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GEBIET DER
ERFINDUNG
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Die
vorliegende Erfindung betrifft spezielle Proteine sowie rekombinante
Versionen dieser Proteine, die Serinprotease-Inhibitoren einschließlich potenter
Antikoagulantien in menschlichem Plasma sind. Zu diesen Proteinen
gehören
bestimmte Proteine, die aus Nematoden extrahiert sind. Die vorliegende
Erfindung betrifft gemäß einem
anderen Aspekt Zusammensetzungen, die diese Proteine enthalten,
die als potente und spezifische Inhibitoren von Blutkoagulationsenzymen
in vitro und in vivo brauchbar sind, und Verfahren zu ihrer Verwendung
als in vitro-Diagnostika oder als in vivo-Therapeutika, um das Gerinnen
von Blut zu verhindern. Die Erfindung betrifft gemäß einem
weiteren Aspekt Nukleinsäuresequenzen
einschließlich
mRNA und DNA, die die Proteine kodieren, und ihre Verwendung in
Vektoren zum Transfektizieren oder Transformieren von Wirtszellen
und als Sonden, um bestimmte verwandte Gene in anderen Spezies und
Organismen zu isolieren.
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HINTERGRUND
UND EINFÜHRUNG
IN DIE ERFINDUNG
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Normale
Hämostase
ist das Ergebnis eines empfindlichen Gleichgewichts zwischen den
Prozessen der Gerinnselbildung (Blutkoagulation) und Gerinnselauflösung (Fibrinolyse).
Die komplexen Interaktionen zwischen Blutzellen, spezifischen Plasmaproteinen
und der Gefäßoberfläche halten
die Fließfähigkeit
des Blutes aufrecht, bis es zu einer Verletzung kommt. Eine Beschädigung der
Endothelialbarriere, die die Gefäßwand auskleidet,
setzt darunter befindliches Gewebe diesen Blutkomponenten aus. Dies
triggert wiederum eine Reihe biochemischer Reaktionen, die das hämostatische
Gleichgewicht zu Gunsten der Blutkoagulation ändern, was entweder zu der
gewünschten
Bildung eines hämostatischen
Pfropfens führen
kann, der den Blutverlust begrenzt, oder zur unerwünschten
Bildung eines okklu siven intravaskulären Thrombus, der zu verringertem oder
vollständigem
Fehlen von Blutfluss zu dem betroffenen Organ führt.
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Die
Blutkoagulierungsreaktion ist der Höhepunkt einer Reihe von verstärkten Reaktionen,
bei denen mehrere spezifische Zymogene von Serinproteasen in Plasma
durch begrenzte Proteolyse aktiviert werden. Diese Reihe von Reaktionen
führt zur
Bildung einer unlöslichen
Matrix, die aus Fibrin und zellulären Komponenten zusammengesetzt
ist, die zur Stabilisierung des primären hämostatischen Pfropfen oder
Thrombus erforderlich ist. Die Initiierung und das Voranschreiten
der proteolytischen Aktivierungsreaktionen erfolgt über einer
Reihe von verstärkten
Wegen, die an Membranoberflächen
an der Stelle der Gefäßverletzung
lokalisiert sind (K.G. Mann, M. E. Nesheim, W. R. Church, P. Haley
und S. Krishnaswamy, (1990) Blood 76: 1-16, und J. H. Lawson, M. Kalafatis,
S. Stram und K. G. Mann, (1994) J. Biol. Chem. 269: 23357–23366).
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Die
Initiierung der Blutkoagulationsreaktion auf Gefäßverletzung folgt der Bildung
eines katalytischen Komplexes, der aus Serinprotease Faktor VIIa
und dem nicht-enzymatischen Cofaktor, Gewebefaktor (TF), zusammengesetzt
ist (S. I. Rappaport und L. V. M. Rao (1992) Arteriosclerosis and
Thrombosis 12: 1112–1121). Diese
Reaktion scheint ausschließlich
durch die Einwirkung von subendothelialem TF reguliert zu werden,
um nach einem fokalen Zusammenbruch der Integrität des Gefäßes zirkulierende Niveaus des
Faktors VIIa und dessen Zymogenfaktor VII aufzuspüren. Autoaktivieren
führt zu
einem Anstieg der Zahl der Faktor VIIa/TF-Komplexe, die für die Bildung
des Serinproteasefaktors Xa verantwortlich sind. Es wird angenommen, dass
zusätzlich
zu dem Faktor VIIa/TF-Komplex die geringe Menge an Faktor Xa, die
gebildet wird, die Koagulierungsreaktion durch die proteolytische
Modifikation von Faktor IX zu Faktor IXα vorbereitet,
der wiederum durch den Faktor VIIa/TF-Komplex in den aktiven Serinproteasefaktor
IXaβ (K.
G. Mann, S. Krishnaswamy und Lawson, J.H. (1992) Sem. Hematology
29: 213-226.). Der
Faktor IXaβ im
Komplex mit Aktivierungsfaktor VIIIa scheint für die Produktion signifikanter
Mengen an Faktor Xa verantwortlich zu sein, der nachfolgend die
vorletzte Stufe in der Blutkoagulationskaskade katalysiert; die
Bildung von Serinprotease Thrombin.
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Faktor
Xa katalysiert die Bildung von Thrombin nach dem Zusammenfügen des
Prothrombinasekomplexes, der aus Faktor Xa, dem nicht-enzymatischen
Cofaktor Va und dem Substrat Prothrombin (Faktor II) zusammengesetzt
ist, die in den meisten Fällen
auf der Oberfläche
aktivierter Thrombozyten zusammengefügt werden, die an der Stelle
der Verletzung haften (V. Fuster, L. Badimon, J. J. Badimon und
J. H. Chesebro (1992) New Engl. J. Med. 326: 310–318). In den arteriellen Gefäßen führt das
resultierende verstärkte "Aufkommen" der Thrombinerzeugung,
das durch Prothrombinase katalysiert ist, zu einem hohen lokalen
Niveau dieser Protease, die für
die Bildung von Fibrin verantwortlich ist, und dem weiteren Anlocken
weiterer Thrombozyten sowie der kovalenten Stabilisierung des Pfropfens
durch die Aktivierung des Transglutaminase-Zymogenfaktors XIII.
Außerdem
wird die Koagulierungsreaktion durch die Thrombin-vermittelte proteolytische
Rückkopplungsaktivierung
der nicht-enzymatischen Cofaktoren V und VIII weitergeführt, was
zu mehr Prothrombinasebildung und nachfolgender Thrombinerzeugung
führt (H.
C. Hemker und H. Kessels, (1991) Haemostasis 21: 189–196).
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Substanzen,
die den Prozess der Blutkoagulation stören (Antikoagulantien), sind,
wie gezeigt wurde, wichtige therapeutische Mittel zur Behandlung
und Vorbeugung von thrombotischen Störungen (C. M. Kessler (1991)
Chest 99: 975–1125
und J. A. Cairns, J. Hirsh, H. D. Lewis, L. Resnekov und P. Theroux,
(1992) Chest 102: 4565–4815).
Die derzeit zugelassenen klinischen Antikoagulantien sind mit einer
Reihe nachteiligen Wirkungen assoziiert, die mit der relativ unspezifischen
Natur ihrer Wirkungen auf die Blutkoagulierungskaskade zusammenhängen (M.
N. Levine, J. Hirsh, S. Landefeld und G. Raskob, (1992) Chest 102:
352S–363S).
Dies hat die Suche nach wirksameren Antikoagulantien motiviert,
die die Aktivität
der Koagulationskaskade effektiver steuern können, indem sie selektiv spezifische
Reaktionen in diesem Prozess stören,
die eine positive Wirkung der Verringerung der Komplikationen der
Antikoagulanstherapie haben können
(J. Weitz und J. Hirsh, (1993) J. Lab. Clin. Med. 122: 364–373). Gemäß einem
anderen Aspekt hat sich diese Suche auf normale menschliche Proteine
konzentriert, die als endogene Antikoagulantien zur Steuerung der
Aktivität
der Blutkoagulationskaskade dienen. Verschiedene hämatophage
Organismen sind außerdem
wegen ihrer Fähigkeit
untersucht worden, die Koagulation der Blutmahlzeit während und
nach der Nahrungsaufnahme an ihren Wirten zu verhindern, wodurch
nahegelegt wird, dass sie effektive Antikoagulansstrategien entwickelt
haben, die als therapeutische Mittel brauchbar sein können.
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Ein
Plasmaprotein, Tissue Factor Pathway Inhibitor (TFPI), enthält drei
aufeinanderfolgende Kunitz-Domänen,
und es ist berichtet worden, dass es die Enzymaktivität von Faktor
Xa direkt inhibiert und in einer Faktor Xa-abhängigen Weise die Enzymaktivität des Faktor
VIIa-Gewebefaktor-Komplexes inhibiert. G. Salvensen und S. V. Pizzo, "Proteinase Inhibitors: α-Macroglobulins, Serpins,
and Kunis", "Hemostasis and Thrombosis,
3. Auflage, Seiten 251–253,
J. B. Lippincott Company (Herausgeber R. W. Colman et al. 1994). Es
ist über
eine cDNA-Sequenz
berichtet worden, die TFPI kodiert, und es wurde berichtet, dass
das geklonte Protein ein Molekulargewicht von 31.950 Dalton hat
und 276 Aminosäuren
enthält.
G. J. Broze und T. J. Girad, US-5,106,833, Spalte 1, (1992). Es
ist über
verschiedene rekombinante Proteine berichtet worden, die von TFPI
abgeleitet sind. T. J. Girad und G. J. Broze,
EP 439 442 (1991); J. S. Rasmussen
und O. J. Nordfand, WO 91/02753 (1991); und G. J. Broze und T. J.
Girad, US-5,106,833, Spalte 1, (1992).
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Es
ist berichtet worden, dass Antistasin, ein Protein, das aus 119
Aminosäuren
zusammengesetzt ist und sich in der Speicheldrüse des mexikanischen Blutegels,
Haementeria officinalis, befindet, die Enzymaktivität von Faktor
Xa inhibiert. Tuszynski et al., J. Biol. Chem, 262:9718 (1987);
Nutt et al., J. Biol. Chem, 263:10162 (1988). Ein rekombinantes
6000 Dalton-Protein, das 58 Aminosäuren enthält, mit einem hohen Homologiegrad
zu den Aminosäuren
1 bis 58 am Amino-Ende von Antistasin, inhibiert, wie berichtet
wurde, die Enzymaktivität
des Faktors Xa. J. Tung et al.,
EP
454 372 (30. Oktober 1991); J. Tung et al., US-5,189,019 (23.
Februar 1993).
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Tick
Anticoagulant Peptid (Zeckenantikoagulanspeptid, TAP), ein aus 60
Aminosäuren
zusammengesetztes Protein, das aus der Weichzecke Omithodoros moubata
isoliert wurde, inhibiert, wie berichtet wurde, die Enzymaktivität von Faktor
Xa, jedoch nicht von Faktor VIIa. L. Waxman et al., Science, 248:593
(1990). Es ist auch über
TAP berichtet worden, das nach rekombinanten Verfahren hergestellt
wurde. G. P. Vlausk et al.,
EP
419 099 (1991) und G. P. Vlausk et al., US-5,239,058 (1993).
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Der
Hakenwurm des Hundes, Ancylostoma caninum, der auch Menschen infizieren
kann, enthält,
wie berichtet wurde, eine potente Antikoagulanssubstanz, die die
Koagulation von Blut in vitro inhibiert. L. Loeb und A. J. Smith,
Proc. Pathol. Soc. Philadelphia, 7:173–187 (1904). Es wurde berichtet,
dass Extrakte von A. caninum die Prothrombinzeit und partielle Thromboplastinzeit
in menschlichem Plasma verlängern,
wobei der Antikoagulanseffekt, wie berichtet wurde, auf die Inhibierung
von Faktor Xa, jedoch nicht Thrombin zurückzuführen ist. J. J. Spellman Jr.,
und H. L. Nossel, Am. J. Physiol., 220:922-927 (1971). In neuerer
Zeit wurde über lösliche Proteinextrakte
von A. caninum berichtet, die die Prothrombinzeit und partielle
Thromboplastinzeit in menschlichem Plasma in vitro verlängern. Es
wurde berichtet, dass der Antikoagulanseffekt auf die Inhibierung des
menschlichen Faktors Xa, jedoch nicht Thrombin zurückzuführen ist,
M. Cappello et al., J. Infect. Diseases, 167:1474–1477 (1993),
und die Inhibierung von Faktor Xa und Faktor VIIa (WO 94/25000;
US-5,427,937).
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Der
menschliche Hakenwurm, Ancylostoma ceylanicum, enthält Berichte
zufolge ebenfalls ein Antikoagulans. Es ist berichtet worden, dass
Extrakte von A. ceylanicum die Prothrombinzeit und partielle Thromboplastinzeit
in Hunde- und Menschenplasma in vitro verlängern. S. M. Carroll et al.,
Thromb. Haemostas. (Stuttgart), 51:222–227 (1984).
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Es
ist berichtet worden, dass lösliche
Extrakte des nicht hämatophagen
Parasiten Ascaris suum ein Antikoagulans enthal ten. Es wurde berichtet,
dass diese Extrakte das Gerinnen des Vollbluts sowie die Gerinnungszeit
in dem kaolinaktivierten partiellen Thromboplastinzeittest verlängern, jedoch
nicht in dem Prothrombinzeittest. G. P. M. Crawford et al., J. Parasitol.,
68: 1044–1047
(1982).
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Es
wurde berichtet, dass Chymotrypsin/Elastaseinhibitor-1 und seine
Hauptisoformen, Trypsininhibitor-1 und Chymotrypsin/Elastaseinhibitor-4,
isoliert aus Ascaris suum, Serinproteaseinhibitoren sind und ein gemeinsames
Muster von fünf
Disulfidbrücken
haben. V. D. Bernard und R. J. Peanasky, Arch. Biochem. Biophys.,
303:367–376
(1993); K. Huang et al., Structure, 2:679–689 (1994) und B. L. Grasberger
et al., Structure, 2:669–678
(1994). Es gab keine Angabe, dass die im Bericht genannten Serinproteaseinhibitoren
Antikoagulansaktivität
hatten.
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Es
wurde berichtet, dass Sekretionen des Hakenwurms Necator americanus
die Gerinnungszeiten von menschlichem Plasma verlängern, die
amidolytische Aktivität
von humanem FXa unter Verwendung eines fluorogenen Substrats inhibieren,
die Freisetzung von durch mehrere Agonisten induzierte Thrombozytendichten
Granula inhibieren und Fibrinogen abbauen. D. I. Pritchard und B.
Furmidge, Thromb. Haemost. 73:546 (1995) (WO 95/12615).
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ZUSAMMENFASSUNG
DER ERFINDUNG
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Die
vorliegende Erfindung betrifft isolierte Proteine mit Serinprotease
inhibierender Aktivität
und/oder Antikoagulansaktivität,
die mindestens eine NAP-Domäne
enthalten. Wir bezeichnen diese Proteine als aus Nematoden extrahierte
Antikoagulansproteine oder "NAPs". "NAP-Domäne" bezieht sich auf
eine Sequenz des isolierten Proteins oder NAPs, die vermutlich die
inhibierende Aktivität
aufweist, wie nachfolgend näher definiert
wird. Die Antikoagulansaktivität
dieser Proteine kann durch ihre Aktivitäten bei der Erhöhung der
Gerinnungszeit von menschlichem Plasma bei den Prothrombinzeit-
(PT) und aktivierten partiellen Thromboplastinzeit- (aPTT)-Assays
sowie ihre Fähigkeit
zur Inhibierung der Blutkoagulationsenzyme Faktor Xa oder Faktor VIIa/TF
bewertet werden. Es wird angenommen, dass die NAP-Domäne für die beobachtete
Antikoagulansaktivität
dieser Proteine verantwortlich ist. Einige dieser Proteine haben
mindestens eine NAP-Domäne,
die eine Aminosäuresequenz
ist, die weniger als etwa 120 Aminosäurereste enthält und 10
Cystein-Aminosäurereste einschließt.
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Gemäß einem
anderen Aspekt betrifft die vorliegende Erfindung ein Verfahren
zum Herstellen und Isolieren eines cDNA-Moleküls, das ein Protein kodiert,
welches Antikoagulansaktivität
zeigt und eine NPA-Domäne
aufweist, und ein rekombinantes cDNA-Molekül, das nach diesem Verfahren
hergestellt ist. Dieses Verfahren beinhaltet die Schritte:
- (a) Aufbau einer cDNA-Bibliothek aus einer
Nematodenspezies; (b) Ligieren dieser cDNA-Bibliothek in einen geeigneten
Klonierungsvektor; (c) Einführen
dieses Klonierungsvektors, der diese cDNA-Bibliothek enthält, in eine
geeignete Wirtszelle; (d) Kontaktieren der cDNA-Moleküle der Wirtszelle
mit einer Lösung, die
eine Hybridisierungssonde mit einer Nukleinsäuresequenz enthält, die
AAR GCi TAY CCi GAR TGY GGi GAR AAY GAR TGG, [SEQ. ID. Nr. 94] enthält, wobei
R A oder G ist, Y T oder C ist und i Inosin ist; (e) Detektieren
eines rekombinanten cDNA-Moleküls,
das mit dieser Sonde hybridisiert, und (f) Isolieren dieses rekombinanten
cDNA-Moleküls.
Gemäß einem
anderen Aspekt betrifft die vorliegende Erfindung ein Verfahren
zur Herstellung eines rekombinanten Proteins, das von dieser cDNA
kodiert wird, welches Antikoagulansaktivität hat und eine NAP-Domäne einschließt, und
rekombinante Proteine, die nach diesem Verfahren hergestellt sind.
Dieses Verfahren umfasst die Schritte: (a) Aufbau einer cDNA-Bibliothek aus einer
Nematodenspezies;
- (b) Ligieren dieser cDNA-Bibliothek in einen geeigneten Klonierungsvektor;
(c) Einführen
dieses Klonierungsvektors, der diese cDNA-Bibliothek enthält, in eine
geeignete Wirtszelle; (d) Kontaktieren der cDNA-Moleküle der Wirtszelle
mit einer Lösung,
die eine Hybridisierungssonde mit einer Nukleinsäuresequenz enthält, die
AAR GCi TAY CCi GAR TGY GGi GAR AAY GAR TGG enthält, wobei R A oder G ist, Y T
oder C ist und i Inosin ist (SEQ. ID. Nr. 94]; (e) Detektieren eines
rekombinanten cDNA-Moleküls,
das mit der Sonde hybridisiert; (f) Isolieren dieses rekombinanten
cDNA-Moleküls;
(g) Ligieren der Nukleinsäuresequenz
des cDNA-Moleküls,
welches das rekombinante Protein kodiert, in einen geeigneten Expressionsklonierungsvektor;
(h) Transformieren einer zweiten Wirtszelle mit dem Expressionsklonierungsvektor,
der diese Nukleinsäuresequenz
dieses cDNA-Moleküls
enthält,
welche dieses rekombinante Protein kodiert; (i) Kultivieren der
transformierten zweiten Wirtszelle und (j) Isolieren des rekombinanten
Proteins, das von der zweiten Wirtszelle exprimiert wird. Es sei
darauf hingewiesen, dass bei der Beschreibung der Produktion rekombinanter
Proteine in bestimmten Expressionssystemen, wie COS-Zellen, der Begriff "Transfektion" konventionell anstelle
von (und mitunter austauschbar mit) "Transformation" verwendet wird.
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Die
vorliegende Erfindung betrifft gemäß einem anderen Aspekt ein
Verfahren zur Herstellung einer rekombinanten cDNA, die ein rekombinantes
Protein mit Antikoagulansaktivität
kodiert und eine NAP-Domäne aufweist,
umfassend die Schritte:
- (a) Isolieren einer
cDNA-Bibliothek aus einer Nematode;
- (b) Ligieren der cDNA-Bibliothek in einen Klonierungsvektor;
- (c) Einführen
dieses Klonierungsvektors, der diese cDNA-Bibliothek enthält, in eine Wirtszelle; (d)
Kontaktieren der cDNA-Moleküle
der Wirtszellen mit einer Lösung,
die erste und zweite Hybridisierungssonden enthält, wobei die erste Hybridisierungssonde
die Nukleinsäuresequenz
hat, die AAG GCA TAC CCG GAG TGT GGT GAG AAT GAA TGG CTC GAC GAC
TGT GGA ACT CAG AAG CCA TGC GAG GCC AAG TGC AAT GAG GAA CCC CCT
GAG GAG GAA GAT CCG ATA TGC CGC TCA CGT GGT TGT TTA TTA CCT CCT
GCT TGC GTA TGC AAA GAC GGA TTC TAC AGA GAC ACG GTG ATC GGC GAC
TGT GTT AGG GAA GAA GAA TGC GAC CAA CAT GAG ATT ATA CAT GTC TGA
[SEQ. ID. Nr. 1], enthält
und
die zweite Hybridisierungssonde die Nukleinsäuresequenz hat, die AAG GCA
TAC CCG GAG TGT GGT GAG AAT GAA TGG CTC GAC GTC TGT GGA ACT AAG
AAG CCA TGC GAG GCC AAG TGC AGT GAG GAA GAG GAG GAA GAT CCG ATA
TGC CGA TCA TTT TCT TGT CCG GGT CCC GCT GCT TGC GTA TGC GAA GAC
GGA TTC TAC AGA GAC ACG GTG ATC GGC GAC TGT GTT AAG GAA GAA GAA TGC
GAC CAA CAT GAG ATT ATA CAT GTC TGA [SEQ. ID. Nr. 2] enthält;
- (e) Detektieren eines rekombinanten cDNA-Moleküls, das
mit der Mischung der Sonden hybridisiert, und (6) Isolieren dieses
rekombinanten cDNA-Moleküls.
Die
vorliegende Erfindung betrifft gemäß einem anderen Aspekt ein
Verfahren zur Herstellung einer rekombinanten cDNA, die ein Protein
mit Antikoagulansaktivität
kodiert und eine NAP-Domäne
aufweist, umfassend die Schritte: (a) Isolieren einer cDNA-Bibliothek
aus einer Nematode; (b) Ligieren dieser cDNA-Bibliothek in einen
geeigneten Phagemid-Expressionsklonierungsvektor; (c) Transformieren
von Wirtszellen mit diesem Vektor, der diese cDNA-Bibliothek enthält; (d)
Kultivieren der Wirtszellen; (e) Infizieren dieser Wirtszellen mit
einem Helfer-Phagen;
- (f) Trennen der Phagen, die diese cDNA-Bibliothek enthalten,
von den Wirtszellen; (g) Kombinieren einer Lösung der Phagen, die diese
cDNA-Bibliothek enthalten, mit einer Lösung von biotinyliertem Humanfaktor Xa;
(h) Kontaktieren einer mit Streptavidin beschichteten festen Phase
mit der Lösung,
die die Phagen, die diese cDNA-Bibliothek enthalten, und den biotinylierten
Humanfaktor Xa enthalten; (i) Isolieren von Phagen, die an die mit
Streptavidin beschichtete feste Phase binden, und (j) Isolieren
des rekombinanten cDNA-Moleküls
von Phagen, die an die mit Streptavidin beschichtete feste Phase
binden.
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Gemäß einem
bevorzugten Aspekt betrifft die vorliegende Erfindung eine rekombinante
cDNA mit einer Nukleinsäuresequenz
ausgewählt
aus den Nukleinsäuresequenzen,
die in 1, 3, 7A bis 7F, 9, 13A bis 13H und 14 gezeigt sind.
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Die
vorliegende Erfindung betrifft auch NAPs, die die katalytische Aktivität von FXa
inhibieren, NAPs, die die katalytische Aktivität des FVIIa/TF-Komplexes inhibieren,
und NAPs, die die katalytische Aktivität einer Serinprotease inhibieren, sowie
Nukleinsäuren,
die diese NAPs kodieren, und Verfahren zu ihrer Verwendung.
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DEFINITIONEN
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Der
Begriff "Aminosäure" bezieht sich auf
die natürlichen
L-Aminosäuren;
D-Aminosäuren
sind in dem Maße
eingeschlossen, in dem ein Protein, welches diese D-Aminosäuren einschließt, biologische
Aktivität
behält.
Zu natürlichen
L-Aminosäuren
gehören
Alanin (Ala), Arginin (Arg), Asparagin (Asn), Asparaginsäure (Asp),
Cystein (Cys), Glutamin (Gln), Glutaminsäure (Glu), Glycin (Gly), Histidin
(His), Isoleucin (Ile), Leucin (Leu), Lysin (Lys), Methionin (Met),
Phenylalanin (Phe), Prolin (Pro), Serin (Ser), Threonin (Thr), Tryptophan (Trp),
Tyrosin (Tyr) und Valin (Val).
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Der
Begriff "Aminosäurerest" bezieht sich auf
Reste mit der Struktur: (1) -NH-CH(R)C(=O)-, wobei R die α-Kohlenstoff-Seitenkettengruppe
einer L-Aminosäure
ist, außer
bei L-Prolin; oder (2)
bei L-Prolin.
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Der
Begriff "Peptid" bezieht sich auf
eine Sequenz von Aminosäuren,
die über
ihre α-Amino-
und Carboxylatgruppen durch Peptidbindungen miteinander verbunden
sind. Derartige Sequenzen werden hier in Richtung von Amino zu Carboxy
von links nach rechts gezeigt.
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Der
Begriff "Protein" bezieht sich auf
ein Molekül,
das aus einem oder mehreren Peptiden zusammengesetzt ist.
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Der
Begriff "cDNA" bezieht sich auf
komplementäre
DNA.
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Der
Begriff "Nukleinsäure" bezieht sich auf
Polymere, in denen Basen (z. B. Purine oder Pyrimidine) an ein Zucker-Phosphat-Grundgerüst gebunden
sind. Nukleinsäuren
schließen
DNA und RNA ein.
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Der
Begriff "Nukleinsäuresequenz" bezieht sich auf
die Sequenz der Nukleoside, die eine Nukleinsäure ausmachen. Derartige Sequenzen
werden hier in Richtung von 5' zu
3' von links nach
rechts gezeigt.
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Der
Begriff "rekombinantes
DNA-Molekül" bezieht sich auf
ein DNA-Molekül,
das durch Ligieren von DNA-Stücken
miteinander erzeugt wird, die normalerweise nicht benachbart sind.
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Der
Begriff "mRNA" bedeutet Messenger-Ribonukleinsäure. Der
Begriff "Homologie" bezieht sich auf den Ähnlichkeitsgrad
von DNA oder Peptidsequenzen.
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Die
Begriffe "Faktor
Xa" oder "fXa" oder "FXa" sind synonym und
bedeuten, wie üblicherweise
bekannt ist, eine Serinprotease in der Blutkoagulationskaskade von
Enzymen, die als Teil des Prothrombinasekomplexes wirkt, um das
Enzym Thrombin zu bilden.
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Der
Begriff "Faktor
Xa inhibierende Aktivität" bedeutet eine Aktivität, die die
katalytische Aktivität
von fXa zu seinem Substrat inhibiert.
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Die
Formulierung "Faktor
Xa selektive inhibierende Aktivität" bedeutet inhibierende Aktivität, die für Faktor
Xa selektiv ist, verglichen mit anderen verwandten Enzymen, wie
anderen Serinproteasen.
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Die
Formulierung "Faktor
Xa Inhibitor" ist
eine Verbindung mit Faktor Xa inhibierender Aktivität.
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Die
Begriffe "Faktor
VIIa/Gewebefaktor" oder "fVIIa/TF" oder "FVIIa/TF" sind synonym und
bedeuten, wie allgemein bekannt ist, einen katalytisch aktiven Komplex
des Serinproteasekoagulationsfaktors VIIa (fVIIa) und des nicht-enzymatischen Protein-Gewebefaktors
(TF), wobei der Komplex auf der Oberfläche einer Phospholipidmembran
mit definierter Zusammensetzung zusammengefügt wird.
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Der
Begriff "fVIIa/TF
inhibierende Aktivität" bedeutet eine Aktivität, die die
katalytische Aktivität
des fVIIa/TF-Komplexes
in Gegenwart von fXa oder katalytisch inaktivem fXa-Derivat inhibiert.
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Die
Formulierung "fVIIa/TF
selektive inhibierende Aktivität" bedeutet fVIIa/TF
inhibierende Aktivität,
die für
fVIIa/TF selektiv ist, verglichen mit anderen verwandten Enzymen,
wie anderen Serinproteasen einschließlich FVIIa und fXa.
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Der
Begriff "fVIIa/TF
Inhibitor" ist eine
Verbindung mit fVIIa/TF inhibierender Aktivität in Gegenwart von fXa oder
katalytisch inaktiven fXa-Derivaten.
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Der
Begriff "Serinprotease" bedeutet, wie allgemein
bekannt ist, ein Enzym, das eine Triade der Aminosäuren Histidin,
Asparaginsäure
und Serin enthält,
welches eine Amidbindung katalytisch spaltet, wobei der Serinrest
in der Triade kovalent an der katalytischen Spaltung beteiligt ist.
Serinproteasen werden durch kovalente Modifizierung des Serinrestes
in der katalytischen Triade durch Diisopropylfluorphosphat (DFP)
katalytisch inaktiv gemacht.
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Der
Begriff "Serinprotease
inhibierende Aktivität" bedeutet eine Aktivität, die die
katalytische Aktivität einer
Serinprotease inhibiert.
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Die
Formulierung "Serinprotease
selektiv inhibierende Aktivität" bedeutet inhibierende
Aktivität,
die für eine
Serinprotease selektiv ist, verglichen mit anderen Serinproteasen.
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Die
Formulierung "Serinprotease-Inhibitor" ist eine Verbindung
mit Serinprotease inhibierender Aktivität.
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Der
Begriff "Prothrombinase" bedeutet, wie allgemein
bekannt ist, einen katalytisch aktiven Komplex des Serinproteasekoagulierungsfaktors
Xa (fXa) und des nicht-enzymatischen Proteins Faktor Va (fVa), wobei der
Komplex auf der Oberfläche
einer Phospholipidmembran mit definierter Zusammensetzung zusammengefügt wird.
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Die
Formulierung "Antikoagulansaktivität" bedeutet eine Aktivität, die das
Gerinnen von Blut einschließlich
des Gerinnens von Plasma inhibiert.
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Die
Begriffe "selektiv", "Selektivität" und Permutationen
davon bedeuten in Bezug auf NAP-Aktivität für ein bestimmtes Enzym, dass
NAP das angegebene Enzym mit mindestens 10 Mal höherer Potenz inhibiert, als
es andere, verwandte Enzyme inhibiert. Die NAP-Aktivität ist somit
zu diesem angegebenen Enzym selektiv.
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Der
Begriff "im Wesentlichen
gleich" bedeutet
bei Verwendung zur Bezeichnung von Proteinen, Aminosäuresequenzen,
cDNAs, Nukleotidsequenzen und dergleichen Proteine, cDNAs oder Sequenzen
mit mindestens etwa 90 % Homologie mit dem anderen Protein, der
anderen cDNA oder der anderen Sequenz.
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Der
Begriff "NAP" oder "NAP-Protein" bedeutet ein isoliertes
Protein, das mindestens eine NAP-Domäne enthält und Serinprotease inhibierende
Aktivität
und/oder Antikoagulansaktivität
hat.
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KURZE BESCHREIBUNG
DER ZEICHNUNGEN
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1 zeigt
die Nukleotidsequenz der AcaNAP5 cDNA [SEQ. ID. Nr. 3]. Die Nummerierung
beginnt an dem ersten Nukleotid der cDNA. Die Translatation beginnt
am ersten ATG-Codon (Position 14), eine zweite im Rahmen ATG ist
an Position 20 vorhanden.
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2 zeigt
die Aminosäuresequenz
des reifen AcaNAP5 [SEQ. ID. Nr. 4].
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3 zeigt
die Nukleotidsequenz der AcaNAP6 cDNA [SEQ. ID. Nr. 5]. Die Nummerierung
beginnt am ersten Nukleotid der cDNA. Die Translatation beginnt
am ersten ATG-Codon (Position 14), eine zweite im Rahmen ATG ist
an Position 20 vorhanden.
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4 zeigt
die Aminosäuresequenz
des reifen AcaNAP6 [SEQ. ID. Nr. 6]. Aminosäuren, die sich von AcaNAP5
unterscheiden, sind unterstrichen. Zusätzlich zu diesen Aminosäureersetzungen
enthält
AcaNAP6 eine Deletion von zwei Aminosäuren (Pro-Pro), verglichen
mit AcaNAP5.
-
5 zeigt
die Aminosäuresequenz
von Pro-AcaNAP5 [SEQ. ID. Nr. 7].
-
6 zeigt
die Aminosäuresequenz
von Pro-AcaNAP6 [SEQ. ID. Nr. 8]. Aminosäuren, die sich von Pro-AcaNAP5
unterscheiden, sind unterstrichen. Zusätzlich zu diesen Aminosäureersetzungen
enthält Pro-AcaNAP6
eine Deletion von zwei Aminosäuren
(Pro-Pro), verglichen mit Pro-AcaNAP5.
-
7A bis 7F zeigt
die Nukleotidsequenzen der cDNAs und deduzierten Aminosäuresequenzen bestimmter
NAP-Proteine, die aus Ancylostoma ceylanicum, Ancylostoma duodenale
und Heligmosomoides polygyrus isoliert wurden. 7A zeigt
Sequenzen für
das rekombinante cDNA-Molekül,
AceNAP4, isoliert aus Ancylostoma ceylanicum [SEQ. ID. Nr. 9]. 7B zeigt Sequenzen für das rekombinante cDNA-Molekül, AceNAP5,
isoliert aus Ancylostoma ceylanicum [SEQ. ID. Nr. 10]. 7C zeigt Sequenzen für das rekombinante cDNA-Molekül, AceNAP7,
isoliert aus Ancylostoma ceylanicum [SEQ. ID. Nr. 11]. 7D zeigt Sequenzen für das rekombinante cDNA-Molekül, AduNAP4,
isoliert aus Ancylostoma duodenale [SEQ. ID. Nr. 12]. 7E zeigt Sequenzen für das rekombinante cDNA-Molekül, AduNAP7,
isoliert aus Ancylostoma duodenale [SEQ. ID. Nr. 13]. 7F zeigt Sequenzen für das rekombinante cDNA-Molekül, HpoNAP5,
isoliert aus Heligmosomoides polygyrus [SEQ. ID. Nr. 14]. Die EcoRI-Stelle, die dem 5'-Ende des rekombinanten
cDNA-Moleküls
entspricht, ist in allen Fällen
angegeben (unterstrichen). Die Nummerierung jeder Sequenz beginnt
an dieser EcoRI-Stelle. AceNAP4 und AduNAP7 kodieren jeweils ein
Protein, das zwei NAP-Domänen
aufweist, alle anderen Klone in dieser Figur kodieren ein Protein
mit einer einzigen NAP-Domäne.
Der AduNAP4-cDNA-Klon hat
keine volle Länge,
d. h. dem rekombinanten cDNA-Molekül fehlt
der 5'-terminale
Teil des Kodierbereichs, basierend auf einem Vergleich mit anderen
Isoformen.
-
8A bis 8C zeigen
die Nukleotidsequenz der Vektoren, pDONG61 (8A)
[SEQ. ID. Nr. 15], PDONG62 (8B)
[SEQ. ID. Nr. 16] und pDONG63 (8C)
[SEQ. ID. Nr. 17]. Das gezeigte HindIII-BamHI-Fragment befindet
sich zwischen den HindIII und BamHI-Stellen von pUC119. Die Vektoren
ermöglichen das
Klonen von cDNAs als SfiI-NotI-Fragmente in den drei unterschiedlichen
Leserahmen stromabwärts
des filamentösen
Phagengens 6. Alle relevanten Restriktionsstellen sind angegeben.
Das AAA Lys-kodierende Triplett an Position 373–375 ist das letzte Codon von
Gen 6. Dem Gen 6 kodierenden Protein folgt eine Gly-Gly-Gly-Ser-Gly-Gly
[SEQ. ID. Nr. 18] Linkersequenz.
-
9 zeigt
die Nukleotidsequenz des rekombinanten cDNA-Moleküls, AcaNAPc2 cDNA [SEQ. ID.
Nr. 19]. Die EcoRI-Stelle, die dem 5'-Ende des rekombinanten cDNA-Moleküls entspricht,
ist in allen Fällen
angegeben (unterstrichen). Die Nummerierung beginnt an dieser EcoRI-Stelle.
Die deduzierte Aminosäuresequenz ist
auch gezeigt, der Translationsleserahmen wurde durch den Fusionspartner
von Gen 6 bestimmt. Der AcaNAPc2 cDNA fehlt ein Teil des 5'-terminalen Teils
des Kodierbereichs, die Homologie mit AcaNAP5 und AcaNAP6 prognostiziert,
dass die ersten sieben Aminosäurereste
zu dem Sekretionssignal gehören.
-
10A und 10B zeigen
die vergleichenden Wirkungen bestimmter NAP-Proteine auf die Prothrombinzeit-
(PT)-Messung (10A) und die aktivierte
partielle Thromboplastinzeit (aPTT) (10B)
von normalem menschlichem Plasma mit Citratzusatz. Ausgefüllte Kreise
(•) stehen
für Pro-AcaNAP5;
helle Dreiecke (Δ) stehen
für AcaNAP5
(AcaNAP5Δ in
Tabelle 2) und helle Kreise (O) stehen für native AcaNAP5.
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11 zeigt das Alignment der Aminosäuresequenzen,
die durch bestimmte NAP cDNAs kodiert sind, die aus verschiedenen
Nematoden isoliert wurden. AcaNAP5 [SEQ. ID. Nr. 20], AcaNAP6 [SEQ.
ID. Nr. 21] und AcaNAPc2 [SEQ. ID. Nr. 128] wurden aus Ancylostoma
caninum isoliert. AceNAP5 [SEQ. ID. Nr. 22], AceN-AP7 [SEQ. ID. Nr.
23] und AceNAP4 (AceNAP4d1) [SEQ. ID. Nr. 24] und AceNAP4d2 [SEQ.
ID. Nr. 25] wurden aus Ancylostoma ceylanicum isoliert. AduNAP4
[SEQ. ID. Nr. 26], AduNAP7 (AduNAP7d1) [SEQ. ID. Nr. 27] und AduNAPd2
[SEQ. ID. Nr. 28] wurden aus Ancylostoma duodenale isoliert. HpoNAP5
[SEQ. ID. Nr. 29] wurde aus Heligmosomoides polygyrus isoliert.
Die in dieser Figur gezeigten Aminosäuresequenzen sind wie in den 1, 3, 7A bis 7F und 9 wiedergegeben.
Die Sequenzen von reifer AcaNAP5 [SEQ. ID. Nr. 4] und AcaNAP6 [SEQ.
ID. Nr. 6] (siehe 2 und 4) sind
teilweise durch zehn Cysteinreste (nummeriert mit eins bis zehn
und fettgedruckt gezeigt) charakterisiert. Alle der Aminosäuresequenzen
in dieser Figur enthalten mindestens eine NAP-Domäne. Die
AceNAP4 cDNA besteht aus zwei benachbarten Regionen mit den Bezeichnungen
AceNAP4d1 [SEQ. ID. Nr. 24] und AceNAP4d2 [SEQ. ID. Nr. 25], die
eine erste (d1) und zweite (d2) NAP-Domäne kodieren, in ähnlicher
Weise enthält
die AduNAP7 cDNA zwei benachbarte Regionen, AduNAP7d1 [SEQ. ID.
Nr. 27] und AduNAP7d2 [SEQ. ID. Nr. 28], die eine erste (d1) und
zweite (d2) NAP-Domäne
kodieren. Das Alignment der Aminosäuresequenzen aller NAP-Domänen wird
durch die Cysteine geleitet.
-
An
bestimmten Positionen wurden Striche (---) eingefügt, um das
Cystein-Alignment aufrechtzuerhalten und die Abwesenheit einer Aminosäure an jener
Position zu zeigen. Dem carboxy-terminalen Rest eines cDNA-kodierten
Proteins folgt das Wort "end".
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12A und 12B zeigen
eine Karte des Expressions/Sekretionsvektors von P. pastoris pYAM7SP8 (12A) und in dem Vektor enthaltenen Sequenzen
(12B) [SEQ. ID. Nr. 30]. Wie in 12A gezeigt ist, enthält dieses Plasmid die folgenden
Elemente als Insert zwischen dem AOX1-Promoter (dunkler Pfeil in
der nicht translatierten 5'AOX
Region) und dem AOX1 Transkriptionsterminationssignal (3'T): ein synthetisches DNA-Fragment,
welches das saure Phosphatase-Sekretionssignal (S) kodiert, eine
synthetische 19-Aminosäure-Pro-Sequenz (P), die
mit einer Lys-Arg-Verarbeitungsstelle der KEX2-Protease endet, und
eine Multiklonierungsstelle (Mehrfachklonierungsstelle). Das HIS4-Gen,
das als Selektionsmarker in der GS115-Transformation dient, wurde
durch stellengeführte
Mutagenese modifiziert, um die Stul-Erkennungssequenz (HIS4*) zu eliminieren.
pBR322-Sequenzen einschließlich
des Bla-Gens und des Ursprungs (Origin) (ori) zur Vermehrung in
E. coli werden durch eine einfache Linie wiedergegeben. 12B zeigt die folgenden zusammenhängenden DNA-Sequenzen,
die in pYAM7SP8 eingebaut werden: Die saure Phosphatase- (PHO1)
Sekretionssignalsequenz, Pro-Sequenz- und Multiklonierungsstellen-
(MCS) Sequenz. Das ATG-Startcodon des PHO1-Sekretionssignals ist
unterstrichen.
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13A bis 13H zeigt
die Nukleotidsequenzen der cDNAs und deduzierten Aminosäuresequenzen bestimmter
NAP-Proteine, die aus Ancylostoma caninum isoliert wurden. 13A zeigt Sequenzen für das rekombinante cDNA-Molekül AcaNAP23
[SEQ. ID. Nr. 31]. 13B zeigt Sequenzen
für das
rekombinante cDNA-Molekül AcaNAP24
[SEQ. ID. Nr. 32]. 13C zeigt Sequenzen für das rekombinante
cDNA-Molekül AcaNAP25
[SEQ. ID. Nr. 33]. 13D zeigt Sequenzen
für die
rekombinanten cDNA-Moleküle
AcaNAP31, AcaNAP42 und AcaNAP46, die alle identisch sind [SEQ. ID.
Nr. 34]. 13E zeigt Sequenzen für das rekombinante cDNA-Molekül AcaNAP44
[SEQ. ID. Nr. 35]. 13F zeigt Sequenzen
für das
rekombinante cDNA-Molekül
AcaNAP45 [SEQ. ID. Nr. 36]. 13G zeigt
Sequenzen für
das rekombinante cDNA-Molekül AcaNAP47
[SEQ. ID. Nr. 37]. 13H zeigt Sequenzen
für das
rekombinante cDNA-Molekül
AcaNAP48 [SEQ. ID. Nr. 38]. Die EcoRI-Stelle, die dem 5'-Ende des rekombinanten
cDNA-Moleküls entspricht,
ist in allen Fällen
angegeben (unterstrichen). Die Nummerierung jeder Sequenz beginnt
an dieser EcoRI-Stelle. AcaNAP45
und AcaNAP7 kodieren jeweils ein Protein, das zwei NAP-Domänen aufweist,
alle anderen Klone in dieser Figur kodieren ein Protein mit einer
einzigen NAP-Domäne.
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14 zeigt das Nukleotid und die deduzierte Aminosäuresequenz
des rekombinanten cDNA-Moleküls,
NamNAP [SEQ. ID. Nr. 39].
-
15 zeigt die antithrombotische Aktivität von AcaNAP5
und Low Molecular Weight Heparin (LMWH; EnoxaparinTM),
bewertet in dem FeCl3-Modell der arteriellen
Thrombose. Die Aktivitätsdaten
werden als prozentuale Häufigkeit
der Bildung eines okklusiven Thrombus in der Carotis-Arterie wiedergegeben
(Kreise). Die Thrombusbildung begann 150 Minuten nach der subkutanen
(s.c.) Verabreichung des Testmittels. Tiefes Wundbluten wurde in
einer separaten Tiergruppe quantifiziert, die in identischer Weise,
jedoch ohne Gabe von FeCl3 behandelt wurden
(Quadrate). Der Blutverlust an einer tiefen chirurgischen Wunde
im Nacken wurde über
insgesamt 210 Minuten nach subkutaner Verabreichung der Verbindung
quantifiziert.
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16 zeigt das Alignment von Aminosäuresequenzen,
die reifen NAPs entsprechen, die gemäß den hier offenbarten Verfahren
isoliert wurden: nämlich
AcaNAP5 [SEQ. ID. Nr. 40], AcaNAP6 [SEQ. ID. Nr. 41], AcaNAP48 [SEQ.
ID. Nr. 42], AcaNAP23 [SEQ. ID. Nr. 43], AcaNAP24 [SEQ. ID. Nr.
44], AcaNAP25 [SEQ. ID. Nr. 45], AcaNAP44 [SEQ. ID. Nr. 46], AcaNAP31,
42, 46 [SEQ. ID. Nr. 47], AceNAP4d1 [SEQ. ID. Nr. 48], AceNAP4d2
[SEQ. ID. Nr. 49], AcaNAP45d1 [SEQ. ID. Nr. 50], AcaNAP47d1 [SEQ.
ID. Nr. 51], AduNAP7d1 [SEQ. ID. Nr. 52], AcaNAP45d2 [SEQ. ID. Nr.
53], AcaNAP47d2 [SEQ. ID. Nr. 54], AduNAP4 [SEQ. ID. Nr. 55], AduNAP7d2
[SEQ. ID. Nr. 56], AceNAP5 [SEQ. ID. Nr. 57], AceNAP7 [SEQ. ID.
Nr. 58], AcaNAPc2 [SEQ. ID. Nr. 59], HpoNAP5 [SEQ. ID. Nr. 60] und
NamNAP [SEQ. ID. Nr. 61]. Jede NAP-Domäne umfasst zehn Cysteinreste,
die zum Alignment der Sequenzen und der Aminosäuresequenzen zwischen den Cysteinen
verwendet werden. A1 bis A10 stehen für die Aminosäuresequenzen
zwischen den Cysteinresten.
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17 zeigt die Aminosäuresequenz des reifen AceNAP4
[SEQ. ID. Nr. 62] mit zwei NAP-Domänen.
-
18 zeigt die Aminosäuresequenz des reifen AcaNAP45
[SEQ. ID. Nr. 63] mit zwei NAP-Domänen.
-
19 zeigt die Aminosäuresequenz des reifen AcaNAP47
[SEQ. ID. Nr. 64] mit zwei NAP-Domänen.
-
20 zeigt die Aminosäuresequenz des reifen AduNAP7
[SEQ. ID. Nr. 65] mit zwei NAP-Domänen.
-
DETAILLIERTE
BESCHREIBUNG DER ERFINDUNG
-
Diese
Erfindung liefert eine Familie von Proteinen, die kollektiv als
aus Nematoden extrahierten Antikoagulansproteinen (NAPs) bezeichnet
werden. Diese Proteine werden so genannt, weil das erste ursprünglich isolierte
Mitglied aus einer Nematode isoliert wurde, dem Hundehakenwurm Ancyclostoma
caninum. Die Bezeichnungen NAP oder NAP-Domäne sollten jedoch nicht als
die erfindungsgemäßen Proteine
auf diese oder eine andere natürliche
Quelle einschränkend
angesehen werden.
-
Individuelle
NAP-Proteine sind dadurch gekennzeichnet, dass sie mindestens eine
NAP-Domäne
und Serinprotease inhibierende und/oder Antikoagulansaktivität haben.
Diese Antikoagulansaktivität
kann durch Anstiege der Gerinnungszeit in sowohl dem PT- als auch
dem aPPT-Assay, die hier beschrieben sind, durch die Inhibierung
der Faktor Xa- oder Faktor VIIa/TF-Aktivität, oder durch Demonstrieren
der Aktivität
in vivo bewertet werden. In solchen Assays verwendetes Blut oder
Plasma stammt vorzugsweise von Spezies, die bekanntermaßen mit
Nematoden infiziert sind, wie Schweinen, Menschen, Primaten und
dergleichen. Die NAP-Domäne
ist eine Aminosäuresequenz.
Es wird angenommen, dass die NAP-Domäne für die beobachtete inhibierende
und/oder Antikoagulansaktivität
verantwortlich ist.
-
Bestimmte
repräsentative
NAP-Domänen
schließen
die in 11 und 16 gezeigten
Aminosäuresequenzen
ein, insbesondere die Sequenzen zwischen den Cysteinen, die in den
Figuren als Cystein 1 und Cystein 10 bezeichnet werden, und der
Sequenz, die Cystein 10 folgt. Diese Charakteristika, die diese
Familie von Proteinen allgemein definieren, sowie die Nukleinsäuremoleküle einschließlich mRNA-Sequenzen
und DNA-Sequenzen, die diese Proteine kodieren, werden bereitgestellt.
Verfahren zur Herstellung dieser Proteine sowie Verfahren zur Herstellung
von Nukleinsäuremolekülen, die
diese Proteine kodieren, werden auch bereitgestellt. Die bereitgestellten
spezifischen Beispiele sind lediglich beispielhaft, und andere Mitglieder
der NAP-Familie von Proteinen sowie Nukleinsäuresequenzen, die sie kodieren,
können
nach den in diesen Beispielen beschriebenen Verfahren und wie hier
beschrieben erhalten werden.
-
Die
erfindungsgemäßen Proteine
schließen
isolierte NAPs ein, die Proteine mit Antikoagulansaktivität enthalten
und mindestens eine NAP-Domäne
aufweisen.
-
In
Bezug auf "Antikoagulansaktivität" sind die erfindungsgemäßen gereinigten
Proteine als Antikoagulantien wirksam und sind als solche dadurch
gekennzeichnet, dass sie das Gerinnen von Blut inhibieren, einschließlich des
Gerinnens von Plasma. Gemäß einem
Aspekt enthalten die bevorzugten erfindungsgemäßen isolierten Proteine jene,
die die Gerinnungszeit von menschlichem Plasma erhöhen, gemessen
sowohl in Prothrombinzeit- (PT)-als
auch aktivierten partiellen Thromboplastinzeit- (aPTT)-Assays.
-
In
dem PT-Assay wird die Gerinnung durch Zugabe einer festgelegten
Menge Gewebefaktor-Phospholipid-Micellenkomplex (Thromboplastin)
zu menschlichem Plasma initiiert. Antikoagulantien stören bestimmte
Wechselwirkungen an der Oberfläche
dieses Komplexes und erhöhen
die Zeit, die zum Erreichen der Gerinnung erforderlich ist, relativ
zu der Gerinnung, die in Abwesenheit des Antikoagulans beobachtet
wird. Die Messung der PT ist zur Bewertung der Antikoagulansaktivität von NAP
besonders relevant, weil die Reihe spezieller biochemischer Ereignisse,
die erforderlich ist, um in diesem Assay Gerinnung her beizuführen, jenen ähnlich ist,
die durch den Hakenwurm in der Natur überwunden werden müssen, um
die Nahrungsaufnahme zu erleichtern. Die Fähigkeit von NAP, als Inhibitor
in diesem Assay zu wirken, kann seine Aktivität in der Natur widerspiegeln
und die Antikoagulansaktivität
in vivo vorhersagen. Sowohl in dem Assay als auch in der Natur wird
die Koagulierungsreaktion durch die Bildung eines binären Komplexes
des Serinproteasefaktors VIIa (fVIIa) und des Proteingewebefaktors
(TF) (fVIIa/TF) initiiert, die zur Erzeugung von fXa führt. Das
nachfolgende Zusammenfügen
(Assemblieren) von fXa zu dem Prothrombinasekomplex ist das Schlüsselereignis,
das für die
Bildung von Thrombin und schließlich
die Gerinnungsbildung verantwortlich ist.
-
In
dem aPTT-Assay wird die Gerinnung durch Zugabe einer festgelegten
Menge negativ geladener Phospholipid-Micelle (Aktivator) zu menschlichem
Plasma initiiert. Substanzen, die als Antikoagulantien wirken, stören bestimmte
Wechselwirkungen an der Oberfläche
des Komplexes und erhöhen
wiederum die Zeit, um ein bestimmtes Maß an Gerinnung relativ zu demjenigen
zu erreichen, das in Abwesenheit des Antikoagulans beobachtet wird.
Beispiel B beschreibt solche PT- und aPTT-Assays. Diese Assays können zur
Bewertung der Antikoagulansaktivität der erfindungsgemäßen isolierten
NAPs verwendet werden.
-
Die
bevorzugten isolierten erfindungsgemäßen NAPs schließen jene
ein, die die Gerinnungszeit von menschlichem Plasma in dem PT-Assay
verdoppeln, wenn sie in einer Konzentration von etwa 1 bis etwa
500 Nanomol vorhanden sind, und die Gerinnungszeit von menschlichem
Plasma in dem aPPT-Assay auch verdoppeln, wenn sie in einer Konzentration
von etwa 1 bis etwa 500 Nanomol vorhanden sind. Besonders bevorzugt
sind jene Proteine, die die Gerinnungszeit von menschlichem Plasma
in dem PT-Assay verdoppeln, wenn sie in einer Konzentration von
etwa 5 bis etwa 100 Nanomol vorhanden sind, und die Gerinnungszeit
von menschlichem Plasma in dem aPPT-Assay auch verdoppeln, wenn
sie in einer Konzentration von etwa 5 bis etwa 200 Nanomol vorhanden
sind. Besonders bevorzugt sind jene Proteine, die die Gerinnungszeit
von menschlichem Plasma in dem PT-Assay verdoppeln, wenn sie in
einer Konzentration von etwa 10 bis etwa 50 Nanomol vorhanden sind,
und die Gerinnungszeit von menschlichem Plasma in dem aPPT-Assay
auch verdoppeln, wenn sie in einer Konzentration von etwa 10 bis
etwa 100 Nanomol vorhanden sind.
-
Antikoagulans-
oder antithrombotische Aktivität
von erfindungsgemäßen NAPs
kann auch unter Verwendung der in Beispiel F vorgestellten in vivo-Modellen
bewertet werden. Das in Teil A dieses Beispiels beschriebene FeCl3-Rattenmodell ist ein Modell von Thrombozyten-abhängiger arterieller
Thrombose, das üblicherweise
zur Bewertung antithrombotischer Verbindungen verwendet wird. Das
Modell bewertet die Fähigkeit einer
Testverbindung, die Bildung eines okklusiven Thrombus zu verhindern,
der durch FeCl3 in einem Segment der Carotis-Arterie
der Ratte induziert wird. Erfindungsgemäße NAPs sind effektive Antikoagulantien
in diesem Modell, wenn sie intravenös oder subkutan verabreicht
werden. Der in Teil B von Beispiel F beschriebene tiefe Wundblutungsassay
ermöglicht
die Messung des Blutverlusts nach Verabreichung einer Antikoagulansverbindung.
Ein erwünschter
Effekt eines Antikoagulans ist, dass es die Blutkoagulierung oder
Thrombusbildung inhibiert, jedoch nicht so stark, dass die Gerinnung
insgesamt verhindert wird und dadurch das Bluten potentiert wird.
Der tiefe Wundblutungsassay misst somit die Menge des Blutverlusts über den
Zeitraum von 3,5 Stunden nach Verabreichung des Antikoagulans. Die
in 15 dargestellten Daten zeigen, dass das erfindungsgemäße NAP eine
effektive antithrombotische Verbindung in einer Dosis ist, die nicht
zu übermäßigem Bluten
führt.
Im Unterschied dazu führt
die Dosis an Heparin mit niedrigem Molekulargewicht (LMWH), die
mit 0 % Okklusion korreliert, zu drei Mal mehr Bluten als die effektive
Dosis von NAP.
-
ALLGEMEINE NAP-DOMÄNE (FORMEL
I)
-
In
Bezug auf die "NAP-Domäne" schließen die
isolieren Proteine (oder NAPs) der vorliegenden Erfindung mindestens
eine NAP-Domäne
in ihrer Aminosäuresequenz
ein. Bestimmte NAP-Domänen
haben eine Aminosäuresequenz
mit einem Molekulargewicht von etwa 5,0 bis 10,0 Kilodalton, vorzugsweise
etwa 7,0 bis 10,0 Kilodalton, die 10 Cysteinaminosäurereste
enthalten.
-
Bestimmte
erfindungsgemäße NAPs
zeigen Spezifität
für die
Inhibierung einer speziellen Komponente in der Koagulationskaskade,
wie dem fXa- oder dem fVIIa/TF-Komplex. Die Spezifizität einer
inhibierenden Aktivität
von NAP für
eine Komponente in der Koagulationskaskade kann nach dem Protokoll
in Beispiel D bewertet werden. Die Fähigkeit von NAP zur Inhibierung
der Aktivität
einer Vielfalt von Serinproteasen, die an der Koagulation beteiligt
sind, wird somit gemessen und verglichen. Die Fähigkeit eines NAPs zur Inhibierung
des fVIIa/TF-Komplexes
kann auch unter Verwendung der Protokolle in Beispiel E bewertet
werden, die die Fähigkeit
eines NAP messen, in inhibierender oder nicht-inhibierender Weise
an fXa zu binden und FVIIa zu inhibieren, wenn mit TF komplexiert
wurde. AcaNAP5 und AcaNAP6 sind Beispiele für Proteine mit NAP-Domänen, die
spezifisch fXa inhibieren. AcaNAPc2 ist ein Protein mit einer NAP-Domäne, das
selektive Inhibierung des fVIIa/TF-Komplexes zeigt, wenn fXa oder ein katalytisch
aktives oder inaktives Derivat davon vorhanden ist.
-
NAPS MIT ANTIKOAGULANSAKTIVITÄT EINSCHLIEßLICH NAPS
MIT FAKTOR XA INHIBIERENDER AKTIVITÄT (FORMEL II)
-
Gemäß einem
Aspekt schließen
erfindungsgemäße NAPs
somit auch ein isoliertes Protein mit Antikoagulansaktivität ein, einschließlich eines
isolierten Proteins mit Faktor Xa inhibierender Aktivität und mit
einer oder mehreren NAP-Domänen,
wobei jede NAP-Domäne
die Sequenz Cys-A1-Cys-A2-Cys-A3-Cys-A4-Cys-A5-Cys-A6-Cys-A7-Cys-A8-Cys-A9-Cys-A10
("FORMEL II") einschließt, wobei
- (a) A1 eine Aminosäuresequenz mit 7 bis 8 Aminosäureresten
ist;
- (b) A2 eine Aminosäuresequenz
mit 3 bis 5 Aminosäureresten
ist;
- (c) A3 eine Aminosäuresequenz
mit 3 Aminosäureresten
ist;
- (d) A4 eine Aminosäuresequenz
mit 6 bis 19 Aminosäureresten
ist;
- (e) A5 eine Aminosäuresequenz
mit 3 bis 4 Aminosäureresten
ist;
- (f) A6 eine Aminosäuresequenz
mit 3 bis 5 Aminosäureresten
ist;
- (g) A7 ein Aminosäurerest
ist;
- (h) A8 eine Aminosäuresequenz
mit 11 bis 12 Aminosäureresten
ist;
- (i) A9 eine Aminosäuresequenz
mit 5 bis 7 Aminosäureresten
ist, und
- (j) A10 eine Aminosäuresequenz
mit 5 bis 25 Aminosäureresten
ist.
-
Pharmazeutische
Zusammensetzungen, die NAP-Proteine gemäß diesem Aspekt enthalten,
und Verfahren zur Inhibierung der Blutkoagulation, bei denen gemäß diesem
Aspekt erfindungsgemäße NAP-Proteine verabreicht
werden, sind erfindungsgemäß auch vorgesehen.
NAP-Proteine gemäß diesem
Aspekt der Erfindung haben mindestens eine NAP-Domäne. Bevorzugt
sind NAPs mit einer oder zwei NAP-Domänen. NAP-Proteine AcaNAP5 [SEQ.
ID. Nr. 4 und 40] und AcaNAP6 [SEQ. ID. Nr. 6 und 41] haben eine
NAP-Domäne und sind
bevorzugte NAPs gemäß diesem
Aspekt der Erfindung.
-
Gemäß einem
bevorzugten Aspekt werden somit isolierte Proteine mit Antikoagulansaktivität einschließlich isolierter
Proteine mit Aktivität
als Faktor Xa-Inhibitoren mit mindestens einer NAP-Domäne der Formel
II bereitgestellt, die die folgende Sequenz einschließt:
Cys-A1-Cys-A2-Cys-A3-Cys-A4-Cys-AS-Cys-A6-Cys-A7-Cys-A8-Cys-A9-Cys-A10,
wobei
(a) Cys-A1 ausgewählt
ist aus SEQ. ID. Nr. 67 und 156; (b) Cys-A2-Cys ausgewählt ist
aus einer von SEQ. ID. Nr. 157 bis 159; (c) A3-Cys-A4 ausgewählt ist
aus einer von SEQ. ID. Nr. 160 bis 173; (d) Cys-A5 ausgewählt ist
aus SEQ. ID. Nr. 174 und 175; (e) Cys-A6 ausgewählt ist aus einer von SEQ.
ID. Nr. 176 bis 178; (f) Cys-A7-Cys-A8 ausgewählt ist aus SEQ. ID. Nr. 179
und 180; (g) Cys-A9 ausgewählt
ist aus einer von SEQ. ID. Nr. 181 bis 183 und (h) Cys-A10 ausgewählt ist
aus einer von SEQ. ID. Nr. 184 bis 204.
-
Gemäß einer
bevorzugten Ausführungsform
dieses Aspekts der Erfindung hat A3 die Sequenz Glu-A3a-A3b, wobei A3a und
A3b unabhängig ausgewählte Aminosäurereste sind. A3a ist
insbesondere ausgewählt
aus der Gruppe bestehend aus Ala, Arg, Pro, Lys, Ile, His, Leu und
Thr, und A3b ist ausgewählt aus der Gruppe bestehend
aus Lys, Thr und Arg. Besonders bevorzugte A3-Sequenzen sind ausgewählt aus
der Gruppe bestehend aus Glu-Ala-Lys,
Glu-Arg-Lys, Glu-Pro-Lys, Glu-Lys-Lys, Glu-Ile-Thr, Glu-His-Arg, Glu-Leu-Lys und
Glu-Thr-Lys.
-
In
einer weiteren bevorzugten Ausführungsform
dieses Aspekts der Erfindung ist A4 eine Aminosäuresequenz mit einer anionischen
Nettoladung.
-
Gemäß diesem
Aspekt der Erfindung ist ein bevorzugter A7-Aminosäurerest Val oder Ile.
-
Eine
bevorzugte Ausführungsform
dieses Aspekts der Erfindung ist eine, bei der A8 die Aminosäuresequenz
A8a-A8b-A8c-A8d-A8e-A8f-A8g [SEQ. ID. Nr.
68] einschließt,
worin
- (a) A8a der erste Aminosäurerest
in A8 ist,
- (b) mindestens einer von A8a und A8b ausgewählt
ist aus der Gruppe bestehend aus Glu oder Asp, und
- (c) A8c bis A8g unabhängig ausgewählte Aminosäurereste
sind.
-
Vorzugsweise
ist A8c Gly, A8d ist
ausgewählt
aus der Gruppe bestehend aus Phe, Tyr und Leu, A8e ist Tyr,
A8f ist Arg, und A8g ist
ausgewählt
aus Asp und Asn. Eine besonders bevorzugte A8c-A8d-A8e-A8f-A8g Sequenz ist ausgewählt aus der Gruppe bestehend
aus Gly-Phe-Tyr-Arg-Asp [SEQ. ID. Nr. 69], Gly-Phe-Tyr-Arg-Asn [SEQ.
ID. Nr. 70], Gly-Tyr-Tyr-Arg-Asp [SEQ. ID. Nr. 71], Gly-Tyr-Tyr-Arg-Asn
[SEQ. ID. Nr. 72] und Gly-Leu-Tyr-Arg-Asp
[SEQ. ID. Nr. 73].
-
Eine
zusätzliche
bevorzugte Ausführungsform
ist eine, in der A10 eine Aminosequenz ausgewählt aus der Gruppe bestehend
aus Glu-Ile-Ile-His-Val [SEQ. ID. Nr. 74], Asp-Ile-Ile-Met-Val [SEQ.
ID. Nr. 75], Phe-Ile-Thr-Phe-Ala-Pro [SEQ. ID. Nr. 76] und Met-Glu-Ile-Ile-Thr
[SEQ. ID. Nr. 77] einschließt.
-
NAP-Proteine
AcaNAP5 und AcaNAP6 schließen
die Aminosäuresequenz
Glu-Ile-Ile-His-Val [SEQ. ID. Nr. 74] in A10 ein und sind bevorzugte
NAPs gemäß dieser
Ausführungsform
der Erfindung.
-
Gemäß einer
Ausführungsform
dieses Aspekts der Erfindung ist ein bevorzugtes NAP-Molekül eines, bei
dem
- (a) A3 die Sequenz Glu-A3a-A3b hat, wobei A3a und
A3b unabhängig ausgewählte Aminosäurereste sind;
- (b) A4 eine Aminosäuresequenz
mit einer anionischen Nettoladung ist;
- (c) A7 ausgewählt
ist aus der Gruppe bestehend aus Val und Ile;
- (d) A8 eine Aminosäuresequenz
einschließt,
die ausgewählt
ist aus der Gruppe bestehend aus Gly-Phe-Tyr-Arg-Asp [SEQ. ID. Nr.
69], Gly-Phe-Tyr-Arg-Asn [SEQ. ID. Nr. 70], Gly-Tyr-Tyr-Arg-Asp [SEQ. ID.
Nr. 71], Gly-Tyr-Tyr-Arg-Asn [SEQ. ID. Nr. 72] und Gly-Leu-Tyr-Arg-Asp
[SEQ. ID. Nr. 73], und
- (e) A10 eine Aminosequenz ausgewählt aus der Gruppe bestehend
aus Glu-Ile-Ile-His-Val [SEQ. ID. Nr. 74], Asp-Ile-Ile-Met-Val [SEQ. ID.
Nr. 75], Phe-Ile-Thr-Phe-Ala-Pro [SEQ. ID. Nr. 76] und Met-Glu-Ile-Ile-Thr [SEQ.
ID. Nr. 77] einschließt.
-
Pharmazeutische
Zusammensetzungen, die NAP-Proteine gemäß dieser Ausführungsform
enthalten, und Verfahren zur Inhibierung der Blutkoagulation, bei
denen NAP-Proteine gemäß dieser
Ausführungsform verabreicht
werden, sind erfindungsgemäß auch vorgesehen.
NAP-Proteine gemäß dieser
Ausführungsform der
Erfindung haben mindestens eine NAP-Domäne. Bevorzugt sind NAPs mit
einer oder zwei NAP-Domänen. Die
NAP-Proteine AcaNAP5 und AcaNAP6 haben eine NAP-Domäne und sind
bevorzugte NAPs gemäß dieser
Ausführungsform
der Erfindung.
-
Gemäß einer
anderen bevorzugten Ausführungsform
ist ein NAP-Molekül
eines, bei dem
- (a) A3 ausgewählt ist
aus der Gruppe bestehend aus Glu-Ala-Lys,
Glu-Arg-Lys, Glu-Pro-Lys, Glu-Lys-Lys, Glu-Ile-Thr, Glu-His-Arg,
Glu-Leu-Lys und Glu-Thr-Lys;
- (b) A4 eine Aminosäuresequenz
mit einer anionischen Nettoladung ist;
- (c) A7 Val oder Ile ist;
- (d) A8 eine Aminosäuresequenz
ausgewählt
aus der Gruppe bestehend aus A8a-A3b-Gly-Phe-Tyr-Arg-Asp [SEQ. ID. Nr. 78],
A8a-A3b-Gly-Phe-Tyr-Arg-Asn
[SEQ. ID. Nr. 79], A8a-A3b-Gly-Tyr-Tyr-Arg-Asp [SEQ.
ID. Nr. 80], A8a-A3b-Gly-Tyr-Tyr-Arg-Asn
[SEQ. ID. Nr. 81] und A8a-A3b-Gly-Leu-Tyr-Arg-Asp
[SEQ. ID. Nr. 82] einschließt,
wobei mindestens eine von A8a und A3b Glu oder Asp ist;
- (e) A9 eine Aminosäuresequenz
von fünf
Aminosäureresten
ist; und
- (f) A10 eine Aminosäuresequenz
ausgewählt
aus der Gruppe bestehend aus Glu-Ile-Ile-His-Val [SEQ. ID. Nr. 74],
Asp-Ile-Ile-Met-Val
[SEQ. ID. Nr. 75], Phe-Ile-Thr-Phe-Ala-Pro [SEQ. ID. Nr. 76] und Met-Glu-Ile-Ile-Thr
[SEQ. ID. Nr. 77] einschließt.
Pharmazeutische Zusammensetzungen, die NAP-Proteine gemäß dieser
Ausführungsform
enthalten, und Verfahren zur Inhibierung der Blutkoagulation, bei
denen erfindungsgemäße NAP-Proteine verabreicht
werden, sind erfindungsgemäß auch vorgesehen.
NAP-Proteine gemäß dieser
Ausführungsform
der Erfindung haben mindestens eine NAP-Domäne. Bevorzugt sind NAPs mit
einer oder zwei NAP-Domänen.
Bevorzugt sind Proteine mit mindestens einer NAP-Domäne, die im
Wesentlichen die gleiche wie AcaNAP5 [SEQ. ID. Nr. 40] oder AcaNAP6
[SEQ. ID. Nr. 41] ist. NAP-Proteine AcaNAP5 [SEQ. ID. Nr. 4 und
40] und AcaNAP6 [SEQ. ID. Nr. 6 und 41] haben eine NAP-Domäne und sind
besonders bevorzugte NAPs gemäß dieser
Ausführungsform
der Erfindung.
-
Bevorzugte
NAP-Proteine mit Antikoagulansaktivität einschließlich jener mit Faktor Xa inhibierender Aktivität gemäß allen
Ausführungsformen,
die oben für
diesen Aspekt der Erfindung genannt wurden, können von einer Nematodenspezies
abgeleitet werden. Eine bevorzugte Nematodenspezies ist ausgewählt aus
der Gruppe bestehend aus Ancylostoma caninum, Ancylostoma ceylanicum,
Ancylostoma duodenale, Necator americanus und Heligomosomoides polygyrus.
Besonders bevorzugt sind die NAP-Proteine
AcaNAP5 und AcaNAP6, die von Ancylostoma caninum abgeleitet sind.
-
Dieser
Aspekt der Erfindung umfasst auch isolierte rekombinante cDNA-Moleküle, die
ein Protein mit Antikoagulans- und/oder
Faktor Xa inhibierender Aktivität
kodieren, wobei das Protein gemäß jeder
der oben für
isoliertes NAP-Protein mit Antikoagulans- und/oder Faktor Xa inhibierender
Aktivität
genannten Ausführungsformen
definiert ist. Bevorzugte cDNAs gemäß diesem Aspekt der Erfindung
kodieren AcaNAP5 und AcaNAP6.
-
Die
Faktor Xa inhibierende Aktivität
von NAPs gemäß diesem
Aspekt der Erfindung kann mit den hier beschriebenen Protokollen
bestimmt werden. Beispiel A beschreibt ein derartiges Verfahren.
Kurz gesagt wird ein NAP mit Faktor Xa für einen Zeitraum inkubiert,
danach wird ein Faktor Xa-Substrat zugefügt. Die Rate der Substrathydrolyse
wird gemessen, wobei eine langsamere Rate, verglichen mit der Rate
in Abwesenheit von NAP, die NAP-Inhibierung von Faktor Xa zeigt.
Beispiel C zeigt ein weiteres Verfahren zum Detektieren der inhibierenden
Aktivität
von NAP für
Faktor Xa, wenn er zu dem Prothrombinasekomplex assembliert ist,
was die normale physiologische Funktion von fXa in vivo genauer
widerspiegelt. Faktor Xa, der zu dem Prothrombinasekomplex assembliert
ist, wird, wie hier beschrieben, mit NAP inkubiert, gefolgt von
der Zugabe von Substrat. Die Faktor Xa-vermittelte Thrombinerzeugung
durch den Prothrombinasekomplex wird durch die Rate der Thrombinerzeugung
aus dieser Mischung gemessen.
-
NAPS MIT ANTIKOAGULANSAKTIVITÄT EINSCHLIEßLICH NAPS
MIT FAKTOR VIIA/TF INHIBIERENDER AKTIVITÄT (FORMEL III)
-
Gemäß einem
anderen Aspekt schließen
erfindungsgemäße NAPs
auch ein isoliertes Protein mit Antikoagulansaktivität einschließlich eines
isolierten Proteins mit Faktor VIIa/TF inhibierender Aktivität und mit
einer oder mehreren NAP-Domänen
ein, wobei jede NAP-Domäne
die folgende Sequenz einschließt:
Cys-A1-Cys-A2-Cys-A3-Cys-A4-Cys-A5-Cys-A6-Cys-A7-Cys-A8-Cys-A9-Cys-A10 ("FORMEL III"),
worin
- (a) A1 eine Aminosäuresequenz mit 7 bis 8 Aminosäureresten
ist;
- (b) A2 eine Aminosäuresequenz
mit 3 bis 5 Aminosäureresten
ist;
- (c) A3 eine Aminosäuresequenz
mit 3 Aminosäureresten
ist;
- (d) A4 eine Aminosäuresequenz
mit 6 bis 19 Aminosäureresten
ist;
- (e) A5 eine Aminosäuresequenz
mit 3 bis 4 Aminosäureresten
ist;
- (f) A6 eine Aminosäuresequenz
mit 3 bis 5 Aminosäureresten
ist;
- (g) A7 ein Aminosäurerest
ist;
- (h) A8 eine Aminosäuresequenz
mit 11 bis 12 Aminosäureresten
ist;
- (i) A9 eine Aminosäuresequenz
mit 5 bis 7 Aminosäureresten
ist; und
- (j) A10 eine Aminosäuresequenz
mit 5 bis 25 Aminosäureresten
ist.
-
Pharmazeutische
Zusammensetzungen, die NAP-Proteine gemäß diesem Aspekt enthalten,
und Verfahren zur Inhibierung der Blutkoagulation, bei denen erfindungsgemäße NAP-Proteine
verabreicht werden, sind erfindungsgemäß auch vorgesehen. NAP-Proteine gemäß diesem
Aspekt der Erfindung haben mindestens eine NAP-Domäne. Bevorzugt
sind NAPs mit einer oder zwei NAP-Domänen.
Bevorzugt sind Proteine mit mindestens einer NAP-Domäne,
die im Wesentlichen die gleiche wie jene von AcaNAPc2 [SEQ. ID.
Nr. 59] ist. Das NAP-Protein AcaNAPc2 [SEQ. ID. Nr. 59] hat eine
NAP-Domäne
und ist ein besonders bevorzugtes NAP gemäß diesem Aspekt der Erfindung.
-
Demnach
werden gemäß einem
bevorzugten Aspekt NAPs mit Antikoagulansaktivität einschließlich Faktor VIIa/TF inhibierender
Aktivität
und mit mindestens einer NAP-Domäne
der Formel III bereitgestellt, wobei die NAP-Domäne die folgende Aminosäuresequenz
einschließt:
Cys-A1-Cys-A2-Cys-A3-Cys-A4-Cys-A5-Cys-A6-Cys-A7-Cys-A8-Cys-A9-Cys-A10 worin
(a) Cys-A1 ausgewählt
ist aus SEQ. ID. Nr. 83 und 205; (b) Cys-A2-Cys ausgewählt ist
aus einer von SEQ. ID. Nr. 206 bis 208; (c) A3-Cys-A4 ausgewählt ist
aus SEQ. ID. Nr. 209 bis 222; (d) Cys-A5 ausgewählt ist aus SEQ. ID. Nr. 223 und
224; (e) Cys-A6 ausgewählt
ist aus einer von SEQ. ID. Nr. 225 bis 227; (f) Cys-A7-Cys-A8 ausgewählt ist aus
SEQ. ID. Nr. 228 und 229; (g) Cys-A9 ausgewählt ist aus SEQ. ID. Nr. 230
bis 232; und (h) Cys-A10 ausgewählt
ist aus einer von SEQ. ID. Nr. 233 bis 253.
-
Gemäß einer
anderen bevorzugten Ausführungsform
dieses Aspekts der Erfindung hat A3 die Sequenz Asp-A3a-A3b, wobei A3a und
A3b unabhängig ausgewählte Aminosäurereste sind. A3 ist insbesondere Asp-Lys-Lys.
-
Gemäß einer
weiteren bevorzugten Ausführungsform
ist A4 eine Aminosäuresequenz
mit einer anionischen Nettoladung.
-
Gemäß einer
anderen bevorzugten Ausführungsform
dieses Aspekts der Erfindung hat A5 die Sequenz A5a-A5b-A5c-A5d [SEQ.
ID. Nr. 89:], wobei A5a bis A5d unabhängig ausgewählte Aminosäurereste
sind. A5a ist vorzugsweise Leu, und A5C ist Arg.
-
Gemäß diesem
Aspekt der Erfindung ist ein bevorzugter A7-Aminosäurerest Val oder Ile, insbesondere
Val.
-
Eine
weitere bevorzugte Ausführungsform
dieses Aspekts der Erfindung ist eine, bei der A8 die Aminosäuresequenz
A8a-A8b-A8c-A8d-A8e-A8f-A8g [SEQ. ID. Nr. 68] einschließt, wobei
- (a) A8a der erste Aminosäurerest
in A8 ist,
- (b) mindestens einer von A8a und A8b ausgewählt
ist aus der Gruppe bestehend aus Glu oder Asp, und
- (c) A8c bis A8g unabhängig ausgewählte Aminosäurereste
sind.
-
Vorzugsweise
ist A8c Gly, A8d ist
ausgewählt
aus der Gruppe bestehend aus Phe, Tyr und Leu, A8e ist Tyr,
A8f ist Arg, und A8g ist ausgewählt aus
Asp und Asn. Eine bevorzugte A8c-A8d-A8e-A8f-A8g-Sequenz
ist Gly-Phe-Tyr-Arg-Asn [SEQ. ID. Nr. 70].
-
Gemäß einer
Ausführungsform
ist ein bevorzugtes NAP-Molekül eines,
bei dem
- (a) A3 die Sequenz Asp-A3a-A3b hat, wobei A3a und
A3b unabhängig ausgewählte Aminosäurereste sind;
- (b) A4 eine Aminosäuresequenz
mit einer anionischen Nettoladung ist;
- (c) A5 die Sequenz A5a-A5b-A5c-A5d hat, wobei
A5a bis A5d unabhängig ausgewählte Aminosäurereste
sind; und
- (d) A7 ausgewählt
ist aus der Gruppe bestehend aus Val und Ile. Pharmazeutische Zusammensetzungen, die
NAP-Proteine gemäß dieser
Ausführungsform
enthalten, und Verfahren zur Inhibierung der Blutkoagulation, bei
denen erfindungsgemäße NAP-Proteine
verabreicht werden, sind erfindungsgemäß auch vorgesehen. NAP-Proteine
gemäß dieser
Ausführungsform
der Erfindung haben mindestens eine NAP-Domäne. Bevorzugt sind NAPs mit
einer oder zwei NAP-Domänen.
Das NAP-Protein AcaNAPc2 hat eine NAP-Domäne und ist ein bevorzugtes
NAP gemäß dieser
Ausführungsform
der Erfindung.
-
Gemäß einer
anderen bevorzugten Ausführungsform
ist ein NAP-Molekül
eines, bei dem
- (a) A3 Asp-Lys-Lys ist;
- (b) A4 eine Aminosäuresequenz
mit einer anionischen Nettoladung ist;
- (c) A5 die Sequenz A5a-A5b-A5c-A5d [SEQ. ID. Nr.
85] hat, wobei A5a bis A5d unabhängig ausgewählte Aminosäurereste
sind,
- (d) A7 Val ist; und
- (e) A8 eine Aminosäuresequenz
A8a-A8b-Gly-Phe-Tyr-Arg-Asn
[SEQ. ID. Nr. 79] einschließt,
wobei mindestens eine von A8a und A8b Glu oder Asp ist. Pharmazeutische Zusammensetzungen,
die NAP-Proteine gemäß dieser
Ausführungsform
enthalten, und Verfahren zur Inhibierung der Blutkoagulation, bei
denen erfindungsgemäße NAP-Proteine
verabreicht werden, sind erfindungsgemäß auch vorgesehen. NAP-Proteine
gemäß dieser
Ausführungsform
der Erfindung haben mindestens eine NAP-Domäne. Bevorzugt sind NAPs mit
einer oder zwei NAP-Domänen.
Das NAP-Protein
AcaNAPc2 [SEQ. ID. Nr. 59] hat eine NAP-Domäne und ist ein besonders bevorzugtes
NAP gemäß dieser
Ausführungsform
der Erfindung.
-
Bevorzugte
NAP-Proteine mit Antikoagulansaktivität einschließlich jener mit Faktor VIIa/TF
inhibierender Aktivität
gemäß allen
Ausführungsformen,
die oben für
diesen Aspekt der Erfindung genannt wurden, können von einer Nematodenspezies
abgeleitet werden. Eine bevorzugte Nematodenspezies ist ausge wählt aus der
Gruppe bestehend aus Ancylostoma caninum, Ancylostoma ceylanicum,
Ancylostoma duodenale, Necator americanus und Heligomosomoides polygyrus.
Besonders bevorzugt ist NAP-Protein
AcaNAPc2, das von Ancylostoma caninum abgeleitet ist.
-
Dieser
Aspekt der Erfindung umfasst auch isolierte rekombinante cDNA-Moleküle, die
ein Protein mit Antikoagulans- und/oder
Faktor VIIa/TF inhibierender Aktivität kodieren, wobei das Protein
gemäß jeder
der oben für
isoliertes NAP-Protein mit Antikoagulans- und/oder Faktor VIIa/TF
inhibierender Aktivität
genannten Ausführungsformen
definiert ist. Eine bevorzugte cDNA gemäß diesem Aspekt hat eine Nukleotidsequenz [SEQ.
ID. Nr. 19] und kodiert AcaNAPc2 [SEQ. ID. Nr. 59].
-
Die
Faktor fVIIa/TF inhibierende Aktivität von NAPs gemäß diesem
Aspekt der Erfindung kann mit den hier beschriebenen Protokollen
bestimmt werden. Beispiel E beschreibt fVIIa/TF Assays. Die fVIIa/TF-vermittelte
Spaltung und Freisetzung des tritiierten Aktivierungspeptids aus
radiomarkiertem menschlichen Faktor IX (3H-FIX)
oder die amidolytische Hydrolyse eines chromogenen Peptidylsubstrats
werden gemessen. Interessanterweise erfordern erfindungsgemäße NAP fVIIa/TF-Inhibitoren
die Anwesenheit von fXa, um aktive fVII/TF-Inhibitoren zu sein.
NAP fVIIa/TF-Inhibitoren waren jedoch in Gegenwart von fXa, bei
dem die aktive Stelle mit dem Peptidylchlormethylketon H-Glu-Gly-Arg-CMK (EGR)
irreversibel besetzt und dadurch katalytisch inaktiv (EGR-fXa) gemacht
worden war, gleich wirksam. Ohne sich auf irgendeine Erklärung festlegen
zu wollen, scheint es so zu sein, dass ein NAP mit fVIIa/TF-Inhibierungsaktivität einen
binären
Komplex mit fXa bildet, indem es an eine spezifische Erkennungsstelle
an dem Enzym gebunden wird, die sich von den primären Erkennungsstellen
P4-P1 am katalytischen
Zentrum des Enzyms unterscheidet. Es folgt die Bildung eines quaternären inhibierenden
Komplexes mit dem fVIIa/TF-Komplex.
In Übereinstimmung
mit dieser Hypothese ist, dass EGR-fXa die Inhibierung von fVII/TF
durch NAPs vollständig
stützen
kann, die fVIIa/TF trotz kovalenter Besetzung der primären Erkennungsstellen
(P4-P1) innerhalb
der katalytischen Stelle von fXa durch das Tripeptidylchlormethylketon
(EGR-CMK) inhibieren.
-
Die
fVIIa/TF inhibierende Aktivität
von NAPs kann auch unter Verwendung der Protokolle in Beispiel D
sowie der in den Beispielen A und C beschriebenen fXa-Assays bestimmt
werden. Die Fähigkeit
eines NAP zur Inhibierung der katalytischen Aktivität einer
Vielfalt von Enzymen wird gemessen und mit seiner inhibierenden
Aktivität
für den
fVIIa/TF-Komplex verglichen. Spezifische Inhibierung von fVIIa/TF
durch ein NAP ist für einige
Anwendungen ein erwünschtes
Charakteristikum.
-
Ein
weiterer Aspekt der Erfindung beinhaltet ein isoliertes Protein
mit Antikoagulansaktivität
und cDNAs, die das Protein kodieren, wobei das Protein die katalytische
Aktivität
des fVIIa/TF-Komplexes in Gegenwart von fXa oder katalytisch inaktivem
fXa-Derivat spezifisch inhibiert, jedoch die Aktivität von FVIIa
in Abwesenheit von TF nicht spezifisch inhibiert und Prothrombinase
nicht spezifisch inhibiert. Bevorzugte Proteine gemäß diesem
Aspekt der Erfindung haben die oben für ein isoliertes Protein mit
Faktor VIIa/TF inhibierender Aktivität und mit einer oder mehreren
NAP-Domänen
beschriebenen Charakteristika. Ein bevorzugtes Protein gemäß diesem
Aspekt der Erfindung ist AcaNAPc2.
-
NAPs
gemäß diesem
Aspekt der Erfindung werden durch ihre fVIIa/TF inhibierende Aktivität in Gegenwart
von fXa oder einem fXa-Derivat unabhängig davon identifiziert, ob
das Derivat katalytisch aktiv ist oder nicht. Die in den Beispielen
B, C und F beschriebenen Protokolle sind zur Bestimmung der Antikoagulansaktivität dieser
NAPs brauchbar. Das Protokoll in Beispiel A kann die Inaktivität eines
NAPs für
freies fXa oder Prothrombinase detektieren. Daten, die unter Verwendung
der Protokolle in Beispiel E erzeugt wurden, identifizieren NAPs,
die entweder katalytisch aktiven oder inaktiven fXa zum Inhibieren
des fVIIa/TF-Komplexes erfordern.
-
NAPS MIT SERINPROTEASE
INHIBIERENDER AKTIVITÄT
(FORMEL IV)
-
Gemäß einem
weiteren Aspekt beinhalten erfindungsgemäße NAPs auch ein isoliertes
Protein mit Serinprotease inhibieren der Aktivität und mit einer oder mehreren
NAP-Domänen,
wobei jede NAP-Domäne
die folgende Sequenz einschließt: Cys-A1-Cys-A2-Cys-A3-Cys-A4-Cys-A5-Cys-A6-Cys-A7-Cys-A8-Cys-A9-Cys-A10,
("FORMEL IV"), wobei
- (a) A1 eine Aminosäuresequenz
mit 7 bis 8 Aminosäureresten
ist;
- (b) A2 eine Aminosäuresequenz
mit 3 bis 5 Aminosäureresten
ist;
- (c) A3 eine Aminosäuresequenz
mit 3 Aminosäureresten
ist;
- (d) A4 eine Aminosäuresequenz
mit 6 bis 19 Aminosäureresten
ist;
- (e) A5 eine Aminosäuresequenz
mit 3 bis 4 Aminosäureresten
ist;
- (f) A6 eine Aminosäuresequenz
mit 3 bis 5 Aminosäureresten
ist;
- (g) A7 ein Aminosäurerest
ist;
- (h) A8 eine Aminosäuresequenz
mit 10 bis 12 Aminosäureresten
ist;
- (i) A9 eine Aminosäuresequenz
mit 5 bis 7 Aminosäureresten
ist; und
- (j) A10 eine Aminosäuresequenz
mit 1 bis 25 Aminosäureresten
ist.
-
Pharmazeutische
Zusammensetzungen, die NAP-Proteine gemäß diesem Aspekt enthalten,
und Verfahren zur Inhibierung der Blutkoagulation, bei denen erfindungsgemäße NAP-Proteine
verabreicht werden, sind erfindungsgemäß auch vorgesehen. NAP-Proteine gemäß diesem
Aspekt der Erfindung haben mindestens eine NAP-Domäne. Bevorzugt
sind NAPs mit einer oder zwei NAP-Domänen.
Bevorzugt sind NAP-Domänen,
die Aminosäuresequenzen
haben, die im Wesentlichen die gleichen wie die NAP-Domänen von HpoNAP5
[SEQ. ID. Nr. 60] oder NamNAP [SEQ. ID. Nr. 61] sind. NAP-Proteine
HpoNAP5 [SEQ. ID. Nr. 60 und 40] und NamNAP6 [SEQ. ID. Nr. 61] haben
eine NAP-Domäne
und sind bevorzugte NAPs gemäß diesem Aspekt
der Erfindung.
-
Gemäß einem
bevorzugten Aspekt haben NAPs, die Serinproteaseaktivität zeigen,
mindestens eine NAP-Domäne
der Formel IV, die die folgende Aminosäuresequenz einschließt: Cys-A1- Cys-A2-Cys-A3-Cys-A4-Cys-A5-Cys-A6-Cys-A7-Cys-A8-Cys-A9-Cys-A10, wobei (a) Cys-A1
ausgewählt
ist aus SEQ. ID. Nr. 86 und 254; (b) Cys-A2-Cys ausgewählt ist
aus einer von SEQ. ID. Nr. 255 bis 257; (c) A3-Cys-A4 ausgewählt ist
aus einer von SEQ. ID. Nr. 258 bis 271; (d) Cys-A5 ausgewählt ist
aus SEQ. ID. Nr. 272 und 273; (e) Cys-A6 ausgewählt ist aus einer von SEQ.
ID. Nr. 274 bis 276; (f) Cys-A7-Cys-A8 ausgewählt ist aus einer von SEQ.
ID. Nr. 277 bis 279; (g) Cys-A9 ausgewählt ist aus einer von SEQ.
ID. Nr. 280 bis 282 und (h) Cys-A10 ausgewählt ist aus einer von SEQ.
ID. Nr. 283 bis 307.
-
Gemäß einer
anderen bevorzugten Ausführungsform
hat A3 die Sequenz Glu-A3a-A3b hat,
wobei A3a und A3b unabhängig ausgewählte Aminosäurereste
sind. A3 ist insbesondere Glu-Pro-Lys.
-
Gemäß einer
weiteren bevorzugten Ausführungsform
ist A4 eine Aminosäuresequenz
mit einer anionischen Nettoladung.
-
Gemäß einer
anderen bevorzugten Ausführungsform
hat A5 die Sequenz A5a-A5b-A5c hat, wobei A5a bis
A5c unabhängig ausgewählte Aminosäurereste sind. A5a ist
vorzugsweise Thr, und A5c ist Asn. Eine
besonders bevorzugte A5-Sequenz enthält Thr-Leu-Asn
oder Thr-Met-Asn.
-
Gemäß diesem
Aspekt der Erfindung ist ein bevorzugter A7-Aminosäurerest Gln.
-
Gemäß einer
Ausführungsform
dieses Aspekts der Erfindung ist ein bevorzugtes NAP-Molekül eines, bei
dem
- (a) A3 die Sequenz Glu-A3a-A3b hat, wobei A3a und
A3b unabhängig ausgewählte Aminosäurereste sind;
- (b) A4 eine Aminosäuresequenz
mit einer anionischen Nettoladung ist;
- (c) A5 die Sequenz A5a-A5b-A5c hat, wobei A5a bis
A5C unabhängig ausgewählte Aminosäurereste sind; und
- (d) A7 Gln ist. Pharmazeutische Zusammensetzungen, die NAP-Proteine
gemäß dieser
Ausführungsform enthalten,
und Verfahren zur Inhibierung der Blutkoagulation, bei denen erfindungsgemäße NAP-Proteine verabreicht
werden, sind erfindungsgemäß auch vorgesehen.
NAP-Proteine gemäß dieser
Ausführungsform
der Erfindung haben mindestens eine NAP-Domäne. Bevorzugt sind NAPs mit
einer oder zwei NAP-Domänen.
NAP-Proteine HpoNAP5 [SEQ. ID. Nr. 60] und NamNAP [SEQ. ID. Nr.
61] haben eine NAP-Domäne
und sind bevorzugte NAPs gemäß dieser
Ausführungsform
der Erfindung.
-
Gemäß einer
anderen bevorzugten Ausführungsform
ist ein NAP-Molekül
eines, bei dem
- (a) A3 Glu-Pro-Lys ist;
- (b) A4 eine Aminosäuresequenz
mit einer anionischen Nettoladung ist;
- (c) A5 ausgewählt
ist aus Thr-Leu-Asn und Thr-Met-Asn; und
- (d) A7 Gln ist. Pharmazeutische Zusammensetzungen, die NAP-Proteine
gemäß dieser
Ausführungsform enthalten,
und Verfahren zur Inhibierung der Blutkoagulation, bei denen erfindungsgemäße NAP-Proteine verabreicht
werden, sind erfindungsgemäß auch vorgesehen.
NAP-Proteine gemäß dieser
Ausführungsform
der Erfindung haben mindestens eine NAP-Domäne. Bevorzugt sind NAPs mit
einer oder zwei NAP-Domänen.
NAP-Proteine HpoNAP5 [SEQ. ID. Nr. 60] und NamNAP [SEQ. ID. Nr.
61] haben eine NAP-Domäne
und sind bevorzugte NAPs gemäß dieser
Ausführungsform
der Erfindung.
-
Bevorzugte
NAP-Proteine mit Serinprotease inhibierender Aktivität gemäß allen
Ausführungsformen, die
oben für
diesen Aspekt der Erfindung genannt wurden, können von einer Nematodenspezies
abgeleitet werden. Eine bevorzugte Nematodenspezies ist ausgewählt aus
der Gruppe bestehend aus Ancylostoma caninum, Ancylostoma ceylanicum,
Ancylostoma duodenale, Necator americanus und Heligomosomoides polygyrus.
Besonders bevorzugt sind die NAP-Proteine HpoNAP5 und NamNAP, die
von Heligomosomoides polygyrus und Necator americanus abgeleitet
sind.
-
Dieser
Aspekt der Erfindung umfasst auch isolierte rekombinante cDNA-Moleküle, die
ein Protein mit Serinprotease inhibierender Aktivität kodieren,
wobei das Protein gemäß jeder
der oben für
isoliertes NAP-Protein mit Serinprotease inhibierender Aktivität genannten
Ausführungsformen
definiert ist. Bevorzugte cDNAs gemäß diesem Aspekt haben Nukleotidsequenzen
[SEQ. ID. Nr. 14] (HpoNAP5) und [SEQ. ID. Nr. 39] (NamNAP) und kodieren
HpoNAP5 [SEQ. ID. Nr. 60] und NamNAP [SEQ. ID. Nr. 61].
-
Die
Serinprotease inhibierende Aktivität kann unter Verwendung von
beliebigen der Assays bestimmt werden, die in den Beispielen A bis
F offenbart sind, oder jeglichem üblicherweise verwendeten enzymatischen Assay
zum Messen der Inhibierung der Serinproteaseaktivität. Verfahren
für mehrere
enzymatische Assays finden sich in den Bänden von Methods of Enzymology
oder ähnlichen
Referenzmaterialien. Bevorzugte NAPs haben Serinprotease inhibierende
Aktivität,
die gegen Enzyme in der Blutkoagulationskaskade oder gegen Trypsin/Elastase
gerichtet ist.
-
NAPS MIT ANTIKOAGULANSAKTIVITÄT (FORMEL
V)
-
Gemäß einem
weiteren Aspekt beinhalten erfindungsgemäße NAPs auch ein isoliertes
Protein mit Antikoagulansaktivität
und mit einer oder mehreren NAP-Domänen, wobei jede NAP-Domäne die folgende
Sequenz einschließt:
Cys-A1-Cys-A2-Cys-A3-Cys-A4-Cys-A5-Cys-A6-Cys-A7-Cys-A8-Cys-A9-Cys-A10
("FORMEL V"), wobei
- (a) A1 eine Aminosäuresequenz
mit 7 bis 8 Aminosäureresten
ist;
- (b) A2 eine Aminosäuresequenz
mit 3 bis 5 Aminosäuren
ist;
- (c) A3 eine Aminosäuresequenz
mit 3 Aminosäureresten
ist;
- (d) A4 eine Aminosäuresequenz
mit 6 bis 19 Aminosäureresten
ist;
- (e) A5 eine Aminosäuresequenz
mit 3 bis 4 Aminosäureresten
ist;
- (f) A6 eine Aminosäuresequenz
mit 3 bis 5 Aminosäureresten
ist;
- (g) A7 ein Aminosäurerest
ist;
- (h) A8 eine Aminosäuresequenz
mit 11 bis 12 Aminosäureresten
ist;
- (i) A9 eine Aminosäuresequenz
mit 5 bis 7 Aminosäureresten
ist; und
- (j) A10 eine Aminosäuresequenz
mit 5 bis 25 Aminosäureresten
ist.
-
Pharmazeutische
Zusammensetzungen, die NAP-Proteine gemäß diesem Aspekt enthalten,
und Verfahren zur Inhibierung der Blutkoagulation, bei denen erfindungsgemäße NAP-Proteine
ver abreicht werden, sind erfindungsgemäß auch vorgesehen. NAP-Proteine gemäß diesem
Aspekt der Erfindung haben mindestens eine NAP-Domäne. Bevorzugt
sind NAPs mit einer oder zwei NAP-Domänen.
Bevorzugte NAPs schließen
jene mit mindestens einer NAP-Domäne mit einer Aminosäuresequenz
ein, die im Wesentlichen die gleiche wie irgendeine von [SEQ. ID.
Nr. 40 bis 58] ist. Die NAP-Proteine AcaNAP5 [SEQ. ID. Nr. 40],
AcaNAP6 [SEQ. ID. Nr. 41], AcaNAP48 [SEQ. ID. Nr. 42], AcaNAP23
[SEQ. ID. Nr. 43], AcaNAP24 [SEQ. ID. Nr. 44], AcaNAP25 [SEQ. ID.
Nr. 45], AcaNAP44 [SEQ. ID. Nr. 46], AcaNAP31 [SEQ. ID. Nr. 47],
AduNAP4 [SEQ. ID. Nr. 55], AceNAP5 [SEQ. ID. Nr. 57] und AceNAP7
[SEQ. ID. Nr. 58] haben eine NAP-Domäne und sind bevorzugte NAPs
gemäß diesem
Aspekt der Erfindung. Die NAP-Proteine AceNAP4 [SEQ. ID. Nr. 62],
AcaNAP45 [SEQ. ID. Nr. 63], AcaNAP47 [SEQ. ID. Nr. 64] und AduNAP7
[SEQ. ID. Nr. 65] haben zwei NAP-Domänen und sind bevorzugte NAPs
gemäß diesem
Aspekt der Erfindung.
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Bevorzugte
erfindungsgemäße NAPs
gemäß diesem
Aspekt enthalten isolierte Proteine mit Antikoagulansaktivität und mit
mindestens einer NAP-Domäne
der Formel V, die die folgende Sequenz einschließt:
Cys-A1-Cys-A2-Cys-A3-Cys-A4-Cys-A5-Cys-A6-Cys-A7-Cys-A8-Cys-A9-Cys-A10, wobei
(a) Cys-A1 ausgewählt
ist aus SEQ. ID. Nr. 87 und 308; (b) Cys-A2-Cys ausgewählt ist
aus einer von SEQ. ID. Nr. 309 bis 311; (c) A3-Cys-A4 ausgewählt ist
aus einer von SEQ. ID. Nr. 312 bis 325; (d) Cys-A5 ausgewählt ist
aus SEQ. ID. Nr. 326 und 327; (e) Cys-A6 ausgewählt ist aus einer von SEQ.
ID. Nr. 328 bis 330; (f) Cys-A7-Cys-A8 ausgewählt ist aus einer von SEQ.
ID. Nr. 331 bis 332; (g) Cys-A9 ausgewählt ist aus einer von SEQ.
ID. Nr. 333 bis 335 und (h) Cys-A10 ausgewählt ist aus einer von SEQ.
ID. Nr. 336 bis 356.
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Gemäß einer
anderen bevorzugten Ausführungsform
hat A3 die Sequenz Glu-A3a-A3b,
wobei A3a und A3b unabhängig ausgewählte Aminosäurereste
sind. A3a ist insbesondere ausgewählt aus
der Gruppe bestehend aus Ala, Arg, Pro, Lys, Ile, His, Leu und Thr,
und A3b ist ausgewählt aus der Gruppe bestehend
aus Lys, Thr und Arg. Besonders bevorzugte A3-Sequenzen sind ausgewählt aus
der Gruppe bestehend aus Glu-Ala-Lys, Glu-Arg-Lys, Glu-Pro-Lys, Glu-Lys-Lys,
Glu-Ile-Thr, Glu-His-Arg, Glu-Leu-Lys und Glu-Thr-Lys.
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Gemäß einer
weiteren bevorzugten Ausführungsform
ist A4 eine Aminosäuresequenz
mit einer anionischen Nettoladung.
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Gemäß diesem
Aspekt der Erfindung ist ein bevorzugter A7-Aminosäurerest Val oder Ile.
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Eine
weitere bevorzugte Ausführungsform
dieser Ausführungsform
der Erfindung ist eine, bei der A8 die Aminosäuresequenz A8a-A8b-A8C-A8d-A8e-A8f-A8g [SEQ.
ID. Nr. 68] einschließt,
wobei
- (a) A8a der erste Aminosäurerest
in A8 ist,
- (b) mindestens einer von A8a und A8b ausgewählt
ist aus der Gruppe bestehend aus Glu oder Asp, und
- (c) A8c bis A8g unabhängig ausgewählte Aminosäurereste
sind.
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Vorzugsweise
ist A8C Gly, A8d ist
ausgewählt
aus der Gruppe bestehend aus Phe, Tyr und Leu, A8e ist Tyr,
A8f ist Arg, und A8g ist
ausgewählt
aus Asp und Asn. Eine bevorzugte A8c-A8d-A8e-A8f-A8g-Sequenz
ist ausgewählt
aus der Gruppe bestehend aus Gly-Phe-Tyr-Arg-Asp [SEQ. ID. Nr. 69],
Gly-Phe-Tyr-Arg-Asn [SEQ. ID. Nr. 70], Gly-Tyr-Tyr-Arg-Asp [SEQ.
ID. Nr. 71], Gly-Tyr-Tyr-Arg-Asn
[SEQ. ID. Nr. 72] und Gly-Leu-Tyr-Arg-Asp [SEQ. ID. Nr. 73].
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Eine
weitere bevorzugte Ausführungsform
ist eine, in der A10 eine Aminosequenz ausgewählt aus der Gruppe bestehend
aus Glu-Ile-Ile-His-Val [SEQ. ID. Nr. 74], Asp-Ile-Ile-Met-Val [SEQ.
ID. Nr. 75], Phe-Ile-Thr-Phe-Ala-Pro [SEQ. ID. Nr. 76] und Met-Glu-Ile-Ile-Thr
[SEQ. ID. Nr. 77] einschließt.
Die NAP-Proteine AcaNAP5 [SEQ. ID. Nr. 4 und 40] und AcaNAP6 [SEQ.
ID. Nr. 6 und 41] schließen
die Aminosäuresequenz
Glu-Ile-Ile-His-Val
[SEQ. ID. Nr. 74] in A10 ein und sind bevorzugte NAPs gemäß dieser
Ausführungsform
der Erfindung. Das NAP-Protein AcaNAP48 [SEQ. ID. Nr. 42] schließt die Aminosäuresequenz Asp-Ile-Ile-Met-Val [SEQ.
ID. Nr. 75] in A10 ein und ist ein bevorzugtes NAP gemäß dieser
Ausführungsform der
Erfindung. Die NAP-Proteine AcaNAp23 [SEQ. ID. Nr. 43], AcaNAP24
[SEQ. ID. Nr. 44], AcaNAP25 [SEQ. ID. Nr. 45], AcaNAP44 [SEQ. ID.
Nr. 46], AcaNAP31 [SEQ. ID. Nr. 47] und AceNAP4 [SEQ. ID. Nr. 48,
49 und 62] enthalten die Aminosäuresequenz
Phe-Ile-Thr-Phe-Ala-Pro
[SEQ. ID. Nr. 76] und sind bevorzugte NAPs gemäß dieser Ausführungsform
der Erfindung. Die NAP-Proteine AcaNAP45 [SEQ. ID. Nr. 50, 53 und
63], AcaNAP47 [SEQ. ID. Nr. 51, 54 und 64], AduNAP7 [SEQ. ID. Nr.
52, 56 und 65], AduNAP4 [SEQ. ID. Nr. 55], AceNAP5 [SEQ. ID. Nr.
57] und AceNAP7 [SEQ. ID. Nr. 58] enthalten die Aminosäuresequenz Met-Glu-Ile-Ile-Thr
[SEQ. ID. Nr. 77] und sind auch bevorzugte NAPs gemäß dieser
Ausführungsform
der Erfindung.
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Gemäß einer
Ausführungsform
ist ein bevorzugtes NAP-Molekül eines,
bei dem
- (a) A3 die Sequenz Glu-A3a-A3b hat, wobei A3a und
A3b unabhängig ausgewählte Aminosäurereste sind;
- (b) A4 eine Aminosäuresequenz
mit einer anionischen Nettoladung ist;
- (c) A7 ausgewählt
ist aus der Gruppe bestehend aus Val und Ile;
- (d) A8 eine Aminosäuresequenz
einschließt,
die ausgewählt
ist aus der Gruppe bestehend aus Gly-Phe-Tyr-Arg-Asp [SEQ. ID. Nr.
69], Gly-Phe-Tyr-Arg-Asn [SEQ. ID. Nr. 70], Gly-Tyr-Tyr-Arg-Asp [SEQ, ID.
Nr. 71], Gly-Tyr-Tyr-Arg-Asn [SEQ. ID. Nr. 72] und Gly-Leu-Tyr-Arg-Asp
[SEQ. ID. Nr. 73], und
- (e) A10 eine Aminosequenz ausgewählt aus der Gruppe bestehend
aus Glu-Ile-Ile-His-Val [SEQ. ID. Nr. 74], Asp-Ile-Ile-Met-Val [SEQ. ID.
Nr. 75], Phe-Ile-Thr-Phe-Ala-Pro [SEQ. ID. Nr. 76] und Met-Glu-Ile-Ile-Thr [SEQ.
ID. Nr. 77] einschließt.
Pharmazeutische Zusammensetzungen, die NAP-Proteine gemäß dieser Ausführungsform
enthalten, und Verfahren zur Inhibierung der Blutkoagulation, bei
denen erfindungsgemäße NAP-Proteine
verabreicht werden, sind erfindungsgemäß auch vorgesehen. NAP-Proteine gemäß diesem
Aspekt der Erfindung haben mindestens eine NAP-Domäne. Bevorzugt
sind NAPs mit einer oder zwei NAP-Domänen.
Die NAP-Proteine AcaNAP5 [SEQ. ID. Nr. 4 und 40], AcaNAP6 [SEQ.
ID. Nr. 6 und 41], AcaNAP48 [SEQ. ID. Nr. 42], AcaNAP23 [SEQ. ID.
Nr. 43], AcaNAP24 [SEQ. ID. Nr. 44], Aca NAP25 [SEQ. ID. Nr. 45],
AcaNAP44 [SEQ. ID. Nr. 46], AcaNAP31 [SEQ. ID. Nr. 47], AduNAP4
[SEQ. ID. Nr. 55], AceNAP5 [SEQ. ID. Nr. 57] und AceNAP7 [SEQ. ID.
NO. 58] haben eine NAP-Domäne und sind
bevorzugte NAPs gemäß dieser
Ausführungsform.
Die NAP-Proteine AceNAP4 [SEQ. ID. Nr. 62], AcaNAP45 [SEQ. ID. Nr.
63], AcaNAP47 [SEQ. ID. Nr. 64] und AduNAP7 [SEQ. ID. Nr. 65] haben
zwei NAP-Domänen
und sind bevorzugte NAPs gemäß dieser
Ausführungsform.
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Gemäß einer
anderen bevorzugten Ausführungsform
ist ein NAP-Molekül
eines, bei dem
- (a) A3 ausgewählt ist
aus der Gruppe bestehend aus Glu-Ala-Lys,
Glu-Arg-Lys, Glu-Pro-Lys, Glu-Lys-Lys, Glu-Ile-Thr, Glu-His-Arg,
Glu-Leu-Lys und Glu-Thr-Lys;
- (b) A4 eine Aminosäuresequenz
mit einer anionischen Nettoladung ist;
- (c) A7 Val oder Ile ist;
- (d) A8 eine Aminosäuresequenz
ausgewählt
aus der Gruppe bestehend aus A8a-A8b-Gly-Phe-Tyr-Arg-Asp [SEQ. ID. Nr. 78],
A8a-A8b-Gly-Phe-Tyr-Arg-Asn
[SEQ. ID. Nr. 79], A8a-A8b-Gly-Tyr-Tyr-Arg-Asp [SEQ.
ID. Nr. 80], A8a-A8b-Gly-Tyr-Tyr-Arg-Asn
[SEQ. ID. Nr. 81] und A8a-A8b-Gly-Leu-Tyr-Arg-Asp
[SEQ. ID. Nr. 82] einschließen,
wobei mindestens eine von A8a und A8b Glu oder Asp ist;
- (e) A9 eine Aminosäuresequenz
von fünf
Aminosäureresten
ist; und
- (f) A10 eine Aminosäuresequenz
ausgewählt
aus der Gruppe bestehend aus Glu-Ile-Ile-His-Val [SEQ. ID. Nr. 74],
Asp-Ile-Ile-Met-Val
[SEQ. ID. Nr. 75], Phe-Ile-Thr-Phe-Ala-Pro [SEQ. ID. Nr. 76] und Met-Glu-Ile-Ile-Thr
[SEQ. ID. Nr. 77] einschließt.
Pharmazeutische Zusammensetzungen, die NAP-Proteine gemäß dieser
Ausführungsform
enthalten, und Verfahren zur Inhibierung der Blutkoagulation, bei
denen erfindungsgemäße NAP-Proteine verabreicht
werden, sind erfindungsgemäß auch vorgesehen.
NAP-Proteine gemäß dieser
Ausführungsform
der Erfindung haben mindestens eine NAP-Domäne. Bevorzugt sind NAPs mit
einer oder zwei NAP-Domänen.
Die NAP-Proteine AcaNAP5 [SEQ. ID. Nr. 4 und 40], AcaNAP6 [SEQ.
ID. Nr. 6 und 41], AcaNAP48 [SEQ. ID. Nr. 42], AcaNAP23 [SEQ. ID.
Nr. 43], AcaNAP24 [SEQ. ID. Nr. 44], AcaNAP25 [SEQ. ID. Nr. 45],
AcaNAP44 [SEQ. ID. Nr. 46], AcaNAP31 [SEQ. ID. Nr. 47], AduNAP4 [SEQ.
ID. Nr. 55], AceNAP5 [SEQ. ID. Nr. 57] und AceNAP7 [SEQ. ID. NO.
58] haben eine NAP-Domäne und
sind bevorzugte NAPs gemäß dieser
Ausführungsform.
Die NAP-Proteine AceNAP4 [SEQ. ID. Nr. 62], AcaNAP45 [SEQ. ID. Nr.
63], AcaNAP47 [SEQ. ID. Nr. 64] und AduNAP7 [SEQ. ID. Nr. 65] haben
zwei NAP-Domänen
und sind bevorzugte NAPs gemäß dieser
Ausführungsform.
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Bevorzugte
NAP-Proteine mit Antikoagulansaktivität gemäß allen Ausführungsformen,
die oben für diesen
Aspekt der Erfindung genannt wurden, können von einer Nematodenspezies
abgeleitet werden. Eine bevorzugte Nematodenspezies ist ausgewählt aus
der Gruppe bestehend aus Ancylostoma caninum, Ancylostoma ceylanicum,
Ancylostoma duodenale, Necator americanus und Heligomosomoides polygyrus.
Besonders bevorzugt sind die NAP-Proteine
AcaNAP5 [SEQ. ID. Nr. 4 and 40], AcaNAP6 [SEQ. ID. Nr. 6 und 41], AcaNAP48
[SEQ. ID. Nr. 42], AcaNAP23 [SEQ. ID. Nr. 43], AcaNAP24 [SEQ. ID.
Nr. 44], AcaNAP25 [SEQ. ID. Nr. 45], AcaNAP44 [SEQ. ID. Nr. 46],
AcaNAP45 [SEQ. ID. Nr. 63], AcaNAP47 [SEQ. ID. Nr. 64] und AcaNAP31
[SEQ. ID. Nr. 47], die von Ancylostoma caninum abgeleitet sind;
AceNAP4 [SEQ. ID. Nr. 62], AceNAP5 [SEQ. ID. Nr. 57] und AceNAP7
[SEQ. ID. Nr. 58], die von Ancylostoma ceylanicum abgeleitet sind; und
AduNAP7 [SEQ. ID. Nr. 65] und AduNAP4 [SEQ. ID. Nr. 55), die von
Ancylostoma duodenale abgeleitet sind.
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Dieser
Aspekt der Erfindung umfasst auch isolierte rekombinante cDNA-Moleküle, die
ein Protein mit Antikoagulansaktivität kodieren, wobei das Protein
gemäß jeder
der oben für
isoliertes NAP-Protein mit Antikoagulansaktivität genannten Ausführungsformen
definiert ist. Zu bevorzugten cDNAs gemäß diesem Aspekt gehören AcaNAP5
[SEQ. ID. Nr. 3], AcaNAP6 [SEQ. ID. Nr. 5], AcaNAP48 [SEQ. ID. Nr.
38], AcaNAP23 [SEQ. ID. Nr. 31], AcaNAP24 [SEQ. ID. Nr. 32], AcaNAP25
[SEQ. ID. Nr. 33], AcaNAP44 [SEQ. ID. Nr. 35], AcaNAP31 [SEQ. ID.
Nr. 34], AduNAP4 [SEQ. ID. Nr. 12], AceNAP5 [SEQ. ID. Nr. 10], AceNAP7
[SEQ. ID. Nr. 11], AceNAP4 [SEQ. ID. Nr. 9], AcaNAP45 [SEQ. ID.
Nr. 36], AcaNAP47 [SEQ. ID. Nr. 37] und AduNAP7 [SEQ. ID. Nr. 13].
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Die
Antikoagulansaktivität
von NAPs gemäß diesem
Aspekt der Erfindung kann mit den hier beschriebenen Protokollen
bestimmt werden. Beispiele B und F zeigen spezielle brauchbare Verfahren
zur Bewertung der Antikoagulationsaktivität eines NAPs. Die Verfahren,
die zum Detektieren von NAPs mit fXa inhibierender Aktivität (Beispiele
A, C) und fVIIa/TF inhibierender Aktivität (Beispiel E) beschrieben
werden, sind auch zur Bewertung der Antikoagulationsaktivität eines
NAPs brauchbar.
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OLIGONUKLEOTIDE
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Ein
weiterer Aspekt dieser Erfindung ist ein Oligonukleotid, das eine
Sequenz enthält,
die ausgewählt ist
aus:
YG109: TCAGACATGT-ATAATCTCAT-GTTGG [SEQ. ID. Nr. 88],
YG103:
AAGGCATACC-CGGAGTGTGG-TG [SEQ. ID. Nr. 89],
NAP-1: AAR-CCN-TGY-GAR-MGG-AAR-TGY
[SEQ. ID. Nr. 90] und
NAP-4.RC: TW-RWA-NCC-NTC-YTT-RCA-NAC-RCA
[SEQ. ID. Nr. 91].
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Diese
Oligonukleotidsequenzen hybridisieren mit Nukleinsäuresequenzen,
die NAP-Protein kodieren.
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Die
isolierten erfindungsgemäßen NAPs
schließen
jene mit Variationen in der offenbarten Aminosäuresequenz oder den offenbarten
Aminosäuresequenzen
einschließlich
Fragmenten, natürlich
vorkommenden Mutationen, allelen Varianten, statistisch erzeugten
künstlichen
Mutanten und absichtlichen Sequenzvarianten ein, wobei alle hiervon
die Antikoagulansaktivität
beibehalten. Der Begriff "Fragmente" bezieht sich auf
jeden Teil der Sequenz, der weniger Aminosäuren als das vollständige Protein
enthält,
wie beispielsweise partielle Sequenzen außer Abschnitten am Aminoterminus,
Carboxyterminus oder zwischen dem Aminoterminus und Carboxyterminus
des vollständigen
Proteins.
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Die
erfindungsgemäßen isolierten
NAPs schließen
auch Proteine mit einer rekombinanten Aminosäuresequenz oder -sequenzen
ein, die die Antikoagulansaktivität der NAP-Domänen-Amino säuresequenz
oder -sequenzen beibehält
bzw. beibehalten. Die Formulierung "NAP-Protein" oder der Begriff "Protein" bedeutet in Bezugnahme auf ein Protein,
das eine NAP-Domäne
enthält,
ohne Unterscheidung natives NAP-Protein und NAP-Protein, das mit
rekombinanten Mitteln hergestellt ist. Zu diesen rekombinanten Proteinen
gehören
Hybridproteine, wie Fusionsproteine, Proteine, die aus der Expression
mehrerer Gene innerhalb des Expressionsvektors resultieren, Proteine,
die aus der Expression mehrerer Gene innerhalb des Chromosoms der
Wirtszelle resultieren, und können
ein Polypeptid mit Antikoagulansaktivität eines offenbarten Proteins
einschließen,
das über
Peptidbindungen an ein zweites Polypeptid gebunden ist. Zu den rekombinanten
Proteinen gehören
auch Varianten der erfindungsgemäßen NAP-Domäne-Aminosäuresequenz
oder -sequenzen, die sich nur durch konservative Aminosäuresubstitution
unterscheiden. Konservative Aminosäuresubstitutionen sind in Tabelle
1 von W. R. Taylor, J. Mol. Biol., 188:233 (1986) von als "Sets" definiert. Die rekombinanten
Proteine enthalten auch Varianten der erfindungsgemäß offenbarten
isolierten NAP-Domänen-Aminosäuresequenz
oder -sequenzen, in denen Aminosäuresubstitutionen
oder -deletionen vorgenommen wurden, die die Antikoagulansaktivität der isolierten
NAP-Domänensequenz
oder -sequenzen konservieren.
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Eine
bevorzugte Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung ist ein Protein, das durch biochemische Verfahren
aus der Nematode Ancylostoma caninum isoliert wurde, wie in Beispiel
1 beschrieben ist. Dieses Protein erhöht die Gerinnungszeit von menschlichem
Plasma in den PT- und aPTT-Assays, enthält eine NAP-Domäne und ist
durch einen N-Terminus mit der Aminosäuresequenz Lys-Ala-Tyr-Pro-Glu-Cys-Gly-Glu-Asn-Glu-Trp-Leu-Asp
[SEQ. ID. Nr. 92] und ein Molekulargewicht von etwa 8,7 Kilodalton
bis etwa 8,8 Kilodalton charakterisiert, bestimmt mittels Massenspektrometrie.
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Weitere
bevorzugte Ausführungsformen
der vorliegenden Erfindung beinhalten die Proteine mit Antikoagulansaktivität, die durch
rekombinante Verfahren aus der cDNA-Bibliothek hergestellt worden
sind, die aus der Nematode Ancylostoma caninum isoliert wurde, beispielsweise
AcaNAP5 [SEQ. ID. Nr. 4 oder 40], AcaNAP6 [SEQ. ID. Nr. 6 oder 41],
Pro-AcaNAP5 [SEQ. ID. Nr. 7], Pro-AcaNAP6 [SEQ. ID. Nr. 8], AcaNAP48 [SEQ.
ID. Nr. 42], AcaNAP23 [SEQ. ID. Nr. 43], AcaNAP24 [SEQ. ID. Nr.
44], AcaNAP25 [SEQ. ID. Nr. 45], AcaNAP44 [SEQ. ID. Nr. 46], AcaNAP31
[SEQ. ID. Nr. 47], AcaNAP45 [SEQ. ID. Nr. 63], AcaNAP47 [SEQ. ID. Nr.
64] und AcaNAPc2 [SEQ. ID. Nr. 59]; isoliert aus der Nematode Ancyclostoma
ceylanium, beispielsweise AceNAP4 [SEQ. ID. Nr. 62], AceNAP5 [SEQ.
ID. Nr. 57] und AceNAP7 [SEQ. ID. Nr. 58]; isoliert aus der Nematode
Ancydostoma duodenale, beispielsweise AduNAP4 [SEQ. ID. Nr. 55]
und AduNAP7 [SEQ. ID. Nr. 65]; isoliert aus der Nematode Heligmosmoides
polygyrus, beispielsweise HpoNAP5 [SEQ. ID. Nr. 60], und der Nematode
Necator americanus, beispielsweise NamNAP [SEQ. ID. Nr. 61]. Die
Aminosäuresequenzen
dieser Proteine sind in den 11 und 16 und
an anderer Stelle gezeigt. Jede derartige bevorzugte Ausführungsform
erhöht
die Gerinnungszeit von menschlichem Plasma in den PT- und aPTT-Assays
und enthält
mindestens eine NAP-Domäne.
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In
Bezug auf "isolierte
Proteine" werden
die erfindungsgemäßen Proteine
durch Verfahren zur Proteinreinigung isoliert, die in der Technik
wohl bekannt sind oder wie nachfolgend offenbart sind. Sie können aus einer
natürlichen
Quelle, aus einer chemischen Mischung nach chemischer Synthese an
einer festen Phase oder in Lösung,
wie Festphase-automatisierter Peptidsynthese, oder aus einer Zellkultur
nach Produktion durch rekombinante Verfahren isoliert werden.
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Die
vorliegende Erfindung umfasst auch, wie hier nachfolgend näher erläutert wird,
pharmazeutische Zusammensetzungen, die NAP enthalten, und Verfahren
zur Verwendung von NAP zum Inhibieren des Prozesses der Blutkoagulation
und assoziierter Thrombose. Oligonukleotidsonden, die zum Identifizieren
von NAP-Nukleinsäure
in einer Probe brauchbar sind, sind erfindungsgemäß auch eingeschlossen,
wie nachfolgend näher
erläutert
wird.
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1. AUS NATÜRLICHEN
QUELLEN ISOLIERTES NAP
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Die
erfindungsgemäßen bevorzugten
isolierten Proteine (NAPs) können
aus natürlichen
Quellen isoliert und gereinigt werden. Bevorzugt als natürliche Quellen
sind Nematoden, zu geeigneten Nematoden gehören Darmnematoden, wie Ancylostoma
caninum, Ancylostoma ceylanicum, Ancylostoma duodenale, Necator
americanus und Heligmosomoides polygyrus. Besonders bevorzugt als
natürliche
Quelle ist die hämatophage
Nematode, der Hakenwurm Ancylostoma caninum.
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Die
bevorzugten erfindungsgemäßen Proteine
werden aus ihren natürlichen
Quellen nach Verfahren isoliert und gereinigt, die in den biochemischen
Techniken bekannt sind. Zu diesen Verfahren gehört das Herstellen eines löslichen
Extrakts und Anreichern des Extrakts mit chromatographischen Verfahren
auf unterschiedlichen festen Trägermatrizes.
Zu bevorzugten Reinigungsverfahren gehört die Präparation eines löslichen
Extrakts einer Nematode in 0,02 M Tris-HCl, pH 7,4-Puffer, der verschiedene
Proteaseinhibitoren enthält, gefolgt
von sequentieller Chromatographie des Extrakts durch Säulen, die
Concanavalin-A-Sepharose-Matrix, Poros20 HQ-Kationenaustauschermatrix,
Superdex30 Gelfiltrationsmatrix und eine C18-Umkehrphasenmatrix enthalten.
Die durch diese Chromatographiesäulen
aufgefangenen Fraktionen können
durch ihre Fähigkeit
selektiert werden, die Gerinnungszeit von menschlichem Plasma zu
erhöhen,
gemessen durch die PT- und aPTT-Assays, oder durch ihre Fähigkeit,
die amidolytische Aktivität
von Faktor Xa zu inhibieren, wie in einem kolorimetrischen amidolytischen
Assay unter Verwendung von gereinigtem Enzym oder anderen Verfahren
gemessen wird, die hier in den Beispielen A bis F offenbart werden.
Ein Beispiel für
ein bevorzugtes Reinigungsverfahren eines erfindungsgemäßen isolierten
Proteins beinhaltet dasjenige, welches in Beispiel 1 offenbart ist.
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Die
bevorzugten erfindungsgemäßen Proteine
enthalten, wenn sie aus einer natürlichen Quelle, wie Ancylostoma
caninum wie beschrieben gereinigt werden, jene, die die folgende
Aminosäuresequenz
enthalten: Lys-Ala-Tyr-Pro-Glu-Cys-Gly-Glu-Asn-Glu-Trp-Leu-Asp [SEQ.
ID. Nr. 92]. Besonders bevorzugt sind die gereinigten Proteine mit
dieser Aminosäuresequenz
an ihrem Aminoterminus, wie in 2 (AcaNAP5
[SEQ. ID. Nr. 4]) oder 4 (AcaNAP6 [SEQ. ID. Nr. 6])
gezeigt ist. Es wurde gezeigt, dass ein bevorzugtes erfindungsgemäßes Protein
die Aminosäuresequenz
Lys-Ala-Tyr-Pro-Glu-Cys-Gly-Glu-Asn-Glu-Trp-Leu-Asp [SEQ. ID. Nr. 92] an ihrem Aminoterminus
hat und ein Molekulargewicht von 8,7 bis 8,8 Kilodalton hat, bestimmt
mittels Massenspektrometrie.
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2. DURCH CHEMISCHE
SYNTHESE HERGESTELLTES NAP
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Die
bevorzugten erfindungsgemäßen isolierten
NAPs können
durch Standardverfahren synthetisiert werden, die in der chemischen
Technik bekannt sind.
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Die
erfindungsgemäßen isolierten
Proteine können
unter Verwendung von Festphasensynthese hergestellt werden, wie
jener, die von Merrifield, J. Amer. Chem. Soc., 85:2149 (1964) beschrieben
wurde, oder anderen gleichwertigen Verfahren, die in der chemischen
Technik bekannt sind, wie dem von Houghten in Proc. Natl. Acad.
Sci., 82:5132 (1985) beschriebenen Verfahren.
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Festphasensynthese
geht von dem C-Terminus des Peptids aus, indem eine geschätzte Aminosäure oder
ein geschütztes
Peptid an ein geeignetes unlösliches
Harz gekoppelt werden. Zu geeigneten Harzen gehören jene, die Chlormethyl-,
Brommethyl-, Hydroxylmethyl-, Aminomethyl-, Benzhydryl- und t-Alkyloxycarbonylhydrazidgruppen
enthalten, an die die Aminosäure
direkt gekoppelt werden kann.
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Bei
dieser Festphasensynthese wird zuerst die carboxyterminale Aminosäure, wobei
ihre α-Aminogruppe
und, falls erforderlich, ihre reaktive Seitenkettengruppe geeignet
geschützt
sind, an das unlösliche
Harz gekoppelt. Nach Entfernung der α-Amino-Schutzgruppe, wie durch Behandlung
mit Trifluoressigsäure
in einem geeigneten Lösungsmittel,
wird die nächste
Aminosäure
oder das nächste
Peptid, bei der bzw. dem die α-Aminogruppe und,
falls nötig,
jegliche reaktive Seitenkettengruppe oder -gruppen geeignet geschützt sind,
an die freie α-Aminogruppe der an
das Harz gekoppelten Aminosäure
gekoppelt.
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Weitere
geeignet geschützte
Aminosäuren
oder Peptide werden in der gleichen Weise an die wachsende Peptidkette
gekoppelt, bis die gewünschte
Aminosäuresequenz
erreicht worden ist. Die Synthese kann manuell, durch Verwendung
automatisierter Peptidsynthesegeräte oder eine Kombination hiervon
erfolgen.
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Die
Kopplung der geeignet geschützten
Aminosäure
oder des geeignet geschützten
Peptids mit der freien α-Aminogruppe
der harzgebundenen Aminosäure
kann gemäß konventionellen
Kopplungsverfahren durchgeführt
werden, wie dem Azidverfahren, gemischten Anhydridverfahren, DCC
(Dicyclohexylcarbodiimid)-Verfahren, aktiviertem Esterverfahren
(p-Nitrophenylester oder N-Hydroxysuccinimidester),
BOP (Benzotriazol-1-yl-oxy-tris(diamino)phosphoniumhexafluorphosphat)-Verfahren
oder Woodward-Reagenz
K-Verfahren.
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Es
ist bei der Peptidsynthese üblich,
dass die Schutzgruppen für
die α-Aminogruppe
der Aminosäuren oder
Peptide, die an die an dem unlöslichen
Harz befestigte wachsende Peptidkette gekoppelt werden, unter Bedingungen
entfernt werden, die die Seitenkettenschutzgruppen nicht entfernen.
Nach Abschluss der Synthese ist es auch üblich, das Peptid von dem unlöslichen
Harz zu entfernen, und die Seitenkettenschutzgruppen werden während und
nach dieser Entfernung entfernt.
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Geeignete
Schutzgruppen für
die α-Aminogruppe
aller Aminosäuren
und die ω-Aminogruppe
von Lysin umfassen Benzyloxycarbonyl, Isonicotinyloxycarbonyl, o-Chlorbenzyloxycarbonyl,
p-Nitrophenyloxycarbonyl, p-Methoxyphenyloxycarbonyl, t-Butoxycarbonyl,
t-Amyloxycarbonyl, Adamantyloxycarbonyl, 2-(4-Biphenyl)-2-propyloxycarbonyl,
9-Fluorenylmethoxycarbonyl, Methylsulfonylethoxylcarbonyl, Trifluracetyl,
Phthalyl, Formyl, 2-Nitrophenylsulfphenyl, Diphenylphosphinothioyl,
Dimethylphosphinothioyl und dergleichen.
-
Geeignete
Schutzgruppe für
die Carboxygruppe von Asparaginsäure
und Glutaminsäure
beinhalten Benzylester, Cyclohexylester, 4-Nitrobenzylester, t-Butylester,
4-Pyridylmethylester
und dergleichen.
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Geeignete
Schutzgruppen für
die Guanidinogruppe von Arginin beinhalten Nitro, p-Toluolsulfonyl,
Benzyloxycarbonyl, Adamantyloxycarbonyl, p-Methoxybenzolsulfonyl,
4-Methoxy-2,6-dimethylbenzolsulfonyl, 1,3,5-Trimethylphenylsulfonyl
und dergleichen.
-
Geeignete
Schutzgruppen für
die Thiolgruppe von Cystein beinhalten p-Methoxybenzyl, Triphenylmethyl,
Acetylaminomethyl, Ethylcarbamoyl, 4-Methylbenzyl, 2,4,6-Trimethylbenzyl
und dergleichen.
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Geeignete
Schutzgruppen für
die Hydroxygruppe von Serin beinhalten Benzyl, t-Butyl, Acetyl,
Tetrahydropyranyl und dergleichen.
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Das
vollständige
Peptid kann durch Behandlung mit flüssiger Fluorwasserstoffsäure, die
ein oder mehrere thiohaltige Abfangmittel enthält, bei reduzierten Temperaturen
von dem Harz abgespalten werden. Die Spaltung des Peptids von dem
Harz durch diese Behandlung entfernt auch alle Seitenkettenschutzgruppen von
dem Peptid.
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Das
abgespaltene Peptid wird in verdünnter
Essigsäure
gelöst
und anschließend
filtriert, danach sich erneut falten gelassen und die richtige Disulfidbindungsbildung
zu erzeugen, indem in 0,1 M Essigsäurelösung auf eine Peptidkonzentration
von etwa 0,5 mM bis etwa 2 mM verdünnt wird. Der pH-Wert dieser
Lösung
wird mit Ammoniumhydroxid auf etwa 8,0 eingestellt, und die Lösung wird
offen an der Luft etwa 24 bis etwa 72 Stunden gerührt.
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Das
erneut gefaltete Peptid wird durch Chromatographie, vorzugsweise
durch Hochdruck-Flüssigchromatographie
an einer Umkehrphasensäule
gereinigt, wobei mit einem Gradienten von Acetonitril in Wasser (das
auch 0,1 % Trifluoressigsäure
enthielt) eluiert wurde, wobei der bevorzugte Gradient von 0 bis
etwa 80 % Acetonitril in Wasser lief. Nach Auffangen der Fraktionen,
die das reine Peptid enthielten, wurden die Fraktionen zusammengegeben
und zu dem festen Peptid lyophilisiert.
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3. DURCH REKOMBINANTE
VERFAHREN HERGESTELLTES NAP
-
Die
bevorzugten isolierten erfindungsgemäßen NAPs können alternativ mittels rekombinanten DNA-Verfahren
hergestellt werden, die hier gelehrt werden und in der biologischen
Tech nik wohl bekannt sind. J. Sambrook, E. F. Fritsch und T. Maniatis,
Molecular Cloning, A Laboratory Manual, 2. Auflage, Bände 1 bis 3,
Cold Spring Harbor Laboratory Press (1989).
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Rekombinante
DNA-Verfahren ermöglichen,
dass Segmente von genetischen Informationen, DNA, aus unterschiedlichen
Organismen außerhalb
der Organismen, von denen die DNA erhalten wurde, miteinander verbunden
werden kann und diese Hybrid-DNA in die Zelle eingebracht werden
kann, die die Produktion des Proteins ermöglicht, das die ursprüngliche
DNA kodiert.
-
Genetische
Informationen, die ein erfindungsgemäßes Protein kodieren, können aus
der genomen DNA oder mRNA eines Organismus nach im Stand der Technik
wohl bekannten Verfahren erhalten werden. Bevorzugte Verfahren,
um diese genetische Informationen zu erhalten, beinhalten das Isolieren
von mRNA aus einem Organismen, Umwandeln derselben in ihre komplementäre DNA (cDNA),
Einbauen der cDNA in einen geeigneten Klonierungsvektor und Identifizieren
des Klons, der die rekombinante cDNA enthält, die das gewünschte Protein
kodiert, mittels Hybridisierung mit passenden Oligonukleotidsonden,
die aus bekannten Sequenzen des Proteins aufgebaut sind.
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Die
genetischen Informationen in der rekombinanten cDNA, die ein erfindungsgemäßes Protein
kodiert, kann zu einem Expressionsvektor ligiert werden, der Vektor
in Wirtszellen eingeführt
werden und die genetischen Informationen als Protein exprimiert
werden, das es kodiert.
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(A) Herstellung der cDNA-Bibliothek
-
Bevorzugte
natürliche
Quellen für
mRNA, aus denen eine cDNA-Bibliothek aufgebaut werden soll, sind
Nematoden, zu denen Darmnematoden gehören, wie Ancylostoma caninum,
Ancylostoma ceylanicum, Ancylostoma duodenale, Necator americanus
und Heligmosomoides polygyrus. Besonders bevorzugt als natürliche Quelle
der mRNA ist die Hakenwurmnematode Ancylostoma caninum.
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Bevorzugte
Verfahren zum Isolieren von mRNA, die ein erfindungsgemäßes Protein
kodiert, zusammen mit anderer mRNA aus einem Organismus, beinhalten
Chromatographie an Poly-U- oder Poly-T-Affinitätsgelen. Besonders bevorzugte
Verfahren zum Isolieren der mRNA aus Nematoden beinhalten das Verfahren
und die Materialien, die in dem Reinigungskit QuickPrep mRNA Purification
Kit (Pharmacia) bereitgestellt werden.
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Bevorzugte
Verfahren, um doppelsträngige
cDNA aus isolierter mRNA zu erhalten, beinhalten das Synthetisieren
einer einsträngigen
cDNA an dem mRNA-Templat unter Verwendung von reverser Transkriptase,
Abbau der an den cDNA-Strang hybridisierten RNA unter Verwendung
einer Ribonuklease (RNase) und Synthetisieren eines komplementären DNA-Strangs
durch Verwendung einer DNA-Polymerase, um eine doppelsträngige cDNA
zu ergeben. Bei besonders bevorzugten Verfahren werden etwa 3 Mikrogramm
aus einer Nematode isolierte mRNA in doppelsträngige cDNA umgewandelt, wobei
reverse Transkriptase des Avian Myeloblastosis Virus, Rnase H und
DNA-Polymerase I von E. coli und T4 DNA-Polymerase verwendet werden.
-
Dann
wird cDNA, die ein erfindungsgemäßes Protein
kodiert, zusammen mit der anderen cDNA in der wie oben aufgebauten
Bibliothek in Klonierungsvektoren ligiert. Klonierungsvektoren enthalten
eine DNA-Sequenz, die die cDNA aus der cDNA-Bibliothek akkomodiert.
Die Vektoren, die die cDNA-Bibliothek enthalten, werden in Wirtszellen
eingeführt,
die stabil existieren können
und eine Umgebung zur Verfügung
stellen, in der der Klonierungsvektor repliziert wird. Zu geeigneten
Klonierungsvektoren gehören
Plasmide, Bakteriophagen, Viren und Cosmide. Zu bevorzugten Klonierungsvektoren
gehören
die Bakteriophagen. Besonders bevorzugte Klonierungsvektoren schließen den
Bakteriophagen lambda gt11 Sfi-Not Vektor ein.
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Die
Konstruktion geeigneter Klonierungsvektoren, die die cDNA-Bibliothek
und Kontrollsequenzen enthalten, verwenden Standard-Ligierungs-
und Restriktionstechniken, die in der Technik wohl bekannt sind. Isolierte
Plasmide, DNA-Sequenzen oder synthetisierte Oligonukleotide werden
gespalten, maßgeschneidert und
in der gewünschten
Form erneut ligiert.
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In
Bezug auf Restriktionstechniken wird die stellenspezifische Spaltung
der cDNA durch Behandlung mit einem geeigneten Restriktionsenzym
unter Bedingungen durchgeführt,
die in der Technik allgemein bekannt sind und deren Einzelheiten
die Her steller dieser im Handel erhältlichen Restriktionsenzyme
angeben. Siehe beispielsweise die Produktkataloge von New England
Biolabs, Promega und Stratagene Cloning Systems.
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Allgemein
wird etwa 1 Mikrogramm der cDNA durch Behandlung in etwa einer Einheit
eines Restriktionsenzyms in etwa 20 Mikrolitern Pufferlösung gespalten.
In der Regel wird ein Überschuss
an Restriktionsenzym verwendet, um vollständige Spaltung der cDNA zu
gewährleisten. Üblicherweise
werden Inkubationszeiten von etwa 1 bis 2 Stunden bei etwa 37°C verwendet,
obwohl Ausnahmen bekannt sind. Nach jeder Spaltungsreaktion kann
das Protein durch Extraktion mit Phenol/Chloroform entfernt werden,
gegebenenfalls gefolgt von Chromatographie über eine Gelfiltrationssäule, wie
Sephadex® G50.
Alternativ können
gespaltene cDNA-Fragmente mittels ihrer Größen durch Elektrophorese in
Polyacrylamid oder Agarosegelen getrennt und unter Verwendung von
Standardtechniken isoliert werden. Eine allgemeine Beschreibung
von Größentrennungen
findet sich in Methods of Enzymology, 65:499–560 (1980).
-
Die
mit Restriktionsenzym gespaltenen cDNA-Fragmente werden danach in
einen Klonierungsvektor ligiert.
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Bei
Ligierungstechniken werden stumpfendige Ligierungen üblicherweise
in etwa 15 bis etwa 30 Mikrolitern eines pH 7,5-Puffers, der etwa 1 mM ATP und etwa
0,3 bis 0,6 (Weiss) Einheiten T4 DNA-Ligase enthält, bei etwa 14°C durchgeführt. Intermolekulare
Ligierungen mit "klebrigem
Ende" werden üblicherweise
bei gesamten End-DNA-Konzentrationen von etwa 5 bis 100 Nanomol
durchgeführt.
Intermolekulare stumpfendige Ligierungen (die üblicherweise etwa 10- bis 30-fachen
molaren Überschuss
an Linkern verwenden) werden mit gesamten End-DNA-Konzentrationen von
etwa 1 Mikromol durchgeführt.
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(B) Herstellung von cDNA,
die NAP kodiert
-
Klonierungsvektoren,
die die wie offenbart hergestellte cDNA-Bibliothek enthalten, werden
in Wirtszellen eingebracht, die Wirtszellen werden kultiviert, auf
Platten ausgestrichen und danach mit einer Hybridisierungssonde
sondiert, um Klone zu identifizieren, die die rekombinante cDNA
enthalten, die ein erfindungsgemäßes Protein
kodiert. Zu bevorzugten Wirtszellen gehören Bakterien, wenn Phagen-Klonierungsvektoren verwendet
werden. Besonders bevorzugte Wirtszellen sind E. coli-Stämme, wie
Stamm Y1090.
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Alternativ
kann die rekombinante cDNA, die ein erfindungsgemäßes Protein
kodiert, durch Expression dieses Proteins an der äußeren Oberfläche eines
filamentösen
Phagen und anschließendes
Isolieren dieses Phagen erhalten werden, indem sie an ein Zielprotein
gebunden werden, das an der Blutkoagulation beteiligt ist.
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Ein
wichtiges und wohl bekanntes Merkmal des genetischen Codes ist seine
Redundanz – mehr
als eine Triplett-Nukleotidsequenz kodiert eine Aminosäure. Es
sind für
rekombinante cDNA-Moleküle
daher zahlreiche verschiedene Nukleotidsequenzen möglich, die
eine spezielle Aminosäuresequenz
eines erfindungsgemäßen NAPs
kodieren. Derartige Nukleotidsequenzen werden als funktionell äquivalent
angesehen, da sie in allen Organismen zu der Produktion der gleichen
Aminosäurensequenz
führen
können.
Gelegentlich kann eine methylierte Variante eines Purins oder Pyrimidins
in eine gegebene Nukleotidsequenz eingebaut werden. Derartige Methylierungen
beeinflussen die Kodierbeziehung jedoch in keinerlei Weise.
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(1) VERWENDUNG VON OLIGONUKLEOTIDSONDEN
-
Hybridisierungssonden
und Primer sind Oligonukleotidsequenzen, die zu dem gesamten oder
einem Teil des erwünschten
rekombinanten cDNA-Moleküls
komplementär
sind. Sie können
unter Verwendung eines beliebigen geeigneten Verfahrens hergestellt
werden, beispielsweise den Phosphotriester- und Phosphodiesterverfahren,
die in S. A. Narang et al., Methods in Enzymology, 68:90 (1979)
beziehungsweise E. L. Brown et al., Methods in Enzymology, 68:109
(1979) beschrieben sind, oder automatisierten Ausführungsformen
davon. In einer derartigen Ausführungsform
werden Diethylphosphoramidite als Ausgangsmaterialien verwendet
und können
wie von Beaucage et al., Tetrahedron Letters, 22:1859–1862 (1981)
beschrieben synthetisiert werden. Ein Verfahren zum Synthetisieren
von Oligonukleotiden auf einem modifizierten festen Träger ist
in US-4 458 066 beschrieben. Sonden unterscheiden sich von Primern
dahingehend, dass sie mit einem Enzym, wie Meerrettichperoxidase,
oder radioaktivem Atom, wie 32P, markiert
sind, um ihre Detektierung zu erleichtern. Eine synthetisierte Sonde
wird durch Nick-Translatation
unter Verwendung von DNA-Polymerase I von E. coli radiomarkiert,
oder durch Endmarkierung unter Verwendung von alkalischer Phosphatase
und T4 Bakteriophagen-Polynukleotidkinase.
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Bevorzugte
Hybridisierungssonden schließen
Oligonukleotidsequenzen ein, die zu einer Strecke der einsträngigen cDNA
komplementär
sind, die einen Teil der Aminosäuresequenz
eines NAPs kodiert, das aus einer Nematode gereinigt wurde, wie
dem Hakenwurm Ancylostoma caninum. Beispielsweise kann ein Teil
der in 2 (AcaNAP5) [SEQ. ID. Nr. 4]
oder 4 (AcaNAP6 [SEQ. ID. Nr. 6]) gezeigten Aminosäuresequenz verwendet
werden. Zu besonders bevorzugten Hybridisierungssonden gehören jene,
deren Oligonukleotidsequenz zu der Strecke der einsträngigen cDNA
komplementär
ist, die die Aminosäuresequenz Lys-Ala-Tyr-Pro-Glu-Cys-Gly-Glu-Asn-Glu-Trp
[SEQ. ID. Nr. 93] kodiert. Zu diesen Hybridisierungssonden gehört die degenerierte
Sonde mit der Oligonukleotidsequenz: AAR GCi TAY CCi GAR TGY GGi
GAR AAY GAR TGG [SEQ. ID. Nr. 94], wobei R A ist oder G, Y T oder
C ist, und i Inosin ist. Ein bevorzugtes rekombinantes cDNA-Molekül, das ein
erfindungsgemäßes Protein
kodiert, wird durch seine Fähigkeit
identifiziert, mit dieser Sonde zu hybridisieren.
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Zu
bevorzugten Hybridisierungssonden gehört auch das Paar NAP-1 [SEQ.
ID. Nr. 90] und NAP-4.RC [SEQ. ID. Nr. 91], und das Paar YG109 [SEQ.
ID. Nr. 88] und YG103 [SEQ. ID. Nr. 89], die beide in den Beispielen
13 beziehungsweise 12 beschrieben sind.
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Nach
Identifizierung des Klons, der die gewünschte cDNA enthält, wird
Amplifizierung verwendet, um große Mengen eines Gens zu produzieren,
das ein erfindungsgemäßes Protein
in Form eines rekombinanten cDNA-Moleküls kodiert.
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Bevorzugte
Amplifizierungsverfahren beinhalten die Verwendung der Polymerasekettenreaktion (PCR).
Siehe z. B. PCR Technology, W.H. Freeman and Company, New York (Herausgeber
H. A. Erlich, 1992). PCR ist ein in vitro-Amplifizierungsverfahren
für die
Synthese spezieller DNA-Sequenzen. Bei der PCR werden zwei Oligonukleotid-Primer
verwendet, die an entgegengesetzte Stränge hybridisieren und die interessierende Region
in der cDNA des Klons flankieren. Eine repetitive Reihe von Zyklen,
die cDNA-Denaturierung zu Einzelsträngen, Primer-Annealing an die
einsträngige
cDNA und Extension der Annealing unterzogenen Primern durch DNA-Polymerase
beinhalten, führt
zu zahlreichen cDNA-Kopien, deren Termini durch die 5-Enden der Primer
definiert sind, was in jedem Zyklus ungefähr zu einer Verdoppelung führt. Ibid.,
Seite 1. Durch PCR-Amplifizierung werden die Kodierdomäne und jegliche
zusätzliche
Primer-kodierte Information, wie Restriktionsstellen oder Translationssignale
(Signalsequenzen, Start-Codons und/oder Stopp-Codons) des zu isolierenden
rekombinanten cDNA-Moleküls
erhalten.
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Bevorzugte
Bedingungen für
die Amplifizierung von cDNA sind jene unter Verwendung von Taq-Polymerase,
die 30 Temperaturzyklen von 1 Minute bei 95°C, 1 Minute bei 50°C und 1,5
Minuten bei 72°C
verwenden. Zu bevorzugten Primern gehört der Oligo(dT)-NotI-Primer,
AATTCGCGGC CGC(T)15 [SEQ. ID. Nr. 95], erhalten
von Promega Corp., in Kombination mit entweder (i) dem degenerierten
Primer mit der Oligonukleotidsequenz: AAR GCi TAY CCi GAR TGY GGi
GAR AAY GAR TGG [SEQ. ID. Nr. 94], wobei R A oder G ist, Y T oder
C ist, und i Inosin ist, oder (ii) der lambda gt11 Primer Nr. 1218,
GGTGGCGACG ACTCCTGGAG CCCG [SEQ. ID. Nr. 96], erhalten von New England
Biolabs.
-
Die
Nukleinsäuresequenz
eines rekombinanten cDNA-Moleküls,
das wie offenbart hergestellt wurde, wird nach Verfahren bestimmt,
die auf dem Dideoxy-Verfahren von F. Sanger et al. basieren, Proc.
Natl. Acad. Sci. USA, 74:5463 (1977), wie es ferner von Messing
et al., Nucleic Acids Res., 9:309 (1981) beschrieben wurde.
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Bevorzugte
rekombinante cDNA-Moleküle,
die wie offenbart hergestellt sind, schließen jene mit den Nukleinsäuresequenzen
der 1, 3, 7, 9, 13 und 14 ein.
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(2) DIE VERWENDUNG VON
NAP-CDNAS ALS SONDEN
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Besonders
bevorzugt als Hybridisierungssonden sind auch Oligonukleotidsequenzen,
die im Wesentlichen die gesamte Aminosäuresequenz eines NAPs kodieren,
das aus der Nematode, dem Hakenwurm, Ancylostoma caninum, gereinigt
wurde. Besonders bevorzugte Sonden beinhalten jene, die von den
AcaNAP5- und AcaNAP6-Genen abgeleitet wurden und die folgenden Nukleinsäuresequenzen
haben (AcaNAP5-Gen): AAG GCA TAC CCG GAG TGT GGT GAG AAT GAA TGG
CTC GAC GAC TGT GGA ACT CAG AAG CCA TGC GAG GCC AAG TGC AAT GAG
GAA CCC CCT GAG GAG GAA GAT CCG ATA TGC CGC TCA CGT GGT TGT TTA
TTA CCT CCT GCT TGC GTA TGC AAA GAC GGA TTC TAC AGA GAC ACG GTG
ATC GGC GAC TGT GTT AGG GAA GAA GAA TGC GAC CAA CAT GAG ATT ATA
CAT GTC TGA [SEQ. ID. Nr. 1], oder 3 (AcaNAP6-Gen):
AAG GCA TAC CCG GAG TGT GGT GAG AAT GAA TGG CTC GAC GTC TGT GGA ACT
AAG AAG CCA TGC GAG GCC AAG TGC AGT GAG GAA GAG GAG GAA GAT CCG
ATA TGC CGA TCA TTT TCT TGT CCG GGT CCC GCT GCT TGC GTA TGC GAA
GAC GGA TTC TAC AGA GAC ACG GTG ATC GGC GAC TGT GTT AAG GAA GAA
GAA TGC GAC CAA CAT GAG ATT ATA CAT GTC TGA [SEQ. ID. Nr. 2].
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Bevorzugte
Hybridisierungssonden enthalten auch Sequenzen, die einen wesentlichen
Teil der Aminosäuresequenz
eines NAPs kodieren, wie das PCR-Fragment, das mit dem Primer-Koppler
NAP-1 [SEQ. ID. Nr. 90] und NAP-4.RC [SEQ. ID. Nr. 91] erzeugt wird,
wie in Beispiel 13 beschrieben.
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(3) DIE VERWENDUNG VON
PHAGEN ALS ANZEIGE
-
Hier
wird ein Verfahren zum Selektieren von cDNAs, die die erfindungsgemäßen Proteine
kodieren, aus vollständigen
cDNA-Bibliotheken
unter Verwendung der Anzeigetechnik mit filamentösen Phagen offenbart. Die momentane
Anzeigetechnologie mit filamentösen
Phagen basiert auf der in-Frame-Insertion interessierender Kodierregionen
in Gen 3 oder Gen 8, die das Attachment-Protein beziehungsweise
Haupt-Mantelprotein des Phagen kodieren. Fachleute werden erkennen,
dass diese Durchfüh rung
mit einer umfangreichen Mischung cDNAs unbekannter Sequenz inhärent in
verschiedener Weise problematisch ist, und dass die am besten durchführbare Weise,
um eine funktionale Anzeige der cDNA-Produkte zu erhalten, in der
Fusionierung der cDNAs über
ihr 5'-Ende liegt.
cDNA-Bibliotheken ausreichender Größe können in der Tat mehrere cDNAs erhalten,
die von derselben mRNA abgeleitet sind, 5'-terminal jedoch an verschiedenen Positionen
abgeschnitten sind, so dass einige hiervon als Fusionsprodukte exprimiert
werden können.
Eine Strategie in dieser Richtung, die auf der Fähigkeit der Leucin-Zipper Jun
und Fos zur Bildung von Heterodimeren basiert, wurde unlängst beschrieben.
Siehe R. Crameri und M. Suter, Gene, 137:69–75 (1993).
-
Wir
haben eine neue Alternative und einen direkten Weg zum kovalenten
Linken von cDNA-Genprodukten an die Phagenoberfläche gefunden; der Fund basiert
auf der Beobachtung, dass an den C-Terminus von Phagen-Mantelprotein
6 fusionierte Proteine funktional angezeigt werden können. Diese
Beobachtung hat zu der Entwicklung eines Phagemidsystems wie hier
beschrieben geführt,
das die Expression funktional angezeigter cDNA-Produkte ermöglicht,
die wiederum die Affinitätsselektion
von Phagenpartikeln zulässt,
die die für
die Produktion des angezeigten cDNA-Produkts erforderliche cDNA
enthalten. Dieses System liefert die Basis für die Isolierung von cDNAs,
die ein erfindungsgemäßes Protein
kodieren. Rekombinante cDNA-Moleküle, die diese cDNA enthalten,
können
nach der Isolierung zur Expression der erfindungsgemäßen Proteine in
anderen Expressionssystemen verwendet werden. Die auf diese Weise
hergestellten cDNA-Moleküle werden
als innerhalb des Schutzumfangs der vorliegenden Erfindung angesehen.
-
Erfindungsgemäße rekombinante
cDNA-Moleküle
werden isoliert, indem man eine cDNA-Bibliothek aus einer natürlichen
Quelle (wie beispielsweise einer Nematode, wie einem Hakenwurm)
herstellt, diese cDNA-Bibliothek in geeignete Phagemidvektoren ligiert,
Wirtszellen mit diesen Vektoren, die die cDNAs enthalten, transformiert,
die Wirtszellen kultiviert, die transformierten Zellen mit einem
geeigneten Helfer-Phagen infiziert, den Phagen von der Wirtszellkultur
trennt, Phagen abtrennt, die ein erfindungsgemäßes Protein auf ihrer Oberfläche exprimieren,
diese Phagen isoliert und ein rekombinantes cDNA-Molekül aus diesem
Phagen isoliert.
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Die
Phagemid-Vektoren werden mit dem pUC119-Expressionsvektor aufgebaut,
der von J. Vieira und J. Messing, Methods in Enzymology, 153:3–11 (1987),
beschrieben wurde. Das filamentöse
Phagen-Gen 6, das ein Oberflächenprotein
des Phagen kodiert, wird an seinen 5' und 3'-Enden durch Verwendung von drei Vorwärts-Primern
und einem Rückwärts-Primer
unter Verwendung von PCR durch die Zugabe von HindIII beziehungsweise
SfiI Restriktionsstellen modifiziert. Dies führt zu drei DNA-Fragmenten, die durch
Addition von NotI- und BamHI-Restriktionsstellen mittels PCR an
ihre 3'-Enden weiter
modifiziert worden sind. Nach separater Verdauung der drei DNA-Fragmente
mit HindIII und BamHI wurden die drei DNA-Fragmente in das pUC119
ligiert, um die pDONG61-, pDONG62- und pDONG63-Expressionsvektoren zu ergeben. Diese
Vektoren ermöglichen
das Insertieren von cDNA als SfiI-NotI-Fragmente in dieselben.
-
cDNA-Bibliotheken
werden aus natürlichen
Quellen, wie Nematoden, hergestellt, wie in den Beispielen 2, 9
und 13 beschrieben wird. Bevorzugte Nematoden, aus denen diese Bibliotheken
hergestellt werden, schließen
die Darmnematoden ein, wie Ancylostoma caninum, Ancylostoma ceylanicum,
Ancylostoma duodenale, Necator americanus und Heligmosomoides polygyrus.
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Eine
cDNA-Bibliothek als SfiI-NotI-Fragmente können direkt direktional in
die Phagemidvektoren pDONG61, pDONG62 und pDONG63 ligiert werden.
Alternativ kann eine cDNA-Bibliothek, die in den lambda-gt11-Phagenvektor
wie in Beispiel 2 beschrieben ligiert worden ist, mittels PCR gewonnen
werden, gefolgt von Isolierung mit Elektrophorese und danach direktionaler
Ligierung in diese Vektoren. In dem letzteren Ansatz verwenden bevorzugte
Bedingungen für
PCR Taq-Polymerase, die Primer lambda gt11 Primer Nr. 1218 mit der
Sequenz GGTGGCGACG ACTCCTGGAG CCCG (New England Biolabs, Beverly,
MA, USA) [SEQ. ID. Nr. 96] und den Oligo(dT)-NotI Primer mit der
Sequenz AATTCGCGGC CGC(T)15, (Promega Corp.)
[SEQ. ID. Nr. 95] und 20 Temperaturzyklen von 1 Minute bei 95°C, 1 Minute
bei 50°C
und 3 Minuten bei 72°C,
gefolgt von 10 Minuten bei 65°C.
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Wirtszellen
werden mit den pDONG-Expressionsvektoren transformiert, die eine
cDNA-Bibliothek enthalten. Zu bevorzugten Wirtszellen gehören E. coli
Stämme,
wobei der Stamm TG1 besonders bevorzugt ist. Zu bevorzugten Verfahren
zur Transformation von E. coli Wirtszellen gehört Elektroporation.
-
Die
transformierten Zellen wurden bei 37°C in LB-Medium durch Zusatz
von 1 % Glucose und 100 Mikrogramm/ml Carbenicillin ergänzt, bis
die optische Extinktion bei 600 nm den Wert von 0,5 erreichte, und
danach mit VCSM13 Helfer-Phagen (Stratagene) mit einer Vielzahl
von Infektionen (moi) von 20 infiziert.
-
Die
Phagen wurden durch Zentrifugation von der Kultur getrennt, danach
wurden sie durch Ausfällungen
mit Polyethylenglykol/Natriumchlorid gereinigt.
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Die
Phagen, die ein erfindungsgemäßes NAP
exprimierten, wurden isoliert, indem die Fähigkeit des NAPs zur Bindung
an ein Zielprotein genutzt wurde, das an der Blutkoagulation beteiligt
ist, beispielsweise Faktor Xa.
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Bevorzugte
Verfahren zum Isolieren dieser Phagen beinhalten ein Verfahren,
das die Stufen aufweist:
- (1) Kombinieren einer
Lösung
von an Biotin markiertem Faktor Xa mit einer Lösung dieser Phagen;
- (2) Inkubieren dieser Mischung;
- (3) Kontaktieren einer mit Streptavidin markierten festen Phase
mit dieser Mischung;
- (4) Inkubieren der festen Phase mit der Mischung;
- (5) Entfernen der festen Phase aus der Mischung und Kontaktieren
der festen Phase mit Puffer, um ungebundene Phagen zu entfernen;
- (6) Kontaktieren der festen Phase mit einem zweiten Puffer,
um die gebundenen Phagen von der festen Phase zu entfernen;
- (7) Isolieren dieser Phagen;
- (8) Transformieren von Wirtszellen mit diesen Phagen;
- (9) Kultivieren der transformierten Wirtszellen;
- (10) Infizieren transformierter Wirtszellen mit VCSM13-Helfer-Phagen;
- (11) Isolieren der Phagen aus der Wirtszellenkultur und
- (12) weiteres viermaliges Wiederholen der Stufen (1) bis (11).
-
Ein
besonders bevorzugtes Verfahren zum Isolieren dieser Phagen schließt das Verfahren
ein, das in Beispiel 10 detailliert beschrieben ist.
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Aus
den isolierten Phagen wurde einsträngige DNA hergestellt und ihre
Inserts 3' in das
filamentöse Phagengen
6 sequenziert.
-
9 zeigt
das rekombinante cDNA-Molekül,
AcaNAPc2, das nach dem Phagenanzeigeverfahren isoliert wurde. Die
deduzierte Aminosäuresequenz
des erfindungsgemäßen Proteins,
kodiert durch AcaNAP2, ist in dieser Figur auch gezeigt.
-
(C) Herstellung des rekombinanten
NAP
-
Die
erfindungsgemäßen rekombinanten
cDNA-Moleküle
wurden, wenn sie wie offenbart isoliert worden waren, verwendet,
um die Expression der erfindungsgemäßen NAPs zu erhalten. Allgemein
wird ein erfindungsgemäßes rekombinantes
cDNA-Molekül
in einen Expressionsvektor eingebaut, dieser Expressionsvektor wurde
in eine passende Wirtszelle eingeführt, die Wirtszelle wurde kultiviert
und das exprimierte Protein isoliert.
-
Expressionsvektoren
sind DNA-Sequenzen, die für
die Transkription klonierter Kopien von Genen und Translation ihrer
mRNAs in einen passenden Wirt erforderlich sind. Diese Vektoren
können
entweder prokariontische oder eukariontische Gene in einer Vielfalt
von Zellen exprimieren, wie Bakterien, Hefe-, Säuger-, Pflanzen- und Insektenzellen.
Proteine können
auch in zahlreichen Virussystemen exprimiert werden.
-
Geeignet
konstruierte Expressionsvektoren enthalten einen Replikationsursprung
für die
autonome Replikation in Wirtszellen, oder sind in der Lage, sich
in die Wirtszellchromosomen zu integrieren. Diese Vektoren enthalten
auch selektive Marker, eine begrenzte Anzahl brauchbarer Restriktionsenzymstellen,
eine hohe Kopienzahl und starke Promotoren. Promotoren sind DNA-Sequenzen,
die RNA-Polymerase dazu bringen, an DNA zu binden und die RNA-Synthese
zu initiieren; starke Promotoren führen diese Initiierung mit
hoher Frequenz herbei. Die bevorzugten erfindungsgemäßen Expressionsvektoren
sind operativ an ein rekombinantes erfindungsgemäßes cDNA-Molekül gelinkt,
d. h. die Vektoren können
sowohl die Replikation des durch Attachment gebundenen, rekombinanten
cDNA-Moleküls
als auch die Expression des durch das rekombinante cDNA-Molekül kodierten
Proteins führen.
Expressionsvektoren können
Klonierungsvektoren, modifizierte Klonierungsvektoren und speziell
entworfene Plasmide oder Viren enthalten, sind jedoch nicht darauf begrenzt.
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Geeignete
Wirtszellen für
die Expression der erfindungsgemäßen Proteine
beinhalten Bakterien, Hefe-, Säuger-,
Pflanzen- und Insektenzellen.
Mit jedem Typ von Zelle und Spezies sind bestimmte Expressionsvektoren
geeignet, wie nachfolgend offenbart wird.
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Zur
Expression der erfindungsgemäßen Proteine
können
Prokarionten verwendet werden. Zu geeigneten Bakterien-Wirtszellen
gehören
die verschiedenen Stämme
von E. coli, Bacillus subtilis und verschiedene Spezies von Pseudomonas.
In diesen Systemen werden Plasmidvektoren verwendet, die Replikationsstellen und
Kontrollsequenzen enthalten, die von Spezies abgeleitet sind, die
mit dem Wirt kompatibel sind. Geeignete Vektoren für E. coli
sind Derivate von pBR322, einem Plasmid, das von einer E. coli-Spezies
abgeleitet ist, von Bolivar et al., Gene, 2:95 (1977). Übliche prokariontische
Kontrollsequenzen, die hier so definiert sind, dass Promotoren für die Transkription,
Initiation, gegebenenfalls mit einem Operator, zusammen mit Ribosombindungsstellensequenzen
eingeschlossen sind, beinhalten die β-Lactamase- und Lactosepromotorsysteme (Chang
et al., Nature, 198:1056 (1977)), das Tryptophanpromotersystem (Goeddel
et al., Nucleic Acids Res., 8:4057 (1980)) und den lambda-abgeleiteten-PL Promotor und N-Genribosombindungsstelle
(Shimatake et al., Nature, 292:128 (1981)). Es kann jedoch jedes
verfügbare
Promotorsystem verwendet werden, das mit Proka rionten verträglich ist.
Zu bevorzugten Prokariontenexpressionssystemen gehören E. coli
und ihre Expressionsvektoren.
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Zur
Expression der erfindungsgemäßen Proteine
können
Eukarionten verwendet werden. Eukarionten werden üblicherweise
durch die Hefe- und Säugerzellen
repräsentiert:
Zu geeigneten Hefewirtszellen gehören Saccharomyces cerevisiae
und Pichia pastoris. Zu geeigneten Säugerwirtszellen gehören COS
und CHO (Chinesische Hamsterovar)-Zellen.
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Expressionsvektoren
für die
Eukarionten sind aus Promotoren zusammengesetzt, die von passenden eukariontischen
Genen abgeleitet sind. Geeignete Promotoren für Hefezellen-Expressionsvektoren
enthalten Promotoren für
die Synthese von glykolytischen Enzymen, einschließlich jenen
für das
3-Phosphoglyceratkinasegen in Saccharomyces cerevisiae (Hitzman
et al., J. Biol. Chem., 255:2073 (1980)) und jenen für den Metabolismus
von Methanol, wie das Alkoholoxidasegen in Pichia pastoris (Stroman
et al., US-4,808,537 und US-4,855,231). Andere geeignete Promotoren
beinhalten jene aus dem Enolasegen (M. J. Holland et al.., J. Biol.
Chem., 256:1385 (1981)) oder dem Leu2-Gen, erhalten aus Yepl3 (J. Broach et
al., Gene, 8:121 (1978)).
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Zu
bevorzugten Hefeexpressionssystemen gehören Pichia pastoris und ihre
Expressionsvektoren. NAP kodierende cDNAs, die in Pichia pastoris
exprimiert werden, können
gegebenenfalls mutiert werden, um ein NAP-Protein zu kodieren, das
einen Prolinrest am C-Terminus einbaut. In einigen Fällen wird
das NAP-Protein
in einem höheren
Niveau exprimiert und kann gegenüber
unerwünschter
Proteolyse beständiger
sein. Eine derartige cDNA und ihre Expression in Pichia pastoris
ist in Beispiel 17 beschrieben.
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Geeignete
Promotoren für
Säugerzell-Expressionsvektoren
beinhalten die frühen
und späten
Expressionsvektoren aus SV40 (Fiers et al., Nature, 273:113 (1978))
oder andere virale Promotoren wie jene, die von Polyoma, Adenovirus
II, bovinem Papillomavirus oder Avian Sarcoma Viren abgeleitet sind.
Geeignete virale und Säuger-Enhancer
können
in diese Expressionsvektoren ebenfalls eingebaut werden.
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Geeignete
Promotoren für
Pflanzenzell-Expressionsvektoren beinhalten den Nopalin-Synthesepromotor,
beschrieben von A. Depicker et al., Mol. Appl. Gen., 1:561 (1978).
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Geeignete
Promotoren für
Insektenzell-Expressionsvektoren beinhalten modifizierte Versionen
des Systems, das von Smith et al., US-4,745,051 beschrieben wurde.
Der Expressionsvektor enthält
einen Baculovirus-Polyhedrin-Promotor, unter dessen Kontrolle ein
cDNA-Molekül,
das ein Protein kodiert, positioniert werden kann
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Wirtszellen
werden durch Einführung
von erfindungsgemäßen Expressionsvektoren
in dieselben transformiert. Die Transformation erfolgt unter Verwendung
von für
jeden Zelltyp geeigneten Standardtechniken. Die Calciumbehandlung
unter Verwendung von Calciumchlorid, die in S. N. Cohen, Proc. Natl.
Acad. Sci. USA, 69:2110 (1972) beschrieben ist, oder das RbCl-Verfahren,
das in Maniatis et al., Molecular Cloning: A Laboratory Manual,
Seite 254, Cold Spring Harbor Press (1982) beschrieben ist, wird
für Prokarionten
oder andere Zellen verwendet, die wesentliche Zellwandbarrieren
enthalten. Die Transformation von Hefe wird wie in P. Van Solingen
et al., J. Bacter., 130:946 (1977) und C. L. Hsiao et al., Proc.
Natl. Acad. Sci. USA, 76:3823 (1979) beschrieben durchgeführt. Säugerzellen
ohne viel Zellwand werden mit dem Calciumphosphatverfahren von Graham
und van der Eb, Virology, 52:546 (1978) transformiert. Pflanzenzellen
werden durch Infektion mit Agrobacterium tumefaciens wie in C. Shaw
et al. Gene, 23:315 (1983) beschrieben transformiert. Zu bevorzugten
Verfahren zum Transformieren von E. coli und Pichia pastoris mit
Expressionsvektoren gehören Elektroporation.
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Transformierte
Wirtszellen werden unter Bedingungen, wie Medientyp, Temperatur,
Sauerstoffgehalt, Fluidbewegung, usw. kultiviert, die in der biologischen
Technik wohl bekannt sind.
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Die
erfindungsgemäßen rekombinanten
Proteine werden aus der Wirtszelle oder dem Medium durch Standardverfahren
isoliert, die in der biochemischen Technik wohl bekannt sind und
die Verwendung von Chromatographieverfahren einschließen. Bevorzugte
Reinigungsverfahren beinhalten sequentielle Chromato graphie eines
Extrakts durch Säulen,
die Poros20 HQ Anionenaustauschmatrix oder Poros20 HC Kationenaustauschmatrix,
Superdex30 Gelfiltrationsmatrix und eine C18-Umkehrphasenmatrix
enthalten. Die nach einer derartigen Chromatographiesäule aufgefangenen
Fraktionen können
durch ihre Fähigkeit
selektiert werden, die Gerinnungszeit von menschlichem Plasma zu
erhöhen,
gemessen durch die PT- und aPTT-Assays, oder durch ihre Fähigkeit,
die amidolytische Aktivität
von Faktor Xa zu inhibieren, wie in einem kolorimetrischen Assay
gemessen wird, oder durch die Demonstration von Aktivität in irgendeinem
der anderen hier offenbarten Assays. Beispiele für bevorzugte Reinigungsverfahren
eines erfindungsgemäßen rekombinanten
Proteins sind in den Beispielen 3, 4, 6, 8, 14 und 15 offenbart.
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4. Verfahren
zur Verwendung von NAP
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Gemäß einem
Aspekt beinhaltet die vorliegende Erfindung Verfahren zum Auffangen
von Säugerplasma,
so dass die Gerinnung des Plasmas inhibiert wird, bei dem man einem
Blutauffangröhrchen
eine Menge eines erfindungsgemäßen Proteins
zufügt,
die zur Inhibierung der Bildung eines Gerinnsels ausreicht, wenn Säugerblut
in das Röhrchen
gesaugt wird, man Säugerblut
in das Röhrchen
gibt, die roten Blutzellen von dem Säugerplasma trennt und das Säugerplasma
auffängt.
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Blutauffangröhrchen schließen mit
Stopfen versehene Teströhrchen
mit Vakuum als Mittel ein, um durch Venenpunktion erhaltenes Blut
in die Röhrchen
zu ziehen. Zu bevorzugten Teströhrchen
gehören
jene, die aus Borsilikatglas hergestellt sind und beispielsweise
die Abmessungen 10,25 × 47
mm, 10,25 × 50
mm, 10, 25 × 64
mm, 10, 25 × 82
mm, 13 × 75
mm, 13 × 100
mm, 16 × 75
mm, 16 × 100
mm oder 16 × 125
mm haben. Bevorzugte Stopfen beinhalten jene, die leicht von einer
Blutauffangnadel durchstochen werden können und, wenn sie auf dem
Teströhrchen
angeordnet werden, eine ausreichende Versiegelung liefern, um das Eindringen
von Luft in das Röhrchen
zu verhindern.
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Die
erfindungsgemäßen Proteine
werden den Blutauffangröhrchen
in vielen verschiedenen Formen zugefügt, die in der Technik bekannt
sind, wie als flüssige
Zusammensetzung, feste Zu sammensetzung oder flüssige Zusammensetzung, die
in dem Röhrchen
zu einem Feststoff lyophilisiert ist. Die diesen Röhrchen zugegebene
Menge ist jene Menge, die zur Inhibierung der Bildung eines Gerinnsels
ausreicht, wenn Säugerblut in
das Röhrchen
gesogen wird. Die erfindungsgemäßen Proteine
werden Blutauffangröhrchen
in solchen Mengen zugegeben, dass die Konzentration dieser Proteine
bei Kombination mit 2 bis 10 ml Säugerblut ausreicht, um die
Gerinnselbildung zu inhibieren. Diese effektive Konzentration ist
in der Regel etwa 1 bis 10.000 nM, wobei 10 bis 1000 nM bevorzugt
sind.
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Die
erfindungsgemäßen Proteine
können
alternativ derartigen Röhrchen
in Kombination mit anderen gerinnungsinhibierenden Additiven zugefügt werden,
wie Heparinsalzen, EDTA-Salzen, Citratsalzen oder Oxalatsalzen.
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Nachdem
Säugerblut
in ein Blutauffangröhrchen
gezogen worden ist, das entweder ein erfindungsgemäßes Protein
oder dasselbe in Kombination mit anderen gerinnungsinhibierenden
Additiven enthält,
werden die roten Blutzellen durch Zentrifugieren aus dem Säugerplasma
abgetrennt. Das Zentrifugieren wird mit g-Kräften, Temperaturen und Zeiten
durchgeführt,
die in der medizinischen Technik wohl bekannt sind. Typische Bedingungen
zum Abtrennen von Plasma von roten Blutzellen beinhalten Zentrifugieren
mit einer Zentrifugalkraft von etwa 100 × g bis etwa 1500 × g bei
Temperaturen von etwa 5 bis etwa 25°C und für eine Zeit von etwa 10 bis
etwa 60 Minuten.
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Das
Säugerplasma
kann aufgefangen werden, indem es in einen separaten Behälter abgegossen wird,
indem es in eine Pipette gesogen wird, oder durch andere Mittel,
die in der medizinischen Technik wohl bekannt sind.
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Gemäß einem
anderen Aspekt beinhaltet die vorliegende Erfindung Verfahren zum
Verhindern oder Inhibieren von Thrombose (Gerinnselbildung) oder
Blutkoagulation bei einem Säuger,
wobei man dem Säuger eine
therapeutisch wirksame Menge eines erfindungsgemäßen Proteins oder einer erfindungsgemäßen pharmazeutischen
Zusammensetzung verabreicht.
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Die
erfindungsgemäßen Proteine
oder erfindungsgemäßen pharmazeutischen
Zusammensetzung werden in vivo verabreicht, üblicherweise einem Säuger, vorzugsweise
einem Menschen. Die Proteine oder pharmazeutischen Zusammensetzungen
können,
indem sie in vivo verwendet werden, einem Säuger auf verschiedenen Weisen
verabreicht werden, einschließlich
oral, parenteral, intravenös,
subkutan, intramuskulär, über das
Colon, rektal, nasal oder intraperitoneal unter Verwendung einer
Vielfalt von Dosierformen. Die Verabreichung erfolgt vorzugsweise
parenteral, wie intravenös
auf täglicher
Basis. Alternativ -erfolgt die Verabreichung vorzugsweise oral,
wie durch Tabletten, Kapseln oder Elixiere, die täglich genommen
werden.
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Bei
der Durchführung
der erfindungsgemäßen Verfahren
werden die erfindungsgemäßen Proteine oder
pharmazeutischen Zusammensetzungen allein oder in Kombination miteinander
oder in Kombination mit anderen Therapeutika oder in-vivo-Diagnostika
verabreicht.
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Wie
Fachleuten auf dem medizinischen Sektor klar sein wird, variiert
eine therapeutisch wirksame Menge der erfindungsgemäßen Proteine
oder pharmazeutischen Zusammensetzungen in Abhängigkeit von dem Alter, dem
Gewicht oder den behantelten Säugerspezies,
den speziellen verwendeten Proteinen, dem speziellen Verabreichungsmodus
und den gewünschten
Wirkungen und der therapeutischen Indikation. Weil diese Faktoren
und ihre Beziehung zur Bestimmung dieser Menge in der medizinischen
Technik wohl bekannt sind, liegt die Bestimmung der therapeutisch
wirksamen Dosierniveaus, der erforderlichen Menge, um das gewünschte Ergebnis
der Verhinderung von Thrombose zu erreichen, innerhalb des durchschnittlichen
Fachwissens: Die Verabreichung der erfindungsgemäßen Proteine oder pharmazeutischen
Zusammensetzung wird in der Regel mit niedrigeren Dosierniveaus
begonnen, wobei die Dosierniveaus erhöht werden, bis die gewünschte Wirkung
der Verhinderung von Thrombose in vivo erreicht wird, was eine therapeutisch
wirksame Menge definieren würde.
Diese Dosen sind bei den erfindungsgemäßen Proteinen allein oder als
Teil einer pharmazeutischen Zusammensetzung zwischen etwa 0,01 mg/kg
und 100 mg/kg Körpergewicht,
vorzugsweise zwischen etwa 0,01 und 10 mg/kg Körpergewicht.
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5. Anwendbarkeit
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Erfindungsgemäße Proteine
sind, wenn sie wie offenbart hergestellt und ausgewählt worden
sind, als potente Inhibitoren der Blutkoagulation in vitro und in
vivo brauchbar. Diese Proteine sind als solche in in vitro-Diagonistikreagentien
brauchbar, um das Gerinnen von Blut zu verhindern, und sind auch
als in vivo-pharmazeutische Mittel brauchbar, um Thrombose oder
Blutkoagulation bei Säugern
zu verhindern oder zu inhibieren.
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Die
erfindungsgemäßen Proteine
sind als in vitro-diagnostische Reagentien zur Inhibierung der Gerinnung
in Blutentnahmeröhrchen
brauchbar. Die Verwendung von mit Stopfen versehenen Teströhrchen mit
innewohnendem Vakuum als Mittel, um durch Venenpunktion erhaltenes
Blut in das Röhrchen
zu ziehen, ist in der medizinischen Technik wohl bekannt. B. L.
Kasten, "Specimen
Collection", Laboratory
Test Handbook. 2. Auflage, Lexi-Comp Inc., Cleveland, Seiten 16–17 (Herausgeber
D. S. Jacobs et al. 1990). Derartige Vakuumröhrchen können frei von gerinnungsinhibierenden
Additiven sein, wobei sie in diesem Fall für die Isolierung von Säugerserum
aus dem Blut brauchbar sind. Sie können alternativ gerinnungsinhibierende
Additive enthalten (wie Heparinsalze, EDTA-Salze, Citratsalze oder
Oxalatsalze), wobei sie in diesem Fall für die Isolierung von Säugerplasma
aus dem Blut brauchbar sind. Die erfindungsgemäßen Proteine sind potente Inhibitoren
der Blutgerinnung und können
als solche in Blutauffangröhrchen
eingebracht werden, um Gerinnung des hineingesogenen Säugerbluts
zu verhindern.
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Die
erfindungsgemäßen Proteine
werden allein, in Kombination mit anderen erfindungsgemäßen Proteinen
oder in Kombination mit anderen bekannten Gerinnungsinhibitoren
in den Blutauffangröhrchen
verwendet, beispielsweise mit Heparinsalzen, EDTA-Salzen, Citratsalzen
oder Oxalatsalzen.
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Die
diesen Röhrchen
zugegebene Menge oder effektive Menge ist jene Menge, die zur Inhibierung
der Bildung eines Blutgerinnsels ausreicht, wenn Säugerblut
in das Röhrchen
gesogen wird. Die erfindungsgemäßen Proteine
werden Blutauffangröhrchen
in solchen Mengen zugegeben, dass die Konzentration die ser Proteine
bei Kombination mit 2 bis 10 ml Säugerblut ausreicht, um die
Bildung von Blutgerinnseln zu inhibieren. Diese effektive Menge
ist in der Regel jene, die erforderlich ist, um eine Endkonzentration
im Blut von etwa 1 bis 10.000 nM zu ergeben, wobei 10 bis 1000 nM
bevorzugt sind.
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Die
erfindungsgemäßen Proteine
können
auch zur Herstellung diagnostischer Zusammensetzungen verwendet
werden. Gemäß einer
Ausführungsform
werden diagnostische Zusammensetzungen hergestellt, indem die erfindungsgemäßen Proteine
in diagnostisch annehmbaren Trägern
gelöst
werden, wobei die Träger
phosphatgepufferte Salzlösung
(0,01 M Natriumphosphat + 0,15 M Natriumchlorid, pH 7,2 oder Tris-gepufferte
Salzlösung
(0,05 M Tris-HCl + 0,15 M Natriumchlorid, pH 8,0) einschließen. Gemäß einer
anderen Ausführungsform
können
die erfindungsgemäßen Proteine
mit anderen festen diagnostisch annehmbaren Trägern nach im Stand der Technik
wohl bekannten Verfahren gemischt werden, um feste diagnostische
Zusammensetzungen bereitzustellen. Zu diesen Trägern gehören Puffersalze.
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Die
Zugabe der erfindungsgemäßen Proteine
zu Blutauffangröhrchen
kann nach im Stand der Technik wohl bekannten Verfahren bewirkt
werden, zu denen Einbringung einer flüssigen diagnostischen Zusammensetzung,
einer festen diagnostischen Zusammensetzung oder einer flüssigen diagnostischen
Zusammensetzung, die lyophilisiert ist, in solche Röhrchen zu
einem feste Pfropfen einer festen diagnostischen Zusammensetzung
gehören.
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Die
Verwendung von Blutauffangröhrchen,
die die erfindungsgemäßen diagnostischen
Zusammensetzungen enthalten, beinhaltet das Kontaktieren einer effektiven
Menge dieser diagnostischen Zusammensetzung mit Säugerblut,
das in das Röhrchen
gesogen wird. Wenn eine Probe aus 2 bis 10 ml Säugerblut in ein Blutauffangröhrchen gesogen
wird und mit dieser diagnostischen Zusammensetzung darin kontaktiert
wird, schließt
die effektiv zu verwendende Menge in der Regel jene Konzentrationen
der Proteine ein, die als diagnostische Zusammensetzung formuliert
sind, die in der Blutprobe ausreichen, um die Bildung von Blutgerinnseln
zu inhibieren. Bevorzugte effektive Konzen trationen sind etwa 1
bis 10.000 nM, wobei 10 bis 1000 nM besonders bevorzugt sind.
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Gemäß einem
alternativen Aspekt unserer Erfindung sind die erfindungsgemäßen Proteine
auch als pharmazeutische Mittel brauchbar, um Thrombose oder Blutkoagulation
bei einem Säuger
zu verhindern oder zu inhibieren. Diese Prävention oder Inhibierung von
Thrombose oder Blutkoagulation beinhaltet die Verhinderung oder
Inhibierung abnormaler Thrombose.
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Bedingungen,
die durch abnormale Thrombose gekennzeichnet sind, sind in der medizinischen
Wissenschaft wohl bekannt und schließen jene ein, die die arteriellen
und venösen
Gefäße von Säugern beinhalten.
In Bezug auf das koronare arterielle Gefäßsystem charakterisiert abnormale
Thrombose (Thrombusbildung) das Abreißen eines etablierten atherosklerotischen
Plaques, was die Hauptursache des akuten Herzinfarkts und der instabilen
Angina ist, und charakterisiert auch die okklusive Koronarthrombusbildung,
die entweder aus der thrombolytischen Therapie oder der perkutanen
transluminalen Koronarangioplastik (PTCA) resultiert. In Bezug auf
das venöse
Gefäßsystem
charakterisiert abnormale Thrombose den Zustand, der Patienten beobachtet
wird, bei denen größere chirurgische
Eingriffe in den unteren Extremitäten oder im Abdominalbereich
durchgeführt
wurden, die oft an Thrombusbildung im venösen Gefäßsystem leiden, das zu reduziertem
Blutfluss zu der betroffenen Extremität und einer Prädisposition
für die
Lungenembolie führt.
Abnormale Thrombose charakterisiert ferner disseminierte intravaskuläre Gerinnung
(DIC), die häufig
in Blutgefäßsystemen
während
septischem Schock, bestimmten Virusinfektionen und Krebs auftritt,
ein Zustand, bei dem es einen raschen Verbrauch von Gerinnungsfaktoren
und systemische Koagulation gibt, die zur Bildung lebensbedrohlicher
Thrombi führt,
die im gesamten Mikrogefäßsystem
erfolgt, was zu ausgedehntem Organversagen führt.
-
Die
erfindungsgemäßen NAP-Proteine
sind auch brauchbare Immunogene, gegen die Antikörper gebildet werden. Sowohl
monoklonale als auch polyklonale Antikörper, die gegen ein NAP gerichtet
sind, sind zu diagnostischen Zwecken und zur Identifi zierung von
NAP-Konzentrationsniveaus in verschiedenen biologischen Flüssigkeiten
brauchbar. Immunoassays, die diese Antikörper verwenden, können als
diagnostischer Test verwenden, wie zum Detektieren der Infektion
eines Säugerwirts
durch einen parasitischen Wurm, oder um NAP aus einem parasitischen
Wurm im Gewebe eines Säugerwirts
zu detektieren. Derartige Immunoassays können auch zur Detektierung
und Isolierung von NAP in Gewebehomogenisaten, geklonten Zellen
und dergleichen verwendet werden.
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NAP
kann mit geeigneten Hilfsstoffen als Impfung (Vakzin) gegen parasitische
Wurminfektionen bei Säugern
verwendet werden. Die Immunisierung mit NAP-Vakzin kann sowohl zur
Prophylaxe als auch zur Therapie der parasitischen Infektionen verwendet
werden. Erkrankungszustände,
die durch parasitische Würmer herbeigeführt werden,
können
behandelt werden, indem einem mit diesen Parasiten infizierten Tier
Anti-NAP-Antikörper
verabreicht werden.
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Erfindungsgemäße NAP-Proteine
mit Serinprotease inhibierender Aktivität sind auch unter Bedingungen
oder in Assays brauchbar, bei denen die Inhibierung von Serinprotease
erwünscht
ist. NAP-Proteine, die die Serinprotease Trypsin oder Elastase inhibieren,
sind beispielsweise zur Behandlung der akuten Pankreatitis beziehungsweise
akuten entzündlichen
Reaktion brauchbar, die durch Leukozyten vermittelt wird.
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Die
rekombinanten cDNA-Moleküle,
die die erfindungsgemäßen Proteine
kodieren, sind in einem Aspekt zum Isolieren anderer rekombinanter
cDNA-Moleküle
brauchbar, die ebenfalls die erfindungsgemäßen Proteine kodieren. Sie
sind gemäß einem
anderen Aspekt zur Expression der erfindungsgemäßen Proteine in Wirtszellen
brauchbar.
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Die
erfindungsgemäßen Nukleotidsonden
sind zum Identifizieren und Isolieren von Nukleinsäure, die NAPs
kodiert, aus Nematoden oder anderen Organismen brauchbar. Die Nukleotidsonden
sind zudem brauchbare diagnostische Reagentien, um die Anwesenheit
von Nematoden-kodierender Nukleinsäure in einer Probe zu detektieren,
wie Körperflüssigkeit
oder Gewebe von einem Säuger,
der verdächtig
auf Nematodeninfektion ist. Die Sonden können direkt mit geeigneter
Markierung zur Detektierung verwendet werden, um die Anwesenheit
von Nematoden-Nukleinsäure
zu detektieren, oder können
in eher indirekter Weise verwendet werden, wie in einer Reaktion
vom PCR-Typ, um Nematoden-Nukleinsäure zu amplifizieren, die in
der Probe zur Detektion vorhanden sein kann. Die Bedingungen dieser
Verfahren und diagnostischen Assays sind in der Technik leicht zugänglich.
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Die
vorliegende Erfindung wird nun zur näheren Erläuterung derselben ferner durch
die folgenden Beispiele veranschaulicht.
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BEISPIELE
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Beispiel 1
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Isolierung von neuem Antikoagulansprotein
(NAP) aus Ancylostoma caninum.
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(A) Herstellung des Ancylostoma
caninum Lysats
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Gefrorene
Hundehakenwürmer,
Ancylostoma caninum, wurden von Antibody Systems (Bedford, TX, USA)
erhalten. Die Hakenwürmer
wurden bei –80°C gelagert,
bis sie für
Homogenisat verwendet wurden.
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Hakenwürmer wurden
in flüssigem
Stickstoff gefroren und im Mörser
gemahlen, anschließend
mit Homogenisierungspuffer auf Eis mit einem PotterS-Homogenisierer
mit einem Teflonkolben homogenisiert (B. Braun Melsungen AG, Deutschland).
Der Homogenisierungspuffer enthielt: 0,02 M Tris-HCl pH 7,4, 0,05
M NaCl, 0, 001 M MgCl2, 0, 001 M CaCl2, 1, 0 × 10–5 M
E-64 Proteaseinhibitor (Boehringer Mannheim, Deutschland), 1,0 × 10–5 M
Pepstatin A (Isovaleryl-Val-Val-4-amino-3-hydroxy-6-methylheptanoyl-Ala-4-amino-3-
hydroxy-6-methylheptansäure,
ICN Biomedicals, CA, USA), 1,0 × 10–5 M
Chymostatin (Boehringer), 1,0 × 10–5 M Leupeptin
(ICN), 5 × 10–5 M
AEBSF (4- (2-Aminoethyl)-benzolsulfonylfluorid,
ICN), und 5 % (Vol./Vol.) Glycerin. Ungefähr 4 ml Homogenisierungspuffer
wurden verwendet, um jedes Gramm gefrorener Würmer (ungefähr 500 Würmer) zu homogenisieren. Unlösliches
Material wurde mit zwei sequentiellen Zentrifugationsstufen pelletiert:
19.000 × gmax bei 4°C
für 30
Minu ten, gefolgt von 110.000 × gmax bei 4°C
für 40
Minuten. Die überstehende
Lösung
wurde geklärt,
indem sie durch einen 0,45 μm
Celluloseacetatfilter (Corning, NY, USA) geleitet wurde, um Ancylostoma
caniumum Lysat zu ergeben.
-
(B) Concanavalin A Sepharose-Chromatographie.
-
Ancylostoma
caniumum-Lysat (100 ml) wurde an 22 ml Concanavalin A Sepharose
(Pharmacia, Schweden) adsorbiert, die zuvor mit Con A-Puffer (0,02
M Tris-HCl, pH 7,4, 1 M NaCl, 0,002 M CaCl2) äquilibriert
wurde, indem er mit einer Durchflussgeschwindigkeit von 3 ml/Minute
(90 cm/Stunde) auf eine 1,6 × 11 cm
Säule dieses
Gels geladen wurde. Die Säule
befand sich auf Umgebungstemperatur, während das Vorratsgefäß des Lysats
während
des Verfahrens auf Eisbadtemperatur gehalten wurde. Die Säule wurde
anschließend
mit 2 Säulenvolumina
Con A-Puffer gewaschen. Der Säulendurchfluss
und die Waschflüssigkeiten
wurden aufgefangen (ungefähr
150 ml) und bei –80°C gelagert,
bis die Weiterverarbeitung erfolgte.
-
(C) Anionenaustauschchromatographie
-
Der
Durchfluss und die Waschflüssigkeit
der Concanavalin A-Sepharose-Säule
wurde gepuffert, indem festes Natriumacetat auf eine Endkonzentration
von 12,5 mM zugegeben wurde. Die Leitfähigkeit wurde durch Verdünnen mit
milliQ-Wasser reduziert, und der pH-Wert wurde mit HCl auf pH 5,3
eingestellt. Der während
der pH-Werteinstellung gebildete Niederschlag wurde durch Zentrifugieren
mit 15.000 × gmax bei 4 °C
für 15
Minuten pelletiert. Die überstehende
Lösung
wurde geklärt,
indem sie durch einen 0,2 μm
Celluloseacetatfilter (Corning, NY, USA) geleitet wurde.
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Diese
geklärte
Lösung
(Gesamtvolumen ungefähr
600 ml) wurde auf eine Poros20 HQ (Perseptive Biosystems, MA, USA)
1 × 2
cm Säule,
die zuvor mit Anionenpuffer (0,05 M Na-Acetat, pH 5,3, 0,1 M NaCl) äquilibriert
wurde, mit einer Durchflussgeschwindigkeit von 10 ml/Minute (800
cm/Stunde) beladen. Die Säule
und die zugesetzte Lösung
befanden sich während
dieser Reinigungsstufe auf Umgebungstemperatur. Die Säule wurde
anschließend
mit 10 Säulenvolumina
Anionenpuffer gewaschen.
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Material,
das inhibierende Aktivität
aufwies und nach dem folgenden Verfahren in dem Faktor Xa amidolytischen
Assay detektiert wurde, wurde mit Kationenpuffer, der 0,55 M NaCl
enthielt, mit einer Durchflussgeschwindigkeit von 5 ml/Minute (400
cm/Stunde) eluiert.
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Eine
Probe der Lösung
wurde in einem Faktor Xa-amidolytischen Assay wie folgt getestet.
In 96-Mulden-Platten, die Faktor Xa und verschiedene Verdünnungen
der Probe in Assay-Puffer
(100 mM Tris-HCl pH 7,4; 140 mM NaCl; 0,1 % BSA) enthielten, wurden
Reaktionsmischungen (150 μl)
hergestellt. Human-Faktor X wurde von Enzyme Research Laboratories
(South Bend, IN, USA) erhalten und mit Russell's Vipergift nach dem Verfahren von P.
E. Bock, P. A. Craig, S. T. Olson und P. Singh, Arch. Biochem. Biophys.,
273: 375–388 (1989)
aktiviert. Nach 30 Minuten Inkubieren bei Umgebungstemperatur wurden
die enzymatischen Reaktionen initiiert, indem 50 Mikroliter einer
1 mM Substratlösung
in Wasser (N-α-Benzyloxycarbonyl-D-arginyl-L-glycyl-L-arginin-p-nitroanilid-dihydrochlorid;
S-2765; Chromogenix, Mölndal,
Schweden) zugegeben wurden, um Endkonzentrationen von 0, 2 nM Faktor
Xa und 0, 25 mM S-2765 zu ergeben. Die Substrathydrolyse wurde überwacht,
indem die Extinktion bei 405 nM kontinuierlich mit einem Vmax kinetischen Plattenablesegerät (Molecular
Devices, Menlo Park, CA, USA) gemessen wurde.
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(D) Wärmebehandlung
-
Die
Hälfte
des 0,55 M NaCl-Eluierungspools (3 ml) aus der Anionenaustauschchromatographie
wurde neutralisiert, indem 1 M Tris-HCl, pH 7,5, auf eine Endkonzentration
von 50 mM zugegeben wurden, 5 Minuten bei 90°C in einem Glasröhrchen inkubiert
wurden und anschließend
rasch auf Eis gekühlt
wurde. Unlösliches Material
wurde pelletiert, indem 20 Minuten bei 4°C mit 19.000 × gmax zentrifugiert wurde. Der Überstand
enthielt Material, das Faktor Xa in dem Faktor Xa-amidolytischen
Assay inhibierte. Ungefähr
89 % der Faktor Xa inhibierenden Aktivität wurde nach dieser Wärmebehandlung
in dem Überstand
zurückgewonnen,
wobei die Verdünnung
berücksichtigt
wurde.
-
(E) Molekularsiebchromatographie
unter Verwendung von Superdex30 (Alternative zu der Wärmebehandlungsstufe)
-
Die
Hälfte
des 0,55 M NaCl Eluierungspools (3 ml) aus der Anionenaustauschchromatographie
wurde auf eine Superdex30 PG (Pharmacia, Schweden) 1,6 × 66 cm
Säule geladen,
die zuvor mit 0,01 M Natriumphosphat, pH 7,4, 0,15 M NaCl bei 24°C äquilibriert
wurde. Die Chromatographie wurde mit einer Durchflussgeschwindigkeit
von 2 ml/Minute durchgeführt.
Die Faktor Xa inhibierende Aktivität (bestimmt in dem Faktor Xa-amidolytischen
Assay) eluierte 56 bis 64 ml in den Versuch (Kav 0,207).
Dieses Eluierungsvolumen wäre bei
einem kugelförmigen
Protein mit einem Molekulargewicht von 14.000 Dalton zu erwarten.
-
(F) Reverse-Phase-Chromatographie
-
Hakenwurmlysat,
das durch Chromatographie an Concanavalin A-Sepharose, Anionenaustausch
und Superdex30 (oder mit der alternativen Wärmebehandlngsstufe) fraktioniert
worden war, wurde auf eine 0,46 × 25 cm C18-Säle (218TP54
Vydac; Hesperia, CA, USA) geladen, die dann mit einem linearen Gradienten
von 10 bis 35 % Acetonitril mit 0,1 (Vol./Vol.) Trifluoressigsäure mit
einer Durchflussgeschwindigkeit von 1 ml/Minute mit einer Geschwindigkeit
von 0,625 % Änderung
von Acetonitril/Minute entwickelt. Die FXa inhibierende Aktivität (bestimmt
in dem Faktor Xa-amidolytischen Assay) eluierte mit ungefähr 30 Acetonitril.
Die HPLC-Versuche wurden mit einem Vista 5500 durchgeführt, der
an einen Polychrom 9600 Detektor angeschlossen war, der auf 215
nm eingestellt war (Varian, CA, USA). Die Detektorsignale wurde
mit einem 4290 Integrator integriert, der von der gleichen Firma
erhalten wurde. Faktor Xa inhibierende Aktivität enthaltende Fraktionen wurden
im Vakuum getrocknet und danach erneut in FBS (0,01 M Natriumphosphat,
pH 7,4, 015 M NaCl) gelöst.
-
Die
Fraktionen wurden gepoolt und danach auf eine 0,46 × 25 cm
C18-Säule
(218TP54 Vadac; Hesperia, CA; USA) geladen, die mit einem linearen
Gradienten von 10 bis 35 % Acetonitril in 0,1 % Trifluoressigsäure mit
einer Durchflussgeschwindigkeit von 1 ml/Minute mit einer langsameren
Geschwindigkeit von 0,4 % Veränderung
an Acetonitril/Minute entwickelt wurde. Faktor Xa inhibierende Aktivität enthaltende
Fraktionen wurden gepoolt und anschließend im Vakuum getrocknet.
-
(G) Molekulargewichtsbestimmung
von NAP aus Ancylostoma caninum
-
Die
geschätzte
Masse von NAP, das wie in diesem Beispiel beschrieben isoliert wurde,
wurde mit Elektrospray-Ionisationsmassenspektroskopie bestimmt.
-
Ein
vakuumgetrocknetes NAP-Pellet wurde in 50 (Vol./Vol.) Acetonitril,
1 % (Vol./Vol.) Ameisensäure gelöst. Die
Massenanalyse wurde mit einem VG Bio-Q (Fisons Instruments, Manchester,
Großbritannien) durchgeführt.
-
Die
NAP-Probe wurde durch eine Kapillare gepumpt, und an ihrem Ende
wurde eine Hochspannung von 4 kV angelegt. Unter dem Einfluss des
hohen elektrischen Feldes wurde die Probe in Tröpfchen ausgesprüht, die
die Proteinmoleküle
enthielten. Unterstützt
durch die trocknende Wirkung eines neutralen Gases (N2)
bei 60°C
wurde die Tröpfchengröße weiter
reduziert, bis das gesamte Lösungsmittel
verdampft war und nur die Proteinspezies in der gasförmigen Form
verblieben. Es entstand in einer Charge eine Population von Proteinspezies,
die sich voneinander unterschieden. Mit einem Quadrupol-Analysegerät wurden
die unterschiedlichen Da/e- (Massen/Ladungs)-Werte detektiert. Die
Kalibrierung des Instruments wurde mit Pferdeherzmyoglobin (Sigma,
Missouri, USA) durchgeführt.
-
Die
geschätzte
Masse des wie in den Abschnitten A, B, C, D und F dieses Beispiels
beschrieben isolierten NAPs betrug 8734,60 Dalton. Die geschätzte Masse
des wie in den Abschnitten A, B, C, E und F isolierten nativen NAPs
betrug 8735,67 Dalton.
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(H) Aminosäuresequenzierung
von NAP aus Ancylostoma caninum
-
Die
Aminosäurebestimmung
wurde mit einem 476-A Protein/Peptid-Sequencer mit On Board-Mikrogradient-PTH-Analysator
und Modell 610A Datenanalysesystem (Applied Biosystems, CA, USA)
durchgeführt. Die
Quantifizierung der Reste wurde durch On-Line-Analyse mit dem Systemcomputer
(Applied Biosystems, CA, USA) durchgeführt, die Restezuweisung wurde
durch visuelle Analyse der HPLC-Chromatogramme durchgeführt. Es
wurde bestimmt, dass die ersten zwanzig Aminosäuren des Aminoterminus von
nativem NAP wie folgt waren:
Lys Ala Tyr Pro Glu Cys Gly Glu
Asn Glu Trp Leu Asp Asp Cys Gly Thr Gln Lys Pro [SEQ. ID. Nr. 97].
-
Die
Cysteinreste wurden in diese Analyse nicht direkt detektiert, weil
die Probe nicht reduziert und anschließend alkyliert wurde. Cysteine
wurden den Positionen zugewiesen, an denen keine spezifische Aminosäure identifiziert
wurde.
-
Beispiel 2
-
Klonen und
Sequenzieren des NAP aus Ancylostoma caninum
-
(A) Herstellung der Hybridisierungssonde
-
cDNA-Klone
mit voller Länge,
die NAP kodieren, wurden durch Screening einer cDNA-Biliothek isoliert,
die aus der mRNA hergestellt war, die aus der Nematode Ancylostoma
caninum mit einem radiomarkierten degenerierten Oligonukleotid isoliert
worden waren, deren Sequenz auf den ersten elf Aminosäuren des Aminoterminus
von NAP aus A. caninum basierte:
Lys Ala Tyr Pro Glu Cys Gly
Glu Asn Glu Trp [SEQ. ID. Nr. 93].
-
Die
33-Mer-Oligonukleotid-Hybridisierungssonde mit der Bezeichnung YG99
hatte die folgende Sequenz:
AAR GCi TAY CCi GAR TGY GGi GAR
AAY GAR TGG [SEQ. ID. Nr. 94]
wobei "R" für A oder
G steht; "Y" für T oder
C steht, und "i" für Inosin
steht. YG99 wurde durch enzymatische Phosphorylierung am 5'-Ende (5'-end labeling kit;
Amersham, Buckinghamshire, England) unter Verwendung von gamma-32p-ATP
(spezifische Aktivität > 7000Ci/mmole; ICN,
Costa Mesa, CA, USA) radiomarkiert und anschließend durch eine NAPTM 10 Säule
(Pharmacia, Uppsala, Schweden) geleitet.
-
(B) Herstellung der cDNA-Bibliothek
-
Eine
cDNA-Bibliothek wurde unter Verwendung von beschriebenen Verfahren
aufgebaut (Promega Protocols and Applications Guide 2. Auflage;
Promega Corp., Madison, WI, USA).
-
Ausgewachsene
Hakenwürmer,
Ancylostoma caninum, wurden von Antibody Systems (Bedford, TX, USA)
erhalten. Poly(A+) RNA wurde mit dem QuickPrep mRNA Purification
Kit (Pharmacia) hergestellt. Etwa 3 Mikrogramm mRNA wurden mit einem
Oligo(dT)-Not1 Primer/Adaptor,
AATTCGCGGCCGC(T)15 [SEQ. ID. Nr. 95], (Promega
Corp.) und AMV (Avian Myeloblastosis Virus) reverse Transkriptase
(Boehringer, Mannheim, Deutschland) reverser Transkription unterzogen.
Die für
die Synthese von doppelsträngiger
cDNA-Synthese verwendeten Enzyme waren die Folgenden: E. coli DNA
Polymerase I und RNaseH von Life Technologies (Gaithersburg, MD,
USA) und T4 DNA Polymerase von Pharmacia.
-
EcoRI-Linkers
(pCGGAATTCCG) [SEQ. ID. Nr. 98] wurden nach Behandlung mit EcoRI
Methylase (RiboClone EcoRI Linker Ligation System; Promega) auf
die erhaltene cDNA ligiert.
-
Die
cDNAs wurden mit NotI und EcoRI verdaut, über 1,5 Agarosegel geleitet
(alles klassierbare Material wurde nach dem Geneclean-Protokoll,
BI0101 Inc., La Jolla, CA, USA, eluiert), und unidirektional in
die EcoRI-NotI-Arme des lambda gt11 Sfi-NotI-Vektors (Promega) ligiert.
Nach in vitro-Packen (GigapackII-Gold, Stratagene, La Jolla, CA,
USA) wurde rekombinanter Phage erhalten, indem Stamm Y1090 (Promega)
infiziert wurde.
-
Die
Brauchbarkeit der cDNA-Bibliothek wurde durch PCR-Analyse (Taq Polymerase
von Boehringer; 30 Temperaturzyklen: 1 Minute bei 95°C; 1 Minute
bei 50°C;
3 Minuten bei 72°C)
einer Reihe von statistisch ausgesuchten Klons mit dem lambda gt11
Primer Nr. 1218, mit der Sequenz GGTGGCGACG ACTCCTGGAG CCCG (New
England Biolabs, Beverly, MA, USA) [SEQ. ID. Nr. 96]; Zielsequenzen
befanden sich stromaufwärts
von dem cDNA-Insert) in Kombination mit dem oben genannten Oligo(dT)-NotI
Primer/Adaptor gezeigt; es wurde gefunden, dass die Mehrzahl der
Klone cDNA-Inserts von variabler Größe enthielt.
-
(C) Identifizierung der
Klone
-
Ungefähr 1 × 106 cDNA-Klone (doppelte Plaque-Hebefilter
wurden mit HybondTM-N; Amersham, hergestellt)
wurden einem Screening mit dem radiomarkierten YG99-Oligonukleotid
unter Verwendung der folgenden Vorhybridisierungs- und Hybridisierungsbedingungen
unterzogen: 5 × SSC
(SSC: 150 mM NaCl, 15 mM Trinatriumcitrat), 5 × Denhardt's Lösung,
20 % Formamid 0,5 % SDS, 100 Mikrogramm/ml schallbehandelte Fischsperma-DNA
(Boehringer), über
Nacht bei 42°C.
Die Filter wurden 4 Mal in 2 × SSC,
0,1 % SDS bei 37°C gewaschen.
Nach Belichtung (etwa 72 Stunden) auf Röntgenfilm wurden insgesamt
zwischen 350 und 500 Hybridisierungsflecken identifiziert.
-
Vierundzwanzig
positive Klone mit den Bezeichnungen NAP1 bis NAP24 wurden einer
zweiten Hybridisierungsrunde mit niedrigerer Plaquedichte unterzogen,
außer
bei NAP24 wurden Einzelplaques identifiziert, die eine homogene
Population von lambda-Phage enthielten. Die einbehaltenen Klone
wurden mittels PCR-Amplifikation (Taq-Polymerase von Boehringer,
30 Temperaturzyklen: 1 Minute bei 95°C, 1 Minute bei 50°C, 1,5 Minuten
bei 72°C)
unter Verwendung des Oligo(dT)-NotI primer (AATTCGCGGC CGC(T)15) [SEQ. ID. Nr. 95] in Kombination mit
entweder (i) YG99 oder (ii) dem lambda gt11 Primer Nr. 1218 analysiert.
Die Mehrzahl der Klone (20 von 23) ergaben ein Fragment von etwa
400 bp, wenn der Oligo(dT)-NotI/YG99-Primersatz verwendet wurde,
und ein Fragment von etwa 520 bp, wenn die Oligo(dT)-NotI/Nr. 1218
Primerkopplung verwendet wurde. Neunzehn dieser möglichen
Klone mit vollständiger
Länge wurden
weiter charakterisiert.
-
Die
cDNA-Inserts von fünf
Klonen wurden als SfiI-NotI-Fragmente
an sowohl pGEM-5Zf(–)
als auch pGEM-9Zf(–)
(Promega) subkloniert. Weil die SfiI-Stellen an lambda gt11 und
pGEM-5Zf(-) miteinander
nicht kompatibel sind, erforderte das Klonen dieses Vektors die
Verwendung eines kleinen Adaptorfragents, das nach Annealing der
folgenden, an beiden 5'-Enden
phosphorylierten Oligonukleotide erhalten wurden: pTGGCCTAGCG TCAGGAGT
[SEQ. ID. Nr.. 99] und pCCTGACGCTA GGCCATGG [SEQ. ID. Nr. 100].
Nach der Herstellung von einsträngiger
DNA wurden die Sequenzen dieser cDNAs nach dem Dideoxy-Kettenabbruchverfahren
unter Verwendung von Primer Nr. 1233 mit der Sequenz AGCGGATAAC
AATTTCACAC AGGA (New England Biolabs) [SEQ. ID. Nr. 101] bestimmt.
Es wurde gefunden, dass alle fünf
Klone die vollständige Länge hatten,
einschließlich
eines vollständigen
Sekretionssignals. Es wurde gefunden, dass die Klone NAP5, NAP7
und NAP22 einen identischen Kodierbereich hatten. Die Klone NAP6
und NAP11 sind auch identisch, unterscheiden sich jedoch von dem
NAP5-Typ des Kodierbereichs. 1 zeigt
die Nukleotidsequenz des NAP-Gens, und 2 zeigt
die Aminosäuresequenz
des kodierten Proteins, AcaNAP5. In ähnlicher Weise zeigt 3 die
Nukleotidsequenz des NAP6-Gens [SEQ. ID. Nr. 5] und 4 zeigt
die Aminosäuresequenz des
kodierten Proteins, AcaNAP6 [SEQ. ID. Nr. 6].
-
Vierzehn
andere mögliche
Klone mit vollständiger
Länge wurden
einer Restriktionsanalyse unterzogen. Das oben genannte 400 bp-PCR-Produkt,
das mit der YG99/Oligo(dT)-NotI-Primerkopplung erhalten wurde, wurde
mit vier unterschiedlichen Enzymen verdaut, die zwischen einem NAP5-
und NAP6-Typ des Klons unterscheiden konnten: Sau96I, Sau3AI, DdeI
und HpaII. Die Ergebnisse waren in Übereinstimmung damit, dass
10 von 14 Klonen vom NAP5-Typ waren (z. B. NAP4, NAP8, NAP9, NAP15,
NAP16, NAP17, NAP18, NAP20, NAP21 und NAP23), während die restlichen vier vom
NAP6-Typ waren (z. B. NAP10, NAP12, NAP14 und NAP19).
-
Diese
Klone wurden umbenannt, um die Herkunft von Ancylostoma caninum
widerzuspiegeln, indem die Buchstaben Aca unmittelbar vor die NAP-Bezeichnung
gesetzt wurden. Beispielsweise wird NAP5 AcaNAP5, NAP6 wird AcaNAP6
und so weiter.
-
Beispiel 3
-
Produktion und Reinigung
von rekombinantem AcaNAP5 in P. pastoris
-
(A) Konstruktion des Expressionsvektors
-
Das
Pichia pastoris Hefeexpressionssystem einschließlich des E. coli/P. pastoris
Shuttle-Vektor, pHILD2, ist in zahlreichen US-Patenten beschrieben
worden. Siehe z. B. US- 5,330,901;
US-5,268,273; US-5,204,261; US-5,166,329; US-5,135,868; US-5,122,465; US-5,032,516;
US-5,004,688; US-5,002,876; US-4,895,800;
US-4,885,242; US-4,882,279; US-4,879,231;
US-4,857,467; US-4,855,231; US-4,837,148; US-4,818,700; US-4,812,405; US-4,808,537;
US-4,777,242 und US-4,683,293.
-
Der
zur direkten Expression und Sekretion von rekombinantem AcaNAP5
in P. pastoris verwendete pYAM7SP8-Vektor war ein Derivat des pHILD2-Plasmids
(C. W. Despreaux und R. F. Manning, Gene 131: 35–41 (1993)) mit der selben
allgemeinen Struktur. Zusätzlich
zu den Transkriptions- und Rekombinationselementen von pHILD2, die
zur Expression und chromosomalen Integration in P. pastoris erforderlich
sind (siehe D. W. Stroman et al., US-4,855,231) enthielt dieser
Vektor eine chimäre
Präpo-Leadersegenz,
die stromabwärts
von dem Alkoholoxidase- (AOX1)-Promoter insertiert worden war. Der
Präpo-Leader
bestand aus dem saure Phosphatase (PH01)-Sekretionssignal von P.
pastoris, fusioniert an eine synthetische 19-Aminosäuren-Prosequenz. Diese
Prosequenz war eine der beiden 19-aa-Prosequenzen, die von Clements
et al., Gene 106: 267–272
(1991) auf Basis der α-Faktor-Leader-Sequenz
von Saccharomyces cerevisiae entworfen worden war. Unmittelbar nach
der Präpo-Leader-Sequenz
gentechnisch verändert
befand sich eine synthetische Multiklonierstelle mit den Erkennungssequenzen
für die
Enzyme StuI, SacII, EcoRI, BalII, NotI, XhoI, SpeI und BamHI, um
das Klonen von Fremdgenen zu erleichtern. NAP, wie es von pYAM7SP8
in Pichia pastoris exprimiert worden war, wurde zuerst als Präpo-Produkt übersetzt
und anschließend
durch die Wirtszelle verarbeitet, um die Prä- und Pro-Sequenzen zu entfernen.
-
Die
Struktur dieses Vektors ist in 12 gezeigt.
Die Signalsequenz (S) hat die Nukleinsäureseqenz: ATG TTC TCT CCA
ATT TTG TCC TTG GAA ATT ATT TTA GCT TTG GCT ACT TTG CAA TCT GTC
TTC GCT [SEQ. ID. Nr. 102]. Die Prosequenz (P) hat die Nukleinsäuresegenz:
CAG CCA GGT ATC TCC ACT ACC GTT GGT TCC GCT GCC GAG GGT TCT TTG
GAC AAG AGG [SEQ. ID. Nr. 103]. Die multiple Klonierungsstelle (MCS)
hat die Nukleinsäuresequenz:
CCT ATC CGC GGA ATT CAG ATC TGA ATG CGG CCG CTC GAG ACT AGT GGA
TCC [SEQ. ID. Nr. 104].
-
Der
pGEM-9Zf(–)
Vektor (Promega), der die AcaNAP5-cDNA enthielt, wurde verwendet,
um den Bereich, der das reife AcaNAP5-Protein kodiert, durch Amplifizierung
("PCR-Rescue") zu isolieren (unter
Verwendung von Vent Polymerase von New England Biolabs, Beverly,
MA, USA; 20 Temperaturzyklen: 1 Minute bei 94°C, 1 Minute bei 50°C und 1,5
Minuten bei 72°C).
Es wurden die folgenden Oligonukleotid-Primer verwendet:
YG101:
GCTCGCTCTA-GAAGCTTCAG-ACATGTATAA-TCTCATGTTG-G
[SEQ. ID. Nr. 105]
YG103: AAGGCATACC-CGGAGTGTGG-TG [SEQ. ID.
Nr. 89]
-
Der
YG101-Primer, der auf C-terminale Sequenzen zielt, enthielt eine
Extension ohne Annealing, zu der XbaI und HindIII-Restriktionsstellen
(unterstrichen) gehörten.
-
Nach
der Verdauung mit XbaI-Enzym wurde das Amplifizierungsprodukt mit
der erwarteten Größe aus Gel
isoliert und nachfolgend enzymatisch phosphoryliert (T4 Polynukleotidkinase
von New England Biolabs, Beverly, MA, USA). Nach Wärmeinaktivierung
(10 Minuten bei 70°C)
der Kinase wurde das stumpfendige/XbaI-Fragment zu Expressionszwecken
direkt in den Vektor pYAM7SP8 geklont. Das aufnehmende Vektorfragment
von pYAM7SP8 wurde durch StuI-SpeI-Restriktion hergestellt und aus
Agarosegel gereinigt. Der E. coli-Stamm, WK6 [R. Zell und H.-J.
Fritz, EMBO J., 6: 1809–1815
(1987)], wurde mit der Ligierungsmischung transformiert, und ampicillinresistente
Klone wurden selektiert.
-
Basierend
auf Restriktionsanalyse wurde ein Plasmidklon zur weiteren Charakterisierung
erhalten, der ein Insert mit der erwarteten Größe enthielt und als pYAM7SP-NAP5
bezeichnet wurde. Sequenzbestimmung des Klons pYAM7SP-NAP5 bestätigte das
genaue Insertieren des reifen AcaNAP5-Kodierbereichs in Fusion mit
dem Präpro-Leader-Signal,
wie durch das Konstruktionsschema vorhergesagt wurde, sowie die
Abwesenheit von unerwünschten
Mutationen in dem Kodierbereich.
-
(B) Expression von rekombinantem
AcaNAP5 in P. pastoris
-
Der
Pichia pastoris-Stamm GTS115 (his4) ist in D. W. Stroman et al.,
US-4,855,231, beschrieben worden. Alle Manipulationen von P. pastoris
wurden im Wesentlichen wie in D. W. Stroman et al., US-4,855,231 beschrieben
durchgeführt.
-
Etwa
1 Mikrogramm pYAM7SP-NAP5-Plasmid-DNA wurde unter Verwendung eines
Standard-Elektroporationsprotokolls in den Stamm GTS115 elektroporiert.
Das Plasmid wurde zuvor durch SalI-Verdauung linearisiert, wodurch
theoretisch die Zielführung
und Integration des Plamids in den his4-Chromosomenlocus erleichtert
wird.
-
Die
Selektion eines AcaNAP5-Hochexpressorstamms wurde im Wesentlichen
wie nachfolgend beschrieben durchgeführt. His+-Transformanten wurden
auf MD-Platten gewonnen (Hefestickstoffbasis ohne Aminosäuren (DIFCO),
13,4 g/l; Biotin, 400 μg/l;
D-Glucose, 20 g/l; Agar, 15 g/l). Aus der Elektroporation stammende
Einzelkolonien (n=60) wurden in 100 μl FM22-Glycerin-PTM1-Medium
in Mulden einer 96-Mulden-Platte inokuliert und auf einem Plattenmischer
bei 30°C
24 Stunden lang wachsen gelassen. Ein Liter FM22-Glycerin-PTM1-Medium
enthielt. 42,87 g KH2PO4,
5 g (NH4)2SO4, 1 g CaSO4-2H2O, 14,28 g K2SO4, 11,7 g MgSO4-7H2O, 50 g Glycerin, sterilisiert als 10 ml
Lösung,
und 1 ml filtersterilisierte PTM1-Spurenelementmineralmischung.
Der FM22-Anteil des Mediums wurde als 900 ml Lösung hergestellt, die mit KOH
auf einen pH-Wert von 4,9 eingestellt und steril filtriert wurde.
Ein Liter des PTM1-Gemisches enthielt 6 g CuSO4-5H2O, 0, 8 g KI, 3 g MnSO4-H2O, 0, 2 g NaMoO4·2H2O, 0, 02 g H3BO3, 0,5 g CoCl2·6H2O, 20 g ZnCl2, 5
ml H2SO4, 65 g FeSO4·7H2O, 0,2 g Biotin.
-
Die
Zellen wurden dann pelletiert und in frischem FM22-Methanol-PTM1-Medium
(gleiche Zusammensetzung wie oben, außer dass die 50 g Glycerin
durch 0,5 % (Vol./Vol.) Methanol ersetzt wurden, um die Expression
des AOX1-Promoters zu induzieren) resuspendiert. Nach einer weiteren
Inkubationsperiode von 24 Stunden bei 30°C wurde die Überstände der Minikulturen auf Anwesenheit
von sekretiertem AcaNAP5 getestet. Es wurden zwei Klone selektiert,
die zu einem hohen Niveau der Synthese und Sekretion von AcaNAP5 führten, wie
durch das Auftauchen von hoher Faktor Xa inhibierender Aktivität in dem
Kulturmedium gezeigt wurde (wie durch den amidolytischen Faktor
Xa-Assay gemessen wird, der in Beispiel 1 beschrieben ist). Nach einer
zweiten Screening-Runde wurde unter Verwendung des gleichen Verfahrens,
diesmal jedoch auf Schüttelkolbenebene,
eine isolierte Wirtszelle gewählt
und als P. pastoris GTS115/7SP-NAP5 bezeichnet.
-
Es
wurde gezeigt, dass die Wirtszelle GTS115/7SP-NAP5 einen Methanolnutzungsphänotyp vom Wildtyp
(Mut+) hatte, wodurch gezeigt wird, dass
die Integration der Expressionscassette in das Chromosom von GTS115
die Funktionalität
des genomen AQX1-Gens
nicht änderte.
-
Die
nachfolgende Produktion des rekombinanten AcaNAP5-Materials wurde
in Schüttelkolbenkulturen durchgeführt, wie
in D. W. Stroman et al., US-4,855,231 beschrieben ist. Das rekombinante
Produkt wurde aus Zellüberstand
von Pichia pastoris wie nachfolgend beschrieben gereinigt.
-
(C) Reinigung von rekombinantem
AcaNAP5
-
(1) Kationenaustauschchromatographie
-
Nach
der Expression wurde der Kulturüberstand
von GTS115/75SP-NAP5 (100 ml) mit 16000 UpM (etwa 30.000 × g) 20
Minuten lang zentrifugiert, bevor der pH-Wert mit 1 N HCl auf 3
eingestellt wurde. Die Leitfähigkeit
des Überstands
wurde durch Zugabe von MilliQ-Wasser auf weniger als 10 mS/cm herabgesetzt. Der
verdünnte Überstand
wurde geklärt,
indem er durch einen 0,22 μm
Celluloseacetatfilter (Corning Inc., NY, USA) geleitet wurde.
-
Das
Gesamtvolumen (ungefähr
500 ml) des Überstands
wurde auf eine Poros20 HS (Perseptive Biosystems, MA, USA) 1 × 2 cm Säule geladen,
die zuvor mit Kationenpuffer (0,05 M Natriumcitrat, pH 3) mit einer Durchflussgeschwindigkeit
von 5 ml/Minute (400 cm/h) äquilibriert
wurde. Die Säule
und die Probe befanden sich während
dieser Reinigungsstufe auf Umgebungstemperatur. Die Säule wurde
anschließend
mit 50 Säulenvolumina
Kationenpuffer gewaschen. Material, das in eine Faktor Xa amidolytischen
Assay inhibierende Aktivität
hatte, wurde mit einer Durchflussrate von 2 ml/Minute mit Kationenpuffer,
der 1 M NaCl enthielt eluiert.
-
(2) Molekularsiebchromatographie
unter Verwendung von Superdex30
-
Der
1 M NaCl Eluierungspool, der das inhibierende Material (3 ml) aus
der Kationenaustauschsäule enthielt,
wurde auf eine Superdex30 PG (Pharmacia, Schweden) 1,6 × 66 cm
Säule geladen,
die zuvor mit 0,01 M Natriumphosphat, pH 7,4, 0,15 M NaCl bei Raumtemperatur äquilibriert
wurde. Die Chromatographie wurde mit einer Durchflussgeschwindigkeit
von 2 ml/Minute durchgeführt.
Die Faktor Xa inhibierende Aktivität eluierte 56 bis 64 ml in
den Durchlauf (Kav von 0,207). Dies ist
das gleiche Eluierungsvolumen, wie für das native Molekül bestimmt
wurde (Beispiel 1, Teil E).
-
(3) Reverse-Phase-Chromatographie
-
1
ml der gepoolten Fraktionen aus der Gelfiltrationschromatographie
wurden auf eine 0,46 × 25
cm C18-Säule
(218TP54 Vadac; Hesperia, CA, USA) geladen, die mit einem linearen
Gradienten von 10 bis 35 % Acetonitril in 0,1 % Trifluoressigsäure mit
einer Durchflussgeschwindigkeit von 1 ml/Minute mit einer Geschwindigkeit
von 0,4 % Veränderung
an Acetonitril/Minute entwickelt wurde. Faktor Xa inhibierende Aktivität, die wie in
Beispiel 1 bestimmt wurde, eluierte mit etwa 30 bis 35 Acetonitril
und war in mehreren Fraktionen vorhanden. HPLC-Durchläufe wurden auf dem gleichen
System wie in Beispiel 1 beschrieben durchgeführt. Fraktionen aus mehreren
Durchläufen
auf dieser Säule,
die die Faktor Xa inhibierende Aktivität enthielten, wurden gepoolt und
im Vakuum getrocknet.
-
(4) Molekulargewichtbestimmung
von rekombinantem AcaNAP5
-
Die
geschätzte
Masse des wie in den Abschnitten (1) bis (3) dieses Beispiels beschrieben
isolierten Hauptbestandteils wurde mit dem gleichen Elektrosprayionisierungs-Massenspektrometriesystem
wie in Beispiel 1 beschrieben bestimmt.
-
Die
geschätzte
Masse des rekombinanten AcaNAP5 betrug 8735,69 Dalton.
-
(5) Aminosäuresequenzierung
von rekombinantem AcaNAP5
-
Nach
der Reinigung in Abschnitt (1) bis (3) dieses Beispiels wurde das
rekombinante AcaNAP5 aus Pichia pastoris Aminosäuresequenzanalyse wie in Beispiel
1 beschrieben unterzogen. Es wurde bestimmt, dass die ersten fünf Aminosäuren des
Aminoterminus von AcaNAP5 Lys-Ala-Tyr-Pro-Glu (SEQ. ID. Nr. 106] waren.
Die Sequenz war mit dem nativen NAP-Protein (siehe Beispiel 1) identisch.
-
Beispiel 4
-
Produktion und Reinigung
von rekombinantem AcaNAP6 in P. pastoris
-
(A) Konstruktion des Expressionsvektors
-
Der
Expressionsvektor, pYAM7SP-NAP6, wurde in der gleichen Weise wie
für pYAM7SP-NAP5
in Beispiel 3 beschrieben hergestellt.
-
(B) Expression von rekombinantem
AcaNAP6 in P. pastoris.
-
Der
Vektor pYAM7SP-NAP6 wurde zum Transformieren des Pichia-Stamms GTS115
(his4) wie in Beispiel 3 beschrieben verwendet.
-
(C) Reinigung von AcaNAP6
-
Das
rekombinante AcaNAP6, exprimiert aus Pichia-Stamm GTS115 (his4),
transformiert mit dem Expressionsvektor PYAM7SP-NAP6, wurde wie
für rekombinantes
AcaNAP5 in Beispiel 3 beschrieben gereinigt.
-
Die
geschätzte
Masse von rekombinantem AcaNAP6 wurde wie in Beispiel 3 beschrieben
mit 8393,84 Dalton bestimmt.
-
Der überwiegende
Teil der AcaNAP6-Herstellung hatte den folgenden Aminotermimus: Lys-Ala-Tyr-Pro-Glu
[SEQ. ID. Nr. 106].
-
Beispiel 5
-
Expression von rekombinantem
Pro-AcaNAP5 in COS-Zellen
-
(A) Konstruktion des Expressionsvektors
-
Der
pGEM-9Zf(–)
Vektor (Promega Corporation, Madison, WI, USA), in den die AcaNAP5-cDNA
subkloniert wurde, diente als Target für PCR-Rescue des gesamten AcaNAP5-Kodierbareichs
einschließlich
des nativen Sekretionssignals (unter Verwendung von Vent Polymerase
von New England Biolabs, Beverly, MA, USA; 20 Temperaturzyklen:
1 Minute bei 95°C,
1 Minute bei 50°C
und 1,5 Minuten bei 72°C).
Die verwendeten Oligonukleotid-Primer waren: (1) YG101, der auf
das 3'-Ende des
Gens zielte, das ein NAP kodierte und die Sequenz GCTCGCTCTA GAAGCTTCAG
ACATGTATAA TCTCATGTTG G [SEQ, ID. Nr. 105] hatte, und (2) YG102,
der auf das 5' -Ende
des Gens zielte, das ein NAP kodierte und die Sequenz GACCAGTCTA GACAATGAAG ATGCTTTACGCTATCG
[SEQ. ID. Nr. 107] hatte. Diese Primer enthalten Extensionen ohne Annealing,
die XbaI-Restriktionsstellen (unterstrichen) einschließen.
-
Nach
der Verdauung mit XbaI-Enzym wurde das Amplifizierungsprodukt mit
der erwarteten Größe aus einem
Agarosegel isoliert und nachfolgend zu Expressionszwecken durch
das etwa 450 Basenpaar-XbaI-Stufferfragment des pEF-BOS-Vektors
ersetzt [S. Mizushima und S. Nagata, Nucl. Acids Res., 18: 5322
(1990)]. Das aufnehmende Vektorfragment wurde durch XbaI-Verdauung hergestellt
und aus einem Agarosegel gereinigt.
-
Der
E. coli-Stamm WK6 [R. Zell und H.-J. Fritz, EMBO J., 6: 1809–1815 (1987)]
wurde mit der Ligierungsmischung transformiert. Dreißig zufällig ausgewählte ampicillinresistente
Transformanten wurden PCR-Analyse unterzogen (Taq-Polymerase von
Life Technologies Inc., Gaithersburg, MD, USA; 30 Amplifizierungszyklen
mit dem folgenden Temperaturprogramm: 1 Minute bei 95°C, 1 Minute
bei 50°C
und 1 Minute bei 72°C).
Die verwendeten Oligonukleotid-Primer waren:
- (i)
YG103 mit der Sequenz AAGGCATACC CGGAGTGTGG TG [SEQ. ID. Nr. 89],
der dem Aminoterminus des Bereichs entsprach, der reifes NAP kodiert,
und (ii) YG60 mit der Sequenz GTGGGAGACC TGATACTCTC AAG [SEQ. ID.
Nr. 108], der auf Vektorsequenzen stromabwärts von der Insertierungsstelle
zielte, d. h. in dem 3'-untranslatierten
Bereich der pEF-BOS-Expressioncassette. Nur Klone, die den Insert
in der gewünschten
Orientierung beherbergen, können
ein PCR-Fragment mit vorhersagbarer Länge ergeben (etwa 250 Basenpaare).
Zwei derartige Klone wurden weiter durch Sequenzbestimmung charakterisiert, und
es wurde gefunden, dass sie den erwünschten XbaI-Insert enthielten.
Einer der Klone mit der Bezeichnung pEF-BOS-NAP5 wurde zum Transfektizieren
von COS-Zellen verwendet.
-
(B) Transfektion von COS-Zellen
-
COS-7-Zellen
(ATCC CRL 1651) wurden mit PEF-BOS-NAP5, pEF-BOS, das ein unbedeutendes Insert enthielt
oder wobei DNA weggelassen wurde (nachgeahmte Transfektionen) unter
Verwendung von DEAE-Dextran transfektiziert. Bei dem DEAE-Dextran-Verfahren
wurden die folgenden Medien und Vorratslösungen verwendet:
- (1) COS-Medium: DMEM; 10 % FBS (30 Minuten bei 56°C inkubiert);
0,03 % L-Glutamin; Penicillin (50 internationale Einheiten (I.U.)/ml)
und Streptomycin (50 μg/ml)
(alle Produkte von Life Technologies).
- (2) MEM-HEPES: MEM-Medium von Life Technologies Inc., rekonstituiert
gemäß Herstellerangaben,
enthielt eine Endkonzentration an HEPES von 25 mM; pH-Wert wurde
vor der Filtration auf 7,1 eingestellt (0,22 μm).
- (3) DNA-Lösung:
6 Mikrogramm DNA auf 3 ml MEM-HEPES
- (4) DEAE-Dextran-Lösung:
30 μl DEAE-Dextran-Vorratslösung (Pharmacia,
Uppsala, Schweden; 100 mg/ml in H2O) auf
3 ml MEM-HEPES.
- (5) Transfektizierungsmischung: 3 ml der DEAE-Dextran-Lösung wurden
zu 3 ml der DNA-Lösung
gegeben, und die Mischung wurde 30 Minuten bei Umgebungstemperatur
stehen gelassen.
- (6) Chloroquinlösung:
eine 1:100 Verdünnung
von Chloroquinvorratslösung
(Sigma, St. Louis, MO, USA; 10 mM in Wasser; filtriert durch eine
0,22 μm
Membran) in COS-Medium.
-
Die
vorübergehende
Transfektion der COS-Zellen wurde wie folgt durchgeführt. COS-Zellen
(etwa 3,5 × 106), kultiviert in einem 175 cm2 Nunc
TC-Kolben (Life Technologies Inc.) wurden ein Mal mit MEM-HEPES gewaschen.
6 ml der Transfektionsmischung wurden in die gewaschenen Zellen
pipettiert. Nachdem 30 Minuten bei Umgebungstemperatur inkubiert
worden war, wurden 48 ml der Chloroquinlösung zugegeben und die Zellen
weitere 4 Stunden bei 37°C
inkubiert. Die Zellen wurden ein Mal mit frischem COS-Medium gewaschen und
schließlich
in 50 ml des gleichen Mediums bei 37°C inkubiert.
-
(C) Kultivieren von transfektizierten
COS-Zellen
-
Drei,
vier und fünf
Tage nach der Transfektion wurde eine Probe der Kulturüberstände gemäß dem Verfahren
in Beispiel 1 in einem Faktor Xa amidolytischen Assay getestet.
Die Ergebnisse zeigen eindeutig, dass sich die Faktor Xa inhibierende
Aktivität
in dem Kulturüberstand
der Zellen anreicherte, die mit pEF-BOS-NAP5 transfektiziert waren.
-
Der
COS-Kulturüberstand
wurde fünf
Tage nach der Transfektion geerntet, und das NAP-Protein wurde wie
in Beispiel 6 beschrieben gereinigt.
-
Beispiel 6
-
Reinigung von rekombinantem
Pro-AcaNAP5
-
(A) Anionenaustauschchromatographie
-
Der
COS-Kulturüberstand,
der Pro-AcaNAP5 enthielt, wurde 10 Minuten, bevor festes Natriumacetat auf
eine Endkonzentration von 50 mM zugegeben wurde, mit 1500 UpM (etwa
500 × g)
zentrifugiert. Die folgenden Proteaseinhibitoren wurden zugefügt (alle
Proteaseinhibitoren waren von ICN Biomedicals Inc, Costa Mesa, CA,
USA): 1,0 × 10–5 M
Pepstatin A (Isovaleryl-Val-Val-4-amino-3-hydroxy-6-methyl-heptanoyl-Ala-4-amino-3-hydroxy-6-methylheptansäure), 1,0 × 10–5 M
Leupeptin, 5 × 10–5 M
AEBSF (4-(2-Aminoethyl)-benzolsulfonylfluorid). Der pH-Wert wurde
mit HCl auf 5,3 eingestellt. Der Überstand wurde geklärt, indem er
durch einen 0,2 μm
Celluloseacetatfilter (Corning Inc., Corning, NY, USA) geleitet
wurde.
-
Dieser
geklärte Überstand
(Gesamtvolumen ungefähr
300 ml) wurde auf eine Poros20 HQ (Perseptive Biosystems, MA, USA)
1 × 2
cm Säule,
die zuvor mit Anionenpuffer (0,05 M Na-Acetat, pH 5,3, 0,1 M NaCl) äquilibriert
wurde, mit einer Durchflussgeschwindigkeit von 10 ml/Minute (800
cm/Stunde) beladen. Die Säule und
die Probe befanden sich während
dieser Reinigungsstufe auf Umgebungstemperatur. Die Säule wurde
anschließend
mit mindestens 10 Säulenvolumina
Anionenpuffer gewaschen. Material, das inhibierende Aktivität in einem
Faktor Xa amidolytischen Assay hatte, wurde mit einer Durchflussrate
von 5 ml/Minute (400 cm/Stunde) mit Anionenpuffer, der 0,55 M NaCl
enthielt, eluiert und wurde aufgefangen.
-
(B) Molekularsiebchromatographie
unter Verwendung von Superdex30
-
Der
0,55 M NaCl Eluierungspool (3 ml) aus der Anionenaustauschchromatographie
wurde auf eine Superdex30 PG (Pharmacia, Schweden) 1,6 × 66 cm
Säule geladen,
die zuvor mit 0,01 M Natriumphosphat, pH 7,4, 0,15 M NaCl bei 24°C äquilibriert
wurde. Die Chromatographie wurde mit einer Durchflussgeschwindigkeit
von 2 ml/Minute durchgeführt.
Material, das in dem Faktor Xa amidolytischen Assay inhibierend
war, eluierte 56 bis 64 ml in den Durchlauf (Kav 0,207).
Dies war genau das gleiche Eluierungsvolumen, das für das native
Molekül
bestimmt worden war.
-
(C) Wärmebehandlung
-
Der
Gesamtpool der Fraktionen mit Faktor Xa inhibierender Aktivität wurde
5 Minuten bei 30°C
in einem Glasröhrchen
inkubiert und anschließend
rasch auf Eis abgekühlt.
Unlösliches
Material wurde pelletiert, indem 20 Minuten bei 4°C mit 19.000 × gmax zentrifugiert wurde. Der Überstand
enthielt die gesamte Faktor Xa inhibierende Aktivität.
-
(D) Reverse-Phase-HPLC-Chromatographie
-
Der Überstand
der wärmebehandelten
Probe wurde auf eine 0,46 × 25
cm C18-Säule
(218TP54 Vydac; Hesperia, CA; USA) geladen, die mit einem linearen
Gradienten von 10 bis 35 % Acetonitril in 0,1 % (Vol./Vol.) Trifluoressigsäure mit
einer Durchflussgeschwindigkeit von 1 ml/Minute mit einer Geschwin digkeit von
0,4 % Veränderung
an Acetonitril/Minute entwickelt wurde. Die Faktor Xa inhibierende
Aktivität
eluierte mit ungefähr
30 % Acetonitril. Die HPLC-Durchläufe wurden auf dem gleichen
System wie in Beispiel 1 beschrieben durchgeführt. Faktor Xa inhibierende
Aktivität
enthaltende Fraktionen wurden im Vakuum getrocknet.
-
(E) Molekulargewichtsbestimmung
-
Die
geschätzte
Masse des wie in den Abschnitten A bis D dieses Beispiels beschrieben
isolierten rekombinanten Pro-AcaNAP5
wurde mit dem gleichen Elektrosprayionisierungs-Massenspektrometriesystem wie
in Beispiel 1 beschrieben bestimmt.
-
Die
geschätzte
Masse des rekombinanten Pro-AcaNAP5 betrug 9248,4 Dalton.
-
(F) Aminosäuresequenzierung
-
Nach
der Reinigung wurde das rekombinante Pro-AcaNAP5 aus COS-Zellen
Aminosäurenanalyse
unterzogen, um seine Aminoterminussequenz wie in Beispiel 1 beschrieben
zu bestimmen. Es wurde bestimmt, dass die ersten neun Aminosäuren des
Aminoterminus von Pro-AcaNAP wie folgt waren: Arg Thr Val Arg Lys Ala
Tyr Pro Glu [SEQ. ID. Nr. 109]. Verglichen mit dem nativen AcaNAP5-Protein
(siehe Beispiel 1) besitz Pro-AcaNAP5 vier zusätzliche Aminosäuren an
seinem N-Terminus. Die Aminosäuresequenz
von Pro-AcaNAP5 ist in 5 gezeigt.
-
Beispiel 7
-
Expression von rekombinantem
Pro-AcaNAP6 in COS-Zellen
-
Pro-AcaNAP6
wurde im Wesentlichen wie für
Pro-AcaNAP5 in Beispiel 5 vorübergehend
in COS-Zellen produziert.
-
Der
AcaNAP6-Kodierbareich einschließlich
des Sekretionssignals wurde mit den gleichen beiden Oligonukleotid-Primern,
die für
AcaNAP5 verwendet worden waren, PCR-Rescue unterzogen: (1) YG101,
das auf das 3'-Ende
des Gens zielte und die Sequenz GCTCGCTCTA GAAGCTTCAG ACATGTATAA
TCTCATGTTG G [SEQ. ID. Nr. 105] hatte, und (2) YG102, das auf das
5'-Ende des Gens
zielte und die Sequenz GACCAGTCTA GACAATGAAG ATGCTTTACG CTATCG [SEQ.
-
ID.
Nr. 107] hatte. Der YG101-Primer enthielt ein nicht passendes Nukleotid,
wenn es mit AcaNAP6 als Target verwendet wurde (unterstrichener
T-Rest, vergleiche mit 1 und 3), diese
fehlende. Passung ("Mismatch") führte zum
Ersetzen eines ATT-Ile-Codons durch ein ATA-Ile-Codon. Das Mismatch
beeinflusste die Amplifizierungseffizienz nicht wesentlich.
-
Die
folgende Modifikation von Beispiel 5 wurde eingeführt:
24
Stunden nach der Transfektion der COS-Zellen (die in Beispiel 5,
Abschnitt B beschrieben ist) wurde das COS-Medium, das 10 % FBS
enthielt, durch 50 ml eines Mediums ersetzt, das aus einer 1:1-Mischung
aus DMEM und Nutrient Mixture Ham's F-12
(Life Technologies) bestand. Die Zellen wurden dann weiter bei 37°C inkubiert
und die Produktion von Faktor Xa inhibierender Aktivität wie in
Beispiel 5 beschrieben detektiert.
-
Beispiel 8
-
Reinigung von rekombinantem
Pro-AcaNAP6
-
(A) Anionenaustauschchromatographie
-
Der
COS-Kulturüberstand,
der Pro-AcaNAP6 enthielt, wurde 10 Minuten, bevor festes Natriumacetat auf
eine Endkonzentration von 50 mM zugegeben wurde, mit 1500 UpM zentrifugiert.
Die folgenden Proteaseinhibitoren wurden zugefügt (alle Proteaseinhibitoren
waren von ICN Biomedicals Inc, Costa Mesa, CA, USA): 1,0 × 10–5 M
Pepstatin A (Isovaleryl-Val-Val-4-amino-3-hydroxy-6-methyl-heptanoyl-Ala-4-amino3-hydroxy-6-methylheptansäure), 1,0 × 10–5 M
Leupeptin, 5 ×10–5 M
AEBSF (4-(2-Aminoethyl)-benzolsulfonylfluorid).
Der pH-Wert wurde mit HCl auf 5,3 eingestellt. Der Überstand
wurde geklärt,
indem er durch einen 0,2 μm Celluloseacetatfilter
(Corning Inc., Corning, NY, USA) geleitet wurde.
-
Dieser
geklärte Überstand
(Gesamtvolumen ungefähr
450 ml) wurde auf eine Poros20 HQ (Perseptive Biosystems, MA, USA)
1 × 2
cm Säule,
die zuvor mit Anionenpuffer (0,05 M Na-Acetat, pH 5,3, 0,1 M NaCl) äquilibriert
wurde, mit einer Durchflussgeschwindigkeit von 10 ml/Minute (800
cm/Stunde) beladen. Die Säule und
die Probe befanden sich während
dieser Reinigungs stufe auf Umgebungstemperatur. Die Säule wurde
anschließend
mit mindestens 10 Säulenvolumina
Anionenpuffer gewaschen. Material, das inhibierende Aktivität in einem
Faktor Xa amidolytischen Assay hatte, wurde mit einer Durchflussrate
von 5 ml/Minute (400 cm/Stunde) mit Anionenpuffer, der 0,55 M NaCl
enthielt, eluiert und wurde aufgefangen.
-
(B) Molekularsiebchromatographie
unter Verwendung von Superdex30
-
Der
0,55 M NaCl Eluierungspool (3 ml) aus der Anionenaustauschchromatographie
wurde auf eine Superdex30 PG (Pharmacia, Schweden) 1,6 × 66 cm
Säule geladen,
die zuvor mit 0,01 M Natriumphosphat, pH 7,4, 0,15 M NaCl bei 24°C äquilibriert
wurde. Die Chromatographie wurde mit einer Durchflussgeschwindigkeit
von 2 ml/Minute durchgeführt.
Material, das in dem Faktor Xa amidolytischen Assay inhibierend
war, eluierte 56 bis 64 ml in den Durchlauf (Kav 0,207).
Dies war genau das gleiche Eluierungsvolumen, das für das native
NAP bestimmt worden war.
-
(C) Reverse-Phase-HPLC-Chromatographie
-
Die
gepoolten Fraktionen aus der Gelfiltration wurden auf eine 0,46 × 25 cm
C18-Säule
(218TP54 Vydac; Hesperia, CA; USA) geladen, die mit einem linearen
Gradienten von 10 bis 35 Acetonitril in 0,1 % (Vol./Vol.) Trifluoressigsäure mit
einer Durchflussgeschwindigkeit von 1 ml/Minute mit einer langsameren
Geschwindigkeit von 0,4 % Veränderung
an Acetonitril/Minute entwickelt wurde. Die Faktor Xa inhibierende
Aktivität
(bestimmt gemäß Beispiel
1) eluierte mit ungefähr
30 % Acetonitril. Die HPLC-Versuche wurden auf dem gleichen System
wie in Beispiel 1 beschrieben durchgeführt. Faktor Xa inhibierende
Aktivität
enthaltende Fraktionen wurden im Vakuum getrocknet.
-
(D) Molekulargewichtsbestimmung
-
Die
geschätzte
Masse des wie in den Abschnitten A bis C dieses Beispiels beschrieben
isolierten rekombinanten Pro-AcaNAP6 wurde mit dem gleichen Elektrosprayionisierungs-Massenspektrometriesystem wie
in Beispiel 1 beschrieben bestimmt.
-
Die
geschätzte
Masse des rekombinanten Pro-AcaNAP6 betrug 8906,9 Dalton.
-
(E) Aminosäuresequenzierung
-
Nach
der Reinigung wurde das rekombinante Pro-AcaNAP6 aus COS-Zellen
Aminosäurenanalyse wie
in Beispiel 1 beschrieben unterzogen. Es wurde bestimmt, dass die
ersten fünf
Aminosäuren
des N-Terminus von Pro-AcaNAP6 wie folgt waren: Arg Thr Val Arg
Lys [SEQ. ID. Nr. 110]. Verglichen mit dem nativen NAP-Protein (siehe
Beispiel 1) besitzt Pro-AcaNAP6 vier zusätzliche Aminosäuren an
seinem Aminoterminus. Die Aminosäuresequenz
von Pro-AcaNAP6 ist in 6 gezeigt [SEQ. ID. Nr. 8].
-
Beispiel 9
-
Die Verwendung von NAP-DNA-Sequenzen
zur Isolierung von Genen, die andere NAP-Proteine kodieren
-
Die
AcaNAP5- und AcaNAP6-cDNA-Sequenzen (aus Beispiel 2) wurden verwendet,
um durch Kreuzhybridisierung verwandte Moleküle aus anderen Parasitenspezies
zu isolieren.
-
Die
pGEM-9Zf(–)
Vektoren (Promega), die die AcaNAP5- und AcaNAP6-cDNAs enthalten,
wurden zum PCR-Rescue der Bereiche verwendet, die die reifen NAP-Proteine
kodieren (Tag Polymerase von Life Technologies; 20 Temperaturzyklen:
1 Minute bei 95°C,
1 Minute bei 50°C
und 1,5 Minute bei 72°C).
Die verwendeten Oligonukleotid-Primer waren: (1) YG109, das auf
die C-terminalen
Sequenzen von cDNA zielte, die NAP kodieren, und die Sequenz TCAGACATGT-ATAATCTCAT-GTTGG [SEQ. ID.
Nr. 88] hat, und (2) YG103 mit der Sequenz AAGGCATACC-CGGAGTGTGG-TG
[SEQ. ID. Nr. 89]. Der YG109-Primer enthält ein einziges Nukleotid-Mismatch (unterstrichener
T-Rest; vergleiche mit den in 1 und 3 gezeigten
Sequenzen), wenn er mit AcaNAP6 als Target verwendet wird. Dies
beeinflusste die Amplifizierungseffizienz nicht wesentlich. Die
PCR-Produkte mit korrekter Größe (etwa
230 Basenpaare) wurden beide aus einem 1,5 % Agarosegel isoliert.
Eine äquimolare
Mischung wurde durch zufällige
Primer-Extension (T7 QuickPrime Kit; Pharmacia) radiomarkiert und nachfolgend über eine
Bio-Spin 30 Säule
(Bio-Rad, Richmond, CA, USA) gegeben.
-
Ancylostoma
ceylanicum (Ace), Ancylostoma duodenale (Adu), und Heligmosomoides
polygyrus (Hpo) cDNA-Bibliotheken wurden im Wesentlichen wie in
Beispiel 2 für
Ancylostoma caninum beschrieben hergestellt.
-
Ancylostoma
ceylanicum und Heligmosomoides polygyrus wurden von Dr. D. I. Pritchard,
Department of Life Science, University of Nottingham, Nottingham,
UK, gekauft. Ancylostoma duodenale wurde von Dr. G. A. Schad, The
School of Veterinary Medicine, Department of Pathobiology, University
of Pennsylvania, Philadelphia, PA, USA, gekauft.
-
In
jedem Fall wurden die cDNAs als EcoRI-NotI Fragmente in lambda gt11
direktional geklont Ungefähr
2 × 105 cDNA-Klone aus jeder Bibliothek (doppelte
Plaque-Hebefilter wurden mit HybondTM-N;
Amersham, hergestellt) wurden einem Screening mit den radiomarkierten
AcaNAP5- und AcaNAP6-Fragmenten unter Verwendung der folgenden Vorhybridisierungs-
und Hybridisierungsbedingungen unterzogen: 5 × SSC (SSC: 150 mM NaCl, 15
mM Trinatriumcitrat), 5 × Denhardt's Lösung, 0,5
% SDS, 20 % Formamid, 100 Mikrogramm/ml schallbehandelte Fischsperma-DNA
(Boehringer), über
Nacht bei 42°C.
Die Filter wurden 4 Mal 30 Minuten lang in 2 × SSC, 0,1 % SDS bei 37°C gewaschen.
Nach Belichtung (etwa 60 Stunden) auf Röntgenfilm wurden im Fall von
Ace und Adu insgesamt zwischen 100 und 200 Hybridisierungsflecken
identifiziert. Im Fall der Hpo-cDNA-Bibliothek war eine kleine Anzahl
von sehr schwachen Flecken sichtbar. Für jede der Bibliotheken wurden
acht Positive einer zweiten Hybridisierungsrunde bei niedrigerer
Plaquedichte unterzogen, um so einzelne Plaques zu isolieren.
-
Die
einbehaltenen Klone wurden ferner durch PCR-Amplifizierung der cDNA-Inserts
unter Verwendung des Oligo(dT)-NotI-Primers (Promega; dies ist der gleiche
Primer, der zur Herstellung der ersten Stang-cDNA verwendet wurde,
siehe Beispiel 2) [SEQ. ID. Nr. 95] in Kombination mit dem lambda-gt11
Primer Nr. 1218 mit der Sequenz GGTGGCGACG ACTCCTGGAG CCCG [SEQ.
ID. Nr. 96] (New England Biolabs; Primer Nr. 1218 zielt auf lambda-Sequenzen,
die sich stromaufwärts
von der Stelle der cDNA-Insertion befinden) charakterisiert. Die
PCR-Amplifizierungen
wurden wie folgt durchgeführt:
Taq Polymerase von Boehringer; 30 Temperaturzyklen: 1 Minute bei
95°C, 1
Minute bei 50°C,
1,5 Minuten bei 72°C).
Gelelektophoretische Analyse der PCR-Produkte zeigte eindeutig,
dass für
jede Spezies cDNAs von ungefähr
der gleichen Größe wie die
AcaNAP5-cDNA (z.
B. 400 bis 500 bp) erhalten wurden. Zusätzlich zu diesen cDNAs von AcaNAP5-Größen wurde
geschätzt,
dass einige Ace- und Adu-cDNAs etwa 700 bp lang waren.
-
Zur
Sequenzbestimmung wurde eine Anzahl von Klonen ausgewählt, die
entweder ein 500 bp oder ein 800 bp Insert enthielten. Hierfür wurden
die cDNA-Inserts als SfiI-NotI Fragmente in Phagemide vom pGEM-Typ
(Promega; siehe Beispiel 2 für
Details) subkloniert, wodurch die Herstellung von einsträngiger DNA möglich ist.
Die Sequenzierungsergebnisse führte
zur Identifizierung von sechs unterschiedlichen neuen NAP-artigen
Proteinen, die wie folgt bezeichnet werden: AceNAP4, AceNAP5, AceNAP7,
AduNAP4, AduNAP7 und HpoNAP5. Die Nukleotidsequenzen der cDNAs sowie
die deduzierten Aminosäuresequenzen der
kodierten Proteine sind in 7A (AceNAP4
[SEQ. ID. Nr. 9]), 7B (AceNAP5) [SEQ. ID. Nr.
10], 7C (AceNAP7) [SEQ. ID. Nr.
11], 7D (AduNAP4) [SEQ. ID. Nr.
12], 7E (AduNAP7) [SEQ. ID. Nr. 13]
und 7F (HpoNAP5) [SEQ. ID. Nr.
14] gezeigt. Das AceNAP4 [SEQ. ID. Nr. 9] und AduNAP7 [SEQ. ID. Nr.
13]-cDNAs, die jeweils etwa 700 bp lang waren, kodierten jeweils
Proteine, die zwei NAP-Domänen
beinhalteten, die anderen isolierten cDNAs kodierten ein Protein
mit einer einzigen NAP-Domäne.
Der AduNAP4-cDNA-Klon hatte nicht die volle Länge, d. h. dem Klon fehlte
der 5'-terminale
Tel des Kodierbereichs, der korrekte Leserahmen konnte jedoch basierend
auf Aminosequenzhomologie mit der NAP-Familie der verwandten Moleküle zugewiesen
werden.
-
Die
identifizierten cDNA-Sequenzen können
unter Verwendung der gleichen oder alternativer geeigneter Exprimierungssysteme
verwendet werden, um die kodierten Proteine wie in den Beispielen
3, 4, 5 und 7 offenbart zu produzieren. Konditionierte Medien oder
Zelllysate können
in Abhängigkeit
von dem verwendeten System als solche oder nach Fraktionierung (unter
Verwendung der Methodik wie in den Beispielen 3, 4, 6 und 8 beschrieben)
auf proteaseinhibierende und Antikoagulansaktivität getestet
werden. Proteine, die durch cDNAs kodiert sind, die an Sonden- hybridisieren,
die von Fragmenten des AcaNAP5-Gens (1) [SEQ.
ID. Nr. 3] und/oder des AcaNAP6-Gens (3) [SEQ.
ID. Nr. 5] abgeleitet sind und Serinprotease inhibierende und/oder
Antikoagulanseigenschaften besitzen, werden als zu der NAP-Familie
der verwandten Moleküle
gehörend
angesehen.
-
Beispiel 10
-
Identifizierung
von NAP durch funktionale Anzeige von cDNAkodierten Proteinen
-
(A) Die pDONG-Reihe der
Vektoren
-
Die
Nukleotidsequenzen der pDONG-Vektoren, PDONG61 [SEQ. ID. Nr. 15],
PDONG62 [SEQ. ID. Nr. 16] und PDONG63 [SEQ. ID. Nr. 17], Derivate
von pUC119 [J. Vieira und J. Messing, Methods in Enzymology, 153:3–11 (1987)],
sind jeweils in den 8A bis 8C gezeigt.
-
Zur
Konstruktion dieser drei Vektoren wurden HindIII und SfiI Restriktionsstellen
durch PCR-Amplifizierung der M13K07-einsträngigen DNA [J. Vieira und J.
Messing, Ibid.] mit dem G6BACKHIND-Rückwärts-Primer und G6FORSFI61,
G6FORSFI62 oder G6FORSFI63 Vorwärts-Primern
am 5'-Ende und 3'-Ende des filamentösen Phagengens
6 addiert. In einer zweiten PCR wurden die drei erhaltenen Fragmente
mit G6BACKHIND und G6FORNOTBAMH als Vorwärts-Primer erneut amplifiziert,
um NotI- und BamHI-Stellen
an das 3'-Ende der
Fragmente anzuhängen.
Die Sequenzen der oben genannten PCR-Primer sind wie folgt (Restriktionsstellen
sind unterstrichen):
G6BACKHIND: ATCCGAAGCT TTGCTAACAT ACTGCGTAAT AAG [SEQ. ID.
Nr. 111]
G6FORSFI61: TATGGGATGG
CCGACTTGGC CTCCGCCTGA GCCTCCACCT TTATCCCAAT CCAAATAAGA [SEQ.
ID. Nr. 112]
G6FORSFI62: ATGGGATGGC
CGACTTGGCC CTCCGCCTGA GCCTCCACCT TTATCCCAAT CCAAATAAGA [SEQ.
ID. Nr. 113]
G6FORSFI63: TATGGGATGG
CCGACTTGGC CGATCCGCCT GAGCCTCCAC CTTTATCCCA ATCCAAATAA [SEQ.
ID. Nr. 114]
GAG6FORNOTBAMH: AGGAGGGGAT
CCGCGGCCGC GTGATATGGG ATGGCCGACT TGGCC [SEQ. ID. Nr. 115]
-
Die
PCR-Produkte wurden schließlich
gelgereinigt, individuell mit HindIII und BamHI verdaut und zwischen
den entsprechenden Stellen von pUC119 insertiert. Sequenzbestimmung
bestätigte,
dass pDONG61, pDONG62 und pDONG63 alle das vorgesehene Insert enthielten.
-
Die
pDONG-Reihe der Vektoren ermöglicht
das Klonen von cDNAs als SfiI-NotI-Fragmente. Dieses Klonieren fusioniert
die cDNAs in jede der drei Lese- (Translations)-Rahmen an das 3'-Ende des filamentösen Phagengens 6, das eines
der Hüllproteine
des Phagen kodiert. Infektion eines männchenspezifischen E. coli-Stamms,
der ein pDONG-Derivat mit VCSM13-Helferphagen beherbergte (Stratagene,
La Jolla, CA, USA), führte
zu Rescuing von Pseudovirionen, die einen spezifischen Einzelstrang
des pDONG-Derivats einkapseln und auch ein rekombinantes Protein
6 (p6) Fusionsprotein in ihre Hülle
einbauen können.
Solche cDNAs, bei denen das kodierte Protein funktional als rekombinantes
p6-Fusionsprotein auf der Phagenoberfläche gezeigt werden, werden
mittels eines nachfolgend beschriebenen Schwenkexperiments identifizierbar.
-
(B) Transfer der Ancylostoma
caninum-cDNA-Bibliothek von Lambda gt11 auf die pDONG-Reihen der
Vektoren
-
Eine
Phagen lambda-Zubereitung der gepoolten A. caninum-cDNA-Klone (etwa
1 × 106 Plaques, siehe Beispiel 2) wurde für PCR-Rescue
der cDNA-Inserts verwendet (Taq Polymerase von Life Technologies, Gaithersburg,
MD, USA; 20 Temperaturzyklen: 1 Minute bei 95°C, 1 Minute bei 50°C und 3 Minuten
bei 72°C, gefolgt
von 10 Minuten bei 65°C),
wobei der lambda gt11 Primer Nr. 1218 die Sequenz GGTGGCGACG ACTCCTGGAG
CCCG [SEQ. ID. Nr. 96] (New England Biolabs, Beverly, MA, USA; Zielsequenzen
befanden sich stromaufwärts
von dem cDNA-Insert) hatte, in Kombination mit dem Oligo(dT)-NotI
Primer/Adaptor (Promega), der für
die Synthese der ersten Strangs der cDNA verwendet wurde. Nach der
Verdauung mit den Restriktionsenzymen SfiI und NotI wurde der gesamte
Größenbereich
der Amplifizierungsprodukte aus Agarosegel gewonnen.
-
Alle
Fragmente wurden in die pDONG61, pDONG62 und pDONG63-Vektoren direktional
geklont. Die aufnehmenden Vektorfragmente wurden durch Verdauung
der CsCl-gereinigten Vektoren mit SfiI und NotI und Reinigung mit
dem "WizardTM PCR Preps DNA Purification System" (Promega Corp, Madison,
WI, USA) hergestellt.
-
E.
coli-Stamm TG1 [J. Sambrook, E. F. Fritsch und T. Maniatis, Molecular
Clonin g, A Laboratory Manual, 2. Auflage, Bände 1 bis 3, Cold Spring Harbor
Laboratory Press (1989)] wurde durch Elektroporation mit den pDONG/cDNA-Ligierungsmischungen
transformiert. Elektrotransformierte Zellen wurden eine Stunde bei 37°C in SOC-Medium
inkubiert [J. Sambrook et al., Ibid.] und auf LB-Agar ausgestrichen,
der 0,1 Glucose und 100 μg/ml
Carbenicillin (245 × 245 × 25 mm
Platten; Nunc) enthielt. 2,2 × 106, 1,6 × 106 und 1,4 × 106 carbenicillinresistente
Transformanten wurden mit pDONG61, pDONG62 beziehungsweise pDONG63
erhalten. Aus jeder jeweiligen Bibliothek, die als 20L, 21L und
22L bezeichnet wurde, wurde eine Anzahl zufällig ausgewählter Transformanten PCR-Analyse
unterzogen (Taq Polymerase von Life Technologies, 30 Amplifizierungszyklen
mit dem folgenden Temperaturprogramm: 1 Minute bei 95°C, 1 Minute
bei 50°C
und 1 bis 3 Minuten bei 72°C),
wobei zwei Primer verwendet wurden, die zu Sequenzen passten, die
die multiple Klonierungsstelle von pUC119 flankierten (Primer Nr.
1224 mit der Sequenz CGCCAGGGTT TTCCCAGTCA CGAC [SEQ. ID. Nr. 116],
und Nr. 1233 mit der Sequenz AGCGGATAAC AATTTCACAC AGGA [SEQ. ID.
Nr. 101]; New England Biolabs). Die Ergebnisse zeigten, dass die überwiegende
Mehrzahl der Klone ein cDNA-Insert
von variabler Größe enthielten
-
(C) Auf Faktor Xa basierende
Affinitätsselektion
von cDNA-Klonen,
die ein NAP-Protein kodieren
-
Phagenpartikel
aus den 20L, 21L und 22L Bibliotheken wurden wie folgt geborgen
(Rescue unterzogen): Jede Bibliothek wurde von den Platten gekratzt
und in 100 ml LB Medium, das mit 1 % Glucose und 100 μg/ml Carbenicillin
ergänzt
worden war, gezüchtet,
bis die optische Absorption bei 600 nm den Wert von 0,5 erreichte.
Nach Zugabe von VCSM13 Helferphagen (Stragagene) an einer Vielzahl
von Infektionen (moi) von 20 wurde die Kultur 30 Minuten bei 37°C stehen
gelassen und danach langsam weitere 30 Minuten geschüttelt. Die
Zellen wurden durch Zentrifugieren pelletiert und erneut in 250
ml LB-Medium suspendiert, das mit 100 μg/ml Carbenicillin und 50 μg/ml ergänzt worden
war. Die Kulturen wurden über
Nacht unter kräftiger
Durchmischung bei 30°C
wachsen gelassen. Die resultierenden Phagenteilchen wurden durch
zwei aufeinanderfolgende Präzipitationen
mit Polyethylenglykol/NaCl gereinigt und mit 1 × 1013 Virionen
pro ml in TRIS-gepufferter Salzlösung
(0,05 M Tris, 0,15 M Natriumchlorid, pH 7,4) (TBS) erneut suspendiert.
Dann wurden gleiche Mengen der Phagenpartikel aus der 20L, 21L und
22L miteinander gemischt.
-
Humanfaktor
Xa (siehe Beispiel 1 hinsichtlich der Zubereitung) wurde mit Biotin-XX-NHS
gemäß den Anweisungen
des Herstellers (Pierce) biotinyliert. Die amidolytische Aktivität der Protease
wurde durch diese Modifikation nicht beeinflusst, wie durch einen
enzymatischen Assay gezeigt wurde, der das chromogene Substrat S-2765
(Chromogenix, siehe Beispiel 1) verwendet. Streptavidin-beschichtete
magnetische Perlen (Dynal, 1 mg pro Schwenkrunde) wurden drei Mal
mit TBS gewaschen und in TBS bei Umgebungstemperatur geblockt, das
mit 2 % Magermilch (Difco) ergänzt
worden war. Die magnetischen Perlen wurden nach einer Stunde vor
Gebrauch zwei Mal mit TBS gewaschen.
-
Bei
der ersten Schwenkrunde wurden 1 × 1013 Phagen
aus den gepoolten Bibliotheken 75 Minuten bei 4°C in 200 μl TBS-Puffer inkubiert, der
mit 250 nM biotinyliertem Faktor Xa, 5 mM CaCl2 und
2 % Magermilch ergänzt
worden war.
-
Nach
dieser Zeit wurde der Phagenlösung
1 ml blockierte, Streptavidin-beschichtete, magnetische Perlen zugegeben,
die in 200 μl
TBS resuspendiert worden waren, die 5 mM CaCl2 und
2 Magermilch enthielt, und wurde eine Stunde bei 4°C unter gelindem
Bewegen inkubiert. Die magnetischen Perlen wurden dann mit einem
Magneten (Dynal) 10 Mal mit 500 Mikrolitern TBS gespült, die
0,1 % Tween-20 enthielt. Gebundene Phagen wurden von den magnetischen
Perlen eluiert, indem sie 10 Minuten mit 500 Mikrolitern 0,1 M Glycin-HCl-Puffer
(pH 2,0) inkubiert wurden. Der Überstand
wurde mit 150 Mikrolitern 1 M Tris-HCl-Puffer (pH 8,0) neutralisiert.
-
Zur
Phagenvermehrung wurde E. coli Stamm TGI [J. Sambrook, E. F. Fritsch
und T. Maniatis, Molecular Cloning, A Laboratory Manual, 2. Auflage,
Bände 1
bis 3, Cold Spring Harbor Laboratory Press (1989)] bei 37°C in 10 ml
LB-Medium gezüchtet,
bis die optische Absorption bei 600 nm den Wert von 0,5 erreichte.
Die Kultur wurde mit 650 μl
Phagen infiziert, die aus den magnetischen Perlen eluiert worden
waren, und wurde ohne Schütteln
bei 37°C
kurz inkubiert. Nach dem Zentrifugieren wurden die infizierten Zellen
in 2 ml LB-Medium resuspendiert und auf 245 × 245 × 25 mm Platten ausgestrichen,
die mit LB-Agar gefüllt
waren, der 1 % Glucose und 100 μg/ml
Carbenicillin enthielt. Nachdem über
Nacht bei 37°C
inkubiert worden war, wurden die Zellen von den Platten gekratzt
und in 40 ml LB-Medium resuspendiert, das mit 1 % Glucose und 100 μg/ml Carbenicillin
ergänzt
worden war. Eine Zellaliqote, die 15 optischen Dichten bei 600 nm
entsprach, wurde dann zum Inokulieren von 100 ml LB-Medium verwendet,
das 1 % Glucose und 100 μg/ml
Carbenicillin enthielt. Das Phagen-Rescue für die nächste Schwenkrunde erfolgte
wie oben beschrieben.
-
Für die zweite
Schwenkrunde wurden 6 × 1012 Phagen während 90 Minuten mit 1 mg blockierten, Streptavidin-beschichteten,
magnetischen Perlen in 200 μl
TBS inkubiert, die 2,5 mM Ca2+ und 2 % Magermilch enthielt
(diese Stufe wurde in das Verfahren eingeführt, um Selektion von Streptavidin
bindenden Klonen zu vermeiden). Nachdem die Perlen entfernt worden
waren, wurde das gleiche Protokoll wie für Runde 1 verwendet. Runden
3, 4 und 5 wurden wie Runde 2 durchgeführt, außer dass die Phageneingabe
auf 2 × 1012 Phagen abgesenkt wurde.
-
24
individuelle Carbenicillin-resistente Klone, die nach fünf Schwenkrunden
gegen biotinylierten Faktor Xa isoliert wurden, wurden dann mittels
ELISA analysiert. Streptavidin-be schichtete 96-Mulden-Platten (Pierce)
wurden eine Stunde mit 200 μl
TBS pro Mulde geblockt, das 2 % Magermilch enthielt, danach wurde eine
Stunde mit 100 μl
20 nM biotinylierem Faktor Xa in TBS pro Mulde inkubiert. Für jeden
Klon wurden etwa. 1010 Phagen, verdünnt in 100 μl TBS, das
2 % Magermilch und 0,1 Tween-20 enthielt, zu den Mulden gegeben. Nachdem
2 Stunden inkubiert worden war, wurden die Mulden vier Mal mit 200 μl TBS gespült, das
0,1 % Tween-20 enthielt. Gebundene Phagen wurden sichtbar gemacht,
indem nacheinander mit einem Anti-M13-Serum des Kaninchens (siehe Beispiel
11), einer alkalischen Phosphatase, die mit Anti-Kaninchenserum
(Sigma) konjugiert war, und p-Nitrophenylphosphat als Substrat (Sigma;
inkubiert wurde. Nach 20 Minuten wurden bei 405 nm Absorptionen
gemessen. Von den 24 Klonen banden fünf stark an Faktor Xa. Es wurde
bei diesen Phagen keine signifikante unspezifische Bindung beobachtet,
wenn sie in dem gleichen ELISA getestet wurden, wobei der biotinylierte
Faktor Xa weggelassen wurde.
-
Dann
wurde aus den fünf
positiven Klonen einsträngige
DNA hergestellt, und die Inserts 3' des Gens 6 wurden unter Verwendung
des Primers Nr. 1224 mit der Sequenz CGCCAGGGTT TTCCCAGTCA CGAC [SEQ.
ID. Nr. 116] (New England Biolabs) automatisiertem DNA-Sequenzieren
unterzogen. Es wurde gefunden, dass alle fünf Klone die gleiche 470 bp
5'-abgetrennte cDNA
enthielten, die im Rahmen an Gen 6 in pDONG63 fusioniert waren.
Die Nukleotidsequenz dieser cDNA sowie die deduzierte Aminosäuresequenz sind
in 9 gezeigt [SEQ. ID. Nr, 19] abgebildet. Die cDNA
mit der Bezeichnung AcaNAPc2 kodiert ein Protein mit der Bezeichnung
NAP Isoform c2, das zu der NAP-Familie der verwandten Proteine gehört.
-
Beispiel 11
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Herstellung von Antiserum
gegen M13-Phage
-
Antiserum
gegen M13-Phage wurde in Kaninchen durch subkutane Injektionen von
etwa 1013 M13K07 Phage in 500 μl PBS (0,01
M Natriumphosphat, pH 7,4 + 0,15 M Natriumchlorid) in Kombination
mit einem gleichen Volumen an Hilfsmittel hergestellt. Der M13K07-Phage
wurden im Wesentlichen wie in G. Glaser- Wuttke, J. Keppner und I. Rasched, Biochim.
Biophys. Acta, 985: 239–247
(1989) beschrieben CsCl-gereinigt. Die Anfangsinjektion erfolgte
komplettem Freund'schem
Adjuvans am Tag 0, gefolgt von inkomplettem Freund'schem Adjuvans am
7., 14. und 35. Tag. Antiserum wurde am 42.Tag geerntet.
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Die
IgG-Fraktion des Antiserum wurde durch Passage durch eine Protein
A-Sepharose-Säule
unter im Stand der Technik bekannten Bedingungen angereichert.
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Beispiel 12
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Verwendung
von AcaNAP5 oder AcaNAP6-DNA-Sequenzen zum Isolieren zusätzlicher
NAP-kodierender Sequenzen aus A. caninum Die AcaNAP5- und AcaNAP6-cDNA-Sequenzen
(aus Beispiel 2) wurden verwendet, um durch Kreuzhybridisierung
verwandte Moleküle
aus den gleichen Parasitenspezies zu isolieren.
-
Die
pGEM-9Zf(–)
Vektoren (Promega, Madison, WI, USA), die die AcaNAP5- und AcaNAP6-cDNAs enthalten,
wurden zum PCR-Rescue der Bereiche verwendet, die die reifen NAP-Proteine
kodieren (Taq Polymerase von Life Technologies (Gaithersburg, MD,
USA); 20 Temperaturzyklen: 1 Minute bei 95°C, 1 Minute bei 50°C und 1,5
Minuten bei 72°C).
Die verwendeten Oligonukleotid-Primer waren: (1) YG109, das auf
die C-Terminal kodierenden Sequenzen von cDNA zielte, die AcaNAP5
und AcaNAP6 kodierten, mit der Sequenz TCAGACATGT-ATAATCTCAT-GTTGG [SEQ. ID. Nr. 88], und
(2) YG103, das auf die N-Terminal kodierenden Sequenzen von reifer
AcaNAP5 und AcaNAP6 zielte, mit der Sequenz AAGGCATACC-CGGAGTGTGG-TG [SEQ.
ID. Nr. 89]. Der YG109-Primer enthält ein einziges Nukleotid-Mismatch,
wenn er mit AcaNAP6 als Target verwendet wird (unterstrichener T-Rest,
verglichen mit den in 3 gezeigten Sequenz [SEQ. ID.
Nr. 5]). Dieses Mismatch beeinflusste die Amplifizierungseffizienz
nicht wesentlich. Die PCR-Produkte mit korrekter Größe (etwa
230 Basenpaare) für
AcaNAP5 und AcaNAP6 wurden beide aus einem 1,5 Agarosegel isoliert.
Eine äquimolare
Mischung wurde durch zufällige
Primer-Extension (T7 QuickPrime Kit; Pharmacia (Schweden)) radiomarkiert
und nachfolgend über
eine Bio-Spin 30 Säule
(Bio-Rad, Richmond, CA, USA) gegeben.
-
Ungefähr 750.000
Ancylostoma caninum (Aca)cDNA Klon (siehe Beispiel 2 (B); doppelte
Plaque-Hebefilter wurden mit HybondTM-N;, Amersham (Buckinghamshire,
England) hergestellt) wurden Screening mit dem radiomarkierten AcaNAP5-
und AcaNAP6-cDNA-Fragmenten
unter Verwendung der folgenden Vorhybridisierungs- und Hybridisierungsbedingungen
unterzogen: 5 × SSC
(SSC: 150 mM NaCl, 15 mM Trinatriumcitrat), 5 × Denhardt's Lösung,
0,5 SDS, 20 % Formamid, 100 Mikrogramm/ml schallbehandelte Fischsperma-DNA
(Boehringer), über
Nacht bei 42°C.
Die Filter wurden 4 Mal 30 Minuten lang in 2 × SSC, 0,1 % SDS bei 37°C gewaschen.
Nach Belichtung auf Röntgenfilm
wurden insgesamt etwa 300 Positive identifiziert.
-
48
der 300 Positiven wurden PCR-Amplifizierung (Taq Polymerase von
Boehringer Mannheim, Deutschland; 30 Temperaturzyklen: 1 Minute
bei 95°C;
1 Minute bei 50°C;
1,5 Minuten bei 72°C)
unterzogen, wobei der oben genannte YG109 Primer, der für die C-terminal-kodierende
Sequenz für
AcaNAP5 und AcaNAP6-cDNAs
spezifisch ist, und Primer Nr. 1218, der auf lambda-gt11 Sequenzen
stromaufwärts
von der Stelle der cDNA-Insertion zielt (New England Biolabs, Beverly,
MA, USA; GGTGGCGACG ACTCCTGGAG CCCG [SEQ. ID. Nr. 96]), verwendet
wurde. 31 von 48. Positiven ergaben ein PCR-Produkt mit einer Größe ähnlich derjenigen,
die für
eine AcaNAP5/6-Typ-cDNA erwartet wurde.
-
Die
restlichen 17 Positiven wurden als Templat für die Amplifizierung mit Primer
Nr. 1218 und einem AcaNAPc2-spezifischen Primer verwendet (z. B.
LJ189, der auf den AcaNAPc2 C-Terminus zielt und die Sequenz GTTTCGAGTT
CCGGGATATA TAAAGTCC [SEQ. ID. Nr. 117] hat, siehe Beispiel 10 und 9.
Keiner der Klone ergab ein PCR-Produkt. Alle 17 Positiven wurden
danach einer zweiten Hybridisierungsrunde mit niedrigerer Plaquedichte
unterzogen, in allen Fällen
wurden einzelne isolierte Klone identifiziert. Die 17 isolierten
cDNA-Klone wurden erneut mittels PCR unter Verwendung der Primerkopplungen
Nr. 1218/YG109 und Nr. 1218/LJ189 analysiert. Drei von 17 Klonen
ergaben ein Amplifizierungsprodukt mit den Nr. 1218/YG109-Primern.
-
Die
restlichen 14 Klone wurden weiter durch PCR-Amplifizierung mit den
Primern Nr. 1218 und Oligo(dT)-Not (Promega, Madison, WI, USA, dies
ist der gleiche Primer, der zur Herstellung des ersten Strangs der
cDNA verwendet wurde, siehe Beispiel 2) analysiert. Alle 14 Klone
ergaben ein PCR-Produkt. Gelelektrophoretische Analyse der PCR-Produkte
zeigte, dass einige cDNAs erheblich länger als der AcaNAP5-cDNA-Insert
war.
-
Zehn
Klone einschließlich
jener mit den größten cDNA-Inserts
wurden für
die Sequenzbestimmung ausgewählt.
Hierfür
wurden die cDNA-Inserts als SfiI-NotI-Fragmente auf Phagemide vom
pGEM-Ty (Promega, Madison, WI, SA) wie in Beispiel 2 beschrieben
subkloniert. Die Sequenzierung identifizierte acht zusätzliche
NAP-Proteinsegenzen, die wie folgt bezeichnet werden:
AcaNAP23,
AcaNAP24, AcaNAP25, AcaNAP31, AcaNAP44, AcaNAP45, AcaNAP47 und AcaNAP48.
Zwei weitere cDNA-Klone mit den Bezeichnungen AcaNAP42 und AcaNAP46
kodierten Proteine, die mit jenen identisch waren, die durch AcaNAP31
[SEQ. ID. Nr. 34] kodiert wurden. Die Nukleotidsequenzen der cDNAs sowie
die deduzierten Aminosäuresequenzen
der kodierten Proteine sind in 13A (AceNAP23
[SEQ. ID. Nr. 31]), 13B (AceNAP24)
[SEQ. ID. Nr. 32], 13C (AceNAP25) [SEQ. ID. Nr.
33], 13D (AcaNAP31) [SEQ. ID. Nr.
34], 13E (AcaNAP44) [SEQ. ID. Nr.
35], 13F (AcaNAP45) [SEQ. ID. Nr. 36], 13G (AcaNAP47 [SEQ. ID. Nr. 37]) und 13H (AcaNAP48 [SEQ. ID. Nr. 38]) gezeigt.
Alle Klone hatten die volle Länge
und enthielten ein vollständiges
Sekretionssignal. Die AceNAP45- [SEQ. ID. Nr. 36] und AcaNAP47-
[SEQ. ID. Nr. 37]-cDNAs kodierten jeweils Proteine, die zwei NAP-Domänen beinhalteten,
die andere cDNA kodierte ein Protein mit einer einzigen NAP-Domäne.
-
Beispiel 13
-
Verwendung von NAP-DNA-Sequenzen
zum Isolieren von Sequenzen, die ein NAP-Protein aus Necator americanus
kodieren
-
Die
Sequenzen von AcaNAP5 [SEQ. ID. Nr. 3], AcaNAP6 [SEQ. ID. Nr. 5],
AcaNAPc2 [SEQ. ID. Nr. 19], AcaNAP23 [SEQ. ID. Nr. 31], AcaNAP24
[SEQ. ID. Nr. 32], AcaNAP25 [SEQ. ID. Nr. 33], AcaNAP31 [SEQ. ID.
Nr. 34], AcaNAP44 [SEQ. ID. Nr. 35], AcaNAP45 [SEQ. ID. Nr. 36],
AcaNAP47 [SEQ. ID. Nr. 37], AcaNAP48 [SEQ. ID. Nr. 38], AceNAP4
[SEQ. ID. Nr. 9], AceNAP5 [SEQ. ID. Nr. 10], AceNAP7 [SEQ. ID. Nr. 11],
AduNAP4 [SEQ. ID. Nr. 12], AduNAP7 [SEQ. ID. Nr. 13] und HpoNAP5
[SEQ. ID. Nr. 14] (siehe 1, 3, 7 und 13)
wurden verwendet, um verwandte Moleküle aus dem hämatophagen
Parasiten Necator americanus durch PCR-Klonen zu isolieren.
-
Consensus-Aminosäuresequenzen
wurden aus Homologiebereichen innerhalb der NAP-Proteine erzeugt.
Diese Consensus-Sequenzen wurden dann zum Design der folgenden degenerierten
PCR-Primer-verwendet: NAP-1, 5'-AAR-CCN-TGY-GAR-MGG-AAR-TGY-3' [SEQ. ID. Nr. 90]
entsprach der Aminosäuresequenz
NH2-Lys-Pro-Cys-Glu-(Arg/Pro/Lys)-Lys-Cys [SEQ.
ID. Nr. 118]; NAP-4.RC, 5'-TW-RWA-NCC-NTC-YTT-RCA-NAC-RCA-3' [SEQ. ID. Nr. 91]
entsprach der Sequenz NH2-Cys-(Val/Ile/Gln)-Cys-(Lys/Asp/Glu/Gln)-(Asp/Glu)-Gly-(Phe/Tyr)-Tyr
[SEQ. ID. Nr. 119]. Diese Primer wurden paarweise verwendet, um
mittels PCR unter Verwendung von N. americanus-cDNA als Templat NAP-spezifische
Sonden. zu erzeugen.
-
Adulte
Würmer,
N. americanus, wurden von Dr. David Pritchard, University of Nottingham,
gekauft. Poly(A+) RNA wurde mit dem QuickPrep mRNA Purification
Kit (Pharmacia, Piscataway, New Jersey, USA) hergestellt. 1 μg mRNA wurde
mittels reverser Transkription unter Verwendung von AMV reverser
Transkriptase und zufälligen
Hexamer-Primern (Amersham, Arlington Hills, IL, USA) verarbeitet.
1/50 des einsträngigen
cDNA-Reaktionsprodukts
wurde als Templat für ∼ 400 pmol
von jedem von NAP-1 und NAP-4. RC mit PCR GeneAmp (Perkin Elmer,
Norwalk, CT, USA) Reagentien auf einem Perkin-Elmer DNA-Thermozyklusgerät verwendet.
Die PCR-Bedingungen waren: Zyklen 1–3, Denaturation bei 96°C für 2 Minuten,
Annealing bei 37°C für 1 Minute
und Verlängerung
bei 72°C
für 3 Minuten
(Hochfahrzeit zwischen 37°C
und 72°C
betrug 2 Minuten); Zyklen 4–5,
Denaturation bei 94°C
für 1 Minute,
Annealing bei 37°C
für 1 Minute
und Verlängerung
bei 72°C
für 2 Minuten
(Hochfahrzeit zwischen 37°C
und 72°C
betrug 2 Minuten), Zyklen 6–45,
Denaturierung bei 94°C
für 1 Minute,
Annealing bei 37°C
für 1 Minute
und Verlängerung
bei 72°C
für 2 Minuten.
Die Verlängerungszeiten
wurden für
die Zyklen 6–45
um 3 Sekunden/Zyklus erhöht.
-
Die
PCR-Amplifizierung von N. americanus cDNA mit NAP-1 und NAP4.RC
führte
zu einem Amplifizierungsprodukt von ungefähr 100 bp. Das PCR-Produkt
wurde mit [a-32P]-dCTP (Amersham) unter Verwendung von zufälliger Primermarkierung
(Stratagene, La Jolla, CA, USA) markiert, und markierte DNA wurde
von nicht eingebauten Nukleotiden unter Verwendung einer Chromaspin-10-Säule (Clonetech, Palo Alto,
CA, USA) getrennt.
-
Nach
dem folgenden Verfahren wurde eine cDNA-Bibliothek aufgebaut. Aus
1 μg N.
americanus Poly(A+) RNA wurde unter Verwendung von AMV reverser
Transkriptase und zufälligen
Hexamer-Primern (Amersham, Arlington Hills, Il, USA) doppelsträngige cDNA
synthetisiert. Unter Verwendung von Standardverfahren wurden cDNA-Fragmente,
die größer als
ungefähr
300 bp waren, an einem 6 % Polyacrylamidgel gereinigt und an EcoRI-Linker
(Stratagene, San Diego, CA, USA) ligiert. Mit Linker versehene cDNA
wurde in EcoRI-Schnitt und dephosphorylierten lambda gt10 (Stratagene,
San Diego, CO, USA) ligiert und mit einem Gigapack Gold II Verpackungskit
(Stratagene, San Diego, CA, USA) verpackt.
-
Die
Vorhybridisierungs- und Hybridisierungsbedingungen waren 6 × SSC (SSC:
150 mM NaCl, 15 mM Trinatriumcitat, pH 7,0), 0,02 M Natriumphosphat
pH 6,5, 5 × Denhardt's Lösung, 100 μg/ml gescherte
denaturierte Lachssperma-DNA, 0,23 % Dextransulfat. Die Vorhybridisierung
und Hybridisierung waren bei 42°C, und
die Filter wurden 30 Minuten lang bei 45°C mit 2 × SSC nach zwei Vorwäschen mit
2 × SSC
für 20
Minuten gewaschen. Die Filter wurden über Nacht auf Röntgenfilm
mit zwei Intensivierungsschirmen bei –70°C belichtet.
-
Ungefähr 400.000
rekombinante Phagen der mit zufälligen
Primern verarbeiteten N. americanus-Bibliothek (nicht amplifiziert)
wurden Screening mit dem NAP-1/NAP-4. RC PCR-Fragment unterzogen.
Etwa elf rekombinante Phagen hybridisierten an diese Sonde, von
denen vier für
die Nukleotidsequenzanalyse isoliert wurden. Doppelsträngiges Sequenzieren
wurde bewirkt, indem die in diesen Phagenisolaten enthaltenen EcoRI-cDNA-Fragmente in pBluescrpt
II KS+ Vektor (Stratagene, San Diego, CA, USA) isoliert wurden.
Die DNA wurde mit dem Sequenase Version 2.0 Kit (Amersham, Arlington
Hills, IL, USA) und M13 Oligonukleotidprimern (Stratagene, San Diego,
CA, USA) sequenziert.
-
Die
vier lambda-Isolate enthielten DNA, die ein einziges NAP-Polypeptid
mit 79 Aminosäuren
kodierte, das an die NAP-Sequenzen
von Ancylostoma spp. und H. polygyrus erinnerte. Das NAP-Polypeptid
aus N. americanus hatte ein berechnetes Molekulargewicht von 8859,6
Dalton. Das Nukleotid und die deduzierten Aminosäuresequenzen sind in 14 gezeigt.
-
BEISPIEL 14
-
Expression von rekombinantem
AceNAP4 in COS-Zellen
-
A. Expression
-
AceNAP4
wurde im Wesentlichen wie für
Pro-AcaNAP5 in Beispiel 5 und Pro-AcaNAP6 in Beispiel 7 vorübergehend
in COS-Zellen produziert.
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Ein
Phagemid vom pGEM-Typ, das die AceNAP4-cDNA (aus Beispiel 9) beherbergte,
diente als Ziel für
PCR-Rescue des gesamten AceNAP4-Kodierbereichs einschließlich des
Sekretionssignals unter Verwendung von zwei XbaI-anhängenden
Oligonukleotidprimern. Die verwendeten Primer waren: (1) SHPCR4,
der auf das 5'-Ende
des Gens zielte und die Sequenz GACCAGTCTA GACCACCATG GCGGTGCTTT ATTCAGTAGC
AATA [SEQ. ID. Nr. 120], und (2) SHPCR5, der auf das 3'-Ende des Gens zielte
und die Sequenz GCTCGCTCTA GATTATCGTG AGGTTTCTGG TGCAAAAGTG
[SEQ. ID. Nr. 121] hatte. Die in den Primern enthaltenen XbaI-Restriktionsstellen
sind unterstrichen. Die Primer wurden verwendet, um die AceNAP4-Sequenz
gemäß den in
Beispiel beschriebenen Bedingungen zu amplifizieren.
-
Nach
der Verdauung mit XbaI-Enzym wurde das Amplifizierungsprodukt mit
der erwarteten Größe aus einem
Agarosegel isoliert und nachfolgend durch das etwa 450 Basenpaar-XbaI- Stufferfragment des pEF-BOS-Vektors
ersetzt [S. Mizushima und S. Nagata, Nucl. Acids Res., 18: 5322
(1990)]. Das in Beispiel 5 beschriebene Protokoll wurde verwendet,
um den Klon pEF-BOS-AceNAP4
zu ergeben, von dem mittels PCR unter Verwendung der Primer SHPCR4
und YG60 zuerst gezeigt wurde, dass er das XbaI-Insert in der gewünschten Orientierung beherbergte,
und wurde nachfolgend durch Sequenzbestimmung bestätigt. Dieser Klon
wurde zum Transfektizieren von COS-Zellen gemäß den Verfahren von Beispiel
5 verwendet.
-
24
Stunden nach der Transfektion der COS-Zellen (die in Beispiel 5,
Abschnitt B beschrieben ist) wurde das COS-Medium, das 10 % FBS
enthielt, durch 50 ml eines Mediums ersetzt, das aus einer 1:1-Mischung aus
DMEM und Nutrient Mixture Ham's
F-12 (Life Technologies,
Gaithersburg, MD, USA) bestand. Die Zellen wurden dann weiter bei
37°C inkubiert
und die Produktion von EGR-Faktor Xa abhängiger TF/Faktor VIIa-inhibierender
Aktivität
wie in Beispiel E beschrieben detektiert.
-
B. Reinigung von AceNAP4
-
1. Anionenaustauschchromatographie
-
Der
COS-Kulturüberstand
aus den AceNAP4-exprimierenden Zellen wurde 10 Minuten mit 1500
UpM (etwa 500 × g)
zentrifugiert, bevor die folgenden Proteaseinhibitoren (ICN Biomedicals
Inc., Costa Mesa, CA, USA) zugefügt
wurden (1,0 × 10–5 M
PepstatinA (Isovaleryl-Val-Val-4-amino-3-hydroxy-6-methyl-heptanoyl-Ala-4-amino-3-hydroxy-6-methylheptansäure), 1,0 × 10–5 M
AEBSF (4-(2-Aminoethyl)benzolsulfonylfluorid). Festes Natriumacetat
wurde auf eine Endkonzentration von 50 mM zugegeben, bevor der pH-Wert
mit 1 N HCl auf 5,3 eingestellt wurde. Der Überstand wurde geklärt, indem
er durch einen 0,22 μm
Celluloseacetatfilter (Corning Inc., Corning, NY, USA) geleitet
wurde.
-
Der
geklärte Überstand
(Gesamtvolumen ungefähr
450 ml) wurde auf eine Poros20 HQ (Perseptive Biosystems, MA) 1 × 2cm Säule geladen,
die zuvor mit Anionenpuffer (0,05 M Natriumacetat 0,1 M NaCl, pH 5,3)
mit einer Durchflussgeschwindigkeit von 5 ml/Minute äquilibriert
worden war. Die Säule
und die Probe befanden sich während
dieser Reinigungsstufe auf Umgebungstemperatur. Die Säule wurde
anschließend
mit 10 Säulenvolumina
Anionenpuffer und 10 Säulenvolumina
50 mM Natriumacetat, 0,37 M NaCl, pH 5,3 gewaschen.
-
Material,
das EGR-FXa-abhängige
fVIIa/TF-amidolytische inhibierende Aktivität (siehe Beispiel E) hatte,
wurde mit 50 mM Natriumacetat, 1 M NaCl, pH 5,3 mit einem Durchfluss
von 2 ml/Minute eluiert.
-
2. Reverse-Phase-Chromatographie
-
Eine
Aliquote des Pools der Fraktionen, die nach Anionenaustauschchomatographie
aufgefangen wurden, wurde auf eine 0,46 × 25 cm C18-Säule (218TP54
Vydac; Hesperia, CA, USA) geladen, die mit einem linearen Gradienten
von 10 bis 35 % Acetonitril in 0,1 % (Vol./Vol.) Trifluoressigsäure mit
einer Durchflussgeschwindigkeit von 1 ml/Minute mit einer Geschwindigkeit
von 0,4 % Veränderung
an Acetonitril/Minute entwickelt wurde. Die EGR-FXa-abhängige TF-FVIIa
amidolytische inhibierende Aktivität (siehe Beispiel E) wurde überwacht
und Fraktionen, die diese inhibierende Aktivität enthielten, wurden isoliert
und im Vakuum getrocknet.
-
3. Charakterisierung von
rekombiniertem AceNAP4
-
Die
AceNAP4-Verbindung zeigte SDS-PAGE-Mobilität an einem 4–20 % Gel
in Übereinstimmung
mit ihrer Größe, die
aus der Sequenz der cDNA vorhergesagt worden war (Coomassie gefärbtes Gel
von Material nach der RP-Chromatographie).
-
BEISPIEL 15
-
Produktion und Reinigung
von rekombinantem AcaNAPc2 in P. pastoris
-
A. Konstruktion des Expressionsvektors
-
Die
Expression des AcaNAPc2-Gens in P. pastoris wurde unter Verwendung
des in Beispiel 3 detailliert beschriebenen Protokolls zur Expression
von AcaNAP5 mit den folgenden Modifikationen bewirkt.
-
Der
pDONG63-Vektor, der die AcaNAPc2-cDNA enthielt, beschrieben in Beispiel
10, wurde verwendet, um den Bereich, der das reife AcaNAPc2-Protein
kodiert, durch Amplifizierung ("PCR-Rescue") zu isolieren (unter
Verwendung von Vent Polymerase von New England Biolabs, Beverly,
MA, USA; 20 Temperaturzyklen: 1 Minute bei 94°C, 1 Minute bei 50°C und 1,5
Minuten bei 72°C).
Es wurden die folgenden Oligonukleotid-Primer verwendet:
LJ190:
AAAGCAACGA-TGCAGTGTGG-TGAG [SEQ. ID. Nr. 122]
LJ191: GCTCGCTCTA-GAAGCTTCAG-TTTCGAGTTC-CGGGATATAT-AAAGTCC
[SEQ. ID. Nr. 123]
-
Der
LJ191-Primer, der auf C-terminale Sequenzen zielt, enthielt eine
Extension ohne Annealing, zu der XbaI und HindIII-Restriktionsstellen
(unterstrichen) gehörten.
-
Nach
der Verdauung mit XbaI-Enzym wurde das Amplifizierungsprodukt mit
der erwarteten Größe aus Gel
isoliert und nachfolgend enzymatisch phosphoryliert (T4 Polynukleotidkinase
von New England Biolabs, Beverly, MA, USA). Nach Wärmeinaktivierung
(10 Minuten bei 70°C)
der Kinase wurde das stumpfendige XbaI-Fragment zu Expressionszwecken
direktional in den Vektor pYAM7SP8 geklont. Das aufnehmende Vektorfragment
von pYAM7SP8 wurde durch StuI-SpeI-Restriktion hergestellt und aus
Agarosegel gereinigt. Der E, coli-Stamm, WK6 [R. Zell und H.-J. Fritz, EMBO J.,
6: 1809–1815
(1987)], wurde mit der Ligierungsmischung transformiert, und ampicillinresistente
Klone wurden selektiert.
-
Basierend
auf Restriktionsanalyse wurde ein Plasmidklon zur weiteren Charakterisierung
erhalten, der ein Insert mit der erwarteten Größe enthielt und als pYAM7SP-NAPC2
bezeichnet wurde. Sequenzbestimmung des Klons pYAM7SP-NAPC2 bestätigte das
genaue Insertieren des reifen AcaNAPc2-Kodierbereichs in Fusion
mit dem Präpro-Leader-Signal,
wie durch das Konstruktionsschema vorhergesagt wurde, sowie die
Abwesenheit von unerwünschten
Mutationen in dem Kodierbereich.
-
(B) Expression von rekombinantem
AcaNAPc2 in P. pastoris.
-
Der
Pichia-Stamm GTS115 (his4) ist in D. W. Stroman et al., US-4,855,231,
beschrieben worden. Alle Manipulationen von P. pastoris wurden im
Wesentlichen wie in D. W. Stroman et al., US-4,855,231 beschrieben durchgeführt.
-
Etwa
1 Mikrogramm pYAM7SP-NAPc2-Plasmid-DNA wurde unter Verwendung eines
Standard-Elektroporationsprotokolls in den Stamm GTS115 elektroporiert.
Der Plasmid wurde zuvor durch Verdauung mit SalI linearisiert, wodurch
theoretisch das Integrationsereignis in den his4-Chromosomenlocus
zielte.
-
Die
Selektion eines AcaNAPc2-Hochexpressionsstamms wurde wie in Beispiel
3 für NAP
Isoform 5 (AcaNAP5) beschrieben unter Verwendung von Minikulturscreening
durchgeführt.
Die Minikulturen wurden unter Verwendung des fVIIa/TFEGR-fXa-Assays
(Beispiel E) auf Anwesenheit von sekretiertem AcaNAPc2 getestet,
was zur Selektion zweier Klone führte.
Nach einer zweiten Screening-Runde wurde unter Verwendung des gleichen
Verfahrens, diesmal jedoch auf Schüttelkolbenebene, eine isolierte
Wirtszelle gewählt
und als P. pastoris GTS115/7SP-NAPc2 bezeichnet.
-
Es
wurde gezeigt, dass die Wirtszelle GTS115/7SP-NAPc2 einen Methanolnutzungsphänotyp vom Wildtyp
(Mut+) hatte, wodurch gezeigt wird, dass
die Integration der Expressionscassette in das Chromosom von GTS115
die Funktionalität
des genomen AOX1-Gens
nicht änderte.
-
Die
nachfolgende Produktion des rekombinanten AcaNAPc2-Materials wurde in
Schüttelkolbenkulturen
durchgeführt,
wie in D. W. Stroman et al., US-4,855,231 beschrieben ist. Das rekombinante
Produkt wurde aus Zellüberstand
von Pichia pastoris wie nachfolgend beschrieben gereinigt.
-
C. Reinigung von rekombinantem
AcaNAPc2
-
1. Kationenaustauschchromatographie
-
Der
Kulturüberstand
(100 ml) wurde mit 16000 UpM (etwa 30.000 × g) 20 Minuten lang zentrifugiert, bevor
der pH-Wert mit 1 N HCl auf 3 eingestellt wurde. Die Leitfähigkeit
des Überstands
wurde durch Zugabe von MilliQ-Wasser auf weniger als 10 mS/cm herabgesetzt.
Der verdünnte Überstand
wurde geklärt,
indem er durch einen 0,22 μm
Celluloseacetatfilter (Corning Inc., NY, USA) geleitet wurde.
-
Das
Gesamtvolumen (ungefähr
500 ml) des Überstands
wurde auf eine Poros20 HS (Perseptive Biosystems, MA, USA) 1 × 2 cm Säule geladen,
die zuvor mit Kationenpuffer (0,05 M Natriumcitrat, pH 3) mit einer Durchflussgeschwindigkeit
von 5 ml/Minute äquilibriert
wurde. Die Säule
und der verdünnte
Fermentationsüberstand
waren während
dieser Reinigungsstufe auf Raumtemperatur. Die Säule wurde anschließend mit
50 Säulenvolumina
Kationenuffer und 10 Säulenvolumina
Kationenpuffer, der 0,1 M NaCl enthielt, gewaschen. Material, das
in einem Prothrombinaseassay inhibierende Aktivität hatte,
wurde mit einer Durchflussrate von 2 ml/Minute mit Kationenpuffer,
der 1 M NaCl enthielt, eluiert.
-
2. Molekularsiebchromatographie
unter Verwendung von Superdex30
-
Der
1 M NaCl Eluierungspool, der das EGR-fXa-fVIIa/TF inhibierende Material
(3 ml, siehe Beispiel C) aus der Kationenaustauschsäule enthielt,
wurde auf eine Superdex30 PG (Pharmacia, Schweden) 1,6 × 60 cm Säule geladen,
die zuvor mit 0,1 M Natriumphosphat, pH 7,4, 0,15 M NaCl bei Umgebungstemperatur äquilibriert
wurde. Die Chromatographie wurde mit einer Durchflussgeschwindigkeit
von 2 ml/Minute durchgeführt. Die
Prothrombinase inhibierende Aktivität (Beispiel C) eluierte 56
bis 64 ml in den Durchlauf und wurde gepoolt.
-
3. Reverse-Phase-Chromatographie
-
1
ml der gepoolten Fraktionen aus der Gelfiltrationschromatographie
wurden auf eine 0,46 × 25
cm C18-Säule
(218TP54 Vydac; Hesperia, CA, USA) geladen, die mit einem linearen
Gradienten von 10 bis 30 % Acetonitril in 0,1 % (Vol./Vol.) Trifluoressigsäure mit
einer Geschwindigkeit von 0,5 % Veränderung an Acetonitril/Minute
entwickelt wurde. Der Hauptpeak, der mit etwa 20 bis 25 % Acetonitril
eluierte, wurde manuell aufgefangen und zeigte Prothrombinase inhibierende
Aktivität.
-
4. Molekulargewichtsbestimmung
-
Die
geschätzte
Masse des wie in Abschnitt (1) bis (3) dieses Beispiels beschriebenen
Hauptbestandteils wurde mit Elek trospray-Ionisationsmassenspektroskopie
bestimmt. Die geschätzte
Masse des rekombinanten AcaMAPc2 betrug 9640 Dalton, in vollständiger Übereinstimmung
mit dem berechneten Molekulargewicht dieses Moleküls, das
von der cDNA-Sequenz abgeleitet ist.
-
BEISPIEL 16
-
Expression von AcaNAP42
in P. pastoris
-
Der
pGEM-9Zf(–)
Vektor (Promega), der die AcaNAP42-cDNA (Beispiel 12) enthielt,
wurde verwendet, um den Bereich, der das reife AcaNAP42-Protein
kodiert, durch PCR-Amplifizierung zu isolieren (unter Verwendung
von Taq Polymerase von Perkin Elmer, Branchburg, New Jersey, USA;
25 Temperaturzyklen: 1 Minute bei 94°C, 1 Minute bei 50°C und 1 Minuten
bei 72°C).
Es wurden die folgenden Oligonukleotid-Primer verwendet:
Oligo3: 5'GAG
ACT TTT AAA TCA CTG TGG GAT
CAG AAG3' [SEQ.
ID. Nr. 124]
Oligo2: 5'TTC AGG ACT AGT TCA TGG TGC GAA AGT AAT AAA3' [SEQ.
ID. Nr. 125]
-
Der
Oligo3-Primer, der auf die N-terminale Sequenz zielt, enthielt eine
Extension ohne Annealing, zu der die DraI-Restriktionsstelle (unterstrichen) gehörte. Der
Oligo2-Primer, der auf die C-terminale Sequenz zielte, enthielt
die SpeI-Restriktionsstelle.
-
Das
NAP-Amplifizierungsprodukt mit der erwarteten Größe von ungefähr 250 bp
wurde mit DraI und SpeI-Enzymen verdaut, durch Extraktion mit Phenol:Chloroform:Isoamylalkohol
(25:24:1, Volumen/Volumen) gereinigt und in Ethylalkohol ausgefällt. Das
aufnehmende Vektorfragment aus pYAM7SP8 (Beispiel 3) wurde mit StuI-SpeI-Restriktion
hergestellt durch Extraktion mit Phenol:Chloroform:Isoamylalkohol
(25:24:1, Vol./Vol.) gereinigt und in Ethylalkohol ausgefällt. Der
E. coli Stamm XL1-Blue [W. O. Bullock, J. M. Fernande und J. M.
Short, Biotechniques 5: 376–379
(1987)] wurde mit der Ligierungsmischung transformiert, die die
obigen DNA-Fragmente enthielt, und ampicillinresistente Klone wurden
selektiviert.
-
Basierend
auf Restriktionsanalyse wurde ein Plasmidklon zur weiteren Charakterisierung
erhalten, der ein Insert mit der erwarteten Größe enthielt und als pYAM75P8-NAP42
bezeichnet wurde. Sequenzbestimmung des Klons bestätigte das
richtige Insertieren des reifen Kodierbereichs in Fusion mit dem
PHO1/α-Faktor Präpro-Leader-Signal,
wie durch das Konstruktionsschema vorhergesagt wurde, sowie die
Abwesenheit von unerwünschten
Mutationen in dem Kodierbereich.
-
Etwa
10 μg pYAM
7SP-NAP 42 Plasmid wurde in Pichia Stamm GTS115 (his4) elektroporiert,
beschrieben in Beispiel 3. Das Plasmid wurde zuvor durch Verdauung
mit NotI verdaut, wodurch das Integrationsereignis in den AOX1-Chromosomenlocus
zielte.
-
Die
His+ Transformanten wurden wie in Beispiel 3 beschrieben selektiert.
Einzelkolonien (n = 90) aus der Elektroporation wurden in Mulden
einer 96-Mulden-Platte, die 100 Mikroliter Glycerin-Minimalmedium
enthielt, 24 Stunden auf einer Plattenschüttelmaschine bei Raumtemperatur
gezüchtet.
Ein Liter des Glycerin-Minimalmediums enthielt 13,4 g Hefe-Stickstoffbase
ohne Aminosäuren
(DIFCO); 400 μg
Biotin; 10 ml Glycerin und 10 mM Kaliumphosphat (pH 6,0).
-
Die
Zellen wurden pelletiert und in frischem Methanol-Minimalmedium (die
gleiche Zusammensetzung wie oben, außer dass die 10 ml Glycerin
durch 5 ml Methanol ersetzt wurden) resuspendiert, um den AOX1-Promoter
zu induzieren. Nach einer zusätzlichen
Inkubationsperiode von 24 Stunden mit Bewegung bei Raumtemperatur
wurden 10 Mikroliter Kulturüberstände durch
den Prothrombinzeitassay (Beispiel B) getestet. Die Anwesenheit
von sekretiertem AcaNAP42 wurde durch die Verlängerung der Koagulationszeit
von Humanplasma detektiert.
-
BEISPIEL 17
-
Expression
von AcaNAPc2/Prolin in P. pastoris Zur Erhöhung der Stabilität und des
Expressionsniveaus von AcaNAPc2 wurde eine mutierte cDNA konstruiert,
die einen zusätzlichen
Prolinrest am C-Terminus des Proteins (AcaNAPc2/Prolin oder "AcaNAPc2P") kodierte. Der Expressionsvektor,
pYAM7SP-NAPc2/Prolin, wurde in der gleichen Weise wie in Beispiel
16 beschrieben hergestellt. Der Oligo-8-Primer ist der N-terminale
Primer mit DraI-Restriktionsstelle, und der Oligo-9-Primer ist der
C-terminale Primer, der die XbaI-Stelle und das Aminosäurecodon,
TGG, enthält,
um einen Prolinrest an dem C-Terminal der natürlichen Form von AcaNAPc2 zu
addieren.
-
Oligo
8: 5'GCG TTT AAA GCA ACG ATG CAG TGT
GGT G3'[SEQ.
ID. Nr. 126]
-
Oligo
9: 5'C
GCT CTA GAA GCT TCA TGG GTT
TCG AGT TCC GGG ATA TAT AAA GTC3'[SEQ. ID. Nr.
127]
-
Nach
der Verdauung des Amplifizierungsprodukts (ungefähr (270 bp) mit DraI und XbaI
wurde das Amplifizierungsprodukt gereinigt und mit dem Vektorfragment
aus pXAM7SP8 ligiert, das durch StuI-SpeI-Restriktion hergestellt
worden war. Ein Plasmidkern, der das AcaNAPc2/Prolin-Insert enthielt,
wurde durch DNA-Sequenzierung bestätigt und mit pXAM7SP8-NAPc2/Prolin
bezeichnet.
-
Der
Vektor pYAM7SP8-NAPc2/Prolin wurde zum Transformieren des Stamms
GTS115 (his) wie in Beispiel 16 beschrieben verwendet. Transformanten
wurden wie in Beispiel 16 selektiert und gezüchtet. Die Anwesenheit von
sekretiertem AcaNAPc2/Prolin in dem Wachstumsmedium wurde durch
die Verlängerung
der Koagulationszeit von Humanplasma (siehe Beispiel B) detektiert.
-
BEISPIEL 18
-
Alternative Verfahren
zur Reinigung von AcaNAP5, AcaNAPc2 und AcaNAPc2P
-
(A) AcaNAP5
-
Ein
alternatives Verfahren zur Reinigung von AcaNAP5 aus Fermentierungsmedium
ist wie folgt. Zellen wurden aus einer Fermentierung eines Pichia
pastoris Stamms, der AcaNAP5 exprimierte, entfernt, und das Medium
wurde gefroren. Das Reinigungsprotokoll wurde eingeleitet, indem
gefrorenes Medium über
Nacht bei 4°C
aufgetaut wurde, es danach mit ungefähr 4 Teilen MilliQ-Wasser verdünnt wurde,
um die Leitfähigkeit unter
7 mS abzusenken. Der pH-Wert wurde auf 3,5 eingestellt, und das
Me dium wurde unter Verwendung eines 0,22 μm Celluloseacetatfilters filtriert
(Corning Inc., Corning, NY, USA).
-
Die
Aktivität
des NAP enthaltenden Materials wurde in dem Prothrombinzeit-Gerinnungsassays
zu Beginn des Reinigungsverfahrens und in jeder Stufe in dem Verfahren
unter Verwendung des Protokolls in Beispiel B bestimmt.
-
Das
filtrierte Medium wurde mit einer Durchflussgeschwindigkeit von
60 ml/Minute bei Umgebungstemperatur auf eine Pharmacia SP-Fast
Flow Säule
gegeben, und die Säule
wurde mit 10 Säulenvolumina
50 mM Citrat/Phosphat, pH 3,5, gewaschen. Stufenweise Eluierung
wurde mit 100 mM NaCl, 250 mM NaCl und danach 1000 mM NaCl, alle
in 50 mM Citrat/Phosphat, pH 3,5, durchgeführt. Die PT-Aktivität wurde
in dem 250 mM NaCl-Eluat detektiert. Das Gesamteluat wurde dialysiert,
bis die Leitfähigkeit
unter 8 mS lag.
-
Der
pH-Wert des Materials wurde mit Essigsäure auf 4,5 eingestellt, und
es wurde danach bei Umgebungstemperatur auf eine Sulfoethylaspartamidsäule gegeben.
Zum Waschen der Säule
wurden ungefähr
10 Säulenvolumina
50 mM Ammoniumacetat, pH 4,5/40 % Acetonitril verwendet. Die Säule wurde
mit 50 mM Ammoniumacetat, pH 4,5/40 % Acetonitril/200 mM NaCl eluiert,
und das Eluat wurde wie zuvor dialysiert oder diafiltriert.
-
Das
Eluat wurde auf 0,1 % TFA eingestellt, bei Umgebungstemperatur auf
eine Reverse-Phase-Säule Vydac
C18 Protein/Peptid gegeben und mit 0,1 % TFA/19 % Acetonitril, gefolgt
von 0,1 % TFA/25 % Acetonitril mit einer Durchflussgeschwindigkeit
von 7 ml/Minute eluiert. NAP wurde in der 0,1 % TFA/25 Acetonitrillösung detektiert
und aus dieser gewonnen.
-
(B) AcaNAPc2 und AcaNAPc2P
-
AcaNAPc2
oder AcaNAPc2P können
wie oben beschrieben mit den folgenden Protokollmodifikationen gereinigt
werden. Nach dem Tauen und Verdünnen
des Mediums, um eine Leitfähigkeit
unter 8 mS zu erreichen, wurde der pH-Wert des AcaNAPc2 enthaltenden
Mediums mit NaOH auf pH 5,0 eingestellt. Das filtrierte Medium wurde
mit einer Durchflussgeschwindigkeit von 60 ml/Minute bei Umgebungstemperatur
auf eine Pharmacia Q-Fast Flow Säule
gegeben, und die Säule
wurde mit 10 Säulenvolumina
50 mM Essigsäure,
pH 5,0, gewaschen. Stufenweise Eluierung wurde mit 100 mM NaCl,
250 mM NaCl und danach 1000 mM NaCl, alle in 50 mM Essigsäure, pH
5,0, durchgeführt.
Die PT-Aktivität
wurde in dem 250 mM NaCl-Eluat detektiert. Das gesamte Eluat wurde
dialysiert, bis die Leitfähigkeit
unter 8 mS lag, und das oben beschriebene Protokoll wurde unter
Verwendung von Sulfoethylaspartamid und RP-HPLC-Chromatographie
nachgearbeitet.
-
Beispiel A
-
Faktor Xa
amidolytischer Assay
-
Die
Fähigkeit
der erfindungsgemäßen NAPs,
als Inhibitoren der katalytischen Aktivität von Faktor Xa zu wirken,
wurde bewertet, indem die NAP-induzierte Inhibierung der durch das
Humanenzym katalysierten amidolytischen Aktivität bestimmt wurde, wiedergegeben
durch Ki*-Werte.
-
Der
für alle
Assays verwendete Puffer war HBSA (10 mM HEPES, pH 7,5, 150 mM Natriumchlorid,
0,1 % Rinderserumalbumin). Alle Reagentien waren von Sigma Chemical
Co. (St. Louis, MO, USA), wenn nicht anders angegeben.
-
Der
Assay wurde durchgeführt,
indem in geeigneten Mulden einer Corning Mikrotiterplatte 50 μl HBSA, 50 μl der Test-NAP-Verbindung, verdünnt (0,025
bis 25 nM) in HBSA (oder HBSA allein für die Messung der nicht inhibierte
Geschwindigkeit) und 50 μl
des Faktor Xa Enzyms, verdünnt
in HBSA (hergestellt aus gereinigtem Humanfaktor X, erhalten von
Enzyme Research Laboratories (South Bend, IN, USA), gemäß dem von
P. E. Bock et al., Archives of Biochem. Biophys. 273: 375 (1989)
beschriebenen Verfahren) kombiniert wurden. Das Enzym wurde vor
dem Assay, in dem die Endkonzentration 0,5 nM betrug, in HBSA verdünnt. Nach
30 Minuten Inkubieren bei Umgebungstemperatur wurden 50 μl des Substrats
52765 (N-alpha-Benzyloxycarbonyl-Dargininyl-L-glycyl-L-arginine-p-nitroaniliddihydrochlorid,
erhalte von Kabi Diagnostics (oder Kabi Pharmacia Hepar Inc., Franklin,
OH, USA), in entionisiertem Wasser zubereitet, anschließend vor
dem Assay in HBSA verdünnt)
in die Mulden gege ben, was ein am Ende vorhandenes Gesamtvolumen
von 200 μl
und eine Endkonzentration von 250 Mikromolar (etwa 5 Mal Km) ergab.
Die Anfangsgeschwindigkeit der Hydrolyse des chromogenen Substrats
wurde durch die Veränderung
der Absorption bei 405 nm unter Verwendung eines Thermo Max® kinetischen
Mikroplattenablesegeräts
(Molecular Devices, Palo Alto, CA, USA) über einen Zeitraum von 5 Minuten
gemessen, in dem weniger als 5 des zugefügten Substrats genutzt wurden.
-
Die
Verhältnisse
von inhibierten Geschwindigkeiten im stationären Zustand vor dem Gleichgewicht, die
NAP enthielten (Vi), zu der nicht inhibierten Geschwindigkeit von
freiem fXa allein (V0) wurden gegen die entsprechenden
NAP-Konzentrationen aufgetragen. Diese Daten wurden dann direkt
an eine Gleichung für eng
bindende Inhibitoren angepasst [J. F. Morrison und C. T. Walsh,
Adv. Enzymol. 61:201–300
(1988)], aus der die scheinbare inhibierende Gleichgewichtsdissoziationskonstante
Ki* berechnet wurde.
-
Die
folgende Tabelle 1 zeigt die Ki*-Werte für die Testverbindungen AcaNAP5
[SEQ. ID. Nr. 4], AcaNAP6 [SEQ. ID. Nr. 6] und AcaNAPc2 [SEQ, ID.
Nr. 59], hergestellt wie in den Beispielen 3, 4 beziehungsweise
15 beschrieben. Die Daten zeigen die Nützlichkeit von AcaNAP5 und
AcaNAP6 als potente in vitro-Inhibitoren
von humanem FXa. Im Unterschied dazu inhibierte AcaNAPc2 nicht effektiv
die FXa-amidolytische Aktivität,
wodurch gezeigt wird, dass es die katalytische Aktivität von freiem
fXa nicht beeinflusste. TABELLE
1
- aNI = keine Inhibierung,
bis zu 1 μM
wurde ein Maximum von 15 % Inhibierung beobachtet.
-
Beispiel B
-
Prothrombinzeit- (PT)
und aktivierte partielle Thromboplastinzeit (aPTT)-Assays
-
Die
ex vivo-Antikoagulanswirkungen der erfindungsgemäßen NAPs in Humanplasma wurden
bewertet, indem die Verlängerung
der aktivierten partiellen Thromboplastinzeit (aPTT) und der Prothrombinzeit
(PT) über
einen breiten Konzentrationsbereich von jedem Inhibitor gemessen
wurden.
-
Frisches
gefrorenes, gepooltes, normales, mit Citrat versehenes Humanplasma
wurde von George King Biomedical, Overland Park, KS, USA, erhalten.
Die jeweiligen Messungen von aPTT und PT erfolgten unter Verwendung
des Coag-A-Mate RA4 automatischen Koagulometers (General Diagnostics,
Organon Technica, Oklahoma City, OK, USA) unter Verwendung des automatisierten
aPTT Platelin® L
Reagenzes (Organon Technica, Durham, NC, USA) und Simplastin® Excel
(Organon Technica, Durham, NC, USA).
-
Die
Assays wurden durchgeführt,
indem eine Reihe von Verdünnungen
von jedem getesteten NAP in rasch getautem Plasma hergestellt wurden,
gefolgt von der Zugabe von 200 μl
oder 100 μl
der oben genannten Reagentien zu den Mulden des Assay-Karussels für die aPTT-
beziehungsweise PT-Messungen. Alternativ wurden die NAPs in HBSA
seriell verdünnt,
und 10 μl
von jeder Verdünnung
wurden zu 100 μl
normalem Humanplasma in den Mulden des Coag-A-Mate Assaykarussels
gegeben, gefolgt von der Zugabe von Reagenz.
-
Die
NAP-Konzentrationen wurden gegen Gerinnungszeit aufgetragen, und
es wurde eine Verdopplungszeitkonzentration berechnet, d. h. eine
spezifische Konzentration von NAP, die die Kontrollgerinnungszeit von
entweder dem PT oder dem aPTT verdoppelte. Die Kontrollgerinnungszeiten
(ohne NAP) in dem PT und APTT waren 12,1 Sekunden beziehungsweise
28,5 Sekunden.
-
Die
folgende Tabelle 2 zeigt die ex vivo Antikoagulanswirkungen von
AcaNAP5 [SEQ. ID. Nr. 4], AcaNAP6 [SEQ. ID. Nr. 6], AcaNAPc2 [SEQ.
ID. Nr. 59] und AceNAP4 [SEQ. ID. Nr. 62] und Pro-AcaNAP5 [SEQ.
ID. Nr. 7], die durch jeweilige Konzentration wiedergegeben werden,
die die Kontrollgerinnungszeit von normalem Humanplasma in den jeweiligen
PT- und APTT-Ge rinnungsassays relative zu einem Kontrollassay, bei
dem kein derartiges NAP vorhanden war, verdoppeln (Verdopplungskonzentration).
Die Daten zeigen die Nützlichkeit
dieser Verbindungen als potente Antikoagulantien der Gerinnung von
Humanplasma. Die Daten zeigen auch die Äquivalenz von nativem NAP und
rekombinantem NAP. TABELLE
2
- a Hergestellt in
Pichia pastoris.
- b Natives Protein.
- c Hergestellt in Pichia pastoris (andere
rekombinante Charge als (a)).
- d Hergestellt in COS-Zellen.
-
10A und 10B zeigen
auch NAP-induzierte Verlängerung
der PT (10A) und aPTT (10B) in dosisabhängiger Weise.
-
Beispiel C
-
Prothrombinaseinhibierungsassay
-
Die
Fähigkeit
des erfindungsgemäßen MAP,
als Inhibitor der Aktivierung von Prothrombin durch Faktor Xa zu
wirken, der zu einem physiologischen Prothrombinasekomplex assembliert
worden war, wurde durch Bestimmung der jeweiligen Inhibierungskonstante,
Ki*, bewertet.
-
Die
Prothrombinaseaktivität
wurde mit einem gekoppelten amidolytischen Assay gemessen, wobei
ein vorgebildeter Komplex aus Human-FXa, Human-Faktor Va (FVa) und
Phospholipidvesikeln zuerst Human-Prothombin zu Thrombin aktiviert.
Die amidolytische Aktivität
des erzeugten Thrombins wird simultan unter Verwendung eines chromogenen
Substrats gemessen. Gereinigtes humanes FVa wurde von Haematologic
Technologies, Inc. (Essex Junction, VT, USA) erhalten. Gereinigtes
Human-Prothrombin wurde von Celsus Laboratories, Inc. (Cincinnati,
OK, USA) erworben. Das chromogene Substrat Pefachrome t-PA (CH3SO2-D-Hexahydrotyrosin-glycyl-L-arginin-p-nitroanilid)
von Pentapharm Ltd. (Basel, Schweiz) wurde von Centerchem, Inc. (Tarrytown,
NY, USA) gekauft. Das Substrat wurde vor Gebrauch in entionisiertem
Wasser rekonstituiert. Phospholipidvesikel, die aus Phosphotidylcholin
(67 %, Gew./Vol.), Phosphatidylglycerin (16 %, Gew./Vol.), Phosphatidylethanolamin
(10 %, Gew./Vol.) und Phosphatidylserin (7 %, Gew./Vol.) bestanden,
wurden in Gegenwart von Tensid hergestellt, wie von Ruf et al. [W.
Ruf, D. J. Miles, A. Rehemtulla und T. S. Edgington, Methods in
Enzymology 222: 209–224
(1993)] beschrieben wurde. Die Phospholipide wurden von Avanti Polar
Lipids, (Alabaster, Alabama, USA) gekauft.
-
Der
Prothrombinasekomplex wurde in einem Polypropylenteströhrchen gebildet,
indem FVa, FXa und Phospholipidvesikel (PLV) in HBSA, das 3 mM CaCl2 enthielt, 10 Minuten lang kombiniert wurden.
In geeigneten Mulden einer Mikrotiterplatte wurden 50 μl des Komplexes
mit 50 μl
NAP, das in HBSA verdünnt
war, oder HBSA allein (zur Messung von V0 (nicht
inhibierter Geschwindigkeit)) kombiniert. Nach einer Inkubation
von 30 Minuten bei Raumtemperatur wurden die dreifachen Reaktionen
initiiert, indem eine Substratlösung
zugegeben wurde, die Human-Prothrombin
und das chromogene Substrat für
Thrombin, Pefachrom tPA, enthielt. Die Endkonzentration der Reaktanten
in einem Gesamtvolumen von 150 ml HBSA war NAP (0,025 bis 25 nM), FXa
(250 fM), PLV (5 μM),
Prothrombin (250 nM), Pefachrom tPA (250 μM, 5 × Km) und CaCl2 (3
mM).
-
Die
Prothrombinaseaktivität
von fXa wurde genau wie in Beispiel A beschrieben als Anstieg der
Absorption bei 405 nm über
10 Minuten (Geschwindigkeit) unter Bedingungen des stationären Zustands
gemessen. Der Absorptionsanstieg war im Zeitverlauf sigmoidal, was
die gekoppelten Reaktionen der Aktivierung von Prothrombin durch
den FXa-enthaltenden Prothrombinasekomplex und die nachfolgende
Hydrolyse von Pefachrom tPA durch das erzeugte Thrombin widerspiegelt.
Die Daten für
jede Mulde eines Dreierversuchs wurden kombiniert und durch reiterative
lineare Regressionsanalyse der kleinsten Quadrate als Funktion von
Absorption gegen Zeit2 wie beschrieben [S.
D. Carson, Comput. Prog. Biomed. 19: 151–157 {1985)] angepasst, um die
Anfangsgeschwindigkeit (Vi) der Prothrombinaktivierung
zu bestimmen. Die Verhältnisse
von inhibierten Anfangsgeschwindigkeiten im stationären Zustand,
die NAP enthielten (Vi), zu der nicht inhibierten
Geschwindigkeit von Prothrombinase-fXa allein (V0)
wurden gegen die entsprechenden NAP-Konzentrationen aufgetragen.
Diese Daten wurden direkt an die Gleichung für eng bindende Inhibitoren
wie in dem obigen Beispiel A angepasst, und die scheinbare inhibierende
Gleichgewichtsdissoziationskonstante Ki*
wurde berechnet.
-
Die
folgende Tabelle 3 zeigt die Dissoziationsinhibitorkonstante (Ki*) von rekombinantem AcaNAP5 [SEQ. ID. Nr.
4], AcaNAP6 [SEQ. ID. Nr. 6] und AcaNAPc2 [SEQ. ID. Nr. 59] (alle
in Pichia pastoris wie beschrieben hergestellt) gegen die Aktivierung
von Prothrombin durch Human-fXa, eingebaut in einen Prothrombinasekomplex.
Diese Daten zeigen die Nützlichkeit
dieser Verbindungen als Inhibitoren für Human-FXa, der in den Prothrombinasekomplex
eingebaut ist.
-
-
Die
in den Beispielen A, B und C wiedergegebenen Daten legen nahe, dass
AcaNAP4 und AcaNAP6 mit FXa in ähnlicher
Weise in Wechselwirkung treten können,
die direkten restriktiven Zugang von sowohl dem Peptidyl- als auch
dem makromolekularen Substrat (Prothrombin) zu dem katalytischen
Zentrum des Enzyms beinhaltet. Im Unterschied dazu scheint AcaNAPc2
mit FXa in einer Weise in Wechselwirkung zu treten, die lediglich
die makromolekularen Wechselwirkungen dieses Enzyms mit dem Substrat
und/oder Cofaktor (Faktor Va) stört,
während
der katalytische Umsatz des Peptidylsubstrats nicht direkt inhibiert
wird (siehe Tabelle 1).
-
Beispiel D
-
In vitro-Enzymassays
für Aktivitäts-Spezifizitäts-Bestimmung
-
Die
Fähigkeit
des erfindungsgemäßen NAPs,
als selektiver Inhibitor der FXa-katalytischen Aktivität oder TF/VIIa-Aktivität zu wirken,
wurde bewertet, indem bestimmt wurde, ob das Test-NAP andere Enzyme
in einem Assay in einer Konzentration inhibieren würde, die
100 Mal höher
als die Konzentration der folgenden verwandten Serinproteasen war:
Thrombin, Faktor Xa, Faktor XIa, Faktor XIIa, Kallikrein, aktiviertes
Protein C, Plasmin, rekombinanter Gewebeplasminogenaktivator (rt-PA),
Urokinase, Chymotrypsin und Trypsin. Diese Assays werden auch zur
Bestimmung der Spezifizität
von NAPs mit Serinprotease inhibierender Aktivität verwendet.
-
(1) ALLGEMEINES PROTOKOLL
FÜR ENZYMINHIBIERUNGSASSAYS
-
Der
für alle
Assays verwendete Puffer war HBSA (Beispiel A). Alle Substrate wurden
in entionisiertem Wasser rekonstituiert und anschließend vor
dem Assay in HBSA verdünnt.
Der amidolytische Assay zur Bestimmung der Spezifizität der Inhibierung
der Serinproteasen wurde durchgeführt, indem in geeigneten Mulden einer
Corning-Mikrotiterplatte 50 μl
HBSA, 50 μl
NAP mit einer spezifizierten Konzentration, verdünnt in HBSA, oder HBSA allein
(nicht inhibierte Kontrollgeschwindigkeit, V0)
und 50 μl
eines spezifizierten Enzyms (siehe nachfolgend spezifizierte Enzyme)
kombiniert wurden. Nach 30 Minuten Inkuba tion bei Umgebungstemperatur wurden
Dreierversuchsmulden 50 μl
Substrat zugegeben. Die Endkonzentration der Reaktanten in einem
Gesamtvolumen von 200 μl
HBSA war NAP (75 nM), Enzym (750 pm) und chromogenes Substrat (wie
nachfolgend angegeben). Die Anfangsgeschwindigkeit der Hydrolyse
des chromogenen Substrats wurde als Veränderung der Absorption bei
405 nm in einem Zeitraum von 5 Minuten gemessen, in dem weniger
als 5 % des zugefügten
Substrats hydrolysiert wurden. Die Geschwindigkeiten der Testproben,
die NAP (Vi) enthielten, wurden dann als
Prozentsatz der nicht inhibierten Kontrollgeschwindigkeit (V0) durch die folgende Formel: Vi/V0 × 100,
für jedes
der Enzyme ausgedrückt.
-
(2) Spezifische Enzymessays
-
(a) Thrombinassay
-
Die
katalytische Thrombinaktivität
wurde unter Verwendung des chromogenen Substrats Pefachrome t-PA
(CH3SO2-D-Hexahydrotyrosin-glycyl-L-arginin-p-nitroanilin,
erhalten von Pentapharm Ltd., Basel, Schweiz) bestimmt. Die Endkonzentration
von Pefachrom t-PA betrug 250 μM
(etwa die 5-fache Km). Gereinigtes Human-α-Thrombin wurde von Enzyme Research
Laboratories, Inc. (South Bend, IN, USA) erhalten.
-
(b) Faktor Xa-Assay
-
Die
katalytische Faktor Xa-Aktivität
wurde unter Verwendung des chromogenen Substrats S-2765 (N-Benzyloxycarbonyl-D-arginin-L-glycin-L-arginin-p-nitroanilin),
erhalten von Kabi Pharmacia Hepar, Inc. (Franklin, OH, USA), bestimmt.
Alle Substrate wurde vor Gebrauch in entionisiertem Wasser rekonstituiert.
Die Endkonzentration von S-2765 betrug 250 μM. (etwa die 5-fache Km). Gereinigter
Human-Faktor X wurde von Enzyme Research Laboratories, Inc. (South
Bend, IN, USA) erhalten, und Faktor Xa (FXa) wurde aus Faktor X
wie in [P. E. Bock, P. A. Craig, S. T. Olson und P. Singh, Arch.
Biochem. Biophys. 273:375–388
(1989)] beschrieben aktiviert und hergestellt.
-
(c) Faktor XIa-Assay
-
Die
katalytische Faktor FXIa-Aktivität
wurde unter Verwendung des chromogenen Substrats S-2366 (L-Pyroglutamyl-L-prolyl-L-arginin-p-nitroanilin),
erhalten von Kabi Pharmacia Hepar, Inc. (Franklin, OH, USA) bestimmt.
Die Endkonzentration von S-2366 betrug 750 μM. Gereinigtes Human-FXIa wurde
von Enzyme Research Laboratories, Inc. (South Bend, IN, USA) erhalten.
-
(d) Faktor XIIa-Assay
-
Die
katalytische FXIIa-Aktivität
wurde unter Verwendung des chromogenen Substrats Spectrozyme FXIIa
(H-D-CHT-L-Glycyl-L-arginin-p-nitroanilin),
erhalten von American Diagnostics, Greenwich, CT, USA) bestimmt.
Die Endkonzentration von Spectrozyme FXIIa betrug 100 μM. Gereinigtes
Human-FXIIa wurde von Enzyme Research Laboratories, Inc. (South
Bend, IN, USA) erhalten.
-
(e) Kallikrein-Assay
-
Die
katalytische Faktor Kallikrein-Aktivität wurde unter Verwendung des
chromogenen Substrats S-2302 (H-D-Prolyl-L-phenylalanyl-L-arginin-p-nitroanilin),
erhalten von Kabi Pharmacia Hepar, Inc. (Franklin, OH, USA), bestimmt.
Die Endkonzentration von S-2302 betrug 400 μM. Gereinigtes Human-Kallikrein wurde von
Enzyme Research Laboratories, Inc. (South Bend, IN, USA) erhalten.
-
(f) Aktiviertes Protein
C (aPC)
-
Die
katalytische Aktivität
des aktivierten Protein C wurde unter Verwendung des chromogenen
Substrats Spectrozyme PCa (H-D-Lysyl(-Cbo)-L-prolyl-L-arginin-p-nitroanilin),
erhalten. von American Diagnostics, Greenwich, CT, USA) bestimmt.
Die Endkonzentration betrug 400 μm
(etwa die 4-fache Km). Gereinigtes humanes aPC wurde von Hematologic
Technologies, Inc. (Essex Junction, VT, USA) erhalten.
-
(g) Plasmin-Assay
-
Die
katalytische Plasmin-Aktivität
wurde unter Verwendung des chromogenen Substrats S-2366 (L-Pyroglutamyl-L-prolyl-L- arginin-p-nitroanilin),
erhalten von Kabi Pharmacia Hepar, Inc. (Franklin, OH, USA)), bestimmt.
Die Endkonzentration von S-2366 betrug 300 μm (etwa die 4-fache Km). Gereinigtes
Human-Plasmin wurde
von Enzyme Research Laboratories, Inc. (South Bend, IN, USA) erhalten.
-
(h) Rekombinanter Gewebeplasminogenaktivator
-
Die
katalytische rt-PA-Aktivität
wurde unter Verwendung des Substrats Pefachrome t-PA (CH3SO2-D-Hexahydrotyrosin-glycyl-L-arginin-p-nitroanilin,
erhalten von Pentapharm Ltd., Basel, Schweiz) bestimmt. Die Endkonzentration
betrug 500 μm
(etwa die 3-fache Km). Humanes rt-PA (Activase®) wurde
von Genentech, Inc. (So, San Francisco, CA, USA) erhalten.
-
(i) Urokinase
-
Die
katalytische Urokinase-Aktivität
wurde unter Verwendung des Substrats S-2444 (L-Pyroglutamyl-L-glycyl-L-arginin-p-nitroanilin), erhalten
von Kabi Pharmacia Hepar, Inc. (Franklin, OH, USA), bestimmt. Die
Endkonzentration von S-2444 betrug 150 μm (etwa die 7-fache Km). Human-Urokinase
(Abbokinase®),
gereinigt aus kultivierten menschlichen Nierenzellen, wurde von
Abbott Laboratories (North Chicago, IL, USA) erhalten.
-
(j) Chymotrypsin
-
Die
katalytische Chymotrypsinaktivität
wurde unter Verwendung des chromogenen Substrats S-2586 (Methoxysuccinyl-L-arginyl-L-prolyl-L-tyrosin-p-nitroanilin),
erhalten von Kabi Pharmacia Hepar, Inc. (Franklin, OH, USA), bestimmt.
Die Endkonzentration von S-2586 betrug 100 μm (etwa die 8-fache Km). Gereinigtes
(3 × kristallisiert;
CDI) Rinderpankreas-Chymotypsin wurde von Worthington Biochemical
Corp. (Freehold, NJ, USA) erhalten.
-
(k) Trypsin
-
Die
katalytische Trypsin-Aktivität
wurde unter Verwendung des chromogenen Substrats S-2222 (L-Benzoyl-L-isoleucyl-L-glutamyl[methylester]-L-arginin-p-nitroanilin),
erhalten von Kabi Pharmacia Hepar, Inc. (Franklin, OH, USA), bestimmt.
Die Endkonzentration von S-2222 betrug 300 μm (etwa die 5-fache Km). Gereinigtes
Humanpankreastrypsin wurde von Scripps Laboratories (San Diego,
CA, USA) erhalten.
-
Tabelle
4 zeigt die Inhibierung der amidolytischen Aktivität von FXa
und 10 weiteren Serinproteasen durch entweder rekombinantes AcaNAP-5
[SEQ. ID. Nr. 4] oder rekombinantes AcaNAP-6 [SEQ. ID. Nr. 6] (beide
wie beschrieben in Pichia pastoris exprimiert), ausgedrückt als
Prozent der Kontrollgeschwindigkeit. Diese NAPs zeigen einen hohen
Spezifitätsgrad
für die
Inhibierung von FXa, verglichen mit den anderen verwandten Serinproteasen.
-
-
Tabelle
5 zeigt den inhibierenden Effekt von rekombinantem AcaNAPc2 [SEQ.
ID. Nr. 59] und rekombinantem AceNAP4 [SEQ. ID. Nr. 62] (beide wie
beschrieben in Pichia pastoris exprimiert) auf die amidolytische
Aktivität
von 11 ausgewählten
Serinproteasen. Die Inhibierung wird als Prozent der Kontrollgeschwindigkeit
ausgedrückt.
Diese Daten zeigen, dass diese NAPs einen hohen Spezifitätsgrad für die Serinproteasen
in Tabelle 5 besitzen.
-
-
Beispiel E
-
Assays zur Messung der
Inhibierung des fVIIa/TF-Komplexes durch NAP
-
(1) fVIIa/TF fIX-Aktivierungsassay
-
Dieses
Beispiel misst die Fähigkeit
von erfindungsgemäßen NAPs,
als Inhibitor des katalytischen Komplexes von fVIIa/TF zu wirken,
das bei der Initiierung der Koagulierungsreaktion in dem ex vivo-Prothrombinzeitassay
(Beispiel B) eine Hauptrolle spielt. Die Aktivierung des tritiierten
Faktors IX durch den rFVIIa/rTF/PLV-Komplex wurde bewertet, indem
die jeweilige intrinsische Inhibierungskonstante, Ki*, bestimmt wird
Lyophilisierter gereinigter rekombinanter Humanfaktor VIIa wurde
von BiosPacific, Inc. (Emeryville, CA, USA) erhalten und in HBS
(10 mM HEPES, pH 7,5, 150 mM Natriumchlorid) vor Gebrauch rekonstituiert.
Gereinigter Human-Faktor X wurde von Enzyme Research Laboratories,
Inc. (South Bend, IN, USA) erhalten, und Faktor Xa (freier FXa)
wurde aus Faktor X wie in [P. E. Bock, P. A. Craig, S. T. Olson
und P. Singh, Arch. Biochem. Biophys. 273:375–388 (1989)] beschrieben aktiviert
und hergestellt. An der aktiven Stelle blockierter Humanfaktor Xa (EGR-FXa),
der irreversibel mit L-Glutamyl-L-glycyl-L-arginyl chloromethylketon
inaktiviert worden war, wurde von Haematologic Technologies, Inc.
(Essex Junction, VT, USA) erhalten. Rekombinanter Humangewebefaktor
(rTF) wurde mit einem Baculovirus-Expressionssystem produziert und
durch Affinitätschromatographie
mit monoklonalem Antikörper
bis zur Homogenität
gereinigt (Corvas International, Inc., San Diego, CA, USA).
-
Das
gereinigte rTF-Apoprotein wurde in Phospholipidvesikeln (rTF/PLV),
die aus Phosphotidylcholin (75 %, Gew./Vol.) und Phosphatidylserin
(25 %, Gew./Vol.) bestanden, in Gegenwart von Tensid eingebaut,
wie von Ruf et al. [W. Ruf, D. J. Miles, A. Rehemtulla und T. S.
Edgington, Methods in Enzymology 222: 209–224 (1993)] beschrieben wurde.
Die Phospholipide wurden von Avanti Polar Lipids, (Alabaster, Alabama,
USA) gekauft. Der für
alle Assays verwendete Puffer war HBSA, HBS, das 0,1 % (Gew./Vol.)
Rinderserumalbumin enthielt. Alle Reagentien wurden von Sigma Chemical
Co. (St. Louis, MO, USA) erhalten, wenn nicht anders angegeben.
-
Die
Aktivierung von humanem 3H-Faktor IX (FIX)
durch den rFVIIa/rTF-Komplex wurde überwacht, indem die Freisetzung
des radiomarkierten Aktivierungspeptids gemessen wurde. Gereinigtes
Human-fIX wurde von Haematologic Technologies, Inc. (Essex Junction,
VT, USA) erhalten und durch reduktive Tritiierung wie beschrieben
(Van Lenten & Ashwell,
1971, JBC 246, 1889–1894)
radioaktiv markiert. Die resultierende tritiierte Zubereitung von
FIX hatte eine spezifische Aktivität von 194 Gerinnungseinheiten/mg,
gemessen in immunoverarmtem Plasma mit FIX-Mangel (Ortho), und behielt
97 % seiner Aktivität.
Die radiospezifische Aktivität
war 2,8 × 108 dpm/mg. Die Km für die Aktivierung von 3H-FIX durch rFVIIa/rTF/PLV betrug 25 nM,
was äquivalent zu
der Km war, die für
unbehandelten (unmarkierten) fIX erhalten wurde.
-
Der
Assay für
die Ki*-Bestimmungen wurde wie folgt durchgeführt: rFVIIa und rTF/PLV wurden
in einem Polypropylenteströhrchen
kombiniert und 10 Minuten lang einen Komplex in HBSA bilden gelassen,
welches 5 mM CaCl2 enthielt. Aliquote von
rFVIIa/rTF/PLV-Komplex wurden in den entsprechenden Polypropy lenmikrozentrifugenröhrchen mit
EGR-FXa oder freiem FXa, falls eingeschlossen, und jeder der NAP-Testverbindungen
in unterschiedlichen Konzentrationen nach Verdünnung in HBSA oder in HBSA
allein (als V0 (nicht inhibierte Geschwindigkeits)-Kontrolle) kombiniert.
Nachdem bei Umgebungstemperatur 60 Minuten inkubiert worden war,
wurden die Reaktionen durch Zugabe von 3H-FIX
initiiert. Die Endkonzentration der Reaktanten in 420 μl HBSA betrug:
rFVIIa [50 pM], rTF [2,7 nM], PLV [6,4 mikromolar], entweder EGR-FXa
oder freier FXa [300 pM], rekombinantes NAP [5-1.500 pM], 3H-FIX [200 nM] und CaCl2 [5
mM]. Außerdem
wurde eine Hintergrund-Kontrollreaktion durchgeführt, die alle der obigen Reaktanten
außer
rFVIIa enthielt.
-
Zu
bestimmten Zeitpunkten (8, 16, 24, 32 und 40 Minuten) wurden 80 μl der Reaktionsmischung
in ein Eppendorf-Röhrchen
gegeben, das ein gleiches Volumen an 50 mM EDTA in HBS mit 0,5 BSA
enthielt, um die Reaktion zu stoppen, hiernach folgte die Zugabe
von 160 μl
6 % (Gew./Vol.) Trichloressigsäure.
Das Protein wurde ausgefällt
und durch Zentrifugieren mit 16.000 × g 6 Minuten lang bei 4°C von dem Überstand
getrennt. Die in dem resultierenden Überstand enthaltene Radioaktivität wurde
gemessen, indem Aliquote in Dreierreihen entnommen wurden, die in
einen Scintiverse BD (Fisher Scientific, Fairlawn, NJ, USA) gegeben
wurden und durch Flüssigszintillationszählung quantifiziert
wurden. Die Kontrollgeschwindigkeit der Aktivierung wurde durch
lineare Regressionsanalyse der löslichen
Zählwerte
bestimmt, die im Zeitverlauf unter Bedingungen des stationären Zustands
freigesetzt wurden, wobei weniger als 5 % des tritiierten FIX verbraucht
wurde. Die Hintergrundkontrolle (< 1,0
der Kontrollgeschwindigkeit) wurde von allen Proben subtrahiert.
Die Verhältnisse
von inhibierten Geschwindigkeiten im stationären Zustand (Vi)
in Gegenwart eines NAP zu der nicht inhibierten Kontrollgeschwindigkeit
von rFVIIa/TF allein (V0) wurde gegen die
entsprechenden Konzentrationen von NAP aufgetragen. Diese Daten
wurden dann direkt an eine Gleichung für eng bindende Inhibitoren
angepasst [J. F. Morrison und C. T. Walsh, Adv. Enzymol. 61:201–300 (1988)],
aus der die scheinba re inhibierende Gleichgewichtsdissoziationskonstante
Ki* berechnet wurde.
-
Die
Daten für
rekombinantes AcaNAP5, AcaNAP6, AcaNAPc2 und AceNAP4 (hergestellt
wie beschrieben) sind in Tabelle 6 nach dem folgenden Abschnitt
B wiedergegeben.
-
(2) Faktor VIIa/Gewebefaktor-amidolytischer
Assay
-
Die
Fähigkeit
der erfindungsgemäßen NAPs,
als Inhibitor der amidolytischen Aktivität des fVIIa/TF-Komplexes zu
wirken, wurde durch Bestimmen der jeweiligen Inhibierungskonstante,
Ki*, in Gegenwart und Abwesenheit von an der aktiven Stelle blockiertem
Humanfaktor Xa (EGR-fXa) bewertet.
-
Die
amidolytische rFVIIa/rTF-Aktivität
wurde unter Verwendung des chromogenen Substrats S-2288 (H-D-Isoleucyl-L-prolyl-L-arginin-p-nitroanilin),
erhalten von Kabi Pharmacia Hepar, Inc. (Franklin, OH, USA), bestimmt.
Das Substrat wurde vor Gebrauch in entionisiertem Wasser rekonstituiert.
rFVIIa und rTF/PLV wurden in einem Polypropylenteströhrchen kombiniert
und 10 Minuten lang einen Komplex in HBSA bilden gelassen, welches
3 mM CaCl2 enthielt. Der Assay für Ki*-Bestimmungen
wurde durchgeführt,
indem in geeigneten Mulden einer Corning-Mikrotiterplatte 50 μl des rFVIIa/rTF/PLV-Komplexes,
50 μl EGR-FXa
und 50 μl
von einer der NAP-Testverbindungen mit unterschiedlichen Konzentrationen
nach Verdünnen
in HBSA oder HBSA allein (zur Messung von V0 (der
nicht inhibierten Geschwindigkeit)) kombiniert wurden. Nachdem 30
Minuten bei Umgebungstemperatur inkubiert worden war, wurden die
Reaktionen in Dreierreihen durchgeführt, indem 50 μl S-2288
zugegeben wurde. Die Endkonzentration der Reaktanten in einem Gesamtvolumen
von 200 μl
HBSA war: rekombinantes NAP (0,025-25 nM), rFVIIa (750 pM), rTF
(3,0 nM), PLV (6,4 mikromolar), EGR-FXa (2,5 nM) und S-2288 (3,0
mM, 3X Km).
-
Die
amidolytische Aktivität
von rFVIIa/rTF/PLV wurde als linearer Anstieg der Absorption bei
405 nm im Verlauf von 10 Minuten (Geschwindigkeit) mit einem Thermo
Max® Kinetischen
Mikroplattenablesegerät (Molecular
Devices, Palo Alto, CA, USA) unter Bedingungen im stationären Zustand
gemessen, wobei weniger als 5 % des Substrats verbraucht wurden.
Die Verhältnisse
von inhibierten Geschwindigkeiten im stationären Zustand vor dem Gleichgewicht
in Gegenwart von NAP (Vi) zu der nicht inhibierten
Geschwindigkeit von freiem fXa allein (V0)
wurden gegen die entsprechenden NAP-Konzentrationen aufgetragen.
Diese Daten wurden direkt an die gleiche Gleichung für eng bindende
Inhibitoren wie in dem obigen Beispiel E.1. angepasst, aus der die
scheinbare inhibierende Gleichgewichtsdissoziationskonstante Ki*
berechnet wurde.
-
Die
folgende Tabelle 6 zeigt die Ki*-Werte von rekombinantem AcaNAPc2
[SEQ. ID. Nr. 59], AceNAP4 [SEQ. ID. Nr. 62], AcaNAP5 [SEQ. ID.
Nr. 4] und AcaNAP6 [SEQ. ID. Nr. 6] (hergestellt wie beschrieben
in Pichia pastoris) in inhibierenden Assays der rFVIIa/rTF-Aktivität. Die Daten
zeigen die Nützlichkeit
von AcaNAPc2 und AceNAP4 als potente Inhibitoren des humanen rFVIIa/rTF/PLV-Komplexes
in Abwesenheit und Anwesenheit von entweder freiem FXa oder an der
aktiven Stelle blockierte FXa. Die in vitro-Aktivität von AcaNAPc2P
(siehe Beispiel 1) war im Wesentlichen die gleiche wie AcaNAPc2. TABELLE
6
- NI = keine Inhibierung, ND = nicht bestimmt.
-
Beispiel F
-
In vivo-Modelle
der NAP-Aktivität
-
(1) Bewertung der antithrombotischen
Aktivität
von NAP im Rattenmodell von FeCl3-induzierter
thrombozytenabhängiger
arterieller Thrombose
-
Die
antithrombotischen (Prävention
der Thrombusbildung) Eigenschaften von NAP wurden mit dem etablierten
experimentellen Rattenmodell der akuten vaskulären Thrombose bewertet.
-
Das
Ratten-FeCl3-Modell ist ein gut charakterisiertes
Modell der thrombozytenabhängigen
arteriellen Thrombose, das zur Erforschung potentieller antithrombotischer
Verbindungen verwendet worden ist. K. D. Kurz, B. W. Main und G.
E. Sandusky, Thromb. Res., 60: 269–280 (1990). In diesem Modell
wird ein thrombozytenreicher okklusiver Thrombus in einem Segment
der Carotisarterie der Ratte gebildet, die lokal mit einer frischen
Lösung
von FeCl3 behandelt worden ist, die auf
einem Stück
Filterpapier absorbiert worden war. Es wird angenommen, dass das
FeCl3 in das behandelte Arteriensegment
diffundiert und zu Entendothelisierung der betreffenden Gefäßoberfläche führt. Dies
führt dazu,
dass Blut Subendothelialstrukturen ausgesetzt wird, was wiederum
zu Anhaften von Thrombozyten, Thrombinbildung und Thrombozytenaggregation
führt.
Das Nettoergebnis ist die Bildung eines okklusiven Thrombus. Der
Effekt einer Testverbindung auf das Eintreten der Bildung eines
okklusiven Thrombus nach Anwendung von FeCl3 wird
durch Ultraschalldurchflussmetrie überwacht und wird als primärer Endpunkt
verwendet. Die Verwendung von Durchflussmetrie zur Messung des Blutdurchflusses
der Carotisarterie ist eine Modifikation des ursprünglichen
Verfahrens, bei dem thermische Detektierung der Gerinnselbildung
verwendet wurde. K. D. Kurz, B. W. Main und G. E. Sandusky, Thromb. Res.,
60: 269–280
(1990).
-
(a) Intravenöse Verabreichung
-
Männliche
Harlan Sprague Dawley Ratten (420–450 g) wurden mindestens 72
Stunden vor dem Einsatz aklimatisiert und 12 Stunden vor dem chirurgischen
Eingriff bei freiem Zugang zu Wasser fasten gelassen. Die Tiere
wurden vorbereitet, mit Nembutal anästhetisiert und anschließend Katheder
zur Blutdrucküberwachung,
Arzneimittel- und Anästhesieabgabe
eingeführt.
Die linke Carotisarterie wurde isoliert, indem eine Zervixinzision
in der Mittellinie vorgenommen wurde, gefolgt von stumpfer Dissektion
und Spreiztechniken, um ein 2 cm Segment des Gefäßes von der Carotisscheide
abzutrennen. Unter den proximalen und distalen Enden des isolierten
Gefäßes wurde
eine Seidennaht eingefügt,
um Freiraum für
das Platzieren einer Ultraschalldurchflusssonde (Transonic) um das
proximale Ende des Gefäßes zu schaffen.
Die Sonde wurde dann mit einem stationären Arm gesichert.
-
Nach
dem chirurgischen Eingriff wurden die Tiere statistisch der Kontrollgruppe
(Salzlösung)
oder der Behandlungsgruppe (rekombinantes AcaNAP5) zugewiesen. Die
Testverbindung (hergestellt in P. pastoris gemäß Beispiel 3) wurde nach Platzierung
der Durchflusssonde und 5 Minuten vor dem thrombogenen Stimulus als
einzelner intravenöser
Bolus in den in Tabelle 7 beschriebenen Dosen verabreicht. Bei t
= 0 wurde ein Filterpapierstück
mit 3 mm Durchmesser (Whatman Nr. 3), getränkt mit 10 μl einer 35 % Lösung FeCl3 (hergestellt in Wasser), auf das Segment
einer isolierten Carotisarterie distal zu der Durchflusssonde aufgebracht.
Blutdruck, Blutfluss, Herzfrequenz und Atmung wurden 60 Minuten überwacht.
Das Auftreten von Okklusion (definiert als Erreichen eines Blutflusses
von Null) wurde als primärer
Endpunkt aufgezeichnet.
-
Die
Wirksamkeit von AcaNAP5 [SEQ. ID. Nr. 4] als antithrombotisches
Mittel zur Verhinderung der Thrombusbildung in diesem in vivo-Modell
wurde durch die dosisabhängige
Reduktion der Häufigkeit
der thrombotischen Okklusion gezeigt, wie in der folgenden Tabelle
7 gezeigt ist. TABELLE
7
- *–p
0,05 von Salzkontrolle gemäß Fishers
Test.
-
Die
effektive Dosis, die 50 % der thrombotischen Okklusionen in diesem
Modell verhindert (ED
50), kann aus den obigen
Daten bestimmt werden, indem die Häufigkeit von Okklusionen gegen
verabreichte Dosis bestimmt wird. Dies ermöglicht einen direkten Vergleich
der antithrombotischen Wirksamkeit von AcaNAP5 mit anderen antithrombotischen
Mitteln, die in diesem Modell ebenfalls wie oben beschrieben untersucht
worden sind. Die folgende Tabelle 8 zeigt die ED
50-Werte
von mehreren bekannten Antikoagulantien in diesem Modell, verglichen
mit AcaNAP5. TABELLE
8
- a ED50 ist
definiert als die Dosis, die die Häufigkeit einer vollständigen thrombotischen
Okklusion bei 50 % der getesteten Tiere verhindert
- b -rekombinantes Zeckenantikoagulanspeptid,
Vlasuk et al. Thromb. Haemostas. 70: 212–216 (1993)
-
(b) Subkutane Verabreichung
-
Die
antithrombotische Wirkung von AcaNAP5, verglichen mit Heparin mit
niedrigem Molekulargewicht (Enoxaparin; Lovenox, Rhone-Poulenc Rorer),
nach subkutaner Verabreichung wurde mit dem FeCl
3-Modell bei
Ratten untersucht. Das Modell wurde in identischer Weise wie oben
beschrieben durchgeführt,
außer
dass die Verbindung subkutan verabreicht wurde und die Wirksamkeit
nach zwei unterschiedlichen Zeiten bestimmt wurde: 30 und 150 Minuten
nach der Verabreichung. Um dies zu bewirken, wurden beide Carotisarterien
nacheinander verwendet. Die Ergebnisse dieser Experimente zeigen,
dass AcaNAP5 [SEQ. ID. Nr. 4] in vivo nach subkutaner Verabreichung
ein effektives antithrombotisches Mittel ist. Die Ergebnisse sind
nachfolgend in Tabelle 9 gezeigt. TABELLE
9
- a ED50 ist
als die Dosis definiert, die bei 50 % der getesteten Tiere das Eintreten
der vollständigen
thrombotischen Okklusion verhindert.
-
(2) Tiefe Wundblutungsmessung
-
Ein
Modell für
tiefes Wundbluten wurde verwendet, um die Wirkung von NAP auf Bluten
zu messen und die Wirkung mit derjenigen von Heparin mit niedrigem
Molekulargewicht zu vergleichen.
-
Männliche
Ratten wurden anästhetisiert
und in identischer Weise wie jene in dem FeCl3-Modell
instrumentell behandelt. Es wurde jedoch kein FeCl3 auf
die Carotisarterie aufgebracht. Die tiefe chirurgische Wunde im
Nacken, die die Carotisarterie freilegt, wurde zur Quantifizierung
des Blutverlustes im Zeitverlauf verwendet. Der Blutverlust wurde über einen
Zeitraum von 3,5 Stunden nach subkutaner Verabreichung von AcaNAP5 oder
LMWH (Heparin mit niedrigem Molekulargewicht) verwendet. Die Wunde
wurde mit chirurgischen Schwämmen
gepackt, die alle 30 Minuten entfernt wurden. Die Schwämme wurden
anschließend
in Drabkins Reagenz (Sigma Chemical Co., St. Louis, MO, USA) getaucht,
das die roten Blutkörperchen
lysiert und mit Hämoglobin
in kolorimetischer Weise reagiert. Die kolorimetrischen Proben wurden
danach durch Messen der Absorption bei 550 nM quantifiziert, die
eine Bestimmung der Blutmenge in dem Schwamm liefert.
-
Die
Dosis-Reaktions-Charakteristika für beide Testverbindungen sind
in 15 zusammen mit Wirksamkeitsdaten für beide
Verbindungen gezeigt. AcaNAP5 [SEQ. ID. Nr. 4] war wesentlich potenter
als Heparin mit niedrigem Molekulargewicht zur Verhinderung der
okklusiven arteriellen Thrombusbildung in diesem Modell. Außerdem bluteten
mit NAP behandelte Tiere weniger als jene, die mit Heparin mit niedrigem
Molekulargewicht behandelt worden waren.
-
Die
in Tabellen 7 und 9 sowie 15 wiedergegebenen
Daten zeigen eindeutig die Wirksamkeit von NAP zur Verhinderung
der okklusive Thrombusbildung in diesem experimentellen Modell.
Die Relevanz dieser Daten zur Verhinderung der menschlichen Thrombose
wird im Vergleich mit den anderen in Tabelle 8 aufgeführten Antikoagulansmitteln
deutlich. Diese Mittel wurden in den gleichen experimentellen Modellen
wie hier beschrieben in identischer Weise wie für NAPs und in diesem ex perimentellen
Modell beschrieben untersucht, und zeigten antithrombotische Wirksamkeit
zur klinischen Verhinderung der Thrombusbildung, wie in den folgenden
Literaturzitaten beschrieben ist: Heparin J. Hirsh, N. Engl. J.
Med 324:1565–1574
1992, J. A. Cairns et al. Chest 102: 4565–4815 (1992); H. K. Argatroban-Gold
et al., J. Am. Coll. Cardiol. 21: 1039–1047 (1993); und HirulogTM G.V.R.K. Sharma et al. Am. J. Cardiol.
72: 1357–1360
(1993) und R. M. Lidón
et al., Circulation 88: 1495–1501
(1993).
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Beispiel G
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Schweinemodell
der akuten Koronararterienthrombose
-
Das
in diesen Studien verwendete Protokoll ist eine Modifikation eines
Thrombosemodells, über
das vor kurzer Zeit berichtet wurde (B. R. Lucchesi et al., (1994),
Brit. J. Pharmacol. 113:1333–1343).
-
Die
Tiere wurden anästhetisiert
und mit arteriellen und venösen
Kathedern (linke Arteria carotis communis und Vena jugularis externa)
instrumentell versorgt. Im 4. Interkostalraum wurde eine Thoraktomie
vorgenommen und das Herz freigelegt. Die linke vordere absteigende
(LAD) Koronararterie wurde von dem darüber befindlichen Bindegewebe
isoliert und mit einer Doppler-Durchflusssonde und einer Ligaturstenose
der Stärke
17 instrumentell versorgt. Es wurde auch eine Anodenelektrode im
Inneren des Gefäßes implantiert.
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Es
wurden Grundlinienmessungen durchgeführt, und das zu testende NAP
oder Placebo wurde über die
Vena jugularis externa verabreicht. Fünf Minuten nach der Verabreichung
wurde ein Gleichstrom (300 μA, DC)
an die stimulierende Elektrode angelegt, um Intimaschaden am Koronarendothel
zu initiieren und mit der Thrombusbildung zu beginnen. Der Strom
wurde über
einen Zeitraum von 3 Stunden weiter fortgesetzt. Die Tiere wurden
bis entweder eine Stunde nach Beendigung des Stroms oder dem Tod
des Tieres beobachtet, wobei das zuerst auftretende Ereignis genommen
wurde.
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Tabelle
10 zeigt Daten, die die Häufigkeit
von Okklusion bei Tieren zeigte, denen AcaNAP5 oder AcaNAPc2P (siehe
Bei spiel 17) in drei ansteigenden NAP-Dose verabreicht wurde. Die
Häufigkeit
der Okklusion bei den Tieren, die Placebo erhielten, war 8/8 (100
%). Die Zeit bis zur Okklusion bei placebobehandelten Tieren war
66, 6 ± 7,
5 Minuten (Mittelwert ± Standardabweichung).
Den Gefäßen der
mit AcaNAP behandelten Schweine, die während des 4-stündigen Beobachtungszeitraums
nicht okkludierten, wurde eine willkürliche Zeit bis zur Okklusion
von 240 Minuten zugewiesen, um statistische Vergleiche zu erleichtern.
-
Die
Daten zeigen, dass AcaNAP5 und AcaNAPc2P in dieser Umgebung ähnlich wirksam
waren, beide verlängerten
die Zeit bis zur Koronararterienokklusion in dosisabhängiger Weise.
Außerdem
verlängerten
beide Moleküle
die Zeit bis zur Okklusion signifikant in einer Dosis (0,03 mg/kg
i.v.), die nicht zu signifikanten Erhöhungen der Blutungen führte. Diese
und andere Daten legen nahe, dass AcaNAP5 und AcaNAPc2P vorteilhafte
therapeutische Indizes haben. Tabelle
10. Vergleich der primären
Endpunkte zwischen AcaNAPc2P und AcaNAP5 nach intravenöser Dosierung
beim Schweinemodell der akuten Koronararterienthrombose
- ✝ p < 0,05 gegen Salzlösung (8/8), Fisher's Exact; *p < 0,05 gegen Sallösung, ANOVA,
Dunnett's Mehrfachvergleichstest.
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