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Diese
Erfindung betrifft das Abrechnen für die Benutzung von Kommunikationsmitteln.
Insbesondere betrifft es ein Abrechnungssystem, welches auf Benutzungsereignisse
in einem Kommunikationsnetzwerk reagiert, um Ereignisdaten zur Unterstützung einer
Rechnungsstellung zu verarbeiten.
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In
Kommunikationsnetzwerken wie den öffentlichen Fernsprechnetzwerken
(PSTN) entstehen dem Kunden Kosten auf Grundlage der Benutzung des
Netzwerks. Somit muss ein Abrechnungssystem die Benutzung des Netzwerks
erfassen und Daten hinsichtlich dieser Benutzung verarbeiten, um
so eine Rechnung oder einen anderen Abrechnungsmechanismus auszugeben.
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Wenn
zum Beispiel Telefongespräche über das
britische Fernsprechnetz hergestellt werden, werden an den Vermittlungsstellen
Aufzeichnungen erzeugt, die Details über das Gespräch aufzeichnen.
Die Details umfassen Information wie die Länge des Gesprächs, Tageszeit
des Gesprächs,
Beginn und Ende, die anrufende Telefonleitung und die Ziel-Telefonleitung.
Auf diese Information wird regelmäßig von Abrechnungssystemen
zugegriffen und in Rechnungen verarbeitet, welche dem Kunden zugesendet
werden.
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Die
internationale Patentanmeldung WO 93/08661 offenbart ein Gesprächsdetail-Aufzeichnungs-System,
durch welches die Telefongesellschaft, welche eine Vermittlungsstelle
betreibt, Entscheidungstabellen modifizieren kann, welche zu Entscheidung
darüber
benutzt werden, ob eine Rechnungsaufzeichnung für jedes einzelne Gespräch erzeugt
werden soll oder nicht.
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Ein
Problem vorliegender Abrechnungssysteme liegt darin, dass sie sehr
unflexibel sein können. Wenn
zum Beispiel ein Anbieter von Kommunikationsdiensten seine Gebühren aktualisieren
oder neue Dienste über
das PSTN einführen
möchte,
kann ein längeres
und schwieriges Aktualisierungsverfahren erforderlich werden, damit
das Abrechnungssystem dem neue Gebührensystem gerecht wird.
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Gemäß einem
ersten Aspekt der Erfindung ist ein Verfahren zum Verarbeiten von
Daten zum Erstellen einer Rechnung für Benutzung eines Kommunikationsnetzwerks
vorgesehen, wobei das Verfahren aufweist
- i)
Empfangen von Ereignisdaten von dem Kommunikationsnetzwerk, wobei
die Ereignisdaten eine Vielzahl von Netzwerkbenutzungsereignissen
durch einen Benutzer über
eine Zeitdauer betreffen;
- ii) Vorsehen eines Satzes von Schemen, welche auf für Benutzer
zur Verfügung
stehende Kommunikationsdienste mittels des Netzwerks anwendbar sind,
wobei jedes Schema dienstspezifische Daten und zumindest eine Regel,
oder einen Identifikator für
zumindest eine Regel, zur Verwendung bei der Verarbeitung von erhaltenen
Ereignisdaten hinsichtlich dieses Dienstes aufweist;
- iii) Speichern benutzerspezifischer Information, die einen Satz
von Diensten identifiziert, welche durch den Benutzer aus den über das
Netzwerk zur Verfügung
stehenden Kommunikationsdiensten ausgewählt und zur Benutzung zugeteilt
werden;
- iv) Wählen
eines Schemas oder mehrerer Schemen, das/die auf die erhaltenen
Ereignisdaten anwendbar ist/sind, aus dem Satz von Schemen gemäß der für diesen
Benutzer gespeicherten benutzerspezifischen Information; und
- v) Anwenden des gewählten
Schemas/der gewählten
Schemen auf die Ereignisdaten, um die Ereignisdaten zur Rechnungserstellung
zu verarbeiten.
Vorzugsweise weist das Verfahren ferner auf
- vi) Speichern einer generischen Datenverarbeitungsstruktur mit
einer geordneten Menge von Datenverarbeitungsknoten, die zum Verarbeiten
von Ereignisdaten, welche sich auf die über das Netzwerk verfügbaren Kommunikationsdienste
beziehen, strukturiert sind, wobei jeder Netzknoten ein zugehöriges Schema aus
dem Satz von Schemen aufweist,
wobei der Schritt des Wählens eines
Schemas oder mehrerer Schemen ausgeführt wird, indem eine Untermenge
der geordneten Menge von Datenverarbeitungsknoten gewählt wird,
welche Schemen zum Verarbeiten von Netzwerk-Ereignisdaten hinsichtlich
des gewählten
Dienstsatzes für
den Benutzer zugeordnet haben.
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Die
Schemen können
in den Netzknoten der generischen Datenverarbeitungsstruktur gespeichert werden,
aber es könnte
einfacher sein, sie in einer getrennten Datenstruktur zu speichern,
da die generische Datenverarbeitungsstruktur Identifikatoren für die Schemas
anstatt die Schemen selbst enthält.
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Obwohl
oben der Begriff „Benutzer" verwendet wird,
kann der Benutzer tatsächlich
einer von vielen Repräsentanten
eines Kunden sein. Zum Beispiel kann es sich bei dem Kunden um ein
multinationales Unternehmen handeln. In diesem Fall ist offensichtlich,
dass die „benutzerspezifische
Information" tatsächlich für alle Benutzer
eines bestimmten Kunden relevant sein kann.
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Ausführungsbeispiele
der vorliegenden Erfindung haben den Vorteil, dass sie relativ einfach
modifiziert werden können,
um beispielsweise Änderungen
in einem Gebührensystem
gerecht zu werden. Zuerst können
sich die über
das Netzwerk verfügbaren
Dienste ändern.
In diesem Fall kann der Satz von Schemen oder die generische Datenverarbeitungsstruktur
aktualisiert werden. Alternativ kann der Kunde wählen, einen Dienst zu seinem
spezifischen Satz von Diensten hinzuzufügen oder daraus zu entfernen
oder die Spezifikation für
einen bestimmten Dienst zu ändern.
In diesem Fall kann die kundenspezifische Information aktualisiert werden.
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Gemäß einem
zweiten Ausführungsbeispiel
der Erfindung ist eine Vorrichtung zum Verarbeiten von Daten vorgesehen,
um eine Rechnung für
die Benutzung eines Kommunikationsnetzwerks zu erstellen, wobei das
Verfahren aufweist
- i) Mittel, die eingerichtet
sind, um im Betrieb Ereignisdaten (117) von dem Kommunikationsnetzwerk
zu empfangen, wobei die Ereignisdaten (117) eine Vielzahl
von Netzwerkbenutzungsereignissen durch einen Benutzer über eine
Zeitdauer betreffen;
- ii) Mittel, die eingerichtet sind, um im Betrieb einen Satz
von Schemen (70, 75) vorzusehen, welche auf für Benutzer
zur Verfügung
stehende Kommunikationsdienste mittels des Netzwerks anwendbar sind,
wobei jedes Schema (70, 75) dienstspezifische
Daten und zumindest eine Regel, oder einen Identifikator für zumindest
eine Regel, zur Verblendung bei der Verarbeitung von erhaltenen
Ereignisdaten (117) hinsichtlich dieses Dienstes aufweist;
- iii) Mittel, die eingerichtet sind, um im Betrieb benutzerspezifische
Information zu speichern, die einen Satz von Diensten identifiziert,
welche durch den Benutzer aus den über das Netzwerk zur Verfügung stehenden Kommunikationsdiensten
ausgewählt
und zur Benutzung zugeteilt werden;
- iv) Mittel, die eingerichtet sind, um im Betrieb aus dem Satz
von Schemen (70, 75) gemäß der für diesen Benutzer gespeicherten
benutzerspezifischen Information ein Schema oder mehrere Schemen
(70, 75) zu wählen,
das/die auf die erhaltenen Ereignisdaten anwendbar ist/sind; und
- v) Mittel, die eingerichtet sind, um im Betrieb das gewählte Schema/die
gewählten
Schemen (70, 75) auf die Ereignisdaten (117)
anzuwenden, um die Ereignisdaten (117) zur Rechnungserstellung
zu verarbeiten.
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Ein
spezifisches Ausführungsbeispiel
der Erfindung wird nun, nur auf beispielhafte Weise, unter Bezugnahme
auf die Zeichnungen beschrieben, wobei
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1 in Form eines schematischen
Blockdiagramms ein Abrechnungssystem gemäß der Erfindung darstellt;
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2 in Form eines schematischen
Blockdiagramms einen Preis- und
Aufbaumechanismus zeigt, welcher eine Komponente des in 1 gezeigten Systems ist;
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3 in Form eines schematischen
Blockdiagramms ein Modul des in 2 gezeigten
Mechanismus zeigt;
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4 eine erläuternde
Darstellung ist, welche in einer Erläuterung des Konzepts eines
zellularen Netzwerks von Schemen verwendet wird, welches auf von
einem Telekommunikationsnetzwerk erhaltene Daten angewendet wird,
um eine Rechnung für
die Benutzung zu erzeugen;
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5 ein generisches zellulares
Netzwerk (Graph) zeigt und darstellt, wie Zellen des Graphen gewählt werden
können,
um einen kundenspezifischen Graphen zu erzeugen;
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6 ein erläuterndes
Ablaufdiagramm des Betriebs des Systems ist;
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7 eine erläuternde
Darstellung ist, die zeigt, wie Zellen eines Graphen mit Datenfeldern
vorgesehen sind, einschließlich
Zeigern zu anderen Zellen, um ein zellulares Netzwerk zu errichten;
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8 die Abschnitte bei der
Errichtung eines Graphen als ein zellulares Netzwerk zeigt;
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9 ein erläuterndes
Ablaufdiagramm des Vorgehens ist, wie ein Graph auf Kundendaten
(Ereignisse) angewendet wird;
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10 eine schematische Darstellung
des Vorgehens ist, wie die Schemen des kundenspezifischen Graphen
Ereignisse verarbeiten, erzeugen und kombinieren, und wie die Ereignisse
in dem Graphen von Zelle zu Zelle fließen;
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11 eine erläuternde
Darstellung ist, welche das Vorgehen zeigt, wie die Ergebnisse der
Schemen auf ihre Ursprünge
hinzeigen; und
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12 eine schematische Darstellung
des Vorgehens ist, wie eine datenabhängige Änderung in den kundenspezifischen
Daten in einen kundenspezifischen Graph eingebaut werden kann.
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Folgendes
ist ein Glossar von in dieser Spezifikation verwendeter Akronyme
zur Hilfe beim Lesen der Spezifikation:
- – PDG (Primary
Data Generator): Primärer
Daten-Generator (wie eine Netzwerk-Vermittlungsstelle)
- – NMP
(Network Mediation Processor): Netzwerk-Vermittlungs-Prozessor
- – PIUR
(Platform Independent Usage Record): plattformunabhängiger Benutzungs-Datensatz
- – SDP
(Service Domain Processor): Dienst-Domain-Prozessor
- – PSLM
(Products and Services Life-Cycle Manager): Manager für die Lebensdauer
von Produkten und Diensten
- – MEL
(Master Event List): Haupt-Ereignisverzeichnis
- – PEL
(Processed Event List): verarbeitetes Ereignisverzeichnis
- – CBP
(Customer Billing Processor): Kunden-Abrechnungs-Prozessor
- – IPE
(Invoice Production Engine): Rechnungserstellungs-Mechanismus
- – PAE
(Pricing and Assembly Engine Module): Preis- und Aufbaumechanismus-Modul
- – CDM
(Customer Data Module): Kundendaten-Modul
- – CFM
(Common Functions Module): Gemeinsame-Funktionen-Modul
- – ECM
(Environmental Control Module): Umgebungssteuerungsmodul
- – ELM
(Event List Module): Ereignisverzeichnis-Modul
- – GMM
(Graph Manipulation Module): Graph-Handhabungs-Modul
- – PDM
(PSLM Data Module): PSLM-Daten-Modul
- – RIP
(Rules Interpretation Processor): Regel-Interpretations-Prozessor
- – RCM
(Rules Compiler Module): Regel-Compiler-Modul
- – SMM
(Shared Memory Module): Shared-Memory-Modul
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Unter
Bezugnahme auf 1 weist
ein Abrechnungssystem 1 zum Erstellen von Rechnungen für Benutzung
eines Telekommunikationsnetzwerks eine Anzahl von Software-Modulen
auf, welche das System mit Funktionalität ausstatten. Das System kann
auf jeder geeigneten Rechenplattform implementiert werden, wird aber
im Allgemeinen über
eine Anzahl von vernetzten Computer-Systemen verteilt werden, um
eine angemessene Interaktion zu ermöglichen.
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Im
Detail umfasst das System 1 eine Anzahl von Schnittstellen 2 mit
dem Netzwerk, von denen drei gezeigt werden, obwohl normalerweise
mehr als diese zur Benutzung mit einem Netzwerk, wie einem PSTN, vorgesehen
sind. Jede der Schnittstellen 2 ist mit einer entsprechenden
Vielzahl von Vermittlungsstellen in dem Telekommunikationsnetzwerk über Verbindungen 3 verbunden.
Die Schnittstellen 2 sind wiederum mit einem Kunden-Abrechnungs-Prozessor
CBP 4 verbunden.
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Eine
Anzahl von Preis- und Aufbaumechanismus-Modulen (PAE) 5,
von denen drei gezeigt werden, sind angeordnet, um mit dem CBP 4 in
Wechselwirkung zu treten. Sie sind auch angeordnet, um mit einem Regel-Bibliotheks-Modul 6 und
einem Manager für
die Lebensdauer von Produkten und Diensten (PSLM) 7 in Wechselwirkung
zu treten.
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Aus
der Figur wird offensichtlich, dass der PSLM 7 ebenfalls
angeordnet ist, um mit dem Regel-Bibliotheks-Modul 6 in
Wechselwirkung zu treten.
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Die
Schnittstellen 2 fragen zyklisch die Vermittlungsstellen,
mit denen sie verbunden sind, hinsichtlich Information über eine
Benutzung des Netzwerks ab. Die Information wird dann in eine Form
verarbeitet, welche zur Speicherung durch den CBP 4 geeignet
ist. Der CBP 4 speichert die Information in einer Datenbank 4a.
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Die
Module des Systems 1 werden nun detaillierter erläutert.
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Jede
Schnittstelle 2 weist zwei Prozessoren auf, einen Netzwerk-Vermittlungs-Prozessor
(NMP) 2a und einen Dienst-Domain-Prozessor (SDP) 2b.
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Der
NMP 2a ist ein Prozessor zum Sammeln ereignisbezogener
Daten von Elementen in dem Telekommunikationsnetzwerk. Diese Elemente
können
zum Zweck von Ausführungsbeispielen
der vorliegenden Erfindung als primäre Daten-Generatoren (PDGs)
bezeichnet werden. In einem Telekommunikationsnetzwerk des Typs,
welcher heutzutage im Allgemeinen benutzt wird, weisen sie gewöhnlich Vermittlungsstellen
auf. In diesem Ausführungsbeispiel
läuft der
NMP 2a auf einer UNIX-Plattform auf einer ICL DRS 6000
Workstation. Der NMP 2a ist verbunden mit den primären Daten-Generatoren
und sammelt Benutzungsdatensätze
von den primären
Daten-Generatoren. Die Benutzungsdatensätze enthalten Daten für abrechenbare
Ereignisse und können
zum Beispiel Datensätze
des Ursprungs, des Ziels, Beginn und Dauer von Telefongesprächen sein, die
von einer Vermittlungsstelle des Netzwerks weitergeleitet werden.
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Um
die Daten zu erhalten, ruft der NMP 2a zyklisch ein Verzeichnis
der Vermittlungsstellen ab, die er bedient.
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Die
Benutzungsdatensätze
werden je nach Typ und Hersteller des Daten-Generators im Format
variieren und ein Teil der Aufgabe des Prozessors liegt darin, die
Datensätze
zu standardisieren und zusammenzuführen. Die zusammengeführten Datensätze werden
als plattformunabhängige
Benutzungsdatensätze
(PIURs) bezeichnet und an den SDP 2b ausgegeben, indem
die Datensätze
gemäß ASN 1,
einem OSI-Protokoll (Open Systems Interconnection protocol), codiert
werden.
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Der
SDP 2b erhält
die PIURs von dem NMP 2a und wendet einen Satz nicht-ermäßigter einfacher
Tarife darauf an, um Gesprächsdatensät ze zu erstellen,
welche auf einer Preisberechnung gemäß einer transaktionsbasierten
verstrichenen Zeit bewertet sind. Diese Gesprächsdatensätze mit Gebührenangabe werden an den CBP 4 übermittelt.
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Der
CBP 4 nimmt die von den SDPs 2a erzeugten Dateien
der Gesprächsdatensätze mit
Gebührenangabe
und bringt die Information in einer einzelne Datendatei zusammen.
Diese Datei wird in der Datenbank 4a zur weiteren Verarbeitung
durch ein PAE 5 gespeichert.
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Der
CBP 4 enthält
einen Rechnungs-Scheduling-Prozess, welcher eine Kunden-Abrechnungs-Datenbank
verarbeitet, um zu ermitteln, welchen Kunden eine Rechnung gestellt
wird. Dies geschieht durch Prüfen von
Fälligkeitsdaten
von Rechnungen und anderen speziellen Flags, die anzeigen, dass
eine Rechnung erforderlich ist, wie ein „erstelle eine Rechnung"-Flag oder „Schwelle
erreicht"-Flag.
Dies löst
eine Auswahl eines verfügbaren
PAE 5 aus, an das dann kundenspezifische Daten zur Verarbeitung
gesendet werden.
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Da
eine Abrechnung in regelmäßigen Zeitabständen stattfindet,
kann die gesamte Information für
einen Abrechnungszeitraum zusammengefasst werden und es ist möglich, viele
Aspekte der Benutzung zu berücksichtigen,
einschließlich
natürlich
einer Ermäßigung auf
die Benutzung. Es ist auch möglich,
kundenspezifische Information zu berücksichtigen, wie eine Gebührenerstellung über mehrere
Konten.
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Jedes
PAE 5 ist im Wesentlichen ein Ereignis-Prozessor. Ein „Ereignis" für die Zwecke
des PAE 5 ist das Errichten einer Verbindung auf dem Netzwerk,
welches abgerechnet wird. Zum Beispiel kann ein Ereignis ein Gespräch auf dem
PSTN, ein Miet-Ereignis für
eine private Schaltung oder ein Gebühren-Ereignis für eine Weiterleitung
sein. Die Datei, die aus den Dateien der Gesprächsdatensätze mit Gebührenangabe zusammengefügt und von
dem PAE 5 von dem CP 4 erhalten wurde, wird in
dem PAE 5 in ein Haupt-Ereignisverzeichnis MEL konvertiert.
Jedes Ereignis in dem MEL ist ein PIUR.
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Die
Ausgabe des CBP 4 an den PAE 5 wird nach „Dienst" und innerhalb jedes „Dienstes" in chronologischer
Reihenfolge des unterschiedlichen Datums/der unterschiedlichen Zeit
geordnet. Jedes Ereignis kann ein einzelnes Datum/eine einzelne
Zeit zugeordnet haben, in welchem Fall dies das unterscheidende
Datum/die unterscheidende Zeit ist. Alternativ kann es mehrere Daten/Zeiten
geben, wie Anfangs- und End-Daten/-Zeiten, oder ein Anfangs-Datum/eine
Anfangs-Zeit und eine Dauer. In diesen Fällen ist es das Anfangs-Datum/die Anfangs-Zeit,
welche das unterscheidende Datum/die unterscheidende Zeit ist. Das
PAE 5 benötigt
eine chronologische Datums-/Zeit-Information aufgrund mehrerer Gründe, wie
beispielsweise falls es einen Anfang/ein Ende/eine Wiederaufnahme
eines Dienstes in der von einer Rechnung abgedeckten Zeitspanne
gegeben hat. Es ist einfacher, wenn der CBP 4 ein Ereignisverzeichnis
in chronologischer Reihenfolge zur Verfügung stellt, so dass das PAE 5 ein
Sortieren nicht unterstützen
muss. Dies bedeutet jedoch, dass Ereignisse in einer gemeinsamen
Zeitzone vorgesehen sein mussten.
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Das
PAE 5 verarbeitet Ereignisse des MEL entweder einzeln oder
in Gruppen und erzeugt ein verarbeitetes Ereignisverzeichnis (PEL).
Jedes PEL ist eine Untermenge der Ereignisse in dem MEL zusammen
mit Information, wie die Ereignisse in dem PAE verarbeitet wurden.
Somit weist das PEL ein Verarbeitungs-Audit auf, welches ermöglicht, wenn
ein Fehler in dem Abrechnungsverfahren auftreten sollte, dass der
Ursprung des Fehlers ermittelt und ein korrigierender Eingriff durchgeführt wird,
um zu verhindern, dass der Fehler wiederholt auftritt.
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Das
PAE 5 verarbeitet Ereignisse für einen Kunden gemäß einem
Satz verwandter Schemen für
diesen Kunden. Ein Schema ist ein logischer Prozess (kein Unix-Prozess),
welcher eine von dem PSLM 7 vorgesehene Regel ausführt, um
zum Beispiel eine Gebühr
für ein
Produkt oder eine Information für
die Rechnung zu erzeugen. Der PSLM 7 liefert Regeln (in
Klar-Text), die von einem Satz von Schemen identifiziert wurden, welche
sich mit der Verarbeitung der Telekommunikationsbenutzung befassen.
Diese Regeln können
für die Gebührenerstellung
eines weiten Bereichs von Diensten sorgen, wie beispielsweise Gebühren von
Zeiteinheiten, Mietgebühren
und Gesprächsdienste.
Offensichtlich können
sich diese Gebühren über eine
Zeitspanne ändern,
für die
eine Rechnung erstellt werden soll, und dies wird unter Bezugnahme
auf das unterscheidende Datum/die unterscheidende Zeit für jedes
oben erwähnte
Ereignis und die Anwendung der Schemen gelöst. Die Schemen werden als
ein generischer Graph auf eine Art gespeichert, welche später erläutert wird.
Ein Satz verwandter Schemen für
einen Kunden wird durch Anwenden kundenspezifische Daten auf den
generischen Graphen erzeugt. Dies wird ebenfalls im Folgenden genauer
erläutert.
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Die
Regeln für
die Schemen sind in dem Regel-Bibliotheks-Modul 6 gespeichert.
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Das
PAE 5 umfasst ein Regel-Compiler-Modul (RCM) 8.
Dieses Modul erhält
Regeln in Klartext-Format von dem PSLM 7 und wandelt diese
in eine Form eines Pseudo-Maschinencodes (p-code) um, welcher die
Maschinenanweisungen für
eine virtuelle Maschine basierend auf einem Stapelspeicher darstellt.
Das PAE 5 weist ebenso einen Regel-Interpretations-Prozessor (RIP) 9 auf,
welcher die p-code-Form der Regeln versteht. Der Interpreter 9 läuft als
ein getrennter Prozess zur Skalierbarkeit, da mehrere Interpreter
zur gleichen Zeit laufen können.
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Das
PAE wird nun unter Bezugnahme auf 2 detaillierter
beschrieben. Das PAE 5 umfasst eine Anzahl von Modulen.
Module sind Ansammlungen von Softwarecode, der Funktionalität für das PAE
liefert, und somit funktionelle Komponenten und nicht architektonische
Komponenten. Die ersten zwei Module wurden bereits erwähnt, wobei
es sich um den RIP 9 und das RCM 8 handelt. Ein
drittes Modul ist ein Graph-Manipulations-Modul (GMM) 10.
Ein viertes Modul ist ein Kundendaten-Modul (CDM) 11. Ein
fünftes
Modul ist ein Shared-Memory-Modul
(SMM) 12. Ein sechstes Modul ist ein Gemeinsame-Funktionen-Modul
(CFM) 13. Ein siebtes Modul ist ein Ereignisverzeichnis-Modul
(ELM) 14. Ein achtes Modul ist ein PSLM-Daten-Modul (PDM) 15.
Ein neuntes Modul ist ein Umgebungssteuerungsmodul (ECM) 16.
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Die
von jedem der Module gelieferte Funktionalität wird nun erläutert.
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Das
GMM 10 ist ein Kernmodul des PAE 4, da es eine
Funktion zum Erstellen und Manipulieren von Graphen der Gebühren- und Abrechnungs-Schemen
in einem zellularen Rahmen vorsieht (das Konzept von Graphen wird
später
beschrieben). Dieses Modul verbindet Schemen, um einen Schema-Graphen
zu erstellen, überprüft den entstehenden
Graphen, um sicherzustellen, dass dieser azyklisch ist, das heißt, dass
keine Endlosschleifen vorkommen, instantiiert einen Graphen für eine bestimmte
Instanz eines Kunden und ruft die Ausführung dieses Graphen auf. Diese
Vorgänge
werden später
detaillierter erläutert.
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Das
CDM 11 liefert die zum Verwalten von Kundendaten erforderliche
Funktionalität
in dem PAE 5. Die Kundendaten können sowohl Bestandsdaten als
auch Ereignisdaten sein. Das CDM 11 erhält ankommende Dateien von dem
CBP 4 und parst sie in getrennte Dateien für jeden
Kunden. Dann parst das CDM jede einzelne kundenspezifische Datei
und gibt die Bestandsdaten in einen Shared Memory. Die Ereignisdaten
werden in ein Haupt-Ereignisverzeichnis MEL gestellt und an das
ELM 14 übermittelt,
welches dann das MEL in den von dem SMM 12 gesteuerten
Shared Memory gibt. Dieses Modul ermöglicht auch den Zugriff auf
die Bestandsdaten in dem Shared Memory und kombiniert für eine Rechnung
fertige Dateien (von dem PAE verarbeitete Dateien) und sendet sie
an den CBP 4 zurück,
insbesondere an einen Rechnungserstellungs-Mechanismus (IPE) 4b,
welcher die Rechnung druckt.
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Das
SMM 12 sieht Funktionen vor, um eine Speicherzuweisung
innerhalb eines Speichers zu verwalten, welcher von den Modulen
geteilt wird.
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Das
CFM 13 sieht einen Satz von Funktionen allgemeinen Zwecks
oder Hilfsmittel zur Benutzung von anderen Modulen vor, falls erforderlich.
Die Hilfsmittel umfassen Dateizugriff, Rundungs- und Fehler-Protokoll-Hilfsmittel.
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Das
ELM 14 sieht die zum Manipulieren von Ereignissen erforderliche
Funktionalität
vor. Es ermöglicht das
Erstellen eines MEL aus den von dem CBP 4 erhaltenen Ereignisdaten,
ermöglicht
einen Zugriff auf die von dem CBP 4 erhaltenen originalen
Ereignisdaten, erzeugt PELs und fügt den PELs Gebühren- und
Aufbauinformation hinzu. Es ermöglicht
auch die Auswahl und Manipulation von Ereignisverzeichnissen innerhalb
von PELs und erzeugt die für
eine Rechnung fertigen Dateien, welche an den CBP 4 zurückgesendet
werden.
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Das
PDM 15 weist eine Anzahl von Unter-Modulen auf, wie in 3 gezeigt wird. Die Unter-Module umfassen
eine PSLM-Schnittstelle 15a, ein Modul 15b zum
Speichern eines Schema-Graphen, einen plattformunabhängigen Datensatz-Definitions-Speicher 15c und
eine PDM API 15d, welche einen Zugang anderer Module zu
den in dem Speicher 15c gespeicherten PIRs ermöglicht.
Das Modul 15b zum Speichern eines Schema-Graphen speichert
die zum Erstellen des Schema-Graphen erforderlichen Schema-Regeln
und -Informationen. Es speichert die Schema-Regeln in einer internen
Form, nachdem sie diese von dem RCM 8 erhalten hat. Das
RCM 8 konvertiert die Regeln von der Form, in welcher sie
von dem PSLM 7 erhalten werden, in die interne Form.
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Das
ECM 16 sieht eine Koordination für die anderen Module vor und
steuert den Arbeitsablauf zwischen den anderen Prozessoren. Insbe sondere
erfasst es, wenn eine Aktualisierung, zum Beispiel des oben erwähnten generischen
Graphen, erforderlich ist. Wenn eine Aktualisierung erforderlich
ist, ist es das ECM 16, welches verhindert, dass ein neues
Verfahren beginnt, und wartet, bis schon im Ablauf befindliche Prozesse beendet
sind, bevor es die erforderlichen Aktualisierungs- und Neustart-Verfahren
auslöst.
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Das
Prinzip, welchem das PAE 5 folgt, ist, dass die von dem
Kunden benutzten Produkte und Dienste des Unternehmens als ein Graph
dargestellt werden können,
in welchem die Netzknoten Ereignisse, die von einem Kunden erzeugt
werden, verarbeiten können.
Jeder Netzknoten des Graphen weist ein zugehöriges Schema auf und die Verbindung
des Netzknoten definiert die zwischen den Schemen existierende Wechselbeziehung.
Jeder Netzknoten verarbeitet einen relevanten Satz von Ereignissen,
die von den Kunden erzeugt wurden, und der Fluss der Ereignisse
von einem ersten Netzknoten zu einem letzten Netzknoten resultiert
in einer fertigen Kundenrechnung. Dieses Konzept wird in 4 dargestellt.
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In 4 werden die verschiedenen
Prozesse, welche auf den in das PAE 4 eingegebenen Ereignisdaten
durchgeführt
weiden können,
als Knoten A, B, C und D dargestellt. Die Netzknoten sind untereinander über die
Verbindungen 40 bis 43 verbunden. Netzknoten A
ist über
die Verbindung 40 mit Netzknoten B und über Verbindung 41 mit
Netzknoten C verbunden. Netzknoten C ist über die Verbindung 43 mit
Netzknoten D verbunden.
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Daten „fließen hinein
in" den Graphen
an dem in der Fig. unten dargestellten Netzknoten, welches in diesem
Fall der Netzknoten A ist.
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Netzknoten
A führt
seine Verfahren an den Daten durch und leitet die Ergebnisse dieser
Verfahren an Netzknoten B und Netzknoten C weiter, wie von den Datenfluss-Pfeilen 44 und 45 dargestellt
wird. Netzknoten B führt
seine Verfahren an den von dem Netzknoten A erhaltenen Daten durch
und leitet die Ergebnisse dieser Verfahren an Netzknoten C, wie
von dem Datenfluss-Pfeil 46 dargestellt wird. Netzknoten
C führt
seine Verfahren an den von dem Netzknoten A und dem Netzknoten B
erhaltenen Daten durch und leitet die Ergebnisse dieser Verfahren
an Netzknoten D, wie von dem Datenfluss-Pfeil 47 dargestellt wird.
Netzknoten D führt
seine Verfahren durch und da er der letzte Netzknoten ist, „fließen" die verarbeiteten
Daten aus dem Graph „hinaus".
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Der
Graph ist in diesem Fall azyklisch, da es keine Endlosschleifen
gibt. Man betrachte denselben Graph mit einer zusätzlichen
Verbindung 48 (durch die unterbrochene Linie angezeigt),
welche den Netzknoten D wieder mit Netzknoten B verbindet. Die Verbindung 48 leitet
Daten von Netzknoten D zurück
an Netzknoten B, wie von dem Datenfluss-Pfeil 49 dargestellt
wird. Diese Daten würden
dann an den Netzknoten C geleitet werden und dann wieder zurück zu Netzknoten
D. Somit würde
eine endlose Verarbeitungsschleife entstehen. Ein Teil der Funktion
des GMM 10 liegt darin, den Graph zu verifizieren, um sicherzustellen,
dass keine endlosen Verarbeitungsschleifen während der Erstellung des Graphen
eingebaut werden.
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Der
PSLM 7 enthält
einen generischen Graphen, welcher Verarbeitungsknoten für jeden
möglichen Dienst
und jedes mögliche
Produkt aufweist, die von dem Telefonbetreiber angeboten werden. 5 zeigt einen derartigen
generischen Graph, obwohl der Einfachheit halber die Anzahl der
Netzknoten verringert wurde. Nicht alle Kunden werden alle zur Verfügung stehenden
Produkte und Dienste benutzen. Somit würden, wenn der generische Graph
direkt benutzt würde,
viele Verarbeitungsschritte unnötigerweise
ausgeführt
oder unnötigerweise
Verarbeitungsleistung der Aufgabe zugewiesen. Dies würde wertvolle
Rechenzeit verschwenden, wenn eine Rechnung erstellt wird.
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Angenommen
zum Beispiel, ein Kunde benutzt die Produkte oder Dienste, welche
die mit X bezeichneten Netzknoten erfordern, dann sind sechs der
Netzknoten (ohne Beschriftung) überflüssig.
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Um
dies zu vermeiden, benutzt das PAE 5 das GMM 10,
um den generischen Graph gemäß den Waren
und Diensten anzupassen, die der Kunden in Anspruch genommen hat.
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6 zeigt ein Ablaufdiagramm
des Betriebs des PAE 5. Ein erster Schritt für das PAE 5 besteht
darin, die generischen Graph-Daten von dem PSLM 7 anzufordern,
wie von dem Kästchen 60 dargestellt
wird. Die Daten werden dazu verwendet, um in einem von Kästchen 61 dargestellten
Schritt einen generischen Graph zu erstellen. Der generische Graph
wird in einem Vorgang, der als „Anschalten des Graphen" („lighting
up") bezeichnet
wird (wird später
beschrieben) spezifisch auf einen Kunden zugeschnitten, wie von
Kästchen 62 dargestellt
wird. Der passende Graph wird dann auf die Kundenereignisse angewendet,
die an das PAE 5 von dem CBP 4 geleitet werden;
dieser Schritt wird von dem Kästchen 63 dargestellt.
Das PAE 5 leitet die verarbeiteten Daten zurück an den
CBP 4, wie von dem Kästchen 64 dargestellt
wird, wo es an den IPE 4b geleitet und eine Rechnung ausgedruckt
und an den Kunden versendet wird. Neue Kundendaten werden von dem CBP 4 angefordert,
wie von dem Kästchen 65 dargestellt
wird, und die Schritte werden dann wiederholt.
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Die
ersten beiden Schritte 60 und 61 werden nun detaillierter
erläutert.
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Der
PSLM 7 enthält
Information über:
- 1. Produktpreise und verwandte Information,
die von dem PAE 5 dazu verwendet wird, um einen Preis für ein Produkt
zu erzeugen. Zum Beispiel die Mietgebühr für eine Telefonleitung oder
der Preis für
ein Teil der Ausstattung, wie ein Telefon oder ein Anrufbeantworter;
- 2. Die Regeln zum Erstellen eines Preises für ein Produkt oder zum Erzeugen
von Information für
ein bestimmtes Abrechnungsschema. Ein Beispiel dafür wäre ein ermäßigter Dienst
wie „Freunde
und Familie" („Friends
and Family"), der
von British Telecommunications Plc, 82 Newgate Street, London, United
Kingdom, angeboten wird. Bei diesem Dienst wird eine Ermäßigung gewährt auf
Anrufe an einen festgelegten Satz von Nummern; und
- 3. Die Beziehungen zwischen den verschiedenen Produkten oder
Rechnungen, einschließlich
Datumsinformation.
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Im
Wesentlichen sind die Punkte 1 und 2 der Information
individuelle Schemen, die zu den Netzknoten in 5 äquivalent
sind, und Punkt 3 ist äquivalent
zu den Verbindungen zwischen den Netzknoten. Obwohl der generische
Graph nicht auf die in 5 dargestellte
Weise gespeichert ist, das heißt
auf eine bildliche Weise, ist somit die gesamte Information gespeichert,
die später
zum Bilden des Schema-Graphen
erforderlich ist.
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Die
Schemen sind logische Prozesse, die eine Regel ausführen, um
einen Preis oder eine Information zu erzeugen, die auf der Rechnung
erscheinen soll (zum Beispiel die Gesamtzahl der benutzten Telefoneinheiten).
Die in dem Schema implementierten Regeln werden von dem PSLM 7 vorgesehen
und ein Schema kann mehr als einmal in jeder Rechnungserstellung
ausgeführt
werden. In anderen Worten, ein Netzknoten in dem Graphen von 5 kann mehr als einmal bei
der Verarbeitung von Kundendaten verwendet werden, aber nicht auf
demselben Datenelement, da der Graph azyklisch ist, wie oben erwähnt.
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Diese
Teile von Kundeninformation, auf die ein Schema angewendet werden
kann, werden befristete Schemeninstanzen genannt. Dieses Konzept
ist ähnlich
dem Konzept von Objektklassen und Objektinstanzen bei der objektorientierten
Programmierung. Ein Schema wird einmal für jede Schemeninstanz ausgeführt, die für dieses
Schema existiert. Jedes Mal, wenn ein Schema ausgeführt wird,
wird ein PEL als eine Aufzeichnung von allem erzeugt; was mit der
Schemeninstanz durchgeführt
wird.
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Im
Wesentlichen ist deswegen der Graph eine „Abbildung" der auf den Kundendaten auszuführenden Prozesse,
wobei der Graph die Wege vorgibt, welchen die Produkte dieser Prozesse
zu anderen Prozessen folgen sollen. Es sollte hervorgehoben werden,
dass der Schema-Graph nur aus den von dem PSLM 7 gespeicherten
Daten besteht. In den Netzknoten und Verbindungen werden keine kundenspezifischen
Daten gespeichert. Es ist ein generischer Graph, der einem fiktiven
Kunden gerecht wird, welcher alle von dem Netzbetreiber angebotenen
Produkte und Dienste benutzen würde.
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Der
PSLM 7 sendet zwei Typen von Daten an das PAE 5,
um den Schema-Graphen zu erstellen. Der erste Typ betrifft die Regeln – diese
werden in einer Klartext-Form gesendet. Der zweite Typ ist eine
Tabelle, welche jedes Schema einem der Eltern-Schemen zuordnet,
die bei einer von diesem Schema erzeugten Ausgabe wirksam werden.
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Das
PDM 15 des PAE 5 überträgt die Tabelle in eine zur
Verwendung mit dem GMM 10 geeignete Form. Aus dieser Tabelle
bildet das GMM 10 den generischen Graph, indem es die Daten
in einen Netzknoten mit Eltern und Kindern strukturiert, das heißt, es wird
eine Eltern-Kind-Struktur
erzeugt. Eine vereinfachte Eltern-Kind-Struktur wird in 7 gezeigt und es ist zu
sehen, dass jeder Netzknoten eine Speicherstruktur ist, die eine
Anzahl von Identifikatoren umfasst. Zum Beispiel weist der Netzknoten 70 ein
Zellen-Identifikator-Feld 71, ein Feld 72 mit
einem Zeiger zu Kindern dieses Netzknotens, ein Feld 73 mit
einem Zeiger zu Eltern dieses Netzknotens und ein Feld 74 auf,
welches das Schema identifiziert. Somit ist anhand der Fig. zu sehen,
dass der Netzknoten 75 das Schema C ist, dass er, wie von
dem Zeiger 76 angezeigt wird, ein Eltern-Schema A aufweist,
und dass er ein Kind-Schema aufweist, welches Schema D ist.
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In
dieser Stufe des Prozesses wurde kein echter Graph erstellt, nur
ein Satz von Tabellenstrukturen mit Zeigern zu anderen Tabellen strukturen.
Die nächste
Stufe besteht darin, dies in Zellen und Synapsen eines zellularen
Netzwerks umzuwandeln. Der Umwandlungsvorgang wird nach der Erstellung
eines Wurzelknotens und eines Konzentratorknotens, wie in dem folgenden
Pseudo-Code beschrieben, durchgeführt.
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8 zeigt die bei der Erstellung
eines einfachen Graphen erforderlichen Stufen. 8(a) zeigt die erste Stufe des Erstellungsprozesses
des Graphen; die Erstellung von Wurzel-(R) und Konzentrator(C)-Knoten. 8(b) zeigt die Erstellung
des ersten Kindes 81 und in der in 8(c) gezeigten, nächsten Stufe wird ein Kind 82 des
Kindes 81 erstellt. Dieses Kind 82 wird dann mit
dem Konzentrator C verbunden. In der letzten Stufe wird ein weiteres
Kind 83 des Wurzelknotens erstellt und mit seinem Kind 82 verbunden,
welches ein vorher erstelltes Kind von Zelle 81 ist.
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Die
nächste
Stufe stellt die „Überprüfung der
Gültigkeit" des erstellten Schema-Graphen
dar. Dies ist eine Überprüfung, die
durchgeführt
wird, um sicherzustellen, dass keine Meldungen verloren gehen oder
in Endlosschleifen geraten und sich im Kreis durch dieselben Zellen
des Graphen bewegen. Der Graph sollte ein gerichteter azyklischer
Graph (DAG) sein und um dies zu überprüfen, darf
eine von einer Zelle an ein Kind gesendete Meldung nicht von einer
Elternzelle als eine Eingabe an diese Zelle zurückkommen.
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Eine
mit GRAPHCHECK bezeichnete Meldung wird an die Wurzelzelle gesendet
und von dort auf eine synchrone Weise an jede Zelle und deren Kinder.
Die Meldung GRAPHCHECK enthält
ein Verzeichnis von Zell-Identifikatoren, durch welche die Meldung
hindurchgegangen ist. Die Ankunft der Meldung an einer Zelle ruft
einen Vergleich der Zell-ID dieser Zelle mit denen des Verzeichnisses
von Zell-IDs auf, die bereits besucht wurden. Gibt es eine Übereinstimmung,
dann wurde diese Zelle vorher besucht und es ist eine Schleife in
dem Graph vorhanden. Bei derartigen Umständen wird der Graph als ungültig angesehen.
Die Fehler werden festgehalten, indem der Zellstatus entsprechend
gekennzeichnet wird.
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Kindern
jeder Zelle wird die Meldung zugesendet und wenn sie von jeder Kinderzelle
ohne Fehler zurückkommt,
wird der Zellstatus als gültig
gekennzeichnet und diese Zell-ID wird aus dem Verzeichnis der Meldung
entfernt. Die Meldung wird dann an die Elternzelle zurückgesendet,
welche sie gesendet hat. Wenn diese Zelle von einer anderen Zelle überprüft wird,
wird sie sofort das Ergebnis zurückschicken,
dass sie gültig
ist, indem sie ihren Status überprüft.
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Der
Pseudo-Code für
die Meldung GRAPHCHECK lautet wie folgt:
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Nachdem
der generische Schema-Graph erstellt und überprüft ist, liegt der nächste Schritt
darin, diesen generischen Graph auf einen kundenspezifischen Graphen
zuzuschneiden. Dieser Schritt ist der von Kästchen 62 in 6 dargestellte Schritt.
Er wird als „Anschalten" des Graphen oder
Instantiieren des Graphen bezeichnet. Im Wesentlichen umfasst dieser
Anschalt-Prozess ein Zuordnen von Kunden-Bestandsinformation, welche
in dem CDM 11 gespeichert ist, zu dem Schema-Graphen, welcher
in dem PDM 15 gespeichert ist, um einen Graph zu erstellen,
der spezifisch für
diesen Kunden ist.
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Jeder
Kunde weist eine Anzahl von Elementen auf, die abzurechnende Ereignisse
erzeugen. Diese Elemente werden als Merkmals-Elemente (FI – Feature Items) bezeichnet
und sie umfassen Telefonleitungen, Gebührenkarten und private Schaltungen.
Die von den Merkmals-Elementen erzeugten Ereignisse werden gemäß von in
der Kunden-Bestandsliste gespeicherten Abrechnungsoptionen berechnet.
Die Optionen werden als Produkte bezeichnet. Ein Beispiel eines
Produkts ist „Freunde
und Familie", das
oben beschrieben wurde.
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Die
Kunden-Bestandsliste umfasst alle Instanzen der Produkte, für die sich
der Kunde anmeldet. Ein Produkt kann mehr als eine Instanz aufweisen,
zum Beispiel weist das Produkt „Freunde und Familie" zwei Instanzen auf,
wenn der Kunde zwei Telefonleitungen hat, die das Produkt benutzen.
Jede Produktinstanz in der Kunden-Bestandsliste enthält alle kundendefinierten Attribute
und Daten, die sich auf diese Instanz des Produkts beziehen.
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Der
Vorgang des „Anschalten" des Graphen erfordert
ein Anweisen jeder Zelle des Graphen, wo die Produktinstanzen und
die Instanzen der Schemen, die diese benutzen soll, zu finden sind.
Um dies durchzuführen,
weist jede Zelle zumindest eine Instanz-Tabelle auf. Ein Beispiel
einer Tabelle wird unten angeführt:
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Der
angepasste Graph kann dann auf die Kundenereignisse angewendet werden
(Kästchen 63 in 6), um die Rechnung zu erstellen.
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Die
an diesem Verfahren beteiligten Schritte werden in 9 gezeigt. Ein erster Schritt in dem
Verfahren liegt darin, das Kundenereignisverzeichnis an die Konzentratorzelle
des kundenspezifischen Graphen zu senden, dieser Schritt wird von
dem Kästchen 90 dargestellt.
Die Konzentratorzelle sendet die passenden Ereignisse über die
geeigneten Verbindungen an ihre Elternzellen, wie von dem Kästchen 91 dargestellt
wird. Die Konzentratorzelle wird dann zurückgesetzt, wie von dem Kästchen 92 dargestellt
wird. Dies umfasst das Entfernen von kundenspezifischer Information.
Die Zelle ist dann nicht länger „angeschaltet" und ist bereit, „angeschaltet" zu werden, um eine
Zelle eines dem nächsten
Kunden spezifischen Graphen zu bilden.
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Jede
Elternzelle erzeugt bei Erhalt der Ereignisse ein PEL für jede Schemeninstanz,
die sie aufweist, wie von dem Kästchen 93 dargestellt
wird. Die Schemeninstanzen laufen ab, wie von dem Kästchen 94 dargestellt
wird, und die Ergebnisse werden an die entsprechenden Eltern dieser
Zelle gesendet, wie von dem Kästchen 95 dargestellt
wird. Wenn die Elternzelle die Wurzelzelle ist (Kästchen 96),
dann haben die Daten den Graph durchflossen und der Vorgang endet,
wie von dem Kästchen 97 dargestellt
wird. Wenn die Elternzelle nicht die Wurzelzelle ist, werden die
von den Kästchen 92 bis 96 dargestellten
Schritte nochmals ausgeführt.
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Somit
müssen,
indem der Graph auf die Kundendaten angewendet wird, eine Reihe
von PELs den Graph „nach
oben durchfließen" (nach oben im Sinn
von Konzentrator zu Wurzel). 10 zeigt
einen Teil eines derartigen Kunden-Graphen. Die Fig. zeigt drei
Zellen 100, 101 und 103. Die Zelle 100 betrifft
ein mit „PSTN-U" bezeichnetes Produkt,
die Zelle 103 betrifft ein mit „OPTION 15" bezeichnetes Produkt und die Zelle 101 betrifft ein
mit „Freunde
und Familie" bezeichnetes
Produkt. Daten fließen
in diesen Teil des Graphen mittels der Verbindung 104 zu
Zelle 100 und verlassen den Graphen mittels der Verbindung 105 von
der Zelle 103. Eine Verbindung 106 besteht zwischen
der Zelle 100 und der Zelle 101. Zwischen der
Zelle 101 und der Zelle 103 gibt es eine Verbindung 107 und
zwischen der Zelle 103 und der Zelle 100 gibt
es eine Verbindung 108.
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Man
betrachte die Situation, wenn der Kunde zwei Leitungen besitzt,
die mit 123 und 456 bezeichnet sind. Da es zwei
Nummern gibt, gibt es zwei Instanzen des Schemas PSTN-U, eine Instanz
für jede
Nummer, und diese Zelle gibt zwei PELs 109 und 110 aus.
PEL 109 bezieht sich auf Leitung 456 und PEL 110 bezieht sich
auf Leitung 123. Der Kunde hat „OPTION 15" auf der Leitung 123 und sowohl „Freunde
und Familie" als auch „OPTION
15" auf der Leitung 456 gewählt.
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Somit
wird das PEL 109 in der Richtung des Pfeils 111 zu
Zelle 101 geleitet, da die Leitung 456 die Option „Freunde
und Familie" aufweist.
Die Zelle 101 wendet das Schema auf das eingegangene PEL 109 an und
gibt ein anderes PEL 112 in der Richtung des Pfeils 113 über die
Verbindung 107 aus. PEL 112 betrifft somit Anrufe über die
Verbindung 456 zu Telefonnummern, die gemäß der Option „Freunde
und Familie" ermäßigt sind.
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Die
Zelle 103 erwartet die Ankunft von sowohl PEL 112 als
auch PEL 110. PEL 110 wird über die Verbindung 108 in
der Richtung des Pfeils 114 zu Zelle 103 geleitet.
Diese Zelle verarbeitet die eingegangenen PELs, indem sie die gesamte
Telefonbenutzung auf beiden Leitungen ermäßigt. Ein PEL 115 wird
von der Zelle 113 über
die Verbindung 105 in der Richtung des Pfeils 116 an
die nächste
Zelle in dem Graphen geleitet (nicht gezeigt). Das ausgegebene PEL 115 enthält alle
Datensätze
der Telefonbenutzung für
beide Leitungen, auf welche die entsprechenden Ermäßigungen
angewendet wurden.
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Ein
wichtiger hier anzumerkender Punkt liegt darin, dass jedes PEL ein
Datenfeld aufweist, welches das PEL anzeigt, von dem es abstammt.
Dadurch können
Abrechnungsfehler zu dem fehlerhaften Schema zurückverfolgt werden. Wenn die
Schemeninstanzen ausgeführt
werden, wird ein PEL-„Arbeitsblatt" erstellt. Das „Arbeitsblatt" enthält Information über die
Ausführung
des kundenspezifischen Graphen. Für das in 10 dargestellte Beispiel würde das
PEL-„Arbeitsblatt" wie in 11 gezeigt sein.
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Ein
MEL 117 weist eine Anzahl von Ereignissen auf, die in der 11 mit a bis k bezeichnet
werden. Von diesen Ereignissen werden a, c, e, f, h, j an die Zelle 100 geleitet
und durchfließen
den Teil des in 10 dargestellten
Graphen. Diese Ereignisse bilden das über die Verbindung 104 an
die Zelle 100 gesendete eingegebene PEL, aber weisen Zeiger 118 zurück zu ihren
Gegenstücken
in dem MEL 117 auf. Das eingegebene PEL wird von der Zelle 100 effektiv
aufgeteilt in das PEL 100, welches direkt an die Zelle 103 gesendet
wird und die Ereignisse c, f, j enthält, und das PEL 111,
welches an die Zelle 101 gesendet wird und die Ereignisse a,
e und h enthält.
Die an die Zelle 101 gesendeten Ereignisse werden verarbeitet,
um PEL 112 zu bilden, und diese weisen Zeiger 121 zurück zu PEL 120 auf.
Die Ereignisse von PEL 109 werden von der Zelle 101 verarbeitet,
um PEL 112 zu bilden, welche an die Zelle 103 gesendet
wird. Das Ausgabe-PEL 115 weist die Ereignisse a, e, h,
j mit Zeigern 122 zurück
zu PEL 109 auf.
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Nachdem
die Ereignisse verarbeitet sind und den Graphen verlassen, werden
sie an den IPE 4b des CBP 4 geleitet, wo die Rechnung
ausgedruckt und an den Benutzer gesendet wird, wie von dem Kästchen 64 in 6 dargestellt wird.
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Das
Verfahren (Schritt 62 bis 64) wird dann für den nächsten Kunden
wiederholt, wie von Kästchen 65 in 6 dargestellt wird.
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Das
oben beschriebene Verfahren berücksichtigt
nicht die Information über
das „unterscheidende
Datum", welche sich
in einem Ereignis befindet. Dies wird wichtig, weil die kundenspezifischen
Daten eine Änderung
der Bedingungen während
des Abrechnungszeitraums erfahren können, so dass ein Ereignis,
das verarbeitet wird, verschiedenen Verbindungen zwischen Zellen
(oder Schemen) zu unterschiedlichen Zeiten folgen muss. Beispielsweise
kann sich der Abrechnungszeitraum von Januar bis Februar erstrecken,
aber der Kunde kann erst im Februar begonnen haben, an der Option „Freunde
und Familie" für seine
Leitung 456 teilzunehmen, obwohl er den Dienst „OPTION
15" die gesamte
Zeit für
diese Leitung benutzt.
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Unter
Bezugnahme auf 12 und
der Betrachtung der Verbindungen von dem Konzentratorknoten 130 an
den Netzknoten 131 mit der „OPTION 15" und den Netzknoten 132 mit „Freunde
und Familie" werden diese
Verbindungen zugehörige
Datum/Zeit-Daten erfordern, um die Veränderung der Beziehung anzuzeigen, so
dass ein Ereignis korrekt „geleitet" werden kann. Dies
gilt deswegen, weil bis Februar ein Kundenereignis von dem Konzentratorknoten 130 direkt
zu dem Netzknoten 131 mit der „OPTION 15" fließen sollte. Mit Beginn des
Februars jedoch sollten Ereignisdaten für die Leitung 456 der
Verbindung zu dem Netzknoten 132 mit „Freunde und Familie" folgen und erst
dann zu dem Netzknoten 131 mit der „OPTION 15".
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Es
ist möglich,
hinsichtlich dieses Umstandes eine Verbindung zwischen zwei Zellen
zu „markieren". Sobald zwei Zellen
instantiiert sind, ist es möglich,
in den Instanzen-Tabellen der beiden Zellen Überlappungen zu finden. Diese Überlappungen
zeigen dann an, welche Bereiche auf welche Verbindungen angewendet
werden, so dass Ereignisdaten über
die richtige Verbindung fließen,
wenn die Daten von dem Graph verarbeitet werden.