-
GEBIET DER
ERFINDUNG
-
Diese
Erfindung betrifft die Behandlung neurologischer Störungen und
insbesondere Techniken für
die Behandlung epileptischer Anfälle.
-
HINTERGRUND
DER ERFINDUNG
-
Epilepsie
ist ein durch wiederholte Anfälle,
welche die äußere Manifestation
einer übermäßigen und/oder
hypersynchronen abnormen elektrischen Aktivität neuronaler Strukturen des
Gehirns sind, charakterisierter Zustand. Ein Anfall tritt auf, wenn
die elektrische Aktivität
von Gehirnstrukturen oder sogar des ganzen Gehirns abnormal "synchronisiert" wird. Dies ist die
operationale Definition eines epileptischen Anfalls.
-
Ein
Anfallspatient kann unter einer Kombination verschiedener Anfallstypen
leiden. Große
Epilepsieanfälle
sind die häufigste
Epilepsieform, und sie sind durch Krämpfe mit tonisch-klonischen
Kontraktionen der Muskeln gekennzeichnet. Abortive Anfälle (früher als "kleine Anfälle" bezeichnet) sind
durch einen kurzen und plötzlichen
Bewusstseinsverlust gekennzeichnet. Die psychomotorische Form von
Anfällen
ist durch eine Bewusstseinstrübung
für eine
oder zwei Minuten gekennzeichnet. Ein komplexer Teilanfall ist durch
einen vollständigen
Bewusstseinsverlust gekennzeichnet. Der er fahrene Anfallstyp hängt typischerweise
von dem Abschnitt der Hirnrinde ab, in dem eine hypersynchrone Aktivität auftritt.
Viele Anfallstypen betreffen im allgemeinen das gesamte Gehirn,
während
bestimmte Typen, wie Teilanfälle,
in einem Teil des Gehirns beginnen und lokal bleiben können.
-
Unabhängig vom
Epilepsietyp begrenzen Anfälle
in erheblichem Maße
die Autonomie des Patienten. Wenn ihn ein Anfall trifft, verliert
der Patient typischerweise ein gewisses Maß an Kontrolle über seinen
Körper. In
den meisten Fällen
treten Anfälle
ohne eine Vorwarnung für
den Patienten auf. Daher stellen epileptische Anfälle ein
erhebliches Sicherheitsrisiko für
den Patienten und andere, die den Patienten umgeben, dar. Beispielsweise
kann ein Patient, den ein plötzlicher
Anfall trifft, während
er Auto fährt,
seine eigene Sicherheit sowie die Sicherheit anderer gefährden. Anfallspatienten
unterliegen auch dem Risiko körperlicher
Schädigungen,
wenn sie Maschinen betreiben, und auch bei täglichen Aktivitäten, wie
beim Überqueren
einer Straße oder
beim Herabsteigen von Treppen. Zusätzlich zu diesem Sicherheitsrisiko
schädigt
jeder Anfall Gehirnstrukturen weiter, was häufig zu einem zunehmenden Verlust
der Gehirnfunktion im Laufe der Zeit führt.
-
Forscher
haben eine Anzahl von Techniken zum Behandeln von Anfallsstörungen und
ihren Symptomen entwickelt. Beispielsweise hat die Forschung gezeigt,
dass die Schwelle für
das Auftreten von Anfällen durch
das Hemmen (nämlich
durch das Verringern der Erregung von Neuronen) der Substantia nigra
im Gehirn erhöht
wird. Forscher haben auch herausgefunden, dass das Erhöhen der
Aktivität
von Neuronen im externen Globus Pallidum (GPe) das Hemmen von Neuronen
im Nucleus subthalamicus verstärkt,
wodurch wiederum die neuronale Aktivität in der Substantia nigra gehemmt
wird.
-
Neurochirurgen
waren auch in der Lage, die Symptome vieler neuronaler Störungen durch
Beschädigung
bestimmter Gehirnbereiche zu verringern. Beispiele umfassen das
Beschädigen
des ventralen lateralen Abschnitts des inneren Globus Pallidus und
des Vim Thalamus zum Behandeln von Bewegungsstörungen. Es wurde auch eine
elektrische Stimulation des Nervensystems verwendet, um Anfälle zu unterdrücken. Schließlich kann
die Infusion bestimmter Arzneimittel in einen Gehirnbereich die
Erregbarkeit der Neuronen an der Infusionsstelle beeinflussen, wie
in dem US-Patent Nr. 5 713 923 (Ward u.a.) offenbart ist, das auf
Medtronic, Inc. übertragen
wurde.
-
Andere
haben die Wirkungen einer elektrischen Stimulation des Vagusnervs
als ein Mittel zum Unterdrücken
der epileptischen Aktivität
untersucht. Es wurde beobachtet, dass die Stimulation des Vagusnervs
mit bestimmten Parametern eine Desynchronisation der elektrischen
Aktivität
des Gehirns in Tiermodellen hervorruft. Diese Konzepte wurden von
Zabara in den US-Patenten Nr. 4 867 164 und 5 025 807 offenbart.
-
Bei
einem anderen Ansatz haben Forscher Algorithmen zum Erfassen des
Einsetzens eines Anfalls entwickelt. Qu und Gotman haben über ein
System berichtet, bei dem Muster einer elektrischen Aktivität ähnlich einer
anhand der Aufzeichnung eines wirklichen Anfalls entwickelten Schablone
erkannt werden. Siehe H. Qu und J. Gotman "A Seizure Warning System for Long-term
Epilepsy Monitoring",
Neurology, 1995; 45: 2250–2254.
Siehe auch I. Osario, M. Frei, D. Lerner, S. Wilkinson "A Method for Accurate
Automated Realtime Seizure Detection", Epilepsia, Band 36, Suppl. 4, 1995.
Bei jeder dieser Techniken zum Erkennen des Einsetzens eines Anfalls
verwenden die Entwickler zwei Prozesse. Der erste Prozess besteht
im Extrahieren bestimmter Merkmale aus den Signalen, die die elektrische
Aktivität
des Ge hirns darstellen. Beispiele der Signalmerkmale umfassen die
Signalleistung oder das Frequenzspektrum der Signale. Der zweite
Prozess besteht in der Erkennung eines Musters oder eines Wertesatzes
für diese
Merkmale, die einen Gehirnzustand charakterisieren, der zuverlässig zu
einem Anfall führt.
-
Unter
Verwendung von Mustererkennungstechniken wurden auch in einer geschlossenen
Regelschleife angeordnete Protokolle zum Reagieren auf das Einsetzen
eines epileptischen Anfalls vorgeschlagen. Beispielsweise sind in
den US-Patenten Nr. 6 128 538 und 6 134 474 in einer geschlossenen
Regelschleife arbeitende Systeme für das Identifizieren einer
neurologischen Krankheit in der Art einer Epilepsie und das Reagieren
auf diese mitgeteilt. Diese Systeme identifizieren jedoch neurologische
Vorfälle,
die bereits begonnen haben, und reagieren auf diese. Sobald sie
einmal begonnen haben, können
diese Vorfälle
schwer zu korrigieren sein. Daher besteht weiter ein Bedarf an effizienteren
und wirksameren Behandlungen neurologischer Vorfälle. In Tabelle 1 sind Dokumente
angeführt,
in denen Systeme und Verfahren offenbart sind, die das Erfassen
von Anfällen
ermöglichen.
-
-
ZUSAMMENFASSUNG DER ERFINDUNG
-
Ein
Ziel der vorliegenden Erfindung besteht darin, zumindest einige
der Nachteile der vorstehend erwähnten
Systeme zu überwinden,
indem ein System bereitgestellt wird, das den erregbaren Zustand
des Gehirns oder eines spezifischen Unterbereichs des Gehirns prüft und eine
durch die Sonde erfasste Messung in bezug auf die Wahrscheinlichkeit
des Auftretens eines bevorstehenden neurologischen Vorfalls setzt.
-
Zusätzlich besteht
ein Ziel der Erfindung darin, ein implantierbares System zur Abgabe
elektrischer Anregungen bzw. Stimulationsimpulse und zum Analysieren
von Antwortfeldpotentialen vom Gehirn bereitzustellen, um die Wahrscheinlichkeit
des Auftretens einer neurologischen Störung und/oder eines Vorfalls
vor Beginn des Vorfalls vorherzusagen.
-
Ein
weiteres Ziel der Erfindung besteht darin, ein System zur Signalanalyse
bereitzustellen, um die Wahrscheinlichkeit des Auftretens eines
bevorstehenden epileptischen Anfalls vorherzusagen.
-
Ein
Ziel der Erfindung besteht darin, ein Niveau der funktionalen Interkonnektivität in Gehirnstrukturen zu
bestimmen und das Niveau bei der Vorhersage bevorstehender neurologischer
Störungen
zu verwenden.
-
Die
Erfindung sieht ein System nach Anspruch 1 vor.
-
Verschiedene
Ausführungsformen
der Erfindung können
ein oder mehrere Merkmale besitzen, welche die vorstehenden Ziele
erfüllen
können.
An Stelle des Erfassens eines neurologischen Vorfalls, der bereits
begonnen hat, und des Reagierens auf diesen werden gemäß der vorliegenden
Erfindung Vorläufer
eines bevorstehenden neurologischen Vorfalls erfasst und wird auf
diese reagiert. Es kann dann eine Therapie ausgeführt werden,
um das Einsetzen des neurologischen Vorfalls abzuwenden. Eine Therapie
zur Verhinderung eines bevorstehenden neurologischen Vorfalls kann
für den
Patienten weniger traumatisch sein und geringere Ansprüche an Systembetriebsmittel,
beispielsweise Batterieenergieniveaus, zur Behandlung des Vorfalls
stellen.
-
Die
Erfindung betrifft die Vorhersage der Wahrscheinlichkeit des Auftretens
neurologischer Störungen innerhalb
des Gehirns durch chronisches Messen und Analysieren des erregbaren
Zustands des Gehirns in bezug auf ein Gleichgewicht zwischen den
Erregungs- und Hemmungsniveaus in bestimmten Teilen des Gehirns,
die durch elektrische Anregungen bzw. Stimulationsimpulse hervorgerufen
werden, die an Gehirnstrukturen abgegeben werden. Die für dieses
Gleichgewicht relevanten Strukturen können die Gehirnstrukturen sein,
die direkt am Einsetzen der neurologischen Störung innerhalb des Gehirns
beteiligt sind, oder dies kann nicht der Fall sein. Dennoch wird
das Gleichgewicht zwischen der Erregung und der Hemmung als ein
Indikator für
die Wahrscheinlichkeit verwendet, dass eine neurologische Störung in
der Art eines Anfalls kurz bevorsteht.
-
Bei
einer Ausführungsform
sieht die vorliegende Erfindung elektrische Anregungen bzw. Stimulationsimpulse
vor, die an eine Gehirnstruktur abzugeben sind. Antwortfeldpotentiale
für die
Anregungen bzw. Stimulationsimpulse werden erfasst und analysiert,
um das Auftreten einer neurologischen Störung vorherzusagen. Ein Beispiel
einer solchen Störung
ist ein epileptischer Anfall.
-
Kurze
elektrische Anregungen bzw. Stimulationsimpulse werden an den untersuchten
Gehirnbereich abgegeben. Diese Anregungen bzw. Stimulationsimpulse
aktivieren die Nervenfasern, die die Gehirnstrukturen auf natürliche Weise
aktivieren. Die Aktivität
der Nervenzellen geht mit einem elektrischen Feld in ihrer unmittelbaren
Umgebung, dem lokalen Feldpotential, einher, das mit eingepflanzten
Elektroden und unter den rechten Umständen, die zum Ableiten der
Zellenaktivität
verwendet werden, gemessen werden kann. Bei der vorliegenden Erfindung
können
einzelne elektrische Anregungen bzw. Stimulationsimpulse verwendet
werden. Es kön nen
jedoch auch komplexe räumlich
und zeitlich organisierte Sätze
von Anregungen bzw. Stimulationsimpulsen verwendet werden, um den
erregbaren Zustand der lokalen neuronalen Schaltung zu testen.
-
Die
Verwendung von Kombinationen zeitlich gut abgestimmter Anregungen
bzw. Stimulationsimpulse bringt die Struktur in hochspezifische
Erregbarkeitszustände
und ermöglicht
unter anderem das Extrahieren des Gleichgewichts zwischen der Erregung
und Hemmung. Das typische und einfachste Beispiel besteht darin,
zwei aufeinander folgende Anregungen bzw. Stimulationsimpulse abzugeben,
wobei der erste den Bereich in einen erregbaren Zustand (der gemessen
werden kann) versetzt, so dass der zweite verwendet werden kann,
um das relative Hemmungsniveau zu messen.
-
Die
an das Gehirn abgegebenen elektrischen Anregungen bzw. Stimulationsimpulse
können
Paare von zwei oder mehr elektrischen Anregungen bzw. Stimulationsimpulsen
einschließen.
Beispielsweise kann ein solches Impulsmuster ein wiederholt abgegebenes
Paar von Anregungen bzw. Stimulationsimpulsen mit einer ersten und
einer zweiten Anregung bzw. einem ersten und einem zweiten Stimulationsimpuls
aufweisen. Die Antwortfeldpotentiale des Gehirns für die erste
und die zweite Anregung bzw. den ersten und den zweiten Stimulationsimpuls
werden erfasst, und es werden Messungen der Änderung der Antworten bzw.
Reaktionen vorgenommen. Die Änderung
der Antwortfeldpotentiale wird verwendet, um das Niveau der funktionalen
Interkonnektivität
in Gehirnstrukturen zu bestimmen, die von den gegebenen Anregungen
bzw. Stimulationsimpulsen beeinflusst werden.
-
Das
Niveau der funktionalen Interkonnektivität kann durch Berechnen des
Verhältnisses
der Antwortfeldpotentiale bestimmt werden, die von den Paaren der
ersten und der zwei ten Anregung bzw. des ersten und des zweiten
Stimulationsimpulses herrühren.
Eine Auftragung des Verhältnisses
gibt das Niveau der funktionalen Interkonnektivität in von
den Anregungen bzw. Stimulationsimpulsen beeinflussten Gehirnstrukturen
an. Merkmale der Auftragung des Verhältnisses können angeben, wann ein neurologischer
Vorfall bevorsteht. Mögliche
Merkmale der Auftragung umfassen beispielsweise die zunehmende (positive)
oder die abnehmende (negative) Steigung der Antwort, Unter- oder Überschwinger,
die Zeit bis zur Spitze, die Halbwertsbreite der Antwort bzw. Reaktion,
die Beschreibung der Antwort bzw. Reaktion mit einer Alfafunktion
oder eine Reihe von Exponentialfunktionen mit einer beliebigen Potenz,
sind jedoch nicht auf diese beschränkt. Wenn diese Merkmale identifiziert
werden, kann eine Therapie abgegeben werden, um den bevorstehenden
neurologischen Vorfall zu behandeln. Sowohl die erfassenden als
auch die therapeutischen Aspekte der Erfindung können durch eine implantierbare
Vorrichtung, die vom Patienten zur fortlaufenden Verwendung getragen
wird, verwirklicht oder ausgeführt
werden.
-
Die
vorstehende Zusammenfassung der vorliegenden Erfindung ist nicht
dafür vorgesehen,
jede einzelne Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung oder jedes einzelne Merkmal der vorliegenden
Erfindung zu beschreiben.
-
Vorteile
und Fortschritte werden zusammen mit einem vollständigeren
Verständnis
der Erfindung beim Lesen der folgenden detaillierten Beschreibung
bevorzugter Ausführungsformen,
die nur als Beispiel dienen, in Zusammenhang mit der anliegenden
Zeichnung verständlich
werden.
-
KURZBESCHREIBUNG
DER ZEICHNUNG
-
1 zeigt
ein Flussdiagramm, in dem eine Technik zum Vorhersagen des Auftretens
einer neurologischen Störung
gemäß der vorliegenden
Erfindung dargestellt ist.
-
2 zeigt
eine Schemazeichnung hervorgerufener Feldpotentialsignale als Funktion
der Zeit gemäß einer
Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung.
-
3 zeigt
eine Schemazeichnung eines Indikators der Interkonnektivität gemäß einer
Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung.
-
4 zeigt
eine Schemazeichnung eines Querschnitts eines Hippocampus.
-
5 zeigt
schematisch eine Zellenstruktur innerhalb eines Hippocampus.
-
6 zeigt
einen Graphen, in dem aufgezeichnete hervorgerufene Feldpotentialsignale
als Funktion der Zeit gemäß einer
Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung dargestellt sind.
-
7 zeigt
einen Graphen, in dem ein Indikator der Interkonnektivität dargestellt
ist, der das Verhältnis der
Amplituden vieler hervorgerufener Feldpotentiale, die an zwei Orten
im Gehirn als Funktion der Zeit gemessen wurden, gemäß einer
Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung ist.
-
8 zeigt
ein Diagramm eines Systems gemäß einer
Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung.
-
9 zeigt
ein Blockdiagramm einer Ausführungsform
des Systems aus 8 gemäß der vorliegenden Erfindung.
-
BESCHREIBUNG
DER BEVORZUGTEN AUSFÜHRUNGSFORMEN
-
Die
vorliegende Erfindung betrifft Techniken zum Analysieren erfasster
Antwortfeldpotentiale zum Vorhersagen der Wahrscheinlichkeit des
Auftretens eines neurologischen Vorfalls. Bei einer Ausführungsform
beruht die Vorhersage auf Messungen und der Analyse eines Gleichgewichts
zwischen dem Erregungsniveau und dem Hemmungsniveau in einer Gehirnstruktur.
Das Gleichgewicht kann als ein Maß für die lokale Erregbarkeit der
Gehirnstruktur angesehen werden. Merkmale dieses Maßes der
lokalen Erregbarkeit korrelieren wiederum stark mit bevorstehenden,
jedoch noch nicht auftretenden neurologischen Vorfällen. Bei
einer Ausführungsform
ist die vorliegende Erfindung besonders nützlich beim Vorhersagen des
Einsetzens eines epileptischen Anfalls.
-
Gehirnzellen
sind in der Lage, Einflüsse
auf andere Gehirnzellen zu erzeugen. Diese Einflüsse umfassen erregende Einflüsse und
hemmende Einflüsse.
Jede Gehirnzelle weist eine große
Anzahl erregender und hemmender Eingaben von vielen verschiedenen
Gehirnzellen auf. Jede Zelle addiert diese erregenden und hemmenden
Eingaben. Die Summe der erregenden und hemmenden Eingaben verursacht
entweder eine erhöhte
oder eine verringerte Aktivität
in der Zelle. Wenn ein Schwellenniveau der erregenden Einflüsse erreicht wird,
wenn beispielsweise das Gleichgewicht zwischen erregenden und hemmenden
Signalen zur Erregung verschoben wird, erzeugen die Zellen ein Aktionspotential,
das erregende und/oder hemmende Informationen zu verbundenen Gehirnzellen
transportiert. Auf diese Weise beeinflusst das Aktivitätsniveau
in jeder Zelle das Aktivitätsniveau,
d.h. erregend oder hemmend, einer verbundenen Gehirnzelle. Dieser
Einfluss jeder Gehirnzelle auf verbundene Gehirnzellen kann daher
als ein Gleichgewicht zwischen den erregenden oder hemmenden Einflüssen auf
die Gehirnzellen angesehen werden.
-
Die
vorliegende Erfindung misst Änderungen
des Gleichgewichts zwischen den erregenden oder hemmenden Einflüssen auf
die Gehirnzellen. Diese Informationen werden dann verwendet, um
die Wahrscheinlichkeit des Auftretens eines neurologischen Vorfalls
zu beurteilen und vorherzusagen. Zum Gewinnen dieser Informationen
werden elektrische Anregungen bzw. Stimulationsimpulse in eine Gehirnstruktur
eingeleitet. Antwortfeldpotentiale auf die eingeleiteten elektrischen
Anregungen bzw. Stimulationsimpulse werden erfasst und analysiert.
Der Betrag der Antwortfeldpotentiale liefert einen Hinweis auf das
Gleichgewicht in den Gehirnzellen, die an der Übertragung der in die Gehirnstruktur
eingeleiteten elektrischen Signale beteiligt sind. Dieser induzierte
Effekt reflektiert die funktionale Interkonnektivität zwischen
der Gehirnstruktur, in die die elektrischen Anregungen bzw. Stimulationsimpulse
eingeleitet werden, und den Gehirnstrukturen, an denen die Antwortfeldpotentiale
erfasst werden.
-
Herkömmliche
Prozeduren zum Vorhersagen einer Epilepsie bestimmen, ob ein erfasstes
Elektroenzephalogramm (EEG), im Gegensatz zu den normalen stochastischen
Merkmalen, eine Synchronität
zu zeigen beginnt. Auf diese Weise wird der Anfall erst erkannt,
nachdem er begonnen hat. Dagegen verwendet die vorliegende Erfindung
die Messungen der funktionalen Interkonnektivität der Gehirnstrukturen zum
Erkennen der Wahrscheinlichkeit des Auftretens eines bevorstehenden
epileptischen Anfalls, der jedoch noch nicht begonnen hat. Die vorliegende
Erfindung ermöglicht
daher das Bereitstellen einer Therapie für das Gehirn, um die Ursache
des bevorstehenden epileptischen Anfalls zu beseitigen oder den
Anfall abzuschwächen.
Es wird angenommen, dass das Beseitigen der Ursache des Anfalls
auf diese Weise viel einfacher ist als das Unterbrechen eines bereits
existierenden Anfalls.
-
Wenngleich
viele der nachstehend präsentierten
Beispiele auf die Erfassung und Behandlung eines epileptischen Anfalls
gerichtet sind, ist zu verstehen, dass die vorliegende Erfindung
nicht auf die Erfassung und Behandlung epileptischer Anfälle beschränkt ist.
Beispielsweise kann die vorliegende Erfindung verwendet werden,
um eine beliebige Anzahl von Zuständen innerhalb des Gehirns
vorherzusagen und zu behandeln. Beispiele dieser Zustände umfassen
Migränekopfschmerzen,
die Parkinsonsche Krankheit, Schizophrenie, Depression, Manie oder
andere neurologische Störungen,
bei denen Änderungen
des Gleichgewichts der erregenden oder hemmenden Einflüsse auf
die Gehirnzellen Hinweise auf einen bevorstehenden pathologischen
Vorfall bereitstellen können,
sie sind jedoch nicht darauf beschränkt.
-
1 zeigt
ein Flussdiagramm, in dem ein Verfahren gemäß einer Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung dargestellt ist. Bei 110 werden
elektrische Anregungen bzw. Stimulationsimpulse auf eine Gehirnstruktur übertragen.
Bei einer Ausführungsform
umfassen die Gehirnstrukturen für
das Abgeben der Anregungen bzw. Stimulationsimpulse ein afferentes
Fasersystem und/oder ein efferentes Fasersystem im Nucleus subthalamicus,
im Hippocampus, im medialen Thalamus und/oder im Temporallappen
des Gehirns. Weil neurologische Störungen, wie eine Epilepsie,
jedoch in einer großen
Vielzahl von Gehirnstrukturen erzeugt werden können, muss möglicherweise
der genaue Ort, an den die elektrischen Anregungen bzw. Stimulationsimpulse abgegeben
werden, für
jeden individuellen Fall bestimmt werden.
-
Die
elektrischen Anregungen bzw. Stimulationsimpulse werden in einem
Pulsmuster bzw. Impulsmuster an die Gehirnstruktur abgegeben. Das
Pulsmuster bzw. Impulsmuster elektrischer Anregungen bzw. Stimulationsimpulse
kann Paare von zwei oder mehr elektrischen Anregungen bzw. Stimulationsimpulsen
aufweisen, die an die Gehirnstruktur abgegeben werden. Alternativ
kann das Pulsmuster bzw. Impulsmuster elektrischer Anregungen bzw.
Stimulationsimpulse ein kurzer Zug oder Burst einer vorgegebenen
Anzahl von Anregungen bzw. Stimulationsimpulsen sein. Das genaue
Muster und die genaue Anzahl der elektrischen Anregungen bzw. Stimulationsimpulse
in dem Pulsmuster bzw. Impulsmuster wird teilweise auf der Grundlage
der Gehirnstruktur, an die die Anregungen bzw. Stimulationsimpulse
abgegeben werden, ausgewählt.
Bei einer Ausführungsform
wird das Pulsmuster bzw. Impulsmuster so wiederholt, dass die elektrischen
Anregungen bzw. Stimulationsimpulse fortlaufend an den Patienten
abgegeben werden.
-
Bei
einer Ausführungsform
ist das Pulsmuster bzw. Impulsmuster ein Paar von Anregungen bzw.
Stimulationsimpulsen für
die Gehirnstruktur. In diesem Beispiel umfasst das Paar der Anregungen
bzw. Stimulationsimpulse eine erste und eine zweite Anregung bzw.
einen ersten und einen zweiten Stimulationsimpuls, wobei die Anregungen
bzw. Stimulationsimpulse durch ein vorgegebenes Zeitintervall getrennt
sind. Bei einer Ausführungsform
ist das vorgegebene Zeitintervall ein programmierbarer Wert von
21 Millisekunden, dieses Intervall kann jedoch von 5 bis 100 Millisekunden
reichen. Bei einer weiteren Ausführungsform
weist das vorgegebene Zeitintervall einen programmierbaren Wert
im Bereich von 5 bis 2.000 Millisekunden auf. Das verwendete spezifische
Zeitintervall hängt
von der auf die funktionale Interkonnektivität analysierten Gehirnstruktur
ab.
-
Es
sind auch zusätzliche
elektrische Anregungsparameter bzw. Stimulationsimpulsparameter
programmierbar. Exakte Parameterwerte sind für die beteiligte Gehirnstruktur
spezi fisch. Beispielsweise kann die Dauer jeder Anregung bzw. jedes
Stimulationsimpulses in einem Bereich von 30 Mikrosekunden bis 10
Millisekunden programmiert werden. Zusätzlich kann auch die Wellenform
der Anregungen bzw. Stimulationsimpulse programmiert werden. Die
Wellenformen können
rechteckige, sinusförmige
und/oder rampenförmige Wellenformen
aufweisen, sind jedoch nicht darauf beschränkt. Andere bekannte Wellenformen
können
auch verwendbar sein. Der Betrag jeder Anregung bzw. jedes Stimulationsimpulses
des ersten Pulsmusters bzw. Impulsmusters ist auch ein programmierbarer
Wert in einem Bereich von 10 Mikroampere bis 10 Milliampere. Schließlich wird
das Pulsmuster bzw. Impulsmuster elektrischer Anregungen bzw. Stimulationsimpulse
typischerweise zwei oder mehrere Male abgegeben. Bei einer Ausführungsform
wird das Pulsmuster bzw. Impulsmuster wiederholt an den Patienten
abgegeben, um den Patienten auf einen bevorstehenden neurologischen Vorfall
zu überwachen.
Die wiederholte Abgabe des Pulsmusters bzw. Impulsmusters weist
eine Wiederholungsfrequenz auf, wobei die Wiederholungsfrequenz
im Bereich von 1 Sekunde bis 30 Minuten programmiert ist.
-
Bei 120 werden
Antwortfeldpotentiale für
die an die Gehirnstruktur abgegebenen elektrischen Anregungen bzw.
Stimulationsimpulse erfasst. Bei einer Ausführungsform werden diese Antwortfeldpotentiale
innerhalb derselben Gehirnstruktur erfasst, an die die elektrischen
Anregungen bzw. Stimulationsimpulse abgegeben wurden, oder zumindest
wo die von den Anregungen bzw. Stimulationsimpulsen aktivierten
Fasern herausstehen und Kontakt herstellen. Beispielsweise werden
eine oder mehrere derselben oder zusätzlicher Elektroden, die nachstehend
detailliert erörtert
werden, zum Erfassen der elektrischen Antwortpotentiale verwendet.
Alternativ werden in eine Gehirnstruktur, die von der Gehirnstruktur
getrennt ist, an die die elektrischen Anregungen bzw. Sti mulationsimpulse
abgegeben wurden, implantierte Elektroden verwendet, um die elektrischen
Antwortpotentiale für
an anderer Stelle abgegebene Anregungen bzw. Stimulationsimpulse
zu erfassen. Beispiele von zwei Gehirnstrukturen, an denen die Elektroden
angeordnet werden können,
umfassen eine identifizierte epileptogene Gehirnstruktur und eine
nicht epileptogene Gehirnstruktur. Ein Beispiel einer üblichen
epileptogenen Gehirnstruktur ist der Hippocampus.
-
Wie
erörtert
wurde, kann das an die Gehirnstruktur abgegebene Pulsmuster bzw.
Impulsmuster Paare von Anregungen bzw. Stimulationsimpulsen (beispielsweise
eine erste und eine zweite Anregung bzw. einen ersten und einen
zweiten Stimulationsimpuls) enthalten. Ein wichtiger Aspekt der
Erfassung der Antwortfeldpotentiale für diese Anregungspaare bzw.
Stimulationsimpulspaare besteht in der Messung aller Änderungen, die
in den Antworten bzw. Reaktionen auf die zweite Anregung bzw. den
zweiten Stimulationsimpuls, verglichen mit der Antwort bzw. der
Reaktion auf die erste Anregung bzw. den ersten Stimulationsimpuls,
auftreten. Bei einer Ausführungsform
wird die Messung der Änderung
in den Antwortfeldpotentialen durch Messen der Feldpotentiale der
Antwort auf die ersten Anregungen bzw. Stimulationsimpulse und der
Feldpotentiale der Antwort auf die zweiten Anregungen bzw. Stimulationsimpulse
erreicht. Die Differenzen in den Feldpotentialen, die durch die
erste und die zweite Anregung bzw. den ersten und den zweiten Stimulationsimpuls
hervorgerufen werden, werden dann verwendet, um den Zustand der
funktionalen Interkonnektivität überwachter
Strukturen innerhalb des Gehirns zu bestimmen.
-
Ein
Weg zum Bestimmen der funktionalen Interkonnektivität der Gehirnstrukturen
besteht darin, ein Betragsverhältnis
der von der ersten Anregung bzw. vom ersten Stimulationsimpuls und
von der zweiten Anregung bzw. vom zweiten Stimu lationsimpuls hervorgerufenen
Feldpotentiale zu bilden. Es können
auch andere relevante Messungen der Feldpotentiale verwendet werden.
Bei einer Ausführungsform
wird das Verhältnis
zwischen den von der ersten Anregung bzw. vom ersten Stimulationsimpuls
P1 hervorgerufenen Antwortfeldpotentialen und den von der zweiten
Anregung bzw. vom zweiten Stimulationsimpuls P2 hervorgerufenen Antwortfeldpotentialen
gebildet. Die Änderungen
des Verhältnisses
P1/P2 über
die Zeit werden dann analysiert, weil sie die funktionale Interkonnektivität der Gehirnstrukturen
darstellen können.
Bei einer Ausführungsform
werden spezielle Änderungen
oder Trends der Steigung des Verhältnisses als Indikatoren für einen
bevorstehenden neurologischen Vorfall angenommen.
-
Bei 130 aus 1 werden
die erfassten Antwortfeldpotentiale analysiert, um die Wahrscheinlichkeit des
Auftretens einer neurologischen Störung vorherzusagen. Bei einer
Ausführungsform
werden die Antwortfeldpotentiale analysiert, um einen bevorstehenden
neurologischen Vorfall anzugeben. Beispielsweise werden die Antwortfeldpotentiale
der erfassten Antwort verwendet, um die funktionale Interkonnektivität der Gehirnstruktur
zu bestimmen, über
die die Anregungen bzw. Stimulationsimpulse des ersten Pulsmusters
bzw. Impulsmusters abgegeben wurden. Bei einer Ausführungsform
erfolgt dies durch Bilden des Verhältnisses der Signale, wie vorstehend
beschrieben wurde, und durch Analysieren des Änderungsverhältnisses
der Signale. Sobald ein wahrscheinlicher neurologischer Vorfall
identifiziert wird, wird eine Therapie zum Behandeln und/oder Verhindern
der neurologischen Störung
an den Patienten abgegeben.
-
Bei
einer Ausführungsform
kann, wenn ein Hinweis vorliegt, dass ein epileptischer Anfall kurz
bevorsteht, die an den Patienten abgegebene Therapie das Abgeben
elektrischer Therapieimpulse bei einer hohen Frequenz umfassen,
um das Auf treten des Anfalls zu verhindern. Alternativ könnte der
Hinweis auf einen Anfall die Verabreichung von Medikamenten an den
Patienten hervorrufen. Bei einer Ausführungsform werden die Arzneimittel
durch die Verwendung einer automatischen implantierbaren Arzneimittelpumpe
mikroprozessorgesteuert verabreicht, wobei ein Signal, dass ein
Anfall bevorsteht, bewirkt, dass die Arzneimittelpumpe die Medikamente
verabreicht.
-
2 zeigt
einen Graphen, in dem durch viele Wiederholungen der Anregungen
bzw. Stimulationsimpulse erzeugte wiederholende Feldpotentialantworten
als Funktion der Zeit dargestellt sind. In dem in 2 dargestellten
Beispiel wurden Anregungspaare bzw. Stimulationsimpulspaare im Laufe
von Stunden wiederholt bei ihrer Wiederholungsfrequenz abgegeben.
Die Antwortfeldpotentiale umfassen ein erstes Signal 210, das
die Antwortfeldpotentiale für
die ersten Impulse darstellt, und ein zweites Signal 220,
das die Antwortfeldpotentiale für
die zweiten Impulse darstellt. Bei einer Ausführungsform ist die Differenz
des Signalbetrags zwischen dem ersten Signal 210 und dem
zweiten Signal 220 ein Indikator für das Gleichgewicht zwischen
der Erregung und Hemmung der Gehirnstruktur, in der die Feldpotentiale
erzeugt und erfasst werden. Bei einer Ausführungsform wird die funktionale
Interkonnektivität
bestimmt, indem das Betragsverhältnis
zwischen dem ersten und dem zweiten Antwortfeldpotential für den ersten
bzw. den zweiten Impuls gebildet wird.
-
3 zeigt
ein Beispiel eines Indikators der funktionalen Interkonnektivität 300 gemäß der vorliegenden
Erfindung. Zum Erreichen dieser Darstellung wird das Verhältnis berechnet,
indem die maximalen Feldpotentialamplituden für die von den ersten Anregungen
bzw. Stimulationsimpulsen hervorgerufene Antwort und die maximalen
Feldpotential amplituden für
die von den zweiten Anregungen bzw. Stimulationsimpulsen hervorgerufene
Antwort dividiert werden. 3 zeigt
diese gegen die Zeit aufgetragenen Werte. 3 stellt
auch Indikatoren 310 dafür bereit, wo neurologische
Vorfälle
(in diesem Fall epileptische Anfälle)
im Laufe der Zeit aufgetreten sind. Wie erwähnt wurde, stellen die in den 2 und 3 aufgetragenen
Signale den Betrag von vielen Feldpotentialen dar, die von ebenso
vielen Sätzen
von Anregungen bzw. Stimulationsimpulsen hervorgerufen werden. Wie
für ein
Beispiel erörtert
wurde, wird das Pulsmuster bzw. Impulsmuster wiederholt an den Patienten
abgegeben, wobei das Pulsmuster bzw. Impulsmuster eine Wiederholungsfrequenz
aufweist, deren Zeit typischerweise länger ist als die Zeit für die Abgabe
der Anregungen bzw. Stimulationsimpulse des Impulsmusters. Demgemäß sind in
den 2 und 3 viele (beispielsweise tausende)
Antwortfeldpotentiale dargestellt.
-
Bei
einer Ausführungsform
ist die funktionale Interkonnektivität 300 kurz vor dem
Indikator 310 des neurologischen Vorfalls ein wichtiger
Aspekt des vorliegenden Erfindungsgegenstands. Wie 3 zeigt,
tritt kurz vor jedem neurologischen Vorfall 310 eine Verringerung 320 der
funktionalen Interkonnektivität 300 auf. Bei
einer Ausführungsform
gibt diese Verringerung 320 der funktionalen Interkonnektivität 300 die
Wahrscheinlichkeit an, dass ein neurologischer Vorfall, wie beispielsweise
ein epileptischer Anfall, kurz bevorsteht. Wie 3 zeigt,
hat die Verringerung 320 in der funktionalen Interkonnektivität eine negative
Steigung. Bei einer Ausführungsform
nimmt der Wert der negativen Steigung kurz vor dem neurologischen
Vorfall 310 zu. Vorhersagen in bezug auf das Einsetzen
eines bevorstehenden neurologischen Vorfalls können auf die Grundlage der
Erfassung und Analyse dieser Intervalle der funktionalen Interkonnektivität 300,
die eine negative Steigung aufwei sen, gestellt werden.
-
Bei
einer Ausführungsform
wird ein wahrscheinlicher neurologischer Vorfall angegeben, wenn
ein Schwellenwert der negativen Steigung erreicht wird. Dieser Indikator
kann allein oder in Kombination mit anderen aus den aufgezeichneten
Feldpotentialen extrahierten Parametern verwendet werden, um festzustellen, dass
ein neurologischer Vorfall kurz bevorsteht. Beispielsweise kann
zusätzlich
zu einer negativen Steigung eine positive Steigung, ein Unterschwinger
oder ein Überschwinger,
eine Spitzenzeit, eine Halbwertsbreite der Antwort, eine Beschreibung
der Antwort mit einer Alfafunktion oder eine Reihe von Exponentialfunktionen
in einer beliebigen Potenz verwendet werden, um einen wahrscheinlichen
neurologischen Vorfall zu identifizieren. Zusätzlich kann das Lokalisieren
des Schwellenwerts auch ein Selbstlernprozess sein, bei dem das
System versucht, durch eine Therapie mit bestimmten Gehirnstrukturen
zu interagieren. Abhängig
von der Anzahl der falschen Positiven oder falschen Negativen kann
das System seine Therapie anpassen.
-
3 gibt
auch an, dass in der Interkonnektivität eine positive Steigung 330 auftritt,
die dem Ende des neurologischen Vorfalls 310 folgt. Diese
positive Steigung 330 kann als ein Rücksetzen der Interkonnektivität der überwachten
Gehirnstrukturen angesehen werden. Es wird angenommen, dass die
Ausführung
einer Therapie während
der negativen Steigung 320 diese positive Steigung 330 in
der Interkonnektivität 300 erzeugt. Es
wäre daher
möglich,
ein Gleichgewicht zwischen negativen und positiven Steigungen in
dem Signal der Interkonnektivität 300 zu
erhalten. Durch Aufrechterhalten eines ausgeglichenen Niveaus der
Interkonnektivität wird
das Einsetzen eines Anfalls verhindert. Daher wird angenommen, dass
das Rücksetzen
der Interkonnektivität
ein wichtiger Aspekt zum Verhindern der neurologischen Vorfälle in der
Art von Anfällen
ist.
-
Es
wurden Tierexperimente ausgeführt,
um die vorliegende Erfindung zu testen und zu untermauern. In dem
vorliegenden Beispiel wurden Ratten für ein epileptisches Modell
verwendet. Ratten wurden unter Verwendung eines anerkannten Modells
der Temporallappenepilepsie ("self
sustained limbic seizure epilepsy", selbsterhaltende limbische Anfallsepilepsie
SSLSE) epileptisch gemacht. In diesem Modus wird in der Ratte nach
etwa einer Stunde einer tetanischen Stimulation ein epileptischer
Zustand hervorgerufen. Der Zustand wurde dann unterbrochen, und
es wurde zugelassen, dass sich die Ratte erholt hat. Während der
Erholung entwickelt die Ratte eine Temporallappenepilepsie mit spontanen
Anfällen.
Dieses Modell und die Techniken sind gut getestet und wurden veröffentlicht.
Es sei auf Lothman u.a., Epilepsie Res., 1989, 3: 107–119 und
J. Neurophysiol. 1995, 74: 2, 829–840 verwiesen.
-
Ein
Elektrodensatz wurde in die Schaffer-Kollateralen im Hippocampus
der Ratte implantiert und zur Abgabe elektrischer Impulse verwendet.
Aufzeichnungselektroden wurden in einem Bereich CA1 im Stratum pyramidale
(sP) sowie im Stratum Radiatum (sR) implantiert. Beide Elektroden
haben die Feldpotentiale gemessen, die von strukturierten Anregungs- bzw. Stimulationsimpulsen
hervorgerufen wurden, die von der Elektrode in den Schaffer-Kollateralen
abgegeben wurden. Zusätzlich
wurden diese Elektroden verwendet, um die normale und die epileptische
Hirnaktivität
fortlaufend aufzuzeichnen.
-
4 zeigt
eine schematische Darstellung des Hippocampus 400 der Ratte
und der Hauptstrukturen der Pyramidenzellen 410. 5 zeigt
den schematischen Aufbau einer lokalen Schaltung 500 innerhalb
des Hippocampus der Ratte. Die lo kale Schaltung 500 weist
Stimulationselektroden 510 und Aufzeichnungselektroden 520 auf.
Während
der Experimente wurden die Stimulationselektroden 510 in
der Nähe
der Eingangsfasern 530 in den Hippocampus der Schaffer-Kollateralen
angeordnet. Die Aufzeichnungselektroden wurden im Stratum pyramidale
(sP) 540 und im Stratum radiatum (sR) 550 positioniert.
-
6 zeigt
in einem Graphen den durch wiederholt abgegebene Impulsmuster bei
dem vorstehend beschriebenen Rattenexperiment hervorgerufenen Betrag
von Feldpotentialaufzeichnungen. In diesem Beispiel weist das abgegebene
Impulsmuster Paare elektrischer Anregungen bzw. Stimulationsimpulse
auf, die wiederholt über
einen Zeitraum von 24 Stunden abgegeben werden, wobei die erste
und die zweite elektrische Anregung bzw. der erste und der zweite
elektrische Stimulationsimpuls von jedem Paar von Anregungen bzw. Stimulationsimpulsen
20 Millisekunden getrennt waren und jedes Paar von Anregungen bzw.
Stimulationsimpulsen über
die 24 Stunden mit einem Intervall von 10 Sekunden wiederholt wurde.
Die Amplitude jeder Anregung bzw. jedes Stimulationsimpulses lag
im Bereich von 4 bis 10 Millivolt, und die Dauer jeder Anregung
bzw. jedes Stimulationsimpulses lag im Bereich von 4 bis 8 Millisekunden.
-
In 6 umfassen
die Antwortfeldpotentialsignale ein an einer ersten Position gemessenes
erstes Signal 600 und ein an einer zweiten Position innerhalb
des Rattengehirns gemessenes zweites Signal 610. In dem
vorliegenden Beispiel wurde das erste Signal 600 im Stratum
Pyramidale (sP) aufgezeichnet und das zweite Signal 610 im
Stratum Radiatum (sR) aufgezeichnet. Wie 6 zeigt,
ist das erste Signal 600 der Betrag der Antwortfeldpotentiale
für die
ersten elektrischen Anregungen bzw. Stimulationsimpulse und das
zweite Signal 610 der Betrag der Antwortfeldpotentiale
für die
zweiten elektrischen Anregungen bzw. Stimulationsimpulse des wiederholt
abgegebenen Impulsmusters. Über
den Zeitraum von 24 Stunden wurden epileptische Anfälle 630 durch
Sichtbetrachtung erfasst.
-
7 zeigt
eine Messung der anhand Feldpotentialsignalen 600 und 610 für das Beispiel
aus 6 bestimmten funktionalen Interkonnektivität 700.
Die funktionale Interkonnektivität 700 des
erfassten Feldpotentialsignals wird durch Bilden eines Verhältnisses
zwischen der Amplitude der vielen Feldpotentiale für das erste
Signal 600 und den vielen Feldpotentialen für das zweite
Signal 610 bestimmt, wie vorstehend erörtert wurde. Das anhand des
Verhältnisses
der Feldpotentialwerte berechnete Niveau der funktionalen Interkonnektivität 700 liefert
einen Hinweis auf die Wahrscheinlichkeit, dass ein neurologischer
Vorfall in der Art eines epileptischen Anfalls 710 kurz
bevorsteht. 7 zeigt auch Verringerungen 730 in
der funktionalen Interkonnektivität 700 kurz vor jedem
der Anfälle 710.
-
Bei
einer Ausführungsform
gibt diese Verringerung 730 der funktionalen Interkonnektivität 700 die Wahrscheinlichkeit
an, dass ein neurologischer Vorfall, wie beispielsweise ein epileptischer
Anfall, kurz bevorsteht. Wie 7 angibt,
hat die Verringerung 730 der Interkonnektivität eine negative
Steigung. Bei einer Ausführungsform
nimmt diese negative Steigung kurz vor dem epileptischen Anfall 710 zu.
Vorhersagen in bezug auf das Einsetzen eines wahrscheinlichen epileptischen
Anfalls 710 können
auf der Grundlage der Erfassung und der Analyse jener Intervalle
der funktionalen Interkonnektivität 700, die eine negative
Steigung und insbesondere eine abrupte Erhöhung der negativen Steigung
aufweisen, gemacht werden.
-
7 zeigt
auch eine positive Steigung 740 in der funk tionalen Interkonnektivität, die dem
Ende des neurologischen Vorfalls 710 folgt. Diese positive
Steigung 740 kann als ein Rücksetzen der Interkonnektivität der überwachten
Gehirnstrukturen angesehen werden. Es wird angenommen, dass das
Ausführen
der Therapie während
der negativen Steigung 730 diese positive Steigung 740 in
der funktionalen Interkonnektivität 700 erzeugt. Es
wäre daher
möglich,
ein Gleichgewicht zwischen der negativen und der positiven Steigung
in dem Signal der funktionalen Interkonnektivität 700 aufrechtzuerhalten.
Durch Aufrechterhalten eines ausgeglichenen Niveaus der Interkonnektivität wird das
Einsetzen eines Anfalls verhindert. Daher wird angenommen, dass das
Rücksetzen
der Interkonnektivität
ein wichtiger Aspekt für
das Verhindern der neurologischen Vorfälle in der Art von Anfällen ist.
-
8 zeigt
eine Ausführungsform
eines Systems 800 gemäß der vorliegenden
Erfindung. Bei einer Ausführungsform
können
Abschnitte des Systems 800 unter die Haut eines Patienten
implantiert werden. Das System weist im allgemeinen eine oder mehrere
Elektroden 810 auf, die in eine Gehirnstruktur implantierbar sind.
Die Elektroden 810 können
dazu dienen, elektrische Anregungen bzw. Stimulationsimpulse, vom
Signalprozessor/-generator 820 gesteuert, an die Gehirnstruktur
abzugeben. Der Signalprozessor/-generator 820 verwendet
auch Elektroden 810 zum Empfangen von Antwortfeldpotentialen
für die
an das Gehirn abgegebenen elektrischen Anregungen bzw. Stimulationsimpulse.
-
Die
Elektroden 810 können
in eine oder mehrere Gehirnstrukturen implantiert werden, wie vorstehend beschrieben
ist. In dem in 8 dargestellten Beispiel sind
die Elektroden 810 durch eine Leitung 830 mit
dem Signalprozessor/-generator 820 gekoppelt. Die Elektroden 810 können die
Form einer Vorrichtung annehmen, die in der Lage ist, die Aktivität von Nervenzellen
oder Axonen zu erfassen. Bei einer Ausführungsform werden die Elektroden 810 in
einer oder mehreren Strukturen des Gehirns tief im Gehirnparachyma
angeordnet, wie vorstehend beschrieben wurde. Alternativ können die
Elektroden in den Anfallsherd oder in den Teil des Zentralnervensystems,
in dem Anfälle
beginnen, eingeführt
werden. Eine Programmier-/Steuereinrichtung 840 für medizinische
Vorrichtungen wird auch zum Kommunizieren mit dem Signalprozessor/-generator 820 und
zum Programmieren von diesem verwendet. Bei einer Ausführungsform
sendet die Programmier-/Steuereinrichtung 840 für medizinische
Vorrichtungen Daten zum Signalprozessor/-generator 820 und
empfängt
Daten von diesem und kommuniziert mit dem implantierten Impulsgenerator über eine
Telemetrieverbindung. Solche Telemetriesysteme können beispielsweise Hoch- bzw.
Funkfrequenzen, Ultraschall, Infrarot oder andere entsprechende
Kommunikationsmittel verwenden.
-
Bei
einer Ausführungsform
dienen die eine oder die mehreren Elektroden 810 an der
Leitung 830 nicht nur zum Abgeben der elektrischen Anregungen
bzw. Stimulationsimpulse, sondern auch zum Empfangen der Antwortfeldpotentiale.
Jede Elektrode 810 ist über
einen Drahtleiter in der Leitung 830 einzeln mit dem Signalprozessor/-generator 820 verbunden.
Abhängig
von der Situation, können
eine oder mehrere Leitungen mit einer beliebigen Anzahl von Elektroden
verwendet werden. Es kann das von Medtronic, Inc. aus Minneapolis, Minnesota,
vertriebene Leitungsmodell 3387 DBS.TM verwendet werden. Weitere
Leitungsmodelle umfassen die Modelle 3389 und 3388, die auch von
Medtronic, Inc. vertrieben werden.
-
Der
Signalprozessor/-generator 820 weist einen elektrischen
Impulsgenerator und einen Signalanalysator auf. Der elektrische
Impulsgenerator erzeugt elektrische Impulse und gibt sie an Elektroden 810 ab.
Der Signalanalysator verar beitet von den Elektroden 810 empfangene
Signale und sagt das Auftreten einer neurologischen Störung vorher.
-
9 zeigt
ein Blockdiagramm, in dem der Signalprozessor/-generator 820 der
vorliegenden Erfindung in größeren Einzelheiten
dargestellt ist. Mit Elektroden 810 erfasste Antwortfeldpotentiale
werden durch einen Verstärker 900 und
ein Filter 910 verstärkt
bzw. gefiltert. Die Antwortfeldpotentialsignale werden dann durch
einen Analog-Digital-Wandler 920 in
eine digitale Darstellung umgewandelt. Die Antwortfeldpotentiale können dann
durch einen Signalanalysator 930 weiterverarbeitet werden
oder zur Verarbeitung in einen Mikroprozessor 940 eingegeben
werden.
-
Bei
einer Ausführungsform
wird der Signalanalysator 930 zum Verarbeiten von Elektroden 810 empfangener
Antwortfeldpotentiale und zum Vorhersagen des Auftretens einer neurologischen
Störung
auf der Grundlage der erfassten Antworten verwendet. Alternativ
könnte
der Mikroprozessor 940 zum Verarbeiten der von Elektroden 810 empfangenen
Antwortfeldpotentiale und zum Vorhersagen des Auftretens der neurologischen
Störung
auf der Grundlage der erfassten Potentiale verwendet werden. Bei
einer Ausführungsform
werden das Verarbeiten der Feldpotentiale und das Vorhersagen des
Auftretens der neurologischen Störung
durch die Verwendung eines in einem Speicher 945 gespeicherten
Algorithmus erreicht. Der Algorithmus kann als ein Programmcode
verwirklicht sein, der aus dem Speicher 945 abgerufen wird
und vom Mikroprozessor 940 ausgeführt wird.
-
Der
Mikroprozessor 940 ist auch mit einem elektrischen Impulsgenerator 950 gekoppelt.
Der elektrische Impulsgenerator 950 gibt elektrische Anregungen
bzw. Stimulationsimpulse an die in der Gehirnstruktur implantierten
Elektroden 810 vom Mikroprozessor 940 gesteuert ab. Der
elektrische Impulsgenerator 950 wird zum Abgeben von Anregungen
bzw. Stimulationsimpulsen mit dem vorstehend beschriebenen Impulsmuster verwendet.
Beispielsweise kann das Impulsmuster Paare einer ersten Anregung
bzw. eines ersten Stimulationsimpulses und einer zweiten Anregung
bzw. eines zweiten Stimulationsimpulses aufweisen, die wiederholt an
den Patienten abgegeben werden.
-
Der
Signalanalysator 930 wird dann zum Messen von Änderungen
in den Antworten auf die zweiten Anregungen bzw. Stimulationsimpulse
im Vergleich zu den Antworten auf die ersten Anregungen bzw. Stimulationsimpulse
verwendet, wie vorstehend erörtert
wurde. Bei einer Ausführungsform
misst der Signalanalysator 930 das Feldpotential der von
einem ersten und einem zweiten Ort innerhalb des Gehirns empfangenen Antworten.
Der Signalanalysator 930 bestimmt das Niveau der funktionalen
Interkonnektivität
anhand eines Verhältnisses
zwischen den am ersten und am zweiten Ort gemessenen Antwortfeldpotentialen,
wie vorstehend beschrieben wurde. Der Signalanalysator 930 gibt
einen wahrscheinlichen epileptischen Vorfall an, wenn das Niveau
der Interkonnektivität
beispielsweise eine negative Steigung angibt. Zusätzlich zur
negativen Steigung gibt der Signalanalysator 930 den bevorstehenden
epileptischen Vorfall an, wenn die negative Steigung beispielsweise
einen vorgegebenen Schwellenwert übersteigt.
-
Wenn
eine wahrscheinliche neurologische Episode identifiziert wurde,
steuert der Mikroprozessor 940 die Abgabe einer Therapie
an den Patienten. Bei einer Ausführungsform
umfasst die Therapie die Verwendung eines elektrischen Impulsgenerators 950 zur
Abgabe einer Therapie in Form elektrischer Impulse für die neurologische
Störung,
wenn die Änderung
der Antwortfeldpotentiale einen Schwellenwert übersteigt. Bei einer Ausführungsform
kann das Lokalisieren des Schwellenwerts ein Selbstlernprozess sein,
bei dem das System versucht, durch eine Therapie mit bestimmten
Gehirnstrukturen zu interagieren.
-
Die
Therapieimpulse elektrischer Energie können an Elektroden 810 und/oder
zusätzliche
in das Gehirn implantierte Elektroden abgegeben werden. Bei einer
Ausführungsform
werden die Therapieimpulse bei einer hohen Frequenz abgegeben, um
das Auftreten der neurologischen Störung zu verhindern. Andere
Therapieimpulsmuster sind auch möglich.
Abhängig
von der Anzahl falscher Positiver oder falscher Negativer, kann
das System die Therapie anpassen. Zusätzliche Therapietechniken und
-prozesse könnten
in den Signalprozessor/-generator aufgenommen werden, um den Patienten
zu behandeln. Beispielsweise könnten
vom Signalprozessor/-generator gesteuerte Therapien Arzneimittelpumpen
zur Abgabe von Medikamenten gegen Anfälle an den Patienten einschließen.
-
Zu
der Zeit, zu der die vorliegende Erfindung in den Patienten implantiert
wird, kann der Kliniker bestimmte Schlüsselparameter in den Speicher
der implantierten Vorrichtung programmieren, oder er kann dies durch
Telemetrie vornehmen. Diese Parameter können anschließend nach
Bedarf aktualisiert werden. Alternativ kann der Kliniker die Verwendung
von Standardwerten wählen.
Der Kliniker programmiert gewöhnlich den
Wertebereich für
die Impulsbreite, den Impulsbetrag und die Impulsfrequenz. Der Kliniker
kann die Parameter der elektrischen Impulse durch Telemetrie mit
einer Programmiereinrichtung für
medizinische Vorrichtungen einstellen. Um die Interkonnektivität des Gehirns
zu beurteilen, können
die erfassten Signale über
die Zeit im Speicher 945 gespeichert werden und zur Beurteilung
durch den Arzt durch Telemetrie abgerufen werden. Der Arzt kann
die gespeicherten Daten verwenden, um Therapie- oder Überwachungsmerkmale
im System 820 zurückzusetzen.
-
Die
vorstehenden spezifischen Ausführungsformen
erläutern
die Verwirklichung der Erfindung. Es ist daher zu verstehen, dass
andere Maßnahmen,
die Fachleuten bekannt sind, oder hier offenbart wurden, eingesetzt
werden können,
ohne von der in den Ansprüchen
definierten Erfindung abzuweichen. Beispielsweise ist die vorliegende
Erfindung nicht auf die Vorhersage des Einsetzens eines epileptischen
Anfalls beschränkt. Die
vorliegende Erfindung ist auch nicht auf die Vorhersage des Einsetzens
eines neurologischen Vorfalls an sich beschränkt, sondern kann weitere Anwendung
bei dem Vorhersagen von Migränekopfschmerzen,
der Parkinsonschen Krankheit, einer Schizophrenie, einer Depression,
einer Manie oder bei anderen neurologischen Störungen finden, bei denen Änderungen
des Gleichgewichts zwischen erregenden oder hemmenden Einflüssen auf
die Gehirnzellen Hinweise auf einen bevorstehenden pathologischen
Vorfall liefern können.