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HINTERGRUND DER ERFINDUNG
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1. Gebiet der Erfindung
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Die
vorliegende Erfindung betrifft den Bereich der Gelenkoperationen,
wie zum Beispiel Rekonstruktion des vorderen Kreuzbands (Anterior
Cruciate Ligament, ACL). Insbesondere betrifft die Erfindung den
Bereich von Spannvorrichtungen zum Konditionieren und Vorspannen
chirurgischer Nähte,
welche an weiche Gewebetransplantate, die bei Gelenkoperationsverfahren
verwendet werden, angebracht sind, wie zum Beispiel chirurgische
Nähte,
die an ein Paar von Kniesehnenimplantaten unabhängig angebracht sind. Die Erfindung
ist in der Lage, jedes weiche Gewebeimplantat einzeln unabhängig zu
konditionieren und vorzuspannen.
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2. Die relevante
Technologie
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Verletzungen
an Gelenken, speziell dem Knie, sind ziemlich üblich, insbesondere wenn jemand
sich stark mit Sportaktivitäten
beschäftigt.
Eine übliche
Verletzung ist ein Bruch oder Riss des vorderen Kreuzbands (Anterior
Cruciate Ligament, (ACL)), welches das Hauptband ist, welches verantwortlich für ein Zusammenhalten
des Kniegelenks ist und welches es vor einem Herausrutschen aus
dem Gelenk oder einer Verlagerung bewahrt. Ein nicht repariertes gebrochenes
oder gerissenes ACL kann verkrüppeln und
würde äußerst sicher
eine physikalische Aktivität der
Person, welche an dem gebrochenen oder zerrissenen ACL leidet, begrenzen.
Bei fehlender Rekonstruktion des ACLs würden derartige Verletzungen wahrscheinlich
das Ende von professionellen Sportkarrieren sein und würden gewöhnliche
Leute daran hindern, ein aktives Leben, welches Sport und ähnliche
Erholung mit einbezieht, zu genießen.
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Verbesserungen
bei chirurgischen Verfahren haben ACL-Rekonstruktionsverfahren erfolgreicher und
somit üblicher
gemacht. Im Allgemeinen gehört zu
einem ACL-Rekonstruktionsverfahren
ein Entnehmen eines weichen Gewebetransplantats von einer anderen
Stelle des Körpers,
wie zum Beispiel der Patellasehne oder den Kniesehnen, und ein Anbringen von
diesem an beiden Enden durch ein Loch, welches durch die zwei Knochen,
die das Kniegelenk ausmachen, gebohrt ist: der Femur und die Tibia. Das
weiche Gewebetransplantat wird, wenn es an der Stelle befestigt
ist, den Platz der ACL selbst nachahmen und somit einnehmen. Dieses
weiche Gewebetransplantat hält
den Femur und die Tibia zusammen, um das Gelenk stabiler zu machen,
ist aber flexibel genug, um normale Gelenkbewegungen zu ermöglichen
(das heißt,
Durchbiegen und Strecken).
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Eine
Implantatspannung wurde bei einer ACL-Rekonstruktion als ein wichtiger
Faktor bei dem klinischen Ergebnis des ACL-Rekonstruktionsverfahrens erkannt. Mit
anderen Worten, Transplantate, die zu locker sind, können instabil
sein, während
Transplantate, die zu fest sind, eine Bewegung des Knies stark einschränken. Neues
Interesse an Transplantatspannung und wissenschaftliche Arbeit auf
dem Gebiet haben den Bedarf nach erstklassigen Instrumenten gesteigert,
welche den Chirurg effektiver unterstützen, Bandtransplantate unter
bekannter Spannung zu befestigen.
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Veröffentlichungen
in den letzten paar Jahren haben den Bedarf zum geeigneten Spannen
des Transplantats verstärkt.
Diese beinhalten Markolf et al., „Biomechanical Consequences
of Replacement of the Anterior Cruciate Ligament With a Patellar
Ligament Allograft. Part Two: Forces in the Graft Compared with
Forces in the Intact Ligament," J.
Bone Joint Surg. Am., 78: 11, 1728–34 (Nov. 1996); Tohyama et
al., „Significance
of Graft Tension in Anterior Cruciate Ligament Reconstruction. Basic
background and clinical outcome," Knee
Surg. Sports Traumatol. Arthroscopy, 6 Suppl. 11, S30–7 (1998); Andersen
et al., „Review
on Tension in the Natural and Reconstructed Anterior Cruciate Ligament," Knee Surg. Sports
Traumatol. Arthroscopy, 2: 4, 192–202 (1994); Yasuda et al., „Effects
of Initial Graft Tension on Clinical Outcome After Anterior Cruciate Ligament
Reconstruction. Autogenous Doubled Hamstring Tendons Connected in
Series of Polyester Tapes," Am.
J. Sports Med., 25: 1, 99–106
(Jan. 1997).
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Während viel
Augenmerk auf das Problem des ungenügenden Spannens gerichtet wurde,
welches typischerweise in Knien resultiert, die weniger stabil als
normal sind, kann theoretisch ein Anwenden von zu viel Spannung
auch eine ungünstige
Wirkung aufweisen, indem die Gelenke eingeschränkt werden oder indem ein erhöhter Druck
auf die Gelenkoberflächen
ausgeübt
wird.
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Eine
neue Studie von Hamner et al. hat dem Verständnis der Transplantatspannung
durch Demonstrieren hinzugefügt,
dass eine ungleiche Spannung in den einzelnen Strängen des
weichen Gewebetransplantats erhebliche Verluste der gesamten Transplantatfestigkeit
und Steifigkeit zur Folge haben kann. Hamner et al., „Hamstring
Tendon Grafts for Reconstruction of the Anterior Cruciate Ligament:
Biochemical Evaluation of the Use of Multiple Strands and Tensioning
Techniques," J.
Bone Joint Surg. Am., 81: 4, 549–57 (Apr. 1999). Hamner et
al. untersuchten, ob ein Spannen der weichen Gewebestränge von
Hand zu einem Ausgleich der Last, die von jedem Strang getragen
wird, führen
würde.
Hamner et al. zeigten, dass dieses Verfahren nicht wirksam zum Ausgleichen
der Last auf den Strängen
ist, was zu einer endgültigen
Transplantatfestigkeit führte,
die nicht erheblich größer war,
als die Last der einzelnen Stränge
allein genommen.
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Bisher
wurden Arbeiten durchgeführt,
um Vorrichtungen zu entwickeln und zu patentieren, die verwendet
werden, um eine bekannte Spannung auf Kreuzbandtransplantate anzuwenden.
Derartige Vorrichtungen enthalten typischerweise einfache Federskalen,
die eine bekannte Last auf das Implantat als ein Ganzes ausüben. Zum
Beispiel US-Patent Nr. 4,712,542; US-Patent Nr. 5,037,426; US-Patent
Nr. Re 34,762; US-Patent Nr. 5,713,897; US-Patent Nr. 5,507,750;
und US-Patent Nr. 5,562,668.
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In
der
US 4,712,542 ist
eine Vorrichtung zum Spannen eines Bandtransplantats gemäß dem Oberbegriff
von Anspruch 1 offenbart. Diese Vorrichtung ist geeignet, eine Spannung
auf einen einzelnen Transplantatstrang anzuwenden.
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In
der Druckschrift
US 5,071,420 ist
eine Vorrichtung zum Bestimmen des isometrischen Punkts eines Kniekreuzbandersatzes
in einem Femur, nachdem ein Tibialtunnel vorbereitet wurde, durch
Anbringen einer Schraube an einem berechneten Platzierungspunkt
an dem Femur mit einem Strang, welcher an der Schraube angebracht
ist und sich davon erstreckt, offenbart. Dies wird durch Anwenden
einer Spannung auf ein Strangmittel, zum Beispiel chirurgische Nähte, ausgeführt.
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Da
keine der vorhergehenden Referenzen irgendein Verfahren zur Verwendung
dieser Vorrichtungen zum getrennten Spannen mehrerer weicher Gewebetransplantate
offenbart, um die Belastung, die auf jede angewendet wird, auszugleichen,
wird häufig
ein Strang vorzugsweise stärker
als andere belastet, was zu ungleich konditionierten und vorgespannten
Strängen
führt,
die nicht erheblich stärker oder
steifer als ein einzelner Strang sind. Weiter kann insbesondere,
da Kniesehnen unterschiedliche Durchmesser aufweisen können, einfaches
Anwenden einer Standardlast auf beide Stränge gleichzeitig dazu führen, dass
ein Transplantat einer anderen Materialbelastung als das andere
Transplantat ausgesetzt ist. Außerdem
können
sogar in dem Fall von Kniesehnen oder anderen weichen Gewebetransplantaten,
die die gleichen oder im Wesentlichen die gleichen Durchmesser aufweisen,
versehentliche oder unvermeidbare Fehler durch den behandelnden Chirurgen,
wie zum Beispiel ungleiche Konditionierung eines jeden weichen Gewebetransplantats,
immer noch zu ungleichen Belastungen, die von jedem einzelnen Transplantat
getragen werden, führen.
Unbeachtet der Gründe
für eine
ungleiche Anwendung von Materialbelastung auf jede der einzelnen
weichen Gewebetransplantate wird das „festere" Transplantat (oder das Transplantat
mit höherer
Materialbelastung) den Ausfallpunkt zuerst erreichen, wodurch bewirkt
wird, dass eine geringere Last zum Ausfall des zusammengesetzten
Transplantats führt.
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In
Anbetracht des Vorhergehenden wäre
es eine Verbesserung des Stands der Technik bei Gelenkoperationen,
eine Vorrichtung zum unabhängigen
Konditionieren und Vorspannen einzelner weicher Gewebetransplantatstränge, wie
zum Beispiel ein Paar von Kniesehnen, die in einem ACL-Rekonstruktionsverfahren
verwendet werden, bereitzustellen.
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Es
wäre eine
zusätzliche
Verbesserung des Stands der Technik, eine Vorrichtung zum Konditionieren
und Vorspannen einzelner Implantatsstränge bereitzustellen, so dass
jeder Transplantatstrang im Wesentlichen zu der gesamten Stärke und
Stabilität des
reparierten Gelenks beiträgt.
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Es
wäre eine
weitere Verbesserung des Stands der Technik, wenn derartige Vorrichtungen zum
Konditionieren und Vorspannen einzelner Transplantatstränge die
andernfalls ungleiche Konditionierung und Vorspannung der einzelnen
Transplantatstränge,
die zum Beispiel durch Stränge
von unterschiedlichen Durchmessern oder unterschiedlicher Steifheit
oder durch unbeabsichtigte oder unvermeidbare chirurgische Fehler,
wie zum Beispiel einen Fehler, die chirurgischen Nähte in einer
Art und Weise derart zu befestigen, dass jeder Transplantatstrang
gleich gespannt ist, auftreten kann, ausgleichen könnten.
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Überdies
wäre es
eine Verbesserung des Stands der Technik, eine verbesserte Verankerungsvorrichtung
bereitzustellen, die in Verbindung mit einer derartigen Vorrichtung,
welche das unabhängige Spannen
von chirurgischen Nähten,
die an einzelnen weichen Gewebetransplantatsträngen angebracht sind, ermöglicht,
verwendet werden kann und die nach einem unabhängigen Spannen der chirurgischen
Nähte betätigt werden
kann, um nachfolgend die chirurgischen Nähte in Position zu verriegeln,
um zuverlässig
jeden der weichen Gewebetransplantatstränge an den Knochen mit einer
gewünschten Spannung
zu befestigen.
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Eine
Vorrichtung zum unabhängigen
Konditionieren und Vorspannen mehrerer Bandtransplantate ist hierin
offenbart und beansprucht.
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ZUSAMMENFASSUNG
DER ERFINDUNG
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Die
vorliegende Erfindung umfasst eine Vorrichtung zum unabhängigen Spannen
mehrerer weicher Gewebetransplantate während Gelenkoperationsverfahren,
wie zum Beispiel bei Verfahren zum Ersetzen oder Erweitern des vorderen
Kreuzbands (Anterior Cruciate Ligament, ACL). Wegen der wichtigen
Vorspannung weicher Gewebetransplantate um einen vorbestimmten Betrag,
aber wegen der Tendenz der weichen Gewebetransplantate, sich zu
entspannen oder zu strecken, nachdem sie implantiert wurden, ist
es häufig
notwendig, derartige Transplantate vor dem Verankern der Transplantate
an einer Stelle zu „konditionieren". Weiche Gewebetransplantate
können
durch Anwenden einer Zuglast für einen ausreichenden
Zeitraum „konditioniert" werden, um weiteres
Strecken oder Entspannen des Gewebetransplantats im Laufe der Zeit,
nachdem es implantiert wurde, zu verhindern. Zusätzlich zum Konditionieren ist
es im Allgemeinen auch wünschenswert, die
weichen Gewebetransplantate vorzubelasten (oder vorzuspannen), um
einen gewünschten
Grad von Gelenkstabilität
und Stärke
sicherzustellen. Somit sind sowohl Konditionierung als auch Vorspannung
wichtige Verfahren, welche den Erfolg der Gelenkoperation sicherstellen.
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Transplantate
werden vorteilhafterweise bevor sie vorgespannt werden „konditioniert", um das „Spiel" aus dem System zu
nehmen. Konditionieren unterstützt
ein festes Sitzen des Transplantats innerhalb des Knochentunnels
und unterstützt
ferner ein vollständiges
Setzen der chirurgischen Nähte.
Erst nachdem das gesamte Spiel aus dem System herausgenommen wurde,
können
die einzelnen Transplantate zuverlässig auf einen gewünschten
Grad vorbelastet werden. Ein Versuch, eine gewünschte Menge von Materialbelastung
auf ein Transplantat auszuüben,
welches nicht geeignet konditioniert wurde, resultiert typischerweise
in einem Abklingen oder einer Abnahme der eigentlichen Materialbelastung, die
von dem Transplantat getragen wird, über der Zeit. Dies kann zu
einer Langzeitinstabilität
des Gelenks führen.
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Eine
vorbestimmte Menge von Materialbelastung wird vorteilhafterweise
auf die weichen Gewebetransplantate angewendet, um ein Gelenk mit einer
gewünschten
Menge von Stabilität
und Steifheit hervorzubringen. Unangemessen gespannte weiche Gewebetransplantate
ergeben häufig
ein Gelenk, das nicht angemessen stabil ist oder welches zu lose ist,
welches somit bei weitem anfälliger
für eine
nachfolgende Verletzung und einen möglichen Riss des Gewebetransplantats
ist. Außer
wenn jeder Strang eines Mehrfachstrangtransplantats näherungsweise die gleiche
Größe an Materialbelastung
trägt,
wird jedoch der Strang, welcher anfänglich die höchste Materialbelastung
trägt,
den Ausfallpunkt zuerst erreichen und reißen, wenn das Gelenk einer
hohen Belastung ausgesetzt wird. Nachfolgend wird dann das Transplantat,
welches anfänglich
weniger Materialbelastung trägt,
die gesamte Belastung tragen und ausfallanfälliger sein, da es allein arbeiten
wird, um das Gelenk zusammenzuhalten. Kurz gesagt ergibt ein weiches
Gewebetransplantat, welches mehrere Stränge aufweist, die anfänglich unterschiedliche Mengen
von Materialbelastung tragen, ein Gelenk, welches sowohl elastischer
ist als auch eine erheblich geringere zusammengesetzte Last bis
zum Ausfallpunkt aufweist.
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Trotz
der Notwendigkeit des Sicherstellens, dass jeder Strang eines Mehrfachstrangwebetransplantats
vorgespannt wird, um näherungsweise
die gleiche Materialbelastung zu tragen, war es bisher sehr schwierig,
eine gleiche oder im Wesentlichen gleiche Konditionierung und Vorspannung
eines jeden Strangs sicherzustellen. Demzufolge war es bisher schwierig
sicherzustellen, dass jeder der Stränge gleich und gleichzeitig
zu der Stärke
und Steifheit des Gelenks beiträgt.
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Die
vorliegende Erfindung schlägt
neue Vorrichtungen zum Lösen
der Probleme vor, welche mit der Unfähigkeit, jeden Strang eines
Mehrfachstrangs eines weichen Gewebetransplantats unabhängig zu bearbeiten
und vorzuspannen, in Verbindung gebracht werden. Die Spannvorrichtungen
gemäß der vorliegenden
Erfindung können
ausgestaltet sein, um einen gewünschten
Betrag von Spannung oder Last auf Mehrfachstrangtransplantate anzuwenden.
Die erfinderische Vorrichtung umfasst eine Spannvorrichtung, die
mehrere getrennt einstellbare Spannungsapplikatoren (zum Beispiel
zwei) aufweist, welche geeignet sind, unabhängig einen gewünschten
Pegel von Spannung auf jeden der mehreren (zum Beispiel zwei) der
weichen Gewebetransplantate, die bei einer Gelenkoperation verwendet
werden, anzuwenden. Die Spannvorrichtung weist ferner Befestigungsmittel
zum lösbaren
Befestigen der Vorrichtung an einem Knochen oder einer Gliedmaße eines
Patienten während
des chirurgischen Verfahrens auf.
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Ein
Vorteil der erfinderischen Spannvorrichtung ist die Fähigkeit,
das Transplantat nach einer Implantation, aber vor einer Befestigung,
an einem Ende vorzukonditionieren. Im Falle eines ACL-Rekonstruktionsverfahrens
kann das Transplantat, da das Transplantat nahe der Befestigungsstelle
an der Tibia befestigt ist, durch wiederholtes Biegen und Strecken
des Knies des Patienten unter Last gespannt und konditioniert werden,
um Lockerheit oder Schlaffheit in der Transplantatskonstruktion
zu entfernen.
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Die
vorgeschlagene Vorrichtung ist vorteilhafterweise auf der Tibia
freistehend, was die Hände des
Chirurgen freisetzt, um den Kniebiegewinkel festzusetzen und das
distale Ende des Transplantats zu befestigen, während die Spannung überwacht wird.
Die Vorrichtung ist ferner geeignet, eine Last für statische Belastung auf dem
Transplantat zu halten, was hilft, das Transplantat vor einer Befestigung
zu strecken.
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Jeder
einstellbare Spannapplikator der Spannvorrichtung weist Befestigungsmittel
zum Sichern einer oder mehrerer chirurgischer Nähte, welche an dem weichen
Gewebetransplantat angebracht sind, und einen einstellbaren Vorspannmechanismus
(zum Beispiel einen federbelasteten Mechanismus) auf, welcher geeignet
ist, eine abgemessene Zuglast auf die chirurgischen Nähte und
das zugeordnete weiche Gewebetransplantat anzuwenden. Der einstellbare
Vorspannmechanismus weist ferner eine unbewegliche Basis oder einen
unbeweglichen Block, einen Zylinderblock oder ein Modul, welches gleitfähig an der
unbeweglichen Basis angeordnet ist, einen Spannkolben, welcher inner halb
eines Abschnitts des Zylinderblocks gleitfähig angeordnet ist, eine vorspannende
Feder in Verbindung zwischen dem Zylinderblock und dem Spannkolben,
und einen drehbaren Einstellknopf auf, welcher mit einem Gewinde
an dem gleitfähigen
Zylinderblock angebracht ist, der durch Drehen selektiv den Zylinderblock
in Richtung zu oder hinweg von dem Spannkolben drängt, um
wahlweise die vorspannende Feder zusammenzudrücken oder auszudehnen und dadurch die
Last, welche durch die vorspannende Feder auf den Spannkolben angewendet
wird, zu erhöhen
oder zu erniedrigen.
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Das
Mittel zum Befestigen der einen oder mehreren chirurgischen Nähte an den
Spannkolben kann vorteilhafterweise ein Befestigungsrad für chirurgische
Nähte aufweisen,
welches drehbar mit jedem Spannkolben verbunden ist. Freies Drehen
des Befestigungsrads für
die chirurgische Naht stellt eine gleiche Spannung sicher, welche
auf jede Seite einer geschlauften chirurgischen Naht eines Strangs
angewendet wird.
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Während die
Spannvorrichtung verwendet wird, ist eine Auswärtsbewegung des Spannkolbens relativ
zu dem verschiebbaren Zylinderblock sowie die zusammendrückende Kraft,
welche von der Vorspannfeder ausgeübt wird, durch die ausgleichende Einwärtsspannung,
die durch das weiche Gewebetransplantat, welches mittels chirurgischer
Nähte an dem
Spannkolben angebracht ist, ausgeübt wird, beschränkt. Somit
kann sich während
einer Konditionierung und einer nachfolgenden Vorspannung des weichen
Gewebetransplantats der Spannkolben nur wenige Millimeter oder weniger
bewegen, da das weiche Gewebetransplantat gespannt ist. Ein Drehen des
Einstellknopfes bewirkt, dass der verschiebbare Zylinderblock sich
entweder in Richtung zu oder hinweg von dem im Wesentlichen bewegungsunfähig gemachten
Spannkolben bewegt. Ein Bewegen des Zylinderblocks in Richtung des
Spannkolbens bewirkt, dass die Vorspannfeder progressiv zusammengedrückt wird,
was somit die Auswärts-
oder Zusammenpresskraft, welche durch die Feder auf den Kolben ausgeübt wird,
erhöht.
Ebenso druckentlastet ein Bewegen des Zylinderblocks hinweg von
dem Kolben die Vorspannfeder progressiv, was somit die Zusammenpresskraft,
welche durch die Feder auf den Kolben ausgeübt wird, verringert.
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Die
Stärke
der Zusammenpresskraft, welche durch die Vorspannfeder auf den Kolben
ausgeübt wird,
ist im Wesentlichen gleich der Stärke der Spannkraft, welche
auf das weiche Gewebetransplantat durch den Spannkolben ausgeübt wird.
Da der Betrag der Zusammenpresskraft, welche durch eine Feder ausgeübt wird,
sich direkt mit dem Abstand, um den die Feder zusammengedrückt wurde, in
Beziehung steht, kann die Zusammenpressbelastung, welche durch die
Feder auf den Spannkolben ausgeübt
wird, und die Spannbelastung, welche durch den Spannkolben auf das
weiche Gewebetransplantat ausgeübt
wird, direkt durch Messen des Abstands, um den die Feder zusammengedrückt wurde,
gemessen werden. Somit kann der einstellbare Vorspannmechanismus
vorteilhafterweise mit einer Anzeige oder anderen Mitteln zum Messen
der Stärke
der Federkompression ausgestattet sein, um so indirekt den Betrag
der Spannbelastung, welche auf das weiche Gewebetransplantat während einer Konditionierung
und Vorspannung ausgeübt
wird, zu messen.
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Trotz
des Vorhergehenden wird man leicht einsehen, dass, in Anbetracht
der Offenbarung hierin, die erfinderischen Vorrichtungen gemäß der Erfindung
nicht auf irgendeinen speziellen Mechanismus zum Ausführen der
individuellen und getrennten Aufgaben des unabhängigen Streckens mehrerer Stränge eines
weichen Gewebetransplantats beschränkt sind. Sondern die hierin
beschriebenen Mechanismen sind darstellend und beispielhaft. Beispielsweise
könnte
die Spannbelastungsfunktion alternativ durch eine Auswahl von einfachen
Skalen, wie zum Bei spiel Zugfedern, Druckfedern, Drehfedern oder elektronischen
Messaufnehmern bereitgestellt werden. Außerdem sind eine Auswahl von
elektronisch betätigten
und gemessenen Spannvorrichtungen natürlich innerhalb des Umfangs
der Erfindung, solange sie geeignet sind, getrennte weiche Gewebetransplantate
unabhängig
zu spannen. Beispiele umfassen einen Dehnungsmessstreifen, ein Drehmessgerät, einen
LVDT und dergleichen.
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Die
Spannvorrichtung kann möglicherweise verwendet
werden, eine Isometrie zu überwachen und
eine Spannung in einem einzelnen Strang eines weichen Gewebetransplantats
zu messen. Die aktuelle Ausführung
könnte
ferner geändert
werden, um zusätzlich
einstellbare Spannungsapplikatoren zu beinhalten, welche Spannungen
in so vielen Strängen
ausüben
und messen können,
wie ein Chirurg zum Beinhalten in einem weichen Gewebetransplantat
wählen
könnte.
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Bei
einem Verfahren zum Verwenden der Vorrichtung der vorliegenden Erfindung
werden zwei weiche Gewebetransplantate von dem Patienten entnommen,
wie zum Beispiel von den Kniesehnen oder der Patellasehne, durch
Löcher,
die durch den Femur und die Tibia gemäß bekannten chirurgischen Verfahren
gebohrt sind, gezogen und an dem Femur gemäß bekannten chirurgischen Verfahren
angebracht. Chirurgische Nähte
werden an den Strängen
des weichen Gewebetransplantats an einer geeigneten Stelle während des
Implantationsverfahrens unter Verwendung bekannter Verfahren angebracht.
Das Ende des weichen Gewebetransplantats wird gegenüber der
chirurgischen Nähte
durch Löcher
geführt, welche
durch die Tibia und den Femur gebohrt sind, und an dem Femur unter
Verwendung bekannter chirurgischer Verfahren befestigt. Die chirurgischen Nähte und
ein Abschnitt des Transplantats erstrecken sich aus einem Zugriffsloch
in dem Bein des Patienten nahe dem Loch in der Tibia.
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Danach
wird die Spannvorrichtung gemäß der vorliegenden
Erfindung, welche geeignet ist, eine Spannung getrennt auf jeden
der weichen Gewebetransplantate anzuwenden, bereitgestellt, wobei
ein Beispiel hierin beschrieben ist. Die Spannvorrichtung wird vorteilhafterweise
zwei oder mehr einstellbare Spannapplikatoren entsprechend den zwei
bzw. mehr weichen Gewebetransplantatsträngen aufweisen. Die Spannvorrichtung
wird dann an dem Knochen oder der Gliedmaße des Patienten mittels Führungsstiften,
welche in den Knochen gebohrt sind, oder auf eine andere geeignete
Art und Weise (das heißt,
mittels eines Gürtels
oder eines Bands, welcher/welches um das Bein des Patienten gewickelt ist)
angebracht, gefolgt von einem Anbringen der chirurgischen Nähte, welche
mit einem der weichen Gewebetransplantatstränge verbunden sind, an einem einstellbaren
Spannapplikator und Anbringen des anderen weichen Gewebestrangs
an dem anderen einstellbaren Spannapplikator. Im Fall einer modularen Spannvorrichtung
wird vorteilhafterweise das Modul, welches zum Befestigen der Spannvorrichtung
an der Tibia des Patienten verantwortlich ist, zuerst an dem Bein
angebracht. Danach wird das Modul, welches für ein Anwenden der Spannkraft
auf das weiche Gewebetransplantat verantwortlich ist, an dem Befestigungsmodul
angebracht.
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Nachdem
die chirurgischen Nähte
an der Spannvorrichtung befestigt wurden, wird die Spannvorrichtung
verwendet, um eine gewünschte
Spannkraft unabhängig
auf jeden der zwei weichen Gewebetransplantatstränge auszuüben. Dies kann zum Beispiel
durch Festschrauben der Spannknöpfe
eines jeden zuvor beschriebenen einstellbaren Spannapplikators durchgeführt werden,
um die Vorspannfeder zusammenzudrücken und dadurch eine entsprechende
Zusammenpresskraft auf jeden Spannkolben auszuüben, welche im Wesentlichen
gleich der Größe der Spannkraft,
welche durch den Spannkolben auf den weichen Gewebetransplantatstrang ausgeübt wird,
ist.
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Danach
wird das Gelenk (zum Beispiel das Knie) vorteilhafterweise von dem
behandelnden Arzt „zyklisch
durchlaufen", das
heißt,
einige Male (zum Beispiel mit 25 Wiederholungen) zwischen Null und 90° gebogen
und gestreckt, um eine Konditionierung der weichen Gewebetransplantatstränge zu fördern, und
um ferner die Gelenkstabilität
zu überprüfen. Das Verfahren
des Erhöhens
der Spannkraft, welche auf jeden der weichen Gewebetransplantatstränge durch die
Spannvorrichtung angewendet wird, gefolgt von dem zyklischen Durchlaufen
des Gelenks wird wiederholt, bis ein gewünschter Pegel von Konditionierung,
Vorbelastung und zugeordneter Gelenkstabilität und Stärke erreicht werden. Wenn vernachlässigbare
Verluste der Gelenkstabilität
festgestellt werden, wird das weiche Gewebetransplantat an dem Knochen
(zum Beispiel der Tibia) durch geeignete Verankerungsmittel, welche
nach dem Stand der Technik bekannt sind, oder mittels der neuen
hierin offenbarten implantierbaren Ankervorrichtung befestigt.
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Ein
Beispiel eines Befestigungsmittels, welches nach dem Stand der Technik
bekannt ist, ist eine Interferenzschraube, welche direkt in das
Loch in dem Patientenknochen (zum Beispiel der Tibia), durch welches
das weiche Gewebetransplantat geführt ist, mittels eines Antriebs
geschraubt ist. Nachdem die Interferenzschraube an ihren Platz geschraubt
wurde, werden der Antrieb und die Spannvorrichtung entfernt. Wenn
Führungsstifte
verwendet wurden, um die Spannvorrichtung an dem Bein der Person
zu befestigen, werden diese auch entfernt. Der übrige Abschnitt des weichen
Gewebetransplantats, welcher sich über den Knochen hinaus erstreckt, kann
an der äußeren Oberfläche des
Knochens durch nach dem Stand der Technik bekannten Befestigungsmitteln
befestigt werden, zum Beispiel eine gezahnte Scheibe, eine Krampe
oder einen Stab, um eine Befestigung des Transplantats zu verstärken. Das
Transplantat wird dann zu rechtgeschnitten, um die chirurgischen
Nähte zu
entfernen und der Schnitt in dem Bein wird geschlossen.
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Alternativ
kann eine neue implantierbare Verankerungsvorrichtung verwendet
werden, um das weiche Gewebetransplantat an der Tibia oder einem anderen
Knochen zu befestigen. Eine beispielhafte Verankerung weist eine
zylindrische äußere Hülle mit einer
zylindrischen äußeren Wand
und einer im Wesentlichen zylindrischen Bohrung dadurch und einen entsprechenden
Verriegelungskern oder Schaft auf, welcher verwendet wird, um die
chirurgischen Nähte, sobald
das Konditionierungs- und Vorspannungsverfahren abgeschlossen wurde,
an der Stelle zu verriegeln. Der Umfang der äußeren Hülle ist ausgewählt, um
innerhalb des Lochs, welches durch die Tibia oder einen anderen
Knochen gebohrt ist, zu passen.
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Der
Bodenanteil der äußeren Hülle, oder
der Anteil der Hülle,
welcher dem Knochen gegenüberliegt,
weist mehrere Löcher
für chirurgische
Nähte auf,
welche nahe dem äußeren Rand
der Hülle
benachbart zu der zylindrischen äußeren Wand
angeordnet sind. Das Loch für
eine chirurgische Naht ermöglicht
ein Durchführen
von einzelnen Strängen
der chirurgischen Nähte,
welche an dem weichen Gewebetransplantat angebracht sind. Die äußere Hülle kann
innerhalb der Löcher
für die
chirurgischen Nähte
geschlossen werden oder ein Loch durch eine Mitte der Hüllenbodenfläche aufweisen.
Ein Loch ermöglicht
ein Durchführen
einer Interferenzschraube, eines Stabs oder einer anderen Vorrichtung,
welche geeignet ist, das weiche Gewebetransplantat gegen die Wände des
Lochs durch den Knochen zu drücken,
um ein schnelleres Anhaften daran zu fördern. Die Verwendung einer
Interferenzschraube stärkt
ferner die Befestigung des Transplantats an dem Knochen.
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Der
obere Teil der Hülle
oder der Teil der Hülle,
welcher dem Knochen abgewandt ist, weist eine Lippe oder einen anderen
Vorsprung auf, welcher sich seitlich von dem Rand der zylindrischen äußeren Wand
erstreckt. Wenn die Verankerungsvorrichtung in der Bohrung innerhalb
der Tibia oder eines anderen Knochens platziert ist, überdecken
die Lippe oder der andere Vorsprung vorteilhafterweise die äußere Oberfläche des
Knochens, um somit als ein Anschlag zu arbeiten, um die Verankerungsvorrichtung
an dem gewünschten
Ort zu halten. Die Einwärtsspannung, welche
von dem weichen Gewebetransplantat auf die chirurgischen Nähte ausgeübt wird,
zieht die Lippe oder den Vorsprung wirksam gegen den Knochen, um
somit die Verriegelungsvorrichtung zuverlässig gegen den Knochen zu verriegeln.
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Der
Verriegelungskern ist geeignet, in die äußere Hülle und aus der äußeren Hülle zu gleiten,
aber weist eine etwas abgeschrägte äußere Wand
auf, so dass er eine ansteigend engere Presspassung mit der inneren
Wand der äußeren Hülle ausbilden
kann, wenn er in die Hülle
gedrückt
oder gepresst wird. Der Verriegelungskern ist vorzugsweise hohl
und weist chirurgische Nahtdurchgänge, welche durch den unteren
Rand am nächsten
zu und entsprechend zu den Löchern
für die
chirurgische Naht der äußeren Hülle verlaufen.
Die chirurgischen Nahtdurchgänge verlaufen
näherungsweise
in Längsrichtung
durch den Verriegelungskern, aber in einem derartigen Winkel, dass
sie durch die äußere Wand
des Verriegelungskerns anstatt dem oberen Rand oder dem Rand, welcher
der äußeren Hülle abgewandt
ist, austreten. Auf diese Art und Weise verlaufen die chirurgischen
Nähte durch
den Verriegelungskern in einer derartigen Art und Weise, dass, wenn
der Verriegelungskern angewendet wird, die chirurgischen Nähte eng
zwischen der äußeren Wand
des Verriegelungskerns und der inneren Wand der äußeren Hülle eingeklemmt werden. Dieser
Einklemmvorgang verhindert ein Zurückrutschen der chirurgischen
Nähte in das
Knochenloch, was somit die gewünschte
Spannung auf den chirurgischen Nähten
und zugehörigen weichen
Gewebetransplantatsträngen
nach einer Konditionierung und Vorspannung der einzelnen Transplantatstränge, wie
hierin vollständiger
beschrieben wurde, hält.
Vor einer Anwendung des Verriegelungskerns sind die chirurgischen
Nähte frei,
um nach innen oder nach außen
wie gewünscht
relativ zu der äußeren Hülle und
dem Verriegelungskern zu gleiten, was der Spannvorrichtung ermöglicht,
die Spannlast, welche auf die weichen Gewebetransplantatstränge ausgeübt wird,
wie gewünscht
zu erhöhen
oder zu erniedrigen.
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Diese
und weitere Merkmale der vorliegenden Erfindung werden in der nachfolgenden
Beschreibung und den beigefügten
Ansprüchen
vollständiger
verdeutlicht werden, oder können
durch die Arbeitsweise der Erfindung, wie im Folgenden dargelegt,
in Erfahrung gebracht werden.
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KURZBESCHREIBUNG
DER ZEICHNUNGEN
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Um
die Art und Weise, mit welcher die zuvor dargelegten und weitere
Vorteile der Erfindung erzielt werden, zu erläutern, wird eine genauere Beschreibung
der Erfindung, welche zuvor kurz beschrieben wurde, unter Bezugnahme
auf eine spezielle Ausführungsform
davon, welche in den beigefügten
Zeichnungen dargestellt ist, wiedergegeben werden. Es ist selbstverständlich,
dass diese Zeichnungen nur eine typische Ausführungsform der Erfindung darstellen und
deshalb nicht zum Beschränken
ihres Umfangs zu betrachten sind, wobei die Erfindung mit zusätzlicher
Genauigkeit und im Detail durch die Verwendung der beigefügten Zeichnungen
beschrieben und erklärt
werden wird, in denen:
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1 ist
eine perspektivische Ansicht einer Spannvorrichtung gemäß der Erfindung.
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2 ist
eine Seitenquerschnittsansicht der in 1 dargestellten
Spannvorrichtung entlang einer Linie 2-2.
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2A zeigt
die Spannvorrichtung der 2 nach Zusammendrücken der
Vorspannfeder, um die Spannkraft zu erhöhen, welche durch den Spannkolben
ausgeübt
wird.
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3A–3L stellen
nacheinander beispielhafte Schritte während einer Konditionierung und
Vorspannung und ein Anbringen eines mehrsträngigen Gewebetransplantats
innerhalb eines Knochentunnels unter Verwendung der Spannvorrichtung
der 1 in Kombination mit einer Interferenzschraube
dar.
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4A–4C zeigen
alternativ ein weiches Gewebetransplantat, welches an einem Knochen
unter Verwendung einer implantierbaren Verankerungsvorrichtung anstatt
oder zusätzlich
zu einer Interferenzschraube befestigt wird.
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5 ist
eine perspektivische Ansicht einer Verankerungsvorrichtung, welche
ein Spannen von chirurgischen Nähten
in einem nicht angewendeten Zustand ermöglicht und welche die chirurgischen Nähte bei
Anwendung der Verankerungsvorrichtung verriegelt.
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6 ist
eine perspektivische Ansicht der äußeren Hülle der Verankerungsvorrichtung
der 5.
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7 ist
eine perspektivische Ansicht des Verriegelungskerns der Verriegelungsvorrichtung
der 5.
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DETAILLIERTE BESCHREIBUNG
DER BEVORZUGTEN AUSFÜHRUNGSFORMEN
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1. Einführung
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Die
vorliegende Erfindung richtet sich auf eine Vorrichtung zum unabhängigen Spannen
mehrerer weicher Gewebetransplantate (zum Beispiel zwei), während Gelenkoperationsverfahren,
wie zum Beispiel bei Verfahren zum Ersetzen des vorderen Kreuzbands
(Anterior Cruciate Ligament, ACL). Weiterhin wird ein Verfahren
zur Verwendung dieser Vorrichtung beschrieben werden. Damit das
weiche Gewebetransplantat eine angemessene Gelenkstabilität bereitstellt
und eine vorbestimmte Menge von Festigkeit bereitstellt und wegen
der Neigung vieler weicher Gewebetransplantate (zum Beispiel Kniesehnen) und/oder
chirurgischen Nähten,
welche daran angebracht sind, sich zu entspannen, nachdem das Transplantat
implantiert wurde, ist es häufig
notwendig oder wünschenswert,
das Transplantat bevor es permanent an dem Knochen verankert wird,
zu „konditionieren". Konditionieren
wird vorteilhafterweise durchgeführt,
um das Spiel aus dem System herauszunehmen und um ein angemessenes
Setzen des Transplantats vor dem Vorbelasten sicherzustellen. Es
kann ferner wünschenswert
sein, das weiche Gewebetransplantat vorzubelasten (oder vorzuspannen),
um einen vorbestimmten Betrag von Gelenkstabilität und Festigkeit bereitzustellen.
Somit kann Konditionieren und Vorspannen der weichen Gewebetransplantate
helfen, den Erfolg des chirurgischen Verfahrens sicherzustellen.
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Wenn
mehrere Stränge
eines weichen Gewebes als das Bandtransplantat verwendet werden, ist
es häufig
schwierig oder sogar unmöglich,
unter Verwendung von Vorrichtungen und Verfahren gemäß dem Stand
der Technik, gleiche oder im Wesentlichen gleiche Konditionierung
und Vorspannung eines jeden Strangs sicherzustellen. Solange nicht jedes
Bandtransplantat angemes sen konditioniert und vorgespannt ist, ist
es unwahrscheinlich, dass jeder der weichen Gewebestränge gleichermaßen zu der
Festigkeit des Gelenks beitragen wird. Belege haben gezeigt, dass
die Stränge,
welche ungeeignet konditioniert und vorgespannt wurden, wenn überhaupt
wenig aushalten können,
wenn eine Last auf das Gelenk während
normaler Verwendung ausgeübt
wird, wobei kein Strecken oder Reißen der stark konditionierten
und vorgespannten Stränge
vorhanden ist. In dem Fall, dass Transplantate ein Paar von Kniesehnensträngen umfassen,
von denen eine ungeeignet konditioniert und vorgespannt ist, wird
der Großteil
der Last von dem Strang getragen werden, welcher vollständiger konditioniert
und vorgespannt wurde.
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Frühere Vorrichtungen
und Verfahren sind nur geeignet, um eine Spannung auf Mehrfachstrang-Gewebetransplantate
als eine Gruppe anstatt auf einzelne auszuüben. Derartige Verfahren führen aus
mindestens zwei Gründen
häufig
dazu, dass ein Strang besser konditioniert und vorgespannt wird
als der andere. Erstens kann ein unvermeidbarer oder versehentlicher
Fehler, wie die chirurgischen Nähte anfänglich an
den weichen Gewebetransplantaten befestigt werden, zu der Unfähigkeit
führen,
eine gleiche Kraft auf jeden der Stränge auszuüben. Mit anderen Worten, kann
einer von der Gruppe der chirurgischen Nähte, welcher an einem der weichen
Gewebestränge
befestigt ist, vor der anderen Gruppe oder vor den anderen Gruppen
von chirurgischen Nähten, welche
an den anderen weichen Gewebesträngen angebracht
sind, stramm werden, was somit nur zu einer richtigen Konditionierung
und Vorspannung von dem Strang führt,
welcher zuerst der Spannkraft ausgesetzt ist.
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Zweitens
sind nicht alle Kniesehnen oder anderen weiche Gewebetransplantate
von gleichem Querschnitt und/oder inhärenter Steifheit. Somit können einige
Stränge
einem größeren Strecken
oder „Belasten" unterliegen oder
ermöglichen
größeres Strecken oder „Belasten", bevor der gewünschte Pegel
der Spannkraft auf den Strang ausgeübt wurde, um ein geeignetes „Konditionieren" und nachfolgendes
Vorspannen sicherzustellen. Stränge
von größerem Querschnitt
können
ferner erfordern, dass sie einer höheren Spannkraft ausgesetzt
werden, um geeignet konditioniert zu werden. Die an jedem Strang eines
Mehrfachstrangtransplantats befestigten chirurgischen Nähte können anfänglich vor
einer Konditionierung ungleich fest sein, was somit möglicherweise
ein größeres Ausmaß an „Belastung" (oder Ziehdistanz)
auf unterschiedlichen Strängen
erfordert, um den gleichen Grad von Konditionierung zu erreichen.
Eine Vorrichtung oder ein Verfahren, welches nicht in der Lage ist,
derartige Abweichungen der Gewebetransplantatsteifheit oder des
Querschnittsdurchmessers einzustellen, können ungeeignet sein, eine
angemessene Konditionierung und nachfolgende Vorspannung eines jeden
Strangs des weichen Gewebetransplantats sicherzustellen. Das Gleiche
gilt für
die Unfähigkeit,
inhärente
Abweichungen der anfänglichen
Strammheit der chirurgischen Nähte
oder andere systematische oder zufällige Abweichungen, wie der
Chirurg die einzelnen chirurgischen Nähte an jedem weichen Gewebestrang
befestigt, in Betracht zu ziehen.
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Die
vorliegende Erfindung bezweckt eine neue Vorrichtung zum Lösen der
vorhergehenden Probleme. Genauer umfasst die erfinderische Vorrichtung
eine Spannvorrichtung, welche mehrere getrennt einstellbare Spannapplikatoren
(zum Beispiel zwei) aufweist, welche geeignet sind, einen gewünschten
Pegel einer Spannung auf jeden der mehreren (zum Beispiel zwei)
Stränge
des weichen Gewebetransplantats, welches bei einer Gelenkoperation
verwendet wird, unabhängig
anzuwenden. Die Spannvorrichtung weist ferner Befestigungsmittel zum
lösbaren
Anbringen der Vorrichtung an einem Knochen oder einer Gliedmaße des Patienten
während
des chirurgischen Verfahrens auf.
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II. SPANNVORRICHTUNG,
WELCHE ZUM KONDITIONIEREN UND VORSPANNEN EINES WEICHEN GEWEBETRANSPLANTATS
BEI EINER GELENKOPERATION VERWENDET WIRD
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Eine
veranschaulichende Spannvorrichtung, welche zum unabhängigen Konditionieren
und Anwenden einer Spannung auf zwei getrennte weiche Gewebestränge oder
Gruppen von Strängen
geeignet ist, ist in 1 dargestellt. Insbesondere
stellt 1 eine Spannvorrichtung 10 dar, welche
modular ist, das heißt,
die zwei getrennte und entfernbare Unterstrukturen oder Systeme
aufweist, nämlich
ein Spannsystem 12 und ein Gliedmaßenbefestigungssystem 14.
Das Spannsystem 12 weist ferner ein Paar von einstellbaren
Spannapplikatoren auf, welche zum unabhängigen Anwenden einer Spannung auf
jeden des Paars der weichen Gewebestränge oder Gruppen von Strängen geeignet
ist. Wie in 1 gezeigt, weist das Spannsystem 12 einen Spannblock
oder ein Spannmodul 16 auf. Angebracht an oder in Verbindung
mit dem Spannmodul 16 sind ein erster einstellbarer Spannapplikator 18 und
ein zweiter einstellbarer Spannapplikator 20, welche im
Wesentlichen Spiegelbilder voneinander sind. Deshalb kann jeder
der beispielhaften ersten und zweiten einstellbaren Spannapplikatoren 18 und 20,
welche in 1 dargestellt sind, in einer
einzigen detaillierten Beschreibung beschrieben werden. Natürlich ist
es sicherlich innerhalb des Umfangs der Erfindung, zusätzliche
einstellbare Spannapplikatoren zu enthalten und/oder die Ausführung eines
jeden einstellbaren Spannapplikators wie gewünscht zu verändern.
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Um
die mechanische Struktur und den Betrieb eines jeden der ersten
und zweiten einstellbaren Spannapplikatoren 18 und 20 besser
zu verstehen, wird genauer Bezug auf 2 und 2A genommen,
welche Querschnittsansichten des zweiten einstellbaren Spannapplikators 20 entlang
einer Linie 2-2 in unterschiedlichen Phasen des Anwendens einer
Spannung sind. Ferner kann ein Querverweis zu 1 hilfreich
sein, um das Zusammenspiel zwischen den ersten und zweiten einstellbaren
Spannapplikatoren 18 und 20 und ihrer mechanischen Strukturen
zu verstehen. Jeder der ersten und zweiten einstellbaren Spannapplikatoren 18 und 20 weist einen
Zylinderblock oder ein Modul 22 und einen Spannkolben 24 auf,
welcher teilweise innerhalb des Zylindermoduls 22 angeordnet
ist. Das Zylindermodul 22 und der Spannkolben 24 sind
geeignet, um relativ zueinander zu gleiten, wie nachfolgend genauer beschrieben
werden wird.
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Um
jede der zwei Gruppen von chirurgischen Nähten, welche jeweils an jedem
der zwei weichen Gewebestränge
angebracht sind, anzubringen oder ansonsten zu sichern, weist jeder
Spannkolben 24 ferner ein Befestigungsrad 26 für chirurgische
Nähte auf,
welches mittels einer Achse 28 an dem Spannkolben 24 angebracht
ist. Das Befestigungsrad 26 für chirurgische Nähte wurde
ausgewählt,
da es geeignet ist, sich zu drehen und dadurch selbst zu justieren,
nachdem die chirurgischen Nähte
an dem Befestigungsrad 26 für chirurgische Nähte befestigt
wurden und darum herumgewickelt wurden. Diese Fähigkeit, sich zu drehen, stellt
sicher, dass eine gleiche Spannung auf jeden Strang der chirurgischen
Nähte auf
jeder Seite des Befestigungsrads 26 für chirurgische Nähte ausgeübt wird.
Es ist jedoch selbstverständlich,
dass andere Befestigungsmittel zum Anbringen der chirurgischen Nähte an dem
Spannkolben 24 innerhalb des Umfangs der Erfindung sind, welche
(nicht gezeigte) Schlitze, Stäbe,
Löcher,
Kanten und dergleichen aufweisen.
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Um
den Betrag der Spannkraft, welcher von jedem der Spannkolben 24 auf
seinen jeweiligen weichen Gewebetransplantatstrang oder auf seine
jeweilige Gruppe von Strängen
ausgeübt
wird, zu messen, ist ein Spannstab 30, welcher an dem Spannkolben 24 angebracht
ist, bereitgestellt, welcher sich durch einen Spannungsanzeigeschlitz 32 innerhalb des
Zylindermoduls 22 er streckt und darin frei bewegt. Wie
nachfolgend erörtert
werden wird, wird die Größe der Spannkraft,
welche auf den weichen Gewebetransplantatstrang ausgeübt wird,
zu jeder gegebenen Zeit in Bezug zu dem relativen Abstand, um den
sich der Spannstab 30 relativ zu dem Zylindermodul 22 bewegt
hat, sein. In Wirklichkeit, da der Spannkolben 24 im Wesentlichen
wegen der ausgleichenden Spannung, welche durch die entsprechenden
weichen Gewebestränge
ausgeübt
wird, unbeweglich ist, ist es das Zylindermodul 22 und
sein zugehöriger
Spannungsanzeigeschlitz 32, die sich typischerweise relativ
zu dem Spannstab 30 bewegen, wenn die Spannkraft, welche
auf das weiche Gewebetransplantat ausgeübt wird, erhöht wird
(vgl. 2 und 2A). Ungeachtet dessen, welches
Element sich wirklich bewegt, versorgt der Ort des Spannungsstabs 30 relativ
zu dem Spannungsanzeigeschlitz 32 den Chirurgen mit einer
genauen optischen Anzeige des Betrags der Spannkraft, welche von
jedem einstellbaren Spannapplikator 18 und 20 auf
seinen jeweiligen weichen Gewebetransplantatstrang (auf seine jeweiligen
weichen Gewebetransplantatstränge)
zu jeder Zeit ausgeübt
wird. Um eine genauere Art und Weise des Bestimmens der genau angewendeten
Last bereitzustellen, können
Skalen 33 an dem Zylindermodul 22 oder in der
Nähe des Spannungsanzeigeschlitzes 32 bereitgestellt
werden. Die Skalen 33 können
jeden gewünschten Messstandard,
wie zum Beispiel metrische (zum Beispiel Newton) oder englische
Einheiten (zum Beispiel Pfund) sowie jedes gewünschte Präzisionsniveau bereitstellen.
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Um
den Betrag der Spannung, welche von jedem einstellbaren Spannapplikator 18 oder 20 ausgeübt wird,
einzustellen, ist ein Mechanismus zum Bewegen des Zylindermoduls 22 entweder
in Richtung auf oder hinweg von dem Spannkolben 22 bereitgestellt.
Wie in 2 und 2A zu sehen ist, weist jeder
einstellbare Spannapplikator 18 oder 20 einen
Spannungseinstellknopf 34 auf, welcher an einem Spannungseinstellbolzen 36,
der mit dem Zylindermodul 22 mittels eines Gewindes in
Verbindung steht, angebracht. Der Spannungseinstellbolzen 36 verläuft durch
ein Paar von Bolzenlöchern 38 an
den vorderen bzw. hinteren Enden des Spannungsblocks oder Moduls 16.
Die Löcher 38 sind
nicht mit einem Gewinde versehen und ermöglichen somit ein freies Drehen
des Spannungseinstellbolzens 36 ohne den Ort des Spannungseinstellbolzens 36 relativ
zu dem Spannungsmodul 16 zu ändern. Zur einfachen Verwendung
und um die Spannungseinstellknöpfe 34 hinter
oder über
die Spannungskolben 24 hinaus in geeigneter Weise zu erstrecken,
können
Knopfextender 39, wie in beiden 1 und 2 dargestellt,
bereitgestellt werden.
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Zwischen
jedem der Löcher 38 ist
der Spannungseinstellbolzen 36 innerhalb einer Zylinderblockführungsaushöhlung 40 aufgehängt, welcher das
Zylindermodul 22 hält
und führt,
wenn es relativ zu dem Spannblock 16 und dem Spannkolben 24 vor und
zurück
gleitet. Ferner ist besonders eine Seitenzunge oder Erweiterung 42,
welche sich seitlich von dem Boden des Zylindermoduls 22 erstreckt,
geeignet, innerhalb der Zylinderblockführungsaushöhlung 40 vor und zurück zu gleiten.
Die Seitenerweiterung 42 des Zylindermoduls 22 weist
ferner ein mit einem Gewinde versehenes Loch 44 auf, durch
welches der Spannungseinstellbolzen 36 verläuft, der
entsprechende Gewinde 46 aufweist, und welches mit dem Spannungseinstellbolzen 36 mittels
eines Gewindes in Verbindung ist. Das Zusammenwirken zwischen den
Einstellbolzengewinden 46 und dem mit einem Gewinde versehenen
Loch 44 des Zylindermoduls 22 sieht eine fein
einstellbare Bewegung des Zylindermoduls 22 entweder in
Richtung oder weg von dem Spannkolben 24 vor, wenn der
Chirurg selektiv den Spannungseinstellbolzen 36, beispielsweise
mittels des Spannungseinstellknopfes 34, dreht.
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Der
Grad oder die Größe der Bewegung
des Zylindermoduls 22 pro Umdrehung des Spannungseinstellbolzens 36 ist
natürlich
abhängig
von dem Maß der
Gewinde 46. Ein Erhöhen
der Anzahl der Gewindegänge
pro Längeneinheit
an dem Einstellbolzen 36 und dem mit einem Gewinde versehenen Loch 44 gewährleistet
kleinere oder feinere Bewegungen des Zylindermoduls 22 pro
Umdrehung des Einstellbolzens 36. Ebenso gewährleistet
ein Verringern der Anzahl der Gewindegänge pro Längeneinheit an dem Einstellbolzen 36 und
dem mit einem Gewinde versehenen Loch 44 größere oder
gröbere
Bewegungen des Zylindermoduls 22 pro Umdrehung des Einstellbolzens 36.
Ein durchschnittlicher Fachmann kann ein Gewindemaß wählen, um
eine gewünschte
Größe der Bewegung
des Zylindermoduls 22 pro Umdrehung des Einstellbolzens 36 zu
gewährleisten.
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Wie
in 2 und 2A ersichtlich, weist der Spannkolben 24 ein
erstes Kolbenende 98 mit einem ersten Durchmesser und ein
zweites Kolbenende 50 mit einem zweiten Durchmesser, welcher
kleiner als der Durchmesser des ersten Kolbenendes 48 ist,
auf. Eine vorspannende Feder 52 ist in Umfangsrichtung
um das zweite Kolbenende 50 angeordnet und stößt an eine
interne Endfläche 54 des
ersten Kolbenendes 48 an. Wie in 1 besser
ersichtlich ist, weist der Spannkolben 24 ferner ein Führungsstiftloch 56 in
Längsrichtung
auf, durch welches ein (nachfolgend zu erörternder) Führungsstift falls erforderlich
während
eines Anbringens der Spannvorrichtung 10 an der Gliedmaße des Patienten
verlaufen kann. Der Spannkolben 24 weist ferner ein Befestigungsloch 58 auf,
an welchem der Spannungsanzeigestab 30 angebracht wird.
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Wie
zuvor dargelegt, ist der Spannkolben 24 gleitfähig innerhalb
des Zylindermoduls 22 angeordnet. Wie ferner aus 2 und 2A genauer
ersichtlich ist, weist das Zylindermodul 22 einen internen
zylindrischen Hohlraum 60 auf, welcher einen Durchmesser
aufweist, der komplementär
zu dem Durchmesser des ersten Kolbenendes 48 ist, um einen
gleitfähigen
Durchgang des ersten Kolbenendes 48 dadurch zu ermöglichen,
wenn das Zylindermodul 22 entweder in Richtung auf oder
weg von dem Spannkolben 24 bewegt wird. Das Zylindermodul 22 weist
ferner ein Endloch 62 mit einem kleineren Durchmesser auf,
welches derart bemessen ist, um einen gleitfähigen Durchgang des zweiten
Kolbenendes 50 mit dem kleineren Durchmesser dadurch zu ermöglichen,
wenn das Zylindermodul 22 entweder in Richtung auf oder
weg von dem Spannkolben 24 bewegt wird. Die vorspannende
Feder 52, welche in Umfangsrichtung um das zweite Kolbenende 50 mit dem
kleineren Durchmesser des Spannkolbens 24 angeordnet ist,
stößt an eine
interne Endfläche 64 des
internen zylindrischen Hohlraums 60 an der Verbindung mit
dem Endloch 62 an.
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Somit
wird die vorspannende Feder 52 innerhalb der Länge oder
des Volumens, welches durch die interne Endfläche 64 des internen
zylindrischen Hohlraums 60 an dem einen Ende und der internen Endfläche 54 des
ersten Kolbenendes 48 des Spannkolbens 24 an dem
anderen Ende definiert wird, gehalten. Auf diese Art und Weise wird
die vorspannende Feder 52 zusammengedrückt, wenn das Zylindermodul 22 in
Richtung auf den Spannkolben 24 (wie in 2A ersichtlich)
bewegt wird, wodurch die von der vorspannenden Feder 52 auf
den Spannkolben 24 ausgeübte zusammendrückende Kraft,
welche im Wesentlichen gleich der Größe der Spannkraft, die von
dem Spannkolben 24 auf das beispielsweise durch chirurgische
Nähte für Gewebetransplantatbefestigungen
daran befestigte Gewebetransplantat ausgeübt wird, ist.
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Das
vorhergehende Spannsystem ist nur exemplarisch und nicht begrenzend
gemeint. Obwohl der Spannkolben 24, das Zylindermodul 22 und
die vorspannende Feder 52 ausgestaltet sind, um die Spannfeder
progressiv zusammenzudrücken,
um eine steigende Kraft auf ein weiches Gewebetransplantat auszuüben, wäre es natürlich innerhalb
des Umfangs der Erfindung eine Ausgestaltung oder ein alternatives
Spannsystem bereitzustellen, in welchem eine vorspannende Feder
anstatt einer progressiv verlängerten
wäre, um
eine wachsende Kraft auf das weiche Gewebetransplantat auszuüben.
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Um
das vorhergehende Spannsystem 12 in geeigneter Weise verwenden
zu können,
um ein Paar von weichen Gewebetransplantaten unabhängig zu
spannen, wird das Spannsystem 12 vorteilhafterweise an
der Gliedmaße
eines Patienten (zum Beispiel dem Bein unterhalb des Knies) mittels
des Gliedmaßenbefestigungssystems 14 angebracht. Wie
in 1, 2 und 2A ersichtlich
ist, weist das Gliedmaßenbefestigungssystem 14 einen
Gliedmaßenbefestigungsblock
oder ein Gliedmaßenbefestigungsmodul 66 auf,
welcher/welches passend zu dem Spannblock oder Modul 16 ist.
Sobald das Befestigungsmodul 66 an der Gliedmaße des Patienten
angebracht ist, kann auf diese Art und Weise das Spannsystem 12 in
geeigneter Art und Weise und einfach an dem Gliedmaßenbefestigungssystem 14 angebracht
werden.
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Wie
durch Vergleichen von 3B und 3G genauer
gezeigt wird, kann das Gliedmaßenbefestigungsmodul 66 eine
anpassende Zunge 68 oder einen anderen (nicht gezeigten)
Vorsprung oder ein mechanisches Merkmal aufweisen, welches geeignet
ist, um mit einem entsprechenden Anpassungsloch 70 in dem
Spannblock oder Modul 16 (3F) oder
einem anderen entsprechenden (nicht gezeigten) mechanischen Merkmal
zusammenzupassen. Natürlich
können
die Merkmale derart vertauscht werden, dass die anpassende Zunge
von dem Spannmodul 16 hervorragt und derart, dass das Anpassungsloch
innerhalb des Gliedmaßenbefestigungsmoduls 66 ausgebildet
ist. Ein gewöhnlicher Fachmann
wird angesichts der Lehren hierin leicht einsehen, dass praktisch
jedes gewünschte
mechanische Anpassungssystem verwendet werden kann, solange es ein
selektives Anbringen und Lösen
des Spannsystems 12 von dem Gliedmaßenbefestigungssystem 14 vorsieht.
Natürlich
ist es sicherlich innerhalb des Umfangs der Erfindung, eine Spannvorrichtung
bereitzustellen, in welcher sowohl das Spannsystem 12 als
auch das Gliedmaßenbefestigungssystem 14 eine
einzige (nicht gezeigte) nichtmodulare Einheit umfasst.
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Wie
ferner aus den 1, 2 und 2A einfach
ersichtlich ist, weist das Gliedmaßenbefestigungsmodul 66 ferner
ein Paar von Stiftführungen 72 auf,
welche jeweils ein Führungsstiftloch 74 in
Längsrichtung
dadurch aufweisen, welches derart bemessen ist, um einen Führungsstift 76 (3C)
aufzunehmen. Bei Verwendung werden die Führungsstifte 76 in
den Knochen der Gliedmaße
des Patienten (wie nachfolgend ausführlicher erörtert) getrieben, gebohrt oder
ansonsten geschoben, um das Gliedmaßenbefestigungsmodul 66 gleitfähig an dem
Bein oder einer anderen Gliedmaße
des Patienten anzubringen. Um das Gliedmaßenbefestigungsmodul 66 während einer
geeigneten Platzierung der Führungsstifte 76 als
eine Schablone zu verwenden, kann das Gliedmaßenbefestigungsmodul 66 zuerst
mittels eines temporären
Führungsstabs 78,
welcher vorteilhafterweise an einem Ende derart dimensioniert ist, um
in ein entsprechendes Loch in der Tibia oder einem anderen Knochen
des Patienten (3B) zu gleiten, an der Gliedmaße des Patienten
angebracht werden. Das andere Ende des Führungsstabs 78 ist vorteilhafterweise
derart dimensioniert, um durch ein entsprechendes Führungsstabloch 80 in
der Mitte des vorderen Endes des Gliedmaßenbefestigungsmoduls 66 zu
verlaufen. Der Führungsstab 78 hält, wenn
er in das Loch in der Tibia oder einem anderen Knochen des Patienten
gedrückt
wird, das Gliedmaßenbefestigungsmodul 66 während eines
Platzierens der Führungsstifte 76 in
die Tibia oder einem anderen Knochen der Person (3B)
in Position.
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Sobald
die Führungsstifte 76 geeignet
platziert wurden, kann der Führungsstab 78 entfernt
werden, um einen Zugriff zu den Löchern innerhalb der Tibia und
dem Femur zu ermöglichen
und um ferner zu ermöglichen,
dass das Gliedmaßenbefestigungsmodul 66 in
geeigneter Weise wie gewünscht
auf und von den Führungsstiften 76 gleitet.
Obwohl das Gliedmaßenbefestigungsmodul 66 sogar
nur gleitfähig
mit den Führungsstiften 76 verbunden
ist, wird die Spannvorrichtung 10 gegenüber der Gliedmaße des Patienten
durch die kompensierende Spannung, welche von dem gespannten weichen
Gewebetransplantat ausgeübt
wird, in Position gehalten. Wenn ein Konditionieren und Vorspannen
des weichen Gewebetransplantats beendet ist, wird das weiche Gewebetransplantat
zuerst an der Tibia oder einem anderen Knochen befestigt und dann
von der Spannvorrichtung 10 gelöst. An dieser Stelle kann die
Spannvorrichtung 10 gleitend von den Führungsstiften 76, welche
dann auch von der Gliedmaße
des Patienten entfernt werden, entfernt werden.
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Trotz
des Vorhergehenden wird man angesichts der Offenbarung hierin leicht
einsehen, dass die erfinderischen Vorrichtungen gemäß der Erfindung
nicht auf einen bestimmten Mechanismus zum Durchführen der
einzelnen und getrennten Aufgaben des unabhängigen Spannens mehrerer weicher
Gewebetransplantate begrenzt sind. Die hierin beschriebenen Mechanismen
sind nur darstellend und exemplarisch. Zum Beispiel könnte die
Spannbelastungsfunktion alternativ durch eine Auswahl von einfachen
Skalen, wie zum Beispiel Spannfedern, Druckfedern, Torsionsfedern
oder elektronischen Messaufnehmern bereitgestellt werden. Zusätzlich sind
eine Auswahl von elektronisch betätigten und spannungsmessenden
Vorrichtungen sicherlich innerhalb des Umfangs der Erfindung, solange
sie geeignet sind, getrennte weiche Gewebetransplantate unabhängig zu
spannen. Beispiele wei sen einen Dehnungsmessstreifen, ein Drehmessgerät, ein LVDT
und dergleichen auf.
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Zusätzlich zum
Konditionieren und Vorspannen einzelner Stränge oder getrennter Gruppen
von Strängen
eines mehrsträngigen
weichen Gewebetransplantats, kann die Spannvorrichtung möglicherweise
zum Überwachen
einer Isometrie und zum Messen einer Spannung in einem einzelnen
Strang eines weichen Gewebetransplantats verwendet werden. Die aktuelle
Ausführung
kann ferner verändert werden,
um zusätzliche
einstellbare Spannapplikatoren zu umfassen, welche auf so viele
Stränge,
wie ein Chirurg zum Aufweisen in dem weichen Gewebetransplantat
wählen
könnte,
eine Spannung ausüben und
messen können.
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Ein
Vorteil der erfinderischen Spannvorrichtung ist die Fähigkeit,
das Transplantat nach einer Implantation an einem Ende, aber vor
einer Befestigung des anderen Endes vorzukonditionieren. Im Fall
eines ACL-Wiederherstellungsverfahrens kann das Transplantat, da
das weiche Gewebetransplantat an der Tibia nahe der Befestigungsstelle
befestigt ist, durch wiederholtes Biegen und Strecken des Knies des
Patienten unter Last gespannt und konditioniert werden, um jegliche
Lockerheit und jegliches Spiel in der Transplantatkonstruktion zu
entfernen.
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Die
vorgeschlagene Vorrichtung ist vorzugsweise an der Tibia freistehend,
was die Hände
des Chirurgen befreien kann, um den Kniebiegewinkel festzusetzen
und das distale Ende des Transplantats zu befestigen, während eine
Spannung überwacht wird.
Die Vorrichtung ist ferner geeignet, um eine gewünschte Spannkraft auf dem Transplantat
zu halten, um eine statische Spannung zuzuführen, welche hilft, das Transplantat
vor einer endgültigen
Befestigung zu strecken.
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III. VERFAHREN ZUM UNABHÄNGIGEN SPANNEN EINZELNER
STRÄNGE
EINES WEICHEN GEWEBETRANSPLANTATS, WELCHES BEI GELENKOPERATIONEN
VERWENDET WIRD
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Ein
wichtiges Merkmal der vorliegenden Erfindung ist das Verstehen der
Wichtigkeit des unabhängigen
Konditionierens und Vorspannens jedes der zwei oder mehr der Stränge oder
der Gruppen von Strängen
eines mehrsträngigen
weichen Gewebetransplantats (zum Beispiel eines Kniesehnengewebetransplantats).
Somit sollte es verständlich
sein, dass die hierin offenbarten erfinderischen Verfahren unter
Verwendung einer beliebigen Vorrichtung, entweder einer bekannten
oder einer, welche in der Zukunft entwickelt werden kann, ausgeführt werden kann,
die geeignet ist, die erfinderischen Schritte des unabhängigen Konditionierens
und Vorspannens eines jeden der zwei oder mehr Stränge eines
mehrsträngigen
weichen Gewebetransplantats durchzuführen. Obwohl die Verwendung
der Spannvorrichtung 10, wie hierin ausführlicher
beschrieben, bevorzugt ist, ist sie deshalb nur veranschaulichend
und nicht als eine Begrenzung was die Typen von Vorrichtungen anbelangt,
die verwendet werden können,
um die hierin offenbarten erfinderischen Verfahren durchzuführen, bestimmt.
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Jetzt
wird Bezug auf 3A–3L genommen.
Bei einem bevorzugten Verfahren zum Ausführen des Ablaufs werden zwei
oder mehr Stränge,
welche das weiche Gewebetransplantat umfassen, von dem Patienten,
wie zum Beispiel von den Kniesehnen oder der Patellasehne, entnommen. Trotzdem
ist es innerhalb des Umfangs der Erfindung, beliebige halbsehnige
oder Gracilisgewebe, welche in dem Körper gefunden werden, zu verwenden.
In einer bevorzugten Ausführungsform
umfasst das weiche Gewebetransplantat einen ersten weichen Gewebestrang 100 und
einen zweiten weichen Gewebestrang 102. An einem Punkt
während
des Verfahrens werden die ersten Transplantatbefestigungsnähte 104 an
das Spannende des ersten weichen Gewebestrangs 100 und
zweite Transplantatbefestigungsnähte 106 werden
an Spannenden des zweiten Gewebestrangs 102 befestigt.
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Entweder
bevor oder nachdem die Transplantatbefestigungsnähte 104 und 106 an
ihren entsprechenden weichen Gewebesträngen 100 und 102 befestigt
wurden, werden die Enden der weichen Gewebestränge 100 und 102 gegenüber der
Spannenden an einer geeigneten Stelle an dem Knochen des Patienten,
welcher einen der Knochen des Gelenks umfasst, angebracht. Im Fall
einer Kniegelenksoperation (zum Beispiel Rekonstruktion des vorderen Kreuzbands)
werden die Enden der weichen Gewebestränge 100 und 102 vorzugsweise
gegenüber
der Spannenden an dem Femur 120 befestigt. Am Ende des
Konditionierungs- und Vorspannungsverfahrens werden die Spannenden
der weichen Gewebestränge 100 und 102 an
der Tibia 122 befestigt.
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Wie
aus 3D genauer ersichtlich, umfasst das Kniegelenk 124 den
Schnittpunkt des Femurs 120 und der Tibia 122,
genauer gesagt durch das vergrößerte Ende 126 des
Femurs 120 und das vergrößerte Ende 128 der
Tibia 122 und ist dadurch definiert. Das vergrößerte Ende 128 der
Tibia ist im Allgemeinen komplementär in Größe und Form zu dem vergrößerten Ende 126 des
Femurs 120 (zur Vereinfachung werden wir uns nachfolgend
nur auf den Femur 120 und die Tibia 122 beziehen).
Das Kniegelenk 124 weist ferner ein umgebendes Verbindungsgewebe
auf, welches den Femur 120 und die Tibia 122 zusammenhält, um normalerweise
ein stabiles und starkes Kniegelenk 124 bereitzustellen.
Eine der wichtigen Bestandteile dieses Verbindungsgewebes ist das
vordere Kreuzband 130 (Anterior Cruciate Ligament, ACL),
welches ein relativ kurzes Band ist, welches an einem Ende mit einer
unteren Oberfläche des
Femurs 120 und an dem anderen Ende mit der gegenüberliegenden
Oberfläche
der Tibia 122 verbunden ist. Ein normal arbeitendes ACL
ist entscheidend für
ein Bereit stellen von Stabilität
und Stärke des
Kniegelenks 124, insbesondere für Personen wie zum Beispiel
Athleten, die sich mit physischen Aktivitäten beschäftigen, die eine beachtliche
Belastung auf das Kniegelenk 124 ausüben.
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Wenn
das ACL gerissen oder zerbrochen ist, ist das Knie typischerweise
sehr unstabil und schwach. Während
eines traumatischen Ereignisses, in welchem das ACL ernsthaft beschädigt wurde, kann
auch ein anderes umgebendes Verbindungsgewebe zur gleichen Zeit
ernsthaft beschädigt
werden. Wenn es unbehandelt gelassen wird, kann ein ernsthaft beschädigtes ACL
eine Person teilweise oder gänzlich
auf Lebenszeit verkrüppeln.
Erfreulicherweise wurde eine Vielfalt von Strategien entwickelt,
um das ACL zu „reparieren" oder zu rekonstruieren,
was typischerweise ein Ersetzen des ACL mit einem weichen Gewebetransplantat,
welches von einem anderen Teil des Körpers des Patienten entnommen
wurde, umfasst. In einer bevorzugten Ausführungsform kann ein mehrsträngiges weiches
Gewebetransplantat, wie zum Beispiel ein Paar von Kniesehnen, als eine
Alternative „ACL" dienen, um die Stärke und Stabilität des Kniegelenks 124 wiederherzustellen.
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Um
das weiche Gewebetransplantat an beiden Knochen, die das Gelenk
ausbilden (zum Beispiel der Femur 120 und die Tibia 122 des
Kniegelenks 124), zu befestigen, wird ein Loch durch jeden der
Knochen, die das Kniegelenk umfassen, gebohrt. In dem Fall der Rekonstruktion
der ACL 130 wird ein Loch 132 durch den Femur 120 gebohrt
und ein entsprechendes Loch 133 wird durch die Tibia 122 unter Verwendung
bekannter chirurgischer Verfahren gebohrt. Die Stränge des
weichen Gewebetransplantats, wie zum Beispiel erste und zweite weiche
Gewebestränge 100 und 102,
werden zuerst durch die Löcher 132 und 133,
die gemäß bekannten
chirurgischen Verfahren durch den Femur 120 bzw. die Tibia 122 gebohrt
wurden, gezogen. Danach werden die Enden der ers ten und zweiten
weichen Gewebestränge 100 und 102 gegenüber der
Spannenden an dem Femur 120 gemäß bekannten chirurgischen Verfahren
befestigt. Die Transplantatbefestigungsnähte 104 und 106 werden
an die Spannenden der ersten und zweiten weichen Gewebestränge 100 bzw. 102 an
einer geeigneten Stelle während
des Implantationsverfahrens unter Verwendung bekannter Verfahren
typischerweise vor dem Durchführen
der ersten und zweiten weichen Gewebestränge 100 und 102 durch
die Löcher 132 und 133 des
Femurs 120 bzw. der Tibia 122 und vor einem Anbringen
der ersten und zweiten weichen Gewebestränge 100 und 102 an
dem Femur 120 angebracht.
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Sobald
die ersten und zweiten weichen Gewebestränge 100 und 102 durch
Löcher 132 und 133 geführt wurden,
sicher an dem Femur 120 befestigt wurden, und an ersten
und zweiten Transplantatbefestigungsnähten 104 bzw. 106 befestigt
wurden, sind sie zum Konditionieren und Vorspannen bereit. Um jeden
der ersten und zweiten weichen Gewebestränge 100 und 102 geeignet
zu „konditionieren", wird auf jeden
der weichen Gewebestränge 100 und 102 für einen
geeigneten Zeitraum eine minimale Spannbelastung separat angewendet,
um weiteres Ausdehnen oder Erschlaffen der weichen Gewebestränge nach
einem Verankern an der Tibia 122 zu verhindern. Zusätzlich ist
es nach einer Konditionierung, aber vor einem Befestigen der ersten
und zweiten weichen Gewebestränge 100 und 102 an
der Tibia 122, im Allgemeinen wünschenswert, jeden der weichen
Gewebestränge 100 und 102 auf
eine gewünschte
Spannkraft weiter vorzuspannen, um sicherzustellen, dass jeder den
gleichen oder im Wesentlichen den gleichen Pegel von Stabilität und stärkender
Kraft zu dem Kniegelenk 124 beiträgt. Auf diese Art und Weise
ist jeder Strang in der Lage, vorteilhaft zu der Stärke und
Stabilität
des gesamten Transplantats beizutragen.
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In
einer bevorzugten Ausführungsform
werden die Schritte des getrennten und unabhängigen Konditionierens und
Vorspannens eines jeden der ersten und zweiten weichen Gewebestränge 100 und 102 vorteilhafterweise
durch Verwenden der Spannvorrichtung 10, welche in 1 und 2 dargestellt ist
und im Detail zuvor beschrieben wurde, ausgeführt. Wie nachfolgend in den 3A–3L genauer
gezeigt wird, wird die Spannvorrichtung 10 folgendermaßen verwendet,
wobei die Führungsstifte 76 der
Spannvorrichtung 10 geeignet an der Tibia 122 platziert
und befestigt werden, bevor das weiche Gewebetransplantat durch
die Löcher 132 und 133 in dem
Femur 120 bzw. der Tibia 122 geführt werden, und
bevor ein Ende des Transplantats an dem Femur 120 angebracht
wird.
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Zuerst
werden die Löcher 132 und 133 durch den
Femur bzw. die Tibia 122 unter Verwendung üblicher
chirurgischer Techniken (zum Beispiel unter Verwendung eines Bohrers)
ausgebildet. In Verbindung mit diesen, wird ein Zugriffsloch 134 durch
das Fleisch in der Nähe
des Lochs 133 durch die Tibia 122 bereitgestellt
(3A). Als zweites wird der Gliedmaßenbefestigungsblock
oder das Gliedmaßenbefestigungsmodul 66 an
der Tibia 122 mittels des Führungsstabs 78 in
dem Loch 133 durch die Tibia 122, wie zuvor beschrieben
(3B), befestigt. Als drittes werden die Führungsstifte 76 an
der geeigneten Stelle unter Verwendung des Gliedmaßenbefestigungsmoduls 66 als
eine Schablone in die Tibia 122 getrieben, gebohrt oder
ansonsten an der Tibia 122 befestigt, genauer gesagt die
Stiftführungen 72 und
zugeordnete Führungsstiftlöcher 74 des
Gliedmaßenbefestigungsmoduls 66 (3C).
In einer bevorzugten Ausführungsform
werden die Enden der Führungsstifte 76 mit
einer Spitze versehen, welche eine schneidende Oberfläche aufweist,
um selbstschneidend zu sein, und um geeignet zu sein, in die Tibia 122 mittels
eines (nicht gezeigten) Bohrers gebohrt zu werden. Sobald die Führungsstifte 76 an
der Tibia 122 befes tigt wurden, wird der Führungsstab 78 und
das Gliedmaßenbefestigungsmodul 66 entfernt.
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Mit
den Führungsstiften 76 an
der Stelle, gefolgt von einem Entfernen des Führungsstabs 78 und des
Gliedmaßenbefestigungsmoduls 66,
werden die ersten und zweiten weichen Gewebestränge 100 und 102,
welche das Transplantat umfassen, welche an ersten und zweiten Transplantatbefestigungsnähten 104 bzw. 106 angebracht
sind, durch das Zugriffsloch 134 (3D) eingeführt. Die
Enden der weichen Gewebestränge 100 und 102 werden
gegenüber
zu dem, wo die Gewebebefestigungsnähte 104 und 106 angebracht
sind, durch Löcher 132 und 133 des
Femur 120 bzw. der Tibia 122 geführt und
an dem Femur unter Verwendung bekannter chirurgischer (nicht gezeigter)
Verfahren befestigt. Beispiele weisen Schrauben, Stifte, Krampen,
Stäbe und
andere Verankerungsvorrichtungen, welche gemäß dem Stand der Technik bekannt
und verwendet werden, auf.
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Danach
wird das Gliedmaßenbefestigungsmodul 66 des
Gliedmaßenbefestigungssystems 14 gleitfähig an den
Führungsstiften 76 durch
Schieben eines jeden der Stiftführungen 72 über ihren
entsprechenden Führungsstift 76,
bis das Gliedmaßenbefestigungsmodul
an dem Bein des Patienten anstößt (3E),
angebracht. Das Spannmodul 16 des Spannsystems 12 wird
dann an dem Gliedmaßenbefestigungsmodul 66 durch
Einsetzen der Passzunge 68 des Gliedmaßenbefestigungsmoduls 66 durch das
Einpassloch 70 des Spannmoduls 16 (3F) angebracht.
Schließlich
wird jeder der Transplantatbefestigungsnähte 104 und 106,
die an den weichen Gewebetransplantatsträngen 100 bzw. 102 angebracht
sind, an einen entsprechenden einstellbaren Spannapplikator 18 oder 20 angebracht
(3G). Die Spannvorrichtung 10 ist jetzt
zur Verwendung für ein
getrenntes und unabhängiges
Konditionieren und Vorspannen eines jeden der ersten und zweiten
weichen Gewebestränge 100 und 102 bereit.
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Die
Spannungseinstellknöpfe 34 eines
jeden der ersten und zweiten einstellbaren Spannapplikatoren 18 und 20 sind
getrennt betreibbar, um wie gewünscht
unabhängig
eine gewünschte
Spannkraft auf jeden der ersten und zweiten weichen Gewebestränge 100 bzw. 102 auszuüben. Die
Größe der Spannkraft,
welche auf jeden weichen Gewebestrang ausgeübt wird, kann durch das Verschieben eines
jeden Spannanzeigestabs 30 relativ zu seinem entsprechenden
Spannanzeigeschlitz 32 gemessen werden, insbesondere durch
Beziehen des Orts eines jeden Spannanzeigestabs 30 in Relation
zu entsprechenden Skalen 33 an der Seite des entsprechenden
Spannanzeigeschlitzes 32. Es kann in einigen Fällen wünschenswert
sein, jeden weichen Gewebestrang mit der gleichen Spannkraft zu
spannen. In anderen Fällen,
insbesondere wo die Stränge
des weichen Gewebetransplantats von unterschiedlichen Querschnittsdicken
sind, kann es notwendig oder wünschenswert
sein, unterschiedliche Zugkräfte
auf jeden weichen Gewebestrang auszuüben. Im Allgemeinen kann es
notwendig sein, größere Zugkräfte auf
dickere weiche Gewebestränge
auszuüben.
Umgekehrt können
dünnere
weiche Gewebestränge eine
geringere Zugkraft zum Erreichen einer angemessenen Konditionierung
erfordern.
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Um
zu überprüfen, ob
die Stränge
des weichen Gewebetransplantats angemessen konditioniert wurden,
kann es wünschenswert
sein, das Bein „zyklisch
zu durchlaufen",
indem das Bein oder eine andere Gliedmaße um einen gewünschten
radialen Abstand von beispielsweise 90° gebogen und dann gestreckt
wird (3H). Der Vorgang des zyklischen Durchlaufens
selbst kann das Konditionieren des weichen Gebetransplantats fördern. Wenn
sich das weiche Gewebetransplantat nach dem zyklischen Durchlaufen
gelockert hat oder wenn das Gelenk nicht angemessen stabil ist,
können
weitere Einstellungen an den Spannungseinstellknöpfen 34 erforderlich
sein, um die Zugkraft zu erhöhen, welche
auf einen oder mehrere der weichen Gewebetransplantatstränge 100 und 102 angewendet
werden, um ein geeignetes Konditionieren und Vorspannen des weichen
Gewebetransplantats sicherzustellen. Der Vorgang des abwechselnden
Spannens des Spannungseinstellknopfes 34 und zyklischen
Durchlaufens des Kniegelenks 124 kann nach Bedarf wiederholt
werden, bis Verluste an Gelenkstärke
und Stabilität
vernachlässigbar
werden. An dieser Stelle wurde eine geeignete Konditionierung und
Vorspannung der einzelnen Stränge
des weichen Gewebetransplantats erreicht.
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Es
sollte klar sein, dass sogar obwohl die Spannkolben 24 im
Wesentlichen unbeweglich sind, wobei die Zylindermodule 22 das
meiste, wenn nicht das Gesamte, der Bewegung verrichten, wenn die Spanneinstellknöpfe 34 gespannt
werden, etwas Bewegung der Spannkolben 24 aufgrund der
Dehnung von einem oder mehreren der weichen Gewebestränge 100 und 102 beobachtet
werden kann. Diese Bewegung wird jedoch typischerweise nur wenige Millimeter
oder weniger betragen. In jedem Fall ist die Größe der Kraft, welche unabhängig auf
jeden der weichen Gewebestränge 100 und 102 angewendet wird,
unabhängig
von der Bewegung der Spannkolben 24, was somit jede Wirkung
eines ungleichmäßigen Spannens
oder Bewegens der weichen Gewebestränge 100 und 102 zunichte
macht. Andererseits sind Vorrichtungen, welche versuchen, das weiche Gewebetransplantat
mit einer einzelnen ungeteilten Zugkraft zu konditionieren und vorzuspannen,
ungeeignet zum ungleichen Dehnen oder Bewegen der weichen Gewebestränge beizutragen,
was somit ungleichmäßig konditionierte
und/oder vorgespannte Stränge
zur Folge hat. Somit sind die Verfahren und Vorrichtungen gemäß der vorliegenden
Erfindung ein enormer Vorteil für
die Technik des Vorbereitens weicher Gewebetransplantate zur Verwendung
bei Gelenkoperationen.
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Nachdem
die weichen Gewebestränge 100 und 102 des
weichen Gewebetransplantats geeignet konditioniert und vorgespannt
wurden, werden sie vorteilhafterweise an der Tibia 122 verankert
oder anderweitig befestigt, um den gewünschten Betrag von Vorspannung
aufrechtzuerhalten. Dies kann beispielsweise mittels einer Interferenzschraube 150 bewerkstelligt
werden (3I). Die Interferenzschraube 150 kann
zum Beispiel mittels eines speziell angepassten Schraubendrehers 152 in
das Loch 132 in der Tibia 122 getrieben werden.
Alternativ kann das Transplantat an der Tibia 122 mittels
einer implantierbaren Verankerungsvorrichtung 160, welche
nachfolgend ausführlicher
erörtert
wird, verankert werden.
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Nach
einem Befestigen der weichen Gewebestränge 100 und 102 des
weichen Gewebetransplantats an der Tibia 122 mittels der
Interferenzschraube 150 wird die Spannvorrichtung 10 durch Schneiden
oder anderweitiges Trennen der chirurgischen Nähte 104 und 106 von
den Befestigungsrädern 26 für die chirurgischen
Nähte entfernt
und dann wird die Spannvorrichtung 10 von den Führungsstiften 76 weggeschoben
(3J). Danach werden die Führungsstifte 76 von
der Tibia des Patienten durch bekannte chirurgische Verfahren, wie
zum Beispiel mittels eines (nicht gezeigten) „Nadelhalters" entfernt.
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Die
Enden der weichen Gewebestränge 100 und 102 des
weichen Gewebetransplantats werden danach an den Außenoberflächen der
Tibia 122 durch übliche
chirurgische Verfahren befestigt, wie zum Beispiel mittels einer
gezahnten Scheibe, einer Krampe oder einem Stab. 3K stellt
eine gezahnte Scheibe 154 dar, welche verwendet wird, um
die Enden des weichen Gewebetransplantats an der Tibia 122 zu
befestigen. Schließlich
werden die Enden des weichen Gewebetransplantats jenseits der gezahnten
Scheibe 154 oder anderer Befestigungsmittel gekürzt, um
die Transplantatbefestigungsnähte 104 und 106 (3L)
unter Verwendung üblicher Schneidvorrichtungen
(zum Beispiel mittels eines nicht gezeigten Skalpells oder einer
chirurgischen Schere) zu entfernen.
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Eine
implantierbare Verankerungsvorrichtung 160, wie in 5–7 dargestellt,
kann verwendet werden, um das weiche Gewebetransplantat an dem Knochen
zu befestigen. Die Verankerungsvorrichtung 160 weist im
Allgemeinen eine zylindrische Außenhülse 162 mit einer
zylindrischen Außenwand 163,
eine im Allgemeinen zylindrische Bohrung 164 dadurch, welche
eine Innenhülsenwand 165 definiert,
und eine Knocheneingriffslippe 166 auf (6).
Ein entsprechender Verriegelungskern oder Schaft 168 wird
verwendet, um die chirurgischen Nähte an einer Stelle zu verriegeln,
sobald das Konditionierungs- und Vorspannungsverfahren beendet wurde
(7).
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Der
Umfang der Außenwand 163 der
Außenhülse 162 ist
gewählt,
um innerhalb eines entsprechenden Lochs 133, welches durch
die Tibia 122 oder einen anderen Knochen gebohrt ist, zu
passen. Der Bodenteil der Außenhülse 162 oder
der Teil der Außenhülse 162,
welcher dem Knochen gegenüberliegt,
weist mehrere Löcher 170 für chirurgische
Nähte auf,
welche in der Nähe
des Außenrands
der Außenschicht 162 benachbart
zu der zylindrischen Außenwand 163 angeordnet sind. Die Löcher 170 für chirurgische
Nähte ermöglichen
ein Durchführen
von einzelnen Strängen
chirurgischer Nähte
dadurch, welche an den Strängen
der weichen Gewebetransplantate angebracht sind. Wenn die Verankerungsvorrichtung 160 in
dem Loch 133 innerhalb der Tibia 122 oder einem
anderen Knochen platziert ist, überdeckt
die Eingriffslippe 166 oder ein anderer Vorsprung die äußere Oberfläche des
Knochens, was somit wie ein Anschlag wirkt. Der Zug, welcher einwärts durch
die weichen Gewebetransplantate auf die chirurgischen Nähte ausgeübt wird,
zieht die Eingriffslippen 166 oder andere Vorsprünge wirksam
gegen den Knochen, wobei die Verankerungsvorrichtung 160 zuverlässig gegen
den Knochen verriegelt wird.
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Der
Verriegelungskern 168 ist geeignet, in die Außenhülse 162 hinein-
und herauszugleiten, aber weist eine etwas abgeschrägte Außenwand 169 derart
auf, dass er eine wachsende dichtere Presspassung mit der Innenwand 165 der
Außenhülse 162 ausbilden
kann, wenn er in die Hülse 162 gedrückt oder
gezwängt
wird. Der Verriegelungskern 168 ist vorzugsweise hohl und
weist Durchgänge 174 für chirurgische
Nähte auf,
welche durch den Bodenrand nächstgelegen
und entsprechend zu den Löchern 170 für chirurgische
Nähte der
Außenhülse 162 auf. Die
Durchgänge 174 für chirurgische
Nähte verlaufen näherungsweise
in Längsrichtung
durch den Verriegelungskern 168, aber in einem Winkel derart,
dass sie ihn eher durch die Außenwand 169 des
Verriegelungskerns 168 als durch den oberen Rand oder den Rand,
welcher von der Außenhülse 162 abgewandt ist,
verlassen. Auf diese Art und Weise verlaufen die chirurgischen Nähte, welche
an dem weichen Gewebetransplantat angebracht sind, durch den Verriegelungskern 168 in
einer derartigen Art und Weise, dass, wenn der Verriegelungskern
verwendet wird, die chirurgischen Nähte zwischen der Außenwand 169 des
Verriegelungskerns 168 und der Innenwand 165 der
Außenhülse 162 eng
eingeklemmt werden. Dieser Einklemmvorgang verhindert, dass die
chirurgischen Nähte
zurück
in das Knochenloch rutschen, was somit die gewünschte Spannung an den chirurgischen
Nähten
und zugehörigen
weichen Gewebetransplantatsträngen
nach einer Konditionierung und Vorspannung der einzelnen Transplantatstränge, wie zuvor
vollständiger
beschrieben, aufrechterhält.
Vor einem Einsetzen des Verriegelungskerns 168 sind die
chirurgischen Nähte
frei, um zwischen der Außenhülse 162 und
dem Verriegelungskern 168 zu gleiten, was einer geeigneten
Spannvorrichtung, wie zum Beispiel der Spannvorrichtung 10,
ermöglicht, die
Zugkraft, welche auf die weichen Gewebetransplan tatstränge ausgeübt wird,
wie gewünscht
zu erhöhen
oder zu erniedrigen.