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TECHNISCHES
GEBIET
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Gegenstand dieser Erfindung sind
Wundverbände
und insbesondere Strukturen, die für spirosorbierende Wundverbände geeignet
sind.
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HINTERGRUND
DER ERFINDUNG
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Eine Wunde produziert während ihrer
gesamten Heilungssequenz eine Mischung von Flüssigkeiten. Diese Flüssigkeit
wird als Exsudat bezeichnet. Die biochemische und physikalische
Zusammensetzung des Exsudats stellt eine Funktion des Wundtyps und
seiner Position in der Heilungssequenz dar. Exsudat umfasst alles,
von Blut und serösen
Flüssigkeiten
bis zu hochviskosen proteinhaltigen Flüssigkeiten. Exsudat ist für den Wundreparaturprozess
vorteilhaft und enthält
die für
die Wundheilung vorteilhaften Zell- und Enzymmaterialien. Der Wundtyp
schreibt solche Parameter wie Exsudatbildung und Heilungsgeschwindigkeit
usw. vor.
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Wunden können in zwei breite Typen eingestuft
werden: Wunden ohne Gewebsverlust und Wunden mit Gewebsverlust.
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Wunden ohne Gewebsverlust sind typischerweise
Inzisionswunden, die entweder aufgrund chirurgischer Eingriffe oder
eines Einschnitts entstehen.
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Wunden, die in Gewebsverlust resultieren,
können
aufgrund eines Traumas oder als ein sekundäres Ereignis bei chronischen
Erkrankungen, wie zum Beispiel Gefäßinsuffizienz, Diabetes usw.
entstehen.
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Iatrogene Wunden können auch
zu Gewebsverlust führen.
Dies wird bei solchen Wunden wie Entnahmestellen von Haut beim Spender
zwecks Hauttransplantationen, Dermabrasionen usw. erläutert.
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Für
die Zwecke des Designs eines Wundverbandes stellen akute und chronische
Wunden mit signifikantem Gewebsverlust ein herausforderndes Gebiet
dar.
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Zu Wunden, die mit signifikantem
Gewebsverlust einhergehen, zählen:
Hautulzera (Venostase, diabetische Ulzera und Druckulzera), Abrasionen
(traumatische und iatrogene), Entnahmestellen von Haut beim Spender
und Verbrennungen.
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Hautulzera resultieren aus dem zugrundeliegenden
Gesundheitszustand eines Patienten. Venostase und diabetische Ulzera
stellen das direkte Ergebnis einer Degeneration des kardiovaskulären Systems
dar. Dies führt
zu reduziertem Blutfluss in den Extremitäten und anschließender Gewebsnekrose,
die zur Bildung von Hautläsionen
führt.
Druckulzera oder Dekubitalulzera bilden sich, wenn die Haut unaufhörlich Druck
und Abrasion ausgesetzt ist. Diese Faktoren induzieren Gewebsnekrose
und Ulzeration.
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Abrasionen entstehen aufgrund eines
Traumas wie im Falle von „Road
Rash" oder elektiven
Verfahren, wie zum Beispiel Dermabrasion. Diese Wunden bilden initial
große
Exsudatmengen, die sich aus Blut und seröser Flüssigkeit zusammensetzen. Traumatische
Abrasionen sind häufig
mit physikalischem Debris kontaminiert, das – wenn es unbeachtet bleibt – zur Infektion
führt.
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Entnahmestellen beim Spender werden
durch die Entfernung einer dünnen
Hautschicht, die als ein „Hauttransplantat" verwendet wird,
herbeigeführt.
Ebenso wie bei Abrasionen exsudieren Hautentnahmestellen Blut und
seröse
Flüssigkeit.
Diese Wunden sind schmerzhaft und machen oft erforderlich, dass
sich der Patient einer schmerzstillenden Behandlung unterziehen
muss.
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Brandwunden decken einen Schweregradbereich
ab, der von oberflächlich
bis zur vollen Dicke reicht. Die Patienten erleiden Flüssigkeitsverlust
aus ihren Wunden, der angemessen kontrolliert werden muss. Bei Patienten
mit schweren Verbrennungen tritt häufig Immunsuppression auf,
die sie infektionsanfällig
macht.
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Wundverbände wurden üblicherweise vorwiegend zur
Absorption des aus einer bestimmten Wunde erwarteten Exsudats konzipiert
und auf dein Markt eingeführt.
Folglich entsteht ein Problem, wenn ein Wundverband, der zur Verwendung
an einer Wunde bestimmt ist, die eine große Exsudatmenge produziert,
auf einer Wunde verwendet wird, die wenig Exsudat produziert. Der
letztere Wundtyp kann austrocknen, was in einer klinisch unerwünschten
Situation resultiert.
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Das Exsudatmanagement gehört deshalb
zur primären
Aufgabe bei der Herstellung eines Wundverbandes. Es ist nunmehr
zu einer akzeptieren klinischen Tatsache geworden, dass Wunden feucht
bleiben müssen,
um ihre Heilung vom Standpunkt der Heilungsrate, der Heilungsqualität. mit minimaler
oder keiner Narbenbildung usw. her gesehen zu optimieren. So wie
diese Technik der Heilung „feuchter
Wunden" angewachsen
ist, hat auch der Bedarf an Wundverbänden zugenommen, welche ein
kontrolliertes, feuchtes Wundmikromilieu bereitstellen und fördern.
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Im klinischen Umfeld ist es schwierig,
einen Verband mit einem gleichmäßigen Grad
an Exsudatmanagementfähigkeit
zu wählen.
Diese Entscheidung wird durch die Tatsache erschwert, dass Wunden
während des
Heilungsprozesses ihre Exsudatmenge moderieren können. So können einige Wunden zum Beispiel
während
der ersten Stunden oder Tage nach der Verletzung reichlich Exsudatmengen
bilden, daran anschließend aber
die Exsudatbildung erheblich reduzieren.
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Idealerweise sollten moderne synthetische
Wundverbände
auch mit einer Struktur bereitgestellt werden, welche ermöglicht,
dass der Verband über
längere
Zeitspannen, z. B. ca. 3 bis ca. 7 Tage, auf der Wunde gelassen
werden kann. Deshalb besteht ein Bedarf an und Wunsch nach einem
Wundverband, der dazu fähig ist,
den verschiedenen Exsudatmengen Rechnung zu tragen, während ein
konsistentes feuchtes Wundheilungsmilieu aufrechterhalten wird.
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Eine differenzielle Kontrolle des
Wundexsudats ist insbesondere hoch wünschenswert, wenn ein feuchtes,
okklusives Wundmikromilieu aufrechterhalten werden soll. Wenn ein
Verband das gesamte von einer Wunde gebildete Exsudat entfernt,
kann erkannt werden, dass sich eine „trockene" Wunde ergibt und eine suboptimale Bedingung
für die
Wundheilung entsteht. Ebenso, wenn der Verband die Exsudatmenge
nicht ausreichend kontrolliert, kann sich in der Folge ein überschüssiger Exsudat-„Pool" ansammeln, der anschließend austreten
und folglich die Kleidung und das Bettzeug verschmutzt und auch
jedwede schützende
Schranke gegen eine bakterielle Infektion der Wunde durchbricht
kann.
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Idealerweise befestigt sich ein Wundverband
auch selbstklebend am Wundort. Der verwendete Klebstoff muss biokompatibel,
nicht zytotoxisch und frei von toxischen, auslaugbaren Substanzen
sein sowie das gewünschte
Gleichgewicht physikalischer Eigenschaften, wie zum Beispiel Wasserdampfdurchlässigkeitsrate, Klebkraft,
langfristige Haftungseigenschaften usw. aufweisen. Insofern als
sich der Klebstoff bei Gebrauch in direktem Kontakt mit dem Wundort
und dem umgebenden intakten Areal befindet, darf er physiologisch
nicht toxisch sein und sollte nicht mehr als eine minimale allergische
Reaktion auslösen.
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Ein idealer Wundverband stellt auch
eine Schranke bereit, wobei Bakterien am Eindringen in die Wunde
durch den Verband aus dem umgebenden Milieu gehindert werden, während eine
ordnungsgemäße Wasserdampfdurchlässigkeitsrate
bereitgestellt wird. Andere wünschenswerte
Aspekte schließen
die Fähigkeit
eines Verbandes ein, sich den unregelmäßigen Konturen des Körpers anzupassen,
ob feucht oder trocken, selbststützend
zu sein und die Passage von Gasen aus der Wunde zu erlauben. Dies
kann teilweise durch Verwendung elastomerer, flexibler Polymermaterialien
bei der Konstruktion des Verbandes erreicht werden.
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Nachdem die wichtigsten wünschenswerten
Designmerkmale der milieugerechten Wundverbände dargelegt wurden, ist es
nützlich,
den Wirkmechanismus herkömmlicher
Wundverbände
zum Erkennen ihrer Mängel
zu untersuchen, Herkömmliche
Wundverbände
können
in mehrere breite Klassen eingestuft werden: Hydrokolloidverbände; Folienverbände, Schaumstoffverbände und
Gelverbände.
Diese Verbände
erhalten spezifische Mikromilieus, wie z. B. Feuchtigkeit, Temperatur,
Gastransport usw., um eine Wunde herum durch Verwendung einer Reihe
verschiedener physikalischer Mechanismen aufrecht.
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Herkömmlicherweise erfolgt die Einstufung
von Wundverbänden
durch Ermittlung ihrer Exsudatabsorptionskapazität. Dies wurde üblicherweise
mittels Durchführung
von Laborstudien erlangt, bei denen Verbände in Flüssigkeiten eingetaucht werden,
und die Menge der absorbierten Flüssigkeit quantifiziert wird.
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Eine wichtige klinische Eigenschaft
aller Okklusivwundverbände
ist ihre Wasserdampfdurchlässigkeitsrate
(MVTR), bei der es sich um die Rate handelt, bei der Feuchtigkeit
durch den Verband austritt. Die MVTR wird typischerweise in Gramm
pro Quadratmeter pro 24-Stundentag (g/m2/24
h) gemessen und ausgedrückt.
Ein herkömmlicher
Verband weist ungeachtet der Exsudatmenge eine fixierte MVTR auf.
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In neuerer Zeit wurde eine neue Klasse
milieugerechter Wundverbände,
die „spirosorbierenden
Verbände" entwickelt. Der
Begriff „spirosorbierend" wird als atmungsfähiger Absorber
definiert. Im Gegensatz zu herkömmlichen
Wundverbänden
besitzt ein spirosorbierender Verband eine differenzielle MVTR-Fähigkeit. Spirosobierende
Wundverbände
handhaben nicht nur das Exsudat durch Absorption, sondern besitzen
auch die Fähigkeit,
ihre Wasserdampfdurchlässigkeitseigenschaften
als Reaktion auf die vorliegende Exsudatmenge anzupassen. Das heißt, dass
spirosorbierende Verbände
aufgrund ihrer physikalischen und chemischen Struktur einen Grad
aktiver Intelligenz besitzen.
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Herkömmliche Verbände unterscheiden
sich bezüglich
ihrer Attribute, wie zum Beispiel Anpassungsfähigkeit, Haftfähigkeit
und Leichtigkeit des Gebrauchs, auch deutlich voneinander. Sie unterscheiden
sich auch dramatisch bezüglich
ihrer Mechanismen, durch die sie Exsudat zu handhaben versuchen.
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Folienverbände sind typischerweise relativ
dünne Folien,
welche sich ausschließlich
die Wasserdampfdurchlässigkeitseigenschaften
der Foliemnaterialien zunutze machen, aus denen sie konstruiert sind.
Folienverbände
sind bequem; auf mittelstark bis stark exsudierenden Wunden neigt
das Exsudat jedoch dazu, sich unter diesen Folienverbänden anzusammeln
und „Pools" zu bilden. Diese
Exsudatansammlung lässt
erkennen, dass die MVTR herkömmlicher
Polymerfolienverbände
zu gering ist, um das Exsudat aus vielen Wunden handhaben zu können. Es
wurde auch vorgeschlagen, dass der Exsudat-„Pool" das Risiko für eine zur Infektion führenden
bakteriellen Proliferation erhöhen
kann. Ebenso, wenn der „Pool" übermäßige Ausmaße erreicht, treten undichte
Stellen auf, wodurch folglich die Bakterienschranke durchbrochen
wird. Die Kategorie der Verbände
aus dünnen
Folien hat jedoch auch gezeigt, dass die MVTR in Abhängigkeit
von den an den Verband gestellten Anforderungen durch geeignete
Wahl der Foliendicke und Molekülstruktur
der Folie weitgehend erhöht
oder reduziert werden kann.
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Hydrokolloid- und Gelverbände machen
sich alle absolute Absorptionsmechanismen zum Exsudatmanagement
zunutze. Aufgrund dieser Absorption neigen sie im Allgemeinen dazu,
relativ dickere Verbände
von geringerer Anpassungsfähigkeit
als die Folienverbände
darzustellen. Dies kann eine Reihe von Problemen hervorrufen, wenn
sie in einem klinischen Umfeld eingesetzt werden. So ist zum Beispiel
die Fähigkeit,
für Feuchtigkeit
durch den Verband in das Außenmilieu
zu passieren, minimal. Bei stark exsudierenden Wunden kann die Absorptionskapazität des Verbandes überschritten
werden, was zum Durchsickern und folglich zur Unterbrechung der
Bakterienbarriere führt.
Einige Hydrokolloidzusammensetzungen können sich auflösen und in
das Wundbett als solches eindringen, was bei anschließendem Verbandwechsel
folglich eine zeitraubende Reinigung erforderlich macht, welche
den Wundort stört.
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Alginatverbände, eine Untergruppe der Gelverbände, die
sich aus Alginat zusammensetzen, sind Beispiele von Verbänden, die
manchmal als dehydratisierte oder partiell hydratisierte Strukturen
geliefert werden. Bei Auflegen auf die Wunde und anschließender Absorption
des Exsudats unterliegen solche Verbände der Gelierung. Die Quellung
des Verbandes führt
jedoch dazu, dass sich die Verbandstruktur vom Wundbett wegbewegt
und potenzielle Lufträume
und -taschen bildet, worin Bakterien proliferieren können. In
einem partiell hydratisierten Zustand gelieferte Verbände werden überdies
nicht mit einer Haftklebebeschichtung geliefert. Weiteres Verkleben
mit einem Klebstreifen oder Applikation eines Sekundärverbandes
ist deshalb zur Gewährleistung
einer ausreichenden Haftung erforderlich.
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Alginatverbände werden als eine trockene,
faserförmige
Vliesstoffstruktur geliefert. Alginatverbände sind zur Absorption großer Exsudatmengen
fähig.
Während
der Absorption unterliegen sie aufgrund des Natrium- und Calciumionenaustauschs
zwischen dem Exsudat imWundbett und dem Alginatmaterial im Verband einer
Gelierungsreaktion. Alginatverbände,
erfordern genau wie andere Gelverbände zwecks sicherer Befestigung
die Verwendung von Sekundärverbänden.
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Gelverbände sind im Allgemeinen mit
Wasser oder Kochsalzlösung
hydratisierbare oder quellbare Gelmaterialien (Hydrogelmaterialien),
die auf einer feuchtigkeitsundurchlässigen flächigen Polymerfolienunterlage
geliefert werden. Die flächige
Folienunterlage verhindert die Dehydratation des Hydrogels und Austrocknung
der darunterliegenden Wunde. Diese Gelmaterialien weisen wenig oder
keine Wasserdampfdurchlässigkeitskapazität auf. In
einigen Fällen
wird empfohlen, dass die undurchlässige Folienunterlage des Gelverbandes
während
der Heilungssequenz, besonders bei stark exsudierenden Wunden, entfernt
wird. Die Entfernung der flächigen
Unterlage regt die Dehydratation des Hydrogels an. Damit wird wiederum
die Fähigkeit
des Verbandes, hohe Exsudatmengen zu handhaben, erhöht. Während der
Dehydratation wird der Gelverband jedoch unnachgiebig, was zur Schädigung der
darunterliegenden Wunde führt.
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Gelwundverbände lösen sich im Allgemeinen nicht
auf und kontaminieren die Wunde nicht, und – wenn hydratisiert – sind sie
bequemer als Hydrokolloidverbände,
aber weniger anpassungsfähig
als dünne
Folienverbände.
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Verbände des Schaumstofftyps machen
sich sowohl den Wasserdurchlässigkeits-
als auch Absorptionsmechanismus zum Exsudatmanagement zunutze. Diese
Verbände
neigen jedoch aufgrund ihrer chemischen Beschaffenheit und dem hohen
Hydrophiliegrad zum Quellen und verlieren, wenn sie feucht sind,
ihre mechanische Integrität.
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Schaumstoffverbände handhaben das Exsudat durch
Verdampfung des wässrigen
Anteils des Exsudats durch den Verband an das umgebende Milieu.
Die Kontrolle der MVTR ist eine Funktion der chemischen Zusammensetzung
des Schaumstoffs gekoppelt mit der Porenstruktur. Aufgrund der groben
Porengrößen herkömmlicher
Schaumstoffe neigen Schaumstoffverbände jedoch zum Austrocknen
der Wunden, was in Verbänden
resultiert, die brüchig
werden und während
des Gebrauchs nicht anpassungsfähig
sind. Diese verhärteten Verbände traumatisieren
häufig
das darunterliegende heilende Wundbett. Außerdem sind entweder eine spezielle
Verarbeitung oder ein Netzmittel oder beides erforderlich, um den
Schaumstoff hydrophil zu machen.
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Abhängig vom Typ der verwendeten
Schaumstoffstruktur kann das Exsudat auch durch Kapillarwirkung
in die Poren der Struktur gehandhabt werden. Die meisten als Verbände verwendeten
herkömmlichen Schaumstoffmaterialien
enthalten miteinander verbundene Poren und stellen folglich nur
begrenzte Eigenschaften als Bakterienschranke bereit, weil der mittlere
Porendurchmesser über
die Größe vieler
Bakterien hinausgeht. Ebenso enthalten diese Verbände Porengrößen, die
ausreichend groß sind,
um in den Bereich der Größen zu fallen,
in die das sich regenerierende Gewebe wächst. Aufgrund dessen tritt
das Einwachsen von Gewebe in die Struktur des Verbandes auf, wobei
folglich die Entfernung des Verbandes erschwert wird und den Wundort
traumatisiert.
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In der Vergangenheit wurden einige
Versuche unternommen, den vorstehenden Mängeln der Folienverbände und
insbesondere dem „Poolen" des Wundexsudats
abzuhelfen.
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Polymerfolienverbände, wie in US-Patent Nr. 3,645,835
an Hodgson und US-Patent Nr. 4,513,739 an Johns beschrieben, sind
dünn und
besitzen eine hohe Anpassungsfähigkeit.
Die Wundkontaktflächen
sind mit auf die Folie aufgetragenen Haftklebstoffen beschichtet.
Bei den verwendeten Folien handelt es sich um flüssigkeitsundurchlässige Polyurethan-Elastomere.
Das Wundexsudat kann folglich nicht in die Folie eindringen. Der
einzige Exsudatkontrollmodus besteht darin, dem Dampf des wässrigen
Exsudatanteils zu erlauben, in die Polymerfolie zu dringen, von
wo er in das Außenmilieu
diffundiert. Da die Wasserdampfdurchlässigkeit jedoch gering ist,
ist das absolute Absorptionsvermögen
der Polymerfolie, besonders im Vergleich zu Hydrokolloidverbänden, auch
gering.
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In US-Patenten Nr. 4,747,401 und
Nr. 4,595,001, beide an Potter et al., wird ein chirurgischer Wundverband
beschrieben, der sich aus einer kontinuierlichen hydrophilen Folie
zusammensetzt, die an eine diskontinuierliche Klebstofflage laminiert
ist. Die Folie ist so ausgewählt,
dass sie eine höhere
Wasserdampfdurchlässigkeit
aufweist, wenn sie sich anstelle von Wasserdampf mit Wasser in Kontakt
befindet. Es wird angegeben, dass die Wasserdampfdurchlässigkeit
des Laminatverbandes nicht mehr als 2000 g/m2/24
h beträgt, wenn
sich die Klebstofflage in Kontakt mit Wasserdampf aber nicht mit
flüssigem Wasser
befindet und nicht weniger als 2500 g/m2/24
h, wenn sich die Klebstofflage in Kontakt mit flüssigem Wasser befindet. Eine
MVTR von nicht mehr als 2000 g/m2/24 h ist
jedoch für
das Management eines mittelstarken bis starken Exsudats unerwünscht niedrig.
Ferner schränkt
die chemische und Laminatzusammensetzung der beschriebenen Polymerfolien
strukturell den Grad der differenziellen MVTR ein, die mit einer
derartigen Verbandstruktur erreicht werden könnte. Folglich sind spirosorbierende
Wundverbände,
die gleichzeitig die Wasserdampfdurchlässigkeit und die Absorptionsmechanismen
in einen Verband ausgleichen, wünschenswert
und werden benötigt. Ein
idealer spirosorbierender Verband würde insbesondere eine ausgeprägte Maßstabilität aufweisen,
wäre hoch
anpassungsfähig,
atmungsaktiv und absorptionsfähig
und würde
keine Erschöpfung
oder eine endliche Exsudatmanagementkapazität aufweisen.
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Diesem Bedarf wurde teilweise durch
in US-Patenten Nr. 4,906,240 und Nr. 5,098,500, beide an Reed et
al., im Besitz des Rechtsnachfolgers der vorliegenden Erfindung,
beschriebene Wundverbände
entsprochen. Es werden flächige
Wundverbände
beschrieben, die eine poröse
Folie aus absorbierendem, elastomeren segmentiertem Polyurethan,
die einen Größengradienten
offener Poren dergestalt aufweisen, dass größere Poren der Wundseite abgewandt
sind, und eine mit Öffnungen
versehene Klebeseite, die an die Oberfläche mit der größeren Poren
angrenzt, umfassen. Diese mit Öffnungen
versehene Klebestruktur verbessert das Exsudatmanagement durch Vorsehen
von Flüssigkeitskanälen zum
Kapillartransport von proteinhaltigem Exsudat an das Innere der
porösen
Folien. Durch Variation der chemischen Zusammensetzung der Folienlage, kann
die MVTR der Folie und folglich des Wundverbandes gegebenenfalls
angepasst werden.
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Ein spirosorbierender milieugerechter
Membranlaminatverband wurde von PolyMedica Industries, Inc. (Golden,
CO), dem Rechtsnachfolger dieser Erfindung, unter dem Warenzeichen
MITRAFLEX® entwickelt
und verkauft. Kurz beschrieben handelt es sich bei diesem Verband
umeine dreilagige Struktur aus porösem Haftklebstoff, der an einer
absorptionsfähigen,
mikroporösen
Polyurethanmembran haftet, die an eine dünne, transparente, hydrophile
Polyurethanfolie laminiert ist. Dieser spirosorbierende Wundverband
wird zum Management des Exsudats aus Hautulzera, Entnahmestellen
von Haut beim Spender, oberflächlichen
Verbrennungen, Abrasionen und Lazerationen verwendet.
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Eine Beschreibung der Entwicklung
und Eigenschaften des MITRAFLEX®-Verbandes
ist im Artikel von Reed, Andrew M., „Mitraflex: Development of
an Intelligent Spyrosorbent Wound Dressing", Journal of Biomaterials Applications
6: 3–41,
Technomic Publishing Co., Inc. (1991), beschrieben.
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Die erfindungsgemäßen spirosorbierenden Wundverbände erfüllen ferner
die laufenden Anforderungen an das Exsudatmanagement durch Bereitstellung
von Verbandstrukturen mit differenziellen MVTR-Eigenschaften und
verbesserter Exsudatmanagementfähigkeit.
Diese Strukturen regulieren wie erwünscht den Exsudattransport
eines Verbandes aus dem Wundort als Anwort auf die von der Wunde
gebildete Exsudatmenge und modulieren die Exsudattransportrate.
Ein Wundverband, der die Merkmale des Oberbegriffs nach Anspruch
1 umfasst, wird in US-Patent Nr. 4657006A offenbart.
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ZUSAMMENFASSUNG
DER ERFINDUNG
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Die vorliegende Erfindung zieht flächige Verbundstoffe
in Erwägung,
die für
spirosorbierende Wundverbände
geeignet sind. Der Begriff „spirosorbierend", wie hierin für Wundverbände angewandt,
bezieht sich auf Wundverbände,
welche die Heilung einer Wunde durch Bereitstellung eines Mikromilieus bereitstellen,
welches die Heilung durch Modifikation und Selbstanpassung der Wasserdampfdurchlässigkeitsrate
(MVTR) des Verbandes als Antwort auf die von der Wunde produzierte
Exsudatmenge fördert,
um die Wunde herum verbessert.
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Ein bevorzugter spirosorbierender
Verband ist insbesondere eine Laminatstruktur mit einer MVTR von größer als
2000 g/m2/24 h wenn trocken und umfasst:
(1) eine relativ dünne
Folienlage aus kontinuierlichem, monolithischem, hydrophilem Material,
das die Eigenschaft einer differenziellen MVTR besitzt und (2) mindestens
eine Exsudat-Transportlage, die an den gesamten oder einen Teil
der Folienlage angrenzt. Das differenzielle Feucht-zu-Trocken-Verhältnis der
MVTR für
den spirosorbierenden Verband beträgt mindestens ca. 1,5. Im Gebrauch
wird die Exsudat-Transportlage in Kontakt mit der Wunde aufgelegt.
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Hierin in Erwägung gezogene spirosorbierende
Verbandstrukturen besitzen einen Absorptions- und Atmungsfähigkeitsmechanismus, der zulässt, dass
das Exsudatmanagement durch die kombinierten Effekte von Absorption
und Verdampfung kontrolliert wird. Die Folienlage ist ein monolithisches,
mikroporöses,
hydrophiles Polymer, das – wenn
trocken – bevorzugt
weniger als 5 mil (ca. 125 Mikron) dick ist.
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Die in den erfindungsgemäßen Verbänden verwendete
Folienlage besitzt die Eigenschaft, dass sie eine differenzielle
MVTR zwischen „Feucht"- und „Trocken"-Zuständen aufweist.
Der Begriff „differenziell" bedeutet, dass die
Polymerfolie in einem vollkommen hydratisierten (feuchten) Zustand
eine Feucht-MVTR besitzt, die signifikant größer als die ist, welche die
gleiche Folie aufweist, wenn sie nur teilweise oder vollkommen dehydratisiert
(trocken) ist. Das differenzielle Feucht-zu-Trocken-Verhältnis der
MVTR ist für
die Folie größer als
1 und beträgt
bevorzugt mindestens ca. 3 : 1. Die MVTR der Folie beträgt in ihrem
Trockenzustand mindestens 2600 g/m2/24 h.
Die Fähigkeit
der Folie, ihre MVTR anzupassen, ermöglicht der Verbandstruktur insgesamt,
sich selbst anzugleichen und ihre Gesamt-MVTR zum Management der
Exsudatmengen in stark exsudierenden Wunden zu erhöhen, dann
ihre MVTR zu reduzieren, wenn die Wunde nicht mehr überreichlich Exsudat
produziert. Folglich können
mit einem einzelnen Wundverband verschiedene Exsudatmengen kontrolliert
und gehandhabt werden, und es kann ein ausgeglichenes und wünschenswertes
optimales Heilungsmilieu für
feuchte Wunden aufrechterhalten werden.
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Die Exsudat-Transportlage setzt sich
aus physiologisch verträglichem
Material zusammen, das hydrophil und durch das Wundexsudat hydratisierbar
oder quellbar, aber nicht in ihm löslich ist. Die Exsudat-Transportlage
kann aus einem oder mehreren der folgenden absorptionsfähigen Materialien
bestehen: Hydrokolloiden, Gelen (Hydrogelen oder hydroalkoholischen
Gelen), Schaumstoffen, textilen Stoffen (gewebt oder Vliesstoffe),
Membranen (mikroporös
oder makroporös)
und hydrophilen Klebstoffen (Haftklebern oder bioadhäsiven Klebern).
Wahlweise kann ein Release-Liner an der Außenseite der Exsudat-Transportlage
angebracht werden, Auch in Erwägung
gezogen werden mehrfache dieser Exsudat-Transportlagen, die sich
aus verschiedenen, aus den vorstehenden Gruppen ausgewählten Materialien
zusammensetzen.
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Die erfindungsgemäßen spirosorbierenden Verbände halten
einen gewünschten
Feuchtigkeits-, Temperatur- und Dampfaustauschgrad am Wundort aufrecht.
Mittels Kontrolle dieser Eigenschaften optimiert das so produzierte
Mikromilieu die Wundheilungsbedingungen. Gleichzeitig handhaben
die erfindungsgemäßen spirosorbierenden
Verbände
das Exsudat, sind biokompatibel, nicht toxisch und anpassungsfähig und
stellen auch eine Barriere gegen Bakterienkontamination bereit.
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Die offenbarten spirosorbierenden
Verbände
schließen
die Fähigkeit
ein, ihre MVTR gemäß dem Exsudatproduktionsgrad
der Wunde zu regeln, wobei sie folglich einen Grad der „Interaktion" oder „Intelligenz" zwischen dem Verband
und der Wunde bereitstellen. Folglich kontrollieren die erfindungsgemäßen spirosorbierenden
Wundverbände
vorteilhaft den Exsudat- und Feuchtigkeitsgrad am Wundort durch
Kontrolle der Gesamtabsorption und der Wasserdampfdurchlässigkeitsrate
des Exsudats. Diese Parameter können
durch geeigneten Ausgleich der Absorptionseigenschaft des Materials
oder der Materialien für
die Exsudat-Transportlage an die Folienlage und durch die chemische
Zusammensetzung der Folienlage, wie hierin beschrieben, angeglichen
werden. Folglich können
eine Reihe von Wundverbänden,
die ein Kontinuum verschiedener Mikromilieus bereitstellen, ohne
weiteres bereitgestellt werden. Diese Verbände können so konzipiert sein, dass sie
sich für
bestimtnte Wundtypen, wie z. B. Ulzera, Hautentnahmestellen beim
Spender, Verbrennungen, stark exsudierende und gering exsudierende
Wunden usw. eignen.
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Die vorteilhafte Fähigkeit
spirosorbierender Verbände,
einem weiten Bereich verschiedener Exsudatmengen über protrahierte
Zeitspannen gerecht zu werden, während
sie eine feuchtes Heilungsmilieu aufrechterhalten, macht diese Verbände im Vergleich
zu den derzeit verfügbaren
klinisch überlegen.
Da die Verbände einen
Grad der Interaktion oder „Intelligenz" besitzen, können sie
folglich die Exsudatmengen ohne die Intervention des klinischen
Personals überwachen
und handhaben. Aufgrund dessen können
diese Wundverbände über längere Zeitspannen
hinweg unbeaufsichtigt verwendet werden, wodurch bei der Behandlung
einer weiten Reihe verschiedener Hautläsionen beachtliche Kosteneinsparungen
geboten werden.
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Andere Vorteile, die sich aus den
offenbarten spirosorbierenden Verbänden ergeben, sind die problemlose
Verwendung und die fortgesetzte Fähigkeit, das gewünschte Mikromilieu
für eine
optimale Wundheilung aufrechtzuerhalten.
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Zahlreiche andere erfindungsgemäße Vorteile
und Merkmale werden ohne weiteres aus der folgenden ausführlichen
Beschreibung der Erfindung, den beiliegenden Beispielen, den Zeichnungen
und den anhängenden
Ansprüchen
offensichtlich werden.
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KURZE BESCHREIBUNG
DER ZEICHNUNGEN
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In den Zeichnungen ist
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1 eine
perspektivische Ansicht einer erfindungsgemäßen Ausführungsform eines spirosorbierenden
Verbandes;
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2 eine
perspektivische Ansicht, die eine andere erfindungsgemäße Ausführungsform
des spirosorbierenden Verbandes, wie er auf den Wundort aufgelegt
wird, erläutert;
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3 eine
grafische Darstellung des Feucht-zu-Trocken-Verhältnisses der Wasserdampfdurchlässigkeitsrate
als eine Funktion der Trocken-Wasserdampfdurchlässigkeitsrate der die erfindungsgemäßen Prinzipien
verkörpernden
spirosorbierenden Wundverbände
und
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4 eine
grafische Darstellung des Trocken-Verhältnisses der Wasserdampfdurchlässigkeitsrate
einer Ausführungsform
einer spirosorbierenden Polymerfolie aufgetragen als eine Funktion
der Foliendicke.
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AUSFÜHRLICHE
BESCHREIBUNG DER BEVORZUGTEN AUSFÜHRUNGSFORMEN
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Während
diese Erfindung auf die Ausführungsform
in vielen verschiedenen Formen anwendbar ist, werden in dieser Beschreibung
bevorzugte erfindungsgemäße Ausführungsformen
gezeigt und beschrieben. Es sollte jedoch zur Kenntnis genommen
werden, dass die vorliegende Offenbarung als beispielhaft für die erfindungsgemäßen Prinzipien
zu verstehen ist und nicht zur Einschränkung der Erfindung im Rahmen
der erläuterten
Ausführungsformen
beabsichtigt ist.
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Wie in 1 gezeigt,
schließt
ein erfindungsgemäßer Wundverband 10 eine
kontinuierliche, monolithische, hydrophile Folienlage 12 angrenzend
an eine diskrete, hydrophile, absorptionsfähige Exsudat-Transportlage 14 ein.
Der Begriff „kontinuierlich" und „monolithisch", wie hierin verwendet,
bedeutet, dass das Folienmaterial, obwohl wasserdampfdurchlässig, eine
unitäre
Struktur ist und keine für
das nackte Auge sichtbaren Diskontinuierlichkeiten enthält. Wahlweise
kann ein Realease-Liner 16 an der Klebelage 18 angebracht werden,
die zusammen mit der Exsudat-Transportlage 14 verläuft.
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Wie durch die Ausführungsform
in 2 gezeigt, kann die
Exsudat-Transportlage 14 als Alternative an einen Teil
der transparenten Folienlage 12 dergestalt angrenzen, dass
sie unter der Folie eine „Insel" bildet. In dieser
speziellen Ausführungsform
kann der periphere oder Randteil der Folienlage, die über die
Insel hinausgehend verläuft,
die Haut des Patienten über
den Wundort hinausgehend zur sicheren Befestigung des Verbandes
kontaktieren. Eine physiologisch verträgliche, biokompatible, hydrophile
Haftklebelage 18 kann mindestens im Randteil eingeschlossen
sein, kann im Wesentlichen aber auch mit der Exsudat-Transportlage zusammen
verlaufen. Der Begriff „biokompatibel", wie hierin verwendet,
bezieht sich auf ein Material, das relativ nicht thrombogen und
nicht reizend ist, wenn es in direktem Kontakt mit Blut und Gewebe
verwendet wird.
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Sofern nicht anderweitig angegeben,
wurde die MVTR der Materialien oder des Verbandes mittels eines
modifizierten Verfahrens nach ASTM E-96 ermittelt. Eine Beschreibung
des Verfahrens nach ASTM E-96 kann in „Standard Test Methods for
Water Vapor Transmission of Materials", Annual Book Of ASTM Standards, 15.09,
S. 833–842
(1986), eingesehen werden.
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Im modifizieren Test nach ASTM E-96
wird eine kreisförmige
Verbandsprobe von ca. 3 Inch (ca. 7,5 cm) im Durchmesser mit dem
unteren Teil oder der die Wunde kontaktierenden Seite gegen die Öffnung eines „Testbechers" aus Aluminium, der
von 10 bis 20 Milliliter destilliertes Wasser enthält, abgedichtet
und gewogen. Dieser Becheraufbau wird dann ca. 24 Stunden in einen
Trockeninkubatar mit einem Luftstrom und einer auf ca. 37°C (ca. 98,6°F) eingestellten
kontrollierten Umgebungstemperatur gebracht. Die MVTR wurde durch periodisch
manuelles Wiegen des Bechers zum Messen der im Laufe der Zeit verloren
gegangenen Wassermenge bestimmt. Die Testbecher wurden aufrecht
gestellt, um den Verband einem geringen Feuchtigkeitskontakt auszusetzen
(d. h. 100% relative Feuchte des Wasserdampfes) und wurden invertiert,
um den Verband einem hohen Feuchtigkeitskontakt (d. h. direktem
Kontakt mit flüssigem
Wasser) auszusetzen.
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Die Unterseite oder die Seite mit
Wundkontakt von jeder der jeweiligen Verbandproben wurde getrennt sowohl
niedrigem als auch hohem Feuchtigkeitskontakt ausgesetzt, und der
von jedem Test erhaltene Wert als „Trocken"-MVTR bzw. „Feucht"-MVTR aufgezeichnet.
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Das Verhältnis des für die „Feucht"-MVTR erhaltenen Wertes zu dem der „Trocken"-MVTR für den flächigen Verbundstoff
stellt einen wichtigen Faktor bei der Herstellung eines Verbandes
dar, der sich selbst angleichen und den verschiedenen Graden der
absoluten Exsudatproduktion Rechnung tragen kann. Es wurde ermittelt,
dass ein wünschenswertes
Verhältnis
bevorzugt im Bereich von 1,5 bis 10, bevorzugter von 2,5 bis 5,5
liegt. Es kann ohne weiteres erkannt werden, dass dieses Verhältnis mit
den kombinierten Effekten der Wasserdampfdurchlässigkeitsrate durch die Exsudat-Transportlage
und der Fähigkeit
der daran angrenzenden Polymerfolie in den Verbandstrukturen, um
zwischen „niedrigen" und „hohen" (oder umgekehr)
MVTR zu zyklieren und folglich, um „niedrige" bis „hohe" (oder umgekehrt) Exsudatmengen handhaben
zu können,
verwandt ist.
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Außer einem wünschenswerten Feucht-zu-Trocken-Verhältnis der
MVTR stellt die absolute Wasserdurchlässigkeit des Verbandmaterials
auch einen wichtigen Faktor bei der Bereitstellung eines spirosorbierenden
Okklusivverbandes mit breiter klinischer Einsetzbarkeit dar. Es
wurde ermittelt, dass die kleinste Trocken-MVTR des Verbandes, ungeachtet
der Umgebungstemperatur, größer als
2000 g/m2/24 h ist, bevorzugt von 2200 g/m2/24 h bis 2600 g/m2/24
h ist, um breitgefächert
anwendbare, klinisch überlegene
erfindungsgemäße spirosorbierende
Verbände
bereitzustellen.
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Folglich können zwei Parameter, das Verhältnis der
Feucht-zu-Trocken-MVTR und die Trocken-MVTR zur genauen Definition
eines Bereichs oder einer Fläche,
in dem die erfindungsgemäßen spirosorbierenden Verbände bevorzugt
wirken, verwendet werden. Dieser Bereich wird diagrammatisch in 3 für erläuternde erfindungsgemäße Ausführungsformen
verwendet.
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In 3 ist
das berechnete durchschnittliche Feucht-zu-Trocken-Verhältnis der
MVTR als eine Funktion des Trocken-MVTR-Durchschnittswertes für jede der
in Beispielen 1 und 3 bis 7 nachstehend beschriebenen spirosorbierenden
Strukturen aufgetragen. Zu Vergleichszwecken wird auch das fixierte
Feucht-zu-Trocken-Verhältnis
der MVTR-Werte, die für
den in Beispiel 8 beschriebenen nicht spirosorbierenden Wundverband
erhalten wurden, gezeigt. Jede der beschriebenen Verbundstoffstrukturen
der erfindungsgemäßen Ausführungsform
besitzt eine durchschnittliche Trocken-MVTR von größer als
ca. 2000 g/m2/24 h und ein Feucht-zu-Trocken-Verhältnis der
MVTR von mindestens ca. 1,5.
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Die gestrichelte Grenzlinie in 3 erläutert deutlich die Leistungsfähigkeiten
der vorliegenden Verbände.
Im Gegensatz dazu weist die Sorptionsfähigkeit der von Potter et al.
in US-Patenten Nr. 4,774,401 und Nr. 4,595,001 beschriebenen Verbände Berichten
zufolge eine Trocken-MVTR von 1100 bis 1800 g/m2/24
h auf, wenn sie Wasserdampf ausgesetzt werden, deren Trocken-MVTR-Wert
erheblich unter dem der hierin offenbarten spirosorbierenden Verbände liegt.
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Bei den erfindungsgemäßen Verbandstrukturen
kann die Exsudat-Transportlage entweder in Kontakt mit der gesamten
Oberfläche
der Folienlage aufgelegt werden oder als Alternative als eine Insel
auf einem Teil der Folienlage, wie in 1 bzw.
2 erläutert,
vorhanden sein. Wenn Haftklebstoff aufgebracht wird, wird er bevorzugt
auf diskontinuierliche Weise, wie zum Beispiel in einem Druckmuster,
aufgebracht.
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Bei den beschriebenen Verbandstrukturen
kann auch die sich im Wundkontakt befindende Seite der Exsudat-Transportlage
an einem geeigneten protektiven Release-Liner-System, wie zum Beispiel
silikonisiertem Papier, fixiert werden. Diese Verbandstrukturen
können
außerdem
in die gewünschte
Form und Größe geschnitten
und in geeigneten sterilisierbaren Beuteln verpackt werden. Die
Verbandstrukturen können
mittels eines angemessenen Verfahrens, wie zum Beispiel γ-Bestrahlung,
Ethylenoxidsterilisation, Dampf oder dergleichen vor Gebrauch als
ein Wundverband sterilisiert werden.
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Die Folienlage der erfindungsgemäßen Wundverbände ist
eine hydrophile, wasserdampfdurchlässige Folie mit einer relativ
hohen Feucht- wie auch Trocken-MVTR und mit einem differenziellen
Feucht-zu-Trocken-Verhältnis
der MVTR, das größer als
1 ist, bevorzugt jedoch bei mindestens ca. 3 : 1 liegt. Die Trocken-MVTR
der hydrophilen Folie ist größer als
ca. 2 600 g/m2/24 h, bevorzugt von 3000
bis 4000 g/m2/24 h. Die Folienlage ist insbesondere
bevorzugt ein kontinuierliches, monolithisches, hydrophiles Polymer.
Eine besonders bevorzugte Folienlage wird aus einem segmentierten
Polyurethan hergestellt, das als eine dünne, kontinuierliche, monolithische
Folie der gewünschten
Dicke aus einem Lösungsmittel
gegossen werden kann, und die flüssigkeitsundurchlässig, aber
wasserdampfdurchlässig
ist.
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Solche Polyurethane werden in US-Patent-Nr.
4,849,458 ('458-Patent)
an Reed et al., übertragen
an den Rechtsnachfolger der vorliegenden Erfindung, beschrieben,
dessen Offenbarung hierin unter Bezugnahme aufgenommen wurde. Um
die Verwendbarkeit dieser auf Polyurethan basierenden Folien vollständig erkennen
zu können,
ist eine kurze Besprechung ihrer Eigenschaften und ihres Wirkmechanismus
gerechtfertigt.
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Die in dem '458-Patent offenbarten Polyurethane
sind hydrophile, segmentierte Polyether-Polyurethan-Harnstoffharze
(hierin nachstehend als auf Polyetherurethane verwiesen), die auf
Polytetramethylenglycol und Polyethylenglycolpolyolen basieren.
Diese Materialien weisen, wenn sie mit Wasser angefeuchtet sind, eine
Erhöhung
der Zugfestigkeit und Dehnung auf, weisen eine MVTR um mehrere Größenordnungen
höher als
die der sich von Silikon herleitenden Folien auf und sind zum Bilden
visuell klarer Folien fähig.
Die Hydrophilie und folglich die MVTR dieser Polyetherurethane kann
entweder intrinsisch durch Variieren der Zusammensetzung und des
Verhältnisses
der Segmente oder extrinsisch durch Inkorporation hydrophiler Polymere oder
Netzmittel, die in dem segmentieren Polyetherurethanharz oder beidem
löslich
sind, kontrolliert werden.
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Durch Anpassung der stöchiometrischen
Mengen der vorstehend erwähnten
Glycole ist es möglich gewesen,
eine Reihe verschiedener Polyetherurethane herzustellen, welche
die vorhersagbaren mechanischen Eigenschaften sowohl im Trocken-
als auch Feuchtzustand aufweisen. Ebenso kann eine Reihe von Materialien
mit verschiedenen Wasserdampfdurchlässigkeitsraten synthetisiert
werden. Es wurde ermittelt, dass durch Erhöhung der Polyethylenglycol-Konzentration
in diesen Formulierungen Erhöhungen
der Wasserdampfdurchlässigkeitsrate
erreicht werden können.
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Während
eine Bindung an eine bestimmte Theorie nicht erwünscht ist, wird angenommen,
dass sich die Polymere des '458-Patentes
wie folgt verhalten. Von Wasser, bei dem es sich um ein kleines,
hoch polares Molekül
handelt, ist bekannt, dass es über
sein Wasserstoffatom an „Brückenbildungs"-Reaktionen mit verschiedenen
chemischen Gruppen teilnimmt. Im Fall der segmentierten Polyetherurethanharze
des '458-Patentes,
sind die Wasserstoffatome in den Wassermolekülen an einer „Brückenbildungs"-Reaktion zwischen
Sauerstoffatomen in den Polyether-„Weich"-Blocksegmenten beteiligt. Die „Weich"-Blöcke werden
als geknäult
angesehen, und die Wasserstoff-„Brückenbildung" findet sowohl zwischen Sauerstoff,
der in benachbarten Schleifen des gemischten Polyetherknäuls enthalten
ist und zwischen in anderen umgebenden Knäulen (entweder in der gleichen
Polymerkette oder einer zweiten Kette) vorhandenem Sauerstoff statt.
Die „Brückenbildung" erhöht die Festigkeit
der entsprechenden Kette, die als eine Zunahme der mechanischen
Festigkeit des Polymers beobachtet wird.
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Auf ähnliche Weise ermöglicht das
Vorliegen im vorstehenden segmentierten Polyetherurethan der Urethan-
und Harnstoffbindungen einen sekundären Grad der molekularen Interaktion.
Diese Interaktionen sind auf die Assoziation der entlang der Hauptkette
des Polymers vorliegenden verschiedenen elektrisch geladenen Spezies
zurückzuführen. Dieser
kurze Interaktionsbereich weist einen hochgradigen „Wasserstoffbindungs"-Charakter auf, und
es wird auf ihn häufig
als auf virtuelle oder Pseudo-Vernetzungen verwiesen.
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Diese Interaktionen finden sowohl
in und zwischen Polymerketten statt. Durch Anpassen der Menge und
des Typs der chemischen Gruppen in der Polymerkette ist es möglich, den
Grad der virtuellen Vernetzung im Molekül zu manipulieren. Dies erlaubt
einen Kontrollgrad über
die Konformation des Polymers, wenn es sich in der Bulk-Phase befindet.
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Die virtuelle Vernetzung kann durch
das Vorliegen von Wasserstoffbindungsmolekülen, wie zum Beispiel Wasser,
verbessert werden. Wassergestützte
virtuelle, vernetzte Polyetherurethane können hergestellt werden. Diese
Polyetherurethane werden fester, wenn sie mit Wasserstoff-bindenden
Flüssigkeiten
hydratisiert oder gesättigt
werden. Virtuelle Vernetzungen liegen bei ca. einem Zwanzigstel
der normalen kovalenten Bindungsfestigkeit vor und können unendliche
Male gebildet und abgebrochen werden. Diese Fähigkeit, gebildet und abgebrochen
werden zu können,
stellt starke, anpassungsfähige
Polymere mit hohen Dauerbiegefestigkeiten bereit.
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Die Dichte der virtuellen Vernetzungen
und ihre Positionierung in der zur Herstellung der erfindungsgemäßen Polymerfolie
verwendeten Polyetherurethankette war zur Erleichterung des gewünschten
virtuellen Vernetzungsgrades bestimmt, um den Molekülen zu ermöglichen,
eine geknäulte
Konformation zu erreichen. Die Bildung und Retention der Knäulkonformation
wird durch das Vorliegen von Wasserstoffbindungsmaterialien, wie
zum Beispiel Wasser, unterstützt.
Virtuelle Vernetzung kann durch Faktoren, wie zum Beispiel den Typ des
Polyurethan-Verlängerungsmittels
und den Typ, das Molekulargewicht und die Stöchiometrie der in der Synthese
des Polymers verwendeten Makgroglycole kontrolliert werden.
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Die vorgeschlagene Polyetherurethan-Konformation
ist dergestalt, dass eine molekulare Brückenbildungsreaktion auftritt,
wenn sie mit einer Wasserstoffbindungsflüssigkeit, wie zum Beispiel
Wasser, äquilibriert wird.
Bei vollständiger
Hydratation nimmt das Polyetherurethan eine geknäulte Konformation an. Die Knäule erhalten
durch die Brückenbildungsreaktion
der Wassermoleküle
ihre Konformation aufrecht. Das Vorliegen der geknäulten Moleküle in der
Folie ermöglicht
kleinen geladenen Molekülen,
wie zum Beispiel Wasser, durch das Zentrum des Knäuls zu passieren,
wobei sie folglich bei einer erhöhten
Rate durch die Folie passieren. Nach Dehyratation dieser Struktur
kollabieren die Knäule
teilweise. Der Kollaps der Knäule
behindert die Bewegung der Wassermoleküle durch die Folie.
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Der praktische und dennoch überraschende
Ausgang der Konformationsänderung
zwischen dem hydratisierten und dem nicht hydratisierten Zustand
der vorstehend segmentierten Polyetherurethane ist dergestalt, dass
ihre Feucht- und Trockenfolien eine differenzielle MVTR aufweisen.
Ihre Folien weisen insbesondere Feucht-MVTR-Werte auf, die signifikant
größer als
ihre Trocken-MVRT-Werte sind. Es wurde auch gefunden, dass diese
Eigenschaft einer differenziellen MVTR beobachtet wird, selbst wenn
zur Bestimmung der MVTR-Werte anstelle von Wasser isotonische Kochsalzlösung verwendet
wird.
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Eine differenzielle MVTR ist bei
der Überwachung,
ob eine Wunde stark oder nur ininimal exsudiert, nützlich.
Ein derartiger Mechanismus stellt einen Wundverband bereit, der – wenn er
auf eine stark exsudierende Wunde aufgelegt wird – seine
MVTR zum Management der erhöhten
Exsudatmenge entsprechend erhöhen
kann. Mit fortschreitendem Heilungsprozess und der Produktion geringerer
Exsudatmengen durch die Wunde, wird der Wundverband als Antwort
auf die Produktion reduzierter Exsudatmengen weniger hydratisiert und
reduziert auch seine MVTR. Diese Polymerfolienlage ist nicht nur
wasserdampfdurchlässig,
sondern ist auch für
Gase, wie zum Beispiel CO2 und O2, permeabel. Es wird ohne weiteres erkannt
werden, dass aufgrund der monolithischen Merkmale der Folie, das
Foliemnaterial für
Flüssigkeiten
oder Bakterien undurchlässig
ist.
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Die Dicke der Polymerfolie stellt
auch einen Faktor zum Erhalt einer gewünschten Feucht-MVTR dar. Dies
wird grafisch in 4 erläutert, in
der die Feucht-MVTR einer segmentierten Polyetherurethan-Polymerfolie gegen
eine Foliendicke im Bereich von 1 mil (25 Mikron) bis 17 mil (425
Mikron) aufgetragen ist. Bei einer Foliendicke von ca. 2,5 mil (ca.
62,5 Mikron) wurde eine Feucht-MVTR von ca. 6000 g/m2/24
h erreicht. Während
eine Dicke von größer als
3 mil, z. B. 5 mil (125 Mikron) verwendet werden kann, sind keine
weiteren Vorteile von der MVTR zu erwarten. Folglich ist für die vorliegenden
Zwecke die Foliendicke bevorzugter ca. 3 mil (ca. 75 Mikron) oder
weniger und am bevorzugtesten von 1 mil (25 Mikron) bis 1,5 mil
(37,5 Mikron).
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Nützliche
Materialien für
die Folienlage schließen
die folgenden segmentierten Polyetheuerethan-Harnstoffharze, die
im Handel von PolyMedica Industries, Inc. (Golden, CO) unter der
Bezeichnung MITRATHANE® erhältlich sind, ein, sind aber
nicht darauf beschränkt.
MITRATHANE® M1020
ist ein segmentierter Polyetherurethan-Harnstoff, hergeleitet von
Diphenylmethandiisocyanat, Polytetramethylenglycol mit einem Zahlenmittel
des Molekulargewichts von ca. 1000 und organischen Aminen in einer
Menge, die zur Bereitstellung für
ca. das 20fache der Kettenverlängerung
ausreichend ist;
MITRATHANE® M2007
ist ein segmentierter Polyetherurethan-Harnstoff, hergeleitet von
Diphenylmethandiisocyanat, Polytetramethylenglycol mit einem Zahlenmittel
des Molekulargewichts von ca. 2000 und organischen Aminen in einer
Menge, die zur Bereitstellung für
das ca. 7fache der Kettenverlängerung
ausreichend ist und
MITRATHANE® MPU-5
ist ein segmentierter Polyurethan-Harnstoff, hergeleitet von Diphenylmethandiisocyanat,
Polytetramethylenglycol, Polyethylenglycol und organischen Aminen
als Kettenverlängerer.
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Die Exsudat-Transportlage des Verbandes
wird an einer Oberfläche
der Folienlage fixiert und weist bevorzugt eine Absorptionskapazität zum Transportieren
von Exsudat an die Folie auf. Folglich kann ein die erfindungsgemäßen Prinzipien
verkörpernder
spirosorbierender Wundverband seine MVTR als Antwort auf die Exsudatmenge
ausgleichen. In einem Aspekt der Ausführungsform ist die ratenbegrenzende
Lage bei relativ niedrigeren Exsudatmengen primär die Exsudat-Transportlage,
da sie sich am dichtesten an der Wunde befindet. Bei relativ höheren Exsudatmengen
gleicht jedoch die Folienlage, die sich am weitesten von der Wunde entfernt
befindet, mithilfe ihrer Eigenschaft der differenziellen MVTR als
Antwort darauf weiter an die MVTR an. In Effekt werden folglich
sich in der Exsudat-Transportlage widerspiegelnde Änderungen,
aufgrund erhöhter
oder verminderter Exsudatmengen wiederum durch die Folienlage ausgeglichen,
welche die Gesamtsorptionseigenschaft der Verbandstrukur demgemäß moduliert.
Folglich wird das Mikromilieu um die Wunde herum kontrolliert, wobei
das Wundmanagement weitgehend selbstüberwachend ist.
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Beispielhafte hydrophile Materialien
für die
Exsudat-Transportlage können
Hydrokolloide, Gele, Schaumstoffe, textile Stoffe, Membranen, Haftklebstoffe
und Kombinationen davon ohne Einschränkung einschließen, solange
das Material physiologisch verträglich
und klinisch unbedenklich ist.
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Geeignete Hydrokolloide schließen natürliche Gummis,
wie zum Beispiel Pflanzenexsudate (Gummi arabicum, Gum Ghatti, Karaya
und Traganth); Pflanzensamen-Gummis (Guarmehl, Johannisbrotmehl
und Akazie), Seetangextrakte (Agar, Algin, Alginatsalze und Carrageenin),
Getreide-Gummis (Stärken
und modifizierte Stärken),
Fermentierungs- oder Mikroben-Gummis (Dextran und Xanthan), modifizierte
Cellulosen (Hydroxymethylcellulose, mikrokristalline Cellulose und
Carboxymethylcellulose), Pektin, Gelatine, Casein und synthetische
Gummis (Polyvinylpyrrolidon, niederes Methoxylpektin, Propylenglycol-Alginate,
Carboxymethyl-Johannisbrotmehl und Carboxymethyl-Guargummi) und ähnliche
in Wasser quellbare oder hydratisierbare Hydrokolloide ein, sind
aber nicht darauf beschränkt.
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Beispielhafte Gele schließen Gele,
umfassend ein hydrophiles Gitter aus langkettigen Polymeren mit von
1% bis 99% Wasser (auf die als auf Hydrogele verwiesen wird) und
hydroalkoholische Gele davon ein, sind aber nicht darauf beschränkt. Die
Polymere können
vernetzbare Polymere aus Polyacrylamid und Polymethacrylsäure sein,
die bevorzugt durch im Wundexsudat vorliegendes Wasser zur Bildung
einer viskosen gelähnlichen
Dispersion quellbar, aber nicht darin löslich sind.
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Geeignete hydrophile Polymermaterialien
sind Polyacrylsäure-Allylsaccharose-Copolymere
und Salze davon. Die sogenannten Carbomere sind zum Beispiel die
Homopolymere aus Acrylsäure,
die mit einem Allylether von Pentaerythritol, einem Allylether von
Saccharose oder einem Allylether von Propylen vernetzt sind und
von der B. F. Goodrich Company (Cleveland, OH) unter dem Warenzeichen
CARBOPOL in verschiedenen Viskositäten und Molekulargewichten
verkauft werden. Auch nützlich
sind von Hispano Quimica S.A. (Barcelona, Spanien) unter dem Warenzeichen
HISPAGEL in verschiedenen Viskositäten verkaufte nicht trocknende, wässrige Gallerten
aus Glycerolpolyacrylat und Gele aus durch Strahlung vernetztem
hydrophilem Polyoxyethylen, das in US-Patent Nr. 3,419,006 an King
beschrieben und von C. R. Bard, Inc. (Murray Hill, NJ), unter dem
Warenzeichen VIGILON verkauft wird.
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Alginate sind als eine Untergruppe
von Gelen eine spezielle Variation, die als ein Fasermaterial aus einer
Reihe verschiedener Pflanzen, besonders Extrakten aus Kelp und Seetang
hergestellt werden. Natriumalginat produziert viskose Flüssigkeiten,
und Calciumalginat bildet Gele. Folglich können Natrium- und Calciumsalz
zum Erreichen des gewünschten
Gelierungsgrades gemischt werden. Alginate sind typisch in weitgehend
dehydratisierter Form erhältlich
und quellen nach Absorption des Wundexsudats.
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Nützliche
Membranstrukturen weisen bevorzugt sowohl eine mikroporöse als auch
makroporöse Struktur
auf. Beispielhafte Membranstrukturen schließen elastomere Polymere mit
kontrollierten Porengrößen auf,
die aus der segmentierten Polyetherurethan-Harnstoff-Familie von
Polymeren hergestellt werden, die von PolyMedica Industries, Inc.
(Golden, CO) unter dem Warenzeichen MITRATHANE verkauft werden.
Eine Beschreibung der Eigenschaften und der Herstellung dieser Polymere
kann in US-Patent Nr. 4,704,130 an Gildung et al. und US-Patent
Nr. 3,635,907 an Schulze et al. eingesehen werden, deren Offenbarungen
hierin unter Bezugnahme eingeschlossen sind. Andere dieser Polymere
des Spandex-Typs, die verwendet werden können, sind unter den Bezeichnungen
LYCRA® von
G. I. DuPont de Nemours, PELLETHANE® von
Dow Chemical Co. und ESTANE von B. F. Goodrich Co. erhältlich.
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Beispielhafte Schaumstoffe schließen hydrophile
Polyester-Polyurethane und Polyetherurethane des offen- und geschlossenzelligen
Schaumstoff-Typs ein, sind aber nicht darauf beschränkt. Eine
Beschreibung modifizierter offenzelliger Schaumstoffe kann in US-Patent
Nr. 3,975,567 an Lock und in US-Patent Nr. 3,978,855 an McRae eingesehen
werden. Die relevante Offenbarung von jedem ist hierin unter Bezugnahme eingeschlossen.
Diese Schaumstoffe wurden zur Änderung
entweder ihrer Absorptionsfähigkeit
oder Netzbildungseigenschaften physikalisch modifiziert.
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Beispielhafte textile Stoffe schließen textile
Stoffe ein, die sowohl gewebt als auch Vliesstoffe aus natürlichen
oder synthetischen Fasern oder Mischungen davon sein können. Bei
diesen kann es sich um Celluloseerzeugnisse, wie zum Beispiel Baumwollmull,
Baumwollgaze, Wattebälle,
Wattepolster aus Baumwolle und Reyon, Leinengewebe und dergleichen
handeln. Baumwollgaze wird insbesondere typischerweise in Krankenhäusern und
Arztpraxen, wie in der US-Pharmakopöe definiert, verwendet und
ist dem Durchschnittsfachmann weithin bekannt. Synthetische textile
Vliesstoffe schließen
Polyester, einschließlich
Spinnvlies aus Polyester, Polypropylen, einschließlich des
schmelzgeblasenen Polypropylens, mikroporöser Folien aus plastifiziertem
Polyvinylchlorid, Verbundstoffen aus synthetischen Folien mit natürlichen
Fasern und wie im Handel erhältlichen
Materialien ein, sind aber nicht darauf beschränkt. Eine Anzahl anderer textiler
Vliesstoffe, die zur Verwendung in Verbänden geeignet sind, sind im
Fach weithin bekannt.
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Die Folienlage ist bevorzugt an die
Exsudat-Transportlage durch entweder Applikation von Hitze oder Druck
oder beidem oder durch einen geeigneten Klebstoff laminiert. In
einigen Fällen
können
Exsudat-Transportlagen aus Hydrokolloiden oder Gelen Klebeigenschaften
zusammen mit ihrer Absorptionsfähigkeit
aufweisen. Als Alternative kann die Exsudat-Transportlage selbst
ein hydrophiler Klebstoff, bevorzugt ein Haftkleber oder aus einem
Material sein, das bioadhäsive
Eigenschaften besitzt. Wenn die Exsudat-Transportlage ein Haftklebstoff
ist und zum Beispiel mittels eines Druckverfahrens in einem definierten
Muster mit offenen Zwischenräumen
aufgebracht wird, wird nur eine minimale Absorptionskapazität erreicht.
Die Klebeigenschaften des Verbandes bieten ein Verfahren, wodurch
der Verband an der den Wundort umgebenden intakten Haut aufgebracht
werden kann. Als Alternative kann eine Klebschicht an die Folienlage
angrenzen.
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Klebstoffe können aus Polymeren, die hydrophile
Gruppen, wie zum Beispiel Hydroxyl, Carboxyl, Amin, Amid, Ether
und Alkoxy enthalten, gebildet werden, solange der resultierende
Klebstoff im Exsudat nicht löslich
ist und nicht zytotoxisch und für
den Patienten weitgehend nicht allergen bleibt.
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Der Klebstoff ist bevorzugt ein viskoelastischer,
auf Acryl basierender Haftklebstoff, der in seinem normalen Trockenzustand
kohäsiv
und inhärent
klebrig und dazu in der Lage ist, mit der Folienlage oder der Exsudat-Transportlage
unter Hitze oder Druck eine Schicht zu bilden. Als Klebstoffe verwendete
beispielhafte Materialien schließen Mischungen aus Vinylether
oder Acrylpolymeren mit oder ohne zugefügten klebrig machenden Harzen
ein. Ein bevorzugter, auf Acryl basierender Klebstoff ist ein Copolymer
aus 2-Ethylhexylacrylat und von 10 bis 25 Mol-% Acrylsäure. Eine
Beschreibung dieses Klebstoffs kann in US-Patent Nr. 4,906,240 an
Reed et al., das hierin unter Bezugnahme inkorporiert ist, eingesehen
werden.
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Der Klebstoff kann mittels bekannter
Verfahren, wie zum Beispiel Heißschmelzen,
mittels eines Transferdruckverfahrens oder ähnlicher Hilfsmittel, auf die
Folienlage oder auf die Exsudat-Transportlage aufgebracht werden.
Ein Transferdruckverfahren ist bevorzugt. Als Alternative kann der
Klebstoff zuerst auf einen geeigneten Release-Liner aufgetragen
und die mit Klebstoff beschichtete Oberfläche des Liners auf alle oder einen
Teil der die Wunde kontaktierenden Lage des Wundverbandes aufgebracht
werden und der Liner danach entfernt werden.
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Als bioadhäsive Klebstoffe geeignete,
in Wasser quellbare, aber in Wasser unlösliche, fasrige, vernetzte,
Carboxy-funktionelle Polymere werden in US-Patent Nr. 4,615,697
an Robinson beschrieben, von denen die relevanten Offenbarungen
unter Bezugnahme hierin inkorporiert sind. Ein bevorzugter bioadhäsiver Klebstoff
ist eine mit Divinylglycol vernetzte Polyacrylsäure, der im Handel von A. H.
Robbins (Richmond, VA) unter der Bezeichnung POLYCARBOPHIL verkauft
wird. Andere als Haftklebstoffe geeignete nicht zytotoxische Acrylpolymere
sind im Fach bekannt, und einige von ihnen werden in US-Patent Nr.
3,645,835 an Hodgson beschrieben, von denen die relevante Offenbarung
durch Bezugnahme inkorporiert ist.
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Die erfindungsgemäßen spirosorbierenden Verbände können weiter
Medikamente oder andere aktive oder diagnostische Mittel in der
Exsudat-Transportlage einschließen,
die freigegeben werden oder zur Aufrechterhaltung eines sterilen
Mikromilieus beitragen können.
Diese Medikamente und ähnliche
Mittel können eingeschlossen
werden, gegebenenfalls, um zur Verabreichung entweder kontinuierlich
bis zur Erschöpfung oder
auf kontrollierte Weise durch selektive Auflösung freigesetzt zu werden
und können
Wundheilungsmittel, geruchsbindende Mittel, Antiseptika, Bakteriostatika,
antimikrobielle Mittel, Wundremigungsmittel, Feuchtigkeitsgradindikatoren,
schmerzstillende Mittel, pH-Indikatoren und dergleichen einschließen. Farbstoffe
und Füllstoffe
können
gegebenenfalls auch eingeschlossen sein.
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Die spirosorbierenden Verbände sind
bevorzugt von ausgeprägter
Maßstabilität, selbststützend und bequem.
Stützstrukturen,
wie zum Beispiel Maschengewebe oder filamentförmiges Scrim können jedoch
in den Verbandaufbau gegebenenfalls und bei Bedarf eingeschlossen
werden.
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Die folgenden Beispiele erläutern typische
Verfahren und Zusammensetzungen zur erfindungsgemäßen praktischen
Ausführung,
sie dürfen
aber nicht als Einschränkungen
davon ausgelegt werden.
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BEISPIEL 1: HERSTELLUNG
DER SPIROSORBIERENDEN FOLIENLAGE
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Eine Polymerfolienlage wurde aus
einem segmentierten Polyetherurethan-Harnstoff hergestellt, der unter
dem Warenzeichen MIRATHANE® (PolyMedica Industries,
Inc., Golden, CO), wie nachstehend beschrieben, verkauft wird. Das
Material wurde als eine 25 gew.-%ige Feststofflösung in Dimethylacetamid (DMAC)
geliefert. Geeignete Materialien dieses Typs sind in US-Patent Nr.
4,849,458 an Reed et al. beschrieben.
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Die Lösung wurde auf die gewünschte Dicke
auf einer Glasplatte ausgebreitet und das Lösungsmittel durch Erhitzen
auf eine Temperatur im Bereich von 50°C bis 70°C für eine Zeitspanne von ca. 2
Stunden entfernt. Es wurde eine Reihe von Folien mit einer Trockendicke
im Bereich von 0,1 mil (0,25 Mikron) bis 20 mil (500 Mikron), bevorzugt
von 0,1 mil bis 10 mil (250 Mikron) und bevorzugter von 0,5 mil
(12,5 Mikron) bis 2,5 mil (62,5 Mikron) hergestellt.
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Die physikalischen und sorbierenden
Eigenschaften der hergestellten Polymerfolien mit einer Dicke von
1,3 bis 1,5 mil (32,5 bis 37,5 Mikron) waren: Reißfestigkeit
von 2,01 ± 0,33
kg/mm2; Dehnung beim Reißen von 776 ± 55%;
Feucht-MVTR von 13285 ± 1839
g/m2/24 h und Trocken-MVTR von 3807 ± 151 g/m2/24 h. Das berechnete durchschnittliche
Feucht-zu-Trocken-Verhältnis
der MVTR betrug ca. 3,5.
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BEISPIEL 2: HERSTELLUNG
EINER KLEBENDEN EXSUDAT-TRANSPORTLAGE
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Aus einem nicht zytotoxischen Acryl-Copolymer
wurde eine klebende Exsudat-Transportlage hergestellt. Im Handel
sind viele Haftklebstoffe dieses Typs erhältlich. Ein besonders nützlicher,
unter dem Warenzeichen GELVATM (Monsanto
Chemical Co., St. Louis, MO) verkaufter Klebstoff wurde eingesetzt.
Diese Klebstoffmaterialien werden als 40%ige Feststofflösung in
einem Lösungsmittelgemisch
geliefert.
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Die Klebstofflösung wurde unter Verwendung
einer gemusterten Rasterwalze auf einen geeigneten Release-Liner,
z. B. silikonisiertes Papier, Kunststofffolie usw. gedruckt. Ein
bevorzugtes Muster war das einer Diamantform, wobei zwischen 20%
und 80% des Musters einen offenen Bereich aufweisen. Das abziehbare Papier
mit seinem feuchten, gemusterten Klebstoffdruck wurde für eine Zeitspanne
von 2 Stunden bei einer Temperatur von 45°C bis 75°C zur Entfernung von weitgehend
allem restlichem Lösungsmittel
in einen Umluftofen gebracht. Das endgültige lösungsmittelfreie Material war
ein gemusterter Haftklebstoff, der auf einen Release-Liner aufgebracht
war.
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BEISPIEL 3: HERSTELLUNG
EINES SPIROSORBIERENDEN FOLIENWUNDVERBANDES MIT KLEBENDER EXSUDAT-TRANSPORTLAGE
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Eine Polymerfolienlage wurde mit
einer Dicke von 1,5–2,0
mil ± 0,2
mil (37,5 bis 50 Mikron), wie in Beispiel 1 beschrieben, hergestellt.
Die Folie wurde dann mit der wie in Beispiel 2 hergestellten klebenden
Exsudat-Transportlage laminiert. Die Laminierung wurde durch Platzieren
der Folie zusammen mit der gemusterten Klebstofflage (gestützt durch
den Release-Liner) dergestalt, dass die Oberseite des Release-Liners
von der Polymerfolienseite weggerichtet war, durchgeführt. Danach
wurde Druck auf die Verbundstruktur aufgebracht, um eine Bindung
zwischen der Polymerfolienlage und der Klebelage zu erhalten. Die
resultierende Laminatstruktur umfasste die an einer gemusterten
klebenden Exsudat-Transportlage aufgebrachte Polymerfolie. Dieses
Laminat wurde weiter am Release-Liner festgeklebt.
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Der Release-Liner wurde entfernt
und die Eigenschaften der MVTR bestimmt. Die typischen sorbierenden
Eigenschaften dieses Folientyps und des klebenden spirosorbierenden
Verbands ließen
Folgendes erkennen. Die Feucht-MVTR betrug 7057 ± 411 g/m2/24
h, und die Trocken-MVRT betrug 2507 ± 117 g/m2/24
h. Das berechnete durchschnittliche MVTR-Verhältnis von Feucht-zu-Trocken-MVTR
betrug ca. 2,8.
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BEISPIEL 4: HERSTELLUNG
EINES SPIROSORBIERENDEN POLYMERFOLIENWUNDVERBANDES MIT GEL-EXSUDAT-TRANSPORTLAGE
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Eine Polymerfolie wurde mit einer
Dicke von 1,5–2,0 ± 0,2 mil
(37,5 bis 50 Mikron), wie in Beispiel 1 beschrieben, hergestellt.
An diese Folie wurde ein Gelmaterial laminiert. Bevorzugte Materialien
umfassen vernetzte Polymermatrices, die zwischen 5 Gew.-% und 99
Gew.-% Wasser enthalten. Aus Gründen
der Zweckmäßigkeit
wird auf diese als auf Hydrogele verwiesen. Das Hydrogel-Material
weist bevorzugt einige Haftklebeeigenschaften auf.
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Hydrogele des Typs mit erfindungsgemäßer Verwendbarkeit
können
aus einer Reihe verschiedener im Handel erhältlicher Quellen, wie zum Beispiel
dem von Valleylab, Inc., Boulder, Colorado, unter der Bezeichnung
POLYHESIVE® verkauften
Material; das von Promeon, einem Unternehmensbereich von Medtronic,
Mmneapolis, Minnesota, unter der Bezeichnung PROMEON® verkaufte
Hydrogel und das von der 3M Company, Minneapolis, Minnesota, unter
der Bezeichnung Hydrogel-Haftklebstoff verkaufte. Besonders bevorzugte
Materialien sind die, die von Valleylab, Inc., Boulder, CO, unter
dem Warenzeichen POLYHESIVE® verkauft werden.
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Die Laminierung der Polymerfolie
an das Hydrogel wurde durch gemeinsames Platzieren der Lagen und
Ausbringen von geeignetem Druck zum Erreichen der gewünschten
Bindung erlangt. Dies kann unter Verwendung von Quetschwalzen oder
durch Aufbringen von Gewichten auf eine auf die Laminatstruktur
platzierte Platte erreicht werden. Das fertiggestellte Laminat umfasste
eine an die Hydrogellage gebundene Polymerfolie. Die Oberfläche des
Hydrogels, welche die Wunde kontaktiert, wurde wiederum weiter an
einen zum Gebrauch entfernbaren Release-Liner geklebt.
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Als Alternative kann das Hydrogel
in situ auf der Polymerfolie gebildet werden, wobei folglich die
Anforderung an einen anschließenden
Laminierungsschritt in dem Verfahren beseitigt wird. Der Hydrogel-Folienverbundstoff
kann dann weiter an einen geeigneten Release-Liner laminiert werden.
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Proben dieser Struktur wiesen die
folgenden "intelligenten" oder differenziellen
MVTR-Eigenschaften auf: eme Feucht-MVTR von 4435 ± 274 g/m2/24 h; eine Trocken-MVTR von 2876 ± 69 g/m2/24 h und eine Wasserabsorptionskapazität von 271 ± 8% des
Originalgewichts nach 3-stündigem
Eintauchen in destilliertes Wasser. Das berechnete Feucht-zu-Trocken-Verhältnis der
MVTR liegt bei ca. 1,5.
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BEISPIEL 5: HERSTELLUNG
EINES SPIROSORBIERENDEN POLYMERFOLIENWUNDVERBANDES MIT SCHAUMSTOFF-EXSUDAT-TRANSPORTLAGE
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Eine polymere Polyurethanfolie wurde
mit einer Foliendicke von 1,5–2,0 ± 0,2 mil
(37,55 bis 50 Mikron), wie in Beispiel 1 beschrieben, hergestellt.
An diese Polymerfolie wurde, wie nachstehend beschrieben, eine Lage
aus hydrophilem Schaumstoff laminiert. Der bevorzugte Bereich der
Schaumstoffdicke betrug 0,17 cm (1/16 Inch) bis 1,27 cm (1/2 Inch)
und bevorzugter 0,17 cm (1/16 Inch) bis 0,64 cm (1/4 Inch). Nützliche hydrophile
Schaumstoffe dieses Typs werden von Calgon/Vestal Laboratories (St.
Louis, MO) unter dem Namen EPILOCK® verkauft,
bei dem es sich um ein auf Polyurethan basierendes Material und
einen Schaumstoff handelt, der aus einem als HYPOLTM (W. R. Grace & Co.) bezeichneten
chemischen Schäumungssystem
hergestellt wird.
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Die Polymerfolienlage wurde an die
Schaumstofflage durch Aufbringen von Hitze bei einer Temperatur von
60°C bis
120°C und
Druck von 34473 N/m2 bis 13789 N/m2 (5 bis 20 Pound pro Quadratinch) für eine Zeitspanne
von ca. 10 Minuten bis 1 Stunde laminiert.
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Als Alternative kann die in Beispiel
3 beschriebene spirosorbierende Polymerfolien-/Kleblammatstruktur
durch Entfernen des Release-Liners weiter an den Schaumstoff laminiert
und die Klebeoberseite an den Schaumstoff fixiert und ausreichend
Druck aufgebracht werden, um die gewünschte Bindung zu erreichen.
Der Schaumstoff kann die gesamte oder einen Teil der als eine „Insel" auf der Folie vorhandenen
Klebeoberseite bedecken.
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Wundverbände des Folien- und Schaumstofftyps
(ohne den Klebstoff) wiesen die folgenden differenziellen MVTR-Sorptionseigenschaften
auf: eine Feucht-MVTR von 4,045 ± 483 g/m2/24
h; eine Trocken-MVTR von 2120 ± 103
g/m2/24 h und eine Wasserabsorptionskapazität von 208 ± 64% des
ursprünglichen
Gewichts nach 3-stündigem
Eintauchen in Wasser. Das berechnete durchschnittliche Feucht-zu-Trocken-Verhältnis der MVTR
betrug ca. 1,9.
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BEISPIEL 6: HERSTELLUNG
EINES SPIROSORBIERENDEN POLYMERFOLIENWUNDVERBANDES MIT ALGINAT-EXSUDAT-TRANSPORTLAGE
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Ein Polymerfolien/Klebelaminat wurde
wie in Beispiel 3 beschrieben hergestellt. Der Release-Liner wurde
dann entfernt. An die Klebelage dieser Struktur wurde ein Faservlies
aus Calciumalgmatmaterial durch Ausüben eines ausreichenden Druckes
zur Aktivierung der Haftklebeeigenschaften der darunter liegenden Klebelage
auf das Alginat geklebt.
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Calciumalginatmaterialien werden
als Faservlies in einer Dicke von 0,17 ein (1/16 Inch) bis 1,27
cm (1/2 Inch) geliefert. Sie sind in einer Reihe verschiedener Größen erhältlich.
Nützliche
Alginate sind im Handel von Dow Hickam Pharmaceuticals, Inc. (Sugar
Land, TX) unter dem Warenzeichen SORBSAN® und
von Calgon Vestal Laboratories (St. Louis, MO) als KALTOSTAT® erhältlich.
Besonders bevorzugt ist KALTOSTAT®.
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Das Alginat wurde zur Bildung einer „Insel" bevorzugt auf die
Folien-/Klebestruktur positioniert. Dies stellt einen Kleberand
bereit, der über
die Alginatlage hinausgehend verläuft, wobei ein Verfahren zur
Fixierung des Verbandes an den Wundort geboten wird. Als Alternative
kann das Alginat die gesamte Klebefläche bedecken. In einer derartigen
Ausführungsform
erfordert der sich ergebende Verband ein weiteres Sicherungsmittel,
um ihn am Wundort zu fixieren.
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Spirosorbierende Wundverbände dieses
Folien- und Alginatverbundstoffes wies die folgenden Eigenschaften
einer differenziellen MVTR auf: eine Feucht-MVTR von 8539 ± 616 g/m2/24 h und eine Trocken-MVTR von 2307 ± 81 g/m2/24 h. Das berechnete Feucht-zu-Trocken-Verhältnis der
MVTR betrug ca. 3,7.
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BEISPIEL 7: HERSTELLUNG
EINES SPIROSORBIERENDEN POLYMERFOLIEN-WUNDVERBANDES MIT TEXTILER
EXSUDAT-TRANSPORTLAGE
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Ein Polymerfolien-/Klebelaminat wurde
wie in Beispiel 3 beschrieben hergestellt. Der Release-Liner wurde
dann entfernt. An die Klebelage wurde ein textiles Material, wie
zum Beispiel Gaze oder ein textiler Vliesstoff wie zum Beispiel
schmelzgeblasenes Polypropylen oder Baumwolle enthaltende Vliesstoffmischungen
durch Ausüben
von ausreichendem Druck zur Aktivierung des Klebstoffs hergestellt.
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Das textile Material war Gaze von
medizinischem Gütegrad
wie von Johnson & Johnson
Co. geliefert. Die unter Verwendung von Gaze angefertigten Strukturen
wiesen die folgenden differenzielle sorbierenden Eigenschaften auf:
eine Feucht-MVTR von 14515 ± 1685
g/m2/24 h; eine Trocken-MVTR von 2705 ± 34 g/m2/24 h und eine Wasserabsorptionskapazität von 326 ± 40% des
ursprünglichen
Wertes nach 3-stündigem
Eintauchen in Wasser. Das berechnete Feucht-zu-Trocken-Verhältnis der
MVTR betrug ca. 5,4.
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Aus schmelzgeblasenen Polypropylenmaterialien
hergestellte Verbände
(Kimberley Clark, Roswell, GA) wiesen die folgenden differenziellen
sorbierenden Eigenschaften auf eine Feucht-MVTR von 7799 ± 750 g/m2/24 h und eine Trocken-MVTR von 2444 ± 175 g/m2/24 h. Das berechnete Feucht-zu-Trocken-Verhältnis der
MVTR betrug ca. 3,2.
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BEISPIEL 8: HERSTELLUNG ÜBLICHER
WUNDVERBÄNDE
MIT KEINER DIFFERENZIELLEN MVTR
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Dieses Beispiel veranschaulicht eine übliche Laminat-Wundverbandstruktur,
die keine differenzielle MVTR aufweist. Die in Beispiel 2 beschriebene
klebende Exsudat-Transportlage wurde hergestellt. An die Klebefläche des
Klebe-/Liner-Systems wurde ein Hydrokolloidgemisch aus Hydroxymethylcellulose,
Pektin, Gelatine, Mineralöl
und Gummi-Klebemischung laminiert. Dieses Gemisch wird von Convatec/Squibb
(Princeton, NJ) unter dem Warenzeichen STOMAHESIVETM verkauft.
Der Release-Liner wurde dann entfernt und die MVTR des Laminats
bestimmt.
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Diese laminierte Struktur wies, wie
anhand der folgenden Daten gezeigt, eine fixierte MVTR auf: eine Feucht-MVTR
von 29 ± 27
g/m2/24 h und eine Trocken-MVTR von 29 ± 27 g/m2/24 h. Dies lässt sich auf ein Feucht-zu-Trocken-Verhältnis der
MVTR von 1 berechnen.
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Die vorstehend in jeweils jedem der
Beispiele 3–7
beschriebenen laminierten Strukturen können in gewünschte Formen und Größen geschnitten
und in medizinischen Beuteln der entsprechenden Größe verpackt werden.
Die verpackte Struktur kann, bevorzugt mittels γ-Bestrahlung sterilisiert werden,
obwohl Dampf- oder Ethylenoxid-Sterilisationsverfahren eingesetzt
werden können.
Die sterile Struktur kann dann als eine Wundabdeckung oder ein Wundverband
auf vielen verschiedenen Hautläsionen
und Hautverletzungen verwendet werden.
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BEISPIEL 9: INITIIERUNG
DER WASSERDAMPFDURCHLÄSSIGKEIT
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Erfindungsgemäße Wundverbände, und wie in Beispielen
1 und 3–7
vorstehend beschrieben anfertigt, wurden auf ihre Fähigkeit
getestet, Wasserdampfdurchlässigkeit
zu initiieren. In diesem Sinne wurden Wundverbandproben von ca.
3 Inch im Durchmesser gegen die Öffnung
eines aufrecht stehenden Aluminiumbechers, der von 10 bis 20 Milliliter
Wasser enthielt, abgedichtet. Diese die Probe tragenden Becher wurden
dann auf einem Laborarbeitstisch gestellt und dort bei Umgebungstemperatur
von (20–25°C) stehen
gelassen. Eine Glasfolie mit einer feuchtigkeitsempfindlichen Paste
auf einer Seite der Folie wurde über
jeden die Probe tragenden Becher platziert, wobei die feuchtigkeitsempfindliche
Paste an die Probe angrenzte. Bei der feuchtigkeitsempfindlichen
Paste handelte es sich um SAR-GEL, das im Handel von der Sartomer
Company, Exton, PA, USA, erhältlich
ist. Diese spezielle feuchtigkeitsempfindliche Paste unterliegt
einem Farbumschlag von „weiß" nach „purpurrot", wenn sie Wasser
ausgesetzt wird.
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Jede Verbandprobe wurde in Dreifachbestimmung
getestet. Die Zeitspanne für
einen Farbumschlag von „weiß" nach „purpurrot" wurde für jede Probe
notiert, die notierten Werte wurden aufgezeichnet, und für jede Probengruppe
wurde ein Durchschnittswert ermittelt. Die gleichzeitig mitlaufende
Kontrolle war eine Glasfolie mit der gleichen feuchtigkeitsempfindlichen
Paste, die bei Umgebungsbedingungen im Laboratorium gehalten wurde.
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Die Ergebnisse werden in Tabelle
I nachstehend vorgelegt.
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TABELLE
I
Spirosorbierende Wundverbände
zum Exsudatmanagement
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Aus den vorstehenden Ergebnissen
ist ersichtlich, dass der erfindungsgemäße Verband, der die längste Zeitspanne
für das
Einsetzen der Wasserdampfdurchlässigkeit
(„Atmung") aufwies, das Hydrogel-/hydrophile
Folienlaminat war, und der erfindungsgemäße Verband, der die kürzeste Zeitspanne
aufwies, die vorstehende hydrophile Folie war. Diese Ergebnisse
weisen daraufhin, dass die Zeitspanne bis zur Initiierung der „Atmung" durch die vorliegenden
Wundverbände
durch die Auswahl von einer oder mehreren hydrophilen Exsudat-Transportlage(n),
um die Anforderungen des spezifischen Wundexsudat-Managements zufriedenzustellen,
geeignet angepasst und moduliert werden können. Die Wasserdampfdurchlässigkeits-Verzögerungszeit liegt
bevorzugt von Bereich von 30 Minuten bis 150 Minuten.
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Die vorstehenden Beispiele und die
beiliegende Besprechung sind zur Erläuterung beabsichtigt und dürfen nicht
als einschränkend
angesehen werden. Noch andere Variationen im Umfang der anhängenden
Ansprüche
sind möglich
und werden dem Durchschnittsfachmann ohne weiteres offensichtlich
sein.