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HINTERGRUND
DER ERFINDUNG
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Diese
Erfindung betrifft im Allgemeinen eine Vorrichtung und Verfahren
zum Erfassen von Strahlung, um die Raumkoordinaten von Strukturen
in einem Körper,
z. B. im Körpers
eines Lebewesens oder in einer diagnostischen Gewebeprobe aus demselben,
zu bestimmen, und zum Schätzen
der Dichte von dazwischen liegendem Gewebe, das zwischen der Strahlungserfassungsvorrichtung
und den Strukturen liegt („Zwischengewebe"). Insbesondere betrifft die
Erfindung ein Verfahren und eine Vorrichtung zur Verwendung eines
breiten Spektrums von Photonenstrahlung, welches Röntgenstrahlen,
Gammastrahlen und Röntgenstrahlen
in Verbindung mit Gammastrahlen umfasst, für Diagnoseverfahren.
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Beispiele
für einige
spezifische Vorrichtungen und Verfahren, welche diese Erfindung
betrifft, sind handgeführte
Nuklearaufnahmesonden zur Verwendung bei offenen Operationsverfahren,
bei Endoskopieverfahren, transkutan bei offenen oder geschlossenen
Biopsieverfahren und bei Ex-vivo-Gewebeproben,
sowie Nuklearmedizinbildkameras („Gammakameras"), einschließlich jener,
die zur Verwendung bei Operationen ausgelegt sind.
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Die
Verwendung von radioaktiven Arzneistoffen, welche als radioaktive
Spurmittel bekannt sind, zum Markieren von Gewebe in einem Patienten, um
die Lokalisierung und Abgrenzung dieses Gewebes durch Strahlungserfassungsgeräte, welche
Nuklearaufnahmeoperationssonden umfassen, wird in der medizinischen
Literatur bereits seit mindestens vierzig Jahren offenbart. Bei
der Diagnose und/oder Behandlung von bestimmten Krankheiten, z.
B. Krebs, werden Substanzen in den Körper eingeführt, welche erkranktes Gewebe,
wie beispielsweise Tumore, oder andere Gewebe von klinischem Interesse (wie
beispielsweise bestimmte Lymphknoten) erkennen oder identifizieren.
Beispiele für
derartige Substanzen umfassen Iod 125, Iod 131 und Phosphor 32 in
entsprechenden Lösungen,
welche selbst von Natur aus radioaktiv sind. Andere Beispiele sind
Materialien wie beispielsweise monoklonale Antikörper, Peptide und bestimmte
Kolloide, welche mit radioaktiven Isotopen markiert wurden. Die
Kombination der Gewebeerkennungs- oder -identifizierungssubstanz mit
dem radioaktiven Isotop (oder „Radioisotop") wird insgesamt
als radioaktives Spurmittel bezeichnet; ähnlich wird das Radioisotop,
das selbst ein Gewebe von Interesse erkennen kann (z. B. Iod 125),
ebenfalls als radioaktives Spurmittel bezeichnet.
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Wenn
das radioaktive Spurmittel intravenös injiziert wird, zirkuliert
es durch den ganzen Körper. Sobald
das radioaktive Spurmittel auf die Zielgewebezellen stößt, bindet
sich das radioaktive Spurmittel daran oder wird durch diese Zellen
in konzentrierten Mengen absorbiert (d. h. „aufgenommen"). Orte, wo radioaktive
Spurmittel durch die Zielgewebezellen von klinischem Interesse in
konzentrierten Mengen aufgenommen werden, sind als Bereiche von „spezifischer
Aufnahme" bekannt.
Oft wird nur ein kleiner Prozentsatz von z. B. von weniger als ein
bis fünf Prozent
des gesamten injizierten radioaktiven Spurmittels tatsächlich an
der Stelle spezifischer Aufnahme aufgenommen. Der Rest des injizierten
radioaktiven Spurmittels zirkuliert zu anderen Regionen und Geweben
des Körpers,
die nicht von klinischem Interesse sind, z. B. nicht karzinöses Gewebe,
einschließlich
des zirkulierenden Blutes und des gesunden Knochenmarks, der gesunden
Leber und der gesunden Nieren. Das Radioisotop des radioaktiven Spurmittels
erleidet radioaktiven Zerfall; das heißt, mit der Zeit erfährt das
Radioisotop spontane Nuklearübergänge, welche
zur Emission von Strahlung führen,
die normalerweise Gammastrahlungsphotonen und Röntgenstrahlungsphotonen umfasst.
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Das
radioaktive Spurmittel zirkuliert und interagiert mit den Geweben
und Organen, welche im ganzen Körper
angeordnet sind, so dass diese Photonen von Orten, die nicht von
klinischem Interesse sind, sowie von Orten spezifischer Aufnahme
in willkürliche
Richtungen emittiert werden. Gemäß nuklearmedizinischen
Verfahren nach dem Stand der Technik sind Fachleute am Erfassen
und Beurteilen von Gammastrahlungsphotonen interessiert, welche von
den Orten spezifischer Aufnahme emittiert werden, während sie
danach streben, alle Photonen, die von Quellen emittiert werden,
die nicht von klinischem Interesse sind, z. B. nicht kanzeröses Gewebe,
zirkulierendes Blut und krankheitsfreies Knochenmark, krankheitsfreie
Leber und Nieren, aus der Beurteilung zu eliminieren.
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Die
Energien der Gammastrahlungsphotonen, welche durch die Radioisotope
emittiert werden, sind einzigartig für jedes Isotop. Zum Zeitpunkt
ihrer Erzeugung werden diese Gammastrahlen „Vollenergie"- oder „Primär"-Gammastrahlen genannt.
Damit das emittierte Photon genug Energie hat, um den Stammkörper in
ausreichenden Mengen zu verlassen, um imstande zu sein, ein Bild
in einer Gammakamera zu erzeugen, muss seine Energie über etwa 60
keV betragen. Für
radioaktive Spurmittel in allgemeiner Verwendung können die
Gammastrahlenenergien so hoch wie etwa 511 keV sein. Wenn als ein Beispiel
Technetium 99m, ein Isotop, das in der Nuklearmedizin häufig verwendet
wird, zerfällt,
wird 89% der Zeit ein 140-keV-Vollenergiegammastrahl emittiert.
Die natürliche
Häufigkeit
(„Häufigkeit") oder Ausbeute bezieht
sich auf den Prozentsatz von Zeit, damit ein Zerfall oder eine Zersetzung
des Radioisotopkerns zur Erzeugung des Photons von Interesse, in
diesem Fall das Photon des 140-keV-Vollenergiegammastrahls, führt. Indium
111, ein anderes allgemein verwendetes Isotop, emittiert 172-keV-Vollenergiegammastrahlen
bei einer Häufigkeit
von 89,6% und 247-keV-Vollenergiegammastrahlen bei einer Häufigkeit
von 93,9%.
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Diese
Gammastrahlen emittierenden Radioisotope emittieren auch charakteristische
Röntgenstrahlen.
Die charakteristischen Röntgenstrahlen entstehen
auf folgende Weise. Wenn der Kern radioaktiven Zerfall erleidet,
wird manchmal ein Elektron von einer der Orbitalschalen, meistens
der inneren Orbitalschale, entfernt. Ein Elektron von einer der äußeren Orbitalschalen
fällt unverzüglich in
die innere Schale zurück,
um den Platz des ausgestoßenen Elektrons
einzunehmen, so dass das Atom in seinen Grundzustand zurückkehrt.
Dieser Vorgang führt
zur Emission eines charakteristischen Röntgenstrahls. Der emittierte
Röntgenstrahl
wird als „charakteristisch" beschrieben, da
seine Energie für
das beteiligte spezifische Element charakteristisch ist. Charakteristische
Röntgenstrahlenemissionen
von Radioisotopen, welche in der Nuklearmedizin verwendet werden,
weisen normalerweise eine niedrige Energie, d. h. von 15 bis 30
keV, auf. Zum Beispiel führt
der radioaktive Zerfall von Technetium 99m zusätzlich zu den zuvor erörterten
140-keV-Gammastrahlen zu Technetium-charakteristischen Röntgenstrahlen von etwa 19 keV
bei einer Häufigkeit
von 7,5%. Der radioaktive Zerfall von Indium 111 führt zu Cadmium-charakteristischen
Röntgenstrahlen
von ungefähr
24 keV bei einer Häufigkeit
von 83,5%.
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Das
Verhältnis
der Anzahl von Vollenergiegammastrahlen zur Anzahl von charakteristischen Röntgenstrahlen,
welche durch jedes Radioisotop emittiert werden, ist fest und bekannt
und wird in den verbundenen Häufigkeitsfiguren
reflektiert.
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Gemäß nuklearmedizinischen
Verfahren nach dem Stand der Technik verwendeten die Fachleute normalerweise
stets die Vollenergiegammastrahlen allein beim Bestimmen des Ortes
von kanzerösen
oder anderen Geweben von Interesse. In einem Fall wird das kombinierte
Signal sowohl aus der Erfassung von Röntgenstrahlen als auch von
Gammastrahlen zusammen ohne getrenntes Messen und Vergleichen der
beiden Signale verwendet. Dies geschieht bei dem NEOPROBE-Gerät, das von
der Neoprobe Corporation in Columbus, OH, hergestellt wird. Das
NEOPROBE-Gerät
erfasst sowohl die 27-keV-Röntgenstrahlen
als auch die 35-keV-Gammastrahlen von Iod 125.
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Es
gibt mehrere Faktoren, welche die Beurteilung von Vollenergiegammastrahlungsphotonen schwierig
machen. Diese Faktoren neigten dazu, die Erfassung und Beurteilung
der charakteristischen Röntgenstrahlen
noch schwieriger zu machen. Außer bei
dem zuvor erwähnten
NEOPROBE-Gerät
verwendeten die Fachleute die charakteristischen Röntgenstrahlen
selten und erkannten die Nützlichkeit
der charakteristischen Röntgenstrahlen
in der Nuklearmedizin weitgehend nicht. Kein Fachmann verwendete
die getrennten Signale von charakteristischen Röntgenstrahlen und die getrennten
Signale von Gammastrahlen und verglich sie miteinander, um die Raumkoordinaten
von Gewebe mit Nuklearaufnahme oder der Dichte von Zwischengewebe
zu bestimmen. Einige der Probleme in Verbindung mit der gemeinsamen
oder getrennten Verwendung sowohl von Vollenergiegammastrahlen als
auch charakteristischen Röntgenstrahlen,
um Gewebe von Interesse zu lokalisieren, werden im Folgenden erörtert.
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Weiches
Gewebe im menschlichen Körper ist
zum Großteil
Wasser mit geringen Beimengungen von leichten Elementen. Daher weisen
weiches Gewebe, Blut und die meisten Tumore ähnliche Dichten auf, nämlich ungefähr die von
Wasser. Ein Knochen weist eine viel höhere Dichte auf, während die
Lungen auf Grund ihres hohen Luftgehalts viel niedrigere effektive
Dichten als Wasser aufweisen. Die Wahrscheinlichkeit, dass Photonen
absorbiert werden, wenn sie durch die Materie bewegen, ist exponential. Gammastrahlen
mit Energien von 60 bis 600 keV legen vor der Absorption im weichen
Gewebe für
gewöhnlich
verhältnismäßig große Entfernungen
zurück
(mehrere hundert Millimeter), wohingegen charakteristische Röntgenstrahlen
von etwa 20 bis 30 keV für
gewöhnlich
wesentlich kürzere
Entfernungen zurücklegen
(30 Millimeter oder weniger). Folglich können diese Röntgenstrahlen
keine Bilder in Gammakameras erzeugen, da sie praktisch alle durch
das Fett, die Muskeln und die Haut absorbiert werden.
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Außerdem können bildgebende
radioaktive Spurmittel, wie bereits erwähnt, nicht nur in Gewebe von
klinischer Bedeutung, sondern auch in Geweben und Körperflüssigkeiten,
wie beispielsweise Blut, die nicht von klinischem Interesse sind,
aufgenommen werden. Im Falle von Indium-111-markierten krebssuchenden Antikörpern zum
Beispiel weist ein Zwanzig-Gramm-Tumor möglicherweise nur ein Prozent der
gesamten radiopharmazeutischen Dosis auf, wohingegen die Leber auf
einer nicht spezifischen Basis (d. h. ohne dass Krebs in der Leber
vorliegt) fünfunddreißig Prozent
der injizierten Dosis aufweisen kann. Die Anzahl von erfassten Vollenergiegammastrahlen von
dieser Leber, wie durch eine handgeführte Nuklearaufnahmesonde gemessen,
ist möglicherweise zehn
bis einhundert Mal größer als
jene vom Tumor. Eine bedeutende Strahlungsaktivität kann auch
im zirkulierenden Blut und im krankheitsfreien Knochenmark im ganzen
Körper
fortbestehen. Als ein anderes Beispiel zeigen Technetium-99m-markierte
Antikörper
oft eine starke nicht spezifische Aufnahme in den Nieren. Diese
nicht spezifische Aufnahme in Geweben, welche nicht von klinischem
Interesse sind, ist eine bedeutende Quelle von Hintergrundstrahlung.
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Die
Photonen, welche infolge des Prozesses, der als Compton-Streuung
bekannt ist, Energie verlieren und die Richtung ändern, stellen eine zusätzliche
Hintergrundstrahlung dar. Compton-Streuung findet statt, wenn ein
Photon mit einem Elektron interagiert und dadurch Energie verliert
und die Richtung ändert.
Die Compton-Streuung, welche sich aus der Interaktion zwischen einfallenden Gammaphotonen
und Elektronen von Körpergeweben
ergibt, erzeugt ein virtuelles Meer von gestreuten Photonen mit
Energien, die von etwas unter den Vollenergiegammastrahlungsphotonen
bis hinab zu und unter typische Röntgenstrahlungsenergien („das Compton-Kontinuum") reichen. Die Richtungen
und infolgedessen die scheinbaren Ausgangspunkte dieser Compton-gestreuten
Photonen haben nur eine beschränkte
Beziehung zu der Stelle, von welcher die ursprünglichen, ungestreuten Vollenergiegammastrahlen
herrührten,
weshalb sie eine geringe Beziehung zum Ort des Gewebes von Interesse
haben.
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Die
zuvor beschriebene weit verbreitete Verteilung von radioaktiven
Spurmitteln, welche oft in den Geweben vorkommen, die nicht von
klinischem Interesse sind, einschließlich der verhältnismäßig hohen
Vorzugsaufnahme in bestimmten Organen, zuzüglich der zusätzlichen
Strahlung von Compton-gestreuten Photonen, trägt zu ungleichmäßigen und manchmal
sehr intensiven Niveaus von nicht spezifischer Hintergrundstrahlung
bei.
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Gemäß Verfahren
nach dem Stand der Technik beeinträchtigten diese merklichen Schwankungen
in der Hintergrundstrahlung, welche irreführende Signale von Organen
ohne Krankheit, aber mit hoher Aufnahme, umfassen, sowie die häufigen,
beinahe willkürlich
gerichteten Compton-gestreuten
Photonen die Suche nach einem speziell markierten Gewebe mit Handsonden
und mit Gammakameras ernstlich. Außerdem fügen die Compton-gestreuten
Photonen Hintergrundstrahlung hinzu und konkurrieren um Verarbeitungszeit
mit dem Signal, das ungestreuten Gammastrahlen und Röntgenstrahlen
entspricht.
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Es
bestehen zusätzliche
Nachteile in Verbindung mit Verfahren nach dem Stand der Technik
zum Erfassen von Vollenergiegammastrahlungsphotonen. Die Abschwächung durch
Körpergewebe
von Vollenergiegammastrahlen von sehr kleinen Tumoren, die sich
tief innerhalb des Körpers
eines Patienten befinden, führte
zur Unfähigkeit
von Gammakameras, viele solcher Stellen zu lokalisieren. Dieses Problem
wird noch verschärft,
da einige Tumore einfach nicht genug radioaktive Spurmittel aufnehmen, um
aus einer Entfernung erfasst zu werden. Seit 1949 werden von den
Chirurgen in einem Versuch, diese Nachteile zu überwinden, Nuklearaufnahmeoperationssonden
verwendet.
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Handgeführte Nuklearaufnahmesonden nach
dem Stand der Technik können
in zwei Kategorien eingeteilt werden, nämlich Kontaktsonden und Sonden
mit vergrößerter Reichweite.
Kontaktsonden wurden verwendet, um Strahlung mit kurzer Reichweite,
wie beispielsweise Elektronen und Positronen vom Beta-Zerfall, und
verhältnismäßig energiearme Photonen
(d. h. unter 60 keV) zu erfassen. Beispiele sind die 24-keV-Röntgenstrahlen
und die 35-keV-Vollenergiegammastrahlen von Iod 125. Diese Kontaktanwendungen
sind infolge der Absorption und/oder der Streuung der Strahlung,
welche in aufliegenden oder ineinander gehenden Geweben von nur
wenigen Millimetern Tiefe auftreten, durch eine bedeutende Reduktion
in der Anzahl von erfassten Vollenergiephotonen gekennzeichnet.
Folglich sind Kontaktsonden auf Anwendungen beschränkt, bei welchen
die Sonde im Wesentlichen in Kontakt mit dem strahlungsmarkierten
Gewebe von Interesse ist. Diese Beschränkung ist in Situationen von
geringer spezifischer Gewebeaufnahme in Verbindung mit einer hohen
nicht spezifischen Hintergrundstrahlung aus einem darunter liegenden
Gewebe, wie dies beispielsweise bei einigen strahlungsmarkierten
monoklonalen Antikörpern
der Fall ist, ein Vorteil. Solche Kontaktsonden haben Merkmale ausgezeichneter Lokalisierung
gemeinsam, wenn Strahlungsmarkierungen verwendet werden, welche
nur energieärmere
Photonen mit kurzen Reichweiten in Gewebe emittieren, wie dies bei
Iod 125 der Fall ist. Es können
jedoch keine Gammabilder von Geweben erhalten werden, die mit radioaktiven
Spurmitteln markiert sind, die nur Strahlung mit kurzer Reichweite
emittieren, wie bereits erwähnt.
Außerdem
ist es schwierig, solche Nuklearaufnahmekontaktsonden zu verwenden,
um Gewebe nach strahlungsmarkierten Stellen unbekannter Tiefe abzutasten.
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Wie
in einem Artikel mit dem Titel „The Clinical Use Of Radioactive
Phosphorous" in
den Annals of Surgery, Bd. 130, S. 643–651 (1949) von Selverstone,
Sweet und Robinson berichtet, verwendeten diese Autoren eine handgeführte Nuklearaufnahmekontaktsonde,
um Resektionsgrenzen in einem Glioblastoma multiforme zu bestimmen.
Sie verwendeten Phosphor-32, das ein Beta-Partikel emittiert. Diese
wurden mit einem Geiger-Mueller-Stumpfnadeldetektor erfasst. In
diesem Fall war das Signal-Rausch-Verhältnis ausgezeichnet, da das
normale Gehirn eine intakte Blut-Hirn-Schranke
aufweist, welche Phosphor ausschließt. Die kurze Reichweite von
etwa einem Millimeter des Beta-Partikels in Gewebe verhinderte Hintergrund
vom Knochenmark, sowie von weiter entfernten Quellen. Es erfolgte
weder eine Verwendung von charakteristischen Röntgenstrahlen noch von Gammastrahlen
durch Selverstone et al.
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Die
Verwendung von Nuklearaufnahmesonden mit vergrößerter Reichweite wurde von
Craig, Harris et al. in einem Artikel mit dem Titel „A CSI – Crystal
Surgical Scintillation Probe" in
Nucleonics, Bd. 14, S. 102–108
(November 1958) berichtet. In einem Fall eines postoperativen Residualgewebe
wurden Gewebe, welche mit Iod 131 markiert waren, das 364-keV-Vollenergiegammastrahlen
emittiert, unter Verwendung einer handgeführten Nuklearaufnahmesonde
auf Cäsiumiodid-Szintillationskristallbasis
lokalisiert. Diese Sonde verwendete ein Lichtrohr, um das Szintillationssignal
an einen Photoelektronenvervielfacher zu übertragen. Die sehr hohe physiologische
Konzentration von Iod 131 durch die Schilddrüse lieferte hohe Anzahlen von
erfassten Photonen, während
die Abwesenheit anderer Iodkonzentrationen im Nacken die Hintergrundstrahlung
mini mierte. Eine Abschirmung und eine Kollimation wurden verwendet,
um die Erfassung von Hintergrundstrahlung von Iod 131 in der Magenschleimhaut
zu minimieren. 1971 berichteten A. C. Morris, T. R. Barclay, A.
Tanida et al. über
die Verwendung einer transistorisierten Version dieser CSI-Sonde
in einem Artikel mit dem Titel „A Miniaturized Probe For
Detecting Radioactivity At Thyroid Surgery" in Physics in Medicine And Biology,
Bd. 15, S. 387–404
(1971).
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Unter
Bedingungen von hoher Aufnahme im Gewebe von Interesse, schneller
Blutpool-Clearance und geringer nicht spezifischer Aufnahme kann
die Sondenlokalisierung von strahlungsmarkierten Geweben verhältnismäßig einfach
sein. Aktuelle Lymphknotenabbildungstechniken mit Technetium-99m-Schwefelkolloid zum
Auffinden des Virchow'schen
Knotens in einem Melanom und Brustkrebs nähern sich diesem Ideal. Die
Bildgebung liefert eine Abbildung der tatsächlichen anatomischen Verteilung
von Lymphknotendrainagemustern, während die Sonde kleine Knoten
tief im Fett und anderem Gewebe findet.
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Viele
radioaktive Spurmittel sind auf Grund von begrenztem Tumor-Hintergrund-Kontrast,
reichlicher nicht spezifischer Fernfeldaufnahme und langsamer Blutpool-Clearance in Bezug
auf die physikalische Halbwertszeit des Radioisotops weit davon
entfernt, ideal für
die Sondenverwendung zu sein. Indium-111-markierte monoklonale Antikörper, wie
beispielsweise das von der Cytogen Corporation vertriebene Oncoscint®,
weisen etwa 0,05% injizierte Dosis je Gramm Tumor auf. Das Signal
von dieser niedrigen Dosis konkurriert mit dem von etwa 35% der
Dosis in der 1.800 Gramm schweren Leber. Wie bereits erwähnt, kann
dies zu Vollenergiegammastrahlen von der Leber führen, wie durch eine handgeführte Nuklearaufnahmesonde
gemessen, die zehn bis einhundert Mal stärker sind als jene vom Tumor.
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Es
liegt auch eine bedeutende Aufnahme im Knochenmark und im zirkulierenden
Blut vor. Bei nuklearmedizinischen Abtastungen weist ein Tumor etwa
dieselbe Dichte auf wie abgebildete große Blutgefäße, welche sich im Allgemeinen
in unmittelbarer Nachbarschaft zu Lymphknoten befinden, die mit dem
Tumor verbunden sind.
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Die
Neoprobe Corporation stellt ein Gerät für ein Verfahren bereit, bei
welchem ein tumorsuchender monoklonaler Antikörper mit dem radioaktiven Isotop
Iod-125 markiert und in den Körper
injiziert wird, um den Ort von kanzerösem Gewebe zu bestimmen. Siehe
US-Patent Nr. 4,782,840, 4,801,803 und 4,893,013. Iod-125, dessen
Halbwertszeit 60 Tage beträgt,
emittiert einen 35-keV-Vollenergiegammastrahl mit der niedrigen
Energie von 35 keV und einen charakteristischen 27-keV-Röntgenstrahl.
Diese Photonen werden durch den Fachmann während der chirurgischen Untersuchung
bei Verwenden einer handgeführten
Nuklearaufnahmekontaktsonde in einem einzigen breiten Energiefenster
erfasst. Die verhältnismäßig lange
Halbwertszeit von 60 Tagen (d. h. lange im Vergleich mit der von
vielen anderen bildgebenden nuklearmedizinischen Radioisotopen)
erlaubt es dem Fachmann, zu warten, bis viel von dem radioaktiven
Spurmittel biologisch aus dem Blutpool ausgeschieden ist und die
Hintergrundstrahlung stark nachgelassen hat. Dieser Prozess dauert
jedoch angeblich etwa drei Wochen und verursacht daher eine entsprechende
Verzögerung
dem chirurgischen Eingriff. Diese Verzögerung wird von einigen Fachleuten
als Nachteil angesehen. Außerdem
können
die energiearmen Photonen nicht für präoperative Bildgebung durch
Gammakameras verwendet werden. Wenn eine Technetium-99m-Knochenabtastung
oder eine Indium-111-Weißzellabtastung
kurz vor dem vorgesehenen Termin des chirurgischen Eingriffs erfolgen,
kann die Hintergrundstrahlung, welche sich aus der Compton-Streuung
von Vollenergiegammastrahlen ergibt, die durch das Technetium oder
das Indium emittiert werden, die Iod-125-Lokalisierung äußerst schwierig
machen.
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Das
NEOPROBE-Gerät
verwendet ein einziges Energie-„Fenster" oder -band, das breit genug ist, um
sowohl den charakteristischen 27-keV-Röntgenstrahl als auch den 35-keV-Vollenergiegammastrahl
aufzunehmen, und kann deshalb nicht zwischen diesen beiden Photonen
unterscheiden.
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Andere
Techniken, welche mit handgeführten
Nuklearaufnahmeoperationssonden eingesetzt wurden, um sich mit Hintergrundstrahlung
zu befassen, umfassten: Kontrollmessungen der Aufnahme von benachbarten
Geweben unter Verwendung einer identischen Sondenwinkelausrichtung;
beständiges Wegrichten
der Sonde von allen Organen mit hoher nicht spezifischer Aufnahme
bei Sonden mit erweitertem Feld; Verwendung einer handgeführten oder handaufgelegten,
strahlungsblockierenden Platte bei Sonden mit erweitertem Feld;
Verwendung eines „Fensters", welches die durch
das Strahlungserfassungssystem gemessenen Photonen auf jene von Energien
nahe jener der Vollenergiegammastrahlungsspitze beschränkt; und
die Verwendung von Kollimation entsprechend der Größe und auch
der Tiefe der Affektion.
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Durch
strahlungsblockierende Platten und wählbare Kollimation verstärkte Nuklearaufnahmeoperationssonden
sind Gegenstand der US-Patente Nr. 5,148,040, 4,959,547 und 5,036,210.
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Obwohl
jede dieser Techniken die Probleme, welche durch nicht spezifische
Hintergrundstrahlung verursacht werden, merklich verringerte, gibt
es Umstände,
unter welchen eine oder mehrere dieser Techniken nicht problemlos
eingesetzt werden können,
die Verfahren sind manchmal zeitraubend, oder es wird ein hoher
Grad von Einarbeitung und spezifischer Erfahrung vom Fachmann verlangt.
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Zum
Beispiel werden Sonden mit erweitertem Feld durch Anwendungen, welche
Indium-111-markierte Antikörper einbeziehen,
in Frage gestellt. Etwa 35 Prozent der Aktivität können von nicht spezifischer
Leberaufnahme sein. Die Tumoraktivität ist oft im ganzen Knochenmark
diffus vorhanden, und die Tumoraktivität je Gramm ähnelt oft jener, die im zirkulierenden
Blut vorkommt. Trotz der Techniken, wie beispielsweise Ausrichten
der Sonde, um Stellen mit bekannter hoher nicht spezifischer Aufnahme
zu vermeiden, Verwendung wählbarer
Kollimation und Verwendung einer strahlungsblockierenden Platte,
wo anatomisch möglich,
kann der Erwerb von guten intraoperativen Fähigkeiten durch den Fachmann
sehr zeitraubend sein.
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Andererseits
sind Kontaktsonden durch die Abschwächung durch aufliegendes Gewebe
von nur ein paar Zentimetern Dicke stark eingeschränkt. Das Gewebe
von Interesse, wie beispielsweise ein Tumor, muss beinahe komplett
freigelegt und im Wesentlichen in Kontakt mit der Sonde sein, damit
die Sonde die Aufnahme erfasst. Folglich ist es schwierig, Nuklearaufnahmekontaktsonden
zu verwenden, um Gewebe nach strahlungsmarkierten Stellen unbekannter
Tiefe abzutasten oder zum Beispiel retroperitoneale Knoten während kolorektalen
Verfahren ohne chirurgisches Durchdringen des Bauchfells zu untersuchen.
Gammakamerabilder können
bei Verwenden vieler der Radioisotope, welche mit Kontaktsonden
verwendet werden, wie beispielsweise Iod-125, nicht erhalten werden.
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Die
Compton-Streuungskorrektur für
die Gammakamerabildgebung wurde in verschiedenen Artikeln erörtert. Siehe
zum Beispiel K. W. Logan und W. D. McFarland, „Single Photon Scatter Compensation
By Photopeak Energy Distribution Analysis", IEEE Transactions on Medical Imaging,
Bd. 11, S. 161–164,
Juni 1992. US-Patent Nr. 4,873,632 (Logan et al.) offenbart ein
System, welches Filtrierung verwendet, um die Hintergrundstrahlung
zu verringern, die durch Compton-Streuung bei der Bildgebung mittels
einer Gammakamera eingeführt
wird.
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US-Patent
Nr. 3,843,881 (Barton) offenbart ein Verfahren zum Erfassen der
Gegenwart von Metallen in unterirdischen Formationen. Gemäß Barton wird
eine Formation mit hochenergetischer elektromagnetischer Strahlung
von einer geeigneten Quelle, wie beispielsweise einem radioaktiven
Material, bestrahlt. Charakteristische Röntgenstrahlen werden von den
Metallen als Ergebnis ihrer Bestrahlung emittiert. Diese Röntgenstrahlen
werden erfasst und gemessen, um Information bezüglich der Gegenwart und der
Art von Metallerz in der Formation zu liefern. Barton offenbart
jedoch nicht das Messen und Vergleichen des Gammastrahls mit einem
charakteristischen Röntgenstrahl,
um die laterale Position und die Tiefe von strahlungsmarkierten
Objekten oder die Tiefe von dazwischen liegendem Material zu bestimmen.
Außerdem
macht Barton keinen Gebrauch von der Anzeige von Gammastrahlungs-
oder Röntgenstrahlungsphotonen,
die von der Anzeige von Strahlung von Compton-gestreuten Photonen gestrippt wurden.
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US-Patent
Nr. 4,949,365 (Kolke) beschreibt eine Vorrichtung zum Messen der
Dichte von Objekten, wie beispielsweise Knochen, durch Übertragen von
Gammastrahlen mit verschiedenen Energieniveaus. Kolke macht jedoch
keinen Gebrauch von charakteristischen Röntgenstrahlen und/oder Vollenergiegammastrahlen
zum Messen von Raumkoordinaten. Außerdem macht Kolke keinen Gebrauch
von der Anzeige von Gammastrahlen- oder Röntgenstrahlungsspitzen, die
von der Anzeige von Strahlung von Compton-gestreuten Photonen gestrippt
wurden.
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US-Patent
Nr. 3,936,646 (Jonker) beschreibt einen Fokussierkollimatorbausatz
mit mehrfachen stapelbaren Komponenten zur Isotopabbildung. Dieses
Patent offenbart die Verwendung von kombinierten charakteristischen
Röntgenstrahlen
und Gammastrahlen bei der Bestimmung von Raumkoordinaten des erfassten
Gewebes oder der Dichte von Zwischengewebe nicht. Außerdem macht
Jonker keinen Gebrauch von der Anzeige von Gammastrahlungs- oder
Röntgenstrahlungsspitzen,
die von der Anzeige von Strahlung von Compton-gestreuten Photonen gestrippt
wurden.
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US-Patent
Nr. 4,150,289 (Rosauer) beschreibt ein Gammastrahlenprüfungssystem
zum Messen der Wanddicke eines rohrförmigen Produkts und insbesondere
einen dazugehörigen
Kalibrierblock. Dieses Patent offenbart die kombinierte Verwendung
von charakteristischen Röntgenstrahlen und
Gammastrahlen bei der Bestimmung von Raumkoordinaten des erfassten
Materials oder der Dichte von dazwischen liegendem Material nicht.
Außerdem macht
Rosauer keinen Gebrauch von der Anzeige von Gammastrahlungs- oder
Röntgenstrahlungsspitzen,
die von der Anzeige von Strahlung von Compton-gestreuten Photonen
gestrippt wurden.
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US-Patent
Nr. 4,340,818 (Barnes) beschreibt eine Abtastgittervorrichtung,
welche in der Röntgenstrahlen-Radiologie verwendet
wird und einen verbesserten Transmissionsgrad von Vollenergieröntgenstrahlen,
welche durch das Versuchsobjekt hindurchgehen, bei gleichzeitiger
Bereitstellung einer geringen Streustrahlungsdurchdringung liefert.
Dieses Patent offenbart die kombinierte Verwendung sowohl von charakteristischen
Röntgenstrahlen
als auch Vollenergiegammastrahlen bei der Bestimmung von Raumkoordinaten
des erfassten Gewebes oder der Dichte von dazwischen liegendem Material
nicht. Außerdem
macht Barnes keinen Gebrauch von der Anzeige von Strahlung von Compton-gestreuten Photonen.
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US-Patent
Nr. 4,419,685 (Strauss) beschreibt einen Strahlungskollimator mit
verstellbarem Winkel in einem Gammakamerasystem zur radiologischen
Untersuchung von Testpersonen. Der Kollimator prüft die Kollimation von Gammastrahlen,
um Strahlung in einer vorbestimmten Ausrichtung zu übertragen.
Dieses Patent offenbart die kombi nierte Verwendung sowohl von charakteristischen
Röntgenstrahlen
als auch Vollenergiegammastrahlen bei der Bestimmung von Raumkoordinaten
des erfassten Gewebes oder der Dichte von Zwischengewebe nicht.
Außerdem
macht Strauss keinen Gebrauch von der Anzeige von Gammastrahlungs-
oder Röntgenstrahlungsspitzen,
die von der Anzeige von Strahlung von Compton-gestreuten Photonen
gestrippt wurden.
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US-Patent
Nr. 4,489,426 (Grass) beschreibt einen Kollimator zum Regulieren
der Form und Größe des Strahlungsmusters,
das von einer Strahlungsquelle auf einen Strahlungsdetektor projiziert
wird, und insbesondere zum Regulieren des Strahlenbündels in
einem medizinischen Röntgenstrahlendiagnosegerät. Dieses
Patent offenbart die kombinierte Verwendung sowohl von charakteristischen
Röntgenstrahlen
als auch Vollenergiegammastrahlen bei der Bestimmung von Raumkoordinaten
des erfassten Gewebes oder der Dichte von Zwischengewebe nicht.
Außerdem
macht Grass keinen Gebrauch von der Anzeige von Gammastrahlungs-
oder Röntgenstrahlungsspitzen,
die von der Anzeige von Strahlung von Compton-gestreuten Photonen
gestrippt wurden.
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US-Patent
Nr. 5,058,883 (DeHaan) beschreibt ein Schmuggelerfassungssystem,
welches zwei verschiedene Quellen von energiearmen Gammastrahlen
und ein Mittel zum Erfassen von Rückstreuung von untersuchten
Objekten einsetzt. In Abhängigkeit
von der Zusammensetzung des Zielvolumens wird ein Teil der Gammastrahlen
zurückgestreut
und zum Handgerät
zurückgesendet.
Durch quantitatives Abfühlen
dieser rückgestreuten
Gammastrahlen kann eine grobe qualitative Bestimmung hinsichtlich
der Dichtezusammensetzung des Zielvolumens gemacht werden. Aus solchen
Dichteinformationen können
begründete
Rückschlüsse hinsichtlich
dessen, ob das Zielvolumen bestimmte Arten von Schmuggelmaterial
enthält,
gezogen werden. Dieses Patent offenbart die kombinierte Verwendung
sowohl von charakteristischen Röntgenstrahlen
als auch Gammastrahlen bei der Bestimmung von Raumkoordinaten des
erfassten Materials nicht. Außerdem macht
DeHaan keinen Gebrauch von der Anzeige von Gammastrahlungs- oder
Röntgenstrahlungsspitzen,
die von der Anzeige von Strahlung von Compton-gestreuten Photonen
gestrippt wurden.
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US 4582604 offenbart eine
Vorrichtung zum Erfassen und Messen von Gammaphotonen und Röntgenphotonen,
welche von einem Körper
emittiert werden, dem Radioisotope z. B. in die Schilddrüse verabreicht
wurden.
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Aus
den vorhergehenden Gründen
leiden die Verfahren und Vorrichtungen nach dem Stand der Technik,
welche in der Nuklearmedizin verwendet werden, daher unter einem
oder mehreren Nachteilen. Außerdem
offenbaren viele der Verfahren und Vorrichtungen nach dem Stand
der Technik in Bezug auf die Verwendung von radioaktiven Isotopen
weder die getrennte und/oder gleichzeitige Verwendung von charakteristischen
Röntgenstrahlen
noch von Gammastrahlen bei der Bestimmung von Raumkoordinaten des
erfassten Gewebes oder der Dichte von Zwischengewebe noch machen
sie Gebrauch von der Anzeige von Gammastrahlungs- oder Röntgenstrahlungsspitzen,
welche von der Anzeige von Strahlung von Compton-gestreuten Photonen
gestrippt wurden.
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AUFGABEN DER
ERFINDUNG
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Demgemäß ist eine
allgemeine Aufgabe dieser Erfindung, eine Vorrichtung und Verfahren
von Nutzen bereitzustellen, welche die Nachteile des Standes der
Technik überwinden.
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Eine
weitere Aufgabe dieser Erfindung ist es, eine Vorrichtung und Verfahren
zur Bereitstellung von nützlicher
Information zum Bestimmen des Ortes von strahlungsmarkiertem Material,
wie beispielsweise kanzerösem
Gewebe, bereitzustellen.
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Eine
weitere Aufgabe dieser Erfindung ist es, eine Vorrichtung und Verfahren
zum Lokalisieren von strahlungsmarkiertem Material, wie beispielsweise krebsverdächtigem
Geweben oder bestimmten Lymphknoten, im Körper eines Lebewesens bereitzustellen.
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Eine
weitere Aufgabe dieser Erfindung ist es, eine Vorrichtung und Verfahren
zum Erfassen von charakteristischen Röntgenstrahlungsphotonen und Vollenergiegammastrahlungsphotonen
durch einen Detektor und zum gemeinsamen Verwenden derselben zur
Lieferung von Information zum Bestimmen des Ortes von strahlungsmarkierten
Materialien in Bezug auf einen Referenzpunkt bereitzustellen.
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Eine
weitere Aufgabe dieser Erfindung ist es, eine Vorrichtung und Verfahren
zum Erfassen von charakteristischen Röntgenstrahlungsphotonen und Vollenergiegammastrahlungsphotonen
und zum gemeinsamen Verwenden derselben zur Lokalisierung von strahlungsmarkierten
Materialien im Körper
eines Lebewesens bereitzustellen.
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Eine
weitere Aufgabe dieser Erfindung ist es, eine Vorrichtung und Verfahren
zum Erfassen von charakteristischen Röntgenstrahlungsphotonen und Vollenergiegammastrahlungsphotonen
durch einen Detektor und zum gemeinsamen Verwenden derselben zur
Lieferung von Information bezüglich
der Dichte von zwischen den strahlungsmarkierten Materialien und
dem Detektor liegendem Gewebe bereitzustellen.
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Eine
weitere Aufgabe dieser Erfindung ist es, eine Vorrichtung und Verfahren
zum Erfassen von charakteristischen Röntgenstrahlungsphotonen und Vollenergiegammastrahlungsphotonen
und zum gemeinsamen Verwenden derselben zur Lieferung von sichtbaren
und/oder hörbaren
Signale zur Hilfe beim Lokalisieren von strahlungsmarkierten Materialien
im Körper
eines Lebewesens bereitzustellen.
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Eine
weitere Aufgabe dieser Erfindung ist es, eine Vorrichtung und Verfahren
zum Erfassen von charakteristischen Röntgenstrahlungsphotonen und Vollenergiegammastrahlungsphotonen
von strahlungsmarkierten Materialien im Körper eines Lebewesens bei gleichzeitigem
Minimieren der Wirkungen von Compton-gestreuten Photonen oder anderer Hintergrundstrahlung
bereitzustellen.
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KURZDARSTELLUNG
DER ERFINDUNG
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Diese
und andere Aufgabe dieser Erfindung werden durch Bereitstellen eines
Systems und von Verfahren zum Bestimmen des Ortes einer Masse von
strahlungsmarkiertem Gewebe im Körper
eines Lebewesens oder in einer diagnostischen Gewebeprobe aus demselben
in Bezug auf einen Referenzpunkt erreicht, wobei das Gewebe zuvor
mit wenigstens einem radioaktiven Spurmittel markiert wurde, welches
Gammastrahlungsphotonen, charakteristische Röntgenstrahlungsphotonen und
ein zugeordnetes Kontinuum von Compton-gestreuten Photonen erzeugt,
das sich aus der Interaktion der Photonen mit dem Gewebe ergibt.
Das System umfasst ein Strahlungserfassungsmittel, ein Signalverarbeitungsmittel
und ein Signalanalysemittel.
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Das
Strahlungserfassungsmittel, z. B. eine Nuklearaufnahmeoperationssonde,
die in der Hand gehalten werden kann, eine Perkutanbiopsiesonde, eine
Endoskopiesonde oder eine Gammakamera usw., kann an einem Ort benachbart
zum strahlungsmarkierten Gewebe zum Erfassen der Photonen, die davon
emittiert werden, und zum Liefern eines elektrischen Signals, das
die empfangenen Photonen repräsentiert,
angeordnet werden. Das Strahlungserfassungsmittel stellt den Referenzpunkt
fest.
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In
jenen Fällen,
in welchen das Strahlungserfassungsmittel eine der Arten von Sonden
ist, die zuvor erwähnt
wurden, ist der Referenzpunkt der Punkt auf dem äußeren oder freiliegenden Gewebestück direkt
unter der Spitze der Sonde entlang der Achse der Sonde. In jenen
Fällen,
in welchen das Strahlungserfassungsmittel eine Gammakamera ist,
kann der Referenzpunkt der Punkt auf der äußeren oder freiliegenden Gewebeebene,
gesehen durch die Gammakamera, sein, an dem die zentrale Achse der Detektoranordnung
der Kamera (senkrecht zur Ebene der Anordnung) die Gewebeebene schneidet.
Im Allgemeinen kann die Position des Strahlungserfassungsmittels
in Bezug auf die Gewebeebene und den beobachteten Gewebekörper verwendet
werden, um den Referenzpunkt festzulegen.
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Das
Signalverarbeitungsmittel verwendet das elektrische Signal vom Strahlungserfassungsmittel,
um ein verarbeitetes elektrisches Signal zu erzeugen, welches für die Anzahl
von Photonen repräsentativ
ist, die als eine Funktion ihrer Energien erfasst werden, wie dies
im Allgemeinen in der Spektroskopie mit energiereichen Photonen
geschieht. Das verarbeitete elektrische Signal (normalerweise als
ein Histogramm oder Spektrum angezeigt) umfasst einen ersten Abschnitt,
der die empfangenen charakteristischen Röntgenstrahlungsphotonen darstellt,
und einen zweiten Abschnitt, der die empfangenen Gammastrahlungsphotonen
darstellt. Dieser erste und dieser zweite Abschnitt des Signals
werden, wenn das Signal als ein Histogramm angezeigt wird, normalerweise
als Spitzen angezeigt, welche Abschnitte sind, die höhere Konzentrationen
von Photonen einer bestimmten Energie oder bestimmter Energien darstellen,
als in dem Histogramm für
Energien dargestellt ist, die etwas höher und etwas niedriger sind
als jene, die in den Abschnitten oder Spitzen dargestellt sind.
Es ist zu erwähnen,
dass die Begriffe „erster
Abschnitt" und „zweiter
Abschnitt" beschreibende
Bezeichnungen von Abschnitten des Signals sind und sich nicht auf
die relativen Energien von Photonen beziehen, welche den Abschnitten
entsprechen. Die Energien von Photonen, welche durch den ersten
Abschnitt dargestellt werden, können
entweder niedriger oder höher
sein als die Energien von Photonen, welche durch den zweiten Abschnitt
dargestellt werden; die Energie eines charakteristischen Röntgenstrahls
ist jedoch für
gewöhnlich
niedriger als die des Vollenergiegammastrahls von Interesse. Es
ist auch zu erwähnen,
dass es für
manche Radioisotope, wie beispielsweise Indium 111, das zwei Vollenergiegammastrahlen
aufweist, und für
Fälle,
in welchen mehr als ein Radioisotop eingesetzt werden können, eine Mehrzahl
von ersten Abschnitten oder zweiten Abschnitten geben kann.
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Das
Analysemittel ist zum Analysieren wenigstens eines ausgewählten der
ersten und zweiten Abschnitte des verarbeiteten Signals eingerichtet, um
den Ort der Masse von strahlungsmarkiertem Gewebe in Bezug auf den
Referenzpunkt festzustellen.
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Gemäß einem
Aspekt der Erfindung ist der Analysator so eingerichtet, dass es
selektiv nur das Signal verwendet, das der charakteristischen Röntgenstrahlungsspitze
entspricht; oder sowohl das Signal, das der charakteristischen Röntgenstrahlungsspitze
entspricht, als auch das Signal, das der Vollenergiegammastrahlungsspitze
entspricht, verwendet; oder nur das Signal verwendet, das der Vollenergiegammastrahlungsspitze
des verarbeiteten Signals entspricht, um Information vom Nahfeld
oder sehr nahen Feld, Zwischenfeld und/oder Fernfeld beziehungsweise
erweiterten Feld über
das strahlungsmarkierte Gewebe zu liefern. Wie hierin verwendet, bezieht
sich „Nahfeld" auf Strahlung, welche
von Gewebe herrührt,
das in oberflächlichen
Tiefen liegt, von welchen charakteristische Röntgenstrahlen erfasst werden
können; „Fernfeld" bezieht sich auf
Gammastrahlung, welche von Geweben herrührt, die in Tiefen liegen,
die größer sind
als die, von welchen emittierte charakteristische Röntgen strahlen
erfasst werden können;
und „erweitertes
Feld" bezieht sich
auf erfasste Gammastrahlung von Energien, welche ausreichen, um
jede Tiefe von Gewebe im Körper
von Interesse durchdrungen zu haben. Das Nahfeld kann entweder durch
Handhaben der relativen Daten über die
Anzahl von erfassten Photonen wenigstens einer charakteristischen
Röntgenstrahlungsenergie
und wenigstens einer Gammastrahlungsenergie oder durch Vergleichen
der Daten von zwei oder mehr Spektrallinienformmessungen von zwei
oder mehr verschiedenen Photonenspitzen und dementsprechendem Unterteilen
der Gewebetiefe, von welcher die Nahfeldstrahlung emittiert wird,
in ein oder mehr „sehr
nahe Felder" und
ein oder mehr „Zwischenfelder" unterteilt werden.
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Gemäß einem
anderen Aspekt der Erfindung umfasst das System Mittel zum Gewährleisten,
dass das verarbeitete Signal lediglich eine stark reduzierte Abgabe
von Compton-gestreuten
Photonen repräsentiert.
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Gemäß noch einem
anderen Aspekt der Erfindung umfasst das System ein Verhältnisberechungsmittel,
dem das verarbeitete elektrische Signal zugeführt wird, und ein Subtraktionsberechnungsmittel.
Das Verhältnisberechnungsmittel
ist dazu eingerichtet, mehrere vorbestimmte Referenzverhältnisse
zu verwenden, welche jeweils das Verhältnis der Vollenergiegammastrahlungsphotonen und
der charakteristischen Röntgenstrahlungsphotonen
sind, welche von wenigstens einem strahlungsmarkierten Spurmittel
nach Durchlaufen einer vorbestimmten Entfernung durch eine vorbestimmte
Art von Material, z. B. Körpergewebe,
Knochen usw., emittiert werden, und die gewählten vorbestimmten Referenzverhältnisse
mit einem Verhältnis
zu vergleichen, das es berechnet. Insbesondere verwendet das Verhältnisberechnungsmittel
das verarbeitete Signal, um ein berechnetes Verhältnis zu liefern, welches das
Verhältnis
der Anzahl von charakteristischen Röntgenstrahlungsphotonen, welche
die erste Spitze bilden, zur Anzahl von Vollenergiegamma strahlungsphotonen,
welche die zweite Spitze bilden, repräsentiert. Das berechnete Verhältnis wird
mit wenigstens einem der vorbestimmten Referenzverhältnisse
verglichen. Das Subtraktionsberechnungsmittel ist zum Subtrahieren
der Vollenergiegammastrahlungsphotonen, welche den charakteristischen
Röntgenstrahlungsphotonen
der ersten Spitze entsprechen, von den gesamten Vollenergiegammastrahlungsphotonen
der zweiten Spitze vorgesehen.
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Gemäß noch einem
anderen Aspekt der Erfindung umfasst das System Spektrallinienformanalysemittel
zum Analysieren der Form wenigstens einer der Spitzen, um eine Indikation
der Menge von Gewebe oder seiner Dichte, welche zwischen dem strahlungsmarkierten
Gewebe und dem Strahlungserfassungsmittel liegt, zu liefern. Um
das Spektrallinienformanalysemittel zu verwenden, um die Gewebemenge
zu bestimmen, muss die Gewebedichte separat bekannt sein, und um
die Gewebedichte zu bestimmen, muss die Menge oder Dicke des Zwischengewebes
separat bekannt sein.
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BESCHREIBUNG
DER ZEICHNUNGEN
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Andere
Aufgaben und viele begleitende Merkmale dieser Erfindung sind leicht
zu erkennen, wenn dieselbe durch Bezugnahme auf die folgende ausführliche
Beschreibung in Verbindung mit den beiliegenden Zeichnungen besser
verständlich
wird, wobei:
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1 eine
isometrische Ansicht einer Ausführungsform
des Systems der vorliegenden Erfindung ist;
-
2 ein
Blockdiagramm ist, welches die Komponenten darstellt, die das System
von 1 bilden;
-
3 eine
Veranschaulichung eines Abschnitts des in 1 und 2 dargestellten
Systems bei der Verwendung zur Be stimmung des Ortes eines strahlungsmarkierten
Tumors im Nahfeld gemäß einem
Aspekt des Verfahrens dieser Erfindung ist;
-
4 eine
Veranschaulichung wie jene von 3 ist, aber
einen Abschnitt des in 1 und 2 dargestellten
Systems in einem ersten Schritt bei der Verwendung zur Bestimmung
des Ortes eines strahlungsmarkierten Tumors, der sich im Wesentlichen
vor einer Niere befindet, gemäß einem
Aspekt des Verfahrens dieser Erfindung zeigt;
-
5 eine
Veranschaulichung wie jene von 4 ist, aber
das System bei der Verwendung in einem späteren Schritt beim Bestimmen
des Ortes des strahlungsmarkierten Tumors von 4 darstellt;
-
6 eine
Veranschaulichung wie jene von 5 ist, aber
das System bei der Verwendung in einem noch späteren Schritt des Bestimmens
des Ortes des strahlungsmarkierten Tumors von 4 darstellt;
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7 eine
Veranschaulichung wie jene von 3 ist, aber
einen Abschnitt des in 1 und 2 dargestellten
Systems bei der Verwendung zur Bestimmung des Ortes eines strahlungsmarkierten Tumors,
der sich in unmittelbarer Nachbarschaft einer Niere befindet, gemäß einem
Aspekt des Verfahrens dieser Erfindung zeigt;
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8 eine
Veranschaulichung wie jene von 7 ist, aber
das System bei der Verwendung in einem späteren Schritt beim Bestimmen
des Ortes des strahlungsmarkierten Tumors von 7 darstellt;
-
9 eine
Veranschaulichung wie jene von 8 ist, aber
das System bei der Verwendung in einem noch späteren Schritt des Bestimmens
des Ortes des strahlungsmarkierten Tumors von 7 darstellt;
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10 eine
Veranschaulichung wie jene von 3 ist, aber
einen Abschnitt des in 1 und 2 dargestellten
Systems bei der Verwendung zur Bestimmung des Ortes eines strahlungsmarkierten Tumors,
der sich tief im Abdomen befindet, gemäß einem Aspekt des Verfahrens
dieser Erfindung zeigt;
-
11 eine
Veranschaulichung wie jene von 7 ist, aber
das System bei der Verwendung in einem späteren Schritt beim Bestimmen
des Ortes des strahlungsmarkierten Tumors von 10 darstellt;
-
12 eine
beispielhafte grafische Darstellung oder ebensolches Histogramm
des Spektrums der Strahlungszählungen
ist, welche durch das System von 1 und 2 von
einem radioaktiven Technetium-99m-Spurmittel durch Luft erhalten
wurden;
-
13 ein
Histogramm wie jenes von 12, aber
von den Strahlungszählungen
ist, welche durch eine Referenzentfernung eines dem Wasser gleichwertigen
Gewebes empfangen wurden;
-
14 ein
Histogramm wie jenes von 12 ist,
aber das Spektrum von Strahlungszählungen darstellt, welche durch
das System von 1 während der Lokalisierung des
Tumors gemäß einem Aspekt
dieser Erfindung erhalten wurden; und
-
15 ein
Histogramm wie jenes von 14 ist,
aber das Spektrum von Strahlungszählungen darstellt, welche durch
das System von 1 während der Lokalisierung des
Tumors gemäß einem anderen
und optionalen Aspekt dieser Erfindung erhalten wurden, um die Wirkungen
der Compton-Streuung in den Messablesungen von erfasster Strahlung
zu beseitigen.
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AUSFÜHRLICHE BESCHREIBUNG DER BEVORZUGTEN
AUSFÜHRUNGSFORMEN
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Nunmehr
unter Bezugnahme auf verschiedene Figuren der Zeichnung, bei welchen
sich gleiche Bezugszeichen auf gleiche Teile beziehen, ist in 1 im
Allgemeinen bei 20 ein System zum Lokalisieren von radioaktiv
markiertem Material dargestellt, das gemäß der vorliegenden Erfindung
aufgebaut ist.
-
Gemäß einem
bevorzugten Aspekt dieser Erfindung ist das System dazu eingerichtet,
die Nuklearaufnahme eines strahlungsmarkierten Gewebes, z. B, einer
Tumoraffektion oder eines Lymphknotens, im Körper eines Lebewesens oder
in einer diagnostischen Gewebeprobe aus demselben zu bestimmen und
dem Fachmann oder Benutzer, z. B. einem Chirurgen, Information bezüglich des
Ortes des Tumors in Bezug auf irgendeinen vorbestimmten Referenzpunkt
zu liefern. Insbesondere ist das System dazu eingerichtet, den Fachmann
mit Information zu versorgen, um das Zentrum der nächsten Fläche des Tumors,
z. B. ihre „X"- und „Y"-Koordinaten, sowie die
Entfernung oder Tiefe dieser Fläche,
z. B. die „Z"-Koordinate, in Bezug
auf einen vorbestimmten Referenzpunkt zu bestimmen. Das System versorgt den
Fachmann auch mit Information hinsichtlich der Dichte und/oder Menge
von Zwischengewebe, das zwischen dem strahlungsmarkierten Gewebe
und dem vorbestimmten Referenzpunkt liegt.
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Dies
wird erreicht, indem vom folgenden Verhalten von Photonen Gebrauch
gemacht wird, wenn sie durch eine Substanz, wie beispielsweise ein menschliches
Gewebe, wandern: je höher
die Energie eines Photons, umso weiter wandern dieses Photon wahrscheinlich
durch ein Gewebe einer bestimmten Dichte und Atomzahl, bevor es
gestreut oder absorbiert wird; je größer die Dichte und je höher die Atomzahl
der Substanz, umso kürzer
ist die Entfernung, die ein Photon einer bestimmten Energie wahrscheinlich
wandert, bevor es gestreut oder absorbiert wird; und im Falle von
Röntgenstrahlen
und Gammastrahlen ist, je größer die
Dichte und je höher
die Atomzahl der Substanz oder je größer die Entfernung ist, welche
die entsprechenden Röntgenstrahlen oder
Gammastrahlen wandern, die Wahrscheinlichkeit umso größer, dass
die entsprechende Spitzenlinienform asymmetrisch ist. Diese Verhaltensweisen hängen von
der Energie des beteiligten Photons ab und nicht davon, ob das Photon
ein Röntgenstrahlungsphoton
oder ein Gammastrahlungsphoton ist.
-
Entscheidungen,
die vom Fachmann, welcher das Strahlungserfassungsmittel verwendet,
hinsichtlich der Gegenwart oder Abwesenheit klinisch bedeutsamer
Nuklearaufnahme in Gewebe getroffen werden, müssen auf statistisch signifikanten
Daten beruhen. Die Anzahl von Photonen, die von Stellen klinisch
bedeutsamer Aufnahme erfasst werden, muss in Bezug auf Stellen ohne
bedeutsame Aufnahme häufig
genug sein, so dass der Vergleich dieser Anzahlen eine einwandfreie
statistische Bearbeitung ermöglicht,
welche den Fachmann mit dem angemessenen Maß an Vertrauen versieht. Demgemäß müssen die
Zeiträume,
welche für
Messungen von erfassten Photonen verwendet werden, und die Mengen
von radioaktiven Spurmitteln, welche dem Patienten injiziert werden,
derart sein, dass sie es ermöglichen,
dass genügend
zahlreiche Photonen von den Stellen bedeutsamer Aufnahme für den oder
die Krankheitszustände
von Interesse emittiert und erfasst werden.
-
Wie
für die
Fachleute aus der folgenden Erörterung
zu erkennen sein wird, wurden inzwischen technologische Fortschritte
entwickelt, welche die vorliegende Erfindung befähigen, die zuvor erwähnten Nachteile
in Verbindung mit den Strahlungsbildgebungstechniken nach dem Stand
der Technik zu überwinden.
Zum Beispiel kann eine verbesserte Tumorerfassung erreicht werden
durch Anordnen während
des chirurgischen Eingriffs einer handgeführten Nuklearaufnahmesonde
oder eines ebensolchen Detektors im Körper in unmittelbarer Nähe von Geweben
von Interesse, wodurch die Dicke von Zwischengewebe verringert wird,
um radioaktive Emissionen, welche Gammastrahlungsphotonen und charakteristische
Röntgenstrahlungsphotonen
umfassen, zu erfassen und zu beurteilen. Außerdem sind Nuklearaufnahmesondensysteme
verfügbar,
welche es dem Fachmann erlauben, nur Photonen innerhalb eines bestimmten
Bereichs von Energien elektronisch auszuwählen und zu prüfen. Überdies
sind seit langem Mehrkanalanalysatoren erhältlich, um bedeutsame Spitzen
anzuzeigen, welche Gammastrahlungs- und charakteristischen Röntgenstrahlungsphotonenzählungen
entsprechen, welche sich aus dem Kontinuum ergeben, das durch Compton-gestreute
Photonen erzeugt wird. All das Vorhergesagte trug zur Durchführung der
vorliegenden Erfindung bei, deren Basis die Verwendung der charakteristischen
Röntgenstrahlen
zusammen mit den „Vollenergie"- oder „Primär"-Gammastrahlen des
strahlungsmarkierten Spurmittels ist, so dass die Anzahl von erfassten Röntgenstrahlen
und die Anzahl von erfassten Gammastrahlen getrennt verwendet und
verglichen werden können,
um dem Fachmann Information hinsichtlich des Ortes von Gewebe mit
Nuklearaufnahme zu liefern, welche Information über die Tiefe des Gewebes unter
der freiliegenden oder äußeren Gewebeebene,
sowie Information über
die Dichte von Zwischengewebe umfasst. Die charakteristischen Röntgenstrahlen
wurden bis jetzt für
gewöhnlich nicht
erfasst oder, wenn sie erfasst wurden, wurden sie infolge der Tatsache,
dass sie niedrige Energien und manchmal eine geringe Häufigkeit
aufweisen, so dass ihre Signale sehr schwer zu entnehmen sind, wenn
sie mit den verhältnismäßig intensiven
Compton-gestreuten Photonen gemischt werden, für gewöhnlich ignoriert.
-
Durch
Verwenden eines optionalen Aspekts der Erfindung können die
Zählungen
oder Ereignisse, die mit erfassten Compton-gestreuten Photonen verbunden
sind, durch numerische Anpassungstechniken gestrippt und eliminiert
werden, wodurch nur die charakteristische(n) Röntgenstrahlungs- und Gammastrahlungsspitze(n)
für die
Beur teilung übrig bleiben.
Wie später
erörtert
wird, ist Software zur Ermöglichung
dieses Prozesses im Handel erhältlich. Alternativerweise
oder zusätzlich
kann Kollimation zur Einschränkung
des Sichtfelds verwendet werden, um Signale von unerwünschten
Compton-gestreuten Photonen und anderer Hintergrundstrahlung erweiterten
Feldes zu verringern.
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Vor
der Beschreibung des Systems 20 erfolgt nun eine kurze
Beschreibung der Art und Weise, auf welche der Tumor mit einem strahlungsmarkierten Spurmittel
markiert wird. Konkret wird dem Patienten ein ausgewähltes radioaktives
Spurmittel 8 injiziert, bei welchem es sich um monoklonale
Antikörper
oder andere krankheitsspezifische oder anatomisch oder physiologisch
spezifische Wirkstoffe handeln kann und die mit einem oder mehr
Radioisotopen markiert sind. Dem radioaktiven Spurmittel wird genügend Zeit
gelassen, um durch den ganzen Körper
zu zirkulieren und sich an die konkrete Stelle von Interesse, z.
B. kanzeröse
Gewebezellen oder Tumore, zu binden oder davon absorbiert zu werden.
Wie bereits erwähnt,
wird oft nur ein kleiner Prozentsatz, z. B. ein halbes bis fünf Prozent,
des radioaktiven Spurmittels tatsächlich durch das Organ oder
Gewebe, das von klinischem Interesse und zur Untersuchung vorgesehen
ist, d. h. die Stelle „spezifischer
Aufnahme", absorbiert
oder bindet sich daran. Ein wesentlich größerer Teil des injizierten
radioaktiven Spurmittels zirkuliert zu anderen Bereichen des Körpers und
interagiert mit Körpergewebe
und Organen, die möglicherweise
nicht von klinischem Interesse sind, wie beispielsweise nicht kanzeröses Gewebe,
zirkulierendes Blut, Knochenmark, Extrazellulärflüssigkeit, die Leber und die
Nieren. Daher konzentriert sich das radioaktive Spurmittel nach
einer Zeitspanne des Zirkulierens durch den Körper des Patienten an Stellen spezifischer
Aufnahme und verbleibt in verdünnten bis
hohen Konzentrationen in einigen nicht kanzerösen Geweben, Organen, Extrazellulärflüssigkeiten und
im Blut. Hohe bis sehr hohe Konzentrationen einer derartigen „nicht
spezifischen" Aufnahme
können zum
Beispiel in der Leber bei vielen Indium-111-markierten Antikörpern und
in den Nieren bei vielen Technetium-99m-markierten Antikörpern vorkommen,
wie bereits erwähnt.
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Ein
Radioisotop, das als eine radioaktive Markierung, die Teil eines
in den Körper
zu injizierenden radioaktiven Spurmittels gemäß der vorliegenden Erfindung
ist, bestens eignet, ist Technetium 99m, das Vollenergiegammastrahlen
von 140 keV und charakteristische Röntgenstrahlen von 19 keV emittiert.
Beispiele für
zusätzliche
Radioisotope, welche gemäß dieser
Erfindung verwendet werden können,
umfassen Indium 111, das Vollenergiegammastrahlen von ungefähr 247 keV
und 172 keV und charakteristische Röntgenstrahlen von ungefähr 24 keV emittiert,
sowie Iod 123, das Vollenergiegammastrahlen von ungefähr 159 keV
und Tellurium-charakteristische Röntgenstrahlen von ungefähr 27 keV
emittiert. Iod 125, das Vollenergiegammastrahlen von ungefähr 35 keV
und Tellurium-charakteristische Röntgenstrahlen von ungefähr 27 keV
emittiert, kann im Allgemeinen für
Gewebe in Tiefen, die drei Zentimeter nicht überschreiten, ebenfalls verwendet
werden.
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Das
System umfasst im Wesentlichen eine handgeführte Nuklearaufnahmesonde 22 (oder
einen anderen Strahlungsdetektor) und ein elektronisches Instrument 24 zum
Verarbeiten von Signalen von der Sonde. Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform dieser
Erfindung ist die Sonde ein kleines Handgerät wie jenes, das von der Care
Wise Medical Products Corporation von Morgan Hill, CA, dem Erwerber
dieser Erfindung, unter der Handelsmarke C-Trak®, geliefert
wird. Die Sonde 22 ist in 2 am besten
zu sehen und umfasst im Wesentlichen ein Körperelement 22B, das
aus einem strahlungsblockierenden Material gebildet ist und einen
hohlen Innenraum aufweist, in dem ein Strahlungsdetektor, z. B.
ein Szintillationskristall 22C, und ein dazugehöriger Photoelektronenvervielfacher 22D angeordnet
sind. Das vordere Ende oder die Nase 22A der Sonde definiert
ein Fenster oder eine Öffnung,
durch welche Photonen empfangen werden, um auf dem Szintillationskristall 22C aufzutreffen.
Normalerweise umfasst der Szintillationskristall 22C entweder
Natriumiodid, das mit Thallium dotiert ist, oder Cäsiumiodid,
das mit Natrium oder Thallium dotiert ist.
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Die
Sonde 22 ist dazu eingerichtet, durch den Chirurgen gehalten
und in unmittelbarer Nachbarschaft zur tumorverdächtigen Stelle angeordnet zu
werden. Auf Wunsch kann die Sonde durch eine natürliche Körperöffnung, durch eine Operationswunde
oder einen perkutanen Einschnitt oder Punktion eingeführt werden,
um ihre Anordnung zu ermöglichen.
Bei Anordnung in der Nähe
des verdächtigen Tumors
erfasst die Sonde Photonen, welche von Gewebe, das innerhalb des „Sichtfeldes" 12 der
Sonde liegt, emittiert oder gestreut werden. Dieses Sichtfeld, wie
durch die Phantomlinien in 3 bis 11 dargestellt,
wird manchmal „räumlicher Öffnungswinkel" genannt und wird
durch die Größe, Tiefe,
Form und den Ort des Sondenfensters oder der Sondenöffnung in
Bezug auf ihren Kristall 22C und die Größe und Form und des Kristalls
festgelegt. Das Sichtfeld kann als ein Volumen, normalerweise konisch
oder zylindrisch in allgemeiner Form, beschrieben werden, das sich
unbegrenzt in den Raum erstreckt, der durch den Detektor durch sein
Fenster „betrachtet" wird.
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Gemäß einem
bevorzugten Aspekt dieser Erfindung umfasst die Sonde 22 einen
Kollimator 22E, der am Sondenfenster angeordnet ist, um
das Sichtfeld der Sonde festzulegen. Der Kollimator 22E kann
je nach Wunsch fest oder veränderlich
sein. In jedem Fall kann der gewünschte Öffnungswinkel
des Sichtfeldes festgelegt werden. Dieses Merkmal kann den Tumorlokalisierungsvorgang
beschleunigen, wie später
beschrieben wird. Es ist darauf hinzuweisen, dass ein Kollimator,
obwohl er für
einige Anwendungen wünschenswert
sein kann, für
andere unnötig sein
kann. Daher ist die Verwendung eines festen oder veränderlichen
Kollimators optional.
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Die
Sonde 22 umfasst eine Ausgangskabel 26, das an
den Ausgang des Photoelektronenvervielfachers angeschlossen ist.
Das Kabel umfasst einen Stecker an seinem Ende, der dazu eingerichtet
ist, an einen Eingangsstecker 30A des Instruments 24 angeschlossen
zu werden, um elektrische Impulse in Form von Ladungsimpulsen als
Reaktion auf den Empfang von Photonen durch die Sonde zu liefern. Konkret
treffen die Photonen, wenn sie durch die Sonde empfangen werden,
auf dem Szintillationskristall 22C auf, was bewirkt, dass
der Kristall Lichtblitze oder „Szintillationen" abgibt, deren Intensität proportional
zur Energie der empfangenen Photonen ist. Die Lichtblitze werden
durch die Photokathode abgefangen, welche die Vorderseite des Photoelektronenvervielfachers
bildet, wobei Elektronen freigegeben werden, um elektrische Impulse
bereitzustellen, welche proportional zur Energie der erfassten Photonen
sind, wobei die Anzahl von Impulsen proportional zur Anzahl von
empfangenen Photonen ist. Das resultierende elektrische Signal wird
durch das Kabel 26 an den Vorverstärker und die zugehörige Verstärkerschaltung 30B (2),
welche später
beschrieben wird, geliefert. Die Schaltung 30B bildet einen
Teil des Instruments 24, kann aber eine getrennte Komponente
sein, welche zwischen den Ausgang der Sonde und den Eingang des
Instruments 24 geschaltet wird. Es ist in diesem Instrument 24,
wo das Signal, das für
die durch die Sonde erfasste Strahlung repräsentativ ist, verarbeitet und
gemäß der vorliegenden
Erfindung verwendet wird.
-
In
einer alternativen Ausführungsform
dieser Erfindung ist der Detektor, der in der Sonde 22 verwendet
wird, von einer Halbleiterkonstruktion mit hoher Auflösung, welche
imstande ist, die erfasste Strahlung direkt in elektrische Signale
umzuwandeln. In Beispielen von solchen alternativen Ausführungsformen
kann der Detektor Cadmiumzinktellurid, Germanium oder Silicium umfassen.
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Eine
andere alternative Ausführungsform
einer Sonde zur Verwendung im System dieser Erfindung kann mehr
als einen Detektor aufweisen, wie beispielsweise eine Sonde mit
zwei unabhängigen Detektoren
oder unabhängigen
Segmenten eines Detektors, welche jeweils dazu bestimmt sind, Strahlung
einer bestimmten Art oder Kategorie von Stellen oder einer bestimmten
Energie oder einem bestimmten Energiebereich zu überwachen.
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Es
ist darauf hinzuweisen, dass andere Strahlungserfassungsmittel mit
dem System dieser Erfindung anstelle der zuvor beschriebenen Handsonde 22 verwendet
werden können.
In dieser Hinsicht können
eine herkömmliche
Gammakamera, Biopsiesonde, Endoskopiesonde oder irgendein anderer
Detektor oder eine andere Operationskamera verwendet werden, um
die Strahlung, die von dem zu lokalisierenden Material ausgeht,
zu erfassen.
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Wenn
die Sonde 22 in irgendeiner Operationsposition in Bezug
auf den Körper
des Patienten angeordnet wird, erfasst die Sonde eine enorme Menge
von Photonenemissionen innerhalb ihres Sichtfeldes. Dies umfasst
Vollenergiegammastrahlungs- und charakteristische Röntgenstrahlungsphotonen,
sowie Compton-gestreute Photonen. Diese Photonen können von
Bereichen ohne klinisches Interesse und von Stellen spezifischer
Aufnahme, welche von klinischem Interesse sind, herrühren.
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Das
Instrument 24 stellt ein Mittel bereit zum Trennen und
Anzeigen von Information, die aus der Erfassung von Photonen einer
bestimmten Energie oder eines bestimmten Bereichs von Energien gewonnen
wird, von der, die aus der Erfassung der anderen Photonen innerhalb
des Sichtfeldes gewonnen wird, und auch zur weiteren Beurteilung
dieser Information basierend auf Beziehungen zwischen den Anzahlen
von Photonen von verschiedenen Energien, wie beispielsweise jenen
der charakteristischen Röntgenstrahlen
und der Vollenergiegammastrahlen eines bestimmten Radioisotops (oder
von bestimmten Radioisotopen), und auch zur weiteren Beurteilung
basierend auf den Wirkungen des Durchgangs solcher Photonen durch
Gewebe. Konkret versorgt das System dieser Erfindung, wie später ausführlich beschrieben
wird, den Chirurgen mit einem Mittel zum selektiven Überwachen
nur jener Photonen von Interesse in der klinischen Beurteilung und
zum Schätzen
der Tiefe von Gewebe, von welchem diese Photonen herrühren, um
die laterale Position, z. B. X- und Y-Koordinaten, und die Entfernungs-
oder Tiefenposition, z. B. Z-Koordinate, der Stelle spezifischer
Aufnahme, d. h. des verdächtigen
Tumors, zu bestimmen.
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Das
Instrument 24 umfasst später zu beschreibende Mittel,
welche dazu eingerichtet sind, die verstärkten elektrischen Signale,
welche für
die durch die Sonde empfangenen Photonen repräsentativ sind, nach der Energie
auszusondern. Wie in 1 und 2 klar zu
erkennen ist, umfasst das Instrument 24 im Wesentlichen
einen Laptop-Mikrocomputer 30,
welcher modifiziert wurde, um einen Mehrkanalanalysator und zugehörige Komponenten (alle
im Folgenden zu beschreiben) zu umfassen. Konkret umfasst das Instrument 24 den
zuvor aufgezeigten Eingangsstecker 30A, die zuvor aufgezeigte Vorverstärker/Verstärkerschaltung 30B,
eine herkömmliche
Tastatur 30C, ein Diskettenlaufwerk 30D, ein Festplattenlaufwerk
und/oder Nur-Lese-Speicherlaufwerk („ROM") (nicht dargestellt), eine Rollkugel 30E oder
sonstige Zeigevorrichtung, ein Farb- oder monochromes Anzeigefeld 30F,
einen Lautsprecher oder eine andere Meldeeinrichtung 30G,
einen EIN/AUS-Schalter 30H und verschiedene Software oder
Programme, Dateien usw., welche der Laptop-Computer verwendet, um
die verschiedenen Funktionen der vorliegenden Erfindung auszuführen. Es
ist darauf hinzuweisen, dass diese Software, Programme usw. durch Hardware
oder Firmware ersetzt werden können,
um denselben Zweck zu erreichen.
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Die
früher
beschriebene Sonde 22 ist vorzugsweise so aufgebaut, dass
sie über
genügend Energieauflösung verfügt, um die
charakteristischen Röntgenstrahlungssignale
und die Vollenergiegammastrahlungssignale trotz des Kontinuums,
das sich aus Compton-gestreuten Photonen bei einigen klinischen
Einstellungen ergibt, zu unterscheiden. Außerdem sollte die Verwendung
eines Kollimators bei der Unterscheidung der erfassten gewünschten
Gammastrahlen und charakteristischen Röntgenstrahlen vom Compton-Kontinuum
bei solchen klinischen Einstellungen helfen, indem nur die Erfassung
jener Compton-gestreute Photonen erlaubt wird, welche vom Sichtfeld,
das vom Kollimator eingestellt wurde, kommen und welche eine Richtung
aufweisen, die dazu führt,
dass sie den Detektor erreichen. In manchen Anwendungen wird jedoch
eine weitere Verringerung der Wirkungen des Compton-Kontinuums gewünscht. Für solche
Einstellungen verwendet eine bevorzugte Ausführungsform dieser Erfindung
Mittel, um die Daten, welche das Kontinuum repräsentieren, das sich aus Compton-gestreuten
Photonen ergibt, in der Nachbarschaft der charakteristischen Röntgenstrahlungsspitze(n)
und in der Nachbarschaft der Vollenergiegammastrahlungsspitze(n)
zu entfernen oder zu strippen. Das Mittel zur Bewerkstelligung dieses
Vorgangs wird durch eine Kurvenanpassungssoftware bereitgestellt,
welche von den Benutzern, die mit dem Fachgebiet der Nuklearinstrumentierung für medizinische
und nicht medizinische Anwendungen vertraut sind, wohlverstanden
wird.
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Der
Mehrkanalanalysator, der einen Teil des Instruments 24 bildet,
wird durch das Bezugszeichen 30I bezeichnet und weist eine
herkömmliche
Konstruktion auf. Zum Beispiel kann die Realisierung des Mehrkanalanalysators
im Instrument 24 durch die Verwendung einer steckbaren
gedruckten Schaltungskarteneinheit für einen Personalcomputer („PC-Karte") oder eine PCMCIA-Karte
durchgeführt werden.
Eine derartige PC-Karte ist die Mehrkanalzählerkarte, die unter der Handelsbezeichnung MCS-Plus
von EG&G Ortec
in Oak Ridge, TN, vertrieben wird. Alternativerweise kann der Analysator wie
jener aufgebaut sein, der unter der Handelsbezeichnung ODYSSEY 4
von der Aptec Nuclear, Inc. in North Tonawandam, NY 14120-2060,
vertrieben wird. In jedem Fall weist der Analysator 30I vorzugsweise
wenigstens 256 Kanäle
zum Aussondern der Eingangssignale von der Sonde 22 gemäß der Energie
der erfassten Photonen auf. Zu diesem Zweck weist jeder Kanal des
Analysators eine Energiebreite (z. B. etwa ein keV) auf, um eine
geeignete Energieauflösung
von Photonen von verschiedenen Energien, welche durch die Sonde 22 erfasst
werden, zu liefern. Der Computer, der das Instrument 24 bildet,
ist an den Ausgang des Mehrkanalanalysators (nicht dargestellt)
angeschlossen, um Signale zu empfangen, welche die Energie der durch
die Sonde aufgenommenen Photonen anzeigen, und ist mit einer später zu beschreibenden,
im Handel erhältlichen
Software ausgestattet, die sich auf der Festplatte oder im ROM befindet.
Diese Software legt zusammen mit der Hardware des Computers die
folgenden Funktionselemente des Instruments 24 fest: Spitzenidentifikationsmittel 30J,
Fenstereinstellungsmittel 30K, Mittel 30L zur
Isolation von charakteristischen Röntgenstrahlen, Mittel 30M zur
Isolation von Vollenergiegammastrahlen, Verhältnisberechnungsmittel 30N, Subtraktionsberechnungsmittel 30P,
Spektrallinienformerkennungsmittel 30Q, Mittel 30R zur
Normalisierung von charakteristische Röntgenstrahlen und Vollenergiegammastrahlen,
Antriebsmittel 30S für die
Balkendiagrammanzeige und Ziffernanzeige, sowie Meldeeinrichtungsantriebsmittel 30T.
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Vor
der Beschreibung der Einzelheiten der verschiedenen Mittel, welche
das Instrument 24 bilden, ist eine kurze Erörterung
der Verwendungsweise des Systems 20 angebracht. Zu diesem
Zweck ordnet der Chirurg die Sonde 22 an und richtet sie
zur gewünschten
Position benachbart zur tumorverdächtigen Stelle aus. Der Chirurg
verwendet die Sonde, um emittierte Photonen zu erfassen, indem er
die Sonde 22, die mit der freiliegenden Gewebeebene in Kontakt
ist, anfangs sehr langsam über
Bereiche von Interesse bewegt, während
er auf das hörbare
Signal, das von der Meldeeinrichtung 30E erzeugt wird, horcht
und/oder während
er die Balkendiagramme und Photonzählungen beobachtet, die auf
dem visuellen Anzeigefeld 30F bereitgestellt werden. Diese Balkendiagramme
zeigen die Anzahl von Photonen an, welche erfasst werden. Der Chirurg
nimmt dann über
einen vorbestimmten Zeitraum, z. B. fünf, zehn, zwanzig oder dreißig Sekunden
oder irgendeinen anderen Zeitraum, zeitgesteuerte Messungen von
erfassten Photonen an Stellen von Interesse vor.
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Wie
bereits erwähnt,
müssen
der Zeitraum für
die zeitgesteuerten Messungen und die Menge von radioaktiven Spurmitteln,
die dem Patienten injiziert werden, derart sein, dass die Anzahlen
von emittierten Photonen, die erfasst und angezeigt werden, und
die Unterschiede und/oder Verhältnisse
der Anzahlen von Photonen, welche verwendet werden, um die Gegenwart
oder Abwesenheit spezifischer Aufnahme bestimmen, statistisch signifikante
Unterschiede darstellen, welche den Chirurgen mit einem ausreichenden
Maß an
Vertrauen versehen.
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Während dieser „Abtastungs"-Periode empfängt der
Mehrkanalanalysator 30I Signale von der Vorverstärker-Verstärkerschaltung 30B.
Die Spitzenspannung jedes Signals, das während der Abtastungsperiode
empfangen wird, entspricht der Energie jedes Photons, das durch
die Sonde 22 erfasst wird. Konkret speichert der Mehrkanalanalysator 30I jedes Signal,
das er während
der Abtastungsperiode von der Sonde 22 empfängt, im
Speicher und ordnet jedes dieser einzelnen Signale basierend auf
der gehörigen
Spannung des Signals einem bestimmten Kanal in ihm zu. Wenn zusätzliche Photonen
durch die Sonde 22 erfasst werden, werden diese auf die
verschiedenen Energiekanäle
im Mehrkanalanalysator verteilt. Der Mehrkanalanalysator erzeugt
ein elektrisches Ausgangssignal, das, wenn grafisch dargestellt,
ein Spektrum oder Histogramm der Anzahl von Zählungen von erfassten Photonen
als eine Funktion ihrer Energien bildet.
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Ein
typisches Spektraldiagramm für
Technetium 99m ist in 14 dargestellt. Das Spektraldiagramm
stellt die Anhäufung
von Photonen, die vom Technetium-99m-strahlungsmarkierten Gewebe durch
die Sonde 22 über
einen fixierten Zeitraum erfasst werden, grafisch dar und umfasst
drei Komponenten, d. h. wenigstens eine Vollenergiegammastrahlungsspitze,
wenigstens eine charakteristische Röntgenstrahlungsspitze und das
Kontinuum, das sich aus Compton-gestreuten Photonen ergibt. Die Y-Achse
des Spektraldiagramms stellt die Anzahl von Ereignissen dar, d.
h. die Anzahl von Photonen, welche innerhalb eines bestimmten Zeitraums
bei einer bestimmten Energie erfasst werden, während die X-Achse die Energie
von erfassten Photonen darstellt. Es versteht sich von selbst, dass
das Spektraldiagramm, das in 14 veranschaulicht
ist, Rohdaten umfasst. Das heißt,
das Spektraldiagramm stellt alle Photonen dar, welche durch die
Sonde 22 innerhalb ihres Sichtfeldes erfasst werden, d.
h. alle erfassten charakteristischen Röntgenstrahlungsphotonen, Vollenergiegammastrahlungsphotonen
und Compton-gestreuten Photonen. Diese umfassen Photonen, welche
von Stellen spezifischer Aufnahme, welche von klinischem Interesse
sind, herrühren, und
können
auch Photonen umfassen, welche vom Hintergrund, wie beispielsweise
zirkulierendem Blut und Knochenmark, herrühren.
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Die
Ausgabe des Mehrkanalanalysators oder das Histogramm wird an das
Spitzenidentifikationsmittel 30J geliefert. Dieses Mittel
ist dazu eingerichtet, zu bestimmen, ob die Anzahl von erfassten Photonen über einer Basislinie
liegt, welche im Allgemeinen dem Compton-Kontinuum entspricht, um die charakteristischen
Röntgenstrahlungs-
und Vollenergiegammastrahlungsspitzen zu identifizieren. Das Spitzenidentifikationsmittel
kann durch jede geeignete Software realisiert werden, die sich im
Computer 30 befindet.
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Die
Ausgabe des Spitzenidentifikationsmittels 30J wird an das
Fenstereinstellungsmittel 30K geliefert. Dieses Mittel,
welches ebenfalls durch eine geeignete, im Computer 30 befindliche
Software realisiert wird, stellt die oberen und unteren Energiegrenzen
fest, um die Breite des Energiebandes oder -fensters, welches die
charakteristische Röntgenstrahlungsspitze
umschließt,
und des Energiebandes oder -fensters, das die Vollenergiegammastrahlungsspitze
umschließt,
festzulegen.
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Die
Ausgabe des Fenstereinstellungsmittels wird an das Mittel 30L zur
Isolation von charakteristischen Röntgenstrahlen und das Mittel 30M zur
Isolation von Vollenergiegammastrahlen geliefert. Diese Mittel,
welche später
beschrieben werden, strippen oder entfernen im Wesentlichen alle
der Wirkungen der Compton-Streuung von den Anzahlen der Photonen,
deren Erfassung angezeigt wird. Während diese Funktion in vielen
Anwendungen von erheblicher Bedeutung ist, ist sie es in anderen
nicht. Hinsichtlich der Letzteren ist es, um die Stelle(n) spezifischer
Aufnahme gemäß dieser
Erfindung zu bestimmen, in manchen Fällen von klinischer Bedeutung
nicht notwendig, zuerst das Kontinuum, das sich aus Compton-gestreuten
Photonen ergibt, von den angezeigten Daten in der Region der charakteristischen
Röntgenstrahlungs-
und Vollenergiegammastrahlungsspitzen zu entfernen. Ein Beispiel
wären Oberflächentumore
an Orten begrenzter Tiefe, wie beispielsweise Eierstockkrebsimplantate
auf der vorderen oder seitlichen inneren Bauchfelloberfläche der Bauchhöhle. In
solch einem Fall könnte
die Sonde gegen den verdächtigen
Tumor von innerhalb der Bauchhöhle
positioniert werden, und die erfasste Fernfeldstrahlung würde von
der Haut der äußeren Bauchwand
herrühren
und folglich eine geringe Compton-gestreute Strahlung umfassen.
Melanome der Hände
und Füße brauchen
möglicherweise
auch keine Entfernung der Anzeige des Compton-Kontinuums, um charakteristische
Röntgenstrahlen
zu identifizieren.
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In
vielen Fällen
jedoch ist es wünschenswert, die
Daten, welche die Erfassung der Compton-gestreuten Photonen darstellen,
wenigstens von den Daten in der Region der charakteristischen Röntgenstrahlungs-
und Vollenergiegammastrahlungsphotonenemissionen im Wesentlichen
zu strippen. Folglich umfasst die hierin dargestellte, bevorzugte
Ausführungsform
der Erfindung ein Compton-Stripp- oder -Neutralisierungsmerkmal.
Dieser Vorgang wird durch das Mittel 30L zur Isolation
von charakteristischen Röntgenstrahlen
und das Mittel 30M zur Isolation von Vollenergiegammastrahlen
bewerkstelligt. Diese Mittel umfassen Computersoftware zum Durchführen mathematischer
Kurvenanpassungs- und -strippfunktionen. Konkret dienen das Mittel 30L zur
Isolation von charakteristischen Röntgenstrahlen und das Mittel 30M zur
Isolation von Vollenergiegammastrahlen, wenn sie im Computer 30 laufen,
zum Ausfiltern des Anteils von Ereignissen, welche Compton-gestreute
Photonen darstellen, und Durchlassen zur Anzeige der Daten über charakteristische Röntgenstrahlungsphotonen
und Vollenergiegammastrahlungsphotonen.
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Gemäß einer
bevorzugten Ausführungsform dieser
Erfindung kann die Isolation von charakteristischen Röntgenstrahlungs-
und Vollenergiegammastrahlungsphotonen durch die Mittel 30L und 30M durch
problemloses Anpassen bestehender handelsüblicher mathematischer Kurvenanpassungs-
und Kurvenstrippsoftware bewerkstelligt werden. Solch eine modifizierte
Software befindet sich im Computer 30 des Instruments 24,
z. B. auf dem Festplattenlaufwerk, im Nur-Lese-Speicher oder auf
einer Karte im Computer gespeichert. Beispiel für brauchbare oder leicht anpassbare
handelsübliche
Software sind die Software, welche unter der Handelsbezeichnung PCA-II
Second Generation Software von der Oxford Instruments, Inc., Nuclear
Measurements Group, in Oak Ridge, TN 37831-2560, vertrieben wird,
die Software, welche unter der Handelsbezeichnung SIGMASTAT statistical
software von der Jandel Scientfific Software in San Rafael, CA 94912-7005,
vertrieben wird, und die Software, welche unter der Handelsbezeichnung
MATLAB und MATLAB Toolboxes von The Mathworks, Inc. in Natick, MA
01760-9889, vertrieben wird.
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Eine
alternative und einfachere Weise, die Daten über erfasste Compton-gestreute
Photonen im Wesentlichen zu entfernen, kann durch Modifizieren der
Isolationsmittel 30L und 30M erreicht werden,
um die Daten innerhalb eines schmalen Energiebereichs oder -„fensters" unmittelbar über der
höchsten
Energie, die in der charakteristischen Röntgenstrahlungsphotospitze
angezeigt wird, zu überprüfen. Konkret kann
die Software des Instruments 24 so eingerichtet werden,
dass sie die Daten über
erfasste Photonen innerhalb eines „Fensters" vorbestimmter Energiebandbreite, z.
B. 4 keV, unmittelbar über
den Energien der charakteristischen Röntgenstrahlungsspitze überprüft. Die
Daten innerhalb dieses Fensters können dann von den Daten über Photonen
subtrahiert werden, die innerhalb eines ähnlich bemessenen Fensters
erfasst werden, das die charakteristische Röntgenstrahlungsspitze umschließt, um eine
etwas grobe Entfernung von Compton-gestreuten Photonen zu liefern.
Eine ähnliche
Technik kann verwendet werden, um Compton-gestreute Photonen von
der Nachbarschaft der abfallenden Flanke der Gammastrahlungsphotospitze
zu strippen. Wenn ein genaueres Strippen in der Nachbarschaft der
charakteristischen Röntgenstrahlungsspitze
erforderlich oder wünschenswert
ist, kann die Software so eingerichtet werden, dass die Daten von
einem zweiten Fenster vorbe stimmter Breite, z. B. 4 keV, das direkt
unter der Energie liegt, die in der charakteristischen Röntgenstrahlungsspitze
angezeigt ist, überprüft werden. Dann
wird der Mittelwert der Anzahlen von Photonen, die im Fenster unmittelbar über und
im Fenster unmittelbar unter den Energien der Röntgenstrahlungsspitze erfasst
werden, berechnet und von der Anzahl von Photonen, welche im Fenster
erfasst werden, das die Röntgenstrahlungsspitze
bildet, subtrahiert, um zu einem genaueren Strippen der Compton-Streuung zu führen.
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Wen
eine höhere
Auflösung
oder Genauigkeit wünschenswert
ist, ist eine andere Lösung,
die Isolationsmittel 30L und 30M zu verwenden,
um eine Funktion unter Verwendung von herkömmlichen Kurvenanpassungstechniken
an den Abschnitt des Histogramms, welcher Compton-gestreute Photonen darstellt,
mathematisch anzupassen und diese Funktion vom Histogramm von erfassten
Photonen zu subtrahieren, wodurch sich ein im Wesentlichen Compton-gestripptes
Signal oder Histogramm ergibt, das hauptsächlich die charakteristischen
Röntgenstrahlungsphotonen
und Vollenergiegammastrahlungsphotonen darstellt.
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Wenn
das Compton-Kontinuum im Wesentlichen gestrippt ist, liefert der
Analysator die Linienform jeder Spitze, sowie eine Messung der Anzahl von
charakteristischen Röntgenstrahlungsphotonen und
Vollenergiegammastrahlungsphotonen, die innerhalb der Abtastungsperiode
erfasst wurden. Das Instrument 24 präsentiert dem Fachmann diese
Information in sichtbarer und hörbarer
Form. Konkret wird die Information in Form von zwei Balkendiagrammen, welche
die Anzahlen von charakteristischen Röntgenstrahlen und Vollenergiegammastrahlen
veranschaulichen, die innerhalb eines bestimmten Zeitraums erfasst
wurden, und dazugehörigen
numerischen Anzeigen derselben auf dem Bildschirm 30F visuell
angezeigt. Dies ist in 1 und 9 bis 11 klar
dargestellt. Wie darauf zu erkennen ist, sind ein Leuchtbalken oder
-graph 32A, dessen Länge
die Anzahl von erfassten charakteristischen Röntgenstrahlen darstellt, und
ein Leuchtbalken oder -graph 32B, dessen Länge die
Anzahl von erfassten Vollenergiegammastrahlenzählungen darstellt, auf dem
Bildschirm oder Anzeigefeld 30F angezeigt. Gemäß einer
bevorzugten Ausführungsform
dieser Erfindung sind die Balkendiagramme 32A und 32B gemäß der natürlicherweise
auftretenden Häufigkeit von
charakteristischen Röntgenstrahlen
bis Vollenergiegammastrahlen für
die jeweiligen verwendeten Radioisotope normalisiert, so dass, wenn
Photonen im korrekten Verhältnis
für die
natürliche
Häufigkeit von
charakteristischen Röntgenstrahlen
und Vollenergiegammastrahlen für
das jeweilige Radioisotop erfasst werden, die beiden Balkendiagramme
dieselbe Länge
aufweisen (wie in 1 dargestellt). Mit dem Balkendiagramm 32A auf
dem Bildschirm 30F ist eine Ziffernanzeige 34A verbunden,
welche die erfassten charakteristischen Röntgenstrahlen darstellt, während eine ähnliche
Ziffernanzeige 34B, welche die Anzahl der erfassten Vollenergiegammastrahlen darstellt,
mit dem Balkendiagramm 32B verbunden ist. Die Balkendiagramme 32A und 32B und
die dazugehörigen
Digitalanzeigen 34A beziehungsweise 34B werden
unter der Kontrolle des Balkendiagramm- und Digitalanzeigetreibers 30S erzeugt.
Dieser Treiber wird durch irgendeine geeignete Software im Computer 30 realisiert.
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Die
Information bezüglich
der erfassten Photonen wird durch die Meldeeinrichtung 30G,
z. B. einen Lautsprecher oder einen Ton- oder Sprachsynthesizer,
unter der Kontrolle des Meldeeinrichtungstreibers 30T hörbar bereitgestellt.
Die Funktionsweise dieses Mittels wird später beschrieben.
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Der
Fachmann kann die Information auf dem Bildschirm 30F und
die durch die Meldeeinrichtung 30G bereitgestellte Information
auf die im Folgenden zu beschreibenden Arten und Weisen verwenden, um
die Orte zu bestimmen und die Tiefe von Stellen spezifischer Aufnahme
zu beurteilen.
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In
einigen bevorzugten Ausführungsformen dieser
Erfindung wird, wie später
erörtert
wird, eine Bibliothek von Spektren von Technetium 99m, Indium 111,
Iod 123, Iod 125, Iod 131, Thallium 210, Gallium 67, Fluor 18 und
anderer derartiger Radionuklide von Interesse zusammengestellt und
aufbewahrt, z. B. im Computer des Instruments 24 gespeichert.
Verfügbare
Daten, wie beispielsweise jene, welche durch das Durchführen von
Punktquellenmessungen von Strahlung, die durch ein dem Wasser gleichwertiges
Gewebematerial oder Wasser selbst hindurchgeht, von Zwei-Millimeter-Inkrementen
von Tiefe oder „Dicke" bis Wassertiefen
von 30 Millimetern und bei Fünf-Millimeter-Inkrementen
für Tiefen
von 30 bis 200 Millimetern geliefert werden, werden vorzugsweise
aus empirischen Messungen oder verfügbaren Daten gewonnen. In jedem
Fall wird eine Bibliothek von Daten über die verschiedenen Radioisotope
im Instrument 24 oder auf einer Diskette zur Eingabe in
das Instrument gespeichert. Dies stellt dem System 20 eine Referenzbibliothek
von Informationen über
die Wirkung der Dicke oder Tiefe von Gewebe, durch welches emittierte
Strahlung hindurchgeht, zur Verfügung über solche
Faktoren wie: Abschwächung
von charakteristischen Röntgenstrahlen
und Vollenergiegammastrahlen; die Linienform der Spektren von Vollenergiegammastrahlungsspitzen
und charakteristischen Röntgenstrahlungsspitzen;
und das Verhältnis
von Vollenergiegammastrahlen zu verbundenen charakteristischen Röntgenstrahlen.
All diese Daten sind zum Lokalisieren einer Stelle spezifischer Aufnahme,
d. h. eines Tumors, nützlich,
wie später beschrieben
wird.
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Das
Fenstereinstellungsmittel 30K hilft beim Lokalisieren von
Stellen spezifischer Aufnahme und Erhalten anderer Informationen
bezüglich
Strukturen im Körper
durch elektronisches Auswählen
eines bestimmten Energiebereichs der enormen Menge von Photoninformation
innerhalb des Sichtfelds der Sonde für die Beurteilung. Bevor jedoch
das Fenstereinstellungsmittel 30K beschrieben wird, ist
die folgende Erörterung
der Probleme bei der Unterscheidung von Stellen spezifischer Aufnahme
angebracht. Zu diesem Zweck nimmt, wie für die Fachleute zu erkennen ist,
bei Zunahme der Entfernung, welche entlang der zentralen Längsachse
der Sonde 22 von ihrem Fenster gemessen wird, die Anzahl
von potenziellen Stellen, von welchen emittierte Photonen erfasst
werden können,
zu. Das heißt,
bei zunehmender Entfernung enthält
das Sichtfeld einer Sonde normalerweise eine zunehmende Menge von
empfangenen Emissionen. Durch Beurteilen des gesamten Sichtfeldes
kann es äußerst schwierig
sein, den genauen Ort der Stelle spezifischer Aufnahme zu bestimmen.
Zum Beispiel sind Gammastrahlungsphotonen imstande, verhältnismäßig große, z. B.
Zehner von Zentimetern, Entfernungen durch weiches Gewebe zurückzulegen, ohne
absorbiert zu werden. Da es für
Vollenergiegammastrahlungsphotonen möglich ist, von entfernten Stellen
spezifischer Aufnahme, sowie von entfernten Stellen nicht spezifischer
Aufnahme, die tief innerhalb des Sichtfeldes liegen, herzurühren, ist
es schwierig, die genaue Stelle, von welcher solche Gammastrahlungsphotonen
herrühren,
mit einem hohen Grad an Gewissheit zu bestimmen.
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Umgekehrt
sind charakteristische Röntgenstrahlen
normalerweise vergleichsweise energiearme Emissionen, welche nur
zehn (10) bis dreißig
(30) Millimeter durch weiches Gewebe wandern können, bevor sie absorbiert
werden. Zum Beispiel beträgt
die Halbwertsschicht in Wasser (d. h. die Dicke, welche die Hälfte der
einfallenden Röntgenstrahlen
absorbiert) für
20-keV-Röntgenstrahlen
etwa 10 Millimeter; für
30-keV-Röntgenstrahlen
21 Millimeter; und für 40-keV-Rönttgenstrahlen
28 Millimeter. Für
Punktquellen funktioniert auch das photometrische Entfernungsgesetz,
welches die Erfassbarkeitstiefe weiter begrenzt. Neben ihrer Absorption
können
Photonen, welche durch Gewebe (oder Wasser) hindurchgehen, auch
Compton-gestreut, aber nicht absorbiert werden. Die Photonen, welche
sich aus diesem Streuungsprozess ergeben, weisen infolge ihrer Streuung
niedrigere Energien auf. Sowohl die Absorption als auch die Compton-Streuung
führen
zu einer Verringerung der Anzahl von Photonen, welche in einer bestimmten
Röntgenstrahlungsspitze
aufgezeichnet werden.
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Die
Energien der charakteristischen Röntgenstrahlen von Indium 111
betragen etwa 24 keV, und von Technetium 99m betragen sie etwa 19
keV; daher sind sehr wenige jenseits einer Gewebetiefe von 20 Millimetern
erfassbar. Erfasste charakteristische Röntgenstrahlungsphotonen von
diesen Radioisotopen rühren
daher von Gewebe her, das in oberflächlichen Tiefen innerhalb des
Sichtfeldes liegt, so dass der Ort der Stelle ihres Ursprungs innerhalb
eines wesentlich kleineren und besser definierten Gewebevolumens
liegt, als dies für
Gewebe der Fall wäre,
das durch die Erfassung von Gammastrahlen höherer Energie allein lokalisiert
wird.
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Die
vorliegende Erfindung befähigt
den Chirurgen, die charakteristischen Röntgenstrahlungsphotonen, die
von der Sonde empfangen werden, zu überprüfen, um zu bestimmen, dass
sich die Stelle spezifischer Aufnahme, z. B. eine strahlungsmarkierte
tumorverdächtige
Stelle, in einer oberflächlichen Tiefe
unter einem aufliegendem Gewebe befindet, indem er von der Tatsache
Gebrauch macht, dass die charakteristischen Röntgenstrahlen des radioaktiven Spurmittels
nur eine kurze Entfernung durch Gewebe wandern. Zum Beispiel weisen
die charakteristischen Röntgenstrahlen
von Technetium 99m eine Halbwertsschicht von 8 Millimetern auf,
d. h. die Anzahl von 19-keV-Röntgenstrahlen
von Technetium fällt durch
8 Millimeter Wasser um die Hälfte.
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Das „sehr nahe
Feld" der offenbarten
Ausführungsform
dieser Erfindung kann als zwei Halbwertsschichten von dem Wasser
gleichwertigen Gewebe definiert werden, wobei die empfangene Anzahl
von charakteristischen Röntgenstrahlungsphotonen
100% bis 25% der emittierten Anzahl beträgt. Das „Zwischenfeld" kann als ein Gewebe
definiert werden, das in Tiefen, die größer als zwei, aber geringer
als vier Halbwertsschichten sind, unter der freiliegenden oder äußeren Gewebeebene
liegt, wobei die empfangene Anzahl von Photonen von 25% bis 6% der
emittierten Anzahl beträgt.
Wie bereits zuvor erörtert,
bilden das sehr nahe Feld und das Zwischenfeld zusammen das Nahfeld.
Das „Fernfeld" kann so definiert
werden, dass es sich bei vier oder mehr Halbwertsschichten von der
Nuklearaufnahmestelle für
die charakteristischen Röntgenstrahl(en) von
Interesse oder jenseits davon befindet. Im Fernfeld ist die erfasste
Anzahl von charakteristischen Röntgenstrahlen
sehr gering, und zwar weniger als 8% der Anzahl von charakteristischen
Röntgenstrahlen,
die von Aufnahmestellen in Gewebetiefen von mehr als vier Halbwertsschichten
emittiert werden. Infolgedessen beträgt für Technetium 99m die Entfernung
des sehr nahen Feldes (oder der zwei Halbwertsschichten) ungefähr 0 bis
17 mm, beim Zwischenfeld beträgt
sie 18 bis 33 mm, beim Nahfeld (welches das sehr nahe und das Zwischenfeld
umfasst) ungefähr
0 bis 33 mm und beim Fernfeld über 33
mm.
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Es
ist darauf hinzuweisen, dass andere Bereiche für das sehr nahe Feld, das Zwischenfeld
und das Fernfeld mit der vorliegenden Erfindung verwendet werden
können
und dass der Bereich jedes dieser Felder, wie zuvor angegeben, lediglich
beispielhaft ist. Außerdem
sind die Bereiche für
das sehr nahe Feld, das Zwischenfeld und das Fernfeld, welche eine
Funktion des Energieniveaus des radioaktiven Spurmittels sind, von
radioaktivem Spurmittel zu radioaktivem Spurmittel verschieden.
Zum Beispiel strahlt Indium 111 charakteristische Röntgenstrahlungsphotonen
bei einer Energie von 24 keV und bei einer Häufigkeit von 83,5% aus. Infolgedessen
wäre, wenn
dieselben Definitionen wie im vorhergehenden Beispiel verwendet
werden, das sehr nahe Feld für Indium
111 0 bis 27 mm, das Zwischenfeld 27 bis 54 mm und das Fernfeld über 54 mm.
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Wie
bereits erwähnt,
dient das Fenstereinstellungsmittel 30K des Instruments 24 dazu,
für die Beurteilung
einen bestimmten Energiebereich oder -abschnitt der erfassten Photonen,
welcher innerhalb des Sichtfelds 12 der Sonde fällt, elektronisch
auszuwählen.
Das heißt,
durch Einstellen des Fenstereinstellungsmittels kann der Fachmann
wählen,
nur Photonen zu überprüfen, die
in einen vorbestimmten Bereich von Energien fallen, d. h. nur charakteristische
Röntgenstrahlungsphotonen,
welche von Gewebe herrühren,
das in oberflächlichen
Tiefen innerhalb des Gewebes (Nahfeldstrahlung) liegt, auszuwählen oder
eine Kombination der charakteristischen Röntgenstrahlungsphotonen und
der Vollenergiegammastrahlungsphotonen, welche von einem Gewebe
innerhalb des Nahfelds herrühren,
auszuwählen.
Durch Verwenden sowohl des Fenstereinstellungsmittels als auch des
Verhältnisberechnungsmittels
kann der Fachmann nur die Vollenergiegammastrahlungsphotonen, welche
von Gewebe jenseits des Zwischenfeldes herrühren, d. h. mit dem Fernfeld,
auswählen.
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Das
Fenstereinstellungsmittel wird durch Anpassen der zuvor erwähnten Software
auf die auf dem Fachgebiet bekannt Arten und Weisen realisiert, um
den Fachmann zu befähigen,
einen oder mehr von vielen vorgewählten Bereichen von Energieniveaus
auszuwählen,
um nur charakteristische Röntgenstrahlen
einer (oder mehr) Energien und/oder Vollenergiegammastrahlen einer
(oder mehr) Energien von jenen, die durch die Sonde 22 erfasst
werden, zu beurteilen und dadurch Daten für Photonen, welche von einem
(oder mehr) bestimmten vorgewählten
Bereichen von Gewebetiefen emittiert werden, auszuwählen und
anzuzeigen. Zum Beispiel kann der Fachmann gemäß einer Betriebsart der vorliegenden
Erfindung in dem Fall, in dem der Fachmann glaubt, dass ein Bereich
spezifischer Aufnahme durch Einstellen des Fenster einstellungsmittels 30K des
Instruments in der Nähe
der Oberfläche
des aufliegenden Gewebes lokalisiert werden kann, Informationen über Gammastrahlungsphotonen
des erweiterten Feldes, welche Unklarheit verursachen, unterdrücken und
auf diese Weise nur charakteristische Röntgenstrahlungsphotonen beurteilen,
welche von Punkten herrühren,
die nur in unmittelbarer Nähe
zur äußeren oder
externen Gewebeoberfläche
(vom Nahfeld), z. B. oft nicht mehr als zehn (10) bis dreißig (30)
Millimeter tief, liegen. Durch Verwenden der Signale von diesen
charakteristischen Röntgenstrahlenemissionen
auf später
zu erörternde
Arten und Weisen ist der Fachmann imstande, die Orte von kanzerösem Gewebe,
das in oberflächlichen
Tiefen liegt, mit einem erheblichen Grad an Gewissheit zu bestimmen.
Auf diese Weise kann der Fachmann durch Verwenden von radioaktiven
Spurmitteln, welche Gammastrahlen emittieren, die Energien von über 60 keV („bildgebende
radioaktive Spurmittel")
aufweisen, welche zum Erzeugen von Bildern in Gammakameras verwendet
werden können
und welche auch charakteristische Röntgenstrahlen niedrigerer Energien emittieren,
die folgenden Vorteile erhalten. Der Fachmann kann über präoperative
Gammakamerabilder zur Hilfe bei der chirurgischen Suche nach Stellen spezifischer
Aufnahme verfügen
und auch ein Strahlungserfassungsmittel während des chirurgischen Eingriffs
verwenden, um Aufnahmestellen in oberflächlichen Gewebetiefen zu lokalisieren,
ohne die intraoperative Suche nach den oberflächlichen Stellen durch ein
Signal von Fernfeldstrahlung, wie beispielsweise Hintergrundstrahlung
von tieferen Aufnahmestellen, zu beeinträchtigen.
-
Zum
genauen Lokalisieren von verdächtigen Nahfeldtumoren
kann das Instrument 24 vom Verhältnisberechnungsmittel 30N Gebrauch
machen. Für
jedes Radioisotop ist das Verhältnis
von Gammastrahlen zu Röntgenstrahlen
bekannt und konstant. In Fällen
einer Mehrzahl entweder von Gammastrahlen oder von Röntgenstrahlen
von einem bestimmten Radioisotop ist jedes derartige Verhältnis zwischen Gammastrahlen
oder Röntgenstrahlen
einer Energie und den Gammastrahlen oder Röntgenstrahlen einer anderen
Energie ebenfalls bekannt und konstant. Das Verhältnis, das von einem bestimmten
Radioisotop erfasst wird, wenn die Strahlung durch verschiedene
Dicken von Gewebe hindurchgeht, ändert
sich gemäß der Absorption
von Photonen unterschiedlicher Energien, wenn sie durch eine Substanz
hindurchgehen, wie auf Seite 21 beschrieben. Diese bekannten Verhältnisse
werden im Instrument in der zuvor erwähnten Referenzbibliothek gespeichert.
Zum Beispiel liefert Technetium 99m eine natürliche Häufigkeit von 7,5% charakteristischen
19-keV-Röntgenstrahlen
und 89% 140-keV-Vollenergiegammastrahlen. Indium 111 liefert eine
natürliche
Häufigkeit
von 83,5% charakteristischen 24-keV-Röntgenstrahlen, 89,6% 172-keV-Vollenergiegammastrahlen
und 93,9% 247-keV-Vollenergiegammastrahlen. Das Verhältnisberechnungsmittel 30N dient
zum Berechnen des Verhältnisses
von erfassten charakteristischen Röntgenstrahlen zu Gammastrahlen,
die während
einem bestimmten Zeitraum für
ein bestimmtes Radioisotop erfasst werden, und zum Vergleichen dieses berechneten
Verhältnisses
mit den gespeicherten Referenzverhältnissen für bestimmte unterschiedliche
Tiefen von Gewebe und für
Nichttiefe von Gewebe. Für
Fälle,
in welchen entweder keine Hintergrundstrahlung oder ein niedriges
Niveau von Hintergrundstrahlung innerhalb des Sichtfeldes, das mit
einer in einer oberflächlichen
Tiefe gelegenen Stelle spezifischer Aufnahme verbunden ist, erfasst
wird, können
durch den Fachmann Informationen basierend auf diesem Verhältnis verwendet
werden, um die Tiefe dieser Stelle genauer festzustellen. Die Realisierung
des Verhältnisberechnungsmittels 30N wird
durch Modifizieren der zuvor erwähnten
im Handel erhältlichen
Computerprogramme problemlos bewerkstelligt.
-
Das
Subtraktionsberechnungsmittel 30P arbeitet in Zusammenwirkung
mit dem Verhältnisberechnungsmittel 30N,
um zusätzliche
Informationen über
die Tiefe (Z-Achse) von Gewebe mit Nuklearaufnahme zu liefern. Konkret
subtrahiert das Mittel 30P die Anzahl von erfassten Vollenergiegammastrahlen, welche
der Anzahl von erfassten Röntgenstrahlen entspricht,
von der Gesamtzahl von erfassten Vollenergiegammastrahlen, um zu
einer Messung von Fernfeldstrahlung zu führen, die durch Gewebe emittiert
wird, das in Tiefen jenseits von der, von welcher die charakteristischen
Röntgenstrahlen
emittiert wurden, liegt. Die Fernfeldstrahlung kann sowohl von nicht
spezifischer Hintergrundstrahlung als auch von der spezifischen
Aufnahme eines tiefer liegenden Gewebes sein. Der Fachmann kann
diese Information über
die Fernfeldstrahlung zum Beispiel verwenden, um die Aufnahme in
tieferen Geweben zu beurteilen und Stellen hoher Hintergrundstrahlung
zu identifizieren, um in der Lage zu sein, die Sonde auf eine derartige
Weise auszurichten, dass die Wirkungen einer solchen Hintergrundstrahlung
auf Nahfeldmessungen, wie beispielsweise Messungen, die unter Verwendung
des zuvor erwähnten
Verhältnisberechnungsmittels
vorgenommen werden, vermieden oder minimiert werden, um die Tiefe
einer Stelle spezifischer Aufnahme in oberflächlichen Tiefen genauer festzustellen.
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Wenn
der Fachmann gleichzeitig mehr als ein Radioisotop im radioaktiven
Spurmittel oder mehr als ein radioaktives Spurmittel, jeweils mit
einem verschiedenen Radioisotop, verwendet, wobei die relative Aufnahme
der beiden radioaktiven Spurmittel bekannt und vorhersagbar ist,
dann können
das Verhältnisberechnungsmittel 30N und
das Subtraktionsberechnungsmittel 30P ferner dazu verwendet
werden, um zusätzliche
Informationen über
die Tiefe von Gewebe mit Nuklearaufnahme zu erhalten. Wenn zum Beispiel
die zu verwendenden Radioisotope Technetium 99m, welches charakteristische
Röntgenstrahlen
bei ungefähr
19 keV emittiert, und Iod 123, welches charakteristische Röntgenstrahlen
bei ungefähr
27 keV emittiert, sind, dann würden die 27-keV-Röntgenstrahlen
von Gewebe erfasst werden, das in größerer Tiefe liegt als das Gewebe,
von dem die 19-keV-Röntgenstrahlen
erfasst werden. Durch Verwenden derselben Methodologie wie zuvor in
Verbindung mit dem Subtraktionsmittel erörtert, kann die erfasste Strahlung
in ein Technetium-99m-Nahfeld (emittiert von Gewebe, von welchem
19-keV-Röntgenstrahlen
erfasst werden), ein Technetium-99m-Iod-123-Zwischenfeld (emittiert von Gewebe,
von dem 29-keV-Röntgenstrahlen,
aber keine 19-keV-Röntgenstrahlen
erfasst werden) und ein Iod-123-Fernfeld (emittiert von Gewebe,
von dem Gammastrahlen, aber keine 29-keV-Rontgenstrahlen erfasst
werden) unterteilt werden. Der Fachmann kann diese Information dann
zum Beispiel verwenden, um die Tiefe weiter zu bestimmen und dadurch die
seitlichen X-, Y-Positions-
und die Z-Tiefenkoordinaten der verschiedenen Gewebe, in welchen
die Aufnahme vorkommt, festzustellen.
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Dasselbe
Verfahren kann verwendet werden, um die Tiefe des Strahlungsfeldes
weiter zu segmentieren, indem Radioisotope verwendet werden, welche
mehr als eine Gammastrahlungs- und/oder charakteristische Röntgenstrahlungsspitze
aufweisen, wobei die im Allgemeinen beteiligten Photonenenergien
unter etwa 100 keV liegen; ein Beispiel für ein solches Radioisotop ist
Thallium 201, welches Röntgenstrahlen
bei etwa 70 und 81 keV emittiert. Durch Anwenden des Verhältnisberechnungsmittels zusammen
mit dem Subtraktionsberechnungsmittel auf eine Vielzahl von Röntgenstrahlen
und/oder Gammastrahlen ermöglicht
die Erfindung es dem Fachmann, die Tiefe der Schichten von Gewebe,
in welchem Aufnahme erfasst wird, weiter zu segmentieren und dadurch
die Gewebeaufnahmestelle(n) von Interesse genauer zu lokalisieren.
-
Gemäß einer
bevorzugten Ausführungsform dieser
Erfindung umfasst das Instrument 24 auch das hierin zuvor
aufgezeigte Spektrallinienformerkennungsmittel 30Q. Bekanntlich
hängen
die Anzahlen von erfassten Photonen oder die Anzahlen von Zählungen
bei den charakteristischen Röntgenstrahlungs-
und Gammastrahlungsspitzen für
ein bestimmtes Radioisotop von mehreren Faktoren ab, welche die
Dichte und die Atomzahl des Materials, durch welches Photonen vor
der Erfassung hindurchwandern müssen,
z. B. Blut, weiches Gewebe, Lungengewebe oder Knochen, und die Entfernung,
welche die Photonen durch das Material zurücklegen müssen, bevor sie durch die Sonde 22 erfasst
werden, umfassen. Weiches Gewebe, Blut und die meisten Tumore weisen ähnliche
Dichten, d. h. ungefähr die
von Wasser, auf. Knochen weist eine höhere Dichte auf. Die Lungen
weisen auf Grund ihres hohen Luftgehalts effektive Dichten auf,
die wesentlich niedriger als die von Wasser sind. Wenn daher Gammastrahlungsphotonen
und Röntgenstrahlungsphotonen
vor der Erfassung durch verhältnismäßig dichte Materialien,
z. B. Knochen, wandern, ist die Abschwächung für die energieärmeren Röntgenstrahlen
unverhältnismäßig größer. In
dieser Hinsicht beträgt
die lineare Abschwächung
von Knochen bei 20 keV ungefähr
neunmal die von Muskeln, während Muskeln
eine lineare Abschwächung
aufweisen, die dem Wasser sehr nahe kommt. Folglich ist die Anzahl von
erfassten Röntgenstrahlungsphotonen,
wenn sie durch Knochen hindurchgehen, verhältnismäßig klein oder inexistent.
Umgekehrt ist, wenn Röntgenstrahlungs-
und Gammastrahlungsphotonen durch weniger dichte Materialien, z.
B. weiches Gewebe, wandern, die Anzahl von charakteristischen Röntgenstrahlen,
welche erfasst und im Spektrum angezeigt werden, verhältnismäßig groß. Die normalerweise
energiereicheren Gammastrahlen erleiden ähnliche Abschwächungswirkungen,
aber in geringerem Ausmaß.
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Durch
Speichern einer Bibliothek von Referenzdaten im Instrument 24,
welche die Linienformen der Spektren verschiedener Radioisotope
als eine Funktion der Dicke und Arten von Zwischengeweben darstellen,
wie auf Seite 34 erörtert,
ist das Instrument 24 imstande, den Fachmann mit Information
zur Lokalisierung des verdächtigen
Tumors zu versorgen.
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In 12 ist
das Spektrum von Photonen von einer Technetium-99m-markierten Quelle
dargestellt, welche durch Luft zu einer in einer vorbestimmten Entfernung
angeordneten Sonde hindurchgehen. 13 stellt
dieses Spektrum mit einem bekannten Material, z. B. Wasser (zur
Repräsentation
eines dem Wasser gleichwertigen Gewebes), einer bekannten Dicke
dazwischen dar. Wie zu sehen ist, wurde die abfallende oder energieärmere Flanke
der Vollenergiegammastrahlungsspitze asymmetrisch und breiter, und
das Maximum der Spitze wurde verringert. Die Daten, welche beide
der Spektren von 12 und 13 darstellen,
sowie andere Daten für
andere Dicken von dazwischen liegenden Körpermaterialien, z. B. Muskeln,
Gewebe, Knochen, Lungen usw., werden in der Referenzbibliothek im
Instrument 24 gespeichert. Diese Daten werden durch das
Linienformerkennungsmittel 30Q verwendet, um das Spektrum
der Photonen, welche durch die Sonde 22 tatsächlich erfasst
und durch den Mehrkanalanalysator und die zugehörigen Mittel, welche zuvor
beschrieben wurden, verarbeitet werden, zu vergleichen. Konkret
sucht das Linienformerkennungsmittel nach der genauesten Anpassung,
und sobald dies erreicht ist, versorgt das Instrument 24 den
Fachmann visuell auf dem Bildschirm 30F und/oder hörbar durch
die Meldeeinrichtung 30G mit Information über die
Tiefe des Gewebes, welches die erfasste spezifische Nuklearaufnahme
aufweist. Auf diese Weise wird durch Überprüfen des Grades von Asymmetrie
der tatsächlich
gemessenen Gammastrahlungsspitze mit dem der Referenzbibliothek
die Tiefe von Gewebe bekannter Dichte über der Stelle, von welcher
die Photonen emittiert wurden, bestimmt.
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Der
Fachmann kann von der Zunahme der Asymmetrie der Gammastrahlungs-
oder Röntgenstrahlungsspitzenlinienform
Gebrauch machen, wenn die Gewebetiefe oder -dichte, durch welche
die Gammastrahlen oder die Röntgenstrahlen
hindurchgehen, zunimmt. In dieser Hinsicht kann das Instrument,
wenn die Entfernung zur Stelle spezifischer Aufnahme bekannt ist
oder bis zu einem angemessenen Grad an Gewissheit durch irgendein
unabhängiges
Mittel geschätzt
werden kann, den Fachmann durch Verwenden der Daten in der gespeicherten
Referenzbibliothek mit Information zur Schätzung der Dichte von Gewebe
versorgen, das zwischen der Stelle spezifischer Aufnahme und der
Sonde liegt. Ein Beispiel für
die Verwendung von Dichteinformation wäre für eine Aufnahmestelle, von
der bekannt ist, dass sie in oberflächlicher Tiefe liegt, wie beispielsweise
ein Tumor, der von innerhalb der Knochenmarkhöhle durch die Oberfläche des
Knochens dringt. In diesem Beispiel könnte der Fachmann demnach im
Voraus wissen, wo weniger Kraft angewendet werden muss, um einen
dünnen
oder gebrochenen aufliegenden Rindenknochen bei gleichzeitiger Verwendung
einer Nadel zum Erhalten einer diagnostischen Biopsie zu perforieren.
Derartige Bestimmungen könnten
bei der Verringerung versehentlichen Eindringens auf der entfernten
Seite des Knochens während
solcher Vorgänge
von großem
Nutzen sein.
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Die
Spektrallinienformmessungen, welche vorgenommen werden, um die Referenzdaten
zur Verwendung durch das Spektrallinienformerkennungsmittel 30Q festzulegen,
können
mit Festkörper-Halbleiterdetektoren,
wie beispielsweise Cadmiumzinktellurid, Silicium oder Germanium,
bei Raumtemperatur oder gekühlt
unter Raumtemperatur durchgeführt
werden.
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Wie
bereits erwähnt,
ist das Instrument 24 mit der Meldeeinrichtung 30G ausgestattet.
Die Meldeeinrichtung wird durch den Meldeeinrichtungstreiber 30T angetrieben,
um hörbare
Signale zu liefern, um dem Fachmann zu helfen, wenn er die Sonde
verwendet, um den verdächtigen
Tumor zu lokalisieren. Konkret treibt der Treiber 30T die
Meldeeinrichtung an, um sie zu veranlassen, hörbare Töne, welche auf verschiedene
Arten und Weisen, z. B. hinsichtlich Tonhöhe, Intensität, Wiederholungsrate
oder auf irgendeine andere Weise oder eine Kombination von Arten
und Weisen modifiziert werden, als eine Funktion der Rate zu liefern,
bei der die charakteristischen Röntgenstrahlungsphotonen
und/oder Vollenergiegammastrahlungsphotonen erfasst werden. Die
Tonerzeugung, welche durch die Meldeeinrichtung 30G bereitgestellt
wird, ist dem Stand der Technik bekannt und in mehreren verschiedenen,
im Handel erhältlichen
chirurgischen Gammasondensystemen verfügbar. Der Treiber 30T für die Meldeeinrichtung
kann durch jede geeignete Software realisiert werden. Wenn die Erfindung
zum Beispiel verwendet wird, um ausschließlich charakteristische Röntgenstrahlen
zu erfassen, kann der Meldeeinrichtungstreiber 30T so eingestellt
werden, dass er eine bestimmte Form von Signal, z. B. „Bieptöne", nur bei Erfassung
von charakteristischen Röntgenstrahlungsphotonen
durch die Sonde 22 emittiert. Speziell erfasst die Sonde 22, wenn
sie zu einem Volumen gerichtet wird, das zur Gänze reines Gewebe umfasst,
d. h. weg von einem Ort spezifischer Aufnahme, eine verhältnismäßig niedrige
Rate von charakteristischer Röntgenstrahlenemissionen
(da nur eine verhältnismäßig dünne Konzentration
von radioaktiven Spurmitteln innerhalb des Sichtfeldes der Sonde
vorhanden ist). Daher emittiert die Meldeinrichtung 30G Bieptöne bei einer langsamen
Rate, die anzeigt, dass die Sonde nur reines Gewebe erfasst.
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Umgekehrt
erfasst die Sonde 22, wenn sie zu einer oberflächlichen
Stelle spezifischer Aufnahme, d. h. einem Ort, welcher kanzeröses Gewebe enthält, gerichtet
wird, charakteristische Röntgenstrahlungsphotonen,
welche als Folge einer höheren Konzentration
von radioaktiven Spurmitteln, die an der Stelle spezifischer Aufnahme
vorhanden sind, bei einer größeren Rate
emittiert werden. Demnach ändern
die Bieptöne,
welche von der Meldeeinrichtung unter der Kontrolle des Treibers 30T emittiert
werden, die Frequenz drastisch, wodurch sie anzeigen, dass eine
Stelle verdächtiger
spezifischer Aufnahme in das Sichtfeld der Sonde gekommen ist.
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In
einer alternativen Ausführungsform
kann die Meldeeinrichtung 30G unter der Kontrolle ihres Treibers 30T Töne und/oder
Zirpen erzeugen, welches allein oder zusammen mit Bieptönen zu verwenden
ist, um Bereiche verdächtiger
spezifischer Aufnahme hörbar
von Bereichen reinen Gewebes zu unterscheiden. Der Meldeeinrichtungstreiber
kann so eingerichtet sein, dass er durch den Fachmann eingestellt
werden kann, um die Meldeeinrichtung zu veranlassen, bei der Erfassung
von energieärmeren (normalerweise
Röntgenstrahlungs-)
Photonen Bieptöne
zu emittieren und gleichzeitig bei der Erfassung von energiereicheren
(normalerweise Gammastrahlungs-) Photonen ein Zirpen zu oder andere
hörbar unterschiedliche
Töne zu
emittieren. Auf Wunsch kann ein Sprachsynthesizer verwendet werden,
um dem Fachmann verbale Information zu liefern.
-
Das
Verfahren zur Verwendung des Systems 20 zum Lokalisieren
einer tumorverdächtigen
Stelle, welche mit Technetium 99m markiert ist, wird nun unter Bezugnahme
auf 3 bis 11 beschrieben.
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Um
den Ort von Technetium-99m-markierten Affektionen zu bestimmen,
welche in oberflächlichen Tiefen
unter der freiliegenden oder äußeren Gewebeebene,
d. h. innerhalb des „Nahfeldes", liegen, kann man
die charakteristischen Röntgenstrahlungsphotonen überprüfen, während man
die Gammastrahlungsphotonen, die empfangen werden, ignoriert. Durch Überprüfen dieser
Photonen befähigt
das System den Benutzer, z. B. einen Chirurgen, die Sonde über einer
Nahfeldaufnahmestelle, z. B. einem verdächtigen Tumor oder einer Affektion,
zu zentrieren.
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Um
den Ort von Technetium-99m-markierten Affektionen zu bestimmen,
welche in oberflächlichen Tiefen
unter der freiliegenden oder äußeren Gewebeebene,
d. h. innerhalb des „Nahfeldes", liegen, kann man
die charakteristischen Röntgenstrahlungsphotonen überprüfen, während man
die Gammastrahlungsphotonen, die empfangen werden, ignoriert. Durch Überprüfen dieser
Photonen befähigt
das System den Benutzer, z. B. einen Chirurgen, die Sonde über einer
Nahfeldaufnahmestelle, z. B. einem verdächtigen Tumor oder einer Affektion,
einzustellen.
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Um
den Ort von verdächtigen
Tumoren im Nahfeld, insbesondere im tieferen (oder Zwischen-) Abschnitt
des Nahfeldes, zu bestimmen, kann der Chirurg ebenfalls das System
dieser Erfindung verwenden, um sowohl die empfangenen charakteristischen
Röntgenstrahlungsphotonen
als auch die empfangenen Vollenergiegammastrahlungsphotonen zu überprüfen und
die jeweils erfassten Anzahlen zu vergleichen, um dadurch Information
hinsichtlich der Tiefe des verdächtigen
Tumors innerhalb des Nahfeldes zu erhalten.
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Um
den Ort von verdächtigen
Tumoren zu bestimmen, die tiefer im Gewebe, d. h. innerhalb des „Fernfeldes", sind, kann das
System dieser Erfindung außerdem
die Anzahl von erfassten Vollenergiegammastrahlen überprüfen und
die Anzahl von erfassten Gammastrahlen, welche der Anzahl von erfassten charakteristischen
Röntgenstrahlen
für das
Radioisotop in Verwendung entsprechen, subtrahieren, was zu einer
Zählung
von Gammastrahlen führt,
welche nur vom Fernfeld, also von Gewebetiefen, von welchen keine
emittierten charakteristischen Röntgenstrahlen
erfasst werden können,
herrühren.
-
Von
erheblicher Bedeutung dieser Erfindung ist die Tatsache, dass der
qualifizierte Fachmann imstande ist, zu bestimmen, ob die empfangenen
Gammastrahlungsphotonen von einer entfernten Aufnahmequelle, z.
B. einer Niere innerhalb des Sichtfeldes der Sonde, oder von einer
nahe gelegenen strahlungsmarkierten Quelle, z. B. einem möglicherweise kanzerösen Lymphknoten
innerhalb des Sichtfeldes der Sonde, stammen. In dieser Hinsicht
kann man sich, wenn die Proportion zwischen den empfangenen charakteristischen
Röntgenstrahlungsphotonen zu
den empfangenen Vollenergiegammastrahlungsphotonen für eine nahe
gelegene Quelle angemessen ist, auf die Statistik der nahen empfangenen Gammastrahlungsphotonen
verlassen. Wie in dieser Hinsicht bereits erwähnt, weisen die charakteristischen
19-keV-Röntgenstrahlen
von Technetium 99m eine Häufigkeit
von 7,5% auf, und die 140-keV-Vollenergiegammastrahlungsphotonen
weisen eine Häufigkeit
von 89% auf. Demnach ist das Verhältnis der natürlichen
Häufigkeit
von charakteristischen Röntgenstrahlungsphotonen
zu Vollenergiegammastrahlungsphotonen 7,5/89 oder 0,084. Demgemäß weiß der Fachmann,
wenn das Verhältnisberechnungsmittel
des Systems eine genügende
Anzahl von charakteristischen Röntgenstrahlungsphotonen
erfasst, so dass ihr Verhältnis
zu den erfassten Gammastrahlungsphotonen 0,084 ist, dass sowohl
die Gammastrahlen als auch die Röntgenstrahlen,
die empfangen werden, von einer strahlungsmarkierten Quelle, die
in oberflächlicher
Tiefe unter der freiliegenden Gewebeebene liegt, und nicht von einer
tiefen Aufnahmequelle stammen.
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Wie
bereits erwähnt,
stellt das Anzeigefeld 30F die Anzahl von empfangenen charakteristischen Röntgenstrahlungsphotonen
und Vollenergiegammastrahlungsphotonen durch die Längen des Leuchtabschnitts
der Leuchtbalken 32A beziehungsweise 32B und durch
die dazugehörigen
Ziffernanzeigen 34A beziehungsweise 34B dar. Die
Leuchtbalken sind in diesem Fall für das geeignete Verhältnis von
charakteristischen Röntgenstrahlungsphotonen
zu Vollenergiegammastrahlungsphotonen für das verwendete radioaktive
Spurmittel, z. B. ein Verhältnis
von 0,084 für
Technetium 99m, normalisiert, so dass, wenn ein geeignetes Verhältnis von
charakteristischen Röntgenstrahlungsphotonen
und Vollenergiegammastrahlungsphotonen empfangen wird, die Leuchtabschnitte
der Leuchtbalken dieselbe Länge
aufweisen, während
die dazugehörigen
Ziffernanzeigen numerisch die absolute Anzahl von Photonen darstellen,
die während
der Mess- oder „Zählungs-„Periode
erfasst werden. Die Meldeeinrichtung erzeugt auf den Treiber 30T ansprechend
jeweilige Töne,
welche die Raten darstellen, bei welchen die charakteristischen
Röntgenstrahlungsphotonen
und Vollenergiegammastrahlungsphotonen erfasst werden. Diese Töne können durch
den Meldeeinrichtungstreiber auf Wunsch normalisiert werden.
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Der
Chirurg kann die erzeugten Anzeigen und/oder Töne verwenden, um den Ort des
strahlungsmarkierten Gewebes zu bestimmen. Angenommen zum Beispiel,
der Chirurg versucht einen verdächtigen
Tumor oder eine Affektion im Abdomen eines Patienten zu lokalisieren,
der ein radioaktives Spurmittel, z. B. einen mit Technetium 99m
markierten monoklonalen Antikörper,
empfangen hat. Um diesen Vorgang durchzuführen, führt der Chirurg die Handsonde 22 an
einem bestimmten Ausgangspunkt, z. B. gegen irgendeine Gewebeebene,
im Abdomen ein. Der Chirurg kann die Sonde dann in der X-, Y- und
Z-Richtung in Bezug auf die tumorverdächtige Stelle bewegen, um die
Sondenposition und -ausrichtung zu finden, welche die maximale Anzahl von
erfassten charakteristischen Röntgenstrahlen
ergibt, und vergleicht das Verhältnis
der beiden Anzahlen mit der für
das verwendete radioaktive Spurmittel erwarteten. Dieser Vorgang
ist durch die Veranschaulichungen von 3 bis 9 grafisch
dargestellt.
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Nunmehr
unter Zuwendung zu 3 ist zu sehen, dass die Situation
veranschaulicht ist, in der die Nase oder Spitze 22A der
Sonde 22 an einer Gewebeebene in unmittelbarer Nähe zur vorderen Oberfläche einer
tumorverdächtigen
strahlungsmarkierten Stelle angeordnet ist, wobei sich der Tumor innerhalb
des „Sichtfeldes" der Sonde (durch
die Phantomlinien gekennzeichnet) befindet.
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Die
grafische Darstellung der Anzahl von charakteristischen Röntgenstrahlungsphotonen,
die durch die Sonde während
der Zählungsperiode
empfangen werden, wird auf dem normalisierten Leuchtbalken 32A des
Systems angezeigt, während
die absolute Anzahl von erfassten Photonen auf der zugehörigen Ziffernanzeige 34A angezeigt
wird. Auf ähnliche
Weise wird eine grafische Darstellung der Anzahl von Vollenergiegammastrahlen,
die durch die Sonde während
der Zählungsperiode
erfasst werden, auf dem anderen normalisierten Leuchtbalken 32B des
Systems angezeigt, während
die absolute Anzahl von erfassten Photonen auf der dazugehörigen Ziffernanzeige 34B angezeigt
wird. Die Meldeeinrichtung, wenn durch den Treiber aktiviert, erzeugt
entsprechende hörbare
Signale, so dass der Fachmann nicht auf das Anzeigfeld 30F zu
blicken braucht. Auf Wunsch kann die Meldeeinrichtung deaktiviert
werden, so dass keine Töne
erzeugt werden.
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Die
folgenden Beispiele dienen zur Veranschaulichung der allgemeinen
Verfahren, welche beim Verwenden des Strahlungserfassungsmittels, wie
durch diese Erfindung beschrieben, zur Lokalisierung von Stellen
konzentrierter Nuklearaufnahme einbezogen werden. Die tatsächliche
Anzahl von erfassten Photonen muss ausreichen, um statistisch signifikante
Daten zu liefern und dadurch den Fachmann mit dem angemessenen Maß an Vertrauen
in die Daten zu versehen, wie auf Seite 26 beschrieben.
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Im
Beispiel von 3 beträgt die Anzahl von charakteristischen
Röntgenstrahlen,
die während
der Zählungsperiode
erfasst wurden, 600, und die Anzahl von erfassten Vollenergiegammastrahlen
beträgt
7.143. Demnach beträgt
das Verhältnis
der charakteristischen Röntgenstrahlen
zu den Vollenergiegammastrahlen 600/7.143 oder 0,084. Dieses Verhältnis, welches
das normalerweise für
charakteristische Röntgenstrahlen
und Vollenergiegamma strahlen von Technetium 99m bestehende Verhältnis ist und
welches in der Referenzbibliothek des Instruments 24 gespeichert
ist, zeigt an, dass die empfangenen Daten auf eine strahlungsmarkierte
Quelle mit wenig oder keinem Zwischengewebe zutreffen (d. h. das
Verhältnisberechnungsmittel
vergleicht die erfassten Photonen mit den Referenzphotonen, um zu bestimmen,
ob das richtige Verhältnis
existiert). Die Leuchtbalken 32A und 32B weisen
in diesem Fall jeweils dieselbe Länge auf und zeigen demnach
grafisch an, dass das entsprechende Verhältnis existiert. Somit wird
der Chirurg durch die angezeigten Informationen (sowie hörbare Töne, falls
aktiviert) in seiner Annahme bestätigt, dass sich eine Stelle
signifikanter Aufnahme, z. B. die strahlungsmarkierte Stelle eines
verdächtigen
Tumors, wahrscheinlich im Sichtfeld der Sonde und in unmittelbarer
Nähe zur äußeren Gewebeebene,
gegen welche die Sondennase 22A anliegt, befindet.
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Indem
die Sonde 22 seitlich auf- oder ab- (d. h. in der „Y"-Richtung) und nach
rechts oder links (in der „X"-Richtung) bewegt wird und die in einem
bestimmten Zeitraum erfassten charakteristischen Röntgenstrahlen
oder Zählungsrate
abgelesen werden, bis eine maximale Zählungsrate erreicht ist, kann
der Chirurg die Sonde auf der tumorverdächtigen Stelle zentrieren.
In dieser Hinsicht wird, wenn die Zählungsrate für charakteristische
Röntgenstrahlen
in jeder Entfernung von einer oberflächlichen Aufnahmestelle oder
entlang einer bestimmten Gewebeebene maximiert ist, die Achse der
Sonde mit dem Zentrum dieser Stelle ausgerichtet, wie durch die
gemessenen Mengen der Nuklearaufnahme bestimmt. Somit kann man durch
Maximieren der Zählungsrate für charakteristische
Röntgenstrahlen
an jeder Gewebeebene, an welcher die Nase der Sonde angeordnet wird,
die „X"- und „Y"-Koordinaten des
Zentrums eines nahe gelegenen verdächtigen Tumors für jede bestimmte
Entfernung von dieser Gewebeebene festlegen.
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Außerdem liefert
die Zählungsrate
für charakteristische
Röntgenstrahlen
im Vergleich mit der Zählungsrate
für Vollenergiegammastrahlen
eine gewisse Indikation der Entfernung, d. h. der „Z"-Koordinate, von
der vorderen Oberfläche
des verdächtigen Tumors
zur äußeren Gewebeebene,
wo die Nase der Sonde angeordnet ist.
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Bei
vielen radioaktiven Spurmitteln, wie beispielsweise jenen, die monoklonale
Antikörper
einbeziehen, gibt es häufig
bekannte vorhersagbare Orte von signifikanter nicht spezifischer
Aufnahme. Die folgenden Beispiele basieren auf Bedingungen, bei welchen
der Chirurg wissen würde,
dass die Nieren solche Stellen signifikanter nicht spezifischer
Aufnahme sind.
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Wie
für die
Fachleute zu erkennen sein sollte, würde, wenn das System der vorliegenden
Erfindung beim Versuch, eine strahlungsmarkierte tumorverdächtige Stelle
zu lokalisieren, eine Anzahl von charakteristischen Röntgenstrahlungsphotonen
erfasst, welche in Bezug auf die Anzahl von Gammastrahlen für das Radioisotop,
das verwendet wird, unverhältnismäßig niedrig
ist, der Chirurg in seiner Annahme bestätigt werden, dass die überwältigende Mehrheit
der erfassten Gammastrahlen eher von entfernten oder weit entfernten,
intensiven Aufnahmequellen tief innerhalb des Gewebes als von nahen Aufnahmebereichen,
d. h. dem verdächtigen
Tumor, ausgeht. Ein Beispiel für
diese Bedingung ist in 4 dargestellt, wobei die Sonde 22 so
dargestellt ist, dass sie über
einem Technetium-99m-markierten verdächtigen Tumor in einem Lymphknoten,
der sich sehr dicht an der Nase der Sonde befindet, zentriert ist,
wobei ein wesentlicher Teil der Niere des Patienten zwar im Sichtfeld
der Sonde, aber in bedeutender Entfernung oder Tiefe innerhalb des
Gewebes, z. B. fünf
cm von der Nase der Sonde, liegt. Da die Niere normalerweise eine
beträchtliche
Menge des radioaktiven Spurmittels absorbiert und sich in diesem Beispiel
fünf cm
unter der freiliegenden Gewebeebene befindet, müssen die charakteristischen
Röntgenstrahlen
von der Niere durch sechs Halbwertsschichten von dazwischen liegenden,
dem Wasser gleichwertigen Gewebe hindurchgehen, woraufhin nur 1% dieser
Röntgenstrahlungsphotonen
die Sonde erreichen. Die überwältigende
Mehrheit der charakteristischen Röntgenstrahlungsphotonen, welche
von der Sonde empfangen werden, z. B. 600 in diesem Beispiel, stammen
von einer nahe gelegenen Aufnahmequelle, in diesem Fall vom verdächtigen
Tumor. Da Vollenergiegammastrahlungsphotonen imstande sind, wesentlich
größere Entfernungen
durch Zwischengewebe ohne bedeutsame Abschwächung oder Absorption zurückzulegen
als die Röntgenstrahlen,
ist die Anzahl der empfangenen Gammastrahlungsphotonen in Bezug
auf die Anzahl von empfangenen charakteristischen Röntgenstrahlen
ziemlich hoch. In diesem Beispiel werden 20.450 Gammastrahlen erfasst.
Das resultierende Verhältnis
von Anzahlen von erfassten charakteristischen Röntgenstrahlen zu Anzahlen von
erfassten Gammastrahlen beträgt
daher 0,029. Dieses unverhältnismäßig niedrige
Verhältnis
ist grafisch dargestellt durch die normalisierten Leuchtbalken,
welche unterschiedliche Längen
aufweisen, d. h., wie in 4 zu erkennen ist, der Leuchtbalken 32B,
welcher die Gammastrahlen darstellt, ist wesentlich länger als
der Leuchtbalken 32A, welcher die charakteristischen Röntgenstrahlen
darstellt, um dem Chirurgen anzuzeigen, dass die überwältigende
Mehrheit der Gammastrahlungsphotonen, welche empfangen werden, wahrscheinlich
von einer entfernten, intensiven Aufnahmestelle (in diesem Fall
von einem substanziellen Teil der Niere, deren allgemeine Position
dem Chirurgen bekannt ist) stammt.
-
Infolgedessen
muss der Chirurg seine Suche fortsetzen, um die Anzahlen von erfassten
charakteristischen Röntgenstrahlen
in dem gewünschten
Verhältnis
zur Anzahl von erfassten Gammastrahlen zu maximieren, um den verdächtigen
Tumor zu lokalisieren. Um dies zu erreichen, kann der Chirurg die Sonde
seitlich entlang der freiliegenden Gewebeebene nach rechts und/oder
links (d. h. in einer „X"-Richtung) und auf- und/oder ab- (d.
h. in der „Y"-Richtung) von ihrer
vorherigen „axialen" Position bewegen,
um außeraxiale
Kontrollablesungen vorzunehmen und auf diese Weise zu bestimmen,
wie sich die erfassten Anzahlen von Photonen ändern. Dies befähigt den Chirurgen,
die Randkanten des verdächtigen
Tumors zu lokalisieren und Anzahlen von erfassten Photonen vom verdächtigen
Tumor mit jenen vom benachbarten Hintergrund zu vergleichen. Wenn
zum Beispiel, wie in 5 dargestellt, die Sonde nach
links bewegt wird, bis die Anzahlen von erfassten charakteristischen
Röntgenstrahlen
drastisch, z. B. von 600 auf 30, fallen, während die Anzahlen von erfassten
Gammastrahlen von 20.450 auf 10.050 fallen, zeigt dies an, dass
der verdächtige
Tumor nicht mehr innerhalb des Sichtfeldes der Sonde liegt, während ein
kleinerer (aber noch immer erheblicher Abschnitt) des entfernten
Aufnahmebereichs (z. B. ein kleinerer Teil der Niere) innerhalb
des Sichtfeldes bleibt.
-
Der
Chirurg hat dann die Suche fortzusetzen, um den verdächtigen
Tumor zu lokalisieren. Zu diesem Zweck kann sich der Chirurg, wenn
er die Sonde in der „X"-Richtung nach links
vom Tumor und in der „Y"-Richtung nach unten
bewegt, so dass der verdächtige
Tumor außerhalb
des Sichtfeldes der Sonde liegt (woraufhin die Anzahlen von erfassten
charakteristischen Röntgenstrahlen
in einem bestimmten Zeitraum drastisch fallen), und die Sonde dann
in einem Winkel zu ihrer ursprünglichen
Ausrichtung ausrichtet, bis die Anzahlen von erfassten charakteristischen
Röntgenstrahlen
drastisch steigen und die Anzahlen von erfassten Gammastrahlen drastisch
fallen, durch Eliminieren der Wirkungen der entfernten Aufnahmestelle,
d. h. der Niere, „auf" den verdächtigen
Tumor „richten". Dieser Vorgang
ist in 6 veranschaulicht, wobei die Sonde so dargestellt
ist, dass sie senkrecht zu ihrer ursprünglichen Ausrichtung ausgerichtet
ist, so dass 600 charakteristische Röntgenstrahlen erfasst werden,
während
7.143 Gammastrahlen erfasst werden. In diesem Fall weisen die Leuchtbalken 32A und 32B dieselbe
Länge auf,
da das Verhältnis
von Röntgenstrahlen
zu Gammastrahlen 0,084 ist, wodurch die Gegenwart einer nahen Aufnahmequelle,
d. h. des tumorverdächtigen Lymphknoten,
ohne andere Aufnahmequellen (d. h. ohne Nierenteil), im Sichtfeld
angezeigt wird. Der Chirurg ist daher in der Lage, den verdächtigen
Tumor zu lokalisieren.
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Wie
bereits erwähnt,
umfasst die Sonde 22 vorzugsweise einen Kollimator 22E.
Dieser Kollimator kann verstellbar oder fest sein, um das Sichtfeld des
Strahlungsdetektors oder Kristalls 22C der Sonde zu verkleinern
(oder zu vergrößern), um
die Lokalisierung des verdächtigen
Tumors zu ermöglichen,
z. B. um das Sichtfeld der Sonde einzuschränken, wodurch es für den Chirurgen
leichter gemacht wird, das Erfassen von bekannten Quellen nicht
spezifischer Aufnahme zu vermeiden. Dieses Merkmal kann beim Lokalisieren
von verdächtigen
Tumoren, insbesondere jenen, welche dicht benachbart zu intensiven Quellen
bekannter nicht spezifischer Aufnahme liegen, von großer Hilfe
sein. Zum Beispiel ist in 7 die Lokalisierung
eines verdächtigen
Tumors veranschaulicht, der wesentlich dichter an der Niere liegt als
in dem Beispiel, das unter Bezugnahme auf 4 beschrieben
wurde. In diesem letzteren Beispiel werden 600 charakteristische
Röntgenstrahlen
erfasst, während
42.580 Vollenergiegammastrahlen erfasst werden. Das Verhältnis von
charakteristischen Röntgenstrahlen
zu Gammastrahlen, welches in diesem Fall unverhältnismäßig niedrig ist, zeigt dem
Chirurgen an, dass im Sichtfeld der Sonde eine intensive tiefe Aufnahmequelle,
von welcher nur Gammastrahlen erfasst werden, sowie eine nähere Strahlungsquelle,
von welcher Röntgenstrahlen
erfasst werden, vorhanden sind. Somit sollte der Chirurg die Suche auf
eine ähnliche
wie die zuvor beschriebene Weise fortsetzen. Konkret zeigt Bewegen
der Sonde nach links, wie in 8 veranschaulicht,
bis die Anzahl von erfassten Röntgenstrahlen
auf 30 fällt,
während die
Anzahl von er fassten Gammastrahlen auf 32.240 fällt, an, dass zwar der verdächtige Tumor
nicht mehr, aber eine tiefe Aufnahmequelle noch immer innerhalb
des Sichtfeldes der Sonde liegt. Durch Ausrichten der Sonde auf ähnliche
wie der in 6 dargestellten Weise und durch
Einengen des Sichtfeldes der Sonde, wie in 9 dargestellt,
indem der Kollimator 22E auf der Sonde 22 verwendet
wird, ist der Chirurg imstande, 300 charakteristische Röntgenstrahlen
und 9.450 Vollenergiegammastrahlen zu erfassen, woraufhin der Chirurg
in seiner Annahme bestätigt
wird, dass wahrscheinlich keine andere Quelle nicht spezifischer
Aufnahme im Sichtfeld der Sonde vorhanden ist. Er kann die Lokalisierung
des verdächtigen
Tumors durch Halten der Sonde in derselben Ausrichtung und Beobachten
der Anzeigen, während
die Sonde in verschiedenen Richtungen entlang der freiliegenden
Gewebeebene bewegt wird, weiter konkretisieren. Somit ist der verdächtige Tumor
lokalisiert.
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Um
eine spezifische Aufnahmequelle, z. B. einen verdächtigen
Tumor, zu lokalisieren, die sich jenseits des Nahfeldes für das verwendete
spezifische Radioisotop befindet, macht das System 20 von den
erfassten Vollenergiegammastrahlen Gebrauch. Die charakteristischen
Röntgenstrahlen
werden jedoch ebenfalls verwendet, um zu bestimmen, ob das Verhältnis von
charakteristischen Röntgenstrahlen zu
den Vollenergiegammastrahlen angemessen ist, so dass die Anzahlen
von erfassten Gammastrahlen verwendet werden können, um eine entfernte Quelle spezifischer
Aufnahme anzuzeigen. In 10 und 11 ist
ein Prozess des Lokalisierens einer Technetium-99m-markierten tumorverdächtigen
Stelle, welche tief innerhalb des Abdomen einer dicken Person liegt,
in der Annahme, dass gewünscht
wird, die Bauchfellgewebeebene nicht mit der Sonde 22 zu durchdringen,
um den verdächtigen
Tumor zu lokalisieren, veranschaulicht.
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In 10 ist
die Sonde so veranschaulicht, dass sie bezüglich des Tumors außeraxial
ist, wobei das System 300 charakteristische Röntgenstrahlen und 4.320 Vollenergiegammastrahlen
erfasst. Die Leuchtbalken 32A und 32B weisen in
diesem Fall nicht dieselbe Länge
auf, da das Verhältnis
von charakteristischen Röntgenstrahlen
zu Vollenergiegammastrahlen unverhältnismäßig niedrig ist. Wenn der Chirurg
die Sonde zu Orten benachbart zu dem, der in 10 dargestellt
ist, in jeder anderen außer
der Richtung bewegt, welche sie über
den verdächtigen Tumor
bewegt, ändern
sich die relativen Anzahlen von erfassten Gammastrahlen und charakteristischen
Röntgenstrahlen
außerdem
nicht merklich. Somit wird der Chirurg in der Annahme bestätigt, dass
die erfasste Strahlung wahrscheinlich die Hintergrundstrahlung einer
Aufnahme niedriger Konzentration darstellt, welche im Allgemeinen
im ganzen Gewebe vorhanden ist, und es hat weiteres Suchen zu erfolgen,
um den Tumor zu lokalisieren. Um dies zu erreichen, wird die Sonde
entweder in der X- oder in der Y-Richtung (rechts/links beziehungsweise auf/ab)
bewegt. In der Veranschaulichung von 11 ist
die Sonde so dargestellt, dass sie in der X-Richtung nach links
bewegt wurde, bis die Anzahlen von erfassten Gammastrahlen zunahmen.
In diesem Beispiel bleiben die Anzahlen von erfassten charakteristischen
Röntgenstrahlen
bei 300, da die Röntgenstrahlenquelle
das Gewebe dicht an der Sonde mit der niedrigen Konzentration von
Aufnahme bleibt. Allerdings steigen die Anzahlen von erfassten Gammastrahlen
auf 9.450, wenn die Sonde axial (d. h. zentriert) mit dem verdächtigen
Tumor ist, und sinken dann, wenn die Sonde in irgendeiner Richtung
vom verdächtigen
Tumor wegbeweget wird, so dass der Tumor wieder außerhalb
des Sichtfelds der Sonde liegt. Da das radioaktive Spurmittel, das
verwendet wird, mit Technetium 99m markiert wurde, wären für eine Ablesung
von 300 charakteristischen Röntgenstrahlen
zugehörige
3.571 Vollenergiegammastrahlen vorhanden, wenn kein Gewebe zwischen
der Aufnahmestelle und der Strahlungserfassungssonde liegen würde. Daher
wird der Chirurg durch die empfangenen Ablesungen in der Annahme
bestätigt,
dass 5.879 Gammastrahlen (9.460 – 3.571) wahrscheinlich von
tieferen Fernfeldaufnahmequellen kommen, von welchen der Chirurg
möglicherweise
aus anatomischer Kenntnis weiß,
dass sie einen möglichen
Tumor umfassen, der sich jenseits des Nahfeldes befindet. Außerdem kann
der Chirurg aus der Gammastrahlenablesung bei außeraxialer Sonde (10) feststellen,
dass von den 4.320 erfassten Gammastrahlen 749 (4.320 – 3.571)
wahrscheinlich andere tiefere Fernfeldaufnahmequellen darstellen,
welche Hintergrund von nicht spezifischer Aufnahme, wie beispielsweise
den im Blutpool, in Extrazellulärflüssigkeit
usw., von innerhalb des Sichtfeldes der Sonde darstellen könnten.
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Wenn
man darauf aus ist, nur die Anzahl von erfassten Gammastrahlen von 10 und 11 zu überprüfen, wie
es der Stand der Technik beschrieb, und die Anzahlen von erfassten
Röntgenstrahlen
und ihre Verhältnisse
zu den Anzahlen von erfassten Gammastrahlen nicht getrennt berücksichtigt,
beträgt das
Verhältnis
von entfernten tumorverdächtigen Gammastrahlen
(die Anzahlen von erfassten Gammastrahlen von 11,
wenn die Sonde „axial" ist) zur erfassten
Hintergrundstrahlung (die Anzahlen von erfassten Gammastrahlen in 10,
wenn die Sonde „außeraxial" ist) 9.450/4.320.
Demnach führt das
Verwenden der alleinigen Überprüfung von
Gammastrahlen nach dem Stand der Technik zu einem Verhältnis verdächtiger
Tumor zu Hintergrund von 2,19. Bei Verwenden des Systems 20 jedoch
beträgt das
Verhältnis
von erfassten entfernten Fernfeldgammastrahlen zu den erfassten
Hintergrundgammastrahlen 2.897/749 oder 7,85. Dieses wesentlich
höhere
Tumor-Hintergrund- oder Kontrastverhältnis versieht den Chirurgen
mit einem wesentlich höheren Maß an Vertrauen,
dass der verdächtige
Tumor tatsächlich
lokalisiert wurde.
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Wie
bereits erwähnt,
ist es in vielen Fällen wünschenswert,
dass die angezeigten Anzahlen die charakteristischen Röntgenstrahlen
und Vollenergiegammastrahlen darstellen, aber keinerlei empfangenen
Compton-gestreute Photonen. Dies kann teilweise erreicht werden,
indem der Kollimator 22E auf der Sonde 22 verwendet
wird, um die Anzahl von empfangenen Compton-gestreuten Photonen
zu minimieren. Das Ziel kann vollständiger erreicht werden durch
das Mittel 30L zur Isolation von charakteristischen Röntgenstrahlen
und das Mittel zur Isolation von Gammastrahlen, die zuvor beschrieben
wurden, zum wesentlichen Strippen oder Entfernen des Signals, welches
das Compton-Kontinuum
darstellt, vom Signal, welches das Spektrum aller empfangenen Photonen
darstellt, um ein verarbeitetes Signal zu liefern, welches hauptsächlich die
empfangenen charakteristischen Röntgenstrahlen
und die empfangenen Vollenergiegammastrahlen repräsentiert,
wie in 15 dargestellt.
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An
diesem Punkt muss wiederholt werden, dass die Entfernung des Signals,
welches Compton-gestreute Photonen darstellt, von den empfangenen
Zählungen,
obwohl sie wünschenswert
sein kann, nicht obligatorisch ist. Somit braucht das System 20 Daten über Compton-gestreute
Photonen nicht zu entfernen, um die genaue Lokalisierung von Gewebe
spezifischer Aufnahme ermöglichen.
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Für Fachleute
sollte zu erkennen sein, dass die Kartesischen X-, Y-Positions-
und Z-Tiefenkoordinaten der relativen Fläche von tumorverdächtigem Gewebe,
welche durch diese Erfindung festgestellt werden, mit planaren und
dreidimensionalen Gammakamerabildern visuell verglichen werden können. Als
weitere Verbesserung können
absolute Kartesische X-, Y-Positions- und Z-Tiefenkoordinaten von tumorverdächtigem
Gewebe, welche durch dieses System festgestellt werden, durch Computer
mit den entsprechenden absoluten Kartesischen X-, Y-Positions- und
Z-Tiefen koordinaten von zuvor erhaltenen dreidimensionalen Gammakamerabildern
in Beziehung gesetzt werden. Demnach kann eine virtuelle Abbildung
der dreidimensionalen Verteilung von tumorverdächtigem Gewebe in Bezug auf
die Position und Winkelausrichtung der Sonde (unter Berücksichtigung
der Entfernung der Sonde von der äußeren Gewebeebene) mit Rückführungssignalen
von einem geeigneten, im Handel erhältlichen Gerät (nicht
dargestellt) zum Abfühlen
der X-, Y-, Z- und Winkelausrichtungsposition, das an der Operationssonde
angebracht wird, verfolgt werden.
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Zusammenfassend
kann die vorliegende Erfindung nur die Erfassung von charakteristischen Röntgenstrahlen
mit kurzer Reichweite, z. B. ungefähr 15 bis 30 keV, als ein Signal
an sich verwenden, um den Fachmann beim Ausrichten der Sonde zu
einer Stelle spezifischer Nahfeldaufnahme zu führen. Außerdem kann das erfasste charakteristische
Röntgenstrahlungssignal,
wenn mit dem verbundenen Vollenergiegammastrahlungssignal verglichen,
auch als eine Indikation der Tiefe des Ursprungs der erfassten Gammastrahlen
dienen. Wenn keine Winkelausrichtung der Sonde ein im Wesentlichen
reines Nahfeldsignal von Vollenergiegammastrahlen liefern kann,
kann das Nahfeldsignal durch alleiniges Verwenden des energiearmen
charakteristischen Röntgenstrahlungssignals
elektronisch allein ausgewählt werden.
Wenn andererseits die Winkelausrichtung der Sonde ein hohes Verhältnis der
Anzahl von erfassten charakteristischer Röntgenstrahlen zur Anzahl von
erfassten Gammastrahlen anzeigt, was einen substanziellen Nahfeldursprung
der Mehrheit der stärkeren
Gammastrahlen beweist, dann wird die Anzahl von erfassten Gammastrahlen
als Indikation von nahe gelegener Aufnahme, d. h. strahlungsmarkiertem
Gewebe, akzeptiert. Wenn Radioisotope, wie beispielsweise Technetium
99m in Verwendung sind, wobei charakteristische Röntgenstrahlen
wesentlich weniger häufig
sind als Vollenergiegammastrahlen, kann es sein, dass vorzugsweise
das wesentlich stärkere
Signal mit mehr Richtungsinformation verwendet wird, das durch die
Vollenergiegammastrahlen geliefert wird.
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Für verdächtige Tumore
tiefer im Gewebe oder innerhalb des „Fernfeldes" kann der Fachmann, der
das System dieser Erfindung verwendet, nur diese erfassten Gammastrahlen,
welche vom Fernfeld herrühren,
elektronisch auswählen,
um die Aufnahmestelle zu lokalisieren.
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Wie
bereits erwähnt,
ermöglicht
das System dieser Erfindung außerdem
Messungen der Linienform von erfassten Vollenergiegammastrahlungsspitzen,
um Information über
die Tiefe von Aufnahmestellen zu liefern.
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Demnach
versieht die vorliegende Erfindung den Fachmann mit der Möglichkeit
zur Wahl des Signals, welches die meiste Information gemäß dem konkreten
chirurgischen oder diagnostischen Problem liefert.
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Schließlich sollte
darauf hingewiesen werden, dass die vorliegende Erfindung, obwohl
sie in Bezug auf die Erfassung von radioaktiv markiertem Gewebe
erörtert
wurde, auch für
andere Zwecke, z. B. zerstörungsfreies
Prüfen
von Materialien und Strukturen, verwendet werden kann.
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Ohne
weitere ausführliche
Darstellung veranschaulicht das Vorhergesagte unsere Erfindung zur
Genüge,
so dass andere dieselbe durch Anwenden aktueller oder künftiger
Kenntnisse zur Verwendung unter verschiedenen Betriebsbedingungen übernehmen
können.