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Es wird die Priorität der U.S.-Anmeldung
Nr. 08/990,851, eingereicht am 15. Dezember 1997 von Changwon Kang,
Young-Soo Kwon, Young Tae Kim, Hubert Köster, Daniel Little, Maryanne
O'Donnell, Guobing
Xiang, Charles Cantor und David Lough mit dem Titel "MASSENSPEKTROMISCHE
VERFAHREN ZUM SEQUENZIEREN VON NUKLEINSÄUREN" in Anspruch genommen.
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Der Gegenstand dieser Anmeldung betrifft
die folgenden mitanhängigen
Anmeldungen, internationalen Anmeldungen und Patente: U.S. Patente
Nr. 5,605,798, 5,622,824 und 5,547,835, 5,691,141, Internationale
PCT-Anmeldungen Nr. WO 98/20019, WO 98/20166 und WO 97/42348.
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HINTERGRUND DER ERFINDUNG
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Nukleinsäuresequenzierungsverfahren
sind wichtige und wirkungsvolle Werkzeuge in dem Repertoire des
Molekularbiologen an Techniken zum Bewerten und Verstehen von Genexpression
und -regulierung. Verfahren zum Sequenzieren von DNA-Molekülen umfassen
das Sequenzieren durch chemischen Abbau (Maxam et al. (1977) Proc.
Natl. Acad. Sci. USA 74: 560, siehe auch Ambrose et al. (1987) Methods
Enz. 152: 522) und Kettenterminierungssequenzieren (Sanger et al.
(1977) Proc. Natl. Acad. Sci. USA 74: 5463). Das Maxam-Gilbert-Sequenzierungsverfahren
ist ein Abbauverfahren, das auf der spezifischen Spaltung von DNA-Fragmenten
beruht. Ein DNA-Fragment, das an einem Ende radioaktiv markiert
ist, wird partiell in fünf separaten
chemischen Reaktionen gespalten. Jede Reaktion ist spezifisch für einen
Basentyp oder eine Base, so daß fünf Populationen
markierter Fragmente verschiedener Längen erzeugt werden. Die Populationen
von Fragmenten werden durch Polyacrylamidgelelektrophorese (PAGE)
aufgelöst.
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Das Kettenterminierungs- oder Sanger-Verfahren
beruht auf DNA-Synthese. Einzelsträngige DNA wird als Templat
verwendet, und markierte Primer werden verwendet, um die Bildung
von Komplementärsträngen zu
initiieren. Die Synthesereaktion wird in Gegenwart der vier Deoxynukleotide
(dNTPs), dATP, dTTP, dCTP und dGTP und einem der vier Dideoxynukleotide
(ddNTPs), ddATP, ddTTP, ddCTP und ddGTP durchgeführt. Die Komplementärstränge werden
vorzeitig entlang der Kette durch Zugabe von Dideoxynukleotiden zu
den wachsenden Ketten terminiert. Indem mit vier Reaktionsgemischen
begonnen wird, von denen jedes eins der vier ddNTPs enthält, werden
Sätze von
Strängen,
die in A, C, G und T enden, erzeugt. Jedes Reaktionsgemisch wird
in einer Bahn eines Polyacrylamidgels einer Elektrophorese unterzogen,
welches die Fragmente auftrennt, die sich durch eine einzige Base
in ihrer Länge
unterscheiden.
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Diese Verfahren sind primär geeignet
zum Sequenzieren einzelsträngiger
DNA, die durch Denaturieren der DNA und Auftrennen der Einzelstränge oder
durch andere Verfahren, wie etwa Klonieren in einzelsträngige Phagenvektoren
hergestellt wird. Diese Sequenzierungsverfahren beruhen auf Reaktionen,
die eine Reihe von Fragmenten erzeugen, die sich um eine einzige
Base in ihrer Länge
unterscheiden und an einer identifizierbaren Base enden. Die Fragmente
werden unter Verwendung von PAGE nach Größe aufgetrennt und unter Verwendung
eines Markers wie etwa eines Radioisotops nachgewiesen. Da die Auflösung der
Banden auf einem Elektrophorese-Gel exponentiell mit der ansteigenden
Länge der
DNA-Fragmente abnimmt, erlauben diese Verfahren eine Sequenzierung
von DNA-Fragmenten von nur bis zu 300 bis 400 Nukleotiden.
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Die Ziel-DNA kann auch unter Verwendung
der Polymerasekettenreaktion (PCR) (siehe z. B. Mullis et al. (1986)
Cold Spring Harbor Symp. Quant. Biol. 51: 263; U.S. Patent Nr. 4,683,202
von Mullis et al.) amplifiziert werden, was zu einer amplifizierten
Konzentration der Duplex-Ziel-DNA führt. Eine Reihe von Verfahren sind
verwendet worden, um einzelsträngige
Template direkt aus der PCR zu erzeugen, um sie anschließend zu
sequenzieren. Beispielsweise kann ein radioaktiv markierter Primer,
der nur für
einen Strang spezifisch ist, verwendet werden. Alternativ kann eine
PCR unter solchen Bedingungen durchgeführt werden, daß ein Primer in
einer limitierenden Konzentration vorhanden ist. Nachdem der Primer,
der in einer limitierenden Konzentration vorhanden ist, verbraucht
ist, wird der zweite Strang mit linearer Geschwindigkeit durch aufeinanderfolgende
Zyklen amplifiziert (Gyllenstein et al. (1988) Proc. Natl. Acad.
Sci. 85: 7652; Mihilovic et al. (1989) BioTechnigues 7: 14).
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Es sind mehrere Sequenzierungsstrategien
in Anwendung. Die ausgewählte
Strategie hängt
von dem Zweck ab, für
den die DNA sequenziert wird und von der Menge an Information, die
vor dem Sequenzieren über
die DNA erhältlich
ist. Wenn beispielsweise die Ziel-DNA sequenziert wird, um zu bestätigen, daß eine bestimmte
Mutation in die DNA eingeführt
wurde, kann es lediglich notwendig sein, eine kleine Region der
DNA zu sequenzieren. Wenn das DNA-Fragment ein unbekanntes Gen oder
ein Teil eines Gens ist, für
den eine Sequenz genau bestimmt werden muß, dann kann es notwendig sein,
das gesamte Fragment zu sequenzieren. Da die Größen der Fragmente, die sequenziert
werden können,
auf etwa 400 Basen beschränkt
sind, müssen
DNA-Fragmente, die länger
sind, gespalten werden. Die Spaltung kann per Zufall erfolgen, und
wird gefolgt von Subklonieren der Segmente der Ziel-DNA. Die subklonierten
Fragmente, die überlappende
Fragmente umfassen, werden dann sequenziert und unter Verwendung
eines Computerprogramms sortiert (siehe z. B. Staden (1986) Nucl.
Acids Res. 14: 217). Die DNA kann auch systematisch subkloniert
werden, indem überlappende
oder genestete Mutanten erzeugt und sequenziert werden oder mit
Hilfe von anderen geordneten Ansätzen.
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Die Sanger-Kettenterminierungsmethode
und andere Sequenzierungsverfahren beruhen auf der Verwendung eines
einzelsträngigen
Templats durch Klonieren der Ziel-DNA in einzelsträngige Phagenvektoren. Die
Verwendung von Plasmiden als Vektoren für die Ziel-DNA ist jedoch gegenüber der
Verwendung von Phagen-DNA aus Gründen,
die die Vielfältigkeit
der erhältlichen
Plasmide, die Einfachheit, mit der Plasmide manipuliert werden und
die größere Stabilität der insertierten
DNA in Plasmide im Vergleich mit Phagenvektoren umfassen, bevorzugt.
Daher wurden eher Verfahren zum Sequenzieren entwickelt, in denen
die Ziel-DNA in Plasmid-DNA kloniert wird, anstatt in eine einzelsträngige Phagen-DNA
(siehe z. B. Wallace et al. (1981) Gene 16: 21–26; Guo et al. (1982), Nucl.
Acids. Res. 10: 2065–2084;
Vieira et al. (1982) Gene 19: 259–268).
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Diese Verfahren sind dazu geeignet,
nur einen einzigen Strang der Ziel-DNA gleichzeitig zu sequenzieren
(siehe z. B. Chen et al. (1985) DNA 4: 165–170; Hattori et al. (1986)
Anal. Biochem. 152: 232–238;
Mierendorf et al. (1987) Methods Enzymol. 152: 556; Mehra et al.
(1986) Proc. Natl. Acad. Sci. USA 83: 7013–7017). Die Verwendung doppelsträngiger DNA
vermeidet das Subklonieren oder Isolieren einzelsträngiger DNA-Fragmente,
die für
die Dideoxy-Kettenterminierungssequenzierungsreaktionen
verwendet werden. Die Verwendung von doppelsträngiger DNA war jedoch beschränkt aufgrund
der schlechten Templatqualität von
denaturierter Duplex-DNA. Aus diesem Grund hatten diese Verfahren
nicht den Grad der Genauigkeit der gelieferten Sequenzdaten ergeben,
die in Verfahren erhalten werden, in denen die DNA in einen einzelsträngigen Vektor
kloniert wird.
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Vor kurzem wurden die mit der Templatqualität zusammenhängenden
Probleme durch die Entwicklung von Verfahren gelöst, welche Plasmide verwenden,
die neben den Komplementärsträngen der
insertierten DNA Stellen umfassen, an die strangspezifische Primer
effizient hybridisiert werden können.
Durch diese Verfahren kann jeder der Einzelstränge doppelsträngiger DNA
direkt aus Plasmid-DNA und ohne vorheriges Subklonieren in Phagenvektoren
sequenziert werden (siehe z. B. Chen et al. (1985) DNA 4: 165–170 und
Chi et al. (1988) Nucl. Acids Res. 16: 10382). Ein strangspezifischer
synthetischer Primer wird an kovalent geschlossene zirkuläre DNA geheftet,
die durch Wärme
oder alkalische Bedingungen denaturiert wurde, bevor mit den Dideoxysequenzierungsreaktionen
fortgefahren wird. Alternativ kann der Primer an eine offene zirkuläre doppelsträngige Plasmid-DNA
als Templat geheftet werden, die mit Alkali denaturiert wurde (siehe
Hattori et al. (1986) Anal. Biochem. 152: 232– 238). Die doppelsträngige DNA
wird mit Alkali oder Wärme
vor dem Sequenzieren nach der Sanger-Methode, die bei 37°C oder höher durchgeführt wird,
denaturiert. Die Verwendung von verschiedenen "Vorwärts"- und "Rückwärts"-Primern, die jeweils zu den neben der
EcoRI-Stelle in λgt11
liegenden lacZ-Sequenzen komplementär sind, um jeden Strang einer
DNA, die in λgt11
kloniert wurde, separat zu sequenzieren, wurde ebenfalls bereits
beschrieben (siehe Mehra et al. (1986) Proc. Natl. Acad. Sci. USA 83:
7013–7017).
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Plasmide mit gegensätzlich orientierten
Promotor-Regionen, die in Verfahren verwendet werden, die eine Transkription
beinhalten, werden ebenfalls als Vehikel für zu sequenzierenden Ziel-DNA
verwendet. Jede Promotor-Region dient als bestimmte spezifische
Primerstartstelle zum Sequenzieren der insertierten DNA. Solche
Plasmide sind gewerblich erhältlich.
Beispielsweise enthält
das Zwillings-Promotorplasmid pGEMTM die Promotoren
für die
SP6 und T2-RNA-Polymerasen von Bakteriophagen in gegensätzlichen
Orientierungen (Mierendorf et al. (1987) Meth. Enzymol. 152: 556– 562),
welche Transkripte zum Sequenzieren generieren können.
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Die meisten Verfahren zum Sequenzieren
von Nukleinsäuren
erfordern die Verwendung einer Polyacrylamidgelelektrophorese (d.
h. PAGE), die zu Sequenzierungsartefakten führen kann oder nachweisbare
Marker, wie etwa Radioisotope, Enzyme oder Fluoreszenz- oder Chemilumineszenz-Gruppen
erfordert. Verfahren zum Sequenzieren von DNA unter Verwendung eines
massenspektrometrischen Nachweises werden ebenfalls angewandt (siehe
U.S. Patent Nr. 5,547,835). Diese Verfahren beruhen hauptsächlich auf
dem Sequenzieren von DNA.
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Bei der Anwendung von Sequenzierungsverfahrenstechniken
wird irgendwann die gesamte Sequenz des menschlichen Genoms bestimmt
werden. Die Kenntnis der gesamten Sequenz der menschlichen Genom-DNA
wird dazu beitragen, menschliche Krankheiten zu verstehen, zu diagnostizieren,
zu verhindern und zu behandeln. Um in der Lage zu sein, die Sequenzbestimmung
der etwa 3 Milliarden Basenpaaren des menschlichen Genoms in einem
angemessenen Zeitraum und auf wirtschaftliche Art und Weise in Angriff
nehmen zu können,
sind schnelle, verläßliche,
sensitive und kostengünstige
Verfahren erforderlich.
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WO 97/37041 offenbart ein Verfahren
zum Bestimmen der Sequenz einer Nukleinsäure, umfassend die Schritte:
a) Erzeugen von mindestens zwei basenspezifisch terminierten Nukleinsäurefragmenten,
die modifizierte Purinnukleotide enthalten, die relativ resistent
gegen Fragmentierung während
einer Massenspektrometrie sind; b) Bestimmen des Molekulargewichtswerts
jedes basenspezifisch terminierten Fragments durch Massenspektrometrie,
wobei die Molekulargewichtswerte von mindestens zwei basenspezifisch
terminierten Fragmenten gleichzeitig bestimmt werden; und c) Bestimmen
der Sequenz der Nukleinsäure
durch Alignment der basenspezifisch terminierten Nukleinsäurefragmente
gemäß dem Molekulargewicht.
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WO 96/05325 beschreibt Verfahren
zur Amplifikation von Nukleinsäuresequenzen.
Insbesondere betrifft dieses Dokument die Amplifizierung von mindestens
einer Nukleinsäuresequenz
durch Hybridisieren in Lösung
mindestens einer Zielsequenz mit einem Polynukleotidkonstrukt, umfassend
mindestens eine einzelsträngige
Domäne
(A), die mit einer komplementären
Nukleotidsequenz der Zielsequenz korrespondiert, und eine doppelsträngige Domäne (B, B') die einen Promotor
bildet, (2) Trennen der Nukleinsäuren;
(3) Verdauen unter Verwendung einer Nuklease, die für einzelsträngige Nukleinsäuren von
Polynukleotidkonstrukten spezifisch ist, nämlich für diejenigen, die keine Hybride
mit der Zielsequenz gebildet haben, und (4) Transkribieren der in
Schritt (1) hybridisierten Zielsequenz in einer Lösung und
in Gegenwart einer DNA-abhängigen
RNA-Polymerase, um mehrere RNA-Kopien der Zielsequenz zu bilden.
Die amplifizierte Sequenz kann nachgewiesen oder quantifiziert werden.
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Es ist daher hierin eine Aufgabe,
zusätzliche
Verfahren für
die Sequenzierung bereitzustellen. Insbesondere ist es hierbei eine
Aufgabe, massenspektrometrische Verfahren zum Sequenzieren von Nukleinsäuren unter
Verwendung von RNA-Polymerase
bereitzustellen. Es ist eine weitere Aufgabe hierin, Verfahren zum Sequenzieren
von Nukleinsäuren
in einem Array-Format unter Verwendung von RNA-Polymerase bereitzustellen, wobei Nukleinsäuresonden
auf Trägern
mit hohen Dichten immobilisiert werden, um den massenspektrometrischen
Nachweis zu vereinfachen. Es ist auch eine Aufgabe hierin, Verfahren
zum Identifizieren von Transkriptions-Terminator-Sequenzen unter Verwendung
von massenspektrometrischen Verfahren bereitzustellen.
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ZUSAMMENFASSUNG DER ERFINDUNG
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Es werden Verfahren zum Sequenzieren
von Nukleinsäuren,
insbesondere DNA, unter Verwendung von RNA-Transkripten bereitgestellt.
Insbesondere werden Verfahren zum Sequenzieren von Nukleinsäuren unter
Verwendung von RNA-Polymerasen, einschließlich DNA-abhängigen und
RNA-abhängigen
RNA-Polymerasen bereitgestellt. Die RNA-Transkripte werden durch
Massenspektrometrie analysiert.
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Bei der Durchführung dieser Verfahren wird
ein DNA-Molekül,
das einen Promotor und eine Zielnukleinsäuresequenz enthält, die
operativ mit dem Promotor verknüpft
ist, mit einer RNA-Polymerase transkribiert, welche den Promotor
erkennt, unter Bedingungen, die einen genesteten Satz von RNA-Transkripten
erzeugen, der das Ziel umfaßt.
Das Molekulargewicht der Transkripte wird durch Massenspektrometrie
bestimmt, um dadurch die Nukleinsäuresequenz der Zielsequenz
zu bestimmen. Das DNA-Molekül,
welches den Promotor und das Ziel enthält, wird vorzugsweise immobilisiert.
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Die Verfahren verwenden ein doppelsträngiges Promotor-enthaltendes
Fragment mit einer einzelsträngigen
Region an einem Ende, welches ein Molekül einfängt, das die Ziel-DNA enthält, wobei
die Ziel-DNA vorzugsweise einzelsträngig ist.
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In bevorzugten Ausführungsformen
wird die Promotor-enthaltende Nukleinsäure kovalent über das 3'-Ende des nicht codierenden
(Antisense) Stranges oder das 5'-Ende des codierenden
Stranges an einen festen Träger
gekoppelt. Die Kopplung kann durch jedwedes dem Fachmann bekannte
Verfahren durchgeführt werden
wie etwa über
eine Thiol-Bindung. Beispielsweise wird eine 5'- oder 3'-thiolierte DNA hergestellt und an einen
mit Aminosilan behandelten festen Träger gebunden. Die Bindung kann
direkt oder über
eine Linkergruppe erfolgen. Die resultierenden immobilisierten Moleküle werden
vorzugsweise in einem Array-Format angeordnet.
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Ein doppelsträngiges Nukleinsäuremolekül, das für eine Promotorsequenz
codiert, kann aus jeder Quelle, wie etwa Bakterien, Viren, Bakteriophagen,
Pflanzen und eukaryontischen Organismen erhalten werden, oder mit
synthetischen Verfahren zusammengesetzt werden. Es wird so manipuliert,
daß das
resultierende Fragment eine einzelsträngige Region mit mindestens
5 Nukleotiden am 3'-Ende
des codierenden (sense) Stranges enthält. Diese einzelsträngige Region
ist so gestaltet, daß sie
zu einer Region der zu sequenzierenden Nukleinsäure oder einer gemeinsamen überlappenden
Sequenz, wie etwa einer Restriktionsendonukleasenstelle komplementär ist.
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Die Zielnukleinsäure, welche die Region der
zu sequenzierenden Nukleinsäure
umfaßt,
ist einzelsträngig
oder doppelsträngig,
enthält
aber ein einzelsträngiges
3'-Ende, und wird mit
den komplementären
Sequenzen der Promotor-enthaltenden DNA hybridisiert. Die Hybridisierung
wird entweder vor oder nach der Immobilisierung durchgeführt. Die
Hybridisierung der zwei Nukleinsäuremoleküle führt einen
oder mehrere Brüche ("nicks") in das Hybrid ein,
an den Stellen der angrenzenden Nukleinsäuremoleküle. In bestimmten Ausführungsformen
werden die Brüche
im codierenden oder nicht-codierenden Strang, vorzugsweise im codierenden Strang,
durch die Zugabe einer geeigneten Nukleinsäureligase vor dem Beginn der
Transkription ligiert.
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Die Verfahren verwenden vorzugsweise
eine geeignete Strategie zur Erzeugung von genesteten RNA-Transkripten.
Die bevorzugten Verfahren beruhen auf einer modifizierten Sanger-Sequenzierungsstrategie,
in der eine RNA-Polymerase verwendet wird, um einen Satz genesteter
RNA-Transkripte zu erzeugen, die durch basenspezifische Kettenterminierung
erhalten werden. Diese werden durch Massenspektrometrie analysiert.
Eine modifizierte Gilbert-Maxam-Strategie kommt ebenfalls in Frage.
In diesem Verfahren werden die Transkripte mit basenspezifischen
RNasen geschnitten, um basenspezifisch terminierte Fragmente zu
erzeugen, und die Molekulargewichte werden anschließend durch
Massenspektrometrie bestimmt.
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Die Transkription wird von dem Promotor
aus durch Zugabe einer geeigneten RNA-Polymerase in Gegenwart von Ribonukleosid-Triphosphaten
und einem ausgewählten
basenspezifischen Ketten-terminierenden 3'-Deoxyribonukleosid-Triphosphat initiiert.
In bevorzugten Ausführungsformen
enthält
das Transkriptionsgemisch auch modifizierte Ribonukleosid-Triphosphate
und Ribonukleotidanaloga, welche die Sekundärstruktur der resultierenden
RNA-Transkripte reduzieren und/oder die Verläßlichkeit der Terminierung
und den Turnover des RNA-Polymeraseenzyms erhöhen, wobei die Menge an RNA-Transkripten,
die für
die Analyse zur Verfügung
stehen, erhöht
wird. Diese Analoga umfassen, sind jedoch nicht beschränkt auf
Inosin-5'-triphosphat
(ITP), welches die Sekundärstruktur
reduziert, 4-Thio-uridin-5'-triphosphat (UTP)
und 5-Brom-UTP oder 5'-Jod-CTP,
welche die Verläßlichkeit
der Terminierung und den Turnover des RNA-Polymeraseenzyms erhöhen, wobei
die Menge an RNA-Transkripten, die für die Analyse zur Verfügung stehen,
erhöht
wird. Die resultierenden RNA-Transkripte werden durch Massenspektrometrie
analysiert.
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In anderen Ausführungsformen enthält die Probe
weiterhin ein Matrixmaterial für
die Massenspektrometrie für
die Analyse durch Matrix-unterstützte
Laser-Desorptions/Ionisierungs-Massenspektrometrie
(MALDI), und verwendet vorzugsweise weiterhin Time-of-Flight (TOF)-Analyse.
Die Sequenz der Nukleinsäure
wird durch Alignment der beobachteten Massen der Ketten-terminierten
RNA-Transkripte erhalten, die aus den Sequenzierungsreaktionen,
die jeweils die vier Ketten terminierenden Basen enthalten, erhalten
wurden.
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Die hierin bereitgestellten Sequenzierungsverfahren
können
für diagnostische
Anwendungen verwendet werden. Diagnostische Anwendung umfassen Verfahren
zur Bestimmung des Vorhandenseins von genetischen Veränderungen
in einer bekannten Zielnukleinsäure.
Beispielsweise wird eine Region der Zielnukleinsäure amplifiziert, und der dem
nicht codierenden Strang entsprechende Nukleinsäurestrang wird isoliert. Die den
Promotor enthaltende Nukleinsäuresonde
kann aus einer natürlichen
Quelle isoliert werden oder synthetisch durch Hybridisieren von
zwei komplementären
Oligonukleotiden zusammengesetzt werden, um eine Promotorsequenz
zu bilden. Am 3'-Ende
des codierenden Stranges wird durch rekombinante Verfahren eine
einzelsträngige
Region von mindestens 5 Nukleotiden eingeführt, die komplementär ist zu
einer Region der zu sequenzierenden Nukleinsäure oder zu einer gemeinsamen
Sequenz. In bevorzugten Ausführungsformen wird
die einen Promotor enthaltende Nukleinsäure kovalent über das
3'-Ende des nicht
codierenden Stranges oder das 5'-Ende des codierenden
Stranges kovalent an einen festen Träger gekoppelt, und stärker bevorzugt wird
die 5'- oder 3'-thiolierte DNA in
hoher Dichte an einen mit Aminosilan behandelten festen Träger gebunden.
Die Bindung kann in Gegenwart oder Abwesenheit einer Linkergruppe
durchgeführt
werden und wird vorzugsweise in einem Array-Format angeordnet.
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Ein einzelsträngiger 3'-Überhang
der zu sequenzierenden Nukleinsäure
in einzelsträngiger
oder doppelsträngiger
Form wird mit den komplementären
Sequenzen des nicht codierenden Stranges hybridisiert, und in einigen
Ausführungsformen
wird der Bruch oder die Brüche
zwischen einem oder mehreren Nukleinsäuresträngen vor der Transkription
ligiert. Die Transkription wird unter Verwendung der geeigneten
RNA-Polymerase in Gegenwart von Ribonukleosid-Triphosphaten und
einem ausgewählten
basenspezifischen Ketten-terminierenden 3'-Deoxyribonukleosid-Triphosphat durchgeführt. In bevorzugten Ausführungsformen
kann das Transkriptionsgemisch auch Inosin-5'-triphosphat und/oder ein oder mehrere
modifizierte Ribonukleosid-Triphosphate enthalten, um die Analyse
der RNA-Transkripte
zu vereinfachen. Die RNA-Transkripte werden mit Hilfe von Massenspektrometrie,
vorzugsweise unter Verwendung von MALDI-TOF analysiert.
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Wenn sie in Array-Formaten verwendet
werden, kann eine Reihe von Promotorenthaltenden Nukleinsäuresonden
konstruiert werden und in einem Array so gebunden werden, daß die Zielnukleinsäure entlang der
gesamten Sequenz permutiert wird, beispielsweise die codierende
Sequenz eines Gens, was die Bestimmung der Nukleinsäuresequenz
des gesamten Gens während
einer einzigen Reaktionssequenz erlaubt.
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Verfahren zum Identifizieren von
Transkriptions-Terminator- und Attenuator-Sequenzen sind ebenfalls bereitgestellt.
Durch die Modifizierung der Transkriptionsbedingungen, um Transkripte
mit voller Länge
zu erzeugen, können
Transkriptions-Terminator-Sequenzen, wie etwa rho-abhängige und
rho-unabhängige
Terminator-Sequenzen unter Verwendung von massenspektrometrischen
Verfahren identifiziert werden. Bei der Durchführung dieser Verfahren wird
eine einzelsträngige
Region des 3'-Endes
der zu sequenzierenden Zielnukleinsäure mit einer komplementären Sequenz
am 3'-Ende des codierenden
Stranges einer Promotor enthaltenden Nukleinsäuresonde hybridisiert. In bevorzugten
Ausführungsformen
wird die Promotor enthaltende Nukleinsäure über das 5'-Ende des nicht codierenden Stranges
oder das 3'-Ende
des codierenden Stranges an einen festen Träger kovalent gebunden, und,
stärker
bevorzugt, wird eine 5'-
oder 3'-thiolierte
DNA in hoher Dichte an einen mit Aminosilan behandelten festen Träger gebunden.
Die Bindung kann in Gegenwart oder Abwesenheit einer Linkergruppe
durchgeführt
werden und wird vorzugsweise in einem Array-Format angeordnet.
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Die Transkription wird in Gegenwart
oder Abwesenheit eines modifizierten RNA-Triphosphat-Analogons initiiert, das
die Effizienz der RNA-Polymerase-Terminierung bei einer derartigen
Terminatorsequenz erhöht,
wie etwa 4-Thio-UTP, 5-Brom-UTP oder 5'-Jod-CTP. In bestimmten Ausführungsformen
können
die Brüche
in einem oder mehreren Strängen
durch Zugabe einer geeigneten Nukleinsäureligase vor dem Initiieren der
Transkription ligiert werden (d. h. durch Zugabe einer DNA- oder
RNA-Ligase). Die
Masse der terminierten RNA-Transkripte wird durch Massenspektrometrie
bestimmt. Die beobachtete Masse ist indikativ für den Ort des Terminator-abhängigen Anhaltens
der Transkription, und durch Vergleich des Alignments der Sequenz,
die der Stelle der Transkriptions-Terminierung direkt vorangeht
von bestimmten genomischen Stellen, können Terminator- und Attenuator-Sequenzen
für verschiedene
RNA-Polymerasen
identifiziert werden.
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BESCHREIBUNG DER ZEICHNUNGEN
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1 zeigt
ein System für
die Herstellung von Arrays von Probenmaterial für die Analyse.
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2 zeigt
eine Nadelanordnung, die für
die Verwendung mit dem in 1 dargestellten
System zur Implementierung eines parallelen Verfahrens zum Verteilen
von Material auf einer Oberfläche
eines Substrats geeignet ist.
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3 zeigt
den unteren Teil der in 2 gezeigten
Anordnung.
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4 zeigt
eine alternative Ansicht des unteren Teils der in 2 dargestellten Nadelanordnung.
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5A bis 5D zeigen ein Verfahren zur
Herstellung eines Arrays mit Probenmaterial.
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6A bis 6B zeigen eine alternative
Anordnung zum Ausgeben von Material auf die Oberfläche eines Substrats.
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7 ist
eine schematische Darstellung der kovalenten Bindung eines Oligodeoxynukleotids
auf einer Siliciumdioxidoberfläche
wie hierin beschrieben. Insbesondere wurde das Siliciumdioxid mit
3-Aminopropyltriethoxysilan reagiert, um eine gleichmäßige Schicht
primärer
Aminogruppen auf der Oberfläche
zu erzeugen. Ein heterobifunktionelles quervernetzendes Mittel wurde
anschließend
mit dem primären
Amin reagiert, um eine Jodacetamidgruppe einzubringen. Ein 3'- oder 5'-Disulfid enthaltendes Oligodeoxynukleotid
(als 5' gezeigt)
wurde mit Tris-(2-carboxyethyl)phosphin
(TCEP) behandelt, um das Disulfid zu einem freien Thiol zu reduzieren,
welches anschließend
an die Jodacetamidoberfläche
gekoppelt wurde.
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8 ist
ein Schaubild, welches die Konjugierung von Oligodeoxynukleotidsonden
auf einer Siliciumoberfläche
als Funktion der in der Disulfidreduktion verwendeten TCEP-Konzentration
darstellt.
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9 ist
ein Matrix-assistiertes Laser-Desorptions/Ionisations-time-of-flight-Massenspektrum (MALDI-TOF)
eines Siliciumwafers mit der Oligodeoxynukleotidsequenz, die als "TCUC" bezeichnet wird (5'-GAATTCGAGCTCGGTACCCGG-3'; SEQ ID NO: 1),
die im Wesentlichen wie in 7 beschrieben
kovalent gebunden ist, und der als "MJM6" bezeichneten
Oligodeoxynukleotidsequenz (5'-CCGGGTACCGAGCTCGAATTC-3'; SEQ ID NO: 2) die
damit hybridisiert ist.
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10 zeigt
eine Ausführungsform
eines Substrats mit darin eingeätzten
Vertiefungen, die zum Aufnehmen von Analysematerial geeignet sind.
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11 zeigt
ein Beispiel von aus einem linearen Time-of-Flight-Massenspektrometer-Instrument
erhaltenen Spektren, die für
die Materialzusammensetzung des Probenmaterials auf der Oberfläche des
in 10 dargestellten
Substrats repräsentativ
sind.
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12 zeigt
die für
das Probenmaterial mit den in 11 identifizierten
Spektren bestimmten Molekulargewichte.
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13 ist
ein schematischer 4 × 4
(16-Stellen) DNA-Arrays auf der Oberfläche eines Siliciumwafers mit
den Thiol-enthaltenden Oligonukleotidenmolekülen, die als "Oligomer 1" (5'-CTGGATGCGTCGGATCATCTTTTTT-(S)-3'; SEQ ID NO: 5), "Oligomer 2" (5'-(S)-CCTCTTGGGAACTGTGTAGTATT-3'; SEQ ID NO: 6) und "Oligomer 3" (SEQ ID NO: 1; ein
freies Thiolderivat "TCUC" Oligonukleotid von
BEISPIEL 1) bezeichnet werden, die kovalent an die 16-Stellen der
Oberfläche
des Siliciumwafers im Wesentlichen wie in BEISPIEL 2 beschrieben,
gekoppelt sind.
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14 ist
eine schematische Darstellung der Hybridisierung von spezifischen
Oligonukleotiden an jeweils die 16 Stellen des DNA-Hybridisierungsarrays
von 13 mit dem Oligomer
1 komplementären
Oligonukleotid (5'-GATGATCCGACGCATCAGAATGT-3'; SEQ ID NO: 7),
das an Oligomer 1 gebunden ist, dem Oligomer 2 komplementären Oligonukleotid
(5'-AATACTACACAG-3'; SEQ ID NO: 8) das
an Oligomer 2 gebunden ist, und dem Oligomer 3 komplementären Oligonukleotid
(5'-CCGGGTACCGAGCTCGAATTC-3'; SEQ ID NO: 2),
das an Oligomer 3 gebunden ist.
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15 ist
ein repräsentatives
MALDI-TOF-Massenspektrum eines 4 × 4 (16-Stellen) DNA-Arrays auf einem Siliciumwafer,
das schematisch in 15 dargestellt
ist. Das Spektrum zeigt ein einziges hervortretendes Signal eines
experimentellen Masse-zu-Ladung-Verhältnisses in jeder Stelle, die
den spezifisch hybridisierten Oligonukleotiden entspricht. Die 2+
zeigt die Position eines doppelt geladenen Moleküls, das als Standard während der
MALDI-TOF-MS-Analyse verwendet wird. Das * bezeichnet Restmengen
von kontaminierendem Oligonukleotid, die auf der Oberfläche des
Chips nach dem Waschverfahren verblieben waren. Die relative Position
des *-Signals zeigt die ungefähre
Größe des kontaminierenden
Oligonukleotids.
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16 ist
ein repräsentatives
MALDI-TOF-Massenspektrum eines 8 × 8 (64-Stellen) DNA-Arrays. Das Spektrum zeigt
ein einziges hervortretendes Signal eines experimentellen Masse-zu-Ladung-Verhältnisses, entsprechend
den vorhergesagten spezifisch hybridisierten Oligonukleotiden. Das
* kennzeichnet Restmengen an kontaminierendem Oligonukleotid, die
auf der Oberfläche
des Wafers nach den Waschverfahren verblieben waren. Die relative
Position des *-Signals zeigt die ungefähre Größe des kontaminierenden Oligonukleotids.
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17 zeigt
die Nukleotidsequenz eines DNA-Moleküls (SEQ ID NO: 10), das durch
Hybridisieren eines 55-mer Oligonukleotids mit einem komplementären 25-mer
Oligonukleotid (SEQ ID NO: 11) und einem komplementären 30-mer
Oligonukleotid (SEQ ID NO: 12) zusammengesetzt wurde. Die resultierende
doppelsträngige
DNA codiert für
einen SP6-Promotor (nt 1–18
von SEQ ID NO: 10) und hat einen einzigen Bruch im codierenden Strang
des Moleküls
bei nt + 7 relativ zum Transkriptionsstart ausgehend vom SP6-Promotor.
Die Position des Bruchs und die Startstelle der Transkriptionsinitiation
vom SP6-Promotor aus sind dargestellt.
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DETAILLIERTE BESCHREIBUNG
UND BEVORZUGTE AUSFÜHRUNGSFORMEN
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Definitionen
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Soweit nicht anders definiert, haben
alle technischen und wissenschaftlichen Termini, die hierin verwendet
werden dieselbe Bedeutung wie sie im Allgemeinen von einem Fachmann
in dem Bereich verstanden werden, zu dem diese Erfindung gehört.
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Der Ausdruck "Nukleinsäure" wir hierin verwendet, bezieht sich
auf Oligonukleotide oder Polynukleotide, wie etwa Deoxyribonukleinsäure (DNA)
und Ribonukleinsäure
(RNA) sowie Analoga von entweder RNA oder DNA, die beispielsweise
aus Nukleotidanaloga hergestellt sind, von denen alle entweder in
einzelsträngiger
oder doppelsträngiger
Form vorliegen können,
sowie auf Proteinnukleinsäure
(PNA). Nukleinsäuremoleküle können synthetisch
sein oder sie können
aus einer bestimmten biologischen Probe unter Verwendung einer Anzahl
von Verfahren, die im Stand der Technik wohlbekannt sind, isoliert
werden, wobei das gewählte
Verfahren so ausgewählt
ist, daß es
für die
bestimmte biologische Probe geeignet ist.
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Nukleotide, wie hierin verwendet,
umfassen Nukleosidmono-, -di- und -triphosphate. Nukleotide umfassen
auch modifizierte Nukleotide, wie etwa Phosphorthioatnukleotide
und Deazapurinnukleotide. Ein kompletter Satz von Ketten-verlängernden
Nukleotiden bezieht sich auf vier verschiedene Nukleotide, die mit
jeder der vier verschiedenen Basen, die im DNA-Templat umfaßt sind,
hybridisieren können.
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Eine Promotor enthaltende Nukleinsäuresonde,
wie hierin verwendet, bezieht sich auf Nukleinsäurefragment, das eine doppelsträngige Region
umfaßt,
die für
einen Promotor codiert, und eine einzelsträngige Region umfaßt, die
mindestens fünf
Nukleotide am 3'-Ende
des codierenden (sense) Stranges relativ zum Promotor enthält. Die
mindestens fünf
Nukleotide werden so ausgewählt,
daß sie
zu einer einzelsträngigen
Region am 3'-Ende
der Nukleinsäure,
welche die interessierende Zielnukleinsäure enthält, komplementär sind.
Verweise auf das 3'-Ende
beziehen sich auf den Antisense-Strang, wenn das Ziel in einem doppelsträngigen Molekül enthalten
ist. Wenn das Ziel doppelsträngig
ist, hat das resultierende Molekül
in den codierenden und nicht-codierenden Strängen Brüche.
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Alternativ umfaßt die einzelsträngige Region
der einen Promotor enthaltenden Nukleinsäuresonde mindestens fünf Nukleotide
am 5'-Ende des nicht-codierenden
(Antisense) Stranges (relativ zum Promotor), die komplementär sind zu
mindestens etwa fünf
Nukleotiden am 5'-Ende
des codierenden Stranges der Zielnukleinsäure. In dieser Ausführungsform
muß das
Ziel doppelsträngig
sein. Im Anschluß an
die Hybridisierung hat das resultierende Molekül in den codierenden und nicht-codierenden Strängen Brüche.
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In allen Ausführungsformen können die
Brüche
vor der Transkription ligiert werden. Wie hierin gezeigt, ist es
jedoch nicht nötig,
die Brüche
zu ligieren, wenn sie sich in einem ausreichenden Abstand befinden,
vorzugsweise mindestens etwa +7 Nukleotide.
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Die Zielnukleinsäure, wie hierin verwendet ist
das zu sequenzierende Nukleinsäuremolekül. Es kann Teil
eines größeren Moleküls sein.
Das Molekül,
welches die Zielnukleinsäure
enthält,
kann mindestens etwa fünf
Nukleotide enthalten, oder so modifiziert sein, daß es sie
enthält,
deren Sequenz so geartet ist, daß sie zu mindestens fünf angrenzenden
Nukleotiden am 3'-Ende
des Überhangs
der Promotor enthaltenden Fängersonde
komplementär
ist (oder zu dem 5'-Ende,
je nach der ausgewählten
Konfiguration). Die Zielnukleinsäure kann
doppelsträngig
sein, mit einem 3'-
oder 5'-einzelsträngigen Überhang,
oder sie kann einzelsträngig
sein. RNA-Polymerasen
sind in der Lage, einzelsträngige
Moleküle
zu transkribieren und tun dies auch, insbesondere wenn der ternäre Komplex
gebildet wird. Das Ziel kann auch RNA oder PNA sein (Proteinnukleinsäure, die
durch Konjugieren von Basen an ein Aminosäurenrückgrat gebildet wird; siehe
z. B. Nielsen et al. (1991) Sience 254: 1497).
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Die Nukleinsäuresynthese, wie hierin verwendet,
bezieht sich auf jedwedes Verfahren, in dem Oligonukleotide oder
Polynukleotide erzeugt werden, einschließlich aber nicht beschränkt auf
Verfahren, die chemische oder enzymatische Reaktionen beinhalten.
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Ein basenspezifisch terminiertes
Ribonukleotid, wie hierin verwendet, ist eines, welches nach dem Einfügen während der
Transkription ein Nukleotid erzeugt, das zu einer Terminierung der
Transkription führt. basenspezifisch
terminierende Ribonukleosid-Triphosphate, welche basenspezifisch
terminierte Ribonukleotide erzeugen, sind dem Fachmann auf diesem
Gebiet bekannt. Beispiele von basenspezifisch terminierenden Ribonukleosid-Triphosphaten
umfassen, sind jedoch nicht beschränkt auf: 3'-Deoxyribonukleosid-Triphosphate, wie
etwa 3'-dGTP und
weitere hierin beschriebene und dem Fachmann auf dem Gebiet bekannte.
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Der Begriff komplementär, wie hierin
verwendet, wenn er sich auf zwei Nukleotidsequenzen bezieht, bedeutet,
daß die
beiden Nukleotidsequenzen in der Lage sind, miteinander zu hybridisieren,
insbesondere mit weniger als 25%, stärker bevorzugt mit weniger
als 15%, stärker
bevorzugt mit weniger als 5%, und am meisten bevorzugt mit keinen
Fehlübereinstimmungen
zwischen gegenüberliegenden
Nukleotiden. Vorzugsweise hybridisieren die beiden Moleküle unter
Bedingungen mit hoher Stringenz.
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Die Stringenz der Hybridisierung
bei der Bestimmung des Prozentsatzes der Fehlübereinstimmung, wie hierin
verwendet, ist wie folgt:
- 1) hohe Stringenz:
0,1 × SSPE,
0,1% SDS, 65°C
- 2) mittlere Stringenz: 0,2 × SSPE,
0,1% SDS, 50°C
- 3) niedrige Stringenz: 1,0 × SSPE,
0,1% SDS, 50°C
-
Es ist so zu verstehen, daß äquivalente
Stringenzen erreicht werden können
unter Verwendung von alternativen Puffern, Salzen und Temperaturen.
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Der Ausdruck 'Array" wie hierin verwendet, bezieht sich
auf eine geordnete Anordnung von Substanzen oder Positionen. Ein
Array kann jede Anzahl von Substanzen oder Positionen enthalten
und kann in einer Vielzahl von Formen vorliegen. In bevorzugten
Ausführungsformen
ist der Array zweidimensional und enthält n × m Substanzen, wobei m und
n gerade Zahlen sind, die gleich oder verschieden sein können. In
besonders bevorzugten Ausführungsformen
sind n und m jeweils 4 oder ein Mehrfaches davon.
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Der Ausdruck "quervernetzendes Mittel" ist im Stand der
Technik bekannt und bezieht sich, wie hierin verwendet, auf Reagenzien,
welche eine Nukleinsäure
an einem unlöslichen
Träger
immobilisieren, vorzugsweise durch kovalente Bindungen. Somit umfassen
geeignete "quervernetzende
Mittel" für die Verwendung hierin
eine Vielzahl von Mitteln, die in der Lage sind, mit einer funktionellen
Gruppe, die auf einer Oberfläche des
unlöslichen
Trägers
vorhanden ist, und mit einer funktionellen Gruppe, die in dem Nukleinsäuremolekül vorhanden
ist, zu reagieren. Reagenzien, die zu einer solchen Reaktivität fähig sind,
umfassen homo- und heterobifunktionelle Reagenzien, von denen viele
im Stand der Technik bekannt sind. Heterobifunktionelle Reagenzien
sind bevorzugt.
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Der Ausdruck "Thiol-reaktive Funktionalität", wie hierin verwendet,
bezieht sich auf eine Funktionalität, die schnell oder vorzugsweise
mit einer nukleophilen Thiolgruppe reagiert, um eine kovalente Bindung
zu bilden, wie etwa eine Disulfid- oder Thioetherbindung. Im Allgemeinen
sind Thiolgruppen gute Nukleophile und bevorzugte Thiol-reaktive
Funktionalitäten
sind reaktive Elektrophile. Eine Vielzahl von thiolreaktiven Funktionalitäten sind
im Stand der Technik bekannt und umfassen beispielsweise Halogenacetyle
(vorzugsweise Jodacetyl), Diazoketone, Epoxyketone, α, β-ungesättigte Carbonyle
(wie etwa α, β-Enone) und
weitere reaktive Michael-Akzeptoren
(einschließlich
Maleimid), Säurehalogenide,
Benzylhalogenide und dgl. In bestimmten Ausführungsformen kann eine freie
Thiolgruppe eines Disulfids mit einer freien Thiolgruppe reagieren
wie etwa durch die Bildung einer Disulfidbindung, einschließlich durch
Disulfidaustausch. Ein "Thiol-reaktives" quervernetzendes
Mittel, wie hierin verwendet, bezieht sich auf ein quervernetzendes
Reagenz (oder eine solche Oberfläche),
welche mindestens eine Thiol-reaktive Funktionalität umfaßt oder
so modifiziert ist, daß sie
sie umfaßt.
Die Reaktion einer Thiolgruppe kann zeitweilig durch Blockierung
mit einer geeigneten Schutzgruppe verhindert werden, wie es im Stand
der Technik herkömmlich
ist (siehe z. B. T. W. Greene und P. G. M. Wuts "Protective Groups in Organic Synthesis", zweite Auflage,
John Wiley & Sons
(1991)).
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Ein selektiv spaltbarer Linker, wie
hierin verwendet ist ein Linker, der unter ausgewählten Bedingungen gespalten
wird, wie etwa ein fotospaltbarer Linker, ein chemisch spaltbarer
Linker und ein enzymatisch spaltbarer Linker (d. h. eine Restriktionsendonukleasenstelle
oder ein Verdau durch Ribonukleotid/RNase). Der Linker wird zwischen
den Träger
und der immobilisierten DNA eingefügt.
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Die Ausdrücke "Protein", "Polypeptid" und "Peptid", wie hierin verwendet,
werden untereinander austauschbar verwendet, wenn eine translatierte
Nukleinsäure,
wie etwa als Genprodukt, gemeint ist.
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Der Ausdruck "Probe", wie hierin verwende, bezieht sich
auf eine Zusammensetzung, die ein zu detektierendes Material enthält. In einer
bevorzugten Ausführungsform
ist die Probe eine "biologische
Probe", die sich
auf jedes Material bezieht, das aus einer lebenden Quelle erhalten
wird, einschließlich,
aber nicht beschränkt
auf Tiere, insbesondere Säugetiere,
einschließlich
Menschen, Pflanzen, Bakterien, Pilze, Protisten und Viren. Die biologische
Probe kann in jeder Form vorliegen, einschließlich fester Materialien, wie
etwa Gewebe, Zellen und Biopsiematerial, und als biologische Flüssigkeiten,
einschließlich
Urin, Blut, Speichel, amniotische Flüssigkeit, Cerebrospinalflüssigkeit
und Mundspülung
(die buccale Zellen enthält).
Vorzugsweise werden feste Materialien mit einer Flüssigkeit
gemischt.
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"Substrat" oder "fester Träger", wie hierin verwendet,
sollen einen festen Träger
bezeichnen, auf dem eine Probe gemäß den hierin beschriebenen
Materialien abgelagert wird. Beispiele von geeigneten Substraten umfassen
Kügelchen,
einschließlich
aber nicht beschränkt
auf Silicagel, kontrolliertes Porenglas, magnetische Partikel, Dextran,
Agarose und Cellulose, Kapillaren, flache Träger, wie etwa Glasfaserfilter,
Glasoberflächen, Metalloberflächen (Stahl,
Gold, Silber, Aluminium, Kupfer und Silicium), Kunststoffmaterialien,
einschließlich Platten
mit mehreren Vertiefungen oder Membranen (z. B. aus Polyethylen,
Polypropylen, Polyamid, Polyvinylidendifluorid), Nadeln, wie etwa
Arrays aus Nadeln, die für
die kombinatorische Synthese oder Analyse geeignet sind, oder Kügelchen
in Vertiefungen oder auf flachen Oberflächen, wie etwa als Wafer, insbesondere
Siliciumwafer, mit oder ohne Platten.
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RNA-Polymerase, wie hierin verwendet,
bezieht sich auf DNA-abhängige
RNA-Polymerasen
und RNA-abhängige
RNA-Polymerasen. Jede RNA-Polymerase, die eine bestimmte Promotorsequenz
erkennt und in der Lage ist, eine Transkription zu initiieren und
ein RNA-Transkript zu elongieren, wird vom Umfang dieses Ausdrucks
umfaßt.
Beispielhafte RNA-Polymerasen, die in den hierin bereitgestellten
Verfahren verwendet werden können,
umfassen, sind aber nicht beschränkt
auf die aus den Folgenden erhaltenen: 1) Archebakterien, wie etwa
Halobakterium; Methanobakterium, Methanococcus, Sulfolobales und
Thermoplasma; 2) Eubakterien, wie etwa gramnegative Bakterien, z.
B. Escherichia coli und Stämme
von Salmonella und Shigella, gram-positive Bakterien, z. B. Bacillus
subtilis und Staphylococcus aureus; 3) Bakteriophagen, wie etwa
T7, T3, SP6, SP6 mit Brüchen
(„nicks") und N4; 4) DNA-Viren; 5) RNA-Viren,
wie etwa Influenzavirus; 6) Pflanzen, wie etwa Weizen; und 7) eukaryontische
RNA-Polymerase II, die aus Pilzen isoliert wurde, z. B. Saccharomyces
cerevisae und höheren
eurkaryontischen Organismen, z. B. Säugern. Ebenfalls vom Umfang
des Ausdrucks RNA-Polymerase wie hierin verwendet umfaßt ist die
RNA-Replikase aus
dem Phagen Qβ (siehe z.
B. internationale PCT-Anmeldung Nr. PCT/US87/00880 und 5,270,184).
Eukaryontische RNA-Polymerasen, wie etwa die aus eukaryontischen
Geweben isolierten, einschließlich
aus Pflanzen und Tieren, die eukaryontische Promotoren erkennen
einschließlich
virale Promotoren aus Viren, die eukaryontische Zellen infizieren, werden
hierin auch berücksichtigt.
Die T7, T3 und SP6 RNA-Polymerasen sind kloniert worden, und deren
Sequenzen sowie Verfahren für
Ihre Aufreinigung, sowie für
die Aufreinigung der bakteriellen RNA-Polymerasen und bestimmter
eukaryontischer DNA-abhängiger
RNA-Polymerasen sind bekannt. Zusätzlich sind mehrere RNA-Polymerasen
in großen
Mengen gewerblich erhältlich
und können
auch aus gewerblich erhältlichen
Vektoren leicht hergestellt werden. Die Sequenzen der Promotoren
für jede
der oben erwähnten
Polymerasen und andere RNA-Polymerasen sind dem Fachmann auf dem
Gebiet ebenfalls bekannt.
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Eine Promotorregion wie hierin verwendet
bezieht sich auf einen Teil der DNA eines Gens, das die Expression
der DNA, mit der er operativ verknüpft ist, kontrolliert. Die
Promotorregion umfaßt
spezifische Sequenzen von DNA, die für eine Erkennung durch RNA-Polymerase,
die Bindung und die Initiierung der Transkription ausreichend sind.
Dieser Teil der Promotorregion wird als Promotor bezeichnet. Zusätzlich umfaßt die Promotorregion
Sequenzen, die diese Erkennung, das Binden und die Initiierung der
Transkriptionsaktivität
der RNA-Polymerase modulieren. Diese Sequenzen können in cis agieren oder sie
können
auf trans-agierende Faktoren antworten. Je nach der Art der Regulierung
können
Promotoren konstitutiv oder reguliert sein. Ein konstitutiver Promotor
ist immer an. Ein regulierbarer Promotor erfordert spezifische Signale,
um an- oder abgestellt zu werden. Ein entwicklungsmäßig regulierter
Promotor ist einer, der als Funktion der Entwicklung an oder abgestellt
ist. Der Promotor kann eine Konsenssequenz oder eine Variante aufweisen.
Wenn ein Nicht-Wildtyp-Promotor verwendet wird, erfolgt die Transkription
bei einer Geschwindigkeit, die ausreichend ist, um ein nachweisbares
Transkript zu erzeugen, und beträgt
typischerweise mindestens etwa 5 bis 10% der Geschwindigkeit, bei
der die Transkription erfolgt wäre,
wenn ein Wildtyp oder nativer Promotor von der RNA-Polymerase verwendet
worden wäre,
um die Nukleinsäure
in vitro zu transkribieren. Jede Spezies von RNA-Polymerase ist spezifisch für eine bestimmte
Promotorsequenz. Jede der drei Bakteriophasen-RNA-Polymerasen (T7,
T3 und SP6) hat ihre eigene spezifische DNA-Promotorsequenz. Nachdem sich die RNA-Polymerase
an die Promotorsequenz des Templats angelagert hat und die Transkription
initiiert worden ist, setzt die Promotorsequenz die RNA-Polymerase
frei. Die RNA-Polymerase fährt
mit der Transkription entlang dem Templat fort, bis (1) sie keine
RNA-Startmaterialien mehr hat, (2) die Transkriptionsreaktion durch
ein bestimmtes Nukleotid, Nukleosid oder Analoga terminiert wird,
(3) die Transkription spontan gestoppt wird, wenn die RNA-Polymerase oder das
Templat sich vorzeitig voneinander lösen oder (4) das Ende des DNA-Templats
erreicht ist.
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Eine "Promotor enthaltende Nukleinsäure" wie hierin verwendet
ist eine Nukleinsäure,
die eine Sequenz von Nukleotiden enthält, welche die das stellenspezifische
Binden eines RNA-Polymerasemoleküls
bestimmen, die an die doppelsträngige
DNA bindet und diese schmilzt, um einen offenen Transkriptionsinitiationskomplex
zu bilden, der in der Lage ist, die RNA-Synthese in Gegenwart von
Ribonukleotid-Triphosphaten zu initiieren. Somit ist eine funktionelle
Promotorsequenz eine Sequenz von Nukleotiden, an die eine DNA-abhängige RNA-Polymerase
bindet, diese schmilzt und einen Initiationskomplex bildet und die
Transkription initiiert. Die Promotor-enthaltende Nukleinsäure-Einfangsonde
bezieht sich auf das doppelsträngige
Molekül,
das die Promotorregion und einen 3'-Überhang
von mindestens 5 Nukleotiden umfaßt, mit dem die Zielnukleinsäure hybridisiert,
insbesondere unter Bedingungen mit hoher Stringenz. Typischerweise
erfordert eine solche Hybridisierung etwa 5 angrenzende Basenpaare
mit Identität
zwischen dem Ziel und der Promotor enthaltenden Einfangsonde. Nach
dem Initiieren der Transkription ist die RNA-Polymerase (oder Untereinheiten
davon) Teil eines ternären
Komplexes, enthaltend die Polymerase, die DNA und das entstehende
RNA-Transkript.
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Ein "codierender Strang", wie hierin verwendet, bezieht sich
auf den Nukleinsäurestrang
einer Promotor enthaltenden Nukleinsäure, welche dieselbe Polarität wie ein
entsprechendes mRNA-Molekül
aufweist, das von dem Promotor initiiert wurde. Somit bezieht er
sich auf den Sense-Strang. Der nicht codierende Strang ist der Anti-Sense-Strang,
der durch die RNA-Polymerase transkribiert wird.
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Ein "natives Nukleosid- (oder Ribonukleosid-)
Triphosphat" oder "natives Nukleotid" oder Ribonukleotid-Triphosphat,
wie hierin verwendet, bedeutet jedes der natürlich vorkommenden normalen
Vorläufer
von RNA, d. h. ATP, GTP, CTP oder UTP. Ein "Nukleosid-Triphosphat-Analogon" oder "Nukleotidanalogon" bedeutet ein Nukleosid-Triphosphat, das
zu einem nativen Nukleotid analog ist, das jedoch eine oder mehrere chemische
Modifikationen im Vergleich mit dem nativen Nukleosid oder Nukleotid
enthält.
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Ein "Matrixmaterial", wie hierin verwendet, bezieht sich
auf ein in der Massenspektrometrie verwendetes Material, das ein
Proton abgebendes, UV-absorbierendes
Material ist, im Allgemeinen eine organische Säure, die kristalline Matrix-Nukleinsäurestrukturen
bildet, die während
des MALDI leicht ionisierbar sind. Ein beispielhaftes Matrixmaterial
ist eine Lösung
aus 3-Hydroxypicolinsäure
(3-HPA, 0,7 M in 50% Acetonitril, 10% Ammoniumcitrat).
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"Konditionieren", wie hierin verwendet,
bezieht sich auf ein Verfahren, bei dem vor der massenspektrometrischen
Analyse die zu analysierende Nukleinsäure modifiziert wird, beispielsweise
durch Verringern der für
die Volatisation erforderliche Laserenergie und/oder zum Minimieren
der Fragmentierung. Die Konditionierung kann auf einer Nukleinsäure, vorzugsweise
nach der Immobilisierung, durchgeführt werden. Ein Beispiel für die Konditionierung
ist die Modifizierung des Phosphodiesterrückgrats des Nukleinsäuremoleküls durch, beispielsweise,
Kationenaustausch, welcher eine Verbreiterung des Peaks aufgrund
einer Heterogenität
in den pro Nukleotideinheiten gebundenen Kationen eliminiert. Das
Inkontaktbringen eines Nukleinsäuremoleküls mit einem
alkylierenden Mittel, wie etwa einem Alkyljodid, Jodacetamid, Jodethanol
oder 2,3-Epoxy-1-propanol, können
die Monothiophosphodiesterbindungen eines Nukleinsäuremoleküls in ein
Phosphotriesterbindung umgewandelt werden. Gleichermaßen können Phosphodiesterbindungen
zu ungeladenen Derivaten unter Verwendung von Trialkylsilylchloriden
umgewandelt werden. Die Konditionierung kann auch durchgeführt werden,
indem modifizierte Nukleotide während
der Synthese in eine Nukleinsäure
eingefügt
werden. Solche modifizierten Nukleotide können verwendet werden, um die
Empfindlichkeit für
Depurinierung (Fragmentierung während
MS) zu verringern, wie etwa mit einem Purinanalogon, wie etwa N5-,
N7- oder N9-Deazapurinnukleotiden
oder -Ribonukleotiden. Modifizierte Nukleotide können auch RNA-Aufbaublöcke, Oligonukleotidtriester, Phosphorthioatfunktionen,
die alkyliert sind, oder Oligonukleotidmimetika, wie etwa PNA umfassen.
Bei der Herstellung von konditionierten RNA-Transkripten mit modifizierten
Nukleotiden muß die
ausgewählte RNA-Polymerase
in der Lage sein, das modifizierte Nukleotid in das RNA-Transkript
einzubauen.
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Verfahren zum Sequenzieren
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Es werden massenspektrometrische
Verfahren zum Sequenzieren von Nukleinsäuren bereitgestellt. Insbesondere
verwenden die Sequenzierungsverfahren Promotoren enthaltende Nukleinsäuresonden,
die eine doppelsträngige
Region enthalten, die für
einen Promotor codiert, und eine einzelsträngige Region enthalten zur
Hybridisierung mit einer komplementären Region auf Zielnukleinsäuren. Die
einen Promotor enthaltende Nukleinsäureeinfangsonde wird vorzugsweise
auf einem festen Träger
immobilisiert. Die einzelsträngige Region
wird mit einer komplementären
Region auf der Zielnukleinsäure
hybridisiert, welche die zu sequenzierende Nukleinsäure und
mindestens 5 Nukleotide einer einzelsträngigen Region, die mit 5 aneinandergrenzenden
einzelsträngigen
Nukleotiden auf der Sonde identisch ist, enthält.
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Im Anschluß an die Hybridisierung des
Ziels an die Promotor enthaltende Nukleinsäuresonden wird die Nukleinsäuresequenz
durch Erzeugen eines Satzes von genesteten basenspezifisch kettenterminierten RNA-Transkripten
bestimmt, die vom Promotor aus initiiert wurden und entlang der
Zielnukleinsäure
transkribiert wurden. Die resultierenden genesteten RNA-Transkripte
werden unter Verwendung von Massenspektrometrie analysiert.
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Obwohl DNA oft als Vehikel für die Sequenzierung
bevorzugt wird, sequenzieren die Verfahren hierin RNA-Transkripte.
RNA-Fragmente sind während
der Matrixassistierten Laser-Desorptions/Ionisations-Massenspektrometrie
(MALDI) stabiler als DNA-Fragmente. Ohne an eine Theorie gebunden
zu sein, kann es sein, daß die
erhöhte
Stabilität
aus dem Vorhandensein der 2'-Hydroxylgruppe
auf der Zuckergruppe der RNA resultiert, die dazu beiträgt, die
Depurinierung während
des MALDI-Verfahrens zu reduzieren.
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RNA-Polymerasen und Promotoren
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Jede RNA-Polymerase, die in der Lage
ist, die in vitro-Transkription eines RNA-Moleküls zu dirigieren, kommt für die Verwendung
in den hierin beschriebenen Verfahren in Frage. Bevorzugte RNA-Polymerasen sind
DNA-abhängige
RNA-Polymerasen.
Verfahren zum Isolieren und Aufreinigen von RNA-Polymerasemolekülen sind dem Fachmann im Stand
der Technik wohlbekannt: Qβ-Replikase (siehe
z. B. U.S. Patent Nr. 5,696,249, Re: 35,443 und Eoyang et al. (1971)
in Procedures in Nucleic Acid Research, Cantoni und Davies, Hrsg.,
Band 2, Seiten 829–839,
Harper und Rowe, NY); Bakterien (z. B. E. coli, siehe Burgess und
Jendrisak (1975) Biochemistry 14: 4634–4638 und Hager et al. (1990)
Biochemistry 29: 7890– 7894;
Leishmania, z. B. siehe Sadhukhan et al. (1997) Mol. Cell. Biochem.
171: 105– 114;
Bacillus subtilis, Giacomoni (1980) Eur. J. Biochem. 106: 579–591); Phagen
T7, McDonnell et al. (1977) J. Mol. Biol. 89: 719–736 und
Studier et al. (1969) Virology 39: 562–574; siehe auch He et al.
(1997) Protein Expr. Purif. 9: 142–151); Viren (z. B. Rhabdovirus, siehe
Das et al. (1996) Methods Enzymol. 275: 99–122; Rübemosaikvirus, siehe Deidman
et al. (1997) J. Viral Meth. 64: 184–195; Vaccinia, Gershon et
al. (1996) Methods Enzymol. 275: 35–57; und Säuger z. B. Hefe pol II, Koleske
et al. (1996) Methods Enzymol. 273: 176–184; humane pol II, Maldonado
et al (1996) Methods Enzymol. 274: 72–100. Zusätzlich sind eine Reihe von
prokaryotischen, eukaryotischen, bakteriophagen- und viralen RNA-Polymerasen,
wie etwa T3, T7 und SP6 gewerblich erhältlich (z. B. von Stratagene,
La Jolla, CA; Boehringer Mannheim, Indianapolis, IN; Pharmacia,
Uppsala, Schweden; und Sigma Chemical Corp. St. Louis, Mo) und/oder
sind wohlbekannt. Die Promotoren sind ebenfalls wohlbekannt und
leicht erhältlich
z. B. die pGEM-Serie von Plasmiden ist von Promega, Madison WI erhältlich;
siehe auch U.S. Patent Nr. 4,766,072, welches die Konstruktion der
pGEM-Plasmide beschreibt).
-
Bei der Durchführung der Verfahren können DNA-abhängige RNA-Polymerasen
und RNA-abhängige RNA-Polymerasen
verwendet werden. Beispielsweise umfassen RNA- Polymerasen, die in den hierin bereitgestellten
Verfahren verwendet werden können,
die aus den folgenden erhaltenen, sind jedoch nicht beschränkt auf
diese: 1) Archebakterien, wie etwa Halobakterium Methanobakterium,
Methanococcus, Sulfolobales und Thermoplasma; 2) Eubakterien, wie
etwa gram-negative Bakterien, z. B. Escherichia coli und Stämme von
Salmonella und Shigella, gram-positive Bakterien, z. B. Bacillus
subtilis und Staphylococcus aureus; 4) Bakteriophagen, wie etwa
T7, T2, SP6 und N4; 4) DNA-Viren; 5) RNA-Viren, wie etwa Influenzavirus;
6) Pflanzen und Pflanzenviren, wie etwa Weizen und Rübemosaikvirus;
und 7) eukaryontische RNA-Polymerase II, die aus Pilzen isoliert
wurde, z. B. Saccharomyces cerevisae und höhere eukaryontische Organismen,
z. B. Säuger
(z. B. siehe für
ein Review RNA Polymerase and the Regulation of Transcription, Reznikoff
et al., Herausgeber, Elsevier, NY). Ebenfalls umfaßt für die Verwendung
hierin ist die Qβ-Replikase aus dem Qβ-RNA-Phagen
(z. B. siehe U.S. Patente Nr. 5,670,353, 5,696,249 und Re: 35,443).
-
Die Auswahl der geeigneten RNA-Polymerase
für ein
zu sequenzierendes Nukleinsäuretemplat
liegt im allgemeinen Fachwissen des Fachmanns und variiert je nach
dem zu sequenzierenden Nukleinsäuremolekül und der
ausgewählten
Promotorregion. Die Auswahl kann empirisch bestimmt werden gemäß Lehren,
die dem Fachmann bekannt sind, einschließlich der hierin beschriebenen.
Bevorzugte zu sequenzierende Nukleinsäuremoleküle sind DNA-Moleküle. RNA
und insbesondere PNA (Proteinnukleinsäuren) sind ebenfalls geeignet
für die
Sequenzierung, nachdem eine geeignete RNA-Polymerase ausgewählt wurde.
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Jede einen Promotor enthaltende Nukleinsäuresonde,
die in den hierin beschriebenen Sequenzierungsverfahren verwendet
wird, enthält
einen Promotor. Die in den hierin beschriebenen Verfahren verwendeten
Promotoren können
aus jeder Quelle erhalten werden oder können synthetisch hergestellt
werden auf der Grundlage von Sequenzen, die von der ausgewählten RNA-Polymerase
erkannt werden. Beispielsweise kann die einen Promotor enthaltende
Nukleinsäure
direkt aus einer Vielzahl von verschiedenen Organismen, wie etwa
Bakterien, Viren, Phagen und Eukaryonten durch Klonieren erhalten
werden, oder aus gewerblich erhältlichen
Expressionsvektoren (z. B. T7, T3, SP6 und λPL und λPR-Promotoren
von Boehringer Mannheim und Pharmacia; bla oder lac-Promotoren,
RSV-LTR-Promotor und F9-1-Promotor
von Stratagene). Die Auswahl des geeigneten Promotors hängt von
der zu sequenzierenden Nukleinsäure,
den Sequenzierungsbedingungen und, was am wichtigsten ist, von der
für die
Transkription ausgewählten
RNA-Polymerase ab.
-
Die Promotoren können durch Hybridisieren von
Oligonukleotiden, welche die codierenden und nicht codierenden DNA-Stränge eines
Promotors codieren, hergestellt werden (siehe Beispiel 4). Die separaten Stränge der
Nukleinsäure
werden vorzugsweise durch Nukleinsäuresynthesetechniken erhalten.
Oligonukleotide, die zur Herstellung eines Promotors verwendet werden,
sind so geartet, daß im
Anschluß an
die Hybridisierung eine einzelsträngige Region am 3'-Ende des codierenden
Stranges existiert, mit der die Zielnukleinsäure hybridisieren kann.
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Immobilisierung von Promotor
enthaltenden Nukleinsäuresonden
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In bevorzugten Ausführungsformen
wird die Promotor-enthaltende Nukleinsäuresonde immobilisiert, entweder
direkt oder mit Hilfe eines quervernetzenden Mittels, an einen hierin
bereitgestellten festen Träger. Die
Sonde kann vor der Hybridisierung oder im Anschluß an die
Hybridisierung mit dem Ziel immobilisiert werden. Vorzugsweise wird
aus Bequemlichkeitsgründen
die Hybridisierung im Anschluß an
die Immobilisierung auf den festen Träger durchgeführt. Die
Sonde wird vorzugsweise über
das 5'-Ende des
codierenden Stranges oder das 3'-Ende
des nicht codierenden Stranges immobilisiert.
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In anderen Ausführungsformen kann ein Promotor
und eine downstream befindliche Zielnukleinsäure als Transkriptionseinheit
aus genomischer DNA durch Amplifikation mit Primern oder durch Hybridisierungsklonierungstechnologie
isoliert werden. Die für
den Promotor und das Ziel codierende DNA kann dann auf einem festen
Träger über die
Endnukleotide des 5'-Endes
des codierenden Stranges (Sense-Strang) oder des 3'-Endes des nicht
codierenden Stranges immobilisiert werden. Wie unten erläutert, kann
eine Linkergruppe in die PCR-Primer eingebracht werden, die verwendet
werden, um das Promotor enthaltende Nukleinsäuretemplat zu isolieren, um
eine direkte Immobilisierung auf einem Träger zu erreichen. Die Verwendung
einer geeigneten RNA-Polymerase, welche den Promotor in Gegenwart
von Ketten-terminierenden Nukleotiden erkennt, führt zu einem Satz von genesteten
Fragmenten, aus dem die Sequenz bestimmt werden kann.
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Bevorzugte feste Träger sind
solche, die eine Bindung von Nukleinsäuren daran mit hoher Dichte
unterstützen,
vorzugsweise so daß die
kovalent gebundenen Nukleinsäuren
auf dem Substrat mit einer Dichte von mindestens etwa 20 fmol/mm2, stärker
bevorzugt mindestens 75 fmol/mm2, noch stärker bevorzugt
mindestens etwa 100 fmol/mm2 und am meisten
bevorzugt mindestens 150 fmol/mm2 vorhanden
sind. Unter den am meisten bevorzugten Substraten zur Verwendung
in den bestimmten Verfahren zur Immobilisierung von Nukleinsäuren auf
die hierin bereitgestellten Substrate ist Silicium, während weniger
bevorzugte Substrate Polymermaterialien wie etwa Polyacrylamid umfassen.
Substrate zur Verwendung in Verfahren zum Erzeugen von hierin bereitgestellten
Arrays umfassen eine große
Vielzahl von unlöslichen
Trägermaterialien,
einschließlich
aber nicht beschränkt
auf Silicagel, kontrolliertes Porenglas, Cellulose, Glasfaserfilter,
Glasoberflächen, Metalloberflächen (Stahl,
Gold, Silber, Aluminium, Silicium und Kupfer), Kunststoffmaterialien
z. B. aus Polyethylen, Polypropylen, Polyamid, Polyvinylidendifluorid)
und Silicium.
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In Ausführungsformen der Verfahren,
in denen kein quervernetzendes Reagenz verwendet wird, wird eine
modifizierte Nukleinsäure
direkt mit einer geeignet funktionalisierten Oberfläche reagiert,
um eine immobilisierte Nukleinsäure
zu ergeben. Somit kann eine Jodacetyl-modifizierte Oberfläche (oder
eine andere Thiolreaktive Oberflächenfunktionalität) mit einer
Thiol-modifizierten Nukleinsäure
reagieren, um immobilisierte Nukleinsäuren zu ergeben.
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In Ausführungsformen, die ein quervernetzendes
Mittel verwenden, wird das quervernetzende Mittel so ausgewählt, daß es eine
hohe Dichte von auf dem unlöslichen
Träger
immobilisierten Nukleinsäuren
ergibt. Das quervernetzende Mittel (und andere zur Funktionalisierung
der Trägeroberfläche oder
des Nukleinsäuremoleküls verwendete
Reagenzien) können
so ausgewählt
werden, daß ein
gewünschter
Abstand der immobilisierten Nukleinsäuremoleküle von der Trägeroberfläche erreicht
wird, und daß ein
gewünschter
Abstand der immobilisierten Nukleinsäuren voneinander erreicht wird.
Somit kann die sterische Hinderung der Nukleinsäuremoleküle reduziert oder eliminiert
werden durch die Auswahl eines geeigneten quervernetzenden Mittels.
In bestimmten Ausführungsformen
kann das quervernetzende Mittel so ausgewählt werden, daß mehrfache
reaktive Funktionalitäten,
wie sie in der Dendrimersynthese für die Verknüpfung von mehreren Nukleinsäuren an eine
einzige quervernetzende Gruppe verwenden werden, erreicht werden.
Vorzugsweise wird das quervernetzende Mittel so ausgewählt, daß es mit
dem Nukleinsäuremolekül hochreaktiv
ist, um eine schnelle, vollständige
und/oder selektive Reaktion zu erzielen. In bevorzugten Ausführungsformen
ist das Reaktionsvolumen der Reagenzien (z. B. des Thiolgruppenreagenzes
und der Thiolreaktiven Funktionalität) klein.
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Modifizierte Promotor
enthaltende Nukleinsäuresonden
und Linker
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Bevorzugte Promotor enthaltende Nukleinsäuresonden
zur Verwendung hierin sind "Thiol-modifizierte Nukleinsäuren", d. h. Nukleinsäuren, die
so derivatisiert sind, daß sie
mindestens eine reaktive Thiolgruppe enthalten. Wie detailliert
in Beispiel 1 unten beschrieben, werden Nukleinsäuren, die mindestens eine reaktive Thiolgruppe
enthalten, vorzugsweise durch Behandeln einer Nukleinsäure, die
ein 3'- oder 5'-Disulfid enthält, mit einem reduzierenden
Mittel behandelt wird, welches vorzugsweise nicht an den nachfolgenden
Reaktionen beteiligt ist (d. h. es reagiert nicht mit einer Jodacetimidofunktionalität). Disulfid-derivatisierte
Nukleinsäuren können nach
mehreren Verfahren synthetisiert werden. Beispielsweise kann eine
Nukleinsäure
am 3'- oder 5'-Terminus durch Reaktion
mit einem Disulfid enthaltenden modifizierenden Reagenz modifiziert
werden. Alternativ kann ein thiolierter Primer enzymatisch oder
nicht enzymatisch mit der Nukleinsäure verknüpft werden. Eine 5'-Phosphoramidatfunktionalität kann auch
eine Verknüpfungsstelle
für ein
Thiol oder Disulfid enthaltendes Cytosin oder Deoxycytosin darstellen.
Beispiele von reduzierenden Mitteln, die für die Reduktion einer Disulfid
modifizierten Nukleinsäure
geeignet sind, umfassen: tris-(-2-Carboxyethyl)phosphin (TCEP) (vorzugsweise
in einer Konzentration im Bereich von 1 bis 100 mM (am stärksten bevorzugt
etwa 10 mM)) wird bei einem pH-Wert im Bereich von 3 bis 6 (am stärksten bevorzugt
etwa 4,5), einer Temperatur im Bereich von 20 bis 45°C (am stärksten bevorzugt
etwa 37°C)
für eine
Zeitdauer im Bereich von etwa 1 bis 10 Stunden (am stärksten bevorzugt
für etwa
5 Stunden) reagiert; Dithiothreitol (vorzugsweise in einer Konzentration
im Bereich von 25 bis 100 mM (je nach dem ob der Reaktant isoliert
wird), wird bei einem pH-Wert im Bereich von 6 bis 10 (am meisten
bevorzugt etwa 8) und einer Temperatur im Bereich von 25 bis 45°C (am meisten
bevorzugt etwa 37°C))
für eine
Zeit im Bereich von etwa 1 bis etwa 10 Stunden (am meisten bevorzugt
etwa 5 Stunden) reagiert. TCEP hat einen Vorteil im niedrigen pH-Bereich
bei dem es reaktiv ist. Dieser niedrige pH protoniert Thiole sehr
effektiv, wobei nukleophile Reaktionen von Thiolen unterdrückt werden
und es zu weniger Nebenreaktionen kommt als mit anderen Disulfid-reduzierenden
Mitteln, die bei einem höheren
pH-Wert eingesetzt werden.
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Wie weiter in Beispiel 1 unten beschrieben,
ist ein bevorzugtes bifunktionelles quervernetzendes Mittel N-Succinimidyl(4-jodacetyl)aminobenzoat
(STAB). Weitere quervernetzende Mittel umfassen, sind jedoch nicht
beschränkt
auf Dimaleimid, Dithio-bis-nitrobenzoesäure (DTNB),
N-Succinimidyl-S-acetyl-thioacetat (SATA), N-Succinimidyl-3-(2-pyridyldithiol)propionat
(SPDP), Succinimidyl-4-(N-maleimidomethyl)cyclohexan-1-carboxylat
(SMCC) und 6-Hydrazinonicotimid (HYNIC) können auch in dem neuen Verfahren
verwendet werden. Für
weitere Beispiele für
quervernetzende Reagenzien, siehe z. B. Wong "Chemistry of Protein Conjugation and
Cross-Linking",
CRC Press (1991) und Hermanson "Bioconjugate
Technigues" Academic
Press (1995).
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In anderen Ausführungsformen wird die Nukleinsäure unter
Verwendung einer photospaltbaren oder photolabilen Linkergruppe
immobilisiert, die während
der Massenspektrometrie gespalten wird. Beispielhafte photolabile
Quervernetzer umfassen, sind jedoch nicht beschränkt auf 3-Amino-(2-nitrophenyl)propionsäure (Brown
et al. (1995) Molecular Diversity, Seiten 4–12 und Rothschild et al. (1996)
Nucleic Acids Res. 24: 361–66).
Siehe auch internationale PCT-Anmeldung Nr. WO 98/20019).
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Die Promotor-enthaltende Nukleinsäuresonde
kann direkt über
eine reversible oder irreversible Bindung zwischen einer geeigneten
Funktionalität
(L') auf dem Zielnukleinsäuremolekül (T) und
einer geeigneten Funktionalität
(L) auf dem Einfangmolekül
direkt an einen festen Träger
gebunden werden. Das Format ist ähnlich
zu dem im U.S. Patent Nr. 5,503,980 dargestellten. Eine reversible
Bindung umfaßt
Bindungen, die unter den Bedingungen der Massenspektrometrie gespalten
werden. Diese umfassen, sind jedoch nicht beschränkt auf photospaltbare Bindungen,
wie etwa einen Ladungstransferkomplex, sowie labile Bindungen, die
zwischen relativ stabilen organischen Radikalen gebildet werden.
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Des Weiteren kann die Bindung mit
L', die eine quaternäre Ammoniumgruppe
ist, gebildet werden. In diesem Fall trägt die Oberfläche des
festen Trägers
vorzugsweise negative Ladungen, um das negativ geladene Nukleinsäurerückgrat abzustoßen, wo
die Desorption, die für
eine Analyse durch den Massenspektrometer erforderlich ist, erleichtert
wird. Die Desorption kann entweder durch den Laserimpuls und/oder,
je nach L', durch
spezifische Absorption der Laserenergie, die sich in Resonanz mit
dem L'-Chromophor
befindet, entsteht, auftreten.
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Somit kann die L-L'-Chemie eine Art
von Disulfidbindung sein (chemisch spaltbar, z. B. durch Mercaptoethanol
oder Dithioerythrol; ein Biotin/Streptavidin-System; ein heterobifunktionelles
Derivat einer Tritylethergruppe; siehe z. B. Köster et al. (1990) "A versatile Acid-Labile
Linker for Modfication of Synthetic Biomolecules", Tetrahedron Letters 31: 7095), das
unter mild-sauren Bedingungen sowie unter Bedingungen der Massenspektrometrie
gespalten werden kann, eine Levulinylgruppe, die unter fast neutralen
Bedingungen mit einem Hydrazinium/Acetatpuffer spaltbar ist, eine
Arginin-Arginin
oder Lysin-Lysin-Bindung, durch ein Endopeptidaseenzym wie etwa
Trypsin spaltbar ist, oder eine Pyrophosphatbindung, die durch eine
Pyrophosphatase spaltbar ist, oder eine Ribonukleotidbindung zwischen
den Oligodeoxynukleotidsequenzen, die z. B. durch eine Ribonuklease
oder Alkali gespalten werden kann.
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Die Funktionalitäten L und L' können
auch einen Ladungstransferkomplex bilden und dabei eine temporäre L-L'-Bindung bilden.
Da in vielen Fällen
die "Ladungstransferbindung" durch UV/vis-Spektrometrie
bestimmt werden kann (siehe z. B. Organic Charge Transfer Complexes
von R. Foster, Academic Press, 1969), kann die Laserenergie auf
die entsprechende Energie der Ladungstransferwellenlänge abgestimmt
werden, und es kann somit eine spezielle Desorption von dem festen
Träger
aus initiiert werden. Die Fachleute in diesem Gebiet werden erkennen,
das verschiedene Kombinationen diesen Zweck erfüllen und daß die Donorfunktionalität entweder
auf dem festen Träger
oder gebunden an das Nukleinsäuremolekül daß das zu
detektierende Nukleinsäuremolekül oder umgekehrt
vorhanden sein kann.
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In einem anderen Ansatz kann eine
reversible L-L'-Bindung
dadurch erzeugt werden, daß relativ
stabile Radikale homolytisch gebildet werden. Unter dem Einfluß eines
Laserimpulses, finden eine Desorption (wie oben erläutert) sowie
eine Ionisierung an den Radikalstellen statt. Der Fachmann wird
erkennen, daß weitere
organische Radikale ausgewählt
werden können
und daß im
Verhältnis
zu den Dissoziationsenergien, die zur homolytischen Spaltung der
Bindung eine entsprechende Laserwellenlänge ausgewählt werden kann (siehe z. B.
Reactive Molecules von C. Wentrup, John Wiley & Sons, 1984).
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Wie erwähnt, kommen mehrere Ausführungsformen
des Verfahrens, das eine Immobilisierung beinhaltet, hierin in Frage.
Diese umfassen, sind jedoch nicht beschränkt auf Ausführungsformen,
in denen: 1) die Primernukleinsäure
auf dem festen Träger
immobilisiert wird und die Zielnukleinsäure damit hybridisiert wird, um
eine Promotorsequenz zu bilden; 2) eine doppelsträngige Nukleinsäure, die
für einen
Promotor codiert (amplifiziert oder isoliert) wird über eine
Bindung an einen vorbestimmten Strang immobilisiert und eine in
vitro Transkription wird in Gegenwart eines vorbestimmten Deoxyribonukleotids
initiiert, und 3) die Zielnukleinsäure, die amplifiziert werden
kann, wenn es Sequenzinformation gibt, wird an eine doppelsträngige Nukleinsäureeinfangsonde
mit einem 3'-Überhang
hybridisiert, und die resultierenden Hybride werden immobilisiert.
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In den Ausführungsformen, in denen die
Primernukleinsäure
auf dem festen Träger
immobilisiert wird und die Zielnukleinsäure damit hybridisiert wird,
erlaubt das Einbringen eines spaltbaren Linkers, das die Primery-DNA
am 5'-Ende immobilisiert
wird, so daß ein
freies 3'-OH für die "Hybridisierung" der Ziel-DNA an
den freien DNA-Strang
zur Verfügung
steht, und die Transkription initiiert werden kann.
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Jeder dem Fachmann bekannte Linker
zum Immobilisieren von Nukleinsäuren
an feste Träger
kann hierin verwendet werden, um die Nukleinsäure an einen festen Träger zu koppeln.
Die bevorzugten Linker sind selektiv spaltbare Linker, insbesondere
die hierin beispielhaft dargestellten. Weitere Linker umfassen Säure-spaltbare
Linker, wie etwa Bismaleimidoethoxypropan und säurelabile Trityllinker. Säure-spaltbare
Linker, photospaltbare und wärmeempfindliche
Linker können
ebenfalls verwendet werden, insbesondere wenn es notwendig ist,
das Zielmittel zu spalten, damit es für die Reaktion besser zugänglich ist.
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Säurespaltbare Linker
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Säurespaltbare
Linker umfassen, sind jedoch nicht beschränkt auf Bismaleimidoethoxypropan
und Adipinsäuredihydrazidlinker
(siehe z. B. Fattom et al. (1992) Infection & Immun. 60.584–589) und säurelabile Transferrinkonjugate,
die einen ausreichenden Anteil Transferrin enthalten, um den Eintritt
in die intrazelluläre Transferrinkreislaufroute
zu erlauben (siehe z. B. Welhöner
et al. (1991) J. Biol. Chem. 266: 4309–4314).
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Photospaltbare Linker
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Photospaltbare Linker sind Linker,
die nach der Behandlung mit Licht gespalten werden (siehe z. B. Goldmacher
et al. (1992) Bioconj. Chem.3: 104–107), wobei das Zielagenz
nach dem Behandeln mit Licht freigesetzt wird. Photospaltbare Linker,
die nach der Behandlung mit Licht gespalten werden sind bekannt
(siehe z. B. Hazum et al. (1981) in Pept. Proc. Eur. Pept. Symp.,
16., Brunfeldt, K (Herausgeber) Seiten 105–110, welche die Verwendung
einer Nitrobenzylgruppe als photospaltbare Schutzgruppe für Cystein
beschreiben; Yen et al. (1989) Makromol. Chem. 190: 69–82, welches
wasserlösliche
photospaltbare Copolymere beschreibt, einschließlich Hydroxypropylmethacrylamidcopolymer,
Glycincopolymer, Fluoresceincopolymer und Methylrhodamincopolymer;
Goldmacher et al. (1992) Bioconj. Chem. 3: 104–107, welches eine Quervernetzer
und ein Reagenz beschreibt, welches einem photolytischen Abbau unterliegt
nach der Behandlung von annähernd UV-Licht
(350 nm) und Senter et al. (1985) Photochem. Photobiol. 42: 231–237, welches
Nitrobenzyloxycarbonylchlorid quervernetzende Reagenzien beschreibt,
die photospaltbare Bindungen erzeugen) wobei das Zielmittel nach
dem Behandeln mit Licht freigesetzt wird. In bevorzugten Ausführungsformen
wird die Nukleinsäure
unter Verwendung der photospaltbaren Linkergruppe immobilisiert,
die während
der Massenspektrometrie gespalten wird.
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Chemisch spaltbare Linker
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Eine Vielfalt von chemisch spaltbaren
Linkern kann verwendet wurden, um zwischen der immobilisierten Nukleinsäure und
dem festen Träger
eine spaltbare Bindung einzufügen.
Säurelabile
Linker sind derzeit bevorzugte chemisch spaltbare Linker für die Massenspektrometrie,
insbesondere MALDI-TOF MS, da die säurelabile Bindung während der
Konditionierung der Nukleinsäure
nach der Zugabe der 3-HPA-Matrixlösung gespalten
wird. Die säurelabile
Bindung kann als separate Linkergruppe eingefügt werden, z. B. die säurelabilen
Tritylgruppen oder sie kann in einen synthetischen Nukleinsäurelinker
eingefügt
werden durch Einfügen einer
oder mehrerer Silylinternukleosidbrücken unter Verwendung von Diisopropylsilyl-derivierten
Nukleosiden, wobei Diisopropylsilyl gebundene Oligonukleotidanaloga
entstehen. Die Diisopropylsilylbrücke ersetzt im DNA-Rückgrat die
Phosphodiesterbindung und unter mild sauren Bedingungen, wie etwa
1,5%-iger Trifluoressigsäure
(TFA) oder 3-HPA/1 TFA MALDI-TOF-Matrixlösung, führt dies zur Einfügung von
einem oder mehreren Intrastrangbrüchen in dem DNA-Molekül. Verfahren
zur Herstellung von Diisopropylsilyl-gebundenen Oligonukleotidvorläufern und
-analoga sind dem Fachmann auf dem Gebiet bekannt (siehe z. B. Saha
et al. (1993) J. Org. Chem. 58: 7827–7831). Diese Oligonukleotidanaloga
können
leicht unter Verwendung von Festzustand-Oligonukleotidsyntheseverfahren
hergestellt werden unter Verwendung von Diisopropylsilyl-derivatisierten
Deoxyribonukleosiden.
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Modifizierung von Nukleinsäuren
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A. Massenmodifikation
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In bestimmten Ausführungsformen
können
Nukleinsäuren
verwendet werden, die an anderen Positionen modifiziert sind als
am 3'- oder am 5'-Terminus. Die Modifikation
der Zuckergruppe eines Nukleotids an anderen Positionen als der
3'- und 5'-Position ist durch
herkömmliche
Verfahren möglich.
Auch die Nukleinsäurebasen
können
modifiziert werden, z. B. wie beschrieben in F. Eckstein, Herausgeber, "Oligonucleotides
and Analogues: A Practical Approach", IRL Press (1991). Solch ein Linkerarm
kann so modifiziert werden, daß er eine
Thiolgruppe umfaßt.
Alternativ können
Rückgrat-modifizierte
Nukleinsäuren
verwendet werden, so daß die
Thiolgruppe am Stickstoffzentrum, das durch das modifizierte Phosphatrückgrat bereitgestellt
wird, gebunden wird.
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In bevorzugten Ausführungsformen
beeinträchtigt
die Modifikation einer Nukleinsäure,
wie oben beschrieben, die Fähigkeit
des Nukleinsäuremoleküls, mit
seinem Komplementärmolekül zu hybridisieren,
nicht wesentlich. Somit sollte es jede Modifikation vorzugsweise
vermeiden, die Funktionalitäten
der Nukleinsäure, die
für die
Watson-Crick-Basenpaarung verantwortlich sind, wesentlich zu modifizieren.
Die Nukleinsäure
kann so modifiziert werden, daß eine
nicht-terminale Thiolgruppe vorhanden ist, und die Nukleinsäure ist,
wenn sie auf dem Träger
immobilisiert ist, in der Lage, eine selbst-komplementäre Basenpaarung
durchzuführen,
um eine "Haarnadel"-Struktur mit einer
Duplexregion zu bilden.
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B. Weitere modifizierende
RNA-Analoga
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Bei der Durchführung der hierin beschriebenen
Verfahren wird ein Satz (oder Sätze)
von genesteten Basen spezifisch Ketten-terminierten RNA-Transkripten
während
der Transkription durch den Einbau eines modifizierten basenspezifisch
Kettenterminierenden Ribonukleotidanalogons gebildet (oder spezifische
Spaltung durch RNAsen in einer modifizierten Maxam-Gilbert-Strategie).
Jedes Ribonukleosid-Triphosphat-Analogon,
das zu einem Sequenz-spezifischen Anhalten der Transkriptionselongierung
durch Einbau in ein RNA-Molekül
durch eine RNA-Polymerase
führt,
kann in den hierin beschriebenen Verfahren verwendet werden.
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Derzeit bevorzugte Ribonukleotidanaloga
sind 3'-Deoxyribonukleotide,
deren Verwendung zu einer basenspezifischen Terminierung der Transkription
führt (siehe
z. B. Axelrod et al. (1985) Biochemistry 24: 5716–5723; Tyagarajan
et al. (1985) Biochemistry 30: 10920–10924).
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In bestimmten Ausführungsformen
können
zusätzlich
zu einem basenspezifisch Ketten-terminierenden Ribonukleosid-Triphosphat-Analogon
zusätzliche
Ribonukleotidanaloga hinzugefügt
werden, um die Sekundärstruktur
des resultierenden RNA-Transkripts zu reduzieren und/oder die vorzeitige
Transkriptionsterminierung oder das Pausieren oder eine RNA-Spaltung
zu verhindern. Beispielsweise ist der Einbau von Riboinosin unter
Verwendung von Inosin-5'-Triphosphat dafür bekannt,
daß er
die Sekundärstruktur
von RNA-Produkten reduziert. In Gegenwart eines Dinukleotidguanininitiators
kann Inosin-5'-Triphosphat
GTP in in vitro Transkriptionsreaktionen wirksam ersetzen (z. B.
Axelrod et al. (1985) Biochemistry 24: 5716–5723).
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Zusätzlich können modifizierte Ribonukleotidanaloga
zu dem Transkriptionsgemisch hinzugefügt werden, um die Effizienz
der Transkriptions-Terminierung und/oder der Freisetzung des Transkripts
zu erhöhen, um
die Geschwindigkeit des Enzym-Turnovers
zu verbessern und zu vereinfachen. Beispielsweise verändert die
Zugabe von 4-Thio UTP, 5-Brom UTP, 5-Jod CTP die Wasserstoffbindung
der Nukleinsäure,
was, zumindest bei einigen RNA-Polymerasen, die Transkriptions-Terminierung
und die Freisetzung des Transkripts erleichtert.
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Feste Träger und
Substrate
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Beispiele von unlöslichen Trägern und Substraten zur Verwendung
hierin umfassen, sind aber nicht beschränkt auf: Kügelchen, wie etwa Silicagel,
kontrolliertes Porenglas, magnetische Kügelchen, Dextran und Agarose
(Sephadex und Sepharose), Kügelchen,
Cellulosekügelchen
und andere, Kapillaren, flache Träger wie etwa Glasfaserfilter,
Glasoberflächen,
Metalloberflächen
(Stahl, Gold, Silber, Aluminium, Silicium und Kupfer), Kunststoffmaterialien,
umfassend Platten mit mehreren Vertiefungen oder Membranen (z. B.
aus Polyethylen, Polypropylen, Polyamid, Polyvinylidendifluorid),
Wafer, Kämme,
Nadeln (z. B. Arrays aus Nadeln, die für eine kombinatorische Synthese
oder Analyse geeignet sind) oder Kügelchen oder Partikel in Vertiefungen in
flachen Oberflächen,
wie etwa Wafer (z. B. Siliciumwafer), mit oder ohne Filterplatten.
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Massenspektrometrie
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Nachdem die Transkription beendet
ist, können
die RNA-Transkripte durch eines von vielen Mitteln analysiert werden
einschließlich,
z. B. spektrometrischen Techniken, wie etwa UV/VIS, IR, Fluoreszenz,
Chemilumineszenz oder NMR-Spektroskopie, Massenspektrometrie, Gelelektrophorese
und andere im Stand der Technik bekannte Verfahren oder Kombinationen
davon. Massenspektrometrie ist hierin bevorzugt. Massenspektrometerformate
umfassen die Ionisierungstechniken (I), wie etwa Matrixunterstützte Laserdesorption (MALDI),
kontinuierliche oder gepulste Elektrospray (ESI) und verwandte Verfahren
(z. B. Ionenspray oder Thermospray) und Massiv- Cluster Impact (MCI);
diese Ionenquellen können
auf Detektionsformate abgestimmt werden, einschließlich lineare
oder reflektronische Laufzeitanalyse (time of flight TOF), einzelne
oder multiple Quadrupel, einzelne oder multiple magnetische Sektor,
Fourier-Transformationsionencyclotronresonanz
(FTICR), Ionenfalle, und Kombinationen davon, um einen Hybriddetektor
zu ergeben (z. B. Ionenfalle/Laufzeit (time of flight)). Für die Ionisierung
können
verschiedene Matrix/Wellenlängenkombination
(MALDI) oder Lösungsmittelkombination
(ESI) verwendet werden.
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Herstellung von DNA-Arrays
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In bevorzugten Ausführungsformen
werden Promotor enthaltende Nukleinsäuresonden vor oder im Anschluß an die
Hybridisierung mit Zielnukleinsäure
auf der Oberfläche
eines festen Trägers
in einem Arrayformat immobilisiert. Besonders geeignete Verfahren
zur Herstellung dieser DNA-Arrays sind die hierin beschriebenen
und die U.S.-Anmeldungen Nr. 08/746,053, 08/787,639 und 08/786,988.
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1 zeigt
ein System zur Herstellung von Arrays aus Probenmaterial für die Analyse
durch ein diagnostisches Werkzeug. 1 zeigt
ein System 10, das einen Datenverarbeiter 12,
einen Bewegungsregler 14, eine Roboterarmanordnung 16,
ein Monitorelement 18A, eine zentrale Verarbeitungseinheit 18B,
eine Mikroliterplatte mit Ausgangsmaterial 20, ein Aufbaugehäuse 22,
ein Roboterarm 24, einen Aufbau 26, einen Druckregler 28,
eine Leitung 30, eine Befestigungsanordnung 32,
eine Nadelanordnung 38 und Substratelemente 34 umfaßt. In der
in 1 dargestellten Ansicht
ist auch dargestellt, daß die
Roboteranordnung 16 ein bewegliches Befestigungselement 40 und
eine horizontale Gleitnut 42 umfassen kann. Der Roboterarm 24 kann
gegebenenfalls um einen Stift 36 drehbar sein, um die Reichweite
des Arms 24 zu erhöhen,
so daß der
Arm 24 die Nadelanordnung 38 oberhalb der Ursprungsplatte 20 anordnen
kann.
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Der Datenverarbeiter 12,
der in 1 dargestellt
ist, kann ein herkömmliches
digitales Datenverarbeitungssystem, wie etwa ein IBM PC kompatibles
Computersystem sein, das geeignet ist zur Verarbeitung von Daten
und zum Ausführen
von Programminstruktionen, die Informationen zum Regeln der Bewegung
und des Betriebs der Roboteranordnung 16 bereitstellt.
Die Datenverarbeitungseinheit 12 kann jeder Art von System sein,
die geeignet ist zum Verarbeiten eines Programms von Instruktionssignalen,
welche die Roboteranordnung betreiben, die in dem Robotergehäuse 16 integriert
ist. Gegebenenfalls kann der Datenverarbeiter 12 eine Microcontroller-geregelte
Anordnung sein, die in das Robotergehäuse 16 integriert
ist. In weiteren alternativen Ausführungsformen braucht das System 10 nicht
programmierbar zu sein und kann ein Einplatinen-Computer sein mit
einem Firmware-Speicher
zum Aufbewahren von Instruktionen zum Betreiben der Roboteranordnung 16.
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In der in 1 dargestellten Ausführungsform gibt es einen Regler 14,
der den Datenverarbeiter 12 mit der Roboteranordnung 16 elektronisch
verknüpft.
Der dargestellte Regler 14 ist ein Bewegungsregler, der die
Motorelemente der Roboteranordnung 16 zum Positionieren des Roboterarms 24 an
einer ausgewählten Stelle
betreibt. Zusätzlich
kann der Regler 14 Instruktionen an die Roboteranordnung 16 geben,
um den Druckregler 28 zu dirigieren, um das Volumen der
aus den einzelnen Nadelelementen der dargestellten Nadelanordnung 38 ausgestoßenen Flüssigkeit
zu kontrollieren. Das Design und die Konstruktion des dargestellten
Bewegungsreglers 14 folgt den Prinzipien der im Stand der
Technik bekannten Elektrotechnik, und es kann jedes Regelelement,
das für
das Betreiben der Roboteranordnung 16 geeignet ist, verwendet
werden, ohne vom Schutzbereich abzuweichen.
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Die in 1 dargestellte
Roboteranordnung 16 ist elektronisch an den Regler 14 gekoppelt.
Die dargestellte Roboteranordnung 16 ist ein Gerüstsystem,
das einen XY-Tisch
zum Bewegen des Roboterarms auf einer XY-Ebene umfaßt, und
weiterhin einen Z-Achsenaktuator umfaßt, um den Roboterarm orthogonal
zu der XY-Ebene zu bewegen. Die in 1 dargestellte
Roboteranordnung 16 umfaßt einen Arm 24, welcher
auf dem XY-Aufbau gelagert ist, welche den Arm innerhalb einer Ebene
definiert durch den XY-Zugriff bewegt. In der dargestellten Ausführungsform
ist der XY-Tisch auf dem Z-Aktuator gelagert, um den gesamten Tisch
entlang der Z-Achse orthogonal zu der XY-Ebene zu bewegen. Auf diese
Weise ermöglicht
die Roboteranordnung drei Freiheitsgrade, was ermöglicht,
daß die
Nadelanordnung 38 an jede Stelle oberhalb der Substrate 34 und
der Ursprungsplatte 20 angeordnet werden kann, die in 1 so dargestellt sind, daß sie auf
dem Aufbau 26, die auf der Roboteranordnung 16 gelagert
ist, sitzen.
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Die dargestellte Roboteranordnung 16 folgt
aus im Stand der Technik wohlbekannten Prinzipien der Elektrotechnik
und ist nur ein Beispiel einer geeigneten Roboteranordnung zur Bewegung
einer Nadelanordnung an Stellen oberhalb eines Substrats und einer
Ursprungsplatte, so wie das dargestellte Substrat 34 und Ursprungsplatte 20.
Alternative Robotersysteme können
gemäß den Beschreibungen
hierin durchgeführt
werden, ohne vom Schutzumfang abzuweichen.
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1 zeigt
eine Ausführungsform
einer Roboteranordnung 16, die einen Druckregler 28 umfaßt, welcher über eine
Leitung 30 mit der Befestigung 32 verknüpft ist,
welche mit der Nadelanordnung 38 verknüpft ist. In dieser Ausführungsform
hat die Befestigung 32 einen inneren Kanal zur Flüssigkeitsverbindung
der Leitung 30 und der Nadelanordnung 38. Demgemäß ist der
Druckregler 28 flüssigkeitsverbunden
mit der Leitung 30 und der Befestigung 32 an die
Nadelanordnung 38. Auf diese Weise kann der Regler 14 Signale
an den Druckregler 28 senden, um selektiv einen Flüssigkeitsdruck,
der an die Nadelanordnung 38 gegeben wird, zu regeln.
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2 zeigt
eine Ausführungsform
einer Nadelanordnung 50, die für das in 1 dargestellte System geeignet ist, welche
den Druckregler 28 umfaßt. In der dargestellten Ausführungsform
umfaßt
die Nadelanordnung 50 ein Gehäuse, das aus einem oberen Teil 52 und
einem unteren Teil 54 besteht, die durch die Schrauben 56A und 56B verbunden
sind, um ein inneres Kammervolumen 58 zu definieren. 2 zeigt weiterhin, daß, um das
innere Kammervolumen 58 flüssigkeitsabzudichten, das Gehäuse ein
Dichtungselement umfassen kann, daß in 2 als eine O- Ringdichtung 60 dargestellt
ist, der zwischen dem oberen Block 52 und dem unteren Block 54 sitzt
und den Umfang des inneren Kammervolumens 58 vollständig umgibt. 2 zeigt weiterhin, daß die Nadelanordnung 50 mehrere
Vesikel 62A–62D umfaßt, von
denen jedes eine axiale Bohrung, die sich dadurch zieht, umfaßt, um die
dargestellten Aufnahmekammern 64A–64D zu bilden. Jedes
der dargestellten Vesikel setzt sich durch eine jeweilige Öffnung 68A–68D fort,
die innerhalb des unteren Blocks 54 des Gehäuses angeordnet
ist.
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Wie weiterhin in der dargestellten
Ausführungsform
gezeigt ist, hat jedes der Vesikel 62A–62D einen oberen
Flanschteil, der gegen ein Dichtungselement 70A–70D angeordnet
ist, um eine flüssigkeitsdichte
Dichtung zwischen dem Vesikel und dem unteren Block 54 zu
bilden, um zu verhindern, daß eine
Flüssigkeit
durch die Öffnungen 68A–68D austritt.
Um die Dichtung dicht zu halten, umfaßt die dargestellte Nadelanordnung 50 weiterhin
einen Satz Vorspannelemente 74A–74D, die in 2 als Federn dargestellt
sind, welche in den dargestellten Ausführungsformen sich im zusammengedrückten Zustand
befinden, um das Flanschelement der Vesikel 62A–62D gegen
ihre jeweiligen Dichtungselemente 70A–70D bis zu drücken. Wie
in 2 dargestellt, setzen
sich die Vorspannelemente 74A–74D zwischen den
Vesikeln und dem oberen Block 52 fort. Jede der Federn 74A–74D kann
fest auf einer Befestigungsplatte 76A–76D gelagert sein,
wo die Federelemente am oberen Block 52 befestigt sein
können.
Der obere Block 52 umfaßt weiterhin eine Öffnung 78,
die in 2 als mittig
angeordnete Öffnung
dargestellt ist, die eine Fadenbohrung aufweist, um einen Verschluß 80 aufzunehmen,
der innerhalb der Öffnung 78 drehbar
gelagert sein kann.
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Wie weiterhin in 2 dargestellt, ist der Verschluß 80 durch
eine Leitung mit einem Ventil 82 verbunden, das den Verschluß 80 mit
einer Leitung 84 verbinden kann, die an eine Druckquelle
gekoppelt sein kann, oder alternativ hierzu den Verschluß 80 an
eine Leitung 86 koppeln kann, die für eine Belüftung der inneren Kammer 58 sorgt.
Eine zentrale Bohrung 88 führt durch den Verschluß 80 und
verbindet diesen mit dem Rohrelement, welches weiterhin mit dem
Ventil 82 verbunden ist, um somit das innere Kammervolumen 58 entweder mit
einer Druckquelle oder einem Belüftungsauslaß flüssigkeitsmäßig oder
selektiv zu verbinden.
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Die Nadelanordnung 50, die
oben beschrieben und in 2 dargestellt
ist, ist über
einem Substratelement 90 angeordnet, das mehrere Vertiefungen 92 umfaßt, die
in die obere Oberfläche
des Substrats 90 eingeätzt
sind. Wie in 2 dargestellt,
ist der Abstand der Vesikel 62A–62D so, daß jedes
Vesikel von den angrenzenden Vesikeln durch einen Abstand getrennt
ist, der ein ganzzahliges Vielfaches des Abstands zwischen den Vertiefungen 92 ist,
die in die obere Oberfläche
des Substrats 90 eingeätzt
sind. Wie aus der folgenden Beschreibung erkennbar ist, erlaubt
diese Beabstandung das parallele Ausgaben von Flüssigkeit, so daß die Flüssigkeit
in einem einzigen Betriebsvorgang in mehrere Vertiefungen ausgegeben
werden kann. Jedes der Vesikel ist aus rostfreiem Edelstahl, Silicamaterial,
polymerem Material oder einem anderen Material gefertigt, das zur
Aufnahme einer flüssigen
Probe geeignet ist. In einem Beispiel werden in der Anordnung 16 Vesikel
verwendet, die aus gehärtetem Berylliumkupfer
gefertigt sind, vergoldet über
Nickelblech. Sie sind 43,2 mm lang und der Schaft des Vesikels ist
auf 0,46 mm Außendurchmesser
mit einer konkaven Spitze abgestuft. Eine solche Nadel wurde gewählt, da
die Zielgenauigkeit etwa 501 Mikrometer sein kann. Jede geeignete
Nadelform kann für
die Vorrichtung verwendet werden, einschließlich, aber nicht beschränkt auf
flache, sternförmige,
konkave, feste Spitze, Spitze halb-hohl, auf einer oder auf beiden
Seiten abgewinkelte oder andersförmige
Nadeln.
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3 zeigt
eine Seitenansicht des unteren Blocks 54 der Nadelanordnung 50,
die in 2 dargestellt ist. 3 zeigt ungefähre Ausmaße für einen
Nadelanordnung. Wie dargestellt, hat der untere Block 54 eine Bodenplatte 98 und
einen umgebenden Rand 100. Die Bodenplatte 98 hat
eine Dicke von etwa 3 mm, und der Rand 100 hat eine Dicke
von etwa 5 mm.
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4 zeigt
eine Draufsicht der allgemeinen Struktur und Ausmaße für einen
unteren Block 54, der zur Verwendung der in 2 dargestellten Nadelanordnung 50 geeignet
ist. Wie in 4 dargestellt,
umfaßt
der untere Block 54 eine vier-mal-vier-Matrix mit Öffnungen 68, um 16 Öffnungen
bereitzustellen, die jede ein Vesikel aufnehmen können. Wie
oben unter Verweis auf 2 beschrieben,
ist der Abstand zwischen der Öffnung 68 typischerweise
ein ganzzahliges Vielfaches des Abstandes zwischen den Vertiefungen
auf einer Substratoberfläche,
sowie den Vertiefungen auf der Ursprungsplatte. Somit kann eine
Nadelanordnung mit dem unteren Block 54 wie in 4 dargestellt Flüssigkeit
in bis zu 16 Vertiefungen gleichzeitig ausgeben. 4 zeigt auch die allgemeinen
Ausmaße
eines unteren Blocks 54, so daß jede Seite des Blocks 54 im
Allgemeinen 22 mm lang ist und der Abstand zwischen den Öffnungen 68 etwa
4,5 mm beträgt.
Solch ein Abstand ist geeignet für
die Verwendung mit einem Substrat, bei dem Flüssigkeit an Stellen ausgegeben
werden soll, die etwa 500 μm
voneinander entfernt sind, wie durch das Substrat 90 von 2 beispielhaft dargestellt. 4 zeigt auch, daß der untere
Block 54 eine optionale O-Ring-Nut 94 umfassen
kann, die so angepaßt
ist, daß sie ein
O-Ring-Dichtungselement aufnehmen kann, wie etwa das Dichtungselement 60,
das in 2 dargestellt ist.
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Der Nadelblock kann aus rostfreiem
Edelstahl hergestellt sein, da dieses Material mit einer Genauigkeit
von etwa +25 μm
gebohrt werden kann, aber es kann auch eine Vielzahl von Sondenmaterialien
verwendet werden, wie etwa G10-Laminat, PMMA oder anderes geeignetes
Material. Der Nadelblock kann eine Anzahl von Öffnungen enthalten und ist
mit 16 Behältern
dargestellt, welche die 16 Nadeln an ihrem Platz halten. Um die
Zielgenauigkeit jeder Nadel zu erhöhen, kann eine optionale Ausrichtungsstelle
unterhalb des Blocks angeordnet werden, so daß etwa 6 mm der Nadelspitze
noch hervorsteht, um in die Vertiefungen einer Mikrotiterplatte
eingetaucht werden zu können.
Die Anordnung der Sonden in dem dargestellten Werkzeug ist so geartet,
daß sie
mit einer 384-Vertiefungen-Mikrotiterplatte koordiniert, somit ist
die Mitte-zu-Mitte-Beabstandung der Sonden 4,5 mm. Ein Array von
4 × 4
Sonden wurde gewählt,
da dies ein Array erzeugt, der in weniger als einen Quadratzoll
hineinpaßt,
welches der Bewegungsbereich einer xy-Plattform eines MALDI-TOF
MS ist, der durch die Anmelderin verwendet wird.
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Die Nadelwerkzeuganordnung wird vervollständigt durch
eine Abdeckung aus rostfreiem Edelstahl auf der Oberseite der Vorrichtung,
die anschließend
an den Z-Arm des Roboters angebracht wird.
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Unter Verweis auf die 1 und 2 verwendet die Roboteranordnung 16 eine
Nadelwerkzeuganordnung 38, die ähnlich zu der in 2 dargestellten Nadelwerkzeuganordnung
konfiguriert ist. Der Druckregler 28 reguliert selektiv
den Druck innerhalb der Kammer 58. In dieser Ausführungsform
betreibt ein Reglerprogramm den Datenverarbeiter 12, um
die Roboteranordnung 16 so zu steuern, daß die Anordnung 16 einen Array
von Elementen auf die Substrate 34 druckt. In einem ersten
Schritt (siehe auch 2 und 5) dirigiert das Programm
die Roboteranordnung 16 so, daß die Nadelanordnung 38 oberhalb
der Ursprungsplatte 20 angeordnet ist. Die Roboteranordnung 16 taucht
dann die Nadelanordnung in die Ursprungsplatte 20 ein,
die eine DNA-Ursprungsplatte mit 384 Vertiefungen sein kann. Wie
in 4 dargestellt, kann
die Nadelanordnung 16 verschiedene Nadeln umfassen, so
daß die
Nadelanordnung 50 16 Nadeln in 16 verschiedene
Vertiefungen der DNA-Ursprungsplatte 20 mit 384 Vertiefungen
eintaucht. Anschließend
dirigiert der Datenverarbeiter 12 den Bewegungsregler 14,
um die Roboteranordnung 16 so zu betreiben, daß die Nadelanordnung
auf eine Position oberhalb der Oberfläche des Substrats 34 bewegt
wird. Das Substrat 34 kann jedes Substrat sein, das geeignet
ist, um ein Probenmaterial aufzunehmen und kann aus Silicium, Kunststoff,
Metall oder jedem anderen geeigneten Material gefertigt sein. Gegebenenfalls
hat das Substrat eine flache Oberfläche, kann aber alternativ auch
eine körnige
Oberfläche,
eine Oberfläche,
die mit Vertiefungen oder einer anderen geeigneten Oberflächenbeschaffenheit
eingeätzt
ist umfassen, und kann weiterhin Partikel auf der Oberfläche jeder
Vertiefung enthalten. Das Programm, das den Datenverarbeiter 12 betreibt,
kann dann die Roboteranordnung über
den Bewegungsregler 14 steuern, um den Druckregler 28 zu
steuern, um einen positiven Druck im inneren des Kammervolumens 58 zu
erzeugen. Bei dieser Ausführung
treibt der positive innere Druck Flüssigkeit aus den Kammern der
Vesikel 62, um Flüssigkeit
aus den Vesikeln und in die jeweilige Vertiefung 92 des
Substrats 90 auszustoßen.
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Das Programm, daß den Datenverarbeiter 12 betreibt,
kann auch den Regler 14 steuern, um den Druckregler 28 zu
steuern, um das Befüllen
der Aufnahmekammern mit Ursprungsmaterial aus der Ursprungsplatte 20 zu
kontrollieren. Der Druckregler 28 kann innerhalb des inneren
Kammervolumens 58 der Nadelanordnung einen negativen Druck
erzeugen. Dies führt
dazu, daß Flüssigkeit
in die Aufnahmekammern der Vesikeln 62A–62D aufgezogen wird.
Der Druckregler 28 kann den Druck entweder durch offenen
oder geschlossenen Regelkreis regulieren, um zu vermeiden, daß Flüssigkeit
durch die Aufnahmekammern zuviel aufgenommen wird und im inneren
Kammervolumen 58 verschüttet
wird. Regelkreisregelsysteme zum Regeln des Drucks sind im Stand
der Technik wohlbekannt und es kann jeder geeignete Regler verwendet
werden. Ein solches Verschütten
könnte
Kreuzverunreinigungen verursachen, insbesondere wenn das Ursprungsmaterial, das
aus der Ursprungsplatte 20 aufgezogen wird, von Vertiefung
zu Vertiefung verschieden ist.
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In einer alternativen Ausführungsform
ist jede der Aufnahmekammern
64A–
64D ausreichend klein,
um die Kammern durch Kapillarkraft zu füllen. In einer solchen Ausführung kann
die Nadelanordnung einen Array von schmalen Bohrungsnadeln umfassen,
wie etwa Nadeln aus rostfreiem Edelstahl, die durch die Öffnungen in
den unteren Block
54 reichen. Die Nadeln, die in die Ursprungslösungen eingetaucht
werden, befüllen
sich durch Kapillarkraft. In einer Durchführung wird die Länge der
Kapillare, die durch atmosphärischen
Druck befüllt
werden soll, etwa durch die folgende Gleichung bestimmt:
wobei H die Höhe ist,
Gamma die Oberflächenspannung
ist, P die Lösungsdichte
ist, G die Gravitationskraft ist und R der Nadelradius ist. Somit
kann das Flüssigkeitsvolumen,
das von jedem Vesikel aufgenommen wird, kontrolliert werden, in
dem die Ausmaße
der inneren Bohrung gewählt
werden. Es versteht sich, daß bei Raumtemperatur
Wasser eine 15 cm lange Kapillare mit einem Radius von 100 μm füllt. Somit
füllt sich
eine kurze Nadel mit Nanoliterbohrungsvolumen bis zur vollen Kapazität, sollte
jedoch nicht überfließen, denn
die Kapillarkraft ist zu klein, um einen Meniskus oben an der Nadelöffnung zu
bilden. Dies verhindert die Kreuzverunreinigung aufgrund von Verschütten. In
einer Ausführungsform
können
die Vesikel der Nadelanordnung mit unterschiedlich großen inneren
Kammern zum Aufnehmen und Ausgeben von unterschiedlichen Volumina an
Flüssigkeit
versehen werden.
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In einer alternativen Ausführung kann
ein kleiner positiver Druck innerhalb des inneren Kammervolumens 58 durch
den Druckregler 28 bereitgestellt werden, um das Volumen
an Flüssigkeit,
das in die Aufnahmekammern der Vesikel aufgezogen wird, zu verringern.
Die durch den positiven Druck erzeugte nach unten gerichtete Kraft,
kann verwendet werden, um der nach oben gerichteten Kapillarkraft
entgegenzuwirken. Auf diese Weise kann das Volumen an Flüssigkeit,
das durch Kapillarkraft in die Aufnahmekammern der Vesikel aufgezogen
wird, kontrolliert werden.
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5B zeigt,
daß Flüssigkeit
innerhalb der Aufnahmekammern der Nadel durch einen kleinen positiven
Druck ausgegeben werden kann, welcher durch die zentrale Bohrung 88,
die sich durch einen Swagelok 80 erstreckt. Durch Regulieren
des Druckimpulses, der in das innere Kammervolumen 58 eingebracht
wird, kann Flüssigkeit
entweder als Spray oder als tropfenförmige Formation an der Spitze
der Nadel ausgestoßen werden.
Es versteht sich, daß die
die Ausgabegeschwindigkeit, Tropfen gegenüber Spray, teilweise von dem durch
den Druckregler 28 angelegten Druck abhängt. In einer Ausführung wird
ein Druck im Bereich von 10 und 1000 Torr Luftdruck angelegt.
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Um dies zu erreichen, kann der Datenverarbeiter 12 ein
Computerprogramm laufen lassen, welches das ausgegebene Flüssigkeitsvolumen
kontrolliert und reguliert. Das Programm kann den Regler 28 steuern, um
ein definiertes Flüssigkeitsvolumen
auszustoßen,
entweder durch Erzeugen eines Sprays oder durch Erzeugen eines Tropfens,
der am Ende des Vesikels sitzt, und der mit der Substratoberfläche zum
Ausgeben von Flüssigkeit
darauf kontaktiert werden kann.
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5C und 5D zeigen, daß die früheren Schritte,
die in 5A–5B dargestellt sind, wieder
durchgeführt
werden können,
dieses Mal an einer Position auf der Substratoberfläche, die
von der früheren
Position beabstandet ist. Im dargestellten Verfahren wird das Nadelwerkzeug
mit einem Abstand, der dem Abstand zwischen zwei Vertiefungen 92 entspricht,
beabstandet. Andere Offset-Druckertechniken können angewandt werden.
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Es werden mehrere Vorteile der Nadelanordnung,
die in 2 dargestellt
ist, erreicht. Beispielsweise ist das Spülen zwischen den Ausgabeereignissen
einfach und erfordert lediglich eine einfache oder mehrere Nadelbefüllungen
und Entleerungen mit einer Spüllösung. Darüber hinaus
variiert die Genauigkeit der ausgegebenen Volumina nur in Abhängigkeit
der inneren Nadelausmaße,
die während
der Nadelherstellung genau kontrolliert werden kann, da alle Aufnahmekammern
sich bis zur vollen Kapazität
befüllen.
Des Weiteren ist die Vorrichtung kosteneffektiv, wobei die höchsten Ausgaben
für die
Nadeln gebraucht werden, da jedoch kein Kontakt mit einer Oberfläche erforderlich
ist, werden die Nadeln wenig physikalischer Beanspruchung ausgesetzt,
was dazu führt,
daß sie
selten ausgewechselt werden müssen
und eine lange Lebensdauer haben.
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Alternativ hierzu kann die Ablagerung
von Probenmaterial auf der festen Trägeroberfläche Techniken umfassen, die
Nadelwerkzeuganordnungen verwenden, die feste Nadelelemente aufweisen,
die von einem Block ausgehen, wobei die Roboteranordnung die festen
Nadelelemente der Nadelanordnung in eine Quelle von Probenmaterial
eintaucht, um die entfernten Enden der Nadeln mit den Probenmaterialien
zu benetzen. Anschließend
kann die Roboteranordnung die Nadelanordnung an eine Position oder
oberhalb des Substrats bewegen und anschließend die Nadelanordnung gegen
die Oberfläche
des Substrats bewegen, um die einzelnen benetzten Nadeln mit der
Oberfläche
zu kontaktieren, um das Material auf die Substratoberfläche zu spotten.
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Nadelwerkzeuganordnungen, die feste
Nadeln mit einer Promotor-enthaltenden Nukleinsäure aufweisen, die darauf immobilisiert
ist, können
in Vertiefungen eingetaucht werden, die ein Reaktionsgemisch für die Hybridisierung
und/oder die Erzeugung eines RNA-Transkripts enthalten. Die Flüssigkeit
mit den Transkripten kann anschließend in einem Array wie oben
erörtert
abgelagert werden, beispielsweise unter Verwendung von festen Nadeln
einer Nadelwerkzeuganordnung, um die Probe auf die Substratoberfläche zu spotten.
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6A und 6B zeigen ein weiteres alternatives
System zum Ausgeben von Material auf oder an die Oberfläche des
Substrats. Insbesondere zeigt 6A eine Strahldruckvorrichtung 110,
die ein Kapillarelement 112, ein Umwandlerelement 114 und
eine Öffnung
(nicht gezeigt) 118, eine Flüssigkeitsleitung 122 und
einen Aufbau 124 umfaßt,
welcher mit einer Roboterarmanordnung, wie dem in 1 dargestellt Roboterarm 24 verbunden
ist. Wie weiterhin in 6A dargestellt
ist, ist die Strahlanordnung 110 geeignet zum Ausstoßen einer Serie
von Tropfen 120 aus der Öffnung 118 an Probenmaterial
zum Ausgeben von Probenmaterial auf die Oberfläche 128.
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Die Kapillare 112 der Nadelanordnung 110 kann
eine Glaskapillare, eine Kunststoffkapillare oder jedes andere geeignete
Gehäuse
sein, welches eine Flüssigkeitsprobe
aufnehmen kann und welche das Ausstoßen durch die Wirkung eines
Umwandlerelements, wie etwa des Umwandlerelements 114 ermöglicht.
Das in 6A dargestellte
Umwandlerelement 114 ist ein piezo-elektrisches Umwandlerelement,
welches sich um den Parameter der Kapillare 112 bildet
und einen vom Impulsgenerator innerhalb der Roboteranordnung 16 erhaltenen
elektrischen Impuls transformieren kann, um zu ermöglichen,
daß Flüssigkeit
aus der Öffnung 118 der
Kapillare 112 ausgestoßen
wird. Eine derartige Strahlanordnung mit einem piezo-elektrischen
Umwandlerelement wird von MicroFab Technology, Inc., Deutschland
hergestellt. Es kann jedoch jede Strahlanordnung, die für das Ausgeben
von definierten und kontrollierten Volumina an Flüssigkeit
geeignet ist, hierin verwendet werden, einschließlich derjenigen, die piezo-elektrische
Umwandler, elektrische Umwandler, elektrorestriktive Umwandler,
magnetorestriktive Umwandler, elektromechanische Umwandler oder
jedes andere geeignete Umwandlerelement verwenden. In der dargestellten
Ausführungsform
hat die Kapillare 112 eine Flüssigkeitsleitung 122 zum
Aufnehmen von Flüssigkeitsmaterial.
In einer optionalen Ausführungsform
kann Flüssigkeit
in die Kapillare durch die Wirkung eines Vakuumdrucks aufgenommen
werden, welcher Flüssigkeit
durch die Öffnung 118 anzieht,
wenn die Öffnung 118 in
eine Quelle von Probenmaterial eingetaucht wird. Weitere Ausführungsformen
der Strahlanordnung 110 können im Rahmen der Erfindung
ausgeführt
werden, ohne vom Schutzumfang abzuweichen.
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6B zeigt
eine weitere alternative Anordnung, die dazu geeignet ist, am Roboterarm
der Roboteranordnung durchgeführt
zu werden, wie etwa die in 1 dargestellte
Anordnung 16. 6B zeigt
vier Strahlanordnungen, die miteinander verbunden sind, 130A–130D. Ähnlich der
Nadelanordnung in 2,
kann die in 6B dargestellte
Strahlanordnung für
das parallele Ausgeben von Flüssigkeitsmaterial
verwendet werden. Jede der Strahlanordnungen 130A–130D können unabhängig von
den anderen betrieben werden, wodurch die selektive Ausgabe von
Flüssigkeit
aus ausgewählten
Strahlanordnungen ermöglicht
wird. Darüber hinaus
kann jede der Strahlanordnungen 130A–130D unabhängig gesteuert
werden, um das aus jeder der jeweiligen Anordnungen 130A–130D auszugebenden
Volumina an Flüssigkeit
auszuwählen.
Weitere Modifikationen und Abänderungen
können
an der in 6B dargestellten
Anordnung durchgeführt
werden, ohne vom Schutzumfang der Erfindung abzuweichen.
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Auf der Substratoberfläche können gemäß einem
der oben erörterten
Techniken Arrays gebildet werden. Die Probenarrays werden anschließend durch
Massenspektrometrie analysiert, um Spektrendaten zu sammeln, die
für die
Zusammensetzung der Proben auf dem Array repräsentativ sind. Es versteht
sich, daß die
obigen Methoden Verfahren bereitzustellen, die das schnelle Ausgeben
von definierten und kontrollierten Volumina von Analytenmaterial
erlauben. Insbesondere erlauben diese Verfahren das Ausgeben von
Flüssigkeitsvolumina
im Bereich von unterhalb einem Nanoliter bis zum niedrigen Nanoliterbereich.
Diese Ablagerungstechniken für
niedrige Volumina erzeugen Probenarrays, die für die Analyse durch Massenspektrometrie gut
geeignet sind. Beispielsweise ergeben die geringen Volumina eine
Reproduzierbarkeit der Spot-Eigenschaften, wie etwa die Verdunstungsraten,
sowie eine verringerte Abhängigkeit
von atmosphärischen
Bedingungen, wie etwa Umgebungstemperatur und Licht.
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Fortfahrend mit dem in 5 dargestellten Beispiel,
können
die Arrays durch das Laden von Oligonukleotiden (0,1–50 ng/μl) verschiedene
Sequenzen oder Konzentrationen in die Vertiefungen einer Mikrotiterursprungsplatte
mit 96 Vertiefungen 20 hergestellt werden; die erste Vertiefung
kann für
das Aufnehmen einer Matrixlösung
reserviert werden. Ein Substrat 34, wie etwa das körnige Silicium-Chip-Substrat kann auf
den Aufbau 26 der Roboteranordnung 16 angeordnet
werden und manuell so ausgerichtet werden, daß die Matrix der Vertiefungen
an einem Satz Referenzachsen ausgerichtet ist. Das Steuerungsprogramm,
welches den Datenverarbeiter 12 betreibt, kann die Koordinaten
der ersten Vertiefung der Ursprungsplatte 20 aufnehmen.
Der Roboterarm 24 kann die Nadelanordnung 38 in
die Ursprungsplatte 20 eintauchen, so daß jede der 16 Nadeln in
eine der Vertiefung eingetaucht wird. Jedes Vesikel kann sich durch
Kapillarkraft befüllen,
so daß das
volle Volumen der Aufnahmekammer Flüssigkeit enthält. Optional
kann das den Datenverarbeiter 12 betreibende Programm den
Druckregler so steuern, daß die
innere Kammer 58 der Nadelanordnung 38 mit einem
positiven Vordruck versehen wird, der teilweise der Wirkung der
Kapillarkraft entgegenwirkt, um das Flüssigkeitsvolumen, das in die
Aufnahmekammer aufgezogen wird, zu beschränken oder zu reduzieren.
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Gegebenenfalls kann die Nadelanordnung 38 in
dieselben 16 Vertiefungen der Ursprungsplatte 20 eingetaucht
werden und auf ein zweites Targetsubstrat gespottet werden. Dieser
Zyklus kann für
die Anzahl der gewünschten
Targetsubstrate wiederholt werden. Anschließend kann der Roboterarm die
Nadelanordnung 38 in eine Waschlösung eintauchen und anschließend die
Nadelanordnung in 16 verschiedene Vertiefungen der Ursprungsplatte 20 eintauchen
und auf ein Substrat-Target aufspotten, das mit einem Abstand vom
Ursprungssatz an 16 Spots beabstandet ist. Dies kann wiederum
für so
viele Targetsubstrate wiederholt werden wie gewünscht. Der gesamte Zyklus kann
wiederholt werden, um einen 2 × 2
Array von jedem Vesikel herzustellen, um einen 8 × 8-Array
mit Spots (2 × 2
Elemente/Vesikel × 16
Vesikel = 64 gespottete Elemente insgesamt) herzustellen. Jedes
Verfahren, das zum Herstellen von Arrays geeignet ist, kann angewandt
werden.
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Oligonukleotide verschiedener Sequenzen
oder Konzentrationen können
in die Vertiefungen der bis zu drei verschiedenen Mikrotiterursprungsplatten
mit 384 Vertiefungen geladen werden. Ein Satz von 16 Vertiefungen
kann für
eine Matrixlösung
reserviert werden. Die Vertiefungen auf zwei Platten werden mit
Waschlösung
gefüllt.
Fünf Mikrotiterplatten
können
auf den Aufbau der Roboteranordnung geladen werden. Es können mehrere
Targetsubstrate so angeordnet werden, daß sie an den optionalen Satz
von Quernadeln oder Registrierungsnadeln angrenzen, die auf dem
Aufbau 26 angeordnet sind und zum Ausrichten der Targetsubstrate
entlang einem Satz von Referenzachsen dienen. Falls die Matrix und
Oligonukleotide nicht vorgemischt werden, kann die Nadelanordnung
dazu verwendet werden, um zuerst eine Matrixlösung auf alle gewünschten Targetsubstrate
auszuspotten. In einem folgenden Schritt kann die Oligonukleotidlösung im
gleichen Muster wie das Matrixmaterial gespottet werden, um die
Matrix wieder aufzulösen.
Alternativ hierzu kann ein Probenarray hergestellt werden, indem
die Oligonukleotidlösung
zuerst auf dem Wafer plaziert wird, gefolgt von der Matrixlösung, oder
auch durch Vormischen der Matrix- und Oligonukleotidlösungen.
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Nach dem Aufbringen der Probenarrays
auf der Oberfläche
des Substrats können
die Arrays unter Verwendung einer Vielzahl von Mitteln untersucht
werden spektrometrische Techniken, wie etwa UV/VIS, IR, Fluoreszenz,
Chemilumineszenz, NMR-Spektrometrie oder Massenspektrometrie). Beispielsweise
können
im Anschluß an
das jeweilige Ausgabeverfahren die mit Proben beladenen Substrate
auf eine MALDI-TOF-Ursprungsplatte plaziert werden und dort mit
einem Satz abgeschrägter
Schrauben fixierter Polycarbonatträger gehalten werden. In einer
Ausführung
kann die Platte an einem Ende der Sonde transferiert werden, um
dort auf einem 1'' Bewegungs-xy-Aufbau
(Newport) mit 1 μm
Auflösung
in der Ursprungsregion eines Time-of-Flight-Massenspektrometers
gehalten zu werden. Jedes geeignete massenspektrometrische Werkzeug kann
verwendet werden.
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Bevorzugte Massenspektrometerformate
zur Verwendung mit den hierin beschriebenen Arrays umfassen Ionisierungstechniken
(I) einschließlich
aber nicht beschränkt
auf matrix assisted laser desorption (MALDI), kontinuierliche oder
gepulste Elektrosprayverfahren (ESI) und verwandte Verfahren (z.
B. Ionenspray oder Thermospray) oder Massiv-Cluster Impact (MCI);
jene Ionenquellen können
auf die Detektionsformate abgestimmt werden, einschließlich linearem
oder nicht-linearem Reflektron Time-of-Flight (TOF), einfachem oder mehrfachem
Quadrupel, einfachem oder mehrfachem magnetischen Sektor, Fourier-Transformations-Ionen-Cyclotronresonanz
(FTICR), Ionenfalle und Kombinationen davon (z. B. Ionenfalle/Time-of-Flight).
Für die Ionisierung
können
verschiedene Matrix/Wellenlängenkombinationen
(MALDI) oder Lösungsmittelkombinationen
(ESI) verwendet werden. Subattomolare Proteinmengen sind z. B. unter
Verwendung von ESI (Valaskovic, G. A. et al., (1996) Science 273:
1199–1202)
oder MALDI (Li, L. et al., (1996) J. Am. Chem. Soc. 118: 1662–1663) Massenspektrometrie
nachgewiesen worden.
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Somit versteht es sich, daß in den
hierin beschriebenen Verfahren eine Betriebsart des vollständig ohne
Kontakt verlaufenden, Hochdrucksprays oder mit partiellem Kontakt,
Niedrigdrucktropfenformationsart verwendet werden kann. Im Letzteren
ist der einzige Kontakt, der Auftritt, zwischen dem Tropfen und
den Wänden
der Vertiefung oder einer hydrophilen flachen Oberfläche des
Substrats 34. In keiner Ausführungsform muß ein Kontakt
zwischen der Nadelspitze und der Oberfläche bestehen.
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Beispielhafte Ausführungsform
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In einer bevorzugten Ausführungsform
wird eine doppelsträngige
Nukleinsäuresequenz,
die für
eine Promotorsequenz codiert, aus einer natürlichen Quelle isoliert (z.
B. Bakterien, Viren, Bakteriophagen, Pflanzen oder eukaryontische
Organismen) oder aus synthetischen Sequenzen zusammengesetzt. Eine
einzelsträngige
Region von mindestens fünf
Nukleotiden am 3'-Ende
des codierenden Stranges unter Verwendung von Standardverfahren,
die dem Fachmann bekannt sind siehe Sambrook et al., (1989) Molecular
Cloning, 2. Ausgabe, Cold Spring Harbor Laboratory Press, New York).
Diese einzelsträngige
Region ist so geartet, daß sie
zu einer Region der zu sequenzierenden Nukleinsäure oder einer Sequenz, die
von zwei Nukleinsäuremolekülen geteilt
wird (z. B. einer Restriktionsendonukleasenstelle) komplementär ist.
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Die zu sequenzierende Nukleinsäure, die
mindestens ein teilweise einzelsträngiges 3'-Ende
enthält, wird
gemäß den hierin
beschriebenen Bedingungen hybridisiert, vorzugsweise mit hoher Stringenz,
was dem Fachmann auf dem Gebiet bekannt ist, so daß fünf aufeinanderfolgende
zusammenpassende Basenpaare sich innerhalb der komplementären Sequenzen
der Promotor-enthaltenden DNA bilden. Die zu sequenzierende Nukleinsäure kann
doppelsträngig
oder vorzugsweise einzelsträngig
sein. Die Hybridisierung der zwei Nukleinsäuremoleküle bringt einen oder mehrere
Brüche
in das Hybrid an der Anschlußstelle(n)
der benachbarten Nukleinsäuremoleküle ein.
Brüche
im codierenden oder nicht codierenden Strang, vorzugsweise dem codierenden
Strang, können
durch Zugabe einer geeigneten Nukleinsäureligase vor dem Transkriptionsstart
ligiert werden. Verfahren zum Ligieren von Nukleinsäuren sind
dem Fachmann wohlbekannt (siehe Sambrook et al., (1989) Molecular
Cloning, 2. Ausgabe, Cold Spring Harbor Laboratory Press, New York)
und DNA- und RNA-Ligasen sind gewerblich erhältlich (z. B. Boehringer Mannheim,
Indianapolis, IN).
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Die Transkription wird von dem Promotor
aus initiiert durch Zugabe der geeigneten RNA-Polymerase in Gegenwart
von Ribonukleosid-Triphosphaten unter hierin beschriebenen Bedingungen,
die auch anderswo bekannt sind (z. B. in RNA Polymerase and the
Regulation of Transcription, Reznikoff et al., Hrsg., Elsevier, NY).
In bevorzugten Ausführungsformen
enthält
das Transkriptionsgemisch ein ausgewähltes Basen-spezifisch Ketten-terminierendes
3'-Deoxyribonukleosid-Triphosphat und auch
ein Inosin-5'-triphosphat,
um die Sekundärstruktur
des RNA-Produkts
zu reduzieren, oder modifizierte Ribonukleosid-Triphosphate, wie
etwa 4-thio UTP, 5-Brom UTP oder 5'-Jod CTP, um den Turnover des RNA-Polymeraseenzyms
zu erleichtern und somit die Menge an RNA-Transkript, das für die Analyse
zur Verfügung
steht, zu erhöhen.
-
In bevorzugten Ausführungsformen
wird die Promotor enthaltende Nukleinsäuresonde kovalent auf einen
Silicaträger
durch Funktionalisieren des Trägers
mit einer Aminofunktionalität
immobilisiert (z. B. durch Derivatisieren des Trägers mit einem Reagenz, wie
etwa 3-Aminopropyl-triethoxysilan (Aldrich Chemical Co., Milwaukee,
WI; siehe 7). Andere
funktionalisierte Oxysilane oder Orthosilicate können verwendet werden und sind
gewerblich erhältlich
(z. B. von Gelest, Inc., Tullytown, PA). Beispielsweise kann 3-Mercaptopropyltriethoxysilan
verwendet werden, um eine Siliciumoberfläche mit Thiolgruppen zu funktionalisieren.
Das Amino-funktionalisierte Silicamaterial kann dann mit heterobifunktionellen
Reagenz reagiert werden, wie etwa N-Succinimidyl (4-Jodacetyl)-aminobenzoat
(STAB) (Pierce, Rockford, IL). Andere homo- und heterobifunktionelle
Reagenzien, die verwendet werden können, sind gewerblich erhältlich,
beispielsweise von Pierce. Schließlich kann eine mit einer Thiolgruppe
(z. B. am 5'-Terminus)
funktionalisierte Nukleinsäure
kovalent an den derivatisierten Silicamaterialträger gebunden werden durch Reaktion
der Thiolfunktionalität
des Nukleinsäuremoleküls mit der
Jodacetylfunktionalität
des Trägers.
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In einigen Ausführungsformen kann die Nukleinsäure mit
dem quervernetzenden Reagenz reagiert wird, um ein Quervernetzer/Nukleinsäurekonjugat
zu bilden, welches anschließend
mit einem funktionalisierten Träger
reagiert wird, um eine immobilisierte Nukleinsäure zu ergeben. Alternativ
hierzu kann der Quervernetzer mit der Nukleinsäure und einem funktionalisierten
festen Träger
in einem Gefäß gemischt
werden, um eine im Wesentlichen simultane Reaktion des quervernetzenden
Reagenzes mit der Nukleinsäure
und dem festen Träger
herbeizuführen.
In dieser Ausführungsform
ist es im Allgemeinen notwendig, einen heterobifunktionellen Quervernetzer
zu verwenden, d. h. einen Quervernetzer mit zwei unterschiedlichen
reaktiven Funktionalitäten,
die in der Lage sind, eine selektive Reaktion mit jeweils der Nukleinsäure und
dem funktionalisierten Träger
durchzuführen.
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Gemäß den hierin beschriebenen
Verfahren können
räumlich
erreichbare Arrays von auf unlöslichen Trägern immobilisierten
Nukleinsäuren,
die zum Sequenzieren von Nukleinsäuren unter Verwendung von RNA-Polymerase
geeignet sind, hergestellt werden. Beispielsweise können die
Verfahren verwendet werden, um Arrays mit verschiedenen Nukleinsäuren herzustellen,
die in einem Array auf Nadeln angeordnet sind. In einer anderen
Ausführungsform
kann eine fotospaltbare Schutzgruppe auf dem unlöslichen Träger selektiv gespalten werden
(z. B. durch Fotolithographie) um Teile einer Oberfläche zur
ergeben, die aktiviert sind, für
die Immobilisierung einer Nukleinsäure. Beispielsweise kann eine
Siliciumoberfläche,
die durch Behandlung mit 3-Mercaptopropyltriethoxysilan modifiziert
wurde, um Thiolgruppen zu ergeben, mit einer fotospaltbaren Schutzgruppe
blockiert werden (z. B. sind fotospaltbare Schutzgruppen offenbart
in PCT-Veröffentlichung
WO 92/10092 oder McCray et al. (1989) Ann. Rev. Biophys. Biophys.
Chem. 18: 239–270)
und können
durch Bestrahlung ausgewählter
Bereiche der Oberfläche,
z. B. unter Verwendung einer fotolithographischen Maske selektiv
entblockiert werden. Eine Promotor enthaltende Nukleinsäuresonde,
die so modifiziert wurde, daß sie eine
Thiol-reaktive Gruppe enthält,
kann dann direkt an den Träger
gebunden werden, oder gebunden werden oder alternativ hierzu kann
ein Thiol-reaktives quervernetzendes Reagenz mit dem Thiol-modifizierten
Träger reagiert
werden, gefolgt von (oder im Wesentlichen gleichzeitig mit) der
Reaktion mit einer Nukleinsäure,
um immobilisierte Nukleinsäuren
zu ergeben. Eine Nukleinsäurebase
oder Sequenz kann, nachdem sie gemäß den hierin beschriebenen
Verfahren auf einem Träger
immobilisiert wurde, gemäß bekannten
Verfahren weiter modifiziert werden. Beispielsweise kann das Nukleinsäuremolekül durch
Durchführung
einer Festphasennukleinsäuresynthese
gemäß herkömmlichen
Techniken, einschließlich
kombinatorischen Techniken verlängert werden.
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Vorzugsweise sind die Nukleinsäuren kovalent
an eine Oberfläche
des unlöslichen
Trägers über mindestens
ein Schwefelatom gebunden, d. h. die Nukleinsäuren sind kovalent an die Oberfläche über eine
Linkergruppe gebunden, die mindestens ein Schwefelatom umfaßt. Solche
kovalent gebundenen Nukleinsäuren werden
durch die hierin beschriebenen Verfahren leicht hergestellt. In
bevorzugten Ausführungsformen
sind die kovalent gebundenen Nukleinsäuren auf der Oberfläche des
unlöslichen
Trägers
in einer Dichte von mindestens etwa 20 fmol/mm2,
stärker
bevorzugt mindestens etwa 75 fmol/mm2, noch
stärker
bevorzugt mindestens etwa fmol/mm2, noch
stärker
bevorzugt mindestens etwa 100 fmol/mm2 und
am meisten bevorzugt mindestens etwa 150 fmol/mm2 gebunden
vorhanden.
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Anwendungen
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Die Verfahren zum Sequenzieren von
Nukleinsäuren,
die hierin beschrieben sind, können
für eine
Vielzahl von Endverwendungsanwendungen verwendet werden. Beispielsweise
können
die Verfahren für
diagnostische Anwendungen verwendet werden zur Identifizierung von
Mutationen, wie etwa Transitionen, Transversionen, Deletionen, Insertionen
und dgl. Die Verfahren können
auch verwendet werden, um die Diagnose einer Anzahl von genetischen
Erkrankungen zu unterstützen,
sie können
verwendet werden zur genetischen Musterung oder der Bestimmung von
Erblichkeit oder Organkompatibilität.
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Das Sequenzierungsverfahren kann
für diagnostische
Anwendungen verwendet werden, um das Vorhandensein von genetischen Änderungen
in einer bekannten Zielnukleinsäure
zu bestimmen. Beispielsweise kann eine Region der Zielnukleinsäure unter
Verwendung von Standardverfahren amplifiziert werden, wie etwa PCR
oder andere Amplifikationsverfahren, die dem Fachmann bekannt sind
(siehe z. B. Sambrook et al., (1989), Molecular Cloning, 2. Ausgabe,
Cold Spring Harbor Laboratory Press, New York). Die amplifizierte
Nukleinsäure
kann denaturiert werden, und der zu sequenzierende Strang (der nicht
codierende Strang wird isoliert oder kann als doppelsträngiges Molekül verwendet
werden.
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Das Vorhandensein von genetischen Änderungen
in einer bekannten Zielnukleinsäure
wird in einer diagnostischen Anwendung durch das Isolieren (oder
Amplifizieren) einer Zielnukleinsäure aus einer biologischen
Probe und Hybridisieren des Ziels an eine Promotor enthaltende Fangsonde
zum Erzeugen eines Promotor-enthaltenden Templats bestimmt. Ein
genesteter Satz von RNA-Transkripten wird erzeugt, und die Sequenz
der Zielnukleinsäure
bestimmt und verglichen mit einer Wildtypsequenz, um zu bestimmen,
um in der Zielnukleinsäure
eine genetische aufgetreten ist. Das Vorhandensein einer genetischen Änderung
kann aus den RNA-Transkripten durch andere Arten, die im Stand der
Technik bekannt sind, bestimmt werden (siehe z. B. U.S. Patent Nr.
5,605,798 und internationale PCT-Anmeldung Nr. WO 98/20019).
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Verfahren zum Identifizieren
Transkriptions-Terminator-Sequenzen
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Verfahren zum Identifizieren von
bisher unbekannten Transkriptions-Terminator- und Attenuatorsequenzen
sind ebenfalls bereitgestellt. Transkriptions-Terminator-Sequenzen sind verantwortlich
für den
Sequenz-spezifischen Stillstand der RNA-Elongation, und es sind derartige Terminator-Sequenzen
von einer Vielzahl von Organismen berichtet worden. Beispielsweise
besitzen bakterielle rho-unabhängige
Terminator-Sequenzen zwei invertierte Wiederholungen, die durch
mehrere Basenpaare getrennt sind, gefolgt von einer 5–10 nt langen
polyT-Strecke. Bei der Transkription dieser Sequenzen bildet das
resultierende mRNA-Transkript eine RNA-Sekundärstruktur mit einer Haarnadel-Schleife
hinter dem RNA-Polymerasemolekül,
was das Pausieren der RNA-Polymerase erhöht und/oder die Wechselwirkung
zwischen der RNA-Polymerase und dem DNA-Templat destabilisiert,
bis zu einer Beendigung des Transkripts innerhalb der DNA-polyT-Strecke
führt (z.
B. siehe Wilson und von Hippel (19; Reynolds et al. (1992a), J.
Mol. Biol, 224: 53–63;
Reynolds et al. (1992b) J. Mol. Biol. 224: 31–51; Telesnitsky et al. (1989)
Biochemistry 28: 5210–5218;
d'Aubenton Carafa
et al. (1990) J. Mol. Biol. 216: 835–858).
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Bakterielle rho-abhängige Terminatoren
weisen nicht die traditionellen invertierten Wiederholungen der
Schleifen-Struktur auf und erfordern zusätzliche Faktoren, wie etwa
das rho-Protein, um die Transkription anzuhalten (z. B. siehe Schmidt
et al. (1984) J. Mol. Biol. 259: 15000–15002). Man glaubt, daß die rho-abhängige Terminierung
zu einer vorzeitigen Terminierung in bakteriellen Spezies führt nach
dem Entkoppeln der Transkription und der Translation.
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Durch Modifizieren der Standard-Transkriptionsbedingungen,
die hierin beschrieben sind, können Transkriptions-Terminator-Sequenzen,
z. B. rho-abhängige
und rhounabhängige
Terminatoren unter Verwendung von massenspektrometrischen Verfahren
identifiziert werden. Bei der Durchführung dieser Verfahren wird
eine einzelsträngige
Region des 3'-Endes
der zu sequenzierenden Nukleinsäure
mit einer komplementären
Sequenz am 3'-Ende
des codierenden Stranges einer Promotor enthaltenden Nukleinsäuresonde
hybridisiert. In bevorzugten Ausführungsformen wird die Promotor
enthaltende Nukleinsäure
kovalent über
das 5'-Ende des
nicht codierenden Stranges oder das 3'-Ende des codierenden Stranges an einen
festen Träger
gebunden und stärker
bevorzugt, ist eine 5'-
oder 3'-thiolierte
DNA, die mit hoher Dichte an einen mit Aminosilan behandelten festen
Träger
gebunden ist. Die Bindung kann in Gegenwart oder Abwesenheit einer
Linkergruppe stattfinden und ist vorzugsweise in einem Arrayformat
angeordnet.
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Die Transkription wird in Abwesenheit
oder Gegenwart eines modifizierten RNA- Triphosphat-Analogons initiiert, welches
die Effizienz der RNA-Polymerasetermination bei solchen Terminator-Sequenzen
erhöht,
wie er etwa 4-Thio UTP, 5-Brom UTP oder 5'-Jod CTP. Die Massen der spezifisch
terminierten RNA-Transkripte können
durch Massenspektrometrie detektiert werden, wobei die beobachtete
Masse der RNA für
den Ort des Terminator-abhängigen
Stillstands der Transkription Indikativ ist. Durch Vergleichen des
Alignments der Sequenzen, die unmittelbar vor der Stelle der Transkriptions-Terminierung
sich befinden aus verschiedenen unterschiedlichen genomischen Stellen,
können
bis dato unbekannte Terminator-Sequenzen für verschiedene RNA-Polymerasen
identifiziert werden.
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In einigen Ausführungsformen können Brüche in einem
oder mehreren Strängen,
die aus der Hybridisierung der zu sequenzierenden Nukleinsäure resultieren,
durch die Zugabe einer geeigneten Nukleinsäureligase vor dem Initiieren
der Transkription ligiert werden (z. B. durch Hinzufügen einer
DNA- oder RNA-Ligase).
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Die vorliegende Erfindung wird durch
die folgenden Beispiele weiter verdeutlicht.
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BEISPIEL 1
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Hochdichte Bindung von
Nukleinsäuren
an Siliciumwafer
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Materialien und Verfahren
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Alle Reagenzien wurden, wenn nicht
anders angegeben, von Aldrich Chemical, Milwaukee, WI erhalten.
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Herstellung von Siliciumoberflächen
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Siliciumwafer wurden mit Ethanol
gewaschen, über
einem Bunsenbrenner geflammt und in eine wasserfreie Lösung aus
25% (nach Volumen) 3-Aminopropyltriethoxysilan in Toluol für 3 Stunden
eingetaucht. Die Silanlösung
wurde entfernt, und die Wafer wurden dreimal mit Toluol gewaschen
und dreimal mit Dimethylsulfoxid (DMSO). Die Wafer wurden dann in
einer 10 mM wasserfreien Lösung
aus N-Succinimidyl-(4-jodacetyl)-aminobenzoat
(SIAB) Lösung
inkubiert (Pierce Chemical, Rockford, IL) in wasserfreiem DMSO.
Nach dieser Reaktion wurde die SIAB-Lösung entfernt, und die Wafer
wurden dreimal mit DMSO gewaschen.
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Da es unmöglich war, die Kondensation
von SIAB und der Aminogruppe zu überwachen,
während
sie sich auf dem festen Träger
des Wafers befand, wurde die Reaktion in Lösung durchgeführt, um
die optimale Reaktionszeit zu bestimmen. Dünnschichtchromatographie (TLC)
(glasverstärkte
Silicaplatten mit einem 254 nm Fluoreszenzindikator) (Baker, Phillipsburg,
NF) wurden verwendet unter Verwendung von 95 : 5 Chloroform : Methanol
(Baker, Phillipsburg, NJ), was die Trennung der beiden Ausgangsmaterialien
erlaubte. Es war möglich,
das SIAB-Ausgangsmaterial unter langwelligem ultraviolettem Licht
sichtbar zu machen (302 nm); 3-Aminopropyltriethoxysilan
war unter ultraviolettem Licht nicht aktiv, daher wurde die Platte
mit einer Lösung
aus Ninhydrin besprüht,
welche mit den primären
Aminen reagiert, um bei Erwärmen
einen lila-farbenen Fleck sichtbar zu machen. Es wurde eine Reaktion
im Mikromaßstab
in Chloroform/DMSO unter Verwendung eines geringfügigen molaren Überschusses
von SIAB im Vergleich mit 3-Aminopropyltriethoxysilan
durchgeführt
und unter den oben erwähnten
TLC-Bedingungen überwacht.
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Oligonukleotidmodifikationen
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Die Reduktion des Disulfids aus den
3'- oder 5'-Disulfid enthaltenden
Oligodeoxynukleotiden (Operon Technologies, Alameda, CA oder Oligo
Etc., Wilsonville, OR) wurde überwacht
unter Verwendung von Umkehrphasen-FPLC (Pharmacia, Piscataway, NJ);
man beobachtet eine Verschiebung in der Retentionszeit des Oligodeoxynukleotids
nach Spaltung des Disulfids. Verschiedene Reduktionsverfahren wurden
untersucht, um die optimalen Bedingungen zu bestimmen. In einem
Fall wurde das Disulfid-enthaltende Oligodeoxynukleotid (31,5 nmol,
0,5 mM) mit Dithiothreitol (DTT) (Pierce Chemical, Rockford, IL)(6,2
mmol, 100 mM) bei pH 8,0 und 37°C
inkubiert. Wenn die Spaltungsreaktion im Wesentlichen vollständig war,
wurde das freie Thiol enthaltende Oligodeoxynukleotid unter Verwendung
einer Chromaspin-10-Säule
(Clontech, Palo Alto, CA) isoliert, da das DTT in der nachfolgenden
Reaktion mitwirken kann. Alternativ hierzu wurde tris-(2-Carboxyethyl)phosphin (TCEP)
(Pierce Chemical, Rockford, IL) verwendet, um das Disulfid zu spalten.
Das Disulfid enthaltende Oligodeoxynukleotid (7,2 nmol, 0,36 mM)
wurde mit TCEP in pH 4,5 Puffer bei 37°C inkubiert. Es ist nicht notwendig,
das Produkt im Anschluß an
die Reaktion zu isolieren, da das TCEP nicht mit der Jodacetamidofunktionalität kompetitiv
reagiert. Verschiedene Konzentrationen von TCEP wurden verwendet
für die
Spaltungsreaktion, um die optimalen Bedingungen für die Konjugierungsreaktion
zu bestimmen.
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Sondenkopplung
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Zu jedem Wafer, der so derivatisiert
wurde, daß er
die Jodacetamidofunktionalität
wie oben beschrieben enthielt, wurde eine 10 mM wäßrige Lösung des
freie Thiolgruppen enthaltenden Oligodeoxynukleotids in 100 mM Phosphatpuffer,
pH 8 hinzugegeben; man ließ die
Reaktion für
ein Minimum von 5 Stunden bei Raumtemperatur in 100% relativer Feuchtigkeit
ablaufen. Im Anschluß an
die Reaktion wurde die Oligodeoxynukleotidlösung entfernt, und die Wafer
wurden zweimal in 5 × SSC-Puffer
(75 mM Natriumcitrat, 750 mM Natriumchlorid, pH 7) mit 50% Formamid
(USB, Cleveland, OH) bei 65°C
für jeweils
1 Stunde gewaschen.
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Radiochemische Bestimmung
der Sondendichte
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Um die Menge an kovalent an eine
Oberfläche
gebundene DNA oder die Menge einer kovalent hybridisierten Sequenz
zu bestimmen, wurden radiomarkierte Sonden verwendet. In Fällen, in
denen ein 5'-Disulfid enthaltendes
Oligodeoxynukleotid immobilisiert werden sollte, wurde das 3'-Ende unter Verwendung
eines terminalen Transferaseenzyms und eines radiomarkierten Dideoxynukleosid-Triphosphats
radiomarkiert; in einer Standardreaktion wurden 15 pmol (0,6 μM) des 5'-Disulfid enthaltenden
Oligodeoxynukleotids mit 50 μCi
(16,5 pmol, 0,66 μM)
eines (α-32P) Dideoxyadenosin-5'-triphosphats (ddATP) (Amersham, Arlington
Height, IL) in Gegenwart von 0,2 mM 2-Mercaptoethanol inkubiert.
Nach der Zugabe von 40 Einheiten des terminalen Deoxynukleotidyltransferaseenzyms
(USB, Cleveland, OH), ließ man
die Reaktion für
1 Stunde bei 37°C
ablaufen. Nach dieser Zeit wurde die Reaktion durch Eintauchen in
ein Gefäß in einem
75°C Wasserbad
für 10
Minuten gestoppt, und das Produkt wurde unter Verwendung einer Chromaspin-10-Säule (Clontech,
Palo Alto, CA) isoliert. In ähnlicher
Weise wurde ein 5'-Disulfid-enthaltendes
Oligodeoxynukleotid mit 35S radiomarkiert.
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In Fällen, in denen ein 3'-Disulfid-enthaltendes
Oligodeoxynukleotid immobilisiert werden sollte, wurde der 5'-Terminus unter Verwendung
einer T4 Polynukleotidkinase und einem radiomarkierten Nukleosid-Triphosphat
radiomarkiert. Beispielsweise wurden 15 pmol (0,6 μM) eines
3'-Disulfid-enthaltenden
Oligodeoxynukleotids mit 50 μCi
(16,5 pmol, 0,66 μM)
eines (γ32P) Adenosin-5'-triphosphat (ATP) (Amersham, Arlington Height,
IL) in Gegenwart von 50 mM Tris-HCl, pH 7,6, 10 mM MgCl2,
10 mM 2-Mercaptoethanol inkubiert. Im Anschluß an die Zugabe von 40 Einheiten
T4 Polynukleotidkinase ließ man
die Reaktion für
1 Stunde bei 37°C weiterlaufen.
Die Reaktion wurde durch Eintauchen des Gefäßes in ein 75°C Wasserbad
für 10
Minuten gestoppt. Das Produkt wurde anschließend isoliert unter Verwendung
einer Chromaspin-10 Säule
(Clontech, Palo Alto, CA).
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Um die Dichte der kovalent immobilisierten
Sonde zu bestimmen, wurde das gewählte Disulfid-enthaltende Oligodeoxynukleotid
zu einer Spur derselben Spezies hinzugefügt, die wie oben beschrieben
radiomarkiert wurde. Das Disulfid wurde gespalten, die Sonde wurde
auf Jodacetamido-funktionalisierten Wafern immobilisiert, die Wafer
wurden gewaschen und dann einem Phosphorimagermonitorverfahren ausgesetzt
(Molecular Dynamics, Sunnyvale, CA). Für jedes unterschiedliche verwendete
Oligodeoxynukleotid wurden auf Polystyrol Referenzspots hergestellt,
in denen die molare Menge des Oligodeoxynukleotids bekannt war.
Diese Referenzspots wurden ebenfalls dem Phosphorimagermonitorverfahren
ausgesetzt. Nach dem Scannen des Schirms wurde die Menge (in Mol)
an Oligodeoxynukleotid, das an den jeweiligen Chip gebunden war, durch
Vergleichen der Zählungen
mit den spezifischen Aktivitäten
der Referenzen bestimmt.
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Hybridisierung und Effizienz
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Zu einem Wafer, der mit einer immobilisierten
Sonde funktionalisiert worden war, wurde eine Lösung einer komplementären Sequenz
(10 μM)
in 1 M NaCl und TE-Puffer
hinzugefügt.
Der Wafer und die Lösung wurden
auf 75°C
erwärmt
und auf Raumtemperatur über
3 Stunden abgekühlt.
Nach dieser Zeit wurde die Lösung
entfernt, und der Wafer wurde zweimal mit TE-Puffer gewaschen.
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Um die Menge an hybridisiertem Oligonukleotid
zu bestimmen wurde die Immobilisierung der Sonde zunächst wie
oben beschrieben durchgeführt,
außer
daß die
Sonde mit 35S markiert wurde und nicht mit 32P. Die Dichte der immobilisierten Sonde
wurde mit dem Phosphorimager bestimmt. Anschließend wurde derselbe Wafer in
TE-Puffer, 1 M NaCl, und sein komplementärer Strang (10 μM), der mit 32P markiert worden war, inkubiert. Die Hybridisierung
wurde wie zuvor beschrieben durchgeführt. Nach dem Waschschritt,
um nicht-spezifische Bindung zu entfernen, wurden der Wafer und
die Referenz einem Phosphorimagerschirm mit einem Stück Kupferfolie
zwischen dem Schirm und dem Wafer ausgesetzt. Die Kupferfolie dient
dazu, das Signal von 35S zu blockieren,
während
es dem 32P-Signal erlaubt, hindurchzugehen.
Die molare Menge an hybridisiertem Oligonukleotid wird anschließend bestimmt,
wobei der Prozentsatz an kovalent immobilisierter Sonde, die für die Hybridisierung
zur Verfügung
steht, sichtbar gemacht wird.
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MALDI-TOF-massenspektrometrische
Analyse
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Wie oben beschrieben, wurden Wafer
synthetisiert, welche nicht-radiomarkierte immobilisierte Oligonukleotide
enthielten (Name: TCUC; Sequenz: GAATTCGAGCTCGGTACCCGG; Molekulargewicht
6455 Da; SEQ ID NO. 1) sowie eine Komplementärsequenz (Name: MJM6; Sequenz:
CCGGGTACCGAGCTCGAATTC; Molekulargewicht: 6415 Da, SEQ ID NO. 2)
wurde hybridisiert. Die Wafer wurden in 50 mM Ammoniumcitratpuffer
für einen
Kationenaustausch gewaschen, um Natrium und Kaliumionen auf dem
DNA-Rückgrat
zu entfernen (Pieles, U. Et al., (1993) Nucl. Acids. Res. 21: 3191–3196).
Eine Matrixlösung
aus 3-Hydroxypicolinsäure
(3-HPA, 0,7 M in 50% Acetonitril, 10% Ammoniumcitrat; Wu, K. J.
et al. (1993) Rapid Commun. Mass. Spectrom. 7: 142–146) wurde
auf den Wafer gespottet und bei Raumtemperatur getrocknet. Die Wafer
wurden direkt an die Probensonde eines Finnigan MAT (Bremen, Deutschland)
Vision 2000 Reflektron-TOF-Massenspektrometer unter Verwendung von
Leitungsfolie angebracht. Der Reflektron besitzt eine 5 keV-Ionenquelle und
20 keV-Nachbeschleunigung;
ein Stickstofflaser wurde verwendet, und alle Spektren wurden im
positiven Ionenmodus erstellt.
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Oberflächenchemie
-
Unter Verwendung von Standardsiliciumdioxidmodifikationschemie
wurde ein Siliciumwafer mit 3-Aminopropyltriethoxysilan reagiert,
um eine gleichmäßige Schicht
primärer
Aminogruppen auf der Oberfläche
zu bilden. Wie in 7 dargestellt,
wurde die Oberfläche
anschließend
einem heterobifunktionellen Quervernetzer ausgesetzt, was zu Jodacetamidogruppen
auf der Oberfläche
führte.
Es war möglich,
die optimale Reaktionszeit dieser Reaktion in Lösung unter Verwendung von TLC
zu bestimmen. Der SIAB-Quervernetzer wurde unter langwelligem ultraviolettem
Licht (302 nm) visualisiert, um einen Spot mit einem Rf-Wert
von 0,58 zu zeigen. 3-Aminopropyltriethoxysilan
war unter ultraviolettem Licht nicht aktiv. Daher wurde Ninhydrin
verwendet, um einen lila-farbenen Spot sichtbar zu machen, was die
Gegenwart eines primären
Amins auf der Grundlinie anzeigte. Eine Reaktion im Mikrobereich
wurde durchgeführt
unter Verwendung eines geringfügigen
molaren Überschusses
von STAB im Vergleich mit 3-Aminopropyltriethoxysilan. Eine TLC-Analyse nach etwa
einer Minute zeigte einen neuen Spot, der unter langwelligem ultraviolettem
Licht sichtbar war, mit einem Rf-Wert von 0,28.
Es gab keine Hinweise auf einen lila-farbenen Spot nach dem Besprühen mit
Ninhydrin. Somit war das gesamte 3-Aminopropyltriethoxysilan-Ausgangsmaterial
in der Reaktion verbraucht worden. Das UV-Licht zeigte auch den Überschuß an SIAB,
der nach der Reaktion verblieb. Aus diesen Ergebnissen wurde bestimmt,
daß die
Reaktion nach etwa einer Minute vollständig abgelaufen war. In allen
Fällen
wurden die Jodacetamido funktionalisierten Wafer unmittelbar verwendet,
um die Hydrolyse der labilen Jodacetamidofunktionalität zu minimieren.
Zusätzlich
wurden alle weiteren Wafer-Manipulationen
im Dunkeln durchgeführt,
da die Jodacetamidofunktionalität
lichtempfindlich ist.
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Die Disulfid-Reduktion des modifizierten
Oligonukleotids wurde überwacht,
indem eine Verschiebung in der Retentionszeit auf Umkehrphasen-FPLC
beobachtet wurde. Es wurde bestimmt, daß nach fünf Stunden in Gegenwart von
DTT (100 mM) oder TCEP (10 mM) das Disulfid vollständig zu
einem freien Thiol reduziert worden war. Wenn die DTT-Reaktion nicht
für eine
längere
Zeit weiterlaufen konnte, bildete sich ein Oligonukleotiddimer,
in dem Paare von freien Thiolen reagiert hatten. Solch eine Dimerisierung
wurde auch beobachtet, wenn DTT nach dem Abschluß der Spaltungsreaktion entfernt
wurde. Diese Dimerisierung wurde nicht beobachtet, wenn TCEP als
Spaltungsreagenz verwendet wurde, da diese Reaktion bei pH 4,5 stattfindet.
Somit waren die freien Thiole vollständig protoniert, was die Dimerisierung
hemmt.
-
Unmittelbar nach der Disulfidspaltung
wurde das modifizierte Oligonukleotid mit den Jodacetamido-funktionalisierten
Wafern inkubiert. Um eine vollständige
Thiol-Deprotonierung
sicherzustellen, wurde die Kopplungsreaktion bei pH 8,0 durchgeführt. Die
Sondenoberflächendichte,
die mit der Chemie von Siliciumwafern erreicht wurde, wurde analysiert
unter Verwendung von radiomarkierten Sonden und einem Phosphorimager.
Die Sondenoberflächendichte
wurde ebenfalls als Funktion der TCEP-Konzentration, die bei der
Disulfidspaltungsreaktion verwendet wurde, überwacht (8). Unter Verwendung von 10 mM TCEP,
um das Disulfid zu spalten, und der weiteren oben beschriebenen
Reaktionsbedingungen war es möglich,
reproduzierbar eine Oberflächendichte
von 250 fmol pro Quadrat-mm Oberfläche zu erhalten. Identische
Experimente wie oben beschrieben wurden durchgeführt, außer daß die Oligonukleotidsonde keine
Thiolmodifizierung aufwies. Die Oberflächendichten von weniger als
5 fmol pro Quadrat-mm Oberfläche
bewiesen, daß nicht-spezifische Bindung
minimal war und daß die
Sondenkopplung sehr wahrscheinlich wie in 7 vorgeschlagen auftrat.
-
Hybridisierung
-
Nach der Bindung von 35S-markierten
Sonden an die Oberfläche
von Wafern unter Bestimmung der Konjugierungsdichte wie oben beschrieben,
wurde eine Hybridisierung von 32P-markierten
Oligonukleotiden durchgeführt.
Die Hybridisierungseffizienz und Dichte wurden bestimmt unter Verwendung
des Phosphorimagers und Kupferfolie. Es wurde experimentell bestimmt,
daß die
Kupferfolie 98,4% eines 35S-Signals blockiert, während ein 32P-Signal vollkommen nachgewiesen werden
kann. Die Komplementärsequenz
hybridisierte reproduzierbar, um 105 fmol pro Quadrat-mm Oberfläche zu ergeben.
Dies entspricht etwa 40% der konjugierten Sonden, die für die Hybridisierung
zur Verfügung
standen. In ähnlicher
Weise wurde eine nicht-komplementäre Sequenz in diesem Schema
verwendet, was weniger als 5 fmol pro Quadrat-mm Oberfläche an nicht-spezifischer
Bindung ergab.
-
Es wird spekuliert, daß die sterische
Interferenz zwischen den eng gepackten Oligonukleotiden auf der flachen
Oberfläche
die Hybridisierungseffizienzen von höher als 40% inhibiert. Vor
diesem Hintergrund wurde ein Spacermolekül zwischen den Terminus der
hybridisierenden Region des Oligonukleotids und dem Träger eingefügt. Die
ausgewählten
Spacer waren eine Serie von poly dT-Sequenzen im Längenbereich
von 3 bis 25. Nach der Untersuchung dieser Proben mit Radiomarkierungen
und dem Phosphorimager wurde bestimmt, daß 40% immer noch die maximale
Hybridisierung darstellte, die erreicht werden konnte.
-
MALDI-TOF-MS-Analyse
-
Wafer wurden mit Sonden funktionalisiert,
komplementäre
Sequenzen wurden hybridisiert, und die Proben wurden unter Standard-MALDI-Bedingungen
wie oben beschrieben analysiert. Die Analyse zeigte, daß nur der
angeheftete Strang (MJM6) im Massenspektrum mit einem experimentellen
Masse-zu-Ladung-Verhältnis
von 6415,4 beobachtet wurde. Das theoretische Masse-zu-Ladungs-Verhältnis beträgt 6415
(9). Da kein Signal
bei einem Masse-zu-Ladungs-Verhältnis
von 6455 erhalten wurde, wurde bestimmt, daß der Wafer-konjugierte Strang
(TCUC) nicht desorbiert wurde, und daß somit die Jodacetamidobindung
stabil genug war, um dem Laser zu widerstehen und intakt zu bleiben.
Es gab ein zusätzliches
Signal bei einem Masse-zu-Ladungs-Verhältnis von
6262,0. Dieses Signal resultiert aus einer Depurinierung von Guanosinen,
da es bekannt ist, daß DNA
zum Verlust von Purinbasen während
des MALDI-Prozesses neigt (Nordhoff, E., et al., (1992), Rapid Commun.
Mass Spectrom. 6: 771–776).
Die Probenkristalle auf dem Wafer waren nicht homogen verteilt,
und es war somit notwendig, nach einem guten Spot zu suchen. Aufgrund
dieser Nicht-Homogenität variierte
die Massenauflösung,
aber es befand sich im Allgemeinen im Bereich von 200 bis 300 im
Massenspektrum für
das desorbierte Oligonukleotid. In einem Satz Experimente wurden
nicht-komplementäre
Sequenzen mit dem Wafer hybridisiert. Im Anschluß an eine wie oben beschriebene
Waschung zeigte eine Analyse durch MALDI-TOF-MS, daß minimales
nicht-spezifisches Anheften stattgefunden hatte, da kein Signal
detektiert wurde.
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BEISPIEL 2
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Herstellung von DNA-Arrays
unter Verwendung von seriellen und parallelen Ausgabewerkzeugen
-
Roboter-betriebene serielle und parallele
pL-nL Ausgabewerkzeuge wurden verwendet, um DNA-Arrays mit 10–103 Elementen auf < 1'' zum Quadrat Chips
mit flachen oder geometrisch veränderten
(z. B. mit Vertiefungen) Oberflächen
für Matrix
unterstützte
Laser-Desorptions-Ionisierungs-Massenspektrometrische Analyse herzustellen.
Im ersteren gibt eine „piezoelektrische
Pipette" (70 μm id Kapillare)
einzelne oder mehrere etwa 0,2 nL Tröpfchen auf die Matrix, anschließend in
den Analyten, auf den Chip; Spektren von so geringen Mengen wie
0,2 fmol einer 36-mer DNA wurden unter Verwendung dieses Verfahrens
erhalten. Trotz der schnellen Verdunstung (< 5 sec) wurden Mikrokristalle einer
3-Hydroxypicolinsäurematrix,
die den Analyten enthielt, routinemäßig hergestellt, was zu einer
größeren Reproduzierbarkeit
führte
als normalerweise mit Präparationen
mit größeren Volumina erhalten
wird. Alle 100 fünf
fmol-Spots eines 23-mers in 800 μm
Vertiefungen ergaben leicht interpretierbare Massenspektren, wobei
99/100 Ausgangsionensignale ein Signal-Rausch-Verhältnis von > 5 hatten. In einem
zweiten Ansatz wurden Sonden aus einer Mikrotiterplatte mit 384
Vertiefungen in Chipvertiefungen ausgegeben, jeweils 16 gleichzeitig,
oder auf flache Oberflächen
unter Verwendung eines Arrays von federbelasteten Nadeln, die etwa
20 nL auf den Chip durch Oberflächenkontakt übertragen.
MS-Analysen von Arrayelementen, die mit der parallelen Methode aufgebracht
worden waren, sind bezüglich
der Empfindlichkeit und Auflösung
vergleichbar mit denen, die mit der seriellen Methode hergestellt
wurden.
-
Beschreibung des piezoelektrischen
seriellen Dispensers
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Das experimentelle System entwickelte
sich aus einem von Microdrop GmbH, Norderstedt, Deutschland, erhaltenem
System und kann einen Treiber für
piezoelektrische Elemente enthalten, der ein gepulstes Signal an
ein piezoelektrisches Element sendet, das an eine Glaskapillare
gebunden ist und diese umgibt, welche die auszugebende Lösung beinhaltet;
einen Druckwandler, um (durch negativen Druck) die Kapillare zu beladen
oder (durch positiven Druck) die Kapillare zu entleeren; einen Roboter-xyz-Aufbau
und Robotertreiber, um die Kapillare zum Laden, Entladen, Ausgeben
und Säubern
zu manövrieren,
ein Stroboskop und einen Treiber, die mit der Frequenz des Piezoelements
gepulst werden, um eine Ansicht der Eigenschaften der „schwebenden" Tröpfchen zu
ermöglichen;
separate Aufbauten für
die Ursprungsplatten und Targetplatten oder Proben-Targets (d. h.
Si-Chip); eine Kamera, die am Roboterarm befestigt ist, um das Laden
auf die Targetplatte mitzuverfolgen; und eine Datenstation, welche
die Druckeinheit, den xyz-Roboter und den piezoelektrischen Treiber
steuert.
-
Beschreibung des parallelen
Dispensers
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Das Roboter-Nadelwerkzeug umfaßt 16 Sonden,
die in einem Sondenblock untergebracht und auf einem X Y, Z-Roboter-Aufbau
befestigt sind. Der Roboter-Aufbau
war ein Gerüstsystem,
welches das Anordnen von Probenwannen unterhalb der Arme des Roboters
ermöglicht.
Die Gerüsteinheit
selbst besteht aus X- und Y-Armen,
die sich 250 bzw. 400 mm bewegen, und von bürstenlosen linearen Servomotoren
mit positionellem Feedback geführt
werden, welches durch lineare optische Codeumsetzer gewährleistet
wird. Eine Gewindespindel betriebene Z-Achse (50 mm vertikale Bewegung)
wird an der xy-Achsengleitfläche
der Gerüsteinheit befestigt
und wird durch einen Inline kreisenden Servomotor mit positionellem
Feedback gesteuert, und zwar mittels eines Motor-befestigten kreisenden
optischen Codeumsetzers. Die Arbeitsfläche des Systems ist mit einer
ausziehbaren Werkzeugplatte ausgestattet, die fünf Mikrotiterplatten (meistens
2 Platten mit Waschlösung
und 3 Platten mit Proben für
ein Maximum von 1152 verschiedenen Oligonukleotidlösungen)
und bis zu zehn 20 × 20
mm Wafern aufnimmt. Die Wafer werden genau gegen zwei Begrenzungsstifte
in der Platte positioniert und durch Vakuum festgehalten. Das gesamte
System ist aus Sicherheitsgründen
in einem Plexiglasgehäuse
eingeschlossen und zur Wärmedämmung und
Vibrationsdämmung
auf einem Stahlträgerrahmen
befestigt. Die Bewegungssteuerung wird durch die Anwendung eines
kommerziell erhältlichen
Bewegungsreglers durchgeführt,
der ein 3- Achsenservoregler
war und in einem Computer integriert war. Der Programmierungscode
für die
speziellen Anwendungen wird je nach Erfordernis geschrieben.
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Die Proben wurden mit einem seriellen
System auf mehrere Oberflächen
ausgegeben, die als Targets in der MALDI-TOF-Analyse dienten einschließlich (1)
ein flaches Proben-Target aus rostfreiem Edelstahl wie zur Routineverwendung
in einem Thermo Bioanalysis Vision 2000 bereitgestellt; (2) dasselbe
Target aus rostfreiem Edelstahl mit dem gleichen Design mit mikromaschinell
erzeugten Nanovertiefungen; (3) flache Silicium-(Si)-Wafer; (4)
polierte flache Si-Wafer; (5) Si-Wafer mit rauhen Vertiefungen (3–6 pLm Eigenschaften); (6)(a)
12 × 12
(oder (b) 18 × 18)
mm Si-Chips mit (a) 10 × 10
(oder (b) 16 × 16)
Arrays aus chemisch geätzten Vertiefungen,
jeweils 800 × 800 μm auf einer
Seite mit Tiefen im Bereich von 99 bis 400 (oder (b) 120) Mikrometer,
Abstand (a) 1,0 (oder (b) 1,125) mm; (7) 15 × 15 mm Si-Chips mit 28 × 28 Arrays
aus chemisch geätzten Vertiefungen,
jeweils 450 × 450
Mikrometer auf einer Seite mit Tiefen im Bereich von 48 bis 300
Mikrometer, Abstand 0,5 mm; (8) flaches Polycarbonat oder andere
Kunststoffe; (9) Gold oder andere Metalle; (10) Membranen; (11)
Kunststoffoberflächen,
die mit Gold oder anderen leitenden Materialien bestäubt sind.
Das ausgegebene Volumen wird von 10–10 bis
10–6 L
gesteuert durch das Regeln der Anzahl von ausgegebenen Tröpfchen.
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Probenherstellung und
-ausgabe
-
1. Seriell
-
Oligonukleotide (0,1–50 ng/Mikroliter)
verschiedener Sequenz oder Konzentrationen wurden in die Vertiefungen
einer Mikrotiterplatte mit 96 Vertiefungen geladen; die erste Vertiefung
war für
Matrixlösung
reserviert. Ein gekörnter
Chip (Target 6a in MALDI Targetbereich) wurde auf dem Aufbau plaziert
und manuell ausgerichtet. In die Robotersteuersoftware (auf Windows-Basis)
wurden die Koordinaten der ersten Vertiefung eingegeben, sowie die
Arraygröße (d. h.
die Anzahl von Spots in x und y) und der Abstand zwischen den Elementen,
sowie die Anzahl der 0,2 nL Tropfen pro Arrayelement. Die Kapillare
war mit etwa 10 μL
Spül-H2O gefüllt,
wurde automatisch in den Bereich einer Stroboskoplicht beleuchteten
Kamera bewegt, um die Nadelintaktheit und Sauberkeit zu überprüfen, während sie
sich im kontinuierlichen Pulsmodus befand, und geleert. Die Kapillare
wurde anschließend
mit Matrixlösung
gefüllt,
wiederum mit dem Stroboskop überprüft und anschließend verwendet,
um einen Array auf flache oder gekörnte Oberflächen zu spotten. Für Reproduzierbarkeitsstudien
in verschiedenen MS-Modi wurde typischerweise ein 10 × 10 Array
von 0,2–20
nL Tröpfchen ausgegeben.
Die Kapillare wurde durch Anlegen eines positiven Drucks geleert,
gegebenenfalls mit H2O gespült und auf
die Ursprungsoligoplatte geführt,
wo etwa 5 μL
0,05–2,0 μM synthetische
Oligos aufgezogen wurden. Die Kapillare wurde dann in Serien über jeden
der Matrixspots gerastert, zu denen jeweils 0,2–20 nL wäßrige Lösung hinzugefügt wurden.
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2. Parallel
-
Parallele Programme wurden geschrieben,
um die Herstellung des Arrays durch Offset-Drucken zu kontrollieren;
beispielsweise um einen Array aus 64 Elementen auf 10 Wafern herzustellen
wurde das Werkzeug in 16 Vertiefungen einer DNA-Ursprungsplatte mit 384 Vertiefungen
eingetaucht, auf das Target bewegt (z. B. Si, Kunststoff, Metall)
und die Probe durch Oberflächenkontakt
aufgespottet. Das Werkzeug wurde dann in die gleichen 16 Vertiefungen
eingetaucht und auf ein zweites Target gespottet. Dieser Zyklus
wurde auf allen 10 Wafern wiederholt. Anschließend wurde das Werkzeug in
eine Waschlösung
eingetaucht, dann in 16 verschiedene Vertiefungen auf der Ursprungsplatte
eingetaucht und auf das Target aufgespottet mit 2,25 mm Abstand
vom ursprünglichen
Satz von 16 Spots; dies wurde wieder auf allen 10 Wafern wiederholt;
der gesamte Zyklus wurde wiederholt, um einen 2 × 2 Array von jeder Nadel herzustellen,
um einen 8 × 8
Array von Spots zu erzeugen (2 × 2
Elemente/Nadel × 16
Nadeln = insgesamt 64 gespottete Elemente).
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Um Arrays für die MS-Analyse herzustellen,
wurden Oligonukleotide mit verschiedenen Sequenzen oder Konzentrationen
in die Vertiefungen von bis zu drei verschiedenen Mikrotiterplatten
mit 384 Vertiefungen geladen, ein Satz von 16 Vertiefungen war für Matrixlösung reserviert.
Die Vertiefungen von zwei Platten wurden mit Waschlösung gefüllt. Die
fünf Mikrotiterplatten
wurden auf die ausziehbare Werkzeugplatte geladen. Zehn Wafer wurden
auf der Werkzeugplatte angrenzend an die Begrenzungsstifte plaziert,
und das Vakuum angelegt. In Fällen,
in denen Matrix und Oligonukleotid nicht vorgemischt wurden, wurde
das Nadelwerkzeug verwendet, um zunächst Matrixlösung auf
alle gewünschten
Arrayelemente auf den zehn Wafern zu spotten. Für dieses Beispiel wurde ein
16 × 16
Array hergestellt, somit muß das
Werkzeug auf jeden der zehn Wafer 16-mal spotten, mit einem Abstand
von 1,125 mm. Anschließend
wurde die Oligonukleotidlösung
im selben Muster aufgespottet, um die Matrix wieder aufzulösen. In ähnlicher
Weise könnte
ein Array hergestellt werden, indem zunächst die Oligonukleotidlösung auf
dem Wafer plaziert wird, gefolgt von der Matrixlösung, oder dadurch, daß die Matrix-
und Oligonukleotidlösungen
vorher gemischt werden.
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Massenspektrometrie
-
Im Anschluß an beide Ausgabeverfahren
wurden die geladenen Chips auf einer MALDI-TOF-Ursprungsplatte mit
einem Satz mit abgeschrägten
Schrauben befestigter Polycarbonat-Träger gehalten. Die Platte wurde
an das Ende einer Sonde bewegt, um dort auf einen 1 μm Auflösung, 1" Bewegungs-xy-Aufbau (Newport)
in die Ursprungsregion eines Time-of-Flight-Massenspektrometers
gehalten zu werden. Das Instrument wurde im Allgemeinen mit 18–26 kV-Extraktion
betrieben, konnte im linearen oder gekrümmten Feldreflektronmodus,
sowie im kontinuierlichen oder verzögerten Extraktionsmodus betrieben
werden.
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Serielles Ausgeben mit
der piezoelektrischen Pipette
-
Während
die Abgabe einer gesättigten
3HPA-Lösung
zur Verstopfung der Nadel führen
kann, wenn das Lösungsmittel
in der Grenzfläche
der Kapillare zur Luft verdunstet, verdünnt das Vormischen von DNA
und Matrix die Matrix ausreichend, sodaß sie in Lösung bleibt, während stabile
Sprays erhalten werden konnten, die beibehalten werden konnten bis
die Kapillare leer war; mit 1 : 1 verdünnter (in H2O)
Matrixlösung,
war kontinuierliches Sprühen
für > > 10 Minuten möglich. Das Abstellen des Piezoelements,
sodaß die
Kapillare für > 5 Minuten inaktiv
wurde, und das Reaktivieren des Piezoelements führte ebenfalls nicht zu einer
verstopften Kapillare.
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Anfängliche Experimente unter Verwendung
von Proben-Targets aus rostfreiem Edelstahl, wie bereitgestellt
durch Finnigan Vision 2000 MALDI-TOF-System, das im Reflektormodus
betrieben wurde, wendeten eine vorgemischte Lösung der Matrix und DNA vor
der Ausgabe auf ein Proben-Target an. In einer einzigen Mikrotitervertiefung
wurden 50 μL
gesättigte
Matrixlösung,
25 μL einer
51 μL Lösung des
12-mers (ATCG)3 (SEQ ID NO. 3) und 25 μL einer 51 μL Lösung des 28-mers (ATCG)7 (SEQ
ID NO. 4) gemischt. Ein Satz 10 × 10 Arrays von 0,6 μL Tröpfchen wurde
direkt auf eine Finnigan Vision 2000 Proben-Target-Scheibe ausgegeben;
ein MALDI-TOF-Massenspektrum
wurde aus einem einzigen Arrayelement, das 750 Attomol jedes der beiden
Oligonukleotide enthielt, erhalten. Interpretierbare Massenspektren
wurden erhalten für
DNA-Moleküle bis
zu einer Größe von einem
53-mer (350 amol geladen, nicht dargestellt) unter Verwendung dieses
Verfahrens.
-
Massenspektren wurden ebenfalls von
DNA-Molekülen
erhalten, die in die Vertiefungen eines Siliciumchips mikroausgegeben
wurden. 10 zeigt einen
12 × 12
mm Siliciumchip mit 100 chemisch geätzten Vertiefungen; die Maskenausmaße und Ätzzeit wurden
so gewählt,
daß Vertiefungen
mit einer Pyramidenstumpfgeometrie (d. h. umgekehrte abgeflachte
Pyramidengeometrie) mit 800 × 800 μm (obere
Oberfläche) und
100 μm Tiefe
erhalten wurden. Optional können
die Vertiefungen aufgerauht oder gekörnt sein. Wie oben beschrieben
wurde die Chipkante gegen eine erhöhte Oberfläche auf dem Aufbau ausgerichtet,
um die x- und y-Koordinatensysteme hinsichtlich der Kapillare zu
definieren. (Alternativen umfassen eine optische Ausrichtung, künstliche
Intelligenzmustererkennungsroutinen und Paßstift-basierende manuelle
Ausrichtung). In jede Vertiefung wurden 20 Tröpfchen (etwa 5 nL) einer 3-HPA-Matrixlösung ohne
Analyt ausgegeben; für
die verwendete 50%-ige CH3CN-Lösung betrugen die Verdunstungszeiten
für jedes
Tröpfchen
in etwa 5 bis 10 Sekunden. Nach der Verdunstung des Lösungsmittels
erschienen die mikroausgegeben Matrixtröpfchen bei Betrachtung unter
einem 120X Stereomikroskop im Allgemeinen als eine amorphe und „milchige" flache Scheibe; solches
Aussehen ist im Einklang mit dem von Tröpfchen, von denen das Spektrum
gemäß 3b erhalten wurde. Nach
dem Entleeren der Spitze, Spülen
und Wiederauffüllen
mit einer 1,4 μM
wäßrigen Lösung einer 23-mer
DNA (Mr(berechnet) = 6967 Da) wurde die
Kapillare über
jeden der 100 Spots der Matrix bewegt, wo 5 nL der wäßrigen DNA-Lösung direkt auf die Matrixtröpfchen ausgegeben
wurden. Unter Verwendung der Sichtbarmachung über eine CCD-Kamera erschien
es, daß die
wäßrige Analytenlösung mit
der Matrix gemischt war und diese wieder auflöste (die vollständige Verdunstung
braucht etwa 10 Sekunden bei Umgebungstemperatur und Umgebungsfeuchtigkeit).
Die amorphen Matrixoberflächen
wurden in echte mikrokristalline Oberflächen umgewandelt, wobei die
kristallinen Eigenschaften im Bereich von < 1 μm
waren.
-
Im Einklang mit der durch das Verfahren
des Wiederauflösens
der Matrix verbesserten Kristallisierung erschien das Erhalten von
Massenspektren besser reproduzierbar als mit Lösungen, in denen die Matrix-
plus Analytlösung
vorgemischt wurden; jeder der 100 fünf-fmol-Spots des 23-mers ergab
interpretierte Massenspektren (11)
mit 99/100 Ursprungsionensignalen mit einem Signal-Rausch-Verhältnis von > 5; eine solche Reproduzierbarkeit
wurde auch erhalten mit den flachen Silicium- und metallischen Oberflächen, die
verwendet wurden (nicht gezeigt). Die Spektren aus 11 wurden auf einem linearen TOF-Instrument,
das bei 26 kV betrieben wurde, erhalten. Nach der internen Kalibrierung
des oberen linken Spektrums (Vertiefung „k1") unter Verwendung von einzeln und doppelt
geladenen molekularen Ionen und Anwendung dieser Kalibrierung auf
alle anderen 99 Spektren als externe Kalibrierung (12) wurde eine Standardabweichung von < 9 Da vom mittleren
Molekulargewicht erhalten, entsprechend einer relativen Standardabweichung
von etwa 0,1%.
-
Parallele Ausgabe mit
dem Roboter-Nadelwerkzeug
-
Arrays wurden mit Hilfe von Offset-Drucken,
wie oben beschrieben erhalten. Die Geschwindigkeit der X- und Y-Aufbau
betrugen 35 Zoll/Sekunde und die Geschwindigkeit des Z-Aufbaus beträgt 5,5 Zoll/Sekunde. Es
ist möglich,
die X- und Y-Aufbau
bei einer maximalen Geschwindigkeit zu bewegen, um die Zykluszeiten zu
verringern, jedoch ist die Geschwindigkeit des Z-Aufbaus vor dem
Oberflächenkontakt
mit dem Wafer zu verringern, um dessen Beschädigung zu vermeiden. Bei solchen
Achsengeschwindigkeiten beträgt
die ungefähre
Zykluszeit zum Spotten von 16 Elementen (ein Abdruck des Werkzeugs
auf dieselben Lösungen)
auf alle zehn Wafer 20 Sekunden, sodaß die Herstellung eines Arrays
mit 256 Elementen etwa 5,3 Minuten dauern würde. Wenn verschiedene Oligonukleotidlösungen auf
den Array aufgebracht werden, muß ein zusätzlicher Waschschritt durchgeführt werden,
um die Nadelspitze vor dem Eintauchen in eine andere Lösung zu
säubern, somit
würde die
Zykluszeit um etwa 25 Sekunden oder 6,7 Minuten zur Herstellung
von zehn Wafern erhöht werden.
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Zur Probenausgabe durch das Werkzeug
wurde unter Verwendung von radiomarkierten Lösungen und dem Phosphorimager
wie oben beschrieben untersucht; es wurde bestimmt, daß jede Nadel
etwa 1 nL Flüssigkeit
abgibt. Die Reproduzierbarkeit von Spot-zu-Spot ist hoch. Ein Array
von 256 Oligonukleotidelementen mit variierender Sequenz und Konzentration
wurde unter Verwendung des Nadelwerkzeugs auf flachen Siliciumwafern
hergestellt, und der Wafer wurde mit MALDI-TOF MS analysiert.
-
BEISPIEL 3
-
Verwendung von hochdichter
Nukleinsäureimmobilisierung
zum Erzeugen von Nukleinsäurearrays
-
Unter Verwendung der hochdichten
Anheftungsmethode, die in Beispiel 1 beschrieben ist, wurde ein Array
von DNA-Oligomeren, der für
die MALDI-TOF-Massenspektrometrienanalyse
geeignet war, auf einem Siliciumwafer hergestellt, der eine Vielzahl
von Plätzen
aufwies, z. B. Vertiefungen oder Bereiche auf seiner Oberfläche aufwies.
Um den Array herzustellen wurde ein freie Thiole enthaltender Oligonukleotid-Primer
nur an den ausgewählten
Plätzen
des Wafers immobilisiert (z. B. siehe 13).
Jeder Platz auf dem Array enthielt einen von drei verschiedenen
Oligomeren. Um zu zeigen, daß die
verschiedenen immobilisierten Oligomere separat nachgewiesen und
unterschieden werden konnten, wurden drei unterschiedliche Oligonukleotide
mit verschiedenen Längen,
die komplementär
waren zu einem der drei Oligomere, auf dem Array auf dem Wafer hybridisiert
und mit Hilfe von MALDI-TOF-Massenspektrometrieanalyse
analysiert.
-
Oligodeoxynukleotide
-
Drei Sätze komplementärer Oligodeoxynukleotidpaare
wurden synthetisiert, in denen ein Partner der komplementären Oligonukleotidpartner
eine 3'- oder 5'-Disulfidbindung
enthält
(erhalten von Operon Technologies oder Oligos, Etc.). Beispielsweise
enthält
Oligomer 1 (d(CTGATGCGTCGGATCATCTTTTTT-SS); SEQ ID NO: 5), ein 3'-Disulfidbindung, während Oligomer 2 (d(SS-CCTCTTGGGAACTGTGTAGTATT);
eine 5'-Disulfidderivat
von SEQ ID NO: 6) und Oligomer 3 (d(SS-GAATTCGAGCTCGGTACCCGG); ein 5'-Disulfidderivat
von SEQ ID NO: 1) jeweils eine 5'-Disulfidbindung
enthalten.
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Die zu den Oligomeren 1–3 komplementären Oligonukleotide
wurden so gestaltet, daß sie
verschiedene Längen
aufweisen und während
der MALDI-TOF-MS-Analyse leicht voneinander zu unterscheiden sind. Beispielsweise
wurde ein 23-mer Oligonukleotid (SEQ ID NO: 7) komplementär zu einem
Teil von Oligomer 1 hergestellt, es wurde ein 12-mer Oligonukleotid
(SEQ ID NO: 8) komplementär
zu einem Teil von Oligomer 2 hergestellt, und es wurden 21-mer (SEQ
ID NO: 2, Sequenz bezeichnet als „MJM6" in Beispiel 1) komplementär zu einem
Teil von Oligomer 3 hergestellt. Zusätzlich wurde ein viertes 29-mer
Oligonukleotid (SEQ ID NO: 9) synthetisiert, welches keine Komplementarität zu den
drei Oligomeren aufweist. Dieses vierte Oligonukleotid wurde als
negative Kontrolle verwendet.
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Siliciumoberflächenchemie
und DNA-Immobilisierung
-
(a) 4 × 4 (16-Plätze) Arrayelement
-
Ein 2 × 2 cm2 Siliciumwafer
mit 256 einzelnen Abdrücken
oder Vertiefungen in Form eines Arrays mit 16 × 16 Vertiefungen wurde von
einem gewerblichen Hersteller erhalten (Accelerator Technology Corp.,
College Station, Texas). Die Vertiefungen waren 800 × 800 μm2, 120 μm
tief, mit einem Abstand von 1,125. Der Siliciumwafer wurde mit 3-Aminopropyltriethoxysilan
reagiert, um eine gleichmäßige Schicht
primärer
Amine auf der Oberfläche
zu erzeugen, und anschließend
mit einem heterobifunktionellen Quervernetzer STAB behandelt, was
zu Jodacetamidofunktionalitäten
auf der Oberfläche
führte
(z. B. siehe 7).
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Um die Oligomere zum Ankoppeln an
die verschiedenen Plätze
auf dem Siliciumarray herzustellen, wurde die Disulfidbindung jedes
Oligomers unter Verwendung von 10 mM TCEP wie in Beispiel 1 dargestellt, vollkommen
reduziert, und die DNA bei einer endgültigen Konzentration von 10 μM in einer
Lösung
von 100 mM Phosphatpuffer, pH 8,0 resuspendiert. Unmittelbar nach
der Reduktion der Disulfidbindung wurde die freie Thiolgruppe des
Oligomers mit der Jodacetamidofunktionalität an 16 Plätze auf dem Wafer gekoppelt
unter Verwendung der Sondenkopplungsbedingungen wie im Wesentlichen
in 7 beschrieben. Um
die separate Kopplung an 16 verschiedene Plätze auf dem Wafer zu erreichen,
wurde nicht die gesamte Oberfläche
des Wafers mit einer Oligonukleotidlösung benetzt, sondern es wurde
parallel an jeden der 16 Plätze
(d. h. Abdrücke)
der 256 Vertiefungen auf dem Wafer ein Aliquot von etwa 30 nL eines
vorbestimmten modifizierten Oligomers zugefügt, um einen 4 × 4 Array
immobilisierter DNA unter Verwendung des hierin beschriebenen Nadelwerkzeugs
zu erzeugen (siehe z. B. detaillierte Beschreibung und Beispiel
4, die hierin bereitgestellt werden).
-
Wie in 13 dargestellt,
wurde somit einer der modifizierten Oligomere 1 bis 3 kovalent an
jede der 16 separaten Vertiefungen der 256 Vertiefungen auf dem
Siliciumwafer immobilisiert, wodurch ein 4 × 4 Array mit immobilisierter
DNA erzeugt wurde. Beispielsweise wurde Oligomer 1 an einer Vertiefungsposition
in der oberen linken Ecke des 4 × 4 Arrays konjugiert, und
Oligomer 2 wurde an dem benachbarten Platz konjugiert, usw. Eine
Darstellung des vollständigen
Arrays ist in 13 dargestellt.
-
Bei der Durchführung der Hybridisierungsreaktion
wurden die drei komplementären
Oligonukleotide und das negative Kontroll-Oligonukleotid bei einer
endgültigen
Konzentration von 10 μM
für jedes
Oligonukleotid in 1 ml TE-Puffer (10 mM Tris-HCl, pH 8,0, 1 mM EDTA)
versehen mit 1 M NaCl gemischt, und die Lösung wurde für 10 Minuten
auf 65°C
erhitzt. Unmittelbar im Anschluß wurde
die gesamte Oberfläche
des Siliciumwafers mit 800 μl
der erwärmten
Oligonukleotidlösung
benetzt. Die komplementären
Oligonukleotide wurden an die immobilisierten Oligomere durch Inkubieren
des Siliciumarrays bei Umgebungstemperatur für 1 Stunde, gefolgt von Inkubation
für mindestens
10 Minuten bei 4°C
angeheftet. Alternativ hierzu kann die Oligonukleotidlösung zu
dem Wafer hinzugegeben werden, welcher anschließend erwärmt und für die Hybridisierung abgekühlt wird.
Eine Darstellung der an die spezifischen Oligomere, die kovalent
an jedem Platz immobilisiert sind, angeheften komplementären Oligonukleotide
ist in 14 dargestellt.
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Der hybridisierte Array wurde anschließend mit
einer Lösung
von 50 mM Ammoniumcitratpuffer zum Kationenaustausch gewaschen,
um Natrium und Kaliumionen auf dem DNA-Rückgrat zu entfernen (Pieles,
U. et al., (1993) Nucl. Acids Res. 21: 3191–3196). Ein 6 nl Aliquot einer
Matrixlösung
aus 3-Hydroxypicolinsäure (0,7
M 3-Hydroxypicolinsäure-10%
Ammoniumcitrat in 50% Acetonitril; siehe Wu et al., Rapid Commun.
Mass. Spectrom. 7: 142–146
(1993)) wurde zu jedem Platz auf dem Array hinzugegeben unter Verwendung
einer hierin beschriebenen piezoelektrischen Pipette.
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Die Lösung wurde bei Umgebungstemperatur
getrocknet und anschließend
wurde ein 6 nl Aliquot Wasser zu jedem Platz hingefügt unter
Verwendung einer piezoelektrischen Pipette, um den getrockneten
Matrix-DNA-Komplex zu resuspendieren, sodaß bei Trocknen bei Umgebungstemperatur
der Matrix-DNA-Komplex
eine gleichmäßige kristalline
Oberfläche
auf der Bodenoberfläche
jedes Platzes bildet.
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MALDI-TOF-MS-Analyse
-
Die MALDI-TOF-MS-Analyse wurde in
Serie an jedem der 16 Plätze
auf dem Hybridisierungsarray, der in 14 dargestellt
ist, durchgeführt,
im Wesentlichen wie in Beispiel 1 beschrieben. Das resultierende
Massenspektrum der Oligonukleotide, die spezifisch mit jedem der
16 Plätze
auf dem DNA-Hybridisierungsarray hybridisieren, ist in 15 dargestellt. Das Massenspektrum
zeigte ein spezifisches Signal an jedem Platz, das für das beobachtete
experimentelle Masse-zu-Ladungs-Verhältnis repräsentativ war, das den spezifischen komplementären Nukleotidsequenzen
entsprach.
-
Beispielsweise zeigte das Massenspektrum
für die
Plätze,
die Oligomer 1 konjugiert hatten, ein Hauptsignal mit einem beobachteten
experimentellen Masse-zu-Ladungs-Verhältnis von
7072,4, das etwa dem des 23-mers entsprach; das theoretische Massezu-Ladungs-Verhältnis des
23-mers ist 7072,6 Da. Ähnlich
führte die
spezifische Hybridisierung des 12-mer Oligonukleotids an den Array
ein beobachtetes experimentelles Masse-zu-Ladungs-Verhältnis von
3618,33 Da (theoretisch 3622,4 Da), was nur an den Plätzen nachgewiesen wurde,
die mit Oligomer 2 konjugiert waren, während die spezifische Hybridisierung
von MJM6 (beobachtetes experimentelles Masse-zu-Ladungs-Verhältnis von
6415,4) nur an jenen Plätzen
auf dem Array nachgewiesen wurde, die mit Oligomer 3 konjugiert
waren (theoretisch 6407,2 Da).
-
Keiner der Plätze auf dem Array zeigte ein
Signal, das dem negativen Kontroll-29-mer Oligonukleotid entsprach
(theoretisches Masse-zu-Ladungs-Verhältnis von 8974,8) was darauf
hindeutete, daß die
spezifischen Target-DNA-Moleküle
mit dem kovalent an die spezifischen Plätze auf der Oberfläche des
Siliciumarrays immobilisierten Oligomeren hybridisiert werden können, und
daß eine
Vielzahl von Hybridisierungsassays individuell unter Verwendung
von MALDI-TOF-MS-Analyse überwacht
werden können.
-
(b) 8 × (64-Plätze) Arrayelement
-
Ein 2 × 2 cm2 Siliciumwafer
mit 256 einzelnen Abdrücken
oder Vertiefungen, die einen Array mit 16 × 16 Vertiefungen bildeten,
wurde von einem gewerblichen Hersteller erhalten (Accelerator Technology
Corp., College Station, Texas). Die Vertiefungen waren 800 × 800 μm2, 120 μm
tief mit einem Abstand von 1,125. Der Siliciumwafer wurde mit 3-Aminopropyltriethoxysilan
reagiert, um eine gleichmäßige Schicht
primärer
Amine auf der Oberfläche
zu bilden, und anschließend
mit einem heterobifunktionellen Quervernetzer SIAB behandelt, was
zu Jodacetamidofunktionalitäten
auf der Oberfläche
führte
(z. B. siehe 7).
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Gemäß den oben beschriebenen Verfahren
zur Herstellung des 16-Plätze-DNA-Arrays
wurden Oligomere 1 bis 3 auf 64 Plätze immobilisiert, um einen
8 × 8
Array auf dem Siliciumwafer mit 256 Vertiefungen zu bilden, mit
komplementären
Oligonukleotiden hybridisiert und durch MALDI-TOF-MS-Analyse analysiert. 16 zeigt das Massenspektrum
des DNA-Arrays mit 64 Plätzen,
das in Serie mit MALDI-TOF-Analyse
analysiert wurde. Wie für
den 16-Plätze-Array
gezeigt, wurde die spezifische Hybridisierung für die komplementären Oligonukleotide
für jedes
der immobilisierten Thiol enthaltenden Oligomere in jedem der Plätze auf
dem DNA-Array beobachtet.
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BEISPIEL 4
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RNA-Transkription eines
einsträngigen
mit Brüchen
versehenen DNA-Templats
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Dieses Beispiel bewertet die Wirkungen
von Brüchen
im codierenden Strang auf die Effizienz aus, mit der RNA-Transkripte
erzeugt werden, und stellt auch die optimalen Bedingungen für die Herstellung
von RNA-Transkripten für
die Sequenzierung bereit.
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1. Design von Templat-
und Primer-Sequenzen
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Alle Primer wurden auf einem gewerblich
erhältlichen
DNA-Synthesizer synthetisiert unter Verwendung von herkömmlicher
Phosphoramiditchemie (Sinha et al., (1984) Nucleic Acid Res. 12:
4539). Die in vitro RNA-Transkription wurde auf einem synthetischen
55 Nukleotid-doppelsträngigen
DNA-Templat durchgeführt. Das
Templat wurde unter Verwendung von drei Primersequenzen zusammengesetzt,
einem 55 Nukleotid nicht codierenden Strang (SEQ ID NO: 10) und
zwei zusätzlichen
Primern, die den codierenden Strang bilde (SEQ ID NO: 11 und 12).
Wie in 17 dargestellt,
wird die spezifische Position des Bruchs im codierenden Strang durch
die Länge
jedes der Primer für
den codierenden Strang bestimmt. Die Verwendung dieses Konstrukts für die Transkription
zeigte, daß ein
Bruch an dieser Position die Transkription nicht wesentlich verlangsamt.
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2. Primer-Hybidisierung
und RNA-Transkription
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Einsträngig mit Brüchen versehene Template wurden
hergestellt durch die Hybridisierung von drei einzelsträngigen Oligonukleotiden
bei einer Gesamt-DNA-Konzentration
von 10 μM
(2-facher Überschuß von Primer
gegenüber
Templat) in 10 mM MgCl2 durch Erwärmen des
Reaktionsgemisches auf 70°C
für 10
Minuten und Abkühlen
auf Raumtemperatur für
mindestens 4 Stunden. Die Position des Bruchs wird bestimmt durch die
entsprechenden Längen
der beiden DNA-Oligonukleotide des codierenden Stranges (5'-3').
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SP6 RNA-Polymerasetranskription
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In vitro Transkription der mit Brüchen versehenen
DNA-Template wurde durchgeführt
in 20 μl
Reaktionen von 40 mM Tris-HCl (pH 7,0), 6 mM MgCl2,
2 mM Spermidin, 10 mM NaCl, 10 mM Dithiothreitol, 1 Einheit/μl RNasin
(Promega), 5 mM rNTP, 5 μCi
[α-32P]rCTP, 1 Einheit/μl SP6 RNA-Polymerase
(Amersham, Arlington Heights, IL) bei 37°C für 30 Minuten. Unvollkommene
und Volllängen-RNA-Transkripte
wurden durch Gelelektrophorese getrennt und durch Messen der Radioaktivität der einzelnen
RNA-Fragmente durch
Trocknen des Polyacrylamidgels und Messen der Radioaktivität als Vergleich
mit einem bekannten Standard unter Verwendung eines Phosphorimagers
(Molecular Dynamics, Inc.) quantifiziert. Die Effizienz der Volllängen-RNA-Transkription eines
mit Brüchen
versehenen DNA-Templats wurde als Prozentsatz der Mol an Volllängen-RNA,
die von einem DNA-Templat, das keine Brüche enthielt, transkribiert
wurde, berechnet. Die Bruch-Überspringungseffizienz
eines mit Brüchen
versehenen DNA-Templats wurde berechnet als Prozentsatz von Mol-Volllängen-RNA-Transkript und Mol
RNA-Transkript, das durch den Bruch zum Stillstand gebracht wurde.
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Wie in Tabelle 1 dargestellt, fährt die
Transkription einer Volllängen-RNA
mit 88 bis 94 % Effizienz fort, wenn ein Bruch in den codierenden
Strang nach den Nukleotiden +7, +8, +9 oder +19 relativ zum Transkriptionsstart
eingefügt
wurde.
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BEISPIEL 5
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DNA-Sequenzierung unter
Verwendung von T7-RNA-Polymerase
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1. Design von Templat
und Primer-Sequenzen
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Alle Primer wurden auf einem gewerblich
erhältlichen
DNA-Synthetisierert synthetisiert unter Verwendung der herkömmlichen
Phosphoramiditchemie (Sinha et al. (1984) Nucleic Acid Res. 12:
4539). In vitro RNA-Transkription wurde auf einem synthetischen
276 Nukleotid doppelsträngigen
DNA-Templat durchgeführt (SEQ
ID NO: 13, welches einen T7-Promotor umfaßt).
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2. DNA-Sequenzierung
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Die DNA-Sequenzierung eines Target-DNA-Templats
wurde in 10 μl
Reaktionen von 40 mM Tris-HCl (pH 7,9), 6 mM MgCl2,
2 mM neutralisiertem Spermidin, 5 mM Dithiothreitol, 300 nM rCTP,
300 nM rATP, 300 nM rUTP, 300 nM rITP, 600 nM rGMP, 10 μCi (α-32P) rCTP oder UTP, 10–300, im Allgemeinen 10 bis
50 μM 3'-Deoxynukleotid, 0,5 bis 1,0 pmol linearisiertem
oder supercoiled DNA-Templat, 4 Einheiten RNasin (Promega), 10 Einheiten/μl T7-RNA-Polymerase
(USB) bei 37°C
für 30
Minuten durchgeführt.
Kettenterminierungsfragmente der RNA-Transkripte wurden durch Gelelektrophorese
unter Verwendung eines 8%-igen oder 13%-igen Polyacrylamidgels aufgetrennt.
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Die DNA-Sequenzierungsleitern von
RNA-terminierten Fragmenten von bis zu 180 bis 200 Basen wurden
erzeugt. Dieses Beispiel zeigt, daß T7 RNA Polymerase spezifisch modifizierte
3'-Deoxyribonukleosid-Triphosphate
als basenspezifische Kettenterminatoren einbaut, um genestete RNA-Transkripte
für die
Sequenzierung von Nukleinsäuren
zu erzeugen.
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