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Die vorliegende Erfindung bezieht
sich allgemein auf die automatische Verstärkungsregelung (automatic gain
control – AGC)
in einem Radioempfänger,
und betrifft insbesondere eine schnellere Reaktion auf sich rasch ändernde
Signalempfangsstärkebedingungen
bei einem mobilen Empfänger,
der unter einer Unterführung
hindurchfährt.
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Automatische Verstärkungsregelung
(automatic gain control – AGC)
ist eine an sich bekannte Technik, einen im wesentlichen konstanten
Pegel eines verstärkten
Ausgangssignales einzuhalten, obwohl der mittlere Eingangssignalpegel
schwankt. Bei Rundfunkempfängern
wie z. B. bei einem AM- (Mittelwellen-) Empfänger wird AGC dazu verwendet,
trotz schwankender Signalstärke
eines angewählten
Sendesignals oder trotz Schwankungen beim Einstellen auf andere
Sendesignale mit unterschiedlichen Leistungspegeln oder Abständen vom
Empfänger
einen gleichbleibenden Hörtonausgangssignalpegel
zu halten.
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Eine AGC-Regelung steuert den Verstärkungsfaktor
einer Verstärkerstufe
umgekehrt proportional zu dem gemessenen mittleren Signalpegel stromunterhalb
der Verstärkerstufe
im Empfänger.
In einem AM-Empfänger
wird das Informationssignal in Amplitudenvariationen in einem übertragenen
Trägersignal
codiert. In einer typischen AGC-Anordnung wird das AM- Zwischenfrequenzsignal
(ZF) mit einer langen Zeitkonstante tiefpaßgefiltert, so daß jegliches
Toninformationssignal aus der Bestimmung eines AGC-Regelausgangssignales
entfernt wird. Diese Tiefpaßfilterung
ergibt jedoch auch eine sehr lange Ansprechzeit der AGC-Schaltung
auf plötzliche Änderungen
im mittleren Signalpegel.
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Plötzliche Änderungen des mittleren Signalpegels
können
dann auftreten, wenn ein Empfänger in
einem Kraftfahrzeug aus offener Umgebung z. B. in ein Tunnel, eine
Unterführung
oder unter eine Brücke
fährt.
Zwar kann die Signalstärke
des AM-Signales schnell fallen, aber die AGC-Regelschaltung reagiert
erst nach einer gewissen Verzögerung
auf diese Änderung,
woraus sich ein schwächerer
Hörtonausgang
des empfangenen Senders und erhöhtes
Rauschen in diesem Zeitraum ergibt (allgemein als AGC-Untersteuern
bekannt). Ebenso entsteht, wenn das Fahrzeug wieder aus dem Tunnel
oder unter der Brücke
hervortritt und damit die Signalbehinderung aufgehoben ist, ein überverstärktes Ausgangssignal (was
als AGC-Übersteuerung
bezeichnet wird).
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US-A-4 633 518 beschreibt eine AGC-Spannungsgeneratorschaltung
für einen
in einem Kraftfahrzeug montierten AM-Empfänger, und insbesondere einen
AGC-Spannungsgenerator mit zwei AGC-Raten und automatischer Umschaltung
zwischen den Raten. Die AGC-Spannungsgeneratorschaltung
besteht aus einem Produktdetektor, welcher zum Empfang eines auf
ein AF-Signal modulierten ZF-Signales und gleichzeitigen Erfassung
des AF-Signales ausgelegt ist. Ein Tiefpaßfilter ist ausgelegt, eine
gefilterte Spannung aus dem Produktdetektor abzuleiten, welche die
durchschnittliche ZF-Signalstärke
anzeigt. Eine Referenzspannungsgeneratorschaltung ist über eine
gemeinsame Gleichstromquelle ratiometrisch mit dem Tiefpaßfilter
verbunden und dazu ausgelegt, hohe, mittlere und niedrige Referenzspannungen
zu erzeugen, die in einem bestimmten Verhältnis zueinander stehen, so
daß die hohen
und tiefen Referenzspannungen ein Fenster um die mittlere Referenzspannung
herum definieren. Ein Vergleicher oder Komparator vergleicht die
gefilterte Spannung aus dem Tiefpaßfilter mit den hohen, mittleren
und tiefen Referenzspannungen. Eine von dem Komparator gesteuerte
Stromquelle regelt die Spannung an einem Kondensator, aus dem die AGC-Spannung
entnommen wird. Die Stromquelle erhöht den Spannungsänderungsgrad
am Kondensator, wenn die gefilterte Spannung außerhalb des Spannungsfensters
liegt, im Vergleich zu dem Grad der Spannungsänderung, die gegeben ist, wenn
die gefilterte Spannung innerhalb des Spannungsfensters liegt.
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Die Erfindung stellt ein Verfahren
zur Steuerung einer AGC-Schleife in einem Rundfunkempfänger, worin
besagte AGC-Schleife eine AGC-Spannung zur Regelung eines an einem
empfangenen Signal angelegten Verstärkungsfaktors erzeugt, wobei sich
besagte AGC- Spannung
mit einer Änderungsrate ändert, die
von einer Ansprechzeit der AGC-Schleife bestimmt wird, wobei besagtes
Verfahren folgende Schritte beinhaltet:
Verstärken des
besagten empfangenen Signales, wobei besagte AGC-Spannung von der
normalen Ansprechzeit der AGC-Schleife bestimmt wird;
Erfassen
einer plötzlichen
Abnahme der Signalstärke des
besagten empfangenen Signales; und
Verkürzen der besagten Ansprechzeit
der AGC-Schleife, so daß sich
besagte AGC-Spannung schneller ändern kann;
gekennzeichnet durch
die Speicherung der Größe der besagten AGC-Spannung
vor der besagten plötzlichen
Abnahme;
Erfassen, wann besagte AGC-Spannung größer als eine
Spannung ist, die proportional zu besagter gespeicherter Größe ist;
und
Wiederherstellen der besagten gespeicherten Größe als besagte
AGC-Spannung, und Wiederherstellen der besagten normalen Ansprechzeit
der AGC-Schleife.
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Ein Hauptvorteil der Ausführungsformen
der vorliegenden Erfindung ist, daß die AGC-Ansprechzeit verkürzt wird, wenn ein Eintritt
in eine Unterführung
erkannt wird, und daß die
Zustände
der AGC-Schleife (einschließlich
der Ansprechzeit) auf ihre vorangehenden Werte wiederhergestellt
werden, sobald das Fahrzeug wieder in eine offene Umgebung kommt.
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Die Erfindung soll nun mit Bezug
auf die beiliegenden Zeichnungen beispielartig näher erläutert werden; dabei zeigt:
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1:
ein Blockdiagramm, welches einen Radioempfänger nach dem bisherigen Stand
der Technik mit AGC-Regelschaltungen für die HF- und ZF-Stufen darstellt.
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In 2 sind
die Verstärkerfaktoren
des Verstärkers über dem
AGC-Signal aufgezeichnet.
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In 3 ist
die Reaktion eines AGC-Signals auf eine plötzliche Senkung des Signalpegels
aufgezeichnet.
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4 ist
ein schematisches Diagramm, welches eine vereinfachte AGC-Schaltung
nach dem bisherigen Stand der Technik darstellt.
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5 ist
ein schematisches Diagramm, welches in der vorliegenden Erfindung
zum Einsatz kommende Änderungen
am AGC-Schaltkreis darstellt.
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6 ist
ein Flußdiagramm,
welches eine bevorzugte Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung zeigt.
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7 ist
ein schematisches Diagramm einer ersten Ausführungsform der Erfindung, die
diskrete Komponenten zum Einsatz bringt.
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8 ist
ein Blockdiagramm, welches eine zweite Realisierung der Erfindung
darstellt, die digitale Signalverarbeitung (digital signal processing – DSP) zum
Einsatz bringt.
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In 1 beinhaltet
ein herkömmlicher
Empfänger
eine an einem Hochfrequenzverstärker
(HF) 11 angeschlossene Antenne 10. Ein Hochfrequenzsignal
HF- (bzw. radio frequency Signal RF-) Ausgang vom HF-Verstärker 1 1
wird in einem Mischer 12 mit einem Mischsignal fLO von einem (nicht dargestellten) lokalen
Oszillator vermischt. Die Frequenz des Mischsignales fLO ist
so gewählt,
daß ein
gewünschtes
HF-Ausgangssignal vom HF-Verstärker 11 auf
die die Zwischenfrequenz (ZF) des Empfängers frequenzverschoben wird.
Das ZF-Signal vom Mischer 12 ist mit einem Bandpaßfilter
(BPF) 13 gekuppelt, einem ZF-Verstärker 14 und einem
Detektor 15 zur Demodulation des Hörtonsignales und somit zur
Erzeugung eines Hörtonausgangs.
Der HF-Verstärker 11 und
der ZF-Verstärker 14 liefern
regelbare Verstärkungsfaktoren
in Reaktion auf AGC-Signale von jeweiligen AGC-Regelschaltungen 17 und 19.
Ein Pegelsensor 16 ist am Ausgang des Verstärkers 1 1
so angeschlossen, daß er
ein HF-Pegelsignal an die AGC-Schaltung 17 abgibt, welches
der Höhe
des HF-Ausganges entspricht. In ähnlicher
Weise liefert ein Pegelsensor 18 ein ZF-Pegelsignal an
die AGC-Schaltung 19, das jeweils der Höhe des ZF-Ausganges entspricht.
Die AGC-Schaltungen 17 und 19 sprechen
auf die Pegelsignale derart an, daß sie jeweils AGC-Kurven derjenigen
Art erzeugen, wie sie in 2 dargestellt
sind, um den Verstärkungsfaktor
des Verstärkers
so zu steuern, daß ein
gleichbleibender mittlerer Verstärkerausgang
erzielt wird. Wenn also ein Signalpegel ansteigt, nimmt auch die AGC-Signalspannung
bis auf ein Maximum zu, so daß der
Verstärkungsfaktor
des Verstärkers
gesenkt wird. Mit fallendem Verstärkungspegel fällt auch
der AGC-Signalpegel, so daß sich
ein erhöhter
Verstärkungsfaktor
ergibt.
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Das AGC-Regelverfahren darf nicht
zu schnell auf Amplitudenänderungen
im Verstärkerausgang
ansprechen. Insbesondere sollte die AGC-Schaltung nicht auf Signaländerungen
ansprechen, die innerhalb des Hörtonfrequenzbereiches
liegen, weil sonst die Hörtonmodulation
des Signales gelöscht
würde,
und es würde
dann kein Hörton
erfaßt.
Die AGC-Schaltung ist daher bei Frequenzen unterhalb des Hörtonbereiches
aktiv (bei weniger als etwa 40 Hertz) und spricht nicht auf Amplitudenänderungen
an, die über
der unteren Grenze des Hörtonfrequenzbandes
auftreten.
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Demzufolge bewirkt die Ansprechzeit
herkömmlicher
AGC-Schaltungen Untersteuern bzw. Übersteuern z. B. beim Eintreten
in und Austreten aus einer Unterführung. Wie in 3 dargestellt
ist, zeigt die gestrichelte Linie 20 die Stärke des
empfangenen Signals, wenn der mobile Empfänger zum Zeitpunkt t1 unter eine Unterführung fährt. Die Signalstärke fällt dann
sehr schnell ab auf einen niedrigen Wert und bleibt auf einem niedrigen
Wert, solange das Fahrzeug weiter durch die Unterführung fährt. Linie
2l zeigt die Reaktion der AGC-Schleife, wie sie den Verstärkungsgrad
auf einen neuen Wert ändert, der
den neuen Signalbedingungen angepaßt ist. Die AGC-Schleife beginnt
mit der Anpassung bei t1, erreicht aber
ihre 100%ige Anpassung bis auf den neuen Verstärkungsfaktor erst zum Zeitpunkt
t2. Der Zeitraum zwischen t1 und
t2 entspricht der Unterverstärkung des
gewünschten
Signales und einem übermäßigen Rauschen
im Hörtonausgang.
In gleicher Weise ergibt, wenn das Fahrzeug wieder aus der Unterführung hervortritt,
die plötzliche
Zunahme der Signalstärke
eine Überverstärkung des
gewünschten
Signales während
des Verzugszeitraumes.
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4 zeigt
einen Teil einer typischen AGC-Schaltung 19 mit einem in
Reihe geschalteten Widerstand 22 und einem parallel geschalteten
Kondensator 23, die zusammen eine Tiefpaßfilterfunktion der
AGC-Schaltung bilden.
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5 zeigt
eine verbesserte AGC-Schaltung 25 gemäß der vorliegenden Erfindung.
Die AGC-Schaltung 25 kann zwischen einer kurzen Ansprechzeit
der Schleife und einer normalen Ansprechzeit mit Hilfe eines Schaltkondensators
hin- und hergeschaltet werden. Ein Eingang von einem Pegelsensor
ist an einem Widerstand 26 in der AGC-Schaltung 25 angelegt.
Das AGC-Ausgangssignal wird auf der verbleibenden Seite des Widerstandes 26 erzeugt.
Ein erster Kondensator 27 ist zwischen dem Widerstand 26 und
Masse gelegt. Am Widerstand 27 ist die in Reihe geschaltete
Kombination aus einem Widerstand 30, einem steuerbaren
Schalter 31 und einem zweiten Kondensator 32 angeschlossen.
Die Eingänge
einer Steuerschaltung 33 sind so angeschlossen, daß sie die
Spannung an den Kondensatoren 27 und 32 messen,
und ihr Ausgang steuert den Schalter 31. Der Schalter 31 liegt
vorzugsweise in Form eines Transistors vor.
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Im Betrieb ist der Schalter 31 normalerweise geschlossen,
um so eine normale Ansprechzeit der AGC-Schleife zu liefern. Je
größer die
Kapazität
der AGC-Schleife ist, desto länger
ist die Ansprechzeit. Da die Kondensatoren 27 und 32 parallel
geschaltet sind, addieren sich ihre Kapazitäten und liefern so die gewünschte normale
Ansprechzeit. Die Kapazität von
Kondensator 27 ist jedoch so gewählt, daß sie kleiner als die Kapazität von Kondensator 32 ist
(z. B. kann der Kondensator 27 einen Wert von 1 Mikrofarad
haben, während
der Kondensator 32 einen Wert von 10 Mikrofarad hat). Da
die nicht geerdeten Seiten der Kondensatoren 27 und 32 durch
einen Widerstand 30 getrennt sind, sind ihre jeweiligen
Spannungen bei Schwankungen am Eingang unterschiedlich hoch, und
die Spannung am kleineren Kondensator 27 spricht schneller
auf die Übergangserscheinungen
an. Ein plötzlicher
Abfall in der Spannung am Kondensator 27 gegenüber der
Spannung am Kondensator 32 wird von der Steuerung 33 bemerkt,
und der Schalter 31 wird geöffnet, so daß Kondensator 32 aus
der aktiven Schaltung herausgenommen wird. Die verbleibende Kapazität von Kondensator 27 ist kleiner
und ergibt so ein schnelleres Ansprechverhalten der AGC-Schleife,
so daß der
Empfänger
schnell auf den niedrigeren Signalpegel reagiert, wenn der Empfänger in
eine Unterführung
eintritt. Bei nun isoliertem Kondensator 32 wird die Spannung
des AGC-Signales, wie sie gerade vor dem Eintritt in die Unterführung war,
hier automatisch gespeichert. Die Steuerung 33 wartet nun,
bis die AGC-Signalspannung am Kondensator 27 wieder auf
den im Kondensator 32 gespeicherten Wert ansteigt (d. h.
bis das Fahrzeug wieder unter der Unterführung hervorkommt, und die
Signalstärke
ihren früheren
Wert wieder erreicht hat). Nun schließt die Steuerung 33 den Schalter 31 wieder
und führt
damit den Kondensator 32 wieder in die Schaltung mit ein.
Die Spannung des AGC-Signales wird dann im wesentlichen an die im Kondensator 32 gespeicherte
Spannung angeklemmt, da dieser eine höhere Kapazität als der
Kondensator 27 hat.
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Die Funktion der Erfindung ist in
dem Flußdiagramm
in 6 zusammengefaßt. In Schritt 34 führt der
Empfänger
zunächst
die AGC-Funktion mit normaler Ansprechzeit aus. In Schritt 35 wird
geprüft, ob
eine plötzliche
Abnahme des Signalpegels erkennbar ist. Wenn nicht, wird weiterhin
die normale Ansprechzeit der Schleife angewendet, und es werden
weitere Prüfungen
im Hinblick auf eine plötzliche Abnahme
unternommen. Wenn dann eine plötzliche Abnahme
erkannt wird, wird in Schritt 36 die Höhe des AGC-Signales vor dem
Sturz gespeichert, und in Schritt 37 wird die Ansprechzeit der AGC-Schleife
reduziert. Dann wird in Schritt 38 ständig geprüft, ob das AGC-Signal den gespeicherten
Wert (oder einen bestimmten Teilwert des gespeicherten Wertes) wieder
erreicht hat. Hat es einen solchen Wert eingeholt, wird in Schritt
39 die zuvor gespeicherte Höhe
als AGC-Spannung wiederhergestellt, und das Programm kehrt zurück zu Schritt
34, wo die AGC-Funktion mit der normalen AGC-Schleifen-Ansprechzeit ausgeführt wird.
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Eine detailliertere Ausführungsform
der Erfindung, bei welcher diskrete analoge Komponenten eingesetzt
werden, ist in 7 dargestellt. Die
mit V1 bezeichnete AGC-Spannung am Kondensator 27 ist an
einem Widerstand 30 und an einem Eingang eines Pifferverstärkers 40 angeschlossen.
Eine Spannung V2 am Kondensator 32 liegt
an einem Eingang eines Pufferverstärkers 41 und an einem
Ende eines Steuerschalters 31 an. Ein Kondensator 42 ist
am Schalter 31 angeschlossen, um das Hochfrequenzrauschen
zu senken, das zu Oszillationsschwingungen in der Schaltung führen könnte.
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Spannung V2 liegt über den
Pufferverstärker 41 an
einem Spannungsteiler an, der aus einem Widerstand 43 und
einem Widerstand 44 besteht. Der Knotenpunkt der Widerstände 43 und 44 ist
an einem Eingang einer Vergleicherschaltung, eines Komparators 45 angeschlossen.
Der Ausgang des Pufferverstärkers 41 ist über einen
Kuppelwiderstand 47 an einem Eingang eines Komparators 46 angeschlossen.
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Der Ausgang des Pufferverstärkers 40 liefert die
Spannung V1 über einen Widerstand 48 an
den zweiten Eingang des Komparators 45. Der zweite Eingang
des Komparators 45 ist über
einen Widerstand 50 an eine positive Versorgungsspannung
VCC angeschlossen. Der Ausgang des Pufferverstärkers 40 ist
auch mit einem Spannungsteiler verbunden, der aus Widerständen 51 und 52 besteht.
Der Knotenpunkt zwischen den Widerständen 51 und 52 ist am
zweiten Eingang des Komparators 46 angeschlossen. Die Komparatoren 45 und 46 weisen Hochfrequenz-Kurzschlußkondensatoren 53 und 54 auf,
die zwischen ihren jeweiligen Eingängen angeschlossen sind.
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Der Ausgang von Komparator 45 ist
am Taktgebereingang (Clock) eines bistabilen Gliedes (Flip-Flop) 55 angeschlossen.
Der Ausgang von Komparator 46 ist am Rücksetzeingang des bistabilen
Gliedes 55 angeschlossen. Der D-Eingang des Flip-Flops 55 ist
mit der positiven Versorgungsspannung VCC verbunden,
und der Q_N0T-Ausgang von Flip-Flop 55 ist am Steuereingang
des Schalters 31 und an anderen AGC-Schaltungen angeschlossen, die
gleichzeitig davon gesteuert werden können. Wenn in einem Empfänger also
mehrere Schleifen vorliegen, werden sie alle von einer Steuerschaltung gesteuert.
Vorzugsweise wird die am schnellsten arbeitende AGC-Schaltung dafür gewählt, die
Steuerschaltung zu enthalten, und diese Schaltung ist in der Regel
die ZF-AGC-Schleife.
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Unter gleichbleibenden Bedingungen
ist der Schalter 31 geschlossen, und V1 =
V2. Wenn der Empfänger in eine Unterführung einfährt, fällt der
Signalpegel scharf ab, und die Amplitude V1 fällt gegenüber V2. Der Komparator 45 hat dann durch
den Spannungsteiler mit den Widerständen 43 und 44 einen
Eingangswert leicht unter V2, und durch
den Spannungsteiler mit den Widerständen 48 und 50, die
an der positiven Versorgungsspannung liegen, einen zweiten Eingang
leicht über
V1. Dieser Spannungsversatz verhindert eine
Oszillation des Sensors und stellt sicher, daß nur ein plötzlicher
Sturz im Signalpegel erfaßt
wird. Steigt wegen des plötzlichen
Signalschwundes die Spannung am Knotenpunkt der Widerstände 43 und 44 bis über die
Spannung am Knotenpunkt der Widerstände 48 und 50,
dann schaltet der Komparator 45 auf einen hohen Ausgang,
womit er einen positive Übergang
am Taktgebereingang des bistabilen Gliedes 55 bewirkt.
Da der D-Eingang an eine hohe Spannung gebunden ist, schaltet das bistabile
Glied auf einen niedrigen Ausgangswert an seinem Q_NOT-Ausgang,
so daß der
Schalter 31 geöffnet
wird.
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Bei geöffnetem Schalter 31 ist
die Spannung V2 am Kondensator 32 isoliert
und wird als die bisherige AGC-Spannung gespeichert (unterliegt
dabei Leckagen aus dem Kondensator). Die isolierte Spannung wird
im Komparator 46 als Referenzpunkt für die Bestimmung des Endes
der Signalstörung
durch die Unterführung
eingesetzt. Ein Teil der Spannung V1 liegt über den
Widerstand 47 am Komparator 46 an. Da die Spannung
V1 gefallen ist, ist die weiter geteilte
Spannung am Knotenpunkt der Widerstände 51 und 52 von
vorneherein kleiner als die Spannung vom Widerstand 47.
Auf diese Weise kann der Komparator 46 solange nicht schalten,
bis die Spannung V1 wieder soweit ansteigt,
daß ihr
geteilter Wert die Spannung vom Widerstand 47 übersteigt.
Zu diesem Zeitpunkt tritt ein positiver Spannungssprung am Ausgang
des Kondensators 46 auf, der das bistabile Glied 55 zurücksetzt
und damit ein hohes Signal am Ausgang Q_NOT bewirkt. Schalter 31 schließt dann und
bringt den Kondensator 32 zurück in die AGC-Schaltung. Die
Wiederherstellung der AGC-Spannung, wie sie vor der Unterführung war, verhindert
die oben beschriebenen Übersteuerungseffekte.
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Die Ausführungsform in 7 arbeitet
in den meisten Situationen befriedigend. Die gespeicherte Kondensatorspannung
kann jedoch durch Leckagen verloren gehen, wenn das Tunnel lang
ist, oder wenn eine Unterführung
mit sehr langsamer Geschwindigkeit durchfahren wird, z. B. in einem
Verkehrsstau. Eine weitere Verbesserung kann daher in einem digitalen
Empfänger
realisiert werden, wie er z. B. unter Einsatz von digitaler Signalverarbeitung
(digital Signal processing – DSP)
praktisch umgesetzt wird. In einer Ausführungsform der Erfindung, bei
der ein DSP-Empfänger
verwendet wird, wird der gesamte Zustand der AGC-Schleife im Speicher
abgelegt, wenn eine Unterführung
erkannt wird. Die gespeicherten AGC-Schleifenparameter unterliegen keinem
Verlust über
der Zeit und können
so auch nach einer beliebig lang anhaltenden, durch eine Unterführung bedingten
Signalblockage wiederhergestellt werden.
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8 zeigt
einen Teil eines DSP-Empfängers,
wo ein digitaler Signalpegel in eine AGC-Transferfunktion 60 eingegeben
wird, um einem Verstärker (d.
h. Multiplikator) ein digitales AGC-Signal zuzuführen. Die Funktion kann entweder
an einem ZF-Abschnitt oder an einem HF-Abschnitt des Empfängers eingesetzt
werden. Das Pegelsignal wird auch in einen Steigungsdetektor 61 eingegeben,
um festzustellen, wann eine negative Änderungsrate im Pegel vorliegt,
wie sie z. B. beim Einfahren in eine Unterführung auftreten würde. Wenn
eine Unterführung
erkannt wird, erhält
die Steuerung 62 ein Signal vom Steigungsdetektor 61 und
bewirkt, daß die
gegenwärtigen
AGC-Parameterwerte aus der Transferfunktion 60 in den Speicher 63 transferiert
werden. Des weiteren bewirkt die Steuerung 62, daß ein Parameterwert
für eine
schnellere Ansprechzeit in die Transferfunktion 60 geladen
wird, und daß das
AGC- Signal, das
vor dem Abfall vorlag, in einen Vergleicherblock 64 geladen
wird. Anschließend
vergleicht der Vergleicherblock 64 das gespeicherte AGC-Signal mit
dem gegenwärtigen
AGC-Signal und sendet
ein Signal an die Steuerung 62, wenn das gegenwärtige Signal
den gespeicherten Wert wieder eingeholt hat. Dann veranlaßt die Steuerung 62,
daß der
Speicher 63 die Parameterwerte, die vor der Unterführung vorlagen,
wieder in die AGC-Transferfunktion zurückführt.
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Auf diese Weise werden Untersteuern
und Übersteuern
des Hörtonausganges
bei plötzlichen Übergängen vermieden,
die durch das Unterfahren eines Hindernisses entstehen.
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Da die Schnelle des Signalstärkeverfalls,
der durch das Einfahren in eine Unterführung bewirkt wird, von der
Geschwindigkeit abhängt,
mit welcher das Fahrzeug unter die Unterführung fährt, verwendet der Steigungsdetektor 61 ein
Geschwindigkeitssignal zur Bestimmung einer Schwellensteigung für die Auslösung der
Erfassung. Das Geschwindigkeitssignal kann aus einer Motorsteuereinheit
im Fahrzeug entnommen werden und kann von der Fahrzeug-Ist-Geschwindigkeit
oder von einer Motordrehzahl zur Schätzung der Fahrzeuggeschwindigkeit
gebildet werden. In jedem Fall ist die Steigung, die vom Steigungsdetektor 61 als
Schwellenwert verwendet wird, um so größer, je größer das Geschwindigkeitssignal
ist. Dadurch wird das Einfahren in eine Unterführung mit größerer Genauigkeit
festgestellt.
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Die Steuerung 62 gibt ein
Stummschaltsignal (Mute) ab, um den Hörtonausgang des Empfängers unter
bestimmten Bedingungen stummzuschalten. Insbesondere ist, wenn eine
Unterführungsdurchfahrt
erkannt wird, zu erwarten, daß,
wenn das Empfangssignal unter einen vorgegebenen Pegel fällt, das
Rauschverhältnis
des Hörtonausganges
zu niedrig wird, um noch eine anhörbare Leistung zu liefern. Daher
wird der Signalpegel von der Steuerung 62 mit dem vorgegebenen
Pegel verglichen, und es wird dementsprechend ein Stummschaltsignal
erzeugt. Das Stummschalten und die Wiederherstellung der Hörtonfunktion
laufen vorzugsweise allmählich
ab, um plötzliche
Lautstärkeänderungen
zu vermeiden.