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HINTERGRUND DER ERFINDUNG
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1. Bereich der Erfindung
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Die
vorliegende Erfindung betrifft eine thermoplastische Harzzusammensetzung
zum Formen eines aus Harz geformten Strukturteils, welches in elektrischen
oder elektronischen Kontaktteilen enthalten ist, die einen elektrischen
Kontakt, wie einen Schalter oder ein Relais aufweisen, und elektrische
oder elektronische Kontaktteile, welche das aus Harz geformte Strukturteil
aus der thermoplastischen Harzzusammensetzung verwenden.
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2. Beschreibung des Standes
der Technik
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Im
Allgemeinen sollten elektrische oder elektronische Kontaktteile,
wie Schalter und Relais, eine hohe Feuerhemmung aufweisen. Gleichzeitig
sollten elektrische oder elektronische Kontaktteile eine sehr kleine
und komplizierte harzgeformte Struktur als Bauelemente zum Zweck
der stets angestrebten Miniaturisierung und Gewichtsreduktion besitzen.
Zudem sollten elektrische oder elektronische Kontaktteile sowohl
eine verlängerte elektrische
und mechanische Lebensdauer aufweisen als auch ein "Sticking" (allgemeiner Ausdruck
für Verschmelzen,
Verschließen
und Verkleben zwischen Kontakten) verhindern.
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Da
harzgeformte Materialien diese Erfordernisse erfüllen, wird normalerweise eine
thermoplastische Harzzusammensetzung verwendet, die durch Mischen
eines thermoplastischen Harzes, eines sogenannten technischen Kunststoffs,
mit verschiedenen Zusatzstoffen erhalten wird. Beispielsweise handelt
es sich bei dem technischen Kunststoff um ein Polyesterharz, Polyamidharz
oder Polycarbonatharz mit ausgezeichneten mechanischen und elektrischen
Eigenschaften. Bei den verschiedenen Zusatzstoffen handelt es sich
beispielsweise um organische Halogen- oder Phosphor-Feuerhemmmittel (z. B.
Epoxydharz, enthaltend eine bromierte Bisphenolverbindung, Pentabrombenzylpolyacrylat
(PBBPA) und bromiertes Polycarbonatoligomer).
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Wenn
jedoch die konventionelle mit verschiedenen Zusatzstoffen gemischte
thermoplastische Harzzusammensetzung als Formmaterial für harzgeformte
Strukturen, welche elektrische oder elektronische Kontaktteile,
wie Relais und Schalter, bilden, verwendet wird, reagiert ein organisches
Gas, welches durch die thermische Zersetzung des Harzes oder der
Zusatzstoffe während
und/oder nach dem Formen der harzgeformten Struktur gebildet wird,
in einer mechanisch-chemischen Reaktion mit der Oberfläche eines
Metalls (z. B. Ag) an dem elektrischen Kontakt, wodurch ein braunes
Pulver gebildet wird, oder reagiert mit der Oberfläche des Kontakts über einen
Lichtbogen, wodurch ein schwarzes Pulver gebildet wird, was den
Kontaktwiderstand erhöht
und somit Kontaktausfall verursacht. Diese Probleme sind in hohem
Maße nachteilig
für elektrische
oder elektronische Kontaktteile, bei denen eine hohe Zuverlässigkeit
erforderlich und wesentlich ist. Außerdem kann das so produzierte
organische Gas direkt mit einer auf erhöhte Temperaturen erhitzten
Form reagieren, wodurch die Form korrodiert wird.
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Unter
den elektrischen oder elektronischen Kontaktteilen sind verschlossene
elektrische oder elektronische Kontaktteile, wie Relais und Dichtungsschalter
für ein
Datenübertragungsgerät, welche
zum Erreichen einer geringeren Größe oder erhöhter Zuverlässigkeit mit einem Harzmaterial
verschlossen wurden, besonders nachteilig, da ein von der harzgeformten
Struktur produziertes anorganisches Gas nicht austreten kann und
innerhalb des Teils verbleibt und mit dem elektrischen Kontakt,
dem Anschluss oder der Verbindung reagiert, wodurch der Kontaktwiderstand
erhöht
und Kontaktausfall verursacht wird.
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Um
diese Probleme, wie durch die Erzeugung von organischem Gas verursachten
Kontaktausfall, zu lösen,
wird allgemein als Bauteil von elektrischen oder elektronischen
Kontaktteilen eine harzgeformte Struktur verwendet, welche durch
Backen im Vakuum entgast wurde, um die Wirkung der organischen Gaskomponente,
die von der harzgeformten Struktur erzeugt wurde, auf den elektrischen
Kontakt zu eliminieren.
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Jedoch
ist das Entgasen durch Backen im Vakuum nachteilig, da es nicht
nur zu einer reduzierten Produktivität führt, welche die Produktionskosten
erhöht,
sondern ebenso den Glanz der geformten Struktur beeinträchtigt.
Außerdem
weist die entstehende geformte Struktur eine reduzierte Festigkeit
und damit eine hohe Sprödigkeit
auf und kann dadurch leicht ein Formpulver freisetzen, welches den
elektrischen Kontakt verfärbt und
zu Kontaktausfall führt.
Wenn die harzgeformte Struktur übermäßig entgast
wird, kann außerdem "Sticking" auftreten. Um das "Sticking" zu verhindern, wurden
verschiedene Ansätze
vorgeschlagen, z. B. ein Verfahren, in dem ein Schmiermittel auf
die Oberfläche
des elektrischen Kontakts oder einen Gleitbereich auf elektrischen
oder elektronischen Kontaktteilen, welche eine geformte Struktur
enthalten, die durch ein Formverfahren hergestellt wurde, welches
ein Entgasen durch Backen im Vakuum beinhaltet, aufgetragen wird
(offenbart in der geprüften
Japanischen Patentveröffentlichung
(Kokoku) Nr. Sho. 63-5434),
und ein Verfahren, in dem ein mit einem Schmiermittel imprägnierter
Filz in elektrische oder elektronische Kontaktteile eingearbeitet
wird (offenbart in der geprüften
Japanischen Patentveröffentlichung
(Kokoku) Nr. Sho. 62-195090). Diese Ansätze weisen jedoch den Nachteil
auf, dass sie zusätzliche
Stufen und Teile für
die Herstellung der elektrischen oder elektronischen Kontaktteile
erfordern.
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Wenn
dagegen die harzgeformte Struktur ungenügend durch Backen im Vakuum
entgast wird, verursacht das verbleibende organische Gas unweigerlich
Kontaktausfall. Demgemäss
ist es notwendig, die Bedingungen beim Entgasen durch Backen in
Abhängigkeit
des Zwecks der geformten Struktur zu optimieren, um weder Kontaktausfall
noch "Sticking" zu verursachen,
wenn die konventionelle thermoplastische Harzzusammensetzung als
Formmaterial verwendet wird. Diese Gegenmaßnahme erfordert jedoch viel
Zeit und Arbeit und kann somit nur schwer durchgeführt werden.
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Andererseits
wird in den ungeprüften
Japanischen Patentveröffentlichungen
(Kokai) Nr. Hei. 6-9858 und Hei. 6-157881 eine Harzzusammensetzung
mit reduziertem flüchtigen
Gehalt vorgeschlagen, um die Backzeit im Vakuum zu reduzieren, wobei
berücksichtigt
wird, dass die Erzeugung des organischen Gases hauptsächlich den
flüchtigen
Bestandteilen zuzuschreiben ist.
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Anders
ausgedrückt,
schlägt
die ungeprüfte
Japanische Patentveröffentlichung
Nr. Hei. 6-9858 die Verwendung eines Polybutylenterephthalats mit
geringer Konzentration an terminalen Hydroxylgruppen vor, um die
Erzeugung von Tetrahydrofuran (THF) zu minimieren, wobei angenommen
wird, dass das durch die Zersetzung der geformten Struktur während des
Formens oder der Verwendung erzeugte Gas THF als Hauptkomponente
enthält.
Die ungeprüfte
Japanische Patentveröffentlichung
Nr. Hei. 6-167881 schlägt
die Ausdehnung der Trocknungsdauer der Harzzusammensetzung vor dem
Formen vor, um die Erzeugung der flüchtigen Komponente zu minimieren.
Jedoch können
auch diese Vorschläge
weder das Auftreten von Kontaktausfall, noch das Auftreten von "Stickings" verhindern.
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JP-A-06522244
offenbart Harzzusammensetzungen für elektrische oder elektronische
Teile, enthaltend thermoplastische Harze, bevorzugt PBT, PET, Polyphenylensulfid,
und 0,005–3 Gew.-%
einer organischen Substanz ohne olefinische Ungesättigtheit,
bevorzugt Ethylenglycol, Glycerin.
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Außerdem offenbart
EP-A-0069297 PBT-Zusammensetzungen mit Gehalt an aliphatischem Diol
bis zu 0,5 %, einem bromierten aromatischen PC und Antimonoxid.
Die Wirkung des Diols ist, die Schmelzviskosität zu regulieren oder herabzusetzen.
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Außerdem wurde
die kombinierte Verwendung eines halogenen Feuerhemmmittels und
eines Hilfsfeuerhemmmittels, wie einer Antimonoxidverbindung, als
Ansatz zum Lösen
von Problemen, wie dem durch die Erzeugung von Halogengas verursachten
Kontaktausfall, anstelle der Entgasungsbehandlung durch Backen im
Vakuum vorgeschlagen. Ein Beispiel für den eben genannten Vorschlag
ist die Verwendung von Antimontrioxid (Sb2O3) als Hilfsfeuerhemmmittel. Ein weiteres
Beispiel ist die Verwendung eines Doppelsalzes von Antimonpentaoxid
(Sb2O5) mit einem
Oxid eines Alkalimetalls, wie Natriumoxid, wie in der ungeprüften Japanischen
Patentveröffentlichung
(Kokai) Nr. 4-351657 vorgeschlagen.
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Wenn
ein derartiges Doppelsalz von Antimontrioxid (Sb2O3) oder Antimonpantaoxid (Sb2O5) mit einem Oxid eines Alkalimetalls, wie
Natriumoxid, in Kombination mit einem halogenen Feuerhemmmittel
als Hilfsfeuerhemmmittel verwendet wird, kann die gewünschte Feuerhemmung
mit einem reduzierten Gesamtgehalt an Feuerhemmmittel erhalten werden,
wobei die erzeugte Menge an Halogengas im Vergleich zu der thermoplastischen
Harzzusammensetzung, welche kein Hilfsfeuerhemmmittel enthält, reduziert
wird, auch wenn kein Entgasen durch Backen im Vakuum bewirkt wurde.
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Jedoch
ist die Verwendung von Antimontrioxid (Sb2O3) als Hilfsfeuerhemmmittel nachteilig, da
die Absorption von Halogengas in der entstehenden thermoplastischen
Harzzusammensetzung ungenügend
ist, wodurch Kontaktausfall nur ungenügend eliminiert wird, und der
elektrische Kontakt und die Form leicht korrodiert werden können, wie
aus dem später
beschriebenen Trockenkorrosionstest ersichtlich. Andererseits kann
die kombinierte Verwendung eines Doppelsalzes von Antimonpentaoxid
(Sb2O5) mit einem
Oxid eines Alkalimetalls, wie (Na2O)0,7. (Sb2O5)1,0, eine ausgezeichnete
Absorption von Halogengas liefern, weist jedoch den Nachteil auf,
dass es zu einer reduzierten Eliminierungsgeschwindigkeit von adsorbiertem
Wasser kommt, wodurch die Schmelzstabilität herabgesetzt wird und eine
große
Variationsbreite der Schmelzviskosität mit der Zeit entsteht, so
dass es schwierig ist, Produkte mit stabilisierten Eigenschaften
wiederzuverwerten. Außerdem
ist dieser Ansatz nachteilig, da γ-Butyrolacton,
welches den Kontaktwiderstand des elektrischen Kontakts erhöht, erzeugt
wird. Somit ist auch in diesem Ansatz das Problem der Eliminierung
von Kontaktausfall nicht gelöst.
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ZUSAMMENFASSUNG
DER ERFINDUNG
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Es
ist eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine Harzzusammensetzung
für elektrische
oder elektronische Kontaktteile, welche eine extrem verbesserte
Kontaktzuverlässigkeit
aufweist und mit der effizient Produkte mit stabiler Leistung hergestellt
werden können,
und ein elektrisches oder elektronisches Kontaktteil, welches eine
durch die thermoplastische Harzzusammensetzung geformte Struktur
beinhaltet, zur Verfügung zu
stellen
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Eine
erfindungsgemäße thermoplastische
Harzzusammensetzung für
ein elektrisches oder elektronisches Kontaktteil enthält ein thermoplastisches
Harz und ein Polyol, wobei das Polyol in einem Bereich von 0,2 bis
10 Gewichtsteilen, bezogen auf 100 Gewichtsteile thermoplastisches
Harz, enthalten ist. Bei dem thermoplastischen Harz handelt es sich
um Polybutylenterephthalatharz mit einer Strukturviskosität von nicht
mehr als 0,75 dl/g, welches durch Schmelzpolymerisation und/oder
Festphasenpolymerisation erhalten wird.
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Erfindungsgemäß kann das
Entstehen von Kontaktwiderständen
aufgrund von organischem Gas verhindert werden, und damit das Auftreten
von Kontaktausfällen
ohne Entgasungsbehandlung durch Backen im Vakuum, was viel Zeit
und Aufwand erfordert, eliminiert werden. Außerdem können der Verlust an Glanz,
welcher durch die Entgasung verursacht wird, und das Auftreten von
Kontaktausfall aufgrund der Kontamination mit Formpulver, welches
durch den Verlust an Festigkeit freigesetzt wird, verhindert werden.
Ebenso kann das Auftreten von "Sticking" eliminiert und somit
die Zuverlässigkeit
und die elektrische und mechanische Lebensdauer der Kontakte in
einem elektrischen oder elektrischen Kontaktteil beträchtlich
erhöht
werden. Zudem kann die Beständigkeit
gegen Metallkorrosion erhöht
und damit die Lebensdauer der Kontakte sowie der Form verlängert werden.
Der Kontaktwiderstand kann stabilisiert werden, wodurch eine thermoplastische
Harzzusammensetzung zur Verfügung
gestellt werden kann, die für
elektrische oder elektronische Kontaktteile geeignet ist, die einen
Kontakt aufweisen, der weniger häufig
geöffnet
und geschlossen wird. Der Auswahlbereich für Kontaktmaterialien kann erweitert
werden.
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KURZE BESCHREIBUNG DER
ZEICHNUNGEN
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In
den angefügten
Zeichnungen ist
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1 eine
perspektivische Darstellung in aufgelösten Einzelteilen eines elektromagnetischen
Relais gemäß der vorliegenden
Erfindung,
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2 eine
Schnittansicht eines Relais für
ein Datenübertragungsgerät gemäß der vorliegenden
Erfindung,
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3 eine
Frontalansicht, welche die innere Struktur eines Mikroschalters
gemäß der vorliegenden Erfindung
darstellt,
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4 eine
perspektivische Ansicht einer Steckerbuchse gemäß der vorliegenden Erfindung,
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5 eine
Schnittansicht eines Steckers gemäß der vorliegenden Erfindung,
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6 eine
perspektivische Ansicht eines fotoelektrischen Sensors gemäß der vorliegenden
Erfindung,
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7 eine
Tabelle, welche die Ergebnisse verschiedener Messungen physikalischer
Eigenschaften von Beispiel 1 der vorliegenden Erfindung und den
Vergleichsbeispielen 1 und 2 darstellt,
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8A eine
Tabelle, welche die Ergebnisse verschiedener Messungen physikalischer
Eigenschaften von Beispiel 1 und den Vergleichsbeispielen 3 und
4 darstellt,
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8B eine
Tabelle, welche die Ergebnisse der Bewertung der Lebensdauer der
Relais von Beispiel 1 und den Vergleichsbeispielen 3 und 4 darstellt,
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9 eine
Grafik, welche die Ergebnisse der Messungen der mechanischen Lebensdauerkennlinien eines
elektromagnetischen Relais gemäß der vorliegenden
Erfindung bei einer Belastung von 50V-100mA darstellt,
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10 eine
Grafik, welche die Ergebnisse der Messungen der mechanischen Lebensdauerkennlinien eines
elektromagnetischen Relais gemäß der vorliegenden
Erfindung bei einer Belastung von 28V-100mA darstellt,
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11 eine
Grafik, welche die Ergebnisse der Messungen der mechanischen Lebensdauerkennlinien eines
elektromagnetischen Relais gemäß der vorliegenden
Erfindung bei einer Belastung von 10V-100mA darstellt,
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12 eine
Grafik, welche die Ergebnisse der Messungen der mechanischen Lebensdauerkennlinien eines
elektromagnetischen Relais gemäß der vorliegenden
Erfindung bei einer Belastung von 0V-0mA darstellt,
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13 eine
Grafik, welche die Ergebnisse der Messungen der elektrischen Lebensdauerkennlinien des
Kontakts in einem geschlossenen elektromagnetischen Relais gemäß der vorliegenden
Erfindung in Gegenwart von 1,4-Butandiol darstellt,
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14 eine
Grafik, welche die Ergebnisse der Messungen der elektrischen Lebensdauerkennlinien des
Kontakts in einem geschlossenen elektromagnetischen Relais gemäß der vorliegenden
Erfindung in Gegenwart von Polyethylenglycol darstellt,
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15 eine
Grafik, welche die Ergebnisse der Messungen der elektrischen Lebensdauerkennlinien des
Kontakts in einem geschlossenen elektromagnetischen Relais gemäß der vorliegenden
Erfindung in Gegenwart von 1,5-Pentandiol darstellt,
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16 eine
Tabelle, in der die Daten des auftretenden "Stickings" in einem geschlossenen elektromagnetischen
Relais, welches als Bestandteile Strukturen enthält, die durch thermoplastische
Harzzusammensetzungen von Beispiel 1 und den Vergleichsbeispielen
3 und 4 geformt wurden, dargestellt sind,
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17 eine
Grafik, welche die Daten der Schmelzstabilität von Beispiel 1 unter Verwendung
von (Na2O) 1 ,0.Sb2O5 als
Hilfsfeuerhemmmittel und von Vergleichsbeispiel 2 unter Verwendung
von (Na2O)0,7. Sb2O5 als Hilfsfeuerhemmmittel
durch einen Kapillographen darstellt,
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18 ein
Diagramm, welches die Erzeugung von γ-Butyrolactongas von Beispiel 1 unter
Verwendung von (Na2O) 1 ,0.Sb2O5 als
Hilfsfeuerhemmmittel durch GC/MS darstellt, und
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19 ein
Diagramm, welches die Erzeugung von γ-Butyrolactongas von Vergleichsbeispiel
2 unter Verwendung von (Na2O)0,7.Sb2O5 als Hilfsfeuerhemmmittel
durch GC/MS darstellt.
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DETAILLIERTE BESCHREIBUNG
DER ERFINDUNG
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Die
vorliegende Erfindung wird im Folgenden mit Bezug auf die angefügten Zeichnungen
beschrieben.
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In
der vorliegenden Erfindung enthält
eine thermoplastische Harzzusammensetzung für elektrische oder elektronische
Kontaktteile ein thermoplastisches Harz und ein Polyol, wobei das
Polyol in einem Bereich von 0,2 bis 10 Gewichtsteilen, bezogen auf
100 Gewichtsteile des thermoplastischen Harzes, enthalten ist. Im Vergleich
dazu enthält
eine alternative Harzzusammensetzung für elektrische oder elektronische
Kontaktteile ein thermoplastisches Harz, eine halogenierte aromatische
Verbindung, welche in einem Bereich von 1 bis 50 Gewichtsteilen,
bezogen auf 100 Gewichtsteile des thermoplastischen Harzes, enthalten
ist, und wenigstens eines der Doppelsalze (X2O)n.Sb2O5 und/oder
(YO)n.Sb2O5, worin X ein einwertiges Alkalimetallelement,
Y ein zweiwertiges Erdalkalimetallelement und n ein Verhältnis von
X2O oder YO zu Sb2O5 von über
0,7 darstellen, wobei das Doppelsalz eine Eliminierungsgeschwindigkeit
von adsorbiertem Wasser von nicht mehr als 50 Minuten, berechnet
anhand der Titrationsdauer, aufweist, oder ein Polyol, wobei das
Doppelsalz in einem Bereich von 0,5 bis 40 Gewichtsteilen, bezogen
auf 100 Gewichtsteile thermoplastisches Harz, enthalten ist.
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In
der vorliegenden Erfindung beinhaltet ein elektrisches oder elektronisches
Kontaktteil eine geformte Struktur aus der thermoplastischen Harzzusammensetzung
und einen elektrischen Kontakt.
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Die
thermoplastische Harzzusammensetzung für elektrische oder elektronische
Kontaktteile gemäß der vorliegenden
Erfindung enthält
Polybutylenterephthalatharz.
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Das
Polybutylenterephthalatharz ist ein Polymer, welches durch Polykondensation
von 1,4-Butylenglycol mit Terephthalsäure oder deren Estern erhalten
wird. Es kann sich dabei um ein Copolymer handeln, welches eine
Polybutylenterephthala teinheit mit einem Anteil von nicht weniger
als 70 Gew.-% enthält.
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Zu
Beispielen für
das copolymerisierte Monomer zählen
außer
Terephthalsäure
oder deren Estern aliphatische Säuren,
wie Isophthalsäure,
Naphthalendicarbonsäure,
Adipinsäure,
Sebacinsäure,
Trimellitinsäure und
Bernsteinsäure,
aromatische mehrbasige Säuren,
deren esterbildende Derivate, Hydroxycarbonsäuren, wie Hydroxybenzoesäure, und
deren esterbildende Derivate.
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Zu
Beispielen für
die Glycolkomponente zählen
außer
1,4-Butylenglycol
Alkylenglycole, wie Ethylenglycol, Diethylenglycol, Propylenglycol,
Trimethylenglycol, Hexamethylenglycol, Neopentylglycol und Cyclohexandimethanol,
aromatische Diole, wie Bisphenol A und 4,4'-Dihydroxybiphenyl, und alkylenoxidaddierte
Alkohole, wie das Produkt der Addition von 2 Molen Ethylenoxid zu
Bisphenol A und das Produkt der Addition von 2 Molen Propylenoxid
zu Bisphenol A.
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Das
Polybutylenterephthalatharz der vorliegenden Erfindung besitzt eine
Strukturviskosität
von nicht mehr als 0,75 dl/g und wird durch Schmelzpolymerisation
oder Festphasenpolymerisation, wobei weniger Konversion auftritt,
erhalten. Die hierin verwendete Strukturviskosität wird bei einer Temperatur
von 30 °C
in einer 1:1 (Gewichts)-Mischung von Phenol und Tetrachlorethan
bestimmt. Ein derartiges Polybutylenterephthalatharz wird verwendet,
so dass 1,4-Butylenglycolgas zum Schutz einer elektrischen Kontaktkomponente
erzeugt werden kann. Die Menge an erzeugtem 1,4-Butylenglycolgas
beträgt
bevorzugt nicht weniger als 1 ppm bei Erwärmung auf eine Temperatur von
150 °C für 2 Stunden.
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Ein
beispielhaftes Verfahren zum Nachweis von 1,4-Butylenglycolgas beinhaltet das Einfüllen von
5 g eines pelletisierten Harzes in ein 26-ml-Reagenzglas, Verschließen des
Reagenzglases, Erwärmen
des Reagenzglases auf eine Temperatur von 150 °C für 2 Stunden und das Messen
des so erzeugten Gases.
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Als
Feuerhemmmittel können
Halogen- und Phosphor-Feuerhemmmittel
verwendet werden, wobei Halogen-Feuerhemmmittel
bevorzugt sind.
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Zu
Beispielen für
halogenierte aromatische Verbindungen, welche als Halogen-Feuerhemmmittel
verwendet werden können,
zählen
Epoxydharz, enthaltend eine bromierte Bisphenolverbindung, bromiertes
Polycarbonatoligomer, Decabromodiphenylether und bromiertes Phenoxyharz.
Unter diesen halogenierten aromatischen Verbindungen ist ein Epoxydharz,
enthaltend eine bromierte Bisphenolverbindung mit einem Molekulargewicht
von 5.000 bis 40.000 bevorzugt, da es wenige Komponenten erzeugt,
die Kontaktausfall verursachen. Die Menge an eingearbeiteter halogenierter
aromatischer Verbindung beträgt
1 bis 50 Gewichtsteile, bevorzugt 10 bis 30 Gewichtsteile, bezogen
auf 100 Gewichtsteile des thermoplastischen Harzes. Wenn die Menge
an eingearbeiteter halogenierter aromatischer Verbindung zu gering
ist, kann keine ausreichende Feuerhemmung erreicht werden. Wenn
im Gegensatz dazu die Menge an eingearbeiteter halogenierter aromatischer
Verbindung zu hoch ist, ist die erzeugte Menge eines Gases, welches
Kontaktausfall verursacht, zu hoch, was nachteilig ist.
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Wenn
ein Harz, welches eine halogenhaltige Copolymerkomponente enthält, als
thermoplastisches Harz verwendet wird, ist die Menge an eingearbeiteter
halogenierter aromatischer Verbindung derart, dass der Gesamthalogengehalt
in der Harzzusammensetzung 2 bis 15 Gew.-% beträgt.
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Bei
dem Doppelsalz eines Oxids eines Alkalimetalls mit Antimonpentaoxid,
welches als Hilfsfeuerhemmmittel verwendet werden kann, handelt
es sich um (X2O)n.Sb2O5 oder (YO)n.Sb2O5,
wobei X ein einwertiges Alkalimetallelement, Y ein zweiwerti ges
Erdalkalimetallelement und n ein Verhältnis von X2O
oder YO zu Sb2O5,
welches 0,7 übersteigt,
darstellen, mit einer Eliminierungsgeschwindigkeit von adsorbiertem
Wasser von nicht mehr als 50 Minuten, bevorzugt nicht mehr als 20
Minuten, berechnet anhand der Titrationsdauer: Insbesondere ist
ein 1:1-Doppelsalz
von Natriumoxid mit Antimonpentaoxid gemäß (Na2O)1,0.Sb2O5,
wie NA-1070, kommerziell erhältlich
von Nissan Chemical Industries, Ltd., bevorzugt.
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Als
Doppelsalz von Antimonpentaoxid mit Natriumoxid ist ebenso (Na2O)0,7.Sb2O5 bekannt. Verschiedene
Experimente mit dem Doppelsalz gemäß (Na2O)0,7.Sb2O5 und
dem Doppelsalz gemäß (Na2O)1,0.Sb2O5, welches, wie
oben erwähnt,
besonders bevorzugt als Feuerhemmmittel ist, werden im Folgenden
beschrieben.
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Experiment 1
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Für (Na2O)0,7.Sb2O5 und (Na2O)1,0.Sb2O5 wurde die Titrationsdauer
entsprechend der Eliminierungsgeschwindigkeit von absorbiertem Wasser
mittels eines Karl-Fischer-Feuchtigkeitsmessgeräts bestimmt.
Im Ergebnis wurden die folgenden Daten erhalten.
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Aus
diesen experimentellen Daten wird deutlich, dass (Na2O)1,0.Sb2O5 eine
sehr hohe Eliminierungsgeschwindigkeit von adsorbiertem Wasser unter
Trockenbedingungen im Vergleich zu (Na2O)0,7.Sb2O5 aufweist.
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Experiment 2
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Die
Veränderung
der Schmelzviskosität
mit der Verweilzeit wurde mittels eines Kapillographen (Capillograph
1C, erhältlich
von Toyo Seiki Seisakusyo K.K.) bestimmt. Im Allgemeinen beträgt die Temperatur
eines polybutylenterephthalatharzes während des Schmelzens 240 °C bis 270 °C. Die Schmelzstabilität bei 270 °C wurde hierbei
bestimmt. Bei den verwendeten Proben handelte es sich um pelletisierte
Proben des später
beschriebenen Beispiels 1 und Vergleichsbeispiels 2. Es wurden etwa
25 g der pelletisierten Probe gemessen. Die Messung wurde bei einer
Schergeschwindigkeit von 121,6/Sek., einer Verweiltemperatur von
270 °C und einer
Trocknungstemperatur von 135 °C
für 6 bis
8 Stunden durchgeführt.
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Die
Ergebnisse sind in 17 dargestellt. Wie aus den
Ergebnissen des Experiments ersichtlich, weist (Na2O)1,0.Sb2O5 eine
extrem kleine Veränderung
der Schmelzviskosität
mit der Zeit auf und besitzt somit eine ausgezeichnete Schmelzstabilität im Vergleich
zu (Na2O)0,7.Sb2O5. Daraus wird
deutlich, dass (Na2O)1,0.Sb2O5 keine Veränderung
der physikalischen Eigenschaften ergibt und somit ein Wiederverwerten
eines Produkts mit stabilen Eigenschaften ermöglicht.
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Experiment 3
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GC/MS
(Gaschromatograph/Massenspectrograph; HS-101/GC-8700/SPB-1/ITD, erhältlich von Perkin Elmer Co.,
Ltd.) wurde verwendet, um die entgaste Menge pro Verweilzeit für die Bewertung
der Ausgasung zu bestimmen. 1,00 g der Probe wurden ausgemessen.
Die Ausgasung wurde bei einer Temperatur von 120 °C für 9 Stunden
bewirkt. Der Säulenofen
wurde bei einer Temperatur von 35 °C für 3 Minuten gehalten, mit einer
Geschwindigkeit von 10 °C/Min.
auf eine Temperatur von 200 °C
erwärmt
und mit einer Geschwindigkeit von 30 °C/Min. auf eine Temperatur von
250 °C erwärmt, wo
er dann für
5 Minuten gehalten wurde.
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Die
Ergebnisse waren, wie in 18 (Vergleichsbeispiel
2) und 19 (Beispiel 1) dargestellt.
Aus diesen experimentellen Daten wird deutlich, dass (Na2O)1,0.Sb2O5 (Beispiel 1 in 19)
im Gegensatz zu (Na2O)0,7.Sb2O5 (Vergleichsbeispiel
2 in 18) kein γ-Butyrolacton
erzeugt, welches den Kontaktwiderstand des elektrischen Kontakts
erhöht.
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Die
vorangegangenen experimentellen Ergebnisse zeigen, dass das bevorzugte
Doppelsalz eines Oxids eines Alkalimetalls mit Antimonpentaoxid,
welches als Hilfsfeuerhemmmittel verwendet werden kann, ein 1:1-Doppelsalz
von Natriumoxid mit Antimonpentaoxid, gemäß (Na2O)1,0.Sb2O5,
ist. Neben diesen Doppelsalzen kann das genannte Doppelsalz eines
Oxids eines Alkalimetalls mit Antimonpentaoxid, welches als Hilfsfeuerhemmmittel
verwendet werden kann, gemäß (X2O)n.Sb2O5 oder (YO)n.Sb2O5, wobei X ein
einwertiges Alkalimetallelement, Y ein zweiwertiges Erdalkalimetallelement
und n das Verhältnis
von X2O oder YO zu Sb2O5, welches 0,7 übersteigt, darstellen, mit
einer Eliminierungsgeschwindigkeit von adsorbiertem Wasser von nicht mehr
als 50 Minuten, bevorzugt nicht mehr als 20 Minuten, berechnet anhand
der Titrationsdauer, verwendet werden, um eine thermoplastische
Harzzusammensetzung mit ausgezeichneter Schmelzstabilität zu liefern. Dadurch
kann ein Produkt mit stabilen Eigenschaften wiederverwertet werden.
Gleichzeitig entsteht eine Synergie der Verstärkung der Absorption von Halogengas
und der Inhibierung der Erzeugung von γ-Butyrolacton, welche die Kontaktbeständigkeit
des elektrischen Kontakts erhöht,
wodurch eine drastische Reduzierung von Kontaktausfall ermöglicht wird.
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Die
Menge an dem genannten Doppelsalz eines Alkalimetalloxids mit Antimonpentaoxid
gemäß (Na2O)1,0.Sb2O5, welches eingearbeitet
werden kann, beträgt
0,5 bis 40 Gewichtsteile, bevorzugt 1 bis 20 Gewichtsteile, bezogen
auf 100 Gewichtsteile der thermoplastischen Harzzusammensetzung.
Wenn die Menge an eingearbeitetem Doppelsalz zu gering ist, kann
keine ausreichende Feuerhemmung erhalten werden. Wenn im Gegensatz
dazu die Menge an eingearbeitetem Doppelsalz zu hoch ist, steigen
die Kosten.
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In
der vorliegenden Erfindung kann ein Polyol eine kontaktschützende Gaskomponente
erzeugen, welche den Anstieg des Kontaktwiderstands verhindert.
Das Polyol kann vorteilhafterweise mit dem thermoplastischen Harz,
welches eine vorbestimmte Menge an 1,4-Butylenglycolgas erzeugt,
geknetet werden, so dass die terminale Hydroxylgruppe in dem Polyalkylenglycol
mit der molekularen Kette in dem Polybutylenterephthalatharz reagiert,
so dass 1,4-Butylenglycolgas erzeugt wird, welches als kontaktschützende Komponente
wirkt.
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Spezifische
Beispiele für
das Polyol sind Ethylenglycol, 1,2-Propylenglycol, 1,3-Propylenglycol, 1,2-Butylenglycol,
1,3-Butylenglycol, 1,4-Butylenglycol, 2,3-Butylenglycol, 1,5-Pentandiol, 2-Methyl-2,4-pentandiol,
2-Ethyl-1,3-hexandiol, Diethylenglycol, Glycerin, Polyethylenglycol,
Polypropylenglycol, Polybutylenglycol und Polyglycerin. Bevorzuge
Polyole sind Polyalkylenglycole mit einem Molekulargewicht von nicht
mehr als 20.000, wie Polyethylenglycol, Polypropylenglycol und Polybutylenglycol,
bevorzugter solche mit einem Molekulargewicht von nicht mehr als
10.000, insbesondere nicht mehr als 5.000.
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Die
Menge an eingearbeitetem Polyol in der vorliegenden Erfindung beträgt 0,2 bis
10 Gewichtsteile, bevorzugt 0,5 bis 5 Gewichtsteile, bezogen auf
100 Gewichtsteile Polybutylenterephthalatharz. Wenn die Menge, an
eingearbeitetem Polyol zu gering ist, ist die Erzeugung eines kontaktschützenden
Gases ungenügend, wodurch
es unmöglich
wird, eine ausreichende Wirkung der Eliminierung von Kontaktausfall
zu erhalten. Wenn andererseits die Menge an eingearbeitetem Polyol
zu hoch ist, werden die mechanische Festigkeit und thermische Schmelzstabilität der thermoplastischen
Harzzusammensetzung verschlechtert, was nachteilig ist.
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Die
Harzzusammensetzung der vorliegenden Erfindung kann außerdem andere
thermoplastische Harze, wie Polyamid, Polycarbonat, Polyethylenterephthalat
und Flüssigkristallpolyester,
eingearbeitet in einer Menge von nicht mehr als 50 Gew.-%, bezogen
auf das Gesamtgewicht der Harzzusammensetzung, ggf. zur Bildung
einer Polymerlegierung, enthalten, solange die Wirkung der vorliegenden
Erfindung dadurch nicht beeinträchtigt
wird.
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Die
Harzzusammensetzung der vorliegenden Erfindung kann außerdem bekannte
Substanzen, die allgemein thermoplastischen Harzen zugegeben werden,
wie anorganische verstärkende
Füllstoffe,
Schmiermittel, Antioxidationsmittel, verschiedene Stabilisatoren,
Impaktmodifizierer, Weichmacher, Trennmittel, Farbmittel, Kristallisationsbeschleuniger
und Ultraviolettabsorptionsmittel, eingearbeitet enthalten, um die
gewünschten
Eigenschaften in Abhängigkeit
des Verwendungszwecks zu erhalten.
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Zu
Beispielen für
anorganische Füllstoffe
zählen
faserige Füllstoffe,
wie Glasfaser, Kohlenstofffaser, Siliziumdioxidfaser, Siliziumdioxid-Aluminiumoxidfaser,
Zirkondioxidfaser, Bornitridfaser, Siliziumnitridfaser, Kaliumtitanatfaser
und Gipsfaser, Ruß,
Silika, Quarzpulver, Glasperlen, Glaspulver, Kalziumsilicat, Kaolin, Talk,
Ton und Mika. Unter diesen anorganischen Füllstoffen sind Glasfasern besondern
bevorzugt. Jedoch erzeugen Geige-Waren, die für die Glasfasern verwendet
werden, eine Gaskomponente, die den elektrischen Kontakt nachteilig
beeinflusst. Somit werden bevorzugt Glasfasern ausgewählt, welche
ein derartiges Gas weniger erzeugen.
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Beispielsweise
wird die erfindungsgemäße thermoplastische
Harzzusammensetzung in einem geschlossenen elektromagnetischen Relais 5,
in dem ein mobiler Block 3 rotierend auf dem oberen Mittelteil
eines elektromagnetischen Blocks 2, der in einer Kastenbasis 1 untergebracht
ist, getragen wird, und ein Gehäu se 4 luftdicht
auf die Basis 1 aufgesetzt ist, wie in 1 dargestellt,
angewendet. In dem geschlossenen elektromagnetischen Relais 5 sind
ein Hauptkörper 1a der
Basis 1, eine Spule 2a des elektromagnetischen Blocks 1,
ein zentraler Verbindungsbereich 3a des mobilen Blocks 3 und
das Gehäuse 4 durch
eine thermoplastische Harzzusammensetzung der vorliegenden Erfindung
geformt. Jedoch ist es nicht notwendig, dass alle diese Strukturen
durch eine thermoplastische Harzzusammensetzung der vorliegenden
Erfindung geformt werden. Es können
andere geeignete Formmaterialien ausgewählt werden.
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Im
Folgenden werden andere Beispiele beschrieben. Ein geschlossenes
Relais für
eine Datenübertragungsvorrichtung 10' beinhaltet
ein PB-Substrat 8 und eine Gehäuseabdeckung 9 mit
einem Kontaktmechanismus 6 und einem darin untergebrachten
Verbindungsstück 7,
wobei die geformten Strukturen des PB-Substrats 8 und der Gehäuseabdeckung 9 aus
einer thermoplastischen Harzzusammensetzung der vorliegenden Erfindung,
wie in 2 dargestellt, gefertigt sind. Ein Mikroschalter 14 beinhaltet
einen Druckknopf 13 und ein Gehäuse 12 mit einem darin
untergebrachten Kontaktmechanismus 11, wobei die geformten
Strukturen des Druckknopfs 13 und des Mikroschalters aus
einer thermoplastischen Harzzusammensetzung der vorliegenden Erfindung,
wie in 3 dargestellt, gefertigt sind. Eine Steckerbuchse 17 beinhaltet
ein Gehäuse 16,
in das eine Anzahl. von Anschlussstücken 15 integral durch
Einfügeformen
eingefügt
sind, wobei das Gehäuse 16 durch
eine thermoplastische Harzzusammensetzung der vorliegenden Erfindung,
wie in 4 dargestellt, geformt ist. Eine Steckvorrichtung 22 beinhaltet
einen Buchsenhauptkörper 19 mit
Anschlussstiften 18, die darin integral durch Einfügeformen
derart fixiert sind, dass sie diesen durchstechen, und einen Steckerhauptkörper 21 mit
Kontakten 20, welche elektrisch leiten, wenn sie mit den
An schlussstiften 18 verbunden werden, wobei die geformten
Strukturen des Buchsenhauptkörpers 19 und
des Steckerhauptkörpers 21 aus
einer thermoplastischen Harzzusammensetzung der vorliegenden Erfindung,
wie in 5 dargestellt, gefertigt sind. Die Spitze 23 eines
fotoelektrischen Sensors 24 ist durch eine thermoplastische
Harzzusammensetzung der vorliegenden Erfindung, wie in 6 dargestellt,
gefertigt. Neben diesen Beispielen kann die thermoplastische Harzzusammensetzung
auf verschiedene elektrische oder elektronische Teile, einschließlich der
Bauelemente eines elektrischen Kontakts und einer geformten Struktur,
wie eines Stellgliedes, Mikrosensors und Mikrostellgliedes, angewendet
werden. In jedem dieser Beispiele erzeugt die thermoplastische Harzzusammensetzung
der vorliegenden Erfindung weniger Gase, die Kontaktausfall an dem
elektrischen Kontakt verursachen, und erzeugt ein kontaktschützendes
Polyolgas über
einen verlängerten
Zeitraum, wobei das Entstehen von Kontaktwiderstand verhindert wird.
Insbesondere kann die thermoplastische Harzzusammensetzung der vorliegenden
Erfindung vorteilhaft für
elektrische oder elektronische Kontaktteile mit einem elektrischen
Kontakt, der in einer Umgebung vorliegt, aus der Polyolgas nicht
leicht entweichen kann, wie einem Relais für Datenübertragungsvorrichtungen und
geschlossene Schalter, verwendet werden.
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Zu
Beispielen für
das Metall, welches einen elektrischen Kontakt in Relais, Schaltern,
Steckern, Sensoren usw. bildet, zählen gemäß der vorliegenden Erfindung
Au, Au-Ag, Pt-Au-Ag, Ag-Pd, Pd-Ni, Ag, Ag-Ni, Ag-CdO, Ag-SnO2, Sn-Pd und Ni.
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Die
vorliegende Erfindung wird in den folgenden Beispielen weiter beschrieben,
ist jedoch nicht auf diese beschränkt.
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Beispiel 1
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Eine
pelletisierte Harzzusammensetzung, enthaltend 100 Gewichtsteile
eines Polybutylenterephthalatharzes (erzeugt 1,4- Butylenglycolgas in einer Menge von
1,4 ppm, wenn es auf eine Temperatur von 150 °C für 2 Stunden erhitzt wird) mit
einer Strukturviskosität
von 0,7 dl/g, bestimmt bei 30 °C
in einer 1:1(Gewichts)-Mischung von Phenol und Tetrachlorethan als
Lösungsmittel,
erhalten durch Schmelzpolymerisation, 22 Teile bromiertes Epoxydharz
(Molekulargewicht: 40.000, Epoxydequivalent: 20.000) mit einer Struktur
gemäß folgender
chemischer Formel, 1 Gewichtsteil Polyethylenglycol (Molekulargewicht:
4.000), 11 Gewichtsteile eines Doppelsalzes eines Alkalimetalloxids
mit Antimonpentaoxid gemäß (Na2O)1,0(Sb2O5)1,0,
und 24 Gewichtsteile Glasfaser, wurde durch ein vorbestimmtes Verfahren
hergestellt.
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Dabei
wurden die Zusatzstoffe außer
der Glasfaser und dem Polybutylenterephthalatharz homogen gemischt.
Die so erhaltene Mischung wurde dann durch einen Doppelschneckenextruder
mit einem Schraubendurchmesser von 37 mm und einem L/D-Wert von
33 extrudiert, wobei die Glasfaser seitlich zugeführt wurde.
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Während dieser
Extrusion wurde der Zylinder bei 245 °C gehalten. Der Zylinder wurde
durch eine Entlüftung,
welche zwischen der Glasfaserzufuhröffnung und dem Extrusionswerkzeug
angeordnet war, evakuiert, so dass die Mischung schmelzgemischt
wurde, während
die flüchtigen
Bestandteile entfernt wurden. Der so aus dem Werkzeug extrudierte
Strang wurde mit Wasser gekühlt
und dann geschnitten, wodurch eine pelletisierte Probe der Harzzusammensetzung
erhalten wurde.
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Vergleichsbeispiel 1
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Eine
pelletisierte Probe der Harzzusammensetzung wurde auf die gleiche
Weise wie in Beispiel 1 hergestellt, mit dem Un terschied, dass 9
Gewichtsteile Sb2O3 anstelle
von 11 Gewichtsteilen des Doppelsalzes eines Alkalimetalloxids mit
Antimonpentaoxid gemäß (Na2O)1,0.Sb2O5 eingearbeitet
wurden.
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Vergleichsbeispiel 2
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Eine
pelletisierte Probe der Harzzusammensetzung wurde auf die gleiche
Weise wie in Beispiel 1 hergestellt, mit dem Unterschied, das 11
Gewichtsteile (Na2O)0,7.Sb2O3 anstelle von
11 Gewichtsteilen des Doppelsalzes eines Alkalimetalloxids mit Antimonpentaoxid
gemäß (Na2O)0,7.Sb2O5 eingearbeitet
wurden.
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Bei
diesen pelletisierten Proben von Beispiel 1, Vergleichsbeispiel
1 und Vergleichsbeispiel 2 wurden jeweils die durch Erwärmen erzeugte
Menge an freiem Halogengas (Bromgas), die erzeugte Menge an γ-Butyrolactongas,
die Metallkorrosion und die Feuerhemmung bestimmt, um die verschiedenen
physikalischen Eigenschaften zu bewerten. Die Ergebnisse sind in
der Tabelle von 7 dargestellt.
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Die
Messungen der produzierten Menge an Halogengas (Bromgas), der produzierten
Menge an γ-Butyrolactongas,
der Metallkorrosion und der Feuerhemmung zur Bewertung der physikalischen
Eigenschaften wurden folgendermaßen durchgeführt.
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1. Verfahren
zur Bestimmung der bei Erwärmen
erzeugten freien Halogengaskomponente
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0,2
g jeder pelletisierten Probe wurden in einem Strom von Stickstoff
auf eine Temperatur von 260 °C für 1 Stunde
erhitzt oder bei einer Temperatur bei 300 °C für 0, 5 Stunden erhitzt. Das
Gas, welches über
die Probe geführt
wurde, wurde dann durch eine 0,3%-ige wässrige Wasserstoffperoxidlösung geführt, so
dass die beim Erwärmen
erzeugte Gaskomponente durch die wässrige Lösung absorbiert wurde.
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Die
kristalline Ablagerung auf der Wand der Röhre wurde dann durch waschen
mit 0,3-%iger wässriger Wasserstoffperoxidlösung gewonnen.
Die durch Kombinieren dieser wässrigen
Lösun gen
erhaltene, Lösung wurde
durch Ionenchromatographie analysiert, um die Menge an Holagenionen
zu bestimmen.
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2. Metallkorrosion
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50
g jeder pelletisierten Probe wurden in einen Breithalsglaskolben
mit einem inneren Volumen von 120 ml gegeben. Die Probe wurde auf
eine Silberplatte gegeben, deren Oberfläche poliert worden war, und
auf einer Glasschale platziert. Dann wurde der Weithalsglaskolben
geschlossen. Der Kolben wurde dann in einem 150 °C warmen Heißluftofen erhitzt. Nach einer
bestimmten Zeitdauer wurde die Silberplatte entnommen und dann visuell
der Oberflächenzustand
bestimmt. Die Eigenschaften wurden gemäß der folgenden Kriterien bewertet:
- E: Keine Korrosion (keine Veränderung
der äußeren Erscheinung
der Silberplatte)
- G: Leichte Korrosion (leichte Verfärbung oder leichtes Beschlagen
der Oberfläche
der Silberplatte)
- F: Einige Korrosion (deutliche Verfärbung oder deutliches Beschlagen
der Oberfläche
der Silberplatte)
- P: Beträchtliche
Korrosion (Silberplatte schwarz oder braun auf der Oberfläche verfärbt, Eindringen
der Korrosion in das Innere)
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3. Feuerhemmung
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Fünf 0,794
mm (1/32-Inch) dicke Proben wurden auf ihre Feuerhemmung gemäß der Beschreibung von
Underwriter's Laboratory's UL94 bewertet.
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4. Messung
der erzeugten Menge an γ-Butyrolactongas
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5
g jeder pelletisierten Probe wurden in einem 26-ml-Reagenzglas verschlossen.
Die Probe wurde dann auf eine Temperatur von 150 °C für 2 Stunden
erwärmt.
Das bei der Erwärmung
erzeugte Gas wurde dann durch Gaschromatographie analysiert. Das
Gewicht des so erzeugten Gases ist in ppm, bezogen auf das Gewicht
der pelletisierten Probe, angegeben. Die Messbedingungen sind die
folgenden.
Apparatur: | Typ
GC-14A Gaschromatograph (erhältlich
von Shimadzu Corp.) |
Säule: | Typ
OV-17 Kapillarsäule,
Säulentemperatur:
50 °C (1 Minute),
50 – 280 °C (5 °C/Min.) |
Trägergas: | Stickstoff |
Detektor: | FID |
Datenverarbeitung: | Chromatopack
CR 7A (erhältlich
von Shimadzu Corp.) |
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Aus
der Tabelle von 7, welche die Ergebnisse der
Messungen der bei Erwärmen
erzeugten Menge an freiem Halogengas, der erzeugten Menge von γ-Butyrolactongas,
der Metallkorrosion und der Feuerhemmung zeigt, ist ersichtlich,
dass in Beispiel 1 eine äußerst geringere
Menge an Halogengas (Bromgas), welches das Entstehen von Kontaktwiderstand
verursacht, im Vergleich zu Vergleichsbeispiel 1 erzeugt wird, und
kein γ-Butyrolactongas,
wie in Vergleichsbeispiel 2, erzeugt wird.
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Demgemäß wird deutlich,
dass der Kontaktwiderstand des elektrischen Kontakts stabil ist.
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Ebenso
kann dem Trockenkorrosionstest mit der Silberplatte entnommen werden,
dass in dem Beispiel der vorliegenden Erfindung eine bemerkenswerte
Korrosionsbeständigkeit
erreicht wird, wobei die gleichen Level der Feuerhemmung im Vergleich
zu Vergleichsbeispiel 1, in dem Sb2O2 als Hilf sfeuerhemmmittel verwendet wird,
aufrecht erhalten wird.
-
Vergleichsbeispiel 3
-
Eine
pelletisierte Probe der Harzzusammensetzung wurde auf die gleiche
Weise wie in Beispiel 1 hergestellt, mit dem Unterschied, dass kein
Polyethylenglycol beigemischt wurde.
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Vergleichsbeispiel 4
-
Eine
pelletisierte Probe der Harzzusammensetzung wurde auf die gleiche
Weise wie in Beispiel 1 hergestellt, mit dem Unterschied, dass als
Polybutylenterephthalatharz ein Polybutylenterephthalatharz (erzeugt 1,4-Butylenglycolgas
in einer Menge von 0, 6 ppm, wenn es auf eine Temperatur von 150 °C für 2 Stunden erwärmt wird)
mit einer Strukturviskosität
von 0,85 dl/g, erhalten durch Festphasenpolymerisation, verwendet und
kein Polyethylenglycol beigemischt wurde.
-
Bei
diesen pelletisierten Proben von Beispiel 1, Vergleichsbeispiel
3 und Vergleichsbeispiel 4 wurden jeweils die Mengen an bei Erwärmen erzeugtem
1,4-Butylenglycolgas enthaltendem Gas, die Feuerhemmung und der
Kontaktwiderstand in Relais bestimmt, um verschiedene physikalische
Eigenschaften und die Lebensdauer des Relais zu bewerten. Die Ergebnisse
sind in den Tabellen von 8A und 8B dargestellt.
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Die
Messung von bei Erwärmen
erzeugtem 1,4-Butylenglycolgas enthaltendem Gas und der Feuerhemmung
zur Bewertung der physikalischen Eigenschaften wurde folgendermaßen durchgeführt.
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1. Qualitative Analyse
der organischen Gaskomponente
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GC/MS
(Gaschromatograph/Massenspektrograph; HS-101/GC-8700/SPB-1/ITD, erhältlich von Perkin Elmer Co.,
Ltd.) wurde verwendet, um die entgaste Menge pro Verweilzeit zur
Bewertung der Ausgasung zu messen. Dabei wurden 1, 00 g der Probe
in einem 26-ml-Reagenzglas ausgemessen. Die Ausgasung wurde bei
einer Temperatur von 120 °C
für 9 Stunden
bewirkt. Der Säulenofen
wurde bei einer Temperatur von 35 °C für 3 Minuten gehalten, mit einer
Geschwindigkeit von 10 °C/Min.
auf eine Temperatur von 200 °C
erwärmt
und mit einer Geschwindigkeit von 30 °C/Min. auf eine Temperatur von
250 °C erwärmt, bei
der er danach für
5 Minuten gehalten wurde.
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2. Messung der erzeugten
Menge an organischer Gaskomponente
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5
g der Probe (pelletisierte Harzzusammensetzung) wurden in einem
26-ml-Reagenzglas verschlossen. Die Probe wurde dann für 2 Stunden
auf eine Temperatur von 150 °C
erwärmt.
Das so erzeugte Gas wurde danach durch Gaschromatographie analysiert.
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Das
Gewicht des so erzeugten Gases ist in ppm, bezogen auf das Gewicht
der Probe, angegeben. Die Messbedingungen waren folgendermaßen:
Apparatur: | Typ
GC-14A Gaschromatograph (erhältlich
von Shimadzu Corp.) |
Säule: | Typ
OV-17 Kapillarsäule,
Säulentemperatur:
50 °C (1 Minute)
, 50 – 280 °C (5 °C/Min.) |
Trägergas: | Stickstoff |
Detektor: | FID |
Datenverarbeitung: | Chromatopack
CR 7A (erhältlich
von Shimadzu Corp.) |
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3. Feuerhemmung
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Fünf 1/32-Inch
dicke Proben wurden auf ihre Feuerhemmung gemäß der Beschreibung von Underwriter's Laboratory's UL94 bewertet.
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Für die Bewertung
der Relaislebensdauer wurden das in 1 dargestellte
Relais, von dem die Deckplatte entfernt worden war, und 60 g der
Probe in einem Glasgefäß mit einem
Innenvolumen von 110 ml verschlossen. Das Glasgefäß wurde
dann in einem 85 °C
warmen Heißluftofen
platziert. Eine 5V-5Hz-Treiberspannung
von einer Treiberschaltung wurde an die Spule in dem Relais angelegt.
Es wurden 0V-, 10V-10mA- und 28V-10mA-DC-Spannungen von einem Netzgerät an die
Kontakte im Relais angelegt. Der Betrieb des Relais wurde in jedem
vorbestimmten Betriebszyklus unterbrochen, um den Widerstand der
Kontakte mit Hilfe eines Widerstandsmessgeräts zu bestimmen. Ein elektrischer
Kontakt, welcher einen spezifischen Widerstand von nicht weniger
als 100 mΩ bei
2,5 Millionen Zyklen erreicht, wird als schlechter Kontakt bewertet.
Das Verhältnis
der Anzahl der schlechten Kontakte zu der Gesamtanzahl der getesteten
Kontakte ist der Prozentsatz der Fehlerkontakte. Die gleiche Relaisprobe
wurde ohne thermoplastische Harzzusammensetzungsprobe als Kontrolle
getestet.
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Aus 8A,
welche die Ergebnisse der Menge an bei Erwärmen produziertem Gas und der
Feuerhemmung zeigt, ist ersichtlich, dass in Beispiel 1 1,4-Butylengylcolgas
erzeugt wird, welches auf den elektrischen Kontakt als kontaktschützende Komponente
wirkt, und andere Polyolgase in sehr kleiner Menge im Vergleich
zu den Vergleichsbeispielen 1 und 2 erzeugt werden. Daraus ist ersichtlich;
dass der elektrische Kontakt von Beispiel 1 einen stabilen Kontaktwiderstand
aufweist.
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Wie
aus 8B ersichtlich, welche die Ergebnisse der Bewertung
der Relaislebensdauer zeigt, treten bei dem Relais von Beispiel
1 0 % schlechte Kontakte auf, wobei ein spezifischer Widerstand
von nicht weniger als 100 mΩ bei
2,5 Millionen Betriebszyklen, ungeachtet der Größenordnung der angelegten Spannung,
erreicht wird. Daraus ist ersichtlich, dass das Relais von Beispiel
1 eine längere
Lebensdauer als die Relais von Vergleichsbeispiel 1 und 2 aufweist.
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Zusammen
mit der Bewertung der Relaislebensdauer wurde die mechanische Lebensdauer
des Kontakts eines Relais bewertet, welches eine durch eine erfindungsgemäße thermoplastische
Harzzusammensetzung geformte Struktur enthielt, indem der Kontaktwiderstand
(CR) des Kontakts als Funktion der Anzahl des Öffnens und Schließens des
Kontakts gemessen wurde. Bei dem zu messenden Kontakt handelte es
sich um ein Au-Ag-System.
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In
einer Atmosphäre
von 85 °C
wurde der Kontaktwiderstand des Relais bei einer Öffnungs-Schließ-Frequenz
des Kontakts von 5 Hz bei einer Belastung von (1) 50V-100mA, (2)
28V-100mA, (3) 10V-10mA und (4) 0V-0mA, bis zum Erreichen von 2,5
Millionen Öffnungen
und Schließungen
des Kontakts, gemessen. Die Anzahl der gemessenen Proben betrug
10. Bei der verwendeten Probe handelte es sich um ein geschlossenes
elektromagnetisches Relais, welches aus der thermischen Harzzusammensetzung
von Beispiel 1, wie in 1 dargestellt, geformt worden
war. Das elektromagnetische Relais war nicht durch Backen im Vakuum
entgast worden.
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Die
Ergebnisse der Messungen der mechanischen Kontaktlebensdauerkennlinien
sind in 9 für die Belastungsbedingung (1), 10 für die Belastungsbedingung
(2), 11 für
die Belastungsbedingung (3) und 12 für die Belastungsbedingung
(4) dargestellt. In den 9 bis 12 ist
der mittlere Kontaktwiderstand von 10 Proben unter den verschiedenen
Belastungsbedingungen gezeigt. Wenn der Kontaktwiderstand 100 mΩ übersteigt,
wurde daraus geschlossen, dass die mechanische Kontaktlebensdauer
erreicht worden war.
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Wie
aus den Ergebnissen der Messungen der mechanischen Lebensdauerkennlinien
des Kontakts ersichtlich, zeigte das elektromagnetische Relais der
vorliegenden Erfindung unter allen Belastungsbedingungen einen geringen
oder keinen Anstieg des Kontaktwiderstands der Kontakte. Zudem zeigte
das elektromagnetische Relais der vorliegenden Erfindung einen Kontaktwiderstand
von nicht mehr als 100 mΩ,
welcher aufrechterhalten wurde, auch wenn die Anzahl des Öffnens und
Schließens
des Kontakts 2,5 Millionen erreichte. Daraus wird deutlich, dass
das elektromagnetische Relais der vorliegenden Erfindung eine sehr
lange mechanische Lebensdauer des Kontakts aufweist.
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Außerdem wurde
die elektrische Lebensdauer des Kontakts des geschlossenen elektromagnetischen Relais,
welches eine durch eine erfindungsgemäße thermoplastische Harzzusammensetzung
geformte Struktur beinhaltet, wie in 1 dargestellt,
in Ge genwart von (5) 1,4-Butandiol, (6) Polyethylenglycol und (7) 1,5-Pentandiol
durch Messen des Kontaktwiderstands (CR) des Kontakts als Funktion
der Anzahl des Öffnens und
Schließens
des Kontakts bewertet. Bei dem zu messenden Kontakt handelte es
sich um ein Au-Ag-System.
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Die
Ergebnisse der Messungen der elektrischen Kontaktlebensdauerkennlinien
sind in 13 für die Bedingung (5), in 14 für die Bedingung
(6) und in 15 für die Bedingung (7) widergegeben.
Es wird deutlich, dass das elektromagnetische Relais der vorliegenden
Erfindung in Gegenwart von 1,4-Butandiol, Polyethylenglycol oder
1,5-Pentandiol keinen Kontaktwiderstand von mehr als 100 mΩ aufweist;
dieser wurde aufrechterhalten, auch wenn die Anzahl des Öffnens und
Schließens
des Kontakts 2,5 Millionen erreichte. Insbesondere zeigte in Gegenwart
von 1,4-Butyndiol das elektromagnetische Relais der vorliegenden
Erfindung keinen Kontaktwiderstand von mehr als 100 mΩ; dieser
wurde aufrechterhalten, auch wenn die Anzahl des Öffnens und
Schließen
des Kontakts 3 Millionen überstieg.
Daraus ist ersichtlich, dass das elektromagnetische Relais der vorliegenden
Erfindung eine lange elektrische Lebensdauer des Kontakts aufweist.
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Außerdem wurde
bei fünf
Proben des geschlossenen elektromagnetischen Relais von 1,
welches eine durch die thermoplastische Harzzusammensetzung von
Beispiel 1, Vergleichsbeispiel 3 und Vergleichsbeispiel 4 geformte
Struktur enthielt, die Anzahl des Auftretens von "Stickings" an verschiedenen
Kontakten gemessen. Als Ergebnis wurden die in 13 widergegebenen
Daten erhalten. Die Bezugsziffern 1a, 2a, 1b und 2b in 16 bezeichnen
den Kontakt 1a, Kontakt 2a, Kontakt 1b und
Kontakt 2b, wobei a einen normal geöffneten Kontakt und b einen
normal geschlossenen Kontakt darstellen.
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Die
Bestimmung von "Stickings" wurde durch das
Messen der Anzahl des Auftretens von "Stickings" des Relais mit der Zeit in einer Atmosphäre von 50 °C und bei
einer Belastung von 96V-140mA,
wenn die Anzahl des Öffnens
und Schließens
des Kontakts bei einer Frequenz von 3 Hz 2 Millionen erreichte,
durchgeführt. Wenn
das Öffnen
und Schließen
des Kontakts um 20 mSek oder mehr verzögert wurde, wurde auf "Sticking" geschlossen.
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Wie
aus den in 16 dargestellten "Sticking"-Daten ersichtlich,
zeigte das geschlossene elektromagnetische Relais, welches eine
durch die thermoplastische Harzzusammensetzung von Beispiel 1 geformte Struktur
enthielt,
bei keinem der Kontakte 1a bis 2b "Sticking" bei 2 Millionen
Betriebszyklen und somit eine Akzeptanz von 20/20, d. h. eine 100%-ige
Akzeptanz. Im Gegensatz dazu traten bei Vergleichsbeispiel 4 99
oder mehr "Stickings" auf, was eine Akzeptanz
von 0/20, d. h. eine 0%-ige Akzeptanz bedeutet. In Vergleichsbeispiel
3 traten 0 bis 99 "Stickings" auf, was somit eine
Akzeptanz von 1/20, d, h. eine 0,05%-ige Akzeptanz, bedeutet. Daraus ist
ersichtlich, dass das elektromagnetische Relais der vorliegenden
Erfindung weder für
Kontaktausfall als auch für "Sticking" anfällig ist.
Die hierin verwendetete Vorrichtung zum Messen des "Stickings" kann die Anzahl
des Auftretens von "Stickings" lediglich bis zu
99 messen. Die Ziffer "99" in 16 bedeutet
demnach 99 oder mehr.
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Die
vorliegende Erfindung wurde mit Bezug auf ein thermoplastische Harzzusammensetzung
beschrieben, die mit einem Polyol geknetet wurde. Jedoch können ähnliche
Ergebnisse mit einem pelletisierten thermoplastischen Harz erhalten
werden, welches mit einem Polyol in einem vorbestimmten Gewichtsverhältnis beschichtet
wurde.