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Gebiet der Erfindung
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Die vorliegende Erfindung betrifft
Fasern, insbesondere Mikrofasern, von Polydiorganosiloxan-Polyharnstoff-Copolymeren
sowie daraus hergestellte Produkte.
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Hintergrund
der Erfindung
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Fasern mit einem Durchmesser von
nicht mehr als 100 μm
und insbesondere Mikrofasern mit einem Durchmesser von nicht mehr
als 50 μm
wurden für
eine Vielzahl von Verwendungen und mit einer Vielzahl von Eigenschaften
entwickelt. Sie werden typischerweise in Form von Vliesstoffen verwendet,
die bei der Herstellung von Gesichtsmasken (Mundschutz) und Atemschutzgeräten, Luftfiltern,
Staubsaugerbeuteln, Sorbentien für
ausgelaufenes Öl
und Chemikalien, Wärmeisolierung,
Erste-Hilfe-Verbände,
medizinische Umschläge,
chirurgische Abdecktücher,
Wegwerfwindeln und Wischmaterialien verwendet werden können. Die
Fasern können
durch eine Vielzahl von Schmelzverfahren einschließlich dem
Spinnvliesverfahren und dem Schmelzblasverfahren hergestellt werden.
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Bei einem Spinnvliesverfahren werden
Fasern aus einem Polymerschmelzstrom durch mehrere Gruppen von Spinndüsen auf
ein sich schnell bewegendes poröses
Band extrudiert, wobei zum Beispiel ein ungebondetes Vlies gebildet
wird. Dieses ungebondete Vlies wird dann durch einen Bonder, typischerweise
einen thermischen Bonder, geführt,
der einige der Fasern mit benachbarten Fasern verbindet, wodurch
das Vlies Integrität
erhält.
Bei einem Schmelzblasverfahren werden Fasern aus einem Polymerschmelzstrom
durch feine Öffnungen
unter Verwendung von hoher Luftgeschwindigkeitsdämpfung auf eine rotierende
Trommel extrudiert, wobei zum Beispiel ein autogen gebondetes Vlies
gebildet wird. Im Gegensatz zu einem Spinnvliesverfahren ist hier
keine weitere Verarbeitung notwendig.
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Fasern, die durch eines der beiden
Schmelzverfahren gebildet wurden, können ein oder mehrere Polymere
enthalten und können
aus einer oder mehreren Schichten bestehen, was es ermöglicht,
die Eigenschaften der Fasern und der daraus hergestellten Produkte
maßzuschneidern.
Zum Beispiel können
schmelzgeblasene Mehrschicht-Mikrofasern hergestellt werden, indem
man zuerst einen oder mehrere Polymerschmelzströme einem Beschickungsblock
zuführt,
wobei man gegebenenfalls wenigstens einen der Polymerschmelzströme in wenigstens
zwei unterschiedliche Ströme
auftrennt und die Schmelzströme
zu einem einzigen Polymerschmelzstrom aus longitudinal unterschiedlichen
Schichten rekombiniert, die aus wenigstens zwei verschiedenen, abwechselnd
angeordneten polymeren Materialien bestehen können. Der kombinierte Schmelzstrom
wird dann durch feine Öffnungen
extrudiert, und es wird ein sehr schmiegsames Vlies aus schmelzgeblasenen
Mikrofasern daraus gebildet.
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Thermoplastische Materialien, wie
thermoplastische Elastomere, können
bei der Schmelzverarbeitung von Fasern, insbesondere Mikrofasern,
verwendet werden. Beispiele für
solche thermoplastischen Materialien sind Polyurethane, Polyetherester,
Polyamide, Polyaren-Polydien-Blockcopolymere, wie diejenigen, die
unter der Handelsbezeichnung Kraton vertrieben werden, und Gemische
davon. Es ist bekannt, dass solche thermoplastischen Materialien
entweder adhäsiver
Natur sein können
oder mit klebrigmachenden Harzen gemischt werden können, um
die Klebrigkeit der Materialien zu erhöhen. Zum Beispiel sind Vliese
aus Mikrofasern, die unter Verwendung eines Schmelzblasverfahrens
aus Haftklebern hergestellt wurden, welche Blockcopolymere, wie
Styrol/Isopren/Styrol-Blockcopolymere, die unter der Handelsbezeichnung
Kraton erhältlich sind,
umfassen, in der Internationalen Patentschrift Nr. WO 96/16625 (The
Procter & Gamble
Company) und im US-Patent Nr. 5,462,538 (Korpman) offenbart. Außerdem sind
Vliese aus mehrschichtigen Mikrofasern, die unter Verwendung eines
Schmelzblasverfahrens aus klebriggemachten elastomeren Materialien,
wie Kraton-Blockcopoly meren, hergestellt wurden, in den US-Patenten
Nr. 5,176,952 (Joseph et al.), 5,238,733 (Joseph et al.) und 5,258,220
(Joseph) offenbart.
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Es sind also Vliesstoffe bekannt,
die aus schmelzverarbeiteten Fasern mit einer Vielzahl von Eigenschaften
einschließlich
adhäsiver
und nichtadhäsiver
Eigenschaften gebildet wurden. Es sind jedoch nicht alle polymeren
Materialien für
die Verwendung in Schmelzverfahren, die zur Herstellung solcher
Fasern verwendet werden, geeignet. Dies gilt insbesondere für Materialien,
die Haftkleber sind, typischerweise deshalb, weil die extremen Bedingungen,
die in Schmelzverfahren verwendet werden, einen erheblichen Abbau
der Molekulargewichte der Polymere verursachen können, was zu einer geringen
kohäsiven
Festigkeit der Faser führt.
Es gibt also noch ein Bedürfnis
nach Vliesstoffen aus Fasern mit einer Vielzahl von Eigenschaften,
insbesondere Haftklebereigenschaften.
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Kurzbeschreibung
der Erfindung
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Die vorliegende Erfindung stellt
Fasern und daraus hergestellte Produkte bereit, einschließlich Vliesstoffen
und Klebeartikeln. Die Fasern liegen in Form von mehrschichtigen
Fasern vor, haben einen Durchmesser von nicht mehr als 100 μm und umfassen
wenigstens eine erste Schicht aus einem Polydiorganosiloxan-Polyharnstoff-Copolymer
als Strukturkomponente der Fasern. Damit ist gemeint, dass das Polydiorganosiloxan-Polyharnstoff-Copolymer
eine integrale Komponente der Faser selbst und nicht einfach eine
nach der Faserbildung aufgebrachte Beschichtung ist.
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Die Fasern umfassen außerdem wenigstens
eine zweite Schicht aus einem sekundären, schmelzverarbeitbaren
Polymer oder Copolymer, wie einem Polyolefin, Polystyrol, Polyurethan,
Polyester, Polyamid, styrolischen Blockcopolymer, Epoxyharz, Vinylacetat,
einem klebriggemachten styrolischen Blockcopolymer und Gemischen
davon. Das sekundäre,
schmelzverarbeitbare Polymer oder Copolymer kann mit dem Polydiorganosiloxan-Polyharnstoff-Copolymer
gemischt sein (z. B. als Blend) oder in einer getrennten Schicht
vorliegen. Entweder das Polydiorganosiloxan-Polyharnstoff-Copolymer,
das sekundäre,
schmelzverarbeitbare Polymer oder Copolymer oder beide können klebriggemacht
sein.
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Das sekundäre, schmelzverarbeitbare Polymer
oder Copolymer kann mit dem Polydiorganosiloxan-Polyharnstoff-Copolymer
gemischt sein (z. B. als Blend) oder in einer getrennten Schicht
vorliegen. Die Fasern der vorliegenden Erfindung umfassen wenigstens
eine Schicht (eine erste Schicht) aus einem Polydiorganosiloxan-Polyharnstoff-Copolymer.
Weitere Schichten können
andere Polydiorganosiloxan-Polyharnstoff-Copolymere oder sekundäre, schmelzverarbeitbare
Polymere oder Copolymere umfassen. Die Fasern der vorliegenden Erfindung
umfassen wenigstens eine Schicht (eine zweite Schicht) aus einem
sekundären schmelzverarbeitbaren
Polymer oder Copolymer.
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Das Polydiorganosiloxan-Polyharnstoff-Copolymer,
wie ein Polydiorganosiloxan-Oligoharnstoff-Copolymer,
ist vorzugsweise das Reaktionsprodukt von wenigstens einem Polyisocyanat
mit wenigstens einem Polyamin, wobei das Polyamin wenigstens ein
Polydiorganosiloxandiamin oder ein Gemisch aus wenigstens einem
Polydiorganosiloxandiamin und wenigstens einem organischen Amin
umfasst. Vorzugsweise liegt das Stoffmengenverhältnis von Isocyanat zu Amin
im Bereich von 0,9 : 1 bis 1,3 : 1.
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Das Polydiorganosiloxan-Polyharnstoff-Copolymer
kann durch die folgende Repetiereinheit dargestellt werden:
wobei
jedes R eine
Struktureinheit ist, die unabhängig
folgendes ist:
eine Alkyl-Struktureinheit mit 1 bis 12 Kohlenstoffatomen,
die gegebenenfalls mit Trifluoralkyl- oder Vinylgruppen substituiert
ist;
eine Vinyl-Struktureinheit oder höhere Alkenyl-Struktureinheit,
die durch die Formel -R
2(CH
2)
aCH=CH
2 dargestellt
wird, wobei R
2 = -(CH
2)
b- oder -(CH
2)
cCH=CH- ist und a = 1, 2 oder 3 ist, b =
0, 3 oder 6 ist und c = 3, 4 oder 5 ist;
eine Cycloalkyl-Struktureinheit
mit 6 bis 12 Kohlenstoffatomen, die gegebenenfalls mit Alkyl-, Fluoralkyl-
und Vinylgruppen substituiert ist;
eine Aryl-Struktureinheit
mit 6 bis 20 Kohlenstoffatomen, die gegebenenfalls mit Alkyl-, Cycloalkyl-,
Fluoralkyl- und Vinylgruppen substituiert ist;
eine Perfluoralkylgruppe;
eine
fluorhaltige Gruppe; oder
eine perfluoretherhaltige Gruppe;
jedes
Z eine mehrwertige Struktureinheit ist, bei der es sich um eine
Arylen-Struktureinheit
oder eine Aralkylen-Struktureinheit mit 6 bis 20 Kohlenstoffatomen
oder eine Alkylen- oder Cycloalkylen-Struktureinheit mit 6 bis 20
Kohlenstoffatomen handelt;
jedes Y eine mehrwertige Struktureinheit
ist, bei der es sich unabhängig
um eine Alkylen-Struktureinheit mit 1 bis 10 Kohlenstoffatomen oder
eine Aralkylen-Struktureinheit
oder eine Arylen-Struktureinheit mit 6 bis 20 Kohlenstoffatomen
handelt;
jedes D unabhängig
aus der Gruppe ausgewählt
ist, die aus Wasserstoff, einer Alkyl-Struktureinheit mit 1 bis 10
Kohlenstoffatomen, Phenyl und einer Struktur einheit, die eine Ringstruktur,
die B oder Y einschließt,
unter Bildung eines Heterocyclus ergänzt, besteht;
B eine mehrwertige
Struktureinheit ist, die aus der Gruppe ausgewählt ist, die aus Alkylen, Aralkylen,
Cycloalkylen, Phenylen, Polyalkylenoxid, Copolymeren und Gemischen
davon besteht;
m eine Zahl ist, die 0 bis 1000 beträgt;
n
eine Zahl ist, die gleich oder größer als 1 ist (vorzugsweise
ist n größer als
8); und
p eine Zahl ist, die 5 beträgt oder größer ist.
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Ein niedermolekulares Polydiorganosiloxan-Polyharnstoff-Copolymer
ist ein Polydiorganosiloxan-Oligoharnstoff-segmentiertes Copolymer,
das durch die Formel II dargestellt wird:
wobei
jedes R eine
Struktureinheit ist, die unabhängig
folgendes ist:
eine Alkyl-Struktureinheit mit 1 bis 12 Kohlenstoffatomen,
die gegebenenfalls mit Trifluoralkyl- oder Vinylgruppen substituiert
ist;
eine Vinyl-Struktureinheit oder höhere Alkenyl-Struktureinheit,
die durch die Formel -R
2(CH
2)
aCH=CH
2 dargestellt
wird, wobei R
2 = -(CH
2)b-
oder -(CH
2)
cCH=CH-
ist und a = 1, 2 oder 3 ist, b = 0, 3 oder 6 ist und c = 3, 4 oder
5 ist;
eine Cycloalkyl-Struktureinheit mit 6 bis 12 Kohlenstoffatomen,
die gegebenenfalls mit Alkyl-, Fluoralkyl- und Vinylgruppen substituiert
ist;
eine Aryl-Struktureinheit mit 6 bis 20 Kohlenstoffatomen,
die gegebenenfalls mit Alkyl-, Cycloalkyl-, Fluoralkyl- und Vinylgruppen
substituiert ist;
eine Perfluoralkylgruppe;
eine fluorhaltige
Gruppe; oder
eine perfluoretherhaltige Gruppe;
jedes Z
eine mehrwertige Struktureinheit ist, bei der es sich um eine Arylen-Struktureinheit oder
eine Aralkylen-Struktureinheit mit 6 bis 20 Kohlenstoffatomen oder
eine Alkylen- oder Cycloalkylen-Struktureinheit mit 6 bis 20 Kohlenstoffatomen
handelt;
jedes Y eine mehrwertige Struktureinheit ist, bei
der es sich unabhängig
um eine Alkylen-Struktureinheit mit 1 bis 10 Kohlenstoffatomen oder
eine Aralkylen-Struktureinheit
oder eine Arylen-Struktureinheit mit 6 bis 20 Kohlenstoffatomen
handelt;
jedes D unabhängig
aus der Gruppe ausgewählt
ist, die aus Wasserstoff, einer Alkyl-Struktureinheit mit 1 bis 10
Kohlenstoffatomen, Phenyl und einer Struktureinheit, die eine Ringstruktur,
die B oder Y einschließt,
unter Bildung eines Heterocyclus ergänzt, besteht;
jedes X
eine einwertige Struktureinheit ist, die unter Feuchthärtungs-
oder radikalischen Härtungsbedingungen nicht
reaktiv ist und bei der es sich unabhängig um eine Alkyl-Struktureinheit
mit 1 bis 12 Kohlenstoffatomen handelt;
q eine Zahl ist, die
5 bis etwa 2000 beträgt;
r
eine Zahl ist, die 1 bis 2000 beträgt; und
t eine Zahl ist,
die bis zu 8 beträgt.
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Die vorliegende Erfindung stellt
auch einen Vliesstoff bereit, der die oben beschriebenen Fasern
enthält.
Der Vliesstoff kann in Form eines Mischfaservlieses aus verschiedenen
Fasertypen vorliegen. Diese verschiedenen Typen von Fasern können in
Form von getrennten Schichten innerhalb des Vliesstoffs vorliegen, oder
sie können
innig miteinander gemischt sein, so dass das Vlies einen im Wesentlichen
gleichmäßigen Querschnitt
hat. Außer
den Fasern, die ein Polydiorganosiloxan-Polyharnstoff-Copolymer
enthalten, kann der Vliesstoff weiterhin Fasern enthalten, die aus
der Gruppe ausgewählt
sind, die aus thermoplastischen Fasern, Kohlefasern, Glasfasern,
Mineralfasern, organisches-Bindemittel-Fasern und Gemischen davon besteht.
Der Vliesstoff kann auch teilchenförmiges Material enthalten.
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Die vorliegende Erfindung stellt
auch einen Klebeartikel bereit. Der Klebeartikel, der in Form eines Bandes
vorliegen kann, umfasst einen Träger
und eine Schicht aus einem Vliesstoff, der auf wenigstens eine Hauptfläche des
Trägers
laminiert ist. Der Vliesstoff umfasst Polydiorganosiloxan-Polyharnstoff-Fasern.
Bezeichnenderweise kann der Vliesstoff aus den Polydiorganosiloxan-Polyharnstoff-Fasern
je nach der Zusammensetzung der Fasern eine Haftkleberschicht oder
eine Rückenappreturschicht
geringer Haftung bilden.
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Kurzbeschreibung
der Zeichnungen
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1 ist
eine perspektivische Ansicht eines Vliesstoffs der vorliegenden
Erfindung, der aus mehrschichtigen Fasern hergestellt ist.
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2 ist
eine Querschnittsansicht des Vliesstoffs von 1 bei stärkerer Vergrößerung und
zeigt einen fünfschichtigen
Aufbau der Fasern.
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Ausführliche
Beschreibung bevorzugter Ausführungsformen
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Die vorliegende Erfindung betrifft
kohärente
Fasern, die ein Polydiorganosiloxan-Polyharnstoff-Copolymer umfassen. Solche
Fasern auf Siloxanbasis haben einen Durchmesser von nicht mehr als
100 μm und eignen
sich für
die Herstellung von kohärenten
Vliesstoffen, die zur Herstellung einer Vielzahl von Produkten verwendet
werden können.
Vorzugsweise haben solche Fasern einen Durchmesser von nicht mehr
als 50 μm und
häufig
nicht mehr als 25 μm.
Fasern von nicht mehr als 50 μm
werden häufig
als "Mikrofasern" bezeichnet.
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Polydiorganosiloxan-Polyharnstoff-Copolymere
sind vorteilhaft, da sie eine oder mehrere der folgenden Eigenschaften
besitzen können:
Beständigkeit
gegenüber
UV-Licht; gute thermische und oxidative Stabilität; gute Permeabilität für viele
Gase; geringe Oberflächenenergie;
niedriger Brechungsindex; gute Hydrophobie; gute dielektrische Eigenschaften;
gute Biokompatibilität;
gute Hafteigenschaften (entweder bei Raumtemperatur oder im Schmelzzustand).
Aus solchen Polymeren hergestellte Fasern und Vliesstoffe aus solchen
Fasern sind besonders wünschenswert,
da sie ein Material mit einer großen spezifischen Oberfläche ergeben. Die
Vliesstoffe haben außerdem
eine hohe Porosität.
Vliesstoffe, vorzugsweise adhäsive
Vliesstoffe und besonders bevorzugt Haftklebervliesstoffe, die eine
hohe spezifische Oberfläche
und Porosität
haben, sind wünschenswert,
da sie die Eigenschaften der Atemfähigkeit, der Feuchtigkeitsdurchlässigkeit,
der Schmiegsamkeit und der guten Haftung auf unregelmäßigen Oberflächen besitzen.
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Die Vliesstoffe der vorliegenden
Erfindung können
bei Raumtemperatur die Eigenschaften eines Haftklebers (PSA) haben,
sie können
die Eigenschaften eines Heißschmelzklebers
haben, oder sie können
Trenneigenschaften haben. Wenn die Vliesstoffe Haftklebereigenschaften
haben, können
die PSA-Eigenschaften das Ergebnis der inhärenten Klebrigkeit der polymeren
Zusammenset zung der Fasern oder typischerweise das Ergebnis des
Einbaus eines Klebrigmachers in die polymere Zusammensetzung der
Fasern sein. Bestimmte Vliesstoffe der vorliegenden Erfindung können also
gute Klebereigenschaften haben (z. B. eine Schälfestigkeit auf Glas von wenigstens
200 Gramm pro 2,54 Zentimeter Breite, gemessen nach ASTM D3330-87). Alternativ
dazu können
bestimmte Vliesstoffe der vorliegenden Erfindung gute Trenneigenschaften
gegenüber Haftklebern
haben.
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Geeignete Polydiorganosiloxan-Polyharnstoff-Copolymere
sind solche, die in einem Schmelzverfahren, wie einem Spinnvliesverfahren
oder einem Schmelzblasverfahren, unter Bildung von Fasern extrudiert werden
können,
ohne sich wesentlich zu zersetzen oder zu gelieren. Das heißt, geeignete
Polymere haben eine relativ niedrige Viskosität in der Schmelze, so dass
sie leicht extrudiert werden können.
Solche Polymere haben vorzugsweise eine scheinbare Viskosität in der
Schmelze (d. h. unter Schmelzblasbedingungen) im Bereich von 15
Pa·s
(150 Poise) bis 80 Pa·s
(800 Poise), gemessen entweder durch Kapillarrheometrie oder durch
Kegel- und Plattenrheometrie. Bevorzugte Polydiorganosiloxan-Polyharnstoff-Copolymere
sind solche, die in der Lage sind, in einem Schmelzblasverfahren
einen Schmelzstrom zu bilden, der mit, wenn überhaupt, wenigen Rissen im
Schmelzstrom seine Integrität
behält.
Das heißt,
bevorzugte Polydiorganosiloxan-Polyharnstoff-Copolymere haben eine
Dehnungsviskosität,
aufgrund derer sie effektiv zu Fasern gezogen werden können.
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Aus geeigneten Polydiorganosiloxan-Polyharnstoff-Copolymeren
gebildete Fasern haben bei ihrer Verwendungstemperatur eine ausreichende
kohäsive
Festigkeit und Integrität,
so dass ein daraus gebildetes Vlies seine Faserstruktur aufrechterhält. Eine
ausreichende Kohäsivität und Integrität hängen typischerweise von
dem gesamten Molekulargewicht des Polydiorganosiloxan-Polymers und
der Konzentration und Natur der Harnstoffbindungen ab. Fasern, die
geeignete Polydiorganosiloxan-Polyharnstoff-Copolymere umfassen,
haben außerdem
eine relativ geringe oder keine Kältefließfähigkeit und weisen gute Alterungseigenschaften
auf, so dass die Fasern ihre Form und ihre gewünschten Eigenschaften (z. B. Klebeeigenschaften)
unter Umgebungsbedingungen über
längere
Zeit beibehalten.
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Um die Eigenschaften der Fasern maßzuschneidern,
können
ein oder mehrere Polydiorganosiloxan-Polyharnstoff-Copolymere oder
andere, Nicht-Polydiorganosiloxan-Polyharnstoff-Copolymere verwendet werden,
um Konjugatfasern der vorliegenden Erfindung herzustellen. Diese
verschiedenen Polymere können in
Form von Polymergemischen (vorzugsweise verträglichen Polymerblends), zwei
oder mehr geschichteten Fasern, Hülle-Kern-Faseranordnungen oder
in Faserstrukturen des "Insel-im-Meer"-Typs vorliegen. Bei mehrschichtigen
Konjugatfasern sind die einzelnen Komponenten vorzugsweise in diskreten
Zonen im Wesentlichen kontinuierlich entlang der Faserlänge vorhanden,
wobei sich die Zonen vorzugsweise über die gesamte Länge der
Fasern erstrecken.
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Die Nicht-Polydiorganosiloxan-Polyharnstoff-Polymere
sind in der Schmelze verarbeitbar (typischerweise thermoplastisch)
und können
elastomere Eigenschaften haben oder auch nicht. Sie können außerdem Klebeeigenschaften
haben oder auch nicht. Solche Polymere (die hier als sekundäre, schmelzverarbeitbare Polymere
oder Copolymere bezeichnet werden) haben in der Schmelze eine relativ
geringe Scherviskosität, so
dass sie leicht extrudiert und zur Bildung von Fasern effektiv gezogen
werden können,
wie es oben in Bezug auf die Polydiorganosiloxan-Polyharnstoff-Copolymere
beschrieben ist. In den Polymergemischen (z. B. Polymerblends) können die
Nicht-Polydiorganosiloxan-Polyharnstoff-Copolymere mit den Polydiorganosiloxan-Polyharnstoff-Copolymeren
verträglich
sein oder auch nicht, solange das Gesamtgemisch eine faserbildende
Zusammensetzung ist. Vorzugsweise jedoch ist das rheologische Verhalten
der Polymere eines Polymergemischs (vorzugsweise eines Polymerblends)
in der Schmelze ähnlich.
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1 ist
eine Darstellung eines Vliesstoffs 10, der aus mehrschichtigen
Fasern 12 gemäß der vorliegenden
Erfindung hergestellt wird. 2 ist
eine Querschnittsansicht des Vliesstoffs 10 von 1 bei stärkerer Vergrößerung und
zeigt einen fünfschichtigen
Aufbau der Fasern 12. Die mehrschichtigen Fasern 12 weisen
jeweils fünf
diskrete Schichten aus organischem polymerem Material auf. Es gibt
drei Schichten 14, 16, 18 aus einem Typ
von organischem polymerem Material (z. B. einem Polydiorganosiloxan-Polyharnstoff)
und zwei Schichten 15, 17 eines zweiten Typs von
organischem polymerem Material (z. B. einem Blend aus einem Polydiorganosiloxan-Polyharnstoff
und einem Kraton-Blockcopolymer). Es ist bemerkenswert, dass die
Oberfläche
der Fasern exponierte Kanten der Schichten beider Materialien aufweist.
Die Fasern und damit die Vliesstoffe der vorliegenden Erfindung
können
also Eigenschaften zeigen, die mit beiden Arten von Materialien gleichzeitig
verbunden sind. Obwohl 1 eine
Faser mit fünf
Materialschichten zeigt, können
die Fasern der vorliegenden Erfindung auch weniger oder viel mehr
Schichten, z. B. Hunderte von Schichten, umfassen. Die kohärenten Fasern
der vorliegenden Erfindung können
also zum Beispiel eine Art von Polydiorganosiloxan-Polyharnstoff
in einer Schicht, zwei oder mehr verschiedene Polydiorganosiloxan-Polyharnstoffe
in zwei oder mehr Schichten oder einen Polydiorganosiloxan-Polyharnstoff,
der in zwei oder mehr Schichten mit einem sekundären, schmelzverarbeitbaren
Polymer oder Copolymer geschichtet ist, umfassen. Jede der Schichten kann
ein Gemisch aus verschiedenen Polydiorganosiloxan-Polyharnstoffen
und/oder sekundären,
schmelzverarbeitbaren Polymeren oder Copolymeren sein.
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Bevorzugte Polydiorganosiloxan-Polyharnstoff-Copolymere
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Der Ausdruck "Copolymer" bezieht
sich hier auf Polymere, die zwei oder mehr verschiedene Monomere
enthalten, einschließlich
Terpolymeren und Tetrapolymeren. Bevorzugte Polydiorganosiloxan-Polyharnstoff-Copolymere,
die zur Verwendung bei der Herstellung von Fasern, vorzugsweise
Mikrofasern, gemäß der vorliegenden
Erfindung geeignet sind, sind die Reaktionsprodukte von wenigstens
einem Polyamin, wobei das Polyamin wenigstens ein Polydiorganosiloxan-Polyamin (vorzugsweise
Diamin) umfasst, oder einem Gemisch von wenigstens einem Polydiorganosiloxan-Polyamin
(vorzugsweise Diamin) und wenigstens einem organischen Amin mit
wenigstens einem Polyisocyanat, wobei das Stoffmengenverhältnis von
Isocyanat zu Amin vorzugsweise im Bereich von 0,9 : 1 bis 1,3 :
1 liegt. Das heißt,
bevorzugte Polydiorganosiloxan-Polyharnstoff-Copoly mere, die zur
Verwendung bei der Herstellung von Fasern gemäß der vorliegenden Erfindung
geeignet sind, weisen weiche Polydiorganosiloxan-Einheiten, harte
Polyisocyanatrest-Einheiten und gegebenenfalls weiche und/oder harte
organisches-Polyaminrest-Einheiten und terminale Gruppen auf. Der
harte Polyisocyanatrest und der harte Polyaminrest umfassen weniger
als 50 Gew.-% des Polydiorganosiloxan-Polyharnstoff-Copolymers.
Der Polyisocyanatrest ist das Polyisocyanat minus die NCO-Gruppen,
und der Polyaminrest ist das Polyamin minus die NH2-Gruppen.
Der Polyisocyanatrest ist über
die Harnstoffbindungen mit dem Polyaminrest verbunden. Die terminalen
Gruppen können
je nach dem Zweck der Polydiorganosiloxan-Polyharnstoff-Copolymere
nichtfunktionelle Gruppen oder funktionelle Gruppen sein. Beispiele
für solche
segmentierten Copolymere sind in den Internationalen Patentschriften
Nr. WO 96/34029 und WO 96/35458, beide 3M Company, St. Paul, MN,
und im US-Patent Nr. 6,007,914 offenbart. Der hier verwendete Ausdruck
"Polydiorganosiloxan-Polyharnstoff" umfasst Materialien, die die
Repetiereinheit von Formel I aufweisen, und oligomere Materialien
mit niedrigem Molekulargewicht, die die Struktur von Formel II aufweisen.
Solche Verbindungen sind für
die Verwendung in der vorliegenden Erfindung geeignet, wenn sie
in der Schmelze verarbeitet werden können.
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Vorzugsweise können die bei der Herstellung
der Fasern der vorliegenden Erfindung verwendeten Polydiorganosiloxan-Polyharnstoff-Copolymere
durch die folgende Repetiereinheit dargestellt werden:
wobei
jedes R eine
Struktureinheit ist, die unabhängig
folgendes ist: eine Alkyl-Struktureinheit mit vorzugsweise 1 bis 12
Kohlenstoffatomen, die zum Beispiel mit Trifluoralkyl- oder Vinylgruppen
substituiert sein kann, eine Vinyl-Struktureinheit oder höhere Alkenyl-Struktureinheit,
die vorzugsweise durch die Formel -R
2(CH
2)
aCH=CH
2 dargestellt
wird, wobei R
2 = -(CH
2)
b- oder -(CH
2)
cCH=CH- ist und a = 1, 2 oder 3 ist, b =
0, 3 oder 6 ist und c = 3, 4 oder 5 ist, eine Cycloalkyl-Struktureinheit
mit 6 bis 12 Kohlenstoffatomen, die mit Alkyl-, Fluoralkyl- und Vinylgruppen
substituiert sein kann, oder eine Aryl-Struktureinheit mit vorzugsweise
6 bis 20 Kohlenstoffatomen, die zum Beispiel mit Alkyl-, Cycloalkyl-,
Fluoralkyl- und Vinylgruppen substituiert sein kann, oder R eine Perfluoralkylgruppe,
wie sie im US-Patent Nr. 5,028,679 (Terae et al.) beschrieben ist,
eine fluorhaltige Gruppe, wie sie im US-Patent Nr. 5,236,997 (Fijiki)
beschrieben ist, oder eine perfluoretherhaltige Gruppe, wie sie
in den US-Patenten Nr. 4,900,474 (Terae et al.) und 5,118,775 (Inomata
et al.) beschrieben ist, ist; vorzugsweise sind wenigstens 50% der
R-Struktureinheiten Methylgruppen, wobei der Rest aus einwertigen
Alkyl- oder substituierten Alkylgruppen mit 1 bis 12 Kohlenstoffatomen,
Alkylengruppen, Phenylgruppen oder substituierten Phenylgruppen
besteht;
jedes Z eine mehrwertige Struktureinheit ist, bei
der es sich um eine Arylen-Struktureinheit
oder eine Aralkylen-Struktureinheit mit vorzugsweise 6 bis 20 Kohlenstoffatomen
oder eine Alkylen- oder Cycloalkylen-Struktureinheit mit vorzugsweise
6 bis 20 Kohlenstoffatomen handelt; vorzugsweise handelt es sich
bei Z um 2,6-Tolylen, 4,4'-Methylendiphenylen, 3,3'-Dimethoxy-4,4'-biphenylen,
Tetramethyl-m-xylylen, 4,4'-Methylendicyclohexylen, 3,5,5-Trimethyl-3-methylencyclohexylen,
1,6-Hexamethylen, 1,4-Cyclohexylen, 2,2,4-Trimethylhexylen und Gemische
davon;
jedes Y eine mehrwertige Struktureinheit ist, bei der
es sich unabhängig
um eine Alkylen-Struktureinheit mit vorzugsweise 1 bis 10 Kohlenstoffatomen
oder eine Aralkylen-Struktureinheit oder eine Arylen-Struktureinheit mit
vorzugsweise 6 bis 20 Kohlenstoffatomen handelt;
jedes D unabhängig aus
der Gruppe ausgewählt
ist, die aus Wasserstoff, einer Alkyl-Struktureinheit mit 1 bis 10
Kohlenstoffatomen, Phenyl und einer Struktureinheit, die eine Ringstruktur,
die B oder Y einschließt,
unter Bildung eines Heterocyclus ergänzt, besteht;
B eine mehrwertige
Struktureinheit ist, die aus der Gruppe ausgewählt ist, die aus Alkylen, Aralkylen,
Cycloalkylen, Phenylen, Polyalkylenoxid einschließlich zum
Beispiel Polyethylenoxid, Polypropylenoxid, Polytetramethylenoxid
sowie Copolymeren und Gemischen davon besteht;
m eine Zahl
ist, die 0 bis 1000 beträgt;
n
eine Zahl ist, die gleich oder größer als 1 ist (vorzugsweise
ist n größer als
8); und
p eine Zahl ist, die 5 beträgt oder größer ist und vorzugsweise 15
bis 2000, besonders bevorzugt 30 bis 1500, beträgt.
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Bei der Verwendung von Polyisocyanaten,
wenn Z eine Struktureinheit mit einer Funktionalität von größer als
2 ist, und/oder von Polyaminen, wenn B eine Struktureinheit mit
einer Funktionalität
von größer als
2 ist, wird die Struktur der Formel I so modifiziert, dass sie die
Verzweigung am Polymergerüst
widerspiegelt. Bei der Verwendung von Endverkappungsmitteln wird
die Struktur der Formel I so modifiziert, dass sie die Terminierung
der Polydiorganosiloxan-Polyharnstoff-Kette widerspiegelt.
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Niedermolekulare Polydiorganosiloxan-Oligoharnstoff-segmentierte
Copolymere stellen ein Mittel bereit, um den Elastizitätsmodul
von Zusammensetzungen, die diese Komponente enthalten, zu modifizieren.
Sie können
dazu dienen, den Modul der resultierenden Zusammensetzung je nach
den besonderen Polydiorganosiloxanmono- oder -diaminen, die bei
der Herstellung des Polydiorganosiloxan-Oligoharnstoff-segmentierten
Copolymers eingesetzt werden, entweder zu erhöhen oder zu senken. Beispiele
für solche
segmentierten Copolymere sind in den Internationalen Patentschriften
Nr. WO 96/34029 und WO 96/34030, beide 3M Company, offenbart.
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Die niedermolekularen Polydiorganosiloxan-Oligoharnstoff-segmentierten
Copolymere können
wie folgt durch Formel II dargestellt werden:
wobei Z, Y, R und D oben
beschrieben sind;
jedes X eine einwertige Struktureinheit ist,
die unter Feuchthärtungs-
oder radikalischen Härtungsbedingungen nicht
reaktiv ist und bei der es sich unabhängig um eine Alkyl-Struktureinheit
mit vorzugsweise 1 bis 12 Kohlenstoffatomen, die zum Beispiel mit
Trifluoralkyl- oder Vinylgruppen substituiert sein kann, oder eine Aryl-Struktureinheit
mit vorzugsweise 6 bis 20 Kohlenstoffatomen, die zum Beispiel mit
Alkyl-, Cycloalkyl-, Fluoralkyl- und Vinylgruppen substituiert sein
kann, handelt;
q eine Zahl von 5 bis 2000 oder mehr ist;
r
eine Zahl von 1 bis 2000 oder mehr ist; und
t eine Zahl von
bis zu 8 ist.
-
Diese niedermolekularen Polydiorganosiloxan-Oligoharnstoff-Copolymere
können
allein oder in Kombination mit den höhermolekularen Polydiorganosiloxan-Polyharnstoff-Copolymeren
(wobei z. B. n in Formel I größer als
8 ist) verwendet werden. Zum Beispiel können höhermolekulare Polydiorganosiloxan-Polyharnstoff-Copolymere
mit diesen niedermolekularen Polydiorganosiloxan-Oligoharnstoff-segmentierten
Copolymeren geschichtet werden. Alternativ dazu können die
höhermolekularen
Polydiorganosiloxan-Polyharnstoff-Copolymere gegebenenfalls in einem
Blend mit einem niedermolekularen Polydiorganosiloxan-Oligoharnstoff-segmentierten
Copolymer gemischt werden, welches, falls vorhanden, vorzugsweise
in einer Menge von 5 Teilen bis 50 Teilen pro 100 Gesamtteile der
Zusammensetzung vorhanden ist. Wenn die niedermolekularen Polydiorganosiloxan-Oligoharnstoff-Copolymere
allein verwendet werden, müssen
sie möglicherweise
im Wesentlichen sofort nach der Bildung der Fasern (z. B. im Wesentlichen
sofort nach der Bildung des Vlieses und bevor das Vlies zur Lagerung
aufgerollt wird) gehärtet
(z. B. UV-gehärtet)
werden, um eine ausreichende Faserintegrität aufrechtzuerhalten.
-
Reaktive Komponenten
der Polydiorganosiloxan-Polyharnstoff-Copolymere
-
Verschiedene Polyisocyanate in der
Reaktion modifizieren die Eigenschaften der Polydiorganosiloxan-Polyharnstoff-Copolymere
auf verschiedene Weise. Wenn zum Beispiel ein Polycarbodiimid-modifiziertes Diphenylmethandiisocyanat,
wie Isonate 143L, das von Dow Chemical Co., Midland, MI, erhältlich ist,
verwendet wird, hat das resultierende Polydiorganosiloxan-Polyharnstoff-Copolymer
eine erhöhte
Lösungsmittelbeständigkeit
im Vergleich zu Copolymeren, die mit anderen Diisocyanaten hergestellt
werden. Wenn Tetramethyl-m-xylylendiisocyanat verwendet wird, hat
das resultierende segmentierte Copolymer eine sehr niedrige Schmelzviskosität, was es
für die
Schmelzverarbeitung besonders gut geeignet macht.
-
Diisocyanate, die für das Verfahren
der vorliegenden Erfindung geeignet sind, können durch die Formel
dargestellt werden.
-
Jedes Diisocyanat, das mit einem
Polyamin und insbesondere mit dem Polydiorganosiloxandiamin der folgenden
Formel IV reagieren kann, kann in der vorliegenden Erfindung verwendet
werden. Beispiele für
solche Diisocyanate sind aromatische Diisocyanate, wie 2,6-Toluoldiisocyanat,
2,5-Toluoldiisocyanat, 2,4-Toluoldiisocyanat,
m-Phenylendiisocyanat, p-Phenylendiisocyanat, Methylenbis(o-chlorphenyldiisocyanat),
Methylendiphenylen-4,4'-diisocyanat, Polycarbodiimid-modifiziertes
Methylendiphenylendiisocyanat, (4,4'-Diisocyanato-3,3',5,5'-tetraethyl)diphenylmethan,
4,4'-Diisocyanato-3,3'-dimethoxybiphenyl (o-Dianisidindiisocyanat), 5-Chlor-2,4-toluoldiisocyanat,
1-Chlormethyl-2,4-diisocyanatobenzol, aromatisch-aliphatische Diisocyanate, wie
m-Xylylendiisocyanat, Tetramethyl-m-xylylendiisocyanat, aliphatische
Diisocyanate, wie 1,4-Diisocyanatobutan, 1,6-Diisocyanatohexan,
1,12-Diisocyanatododecan, 2-Methyl-1,5-diisocyanatopentan, und cycloaliphatische
Diisocyanate, wie Methylendicyclohexylen-4,4'-diisocyanat, 3-Isocyanatomethyl-3,5,5-trimethylcyclohexylisocyanat
(Isophorondiisocyanat), 2,2,4-Trimethylhexyldiisocyanat und Cyclohexylen-1,4-diisocyanat
sowie Gemische davon.
-
Zu den bevorzugten Diisocyanaten
gehören
2,6-Toluoldiisocyanat, Methylendiphenylen-4,4'-diisocyanat, Polycarbodiimid-modifiziertes
Methylendiphenyldiisocyanat, 4,4'-Diisocyanato-3,3'-dimethoxybiphenyl(o-dianisidindiisocyanat),
Tetramethyl-m-xylylendiisocyanat, Methylendicyclohexylen-4,4'-diisocyanat, 3-Isocyanatomethyl-3,5,5-trimethylcyclohexylisocyanat
(Isophorondiisocyanat), 1,6-Diisocyanatohexan, 2,2,4-Trimethylhexyldiisocyanat
und Cyclohexylen-1,4-diisocyanat.
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Jedes Triisocyanat, das mit einem
Polyamin und insbesondere mit dem Polydiorganosiloxandiamin der
folgenden Formel IV reagieren kann, kann in der vorliegenden Erfindung
verwendet werden. Beispiele für solche
Triisocyanate sind polyfunktionelle Isocyanate, wie solche, die
aus Biurets, Isocyanuraten und Addukten hergestellt wurden. Einige
kommerziell erhältliche
Polyisocyanate sind Teile der Desmodur- und Mondur-Reihe von Miles
Laboratory, Pittsburgh, PA, und die Papi-Reihe von Dow Plastics,
Midland, MI. Zu den bevorzugten Triisocyanaten gehören Desmodur
N-3300 und Mondur 489.
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Polydiorganosiloxanpolyamine, die
für das
Verfahren der vorliegenden Erfindung geeignet sind, sind vorzugsweise
Diamine, die durch die Formel
dargestellt werden können, wobei
R, Y, D und p jeweils wie oben definiert sind. Im Allgemeinen ist
das Zahlenmittel des Molekulargewichts der Polydiorganosiloxanpolyamine,
die für
die vorliegende Erfindung geeignet sind, größer als 700.
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Bevorzugte Polydiorganosiloxanpolyamine
(die auch als Silikondiamine bezeichnet werden), die für die vorliegende
Erfindung geeignet sind, sind alle, die unter die obige Formel IV
fallen, einschließlich
solcher mit Molekulargewichten im Bereich von etwa 700 bis 150 000.
Polydiorganosiloxanpolyamine sind zum Beispiel in den US-Patenten
Nr. 3,890,269 (Martin), 4,661,577 (JoLane et al.), 5,026,890 (Webb
et al.), 5,214,119 (Leir et al.), 5,276,122 (Aoki et al.), 5,461,134
(Leir et al.) und 5,512,650 (Leir et al.) offenbart.
-
Polydiorganosiloxanpolyamine sind
zum Beispiel von Shin Etsu Silicones of America, Inc., Torrance, CA,
und Hüls
America, Inc., Piscataway, NJ, kommerziell erhältlich. Bevorzugt sind im Wesentlichen
reine Polydiorganosiloxandiamine, die so hergestellt werden, wie
es im US-Patent Nr. 5,214,119 (Leir et al.) offenbart ist. Die Polydiorganosiloxandiamine,
die eine so hohe Reinheit haben, werden durch die Reaktion von cyclischen
Organosilanen und Bis(aminoalkyl) disiloxanen hergestellt, wobei
man einen wasserfreien aminoalkylfunktionellen Silanolat-Katalysator,
wie Tetramethylammonium-3-aminopropyldimethylsilanolat, vorzugsweise in
einer Menge von weniger als 0,15 Gew.-%, bezogen auf das Gewicht
der Gesamtmenge des cyclischen Organosiloxans, verwendet und wobei
die Reaktion in zwei Phasen durchgeführt wird. Besonders bevorzugte
Polydiorganosiloxandiamine werden unter Verwendung von Cäsium- und
Rubidiumkatalysatoren hergestellt und sind im US-Patent Nr. 5,512,650
(Leir et al.) offenbart.
-
Beispiele für Polydiorganosiloxanpolyamine,
die für
die vorliegende Erfindung geeignet sind, sind Polydimethylsiloxandiamin,
Polydiphenylsiloxandiamin, Polytrifluorpropylmethylsiloxandiamin,
Polyphenylmethylsiloxandiamin, Polydiethylsiloxandiamin, Polydivinylsiloxandiamin,
Polyvinylmethylsiloxandiamin, Poly(5-hexenyl)methylsiloxandiamin und Copolymere
und Gemische davon.
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Die Polydiorganosiloxanpolyamin-Komponente,
die eingesetzt wird, um Polydiorganosiloxan-Polyharnstoff-segmentierte
Copolymere dieser Erfindung herzustellen, stellt ein Mittel bereit,
um den Elastizitätsmodul
des resultierenden Copolymers einzustellen. Im Allgemeinen ergeben
hochmolekulare Polydiorganosiloxan-Polyamine Copolymere mit geringerem
Modul, während
niedermolekulare Polydiorganosiloxan-Polyamine Polydiorganosiloxan-Polyharnstoff-segmentierte
Copolymere mit höherem
Modul ergeben.
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Wenn Polydiorganosiloxan-Polyharnstoff-segmentierte
Copolymerzusammensetzungen ein wahlfreies organisches Polyamin enthalten,
stellt diese wahlfreie Komponente noch ein weiteres Mittel bereit,
um den Elastizitätsmodul
von Copolymeren dieser Erfindung zu modifizieren. Die Konzentration
von organischem Polyamin sowie die Art und das Molekulargewicht
des organischen Polyamins bestimmen, wie es den Modul von Polydiorganosiloxan-Polyharnstoffsegmentierten
Copolymeren, die diese Komponente enthalten, beeinflusst.
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Beispiele für organische Polyamine, die
für die
vorliegende Erfindung geeignet sind, sind unter anderem Polyoxyalkylendiamin,
wie D-230, D-400, D-2000, D- 4000,
DU-700, ED-2001 und EDR-148, alle erhältlich von der Huntsman Chemical
Corp., Salt Lake City, UT, Polyoxyalkylentriamin, wie T-3000 und
T-5000, die von Huntsman erhältlich
sind, Diamine, wie Dytek A und Dytek EP, die von DuPont, Wilmington,
DE, erhältlich
sind, und Gemische davon.
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Wenn die Reaktion des Polyamins und
des Polyisocyanats unter lösungsmittelfreien
Bedingungen durchgeführt
wird, um das Polydiorganosiloxan-Polyharnstoff-segmentierte Copolymer
herzustellen, können die
relativen Mengen des Amins und des Isocyanats über einen viel breiteren Bereich
variiert werden als bei denen, die mit Lösungsmittelverfahren hergestellt
werden. Die Stoffmengenverhältnisse
von Isocyanat zu Amin, die dem Reaktor kontinuierlich zugeführt werden,
betragen vorzugsweise 0,9 : 1 bis 1,3 : 1, besonders bevorzugt 1
: 1 bis 1,2 : 1.
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Sobald die Reaktion des Polyisocyanats
mit dem Polyamin stattgefunden hat, können aktive Wasserstoffatome
in der Harnstoffbindung noch für
eine Reaktion mit überschüssigem Isocyanat
verfügbar
sein. Durch Erhöhung
des Verhältnisses
von Isocyanat zu Amin kann die Bildung von Biuret-Struktureinheiten
erleichtert sein, besonders bei höheren Temperaturen, was zu
einem verzweigten oder vernetzten Polymer führt. Eine Biuretbildung in
geringem bis mäßigem Ausmaß kann für die Schereigenschaften
und die Lösungsmittelbeständigkeit
vorteilhaft sein.
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Die Natur des Isocyanatrests in dem
Polydiorganosiloxan-Polyharnstoff-Copolymer beeinflusst die Steifigkeits-
und Fließeigenschaften
und beeinflusst auch die Eigenschaften der Gemische. Isocyanatreste,
die aus Diisocyanaten resultieren, die kristallisierbare Harnstoffe
bilden, wie Tetramethyl-m-xylylendiisocyanat, 1,12-Dodecandiisocyanat,
Dianisidindiisocyanat, ergeben Gemische, die steifer sein können, wenn
ausreichend Polydiorganosiloxan-Polyharnstoff-Copolymer verwendet
wird, als diejenigen, die aus Methylendicyclohexylen-4,4'-diisocyanat,
3-Isocyanatomethyl-3,5,5-trimethylcyclohexylisocyanat und m-Xylylendiisocyanat hergestellt
werden.
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Wahlfreie Endverkappungsmittel können nach
Bedarf eingebaut werden, um nichtfunktionelle feuchthärtbare oder
radikalisch härtbare
Struktureinheiten in das Polydiorganosiloxan-Polyharnstoff-Copolymer
einzubauen. Die Mittel sind entweder gegenüber Aminen oder Isocyanaten
reaktiv.
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Falls gewünscht, können Vernetzungsmittel verwendet
werden, zum Beispiel können
Silanreagentien verwendet werden, um feuchthärtbare Polydiorganosiloxan-Polyharnstoff-Copolymere
zu vernetzen, oder Photoinitiatoren können für ein radikalisch härtbares
Polydiorganosiloxan-Polyharnstoff-Copolymer verwendet werden. Die
Mengen solcher Komponenten, wenn man sie verwendet, sind so groß, dass
sie für
den beabsichtigten Zweck geeignet sind, und typischerweise werden
sie bei einer Konzentration von 0,1 bis 5 Gew.-% der gesamten polymerisierbaren
Zusammensetzung verwendet.
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Herstellung
der Polydiorganosiloxan-Polyharnstoff-Copolymere
-
Die Polydiorganosiloxan-Polyharnstoff-Copolymere
können
hergestellt, gelagert und dann in Form von Fasern extrudiert werden.
Wenn das vorgeformte Polymer keine Haftklebereigenschaften hat,
kann es gegebenenfalls während
der faserbildenden Schmelzverfahrens mit einem Klebrigmacher coextrudiert
werden. Alternativ dazu können
die Polymere auch in situ (z. B. in einem Extruder) mit oder ohne
Haftklebereigenschaften hergestellt und dann sofort zu Fasern geformt
werden.
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Vorzugsweise können die Polydiorganosiloxan-Polyharnstoff-Copolymere
nach in der Technik bekannten Verfahren auf Lösungsmittelbasis, durch ein
lösungsmittelfreies
Verfahren oder durch eine Kombination der beiden hergestellt werden.
Verfahren auf Lösungsmittelbasis
sind in der Technik wohlbekannt. Beispiele für Verfahren auf Lösungsmittelbasis,
durch die das für
die vorliegende Erfindung geeignete Polydiorganosiloxan-Polyharnstoff-Copolymer
hergestellt werden kann, sind: Tyagi et al., "Segmented Organosiloxane
Copolymers: 2. Thermal and Mechanical Properties of Siloxane Urea
Copolymers", Polymer, Vol. 25, Dezember 1984, und US-Patent Nr.
5,214,119 (Leir et al.).
-
Ein weiteres besonders gut geeignetes
Verfahren zur Herstellung der Polydiorganosiloxan-Polyharnstoff-Copolymere
ist ein lösungsmittelfreies
Verfahren. Jeder Reaktor ist für
die Verwendung geeignet, wenn das Polydiorganosiloxan-Polyharnstoff-Copolymer
unter im Wesentlichen lösungsmittelfreien
Bedingungen hergestellt wird, solange der Reaktor für eine innige
Durchmischung der Isocyanat-Reaktantkomponente und der Amin-Reaktantkomponente
der Reaktion sorgen kann. Die Reaktion kann als diskontinuierliches
Verfahren durchgeführt
werden, wobei man zum Beispiel einen mit einem mechanischen Rührer ausgestatteten
Kolben verwendet, vorausgesetzt, das Produkt der Reaktion hat bei
der Verarbeitungstemperatur eine ausreichend niedrige Viskosität, um ein
Mischen zu ermöglichen.
Außerdem
kann die Reaktion auch als kontinuierliches Verfahren durchgeführt werden,
wobei man zum Beispiel einen Einzelschnecken- oder Doppelschneckenextruder
verwendet. Vorzugsweise ist der Reaktor ein Doppelschneckenextruder
mit Oberflächenabstreifung
und gegensinnig oder gleichsinnig rotierenden Schnecken. Am meisten
bevorzugt ist der Reaktor ein Extruder mit Oberflächenabstreifung
und relativ engen Zwischenräumen
zwischen den Schneckenstegen und dem Zylinder, wobei dieser Wert
typischerweise zwischen 0,1 mm und 2 mm liegt. Die verwendeten Schnecken
sind in den Zonen, wo ein wesentlicher Teil der Reaktion stattfindet,
vorzugsweise voll oder teilweise kämmend oder werden voll oder
teilweise abgestreift. Die Gesamtverweilzeit in einem Gefäß zur Herstellung
des Polydiorganosiloxan-Polyharnstoff-Copolymers variiert typischerweise von
5 Sekunden bis 20 Minuten, insbesondere von 15 Sekunden bis 8 Minuten.
Die Reaktion zwischen den Isocyanat- und Aminreaktanten verläuft schnell
und kann bei Raumtemperatur erfolgen. Die Bildung des Polydiorganosiloxan-Polyharnstoff-Copolymers
kann also leicht zum Beispiel in nur einer Einheit eines Doppelschneckenextruders
mit einem Verhältnis
von Länge
zu Durchmesser von 5 : 1 stattfinden. Temperaturen zwischen 140°C und 250°C sind im
Allgemeinen ausreichend, um das Polydiorganosiloxan-Polyharnstoff-Copolymer
aus dem Gefäß zu transportieren.
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Die Fähigkeit, das Lösungsmittel
während
der Reaktion von Polyamin und Polyisocyanat zu entfernen, ergibt
eine viel effizientere Reaktion. Die mittlere Verweilzeit bei Verwendung
des Verfahrens der vorliegenden Erfindung ist typischerweise zehn-
bis tausendmal kürzer
als die bei der Lösungspolymerisation
erforderliche Zeit. Falls notwendig, kann bei diesem Verfahren eine
kleine Menge an unreaktivem Lösungsmittel,
zum Beispiel 0,5% bis 5% der gesamten Zusammensetzung, hinzugefügt werden,
entweder als Träger
zum Einbringen von ansonsten festen Materialien oder zur Erhöhung der
Stabilität
eines ansonsten langsam fließenden
Materialstroms in die Reaktionskammer.
-
Die Geschwindigkeiten der Zugabe
sind ebenfalls wichtig. Wegen der schnellen Reaktion, die zwischen
dem Polyamin und dem Polyisocyanat erfolgt, werden beide Recktanten
vorzugsweise mit unveränderlichen
Geschwindigkeiten einem Extruder zugeführt, insbesondere wenn man
Polyamine mit höherem
Molekulargewicht verwendet, d. h. mit Molekulargewichten von 50
000 und höher.
Eine solche Zuführung
reduziert im Allgemeinen die unerwünschte Variabilität des Endprodukts.
Ein Verfahren, um die kontinuierliche Zuführung in den Extruder bei einem
sehr langsam fließenden
Polyisocyanatstrom zu gewährleisten,
besteht darin, die Polyisocyanat-Zuführungsleitung die vorbeiziehenden
Gewinde der Schnecken berühren
oder beinahe berühren
lässt.
Ein anderes Verfahren bestünde
darin, eine kontinuierliche Einsprühvorrichtung zu verwenden, die
einen kontinuierlichen Strom feiner Tröpfchen der Polyisocyanate in
den Reaktor erzeugt.
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Polydiorganosiloxan-Polyharnstoff-Copolymere
können
mit höheren
Molekulargewichten hergestellt werden, als es mit einem Lösungsmittelverfahren
möglich
wäre. Polydiorganosiloxan-Polyharnstoff-Copolymere,
die mit Polydiorganosiloxan-Polyaminen mit Molekulargewichten von über 20 000
hergestellt werden, erreichen in Lösungsmittelverfahren häufig nicht
den Polymerisationsgrad, der in lösungsmittelfreien Verfahren
erreichbar ist.
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Die niedermolekularen Polydiorganosiloxan-Polyharnstoff-segmentierten
Oligomer-Komponenten der Formel II können entweder nach einem Lösungsmittelverfahren
oder einem lösungsmittelfreien
Verfahren ähnlich
dem, das zur Herstellung von Polydiorganosiloxan-Polyharnstoff-segmentiertem
Copolymer verwendet wird, hergestellt werden, außer dass die Einsatzmaterialien
folgende umfassen:
- (A) wenigstens ein Diisocyanat, das durch
die Formel III dargestellt wird;
- (B) wenigstens ein Polydiorganosiloxan-Monoamin, das durch die
folgenden Formel V dargestellt wird: wobei R, Y, D, X und q wie
oben definiert sind; und
- (C) gegebenenfalls wenigstens ein Polydiorganosiloxandiamin,
das durch die Formel IV dargestellt wird, außer dass p eine ganze Zahl
von größer als
0 ist.
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Im Allgemeinen wird ungefähr ein Mol
(A) pro zwei Mol (B) verwendet, und ungefähr ein zusätzliches Mol (A) wird für jedes
verwendete Mol von (C) verwendet. Bei dem Verfahren zur Herstellung
von Polydiorganosiloxan-Oligoharnstoff-segmentierten Copolymeren
werden die Polydiorganosiloxan-Monoamine, Isocyanate und gegebenenfalls
Polydiorganosiloxan-Diamine in einem Reaktionsgefäß miteinander
gemischt und unter Bildung des Polydiorganosiloxan-Oligoharnstoff-segmentierten
Copolymers miteinander umgesetzt, das dann aus dem Reaktionsgefäß entnommen
werden kann.
-
Wahlfreie Klebrigmacher
-
Klebrigmachende Materialien für das Polydiorganosiloxan-Polyharnstoff-Copolymer,
im Allgemeinen Silicatharze, können
ebenfalls zu dem Polymer gegeben werden, um die Haftklebereigenschaften
des Polymers zu erhalten oder zu verstärken. Bevorzugte Ausführungsformen
der vorliegenden Erfindung umfassen also eine Haftkleberkomponente,
die ein oder mehrere klebriggemachte Polydiorganosiloxan-Polyharnstoff-Copolymere
umfasst. Wie der Ausdruck hier verwendet wird, besitzt ein Haftkleber
eine vierfache Ausgewogenheit von Haftung, Kohäsion, Dehnbarkeit und Elastizität sowie
eine Glasübergangstemperatur
(Tg) von weniger als 20°C. Sie fühlen sich also bei Raumtemperatur
(z. B. 20°C
bis 25°C)
klebrig an, was durch einen Fingerklebetest oder durch herkömmliche
Messvorrichtungen bestimmt werden kann, und können unter Anwendung von leichtem
Druck leicht eine geeignete Kleberverbindung bilden.
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Das Silicatharz kann eine wichtige
Rolle bei der Bestimmung der physikalischen Eigenschaften des Polydiorganosiloxan-Polyharnstoff-Copolymers
der vorliegenden Erfindung spielen. Wenn der Silicatharzgehalt zum
Beispiel von niedriger zu hoher Konzentration erhöht wird,
erfolgt der Übergang
des Polydiorganosiloxan-Polyharnstoff-Copolymers
vom glasartigen zum kautschukartigen Zustand bei zunehmend höheren Temperaturen.
Man braucht sich nicht auf ein einziges Silicatharz zu beschränken, da
es günstig
sein kann, eine Kombination von Harzen in einer einzigen Zusammensetzung
einzusetzen, um die gewünschte
Leistungsfähigkeit
zu erreichen.
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Zu den für die vorliegende Erfindung
geeigneten Silicatharzen gehören
solche Harze, die aus den folgenden Struktureinheiten M, D, T und
Q bestehen, und Kombinationen davon. Typische Beispiele sind MQ-Silicatharze,
MQD-Silicatharze und MQT-Silicatharze, die auch als copolymere Silicatharze
bezeichnet werden können
und die vorzugsweise ein Zahlenmittel des Molekulargewichts von
100 bis 50 000, besonders bevorzugt 500 bis 10 000, haben und im
Allgemeinen Methylsubstituenten aufweisen. Die Silicatharze umfassen auch
sowohl nichtfunktionelle als auch funktionelle Harze, wobei die
funktionellen Harze eine oder mehrere Funktionen aufweisen, einschließlich zum
Beispiel siliciumgebundenen Wasserstoff, siliciumgebundenes Alkenyl
und Silanol. MQ-Silicatharze sind Copolymere Silicatharze, die R'3SiO1/2-Einheiten
und SiO4/2-Einheiten aufweisen. Solche Harze
sind zum Beispiel beschrieben in Encyclopedia of Polymer Science
and Engineering, Vol. 15, John Wiley & Sons, New York (1989), S. 265–270, und in
den US-Patenten Nr. 2,676,182 (Daudt et al.), 3,627,851 (Brady),
3,772,247 (Flannigan) und 5,248,739 (Schmidt et al.). MQ-Silicatharze
mit funktionellen Gruppen sind beschrieben in US-Patent Nr. 4,774,310
(Butler) mit Silylhydridgruppen, in US-Patent Nr. 5,262,558 (Kobayashi
et al.) mit Vinyl- und Trifluorpropylgruppen sowie US-Patent Nr.
4,707,531 (Shirahata) mit Silylhydrid- und Vinylgruppen. Die oben
beschriebenen Harze werden im Allgemeinen in Lösungsmittel hergestellt. Getrocknete
oder lösungsmittelfreie
MQ-Silicatharze können
so hergestellt werden, wie es in den US-Patenten Nr. 5,319,040 (Wengrovius
et al.), 5,302,685 (Tsumura et al.) und 4,935,484 (Wolfgruber et
al.) beschrieben ist. MQD-Silicatharze sind Terpolymere mit R'3SiO1/2-Einheiten,
SiO4/2-Einheiten und R'2SiO2/2-Einheiten, wie es im US-Patent Nr. 2,736,721
(Dexter) gelehrt wird. MQT-Silicatharze sind Terpolymere mit R'3SiO1/2-Einheiten,
SiO4/2-Einheiten und R'SiO3/2-Einheiten,
wie sie im US-Patent Nr. 5,110,890 (Butler) und in der Japanischen
Offenlegungsschrift HE 2-36234 gelehrt werden.
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Zu den kommerziell erhältlichen
Silicatharzen gehören
SR-545, MQ-Harz in Toluol, erhältlich
von General Electric Co., Silicone Resins Division, Waterford, NY;
MQOH-Harze, bei denen es sich um MQ-Harze handelt, die von PCR Inc.,
Gainesville, FL, erhältlich
sind, MQR-32-1, MQR-32-2 und MQR-32-3, bei denen es sich um MQD-Harze
in Toluol handelt, die von Shin-Etsu Silicones of America Inc.,
Torrance, CA, erhältlich sind,
und PC-403, ein hydridfunktionelles MQ-Harz in Toluol, das von Rhone-Poulenc,
Latex and Specialty Polymers, Rock Hill, SC, erhältlich ist. Solche Harze werden
im Allgemeinen in organischen Lösungsmitteln
geliefert und können
so, wie sie erhalten werden, in Zusammensetzungen der vorliegenden
Erfindung eingesetzt werden. Diese organischen Lösungen von Silicatharz können aber
auch mit beliebigen in der Technik bekannten Techniken, wie Sprühtrocknen,
Ofentrocknen und dergleichen, oder getrocknet werden, oder Dampftrennung,
wobei man ein Silicatharz mit einem Gehalt an nichtflüchtigen
Stoffen von im Wesentlichen 100% zur Verwendung in Zusammensetzungen
der vorliegenden Erfindung erhält.
Ebenfalls geeignet für
Polydiorganosiloxan-Polyharnstoff-Copolymere der vorliegenden Erfindung
sind Gemische aus zwei oder mehr Silicatharzen. Zusätzlich zu
oder anstelle der Silicatharze können
auch organische Klebrigmacher verwendet werden.
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Wenn ein klebrigmachendes Material
zu dem Polydiorganosiloxan-Polyharnstoff-Copolymer gegeben wird, enthält diese
Komponente vorzugsweise 1 bis 80 Gewichtsteile klebrigmachendes
Material und besonders bevorzugt 15 bis 75 Gewichtsteile klebrigmachendes
Material. Die Gesamtzahl der Gewichtsteile des Polydiorganosiloxan-Polyharnstoff-Copolymers
und des Silicatharzes in der Kombination beträgt 100. Die optimale Menge
des klebrigmachenden Materials hängt
von Faktoren wie der Art und Menge der verwendeten Recktanten, dem
Molekulargewicht der harten und weichen Segmente des Polydiorganosiloxan-Polyharnstoff-segmentierten
Copolymers und der beabsichtigten Verwendung der Zusammensetzung
der Erfindung ab.
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Weitere wahlfreie
Additive
-
Füllstoffe,
Weichmacher und andere Eigenschaftsmodifikatoren, wie Fließverbesserer
(z. B. ein voll gesättigtes
Jojoba-Esterwachs mit einer Perlgröße von 28/60, erhältlich unter
der Handelsbezeichnung Florabeads von Floratech Americas, Gilbert,
AZ), Farbstoffe, Pigmente, Flammverzögerer, Stabilisatoren, Antioxidantien,
Kompatibilisatoren, antimikrobielle Mittel, elektrische Leiter und
thermische Leiter, können
mit dem Polydiorganosiloxan-Polyharnstoff-segmentierten organischen
Polymer gemischt werden, solange sie den faserbildenden Schmelzvorgang
nicht stören
oder die Funktion und Funktionalität des endgültigen Polymerprodukts nicht
beeinträchtigen.
Diese Additive können
in verschiedenen Kombinationen in Mengen von 0,05 Gew.-% bis 25
Gew.-% verwendet werden, bezogen auf das Gesamtgewicht der Polydiorganosiloxan-Polyharnstoff-Zusammensetzung.
-
Andere Polymere
-
Wie oben diskutiert, können die
Polydiorganosiloxan-Polyharnstoff-Copolymere der vorliegenden Erfindung
zum Beispiel mit anderen schmelzverarbeitbaren (typischerweise thermoplastischen)
Polymeren gemischt (z. B. als Blend) und/oder geschichtet sein,
um die Eigenschaften der Fasern maßzuschneidern. Typischerweise
umfassen die Fasern der vorliegenden Erfindung Gemische solcher
sekundärer,
schmelzverarbeitbarer Polymere oder Copolymere mit den Polydiorganosiloxan-Polyharnstoff-Copolymeren.
Die sekundären,
schmelzverarbeitbaren Polymere oder Copolymere können in einer Menge von 1 Gew.-%
bis zu 99 Gew.-% verwendet werden, bezogen auf das Gesamtgewicht
der Polydiorganosiloxan-Polyharnstoff-Zusammensetzung. Solche sekundären, schmelzverarbeitbaren
Polymere oder Copolymere sind extrudierbar und können Fasern bilden. Sie können Haftklebereigenschaften
haben oder auch nicht. Sie können
entweder bei Raumtemperatur oder im Schmelzzustand beliebige Klebereigenschaften
haben oder auch nicht. Sie können mit
anderen Additiven, wie Klebrigmachern, Weichmachern, Antioxidantien,
UV-Stabilisatoren und dergleichen gemischt sein oder auch nicht.
Beispiele für
solche sekundären,
schmelzverarbeitbaren Polymere oder Copolymere sind Polyolefine,
wie Polyethylen, Polypropylen, Polybutylen, Polyhexen und Polyocten,
Polystyrole, Polyurethane, Polyester, wie Polyethylenterephthalat,
Polyamide, wie Nylon, styrolische Blockcopolymere des Typs, der
unter der Handelsbezeichnung Kraton erhältlich ist (z. B. Styrol/Isopren/Styrol,
Styrol/Butadien/Styrol), Epoxyharze, Acrylate, Vinylacetate, wie
Ethylenvinylacetat, und Gemische davon. Ein besonders bevorzugtes
sekundäres,
schmelzverarbeitbares Polymer oder Copolymer ist ein klebriggemachtes
styrolisches Blockcopolymer. Der Fachmann wird sich darüber im Klaren
sein, dass geschichtete Faserkonstruktionen zum Beispiel mit abwechselnden
Haftkleber- und Nichthaftklebermaterialien oder abwechselnden Haftklebermaterialien
gebildet werden können.
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Herstellung
von Fasern und Vliesstoffen
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Schmelzverfahren für die Herstellung
von Fasern sind in der Technik wohlbekannt. Solche Verfahren sind
zum Beispiel offenbart in Wente, "Superfine Thermoplastic Fibers",
in Industrial Engineering Chemistry, Vol. 48, Seite 1342ff (1956);
Report No. 4364 of the Naval Research Laboratories, veröffentlicht
am 25. Mai 1954, mit dem Titel "Manufacture of Superfine Organic
Fibers" von Wente et al.; sowie in der Internationalen Patentschrift
Nr. WO 96/23915 und in den US-Patenten Nr. 3,338,992 (Kinney), 3,502,763
(Hartmann), 3,692,618 (Dorschner et al.) und 4,405,297 (Appel et
al.). Zu diesen Verfahren gehören sowohl
Spinnvliesverfahren als auch Schmelzblasverfahren. Ein bevorzugtes
Verfahren für
die Herstellung von Fasern, insbesondere Mikrofasern, und daraus
bestehenden Vliesstoffen ist ein Schmelzblasverfahren. Zum Beispiel
sind Vliesstoffe aus mehrschichtigen Mikrofasern und Schmelzblasverfahren
zu ihrer Herstellung in den US-Patenten Nr. 5,176,952 (Joseph et
al.), 5,232,770 (Joseph), 5,238,733 (Joseph et al.), 5,258,220 (Joseph),
5,248,455 (Joseph et al.) offenbart. Diese und andere Schmelzverfahren
können
bei der Bildung der Vliesstoffe der vorliegenden Erfindung verwendet
werden.
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Schmelzblasverfahren sind besonders
bevorzugt, da sie autogen gebondete Vliese bilden, die typischerweise
keine weitere Verarbeitung erfordern, um die Fasern miteinander
zu verbinden. Die bei der Bildung mehrschichtiger Mikrofasern verwendeten
Schmelzblasverfahren, wie sie in den oben aufgeführten Patenten von Joseph (et
al.) offenbart sind, sind zur Verwendung bei der Herstellung der
mehrschichtigen Mikrofasern der vorliegenden Erfindung besonders
gut geeignet. Solche Verfahren verwenden heiße (z. B. gleich oder etwa 20°C bis 30°C höher als
die Schmelztemperatur des Polymers) Luft hoher Geschwindigkeit,
um extrudiertes polymeres Material aus einer Düse herauszuziehen und zu dämpfen; dieses
Material erstarrt im Allgemeinen, nachdem es sich ein relativ kurzes
Stück von
der Düse
weg bewegt hat. Die resultierenden Fasern werden als schmelzgeblasene
Fasern bezeichnet und sind im Allgemeinen im Wesentlichen kontinuierlich.
Sie bilden zwischen der Ausgangsdüsenöffnung und einer Sammelfläche ein
kohärentes
Vlies, indem die Fasern sich, teilweise aufgrund des turbulenten
Luftstroms, in dem die Fasern mitgeführt werden, miteinander verschlingen.
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Zum Beispiel beschreibt das US-Patent
Nr. 5,238,733 (Joseph et al.) die Bildung eines mehrkomponentigen
schmelzgeblasenen Mikrofaservlieses durch Zuführen von zwei getrennten Strömen aus
organischem polymerem Material in einen getrennten Aufspalter oder
eine kombinierende Sammelleitung. Die aufgespaltenen oder getrennten
Ströme
werden im Allgemeinen unmittelbar vor der Düse oder Düsenöffnung miteinander kombiniert.
Aus den getrennten Strömen
werden vorzugsweise Schmelzströme
entlang enger paralleler Fließwege
etabliert, die dort miteinander kombiniert werden, wo sie im Wesentlichen
parallel zueinander und zum Fließweg des resultierenden kombinierten
mehrschichtigen Stroms verlaufen. Dieser mehrschichtige Strom wird
dann in die Düse
und/oder die Düsenöffnungen
und durch die Düsenöffnungen
geschickt. Luftschlitze befinden sich auf beiden Seiten einer Reihe
der Düsenöffnungen,
die gleichmäßig erhitzte
Luft mit hoher Geschwindigkeit auf die extrudierten mehrkomponentigen
Schmelzströme
leitet. Die heiße
Luft mit der hohen Geschwindigkeit zieht und dämpft das extrudierte polymere
Material, das erstarrt, nachdem es sich ein relativ kurzes Stück von der
Düse weg
bewegt hat. Einschichtige Mikrofasern können in analoger Weise mit Luftdämpfung hergestellt
werden, wobei man einen einzigen Extruder, keinen Aufspalter und
eine einzige Zuleitungsdüse
verwendet.
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Die verfestigten oder teilweise verfestigten
Fasern bilden ein verschränktes
Netzwerk aus verschlungenen Fasern, die als Vlies aufgefangen werden.
Die Sammelfläche
kann eine feste oder perforierte Oberfläche in Form einer flachen Oberfläche oder
einer Trommel oder eines sich bewegenden Bandes sein. Wenn eine
perforierte Oberfläche
verwendet wird, kann die Rückseite
der Sammelfläche
einem Vakuum- oder Unterdruckbereich ausgesetzt sein, um die Ablagerung
der Fasern zu unterstützen.
Der Sammelabstand beträgt
im Allgemeinen 7 Zentimeter (cm) bis 130 cm von der Düsenfläche. Bewegt
man den Kollektor näher
an die Düsenfläche, z.
B. 7 cm bis 30 cm, führt
dies zu einer stärkeren
Bindung zwischen den Fasern und einem weniger lockeren Vlies.
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Die Temperatur der getrennten Polymerströme wird
typischerweise so gesteuert, dass die Polymere auf im Wesentlichen ähnliche
Viskositäten
gebracht werden. Wenn die getrennten Polymerströme zusammenströmen, sollten
sie im Allgemeinen eine scheinbare Viskosität in der Schmelze (d. h. unter
Schmelzblasbedingungen) von 15 Pa·s (150 Poise) bis 80 Pa·s (800
Poise) haben, bestimmt mit einem Kapillarrheometer. Die relativen
Viskositäten
der getrennten polymeren Ströme,
die zusammengeführt
werden sollen, sollten im Allgemeinen einigermaßen gut aufeinander abgestimmt
sein.
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Die Größe der gebildeten polymeren
Fasern hängt
großenteils
von der Geschwindigkeit und Temperatur des dämpfenden Luftstroms, dem Öffnungsdurchmesser,
der Temperatur des Schmelzstroms und der Gesamtfließgeschwindigkeit
pro Öffnung
ab. Typischerweise können
Fasern mit einem Durchmesser von nicht mehr als 10 μm gebildet
werden, obwohl auch grobe Fasern, z. B. bis zu 50 μm oder mehr,
unter Verwendung eines Schmelzblasverfahrens hergestellt werden
können
und solche von bis zu 100 μm
unter Verwendung eines Spinnvliesverfahrens hergestellt werden können. Die
gebildeten Vliese können
jede Dicke haben, die für den
gewünschten
Verwendungszweck geeignet ist. Im Allgemeinen ist eine Dicke von
0,01 cm bis 5 cm für
die meisten Anwendungen geeignet.
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Die Polydiorganosiloxan-Polyharnstoff-Fasern
der vorliegenden Erfindung können
mit anderen Fasern, wie Stapelfasern, einschließlich anorganischer und organischer
Fasern, wie thermoplastischer Fasern, Kohlefasern, Glasfasern, Mineralfasern
oder organischer Bindefasern sowie Gemischen davon sowie Fasern aus
einem anderen Polydiorganosiloxan-Polyharnstoff-Copolymer oder anderen
Polymeren, wie sie hier beschrieben sind, gemischt werden. Die Polydiorganosiloxan-Polyharnstoff-Fasern
der vorliegenden Erfindung können
auch mit teilchenförmigen
Materialien, wie sorbierendem teilchenförmigem Material, Quarzstaub,
Ruß, Glaskügelchen,
Glashohlkugeln, Tonteilchen und Metallteilchen, gemischt werden.
Typischerweise geschieht dies, bevor die Fasern aufgefangen werden,
durch Mitführen
von teilchenförmigen
Stoffen oder anderen Fasern in einem Luftstrom, der dann so geleitet
wird, dass er die Faserströme
schneidet. Alternativ dazu können auch
andere Polymermaterialien gleichzeitig mit den Fasern der vorliegenden
Erfindung schmelzverarbeitet werden, wobei Vliese entstehen, die
mehr als eine Art schmelzverarbeitete Faser, vorzugsweise schmelzverarbeitete
Mikrofaser, enthalten. Vliese, die mehr als eine Art von Faser aufweisen,
werden hier als Fasern mit Mischfaserkonstruktion bezeichnet. Bei
Mischfaserkonstruktionen können
die verschiedenen Arten von Fasern unter Bildung eines im Wesentliche
gleichmäßigen Querschnitts
innig miteinander gemischt sein, oder sie können sich in getrennten Schichten
befinden. Die Vlieseigenschaften können durch die Zahl der verschiedenen
verwendeten Fasern, die Zahl der eingesetzten Schichten und die
Schichtanordnung variiert werden. Weitere Materialien, wie Tenside
oder Bindemittel, können
ebenfalls in das Vlies eingebaut werden, bevor, während oder
nachdem die Fasern gesammelt werden, wie etwa durch Verwendung eines
Sprühstrahls.
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Die Vliesstoffe der vorliegenden
Erfindung können
auch in mehrschichtigen Verbundstrukturen verwendet werden. Die
anderen Schichten können
Trägerbahnen,
Vliesstoffe aus gesponnenen, Stapel- und/oder schmelzgeblasenen
Fasern sowie Filme aus elastischen, semipermeablen und/oder impermeablen
Materialien sein. Diese anderen Schichten können für die Saugfähigkeit, Oberflächentextur
und Versteifung verwendet werden. Sie können unter Verwendung herkömmlicher
Techniken, wie Heißbonden,
mit Bindemitteln oder Klebstoffen oder durch mechanische Verbindung,
wie Hydroverwirrung oder Vernadelung, an den Vliesstoffen aus den
Fasern der vorliegenden Erfindung befestigt werden.
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Vliese oder Verbundstrukturen, die
die Vliese der Erfindung umfassen, können nach dem Auffangen oder
Zusammenfügen
weiterverarbeitet werden, wie etwa durch Kalandrieren oder Punktprägen zur
Erhöhung der
Vliesfestigkeit, Schaffung einer gemusterten Oberfläche oder
Verschmelzung von Fasern an Kontaktpunkten in einer Vliesstruktur;
durch Orientierung zur Erzeugung einer erhöhten Vliesfestigkeit; durch
Vernadelung; Wärme-
oder Formoperationen; Beschichtung, wie mit Klebern zur Bildung
einer Bandstruktur.
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Die Vliesstoffe der vorliegenden
Erfindung können
verwendet werden, um Kleberartikel, wie Bänder, einschließlich Bändern medizinischer
Qualität,
Etiketten und Wundverbänden,
herzustellen. Das heißt,
diese Vliesstoffe, die Klebereigenschaften haben, können als
Kleberschicht auf einem Träger,
wie Papier, einem polymeren Film oder einem herkömmlichen Gewebe oder Vliesstoff,
verwendet werden, so dass ein Klebeartikel entsteht. Diejenigen,
die gute Trenneigenschaften haben, können als Trennschicht oder
Rückenappreturschicht
geringer Haftung auf einem Träger
eines Klebeartikels verwendet werden. Zum Beispiel kann ein Vliesstoff
der vorliegenden Erfindung auf wenigstens eine Hauptfläche eines
Trägers
laminiert werden. Der Vliesstoff kann die Haftkleber schicht des
Klebeartikels bilden, oder er kann die Rückenappreturschicht geringer
Haftung des Klebeartikels bilden. Ein Vliesstoff, der gute Trenneigenschaften
hat, kann auch auf einen Träger,
wie Papier, eine Polymerfolie oder ein herkömmliches Gewebe oder einen
Vliesstoff, laminiert werden, wobei eine Trennschicht entsteht.
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Beispiele
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Die folgenden Beispiele werden angegeben,
um Ausführungsformen,
die zur Zeit als bevorzugt angesehen werden, zu veranschaulichen.
Alle Prozentwerte und Teile sind gewichtsbezogen, wenn nichts anderes angegeben
ist.
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Schälfestigkeitstest
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Die Schälfestigkeit ist die Kraft,
die erforderlich ist, um ein beschichtetes flexibles Bahnmaterial
von einem Testblech zu entfernen, und sie wird unter einem speziellen
Winkel und mit einer speziellen Entfernungsgeschwindigkeit gemessen.
Diese Kraft wird in Gramm pro 2,54 cm Breite der beschichteten Bahn
ausgedrückt.
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Ein 12,5 mm breiter Streifen der
beschichteten Bahn wurde auf die horizontale Oberfläche einer
sauberen Glastestplatte aufgetragen, wobei sich wenigstens 12,7
lineare Zentimeter (cm) in festem Kontakt mit dem Glas befanden;
dabei verwendete man eine Hartgummiwalze. Das freie Ende des beschichteten
Streifens wurde zurückgefaltet,
wobei es sich fast selbst berührte,
so dass der Entfernungswinkel 180° betrug,
und an der Waage des Schälfestigkeitstestgeräts befestigt.
Die Glastestplatte wurde in die Backen einer Zugtestmaschine eingespannt,
welche die Platte mit einer konstanten Geschwindigkeit von 2,3 Meter
pro Minute von der Waage wegbewegen kann. Die Waagenablesung in
Gramm wurde aufgezeichnet, während
das Band von der Glasoberfläche
abgezogen wurde.
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Herstellung
von Polydimethylsiloxandiamin
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Das Polydimethylsiloxandiamin wurde
im Allgemeinen so hergestellt, wie es im US-Patent Nr. 5,512,650
(Leir et al.) beschrieben ist. Ein Gemisch von 4,32 Teilen Bis(3-aminopropyl)tetramethyldisiloxan und
95,68 Teilen Octamethylcyclotetrasiloxan wurde in einen diskontinuierlichen
Reaktor gefüllt
und 20 Minuten lang mit Stickstoff gespült. Dann wurde das Gemisch
in dem Reaktor auf 150°C
erhitzt. Katalysator, 100 ppm 50%iges wässriges Cäsiumhydroxid, wurde hinzugefügt, und
das Erhitzen wurde 6 Stunden lang fortgesetzt, bis das Bis(3-aminopropyl)tetramethyldisiloxan
verbraucht war. Das Reaktionsgemisch wurde auf 90°C gekühlt, in
Gegenwart von etwas Triethylamin mit überschüssiger Essigsäure neutralisiert
und während
wenigstens fünf
Stunden im Hochvakuum erhitzt, um cyclische Siloxane zu entfernen.
Das Material wurde auf Umgebungstemperatur abgekühlt, filtriert, um das gebildete
Cäsiumacetat
zu entfernen, und sein mittleres Molekulargewicht wurde durch Titration
mit 1,0 N Salzsäure
zu ungefähr
5300 bestimmt.
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Ein Gemisch aus 5,8 Teilen des oben
beschriebenen Polydimethoxysiloxandiamins und 94,2 Teilen Octamethylcyclotetrasiloxan
wurde in einen diskontinuierlichen Reaktor gefüllt, 20 Minuten lang mit Stickstoff gespült und dann
in dem Reaktor auf 150°C
erhitzt. Katalysator (100 ppm 50%iges wässriges Cäsiumhydroxid) wurde hinzugefügt, und
das Reaktionsgemisch wurde 3 Stunden lang erhitzt, bis durch Gaschromatographie eine
Gleichgewichtskonzentration von cyclischen Siloxanen beobachtet
wurde. Das Reaktionsgemisch wurde auf 90°C abgekühlt, in Gegenwart von etwas
Triethylamin mit überschüssiger Essigsäure neutralisiert
und während
wenigstens fünf
Stunden im Hochvakuum erhitzt, um cyclische Siloxane zu entfernen.
Das Material wurde auf Umgebungstemperatur abgekühlt, filtriert, um das gebildete
Cäsiumacetat
zu entfernen, und sein mittleres Molekulargewicht wurde durch Titration
mit 1,0 N Salzsäure
zu ungefähr
69 600 bestimmt.
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Herstellung
von klebriggemachtem Polydimethylsiloxan-Polyharnstoff
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Ein klebriggemachtes Polydimethylsiloxan-Polyharnstoff-segmentiertes
Copolymer wurde wie folgt hergestellt. Trockenes klebrigmachendes
MQ-Silicatharz (erhältlich
als SR 1000 von General Electric Co., Silicone Resin Division, Waterford,
NY) wurde mit einer Geschwindigkeit von 58,3 Gramm/Minute (g/min)
in die Zone 1 eines Berstorff-Doppelschneckenextruders mit 40 Millimeter
(mm) Durchmesser, einem L/D (Verhältnis von Länge zu Durchmesser) von 40
und gleichsinnig rotierenden Schnecken (erhältlich von Berstorff Corp., Charlotte,
NC) gegeben. Das oben beschriebene Polydimethylsiloxandiamin (Mn 69 600) wurde mit einer Geschwindigkeit
von 58,3 g/min in die Zone 2 des Extruders eingespritzt. Methylendicyclohexylen-4,4'-diisocyanat
(erhältlich
als Desmodur W von Miles Laboratories Inc., Pittsburgh, PA) wurde
mit einer Geschwindigkeit von 0,220 g/min in die Zone 5 des Extruders
eingespritzt. Die voll kämmenden
Schnecken rotierten mit einer Geschwindigkeit von 300 U/min, und
in Zone 8 wurde ein Vakuum gezogen. Das Temperaturprofil des Extruders
war: Zone 1-25°C; Zone 2–45°C; Zone 3–50°C; Zone 4–45°C; Zone 5–60°C; Zone 6-120°C; Zone 7–160°C; Zone 8
bis 10 und Endverschluss 180°C;
und Schmelzpumpe 190°C.
Das Material wurde durch eine Strangdüse extrudiert, abgeschreckt,
aufgefangen und granuliert.
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Herstellung
von nichtklebrigem Polydimethylsiloxan-Polyharnstoff
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Ein (bei Raumtemperatur) nichtklebriges
Polydimethylsiloxan-Polyharnstoffsegmentiertes Copolymer wurde hergestellt,
indem man das oben beschriebene Diamin mit einem MW von 5300 mit
einer Geschwindigkeit von 76,1 Gramm/Minute (g/min) in die Zone
2 eines Berstorff-Doppelschneckenextruders mit 40 mm Durchmesser,
1600 mm Länge
(d. h. einem Verhältnis
von Länge
zu Durchmesser (L/D) von 40) und gleichsinnig rotierenden Schnecken
zuführte.
Der Extruder war mit voll selbst abstreifenden zweigängigen Schnecken
ausgestattet. Tetramethyl-m-xylylendiisocyanat (erhältlich von
Cytec Industries Inc., West Patterson, NJ) wurde mit einer Geschwindigkeit
von 3,97 g/min (0,0163 mol/min) in die Zone 8 des Extruders eingespritzt, wobei
die Zufüh rungsleitung
die Schnecken abstreifte. Die Geschwindigkeit der Extruderschnecken
betrug 100 Umdrehungen pro Minute, und das Temperaturprofil für jede der
160-mm-Zonen war: Zone 1–27°C; Zone 2
bis 8–60°C; Zone 9–120°C; Zone 10–175°C; und Endverschluss – 180°C. Das resultierende
Polymer wurde zu einem Strang mit 3 mm Durchmesser extrudiert, in
einem Wasserbad abgekühlt,
granuliert und aufgefangen.
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Beispiel 1
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Ein PSA-Vlies auf der Basis eines
reaktiv extrudierten Polydimethylsiloxan-Polyharnstoffs wurde unter Verwendung
eines Schmelzblasverfahrens hergestellt, ähnlich demjenigen, das zum
Beispiel bei Wente, Van A., "Superfine Thermoplastic Fibers", in
Industrial Engineering Chemistry, Vol. 48, Seite 1342ff (1956),
oder im Report No. 4364 of the Naval Research Laboratories, veröffentlicht
am 25. Mai 1954, mit dem Titel "Manufacture of Superfine Organic
Fibers" von Wente, Van A., Boone, C. D. und Fluharty, E. L. beschrieben
ist, außer dass
die Apparatur mit einer Schmelzblasdüse mit kreisförmigen Öffnungen
mit glatter Oberfläche
(10/cm) mit einem Verhältnis
von Länge
zu Durchmesser von 5 : 1 verbunden war. Dem Zuführungsblockelement, das der Schmelzblasdüse unmittelbar
voranging und auf 230°C
gehalten wurde, wurde bei einer Temperatur von 230°C eine PSA-Zusammensetzung
auf der Basis von klebriggemachtem Polydimethylsiloxan-Polyharnstoff/Kraton
zugeführt,
die aus 75 Gew.-% des oben beschriebenen klebriggemachten Polydimethylsiloxan-Polyharnstoffs
und 25 Gew.-% einer PSA-Zusammensetzung auf Kraton-Basis bestand,
welche aus 100 Teilen pro hundert Teilen Elastomer (phr) Kraton
D1112 (einem Styrol/Isopren/Styrol-Blockcopolymer, das von der Shell
Chemical Company, Houston, TX, erhältlich ist), 100 phr Escorez-1310LC-Klebrigmacher
(einem C5/C6-Kohlenwasserstoff,
der von Exxon Chemical Co., Houston, TX, erhältlich ist), 4 phr Irganox-1076-Antioxidans
(erhältlich
von Ciba-Geigy Corp., Hawthorne, NY) und 4 phr Tinuvin-328-UV-Stabilisator
(erhältlich
von Ciba-Geigy Corp.) bestand.
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Eine Zahnradpumpe zwischen dem Extruder
und dem Zuführungsblockelement
wurde so eingestellt, dass sie den Polydimethylsiloxan-Polyharnstoff/Kraton-Schmelzstrom mit
einer Geschwindigkeit von 178 Gramm/Stunde/Zentimeter (g/h/cm) Düsenbreite
der Düse
zuführte,
die auf 230°C
gehalten wurde. Die Primärluft
wurde auf 206°C
und 138 Kilopascal (kPa) gehalten, wobei die Spaltbreite 0,076 Zentimeter
(cm) betrug, wobei ein gleichmäßiges Vlies
entstand. Die Fasern wurden auf einer 1,5 mil (37 μm) dicken
Polyethylenterephthalatfolie (PET) aufgefangen, die in einem Abstand
zwischen Kollektor und Düse
von 20,3 cm um einen rotierenden Trommelkollektor herumgeführt wurde.
Das resultierende Vlies, das PSA-Mikrofasern aus einem Gemisch von
Polydimethylsiloxan-Polyharnstoff- und Kraton-Polymeren mit einem
mittleren Durchmesser von weniger als 25 μm umfasst, hatte eine flächenbezogene
Masse von 50 Gramm pro Quadratmeter (g/m2)
und zeigte eines Schälfestigkeit
auf Glas von 420 g/2,54 cm bei einer Schälgeschwindigkeit von 30,5 cm/Minute und
726 g/2,54 cm bei einer Schälgeschwindigkeit
von 228 cm/Minute.
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Beispiel 2
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Ein PSA-Vlies auf der Basis von Polydimethylsiloxan-Harnstoff
wurde im Wesentlichen so hergestellt, wie es in Beispiel 1 beschrieben
ist, außer
dass die PSA-Zusammensetzung
auf der Basis von klebriggemachtem Polydimethylsiloxan-Polyharnstoff/Kraton
durch eine klebriggemachte Polydimethylsiloxan-Polyharnstoff-segmentierte
Copolymer/Jojobaester-Zusammensetzung ersetzt wurde, die aus 92
Gewichtsteilen des oben beschriebenen klebriggemachten Polydimethylsiloxan-Polyharnstoff-segmentierten
Copolymers und 8 Gewichtsteilen Florabeads (28/60 Perlgröße, ein
Fließverbesserer
in Form eines voll gesättigten
Jojobaesters, CAS #159518-85-1, erhältlich von Floratech Americas,
Gilbert, AZ) bestand. Die Düse
wurde auf einer Temperatur von 230 °C gehalten, und die Primärluft wurde
auf 225°C
und 172 kPa gehalten, wobei die Spaltbreite 0,076 cm betrug. Das
so hergestellte PSA-Vlies, das auf einer 1,5 mil (37 μm) dicken
PET-Folie aufgefangen wurde, hatte eine flächenbezogene Masse von 40 g/m2 und zeigte eine Schälfestigkeit auf Glas von 675
g/2,54 cm bei einer Schälgeschwindigkeit
von 30,5 cm/Minute (cm/min) und 855 g/2,54 cm bei einer Schälgeschwindigkeit
von 228 cm/min.
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Beispiel 3
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Ein PSA-Vlies wurde im Wesentlichen
so hergestellt, wie es in Beispiel 1 beschrieben ist, außer dass die
Apparatur zwei Extruder verwendete, von denen. jeder mit einer Zahnradpumpe
verbunden war, die wiederum mit einem Dreischicht-Zuführungsblock-Aufspaltelement
verbunden war, ähnlich
dem, das in den US-Patenten Nr. 3,480,502 (Chisholm et al.) und
3,487,505 (Schrenk) beschrieben ist. Einer der Extruder führte dem
Zuführungsblock,
der auf 230°C
gehalten wurde, bei 190°C
eine PSA-Zusammensetzung auf Kraton-Basis zu, die aus 100 phr Kraton
D1112 (einem Styrol/Isopren/Styrol-Blockcopolymer, das von der Shell Chemical
Company erhältlich
ist), 100 phr Wingtack-Plus-Klebrigmacher
(einem aromatisch modifizierten C5-Erdölkohlenwasserstoffharz,
das von der Goodyear Tire and Chemical Co., Akron, OH, erhältlich ist),
4 phr Irganox-1076-Antioxidans und 4 phr Tinuvin-328-UV-Stabilisator
bestand. Der zweite Extruder führte
dem Zuführungsblock
bei 230°C
das oben beschriebene klebriggemachte Polydimethylsiloxan-Polyharnstoff-segmentierte
Copolymer zu. Der Zuführungsblock
spaltete den Schmelzstrom des klebriggemachten Polydimethylsiloxan-Polyharnstoff-segmentierten
Copolymers auf und rekombinierte ihn in alternierender Weise mit
dem PSA-Schmelzstrom auf Kraton-D1112-Basis zu einem dreischichtigen
Schmelzstrom, der den Zuführungsblock
verließ,
wobei es sich bei den beiden äußersten
Schichten des austretenden Stroms um die klebriggemachte Polydimethylsiloxan-Polyharnstoff-segmentierte
Copolymer-Zubereitung
handelte. Die Zahnradpumpen wurden so eingestellt, dass der PSA-Schmelzstrom auf
der Basis von klebriggemachtem Polydimethylsiloxan-Polyharnstoff/Kraton-D1112
der Düse
im Schmelzvolumenverhältnis
von 47,5/52,5 zugeführt
wurde. Die Düse
wurde auf einer Temperatur von 230°C gehalten, und die Primärluft wurde
auf 230°C
und 172 kPa gehalten, wobei die Spaltbreite 0,076 cm betrug. Das
resultierende PSA-Vlies, das dreischichtige Mikrofasern mit einem
mittleren Durchmesser von weniger als etwa 25 μm umfasste, hatte eine flächenbezogene
Masse von 57 g/m2 und zeigte gute qualitative
Hafteigenschaften auf Glas- und Polypropylensubstraten.
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Beispiel 4
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Ein PSA-Vlies wurde im Wesentlichen
so hergestellt, wie es in Beispiel 3 beschrieben ist, außer dass der
Dreischicht-Zuführungsblock-Aufspalter
durch ein Fünfschicht-Zuführungsblock-Aufspaltelement
ersetzt wurde, ähnlich
dem, das in den US-Patenten Nr. 3,480,502 (Chisholm et al.) und
3,487,505 (Schrenk) beschrieben ist, die PSA-Zubereitung auf Kraton-D1112-Basis
durch eine zweite PSA-Zubereitung auf Kraton-D1107-Basis ersetzt
wurde, die aus 100 phr Kraton D1107 (einem Styrol/Isopren/Styrol-Blockcopolymer, das
von der Shell Chemical Company erhältlich ist), 80 phr Escorez
1310 LXC (einem aliphatischen Kohlenwasserstoff-(C5/C6)-Klebrigmacher, der von der Exxon Chemicals
Co., Houston, TX, erhältlich
ist), 10 phr Zonarez A25 (einem Harz des alpha-Pinen-Typs, das von
Arizona Chemical, Panama City, FL, erhältlich ist), 4 phr Irganox-1076-Antioxidans und 4
phr Tinuvin-328-UV-Stabilisator bestand. Der Zuführungsblock wurde auf 230°C gehalten,
die Düse
wurde auf einer Temperatur von 230°C gehalten, die Primärluft wurde
auf 230°C
und 172 kPa gehalten, wobei die Spaltbreite 0,076 cm betrug, und
die Zahnradpumpen wurden so eingestellt, dass der PSA auf der Basis
von klebriggemachtem Polydimethylsiloxan-Polyharnstoff/Kraton-D1107
der Düse
im Schmelzvolumenverhältnis
von 25/75 zugeführt
wurde. Das resultierende PSA-Vlies, das 5 Schichten aus Mikrofasern
umfasste, hatte eine flächenbezogene
Masse von 54 g/m2 und zeigte gute qualitative
Hafteigenschaften auf Glas- und Polypropylensubstraten.
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Beispiel 5
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Ein fünfschichtiges Faser-PSA-Vlies
wurde im Wesentlichen so hergestellt, wie es in Beispiel 4 beschrieben
ist, außer
dass die Zahnradpumpen so eingestellt wurden, dass der PSA auf der
Basis von klebriggemachtem Polydimethylsiloxan-Polyharnstoff/Kraton-D1107 der Düse im Schmelzvolumenverhältnis von 10/90
zugeführt
wurde. Das resultierende PSA-Vlies hatte eine flächenbezogene Masse von 54 g/m2 und zeigte gute qualitative Hafteigenschaften
auf Glas- und Polypropylensubstraten.
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Beispiel 6
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Ein Vliesstoff aus einer einzigen
Faserkomponente auf der Basis des oben beschriebenen (bei Raumtemperatur)
nichtklebrigen Polydimethylsiloxan-Polyharnstoffs wurde im Wesentlichen
so hergestellt, wie es in Beispiel 1 beschrieben ist, außer dass
die PSA-Zusammensetzung auf der Basis von klebriggemachtem Polydimethylsiloxan-Polyharnstoff/Kraton
durch den (bei Raumtemperatur) nichtklebrigen Polydimethylsiloxan-Polyharnstoff
ersetzt wurde, der der Düse
bei einer Temperatur von 170 °C
zugeführt
wurde. Die Düse wurde
auf einer Temperatur von 170°C
gehalten, und die Primärluft
wurde auf 170°C
und 103 kPa gehalten, wobei die Spaltbreite 0,076 cm betrug. Der
so hergestellte Vliesstoff, der auf einer 1,5 mil (37 μm) dicken
biaxial orientierten Polypropylen-(BOPP)-Folie aufgefangen wurde, hatte
eine flächenbezogene
Masse von 25 g/m2 und zeigte keine Haftung
auf sich selbst, Glas- oder Polypropylensubstraten.
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Beispiel 7
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Ein fünfschichtiges Faser-PSA-Vlies
wurde im Wesentlichen so hergestellt, wie es in Beispiel 3 beschrieben
ist, außer
dass der eine Extruder einen Schmelzstrom aus dem (bei Raumtemperatur)
nichtklebrigen Polydimethylsiloxan-Polyharnstoff-segmentierten Copolymer
von Beispiel 6 bei einer Schmelztemperatur von 190°C zuführte, und
der zweite Extruder einen Polyethylen-Schmelzstrom (PE 6806, erhältlich von
Dow Chemical Company, Freeport, TX) bei einer Temperatur von 190°C zuführte. Das
Zuführungsblockelement
wurde auf einer Temperatur von 190°C gehalten, und die Primärluft wurde
auf 190°C
und 103 kPa gehalten, und die Zahnradpumpen wurden so eingestellt,
dass das (bei Raumtemperatur) nichtklebrige Polydimethylsiloxan-Polyharnstoff/Polyethylen
der Düse
im Schmelzvolumenverhältnis
von 75/25 zugeführt
wurde. Der Vliesstoff, der drei Schichten aus geblasenen Mikrofasern
mit einem mittleren Durchmesser von weniger als etwa 25 μm umfasste,
wobei das (bei Raumtemperatur) nichtklebri ge Polydimethylsiloxan-Polyharnstoff-segmentierte
Copolymer als äußere Schichten
auf den Mikrofasern vorhanden war, wurde auf einer BOPP-Folie mit
einem Abstand von Kollektor zu Düse
von 25,4 cm aufgefangen. Der Vliesstoff hatte eine flächenbezogene
Masse von 25 g/m2 und zeigte keine Haftung
auf sich selbst, Glas- oder Polypropylensubstraten.
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Beispiel 8
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Ein dreischichtiges Faser-PSA-Vlies
wurde im Wesentlichen so hergestellt, wie es in Beispiel 7 beschrieben
ist, außer
dass der zweite Extruder bei einer Temperatur von 170°C einen Schmelzstrom
zuführte, der
eine PSA-Zusammensetzung auf Kraton-Basis umfasste, die 100 phr
Kraton D1112 (ein Styrol/Isopren/Styrol-Blockcopolymer, das von der Shell Chemical
Company, Houston, TX, erhältlich
ist) sowie 100 phr Escorez-1310LC-Klebrigmacher, 4 phr Irganox-1076-Antioxidans
und 4 phr Tinuvin-328-UV-Stabilisator enthielt. Das Zuführungsblockelement
wurde auf einer Temperatur von 190°C gehalten, und die Primärluft wurde auf
190°C und
103 kPa gehalten, und die Zahnradpumpen wurden so eingestellt, dass
das (bei Raumtemperatur) nichtklebrige Polydimethylsiloxan-Polyharnstoff/Polyethylen
der Düse
im Schmelzvolumenverhältnis
von 25/75 zugeführt
wurde. Der resultierende Vliesstoff, der mit einem Abstand von Kollektor
zu Düse
von 25,4 cm auf einer BOPP-Folie aufgefangen wurde, hatte eine flächenbezogene
Masse von 25 g/m2 und zeigte eine Schälfestigkeit
auf Glas von 116,4 g/2,54 cm bei einer Schälgeschwindigkeit von 30,5 cm/min
und 230 g/2,54 cm bei einer Schälgeschwindigkeit
von 228 cm/min.
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Beispiel 9
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Ein dreischichtiges Faser-PSA-Vlies
wurde im Wesentlichen so hergestellt, wie es in Beispiel 8 beschrieben
ist, außer
dass die Zahnradpumpen so eingestellt wurden, dass ein PSA auf der
Basis von (bei Raumtemperatur) nichtklebrigem Polydimethylsiloxan-Polyharnstoff/Kraton
der Düse
im Schmelzvolumenverhältnis
von 50/50 zugeführt
wurde. Der resultierende Vliesstoff hatte eine flächenbezogene
Masse von 25 g/m2 und zeigte eine Schälfestigkeit
auf Glas von 36,9 g/2,54 cm bei einer Schälgeschwindigkeit von 30,5 cm/min und
28,4 g/2,54 cm bei einer Schälgeschwindigkeit
von 228 cm/min.
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Beispiel 10
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Ein dreischichtiges Faser-PSA-Vlies
wurde im Wesentlichen so hergestellt, wie es in Beispiel 8 beschrieben
ist, außer
dass die Zahnradpumpen so eingestellt wurden, dass ein PSA auf der
Basis von (bei Raumtemperatur) nichtklebrigem Polydimethylsiloxan-Polyharnstoff/Kraton
der Düse
im Schmelzvolumenverhältnis
von 75/25 zugeführt
wurde. Der resultierende Vliesstoff hatte eine flächenbezogene
Masse von 25 g/m2 und zeigte eine Schälfestigkeit
auf Glas von 17 g/2,54 cm bei einer Schälgeschwindigkeit von 30,5 cm/min
und 45,4 g/2,54 cm bei einer Schälgeschwindigkeit
von 228 cm/min.