DE60126292T2 - Siebanordnung für eine überlaufschwelle für einen schmutzwasserkanal - Google Patents

Description

• Die Erfindung betrifft Siebe für kombinierte Abwasser-Überlauf-(CSO)-Wehre zum Sieben übermäßiger Regenwasserabflüsse aus dem Abwassersystem zu einem Aufnahme-Wasserweg, wobei der hydraulische Druck auf die stromabwärts befindliche Kanalisation und Abwasseraufbereitungswerke (WwTW's) gemindert wird.
• Europäische Rechts- und Ästhetik-Interessen fordern, dass Material größer als 6 mm nicht über das Wehr gelangt und auf dem Flussufer hängen bleibt.
• Ein beliebiges Sieb muss bei Gebrauch unbeaufsichtigt und zum Großteil ohne Wartung für lange Zeit arbeiten können. Einige gängige Siebe verstopfen mit der Zeit oder lassen Material hindurch oder können eingefangenes Material nicht aus dem Sieb entfernen und dieses zu dem Schmutzstrom zur Behandlung beim WwTW zurückführen.
• GB 1174915 offenbart ein Gitter zum Sieben von Ablaufwasser. Ein Schwingrechen entfernt angereichertes Material aus dem Sieb.
• GB 1598103 offenbart ein bogenförmiges Sieb zum Sieben von Ablaufwasser. Ein Drehrechen entfernt angereichertes Material von der konkaven stromabwärts befindlichen Oberfläche des Siebs. Die konkave Oberfläche weist nach oben, so dass das von dem Rechen verdrängte Material wahrscheinlich unter der Einwirkung der Schwerkraft wieder auf das Sieb fällt.
• Die erfindungsgemäße Siebgruppe trennt festes Material vom Träger-Ablaufwasser, indem sie bei Gebrauch am Überlaufwehr entlang untergebracht wird, wo sie das überschüssige Ablaufwasser abfängt bzw. durchsiebt und jegliches größere Material in dem Schmutzstrom hält und es ermöglicht, dass flüssige und kleinere Feststoffe über dem Wehr den Aufnahmewasserweg erreichen können, so dass Verstopfungsprobleme minimiert werden.
• Erfindungsgemäß wird eine Siebgruppe bereitgestellt, umfassend:
  ein Sieb in der Form eines Zylinders, von dem ein Längenschnitt entfernt wurde, so dass das Sieb im Lateralschnitt eine Bogenform aufweist, wobei sich das Sieb zwischen getrennten Schmutzwasser- und Siebwasserströmen befindet, so dass das Schmutzwasser auf der konkaven Seite ankommt, Wasser und kleine Feststoffe durch das Sieb in den Siebwasserstrom gelangen, und große Feststoffe auf der Schmutzwasserseite zurückgehalten werden,
  eine spiralförmige Reinigungsvorrichtung, die sich auf der Schmutzwasserseite in dem zylindrischen Abschnitt befindet, so dass beim Drehen der Reinigungsvorrichtung bei Gebrauch, jeder Feststoff, der an der konkaven Oberfläche des Siebs haftet, entfernt wird und in dem Schmutzwasserstrom gehalten wird, so dass das Sieb klar bleibt und sein Verstopfen minimiert wird, wobei die Gruppe derart angeordnet ist, dass sich die konvexe Oberfläche des Siebs über der nach unten zeigenden konkaven Oberfläche befindet, so dass Wasser und kleine Feststoffe nach oben durch das Sieb gelangen und die größeren Feststoffe aufgrund der Schwerkrafteinwirkung aus dem Sieb zurück in den Schmutzwasserstrom fallen.
• Das Sieb ist vorzugsweise halbzylindrisch und hat im Lateralschnitt somit einen Bogen von etwa oder gleich 180°.
• Die spiralförmige Reinigungsvorrichtung weist an ihrem Reinigerrand entlang ein Bürstenbauteil auf, das die konkave Oberfläche des Siebs kontaktiert.
• Die Bürste besteht vorzugsweise aus Nylon.
• Das Sieb befindet sich an dem Wehrrand, so dass das Siebwasser über das Wehr und zu einem Aufnahme-Wasserweg befördert wird.
• Das Sieb besteht vorzugsweise aus Edelstahl und kann mit einer Antihaftbeschichtung versehen sein. Die Siebperforation ist gewöhnlich 6 mm oder eine für die Anwendung vorgeschriebene andere Größe.
• Die Reinigungsvorrichtung wird auf bekannte Weise elektrisch oder hydraulisch angetrieben. Der Raum an den stromaufwärts und stromabwärts befindlichen Enden des Siebs muss sauber gehalten werden, damit der gesiebte Abstrom um das Sieb herum und dann über das Wehr treten kann.
• In Abwassersystemen, die gegenüber der Ablagerung großer Mengen Schutt und Kunststoffen anfällig ist, kann es nach einem trockenen Zeitraum, gefolgt von einem Sturm, zu einer Anreicherung von schwimmendem Material in der Siebkammer kommen.
• Im Stand der Technik stellt man bekanntlich in diesen Fällen eine Schwemmrinnenanordnung bereit, mit der man Schutt aus der Siebkammer zu einer anderen gesonderten Kammer oder Region überführt.
• Die vorliegende Erfindung kann vorzugsweise an solche Systeme angepasst werden, indem man eine Schwemmrinnenanordnung bereitstellt, die die spiralförmige Reinigungsvorrichtung mit einem fernen Ende umfasst, zu dem große schwimmende Feststoffe durch Bewegung der Reinigungsvorrichtung befördert werden, wobei das ferne Ende von einem Edelstahlrohr mit etwas größerem Durchmesser als die Reinigungsvorrichtung umschlossen wird, das Rohr an eine stromabwärts befindliche Sekundärkammer angeschlossen ist, in die mindestens ein Anteil der großen schwimmenden Feststoffe durch die Reinigungsvorrichtung befördert werden, so dass die Menge der großen schwimmenden Feststoffe und der daraus folgende Verstopfungseffekt in der Nähe des Siebs reduziert wird.
• Eine erfindungsgemäße Ausführungsform wird nachstehend anhand nur eines Beispiels und anhand der beigefügten Zeichnung in der einzigen Figur beschrieben, die ein schematischer lateraler Querschnitt einer erfindungsgemäßen Baugruppe ist.
• Die Baugruppe umfasst ein halbzylindrisches perforiertes Sieb mit der Bezugszahl 10, das 6 mm große Perforationen 12 in der zylindrischen Fläche aufweist, und das von zwei Rändern 14 auf dem Rahmen 16 gehalten wird, die sich auf den Wänden 18 befinden, die den Schmutzwasserstrom vom Siebwasserstrom trennen. Die Ränder 14 sind abnehmbar an den Angrenzungen 16 auf bekannte Weise mit Schrauben (nicht gezeigt) befestigt. Das Sieb 10 besteht aus Edelstahl und ist mit einer Antihaftbeschichtung beschichtet, damit Papier und Feststoffe nicht daran haften können.
• In dem spiralförmigen Sieb ist an der Zylinderachse eine spiralförmige Schnecke 20 befestigt, an deren spiralförmigem Rand sich eine durchgehende Bürste 22 aus Nylonborsten befindet. (Die Zeichnung zeigt eine Lücke zwischen den Borsten von Bürste 22 und dem Sieb. Diese Situation ergibt sich nach schwerem Abrieb, die Lücke wurde für Erklärungszwecke übertrieben). Man beachte, dass die konkave Seite des Siebs nach unten zeigt, und dass der Schmutzwasserstrom 'A' durch das Sieb 10 aufwärts in den Siebwasserkanal X und dann über einen Wehr 24 und über eine Leitung zu einem Aufnahme-Wasserweg (nicht gezeigt) gelangt.
• Da die konkave Seite des Siebs nach unten zeigt, fallen jegliche Feststoffe, die durch die Reinigungsvorrichtung 20 aus dem Sieb 10 gewaschen werden, durch die Schwerkrafteinwirkung aus dem Sieb und bleiben nicht in dem Sieb wie im Stand der Technik (wo die konkave Seite des Siebs aufwärts zeigt).
• Es können verschiedene Modifikationen vorgenommen werden, ohne dass man von dem in den beigefügten Ansprüchen definierten Schutzbereich der Erfindung abweicht. Das Sieb muss nicht halbkreisförmig sein, kann aber im Schnitt einen Bogen von mehr oder weniger als 180° ausmachen. Dies ist weniger vorteilhaft, da das Sieb mit einem Bogen von weniger als 180° unnötig schmal ist, wohingegen bei einem Bogen von mehr als 180° (so dass das Sieb und seine Ränder dem griechischen Buchstaben Omega entsprechen), Schutt von oben aus dem Sieb auf die darunter befindlichen, in sich geschlossenen gekrümmten Seiten fällt, was weniger vorteilhaft ist.

Claims (5)

1. Siebgruppe, umfassend ein Sieb (10) in der Form eines Zylinders, von dem ein Längenschnitt entfernt wurde, so dass das Sieb (10) im Lateralschnitt eine Bogenform aufweist, wobei sich das Sieb zwischen getrennten Schmutzwasser- und Siebwasserströmen befindet, so dass das Schmutzwasser auf der konkaven Seite ankommt, Wasser und kleine Feststoffe durch das Sieb (10) in den Siebwasserstrom gelangen, und große Feststoffe auf der Schmutzwasserseite zurückgehalten werden, eine spiralförmige Reinigungsvorrichtung (20), die sich auf der Schmutzwasserseite in dem zylindrischen Abschnitt befindet, so dass beim Drehen der Reinigungsvorrichtung (20) bei Gebrauch, jeder Feststoff, der an der konkaven Oberfläche des Siebs (10) haftet, entfernt wird und in dem Schmutzwasserstrom gehalten wird, so dass das Sieb (10) klar bleibt und sein Verstopfen minimiert wird, dadurch gekennzeichnet, dass die Gruppe derart angeordnet ist, dass sich die konvexe Oberfläche des Siebs (10) über der nach unten zeigenden konkaven Oberfläche befindet, so dass Wasser und kleine Feststoffe nach oben durch das Sieb gelangen und die größeren Feststoffe aufgrund der Schwerkrafteinwirkung aus dem Sieb (10) zurück in des Schmutzwasserstrom fallen.
2. Siebgruppe nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Sieb (10) halbzylindrisch ist, und es somit im Lateralschnitt einen Bogen von etwa oder gleich 180° ausmacht.
3. Siebgruppe nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Reinigungsvorrichtung (20) an ihrem Reinigerrand entlang ein Bürstenbauteil aufweist, das die konkave Oberfläche des Siebs (10) kontaktiert.
4. Siebgruppe nach einem vorhergehenden Anspruch, dadurch gekennzeichnet, dass das Sieb (10) aus Edelstahl besteht und es eine Antihaftbeschichtung aufweist.
5. Siebgruppe nach einem vorhergehenden Anspruch, dadurch gekennzeichnet, dass eine Schwemmrinnenanordnung bereitgestellt wird, umfassend die Reinigungsvorrichtung mit einem fernen Ende, zu dem große schwimmende Feststoffe durch Bewegung der Reinigungsvorrichtung befördert werden, wobei das ferne Ende von einem Edelstahlrohr mit etwas größerem Durchmesser als die Reinigungsvorrichtung umschlossen ist, und das Rohr an eine stromabwärts befindliche Sekundärkammer angeschlossen ist, in die mindestens einige der großen schwimmenden Feststoffe durch die Reinigungsvorrichtung befördert werden können, so dass die Menge der großen schwimmenden Feststoffe und der sich daraus ergebende Verstopfungseffekt in der Nähe des Siebs reduziert wird.