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Die
vorliegende Erfindung betrifft im Allgemeinen das Einsetzen eines
Nähmaterialverankerungselements
und im Besonderen ein Werkzeug zum Einsetzen von Nähmaterialverankerungselementen.
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Nähmaterialverankerungselemente
werden in der Chirurgie oft verwendet, insbesondere zum Befestigen
von Nähmaterialien
an Knochen in orthopädischen
chirurgischen Eingriffen. Das Nähmaterialverankerungselement
verbindet einen Teil eines Nähmaterials
mit einem Knochen, während
der Rest des Nähmaterials
(typischerweise zwei aus dem Nähmaterialverankerungselement
herauskommende Segmente) verschiedene Verwendungen findet, zum Beispiel
zum Befestigen losen Bindegewebes, wie Ligament, an dem Knochen.
Das Nähmaterialverankerungselement
wird typischerweise in ein Loch in einem Knochen eingeführt, zum
Beispiel in ein vorgebohrtes Loch. Nähmaterialverankerungselemente sind
besonders nützlich
zum festen Befestigen von Nähmaterialien
an Knochen während
oder nach einer orthopädischen
Operation.
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Nähmaterialverankerungselemente
und Werkzeuge zum Einsetzen von Nähmaterialverankerungselementen
werden in den US-Patenten 5,207,679, 5,411,523 und 5,217,486 und
in der PCT- Veröffentlichung
WO 96/28100 beschrieben. Das Dokument US-A-5,217,486 offenbart ein
Werkzeug gemäß dem Oberbegriff
von Anspruch 1.
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Das
US-Patent 5,411,523 beschreibt eine Kombination aus Nähmaterialverankerungselement und
Einsetz-Werkzeug. Das Nähmaterial
wird eingefädelt
durch einen an einem auswechselbaren Verbindungselement angebrachten
Ring, das mit einem Installations-Endstück des Einsetz-Werkzeugs verbunden
ist. Das eingefädelte Nähmaterial
wird in zwei Segmente mit freien Enden gefaltet, die zusammen durch
eine in dem Einsetz-Werkzeug ausgebildete einzelne Bohrung geführt werden.
Durch Anlegen einer Antriebskraft an dem Einsetz-Werkzeug wird das
Nähmaterialverankerungselement
in ein in dem Knochen vorgebohrtes Loch zusammen mit einem Teil
des Nähmaterials
eingeführt.
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Die
PCT-Veröffentlichung
WO 96/28100 beschreibt ebenfalls ein Einsetz-Werkzeug für Nähmaterialverankerungselemente,
wobei das Nähmaterial an
dem Nähmaterialverankerungselement
befestigt ist und zwei Segmente des Nähmaterials mit freien Enden
werden zusammen durch das Einsetz-Werkzeug geführt. Das Nähmaterialverankerungselement wird
in den Knochen durch eine Kraft eingeführt, die von dem Einsetz-Werkzeug
auf dieses übertragen wird.
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Ebenso
beschreiben die beiden US-Patente 5,207,679 und 5,217,486 ein Einsetz-Werkzeug
für ein
Nähmaterialverankerungselement.
In den in diesen Patenten beschriebenen Vorrichtungen wird das Nähmaterial
durch eine Schlinge gefädelt,
die an dem Nähmaterialverankerungselement
befestigt ist, und das Einsetz-Werkzeug führt das Nähmaterialverankerungselement
in ein vorgebohrtes Loch ein, wobei aber die Segmente des Nähmaterials
mit freien Enden nicht durch das Werkzeug geführt werden.
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Jede
der oben beschriebenen Vorrichtungen nach dem Stand der Technik
ist anfällig
für die
Wirkung von seitlichen Kräften,
die auf das Nähmaterialverankerungselement
und/oder das Einsetz-Werkzeug
während
des Einsetzens wirken können.
Als Reaktion auf derartige seitliche Kräfte kann das Einsetz-Werkzeug
hinsichtlich des Nähmaterialverankerungselements
schief sein und/oder das Nähmaterialverankerungselement
kann in dem vorgebohrten Loch schief verlaufen. Darausfolgend können das Nähmaterialverankerungsele ment
und/oder das Einsetz-Werkzeug beschädigt werden und das Nähmaterialverankerungselement
kann nicht richtig in den Knochen eingesetzt werden.
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Ferner
kann in den Vorrichtungen nach dem Stand der Technik ein gewisser
Grad von Spiel zwischen dem Nähmaterialverankerungselement
und dem Werkzeug zu einer seitlichen Bewegung des Nähmaterialverankerungselements
beim Einsetzen führen.
Eine derartige seitliche Bewegung erschwert die Anpassung des Nähmaterialverankerungselements
an das vorgebohrte Loch. Somit ist das Einsetzen eines Nähmaterialverankerungselements
im Allgemeinen schwierig und erfordert eine sehr hohe Präzision.
Außerdem
gibt es oft nur ungenügenden Platz
zum Handhaben des Einsetz-Werkzeugs an der Einführstelle, um eine seitlichen
Bewegung des Nähmaterialverankerungselements
auszugleichen.
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Demgemäß ist es
eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung, die Nachteile der Werkzeuge
zum Einsetzen von Nähmaterialverankerungselementen nach
dem Stand der Technik zu überwinden.
Insbesondere sieht die vorliegende Erfindung ein Werkzeug zum Einsetzen
eines Nähmaterialverankerungselements
gemäß Anspruch
1 vor, welches das Einsetzen von Nähmaterialverankerungselementen vereinfacht
und verlässlicher
macht, wodurch das Risiko der Beschädigung der Nähmaterialverankerungselemente
oder des Einsetz-Werkzeugs verringert wird.
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Die
nicht-parallele Konfiguration der Nähmaterialsegmente in der Nähe des Installations-Endstücks der
vorliegenden Erfindung ermöglicht
unter anderem einen Ausgleich für
seitliche Kräfte,
die während
des Einsetzens auf das Nähmaterialverankerungselement
und/oder das Installations-Endstück wirken
können.
Wenn die Nähmaterialsegmente
gespannt werden, zum Beispiel durch Ziehen ihrer freien Enden, haben
die von dem ersten und zweiten Nähmaterialsegment
auf das Installations-Endstück angelegten
Kräfte
entgegengesetzte laterale Komponenten. Jedoch sind die Längskomponenten
der Kräfte,
die von dem ersten und zweiten Nähmaterialsegment übertragen
werden, beide fähig,
das Nähmaterialverankerungselement
gegen das Installations-Endstück
zu ziehen. Somit ist es durch eine Kontrolle der relativen Spannungen
der Nähmaterialsegmente
in der vorliegenden Erfindung möglich, seitlichen
Kräften
entgegenzuwirken, die auf das Nähmaterialverankerungselement
und/oder das Installations-Endstück wirken,
und gleichzeitig das Nähmaterialverankerungselement
sicher auf dem Installations-Endstück befestigt zu halten. Wenn
zum Beispiel eine laterale Kraft das Nähmaterialverankerungselement
in die Richtung des ersten Nähmaterialsegments
schräg
stellt, wird die Spannung in dem zweiten Nähmaterialsegment relativ zu
dem ersten Nähmaterialsegment
erhöht
und somit das Nähmaterialverankerungselement
in seine ursprüngliche
Position zurückgebracht. Ähnlich,
wenn eine laterale Kraft das Nähmaterialverankerungselement
in die Richtung des zweiten Nähmaterialsegments
schräg
stellt, wird die Spannung in dem ersten Nähmaterialsegment relativ zu
dem zweiten Nähmaterialsegment
erhöht
und somit das Nähmaterialverankerungselement
in seine ursprüngliche
Position zurückgebracht.
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In
einem Ausführungsbeispiel
der vorliegenden Erfindung umfasst die Führungseinrichtung eine Nähmaterial-Führungsvorrichtung,
die erste und zweite Nähmaterialsegmente
an zumindest einem jeweiligen ersten und zweiten Auflagepunkt führt, die hinsichtlich
einer Installationsrichtung des Nähmaterialverankerungselements
seitlich beabstandet sind. Somit werden an der Nähmaterial-Führungsvorrichtung das erste
und zweite Nähmaterialsegment durch
einen vorbestimmten Abstand seitlich getrennt. Eine nicht-parallele
Konfiguration der Nähmaterialsegmente
in der Nähe
des Installations- Endstücks wird
erreicht, indem die Nähmaterialsegmente
unterhalb der Führungsvorrichtung
für Nähmaterial
näher zusammen
geführt
werden.
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In
einem weiteren Ausführungsbeispiel
der vorliegenden Erfindung umfasst die Führungseinrichtung erste und
zweite, in Längsrichtung
voneinander getrennte Führungsvorrichtungen
für Nähmaterial, die
dazwischen eine vorbestimmte Lücke
aufweisen. Die erste Führungsvorrichtung
für Nähmaterial
führt das
erste und zweite Nähmaterialsegment
an zumindest einem jeweiligen ersten und zweiten Auflagepunkt, die
hinsichtlich der Installationsrichtung des Nähmaterialverankerungselements
seitlich beabstandet sind. Die zweite Führungsvorrichtung für Nähmaterial
führt das
erste und zweite Nähmaterialsegment
an zumindest einem jeweiligen dritten und vierten Auflagepunkt,
die hinsichtlich der Installationsrichtung des Nähmaterialverankerungselements seitlich
beabstandet sind. Eine nicht-parallele Konfiguration der Nähmaterialsegmente
wird erreicht, indem die Nähmaterialsegmente
in einem Bereich zwischen der ersten und zweiten Führungsvorrichtung für Nähmaterial
derart gekreuzt werden, dass die Wege der ersten und zweiten Führungsvorrichtung für Nähmaterial
umgekehrt werden. Um die Nähmaterialsegmente
in einer derartigen gekreuzten Konfiguration zu positionieren, können die
Nähmaterialsegmente
einfach durch die Lücke
zwischen der ersten und zweiten Führungsvorrichtung für Nähmaterial geführt werden.
Dies beseitigt die Notwendigkeit für schwierige und Präzision erfordernde
Vorgänge
zum Positionieren des Nähmaterials,
wie Einfädeln
durch Ösen
oder Ähnliches,
die in Vorrichtungen nach dem Stand der Technik verwendet werden.
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Das
Einsetz-Werkzeug der vorliegenden Erfindung kann mit einer Positionierungsvorrichtung vorgesehen
werden, die ein korrektes Positionieren des Nähmaterialverankerungselements
auf dem Installations- Endstück sicherstellt.
Die Positionierungsvorrichtung kann einen Vorsprung auf dem Installations-Endstück umfassen,
der derart ausgebildet ist, dass er in eine Aussparung auf dem Nähmaterialverankerungselement
passt, oder umgekehrt.
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Das
Nähmaterialverankerungselement
der vorliegenden Erfindung kann mit einem peripheren Einschnitt
in Längsrichtung
ausgebildet sein, der entlang zweier gegenüberliegenden Seiten des Nähmaterialverankerungselements
verläuft.
Ein mittlerer Teil des Nähmaterials
wird derart in dem peripheren Einschnitt eingebracht, dass es nicht über die
Oberfläche
des Nähmaterialverankerungselements
herausragt, wodurch ein Schaden an dem Nähmaterial während des Einsetzens vermieden
wird. Der Rest des Nähmaterials
bildet die ersten und zweiten Nähmaterialsegmente
mit freien Enden, die aus dem Nähmaterialverankerungselement
heraustreten. Somit werden die ersten und zweiten Nähmaterialsegmente von
einem Abstand getrennt, der im Wesentlichen gleich der Dicke des
Nähmaterialverankerungselements
ist. Dieser Abstand kann dann, wie oben beschrieben, durch die Führungseinrichtung
für Nähmaterial
verändert
werden, um die nicht-parallele Konfiguration vorzusehen.
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Das
Einsetz-Werkzeug der vorliegenden Erfindung kann zwei Einschnitte
in Längsrichtung
umfassen, die entlang dessen gegenüberliegenden Seiten verlaufen.
Diese Einschnitte werden dazu verwendet, um die ersten und zweiten
Nähmaterialsegmente
getrennt unterhalb der Führungseinrichtung zu
dem anderen Ende des Werkzeugs zu führen, wo die Nähmaterialsegmente
gespannt werden können, um
die Befestigung des Nähmaterialverankerungselements
festzuziehen und/oder seitliche Kräfte wie oben beschrieben auszugleichen.
Nachdem die Nähmaterialsegmente
ausreichend gespannt wurden, können
sie an dem Werkzeug befestigt werden.
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Mit
dem Werkzeug der vorliegenden Erfindung kann das Nähmaterial
dazu verwendet werden, das Nähmaterialverankerungselement
an dem Installations-Endstück
des Werkzeugs fest zu befestigen. Ferner wird das Nähmaterial
dazu verwendet, den seitlichen Kräften entgegenzuwirken, die
auf das Nähmaterialverankerungselement
und/oder auf das Installations-Endstück während des Einsetzens wirken
können.
Derartige seitliche Kräfte
sind insbesondere vorhanden, wenn ein Nähmaterialverankerungselement
zum Einschrauben, zum Beispiel mit Gewinde, verwendet wird. Da das
Nähmaterialverankerungselement
der vorliegenden Erfindung fest auf dem Werkzeug befestigt ist,
ist es einfach, das Nähmaterialverankerungselement
in einer orthopädischen
Operation in ein vorgebohrtes Loch im Knochen zu schrauben. Die
Führungseinrichtung
führt fest
die Nähmaterialsegmente
in der nicht-parallelen Konfiguration während des Einsetzens. Die vorliegende
Erfindung ist für
jeden nach dem Stand der Technik bekannten Typ von Nähmaterialverankerungselementen
geeignet, zum Beispiel ein Nähmaterialverankerungselement
zum Einschrauben mit Gewinde oder ein Nähmaterialverankerungselement zum
Hineindrücken
mit Widerhaken, wie nach dem Stand der Technik bekannt. Ferner ist
die vorliegende Erfindung sowohl zum Einsetzen von biostabilen Nähmaterialverankerungselementen,
zum Beispiel Nähmaterialverankerungselemente
aus Titan, als auch von bioabsorbierbaren Nähmaterialverankerungselementen
geeignet, zum Beispiel verstärkte polymere
bioabsorbierbare Nähmaterialverankerungselemente,
wie nach dem Stand der Technik bekannt.
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Die
vorliegende Erfindung wird offensichtlicher und deutlicher aus der
folgenden detaillierten Beschreibung von bevorzugten Ausführungsbeispielen
der Erfindung in Zusammenhang mit den begleitenden Zeichnungen,
von denen:
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1A eine perspektivische
Darstellung eines Nähmaterialverankerungselements
ist, das funktionsfähig
auf einem Installations-Endstück eines Einsetz-Werkzeugs
gemäß einem
Ausführungsbeispiel
der vorliegenden Erfindung funktionsfähig befestigt ist;
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1B eine perspektivische
Darstellung eines Teils eines Nähmaterialverankerungselements und
eines Teils eines Werkzeugs gemäß einem
Ausführungsbeispiel
der vorliegenden Erfindung ist;
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2A eine schematische Vorderansicht des
Nähmaterialverankerungselements
und des Einsetz-Werkzeugs von 1A ist;
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2B eine schematische Seitenansicht des
Nähmaterialverankerungselements
und des Einsetz-Werkzeugs von 1A ist;
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2C ein teilweiser Querschnitt
eines Teils des Einsetz-Werkzeugs von 1A ist;
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3A eine schematische Vorderansicht des
Einsetz-Werkzeugs und des Nähmaterialverankerungselements
von 1A ist, welche die
gesamte Länge
des Werkzeugs zeigt;
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3B eine schematische Seitenansicht des
Einsetz-Werkzeugs und des Nähmaterialverankerungselements
von 1A ist, welche die
gesamte Länge
des Werkzeugs zeigt; und
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4 eine perspektivische Darstellung
mit herausgeschnittenen Teilen eines Nähmaterialverankerungselements
ist, das funktionsfähig
auf einem Installations-Endstück
eines Werkzeugs gemäß einem weiteren
Ausführungsbeispiel
der vorliegenden Erfindung funktionsfähig befestigt ist.
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Es
wird auf die 1A, 1B, 2A, 2B und 2C Bezug genommen. 1A stellt schematisch ein Nähmaterialverankerungselement 2 und
Nähmaterial 7 dar,
die auf einem Einsetz-Werkzeug 1 mit einem Installations-Endstück 1a gemäß einem
Ausführungsbeispiel
der vorliegenden Erfindung funktionsfähig befestigt sind. 2A und 2B zeigen schematisch eine Vorder- und
eine Seitenansicht eines auf einem Installations-Endstück 1a des
Werkzeugs 1 befestigten Nähmaterialverankerungselements 2;
ein Nähmaterial 7 ist
in einem peripheren Einschnitt 8 eingebracht, der entlang
von zwei gegenüberliegenden
Seiten des Nähmaterialverankerungselements 2 führt, wie
unten beschrieben wird. Das Nähmaterialverankerungselement 2 weist
ein Einführ-Endstück 2a mit
einem Schaft 6 auf, an den eine mechanische Kraft, zum
Beispiel rotierende Kraft, zum Einführen des Nähmaterialverankerungselements
in einen Knochen angewendet wird. In dem Ausführungsbeispiel von 1A weist das Nähmaterialverankerungselement 2 ein
Gewinde 2b auf, um das Nähmaterialverankerungselement
in ein vorher gemachtes Loch, zum Beispiel ein vorgebohrtes Loch,
in dem Knochen einzuschrauben.
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2C zeigt einen Querschnitt
des Installations-Endstücks 1a des
Einsetz-Werkzeugs 1. Das Installations-Endstück 1a umfasst
eine Vertiefung 4 mit den inneren Wänden 4a und 4b,
in welche der Schaft 6 des Einführ-Endstücks 2a in Betrieb
greift. Die inneren Wänden 4a und 4b der
Vertiefung 4 sind vorzugsweise im Wesentlichen eben und
parallel. Die Dicke des Schafts 6 ist vorzugsweise im Wesentlichen
gleich zu dem Abstand d zwischen den inneren Wänden 4a und 4b,
um dadurch die Bewegungsfreiheit des Schafts 6 zu minimieren,
wenn er sich in der Vertiefung 4 befindet.
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1B zeigt schematisch das
Installations-Endstück 1a des
Werkzeugs 1 und das Einführ-Endstück 2a des Nähmaterials 2 in
einem auseinander genommenen Zustand. Gemäß einem Ausführungsbei spiel
der vorliegenden Erfindung ist die Vertiefung 4 mit einem
Vorsprung 3 ausgebildet, der an einer der inneren Wände 4a oder 4b angebracht sein
kann. Der Vorsprung 3 ist derart ausgebildet, dass er in
eine in dem Schaft 6 ausgebildete Aussparung 5 passt,
wenn sich der Schaft 6 in der Vertiefung 4 befindet.
Somit sind der Vorsprung 3 und die Aussparung 5 geeignet,
ein korrektes Positionieren des Nähmaterialverankerungselements 2 auf
dem Installations-Endstück 1a sicherzustellen.
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Gemäß einem
Ausführungsbeispiel
der vorliegenden Erfindung wird das Nähmaterialverankerungselement 2 durch
eine Rotation des Einsetz-Werkzeugs 1 in den Knochen getrieben.
Die Rotation des Einsetz-Werkzeugs 1 wird über die
Vertiefung 4 des Installations-Endstücks 1a an den Schaft 6 des
Einführ-Endstücks 2a übertragen.
Wenn das Nähmaterialverankerungselement 2 rotiert
wird, bewegt es sich in dem vorgebohrten Loch auf Grund des Gewindes 2b vorwärts, wie
in der Technik bekannt.
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Es
sollte für
Fachleute offensichtlich sein, dass die Einrichtung eines Vorsprungs 3 und
einer Aussparung 5 durch jede andere geeignete Einrichtung
ersetzt werden kann, um das Nähmaterialverankerungselement 2 sicher
auf dem Installations-Endstück 1a zu
befestigen. Ferner können
mehr als ein Vorsprung 3 und eine Aussparung 5 verwendet
werden oder der Vorsprung und die Aussparung können mit anderen Einrichtungen
zum Positionieren kombiniert werden.
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Es
sei ferner angemerkt, dass die Vertiefung 4 und der Schaft 6 durch
jede andere geeignete Einrichtung zum Übertragen der Rotation des
Werkzeugs 1 auf das Nähmaterialverankerungselement 2 ersetzt
werden können.
Für ein
optimales Einführen des
Nähmaterialverankerungselements
ist es jedoch im Allgemeinen vorzuziehen, dass die Vertiefung 4 und
der Schaft 6 komplementäre
Formen auf weisen. Zum Beispiel können
eine viereckige oder sechseckige Vertiefung und ein komplementärer Schaft
für die jeweilige
Vertiefung 4 und den Schaft 6 verwendet werden.
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Gemäß einem
Ausführungsbeispiel
der vorliegenden Erfindung weist das Nähmaterial 7 zwei Segmente 7a und 7b mit
freien Enden auf, die entlang dem Nähmaterialverankerungselement 2 und dem
Einsetz-Werkzeug 1, wie im Folgenden beschrieben, geführt werden,
nachdem das Nähmaterialverankerungselement 2 auf
dem Installations-Endstück 1a positioniert
ist. Gemäß diesem
Ausführungsbeispiel
der Erfindung werden die Nähmaterialsegmente 7a und 7b entlang
den zwei gegenüberliegenden
Seiten des peripheren Einschnitts 8 des Nähmaterialverankerungselements 2 geführt. Der Einschnitt 8 verhindert,
dass das Nähmaterial 7 über die
Oberfläche
des Nähmaterialverankerungselements 2 herausragt,
und schützt
das Nähmaterial 7 vor
einer Beschädigung
während
des Einsetzens des Nähmaterialverankerungselements 2 in
den Knochen.
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Gemäß einem
Ausführungsbeispiel
der vorliegenden Erfindung ist das Installations-Endstück 1a des
Einsetz-Werkzeugs 1 mit ersten und zweiten Nähmaterial-Führungsvorrichtungen 9a und 9b zum Führen und
Aufnehmen von Nähmaterial 7 ausgebildet,
wie unten beschrieben. Wie in 1A und 2 gezeigt, werden die Nähmaterialsegmente 7a und 7b entlang
zweier gegenüberliegender
Seiten der Führungsvorrichtung 9a für Nähmaterial
geführt,
dann in einem Bereich 9d zwischen den Führungsvorrichtungen 9a und 9b gekreuzt
und schließlich
entlang den gegenüberliegenden
Seiten der Führungsvorrichtung 9b für Nähmaterial
geführt.
Wie in 2 gezeigt, wird das
Nähmaterialsegment 7a an
den Punkten S1 und S3 aufgenommen und das Nähmaterialsegment 7b wird
an den Punkten S2 und S4 aufgenommen. Die Nähmaterialsegmente 7a und 7b erstre cken
sich vorzugsweise über
die Führungsvorrichtung 9b für Nähmaterial
hinaus und können
entlang der Einschnitte 8a und 8b, die jeweils
auf gegenüberliegenden
Seiten des Werkzeugs 1 ausgebildet sind, weiter geleitet
werden. Somit werden in diesem Ausführungsbeispiel der Erfindung
die Wege der Nähmaterialsegmente 7a und 7b umgekehrt,
nachdem die Nähmaterialsegmente
in dem Bereich 9d gekreuzt wurden. Es sei jedoch angemerkt,
dass auch andere Konfigurationen von Nähmaterialsegmenten 7a und 7b von
der vorliegenden Erfindung erfasst werden. Wenn zum Beispiel nur
die erste Führungsvorrichtung 9a für Nähmaterial
verwendet wird, werden die Nähmaterialsegmente 7a und 7b an
den Punkten S1 und S2 getrennt geführt, können aber unterhalb der Punkte
S1 und S2 entlang einem einzigen Kanal geführt werden.
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Wenn
die Nähmaterialsegmente 7a und 7b gespannt
werden, legt die Spannung in dem Nähmaterialsegment 7a an
Punkt S1 eine Kraft F1 in Richtung von Punkt S3 an, und die Spannung
in dem Nähmaterialsegment 7b legt
an Punkt S2 eine Kraft F2 in Richtung von Punkt S4 an. Die Kräfte F1 und
F2 sind nicht parallel und der Winkel zwischen diesen Kräften kann
kontrolliert werden, zum Beispiel, indem der Abstand zwischen den
Nähmaterial-Führungsvorrichtungen 9a und 9b und/oder
die Breite einer oder beider Führungsvorrichtungen
kontrolliert wird. Die Richtung der Kraft F1 hängt von den relativen Positionen
der Punkte S1 und S3 ab und die Richtung der Kraft F2 hängt von
den relativen Positionen der Punkte S2 und S4 ab.
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In
der Nähe
der Führungsvorrichtung 9a für Nähmaterial
weisen die Kräfte
F1 und F2 eine kombinierte Längskomponente
F4 und eine kombinierte seitliche Komponente F3 auf. Die Längskomponente F4
zieht das Nähmaterialverankerungselement 2 zu dem
Installations-Endstück 1a hin
und somit ist das Nähmaterialverankerungselement 2 fest
mit dem Werkzeug 1 verbunden. Da die Kräfte F1 und F2 ent gegengesetzte
seitliche Wirkung haben, kontrollieren die relativen Größen der
Kräfte
F1 und F2 die Richtung und Größe der seitlichen
Komponente F3. Somit kann die Kraft F3 benutzt werden, um unerwünschte seitliche
Kräfte
auszugleichen, die während
des Einsetzens von Nähmaterialverankerungselement 2 auf das
Installations-Endstück 1a wirken.
Ein derartiger Ausgleich ist in Vorrichtungen nach dem Stand der Technik
nicht möglich,
in denen die Nähmaterialsegmente
an dem Installations-Endstück
im Wesentlichen parallel geführt
werden und somit keine seitliche Wirkung aufweisen.
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In
einem Ausführungsbeispiel
der vorliegenden Erfindung werden die Nähmaterialsegmente 7a und 7b auf
eine vorbestimmte konstante Spannung vorgespannt. In diesem Ausführungsbeispiel
der Erfindung tritt ein Ausgleich für seitliche Kräfte automatisch
auf, wie im Folgenden beschrieben. Wenn das Nähmaterialverankerungselement 2 in
die Richtung des Nähmaterialsegments 7a geneigt
wird, wird die Spannung in dem Nähmaterialsegment 7b erhöht und die
Spannung in dem Nähmaterialsegment 7a wird
verringert und somit wird das Nähmaterialverankerungselement 2 in
seine ursprüngliche
Position zurückgebracht. Ähnlich,
wenn das Nähmaterialverankerungselement 2 in
die Richtung des Nähmaterialsegments 7b geneigt
wird, wird die Spannung in dem Nähmaterialsegment 7a erhöht und die
Spannung in dem Nähmaterialsegment 7b wird
verringert und wiederum wird das Nähmaterialverankerungselement 2 in
seine ursprüngliche
Position zurückgebracht.
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Somit
ist es ein Merkmal der vorliegenden Erfindung, dass eine Führungseinrichtung,
wie die Nähmaterial-Führungsvorrichtungen 9a und 9b,
an dem Installations-Endstück 1a in
der Nähe
des Nähmaterialverankerungselements 2 positioniert wird.
Um eine optimale Kontrolle der seitlichen Kräfte an dem Ort des Einsetzens
vorzusehen, sind die Auflagepunkte S1 und S2 vorzugsweise so nah
wie möglich am
Nähmaterialverankerungselement 2 positioniert.
In einigen Ausführungsbeispielen
der vorliegenden Erfindung ist der Abstand zwischen den Nähmaterial-Führungsvorrichtungen 9a und 9b und dem
Nähmaterialverankerungselement 2 kleiner
als die Länge
oder gleich der Länge
des Nähmaterialverankerungselements 2.
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Das
Nähmaterial 7 kann
bequem auf dem Installations-Endstück 1a befestigt werden,
indem die Segmente 7a und 7b gekreuzt und durch
eine Lücke 9c zwischen
den Nähmaterial-Führungsvorrichtungen 9a und 9b hin
zu dem Bereich 9d gedrückt
werden. Die Breite der Lücke 9c ist
vorzugsweise gleich oder nur etwas größer als die Dicke des Nähmaterials 7,
wodurch die Segmente 7a und 7b bequem in den Bereich 9d eingeführt und
bequem daraus entfernt werden, jedoch können die Nähmaterialsegmente 7a und 7b nicht
unbeabsichtigt aus dem Bereich 9d herausrutschen. Dies
erübrigt
die Notwendigkeit für
schwierige Techniken zum Einfädeln
von Nähmaterial,
die bei Einsetz-Werkzeugen nach dem Stand der Technik notwendig
sind. Somit ermöglicht die
Verwendung von Nähmaterial-Führungsvorrichtungen 9a und 9b und
der Lücke 9c ein
effizientes und bequemes Befestigen und Abnehmen des Nähmaterialverankerungselements 2 und
Nähmaterials 7 auf
und von dem Installations-Endstück 1a.
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Es
wird nun Bezug genommen auf die 3A und 3B, die jeweils schematisch
eine Vorderansicht und eine Seitenansicht des Einsetz-Werkzeugs 1 mit
dem darauf befestigten Nähmaterialverankerungselement 2 und
Nähmaterial 7 zeigen.
Wie in den 3A und 3B gezeigt wird, reichen
die entlang der Einschnitte 8a und 8b geführten Nähmaterialsegmente 7a und 7b über das
Installations-Endstück 1a hinaus,
um ein Teilstück 1b des
Einsetz-Werkzeugs zu handhaben, wo die Nähmaterialsegmente bequem an
dem Werkzeug 1 befestigt werden können, indem sie um ein Halterungselement 10 gewickelt werden.
Die Nähmaterialsegmente 7a und 7b werden
vorzugsweise gespannt, wenn sie um das Halterungselement 10 gewickelt
werden, bis sie von dem Halterungselement sicher gehalten werden. Somit
wird eine im Wesentlichen konstante Spannung der Nähmaterialsegmente 7a und 7b während des
Einsetzens aufrechterhalten, um sicherzustellen, dass das Nähmaterialverankerungselement 2 fest auf
dem Werkzeug befestigt ist. Es sei angemerkt, dass das Halterungselement 10 durch
jede andere geeignete Einrichtung zum Spannen und Aufnehmen der
Nähmaterialsegmente 7a und 7b ersetzt
werden kann. Zum Beispiel kann jedes der Nähmaterialsegmente 7a und 7b von
einer separaten Einrichtung zum Spannen/Aufnehmen aufgenommen werden,
so dass die Spannung in den Segmenten 7a und 7b getrennt
kontrolliert werden kann.
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Es
wird nun Bezug genommen auf 4,
die schematisch ein Nähmaterialverankerungselement 12 und
ein Nähmaterial 17 gemäß einem
weiteren Ausführungsbeispiel
der vorliegenden Erfindung darstellt, die funktionsfähig auf
einem Installations-Endstück 11a eines
Einsetz-Werkzeugs 11 befestigt sind. Das Nähmaterial 17 befindet
sich in einem peripheren Einschnitt 18, der entlang zweier
gegenüberliegender
Seiten des Nähmaterialverankerungselements 12 verläuft, wie
oben unter Bezugnahme auf das Nähmaterial 7 von 1A beschrieben wurde. Das
Nähmaterialverankerungselement 12 weist
ein Einführ-Endstück 12a auf
und umfasst eine Vielzahl von in der Technik bekannten Widerhaken
oder Schuppen 12b, die verhindern, dass sich das Nähmaterialverankerungselement
nach dem Einsetzen löst.
Somit ist das Nähmaterialverankerungselement 12 derart
ausgebildet, dass es durch Drücken
in ein vorgebohrtes Loch in einem Knochen eingesetzt wird. Demgemäß ist im
Gegensatz zu dem Ausführungsbeispiel
von 1A das Einsetz-Werkzeug 11 nicht
mit Mitteln vorgesehen, die eine Rotationskraft auf das Nähmaterialverankerungselement 12 übertragen.
In dem Ausführungsbeispiel
von 4 wird das Nähmaterialverankerungselement 12 durch
eine lineare Kraft, die von einer Fläche 14 des Installations-Endstücks 11a angelegt
wird, in den Knochen eingeführt.
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Gemäß einem
Ausführungsbeispiel
der vorliegenden Erfindung umfasst das Installations-Endstück 11a einen
Stab 13 zum Befestigen/Positionieren, der aus der Fläche 14 herausragt.
Der Stab 13 ist derart ausgebildet, dass er in eine Vertiefung 15, die
in dem Einführ-Endstück 12a des
Nähmaterialverankerungselements 12 ausgebildet
ist, fest eingepasst wird. Somit wird das Nähmaterialverankerungselement 12 auf
dem Installations-Endstück 11a befestigt,
indem einfach der Stab 13 in die Vertiefung 15 eingeführt wird,
wie in der Technik bekannt. Der feste Sitz zwischen dem Vorsprung 13 und
der Vertiefung 15 stellt ein korrektes Positionieren des Nähmaterialverankerungselements 12 auf
dem Installations-Endstück 11a sicher.
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Es
sollte für
Fachleute offensichtlich sein, dass die Anordnung aus Stab 13 und
Vertiefung 15 durch jede andere geeignete Anordnung zum
sicheren Positionieren des Nähmaterialverankerungselements 12 auf
dem Werkzeug 11 ersetzt werden kann.
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Außer wie
oben beschrieben, ist das Einsetz-Werkzeug 11 von 4 im Wesentlichen ähnlich zu
dem Einsetz-Werkzeug 1 von 1A,
wodurch ähnliche
Elemente des Werkzeugs 1 und des Werkzeugs 11 mit
denselben Bezugszeichen bezeichnet werden. Ferner wird das Nähmaterial 17 an dem
Einsetz-Werkzeug 11 unter Verwendung der Nähmaterial-Führungsvorrichtungen 9a und 9b im Wesentlichen
gleich befestigt wie oben unter Bezugnahme auf das Einsetz-Werkzeug 1 von 1A beschrieben.
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Es
sei angemerkt, dass die vorliegende Erfindung nicht auf die oben
beschriebenen Nähmaterialverankerungselemente
mit Gewinde oder Widerhaken oder Schuppen begrenzt ist und in Verbindung mit
jedem anderen Typ von Nähmaterialverankerungselement
verwendet werden kann. Ferner kann die vorliegende Erfindung angewendet
werden sowohl auf biostabile Nähmaterialverankerungselemente,
zum Beispiel Nähmaterialverankerungselemente
aus Titan, als auch auf bioabsorbierbare Nähmaterialverankerungselemente,
zum Beispiel verstärkte
polymere bioabsorbierbare Nähmaterialverankerungselemente,
wie sie in der Technik bekannt sind.
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Es
sollte für
Fachleute offensichtlich sein, dass die vorliegende Erfindung nicht
auf die bisher beschriebenen besonderen Ausführungsbeispiele begrenzt ist,
sondern dass der Schutzumfang der vorliegenden Erfindung stattdessen
nur von den folgenden Ansprüchen
definiert wird.