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Technischer Bereich
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Die
Erfindung befasst sich mit einer Vorrichtung zum Reinigen, mit anderen
Wörtern,
zum Waschen einer Oberfläche
eines Drehzylinders, beispielsweise der Oberfläche eines Plattenzylinders
einer Druckpresse, wie beispielsweise einer flexographischen Presse,
eines Prägezylinders,
einer Präge- und
Laminieranordnung oder dergleichen.
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Speziell
befasst sich die Erfindung mit einer Vorrichtung derjenigen Art,
die eine Unterdruckkammer mit einem auf den Zylinder zuweisenden
Maul und eine Düse
aufweist, die der Unterdruckkammer zugeordnet ist und durch welche
ein Strahl von Reinigungsflüssigkeit
gegen die Oberfläche
des Drehzylinders gerichtet wird.
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Die
Erfindung befasst sich auch mit einer Druckpresse, die eine Vorrichtung
der erwähnten
Art umfasst, sowie mit einem Verfahren zum Reinigen eines Drehzylinders.
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Stand der Technik
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In
verschiedenen Situationen wird es notwendig, einen Zylinder zu reinigen,
der zur Übertragung
einer Flüssigkeit,
beispielsweise einer Tinte, von einer Stelle zu einer anderen in
einer Maschine dient. Eine Anforderung dieser Art entsteht in flexographischen
Pressen, in welchen ein Plattenzylinder die Tinte von einem Rasterzylinder
aufnimmt und sie auf das zu bedruckende Substrat überträgt. Der
Plattenzylinder muss regelmäßig einer
Reinigung seiner geritzten Oberfläche unterworfen werden, um
das Ansammeln von Resten zu verhindern, die die Druckqualität nachteilig
beeinflussen können.
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Verschiedene
Vorrichtungen und verschiedene Verfahren wurden im Hinblick auf
eine Lösung des
Problems studiert, den Plattenzylinder einer Druckpresse ohne Entfernung
des Zylinders zu reinigen.
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Das
Dokument
WO-A-9700173 beschreibt ein
System, in welchem eine Vorrichtung auf einem Schlitten befestigt
ist, der parallel zur Achse des Plattenzylinders beweglich ist,
wobei die Vorrichtung eine Düse
aufweist, die Wasser oder eine andere Waschflüssigkeit gegen die Oberfläche des
Plattenzylinders sprüht.
Die Düse
sitzt in einer Unterdruckkammer, deren Apertur gegen die Oberfläche des
zu waschenden Zylinders gerichtet ist. Auf diese Weise trifft ein Strom
von Waschflüssigkeit
einen Teil der Oberfläche des
Plattenzylinders, und durch das in der Unterdruckkammer erzeugte
Vakuum werden Waschflüssigkeit,
Tintenreste und andere Reste, die sich auf der Oberfläche des
Plattenzylinders bilden können, entfernt.
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Das
Dokument
WO-A-9412349 beschreibt ein
Reinigungssystem der erwähnten
Art, in welchem die Unterdruckkammer, in welcher die die Waschflüssigkeit
erzeugende Düse
positioniert ist, von einem hohlen Ring umgeben ist, durch welchen
ein Druckluftstrom erzeugt und gegen das Innere der Unterdruckkammer
gerichtet ist.
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Das
Dokument
WO-A-9501876 beschreibt ein
System, in welchem der Waschkopf des Plattenzylinders zwei nebeneinander
befindliche Kammern aufweist. Ein Waschfluid, beispielsweise eine
Flüssigkeit,
ein Gas oder eine Mischung aus einer Flüssigkeit und einem Gas, wird
in die erste Kammer geleitet. Durch Ansaugen wird ein subatmosphärischer Druck
in der benachbarten Kammer erzeugt. Diese Kammer ist in dem Maul
oberhalb des Bereichs lokalisiert, in welchem Strahlen von Druckfluid
gegen den Plattenzylinder gerichtet werden, um durch Unterdruck
die Flüssigkeit
und irgendwelche Reste, die von der Oberfläche des Zylinders abgefallen
sind, zu entfernen.
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In
all diesen Vorrichtungen folgt der Waschkopf graduell einer axialen
Abwicklung des zu reinigenden Zylinders und führt das Reinigen durch Umfangsgebiete
aus, genauer, entsprechend einem Spiralweg der gesamten Oberfläche des
Zylinders. Der Nachteil dieser Vorrichtungen besteht in dem Umstand,
dass die Entfernung von Waschflüssigkeit nicht
ausreichend effektiv ist, so dass das bedruckte Produkt während des
Waschens eine Qualitätsbeeinträchtigung
erfährt
und selbst bis zur Bruchgefahr aufgeweicht werden kann, speziell,
wenn es aus einem absorbierenden Papier besteht. Es ist ferner notwendig,
die Geschwindigkeit des Plattenzylinders herabzufahren, um die Trockenzeit
zu erhöhen.
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Das
Dokument
JP-634947 beschreibt
ein Reinigungssystem, in welchem die Oberfläche des Plattenzylinders einem
Druckluftstrahl unterworfen wird. In diesem Fall ist ebenfalls ein
Unterdrucksystem vorgesehen, das durch eine Unterdruckkammer repräsentiert
wird, deren Apertur gegen die Oberfläche des Plattenzylinders gerichtet
ist und in welcher die Glasdüse
positioniert ist. In diesem Fall wird kein Wasser oder keine andere
Waschflüssigkeit
benutzt, so dass keine Trocknungsprobleme auftreten. Jedoch ist
die Reinigungswirkung schlecht, weil Luft als ein Waschfluid ungeeignet
ist.
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Aufgaben und Zusammenfassung
der Erfindung
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Der
Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Reinigungsvorrichtung
der eingangs erwähnten Art
zu entwickeln, die die bei konventionellen Vorrichtungen vorhandenen
Probleme und Begrenzungen überwindet.
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Insbesondere
soll die Erfindung eine Vorrichtung angeben, die den Zylinder effektiver
trocknen kann.
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Eine
weitere Aufgabe der Erfindung besteht in der Durchführung eines
Reinigungsverfahrens, das effizienter ist als konventionelle Verfahren.
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Dazu
sieht die erfindungsgemäße Vorrichtung
im Wesentlichen vor, dass neben der Unterdruckkammer mit der zugeordneten
Düse, die
den Strahl von Waschflüssigkeit
erzeugt, wenigstens eine Trockenkammer vorgesehen ist, die der Unterdruckkammer
zugeordnet und abstromseitig zu letzterer positioniert ist, und
zwar relativ zur Vorschubrichtung der Oberfläche des zu waschenden Zylinders.
Die Trockenkammer oder -kammern sind über eine Unterdruckleitung
verbunden und können
in praktischer Ausführungsform
neben der Unterdruckkammer positioniert sein.
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Auf
diese Weise werden die Waschflüssigkeit
und die Reste, die sich von der Oberfläche des zu waschenden Zylinders
gelöst
haben, durch die Unterdruckkammer, die normalerweise auf dem Waschkopf
vorgesehen ist, entfernt. Anders jedoch als bei konventionellen
Systemen durchläuft
der Oberflächenteil
des dem Waschen unterworfenen Zylinders nicht nur den Aktionsbereich
der Unterdruckkammer, sondern auch der Trockenkammer oder -kammern,
wo Reste der Waschflüssigkeit
effizient entfernt werden, und die Oberfläche des Zylinders vollkommen
trocknet, der sich daher in einem optimalen Zustand zur Aufnahme
von neuer Tinte oder andere zu übertragende
Flüssigkeit
befindet, oder zur Durchführung
des Verfahrens, für
den er vorgesehen ist, beispielsweise ein Prägeverfahren, ohne dass Nachteile
auftreten würden,
die sich aus dem Vorhandensein von Resten von Waschflüssigkeit
ergeben.
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Wenn
die Erfindung auf einer Druckpresse zum Reinigen des Plattenzylinders
verwendet wird, wird es möglich,
das Drucken kontinuierlich weiter zu führen, und zwar selbst mit normaler
Geschwindigkeit, wenn dies erwünscht
ist, ohne nachteilige Einwirkungen, beispielsweise auf die Farbintensität.
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In
der praktischen Durchführung
der Erfindung hat es sich als besonders vorteilhaft erwiesen, zwei
Trockenkammern nacheinander auf der Abstromseite der Unterdruckkammer
und der zugeordneten Düse
zu positionieren.
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Der
Trockenkammer oder jeder Trockenkammer können Glasdüsen zugeordnet sein, um Druckluft
gegen die Oberfläche
des zu trocknenden Zylinders zu blasen. Die Glasdüsen erzeugen
Luftströmungen
kleinen Querschnitts und hoher Geschwindigkeit, die auf die Oberfläche des
zu waschenden Zylinders auftreffen und lösen von dieser Wassertropfen,
die aufgrund von Oberflächenadhäsion an derselben
anhängen
können.
Die von den Glasdüsen erzeugten
Druckstöße sind
besonders wirksam im Lösen
von Resten von Wasser, die in den Kavitäten oder Einschnitten des Plattenzylinders
enthalten sein können.
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Die
Vorrichtung ist daher besonders geeignet für das Reinigen von Plattenzylindern,
von Prägezylindern
oder sonstigen Zylindern, deren Oberflächen Einschnitte, Vertiefungen,
Kavitäten
oder andere Flächenkonfigurationen
aufweisen, in denen sich Flüssigkeitstropfen
sammeln können.
Diese Tropfen von Waschflüssigkeit
erzeugen, wenn sie nicht geeignet entfernt werden, eine vorübergehende
Beeinträchtigung
der Druckqualität
insofern, als sie die Tinte verflüssigen, welche sich in der
gewaschenen Region des Plattenzylinders bei seiner nächsten Drehung
sammeln werden. Ein Bruch des bedruckten Materials kann ebenfalls
eintreten als Ergebnis einer unfangreichen Präsenz von Flüssigkeit, die durch das Material
absorbiert wird. Die Vorrichtung ist beispielsweise auch zum Reinigen
von Prägezylindern in
Präge-
und/oder Laminieranordnungen geeignet. In diesem Fall könnte das
Vorhandensein von Wasser oder einer anderen Waschflüssigkeit
auf dem Prägezylinder
zu einer Beschädigung
des geprägten Materials
führen,
welches die Flüssigkeit
absorbieren könnte
und daher an mechanischer Festigkeit einbüßt, was schließlich zum
Bruch führen
kann.
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In
der praktischen Durchführung
der Erfindung können
die Blasdüsen
vorteilhafterweise so orientiert werden, dass sie gegen den zentralen
Bereich der Trockenkammer konvergieren. Dies verhindert, dass die
Luftstrahlen Reste von Waschflüssigkeit
außerhalb
des Volumens, das durch die Oberfläche des Zylinders und durch
die Trockenkammer definiert ist, verteilen. Somit wird eine wirksame
Entfernung von Resten von Waschflüssigkeit erreicht.
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Vorteilhafterweise
können
die Unterdruckkammer, die die Waschflüssigkeit und die Reste entfernt,
und auch die Trockenkammer oder -kammern als eine einzige geeignet
geformte Einheit hergestellt werden. Diese Einheit kann eine zylindrische
Fläche von
einem Radius besitzen, der ungefähr
dem Radius des zu waschenden Zylinders entspricht. Die Apertur der
Unterdruckkammer und die Apertur der Trockenkammer oder -kammern
sind an dieser zylindrischen Fläche
lokalisiert.
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Die
Apertur oder Aperturen der Trockenkammer oder -kammern, die gegen
die Oberfläche
des Zylinders weisen, können
geeignete Formen haben. Entsprechend einer besonders vorteilhaften
Ausführungsform
der Erfindung haben sie eine langgestreckte Abwicklung in einer
Richtung quer zur Richtung der Umfangsgeschwindigkeit des Zylinders.
In diesem Fall ist es besonders vorteilhaft, wenn die Blasdüsen, die
in der Trockenkammer oder -kammern positioniert sind, an einer Längsseite
der jeweiligen Apertur hergestellt sind.
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Der
Waschkopf, der die Düse
zur Abgabe von Reinigungsflüssigkeit
umfasst, die Saugkammer und die Unterdruckkammer oder -kammern werden insbesondere
in einer an sich bekannten Weise von einem Schlitten oder einer
anderen beweglichen Vorrichtung getragen, die der Bewegung von Bauteilen zugeordneten
sind, die eine hin- und hergehende Bewegung des Kopfes parallel
zur axialen Abwicklung des Zylinders der zu reinigenden Vorrichtung
aufprägen.
In dieser Weise werden benachbarte Zonen eines Zylinders von wesentlichen
axialen Dimensionen nacheinander dem Reinigen unterworfen.
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Die
Erfindung beschäftigt
sich auch mit einer Druckanordnung, die einen drehenden Transferzylinder
zur Übertragung
von Tinte auf ein zu bedruckendes Substrat und eine Reinigungsvorrichtung
zum Reinigen des drehenden Zylinders umfasst und weiterhin eine
Unterdruckkammer besitzt, deren Maul sich gegen die Oberfläche des
Zylinders richtet und neben der eine Düse angeordnet ist, die der
Unterdruckkammer zugeordnet ist und durch die ein Strahl von Reinigungsflüssigkeit
abgegeben wird. Erfindungsgemäß ist der
Unterdruckkammer charakteristischerweise wenigstens eine Trockenkammer
zugeordnet, deren Apertur sich neben dem Maul der Unterdruckkammer
befindet, wobei die Trockenkammer auf der Abstromseite der Unterdruckkammer
relativ zur Drehrichtung des Zylinders positioniert ist.
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Die
Druckanordnung kann eine Druckeinrichtung einer flexographischen
Druckpresse oder einer anderen Einrichtung sein.
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Weitere
vorteilhafte Merkmale der Reinigungsvorrichtung und der Druckanordnung,
die sie benutzt, sind in den beigefügten Ansprüchen angegeben und werden nachstehend
im Einzelnen unter Bezugnahme auf ein mögliches Ausführungsbeispiel der
Erfindung beschrieben.
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Die
Erfindung betrifft schließlich
ein Verfahren zum Reinigen der Oberfläche eines Dreh-Transferzylinders
zum Übertragen
einer Flüssigkeit
von beispielsweise Tinte in einer Druckpresse, in der ein Strahl
einer Reinigungsflüssigkeit
gegen die Oberfläche
des Zylinders gerichtet wird, die Reinigungsflüssigkeit durch Unterdruck von
der Oberfläche
des Zylinders zusammen mit Resten beseitigt wird, welche von der
Flüssigkeit
von der Oberfläche
entfernt werden, und ein Unterdruck an dem Oberflächenteil,
der von dem Strahl getroffen wird, erzeugt wird. Charakteristischerweise
ist jeder Oberflächenabschnitt,
der dem Waschen unterworden ist, erfindungsgemäß wenigstens einer zweiten
Druckreduzierung, das heißt
Unterdruck ausgesetzt, um Reste von Reinigungsflüssigkeit von der Oberfläche zu entfernen.
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Entsprechend
einer bevorzugten Ausführungsform
des erfindungsgemäßen Verfahrens
wird jeder Oberflächenabschnitt,
der dem Waschen mit der Reinigungsflüssigkeit unterworfen wird,
in dem Bereich, in welchem er dem zweiten Unterdruck ausgesetzt
wird, der Wirkung von Druckluftstrahlen unterworfen, um Reste von
Flüssigkeit
aus der Oberfläche
des Zylinders zu lösen
und ihre Entfernung durch Unterdruck mittels der zweiten Wirkung
der Druckreduzierung oder des Unterdrucks auf die Oberfläche zu ermöglichen.
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In
der praktischen besonders vorteilhaften Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens
wird jeder Abschnitt des zu waschenden Zylinders zusätzlich zu
der ersten Wirkung einer Druckreduzierung oder eines Unterdrucks,
um Reinigungsflüssigkeit
mit den Resten zu entfernen, wenigstens zwei weiteren aufeinander
folgenden Unterdruckwirkungen ausgesetzt, um die Flüssigkeitsreste
vollständig
zu beseitigen.
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Kurze Angabe der Figuren
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Die
Erfindung wird durch Bezugnahme auf die Beschreibung und die beigefügte Zeichnung
besser verstanden werden, die ein praktisches und nicht beschränkendes
Beispiel der Erfindung zeigen.
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Es
zeigen:
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1: eine schematische Seitenansicht
einer flexographischen Druckpresse mit vier Druckanordnungen, von
denen jede mit einer erfindungsgemäßen Vorrichtung ausgerüstet ist;
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2: eine schematische Seitenansicht
einer der Waschvorrichtungen, teilweise im Schnitt in vergrößertem Maßstab;
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3: eine Ansicht längs der
Linie III-III eines Teiles, aus welchem der Endabschnitt der Unterdruckkammer
und der Trockenkammern gewonnen wird;
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4: die Ansicht eines Schnittes
längs der Linie
IV-IV in 3; und
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5: die Ansicht eines Schnittes
längs der Linie
V-V aus 4.
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Ins Einzelne gehende Beschreibung
der bevorzugten Ausführungsform
der Erfindung
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Als
ein Ausführungsbeispiel
der Erfindung zeigt 1 schematisch
in Seitenansicht eine flexographische Presse mit vier Druckanordnungen
für die vier
Grundfarben, von denen jede mit einer erfindungsgemäßen Waschvorrichtung
ausgerüstet
ist.
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Im
Einzelnen umfasst die Presse eine Haupttrommel 3, um welche
ein zu bedruckendes Substrat, repräsentiert durch ein Bahnmaterial
N, beispielsweise ein Streifen aus Papier, Kunststoff oder dergleichen,
herumgeführt
ist. Die Vorschubrichtung des Bahnmaterials N ist mit fN bezeichnet.
Das Material wird um die Walzen 5, 7, 9, 11 und 13 herumgeführt.
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Um
die zentrale Trommel 3 sind vier Druckanordnungen 15A–15D angeordnet.
Jede Druckanordnung umfasst einen Tintengeber 17, einen
Rasterzylinder 19 und einen Plattenzylinder 21.
Die von dem Tintenspender 17 auf den Rasterzylinder 19 abgegebene
Tinte wird von dem Rasterzylinder 19 auf den Plattenzylinder 21 übertragen.
An letzteren ist eine geätzte
Platte angebracht, die das Spiegelbild des Bildes, der Druck oder
was immer auf das laminare Bahnsubstrat N aufgedruckt werden soll,
trägt.
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Jedem
Plattenzylinder 21 ist eine Waschvorrichtung 23A, 23B, 23C und 23D für die einzelnen Druckanordnung 15A–15D zugeordnet.
Die vier Waschvorrichtungen 23A–23D besitzen im Wesentlichen
die gleichen Struktur und unterscheiden sich lediglich in ihren
unterschiedlichen Orientierungen relativ zu dem Plattenzylinder 21.
Daher wird nur eine der letzteren nachfolgend beschrieben.
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2 zeigt eine der Waschvorrichtungen, beispielsweise
die Waschvorrichtung 23B. Sie umfasst einen Schlitten 31,
der längs
einer Führung 33 beweglich
ist, welche sich parallel zur Achse des Plattenzylinders 21 und
der zentralen Trommel 3 erstreckt. Ein nicht dargestellter
Motorantrieb verlagert den Schlitten 31 während der
Arbeitsweise längs
der Führung 33 derart,
dass die gesamte zylindrische Oberfläche des Zylinders 21 einer
Waschaktion während
der Drehung des Zylinders unterworfen ist.
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Mittels
eines Bügels 35 ist
ein Waschkopf 37 von dem Schlitten 31 getragen.
Der letztere umfasst eine Einheit 39, in welcher eine erste
Unterdruckkammer 41 ausgebildet ist, die pneumatisch mit
Ansaugleitungen 43 und 43A verknüpft ist.
Innerhalb der Unterdruckkammer 41 befindet sich eine Düse 44,
die mit einem Rohr 46 verbunden ist, welches die Düse 44 mit
einer Reinigungsflüssigkeit,
beispielsweise Wasser oder einer Waschlösung oder dergleichen, versorgt.
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In
der Einheit 39 befindet sich zusätzlich zur Unterdruckkammer 41 eine
erste Trockenkammer 45 sowie eine zweite Trockenkammer 47.
Die beiden Trockenkammern 45 und 47 sind in Reihe
angeordnet und befinden sich auf der Abstromseite der Unterdruckkammer 41 relativ
zur Drehrichtung des Zylinders 21.
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Wie
man am besten aus 4 erkennt,
besitzt die Einheit 39 eine untere Fläche 39A, die auf die
Zylinderfläche
des Plattenzylinders 21 zuweist, die eine im Wesentlichen
zylindrische Form eines Radius' aufweist,
der gleich oder wenig größer ist
als der Radius des Plattenzylinders 21. Die Aperturen der
Trockenkammern 45 und 47 öffnen zu der frontalen Zylinderfläche 39A der
Einheit 39. Wie man insbesondere aus der Stirnansicht der 3 erkennt, besitzen die
Trockenkammern 45 und 47 einen langgestreckten
rechtwinkligen Abschnitt, dessen kurze Seiten gerundet sind. Die
Hauptabmessung der Trockenkammern 45 und 47 erstreckt
sich parallel zur Achse des Plattenzylinders 21. In 3 kann auch die Form der
Unterdruckkammer 41 erkannt werden. In der letzteren, die
aus dem gleichen Material gefertigt ist, wie die Einheit 39,
ist ein Lager 39B vorgesehen, in welches die Düse 44 eingeschraubt
ist.
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Jede
Trockenkammer 45, 47 ist mit den gleichen Unterdruckleitungen 43, 43A verbunden,
mit denen auch die Unterdruckkammer 41 verbunden ist. Auf
diese Weise stehen die Unterdruckkammer 41 und die Trockenkammern 45, 47 unter
subatmosphärischem
Druck.
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Wie
man am besten aus den 3, 4 und 5 erkennt (die die Einheit 39 des
Kopfes 37 ohne die relativen Zubehöre an ihnen zeigen), ist jeder
Trockenkammer 45, 47 eine Wand 61, 63 zugeordnet,
welche relativ zu der zugeordneten Trockenkammer in die entgegengesetzte
Richtung relativ zur Unterdruckkammer 41 blickt. In den
Wänden 61 und 63 sind querliegende
Blindbohrungen 65, 67 ausgebildet (insbesondere 5), mit welchen Leitungen 51 und 53 (2) verbunden sind. Die Leitungen 51, 53 sind mit
einer Druckluftquelle verbunden, so dass ein überatmosphärischer Druck in den Bohrungen 65, 67 erzeugt
wird. Die Bohrungen 65 und 67 sind mit kleineren
Bohrungen 69 und 71, die Glasdüsen bilden, verbunden, die
in die Stärke
der jeweiligen Wand 61, 63 auf der zylindrischen
Fläche 39A der
Einheit 39 öffnen.
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Somit
werden Luftdruckstöße durch
die kleinen Bohrungen 69 und 71 erzeugt und gegen
die Zylinderfläche
des Plattenzylinders 21 und gegen die zentrale Region des
Kopfes 37 gerichtet.
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Die
Leitungen 43, 46, 51 und 53 sind
in einem flexiblen Kanal 55 zusammengebracht, der es dem
Kopf 37 ermöglicht,
eine alternierende Bewegung längs
der Achse des Plattenzylinders 21 auszuführen, während das
Ende jeder Leitung gegenüber dem
mit dem Kopf 37 verbundenen Ende mit einer festen Stelle
auf der Presse verbunden ist.
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Wie
man aus 2 erkennt, ist
eine Abdichtung 73 auf der zylindrischen Oberfläche 39A um
die Aperturen der Trockenkammern 45, 47 und um
die Unterdruckkammer 41 herum positioniert, was den Spalt
zwischen der Zylinderfläche
des Plattenzylinders 21 und der Zylinderfläche 39A der
Einheit 39 reduziert.
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Die
vorstehend kurz beschriebene Vorrichtung arbeitet wir folgt:
Während des
normalen Betriebs der Druckpresse bei normaler Geschwindigkeit dreht
der Plattenzylinder 21 jeder Druckanordnung 15A–15D mit
einer Umfangsgeschwindigkeit, die gleich derjenigen Geschwindigkeit
ist, mit welcher das zu bedruckende Bahnsubstrat N zugeführt wird,
und überträgt auf letzteres
die von dem Schirmzylinder 19 abgenommene Tinte. Von Zeit
zu Zeit muss die Oberfläche
des Plattenzylinders 21 gewaschen werden, um speziell aus
den in dem Plattenzylinder 21 vorhandenen Einschnitten
Reste zu entfernen, die sich während
des Betriebes ansammeln, beispielsweise Pulverreste, Reste des zu
bedruckenden Bahnmaterials N und dergleichen.
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Wenn
die Wasch- oder Reinigungsoperation ausgeführt werden soll, wird der Kopf 37 der
Reinigungsvorrichtung zu einem Ende des jeweiligen Plattenzylinders 21 bewegt
und graduell gegen das gegenüberliegende
Ende mit einer solchen Geschwindigkeit verlagert, dass die gesamte
Oberfläche
des Plattenzylinders 21 durch den Kopf 37 ausgebürstet wird.
Während
des Waschens wird eine Reinigungsflüssigkeit, beispielsweise Wasser
oder ein geeignetes Waschmittel, durch die Düse 44 abgesprüht. Dieser
Strahl wird auf den Seitenflächenabschnitt
des Plattenzylinders 21, der sich mit dem Maul der Unterdruckkammer 41 in
Linie befindet, gerichtet und löst die
Tinte und jedweden Rest aus der Zylinderfläche des Plattenzylinders 21.
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Die
Flüssigkeit
und die Reste werden durch die Unterdruckkammer 41 in die
Unterdruckleitungen 43, 43A aufgenommen. Jeder
Oberflächenbereich oder
-abschnitt, der vor der Unterdruckkammer herläuft, läuft dann vor den Aperturen
der Trockenkammern 45 und 47 vorbei, die in Reihe
angeordnet sind. In Linie mit der Trockenkammer 45 wird
die Oberfläche
des Plattenzylinders 21 der Wirkung von Druckluftstößen unterworfen,
die aus den Blasdüsen,
gebildet durch die kleinen Bohrungen 69, hervortreten. Diese
Luftstrahle wirken auf alle Tropfen von Reinigungsflüssigkeit,
die an der Oberfläche
des Plattenzylinders und/oder dessen Kavitäten anhängen könnten und bewirken deren Loslösung und
weiterhin deren Aufnahme durch die Trockenkammer 45, welche
unter subatmosphärischem
Druck als Ergebnis der Ansaugung durch die Unterdruckleitungen 43, 43A steht.
Ein ähnlicher
Effekt wird durch die Blasdüsen
hervorgerufen, die durch die kleinen Bohrungen 71, die
der Trockenkammer 47 zugeordnet sind, gebildet sind.
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Auf
diese Weise wird jeder Oberflächenabschnitt
des Plattenzylinders 21 dem Waschen durch die Düsen 44 und
der Entfernung von Resten, Tinte oder von Waschflüssigkeitsresten
durch die Unterdruckkammer 41 unterworfen. Danach wird
er einer doppelten Trockenoperation ausgesetzt, mit erzwungener
Entfernung der Reste von Reinigungsflüssigkeit über die Trockenkammern 45, 47 und
die Blasdüsen 69, 71.
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Tests
zeigten, dass in dieser Betriebsart die Oberfläche des Plattenzylinders, welche
aus dem Operationsbereich des Kopfes 37 hervorgeht, perfekt getrocknet
ist, selbst wenn der Plattenzylinder sich mit normaler Geschwindigkeit
weiter dreht. Dies macht es möglich,
das Waschen des Plattenzylinders während des Betriebes der Druckpresse
vollständig auszuführen, ohne
dass die Presse verlangsamt werden muss und ohne dass sich nachteilige
Wirkungen auf die Druckqualität
zeigen.