DE69628072T2 - Herstellung von autologem Plasma und Fibringel - Google Patents
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Description
- Hintergrund der Erfindung
- Fachgebiet der Erfindung
- Die vorliegende Erfindiung betrifft ein System zur Herstellung von autologem Plasma von einem Patienten während der Operation.
- Hintergrundinformation
- Die Zubereitung menschlicher Koagulationsfaktoren einschließlich Fibrinogen und Thrombin sind in den letzten zehn Jahren in der Chirurgie verbreitet eingesetzt worden. Diese biologischen Dichtungsmittel (auch als Fibrinkleber, Fibrinklebstoff oder Fibrin-Gewebe-Dichtungsmittel bezeichnet) fördern die Blutstillung und die Wundheilung, indem sie Öffnungen im Gewebe, von Nähten, Klammern und Prothesen abdichten, und sie sind besonders vorteilhaft bei Operationen am offenen Herzen bei Patienten, denen Heparin zugeführt wurde. Die Dichtungsmittel finden auch begrenzte Anwendung als Klebstoff zur Verbindung von Geweben, und sie reduzieren die Menge für Transfusionen benötigten Blutes indem die Blutungen im Operationsbereich gesteuert werden. Ihre Wirksamkeit spiegelt sich wider in dem breiten Bereich chirurgischer Eingriffe, wo sie Anwendung finden einschließlich der Herzmuskel-Chirurgie, der plastischen Chirurgie, der Orthopädie, der Urologie, der Geburtshilfe und Gynäkologie, der Zahnheilkunde, der Oberkiefer-Gesichtsheilkunde sowie der ophthalmischen Chirurgie.
- Fibrin-Dichtungsmittel-Erzeugnisse können aus gesammeltem menschlichen Plasma hergestellt werden. Solche Zubereitungen bergen jedoch immer die Gefahr der Übertragung von HIV, Hepatitis B und anderer serologisch übertragener Krankheiten. Solche Zubereitungen könnten in einigen Fällen auch serologische Reaktionen auslösen.
- Als eine Alternative sind einige Krankenhäuser dazu übergegangen, Fibrin-Dichtungsmittel im Hause unter Verwendung des eigenen Blutes des Patienten (autolog) oder eines einzigen Spenders (homolog) Plasma als Ausgangsstoff für Fibrinogen oder Faktor XIII herzustellen. Die Bestandteile werden typischerweise durch Einfrieren des Plasmas über Nacht bei Temperaturen unter –20°C, langsames Auftauen des Materials bei 0°C bis 4°C, Zentrifugieren sowie Überführen des Kryopräparates in eine Spritze oder in einen Spraybehälter hergestellt. Die Prozedur erfordert gewöhnlich mehrere Stunden, wodurch das Produkt für dringende Fälle nicht verfügbar ist. Die Dauer der Manipulationen, die gewöhnlich zur Herstellung von Fibrin-Dichtungsmittel erfonderlich sind, birgt auch die Gefahr der Verunreinigung des Produktes und der Übertragung von Virus-Infektionen auf die damit befaßten Techniker.
- Das Thrombin, das üblicherweise vom trägen Plasma befreit ist, ist handelsüblich und typischerweise in einer separaten Spritze oder in einem Spray-Behälter abgefüllt. Die beiden Lösungen werden gleichzeitig oder abwechselnd abgegeben, um am Ort der Wunde eine Fibrin-Abdichtung zu schaffen.
- Die Blutstillungswirksamkeit von Fibrinkleber hat sich gut durchgesetzt Autologes Fibrin-Gel, das aus Plasma auf andere Weise als durch fibrinogenhaltige Ausfällung gewonnen wurde, scheint in bezog auf herkömmlichen Fibrinkleber vergleichbare blutstillende Eigenschaften und auch wertvolle Abdichtungeigenschaften zu haben. Beispielsweise ist Fibrin-Gel bei Eingriffen an der Lunge zum Abdichten von Luft-Lecks verwendbar.
- Bei der Herstellung von Fibrin-Gel wird das Plasma typischerweise aus autologem Blut durch nachfolgende Zentrifugierung für etwa zehn Minuten gewonnen, um die Blutzellen vom Antikoagulationsblut zu trennen, gefolgt von der Entnahme des Plasmas. Die Zentrifugierung im Operationsraum kann jedoch wegen der erforderlichen Ausrüstungen, der Gefahr der Aerosolbildung mit den gleichzeitig auftretenden Verunreinigungsrisiken sowie der Schwierigkeit, die Ausrüstung zwischen den Eingriffen zu dekontaminieren unangebracht sein. Wenn eine Zentrifugierung außerhalb des Operationsraumes erfolgt, ist der aseptische Transport zur Operationsstelle erforderlich.
- Hohlfaser-Vorrichtungen gestatten die Abtrennung des Plasmas vom Blut, ohne daß eine Zentrifugierung bei der Plasma-Austausch-Therapie (PET) angewandt worden ist. Bei der PET wird das abgetrennte Plasma beseitigt und die abgetrennten Blutzellen werden mit Ersatzflüssigkeiten dem Patienten wieder zugeführt.
- In der letzten Zeit hat sich die Hohlfaser-Technologie soweit entwickelt, daß sie die Anforderungen der Zellabtrennung von Zellkulturen erfüllt, einschließlich scherungsempfindlicher Säugetierzellen, während sie den Durchgang löslicher Proteine gestatten. Dieses Membranverfahen bietet eine Alternative zur Zentrifugierung zur Ausfällung sowie zu herkömmlichen Filtrationsvefahren für die Bioseparation, beispielsweise bei der Behandlung von Fermentationsprodukten, und sie ist auch bei kleinen Volumina anwendbar. Sterilisierbare Einweg-Filtrationsmodule sind von mindestens einem Hersteller verfügbar.
- Die Internationale Patentanmeldung WO 93/08904 beschreibt eine Vorrichtung und ein V zum Abtrennen von Plasma aus einer biologischen Flüssigkeit, typischerweise aus Blut. Die Vorrichtung umfäßt eine Einrichtung zum Leiten von Blut durch ein poröses Medium, welches für Plasma durchlässig ist. Das abgetrennte Plasma wird in einem ersten Behälter gesammelt, während das verbleibende Blut in einem zweiten Behälter gesammelt wird. Das im zweiten Behälter verbleibende Blut kann mittels einer Pumpe durch das poröse Medium zurückgeführt werden.
- Das US-Patent Nr. 4.001.117, das als der am nächsten kommende Stand der Technik angesehen wird, beschreibt eine Vorrichtung zur Sieb-Filtration, insbesondere zur Ultrafiltration von Blutplasma. Die Vorrichtung umfaßt eine Druckzelle mit abwechselnder Strömung der zu filtrierenden Flüssigkeit. Das zu filtrierende Plasma durchläuft eine Filtrationsmembran, und das Ultrafiltrat wird gesammelt. Im einzelnen beschreibt dieses Dokument eine Filtrationsvorrichtung mit einer Filtrationseinheit mit einem ersten und einem zweiten Einlaß, die in Fluidverbindung miteinander stehen, einem Auslaß, einer Filtrationsmembran, welche die Einlässe vom Auslaß trennt, je einer manuell betätigbaren ersten und zweiten Einweg-Pumpe, jeweils mit einte Aufnahmekammer, die an den ersten bzw. zweiten Einlaß angeschlossen ist und mit jeweils einer manuell bewegbaren Wand, um das Volumen der Aufnahmekammer zu ändern, sowie mit einer Strömunbahn zwischen der ersten und zweiten Pumpe, wodurch die Flüssigkeit wiederholt zwischen den Aufnahmekammem der ersten und der zweiten Pumpe an der Membran vorbei ausgetauscht werden kann.
- Zusammenfassung der Erfindung
- Die beschriebene Erfindung nutzt das kompakte Kleinvolumen-Einweg-Filtrationsverfahren, um Plasma vom Blut abzutrennen. Im Gegensatz zu den PET-Anwendungen werden die vom Filter zurückgehaltenen Blutzellen zusammen mit dem Filter entsorgt. Das abgetrennte Plasma wird als Ausgangssubstanz für autologes Material verwendet, was das Risiko einer Querinfektion mit immunologischen Konsequenzen ausschließt. Die Gewinnung des Plasmas erfordert keine Geräteausrüstung und kann schnell und zweckdienlich am Ort der chirurgischen oder medizinischen Behandlung durchgeführt werden, wofür das Material verwendet werden soll. Spezielle Anwendungen für das auf diese Weise gewonnene autologe Plasma sind die Hastellung von Fibrin-Gel und anderen Blutstillungs- bzw. Gewebe-Abdichtungs-Rezeptuen auf der Basis von Proteinen und/oder Klumpungsfaktoren.
- Ein einmal verwendbares System zur Herstellung von autologem Plasma nach der vorliegenden Erfindung umfaßt einen Plasma-Separator zum Trennen des Plasmas vom Vollblut. Der Plasma-Separator umfaßt eine einmal verwendbare Filtereinheit mit einem ersten Einlaß und einem zweiten Einlaß, die miteinander in Fluidverbindung stehen, einem Auslaß sowie einer Filtrationsmembran, welche die Einlässe vom Auslaß trennt. Die Filtrationsmembran ist für Blutplasma selektiv durchlässig. Eine manuell betätigbare, einmalig verwendbare erste Pumpe umfaßt eine an den ersten Einlaß angeschlossene Aufnahmekammer. Die Aufnahmekammer hat eine manuell bewegbare Wand, um das Volumen ihrer Aufnahmekammer zu ändern. Eine manuell betätigbare, einmalig verwendbare zweite Pumpe umfaßt eine an den zweiten Einlaß angeschlossene Aufnahmekammer mit einer manuell bewegbaren Wand, um das Volumen ihrer Aufnahmekammer zu ändern. Eine Strömungsbahn ist zwischen der ersten und der zweiten Pumpe entlang der Membran begrenzt. Dadurch kann das Vollblut wiederholt zwischen den Aufnahmekammern in der ersten und in der zweiten Pumpe hinter der Membran ausgetauscht werden, um das Plasma zu veranlassen durch die Membran und aus dem Auslaß heraus zu fließen. Die Membran umfaßt eine oder mehrere Hohlfaser(n), deren jede einen durchgehenden Hohlraum hat, und die Strümungsbahn erstreckt sich durch die Hohlräume der einen oder mehreren Faser(n). Die einen oder mehreren Hohlfaser(n) hat (haben) eine Gesamtoberfläche von mindestens 3 Quadratzentime tem sowie einen Hohlraumdurchmesser zwischen 0,3 mm und 1,0 mm. Vorzugsweise umfaßt die Filtereinheit ein langgestrecktes Gehäuse mit einem ersten Ende und einem zweiten Ende, zwischen denen sich eine oder mehrere Hohlfaser(n) in axialer Richtung erstreckt (erstrecken). Jede der einen oder mehreren Faser(n) hat eine Außenfläche, und das Gehäuse hat eine Innenfläche, so daß sich zwischen den Außenflächen der Fasern und der Innenfläche des Gehäuses ein Innenraum erstreckt. Vergußbereiche am ersten und am zweiten Ende des Gehäuses halten die Fasern darin und trennen die Hohlräume vom Innenraum. Die erste Pumpe ist mit dem ersten Ende des Gehäuses und die zweite Pumpe mit dem zweiten Ende des Gehäuses verbunden, wobei jede ihrer jeweiligen Aufnahmekammem in Fluidverbindung mit den Hohlräumen der Hohlfasern steht. Der Auslaß steht in Fluidverbindung mit dem Innenraum, wodurch beim Pumpen des Blutes durch die Hohlräume der Hohlfasern mittels der ersten und der zweiten Pumpe das Plasma durch die Membran in den Innenraum des Gehäuses und aus dem Auslaß fließt. Vorzugsweise sind die erste und die zweite Pumpe Spritzen Eine Sammelspritze zur Aufnahme des Plasmas ist am Auslaß angeschlossen.
- Das System kann weiterhin ein Zuführungsgerät zur Vorbereitung und zur Zuführung von Fibrin-Gel bei einer medizinischen Behandlung enthalten. Das Zuführungsgerät umfaßt einen ersten Injektor, welcher eine Thrombin-Lösung enthält, einen zweiten Injektor, welcher das Plasma enthält, wobei das Plasma einen Anteil an Fibrinogen enthält. Eine Rohrverzweigung steht in Verbindung mit dem ersten und dem zweiten Injektor zum gleichzeitigen Zuführen der Thrombin-Lösung und des Plasmas zu einer Stelle in einem Körper. Vorzugsweise sind der erste und der zweite Injektor Injektionsspritzen. Auch ist die Spritze, welche den zweiten Injekor bildet, eine Sammelspritze.
- Das System kann in einer dichten sterilen Verpackung bereitgestellt werden, welche den PlasmaSeparator und das Fibrin-Zuführungsgerät sowie Anleitungen zur Gewinnung von Vollblut eines Patienten in der ersten Spritze enthält. Es erfolgt das manuelle Pumpen des Vollblutes abwechselnd zwischen der ersten und der zweiten Spritze, das Sammeln des Plasmas aus dem Vollblut in der Sammelspritze sowie dir gemeinsame Zufuhr des auf diese Weise gesammelten Plasmas zusammen mit einer Thrombin-Lösung zu einer Stelle in einem Körper.
- Bei der Anwendung des Systems zur Herstellung von Fibrin-Gel aus autologem Plasma werden die folgenden Schritte ausgeführt: Entnahme einer bestimmten Blutmenge beim Patienten; Bereitstellen einer einmal verwendbaren Filtereinheit mit einem einem und einem zweiten Einlaß sowie einem Auslaß; Bereitstellen einer ersten und einer zweiten manuell betätigbaren Pumpe, deren jede eine Aufnahmekammer mit einer manuell betätigbaren Wand aufweist; Plazieren der Aufnahmekammem der ersten und der zweiten Pumpe in Fluidverbindung mit dem ersten bzw. zweiten Auslaß; Anordnen einer selektiv für Blutplasma durchlässigen Membran zwischen dem ersten und dem zweiten Einlaß, so daß zwischen dem ersten und dem zweiten Einlaß eine Strämungsbahn ausgebildet wird und jene vom Auslaß getrennt werden; abwechselndes manuelles Bewegen der bewegbaren Wände in der ersten und zweiten Pumpe, um eine abwechselnde Strömung zwischen dem ersten und dem zweiten Einaß entlang der Membran zu erzeugen; Durchgang des Plasmas durch die Membran zu einem Auslaß der Filtereinheit; Sammeln des Plasmas und Entsorgen der Filtereinheit.
- Das Verfahren umfaßt ferner die Schritte des Mischers des Plasmas mit Thrombin zur Bildung eines Fibrin-Gels an einer Stelle eines Körpers. Vorzugsweise werden das Plasma und eine Lösung, welche das Thrombin enthält, gleichzeitig an der Körperstelle aufgebracht, um das Fibrin-Gel zu bilden.
- Kurze Beschreibung der Zeichnungen
-
1 ist eine perspektivische Ansicht eines Filters zur Herstellung von autologem Plasma entsprechend der Erfindung. -
2 ist ein Schnitt entlang der Linien 2–2 von1 . -
3 ist ein Schnitt entlang der Linien 3–3 von1 . -
4 ist eine perspektivische Ansicht eines erfindungsgemäßen Fibrin-Gel-Zuführungsgerätes entsprechend der Erfindung. - Detaillierte Beschreibung
- Wenden wird uns nun den
1 und4 zu, welche ein System10 zur Herstellung von Fibrin-Gel aus autologem Plasma darstellen. Das System10 umfaßt im Überblick einen Plasman-Separator12 (1 ) und ein Fibrin-Gel-Zuführungsgerät14 (4 ). - Unter Konzentration auf
1 besteht der Plasma-Separator aus einer Filtereinheit16 , einer ersten Retentatspritze18 am ersten Ende20 der Filtereinheit und einer zweiten Retentatspritze22 am zweiten Ende24 der Filtereinheit. Eine Sammelspritze26 ist am Mittelteil28 der Filtereinheit16 angebracht. Jede der Spritzen18 ,22 und26 entspricht Typen, wie sie allgemein auf medizinischem Gebiet verwendet werden, und sie bestehen aus einem Rohrkörper30 , einem Kolben32 mit einem Kunstsotoff-Kopf34 sowie einem Luer-Anschluß36 am Spritzenkörper30 . - Wenden wir uns nun den
2 und3 zu, wonach die Filtereinheit16 aus einem langgestreckten Rohrgehäuse38 mit vertieften Luer-Anschlüssen40 an ihrem ersten und zweiten Ende20 bzw.24 besteht. Ein rechtwinkliger Adapter42 ist an jeden der Luer-Anschlüsse40 angeschlossn und bildet einen erhabenen Luer-Anschluß44 zur Aufnahme der Retentatspritzen18 und22 . Ein Zentral-Anschluß46 ist im Mittelteil28 der Filtereinheit vorgesehen und nimmt die Sammelspritze26 auf. - Der Fachmann wird verstehen, daß die Retentatspritzen
18 und22 auch in verschiedener bzw. anderer Weise und Ausrichtung am Gehäuse38 angebracht werden können Beispielsweise können geeignete passende Luer-Anschlüsse (nicht dargestellt) am ersten und am zweiten Ende20 bzw.24 der Filtereinheit vorgesehen werden, um die Retentatspritzen18 und22 direkt aufzunehmen, ohne daß gesonderte Adapter42 vorgesehen sind, und selbstverständlich können die Retentatspritzen18 und22 auch axial in bezug auf das Gehäuse38 ausgerichtet sein. - Eine Vielzahl von Hohlfaser-Filtermembranen
48 erstreckt sich in axialer Richtung durch das Gehäuse38 . Wie es am besten in3 zu erkennen ist, hat jede der Fasern48 einen Innenhohlraum50 und eine Außenfläche52 . Das Gehäuse38 hat eine Innenfläche54 , und zwischen den Faser-Außenflächen52 und der Gehäuse-Innenfläche54 wird ein Innenraum56 begrenzt. Ein Pfropfen bzw. Vergußbereich58 an jedem ersten und zweiten Ende20 bzw.24 hält die Fasern48 im Gehäuse38 und trennt die Hohlräume50 vom Innenraum56 . - Vorzugsweise ist das Gehäuse
38 aus Polysulfon, und die Vergußbereiche58 sind aus Polyurethan hergestellt. Selbstverständlich können dafür auch andere, für die Anwendung in medizinischen Vorrichtungen geeignete Materialien verwendet werden. Vorzugsweise ist das Gehuse38 aus einem Stück gefertigt oder, wenn es aus separaten Teilen besteht, so sind diese durch Ultraschallschweißung verbunden, um die Verbindung einer Lösungsmittel-Verbindung zu vermeiden. Die Fasern48 werden vorzugsweise als Misch-Zellulose-Ester-Membranen, Polysulfon-Membranen oder aus anderen der Fachwelt bekannten Materialien hergestellt. - Die Poren (nicht dargestellt) in den Membranfasern
48 sind derart bemessen, daß Blutplasma hindurchgeht, ohne daß Erythrocyten oder Leukozyten hindurchgehen. Die Membran-Porengröße kann Blutplättchen ausschließen oder nicht. Die Fasern48 haben eine maximale Porengröße von 0,55 Mikrometer, einen Hohlraum-Durchmesser von 0,3 mm bis 1,0 mm, eine Hohlraum-Länge von 9,0 cm und eine Gesamt-Membranfläche von mindestens 3 Quadratzentimeter, um eine ausreichende Trennung des Plasmas aus dem Vollblut zu erreichen, ohne daß die Hämolyse zunichte gemacht wird. Vorzugsweise ist die Strömung durch die Fasern48 laminar. Eine ausreichende Oberfläche ist wichtig, um eine relativ schnelle Trennung des Plasmas vom Vollblut zu erzielen. Vorzugsweise sollten etwa 2 ml Plasma aus 4 ml Vollblut in etwa 2 Minuten abtrennbar sein. - Wenden wir uns nun der
4 zu, wo das Fibrin-Gel-Zführungsgerät14 dargestellt ist, das von einem allgemein bekannten Typ sein kann, um gleichzeitig Blutplasma mit einer Thrombin-Löstung zuzuführen. Das am 14. April 1992 an Wolff und Miterf. erteilte US-Patent Nr. 5.104.375 beschreibt einen Klemmhalter für ein Paar Spritzen sowie ein Verfahren zur Verwendung von Spritzen, um gleichzeitig Blutplasma und eine Thrombin-Lösung zuzuführen und Fibrin-Gel herzustellen. - Das Zuführungsgerät
14 umfaßt eine erste Injektionsspritze60 zur Aufnahme einer Thrombin-Lösunng und eine zweite Injektionsspritze62 zur Aufnahme von Blutplasma. Die erste und die zweite Injektionsspritze60 und62 sind in einer Rohrverzweigung64 verbunden, welche den Fluß der Thrombin-Lösung und des Plasmas zu einem distalen Auslaß66 führt. Die proximalen Enden68 der ersten und der zweiten Injektionsspritze60 und62 sind durch eine Klammer70 verbunden, welche die erste und die zweite Injektionsspritze60 und62 parallel zueinander hält. Eine Brücke72 verbindet die Kolben74 in der ersten und der zweiten Injektionsspritze60 und62 miteinander. Eine Finger-Auflage76 erstreckt sich seitlich von der Klammer70 aus für eine bequeme Anlage des Zeige- und Mittelfingers des Benutzers, und eine Oberseite78 dient zur bequemen Anlage des Daumens des Benutzezs, wodurch die erste und die zweite Injektionsspritze60 und62 leicht mit einer Hand betätigt werden können. - Jedes der Bauteile des Systems
10 , das mit dem Vollblut oder dem Plasma in Kontakt kommt, sollte mit einem Antikoagulationsmittel, wie Natriumcitrat, EDTA oder Heparin behandelt sein, um der vorzeitigen Klumpenbildung vorzubeugen. Daher sollten die Spritzen18 ,22 und26 , die Filtereinheit16 und das Fibrin-Zuführungsgerät14 vorzugsweise mit einem Antikoagulationsmittel behandelt werden. - Der Plasma-Separator
12 und das Fibrin-Zuführungsgerät14 werden zumeist im sterilen Zustand in einer sterilen Verpackung (nicht dargestellt) mit einer Anleitung zur Gewinnung von Vollblut von einem Patienten, zur Abtrennung des Plasmas vom Vollblut sowie zur gleichzeitigen Aufbringung des Plasmas und der Thrombin-Lösung zur Erzeugung von Fibrin-Gel bereitgestellt. In einer solchen Anordnung hat die erste Retentatspritze18 eine Standard-Blutentnahme-Nadelspitze (nicht dargestellt) und enthält ein Antikogulationsmittel. Beispielsweise enthält eine 10-ml-Spritze vorzugsweise 0,1 ml eines 46,7%igen Trinatriumcitrat-Antikoagulationsmittels. Auch dient die Sammelspritze26 vorzugsweise als erste Injelktorspritze60 . Thrombin und ein Blutstillungsmittel zur Kompensation des Antikoagulationsmittels werden zur Anwendung in der zweiten Injektorspritze62 bereitgehalten. Vorzugsweise wenden 1000 Einheiten Thrombin in 9 ml einer Normalsalzlösung plus 0,5 ml einer 10%igen Calciumchloridlösung gemischt und in der zweiten Injektorspritze62 bereitgehalten. - Beim Gebrauch wird unter Anwendung der ersten Retentatspritze
18 , welche Trinatriumcitrat enthält, eine bestimmte Menge Vollblut beim Patienten entnommen. Die Nadel wird dann von der ersten Retentatspritze18 abgenommen und diese mit ihrem Luer-Anschluß am Luer-Anschluß40 am ersten Ende20 der Filtereinheit angebracht. Die zweite Retentatspritze22 wird in entsprechender Weise am zweiten Ende24 der Filtereinheit angebracht. Die Sammelspritze26 wird dann am Zentral-Anschluß46 angebracht. Durch das abwechselnde Drücken der Kolben32 in der ersten und in der zweiten Retentatspritze18 und22 wird das Blut durch die Hohlräume50 der Membranfasern48 hin- und hergedrückt. Diese Strömung sowie ein leicht erhöhter Druck in den Hohlräumen50 veranlaßt das Plasma im Blut durch die Wandungen der Fasern48 hindurch in den Innenraum56 zu treten. Der Zentral-Anschluß46 steht mit den Innenraum56 in Fluidverbindung und nimmt somit das Blutplasma auf. - Nachdem eine ausreichende Menge Plasma in der Sammelspritze
26 angesammelt wurde, wird sie von der Filtereinheit16 abgenommen und in die Rohrverzweigung64 des Fibrin-Zuführungsgerätes14 eingesetzt. Die Calciumchlorid enthaltende Thrombin-Lösung und das Blutplasma werden dann mittels des Fibrin-Zuführungsgezätes14 gleichzeitig einer bestimmten Stelle im Körper zugefürt. Wenn sich das Plasma und die Thrombin-Lösung mischen, entsteht ein Fibrin-Gel, das bei einer ganzen Anzahl medizinischer Verfahren angewandt werden kann. - Bei einem Test wurden Einweg-Tangentialströmungs-Filtereinheiten
24 zum Abtrennen des Plasmas von Kaninchenblut verwendet. Das Plasma wurde innerhalb weniger Minuten gesammelt und bildete in Kombination mit Thrombin einen kohäsiven gelatineartigen Klumpen. Die in einem Fibrinometer gemessene Klumpenbildung erfolgt in weniger als einer Sekunde. Bei einem zweiten Test wurde ein 0,2-Mikrometer-Filter benutzt und 1,8 ml Plasma wurde in einfacher Weise aus etwa 4,0 ml vollständig mit Citrat versetztem Schweineblut innerhalb von zwei Minuten abgetrennt. Das Klumpungsverhalten war ähnlich dem ersten Versuch. - Nachdem die Erfindung unter Bezugnahme auf eine spezielle Ausfühnrungsform derselben beschrieben worden ist versteht es sich für den Fachmann von selbst, daß die Erfindung nicht darauf beschränkt ist, da der Fachmann insbesondere im Lichte der vorhergehenden technischen Lehren Modifikationen vornehmen kann. Vernünftige Varianten und Modifikationen sind im Rahmen der vorhergehenden Beschreibung der Erfindung möglich, ohne deren Schutzumfang zu verlassen, wie er in den angefügten Ansprüchen definiert ist.
Claims (11)
- Einmal verwendbares System (
10 ) zur Herstellung von autologem Plasma mit einem Plasmaseparator (12 ) zum Trennen des Plasmas vom Vollblut, wobei der Plasmaseparator umfaßt: ein einmal verwendbares Filter (16 ) mit einem ersten Einlaß (20 ) und einem zweiten Einlaß (24 ), die miteinander in Fluidverbindung stehen, einem Auslaß sowie einer Filtrationsmembran, welche die Einlässe vom Auslaß trennt und welche für Blutplasma selektiv durchlässig ist; eine manuell betätigbare, einmalig verwendbare erste Pumpe mit einer an den ersten Einlaß (20 ) angeschlossenen Aufnahmekammer mit einer manuell bewegbaren Wand, um das Volumen ihrer Aufnahmekammer zu ändern; eine manuell betätigbare, einmalig verwendbare zweite Pumpe mit einer an den zweiten Einlaß (24 ) angeschlossenen Aufnahmekammer und einer manuell bewegbaren Wand, um das Volumen ihrer Aufnahmekammer zu ändern und eine Strömungsbahn zwischen der ersten und zweiten Pumpe entlang der Membran, wodurch das Vollblut wiederholt zwischen den Aufnahmekammem in der ersten und zweiten Pumpe hinter der Membran ausgetauscht werden kann, um es dem Plasma zu ermöglichen durch die Membran und aus dem Auslaß heraus zu fließen und wobei die Membran eine oder mehrere Hohlfaser(n) (48 ) umfaßt, deren jede einen durchgehenden Hohlraum (50 ) hat und die Strömungsbahn sich durch die Hohlräume der einen oder mehreren Hohlfaser(n) (48 ) erstreckt und die einen oder mehreren Hohlfaser(n) eine Gesamtoberfläche von mindestens 3 Quadratzentimeter sowie einen Hohlraumdurchmesser zwischen 0,3 mm und 1,0 mm hat (haben). - System nach Anspruch 1, bei welchem die Filtereinheit (
16 ) umfaßt: ein langgestiecktes Gehäuse (38 ) mit einem ersten Ende (20 ) und einem zweiten Ende (24 ), zwischen denen sich eine oder mehrere Hohlfasern (48 ) in axialer Richtung erstrckt (estrecken); jede der einen oder mehreren Hohlfaser(n) (48 ) hat eine Außenfläche (52 ), und das Gehäuse (38 ) hat eine Innenfläche (54 ), so daß sich zwischen den Außenflächen (52 ) der einen oder mehreren Hohlfaser(n) (48 ) und der Innenfläche des Gehäuses (54 ) ein Innenraum (56 ) erstreckt; Vergrußbereiche (58 ) am ersten und zweiten Ende (20 ,24 ) des Gehäuses (38 ), um die eine oder mehreren Hohlfaser(n) (48 ) zu halten sowie die Hohlräume (50 ) vom Innenraum (56 ) zu trennen; wobei die erste Pumpe mit ihrer Aufnahmekammer mit dem ersten Ende (20 ) des Gehäuses in Fluidverbindung mit den Hohlräumen (50 ) der einen oder mehreren Hohlfaser(n) (48 ) steht; die zweite Pumpe mit ihrer Aufnahmekammer mit dem ersten Ende (24 ) des Gehäuses in Fluidverbindung mit den Hohlräumen (50 ) der einen oder mehreren Hohlfaser(n) (48 ) steht und der Auslaß in Fluidverbindung mit dem Innenraum (56 ) steht; wodurch beim Pumpen des Blutes durch die Hohlräume (50 ) der einen oder mehreren Hohlfaser(n) (48 ) mittels der ersten und der zweiten Pumpe das Plasma durch die Membran in den Innenraum (56 ) des Gehäuses (38 ) und aus dem Auslaß fließt. - System (
10 ) nach Anspruch 1, bei welchem die erste und die zweite Pumpe aus einer ersten und einer zweiten Retentatspritze (18 bzw.22 ) bestehen. - System (
10 ) nach Anspruch 3, welches ferner eine an den Auslaß angeschlossene Sammelspritze (26 ) zur Aufnahme des Plasmas umfaßt. - System (
10 ) entsprechend Anspruch 4, welches weiterhin ein Zufürungsgerät (14 ) zur Vorbereitung und zur Zuführung von Fibringel bei einer medizinischen Behandlung enthält, wobei das Zuführungsgerät umfaßt: einen ersten Injektor, welcher eine Thrombinlösung enthält; einen zweiten Injektor, welcher das Plasma enthält, wobei das Plasma einen Anteil an Fibrinogen enthält; eine Rohrverzweigung (64 ) in Verbindung mit dem ersten und dem zweiten Injektor zum gleichzeitigen Zuführen der Thrombinlösung und des Plasmas zu einer Stelle in einem Körper. - System (
10 ) nach Anspruch 5, bei welchem der erste und der zweite Injektor eine erste bzw. eine zweite Injektionsspritze ist. - System (
10 ) nach Anspruch 6, bei welchem die Spritze (62 ), welche den zweiten Injektor bildet, die Sammelspritze (26 ) ist. - System (
10 ) nach Anspruch 7, welches ferner eine dichte sterile Verpackung umfaßt, die den Plasmaseparator (12 ) und das Fibrin-Zuführungsgerät (14 ) sowie Anleitungen, welche den Gebrauch des Systems beschreiben, enthält, wobei diese Anleitungen Erläuterungen der Gewinnung von Vollblut eines Patienten in der ersten Retentatspritze (18 ), des manuellen Pumpens des Vollblutes abwechselnd zwischen der ersten und der zweiten Retentatspritze (18 und22 ), des Sammelns des Plasmas aus dem Vollblut in der Sammelspritze (26 ) sowie der gemeinsamen Zufuhr des auf diese Weise gesammlten Plasmas zusammen mit einer Thrombinlösung zu einer Stelle in einem Körper umfassen. - System (
10 ) nach Anspruch 8, bei welchem die Anleitungen ferner den Schritt der Entsorgung des Plasmaseparators (12 ) und des Fibrin-Zuführungsgerätes (14 ) nach dem Gebrauch enthalten. - System (
10 ) nach Anspruch 5, welches ferner eine dichte sterile Verpackung umfaßt, die den Plasmaseparator (12 ), das Fibrin-Zuführungsgerät (14 ) sowie Anleitungen, welche den Gebrauch des Systems beschreiben, enthält, wobei diese Anleitungen Erläuterungen der Gewinnung von Vollblut eines Patienten, der Trennung des Plasmas vom Vollblut durch manuelles Pumpen des Vollblutes abwechselnd entlang der Membran sowie der gleichzeitigen Zufuhr des auf diese Weise gesammelten Plasmas zusammen mit einer Thrombinlösung zu einer Stelle in einem Körper beschreiben. - System (
10 ) entsprechend Anspruch 1, welches weiterhin ein Zuführungsgerät (14 ) zur Vorbereitung und zur Zuführung von Fibringel bei einer medizinischen Behandlung enthält, wobei das Zuführungsgerät umfaßt: einen ersten Injektor, welcher eine Thrombinlösung enthält; einen zweiten Injektor, welcher das Plasma enthält, wobei das Plasma einen Anteil an Fibrinogen enthält; eine Rohrverzweigung (64 ) in Verbindung mit dem ersten und dem zweiten Injektor zum gleichzeitigen Zuführen der Thrombinlösung und des Plasmas zu einer Stelle in einem Körper.
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