroatome, oder substituiertes C3-C11-Heteroaryl enthaltend
bis zu drei Heteroatome. Insbesondere ist R4 Wasserstoff
oder Phenyl. Die Gruppen R3 und R4 sind unabhängig voneinander ausgewählt, d.
h. sie können
gleich oder verschieden sein.
-
Alternativ
können
R3 und R4 zusammen
mit den Kohlenstoffatomen, an die sie gebunden sind, eine C3-C8-Cycloalkylgruppe,
eine substituierte C3-C8-Cycloalkylgruppe,
eine C2-C8-Heterocycloalkylgruppe,
enthaltend bis zu drei Heteroatome, oder eine substituierte C2-C8-Heterocycloalkylgruppe,
enthaltend bis zu drei Heteroatome, bilden. In dieser Ausführungsform
bilden R3 und R4 zusammen
mit den Kohlenstoffatomen, an die sie gebunden sind, bevorzugt eine
C3-C8-Cycloalkylgruppe
oder eine substituierte C3-C8-Cycloalkylgruppe.
Besonders bevorzugte Cycloalkylgruppen sind C4-C7- oder substituierte C4-C7-Cycloalkylgruppen,
wobei C5-C6- oder substituierte
C5-C6-Gruppen insbesondere
bevorzugt sind. Eine unsubstituierte Cycloalkylgruppe ist besonders
bevorzugt. Eine unsubstituierte C6-Cycloalkylgruppe
ist insbesondere bevorzugt. Die stereochemische Beziehung zwischen
der N-Amidogruppe und
Y kann cis oder trans sein. Eine trans-Beziehung ist bevorzugt.
-
Eine
Allylgruppe ist ebenfalls eine bevorzugte Schutzgruppe für das Sauerstoff- oder Schwefelatom,
das an das Phosphoratom in einem Oligonukleotidanalogon gebunden
ist. Die Allylschutzgruppe wird in U.S. 5,026,838 beschrieben. Der
Ausdruck "Allylgruppe" schließt Allyl-,
Methallyl-, Crotyl-, Phenyl-, Geranyl-, Cinnamyl- und p-Chlorcinnamylgruppen
ein. Die Zahl der Kohlenstoffatome in diesen Gruppen ist bevorzugt
3 bis 10. Bevorzugt ist die Allylgruppe eine unsubstituierte Allylgruppe.
Die Allylgruppe kann mit einer Palladium(0)-Verbindung und einem
nukleophilen Mittel wie einem Amin oder einem Ameisensäuresalz
unter neutralen Bedingungen bei Raumtemperatur entfernt werden.
Ein bevorzugtes Reagenz ist Tetrakis(triphenylphosphin)palladium(0)
und n-Butylamin in Tetrahydrofuran.
-
Ein
Aktivator wird im allgemeinen beim Kuppeln einer entblockierten
reaktiven Funktionalität
an dem Oligonukleotid- oder Nukleosidanalogon und des Phosphoramidit-
oder Phosphorthioamiditmonomers. Bevorzugte Aktivatoren sind im
Stand der Technik wohlbekannt, wie 1H-Tetrazol, 5(4-Nitrophenyl)-1H-tetrazol und Diisopropylaminotetrazolid. 1H-Tetrazol
ist insbesondere bevorzugt.
-
Ein
Cap-Bildungsschritt wird bevorzugt angewendet nach dieser Kupplungsreaktion,
um alle nicht gekuppelten reaktiven Funktionalitäten permanent zu blockieren.
Geeignete Cap-Bildungsreagenzien sind im Stand der Technik wohlbekannt.
Ein bevorzugtes Cap-Bildungsreagenz ist Acetanhydrid/Lutidin/THF
(1 : 1 : 8) mit N-Methylimidazol/THF.
-
Wenn
die Synthese mit Lösungsphasenverfahren
ausgeführt
wird, wird die 3'-terminale Hydroxylgruppe
eines Oligonukleotidanalogons bevorzugt geschützt, um die 3'-Hydroxylgruppe daran
zu hindern, an irgendwelchen unerwünschten Nebenreaktionen teilzunehmen.
Bevorzugt wird die terminale 3'-Hydroxylgruppe
mit einer Gruppe geschützt,
welche selektiv entfernt werden kann, ohne irgendwelche andere Schutzgruppen
zu entfernen. Eine C2-C10-Acylgruppe
ist bevorzugt. Die Acetyl- oder Levulinylgruppe ist besonders bevorzugt.
Die Levulinylgruppe ist insbesondere bevorzugt. In der vorliegenden
Offenbarung wird diese 3'-Schutzgruppe
als "R7" dargestellt.
-
Die
sequentielle Addition von Nukleosidanalogon-Phosphoramiditen oder
-Phosphorthioamiditen kann wiederholt werden, bis ein Oligonukleotidanalogon
mit der gewünschten
Sequenzlänge
erhalten worden ist. Die Länge
des geschwefelten Oligonukleotidanalogons ist bevorzugt 2 bis 200
Monomereinheiten, besonders bevorzugt 2 bis 100 Monomereinheiten,
ganz besonders bevorzugt 2 bis 50 Monomereinheiten und insbesondere
2 bis 25 Monomereinheiten. Diese Bereiche schließen alle Unterbereiche dazwischen
ein.
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In
einer bevorzugten Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung wird ein geschwefeltes Oligonukleotidanalogon
an einem festen Träger
synthetisiert. Geeignete feste Träger schließen Controlled-Pore-Glass (CPG),
Oxalyl-Controlled-Pore-Glass,
siehe zum Beispiel Alul et al., Nucleic Acids Research 1991, 19,
1527; TENTAGEL-Träger,
siehe Wright et al., Tetrahedron Letters 1993, 34, 3373; POROS,
ein Polystyrolharz erhältlich
von PERCEPTIVE BIOSYSTEMS, und ein Polystyrol/Divinylbenzol-Copolymer
ein. Controlled-Pore-Glass
ist der am meisten bevorzugte feste Träger. In der vorliegenden Offenbarung
wird der feste Träger
als "Sp" dargestellt.
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Das
Oligonukleotidanalogon wird bevorzugt an den festen Träger mit
einer Gruppe gebunden, welche leicht gespalten werden kann, um das
Oligonukleotidanalogon von dem Träger freizusetzen, sobald die
Synthese vollendet ist. Bevorzugt kann diese Gruppe durch Exposition
gegenüber
einer Base und/oder einem Nukleophil gespalten. Besonders bevorzugt
ist die Gruppe ein Acyl. Insbesondere ist die Gruppe eine Carboxylgruppe,
die mit der terminalen 3'-Hydroxylgruppe
des Oligonukleotidanalogons verestert ist. Die Gruppe, die ein Oligonukleotidanalogon
mit einem festen Träger
verknüpft,
wird als "L" in der vorliegenden
Offenbarung dargestellt.
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Die
vorliegende Erfindung schließt
geschwefelte Oligonukleotidanaloga, enthaltend Phosphorthioat-,
Phosphordithioat- und Phosphodiesterverknüpfungen in jedweder Kombination
ein. Die geschwefelten Oligonukleotidanaloga der vorliegenden Erfindung
können
ausschließlich
geschwefelte Verknüpfungen
enthalten, z. B. Phosphorthioat und/oder Phosphordithioat. Die Oligonukleotidanaloga
können auch
eine oder mehrere Phosphodiesterverknüpfungen zusätzlich zu den geschwefelten
Verknüpfungen enthalten.
In einer bevorzugten Ausführungsform enthält das geschwefelte
Oligonukleotidanalogon sowohl Phosphorthioat- als auch Phosphodiesterverknüpfungen.
In einer anderen bevorzugten Ausführungsform enthält das Oligonukleotid
sowohl Phosphordithioat- als auch Phosphodiesterverknüpfungen.
Phosphodiesterverknüpfungen
werden durch Oxidieren einer Phosphor(III)verknüpfung mit irgendeinem im Stand
der Technik bekannten geeigneten Oxidationsmittel, z. B. I2/THF/H2O, H2O2/H2O, tert.-Butylhydroperoxid
oder eine Persäure
wie m-Perchlorbenzoesäure
gebildet. I2/THF/H2O
ist ein bevorzugtes Oxidationsmittel.
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In
einer bevorzugten Ausführungsform
hat das Oligonukleotidanalogon enthaltend mindestens eine Phosphor(III)verknüpfung, die
Formel:
wobei
jede
Gruppe Pg unabhängig
voneinander eine Gruppe, die gegenüber einer Base und/oder einem
Nukleophil labil ist, oder eine Allylgruppe ist;
R
6 eine
labile Blockierungsgruppe ist;
jede Gruppe B unabhängig voneinander
eine ungeschützte
oder geschützte
heterocyclische Base ist,
jede Gruppe X unabhängig voneinander
aus der Gruppe, bestehend aus Wasserstoff, Hydroxyl, F, Cl, Br,
C
1-C
8-Alkyl, substituiertes
C
1-C
8-Alkyl, C
2-C
8-Heterocycloalkyl,
enthaltend bis zu drei Heteroatome, substituiertes C
2-C
8-Heterocycloalkyl,
enthaltend bis zu drei Heteroatome, C
6-C
14-Aryl, substituiertes C
6-C
14-Aryl, C
3-C
11-Heteroaryl, enthaltend bis zu drei Heteroatome,
substituiertes C
3-C
11-Heteroaryl,
enthaltend bis zu drei Heteroatome, C
7-C
18-Aralkyl,
substituiertes C
7-C
18-Aralkyl,
C
4-C
15-Heterocycloaralkyl, enthaltend
bis zu drei Heteroatome, substituiertes C
4-C
15-Heterocycloaralkyl, enthaltend bis zu
drei Heteroatome, O-C
1-C
8-Alkyl,
substituiertes O-C
1-C
8-Alkyl,
O-C
2-C
8-Heterocycloalkyl,
enthaltend bis zu drei Heteroatome, substituiertes O-C
2-C
8-Heterocycloalkyl,
enthaltend bis zu drei Heteroatome, O-C
6-C
14-Aryl, substituiertes O-C
6-C
14-Aryl, O-C
3-C
11-Heteroaryl, enthaltend bis zu drei Heteroatome,
substituiertes O-C
3-C
11-Heteroaryl,
enthaltend bis zu drei Heteroatome, O-C
7-C
18-Aralkyl, substituiertes O-C
7-C
18-Aralkyl, O-C
4-C
15-Heterocycloaralkyl, enthaltend
bis zu drei Heteroatome, substituiertes O-C
4-C
15-Heterocycloaralkyl,
enthaltend bis zu drei Heteroatome, O-C
1-C
8-Alkyl-O-C
1-C
8-alkyl, O-C
1-C
8-Alkenyl, O-C
1-C
8-Alkoxyamino, O-Tri-C
1-C
8-alkylsilyl,
substituiertes O-Tri-C
1-C
8-alkylsilyl,
NH-C
1-C
8-Alkyl,
N-(C
1-C
8)
2, NH-C
1-C
8-Alkenyl,
N-(C
1-C
8)
2Alkenyl, S-C
1-C
8-Alkyl, S-C
1-C
8-Alkenyl, NH
2, N
3, NH-C
1-C
8-Alkyl-NH
2, Polyalkylamino und einer RNA-spaltenden
Gruppe, ausgewählt
ist,
jede Gruppe Y unabhängig
voneinander O oder S ist,
jede Gruppe Z unabhängig voneinander
O oder S ist,
L eine Gruppe ist, die gegenüber einem Nukleophil und/oder
einer Base labil ist,
S
p ein fester
Träger
ist und
m 0 oder eine positive ganze Zahl ist.
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Bevorzugte
Schutzgruppen Pg schließen 2-Cyanoethyl,
4-Cyano-2-butenyl, 2-Diphenylmethylsilylethyl
(DPSE) und eine 2-N-Amidoethylgruppe ein.
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In
einer bevorzugten Ausführungsform
enthält
das Oligonukleotidanalogon, das eine Phosphor(III)verknüpfung enthält, 2 bis
100 Monomereinheiten, d. h. –+m
ist 0 bis 98, besonders bevorzugt von 2 bis 50 Monomereinheiten,
d. h. m ist 0 bis 48, insbesondere von 2 bis 25 Monomereinheiten,
d. h. m ist 0 bis 23.
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Behandeln
des obigen Oligonukleotidanalogons mit einem Dithiokohlensäurediester-Polysulfid ergibt
das entsprechende geschwefelte Oligonukleotidanalogon mit der Formel:
wobei
Pg, R
6, B, X, Y, Z, L, S und m oben definiert sind.
Z ist ein Sauerstoffatom oder ein Schwefelatom. Angemessene Wahl
von Z erlaubt der Internukleosidverknüpfung, die Z enthält, in Abhängigkeit
von der Auswahl von Y eine Phosphodiester-, Phosphorthioat- oder
Phosphordithioatverknüpfung
zu sein. Beispielsweise ist, wenn sowohl Y als auch Z Sauerstoff sind,
die Verknüpfung
ein Phosphodiester. Wenn Y Sauerstoff ist und Z Schwefel ist oder
umgekehrt, ist die Verknüpfung
ein Phosphorthioat. Wenn sowohl Y als auch Z Schwefel sind, ist
die Verknüpfung
ein Phosphordithioat. Bevorzugt ist Y ein Sauerstoffatom und ist
Z ein Schwefelatom, welches unter Verwendung des oben beschriebenen
Dithiodikohlensäurediester-Polysulfids
eingeführt
worden ist. Es muß verstanden
werden, daß die
Ausdrücke
Phosphodiester, Phosphorthioat oder Phosphordithioat sich auf die
Internukleotidverknüpfung
nach dem Entfernen der Pg-Gruppen beziehen.
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Nach
der Schwefelung kann die Sequenz des geschwefelten Oligonukleotidanalogons
weiter ausgedehnt werden. Alternativ kann das geschwefelte Oligonukleotidanalogon
entschützt
und von dem festen Träger
entfernt werden, um das entsprechende entschützte geschwefelte Analogon
zu liefern. Das entschützte
geschwefelte Analogon kann Phosphorthioat-, Phosphordithioat- oder Phosphodiesterverknüpfungen
in jeder Kombination enthalten.
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In
einer anderen bevorzugten Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung ist das Oligonukleotidanalogon, das mindestens
eine Phosphor(III)verknüpfung
enthält,
ein Dinukleotid mit der Formel:
wobei R
7 eine
Gruppe ist, die labil gegenüber
einer Base und/oder einem Nukleophil ist. Schwefeln des Dinukleotidanalogons
mit dem Dithiodikohlensäurediester-Polysulfid
liefert das entsprechende geschwefelte Dinukleotidanalogon mit der
Formel:
-
-
Die
vorliegende Erfindung stellt auch bereit ein Verfahren zum Synthetisieren
eines geschwefelten Oligonukleotidanalogons durch:
- (a) das Bereitstellen eines Oligonukleotidanalogons mit einer
blockierten Hydroxylgruppe,
- (b) das Entblockieren der blockierten Hydroxylgruppe, um eine
freie Hydroxylgruppe zu erhalten,
- (c) das Umsetzen der freien Hydroxylgruppe mit einem geschützten Nukleosidanalogon-Phosphoramidit
mit einer blockierten Hydroxylgruppe, um ein Oligonukleotidanalogon,
enthaltend eine Phosphor(III)verknüpfung und eine blockierte Hydroxylgruppe,
herzustellen,
- (d) Umsetzen der Phosphor(III)verknüpfung mit einem Reagenz, ausgewählt aus
der Gruppe, bestehend aus einem Oxidationsmittel und einem Dithiodikohlensäurediester-Polysulfid
mit der der Formel: um eine oxidierte oder geschwefelte
Phosphor(V)verknüpfung
herzustellen,
- (e) das Wiederholen der Schritte (b) bis (d) mindestens einmal,
um ein geschwefeltes Oligonukleotidanalogon herzustellen,
wobei
das Oligonukleotidanalogon mindestens eine geschwefelte Phosphor(V)verknüpfung enthält. Bevorzugt
ist jede Phosphor(V)verknüpfung geschwefelt.
-
Ein
bevorzugtes Nukleosidanalogon-Phosphoramidit mit einer blockierten
Hydroxylgruppe, das in Schritt (c) verwendet wird, hat die Formel:
-
-
Die
R5-Gruppen werden so gewählt, daß das Nukleosidanalogon-Phosphoramidit bevorzugt
effizient mit einer reaktiven Gruppe an der wachsenden Oligonukleotidanalogon-Kette
kuppelt, z. B. einer 5'-Hydroxylgruppe, um
eine Phosphor(III)internukleotidverknüpfung zu bilden. Die R5-Gruppen sind unabhängig voneinander ausgewählt, d.
h. sie können gleich
oder verschieden sein. Bevorzugte R5-Gruppen
sind C1-C8-Alkyl,
substituiertes C1-C8-Alkyl, C2-C8-Heterocycloalkyl,
enthaltend bis zu drei Heteroatome, substituiertes C2-C8-Heterocycloalkyl, enthaltend bis zu drei
Heteroatome, C6-C14-Aryl, substituiertes
C6-C14-Aryl, C3-C11-Heteroaryl,
enthaltend bis zu drei Heteroatome, substituiertes C3-C11-Heteroaryl, enthaltend bis zu drei Heteroatome,
C7-C18-Aralkyl,
substituiertes C7-C18-Aralkyl,
C4-C15-Heterocycloaralkyl,
enthaltend bis zu drei Heteroatome, oder substituiertes C4-C15-Heterocycloaralkyl, enthaltend bis zu
drei Heteroatome, oder beide R5-Gruppen bilden zusammen
mit dem Stickstoffatom, an das sie gebunden sind, eine C2-C8-Heterocycloalkylgruppe, enthaltend
bis zu drei Heteroatome, eine substituierte C2-C8-Heterocycloalkylgruppe, enthaltend bis
zu drei Heteroatome, eine C3-C11-Heteroarylgruppe,
enthaltend bis zu drei Heteroatome, oder eine substituierte C3-C11-Heteroarylgruppe,
enthaltend bis zu drei Heteroatome. Besonders bevorzugt sind die R5-Gruppen jeweils eine C1-C8-Alkylgruppe oder bilden zusammen mit dem
Stickstoffatom, an das sie gebunden sind, eine C2-C8-Heterocycloalkylgruppe, enthaltend
bis zu drei Heteroatome. Es ist noch mehr bevorzugt, daß jede R5-Gruppe eine verzweigte C1-C8-Alkylgruppe ist. Insbesondere sind beide R5-Gruppen Isopropyl.
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In
einer bevorzugten Ausführungsform
ist das Nukleosidanalogon in Schritt (a) an einen festen Träger gebunden.
Ein bevorzugtes Nukleosidanalogon, das an einen festen Träger gebunden
ist, hat die Formel:
-
-
In
einer anderen Ausführungsform
ist das Oligonukleotidanalogon, enthaltend eine Phosphor(III)verknüpfung und
eine blockierte Hydroxylgruppe, an einen festen Träger gebunden
und hat die Formel:
und hat
das entstehende geschwefelte Oligonukleotidanalogon die Formel:
-
-
Das
an einem festen Träger
synthetisierte geschwefelte Oligonukleotidanalogon kann von dem Träger entfernt
werden, bevorzugt durch Basenbehandlung. Bevorzugt werden alle Schutzgruppen während der
Abspaltung von dem festen Träger
entfernt. Bevorzugte Reagenzien zum Abspalten des geschwefelten
Oligonukleotidanalogons von dem festen Träger sind wäßriges Ammoniumhydroxid und Ammoniak/Methanol-Lösungen.
Die gleichzeitige Entschützung
und Entfernung des geschwefelten Oligonukleotidanalogons wird bevorzugt
in wäßrigem Ammoniumhydroxid
bei einer Temperatur zwischen Raumtemperatur, d. h. 18 bis 25°C, und 75°C, besonders
bevorzugt zwischen Raumtemperatur und 65°C und insbesondere zwischen
Raumtemperatur und 60°C
erreicht. Eine Temperatur von 55°C
ist insbesondere bevorzugt. Die Entschützungsreaktionszeit ist bevorzugt
1 bis 30 Stunden, besonders bevorzugt 1 bis 24 Stunden und insbesondere
12–24
Stunden. Die Konzentration an Ammoniumhydroxid in der Lösung, die
zum Entschützen verwendet
wird, ist bevorzugt 20 bis 30 Gewichts-%, besonders bevorzugt 25 bis
30 Gewichts-% und insbesondere 28 bis 30 Gewichts-%.
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In
einer bevorzugten Ausführungsform
hat das von dem festen Träger
freigesetzte Oligonukleotidanalogon die Formel:
wobei
jede Gruppe B bevorzugt eine ungeschützte heterocyclische Base ist.
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Jede
Internukleotidverknüpfung
des von dem festen Träger
freigesetzten geschwefelten Oligonukleotidanalogons kann in Abhängigkeit
von den pH-, Temperatur- und Salzbedingungen ionisiert sein. Jede
Internukleotidverknüpfung
wird in wäßriger Lösung bei
physiologischen pH-, Temperatur- und Salzbedingungen ionisiert sein,
d. h. bei pH 7,2, 37°C
und etwa 150 mM monovalenten Salzen.
-
Nachdem
diese Erfindung allgemein beschrieben worden ist, kann ein weiteres
Verständnis durch
Bezugnahme auf bestimmte spezifische Beispiele erhalten werden,
welche hier nur für
die Zwecke der Veranschaulichung angegeben werden und die nicht
beschränkend
sein sollen, soweit nichts anderes angegeben.
-
BEISPIELE
-
Beispiel 1
-
Diethyldithiocarbonat-Disulfid
-
Kaliumethylxanthat
(120 g) wurde in einer minimalen Menge Wasser gelöst. Iod
wurde zu dieser Lösung
portionsweise bei 10°C
hinzugegeben, bis eine dunkelbraune Farbe fortbestand. Eine kleine Menge
an wäßrigem gesättigtem
Na2S2O3 wurde
hinzugegeben, um die Reaktion zu quenchen und die dunkelbraune Farbe
aus der Lösung
zu entfernen. Die entstehende Lösung
wurde mit Ether extrahiert. Die vereinigten Etherschichten wurden
dreimal mit Wasser gewaschen, getrocknet und konzentriert, um Diethyldithiocarbonat-Disulfid als schwachgelben Feststoff
zu ergeben.
-
Beispiel 2
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Synthese eines
T-T-Phosphorthioatdimeren
-
100
Milligramm (4 mmol) 5'-O-Dimethoxytritylthymidin,
gebunden an einen Controlled-Pore-Glass-(CPG-)Träger durch eine Esterverknüpfung, wurde
zu einem Glasreaktor hinzugegeben, und eine Lösung von 2% Dichloressigsäure in Dichlormethan
(Volumen/Volumen) wurde hinzugegeben, um die 5'-Hydroxylgruppe
zu entschützen.
Das Produkt wurde zuerst gewaschen mit Dichlormethan und dann mit
Acetonitril.
-
Eine
0,2 M Lösung
von 5'-O-(4,4'-Dimethoxytrityl)thymidin-3'-O-(2-cyanoethyl-N,N-diisopropylphosphoramidit)
in Acetonitril und eine 0,4 M Lösung von
1H-Tetrazol in Acetonitril
wurden hinzugegeben, und man ließ bei Raumtemperatur für 5 Minuten
reagieren. Das Produkt wurde zuerst mit Acetonitril gewaschen, und
dann wurde eine 1 M Lösung
von Diethyldithiocarbonat-Disulfid in Pyridin hinzugegeben, und
man ließ bei
Raumtemperatur für
100 Sekunden reagieren.
-
Dieser
Schwefelungsschritt wurde für
100 Sekunden wiederholt. Das CPG wurde mit Acetonitril gewaschen,
und dann wurden eine Lösung
von Acetanhydrid/Lutidin/THF (1 : 1 : 8) und N-Methylimidazol/THF
hinzugegeben, um die nicht umgesetzten 5'-Hydroxylgruppen mit Caps zu versehen.
Das CPG wurde dann mit Acetonitril gewaschen. Das CPG wurde mit
30% wäßriger Ammoniumhydroxidlösung für 90 Minuten
behandelt. Die wäßrige Lösung wurde filtriert,
unter vermindertem Druck konzentriert, um das gewünschte T-T-Phosphorthioatdimer
zu ergeben.
-
Beispiel 3
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Synthese eines
C-T-Phosphorthioatdimeren
-
100
Milligramm (4 mmol) 5'-O-Dimethoxytritylthymidin,
gebunden an einen CPG-Träger
durch eine Esterverknüpfung,
wurde zu einem Glasreaktor hinzugegeben, und eine Lösung von
2% Dichloressigsäure
in Dichlormethan (Volumen/Volumen) wurde hinzugegeben, um die 5'-Hydroxylgruppe zu
entschützen.
Das CPG wurde dann mit Acetonitril gewaschen. Eine 0,2 M Lösung von
N4-Benzoyl-5'-O-(4,4'-dimethoxytrityl)-2'-desoxycytidin-3'-O-(2-cyanoethyl-N,N-diisopropylphosphoramidit)
in Acetonitril und eine 0,4 M Lösung
von 1H-Tetrazol in Acetonitril wurden hinzugegeben, und man ließ bei Raumtemperatur
für 5 Minuten
stehen. Das CPG wurde dann mit Acetonitril gewaschen, gefolgt von
der Zugabe einer 1 M Lösung
von Diethyldithiocarbonat-Disulfid in Pyridin. Diese Schwefelungsreaktion
ließ man
bei Raumtemperatur für
100 Sekunden ablaufen. Dieser Schwefelungsschritt wurde für weitere
100 Sekunden wiederholt. Der Träger
wurde dann mit Acetonitril gewaschen, gefolgt von der Zugabe einer
Lösung
von Acetanhydrid/Lutidin/THF (1 : 1 : 8) und von N-Methylimidazol/THF,
um die nicht umgesetzten 5'-Hydroxylgruppen
mit Caps zu versehen. Nach der Cap-Bildung wurde das CPG mit Acetonitril
gewaschen. Das CPG wurde mit 30% wäßriger Ammoniumhydroxidlösung für 90 Minuten
behandelt und dann bei 55 EC für
12 Stunden inkubiert. Die wäßrige Lösung wurde
filtriert, unter vermindertem Druck konzentriert, um das gewünschte C-T-Phosphorthioatdimer
zu ergeben.
-
Beispiel 4
-
Synthese von
G-T-Phosphorthioatdimer
-
100
Milligramm (4 mmol) 5'-O-Dimethoxytritylthymidin,
gebunden an einen CPG-Träger
durch eine Esterverknüpfung,
wurde zu einem Glasreaktor hinzugegeben, und eine 2%ige Lösung von
Dichloressigsäure
in Dichlormethan (Volumen/Volumen) wurde hinzugegeben, um die 5'-Hydroxylgruppe zu entschützen. Das
CPG wurde mit Dichlormethan gewaschen und dann mit Acetonitril gewaschen.
Eine 0,2 M Lösung
von N2-Isobutyryl-5'-O-(4,4'-dimethoxytrityl)-2'-desoxyguanosin-3'-O-(2-cyanoethyl-N,N-diisopropylphosphoramidit)
in Acetonitril und eine 0,4 M Lösung
von 1H-Tetrazol in Acetonitril wurden hinzugegeben, und man ließ bei Raumtemperatur
für 5 Minuten
reagieren. Das Produkt wurde mit Acetonitril gewaschen, und dann
wurde eine 1 M Lösung
von Diethyldithiocarbonat-Disulfid in Pyridin hinzugegeben. Die
Schwefelungsreaktion ließ man bei
Raumtemperatur für
100 Sekunden ablaufen. Der Schwefelungsschritt wurde für weitere
100 Sekunden wiederholt. Der Träger
wurde mit Acetonitril gewaschen, und dann wurden eine Lösung von
Acetanhydrid/Lutidin/THF (1 : 1 : 8) und N-Methylimidazol/THF hinzugegeben,
um die nicht umgesetzten 5'-Hydroxylgruppen
mit Caps zu versehen. Das CPG wurde dann mit Acetonitril behandelt.
Das CPG wurde mit 30% wäßriger Ammoniumhydroxidlösung für 90 Minuten
bei Raumtemperatur gewaschen und dann bei 55 EC für 1 Stunde
inkubiert. Die wäßrige Lösung wurde
filtriert und unter vermindertem Druck konzentriert, um das gewünschte T-T-Phosphorthioatdimer zu
ergeben.
-
Beispiel 5
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Synthese eines 5'-TTTTTTT-3'-Phosphorthioatheptameren
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50
Milligramm (2 mmol) 5'-O-Dimethoxytritylthymidin,
gebunden an einen CPG-Träger durch eine
Esterverknüpfung,
wurde zu einem Glasreaktor hinzugegeben, und eine 2%ige Lösung von
Dichloressigsäure
in Dichlormethan (Volumen/Volumen) wurde hinzugegeben, um die 5'-Hydroxylgruppe zu entschützen. Das
CPG wurde dann mit Acetonitril gewaschen. Eine 0,2 M Lösung von
5'-O-(4,4'-Dimethoxytrityl)thymidin-3'-O-(2-cyanoethyl-N,N-diisopropylphosphoramidit)
in Acetonitril und eine 0,4 M Lösung von
1H-Tetrazol in Acetonitril wurden hinzugegeben, und man ließ bei Raumtemperatur
für 5 Minuten
reagieren. Das CPG wurde mit Acetonitril gewaschen, und dann wurde
eine 1 M Lösung
von Diethyldithiocarbonat-Disulfid in Pyridin hinzugegeben, und
man ließ bei
Raumtemperatur für
100 Sekunden reagieren. Dieser Schwefelungsschritt wurde für 100 Sekunden
wiederholt. Der Träger
wurde mit Acetonitril gewaschen, und dann wurden eine Lösung von
Acetanhydrid/Lutidin/THF (1 : 1 : 8) und N-Methylimidazol/THF hinzugegeben,
um die nicht umgesetzten 5'-Hydroxylgruppen
mit Caps zu versehen. Nach der Cap-Bildung wurde der feste Träger mit
Acetonitril gewaschen. Dieser vollständige Zyklus wurde fünfmal wiederholt,
um das geschützte
Thymidinheptamer zu ergeben. Der die Verbindung enthaltende Träger wurde
mit 30% wäßriger Ammoniumhydroxidlösung für 90 Minuten
bei Raumtemperatur behandelt. Die wäßrige Lösung wird filtriert und unter
vermindertem Druck konzentriert, um das gewünschte Phosphorthioatheptamer
5'-TTTTTTT-3' zu ergeben.
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Beispiel 6
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Synthese von 5'-d(GACTT)-3'-Phosphorthioatpentamer
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50
Milligramm (2 mmol) 5'-O-Dimethoxytritylthymidin,
gebunden an einen CPG-Träger durch eine
Esterverknüpfung,
wurde zu einem Glasreaktor hinzugegeben, und eine 2%ige Lösung von
Dichloressigsäure
in Dichlormethan (Volumen/Volumen) wurde hinzugegeben, um die 5'-Hydroxylgruppe zu entschützen. Das
CPG wurde dann mit Acetonitril gewaschen. Eine 0,2 M Lösung von
5'-O-(4,4'-Dimethoxytrityl)thymidin-3'-O-(2-cyanoethyl-N,N-diisopropylphosphoramidit)
in Acetonitril und eine 0,4 M Lösung von
1H-Tetrazol in Acetonitril wurden hinzugegeben, und man ließ bei Raumtemperatur
für 5 Minuten
reagieren. Das CPG wurde mit Acetonitril gewaschen, und dann wurde
eine 1 M Lösung
von Diethyldithiocarbonat-Disulfid in Pyridin hinzugegeben, und
man ließ bei
Raumtemperatur für
100 Sekunden reagieren. Dieser Schwefelungsschritt wurde für 100 Sekunden
wiederholt. Der Träger
wurde mit Acetonitril gewaschen, und dann wurden eine Lösung von
Acetanhydrid/Lutidin/THF (1 : 1 : 8) und N-Methylimidazol/THF hinzugegeben,
um die nicht umgesetzten 5'-Hydroxylgruppen
mit Caps zu versehen. Nach der Cap-Bildung wurde der Träger mit
Acetonitril gewaschen.
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Eine
Lösung
von 2% Dichloressigsäure
in Dichlormethan (Volumen/Volumen) wurde hinzugegeben, um die 5'-Hydroxylgruppe zu
entschützen,
gefolgt von Waschen mit Acetonitril. Eine 0,2 M Lösung von
N4-Benzoyl-5'-O-(4,4'-dimethoxytrityl)-2'-desoxycytidin-3'-O-(2-cyanoethyl-N,N-diisopropylphosphoramidit)
in Acetonitril und eine 0,4 M Lösung
von 1H-Tetrazol in Acetonitril wurden hinzugegeben, und man ließ bei Raumtemperatur
für 5 Minuten
reagieren. Nach Waschen des festen Trägers mit Acetonitril wurde
eine 1 M Lösung
von Diethyldithiocarbonat-Disulfid in Pyridin hinzugegeben, und
man ließ bei Raumtemperatur
für 100
Sekunden reagieren. Dieser Schwefelungsschritt wurde für weitere
100 Sekunden wiederholt. Der Träger
wurde mit Acetonitril gewaschen, und dann wurden eine Lösung von
Acetanhydrid/Lutidin/THF (1 : 1 : 8) und N-Methylimidazol/THF hinzugegeben,
um die nicht umgesetzten 5'-Hydroxylgruppen
mit Caps zu versehen. Der Träger
wurde mit Acetonitril gewaschen.
-
Eine
Lösung
von 2% Dichloressigsäure
in Dichlormethan (Volumen/Volumen) wurde hinzugegeben, um die 5'-Hydroxylgruppe zu
entschützen.
Das CPG wurde mit Acetonitril gewaschen. Eine 0,2 M Lösung von
N6-Benzoyl-5'-O-(4,4'-dimethoxytrityl)-2'-desoxyadenosin-3'-O-(2-cyanoethyl-N,N-diisopropylphosphoramidit)
in wasserfreiem Acetonitril und eine 0,4 M Lösung von 1H-Tetrazol in Acetonitril wurden hinzugegeben,
und man ließ bei
Raumtemperatur für
5 Minuten reagieren. Das Produkt wurde mit Acetonitril gewaschen,
und dann wurde eine 1 M Lösung
von Diethyldithiocarbonat-Disulfid in Pyridin hinzugegeben, und
man ließ bei
Raumtemperatur für 5
Minuten reagieren. Dieser Schwefelungsschritt wurde für 5 Minuten
wiederholt. Der Träger
wurde mit Acetonitril gewaschen, und dann wurden eine Lösung von
Acetanhydrid/Lutidin/THF (1 : 1 : 8) und N-Methylimidazol/THF hinzugegeben,
um die nicht umgesetzten 5'-Hydroxylgruppen
mit Caps zu versehen. Der Träger
wird mit Acetonitril gewaschen.
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Eine
Lösung
von 2% Dichloressigsäure
in Dichlormethan (Volumen/Volumen) wurde hinzugegeben, um die 5'-Hydroxylgruppe zu
entschützen.
Das Produkt wurde mit Acetonitril gewaschen. Dann wurden eine 0,2
M Lösung
von N2-Isobutyryl-5'-O-(4,4'-dimethoxytrityl)-2'-desoxyguanosin-3'-O-(2-cyanoethyl-N,N-diisopropylphosphoramidit)
in Acetonitril und eine 0,4 M Lösung
von 1H-Tetrazol in Acetonitril hinzugegeben, und man ließ bei Raumtemperatur
für 5 Minuten
reagieren. Das Produkt wurde mit Acetonitril gewaschen, und dann
wurde eine 1 M Lösung
von Diethyldithiocarbonat-Disulfid in Pyridin hinzugegeben, und
man ließ bei
Raumtemperatur für
100 Sekunden reagieren. Dieser Schwefelungsschritt wurde für 100 Sekunden
wiederholt. Der Träger
wurde mit Acetonitril gewaschen, und dann wurde eine Lösung von
Acetanhydrid/Lutidin/THF (1 : 1 : 8) und von N-Methylimidazol/THF
hinzugegeben, um die nicht umgesetzten 5'-Hydroxylgruppen
mit Caps zu versehen. Das Produkt wurde mit Acetonitril gewaschen.
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Das
CPG wurde mit 30% wäßriger Ammoniumhydroxidlösung für 90 Minuten
bei Raumtemperatur behandelt und dann bei 55°C für 24 Stunden inkubiert. Die
wäßrige Lösung wurde
filtriert, unter vermindertem Druck konzentriert, um das gewünschte 5'-d(GACTT)-3'-Phosphorthioattetramer
zu ergeben.
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Beispiel 7
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Synthese von Homo-Thymidinphosphorthioat-19-mer
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Ein
19-Basen Homo-Thymidinphosphorthioat-Oligonukleotid wurde mit dem
Phosphoramiditverfahren auf einem automatischen Synthesizer (ABI Modell
39OZ, Foster City, California) synthetisiert. Der Standard-Synthesevorschrift
wurde gefolgt mit der Ausnahme, daß anstelle des Oxidationsschritts ein
Schwefelungsschritt substituiert wurde, und dieser Schritt ging
dem Cap-Bildungsschritt
voraus. Mit anderen Worten bestand die Synthese aus wiederholten
Zyklen von Detritylierung, Kuppeln, Schwefeln und Cap-Bildung.
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Trennung
des Endprodukts von der Synthesesäule und Reinigung wurden unter
Anwendung wohlbekannter Verfahren erreicht. Der Schwefelungsschritt
schloß das
Exponieren der wachsenden Kette gegenüber einer 1 M Lösung von
Diethyldithiocarbonat-Disulfid in Pyridin für 100 Sekunden bei Raumtemperatur
ein.
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Die
Ausbeute des während
des Detritylierungsschritts freigesetzten Tritylkations betrug im Durchschnitt
99%. Die Tritylausbeute ist sowohl ein Maß für die Kupplungseffizienz als
auch ein Maß für das Ausmaß der Schwefelung,
weil nicht geschwefelte trivalente Phosphorverknüpfungen in dem Oligonukleotid
labil gegenüber
der Spaltung während
der Detritylierung sind. Das 19-mer wurde von dem Träger abgespalten
und mit konzentriertem Ammoniumhydroxid unter Standardbedingungen
entschützt
und unter Anwendung von im Stand der Technik wohlbekannten Techniken
isoliert.
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Beispiel 8
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Synthese eines 20-mer
Phosphorthioat-Oligonukleotidanalogons in großem Maßstab
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Ein
20-Basen-Phosphorthioat-Oligonukleotidanalogon der Sequenz 5'-TCCCGCCTGTGACATGCATT-3' wurde mit dem Phosphoramiditverfahren
auf einem automatischen OligoPlot-DNA-Synthesizer (erhältlich von
Pharmacia, Schweden) synthetisiert. Die Standardsynthesevorschrift
wurde verwendet, wobei der Oxidationsschritt durch einen Schwefelungsschritt
mit Diethyldithiocarbonat-Disulfid ersetzt wurde. Schwefeln jeder
Phosphor(III)verknüpfung
wurde durch Exponieren des Oligonukleotidanalogons gegenüber einer
0,2 M Lösung
von Diethyldithiocarbonat-Disulfid in Pyridin/Dichlormethan (1 :
1, Vol./Vol.) für
100 Sekunden bei Raumtemperatur erreicht. Das entstehende 20-mer-Phosphorthioat-Oligonukleotidanalogon
wurde entschützt und
von dem festen Träger
mit wäßrigem Ammoniumhydroxid
abgespalten und mit wohlbekannten Verfahren gereinigt.
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Alle
in der vorliegenden Anmeldung zitierten Literaturstellen werden
hiermit durch Bezugnahme in ihrer Gesamtheit eingefügt.
-
Offensichtlich
sind zahlreiche Modifikationen und Variationen der vorliegenden
Erfindung im Licht der obigen Lehren möglich. Es muß daher
verstanden werden, daß innerhalb
des Umfangs der beigefügten
Ansprüche
die Erfindung anders als hier spezifisch beschrieben ausgeführt werden
kann.