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GEBIET DER ERFINDUNG
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Die
vorliegende Erfindung betrifft die Verwendung von Nanopartikeln,
vorzugsweise Metall, zum Kodieren von Informationen über ein
Material oder Produkt und ihre Herstellungsverfahren. Die Nanopartikel
können
als molekulare (oder zelluläre)
Markierungen, Kennzeichnungen und Substrate dienen.
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HINTERGRUND DER ERFINDUNG
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Die
vorliegende Erfindung betrifft die Verwendung segmentierter Partikel
und Anordnungen unterscheidbarer Partikel.
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Zweifellos
hat es einen Paradigmenwechsel gegeben, was traditionellerweise
als bioanalytische Chemie definiert wird. Diese neuen Technologien
konzentrieren sich wesentlich auf das, was man als "erhöhten Informationsgehalt
pro Volumen" bezeichnen
kann. Dieser Begriff beinhaltet mehrere Ansätze von der Reduktion des Probenvolumens,
das zur Durchführung
eines Assays erforderlich ist, bis zu hochparallelen Messungen ("Multiplexing"), wie jenen, die
immobilisierte molekulare Arrays beinhalten, bis zum Einbau zweiter
(oder dritter) In formationskanäle,
wie in 2-D-Gelelektrophorese oder CE-Elektrospray-MS/MS.
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Viele
dieser anscheinend revolutionären
Technologien sind leider dadurch beschränkt, dass ihnen relativ herkömmliche
Materialien, Verfahren und Analysen zu Grunde liegen. Die Entwicklung
von DNA-Mikroarrays ("Gen-Chips") zur Analyse von
Genexpression und Gentypisierung von Affymetrix, Incyte und ähnlichen Firmen
hat beispielsweise dazu geführt,
dass bis zu 20.000 unterschiedliche Fragmente oder DNA-Stücke mit voller
Länge in
einem räumlich
begrenzten 1 cm2-Array immobilisiert werden
müssen.
Die Verwendung dieser Chips erfordert gleichzeitig jedoch in jedem
Fall die Hybridisierung von DNA in Lösung an DNA, die auf einer planaren
Oberfläche
immobilisiert ist, die sowohl durch eine Abnahme der Effizienz der
Hybridisierung (insbesondere bei cDNA) und einen noch größeren Grad
an unspezifischer Bindung gekennzeichnet ist. Es ist noch unklar,
ob diese Probleme vollständig überwunden
werden können.
Es hat zudem sowohl hinsichtlich der Kosten des Aneignens von externer
Technologie als auch der Produktionszeit, die zum internen Entwickeln
der DNA-Arraytechnik erforderlich ist, eine allgemeine Desillusionierung
stattgefunden.
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Ein
zweites Beispiel dafür,
wie bahnbrechende Entdeckungen durch schlechtes Werkzeug ausgebremst
werden können,
liegt in der pharmazeutischen Auffindung durch kombinatorische Chemie.
Momentan werden Latexperlen mit 5 bis 10 μm Durchmesser in der Lösungsphase
in großem
Umfang als Stellen für
die molekulare Immobilisierung verwendet. Durch die Ausnutzung der
weit verbreitet angewendeten "Split
and Pool"-Strategie
(Aufteilen und Zusammenführen)
können
Bibliotheken mit bis zu 100.000 Verbindungen in einfacher und rascher
Weise aufgebaut werden. Der Flaschenhals der Arzneimittelauffindung
hat sich somit von der Synthese zum Screening und, genauso wichtig,
zur Verbindungsidentifizierung (d. h. welche Verbindung befindet
sich auf welcher Perle?) verschoben. Die aktuellen Ansätze für das Letztere
beinhalten das "Perlenkodieren", wodurch man jede
auf eine Perle angewendete Synthesestufe durch parallele Zugabe
eines organischen "Kode"-Moleküls aufzeichnet,
wobei das Ablesen des Kodes die Identifizierung der Arzneimittelableitung
auf der Perle ermöglicht.
Die "Kodeablese"-Protokolle sind
leider alles andere als optimal: Bei jeder Strategie muss das Codemole kül von dem
Kopf abgespalten und separat durch HPLC, Massenspektrometrie oder andere
Verfahren analysiert werden. Es gibt in anderen Worten momentan
keinen Weg, potentiell interessante Arzneimittelkandidaten durch
direkte rasche Abfrage der Perlen, auf denen sie sich befinden,
zu identifizieren, obwohl es mehrere Screening-Protokolle gibt,
bei denen diese Fähigkeit
erwünscht
wäre.
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Zwei
alternative Technologien mit potentieller Relevanz sowohl für die kombinatorische
Chemie als auch für
die genetische Analyse beinhalten "selbstkodierte Perlen", bei denen eine
spektral identifizierbare Perle eine räumlich definierte Position
ersetzt. In dem Ansatz, für
den Walt und Mitarbeiter den Weg gebahnt haben, werden Perlen chemisch
mit einem Verhältnis
von Fluoreszenzfarbstoffen modifiziert, das die Perlen in unverwechselbarer
Weise identifizieren soll, welche dann weiter mit einer unverwechselbaren
Chemie modifiziert werden (z. B. mit einem anderen Antikörper oder
Enzym). Die Perlen werden dann statistisch auf einem geätzten Faser-Array
dispergiert, so dass zu jeder Faser eine Perle gehört. Die
Identität
der Perle ist durch ihre Fluoreszenzablesung gesichert, und der
Analyt wird durch Fluoreszenzablesung derselben Faser in einem anderen
Spektralbereich detektiert. Die Erstveröffentlichung dieses Themas
(Michael et al., Anal. Chem., 70, 1242–1248 (1998)) weist darauf
hin, dass mit 6 unterschiedlichen Farbstoffen (15 Kombinationen
von Paaren) und mit 10 unterschiedlichen Verhältnissen von Farbstoffen 150 "unverwechselbare
optische Signaturen" erzeugt
werden könnten,
wobei jede für
ein anderes Perlen-"Aroma" steht. Eine sehr ähnliche
Strategie beschreiben die Mitarbeiter von Luminex, die aromatisierte
Perlen, die für
die chemische Modifizierung bereit sind (100 im Handel erhältlich),
mit einer der Durchflusszytometrie ähnlichen Analyse kombinieren
(siehe z. B. McDade et al., Med. Rev. Diag. Indust. 19, 75–82 (1997)).
Das spezielle Aroma wird wiederum durch Fluoreszenz bestimmt, und
nachdem die Biochemie auf die Perle aufgebracht worden ist, kann
jede spektral unterscheidbare Fluoreszenz infolge der Anwesenheit
von Analyten abgelesen werden kann. Es sei darauf hingewiesen, dass bei
der aktuellen Konfiguration eine Laserfarbe verwendet werden muss,
um das Partikelaroma abzufragen, und ein weiterer separater Laser,
um die Bioassay-Fluorophore anzuregen.
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Bei
selbstkodierten Latexperlen sind die Einschränkungen, die durch die mit
der molekularen Fluoreszenz zusammenhängende weite Bandbreite auferlegt
werden, eine bedeutsamere Überlegung.
Wenn der Frequenzraum der molekularen Fluoreszenz sowohl zum Kodieren
als auch für
Bioassay-Analyse verwendet wird, kann man sich kaum vorstellen,
wie beispielsweise bis zu 20.000 unterschiedliche Aromen erzeugt
werden können.
Dieses Problem könnte
durch Verwendung von Kombiationen von glasbeschichteten Quantenpunkten
etwas gelindert werden, die schmalere Fluoreszenzbandbreiten zeigen.
(Siehe z. B. Bruchez et al., Science, 281, 2013–2016 (1998)). Diese "Designer"-Nanopartikel lassen
sich jedoch recht schwer herstellen, und derzeit gibt es mehr Fluorophortypen
als (veröffentlichte)
Quantenpunkte. Wenn es jedoch möglich
wäre, mit irgendeinem
Mittel sehr große
Zahlen an von sich aus unterscheidbaren Partikeln zu erzeugen, würde die
Bioanalyse auf Partikelbasis außergewöhnlich attraktiv,
da dann für
die mehreren Forschungsgebiete mit hohem Informationsgehalt, einschließlich kombinatorischer
Chemie, Genomen und Proteomen (durch Multiplex-Immonoassays), eine
einzige Technologieplattform in Frage käme.
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Frühere Arbeiten
haben ursprünglich
gelehrt, wie Metall in den Poren einer metallisierten Membran abgeschieden
werden kann, um ein Array von Metall-Nanopartikeln herzustellen,
die in den Wirt eingebettet sind. Sie haben sich auf die optischen und/oder
elektrochemischen Eigenschaften dieser Materialien konzentriert. Es
wurde eine ähnliche
Technik zur Herstellung segmentierter zylindrischer magnetischer
Nanopartikel in einer Wirtmembran verwendet, wobei die Zusammensetzung
der Partikel über
die Länge
variiert wurde. Es sind in keinem Fall jedoch freistehende stabförmige Nanopartikel
mit variablen Zusammensetzungen entlang ihrer Länge hergestellt worden. In
der Tat ist nie über "freistehende" stabförmige Metall-Nanopartikel
aus einer einzigen Zusammensetzung berichtet worden, deren Länge mindestens
ein Mikrometer beträgt.
In ähnlicher
Weise ist nie über
freistehende stabförmige
Metall-Nanopartikel berichtet worden, die nicht in solchen Wirtmaterialien
eingebettet oder anderweitig in diesen enthalten sind.
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ZUSAMMENFASSUNG DER ERFINDUNG
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Es
sind stabförmige
Nanopartikel hergestellt worden, deren Zusammensetzung entlang der
Länge des Stabs
variiert. Diese Partikel werden als Nanopartikel oder Nanobarcodes
bezeichnet, obwohl in Wirklichkeit einige oder alle Abmessungen
im Mikrometergrößenbereich
liegen können.
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Die
vorliegende Erfindung betrifft die Verwendung freistehender Partikel,
die mehrere Segmente aufweisen, wobei die Partikellänge 10 nm
bis 50 μm
und die Partikelbreite 5 nm bis 50 μm beträgt, zum Kodieren von Informationen über ein
Material oder Produkt. Die Segmente der erfindungsgemäßen Partikel
können
aus jedem beliebigen Material zusammengesetzt sein. Zu den möglichen
Materialien gehören
ein Metall, ein beliebiges Metallchalcogenid, ein Metalloxid, ein
Metallsulfid, ein Metallselenid, ein Metalltellurid, eine Metalllegierung,
ein Metallnitrid, ein Metallphosphid, ein Metallantimonid, ein Halbleiter,
ein Halbmetall, eine beliebige organische Verbindung oder ein beliebiges
organische Material, eine beliebige anor ganische Verbindung oder ein
beliebiges anorganisches Material, eine beliebige organometallische
Verbindung oder ein beliebiges organometallisches Material, eine
partikuläre
Schicht oder ein partikuläres
Material oder ein Kompositmaterial. Die Segmente der erfindungsgemäßen Partikel
können
aus polymeren Materialien, kristallinen oder nicht-kristallinen
Materialien, amorphen Materialien oder Gläsern zusammengesetzt sein.
Die Partikel sind in bestimmten bevorzugten Ausführungsformen der Erfindung "funktionalisiert" (ihre Oberfläche ist
z. B. mit IgG-Antikörpern beschichtet).
Diese Funktionalisierung kann an ausgewählten oder allen Segmenten,
an dem Körper
oder einer oder beiden Spitzen des Partikels gebunden sein. Diese
Funktionalisierung kann in übrigens
Segmente oder das gesamte Partikel beschichten. Diese Funktionalisierung
kann üblicherweise
organische Verbindungen einschließen, wie einen Antikörper, ein
Antikörperfragment
oder ein Oligonukleotid, anorganische Verbindungen und Kombinationen
davon. Diese Funktionalisierung kann auch eine detektierbare Markierung
sein oder eine Spezies enthalten, die eine detektierbare Markierung
bindet.
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In
die vorliegende Erfindung ist auch die Verwendung einer Anordnung
oder Sammlung von Partikeln eingeschlossen, umfassend eine Vielzahl
von Partikeltypen, wobei jeder Partikel eine Länge von 10 nm bis 50 μm hat und
aus mehreren Segmenten zusammengesetzt ist, und wobei die Partikeltypen
unterscheidbar sind. Die Partikeltypen sind in den bevorzugten Ausführungsformen
basierend auf Unterschieden der Länge, Breite oder Form der Partikel
und/oder der Zahl, Zusammensetzung, Länge und Muster der Segmente
unterscheidbar. Die Partikel sind in anderen Ausführungsformen
basierend auf der Natur ihrer Funktionalisierung oder ihren physikalischen
Eigenschaften unterscheidbar (wie z. B. durch Massenspektrometrie
oder Lichtstreuung gemessen wird).
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Die
vorliegende Erfindung schließt
auch die Verwendung einer Zusammensetzung ein, die aus einem Partikel
und einer funktionalen Einheit zusammengesetzt ist (z. B. einem
IgG-Antikörper auf
der Oberfläche), wobei
der Partikel mehrere Segmente enthält und eine Länge von
10 nm bis 50 nm hat. Die spezifische Natur der funktionalen Einheit
ist in bestimmten Ausführungsformen
durch den Partikel kodiert, vorzugsweise basierend auf der Länge, der
Breite oder der Form des Partikels und/oder der Zahl, Zusammensetzung,
Länge oder Muster
der Segmente.
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Die
vorliegende Erfindung schließt
die Anordnung von Partikeln ein, die mehrere Typen von Partikeln enthält, wobei
jeder Partikel mindestens eine Dimension von weniger als 10 μm aufweist
und wobei die Partikeltypen unterscheidbar sind. Die Partikeltypen
sind vorzugsweise basierend auf der Länge, Breite, Form und/oder
Zusammensetzung der Partikel unterscheidbar. In die Erfindung eingeschlossen
ist die Verwendung von Zusammensetzungen, die aus einem Partikel
und einer funktionalen Einheit zusammengesetzt sind, wobei der Partikel
mindestens eine Dimension von weniger als 10 μm hat und wobei die Natur der
funktionalen Einheit durch den Partikel kodiert wird.
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Die
vorliegende Erfindung schließt
ein Verfahren zum Kodieren von Information über ein Material oder Produkt
(z. B. Farbe, Kautschuk, Metall, Holz, Textilien, Schießpulver,
Papier, Kunststoffe, Glas, Polystyrolperlen, usw.) ein, bei dem
man einen freistehenden Partikel in das Material einarbeitet oder
an das Material bindet, der Information betreffend das Material
kodiert, wobei der Partikel eine Vielzahl von Segmenten aufweist,
wobei die Länge
des Partikels von 10 nm bis 50 μm
und die Breite des Partikels von 5 nm bis 50 μm beträgt und wobei die kodierte Information
auf der Länge,
der Breite oder der Form des Partikels und/oder der Zahl, Zusammensetzung,
Länge oder
dem Muster von Segmenten basiert.
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Verfahren
zur Durchführung
eines Assays oder Messung der Analytkonzentration oder Aktivität sind erfindungsgemäß auch eingeschlossen.
Bei solchen Verfahren bringt man eine Lösung, die den Analyten enthalten
kann, mit einer Zusammensetzung in Kontakt, die ein Molekül, eine
Spezies oder Material, die den Analyten binden kann, und einen Partikel
enthält,
der einen Vielzahl von Segmenten aufweist, wobei der Partikel eine
Länge von
10 nm bis 50 μm
und eine Breite von 5 nm bis 50 μm
aufweist, und man ermittelt, ob eine Wechselwirkung zwischen der
Spezies und dem Analyten stattgefunden hat. Diese Verfahren schließen auch
jene zur Durchführung
von Assays oder Messungen von Analyten in der Dampf- oder festen
Phase ein.
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Es
werden auch Verfahren zur gleichzeitigen Durchführung einer Vielzahl von Tests
auf eine Vielzahl von Analyten oder Messungen von Analytkonzentrationen
oder Aktivitäten
mit mehreren Analyten gelehrt, bei dem man eine Lösung, welche
die Analyte enthalten kann, mit einer Vielzahl von Zusammensetzungen
in Kontakt bringt, wobei jede Zusammensetzung ein Molekül, eine
Spezies oder ein Material, das bzw. die mit einem der Analyte in
Wechselwirkung tritt, kann, gebunden an einen Partikel enthält, der
eine Vielzahl von Segmenten aufweist, wobei die Länge des
Partikels von 10 nm bis 50 μm
und die Breite des Partikels von 5 nm bis 50 μm beträgt und wobei die Beschaffenheit
der Zusammensetzung durch den Partikel kodiert wird, an den sie gebunden
ist, und man ermittelt, welche Wechselwirkungen stattgefunden haben.
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KURZE BESCHREIBUNG DER FIGUREN
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1A–1D zeigen
schematisch 4 verschiedene beispielhafte Nanopartikel, die erfindungsgemäß verwendet
werden können.
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2 zeigt
eine graphische Darstellung des Reflexionsvermögens gegen Wellenlänge für Massen-Pt und
Au.
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3 ist
ein mit einem Lichtmikroskop im reflektierten Lichtmodus aufgenommenes
Bild eines erfindungsgemäßen 9-streifigen
Barcodes (Au/Ag/Au/Ag/Au/Ag/Au/Ag/Au).
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4 zeigt gleichzeitige Barcode-Detektierung
durch Reflexionsvermögen
und Analytquantifizierung durch Fluoreszenz. Jedes der Bilder ist
eine Mischung von gestreiften Nanostäben, die in Beispiel 4 beschrieben
sind. In 4A ist die Wellenlänge der
FITC-Emission mit einem Bandpassfilter abgebildet. In 4B ist die Wellenlänge von Texasrot abgebildet. 4C ist ein Bild des Reflexionsvermögens bei
400 μm.
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5 ist
ein Bild, das eine Anordnung von sechs Typen von Nanobarcodes zeigt.
Die Figur zeigt diagrammartig die sechs Aromen der Nanobarcodes,
A-F, und das Bild ist beschriftet, damit man erkennen kann, welche
der Nanobarcodes in dem Bild den verschiedenen Aromen oder Typen
des Nanobarcodes entsprechen.
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6A ist ein Bild einer Sammlung von Ag/Au-Nanostäben bei
400 μm,
und 6B ist ein Bild derselben Sammlung
bei 600 nm.
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DETAILLIERTE SCHRIFTLICHE
BESCHREIBUNG DER ERFINDUNG
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Die
vorliegende Erfindung betrifft die Verwendung von Nanopartikeln,
wie in den Ansprüchen
definiert.
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Weil
das Barcodesystem in der makroskopischen Welt so weit verbreitet
ist, ist das Konzept in einer Vielfalt von bildhaf ten Manifestationen
in die molekulare Welt übertragen
worden. Es gibt somit "Barcodes" auf Basis der Analyse
offener Leserahmen, Barcodes auf Basis von isotopen Massenvariationen,
Barcodes auf Basis von Zeichenketten von chemischen oder physikalischen
Reporterperlen, Barcodes auf Basis von elektrophoretischen Mustern
von mit Restriktionsenzym gespaltener mRNA, mit Barcode versehenen
Oberflächen zur
wiederholbaren Bildgebung von biologischen Molekülen unter Verwendung von Rastersondenmikroskopien
und Chromosomen-Barcodes (auch bekannt als Chromosomen-Painting),
die durch Multichromophor-Fluoreszenz-in-situ-Hybridisierung erzeugt wird.
Alle diese Verfahren beinhalten Wege zum Kodieren von biologischen
Informationen, keines bietet jedoch den Bereich von Vorteilen, die
die erfindungsgemäßen echten
Barcodes bieten, übertragen
auf den Nanometermaßstab.
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Die
erfindungsgemäß verwendeten
Partikel werden alternativ als Nanopartikel, Nanobarcodes, Stäbe und stabförmige Partikel
bezeichnet. Die angewendete Bezeichnung sollte dann ignoriert werden,
wenn die Beschreibung als den Umfang der Erfindung einschränkend angesehen
werden kann. Obwohl in einigen Ausführungsformen der Erfindung
die Zusammensetzung des Partikels Informationsgehalt trägt, trifft
dies beispielsweise nicht auf alle Ausführungsformen der Erfindung
zu. Obwohl Partikel von Nanometergröße in den Umfang der Erfindung
fallen, fallen in ähnlicher
Weise nicht alle erfindungsgemäßen Partikel
in diesen Größenbereich.
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Gemäß bevorzugten
Ausführungsformen
der vorliegenden Erfindung werden die Nanobarcodepartikel durch
elektrochemisches Abscheiden in einer Aluminiumoxid- oder Polycarbonatmatrize
bewirkt, wobei anschließend
die Matrize gelöst
wird, und typischerweise werden sie durch alternierende elektrochemische
Reduktion von Metallionen hergestellt, obwohl sie leicht durch andere
Mittel sowohl mit als auch ohne ein Matrizenmaterial hergestellt
werden können.
Die Nanobarcodes haben in der Regel Breiten zwischen 30 nm und 300
Nanometern, obwohl sie Breiten von mehrere Mikrometern aufweisen
können.
Obwohl die Längen
(d. h. die Längsdimension)
der Materialien in ähnlicher
Weise in der Größenordnung
von 1 bis 15 μm
liegen kann, können
sie in ähnlicher
Weise leicht in Längen
bis zu 50 μm
und in Längen,
die so kurz wie 10 Nanometer sind, hergestellt werden. Die Nanobarcodes
enthalten in einigen Ausführungsformen
zwei oder mehr unterschiedliche Materialien, die entlang der Länge alternieren,
obwohl prinzipiell so viele wie Dutzende von unterschiedlichen Materialien
verwendet werden können.
Die Segmente können
in ähnlicher
Weise aus nicht-metallischem Material bestehen, einschließlich, jedoch
nicht begrenzt auf Polymere, Oxide, Sulfide, Halbleiter, Isolatore, Kunststoffe
oder sogar dünne
(d. h. Monoschicht) Filme organischer oder anorganischer Spezies.
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Wenn
die erfindungsgemäßen Partikel
durch elektrisches Abscheiden hergestellt werden, kann die Länge der
Segmente durch Kontrolle der Strommenge eingestellt werden, die
in jeder Elektroplattierstufe hindurchgeleitet wird. Die Dichte
und Porosität
der Partikel (oder Partikelsegmente) kann auch elektrochemisch kontrolliert
werden.
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Der
resultierende Stab erinnert an einen "Barcode" im Nanometermaßstab, wobei jede Segmentlänge (und
Identität)
vorab programmierbar ist. Das gleiche Ergebnis kann auch mit einem
anderen Fertigungsverfahren erreicht werden, in dem die Länge oder
ein anderes Merkmal der Segmente kontrolliert werden kann. Obwohl
der Durchmesser der Stäbe
und die Segmentlängen
typischerweise Nanometerdimensionen haben, ist die Gesamtlänge so,
dass sie in bevorzugten Ausführungsformen
direkt in einem Lichtmikroskop zu sehen ist, wobei das unterschiedliche
Reflexionsvermögen
der Metallkomponenten genutzt wird.
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Der
Begriff Barcode ist zweckmäßig, weil
beispielsweise Stäbe
mit 9 Segmenten hergestellt worden sind, sowie Partikel mit Segmenten,
die aus 4 unterschiedlichen Materialien (jeweils mit einem anderen
Reflexionsvermögen)
zusammengesetzt sind. Es gibt somit in diesem Beispiel 49 (> 260.000)
unverwechselbare Typen von Barcodenanopartikeln, die potentiell
hergestellt werden können.
Wenn man berücksichtigt,
dass der Partikeldurchmesser oder die Partikelbreite, die Segmentlänge und
die Gesamtpartikellänge
variiert werden können
und es eine große
Zahl weiterer Materialien gibt, die den bereits erhältlichen
zugefügt
werden können, gibt
es in Wirklichkeit viele weitere. Der Punkt ist, dass es buchstäblich Milliarden
von unverwechselbaren (und identifizierbaren) Materialzusammensetzungen
gibt.
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Ein
zweites Schlüsselmerkmal
der Barcodenanopartikel ist, dass der vollständige Bereich der chemischen
Oberflächenfunktionalisierung
auf die Nanopartikeloberfläche
angewendet werden kann, einschließlich, aber nicht begrenzt
auf Funktionalisierung mit selbstorganisierten Monoschichten (self
assembled monolayers; SAMs), Polymeren, Oxiden, anderen Metallen,
Nukleinsäuren,
Proteinen, Lipiden und Kombinationen davon. Sie können daher
für Träger für Sensoren
auf Fluoreszenzbasis verwendet werden (die Metalloberflächen quenchen
die Fluoreszenz der oberflächengebundenen
Moleküle
nicht) und können
auch ein absolut neuartiges aktives Sensorelement auf Basis von Änderungen
des Reflexionsvermögens
bilden. Weil jede beliebige Sensorkonfiguration auf die Nanobarcodeoberfläche übertragen
werden kann, kann die Detektierung auch durch elektrochemische,
massenspektrometrische, gravimetrische, optische, mechanische und
zahlreiche andere Verfahren erfolgen. Man sollte erwähnen, dass
der Lösungsmittelzugang
zu immobilisierten Biomolekülen,
weil die Stäbe
in erster Näherung
eine eindimensionale Struktur sind, relativ zu einer Kugel mit der
gleichen linearen Dimension und insbesondere in Bezug auf planare
Oberflächen
signifikant erhöht
ist. Dies kann leicht verifiziert werden, beispielsweise durch Betrachtung
der Massentransportgleichungen von halbkugelförmigen und halbunendlichen
zylindrischen Mikroelektroden und der makroskopischen planaren Elektroden.
Insbesondere bei schmaleren Stäben
verhalten sich Molekülerkennungsreaktionen
somit sehr ähnlich
zu ihren Entsprechungen in Lösung.
Aus dem gleichen Grund sollte die unspezifische Bindung signifikant
reduziert sein. Die Gesamtoberfläche
von beispielsweise einem 200 nm breiten, 3 μm langen Stab ist < 0,1 μm2. Kurz gesagt weisen zylindrisch geformte
Nanopartikel Oberflächeneigenschaften
auf, die für
den Aufbau von Bioassays nützlich
sind.
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Die
Synthese und Charakterisierung von mehreren segmentierten Partikeln
ist in Martin et al., Adv. Materials 11; 1021–25 (1999) beschrieben.
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Bei
der Beschreibung des Umfangs der erfindungsgemäß verwendeten Partikel sei
auf 1 verwiesen. Diese Figur zeigt
in Diagrammform 4 nicht-einschränkende
mögliche
Formen der erfindungsgemäßen Nanobarcodes.
In diesen Diagrammen ist jedes der Partikel aus 3 Segmenten, A,
B und C, zusammengesetzt, und die als die Länge definierte Dimension wird
mit x bezeichnet, und die als die Breite definierte Dimension wird
mit y bezeichnet. In jeder dieser Ausführungsformen ist die Länge als
Achse definiert, die allgemein senkrecht zu Linien verläuft, welche
die Segmentübergänge definieren,
während
die Breite die Dimension des Partikels ist, die parallel zu der
Linie verläuft,
welche die Segmentübergänge definiert.
Wie in 1C zu erkennen ist, kann die
Partikelbreite über
die Länge
des Partikels variieren, und die Partikellänge kann gleichermaßen über die
Breite des Partikels variieren. Wie in 1D zu
erkennen ist, können
die Partikel gekrümmt
sein. Zu anderen möglichen
Formen der Partikel gehören
verzweigte, "T"-förmige oder
sogar Doughnut-förmige
Partikel. Es kann in solchen Ausführungsformen zweckmäßig sein,
sich auf die längste
Dimension der Partikel als deren Länge und eine kürzere, ungefähr senkrechte
Dimension als die Breite zu beziehen. Die Partikel sind durch ihre
Größe und durch
die Existenz von mindestens 2 Segmenten teilweise definiert. Die
Länge der
Partikel kann 10 nm bis zu 50 μm
betragen. In bevorzugten Ausführungsformen
ist der Partikel 500 nm bis 30 μm. In
den am meisten bevorzugten Ausführungsformen
beträgt
die Länge
der erfindungsgemäßen Partikel
1 bis 15 μm.
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Die
erfindungsgemäß verwendeten
Partikel werden oft als "stab"-förmig bezeichnet.
Der Querschnitt der Partikel kann, betrachtet entlang der Längsachse,
jedoch jede beliebige Form haben. Diese Querschnitte können kreisrund,
oval, quadratisch, rautenförmig
oder sogar rohrförmig
sein. Die Querschnitte können
außerdem
an unterschiedlichen Abschnitten des Partikels unterschiedlich sein.
Die Partikel können
somit an einem Ende einen dreieckigen Querschnitt und am anderen
Ende einen kreisrunden Querschnitt haben. Der Partikel kann alternativ
durchgehend einen kreisrunden Querschnitt aufweisen, der Radius
kann sich über
die Länge jedoch
verändern
(z. B. ein "kegelförmiges" Segment). Der Querschnitt
ist in bevorzugten Ausführungsformen der
Erfindung ein Kreis, und die Partikel sind "stab"-förmig. Obwohl
die erfindungsgemäß verwendeten
Partikel viele Formen haben können,
sind die sequentiellen Segmente der vorliegenden Erfindung nicht
kugelförmig.
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Die
Breite oder der Durchmesser der erfindungsgemäß verwendeten Partikel liegt
innerhalb des Bereichs von 5 nm bis 50 μm. In bevorzugten Ausführungsformen
beträgt
die Breite 10 nm bis 1 μm,
und in den am meisten bevorzugten Ausführungen beträgt die Breite
oder die Querschnittdimension 30 nm bis 500 nm.
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Die
Partikel sind, wie bereits erörtert,
durch die Anwesenheit von mindestens zwei Segmenten gekennzeichnet.
Ein Segment steht für
einen Bereich des Partikels, der durch irgendein Mittel von benachbarten Bereichen
des Partikels auseinandergehalten werden kann. In 1A teilen Segmente des Partikels die Länge des
Partikels unter Bildung von Bereichen, die (allgemein) denselben
Querschnitt und dieselbe Breite wie der ganze Partikel haben, während sie
einen Abschnitt der Länge
des ganzen Partikels repräsentieren.
In bevorzugten Ausführungsformen
der Erfindung ist ein Segment aus anderen Materialien als seine
benachbarten Segmente zusammengesetzt. Es muss jedoch nicht jedes
Segment von allen anderen Segmenten des Partikels unterscheidbar
sein. Ein Partikel kann beispielsweise aus 2 Typen von Segmenten
zusammengesetzt sein, z. B. Gold und Platin, während es 10 oder sogar 20 unterschiedliche
Segmente aufweist, indem einfach Segmente von Gold und Platin alterniert
werden. Ein erfindungsgemäßer Partikel
enthält
mindestens zwei und bis zu 50 Segmente. Die erfindungsgemäßen Partikel
haben vorzugsweise 2 bis 30 Segmente und am meisten bevorzugt 3
bis 20 Segmente. Die Partikel können
2 bis 10 unterschiedliche Typen von Segmenten haben, vorzugsweise
2 bis 5 unterschiedliche Segmenttypen.
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Ein
Segment der erfindungsgemäß verwendeten
Partikel ist dadurch definiert, dass es von benachbarten Segmenten
des Partikels unterscheidbar ist. Die Möglichkeit, zwischen Segmenten
zu unterscheiden, schließt
Unterscheiden durch jedes beliebige physikalische oder chemische
Abfragemittel ein, einschließlich, aber
nicht begrenzt auf elektromagnetisch, magnetisch, optisch, spektrometrisch,
spektroskopisch und mechanisch. In bestimmten bevorzugten Ausführungsformen
der Erfindung ist das Verfahren zur Abfrage zwischen Segmenten optisch
(Reflexionsvermögen).
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Benachbarte
Segmente können
sogar aus demselben Material sein, solange sie durch irgendein Mittel unterscheidbar
sind. Es können
beispielsweise unterschiedliche Phasen des gleichen elementaren
Materials, oder Enantiomere von organischen Polymermaterialien benachbarte
Segmente bilden. Außerdem
kann ein aus einem Einzelmaterial zusammengesetzter Stab als unter
den Schutzumfang der Erfindung fallend angesehen werden, wenn Segmente
voneinander unterschieden werden können, beispielsweise durch
Funktionalisierung an der Oberfläche,
oder indem sie unterschiedliche Durchmesser haben. Partikel, umfassend
organische Polymermaterialien, könnten
auch Segmente aufweisen, die durch den Einschluss von Farbstoffen
definiert sind, welche die relativen optischen Eigenschaften der
Segmente verändern
würden.
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Die
Zusammensetzung der erfindungsgemäß brauchbaren Partikel wird
am besten definiert, indem die Zusammensetzungen der Segmente beschrieben
werden, die die Partikel bilden. Ein Partikel kann Segmente mit
extrem unterschiedlichen Zusammensetzungen enthalten. Ein einzelner
Partikel könnte
beispielsweise aus einem Segment, das ein Metall ist, und einem
Segment, das ein organisches Polymermaterial ist, zusammengesetzt
sein.
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Die
erfindungsgemäßen Segmente
können
aus jedem beliebigen Material zusammengesetzt sein. In bevorzugten
Ausführungsformen
der vorliegenden Erfindung enthalten die Segmente ein Metall (z.
B. Silber, Gold, Kupfer, Nickel, Palladium, Platin, Kobalt, Rhodium,
Indium); irgendein Metallchalcogenid; ein Metalloxid (z. B. Kupfer(II)oxid,
Titandioxid); ein Metallsulfid; ein Metallselenid; ein Metalltellurid;
eine Metalllegie rung; ein Metallnitrid; ein Metallphosphid; ein
Metalantimonid; einen Halbleiter; ein Halbmetall. Ein Segment kann
auch aus einer organischen Mono- oder Doppelschicht zusammengesetzt
sein, wie einem molekularen Film. Monoschichten organischer Moleküle oder
selbstorganisierte kontrollierte Schichten von Molekülen können mit
vielen verschiedenen Metalloberflächen assoziiert sein.
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Ein
Segment kann aus jeder organischen Verbindung oder jeden organischen
Material oder jeder anorganischen Verbindung oder jedem anorganischen
Material oder organischen polymeren Materialien einschließlich dem
großen
Bereich der Mono- und Copolymere, die Fachleuten bekannt sind, zusammengesetzt sein.
Biologische Polymere, wie Peptide, Oligonukleotide und Kohlenhydrate,
können
auch die Hauptkomponenten eines Segments sein. Segmente können auch
aus teilchenförmigen
Materialien zusammengesetzt sein, z. B. Metallen, Metalloxid oder
organischen teilchenförmigen
Materialien oder Kompositmaterialien, z. B. Metall in Polyacrylamid,
Farbstoff in polymerem Material, porösen Metallen. Die Segmente
der erfindungsgemäßen Partikel
können
aus polymeren Materialien, kristallinen oder nicht-kristallinen Materialien,
amorphen Materialien oder Gläsern
zusammengesetzt sein. Segmente können
durch Kerben, Dellen oder Löcher
in der Oberfläche
des Partikels definiert sein, die mit einem anderen Material gefüllt sein
können
oder nicht. Eine texturierte Oberfläche kann beispielsweise hergestellt
werden, indem eine Silber/Gold-Legierung abgeschieden wird und danach
das Silber aufgelöst
wird.
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Segmente
können
auch durch Vesikel, Blasen, Poren, Hohlstellen oder Tunnel in dem
Partikel definiert sein, die in Kontakt mit der äußeren Oberfläche des
Partikels sein können
oder nicht und die mit einem anderen Material gefüllt sein
können
oder nicht. Texturierte Oberflächen
oder poröse
Parti kel haben den Vorteil der größeren Oberfläche und
können
in der Tat selbst als einstückige
stationäre
Phase (Monolith) für
Chromatographiestudien verwendet werden. Segmente können auch
durch eine wahrnehmbare Veränderung
der Form, des Winkels oder der Kontur des Partikels definiert sein,
oder irgend ein anderes physikalisches Merkmal des Partikels (z.
B. Dichte). In Ausführungsformen
der Erfindungen, in denen der Partikel beschichtet ist, beispielsweise
mit einem Polymer oder Glas, kann das Segment aus einem Leerraum
zwischen anderen Materialien bestehen.
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Die
Länge jedes
Segments kann 10 nm bis zu 50 μm
betragen. In bevorzugten Ausführungsformen beträgt die Länge jedes
Segments 50 nm bis 20 μm.
Die Verbindungsstelle zwischen Segmenten wird, wie in 1 gezeigt, als saubere Querschnittgrenzfläche dargestellt.
Die Grenzfläche
zwischen Segmenten muss in einigen Ausführungsform jedoch nicht senkrecht
zu der Länge
des Partikels verlaufen oder eine glatte Übergangslinie sein. In einigen
Ausführungsformen
kann die Zusammensetzung von einem Segment außerdem in die Zusammensetzung
des benachbarten Segments gemischt werden. Zwischen Segmenten von
Gold und Platin kann es beispielsweise einen Bereich von 5 bis 50
nm geben, der aus sowohl Gold als auch Platin zusammengesetzt ist.
Dieser Übergangstyp
ist akzeptabel, solange die Segmente unterscheidbar sind. Die Segmente
können
für jeden
gegebenen Partikel eine beliebige Länge relativ zu der Länge der
Segmente des restlichen Partikels haben.
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Die
erfindungsgemäß verwendeten
Partikel können
wie oben beschrieben jede Querschnittform haben. Die Partikel sind
in bevorzugten Ausführungsformen
entlang der Längsachse
im allgemeinen gerade. Die Partikel können in bestimmten Ausführungsformen
jedoch gekrümmt
oder helixförmig
sein. Die Enden der erfindungsgemäßen Partikel können flach,
kovex oder konkav sein. Die Enden können außerdem mit Dornen versehen
oder bleistiftspitzenartig sein. Ausführungsformen der Erfindung
mit scharfer Spitze sind möglicherweise
bevorzugt, wenn die Partikel in Raman-Spektroskopieanwendungen oder
anderen verwendet werden, in denen Energiefeldeffekte wichtig sind.
Die Enden von jedem gegebenen Partikel können gleich oder unterschiedlich
sein. Die Kontur des Partikels kann in ähnlicher Weise so gewählt sein,
dass sie zu der Sensitivität oder
Spezifität
des Assay beiträgt
(es wird z. B. erwartet, dass eine undulierende Kontur das "Quenchen" von Fluorophoren
verstärkt,
die sich in Tälern
befinden).
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In
vielen Ausführungsformen
der Erfindung wird eine Anordnung oder Sammlung von Partikeln hergestellt.
Die Mitglieder der Anordnung sind in bestimmten Ausführungsformen
identisch, während
die Anordnung in anderen Ausführungsformen
aus mehreren unterschiedlichen Typen von Partikeln zusammengesetzt
ist. In bevorzugten Ausführungsformen
der Erfindung, die die Verwendung von Anordnungen identischer Partikel aufweisen,
kann die Länge
von im Wesentlichen allen Partikeln bei Partikeln im Bereich von
1 μm bis
15 μm bis
zu 10% variieren. Segmente von 10 nm Länge variieren um ± 5 nm,
während
Segmente im Bereich von 1 μm
bis zu 10% variieren. Die Breite dieser Partikel kann zwischen 10
und 100%, vorzugsweise weniger als 50% und am meisten bevorzugt
weniger als 10% variieren. Anordnungen von Partikeln mit Breiten-
und Längenparameter,
die diese Spezifikationen erfüllen,
können
direkt synthetisiert werden. Diese Anordnungen können alternativ nach bekannten
Verfahren (z. B. Gradientenzentrifugation) aus einer heterogeneren
Mischung von Partikeln abgetrennt werden. Dieselben Verfahren können auch
zum Entfernen von zerbrochenen oder Zwillingspartikeln verwendet
werden, die zwischen direkt synthetisierten Partikeln vorhanden
sein können.
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Die
vorliegende Erfindung schließt
die Verwendung von Anordnungen oder Sammlungen von Nanobarcodes
ein, die aus einer Vielzahl von Partikeln zusammengesetzt sind,
die voneinander unterscheidbar sind. Anordnung oder Sammlung bedeutet
hier nicht, dass die Nanopartikel, die diese Anordnung oder Sammlung
stellen, in irgendeiner speziellen Weise geordnet oder organisiert
werden. Eine derartige Anordnung wird als aus einer Vielzahl unterschiedlicher
Typen oder "Aromen" von Partikeln gebildet
angesehen. In einigen derartigen Anordnungen kann jeder der Nanobarcodes
der Anordnung in irgendeiner Art funktionalisiert sein. In vielen
Anwendungen ist die Funktionalisierung unterschiedlich und für das spezifische
Aroma des Nanopartikels spezifisch. Die Anordnungen können 2 bis
1010 unterschiedliche und identifizierbare
Nanopartikel einschließen.
Bevorzugte Anordnungen schließen
mehr als 10, mehr als 100, mehr als 1000 und in einigen Fällen mehr
als 10.000 unterschiedliche Aromen von Nanopartikeln ein. Die Partikel,
welche die erfindungsgemäßen Anordnungen
oder Sammlungen bilden, sind in den meisten Ausführungsformen segmentiert. In
bestimmten Ausführungsformen
der Erfindung enthalten die Partikel einer Anordnung von Partikeln
jedoch nicht notwendigerweise eine Vielzahl von Segmenten.
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In
den Ausführungsformen
der vorliegenden Erfindung, in denen die Nanobarcodes einen Informationsgehalt
enthalten, oder in denen eine Anordnung von Nanobarcodes eine Vielzahl
von Partikeltypen enthält, sind
die Partikeltypen neben der Natur der Funktionalisierung von jedem
Partikeltyp unterscheidbar. In dieser Erfindung wird die Fähigkeit,
Partikeltypen zu differenzieren oder die in einem Partikel kodierte
Information zu interpretieren, als "Abfragen" oder "Ablesen" oder "Differenzieren" (Unterscheiden) oder "Identifizieren" des Nanopartikels
bezeichnet. Diese Differenzierung der Parti kel kann mit jedem Mittel
abgelesen werden, einschließlich
optischer Mittel, elektronischer Mittel, physikalischer Mittel,
chemischer Mittel und magnetischer Mittel. Der Partikel kann sogar
unterschiedliche Abschnitte enthalten, die mit unterschiedlichen
Mitteln abgefragt oder abgelesen werden. Eine Hälfte eines Partikels kann beispielsweise
aus Segmenten zusammengesetzt sein, deren Muster und Formen mit
optischen Mitteln abgelesen werden können, und die andere Hälfte kann
aus einem Segment zusammengesetzt sein, deren Muster und Formen
mit magnetischen Mitteln abgelesen werden können. In einem anderen Beispiel
können
zwei oder mehr unterschiedliche Abfrageformen auf den Partikel angewendet
werden, z. B. können
die Form oder Länge
des Partikels mit optischen Mitteln und die Segmentmuster mit magnetischen
Mitteln gelesen werden. Diese Mehrfachabfrageformen können auf
den gesamten Partikel, ein gegebenes Segment des Partikels oder
eine Kombination davon angewendet werden.
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In
vielen Ausführungsformen
der vorliegenden Erfindung können
ein oder mehrere Segmente des Partikels, die Enden der Partikel
oder der gesamte Partikel funktionalisiert werden. Mit Funktionalisierung
oder Anbindung einer funktionalen Einheit ist gemeint, dass einige
Spezies oder bestimmtes Material kovalent oder nicht-kovalent an
die Oberfläche
des Partikels gebunden sein können.
Zu Beispielen für
Funktionalisierung gehört
das Binden an einen Antikörper
oder ein Antikörperfragment,
an ein Oligonukleotid oder eine detektierbare Markierung, oft über einen
Linker. In einigen Ausführungsformen
sind die erfindungsgemäßen Partikel
mehrfach funktionalisiert. Der Begriff funktionale Einheit soll
hier jegliche Spezies definieren, die Beschichtungen modifiziert,
an diese bindet, an diese angehängt
ist, oder kovalent oder nicht kovalent an die Oberfläche irgendeines
Abschnitts des Nanocodepartikels gebunden ist.
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Die
Funktionalisierung der erfindungsgemäßen Partikel kann viele Formen
annehmen. Funktionalisiert schließt, wie hier definiert, jegliche
Modifikation der Oberfläche
des Partikels ein, wie kovalent oder nicht kovalent modifiziert,
derivatisiert oder anderweitig mit einer organischen, anorganischen,
organometallischen oder Zusammensetzung, Monoschicht, Multischicht,
Film, Polymer, Glas, Keramik, Metall, Halbmetall, Halbleiter, Metalloxid,
Metallchalcogenid oder Kombinationen davon beschichtet. Obwohl diese
Funktionalisierung am häufigsten
an der äußeren Oberfläche des
Partikels erfolgen kann, kann sie auch an den inneren Oberfläche des
Partikels erfolgen, wie es bei einem porösen oder hohlen Partikel der
Fall sein kann. Diese Funktionalisierung kann an individuellen Segmenten
stattfinden. Ein Gold- und Silberpartikel kann somit am Gold und nicht
am Silber funktionalisiert sein. Alternativ kann das Goldsegment
einseitig (z. B. mit einem Typ von Antikörper) funktionalisiert sein,
während
das Silber anders funktionalisiert ist (z. B. mit einem anderen
Typ von Antikörper).
Als eine weitere Möglichkeit
können
beide Segmente in der gleichen Weise funktionalisiert sein (z. B.
mit einem Typ von Antikörper),
jedoch in unterschiedlichen Graden.
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Der
gesamte Partikel kann in anderen Ausführungsformen möglicherweise
mit der gleichen Substanz beschichtet sein, es können nur bestimmte Segmente
des Partikels beschichtet sein, oder verschiedene Segmente können unterschiedliche
Beschichtungen aufweisen. Diese Beschichtungen können aus beliebigem Material
zusammengesetzt sein. In Ausführungsformen
der Erfindung, bei denen die Partikel beschichtet sind und Trennungen
durch unterschiedliche Absorption/Desorption von dem Beschichtungsmaterial
erfolgen, kann die Funktionalisierungsbeschich tung oder der Funktionalisierungsfilm
jede organische funktionale Gruppe enthalten, einschließlich, aber
nicht begrenzt auf Säuren,
Amine, Thiole, Ether, Ester, Thioester, Thioether, Carbamate, Amide,
Thiocarbonate, Dithiocarbonate, Imine, Alkene, Alkane, Alkine, aromatische
Gruppen, Alkohole, Heterocylen, Cyanate, Isocyanate, Nitrile, Isonitrile,
Isothiocyanate und Organocyanide oder Kombinationen davon. Die Beschichtung
oder Funktionalisierung kann jeden beliebigen anorganischen Koordinationskomplex
enthalten, einschließlich,
aber nicht begrenzt auf 2-, 3-, 4-, 5-, 6-, 7-, 8- und 9-fach koordinierte
Komplexe. Die Beschichtung oder Funktionalisierung kann jeden beliebigen
organometallischen Komplex enthalten, einschließlich, aber nicht begrenzt
auf Spezies, die eine oder mehrere Metall-Kohlenstoff-, Metall-Silicium- oder
Metall-Stickstoff-Bindungen
enthalten. Die Beschichtungen oder Funktionalisierung der erfindungsgemäßen Partikel
kann zusätzlich
jegliche Kombination von organischen funktionalen Gruppen oder Molekülen, anorganischen
oder organometallischen Spezies oder darauf basierenden Kompositen
enthalten.
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Die
Funktionalisierung der erfindungsgemäß verwendeten Partikel kann
an dem gesamten Partikel, auf ausgewählten Segmenten oder in bestimmten
Ausführungsformen
auf den Spitzen oder Enden der Partikel stattfinden. In einer solchen
Ausführungsform
können
beide oder nur eine der Spitzen funktionalisiert sein, und die Art
der Funktionalisierung kann sich an den Spitzen unterscheiden.
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In
bestimmten Ausführungsformen
der Erfindung enthält
die funktionale Einheit oder Funktionalisierung des Partikels eine
detektierbare Markierung. Eine detektierbare Markierung ist jegliche
Spezies, die zur Detektierung, Identifizierung, Aufzählung, Verfolgung,
Positionierung, Positionsvermessung und/oder Quantifizierung verwendet
werden kann. Diese Messun gen können
basierend auf Absorption, Emission, Erzeugung und/oder Streuung
von einem oder mehreren Photonen, Absorption, Emissionserzeugung
und/oder Streuung von einem oder mehreren Partikeln, Masse, Ladung,
faraday'schen oder
nicht-faraday'schen elektrochemischen
Eigenschaften, Elektronenaffinität,
Protonenaffinität,
Neutronenaffinität
oder jeder anderen physikalischen oder chemischen Eigenschaft bewirkt
werden, einschließlich,
jedoch nicht begrenzt auf Löslichkeit,
Polarisierbarkeit, Schmelzpunkt, Siedepunkt, Tripelpunkt, Dipolmoment,
magnetisches Moment, Größe, Form, Acidität, Basizität, isoelektrischen
Punkt, Diffusionskoeffizient oder Sedimentationskoeffizient. Diese
molekulare Markierung kann durch eine oder eine beliebige Kombination
dieser Eigenschaften detektiert oder identifiziert werden.
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In
bestimmten anderen Ausführungsformen
der Erfindung können
die Partikel monomolekulare Schichten einschließen. Diese monomolekularen
Schichten können
sich an den Spitzen oder Enden des Partikels oder zwischen Segmenten
befinden. Beispiele für
die Verwendung von monomolekularen Schichten zwischen Segmenten
sind in dem folgenden Abschnitt mit dem Titel "Elektronische Vorrichtungen" beschrieben.
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Die
vorliegende Erfindung betrifft die Verwendung freistehender Nanobarcodes.
Mit "freistehend" ist gemeint, dass
Nanobarcodes, die durch irgendeine Form von Abscheidung oder Wachstum
(Züchten)
innerhalb einer Matrize produziert werden, sich von der Matrize
gelöst
haben. Diese Nanobarcodes können
typischerweise frei in einer Flüssigkeit
abgegeben werden und sind nicht permanent mit einer stationären Phase assoziiert.
Nanobarcodes, die nicht durch irgendeine Form von Abscheidung oder
Wachstum (Züchten)
innerhalb einer Matrize produziert werden (z. B. selbstorganisierte
Nanobarcodes) können
als freistehend angesehen werden, selbst wenn sie nicht aus einer Matrize
gelöst
worden sind. Der Begriff "freistehend" bedeutet nicht,
dass diese Nanopartikel in Lösung
sein müssen
(obwohl sie es sein dürfen),
oder dass die Nanobarcodes nicht an eine Makrostruktur gebunden,
in diese eingebaut oder Teil derselben sein können. In der Tat können in
bestimmten Ausführungsformen
der Erfindung die Nanopartikel in einer Lösung, z. B. Farbe, dispergiert
oder in eine polymere Zusammensetzung eingebaut sein.
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Die
erfindungsgemäßen Partikel
können
zur Kodierung von Informationen über
ein Material oder Produkt verwendet werden. Es gibt zwei Hauptklassifikationen
der Anwendungen: jene Ausführungsformen,
in denen die Segmente des Partikels Informationsgehalt tragen, und
jene, in denen die Segmente keinen Informationsgehalt haben. In
jenen Ausführungsformen,
in denen die Segmente Informationsgehalt haben, sind makroskopische
Barcodes die beste Analogie. Konventionelle Barcodes weisen einen
Streifen schwarzer Linien auf, wobei der Abstand zwischen den Linien
und die Dicke der Linien zum "Kodieren" eines signifikanten
Informationsgehalts verwendet werden. Es ist aufgrund der geringen
Größe der erfindungsgemäßen Partikel
in bestimmten Ausführungsformen
möglich,
die erfindungsgemäßen Partikel
als molekulare oder zelluläre
Markierung zu verwenden. Unverwechselbare Identifizierungs-Markierungen,
die "gelesen" werden können, können an
jedem Material einschließlich
molekularer Entitäten
angebracht werden, um molekulare Ereignisse zu verfolgen.
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Zu
den nicht informationshaltigen Modi der Erfindung gehören Ausführungsformen,
in denen unterschiedliche Eigenschaften der Segmente der Partikel
zur Bereitstellung von Matrizen im Nanomaßstab verwendet werden. Beispiele
für unterschiedliche
Reaktivitäten
sind erkennbar, wenn die Partikel aus unterschiedlichen Metallsegmenten
zusammengesetzt sind. Gold bindet thiolhaltige Verbindungen, Platin-Isocyanide;
Kupfer-Dithiocarbamate; Nickel-Glyoxime. Die genau kontrollierten
Dimensionen der erfindungsgemäßen Partikel
ermöglichen
in Kombination mit der unterschiedlichen Reaktivität der Segmente
Anwendungen der Erfindung, in denen präzise Nanometertrennungen erforderlich
sind. Unter Verwendung der erfindungsgemäßen Nanopartikel und des Elektroplattierverfahrens,
wie es allgemein unten in 1 beschrieben
wird, können
relativ präzise
Segmentlängen
erzeugt werden. Molekulare Wechselwirkungen können untersucht werden, indem
an der Oberfläche
der Segmente gebundene Spezies getrennt werden und die Länge des
Segments zwischen den unterschiedlich funktionalisierten Segmenten
variiert wird, wodurch der Abstand zwischen den Spezies genau abgestimmt
wird. In anderen Ausführungsformen
können
die erfindungsgemäßen Partikel
wegen der Eigenschaften, die durch Nebeneinanderstellung von Segmente
erreicht werden, nützlich
sein, wobei diese Eigenschaften physikalische, chemische, optische,
elektrische und magnetische Eigenschaften einschließen. Chemische
Reaktionen, die nur an der Oberfläche von Grenzflächen zwischen
zwei Metallen stattfinden, können
beispielsweise durch Katalyse unter Verwendung erfindungsgemäßer Partikel
optimiert werden.
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Die
erfindungsgemäß verwendeten
Partikel können
nach vielen verschiedenen Verfahren hergestellt werden. Das bevorzugte
Verfahren zur Herstellung eines speziellen Partikels kann oft eine
Funktion der Beschaffenheit der Segmente sein, die den Partikel
ausmachen. In den meisten Ausführungsformen
der Erfindung wird eine Matrize oder Form verwendet, in welche die
Materialien, die die verschiedenen Segmente bilden, eingebracht
werden. Materialien mit definierten Poren sind für viele der erfindungsgemäße bevorzugten Partikel
die bevorzugten Matrizen. Al2O3-Membranen,
die konsistent bemessene Poren ent halten, gehören zu den bevorzugten Matrizen,
obwohl auch poröse
Polycarbonatmembranen, Zeolithe und Blockcopolymere verwendet werden
können.
Zu Verfahren zur Herstellung von Segmenten von Partikeln gehören galvanische
Metallabscheidung, chemische Abscheidung, Bedampfen, chemische Selbstorganisation,
Festphasen-Fertigungstechniken, Photochemie und Photolithographietechniken.
Chemische Selbstorganisation ist ein Verfahren zur Herstellung von
Partikeln aus vorgebildeten Segmenten, durch das die Segmente derivatisiert
werden und eine chemische Reaktion zwischen Spezies an unterschiedlichen
Segmenten eine Verbindung zwischen Segmenten erzeugt. Chemisch selbstorganisierte
Nanopartikel haben die einzigartige Fähigkeit, dass sie durch Umkehr
des chemischen Bindungsbildungsprozesses kontrollierbar zwischen
Segmenten getrennt werden. Andere Verfahren, die für Nanobarcode-(und
Matrizen)-Synthese verwendet werden können, schließen jene
ein, die in Lösung
(z. B. Mikrofluidsynthese) stattfinden und/oder photochemische Techniken,
MEMS, Elektronenstrahl, Mikrokontaktdruck und Laserablationsverfahren
beinhalten.
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Eine
Schlüsseleigenschaft
bestimmter Ausführungsformen
der erfindungsgemäß verwendeten
Partikel ist, dass Unterschiede im Reflexionsvermögen der
Komponentenmetalle durch Lichtmikroskopie sichtbar gemacht werden
können,
wenn die Nanostäbe
segmentiert sind. Bei einem segmentierten Au/Pt/Au-Stab mit 200
nm Durchmesser und einer Gesamtlänge
von 4 bis 5 μm
werden die Segmente beispielsweise in einem konventionellen Lichtmikroskop
leicht visualisiert, wobei die Au-Segmente einen Goldschimmer haben
und die Pt-Segmente einen eher weißlichen hellen Glanz haben.
Eine weitere Schlüsseleigenschaft
der Materialien ist, dass die Länge
der Segmente, wenn sie durch alternierende elektrochemische Reduktion
von zwei oder mehr Metallionen in einer Membran hergestellt werden,
vollständig durch
a) die Zusammensetzung der Lösung
und b) die Anzahl der Coulomb Ladung, die in jeder Stufe einer elektrochemischen
Reduktion hindurchfließen,
kontrolliert (und definiert) werden kann. Die Zahl der Segmente
kann in ähnlicher
Weise nach Wunsch variiert werden. Die Durchmesser und Querschnitte
der Partikel können
durch Auswahl (oder Erzeugung) von Membranen mit geeigneter Porengröße und Form
kontrolliert werden. 5 zeigt ein Bild einer Sammlung
von erfindungsgemäßen Nanopartikeln,
die aus sechs unterschiedlichen Typen oder Aromen von Nanopartikeln
zusammengesetzt sind. Dieses Bild zeigt die Möglichkeit, in einer Sammlung
von Nanobarcodes zwischen den unterschiedlichen Typen von Nanobarcodes
zu differenzieren.
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Eine
weitere Schlüsseleigenschaft
bestimmter Ausführungsformen
ist, dass ihre Oberflächen
wie bei anderen Metall-Nanopartikeln
unter Verwendung vieler verschiedener Ansätze leicht derivatisiert oder
funktionalisiert werden können.
Biomoleküle
können
auf diese Weise durch kovalente oder nicht-kovalente Mittel in einer Weise an die
Oberfläche
gebunden werden, bei der die volle biologische Aktivität erhalten
bleibt. Wie bereits erwähnt,
ist die Funktionalisierung nicht auf Biomoleküle beschränkt, in der Tat können die
Oberflächen mit
irgendeiner organischen Verbindung, anorganischen Verbindung, Molekül oder Material
einschließlich Kombinationen
davon funktionalisiert werden.
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Die
Möglichkeit,
einen Nanobarcode durch sein Reflexionsvermögen zu identifizieren, und
die Möglichkeit,
ihre Oberflächen
mit Biomolekülen
zu modifizieren, erlauben die Verwendung der Nanobarcodes als optische
Markierung.
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Die
erfindungsgemäß verwendeten
Nanobarcodepartikel können
als Markierung in praktisch jeder Anwendung verwendet werden, in
der heutzutage fluoreszierende Markierungen oder Quantenpunkte verwendet werden,
oder im Zusammenhang mit praktisch jedem Assay- oder Analyseverfahren,
das Fachleuten bekannt ist. Beispielsweise kann ein Standard-Immunoassay
vom Sandwichtyp durchgeführt
werden, wobei ein erfindungsgemäßes Nanobarcodepartikel
als stationäre
Phase dient, oder möglicherweise
sogar als "Markierung". Die Oberfläche des
Partikels wird funktionalisiert, um einen Antikörper für einen Analyten einzuschließen. Wenn
sich ein Analyt an den Antikörper
bindet, signalisiert ein zweiter, fluoreszierend markierter Antikörper die Anwesenheit
des Analyten. Die Verwendung des Nanobarcodes ermöglicht Multiplexing,
indem die Möglichkeit der
Durchführung
großer
Assayzahlen zur gleichen Zeit geboten wird. Positive Signale können identifiziert
und der Nanobarcode abgelesen werden, um festzustellen, welcher
Analyt detektiert wurde. Das gleiche allgemeine Prinzip kann mit
kompetitiven Assays verwendet werden, die dem Fachmann allgemein
bekannt sind.
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Wie
bei makroskopischen Barcodes, die auf Kontrastunterschieden eng
beabstandeter Linien aus Tinte oder anderen Materialien basieren,
unterscheiden sich in vielen Ausführungsformen die erfindungsgemäßen Nanobarcodes
bezogen auf unterschiedliche Muster des Reflexionsvermögens der
verschiedenen Segmente oder werden auf dieser Basis identifiziert.
Nanobarcodes unterscheiden sich von anderen Typen von optischen Markierungen
oder in der Tat von jedem Typ von Markierung, der jemals auf ein
molekulares System angewendet wurde (einschließlich Isotopen-Markierungen,
radioaktiven Markierungen, molekularen Markierungen für kombinatorische
Perlen, Markierungen auf Fluoreszenzbasis, Markierungen auf Raman-Basis,
elektrochemischen Markierungen und anderen Markierungen, die Fachleuten
bekannt sind) in der praktisch unbegrenzten Variabilität. Es gibt
bei der Möglichkeit
der Verwendung von 7 oder mehr unterschiedlichen Metallen, 20 oder mehr
unterschiedlichen Segmenten und 4 oder mehr unterschiedlichen Segmentlängen und
mit 3 oder mehr unterschiedlichen Stabbreiten praktisch eine unendliche
Zahl unterschiedlicher Nanobarcodes, die hergestellt werden können. Selbst
mit nur zwei Typen von Metallen und nur 10 Segmenten, mit nur einer
Segmentlänge und
mit nur einer Stabbreite lassen sich über 1000 unterschiedliche Typen
von Nanobarcodes herstellen.
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Obwohl
die erfindungsgemäßen Partikel
enorm nützlich
sind, wenn eine Charge zur Zeit hergestellt wird, sind Verfahren
zur Herstellung von Hunderten, Tausenden oder sogar Zehntausenden
unterschiedlicher Aromen von Partikeln gleichzeitig möglich. Die
erfindungsgemäßen Partikel
können
mit bestehenden Instrumenten abgelesen werden, z. B. einem Atomkraftmikroskop,
optischen Lesegeräten,
usw. Instrumente und Software, die speziell zum Identifizieren von
Nanobarcodes vorgesehen sind, gehören auch zum Schutzumfang dieser
Erfindung.
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Ein
weiteres unterscheidendes Merkmal von Nanobarcodes ist ihre Stabilität. Wenn
sie beispielsweise aus Pt und/oder Au zusammengesetzt sind, zwei
der dauerhaftesten und inerten bekannten Metalle, können sie
erwärmt,
verbrannt, gefroren und so weiter werden, ohne dass sich ihre relevanten
physikalischen Eigenschaften ändern.
In einigen bevorzugten Ausführungsformen
werden die Nanobarcodes hohem Druck ausgesetzt oder in ein Vakuum
eingebracht (z. B. bei Verwendung in der Massenspektrometrie). Nanobarcodes
sind somit verglichen mit den meisten Markierungen (z. B. Fluorophoren)
vorteilhaft, bei denen die Umweltbedingungen die Auslesung erheblich
stören
können.
Beispielsweise variiert das Emissionswellenlängenmaximum vieler Fluorophore
mit der Polarität
des Lösungsmittels.
Obwohl dies zur Messung von Umweltbedingungen verwendet werden kann,
ist es öfter
zutreffend, dass eine derartige Empfindlichkeit die Messungen unnötig verkompliziert.
Hohe Photonendurchflüsse
können,
was noch wichtiger ist, Fluorophore photo bleichen, ebenso wie zu
viel Wärme
und chemisch reaktive Spezies (Singulett oder Triplett-Sauerstoff,
Ozon, usw.). Metall-Nanobarcodes
sind gegenüber
einer großen
Zahl von umweltbedingten Störungen
inert, und, was am wichtigsten ist, das unterschiedliche Reflexionsvermögen wird
durch Photonenfluss nicht beeinflusst. Das unterschiedliche Reflexionsvermögen benachbarter
Streifen ist somit eine bessere Ablesung als jene auf Basis von
Photoemission im angeregten Zustand.
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Ein
einzigartiges Charakteristikum von Nanobarcodes ist die Fähigkeit,
ihre Oberflächen
unterschiedlich zu modifizieren. In Bezug auf Au/Pt-Nanobarcodes
kann jedes Metall selektiv modifiziert werden, wodurch zwei unterschiedliche
chemische Wege bereitgestellt wird, die in enger Nähe positioniert
sind. Im Fall von Nanobarcodes ist die Fähigkeit gezeigt worden, unterschiedliche
Moleküle
auf die Pt- und Au-Streifen eines einzelnen Partikels aufzubringen.
Die Fähigkeit
zur rationalen Modifizierung ausgewählter Paare eines Nanopartikels
ist ohnegleichen.
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Es
ist möglich,
Pt-Streifen mit "Chemie
A" selektiv zu modifizieren
und Au-Streifen mit "Chemie
B" zu modifizieren.
Diese Fähigkeit
führt zu
der Möglichkeit,
mehrere Sensoren orthogonal auf demselben Partikel zu organisieren
und durch das räumliche
Fluoreszenzmuster oder jedes andere unterscheidbare Signal unabhängig aus
demselben Partikel auszulesen. Zwei separate Sandwich-Immunoassays
können
beispielsweise (unter Verwendung von fluoreszenz-markierten sekundären Antikörpern) auf
einem einzigen Nanopartikel mit Au-Segmenten und Pt-Segmenten durchgeführt werden,
die mit unterschiedlichen Antikörpern
derivatisiert worden sind, wobei die Fluoreszenzintensität von den
Au-Streifen proportional zu einer Antigenkonzentration ist und die
Fluoreszenzintensität
von den Pt-Streifen der anderen entspricht. Es sei auch darauf hingewiesen, dass
ein anderer Partikel mit einem anderen Segmentmuster zwei vollkommen
unterschiedliche Sensoren beherbergen kann: Es sind in jedem Fall
die Sequenz und Abstände
des Bars, die eine spezielle Chemie identifizieren. Es ist zudem
auch möglich,
kolloidale Stäbe
zu erzeugen, die vier oder mehr Typen von Segmenten und mit vier
oder mehr orthogonalen chemischen Wegen enthalten. Es ist erfindungsgemäß somit
möglich, Multiplex-Assays
wirklich auf Einzelpartikeln durchzuführen (zusätzlich zu dem innewohnenden
Multiplexing, das durch Barcodezuordnung möglich ist). Als ein signifikantes
Beispiel ermöglicht
die Verwendung von Nanobarcodes mit vier orthogonalen chemischen
Wegen (z. B. vier Segmenttypen, die jeweils eine einzigartige Chemie
tragen) die Anordnung von Nukleinsäuren mit jeder möglichen
Basensubstitution an einem spezifischen Rest an einem Partikel.
Die Verwendung dieser Partikel führt
zu rascher Multiplex-Einzel-Nukleotid-Polymorphismus(SNP)-Analyse.
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Ein
weiteres Merkmal der erfindungsgemäßen Nanobarcodes ist die Fähigkeit,
sie durch konventionelle Durchflusszytometrie zu identifizieren.
Durch Lichtstreuung kann somit die Gesamtdimension eines Nanobarcodes
identifiziert werden, der an einem Laser vorbeifließt, allgemein
hängt die
Streuung von Metall-Nanopartikeln bekanntermaßen von der Partikelgröße, Partikelform
und Partikelzusammensetzung ab. Diese Streuung kann in mehreren
Richtungen gemessen werden, um ein integriertes Streuprofil zu erhalten.
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Die
Wellenlängenabhängigkeit
des Reflexionsvermögens
des Metalls bietet ein weiteres interessantes und leistungsfähiges Detektierungsformat
für Nanobarcodes.
Wenn man beispielsweise die Auftragungen von Reflexionsvermögen gegen
Wellenlänge
von Au und Pt betrachtet, gibt es einen Kreuzungspunkt (2).
Es gibt in anderen Worten eine Wellenlänge, bei denen das Reflexionsvermögen der
Metalle gleich ist. Dies wird als Isos beste des Reflexionsvermögens bezeichnet.
Bei der Isosbeste des Reflexionsvermögens ist das Reflexionsvermögen eines
Nanobarcodes einheitlich, selbst wenn es eine Variation der Zusammensetzung
entlang seiner Länge
gibt. Diese Isosbeste des Reflexionsvermögens kann, was von Bedeutung
ist, durch Binden von Partikeln (z. B. Metall oder organisch) an
die Nanobarcodeoberfläche
oder durch andere Mittel gestört
werden. Die Molekülerkennung
oder irgendwelche anderen Ereignisse, die zu Binden (oder Lösen der
Bindung) von Partikeln an der Oberfläche eines Nanobarcodes führen, können verwendet
werden, um jenes Ereignisses mittels Reflexionsvermögen zu detektieren.
Beispielsweise betrachten wir 100 unterschiedliche Aromen von Nanobarcodes,
die jeweils mit einem anderen Einfang-Antikörper in Lösung assoziiert sind, die 100
entsprechenden sekundären
Antikörpern
entsprechen, die jeweils mit einem kolloidalen Ag-Nanopartikel markiert sind.
Die Partikel werden an der Isosbeste des Reflexionsvermögens untersucht
und erscheinen alle einheitlich. Die Einbringung einer Lösung, die
ein oder mehrere der Antigene enthält, führt zur Bildung von Antikörper-Antigen-Antikörper-Komplexe
an unterschiedlichen Nanobarcodes. An diesen und nur diesen Nanobarcodes
werden die Reflexionsvermögenswerte
der Metalle gestört
(verändert)
und sind somit nicht länger
Isosbesten, womit gemeint ist, dass diese Nanobarcodes über ihre
Segmentmuster identifiziert werden können. Isosbesten des Reflexionsvermögens und
das Stören
derselben ermöglichen
somit rasches Screening in komplexen Multiplex-Assays, da erwartet
werden kann, dass ein "Signal" (z. B. ein wahrnehmbares
Muster) nur bei einer kleinen Untergruppe der Nanobarcode-Aromapopulation
auftritt.
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Es
sollte erkannt werden, dass über
die einfache Identifizierung unter Verwendung der Isosbeste des Reflexionsvermögens hinaus
auch die Intensität
des unterschiedlichen Reflexions vermögens in dem genannten Beispiel
zur Quantisierung verwendet werden kann.
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2 zeigt
eine graphische Darstellung des Reflexionsvermögens gegen Wellenlänge für Massen-Pt und
Au. Wegen des finite Größen-Effekts
würde sich
die Auftragung für
Nanopartikel etwas unterscheiden, die beiden relevanten Punke sind
jedoch, dass (a) das Reflexionsvermögen bei den meisten Wellenlängen unterschiedlich
ist (wodurch ein Kontrastmechanismus geliefert wird) und (b) sie
bei etwa 600 nm dasselbe Reflexionsvermögen haben (eine Isosbeste des
Reflexionsvermögens). 6 zeigt Bilder von Gold- und Silber-Nanopartikeln
bei 400 nm und 600 nm, die dieses Prinzip zeigen. Es ist wohl bekannt,
wie das Massenreflexionsvermögen
der dünnen
Metallfilme im sichtbaren Bereich des elektromagnetischen Spektrums
von der Morphologie abhängt,
dies trifft insbesondere auf Edelmetalloberflächen zu, bei denen Rauheitsmerkmale
im Nanometermaßstab
als Streustellen für
Oberflächenplasmone
wirken können.
Dies führt
zu wesentlich erhöhter
Antigensensitivität.
Wenn man dieses Konzept auf Barcodes überträgt, ist die Idee, dass durch
Molekülerkennung induzierte
Bindung von kolloidalem Au an die Au-Segmente eines kolloidalen
Barcodes das Massenreflexionsvermögen verändert wird und somit an der
Isosbeste des Reflexionsvermögens
ein Kontrast des Reflexionsvermögens
entsteht. Man kann die kolloidalen Metall-Nanopartikel somit als
Kontrastmittel ansehen. Dieser Reflexionsvermögen-Kontrastmechanismus – der im
Wesentlichen ein Lösungsanalogon
zur Oberflächenplasmonresonanz
ist – birgt
das Potential zu außerordentlicher
Sensitivität.
Es ist gezeigt worden, dass mit kommerziellen Instrumenten die Detektierung
eines kolloidalen Au-Partikels mit einem Durchmesser von 40 nm auf
10 μm2 leicht erreichbar ist. Weil die Oberfläche des
Barcodes viel kleiner als 1 μm2 sein kann, wird erwartet, dass das Binden
eines ein zigen Partikels an ein einziges Segment detektierbar ist;
Verfahren zur Begrenzung der kolloidalen Abdeckung eines interessierenden
Biomoleküls
auf eins pro Partikel sind ferner möglich.
-
Ein
weiterer sehr signifikanter Aspekt des Detektierungsmechanismus
dieser Ausführungsform
ist, dass Barcodes, die kolloidales Au binden, Kontrast zeigen,
was beim Screening ein enormer Vorteil ist. In Lösung können somit 100 unterschiedliche
Typen von Barcodes vorhanden sein, die jeweils mit einem anderen Einfangmolekül und den
geeigneten kolloidalen Au-markierten
Erkennungselementen derivatisiert sind. Wenn man an der Isosbeste
des Reflexionsvermögens
abfragt, wären
die Stäbe
alle ohne Merkmale. Die Einbringung einer Lösung mit einer Unbekannten
würde dazu
führen,
dass nur ein Typ von Barcode aufleuchtet, wobei der Analyt durch
den Code identifiziert wird, und dass die Analytkonzentration durch
die integrierte Änderung des
Reflexionsvermögens
definiert ist. Wie bei dem Ansatz des molekularen Leuchtturms, der
zum Detektieren längerer
Oligonukleotide in der Molekularbiologie durch selektives Unterbrechen
von Fluoreszenzquenchen verwendet wird (siehe z. B. Piatek et al.,
Nature Biochem 16, 359–363
(1998)), vereinzelt dieses Verfahren Partikel, an denen chemische
Ereignisse stattgefunden haben, mit dem zusätzlichen Vorteil, dass das
Verfahren vollständig
allgemein ist und (unter anderem) auf die folgenden Systeme Oligo-Oligo-,
Antikörper-Antigen-
und Ligand-Rezeptor-Systeme angewendet werden kann. Obwohl dieser
Effekt bereits in Bezug auf kolloidales Au erörtert wurde, ist er auch mit
anderen Metallpartikeln wie Ag beobachtet worden. Die Störung der
Isosbesten des Reflexionsvermögens
kann in der Tat mit einer Anzahl nicht-metallischer Materialien,
wie Oxiden, bewirkt werden. Allgemein kann jedes beliebige Material,
das an die Oberflächen
der Segmente bindet, welche die Isosbe ste ausmachen, und in unterschiedlicher
Weise in Wechselwirkung tritt, die Isosbeste stören. An einer Isosbeste zwischen
Ag und Au ist beispielsweise zu erwarten, dass ein intensiv absorbierendes
Chromophor mit einer maximalen Extinktion bei ungefähr 400 nm
(z. B. Cytochrom c) mit Ag stärker
in Wechselwirkung tritt als mit Au. Eine derartige Wechselwirkung
kann ausreichen, um die Isosbeste des Reflexionsvermögens zu stören.
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Ein
alternativer Ansatz, um das Reflexionsvermögen zu stören, ist über Differentialbindung. Obwohl
in dem vorhergehenden Beispiel die kolloidalen Metallpartikel an
den gesamten Nanobarcode gebunden waren, muss dies nicht unbedingt
der Fall sein. Wenn auf unterschiedlichen Segmenten unterschiedliche
chemische Wege angeordnet sind und die Bindung des Partikels an
nur einem Segment stattfindet, wird die Isosbeste des Reflexionsvermögens gestört.
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Somit
kommen mindestens zwei unterschiedliche Wege für die Analytquantifizierung
in Frage, wobei in einem Fall die Quantifizierung auf der Grundlage
der Fluoreszenzintensität,
die aus einem speziellen Nanobarcode ausgeht (und aus einem Molekül oder teilchenförmigen Fluoreszenz-Markierung
stammen kann), oder aus der Intensität des Differentialreflexionsvermögens erfolgt.
In beiden Fällen
wird das Reflexionsvermögen
auch zum Identifizieren der Nanobarcodes verwendet. Es sei jedoch
darauf hingewiesen, dass eine Vielfalt anderer Schemata sowohl für die Analytbestimmung
als auch für
die Identifizierung des Nanobarcode-Aromas verwendet werden kann.
Diese können
Fluoreszenz-Markierungen, elektrochemische Markierungen, radioaktive
Markierungen, Massen-Markierungen (wie jene, die in der Massenspektrometrie
verwendet werden), andere Molekül-Markierungen (wie
jene, die in der kombinatorischen Chemie verwendet werden) oder
andere teilchenförmige
Markierungen zur Analytquantifizierung einschließen, ohne darauf begrenzt zu
sein. Nanobarcodes scheinen in der Tat mit allen bekannten Analytdetektierungsmechanismen
kompatibel zu sein. Für
die Nanobarcode-Identifizierung können in ähnlicher Weise viele verschiedene
Detektierungsmechanismen verwendet werden, einschließlich optischen
Detektierungsmechanismen (logarithmische Extinktion, Fluoreszenz, Raman,
Hyperraman, Rayleigh-Streuung, Hyperrayleigh-Streuung, CARS, Summenfrequenzerzeugung,
degeneriertes Vierwellenmischen, Vorwärtslichtstreuung, Rückstreuung
oder gewinkelte Lichtstreuung), Rastersondentechniken (Nahfeld-Rasterlichtmikroskopie,
AFM, STM, chemische Kraft- oder Lateralkraftmikroskopie und andere
Variationen), Elektronenstrahltechniken (TEM, SEM, FE-SEM), elektrische,
mechanische und magnetische Detektierungsmechanismen (einschließlich SQUID),
ohne darauf begrenzt zu sein. Obwohl sich die obige Erörterung
auf das Reflexionsvermögen
am Isobestenpunkt bezieht (d. h. jenem, der auf einer optischen Eigenschaft
basiert), können
Nanobarcode-Assays andere Punkttypen nutzen, die auf anderen physikalischen oder
chemischen Eigenschaften basiere, um die gleichen Vorteile zu erreichen
(z. B. eine "Isobeste
der Leitfähigkeit"). Allgemeiner kann
jede Eigenschaft, die sich von Material zu Material ändern kann,
in ähnlicher
Weise ausgenutzt werden, vorausgesetzt, dass es Mittel zum Manipulieren
des Zustands gibt, so dass die Eigenschaft in den vorliegenden Materialien
die gleiche ist. Es ist beispielsweise von mehreren Gruppen gezeigt
worden, dass die Bindung einer Monoschicht (oder weniger) von Molekülen bei
dünnen
Au-Filmen die Leitfähigkeit stören kann.
Dieses Konzept kann in ähnlicher
Weise auf Bindung eines magnetischen Partikels an einen Nanobarcode
angewendet werden, wobei unterschiedliche Segmente bei einem magnetischen
Feld dieselbe Suszeptibilität
und bei einem anderen magnetischen Feld andere Suszeptibilitäten haben.
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Obwohl
sich viele Ausführungsformen
auf Detektierungsschemata auf Antikörperbasis konzentrieren, sollte
man erkennen, dass sich diese Prinzipien gleich gut auf die Detektierung
von Oligonukleotiden, cDNA, mRNA, Proteinen, Liganden, kleinen Molekülen, Lipiden,
Zuckern, anorganischen Anionen und Kationen, Zellen oder Zellkomponenten,
Organen, Organsystemen oder sogar ganzen Organismen anwenden lassen. Nanobarcodierung
kann in anderen Worten prinzipiell zum Detektieren beliebiger und/oder
aller Spezies verwendet werden, die sich in chemischen oder biologischen
Systemen befinden und so klein wie Moleküle und so groß wie Organismen
sind. Da Nanobarcodes ausreichend klein sind, um in Zellen einzudringen,
und prinzipiell ausreichend klein gefertigt werden können, um
in Komponenten von Zellen einzudringen (z. B. Mitochondrien, Zellkern,
usw.), gibt es für
ihre Verwendung in biologischen Systemen keine Einschränkung.
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Es
sollte darüber
hinaus klar sein, dass, obwohl viele Ausführungsformen der Erfindung
Quantifizierung betreffen, Nanobarkodieren, wie seine makroskopische
Entsprechung, zur Verfolgung, Lokalisierung oder zum Folgen von
Material in nicht-quantivativer Weise verwendet werden kann. Diese
Partikel können
in der Tat zum Markieren, Detektieren, Quantifizieren, Folgen, Verfolgen,
Lokalisieren, zur Bestandaufnahme, zum Erkennen, Vergleichen, Identifizieren,
Entdecken, Ausmachen, Klassifizieren, Sehen, Kategorisieren, Markieren oder
Finden von Materialien von Größen, die
so klein wie individuelle Moleküle
sind, bis zu Größen von
Menschen, Autos, Tanks, Brücken,
Gebäuden,
usw. verwendet werden.
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Es
sollte zudem klar sein, dass viele Ausführungsformen der Erfindung
die Nützlichkeit
in biologischen Systemen betreffen, obwohl Nanobarkodieren in den
genannten Weisen gleichermaßen
in nicht-biologischen Systemen nützlich
ist, ein schließlich,
jedoch nicht begrenzt auf Chemikalien, Moleküle, Materialien, Partikel, Farben,
Befestigungsmittel, Reifen, Papier, Dokumente, Pillen und so weiter.
Die erfindungsgemäßen Partikel können, wenn
sie als Markierung oder Kennzeichnung verwendet werden, in beliebiger
Weise mit dem Material assoziiert sein, welches markiert wird. Diese
spezielle Markierung kann ausgewählt
und identifiziert werden, so dass es Informationen hinsichtlich
des Materials liefert, mit dem es assoziiert ist. Eine Markierung
innerhalb einer Farbe kann beispielsweise das Herstellungsdatum,
die in der Farbmischung verwendeten Chemikalien, den Namen des Herstellers,
photodynamische Charakteristika der Farbe oder andere Informationseinheiten
in beliebiger Zahl kodieren. Wenn wir sagen, dass der Nanobarcode
Informationen kodiert, impliziert das nicht, dass die Informationen
von dem Teilchen ausgelesen werden können. In den meisten Ausführungsformen zeigt
es einen spezifischen Typ von Nanobarcode, und es wird dann auf
Datensätze
verwiesen, die jenen Typ von Nanobarcode betreffen.
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Die
Nanopartikel sind in einer Ausführungsform
der Erfindung basierend auf ihrer Größe, Form oder Zusammensetzung
differenzierbar. In dieser Ausführungsform
hat jeder Partikel in einer Anordnung oder Sammlung von Partikeln
mindestens eine Dimension, die kleiner als 10 um ist. Die Partikel
haben in bevorzugten Ausführungsformen
eine Dimension kleiner als 500 nm und insbesondere kleiner als 200
nm.
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Eine
solche Anordnung von Partikeln, die aus beliebigem Material zusammengesetzt
sein können,
ist aus mindestens 2, vorzugsweise mindestens 3 und am meisten bevorzugt
mindestens 5 Typen von Partikeln zusammengesetzt, wobei jeder Partikeltyp
von einem anderen Partikeltyp unterscheidbar. Da die Typen von Partikeln
in der bevorzugten Ausführungsform
aus einem Einzelmaterial zusammengesetzt sein können, und da unterschiedli che
Typen von Partikeln aus dem gleichen Material wie andere Typen von
Partikeln zusammengesetzt sein können,
basiert die Unterscheidung der Typen auf der Größe oder Form der Partikeltypen. Eine
Anordnung von erfindungsgemäßen Partikeln
kann beispielsweise aus 5 unterschiedlichen Typen von goldenen stabförmigen Nanopartikel
zusammengesetzt sein. Obwohl jeder Typ von stabförmigem Partikel eine Breite
oder einen Durchmesser von weniger als 10 μm hat, sind die unterschiedlichen
Typen von Partikeln basierend auf ihrer Länge unterscheidbar. In einem
anderen Beispiel bilden 7 Typen von kugelförmigen Silberpartikeln eine
Anordnung. Die unterschiedlichen Typen von Partikeln sind basierend
auf ihrer relativen Größe unterscheidbar.
In einem anderen Beispiel bilden 8 Typen von stabförmigen Partikeln,
die alle aus dem gleichen polymeren Material zusammengesetzt sind,
eine Anordnung, obwohl jeder Typ von stabförmigen Partikeln dieselbe Länge hat,
sind sie basierend auf ihrem Durchmesser und/oder ihrer Querschnittform
unterscheidbar.
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Die
Nanopartikel dieser Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung können
wie oben beschrieben funktionalisiert und in den gleichen Typen
von Anwendungen wie die segmentierten Nanobarcodepartikeln verwendet
werden. Bei einer erfindungsgemäßen Anordnung
von Partikeln können
die Partikeltypen aus demselben Material zusammengesetzt sein, dies
ist jedoch nicht unbedingt notwendig.
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Ein
weiteres Beispiel für
eine Anordnung von Nanopartikeln, die in den Bereich der vorliegenden
Erfindung fällt,
ist eine Anordnung von Partikeln, wobei jeder Typ davon die gleiche
Größe und Form
(mit mindestens einer Dimension unter 10 μm) haben kann und die Partikeltypen
auf Basis ihrer Zusammensetzung unterscheidbar sind. Eine Anordnung
von erfindungsgemäßen Partikeln
kann beispielsweise aus 5 unterschiedlichen stabförmigen Nanopartikeln
mit der gleichen Größe und Form
zusammengesetzt sein. In diesem Beispiel werden die unterschiedlichen
Typen von Partikeln auf Basis des Materials unterschieden, aus dem
sie hergestellt sind. Ein Typ von Nanostab ist somit aus Gold, ein
anderer aus Platin, ein anderer aus Nickel, ein anderer aus Silber
und der restliche Typ aus Kupfer hergestellt. Alternativ kann jeder
Partikeltyp eine andere Menge eines Farbstoffmaterials oder einen
anderen Prozentsatz an magnetisierbarem Metall enthalten. In jedem
Fall ist ein gegebener Partikeltyp von den anderen Partikeltypen
in der Anordnung oder Sammlung unterscheidbar.
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Diese
Ausführungsform
der Erfindung schließt
natürlich
Anordnungen oder Sammlungen ein, in denen die Kombinationen von
Größe, Form
und Zusammensetzungen variiert werden. Der kritische Aspekt der
Anordnung von Partikeln dieser Ausführungsform ist die Tatsache,
dass alle Partikeltypen mindestens eine Dimension kleiner als 10 μm haben,
und dass die Partikeltypen mithilfe irgendeines Mittels von den
anderen Partikeltypen in der Anordnung unterscheidbar sind. In dieser
Ausführungsform
können
die unterschiedlichen Typen von Partikeln funktionalisiert sein,
und die unterscheidbaren Charakteristika des Typs von Partikeln
kodieren die Art der Funktionalisierung. Mit Kodieren der Art der
funktionalen Einheit ist gemeint, dass die spezifischen identifizierbaren
Merkmale des Nanopartikels selektiv an eine bekannte funktionale
Einheit gebunden sein können,
so dass ein Schlüssel
oder Log gehalten werden kann, mit dem die Art der assoziierten
funktionalen Einheit bekannt ist, wenn erst einmal der spezifische
Partikeltyp identifiziert worden ist.
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HERSTELLUNG VON METALLISCHEN
SEGMENTIERTEN PARTIKELN
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Das
bevorzugte Syntheseprotokoll, das zur Herstellung metallischer Nanobarcodes
gemäß den Ausführungsformen
der vorliegenden Erfindung verwendet wird, basiert auf der Arbeit
von Al-Mawlawi et al. (D. Al-Mawlawi, C. Z. Liu, M. Moskovits, J.
Mater. Res. 1994, 9, 1014; C. R. Martin, Chem. Mater. 1996, 8, 1739) über matrizengesteuerte
elektrochemische Synthese. In diesem Ansatz werden Metalle elektrochemisch
im Inneren einer porösen
Membran abgeschieden. Das Syntheseverfahren der vorliegenden Erfindung
unterscheidet sich in mehrfacher Hinsicht von früheren Arbeiten, einschließlich der
Folgenden: Erstens erfolgt das Elektroplattieren in einem Ultraschallbad.
Zweitens wird die Temperatur mit einem Umlauf-Temperaturbad kontrolliert.
Diese ersten beiden Modifikationen erhöhen die Reproduzierbarkeit
und Monodispersität
der Stabproben, indem der Massentransport von Ionen und Gasen durch
die Poren der Membran erleichtert wird. Drittens werden Stäbe mit mehreren
Streifen durch sequentielle elektrochemische Reduktion von Metallionen
(z. B. Pt2+, Au+)
in den Poren der Membran hergestellt. Weil die Länge der Segmente durch Steuerung
der Strommenge, die in jeder Elektroplattierstufe hindurchgeleitet
wird, eingestellt werden kann, erinnert der Stab an einen "Barcode" im Nanomaßstab, wobei
jede Segmentlänge
(und -identität)
vorab programmierbar sind. Obwohl die Breite der Stäbe und die
Segmentlängen
typischerweise Nanometerdimensionen haben, ist die Gesamtlänge so,
dass sie in bevorzugten Ausführungsformen
direkt in einem Lichtmikroskop visualisierbar sind, wobei das unterschiedliche
Reflexionsvermögen
der Metallkomponenten genutzt wird.
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Es
gibt viele Parameter in der Nanostabsynthese, die abstimmbar sind,
so dass es theoretisch möglich ist,
viele Millionen unterschiedlicher Muster zu erzeugen, die unter
Verwen dung von konventioneller Lichtmikroskopie unverwechselbar
unterscheidbar sind. Das wichtigste Charakteristikum, das verändert werden
kann, ist die Zusammensetzung der gestreiften Stäbe. Die einfachste Form eines
Nanopartikels ist eine mit nur einem Segment. Hierfür sind mehrere
unterschiedliche Typen dieser massiven Barcodes hergestellt worden.
Indem einfach nur eine Plattierlösung
während
der Herstellung verwendet wird, wird ein massives Nanopartikel produziert.
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Um
Nanobarcodes aus zwei Segmenten zu erzeugen, können zwei Metalle (z. B. Au,
Ag, Pd, Cu, usw.) sequentiell oder simultan elektroplattiert werden,
um Legierungen zu bilden. Nanobarcodes können auch unter Verwendung
von drei unterschiedlichen Metallen erzeugt werden. Die Synthese
eines Au/Pt/Au-Stabs kann mit 1 C Au, 8 C Pt und 1 C Au bewirkt
werden. Die nominellen Dimensionen der Segmente sind 1 μm Au, 3 μm Pt, 1 μm Au. Die
Nanocodes aus 5 Segmenten, Ag/Au/Ag/Au/Ag, wurden durch sequentielles
Plattieren und optionales Spülen
des passenden Metalls erzeugt. Es ist in einigen Ausführungsformen
möglich,
dass alle Metalle in Lösung
enthalten sind, wobei zur Steuerung der Abscheidung jedoch der Ladungspotentialstrom
variiert wird. Ein Nanobarcode aus neun Segmenten, Au/Ag/Au/Ag/Au/Ag/Au/Ag/Au,
der in 3 gezeigt ist, ist auch hergestellt
worden. Die Zahl der Segmente kann gemäß gewünschten Spezifikationen verändert werden.
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Der
nächste
kontrollierbare Faktor ist der Durchmesser (hier mitunter als Breite
bezeichnet) der individuellen Stäbe.
Viele der beschriebenen Nanobarcodes wurden unter Verwendung von
Membranen mit einem Porendurchmesser von 250 nm synthetisiert. Durch
Veränderung
des Porendurchmessers können
Stäbe mit unterschiedlichem
Durchmesser hergestellt werden. Au-Stäbe sind in einer Membran synthetisiert
worden, die Poren mit 10 μm
Durchmesser, 40 nm Poren und/oder Poren im Bereich von 200 bis 300
nm aufweist.
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Die
Enden der Stäbe
haben in der Regel abgerundete Enden oder flache Enden. Ein TEM-Bild
eines Au-Stabs, das durch Umkehr des Stromflusses (von Reduktion
mit –0,55
mA/cm2 auf Oxidation mit +0,55 mA/cm2) und Entfernen eines Teil des Golds von
der Spitze des Stabs hergestellt war, erzeugte einen Dorn, der sich
von der Spitze des Stabs erstreckte. Es können auch verzweigte Enden
erzeugt werden. Dies kann typischerweise kontrolliert werden, indem
die Menge an Metall kontrolliert wird, die in die Membran plattiert wird.
Die Ränder
der Membranporen haben eine Neigung zur Verzweigung, was zu diesem
Strukturtyp führt.
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Ein
zusätzlicher
Weg zur Veränderung
der Enden der Stäbe
ist die Kontrolle der Abscheiderate. Goldstäbe (2 C insgesamt, 0,3 μm) wurden
mit einer Stromdichte von 0,55 mA/cm2 plattiert.
Dann wurde die Stromdichte auf 0,055 mA/cm2 reduziert,
und 0,1 C Au wurde plattiert. Das letzte Segment der Goldabscheidungen ist
ein hohles Rohr entlang der Wände
der Membran.
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Um
viele Tausende Aromen von Nanostäben
in praktischen Mengen zu produzieren und um Moleküle an den
meisten oder allen anzubringen, sind neue kombinatorische Synthesetechniken
erforderlich. Zu dem Schutzumfang der Erfindung gehören etliche
Syntheseausführungsformen.
Jeder Ansatz hat in Abhängigkeit von
der speziellen Anwendung und der erforderlichen Zahl von Typen und
Gesamtzahl von Nanostäben,
die für
die Anwendung erforderlich sind, Vorteile und Nachteile.
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Drei
der Ausführungsformen
basieren auf bestehenden Verfahren unter Verwendung von Membranen mit
definierten Poren: (i) Die erste Technik erzeugt Hunderte bis vielleicht
wenige Tausende Typen von Nanostäben
durch Lithographiemusterbildung des Rückseitensilbers, das auf der
Membran abgeschieden ist, zu isolierten Inseln, wobei jede Insel
einen individuell adressierbaren elektrischen Kontakt bildet. Jede
Insel weist beispielsweise eine ausreichende Oberfläche auf,
um zwischen 106 und 108 individuelle
Stäbe zu
enthalten, die alle von demselben Typ sind (es sei darauf hingewiesen,
dass mehrere Nanostäbe
in jeder Pore synthetisiert werden können, da die Membrandicke und
daher die Porenlänge
viel größer als
die Nanostablänge
ist. Jeder Nanostab kann von den anderen in derselben Pore mit einem
Silberbolzen getrennt werden, der später aufgelöst wird. Dies kann die Gesamtausbeute
um den Faktor 10 erhöhen).
Die Membran wird dann unter sorgfältiger Ausrichtung auf einer "Nagelbett"-Vorrichtung positioniert,
wobei individuelle, unter Federspannung stehende Stifte jede Elektrode
an der Membran kontaktieren. Am Nagelbett angebrachte computergesteuerte
Schaltungen können
jede Elektrode individuell an- oder
abschalten. Während
des Elektroplattierverfahrens wird jede Insel mit unverwechselbaren
Kombinationen von Metalltypen und -dicken plattiert. Auf diese Weise
produziert jede Insel Stäbe
mit unterschiedlichen Längen,
unterschiedlichen Streifenzahlen und unterschiedlichen Materialkombinationen,
wodurch größtmögliche Designflexibilität möglich wird.
(ii) Der erste Ansatz ist hinsichtlich der Zahl der Typen von Stäben, die
synthetisiert werden können,
durch die Zuverlässigkeit und
Packdichte der Nagelbettvorrichtung begrenzt. Um diese Einschränkung zu
vermeiden, kann die Nagelbettvorrichtung durch einen Flüssigmetallkontakt
ersetzt werden. Um das Flüssigkeitsbad
daran zu hindern, gleichzeitig jede Elektrode zu kontaktieren, kann
die Rückseite
der Membran in einem Muster aus einer nicht-leitenden Beschichtung
versehen werden. Um die Elektroden während der Synthese individuell
zu adressieren, wird das Muster zwischen den Elektroplattierstufen
entfernt und ersetzt. Dieser Ansatz ermöglicht eine viel höhere Dichte
isolierter Inseln, und daher können
mehr Typen von Stäben
syn thetisiert werden. Mit Inselabständen von 100 μm, die sich
mit Lithographiestrukturierung leicht erreichen ließen, könnten bis
zu 105 Typen von Stäben synthetisiert werden. Da
die Gesamtanzahl der Poren in jeder Membran konstant ist, gibt es
proportional weniger Stäbe
jedes Typs. (iii) Die ersten beiden Ansätze verwenden kommerziell erhältliche Aluminiumoxidmembranfilter,
die eine Porengröße und Dichte
haben, die für
Nanostabsynthese geeignet sind. Die Membrandicke ist in der Regel
jedoch größer als
nötig,
was infolge des ungleichförmigen
Massentransports in die Poren während
des Elektroplattierens zu Variabilität von Stab- und Streifenlängen führen kann.
Die in diesen Membranen erhältlichen
größten Membranen
(und somit die Nanostabbreiten) sind 250 nm, und es wäre für einige
Anwendungen erwünscht,
Stabbreiten von 1 μm
oder mehr zu haben (dies könnte
auch für
Ausführen
mit Breiten von weniger als 1 μm
verwendet werden). Um sich dieser Probleme anzunehmen, können Porenmatrizen
mit Photolithographietechniken aufgebaut werden, die höchste Kontrolle über die
Porendimensionen und -längen
ergeben und die Designflexibilität
und Qualität
der resultierenden Nanostäbe
erhöht.
Gemäß dieser
Ausführungsform
wird ein mit Positiv-Photoresist beschichteter Wafer einem Interferenzlistmuster ausgesetzt,
wobei eine ähnliche
Technik verwendet wird, wie sie für Lithographie-erzeugte Beugungsgitter
verwendet werden. Zwei rechtwinklige Belichtungen und anschließende Entwicklung
ergib ein Array vertikaler Löcher
in dem Photoresist. Das Elektroplattieren von Metall in die Löcher und
die Entfernung des Photoresists ergibt einen neuen Matrizentyp für die matrizen-gesteuerte
Synthese. Die Form und der Durchmesser der Nanostäbe können durch
Einstellen der Lichtquelle und des resultierenden Musters der stehenden
Welle kontrolliert werden. Ein Vorteil dieser Technik ist, dass
die Matrizendicke, die dieselbe wie die Porenlänge ist, gemäß der Länge der
Stäbe maßgeschneidert
werden kann, wodurch die Gleichförmigkeit
der Elektroplattierung über die
Membran verbessert wird. Mit dieser Technik können 1010 bis
1012 Typen von Nanostäben auf einem Einzelsubstrat
konstruiert werden. Die beiden oben beschriebenen Ansätze können zum
Synthetisieren vieler Typen von Nanobarcodes aus einem einzigen
Wafer verwendet werden. (iv) Ein weiterer Ansatz verwendet die obigen
individuell angepassten, lithographiedefinierten Poren und erreicht
die höchstmögliche Designflexibilität durch
Verwendung von neuem lichtgeführtem
Elektroplattieren. Die Matrizenporen werden ebenso wie in dem dritten
Ansatz aufgebaut, jedoch oben auf einem lichtempfindlichen Halbleiterwafer.
Die Porenseite des Wafers wird in Elektroplattierreagenz getaucht,
und die andere Seite wird mit Lichtmustern beleuchtet. Die Lichteinwirkung
wird verwendet, um einen Photostrom in dem Wafer zu erzeugen und
den Plattierstrom für jede
leitende Zone in dem Wafer an- oder abzuschalten. Ein computergesteuerter
räumlicher
Lichtmodulator beleuchtet selektiv unterschiedliche Zonen zu unterschiedlichen
Zeiten, so dass jede Zone einem anderen computergesteuerten Plattierrezept
ausgesetzt wird. In Abhängigkeit
von der Auflösung
des optischen Systems, das den Wafer belichtet, kann dies zu 104 bis 106 separaten
Nanostabaromen führen,
die auf einem einzigen Wafer synthetisiert werden. Mit 1012 Gesamtporen pro Wafer können 106 bis 108 Nanostäbe mit jedem Aroma
synthetisiert werden.
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Die
erfindungsgemäß brauchbaren
Partikel können
auch im Großmaßstab durch
Automatisierung des grundlegenden Elektroplattierverfahrens hergestellt
werden, das in Beispiel 1 beschrieben ist. Eine Vorrichtung, die
eine Reihe von Membranen und separaten Elektroden enthält, kann
beispielsweise zur Herstellung einer großen Zahl unterschiedlicher
Aromen von Nanopartikeln in einer effizienten computergesteuerten
Weise verwendet werden.
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Unabhängig von
dem verwendeten Syntheseansatz ist eine letzte kritische Stufe erforderlich,
um jeden einzigartigen Nanostabtyp zu separieren und alle Nanostäbe in Lösung, zur
Oberflächenvorbereitung
oder Denaturierung freizusetzen. Jeder der obigen Syntheseansätze kann
das gleiche Verfahren zur Nanostabseparierung und -freisetzung verwenden.
Es gibt zwei Haupttechniken. (i) Nach der Synthese kann unabhängig davon,
ob auf der Membran oder planarem Substrat, Chiptrenntechniken aus
der Halbleiterindustrie verwendet werden. Das Substrat wird mit
einem flexiblen Klebstoffmaterial kombiniert. Das Substrat wird
von einer Dicing-Säge
durchtrennt, wodurch der Klebstoff intakt bleibt. Der Klebstoff
wird dann gleichförmig
gereckt, um für physikalische
Separierung zwischen jeder Insel zu sorgen, die dann jeweils automatisch
von einem Roboter aufgenommen und in einer separaten Mikromulde
positioniert wird. Eine automatisierte Fluidstation wird zur Einbringung
der erforderlichen Ätzlösungen verwendet,
um jeden Stab in Lösung
freizusetzen. (ii) Eine alternative Ausführungsform ist ein passendes
Mikromuldensubstrat, das Mulden in dem gleichen Muster wie die individuellen
Inseln in der Membran und eine passende Anordnung von Kanälen enthält, durch
die Ätzlösungen fließen. Eine
Membran oder ein Wafer kann sandwichartig zwischen dem Mikromuldensubstrat
und der Kanalanordnung angeordnet werden. Dann wird Ätzfluid
in die Kanäle
eingebracht, die den Ag-Träger
löst und die
Nanostäbe
in die entsprechende Mulde trägt.
Andere Mittel zur Entfernung der Partikel von der Membran sind ebenfalls
möglich,
einschließlich
Laserablation, kontrollierte Säure-
oder Basenablation und so weiter.
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Ungleichförmiges Plattieren über die
Membran oder ungleichförmige
Abscheidung auf dem planaren Substrat führt zu Variationen der Streifenlänge und
legt der Mindeststreifenlänge
somit Grenzen auf. Dies schränkt
ab einem gewissen Punkt die Zahl der Streifen und somit die Maximalzahl
möglicher
Typen für
eine gegebene Nanostablänge
ein.
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Die
matrizengesteuerten Synthesetechniken auf Membranbasis sind bevorzugt,
weil sie eine sehr große
Zahl sehr kleiner Nanostäbe
herstellen können.
Die Elektroplattierbedingungen können
adäquat
kontrolliert werden, um viele Typen von Nanobarcodes zu produzieren.
Für Anwendungen
wie Multiplex Immunoassays, in denen -zig bis viele -hundert Typen
erforderlich sind, sind bekannte Techniken adäquat und können einfach im Maßstab vergrößert werden,
um die erforderliche Zahl zu liefern. Für Anwendungen wie Proteomsignaturen,
in denen viele Tausende Typen erforderlich sind, sind Synthesetechniken
mit höherem
Durchsatz und die Möglichkeit
zur einzigartigen Identifizierung von jedem der Tausende der unterschiedlichen
Barcodes erforderlich.
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Algorithmen
und Techniken aus der Telekommunikations-, Plattenantrieb- und Barcodeindustrie
können
genutzt werden, um die optimalen Nanostabdesigns zu bestimmen, um
die meisten "Informationen" in einer gegebenen
Nanostablänge
zu ergeben. Die grundlegende Herausforderung beim Kodieren von Informationen
in den geräuschbelasteten
Kommunikationskanälen
und das Detektieren der Informationen mit minimalen Fehlern sind
gut bekannt. Lösungen,
die in diesen Problemen verwendet worden sind, sind für das Design, die
Synthese und Detektierung von Nanostabbarcodes relevant.
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DETEKTIERUNG UND IDENTIFIZIERUNG
VON NANOBARCODES
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Im
Fall von metallischen Barcodes mit ungefähr 100 nm oder mehr in der
Breite und etwa 2 μm
bis 15 μm
in der Länge
können
Unterschiede im Reflexionsvermögen
des Metallsegments mit konventioneller Lichtmikroskopie visualisiert
werden. Das λ/2-Kriterium betrifft
das Feststellen der Größe eines
Objekts, das mit Licht mit der Wellenlänge λ beleuchtet wird. Es ist recht
gut möglich
und in der Tat von zahlreichen Gruppen gezeigt worden, dass Merkmale,
deren Durchmesser deutlich kleiner als λ/2 ist, visualisiert werden
können, selbst
wenn eine genaue Bestimmung der Größe nicht möglich ist. In anderen Worten
kann man einen Au/Au-Nanobarcode leicht von einem Au/Ag-Nanobarcode unterscheiden,
wobei alle Segmente eine Breite von sagen wir 50 nm haben, solange
die genaue Größe der Segmente
keine notwendige Information ist.
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Es
ist somit möglich,
die Zahl der Stäbe
durch visuelle Inspektion zu unterscheiden (und zu quantifizieren),
wobei eine derartige Aufgabe automatisiert werden kann. Es ist auch
möglich,
Segmente mit unterschiedlichen Längen
innerhalb individueller Barcodes zu unterscheiden, vorausgesetzt,
dass das λ/2-Kriterium erfüllt ist.
Es sind Bilder eines 9-streifigen Barcodes (Au/Ag/Au/Ag/Au/Ag/Au/Ag/Au)
erhalten worden, bei denen die vier Ag-Segmente auf unterschiedliche
Längen
gezüchtet
worden waren. Siehe 3. Das Bild wurde mit einem
Lichtmikroskop im reflektierten Lichtmodus mit einem 400 ± 40 nm
Bandpassfilter zur Verbesserung der Auflösung und zur Erhöhung des
Bildkontrasts erhalten. Zusätzlich
zu den oben beschriebenen visuellen/optischen Verfahren können die
Detektierung und Identifizierung nach vielen anderen Verfahren durchgeführt werden.
-
Das
Bild ist in mehrfacher Hinsicht interessant. Er ist erstens klar,
dass vier verschiedene leuchtende Bereiche zu sehen sind (die Ag-Segmenten
entsprechen). In diesem Bild entspricht die scheinbare Länge (gemäß Mikroskopie)
nicht den geschätzten
Längen.
Das kleinste helle Segment scheint beispielsweise nicht ein Zehntel
der Länge
des längsten
Segments zu haben. Dies kann durch die nicht lineare Strom-gegen-Länge-Beziehung verursacht
worden sein, spiegelt wahrscheinlich je doch physikalische Grenzen
der Optik wider. Das Bild wurde mit Hellfeldmikroskopie mit reflektiertem
Licht erhalten. In diesem Modus ergibt die beugungsbegrenzte Optik
eine theoretische Auflösung
von etwa 2NA, wobei NA = numerische Apertur (in dem zum Erhalten
dieser Bilder verwendeten System ist die Auflösung etwa 400 nm/2 (1,4) =
143 nm). Es ist somit möglich, zwei
Merkmale zu unterscheiden, die so nahe wie 143 nm aneinander liegen
(Rayleigh-Kriterium). Punkte, die enger zusammen liegen, erscheinen
als ein einziges Merkmal. Es sei jedoch darauf hingewiesen, dass
ein Ag-Streifen, der kürzer
als 143 nm ist, unter dem Mikroskop noch sichtbar ist, da die Au-Abschnitte,
die ihn trennen, länger
als diese Distanz sind. Bei einem 2,5 μm Barcode kann man sich somit
leicht 12 Streifen mit jeweils 200 nm vorstellen, die alle optisch
unterscheidbar sind. Es sollte alternativ möglich sein, Barcodestäbe von 2 μm mit 10
Streifen mit fünf
Segmenten von 150 nm und fünf
Segmenten von 50 nm zu erzeugen und "abzulesen".
-
Die
simultane Barcodedetektierung durch Reflexionsvermögen und
Analytquantifizierung durch Fluoreszenz ist möglich. In 4 ist
ein Beispiel gezeigt. Ausschnitt C zeigt ein bei 400 nm erhaltenes
Reflexionsvermögenbild,
das zum Identifizieren jedes Nanostabtyps verwendet wird. In diesem
Fall zeigt das Bild eine Mischung gestreifter Nanostäbe. Ausschnitt
A, der mit der Wellenlänge
der FITC-Emission abgebildet wurde, enthält helle Bilder des ersten
Typs von Nanobarcodes und kaum wahrnehmbar Geisterbilder des zweiten
Typs von Nanobarcodes, die leicht digital subtrahiert werden. In
Ausschnitt B, der mit der Wellenlänge von Texasrot abgebildet
wurde, ist der zweite Typ von Nanobarcodes hell gezeigt, während der
erste Typ von Nanobarcodes extrem schwach ist.
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Die
Möglichkeit,
Fluoreszenzablesung und Nanobarcode-Identifizierung gleichzeitig
durchzuführen, stellt
für Multiplex- Assays ein mächtiges
Werkzeug zur Verfügung.
In einigen Ausführungsformen
können
Identifizierung und Detektierung mit dem selben Signal erreicht
werden. Beispielsweise kann ein Fluoreszenzmuster zur Identifizierung
verwendet werden, während
die Intensität
der Fluoreszenz die Konzentration des Analyten zeigt. Es werden
jedoch viele Bioanalysen mit anderen Mitteln als Fluoreszenz durchgeführt. Hiervon
ist die Massenspektrometrie besonders bedeutend, die rasch das Mittel
der Wahl zur detaillierten Identifizierung und Analyse von Polypeptiden
und Proteinen wurde. Es gibt zwei weitverbreitet verwendete Verfahren
zur Einbringung biomolekularer Proben in die Massenspektrometrie:
Elektrospray und matrizenunterstützte
Desorption/Ionisierung (MALDI). Bei MALDI wird der interessierende
Analyt in eine feste ultraviolettabsorbierende organische Matrize
eingebettet, die bei gepulster Laserbestrahlung verdampft und den
Analysten mitträgt
(siehe z. B. Karas et al., Anal. Chem. 67, 2299–2301 (1988)). Während dieses
Prozesses wird die von der Matrize absorbierte Energie auf den Analyten
transferiert, welcher ionisiert wird. Das Gasphasenanalytion wird
dann zu dem Flugzeit(Time-Of-Flight; TOF)-Massenanalysegerät geschickt. MALDI-TOF wird
derzeit mit Erfolg zur Analyse von Proteinen, Polypeptiden und anderen
Makromolekülen
verwendet. Obwohl durch die Einbringung einer organischen Matrix
zur Energieübertragung
auf den Analyten zu erheblichen Fortschritten auf dem Sektor der
Desorptions-Massenspektrometrie
geführt
hat, hat MALDI-TOF dennoch gewisse Grenzen. Die Detektierung kleiner
Moleküle
ist beispielsweise wegen der Anwesenheit von Hintergrundionen aus
der Matrize nicht durchführbar.
MALDI-Experimente sind auch inhärent
sensibel gegenüber
der Wahl der Matrize: Matrizentyp sowie Matrizenmengen müssen oft
in Bezug auf die Natur des Analyten maßgeschneidert werden (was für die Analyse
komplexer Mischungen eine schwerwiegende Einschränkung ist).
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Neuerdings
haben Sunner et al. den Begriff SALDI für oberflächenunterstützte Laser-Desorption/Ionisierung
(Surface-Assisted
Laser Desorption/Ionization) eingeführt (Sunner et al., Anal. Chem.
67, 4335 (1995)). Diese Technik ist matrizenfrei, ermöglicht die
Analyse kleiner organischer Moleküle und ergibt Leistungen ähnlich MALDI.
Edelmetall-Nanopartikel sind aus zwei Gründen eine erheblich bessere
Wahl für
Ionisierung auf Laserbasis. (i) Kolloidale Edelmetall-Nanopartikel
zeigen sehr große
Extinktionskoeffizienten im sichtbaren Bereich und nahen IR. Dies
steht im Gegensatz zu organischen Matrizen. (ii) Die Bestrahlung
von Au-Nanopartikeln führt
bekanntermaßen
zu dramatischen Verbesserungen der elektrischen Feldstärke an der Partikeloberfläche: Dies
ist die Basis für
die oberflächenverstärkte Raman-Streuung.
Dies führt
zu erhöhten Ionisationseffizienten.
In Kombination mit der Nanobarcode-Technologie wird SALDI-MS zudem
zu einem mächtigen
Werkzeug für
molekulare Fingerabdrücke.
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Konventionelle
Lichtmikroskopie ist verwendet werden, um die Nanostäbe abzubilden,
und sollte automatisches "Dekodieren" der Barcodesignatur
ermöglichen.
Fluoreszenzmikroskopie kann außerdem
zur Quantifizierung des Bindungsniveaus eines Biomoleküls an dem
Stab verwendet werden. Die Detektierung und Auslesung kann auch
mit üblichen
Instrumentendesigns und hochentwickelter Bildanalysesoftware durchgeführt werden,
die den Code jedes Nanobarcodes detektieren und lesen können sowie
die Fluoreszenz von an den Nanostab gebundenen Molekülen quantifizieren
können.
Dieses Detektierungssystem ermöglicht
außerdem
hochfokussierte Laseranregung mit der geeigneten Wellenlänge, um
laserinduzierte Desorption von nicht-kovalent gebundenen Molekülen von
der Oberfläche
jedes individuellen Nanostabs zu ermöglichen.
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Ein
System, das diese Anforderungen erfüllt, kann zur Bildgebung von
Nanostäben
gefertigt werden, die statistisch auf einer Glasoberfläche verteilt
sind. Mit einem 63x (NA 0,8) Mikroskopobjektiv, das mit einer 4k×4k Pixel
CCD Kamera kombiniert wird, beträgt
das Sichtfeld der Kamera etwa 9 x 104 μm2 (300 μm
am Rand). Jedes Sichtfeld kann etwa 600 Nanostäbe (1% Bedeckung) mit vernünftig niedriger
Wahrscheinlichkeit der physischen Überlappung enthalten. Wir gehen
konservativ davon aus, dass es erwünscht ist, das Fluoreszenz-
oder MS-Signal von
etwa 10 Stäben
jedes Typs zu detektieren und zu mitteln, eine 1000-Aroma-Messung
muss insgesamt 10.000 Nanostäbe
identifizieren und messen. Mit 600 Partikeln pro Sichtfeld sind
etwa 170 Bildrahmen erforderlich, die eine Gesamtfläche von
etwa 20 mm2 abdecken. Bei einer Hochgeschwindigkeitskamera
dauert jedes Lesen eines Rahmens etwa 2 Sekunden, das ergibt eine
Gesamtbildgebungszeit von weniger als 10 Minuten. Es sei darauf
hingewiesen, dass die erforderliche Oberfläche ungefähr die selbe wie eine Mulde
einer 96 Mulden-Mikroplatte
ist, und dass der Gesamtdurchsatz 1000 Assays in 10 Minuten ist, oder
etwa 1,7 Sekunden pro Assay.
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Es
kann Bildanalysesoftware verwendet werden, die in Echtzeit jeden
Nanostab lokalisieren, sein Streifenmuster dekodieren und seine
Fluoreszenz im Sichtfeld quantifizieren kann. Um Messzeit zu sparen, kann
das System zwei CCD-Kameras verwenden, eine zum Einfangen des reflektierten
Lichts, um das Streifenmuster zu dekodieren, und die andere zum
simultanen Quantifizieren des Fluoreszenzsignals von jedem Nanostab.
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Dieses
Bildsystem kann nicht nur das Streifenmuster detektieren, sondern
kann simultan auch die Fluoreszenzemission von jedem Nanostab messen.
Es kann zusätzlich
verwendet werden, um einen hochfokussierten Laserspot zu führen, wobei
die Spotgröße auf die
größte Dimension
des Nanostabs bei jedem individu ellen Nanostab abgestimmt wird.
Strahlsteuerungsoptik kann verwendet werden, um Proteine und/oder
Moleküle
von jedem Nanostab sequentiell zu beleuchten und zu desorbieren,
die danach in einem Flugzeit-Massenspektrometer beschleunigt werden.
Zur massenspektrometrischen Analyse können basierend auf dem detektierten
Fluoreszenzsignal individuelle Nanostäbe gewählt werden, wodurch die Messzeit
minimiert wird, indem nur jene Stäbe mit signifikanter Bindung
analysiert werden.
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Wie
bereits erörtert
wurde, können Änderungen
des Reflexionsvermögens
selbst ebenfalls mit einem möglicherweise
großen
Tribut zur Abfühlung
verwendet werden, obwohl die bevorzugte Ausführungsform Reflexionsvermögen als
Mechanismus für
Partikelidentifizierung und Fluoreszenz als Sensorauslesung beinhaltet.
Die beiden relevanten Punkte, die durch Pt- und Au-Reflexionsvermögen illustriert
werden, sind, dass (a) das Reflexionsvermögen bei den meisten Wellenlängen unterschiedlich
ist (was für
einen Kontrastmechanismus sorgt) und (b) sie bei etwa 600 nm dasselbe
Reflexionsvermögen
(eine Isosbeste des Reflexionsvermögens) aufweisen. Bei 450 nm
sind die Pt-Streifen
heller (stärker
reflektierend) als Au, und bei 600 nm trifft das Gegenteil zu. Bei
einer dazwischen liegenden Wellenlänge liegt eine Isosbeste des
Reflexionsvermögens,
bei der kein Kontrast beobachtet werden kann.
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Es
ist wohl bekannt, wie das Massenreflexionsvermögen der dünnen Metallfilme im sichtbaren
Bereich des EM-Spektrums von der Morphologie abhängt, dies trifft insbesondere
auf Edelmetalloberflächen
zu, bei denen Rauheitsmerkmale im Nanometermaßstab als Streustellen für Oberflächenplasmone
wirken können. Kurz
gesagt führt
antigengeführte
Bindung sekundärer
Antikörper,
die mit kleinen, kugelförmigen,
kolloidalen Au-Nanopartikeln markiert sind, an dünne Au-Filme, die mit Einfang-Antikörpern derivatisiert
sind, zu enorm verstärkten
Verände rungen
des Reflexionsvermögens
des Au-Films. Dies führt
zu wesentlich erhöhter
Antigensensitivität.
Wenn man dieses Konzept auf Barcodes überträgt, ist die Idee, dass durch
Molekülerkennung induzierte
Bindung von kolloidalem Au an die Au-Segmente eines kolloidalen
Barcodes das Massenreflexionsvermögen verändert wird und somit an der
Isosbeste des Reflexionsvermögens
ein Kontrast des Reflexionsvermögens
entsteht. Man kann die kolloidalen Metall-Nanopartikel somit als
Kontrastmittel ansehen. Dieser Reflexionsvermögen-Kontrastmechanismus – der im
Wesentlichen ein Lösungsanalogon
zur Oberflächenplasmonresonanz
ist – birgt
das Potential für
außerordentliche
Sensitivität.
Es ist gezeigt worden, dass mit kommerziellen Instrumenten die Detektierung
eines kolloidalen Au-Partikels mit einem Durchmesser von 40 nm auf
10 μm2 leicht erreichbar ist. Weil die Oberfläche des
Barcodes viel kleiner als 1 μm2 sein kann, ist das Binden eines einzigen
Partikels an ein einzelnes Segment detektierbar; Verfahren zur Begrenzung
der kolloidalen Abdeckung eines interessierenden Biomoleküls auf eins
pro Partikel sind ferner möglich.
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Die
erfindungsgemäßen Nanobarcodes
haben eine fast unbegrenzte Zahl von Anwendungen in den Biowissenschaften.
Hierzu gehören
Anwendungen im Genom-, Proteom-, funktionalen Proteom-, metabolischen
Profilbereich sowie die Analyse kleiner Moleküle, die Identifizierung kombinatorischer
Perlen und Phänotypisierung.
Es gibt auch nicht-bioanalytische Anwendungen, wie für traditionelle
Anwendungen vom Barcodetyp und Nanodioden. Nachfolgend werden mehrere
dieser Anwendungen detailliert beschrieben.
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GENOMANWENDUNGEN
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Die
erfindungsgemäße Nanocodetechnologie
ist in mindestens einer Ausführungsform
brauchbar, um (i) die Genexpression an beispielsweise 100 Proben
gleichzeitig zu überwachen;
(ii) Genomanalysen an selbstreferenzierenden Partikeln durchzuführen, und
(iii) Einzelnukleotidpolymorphismus-(SNP)-Analyse an 10.000 Partikeln
gleichzeitig in Lösung
durchzuführen.
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Im
Genomsektor Tätige
streben die globale Überwachung
der Genexpression und/oder die Detektierung von genetischen Polymorphismen
in einem Organismus an. Bei Menschen kann ein derartiges Werkzeug sowohl
in der diagnostischen als auch in der prognostischen Medizin verwendet
werden, was teilweise die enorme Marktkapitalisierung von Firmen
erklärt,
die an der Genchipproduktion beteiligt sind. Selbst Jahre nach der
ersten kommerziellen Demonstration von Genchips gibt es jedoch noch
etliche fundamentale Probleme mit der Technologie, die gelöst werden
müssen.
Am bedeutsamsten hiervon ist die Unmöglichkeit, große Zahlen von
Proben simultan zu vergleichen, ob zum Zwecke der Überwachung
der Genexpression in verschiedenen Teilen einer Anlage oder, wichtiger
noch, zum Screening großer
Zahlen von Patienten. Das sehr hohe Multiplexingniveau, das die
Nanobarcodetechnik bietet, entschärft diese Probleme und lässt preisgünstige Genomanwendungen
mit hohem Durchsatz zu einer Realität werden.
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Bei
cDNA-Array-basierten Analysen der Genexpression, wie sie heutzutage
durchgeführt
werden, werden Mischungen zweier cDNAs (jeweils mit einer anderen
Farbe von Fluoreszenzfarbstoff markiert) auf eine Oberfläche aufgebracht,
die eine Zahl unterschiedlicher cDNA-Spots enthält; nach der Hybridisierung
ermöglicht
die Analyse des Intensitätsverhältnisses
der beiden Farben die Bestimmung heraufregulierter, herunterregulierter
und unbeeinflusster Gene. Dies könnte
theoretisch mit Mischungen von bis zu vier cDNA-Proben durchgeführt werden,
beispielsweise unter Verwendung von jedem der vier Farbstoffe, die
zur DNA-Sequenzierung verwendet werden. Ein derartiges Ex periment
ermöglicht
beispielsweise die Überwachung
der Genexpression in unterschiedlichen Teilen eines Organismus (d.
h. den Wurzeln, dem Stamm, den Blättern und der Blüte einer
Feldfrucht) oder zu unterschiedlichen Zeiten nach dem therapeutischen
Eingriff. In der Praxis ist dies nicht im kommerziellen Maßstab gezeigt
worden: es gibt offensichtlich genügend Probleme bei Verwendung
von nur zwei Farben, so dass die Aussicht, mehr zu verwenden, derzeit
nicht machbar erscheint. Es ist zudem einfach nicht möglich, mit
derzeitiger Technologie Multiplexing im Großmaßstab vorzunehmen (d. h. Mischungen
von -zig bis -hundert DNA-Proben). Im Unterschied dazu wäre ein derartiges
Experiment mit Barcodetechnik sehr einfach und würde das rasche Screening großer Populationen
ermöglichen,
was für
die Frühdiagnostik
von Erkrankungen weitreichende Folgen hätte.
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Oberflächen, die
eine willkürlich
große
Zahl von Spots aus doppelsträngiger
(ds) cDNA enthalten, könnten
hergestellt werden (z. B. ein Spot für jedes Gen in einem Genom).
Zur Veranschaulichung kann jedoch leicht eine Oberfläche hergestellt
werden, die 50 bis 100 Spots doppelsträngige (ds) cDNAs aufweist,
wenn man sich auf eine Untergruppe interessierender Gene konzentriert,
wie jene, die für
eine spezielle Erkrankung relevant sind. Gencluster, die hierzu
sehr ähnlich
sind, sind mittlerweise auf Membran- und/oder Glasträgern im
Handel erhältlich.
(Es sei darauf hingewiesen, dass der weiße Hintergrund von Membranen
einen hervorragenden Kontrast für
die Nanocode-Identifizierung liefern würde). Jeder Spot hat eine Größe von ungefähr 400 μm × 400 μm. Wenn jede
von 100 Proben isolierter mRNA reverser Transkription zu cDNA unterzogen wird,
wird ein unverwechselbares Oligonukleotid-Markierung (15 Basen)
an jeden Poly-T-Primer angehängt; alle
cDNAs aus jeder Probe haben somit dieselbe (unverwechselbare) Markierung.
In einem Beispiel der Erfindung werden fünfzig der Proben aus einer
Blutbank kommen, und fünfzig
werden von Patienten kommen, die frühe oder chronische Stadien
einer Erkrankung aufweisen. Die 100 Proben markierter cDNA werden
nach Standardprotokollen gemischt und an die Oberfläche hybridisiert
(nachdem die ds cDNA an der Oberfläche denaturiert worden ist).
Wenn das Niveau der mRNA-Expression in jeder Probe identisch wäre, würden gleiche cDNA-Anzahlen
aus jeder Probe an die Oberfläche
binden. Mit einer Bedeckung von 1012 cDNAs/cm2 und einer Hybridisierungseffizienz von
1% (eine zu niedrige Schätzung)
entspricht dies 1,6 × 105 jeder unverwechselbaren cDNA auf jedem
Spot (insgesamt 1,6 × 107 cDNA-Moleküle). Es wurde bestimmt, dass
Proben mit relativ größeren oder
kleineren Expressionsniveaus erhöhte
beziehungsweise herabgesetzte Zahlen gebundener Moleküle aufweisen.
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Die
Quantifizierung von relativen Bindungsmengen ergibt sich durch Entwicklung
dieser Oberfläche mit
einer Mischung von 100 Nanobarcode-Aromen, die jeweils mit einem
unverwechselbaren Oligo markiert sind, das zu demjenigen komplimentär ist, das
zum Markieren der cDNA-Proben verwendet wurde. Es ist gezeigt worden,
dass die Hybridisierung wegen der Rauheit im 5- bis 10 Nanometer-Maßstab entlang
der Längen der
Stäbe effizienter
abläuft,
wenn Oligos von der Nanobarcode-Oberfläche weg auf Abstand gehalten
werden. Die komplementären
Markierungen werden somit mit einem 45-Mer, das 30 Basen einer randomisierten
DNA und das 15-Basen-Oligo enthält,
an den Partikeln fixiert. Zum Fixieren des 45-Mers an der Oberfläche wird
eines der wohl bekannten Verfahren verwendet: eines beinhaltet die
Verwendung von Thiol-markierter DNA, und ein anderes verwendet Standard-EDC-Kopplung
an amin-terminaler DNA. Es sei darauf hingewiesen, dass bei dem
Thiol-markierten Material die Addition des 45-Mers an einen Partikel,
der mit Merkaptohexanol vorderivatisiert worden ist, die Neigung
der DNA erhöht,
normal an die Oberfläche
zu binden (und damit die Hybridisierungseffizienz zu erhöhen).
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Es
sei darauf hingewiesen, dass der dynamische Messbereich um die Größe der Nanobarcodes
relativ zu der Größe der Spots
reduziert wird: ein 0,1 × 1 μm Barcode
bedeckt 1000 cDNA-Moleküle,
was bedeutet, dass es nur 1,6 × 104 Barcodes auf jedem Spots oder nur 160 von
jedem Aroma gibt, wenn es keine Expressionsunterschiede gibt, wenn
der Spot 200 × 200 μm beträgt. Wenn
dieser relativ niedrige dynamische Bereich (d. h. 2 Dekaden) nicht
ausreicht, kann die Zahl der Proben auf 50 reduziert werden und
die Spot-Größe verdreifacht
werden, um einen dynamischen Bereich von 3 Dekaden zu ergeben. Dies
erfordert keine Verdreifachung des erforderlichen Materials. Verwandte
Arbeiten haben gezeigt, dass eine Einzelbindung ausreicht, um die
gebundenen Spezies zusammengehalten.
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Dieser
Typ von Multiplexing auf sehr hohem Niveau (d. h. mehrere Markierungen
auf mehreren Spots) kann mit keiner anderen aktuellen Technologie
durchgeführt
werden. Mit kugelförmigen
Partikeln kann man unterschiedliche Aromen erhalten, die Partikel
sind verglichen mit Nanobarcodes jedoch so groß, dass nur wenige von jedem
Typ an eine Oberfläche
binden können.
Man kann 100 unterschiedliche cDNAs auf derartige Partikel tun (d.
h. einen Typ auf jeden), wodurch das Array effektiv durch Perlen
ersetzt werden kann, dann ist eine jedoch auf 3 bis 4 Typen von
Fluoreszenz-Markierungen beschränkt.
Alternativ können
Quantenpunkte in Frage kommen, die viel kleiner als Barcodes sind,
die Bindung von mehr Partikeln an jeden Spot ermöglichen, es gibt in der nahen
Zukunft jedoch keine Aussicht auf die Herstellung von 100 unterschiedlichen
Aromen: Mit einer Fluoreszenzhalbwertsbreite von 25 nm wäre eine
Gruppe von Partikeln mit Emissionsmaxima erforderlich, die gleichmäßig von
500 nm bis 3 μm
beabstandet sind. Nanobarcodes bieten die einzigartige Ausgewogenheit
von geringer Größe und hoher
machbarer Auslesung, um diese Anwendung zu ermöglichen.
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In
dieser Ausführungsform
kann auch die Möglichkeit
genutzt werden, zwei unterschiedliche chemische Wege auf demselben
Au/Pt-Nanobarcode zu positionieren. Dies eröffnet zwei Aussichten, selbstreferenzierende
Nanobarcodes und Dual-Assay-Nanobarcodes.
Beide Gelegenseiten resultieren aus der Tatsache, dass es, da man
kontrollieren kann, welche Gruppierung von Streifen sich innerhalb
eines einzigen Nanobarcodes befindet, möglich ist, die Position(en)
auf dem Partikel zu kontrollieren, deren Fluoreszenz untersucht wird.
Wenn beispielsweise ein Einfang-Antikörper nur auf den Au-Streifen
angeordnet ist und ein Sandwich-Immunoassay unter Verwendung eines
fluoreszenz-markierten sekundären
Antikörpers
durchgeführt
wird, sollte von den Pt-Streifen keine Fluoreszenz ausgehen: Die
Pt-Streifen wirken als interner Standard. Jegliche aus dem Pt kommende
Fluoreszenz muss somit der unspezifischen Bindung zugeschrieben
werden und kann digital subtrahiert werden. Dieses Prinzip kann
unter Verwendung von passenden und nicht-passenden Einfang-Oligonukleotiden
an den unterschiedlichen Metallen gezeigt werden. Dies wird ein
selbstreferenzierendes Nanopartikel. Nanobarcodes mit vier Typen
von Segmenten mit vier orthogonalen chemischen Wegen ermöglichen,
wie bereits erwähnt,
das Positionieren von Nukleinsäuren
mit jeder möglichen
Basensubstitution an einem spezifischen Rest auf einem Partikel.
Die Verwendung dieser Partikel führt
zu rascher Multiplex-Analyse des Einzel-Nukleotid-Polymorphismus
(SNP).
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Eine
weitere Schlüsselanwendung,
die unterschiedliche Streifenmodifikation nutzt, ist die Eliminierung von
falsch positiven Werten in der Bioanalyse. Nur 25% der Blutproben,
die positiv auf Hepatitis C markiert sind, sind beispielsweise in
Wirklichkeit positiv kontaminiert. Die FDA sieht demnach mittlerweile
Nukleinsäuretesten
von Blut als genaueres Verfahren an. Ein positives Signal von Tests
auf sowohl Antikörper- als auch Nukleinsäurebasis
wäre idealerweise
zur zweifelsfreien Identifizierung erforderlich, insbesondere wenn
die Konsequenzen von falsch-positiv lebensbedrohlich sind. Hierfür suchen
die Regierungsstellen nach aktiv verfolgenden komplementären Techniken
zur Identifizierung biologischer Waffen. Die simultane Detektierung
von Antigenen und Nukleinsären
von Anthrax (Milzbrand) kann auch unter Verwendung von Partikeln
bewirkt werden, die auf einer Gruppierung von Streifen mit Antikörpern derivatisiert
sind und auf einem anderen mit Oligos derivatisiert sind (sowohl
die Oligos als auch die Antikörper
sind von Tetracore LLC, Rockville, MS, USA erhältlich). Der DNA-Assay wird
im "Sandwich"-Modus durchgeführt. Nur
wenn die gesamte Nanobarcodeoberfläche Licht emittiert (d. h.
beide Analyte vorhanden sind), erfolgt eine positive Identifizierung.
Dies kann prinzipiell mit mehreren mutmaßlichen Kampfstoffen durchgeführt werden,
wobei die geeigneten Reagenzien simultan auf unterschiedlichen Aromen
von Nanobarcodes immobilisiert sind.
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Mit
sehr großen
Zahlen von Barcodes werden andere Ausführungsformen zur Verwendung
der erfindungsgemäßen Nanopartikel
verfügbar.
Mit 1000 bis 10.000 Barcodearomen steht beispielsweise genügend Nanobarcodevielfältigkeit
zur Verfügung,
um vollständige
genotypische Analysen in Lösung
durchzuführen, einschließlich Einzelnukleotidpolymorphismus-(SNP)-Kartierung,
ohne die Kompliziertheit (und Kosten) von Genchips oder immobilisierter
DNA. In dieser Ausführungsform
ist jedes Nanobarcodearoma ein exakter Ersatz für eine räumliche Position eines Gen-Arrays.
Das Experiment wird zudem in identischer Weise durchgeführt, außer dass
die Oligonukleotide chemisch (d. h. durch kovalente Adsorption von
Thiolen, wie oben beschrieben) anstelle durch Photolithographie-getriebene
Reaktionen gebunden werden.
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Es
ist für
diese Experimente lehrreich, die Menge der Oberflächen in
Arrays und Nanobarcodes (0,2 × 3 μm) zu vergleichen.
Ein runder Spot mit einem Durchmesser von 50 μm entspricht einer Fläche von
2000 μm2. Wenn die Synthese auf einer Membran mit
3" Durchmesser durchgeführt wird
und 1536 Nanobarcodes/Membran mit nur einem Nanobarcode pro Pore
und einer Porendichte von 30% der Gesamtmembranfläche hergestellt
werden, produziert jede Synthese etwas mehr als 28 Millionen Nanobarcodes.
Jeder 0,2 μm × 5 μm Barcode
hat eine Fläche
von 3 μm2. Nehmen wir an, dass die Effizienz der
Fluorphordetektierung an einem immobilisierten Nanobarcode die gleiche
wie in einem ähnlich
bemessenen Spot auf einem planaren Array ist. Nehmen wir konservativ
an, dass nur 1/3 der Fluorophore an einem immobilisierten Nanobarcode detektiert
werden können
(nehmen wir an, dass sich die anderen 2/3 auf dem Boden oder an
den Seiten befinden), wobei die effektive Detektierungsfläche pro
Partikelfläche
1 μm2 ist, so dass die gesamte verfügbare Oberfläche (für jedes
Aroma des Partikels) 28 Millionen Quadratmikrometer beträgt, verglichen
mit 2000 μm2 für
einen Genchip. Wenn alles andere gleich ist, erzeugt jede Synthese
von Nanobarcodes genug von jedem Aroma für das Äquivalent von 14.000 Gen-Array-Experimenten. (Es
sei darauf hingewiesen, dass sieben unterschiedliche Synthesen von
1536 Nanobarcodes durchgeführt
werden müssten,
um 10.000 unterschiedliche Aromen zu erhalten, wie sie typischerweise
in einem Genotypisierungsexperiment zur Verfügung stehen).
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Die
Erfinder haben gezeigt, dass selektive Oligonukleotidhybridisierung
an Nanobarcodeoberflächen durchgeführt werden
können.
Wenn ein Oligonukleotid mit der Sequenz A an der Ober fläche fixiert
wird, bindet eine Sequenz A' (wobei
A' vollständig zu
A komplementär
ist) und bleibt beim Erwärmen
nicht-kovalent gebunden,
bis die Schmelztemperatur des Duplex erreicht ist. In einem Kontrollexperiment
bleibt, wenn Oligonukleotid B (das zu A nicht-komplementär ist) mit
dem A auf einem Nanobarcode umgesetzt wird, keines nach dem Waschen
und/oder Erwärmen
auf eine Temperatur unter dem Schmelzpunkt gebunden. Das Binden
von A' kann (zusammen
mit dem fehlenden Binden von B) experimentell durch Verwendung von
fluoreszenz-markierter
DNA verifiziert werden: Die Reaktion mit fluoreszenz-markierter
A', gefolgt von
Waschen und Erwärmen, führt zu einem
Fluoreszenzbild, das A' nur
an die Nanobarcodes gebunden zeigt (d. h. nicht in Lösung). Die Reaktion
mit fluoreszenz-markiertem
B unter identischen Bedingungen führte zu Bildern ohne erkennbare
Fluoreszenz. Die weitere Bestätigung
dieses Ergebnisses ergibt sich aus Massenspektraldaten, in denen
gebundenes A' direkt
unter Verwendung von MALDI-TOF der Nanobarcodes identifiziert wurde.
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Dieses
Ergebnis ermöglicht
die Durchführung
von SNP-Analyse sowie "Genchip"-Experimenten in
Lösung.
Ein "Genchip"-Experiment wird beispielsweise in der
Regel wie folgt durchgeführt.
Eine DNA-Probe wird verdaut, mit Fluoreszenzsonden umgesetzt und
mit einem Array bekannter Oligonukleotide umgesetzt, die in bekannten
Positionen an einer Oberfläche
fixiert sind. Die Kartierung des Fluoreszenzbilds von der Oberfläche (nach
scharfen Wäschen/Erwärmen) zeigt
die Abwesenheit/Anwesenheit spezieller Oligonukleotide. Dieses Experiment
kann in genau der gleichen Weise mit Nanobarcodes durchgeführt werden,
außer
dass die Identität
des oberflächengebundenen
Oligos nun durch die Nanobarcode-Identität statt durch seine Position
auf einem Chip bestimmt wird. Dieser Ansatz ermöglicht, was wichtig ist, das
Stattfinden der Hybridisierung in Lösung (wo die Nanobarcodes frei
dispergieren können),
was zu einer viel rascheren Gleichgewichtseinstellung führt. Die
Zugabe oder das Weglassen eines speziellen Oligos (oder mehrerer
Oligos) zu bzw. aus dem Assay lässt
sich außerdem
leicht bewerkstelligen. Es sollte für einen Fachmann offensichtlich
sein, dass es Dutzende ähnlicher
Formate von Experimente unter Beteiligung von Nukleinsäuren gibt,
die in im Wesentlichen identischer Weise durchgeführt werden
können.
Die Identität
des oberflächengebundenen
Moleküls
wird jeweils durch die Identität
des Nanobarcodes bestimmt. In ähnlicher
Weise können
Experimente durchgeführt
werden, bei denen das Binden von anderen Molekülen als Nukleinsäuren detektiert
werden kann (z. B. Transkriptionsfaktoren). Das gebundene Molekül kann eine
DNA mit voller Länge,
eine RNA mit voller Länge
oder Doppelstränge
von Nukleinsäuren
sein.
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Es
gibt zahlreiche unterschiedliche biochemische Ansätze zur
Detektierung von Einzelnukleotidpolymorphismen (SNPs). Jeder kann
in Multiplexweise an Nanobarcodes durchgeführt werden. Hier ist die einzigartige
Fähigkeit
von Nanobarcodes, außerordentlich
große
Zahlen unterscheidbarer Partikel zu produzieren, unentbehrlich,
da geschätzt
wird, dass das menschliche Genom in der Größenordnung von 100.000 SNPs
enthält.
-
ANALYSE KLEINER MOLEKÜLE
-
Eine
weitere Ausführungsform
der erfindungsgemäßen Nanopartikel
ist kombinatorische selbstorganisierte Monoschichtchemie an Nanobarcodes,
wodurch ein SALDI-TOF-Spektrum eines Moleküls erhalten werden kann, das
an einem SAM-beschichteten Nanobarcode adsorbiert wird, und kombinatorische
Trennung/SALDI-Analyse mit einem komplexem biologischen Fluid durchgeführt werden
kann.
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Biowissenschaftler
sind zunehmend an der Erzeugung vollständiger Profile von Proteinen
und Peptiden aus Patientenproben interessiert, was der Erzeugung
auf dem Sektor der Proteome Auftrieb verleiht. Diesen Bemühungen liegt
die Idee zugrunde, dass Veränderungen
der Proteinexpression innerhalb von Proben einer erkrankten Kohorte
einen Biomarker (oder mindestens eine Komponente eines Biomarkers)
für jene
Erkrankung enthalten können.
Das vollständige
Profil kleiner Moleküle
wäre mindestens
ebenso interessant: Immerhin sind zwei der wichtigsten bislang bekannten
Biomarker Cholesterol und einfache Blutzucker, die beide Molekulargewichte
deutlich kleiner als 1000 aufweisen. Leider gibt es neben Bemühungen bei
sequentiellen Trennungen (d. h. LC-CE oder CE-CE), die innewohnende
theoretische Grenzen haben, keine rationalen Ansätze für 2-D-Trennung kleiner Moleküle.
-
Es
ist in dieser Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung möglich,
Verbindungstrennungen an der Oberfläche von Nanopartikeln durchzuführen. Das
Prinzip dieses Verfahrens ähnelt
der Technologie, die in Festphasen-Mikroextraktions-(SPME)-Techniken
verwendet wird. Die selektive Absorption/Desorption von Verbindungen
kann in einem lösungsmittelfreien
System erfolgen. Konventionelle SPME ist nicht erweitert worden,
so dass eine große
Vielfalt unterschiedlicher Materialien eingeschlossen ist, in denen
die selektive Absorption/Desorption von Spezies bewirkt werden soll.
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Die
Strategie der selektiven Bindung einer Spezies aus einer Mischung
an eine funktionalisierte Oberfläche
führt zu
ihrer Anreicherung auf der Oberfläche, was einen möglichen
Weg zur Detektierung mit höherer Empfindlichkeit
aufzeigt. Oberflächen-angereicherte
Laser-Desorptions-Ionisierung (SELDI), eine Variante von MALDI,
basiert auf diesem Prinzip (siehe z. B. Weinberger, Electrophoresis,
6, 1164–1177
(2000)). Es können
fünf bis
sechs unterschiedliche Oberflächen
erhalten werden, auf die Protein und/oder kleine Moleküle aufgebracht
werden und dann mit zunehmender Schärfe gewaschen werden. Da jede
Oberfläche/Schärfe-Kombination
zu einem anderen Adsorptionsprofil führt, liefert die Technik ein
Mittel zur Analyse einer komplexen Mischung. Die Ausführungsform
der Erfindung erweitert diesen Ansatz exponentiell durch Erzeugung
von Tausenden von unterschiedlichen Oberflächenchemiearten auf Nanobarcodes.
Jede Chemie wird durch ihre Nanobarcode-Identität identifiziert; die nachfolgende
SALDI-Analyse führt
zu einer wesentlich verbesserten Analyse komplexer Mischungen.
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Oberflächen mit
kombinatorischem Design, um mehrere Analyte simultan auf charakteristisch
kodierten Partikeln aus biologischen Proben zu kodieren, sind in
den Trennwissenschaften oder dem Sektor der klinischen Chemie ohnegleichen.
In einer Ausführungsform
können
zur Erzeugung dieser Oberflächen
selbstorganisierte Monoschichten (SAMs) verwendet werden, die mit
reaktiven funktionalen Gruppen enden und mit Bibliotheken von Reagenzien
derivatisiert sind, um Nanobarcodes mit einer außergewöhnlichen Vielfalt an Oberflächenchemie
zu ergeben. Die Nanopartikel können
außerdem
magnetisch gemacht werden, was ein direktes Verfahren zum Extrahieren
derselben aus der Lösung,
Probe oder dem Organismus ergibt, in die (bzw. den) sie eingebracht
worden sind.
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Wie
Fachleute erkennen werden, gibt es umfangreiche Literatur über Verfahren,
die verwendet werden können,
um Oberflächenchemiewege
oder Beschichtungen auf Nanobarcodes aufzubringen. Ein derartiges Verfahren
ist mittels SAMS. SAMS können
auf viele Weisen gebildet werden, die Fachleuten bekannt sind. SAMS,
die aus ω-carboxysubstituierten
Alkanthiolen auf der Oberfläche
von Gold gebildet worden sind, sind als Modelloberflächen verwendet
worden, um die Wechselwirkungen von Protei nen mit Oberflächen zu
untersuchen. Die Chemie beinhaltet Verkappen, beispielsweise mit
wasserlöslichen
Merkaptoderivaten, in der Regel Merkapto-Carbonsäuren oder -Amine. Das Carboxyl
oder die Amine werden anschließend
verwendet, um Proteine, Peptide oder Nukleinsäuren kovalent zu markieren,
um biomolekulare Konjugate dieser Partikel zu ergeben, die in biologischen
Assays verwendet werden können.
Andere haben gemischte SAMS verwendet, um die Adsorption von Fibrinogen,
Lysozym, Pyruvatkinase, RNAse und Carbonatdehydratase.
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Gemäß einer
beispielhaften Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung werden Nanostäbe synthetisiert, die SAMS
mit endständiger
Carboxylfunktionalität
aufweisen, indem die Stäbe
mit ω-Carboxyalkanthiolen
umgesetzt werden. Die Carboxylfunktionalität wird dann zur weiteren Umsetzung
mit einer weiten Vielfalt von Aminen mit diversen funktionalen Gruppen
zu einem Anhydrid aktiviert. Eine weitere Klasse von Derivaten, die
aminreaktive Funktionalitäten
sowie unspezifische Wechselwirkungen mit Proteinen liefern, sind
Dextranlactone, die leicht aus Carboxymethyldextran hergestellt
werden. Die anfängliche
Derivatisierung der Nanostäbe
kann mit 3-Merkaptopropyl(tri-methoxy)silan
erfolgen, und das Silanalkoxy wird dann mit den freien Hydroxylen
eines von Carboxymethyldextran abgeleiteten Lactons ausgetauscht.
Die nachfolgende Spaltung des Lactons mit Aminen, die diverse funktionale
Gruppen tragen, ergibt eine Bibliothek von λ-Hydroxyamiden von dextranbeschichteten
Nanopartikeln. Diese Verfahren liefern ein gemeinsames reaktives
Intermediat, das leicht hergestellt werden kann. Die dextranbeschichteten
oder hydrophilen SAMs liefern gleichzeitig eine Oberfläche, die
gegenüber
unspezifischer Wechselwirkung zwischen den Nanostäben und
Proteinen mit einem weiten Bereich von Molekulargewichten und isoelektrischen
Punkten resistent ist. Durch geeignete Auswahl und geeignetes Design
strukturell unterschiedlicher Aminreaktant-Cocktails für die Derivatisierung
kann eine riesige Bibliothek von Oberflächen erzeugt werden. Diese
kombinatorisch abgeleiteten Nanopartikel bieten Oberflächen mit
variierender Avidität
zur Bindung an die weite Vielfalt von Molekülen, die in einer biologischen Probe
vorhanden sind, mit viel größerer Effizienz,
als für
SELDI beschrieben wurde.
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Die
Affinitäts-Einfang-Techniken
mit diesen Nanostäben
können
im Unterschied zu den Systemen auf Chipbasis offline-Inkubationsstufen
zum Einfangen der Analyte verwendet. Ein derartiger Ansatz ist nicht
nur unter dem kinetischen Aspekt inhärent besser (rasches Einfangen
von Analyten), sondern auch gemäß den Massenwirkungsgesetzen
vorteilhaft, um die Bindung anzutreiben, da die Dichte der Bindungsdeterminanten variiert
werden kann, um sich einem weite Bereich von Analytkonzentrationen
anpassen zu können,
die in einem biologischen Fluid vorkommen. Von Kohlenhydrat abgeleitete
SAMs mit variierenden Dichten sind verwendet worden, um Probleme
anzusprechen, die Zelloberflächen-Kohlenhydrat-Protein-Wechselwirkungen beinhalten.
Die erfindungsgemäßen Oberflächen können maßgeschneidert
werden, um freie Saccharide zu erkennen, und können gleichzeitig mit einem
solches Design versehen werden, dass sie beispielsweise Mehrfachbindungsdeterminanten
für Kohlenhydrate
in Glykoproteinen vorteilhaft nutzen. Dieser Ansatz liefert Oberflächen, die
an ein weites Spektrum von Molekülen,
von organischen Verbindungen mit niedrigem Molekulargewicht bis
zu großen
Proteinen, binden können,
die adressierbar und der Analyse zugänglich sind. Biologische Quellen
enthalten oft eine komplexe Mischung von anorganischen Salzen, Puffern,
Chaotropen, Konservierungsmitteln und anderen Additiven – oft in
höheren
Konzentrationen als die interessierenden Moleküle – von denen einige für MALDI
MS schädlich
sind. Diese Ausführungsform
der Erfindung kann Anzahlen von Oberflächen derselben Größenordnung
wie die Anzahl der Moleküle
erzeugen, die in einer biologischen Probe vorhanden sind. Gleichzeitig
wird die Bindung der interessierenden Moleküle zur Analyse mittels Massenspektroskopie
möglich.
Gleichzeitig liefert sie einen sehr brauchbaren und effizienten
Modus der Probenvorbereitung vor der Analyse.
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Den
Erfindern ist bislang keine aktuelle Technologie zur simultanen
Abfrage von organischen Verbindungen mit niedrigem Molekulargewicht,
Peptiden und größeren Proteinen
in einer Mikrovolumen-Multiplexanalyse bekannt. Die riesige Bibliothek
von oberflächenmodifizierten
Nanostäben
mit variierenden Affinitäten
zu unterschiedlichen Molekülen
wird einer biologischen Probe zugegeben, inkubiert, gewaschen und
mittels SALDI MS analysiert, wobei jeder Nanostab ein spezielles
Molekül
oder eine spezielle Gruppe von Molekülen repräsentiert, wobei das gesamte
Ensemble dadurch einen Fingerabdruck der analysierten Probe ergibt.
-
FUNKTIONALE PROTEOMIK
-
Gemäß einer
weiteren Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung kann die Nanocodetechnologie verwendet
werden, um (i) hochempfindliche Multiplex-Immunoassays oder andere
Assayformen für
bekannte Proteine zu entwickeln; (ii) Verfahren zur Identifizierung
von posttranslationalen Modifikationen zu entwickeln, und (iii)
Protein-Protein-Wechselwirkungen zu untersuchen.
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Das
Hauptziel der Proteomanalyse (auch als Proteomik bekannt) ist die
rasche Charakterisierung von Genprodukten (Proteinen). Der Stand
der Technik der Proteomiktechnologie basiert auf zweidimensionaler (2-G)
Gelelektrophorese, die die Trennung von komplexen Proteinmischungen
ermöglicht,
die auf der Ebene der ganzen Zellen, Gewebe oder ganzen Organismen
exprimiert werden. Nach 2-D-Gelelektrophorese und Gelfärben werden
die sichtbar gemachten Proteinspots angeregt, aus dem Gel extrahiert
und enzymatischer Verdauung unterzogen. Die resultierenden Peptidfragmente
werden dann durch Massenspektrometrie charakterisiert (MALDI-TOF
MS oder ESI-MS). Die ursprüngliche
Proteinstruktur kann rekonstruiert werden, indem die Peptidmassen
gegen theoretische Peptidmassen bekannter Proteine abgeglichen werden,
die man in kommerziell erhältlichen
Datenbanken (z. B. SWISS-PROT) findet. Die fehlende Reproduzierbarkeit
des 2-D-Gelverfahrens, Schwierigkeiten bei der Proteinquantifizierung
und Komplexitäten,
die mit der Probenextraktion zusammenhängen, sind einige der Probleme
mit dieser Technologie. 2-D-Gele leiden auch an einem systematischen
Trennfehler bei Proteinen mit sehr niedrigem und sehr hohem Molekulargewicht.
2-D-Gele können
zudem kein zuverlässiges
Profil von kleinen organischen Molekülen, Metaboliten, DNA, RNA
und, worauf es ankommt, Proteinen unter 15 kDa liefern.
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Ein
weiterer Ansatz für
Proteomik beinhaltet das Begrenzen der Analyse auf bekannte Proteine
(d. h. jene, für
die Antikörper
im Handel erhältlich
sind). Die beste Technik zur Durchführung von Proteomik auf Grundlage
dieser Technologie verwendet Mikrokugeln als fester Träger, derzeit
sind 100 verschiedene Perlensätze
erhältlich.
Jeder Perlensatz kann prinzipiell einen separaten Immunoassay trägern. Die
Datenerfassung erfolgt durch ein Instrument, das einem konventionellen
Durchflusszytometer ähnlich
ist. Mit dieser Technologie ist die simultane Quantifizierung von
15 Zytokinen gezeigt worden. Eine Haupteinschränkung dieses Ansatzes liegt
darin, dass der Frequenzraum der Molekülfluoreszenz, die sowohl für das Mikrokugel-Markieren als
auch für
die Detektierung verwendet wird, nicht breit genug ist, um nahezu
so viele Aromen wie Nanobar codes (im Raum des unterschiedlichen
Reflexionsvermögens)
unterzubringen. Dies bietet eine Gelegenheit, nicht zur lineare
Fortschritte in diesem Ansatz zu erreichen, sondern die besten Aspekte
des Multiplexing mit den besten Aspekten von MALDI zu kombinieren,
um einen bahnbrechenden Fortschritt in der Proteomik zu erreichen.
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Auf
dem Sektor der Proteomik besteht ein Bedarf an massiv paralleler
Analyse der exprimierten Proteine. Die Kombination der Nanobarcodetechnologie,
SALDI und fluoreszenzbasierten Immunoassays zu einer Plattform ermöglicht,
wie nachfolgend beschrieben, die Erzeugung von hochempfindlichen
und quantitativen Multiplex-Immunoassays für bekannte Proteine. Es ist
möglich,
Selektivität,
Empfindlichkeit, Multiplexing, Quantifizierung und Massenanalyse
in derselben Messung zusammenzuführen,
was unter anderen Vorteilen einen mindestens 100-fachen Anstieg
der Empfindlichkeit bietet.
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Erstens
hängt ein
spezifischer Immunoassay über
Bindung eines spezifischen Einfang-Antikörpers mit jedem Aroma des Nanobarcodes
zusammen. Der Analyt wird an den antikörperbeschichteten Nanostab
gebunden und mit einem zweiten Antikörper detektiert, der mit einem
Fluoreszenzfarbstoff markiert ist, der ein anderes Epitop auf dem
Analyten erkennt.
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Dieses
Verfahren kann in einer einzigen Probe für so viele Proteine erfolgen,
wie sowohl Einfang- als auch Detektierungsantikörper zur Verfügung stehen;
momentan sind mehrere hundert Paare von Antikörpern erhältlich, und diese Zahl wird
in Zukunft ansteigen. Andere Ansätze
für Proteinassays
(wie Aptamertechnologie und Phagen-Display) sind außerdem momentan
in Entwicklung und Weiterentwicklung. Das Verfahren hat somit die
Fähigkeit,
gleichzeitig die biologische Probe auf Anwesenheit aller bekannter
Proteine abzufragen, für
die es eine geeignete selektive Bindungschemie gibt (oder geben
wird). Ein Vorteil dieses Systems ist, dass mit zwei oder mehr Fluorophoren
sogar noch größeres Multiplexing
möglich
ist.
-
Posttranslational
modifizierte Proteine (gute Kandidaten für neue Krankheits-Marker) können unter Verwendung
derselben Plattform detektiert werden. Jedes Protein kann co- und
posttranslationalen Modifikationen unterzogen werden. Diese Modifikationen
haben einen Einfluss auf die Ladung, Hydrophobizität, Konformation
des "Stammproteins", und können in
unterschiedlichen Ebenen auftreten. Modifikationen, wie Acetylierung,
Phosphorylierung, Methylierung, Hydroxylierung, N- und O-Glykosylierung
können
auf zellulärer Ebene
sowie in den extrazellulären
Fluids stattfinden. Es gibt mittlerweile über 100 bekannte post-translationale
Modifikationen.
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Zur
Detektierung der post-translationalen Modifikation werden polyklonale
Antikörper,
die gegen ein Protein gebildet wurden, mit einem spezifischen Barcodearoma
konjugiert. Der polyklonale Antikörper fängt nicht nur das Protein ein,
gegen das er gebildet worden ist, sondern auch Proteinisoformen
(die ähnliche
Epitope aufweisen, jedoch an unterschiedlichen Stellen modifiziert
sind). Wenn die Isoform durch die Detektierungsantikörper erkannt
wird, wird sie zusammen mit dem "Stammprotein" quantifiziert (d.
h. durch den Fluoreszenz-Immunoassay).
Wenn post-translationale Modifikation das Epitop beeinflusst hat,
welches durch den Detektierungs-Antikörper erkannt wird, wird die
Isoform nicht durch Fluoreszenz quantifiziert. Wenn sowohl der Einfang-Antikörper als
auch der Detektierungs-Antikörper
polyklonale Antikörper
sind, besteht eine recht große Wahrscheinlichkeit
dafür,
dass eine große
Anzahl der modifizierten Proteine quantifiziert wird. Nach der Fluoreszenzmessung
werden die Nanostäbe
Massenspektrometrie-Analyse
unterzogen, SALDI-MS wird zur Charakterisierung des Proteins und
zur Identifizierung der verschiedenen posttrans lationalen Modifikationen
verwendet. Die SALDI-MS-Laserenergie zerreißt alle nicht-kovalenten Bindungen,
wodurch die Detektierung von jeglichem Molekül ermöglicht wird, das an dem Nanostab
komplexiert wird, einschließlich
sogar des Proteins, das sandwichartig zwischen zwei Antikörpern liegt.
-
Das
Markieren eines Assays mit einem spezifischen Nanobarcode ist für den Erfolg
dieses Verfahrens kritisch. Der Code auf dem Stab ist mit einem
spezifischen festgelegten Protein mit einem spezifischen Molekulargewicht
assoziiert. Wenn anstelle einer vollständigen Scan-Analyse dieser
Nanostab analysiert wird, kann das Massenspektrometer mit einer
als Single Ion Monitoring (SIM, Überwachung
eines Einzelions) bezeichneten Technik abgestimmt werden, so dass
es sich auf eine spezielle Masse konzentriert. Der SIM-Modus ermöglicht eine
raschere Datenerfassung und erhöht
die analytische Sensitivität
(bis zu einer 1000-fachen Steigerung der Detektierung eines Ions
im SIM-Modus, verglichen mit der Detektierung desselben Ions im
vollständigen
Scan-Modus). Der SIM-Modus ermöglicht
die raschere Erfassung von Daten und Erhöhungen der analytischen Empfindlichkeit
(bis zu 1000-fache Erhöhung
der Detektierung eines Ions im SIM-Modus gegenüber der Detektierung desselben
Ions im vollständige
Scan-Modus). Bei Kenntnis der erwarteten Masse (und der Sequenz)
des Analyten kann das Massenanalysegerät auf einen Massenbereich fokussiert
werden kann, wodurch die Detektierung aller möglichen Isoformen in Bezug
auf das Stammprotein möglich
ist. Der Überwachungsbereich
könnte
beispielsweise auf das Molekulargewicht der Stammverbindung ± 500 Da
eingestellt werden. Die Bestimmung des Molekulargewichts der Isoform
zeigt sofort die Modifikationen, die das Stammprotein durchlaufen
hat. Die Kombination der Nanostäbe
und polyklonalen Antikörper
hat den Vorteil, dass die Stammproteine sowie die entsprechenden
Isoformen auf einem Aroma der Nano stäbe lokalisiert ist. Die Nanostäbe ermöglicht ein
Bindeglied zwischen dem "Stammprotein" und den entsprechenden
Isoformen. Dies trifft auf die 2 D-Gelelektrophorese nicht zu, in
der das posttranslational modifizierte Protein an einer anderen Stelle
des Gels "auftauchen" kann, wenn sich
die Ladung geändert
hat (beispielsweise nach der Phosphorylierung). Kurz gesagt erfordert
2D-Gel erheblichen weiteren Aufwand (d. h. Sequenzbestimmung) zur
Identifizierung des modifizierten Proteins, da das Bindeglied zwischen
Proteinen derselben Familie fehlt.
-
Andere
Ansätze
zum Detektieren von posttransitionalen Modifikationen sind auch
möglich.
Es können beispielsweise
chemische Wege entwickelt werden, die alle posttransitionalen Modifikationen
eines verschiedenen Typs erkennen, beispielsweise kann ein Nanobarcode
funktionalisiert werden, um alle Proteine zu erkennen, die myristyliert
worden sind, ein weiterer kann sich an alle glycosylierten Spezies
binden, usw. Die Sammlung oder Anordnung dieser Nanopartikel kann
somit eine Sonde der gesamten posttranslationalen Modifikation sein.
Die Analyse der absorbierten Spezies an jedem Nanobarcode kann mit
jedem geeigneten Mittel einschließlich Massenspektrometrie durchgeführt werden.
Wichtig ist, dass es wertvoll ist, die Gesamtmenge der posttranslationalen
Modifikationen zu kennen, selbst wenn die genaue chemische Natur
der individuellen Spezies nicht gesichert ist. Die Menge der posttranslationalen
Modifikationen kann ein Maß für Stress
und daher die Gesamtgesundheit sein.
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Protein-Protein-Wechselwirkungen
werden erfindungsgemäß untersucht,
indem spezifische Proteine an Nanostäbe gebunden werden, um ein
Screening der biologischen Probe auf potentielle Entitäten durchzuführen, die
zur molekularen Erkennung in der Lage sind. Nanostabtechnologien
in Kombination mit fluoreszenzbasierter Quantifizierung und massenspektrometerbasier ter
Identifizierung ermöglichen
die Erforschung spezifischer Protein-Protein-Wechselwirkungen. Es
werden unterschiedliche Assayformate verwendet, um die biologische
Probe auf Anwesenheit des freien Analyten A oder auf Anwesenheit
des freien Rezeptors R für den
Analyten A abzufragen. Diese beiden Formate sind bereits beschrieben
worden. Ein weiterer Satz von Nanostäben, die mit gegen A gerichteten
Antikörpern
markiert sind, können
zur Quantifizierung des Analyten A verwendet werden, der an seinen
Rezeptor R gebunden ist, indem ein gegen den Rezeptor gerichteter
Detektierungskörper
verwendet wird. Ähnliche
Assays können
aufgebaut werden, in denen freie Autoantikörper und Analyt A bindende
Antiantikörper
unter Verwendung von beispielsweise einem fluoreszierenden Anti-Fc-Antikörper quantifiziert
werden können.
-
Die
Nanostäbe
werden, wie bereits beschrieben, mittels SALDI-TOF MS analysiert,
um die Identifzierung der unterschiedlichen vorhandenen Isoformen
zu ermöglichen.
Wenn keine Detektierungs-Antikörper
zur Verfügung
stehen, ist SALDI-TOF noch in der Lage, die unterschiedlichen Komponenten
zu identifizieren und zu charakterisieren. Die Quantifizierung durch
Fluoreszenz fehlt, die Identifizierung des eingefangenen Analyten
durch Massenspektrometrie ist jedoch möglich. Alternativ kann ein
mit einem beliebigen Protein markierter Nanostab verwendet werden,
um die biologische Probe einem Screening auf Anwesenheit eines Proteins
oder beliebiger anderer Entität
mit irgendeiner Affinität
zu dem nanostab-konjugierten Protein zu unterziehen. Die Anwesenheit
des gebundenen Proteins werden durch massenspektrometrische Analyse
detektiert.
-
Praktisch
alle vorstellbaren Liganden, die in der Affinitätschromatographie verwendet
worden sind, alle stationären
Phasen, die in der Dünnschichtchromatographie
verwendet werden, Chromatographieelektrophorese (und Derivate davon),
HPLC oder Gaschromatographie können
zum Markieren von Nanostäben
verwendet werden, und alle können
in einem einzigen Röhrchen
kombiniert werden, das ein minimales Volumen an biologischer Probe
enthält.
Wegen der Größe des Nanostabs
wird die Probengröße deutlich
verringert, verglichen mit derzeit entwickelten Protein-Arrays.
Die folgende Tabelle führt
Beispiele für
Liganden auf, die für
Nanostab-Derivatisierung verwendet werden können, um spezifische Moleküle (Gegenliganden)
aus der biologischen Probe einzufangen (zu extrahieren).
-
Beispiele
für Liganden-/Gegenliganden-Paare,
die für
Nanostabeinfang verwendet werden
LIGAND | GEGENLIGAND |
Cofaktoren | Enzyme |
Lectine | Polysaccharide,
Glykoproteine |
Nukleinsäure | Nuldeinsäurebindungsprotein
(Enzym oder Histon) |
Biomimetische
Farbstoffe | Kinasen,
Phosphatase, Dehydrogenasen, usw. |
Protein
A, Protein G | Immunglobuline |
Metallionen | die
meisten Proteine können
mit Metallionen Komplexe bilden |
Enzyme | Substrat,
Substratanaloga, Inhibitor, Cofaktoren |
Phagen-Displays | Proteine,
Peptide, jeglicher Proteintyp |
DNA-Bibliotheken | komplementäre DNA |
Aptamere | Proteine,
Peptide, jeglicher Proteintyp |
Antikörperbibliotheken | jeglicher
Proteintyp |
Kohlenhydrate | Lectine |
ATP | Kinasen |
NAD | Dehydrogenasen |
Benzamid | Serinprotease |
Phenylboronsäure | Glykoproteine |
Heparin | Koagulierungsproteine
und andere Plasmaproteine |
Rezeptor | Ligand |
Antikörper | Virus |
-
Es
sei letztendlich darauf hingewiesen, dass dieses Verfahren eine
signifikante Reduktion der Probengröße ermöglicht, indem Tausende unterschiedlicher
Aromen von Nanobarcodes zu wenigen Mikrolitern oder weniger von
einer biologischen Probe gegeben werden. Dies ist gegenüber der
Verwendung von Biochips oder Arrays von Vorteil, in denen Antikörper oder
Proteine auf einer flachen Oberfläche im Raum angeordnet werden.
Im letzteren Fall ist ein viel höheres
Probenvolumen erforderlich, um den ganzen Chip zu kontaktieren. Wenn
der Nanopartikel ein magnetisches Metall aufweist, können sie
außerdem
durch magnetische Wechselwirkung aus der Lösung gezogen werde.
-
Für Proteine
mit einer Masse bis zu 13 kDa ist SALDI-Massenauflösung MALDI ähnlich.
Zwischen 17 und 30 kDa sinkt die Massenauflösung bei SALDI um einen Faktor
von 2 bis 3. Nanobarcodes haben die erforderlichen Spektraleigenschaften,
um den richtigen Energietransfer auf die adsorbierten Proteine zu
ermöglichen.
Indem die Attribute auf den Nanobarcodesegmenten (z. B. Länge, Breite,
Zusammensetzung und so weiter) variiert werden, können die
Spektraleigenschaften des Nanobarcodes eingestellt werden, um die
optimale Proteindesorptions- und -ionisierungsenergie abzugeben.
-
PHÄNOTYPISIERUNG
-
Die
erfindungsgemäßen Nanopartikel
können
als Plattform für
Multiplex-Assays in sehr kleinen Volumina von biologischen Proben
verwendet werden. Diese Plattform ermöglicht die simultane Messung
von über vielen
Hunderten oder Tausenden von Assays aus ultrakleinen Volumina von
biologischen Proben.
-
Heutzutage
wird eine große
Zahl von unabhängigen
und unterschiedlichen Messtechniken zur Charakterisierung des Metabolismus
und der Physiologie von Menschen oder großen Tieren verwendet. Das Phänotypisieren
kleiner Tiere ist wegen der begrenzten Verfügbarkeit großer Gewebevolumina
praktisch unmöglich.
Die vorliegende Erfindung hat die einzigartige Fähigkeit, nicht nur viele dieser
Messungen auf einer Plattform zu kombinieren, sondern auch alle
dieser Messungen beschränkt
auf dasselbe winzige Probenvolumen durchzuführen. Hierdurch wird diese
Plattform zur Messung mehrerer Analyte in raren biologischen Proben
(d. h. Plasma von kleinen Tieren) extrem attraktiv.
-
Diese
Ausführungsform
der Erfindung konzentriert sich speziell auf:
- 1)
Die Entwicklung einer Plattform, die optisches Abfragen der Nanostäbe ermöglicht.
- 2) Das Auslesen von Multiplex-Immunoassays und die Machbarkeit
des Phänotypisierens
der Maus.
-
Zylindrisch
geformte, erfindungsgemäße, kolloidale
Metall-Nanopartikel
werden verwendet, wobei die Metallzusammensetzung entlang der Länge alterniert
werden kann (z. B. Pt/Au/Pt/Au/Pt) und wobei die Länge der
Metallelemente eingestellt werden kann. Diese Nanobarcodes dienen
als Festphasen-Identitäts-Markierungen
für die
zu entwickelnden Immunoassays. In einem typischen Sandwich-Immunoassay
wird der Einfang-Antikörper an
einen spezifischen Nanobarcode konjugiert, und der entsprechende
Detektierungs-Antikörper
wird mit einem Fluorophor markiert.
-
Es
kann ein Lesegerät
verwendet werden, das die innewohnenden Unterschiede des Reflexionsvermögens der
Metallsegmente in individuellen Stäben durch konventionelle Lichtmikroskopie
Bildverarbeitung unterziehen kann. Diese Messung des Reflexionsvermögens ermöglicht die
Nanobarcode-Identifizierung, während
die mit dem entsprechenden Nanostab assoziierte Fluoreszenzintensität über Bindung
des Detektierungs-Antikörpers
die Konzentration des Analyten bestimmt. Es kann Software verwendet
werden, die Bilder des Reflexionsvermögens automatisch analysieren
und Nanobarcodes identifizieren sowie Fluoreszenzbilder automatisch
analysieren und Nanobarfluoreszenz quantifizieren kann. Die Entwicklung
der Sandwich-Immunoassays zeigt die parallele Erfassung der Daten
des Reflexionsvermögens
und der Fluoreszenzdetektierungsdaten.
-
In
einem sehr kleinen Plasmavolumen (50 Mikroliter oder weniger) kann
schließlich
Assay-Multiplexing für
ein großes
Feld von Proteinen gezeigt werden, die für die physiologische Charakterisierung
eines Organismus relevant sind. Die Fähigkeit, eine große Zahl
aus einem Probenvolumen durchzuführen,
ist in vielen Tierstudien entscheidend, insbesondere für die oft
verwendeten Mäusestudien.
Von einer Maus können
risikolos 50 Mikroliter Plasma gewonnen werden, um mehrere über die
Länge verteilte
Blutentnahmen und wiederholte Messungen während der Lebensdauer der Maus
zu ermöglichen.
Dieses Protokoll ermöglicht
beispielsweise die vollständig
automatisierte, integrierte und simultane Messung von Zytokin, Autoantikörper, allgemeinen Protein-
und Hormonprofilen in derselben Gewebeprobe.
-
Phänotypisierung
erfolgt mit besonderer Relevanz in Bezug auf Tiermodelle für menschliche
Krankheiten. Ob das Modell der Zebrafisch, das Kaninchen oder die
Maus ist, die Fähigkeit
zum Einschalten oder Ausschalten individueller Gene oder Gensätze ist
ein leistungsfähiger
Ansatz für
die Erzeugung von Stämmen, die
gentechnisch verändert
sind, um die Progression der Erkrankung zu untersuchen. In ähnlicher
Weise sind Tiermodelle ein bequemes Vehikel zur Überwachung des Ansprechens
auf die Therapie. Gleichzeitig ist das Phänotypisieren an Tiermodellen
eine außerordentliche
bioanalytische Herausforderung: Zusätzlich zu dem Bestreben, "alles" zu messen, ist die
Menge an Gewebe, die für
diese Untersuchungen zur Verfügung
steht, klein. Man kann beispielsweise lediglich erwarten, aus dem
Bluten eines Mäuseschwanzes
etwa 200 Mikroliter Blut zu erhalten. Obwohl PCR-Amplifizierung
verschwindend geringe DNA-Mengen in analytisch brauchbare Mengen
umwandelt, erfordern Techniken, die derzeit für Proteomik üblich sind,
einschließlich
2-D-Gelelektrophorese und den Verfahren auf Oberflächenaffinitätsbasis,
sehr erhebliche Probemengen und führen zudem nicht zu hochauflösenden Trennungen.
Bei Kleinmolekül-Assays
sind keine Verfahren mit kleinem Volumen zur Profilbildung einer
weiten Vielfalt metabolisch relevanter Spezies gezeigt worden: Im
Gegenteil lag der Fokus pharmakokinetischer Studien im pharmazeutischen
Bereich fast ausschließlich
auf dem Schicksal von einer oder nur wenigen Spezies.
-
Die
Lösung
dieses Problems ist die simultane Durchführung mehrerer Messungen mit
hoher Empfindlichkeit, und weit verbreitet wurden zwei Ansätze verwendet:
Arraybildung beinhaltet die räumliche
Trennung der verschiedenen chemischen Wege, welche untersucht werden,
an unterschiedlichen Positionen, die individuell sondiert werden
können.
Der Genchip bietet dies für
Oligonukleotide (siehe z. B. Michael et al., Anal. Chem., 70, 1242–1248 (1998)),
und dieselbe Strategie wird auf sehr rudimentärem Niveau für Proteine
durchgeführt.
Multiplexing bezieht sich auf die Durchführung mehrerer unabhängiger Messungen
zur gleichen Zeit und/oder in derselben räumlichen Region und/oder unter
Verwendung derselben Materialien. Dies kann auf einem Chip erfolgen,
wie bei aktuellen Ansätzen
zur Analyse der Genexpression, wobei die relativen Expressionsniveaus
von cDNA von zwei Proben von DNA-Markierungen mit unterschiedlichen
Fluorophoren gemessen werden kann. Diese Strategie ist an Proteomik
angepasst worden, indem zwei Proteinproben mit unterschiedlichen
Fluorophoren derivatisiert wurden und vor der Trennung durch 2-D-Gelelektrophorese
gemischt wurden. In diesen Fällen
ist das Multiplexing-Niveau nur zwei, was minimale Effizienzsteigerungen
ergibt. Mit den erfindungsgemäßen Nanobarcodepartikeln
können
jegliche chemischen Wege zum Einfangen verwendet werden, die Fachleuten
bekannt sind. Dies liefert Multiplexing, das in einem unerreichten
Maßstab
vorgenommen werden kann. Zusätzlich
zu der Proteomik kann dieselbe Strategie auf Genomik (z. B. SNP-Kartierung) und
andere Phänotypisierungs-Assays
angewendet werden, wie klinische Chemie (z. B. Glukose, Lipoprotein hoher
Dichte, Lactat, Lactatdehydrogenase, Triglyceride, Harnstoff, SGOT,
SGPT, Bilirubin und alkalische Phosphatase), Zelluntersuchungen
(z. B. Zellzählungen
und Oberflächenmarker)
und Bestimmung anorganischer Ionen angewendet werden. Wie Fachleute
erkennen werden, ist möglicherweise
eine gegebene Größe von Nanobarcodes
für bestimmte
Anwendungen besser geeignet als für andere. Größere Nanobarcodes
können
beispielsweise bevorzugt sein, wobei die zusätzliche Oberfläche wegen
der Größe des Analyten,
der Stärke
des erwünschten
Detektierungssignals, usw. nützlich
wäre. Die
Größe und Form
des Nanobarcodes kann auch einen Einfluss auf den gewählten Auslesetyp
haben.
-
NICHT-BIOANALYTISCHE ANWENDUNGEN
DES BARKODIERENS
-
In
den fünfundzwanzig
Jahren seit der Einführung
von Barkodieren haben die meisten Hauptindustriezweige weltweit
die Vorteile der Technologie erkannt, und ihre Verwendung hat zugenommen.
Die Nahrungsmittelindustrie hat sich beispielsweise über das
Scannen am Verkaufpunkt weiterentwickelt und verwendet Barkodieren
mittlerweile in der gesamten Lieferkette von der Herstellung über Distributions-
und Verkaufsprozesse, bis die Ware den Verbraucher erreicht hat.
Obwohl die Industrien auf spezifische Vorteile achten, gehören zu den
allgemeinen Vorteilen von Barkodieren erhöhte Genauigkeit, verbesserte
Produktivität,
verbesserte Qualität
und Kosteneinsparungen. Der Verkauf an Barkodiergeräten ist
in den Vereinigten Staaten allein ein Markt von 4 Milliarden US-Dollar
pro Jahr, der Wert des barkodierten Materials liegt jedoch weit
darüber.
Trotz vermehrter Verwendung und Verbesserungen der Technologie kön nen viele
Industriezweige die Barcodetechnologie wegen physikalischer oder ökologischer
Zwänge
nicht nutzen. Beispiele hierfür
sind die geringe Größe der mit
Barcode zu versehenden Waren (z. B. Befestigungselemente), das Material,
auf das Barcodes aufgebracht werden müssen (z. B. gekrümmte metallische
Oberflächen),
Stellen, an denen Barcodes die Ware oder deren Funktion oder Verwendung
stören
(z. B. Kunstwerke), oder die Verfahren (z. B. extreme Wärme oder extreme
Kälte),
die eine Ware während
der Herstellung oder Distribution des Produkts oder in der eigentlichen Verwendung
(z. B. Farbe) durchläuft.
Nanobarcodes führen
in vielen dieser Bereiche zu neuen Möglichkeiten. Es sollte jedoch
betont werden, dass die Dauerhaftigkeit (und chemische Inertheit)
dieser Materialien in deutlichem Gegensatz zu anderen Typen von
Papier- oder Kunststoff-Markierungen
steht.
-
Die
Verwendung von Nanobarcodes als Markierungen oder Etiketten kann
ferner durch die Verwendung von mehreren Partikeln als Etikett erweitert
werden. Indem mehrere Markierungen zum Etikettieren eines Materials
verwendet werden, kann die Zahl der unterschiedlichen Typen von
Nanobarcode-Partikeln, die hergestellt werden muss, reduziert werden,
während
dennoch dieselben großen
Zahlen an getrennt identifizierbaren Kombinationen von Nanopartikeln
bereitgestellt werden
-
Einheitsdosismedikamente
in der Gesundheitsindustrie. Der Gesundheitssektor ist eine globale
Industrie mit ähnlichen
Problemen und Bedürfnissen
in jedem Land. Die Industrie steht weltweit unter extremem Kostendruck.
In den Vereinigten Staaten allein betrugen die Ausgaben im Gesundheitsbereich
1995 insgesamt 1,5 Billionen US-Dollar. Der 1996 veröffentlichte
Efficient Healthcare Consumer Response (EHCR) folgerte, dass durch
Barkodieren und Automatisierung 11 Milliarden US-Dollar pro Jahr
in drei Produktkategorien eingespart werden könnten: nicht-kapitale medizinische/chirurgische
Verbrauchsmaterialien, nicht-kapitale Diagnostika und verschreibungspflichtige
pharmazeutische Produkte, die nicht über den Einzelhandel gehen.
Die Industrie hat beim Etikettieren von Kartons und Schachteln für Produkte
gute Fortschritte gemacht, kämpft
jedoch noch mit kleinen Waren, wie Einheitsdosenmedikamenten. Das
Barkodieren dieser Waren ist besonders wichtig, wenn man berücksichtigt,
dass das Institute of Medicine vor kurzem darauf hingewiesen hat,
dass 44.000 bis 98.000 Menschen pro Jahr durch medizinische Fehler
sterben, die sich in US-Krankenhäusern
ereignen.
-
Befestigungsmittelindustrie.
Die Vereinigten Staaten importieren jährlich für ungefähr 7 bis 8 Milliarten US-Dollar
Befestigungsmittel (Muttern, Metallschrauben, Schrauben, Nieten,
Dichtungsringe, usw.). Diese Produkte werden dann umverpackt und
mittels unterschiedlicher Distributionsverfahren an mehrere Industriezweige
verkauft, wie Raumfahrt, Automobilindustrie, Nuklearindustrie, Handel
und Elektro, wodurch ein Markt von schätzungsweise 30 bis 40 Milliarden
US-Doller entsteht. Im Verlauf der letzten Jahre wurden die Produktpackungen
mit Barcodes versehen. Individuelle Befestigungsmittel sind dies
jedoch nicht.
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Auf
die Industrie ist vor einigen Jahren ein schwerwiegendes Sicherheits-
und Schadensersatzproblem zugekommen, als gefälschte Befestigungsmittel minderer
Qualität
auf den Markt drängten.
Um dieses Problem zu bekämpfen,
wurde Barkodieren auf Produktpackungen eingeführt und der Fastener Quality
Act (Erlass über
die Qualität
von Befestigungsmitteln) erlassen. Dieser Erlass wurde im Dezember
1999 zum Abschluss gebracht. Dort sind Anforderungen an Befestigungsmittel
festgelegt, die in "kritischen
Anwendungen" verwendet
werden, einschließlich
Einhalten von Laborteststandards der Härtung durch Wärmeverar beitung.
Es gibt jedoch noch ein Problem damit, dass individuelle Befestigungsmittel
nicht markiert werden können,
während Verpackungen
von Befestigungsmitteln etikettiert werden können. Nanobarcodes auf Befestigungsmitteln
gibt der Industrie ein Mittel zur Konformität mit dem Fastener Quality
Act in die Hand und verbessert die Sicherheits- und Zuverlässigkeitsergebnisse
für Menschen
deutlich.
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Reifen.
Die Industrie hat lange nach einer Lösung zum Rückverfolgen individueller Reifen
gesucht. Dies trifft insbesondere auf die kommerzielle (Lastwagen)-Reifenindustrie
zu. Lastwagenreifen werden oft zwei oder drei Mal runderneuert und
auf einer anderen Achse des Lastwagens montiert. Obwohl die wirtschaftlichen und
Sicherheitsanreize bestehen, gibt es heute keine leichte oder kostengünstige Weise
zum Identifizieren eines einzelnen Reifen, so dass Gebrauch und
Wartung überwacht
werden können.
Kommerzielle Reifen sind ein Geschäft von ungefähr 6 bis
8 Milliarden US-Dollar/Jahr (neue Reifen kosten ungefähr 300 US-Dollar, Runderneuern
kostet ungefähr
90 US-Dollar pro Reifen). Es gibt ungefähr 7 Millionen Reifen, die
als Neuausstattung verkauft werden, 14 bis 14,5 Millionen, die als
Ersatzreifen verkauft werden, und weitere 15 Millionen runderneuerte
Reifen pro Jahr. Mit Nanobarcodes können Datensätze für jede Reifen gepflegt werden,
wodurch sichergestellt wird, dass Reifen in einer Weise gewartet
und verwendet werden, dass die Sicherheit gewährleistet ist. Die erfolgreiche
Anwendung von Nanobarcodes in der kommerziellen Reifenindustrie
führt wahrscheinlich
auch zur Eroberung des Automobilreifengeschäfts.
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Verfolgung
von Waffen. Es gibt viel Kontroversen über die Kontrolle von Handfeuerwaffen.
Ein Streitpunkt beinhaltet ein praktisches Verfahren, um Handfeuerwaffen
verfolgbar zu machen. Nanobarcodes können das Identifizieren einer
einzelnen Waffe, des Ladestreifens, des Schlagbolzens und sogar
des Geschossmantels ermöglichen.
Dies könnte
die Verfolgbarkeit signifikant verbessern und das Einhalten der
staatlichen und Bundesgesetzgebung leichter durchführbar machen
sowie Fremdidentifizierung, Untersuchungen und das Durchsetzen von
Gesetzen unterstützen.
Das Verfolgen von Explosivstoffen kann in ähnlicher Weise durch Einbringen
von Barcodes erfolgen. Derzeit hat das Department of Energy ein
Explosivstoffe-Klassifizierungs-Verfolgungssystem
(http://faxback.wmnsnw.com/ects/summsrch.asp), jedoch kein Mittel
zum direkte Verfolgen der Tausende von bekannten Explosivstoffen.
Es ist signifikant, dass Nanobarcodes alle Kriterien zu erfüllen scheinen,
die im National Academy of Science's Committee on Marking, Rendering Inert,
and Licensing of Explosive Materials aufgeführt sind. Zu diesen Kriterien
gehören
Sicherheit in Herstellung und Anwendung, Wirkung auf die Leistung
von Explosivprodukten, Einsatzmöglichkeit
für das
Durchsetzen der Gesetze, forensische und gerichtliche Anwendbarkeit,
Explosionsbeständigkeit, ökologische
Verträglichkeit,
Kosten und universale Anwendbarkeit.
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Geld
und rechtsrelevante Dokumente. Obwohl viele Schritte unternommen
wurden, um zu gewährleisten,
dass Geld und Dokumente, wie Pässe
und Visas, nicht gefälscht
werden können,
können
(für das
bloße Auge)
unsichtbare Nanobarcodes in dem Papier verwendet werden, um die
Authentizität
des Dokuments zu gewährleisten.
Konventionelle Barcodes können
zudem als Positionsindikatoren von Nanobarcodes verwendet werden.
In anderen Worten könnten
Dokumente mit Nanobarcodes an speziellen Positionen imprägniert werden,
die durch Abfragen der makroskopischen Barcodes offenbart werden.
Dies ermöglicht
eine rasche Verifizierung der Authentizität eines Dokuments. Die gleiche Strategie
kann man auf wertvolles individuelles Eigentum, persönliche Inhalte
oder unersetzliche Erbstücke
anwenden.
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Farbe.
Barcodieren von Farben, ein Geschäft von 16 Milliarden US-Dollar/Jahr
in den Vereinigten Staaten 1997, bietet drei ausgezeichnete Gelegenheiten.
(1) Farbe für
den Außenarchitekturbereich.
Wegen der fehlenden Dauerhaftigkeit, und weil ihre Größe die Formulierung
nachteilig beeinflusst, können
keine traditionellen Barkodierformen verwendet werden. Die Einführung von
Nanobarcodes in Außenbereichfarben
ermöglicht
das Verfolgen des Farbalters, und im öffentlichen Raum erlauben rostempfindliche
Strukturen (wie Brücken)
die präventive
Wartung (das gleiche lässt
sich über
Nanobarcodes in Beton und Straßenpflaster
sagen). (2) Farben für
den Innenarchitekturbereich. Ein Problem, mit dem viele Hausbesitzer
konfrontiert werden, ist die fehlende Verfolgbarkeit zuvor aufgebrachter
formulierter (d. h. abgemischter) Farben: Es ist in der Regel unmöglich, diese
Mischungen genau zu reproduzieren. Anbieter von Farben, die ein
barkodiertes Produkt anbieten, das die genaue Herstellung dieser
Formulierung viele Jahre nach der Originalformulierung ermöglicht, haben
einen großen
Wettbewerbsvorteil. (3) Nanobarkodieren unbezahlbarer Kunstwerke
macht das Erkennen von Fälschungen
einfach. Individuelle Künstler
möchten
in der Tat möglicherweise
ihre eigenen "individualisierten" Barcodes in alle
ihre Produkte einbringen, um Langzeitauthentizität zu garantieren.
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Öl. Raffiniertes Öl ist zu
eine zunehmend wichtigen Handelsware in industrialisierten Ländern geworden.
Da frühere
Rohölquellen
versiegen, müssen
weitere Quellen gefunden werden, um sie zu ersetzen. Die Suche hat
zu der Entdeckung von Öl
in einigen recht abgelegenen Landesteilen geführt, in denen der einzige mögliche Weg
zum Transportieren des Rohöls über Land
mittels einer Pipeline ist (z. B. Transalaska-Pipeline).
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Die
Kosten des Baus einer derartigen Pipeline sind enorm, und mehrere Ölfirmen
müssen
sich unvermeidlicherweise dieselbe Pipeline teilen. Es kann infolgedessen
schwierig sein, zu bestimmen, welcher Firma das Rohöl gehört, das
gerade transportiert wird. Unverwechselbare Nanobarcodes könnten von
den Ölfirmen zur
Identifizierung ihres Rohöls
verwendet werden. An irgendeinem Punkt der Pipeline könnte eine
Probe des Rohöls
erhalten und analysiert werden – die
Nanobarcodes werden durch Filtration, magnetische Mittel oder anderes
Verfahren hervorgeholt – so
dass die Quelle des Öls
bestimmt werden kann. Wenn restliche Nanobarcodes die Endanwendung
des Rohöls
stören
können,
können
sie während
des Raffinierungsprozesses entfernt werden.
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Identifizierung
lebender oder verstorbener Organismen. Die Stabilität und Inertheit
von Nanobarcodes ermöglichen
ihnen die Verwendung zum Markieren von Organismen in unauffälliger Weise.
Kleine Tiere, die in der Wildnis freigesetzt werden, können beispielsweise
mit Nanobarcodes markiert werden wodurch sie zweifelsfrei identifiziert
werden können,
wenn sie später
eingefangen werden. Eine solche Anwendung könnte besonders nützlich sein,
wenn die Zahl der zu verfolgenden Organismen groß ist. Nanobarkodieren individueller Pflanzen
oder Samen könnte
beispielsweise genutzt werden, um die Feldfruchtspezifikation zu
verfolgen. Theoretisch könnten
Nanobarcodes zum zweifelsfreien Identifizieren von Resten von Tieren
und sogar Menschen verwendet werden.
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ELEKTRONISCHE VORRICHTUNGEN
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Eine
einfache Weiterführung
der Herstellung barkodierter Multimetallstäbe ist die Herstellung aktiver und
passiver elektronischer Vorrichtung, die als Komponenten von elektronischen
Schaltkreisen und Speichern im Nanomaßstab und Mikromaß stab wirken
können.
Diese Strukturen können
Standardelektronikvorrichtungen wie Drähte, Widerstände, Kondensatoren,
Dioden und Transistoren einschließen. Sie können auch Vorrichtungen mit
komplexeren elektronischen Funktionen sein, wie Vorrichtungen mit
negativem differentiellen Widerstand (NDR), Resonanztunneldioden,
ferroelektrische Schalter, Verschiebungsregister und Verzögerungsleitungen.
-
Widerstände können hergestellt
werden, indem eine Widerstandkomponente (z. B. ein Polymer) zwischen
zwei leitenden Metallstreifen (z. B. Gold, Kupfer oder Silber) gezüchtet wird.
Polymere Moleküle
dieses Typs schließen
leitende Polymere, wie Poly(pyrrol), Poly(anilin) und Poly(thiophen)
und dielektrische Polymere, wie Poly(allylaminhydrochlorid) und
Poly(dimethyldiallylammoniumchlorid) ein. Dünnere Streifen aus Materialien
mit höherem
Widerstand, wie selbstoganisierende Monoschichten, die typischerweise
monomere organische Moleküle
sind, die an einem Ende mit einer Thiol-, Isonitril-, Carboxylat-
und anderen Ligandengruppen funktionalisiert sind, können auch
als Widerstandselemente wirken.
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Die
vorliegende Erfindung ermöglicht
auch die Synthese von Nanopartikeln, die in Diodenstrukturen sowie
Strukturen mit negativem differentiellen Widerstand verwendet werden
können.
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A.
Metall-Halbleiter-Metall-Vorrichtungen. Diese Vorrichtungen bestehen
aus einem Multikomponentenstab mit Metallenden und einem Halbleiterpartikel
in der Mitte. Die Metallenden können
durch konventionelles Elektroplattieren oder durch stromloses Plattieren
hergestellt werden, und der Halbleiter kann ein Reinelement sein,
wie Silicium, Germanium, Zinn oder Selen, oder ein Verbindungshalbleiter,
wie ein Metalloxid, Metallsulfid, Metallnitrid, Metallphosphid oder
Metallarsenid. Es sind Stäbe
mit Durchmessern hergestellt worden, die zwischen 70 und 200 nm
variieren, die Oxidhalbleiter (Titandioxid oder Zinkoxid) und Chalcogenid-Halbleiter
(Cadmiumselenid) zwischen zwei Metallenden enthalten. Der Durchmesser
des Halbleiter-"Streifens" ist in der Regel
derselbe wie der Rest des Stabs, und seine Breite variiert von wenigen
Nanometern bis 1 bis 2 Mikrometern. Die bisher in Diodenstäben verwendeten
Metalle shließen
Gold, Silber, Platin und Nickel ein, können prinzipiell jedoch jegliches
der Metalle sein, die an anderer Stelle in dieser Erfindung beschrieben
sind. Die Halbleiter können
durch Adsorption von Kolloidpartikeln oder durch elektrochemisches
Züchten
in die Membranporenmatrize eingebracht werden. Der obere Metallkontakt
wird durch elektrochemische Abscheidung und stromlose Abscheidung
hergestellt. Solche Dioden erzeugen eine asymmetrische Strom-Spannungs-Kurve.
Es ist von beiden symmetrischen Strukturen (z. B. Gold-Cadmiumselenid-Gold)
und asymmetrischen Strukturen (Gold-Silber-Zinkoxid-Gold) gefunden worden,
dass sie gleichrichtende Strom-Spannungs-Charakteristika haben.
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B.
Metall-Molekül-Metall-Vorrichtungen.
Statt ein Halbleiterpartikel in eine gestreifte Stabstruktur einzubauen,
kann eine Molekülschicht
verwendet werden, die entweder elektrochemisch oder durch Selbstorganisation
abgeschieden werden kann. Diese Molekül kann ein leitendes oder dielektrisches
Polymer wie oben beschrieben sein. Andere Beispiele schließen selbstorganisierende
Monoschichten ein. Die Grenzfläche
zwischen dem Molekül
und dem Metall kann gleichrichtend wirken oder andere elektronische
Charakteristika aufweisen, wie negativen differentiellen Widerstand.
Wir haben beispielsweise gezeigt, dass Gold-Molekül-Nickel-Vorrichtungen,
in denen das Molekül
16-Merkaptohexadecansäure
ist, Stromgleichrichtercharakteristika haben. Molekül I mit
negativem differentiellen Widerstand ist auch in eine derartige
Struktur eingebaut worden. Die Molekülschicht ist typischerweise
sehr dünn
(0,5 bis 3 nm) und kann durch Adsorption auf das untere Metall eingeführt werden,
gefolgt von elektrochemischer oder stromloser Abscheidung des oberen
Metalls. Alternativ kann ein gestreifter Stab, der eine geeignet
dünne Opfermetallschicht
(wie Kupfer oder Silber) enthält, auf
einer Oberfläche
oder in einem Schaltkreis immobilisiert und dann chemisch oder elektrochemisch
geätzt werden,
um eine Lücke
zwischen den Endmetallen zu hinterlassen. Die Lücke kann dann durch elektrochemische
Abscheidung oder Absorbieren eines polymeren oder monomeren Moleküls aus Lösung oder
thermisches Verdampfen eines flüchtigen
Moleküls
gefüllt
werden.
-
-
Durch
Anlagen eines Gate-Draht an eine der oben beschriebenen Diodenvorrichtungen
kann eine Vorrichtung hergestellt werden, die als Transistor wirkt.
Ein solcher Draht kann in einer Querbalkenstruktur (Crossbar-Struktur)
verwendet werden, die durch vom elektrischen Feld angetriebene Montage
(Organisation) oder Selbstorganisation gefertigt werden kann.
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Ein
Stab mit hohem Aspektverhältnis,
der mehrere Streifen aus leitenden Metallen und anderen Materialien
(Polymeren, Halbleitern oder anorganischen oder organischen Dielektrika)
enthält,
könnte
als Verzögerungsleitung
oder Schieberegister wirken, wenn eine Kette von Hochspannungs-
und Niederspannungspulsen an einem Ende angelegt wird. Wenn die
Ausbreitungsgeschwindigkeit der Spannung von einem Ende des Stabs
zu dem anderen verglichen mit der Uhrfrequenz des Schaltkreises,
die zum Anlegen der Spannungspulse verwendet wird, langsam ist,
dann kann das Signal am anderen Ende als Zeichenkette von Nullen
und Einsen gelesen werden.
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BEISPIELE
-
Die
folgenden Beispiele werden bereitgestellt, um Fachleuten Zugang
zu Informationen über
verschiedene Ausführungsformen
der vorliegenden Erfindung zu geben, und sollen in keinerlei Weise
den Schutzumfang der Erfindung einschränken.
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BEISPIEL 1
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Eine
Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung betrifft die matrizengelenkte Synthese
mehrerer Aromen von Nanobarcodes für Multiplex-Assays. Es ist
für diese
Anwendung erwünscht,
eine Vielfalt unterschiedlicher Aromen aufzubauen, die sich durch
Lichtmikroskopie leicht unterscheiden lassen. Beispielsweise wurden
10 unterschiedliche Aromen von Nanobarcodes gemäß der folgenden Tabelle unter
Verwendung von Gold- und Silbersegmenten synthetisiert. Es sei darauf
hingewiesen, dass das Beschreibungsfeld der Tabelle die Zusammensetzung
jedes Nanobarcodes durch Segmentmaterial und Länge (in μm) in Klammern zeigt. Aroma
Nr. 1 ist beispielsweise 4 μm
langes Gold, und Aroma Nr. 2 ist 2 μm Gold, gefolgt von 1 μm Silber,
gefolgt von 2 μm
Gold.
Aroma
Nr. | Beschreibung | Anzahl
der Segmente | Länge |
1 | Au(4) | 1 | 4 μm |
2 | Au(2),
Ag(1), Au(2) | 3 | 5 μm |
3 | Au(1),
Ag(1), Au(1), Ag(1), Au(1) | 5 | 5 μm |
4 | Au(2),
Ag(2) | 2 | 4 μm |
5 | Ag(1),
Au(1), Ag(1), Au(1), Ag(1) | 5 | 5 μm |
6 | Ag(1),
Au(4) | 2 | 5 μm |
7 | Ag(4) | 1 | 4 μm |
8 | Ag(1),
Au(2), Ag(1) | 3 | 4 μm |
9 | Ag(1),
Au(1), Ag(1), Au(2) | 4 | 5 μm |
10 | Ag(2),
Au(1), Ag(1), Au(1) | 4 | 5 μm |
-
Es
folgt eine detaillierte Beschreibung der Synthese von Aroma Nr.
4 (alle anderen Aromen wurden durch geringfügige und offensichtliche Veränderungen
dieses Protokolls synthetisiert).
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25
mm Durchmesser Whatman Anopore Scheiben mit Poren mit 200 nm Durchmesser
wurden für
matrizengelenkte Nanobarcodesynthese verwendet. Die elektrochemische
Metallabscheidung wurde unter Verwendung von kommerziell erhältlichen
Gold- (Technic Orotemp 24) und Silber-(Technic ACR 1025 SilverStreak Bath)Plattierlösungen durchgeführt. Alle
der nachfolgend beschriebenen Elektroplattierstufen wurden in einer elektrochemischen
Zelle durchgeführt,
die in ein Schallbad tauchte, dessen Temperatur auf 25°C geregelt
war.
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Die
Synthese von Nanobarcode Aroma Nr. 4 wurde wie folgt durchgeführt. Die
Membran wurde durch Aufdampfen von etwa 50 nm Silber auf ihre Verzweigungsseite
vorbehandelt. Um die Poren auf dieser Seite vollständig zu
füllen,
wurden ungefähr
1 C Silber auf das aufgedampfte Silber elektroplattiert, wobei ungefähr 15 Minuten
lang 1,7 mA Plattierstrom verwendet wurden. Dann wurde ein weiteres
1 C Silber von der Seite gegenüber
dem aufgedampften Silber unter Verwendung von 1,7 mA Plattierstrom
für ungefähr 15 Minuten
in die Poren der Membran elektroplattiert. Diese Silberschicht wurde
zum Auffüllen
des etliche Mikrometer dicken "verzweigtporigen" Bereichs der Mem bran
verwendet. Die Silberplattierlösung
wurde durch serielle Verdünnungen
mit Wasser entfernt und durch die Goldplattierlösung ersetzt. Dann wurden die
2 μm langen
Goldsegmente unter Verwendung von 1,7 mA Plattierstrom ungefähr 30 Minuten
abgeschieden. Die Goldplattierlösung wurde
durch serielle Verdünnungen
mit Wasser entfernt und durch die Silberplattierlösung ersetzt.
Dann wurde das letzte 2 μm
lange Silbersegment unter Verwendung von 1,7 mA Plattierstrom ungefähr 30 Minuten
abgeschieden. Die Membran wurde aus der Vorrichtung entfernt, und
die aufgedampfte Silberschicht (und das elektroabgeschiedene Silber
in den verzweigten Poren) wurden durch Auflösen in 6 M Salpetersäure entfernt,
wobei darauf geachtet wurde, nur die verzweigtporige Seite der Membran
der Säure
auszusetzen. Nach dieser Stufe wurden die Nanobarcodes aus der Aluminiumoxidmembran
freigesetzt, indem die Membran in 0,5 M NaOH gelöst wurde. Die resultierende
Suspension der Nanobarcodes wurde dann mehrfach zentrifugiert und mit
Wasser gewaschen.
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BEISPIEL 2
-
Es
ist ein wichtiges Ziel, die Fähigkeit
zu zeigen, eine große
Zahl von Materialien in den erfindungsgemäßen Nanobarcodes zu verwenden.
Bislang schließen
durch elektrochemischen Abscheidung in einer Membranmatrize gebildete
Stabstrukturen (Aluminiumoxid oder Spurenätzpolycarbonat) Ag, Au, Pt,
Pd, Cu, Ni, CdSe und Co ein. Die Aluminiumoxidmembranen mit 200
nm Durchmesser sind vorwiegend aus Gründen der Bequemlichkeit verwendet
worden. Viele der Materialien werden nun auch in den Polycarbonatmembranen
mit kleinerem Durchmesser verwendet.
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CdSe
wird derzeit über
ein Potentialdurchlaufverfahren aus einer Lösung von CdSO4 und
SeO2 plattiert. An der Metall:CdSe-Grenzfläche sind
mechanische Stabilitätsprobleme
aufgetreten: sie brachen bei Schallbehandlung während des Entfernungsprozesses
von der Membran. Dies wurde durch Zugabe einer 1,6-He xandithiolschicht
zwischen jeder Oberfläche
geheilt. Das Cu und Ni wurden mit einer kommerziell erhältlichen
Plattierlösung
plattiert. Es wurde beim Betreiben unter ähnlichen Bedingungen wie die
Ag- und Au-Lösungen
gefunden, dass diese Metalle ungefähr mit der gleichen Rate plattierten,
etwa 3 μm/Stunde.
Das CO wurde aus einer CoSo4-Citrat-Lösung plattiert.
Diese Stäbe
schienen recht monodispers zu wachsen, sie wuchsen jedoch vergleichsweise
langsam, etwa 1,5 μm/Stunde.
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BEISPIEL 3
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Die
orthogonale Funktionalisierung von Cu- und Ni-Nanobarcodes wurde
unter Verwendung von Benzothiazol und Butylcarbamat auf dem Cu und
Dimethylglyoxim und Hydrochinon auf dem Ni bewirkt. Die Stäbe sind
aus Au-Enden mit Cu- oder Ni-Mittelstücken zusammengesetzt. 1,6-Hexandithiol
und 2-Merkaptoethylamin wurden zum Funktionalisieren der Enden der
Stäbe verwendet.
Benzotriazol ist eine Verbindung, die typischerweise zur Korrosionsinhibierung
für Kupfer
verwendet wird, das heißt,
dass sie effektiv an den Kupferabschnitt des Stabs binden können sollte.
Butylcarbamat ist ein Molekül
mit einer endständigen
Carbonyl- und Amingruppe an demselben Ende, die beide gut Chelate
mit Cu bilden. Das Glyoxim und das Hydrochinon sind auch für Chelate
mit Ni bekannt, wodurch sie gute funktionale Gruppen für die Monoschichtbildung
sind. Diese werden in verschiedenen Weisen kombiniert, um die besten
Ergebnisse für
orthogonale Funktionalisierung zu erzeugen. Es ist möglich, die
unterschiedlichen Bindungskonstanten und Größenordnungen der Einwirkung
zu nutzen, um eine große
Vielfalt von orthogonal funktionalisierten Segmenten zu erzeugen.
Die Stäbe
werden danach mit Rhodamin oder Fluoreszin funktionalisiert, um
die Anwesenheit der freiliegenden funktionalen Aminbeziehungsweise
Thiolgruppen zu bestimmen. In Abhängigkeit von dem Farbstoff
und der Oberflächenfunktionalisierung
können verschiedene
Teile der Stäbe
zum "Aufleuchten" gebracht werden.
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BEISPIEL 4
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Ein
Sandwich-Immunoassay auf Lösungsbasis
wurde zur Verwendung auf Barcodes entwickelt, die Lichtmikroskopie-Fluoreszenz-Detektierung
verwenden. Der Assay wurde mit Au, Au/Ag und Au/Ni-Stäben mit unterschiedlichen
Segmentmustern durchgeführt.
Der Nanobarcode wurde basierend auf Unterschieden des Reflexionsvermögens der
Metalle bei unterschiedlichen Wellenlängen abgelesen. 4 zeigt die Ergebnisse dieses Experiments.
-
Am
Anfang wurde der Sandwich-Immunoassay wurde mit zwei Typen von Stäben, Au/Ag
und Au-Stäben,
unter Verwendung des folgenden Systems durchgeführt. Anti-Kaninchen-IgGFc/Kaninchen
IgG/Anti-Kaninchen IgGH&L,
markiert mit Texasrot. Es wurden Fluoreszenzbilder mit Filtern für FITC an
einer Mischung von Stäben
genommen, und die Stäbe
schienen mit einem 600 nm Bandpassfilter dieselbe Metallzusammensetzung
zu sein, der Wechsel zu einem 400 nm Bandpassfilter zeigte jedoch
die Barcode-ID.
-
Danach
wurden zwei unterschiedliche Sandwich-Immunoassays mit zwei unterschiedlichen
Typen von Barcodestäben
durchgeführt.
Für dieses
Experiment wurde derselbe Texasrot-(TR)-Assay wie bereits erwähnt zusammen
mit dem folgenden System verwendet: Anti-Human-IgGFc/HIgG/Anti-Human-IgGg-spezifisch.
Die FITC-Bilder wurden zuerst genommen, da dieses Fluorophor viel
rascher als TR durch Licht ausbleicht. Da man erkannte, dass mindestens
zwei Fluorphore unterschieden werden konnten, wurde als nächstes ein
Simultan-Assay auf Lösungsbasis
verwendet. Die Stäbe
wurden mit dem Einfang-Antikörper
in separaten Röhrchen
derivatisiert, danach wurden sie zum Abschluss des Assays miteinander
gemischt, um die in Serumproben vorhandenen Bedingungen zu imitieren.
Es waren zwei Fluorophore notwendig, um die Menge an unspezifischer
Bindung sowie Kreuzreaktivität
zu bestimmen. Anfangs gab es eine signifikante Menge an Kreuzreaktivität zwischen
den beiden Systemen sowie etwas Unspezifizität an der Staboberfläche. Um
dieses Problem zu umgehen, wurde ein PEG mit Aminoenden verwendet,
wodurch die Unspezifizität
erheblich reduziert wurde, und BSA wurde verwendet, um der Kreuzreaktivität abzuhelfen.
Der simultane Zweisystem-Sandwich-Immunoassay auf Lösungsbasis
wurde erfolgreich abgeschlossen. 4 μm Au/Ag/Au-Stäbe wurde
mit a-Human-IgG, (FITC) derivatisiert, und 8 μm Au/Ni/Au wurden mit a-Kaninchen
IgG (TR) derivatisiert. Die Au-Abschnitte der Au/Ni/Au-Stäbe wurden
selektiv derivatisiert, wie durch das Fehlen von Fluoreszenz an Ni–Abschnitten
deutlich wurde. Ag schien ferner die Fluoreszenz von FITC zu erhöhen.
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Um
die Steigerungsfaktoren von Ag mit FITC zu untersuchen, wurde ein
Sandwich-Assay mit zwei unterschiedlichen Fluorophoren mit demselben
Stabtyp durchgeführt.
Es wurden das Human-IgG-FITC-System und
ein neues System aus dem Folgenden: Anticytochrom c/biotinyliertes
Cc/Streptavidin-Phycoerythrin (PE) verwendet. Wie bei dem humanen
IgG-System gab es an den Abschnitten des Stabs, die den Ag-Abschnitten entsprachen,
eine hellere Fluoreszenz, wie in dem Bild des Reflexionsvermögens gezeigt
wird. Es wurde in dem PE-System jedoch keine Steigerung aus Ag gesehen.
Es ist somit wahrscheinlich, dass die Steigerung ein wellenlängenspezifisches
Phänomen
ist, sowohl in Bezug auf die dekadische Extinktion des Fluorophors als
auch auf die Extinktion des Nanobarcodes (dekadische Extinktion
und Streuung).
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BEISPIEL 5
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Durchflusszytometrieexperimente
wurden zur Quantifizierung der Fluoreszenz aus Immunoassays oder
Nanobarcodes verwendet. Es wurden sowohl Human-IgG- als auch biotinylierte
Cc-Systeme verwendet. Von dem Kaninchen-IgG-System ging man auf
das biotinylierte Cc-System über,
weil TR in dem Durchflusszytometrieinstrument nicht mit 488 nm angeregt
werden konnte. Für
die Human-IgG- und biotinylierten Cc-Systeme auf Au/Ag-Nanobarcodes
wurden Titrationskurven hergestellt. Aus den graphischen Darstellungen
geht hervor, dass die Titrationskurve für Human-IgG einen Wendepunkt
enthält,
während
dies bei dem biotinylierten Cc-System nicht der Fall ist. Es erreicht
stattdessen ein Maximum und scheint sich zu stabilisieren. Die Form der
Kurve für
das Human-IgG-System kann aus der Ag-Steigerung des FITCs resultieren.
Durchflusszytometrieexperimente können durchgeführt werden,
um die Menge der Antikörperbindungskapazität (ABC)
sowie die Konzentration der Einfang-Antikörper zu bestimmen, die zur
Optimierung des Systems erforderlich sind.
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BEISPIEL 6
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Die
Verwendung von kolloidalem Au oder Ag ist zur Detektierung von Bioassays
untersucht worden. Dies betrifft die Unterschiede des Reflexionsvermögens von
Metallen bei unterschiedlichen Wellenlängen. Theoretisch wäre die Barcode-ID
oder Teile davon bei der Isosbeste des Reflexionsvermögens nicht
sichtbar, d. h. etwa 600 nm für
Au und Ag. Die selektive Positionierung kolloidaler Partikel auf
allen oder einem Teil des Barcodes würde jedoch zu einer Änderung
des Reflexionsvermögens
führen,
somit zu einem Kontrast des Reflexionsvermögens. Kolloidale Au-Partikel
sind für
diesen Aspekt am besten, da sie leichter monodispers herzustellen,
zu derivatisieren und bioverträglich
zu machen sind. Ein Vorexperiment hat gezeigt, dass die Adsorption
einer Schicht von Ag-Kolloid das Reflexionsvermögen von Au/Ag-Stäben ändern kann.
Dies wurde durch Adsorbieren einer Monoschicht von 1,6-Hexandithiol
auf den Stäben
und anschließende
Einwirkung von Ag-Kolloid be wirkt. TEM-Daten bestätigen das
Binden von kolloidalem Ag an die Nanobarcodes. Bei 400 nm ist das
charakteristische Streifenmuster des Reflexionsvermögens mit
oder ohne Zusatz von kolloidalem Ag zu sehen. Bei 600 nm ist das
Streifenmuster in Abwesenheit von Ag-Nanopartikeln jedoch nicht
zu sehen, kann in Gegenwart von Ag-Nanopartikeln jedoch gesehen
werden.
-
Diese
Daten zeigen, dass es eine unterschiedliche elektromagnetische Wechselwirkungen
zwischen den Ag-Nanopartikeln und den Ag- und Au-Segmenten des Nanobarcodes
gibt, da die TEM-Daten
eine gleichförmige
Verteilung des Ag-Materials über
die Oberfläche
des Nanobarcodes zeigen. Es sei darauf hingewiesen, dass an den Änderungen
des Reflexionsvermögens
keine Isosbeste beteiligt sein muss (d. h. von keinem unterschiedlichem
Reflexionsvermögen
zu unterschiedlichem Reflexionsvermögen oder anders herum). Es
ist lediglich ein chemisches oder biochemisches Ereignis erforderlich,
das an eine Änderung
des Reflexionsvermögens
gekoppelt ist. Diese Änderung
des Reflexionsvermögens
muss sich zudem für
die verschiedenen Segmente nicht unterscheiden. Die allgemeinste
Implementierung beinhaltet somit eine durch molekulare Bindungsbildung/Lösen der
Bindung induzierte Änderung
des Reflexionsvermögens
von einem oder mehreren Segmenten für den gesamten Nanobarcode.
Eine spezifischere Ausführungsform
beinhaltet Veränderungen des
Reflexionsvermögens,
die zu Eliminierung (oder Erzeugung) einer Isosbeste des Reflexionsvermögens führen.
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BEISPIEL 7
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Barcodestäbe sind
für Assayverfahren
auf Lösungsbasis
zur Detektierung von DNA-Hybridisierung oder -Dehybridisierung nützlich.
Anfangs wurden Oligos zur Entwicklung des Verfahrens verwendet,
die Technologie kann jedoch leicht auf cDNAs erweitert werden. Bis
heute wurde die Bindung kurzer Oligos (12-Mere) an Stäbe unter Verwendung von Fluoreszenz
(FITC) zur De tektierung bewirkt. Zwei Bindungsverfahren, die beide
aminomodifizierte Oligos verwenden, sind durchgeführt worden.
Ein Verfahren verwendet ein bifunktionales Vernetzungsmittel, 1,4-Phenylendiisothiocyanat
(PDITC), um das aminomodifizierte Oligo an eine Schicht aus PEG
mit endständigem
Amino zu linken. Das zweite Verfahren verwendet traditionelle Carbodiimid-Kopplung, um das
aminomodfizierte Oligo an eine adsorbierte Schicht von "Aminosäure"-PEG (HCl·NH2-PEG-COOH) zu binden. Traditionelle Carbodiimidkopplung
ergibt eine größere Bindungsmenge
als das bifunktionale Vernetzungsverfahren. Carbodiimidkopplung
lässt sich
ferner leichter bewerkstelligen, kann vollständig in wässriger Lösung durchgeführt werden
und ist besser reproduzierbar. Es kann auch jede weitere Bindungsform
verwendet werden, die Fachleuten bekannt ist.
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BEISPIEL 8
-
Dieses
Beispiel betrifft die DNA-basierte Montage von Edelmetall-Nanostäben mit
dem letztendlichen Ziel, DNA zur Montage der Partikel zu funktionalen
sublithographischen elektronischen Vorrichtungen zu verwenden. Es
ist wichtig, dass man versteht, wie Thiol-funktionalisierte DNA
sich an kolloidale Sole dieser Stäbe bindet, und wie dieses Wissen
auf die Montage der Stäbe
anzuwenden ist.
-
Viele
dieser Bemühungen
konzentrieren sich auf die Verwendung von DNA zur Montage von Au-Partikeln
im Nanometermaßstab.
Bevor diese Partikel unter Verwendung von DNA montiert werden können, muss man
das fundamentale Verfahren der Derivatisierung von Partikeln mit
DNA verstehen. Die Adsorptionsthermodynamik von DNA auf diesen Partikeln
und die Hybridisierungseffizienz der DNA, nachdem sie auf den Oberflächen dieser
Partikel montiert worden ist, ist untersucht worden. Es wurde eine
Langmuir-Adsorptionsisotherme zur Adsorption von thiolierter und
nicht-thiolierter DNA (36 Basen Länge) auf einem kolloida len
Sol von Au-Nanostäben
(200 nm × 3 μm) hergestellt.
Mit diesen Plots können ΔG-Werte für die Adsorption
von sowohl thiolierter als auch nicht-thiolierter DNA auf den Partikeln
berechnet werden, –1,83 × 105 J/Mol beziehungsweise –2,51 × 104 J/Mol.
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Das
letztendliche Ziel dieser Ausführungsform
der Erfindung ist die Verwendung von DNA zur Montage von Nanostäben auf
gemusterten (strukturierten) Oberflächen, um eine Speichervorrichtung
zu bilden. Bevor die Montage auf einer gemusterten Oberfläche beginnen
kann, ist es wichtig, die Montage auf einem einfacheren System zu
verstehen, beispielsweise auf Au-Filmen.
Es sind viele Parameter untersucht worden, um ihren Einfluss auf
die Montage von Stäben
zu untersuchen, einschließlich
Salzkonzentration, Temperatur, Blockiermitteln und drei Oligosystemen,
verglichen mit zweien. Die besten Ergebnisse ergaben sich aus der
Derivatisierung der Stäbe
mit thiolierter DNA, gefolgt von Eintauchen in 6-Merkaptohexanol.
Dann wurde ein Au-Film in thiolierter DNA, gefolgt von Octanthiol,
derivatisiert. Die Stäbe
wurden dann in einem Puffer suspendiert, der 10 mM Phosphat (pH
= 7), 0,5% Blott-Blockiermittel, 1 mM Natriumdodecylsulfat und 50 μm Ramsch-Oligonukleotid
war. Die Au-Filme wurden dann in diese Lösung getaucht und über Nacht
getaumelt. Mit diesem System wurde die Zahl der montierten Stäbe wesentlich
erhöht,
während
die unspezifisch montierte Zahl abgenommen hatte.
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Eine
alternative Derivatisierung beinhaltet die Verwendung funktionalisierter
PEGs, um die DNA an die Oberfläche
von entweder dem Nanostab oder die Au-Oberfläche oder an beide zu binden.
Diese Technik beinhaltet das Anordnen des Stabs oder der Au-Oberfläche in den
folgenden Lösungen:
16-Merkaptohexadecansäure,
EDC/NHS, aminiertes PEG, 1,4-Phenylendiisothiocyanat, aminierte
DNA. Diese Derivatisierungsstrategie un ternimmt wenig zur Verbesserung
der Montage von Au-Stäben
auf Au-Filmen, verbessert ihre Montage auf gemusterten Au-Oberflächen auf
Si jedoch dramatisch, insbesondere wenn ein bernsteinsäureanhydridfunktionalisiertes
Silan zum Derivatisieren der Si-Oberfläche verwendet wurde. Das Bernsteinsäureanhydrid kann
dann mit Wasser behandelt werden, wodurch negativ geladene Carboxylatgruppen
auf der Si-Oberfläche zurückbleiben,
die die anodisch DNA-beschichteten Nanostäbe abstoßen.
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BEISPIEL 9
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Die
meisten Stabexperimente wurden unter Verwendung von Stäben mit
200 nm Durchmesser durchgeführt,
die in kommerziell erhältlichen
Aluminiumoxidmembranen gezüchtet
wurden. Es hat auch Bemühungen
zur Verwendung von Polycarbonatmembranen mit kleinerem Durchmesser
gegeben. Der Grund hierfür ist,
dass bestimmte optische Eigenschaften oder magnetische Eigenschaften
oder physikalische oder chemische Eigenschaften oder Montagechemiewege
zur Verwendung mit kleineren Partikeln besser geeignet sind. Stäbe, die
Au- und Ni-Streifen enthalten, sind mit Ni-Chelatbildnern (Dimethylglyoxim
oder 8-Hydroxychinolin) derivatisiert worden. Die Stäbe können dann
in eine interessierende Thiollösung
eingetaucht werden, und die Thiole werden nach Wunsch auf dem Au
montiert, während
die Ni-Streifen effektiv für
das Thiol "blockiert" sind. Die Stäbe wurden
mit Dimethylglyoxim, gefolgt von thiolierter DNA derivatisiert.
Die Stäbe
wurden dann mit YOYO behandelt, einem DNA-Interkalationsfarbstoff,
der auch an einsträngige
DNA bindet. Diese Daten zeigen, dass orthogonale Derivatisierung
erweitert werden kann, um Au/Ni (sowie Pt/Au, wie bereits erörtert) einzuschließen. Nanobarcodes,
die Au/Ni/Pt enthalten, sollte das Anordnen dreier unterschiedlicher
chemischer Wege auf demselben Nanopartikel ermöglichen. Es ist wahrscheinlich,
dass se lektive chemische Wege für Kupfer
entwickelt werden können
(z. B. durch Verwendung von Dithiocarbamaten). Es sollte somit beispielsweise
möglich
sein, vier unterschiedliche Oligonukleotide an einen einzigen Nanopartikel
zu binden, die sich jeweils in einem Basenrest unterscheiden. Ein
derartiges System würde
die SNP-Analyse wesentlich vereinfachen. Mit vier Typen von chemischen
Wegen des Segmentmaterials in Kombination mit Enden- oder Spitzenderivatisierung
könnte
ein einziger Nanobarcode mit mindestens sechs unterschiedlichen
chemischen Wegen in spezifischen Positionen derivatisiert werden.
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BEISPIEL 10
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Elektrische
Felder sind mit Erfolg zum Ausrichten von Partikeln verwendet worden.
In diesem Experiment werden die Auswirkungen dieser Feldausrichtung
auf die Oberflächenchemie
der ausgerichteten Stäbe untersucht.
Die Stäbe
wurden mit Merkaptoethylamin derivatisiert und danach durch elektrisches
Feld ausgerichtet. Sie wurden danach zurückgegeben und in eine Lösung von
Rhodamin B-Isothiocyanat getaucht. Die Oberflächen wurden dann unter einem
Fluoreszenzmikroskop Bildgebung unterzogen. Mehrere Ausrichtungspotentiale
und Frequenzen wurden untersucht, bis man gefunden hat, dass sie
die Thiole nicht von der Oberfläche
der Stäbe
wegoxidieren.
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BEISPIEL 11
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Es
sind Anstrengungen unternommen worden, um geordnete zweidimensionale
Strukturen von Metall-Nanostäben
zu manipulieren. Es werden machbare Mittel zur Montage diskreter
Stabpakete gesucht. Zweidimensionale Montagen von vier oder mehr
Stäben
(deren Breite kürzer
als die Länge
der Stäbe
ist, die in einer gegebenen Montage verwendet werden) sollen in
definierten (oder zugänglichen)
Positionen erzeugt und angeordnet werden. Dieser Montagetyp kann
dann als unteres Drittel einer Querbalkenstruktur dienen und die
Montage von oberen Schichten unterstützen. Die zweite Schicht ist
ein elektronisch definierbares Speicherelement, und die dritte ist
eine weitere zweidimensionale Stabanordnung, die in Bezug auf die
erste um 90° gedreht
ist. Die erste Schicht kann den Aufbau der andere beiden Schichten
unterstützen,
indem Multimetallstreifenbildung und komplementäre Oberflächenchemie verwendet wird.
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AN GRENZFLÄCHEN GEBILDETE STABBÜNDEL
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Es
wurden Stab-Floßbildungstechniken
verwendet, die chemisches Modifizieren von Au-Stäben (250 nm Durchmesser) verschiedener
Länge mit
Polyelektrolyten oder Thiolen beinhalteten. Die modifizierten Stäbe waren
typischerweise in Wasser, und wurden dann mit einem unähnlichen
Lösungsmittel,
wie Hexan, gemischt. Stab-Flöße aus verschiedenen
Organisationen organisierten sich dann in dem Grenzflächenbereich der
beiden Lösungsmittel.
Diese Flöße können dann
von der Grenzfläche
entfernt und zur weiteren Analyse und Manipulation auf einem festen
Substrat angeordnet werden.
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In
einem Versuch, kleinere Gruppen von Stäben zu bilden, wurde die Konzentration
der Stäbe
in der wässrigen
Phase vermindert sowie unterschiedliche Lösungsmittel zur Erzeugung von
Grenzflächen
verwendet. Die Oberflächenmodifikation,
die am vielversprechendsten zu sein schien, war Au-Stäbe, modifiziert
mit Merkaptoethansulfonsäure
(MESA) und dem Polyelektrolyt Polyallylaminhydrochlorid (PAH). Es
wurden kleinere Stabpakete gebildet, es waren jedoch viele Einzelstäbe und disorganisierte
Gruppen vorhanden. Mehrere kleine Bündel von PAH-Stäben in Wasser/Hexan
wurden mit relativ wenigen Einzelstäben gebildet. Diese spezielle
Probe wurde auf eine Glasoberfläche überführt. Es
wurde weiteres Überschichten
von Polyelektrolyt (Polystyrolsulfonat (PSS) und PAH) verwendet,
um die Stabpakete zu fe stigen. Die Stäbe wurden darin von der Oberfläche entfernt
und in Lösung überführt. Die
Stabpakete wurden dann in Ausrichtungsexperimenten im elektrischen
Feld verwendet.
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ANORDNUNGSBILDUNG VON STÄBEN AN LITHOGRAPHISCH
DEFINIERTEN OBERFLÄCHEN
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Es
sind Substrate zur Montage (Organisation) von Stäben verwendet worden, die aus
Array-Grübchen bestehen.
Die Grübchen
haben Au-Böden
und sind entweder 400 nm tief (für
größere Stäbe) oder
100 nm tief (für
Stäbe mit
70 nm Durchmesser) × 2 μm × 8 μm beziehungsweise
5 μm. Das
umgebende Material ist ein polymerisiertes Benzylcyclobuten, das
Si enthält.
Dieses Polymer wird dann in Sauerstoffplasma geätzt, wodurch eine SiO2-artige
Oberfläche
zurückbleibt.
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In
einem erste Versuch, Stäbe
in den Grübchen
anzuordnen, wurden Au-Stäbe
(etwa 8 μm)
nackt gelassen, und die Au-Grübchenböden wurden
mit 1,4-Butandithiol derivatisiert. Die nackten Stäbe wurden
in Ethanol suspendiert, und das Substrat wurde in dieser Lösung angeordnet.
Das noch feuchte Substrat wurde, nachdem es reagieren gelassen wurde,
unter einem Lichtmikroskop betrachtet. Als die Lösungsmittelfront zurückging,
wurden die Stäbe über die
Oberfläche
der lithographischen Struktur bewegt. Es wurde beobachtet, dass
sich die Stäbe
in die Grübchen
bewegten und dort untergebracht wurden, selbst wenn die Lösungsmittelfront über sie
hinwegging. In einem anderen Ansatz zur Bildung von Stabstrukturen
in Grübchen
wurde die BCB-Oberfläche
mit einem perfluorierten Silan behandelt, um sie hydrophob und relativ "nicht-klebrig" zu machen, und die
Au-Grübchenböden wurden
mit MESA behandelt. Au-Stäbe
(etwa 8 μm)
wurden mit MESA beschichtet, gefolgt von Polydimethyldiallylammoniumchlorid
(PDAC), um ihnen eine permanent positive Ladung zu verleihen und
sie für
die negativ geladenen Grüb chenböden attraktiv
zu machen. Es wurde beobachtet, dass die Stäbe in die Grübchen eintraten,
es schienen sich jedoch trotz der Perfluorierung viel mehr Stäbe durch
Physisorption an die Oberfläche
zu binden. In einem anderen Versuch zur Erzeugung einer anziehenden Wechselwirkung
zwischen Stäben
und den Grübchen
wurden sowohl die Grübchenböden als
auch die Au-Stäbe
mit Polyethylenglykol (PEG) behandelt und reagieren gelassen. Es
zeigte sich keine brauchbare Stab-Grübchen-Wechselwirkung.
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Indem
die Perfluorierung des BCB weggelassen wurde und MESA-Grübchen und
MESA/PDAC-Stäbe wieder
miteinander in Wechselwirkung treten gelassen wurden, zeigte sich
ein Anstieg der Stäbe
in Grübchen. Obwohl
die Perfluorierung eine hydrophobe Oberfläche lieferte, die für die wässrigen
hydrophilen Stäbe
abstoßend
sein sollte, war es letztendlich eher so, dass das Polymer anstelle
des Wassers die Stäbe
beschichtete. Dieser Faktor schien dazu geführt zu haben, dass die Stäbe von der
perfluorierten Oberfläche
relativ angezogen wurden. Indem das BCB unbehandelt gelassen wurde,
wurden PDAC-Polymer-beschichtete Stäbe relativ stärker von
den MESA-behandelten Grübchen
angezogen.
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Die
Oberfläche
wurde in einer anderen Ausführungsform
mit Aminopropyltrimethoxysilan (APTMS), gefolgt von PDAC, und eine über Nacht
erfolgende Behandlung mit Merkaptoethylamin (MEA) behandelt. Es wurden
wieder MESA/PDAC-Stäbe
verwendet. Die Stäbe
und Oberflächen
wurden über
Nacht reagieren gelassen. Es wurde ein relativ hoher Prozentsatz
an Stäben
in den Grübchen
gefunden, und andere lithographisch definierte Au-Strukturen wiesen
eine hohe Stabdichte auf.
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Ni-Stäbe (etwa
3 μm) mit
Au-Spitzen, die mit MESA/PAH derivatisiert waren, wurden auf MESA-derivatisierten
Oberflächen
angeordnet. Die Ni-Stäbe
sind magnetisch und konnten im magnetischen Feld ausgerichtet und
bewegt werden. Die Oberflächen wurden
mehrere Stunden oder über
Nacht mit den Stäben
reagieren gelassen, und die noch feuchten Substrate wurden einem
magnetischen Feld ausgesetzt. Die Stäbe und Stabbündel richteten
sich mit dem Feld aus. Längere
magnetische Stäbe
standen zur Verfügung,
sie richteten sich jedoch nicht mit dem magnetischen Feld aus, während sie
sich auf der Oberfläche
befanden.
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BEISPIEL 12
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Eine
Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung betrifft die matrizengelenkte Synthese
von elektronischen Vorrichtungen im Nanomaßstab, insbesondere Dioden.
Ein Ansatz kombiniert die Membranreplikation-elektrochemische Plattierung
stabförmiger
Metallelektroden mit der stromlosen schichtweise erfolgenden Selbstorganisation
von Nanopartikel-Halbleiter/Polymerfilmen, die sandwichartig zwischen
den Elektroden angeordnet sind. Nachfolgend wird die schichtweise
Nass-Selbstorganisation von mehrschichtigem TiO2/Polyanilin-Film
oben auf einem Metall-Nanostab
im Inneren von 200 nm Poren einer Aluminiumoxidmembran beschrieben.
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1. Materialien
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Für die matrizengeführte Diodensynthese
wurden Whatman Anoporedisks (Al2O3-Membranen) mit 200 nm Porendurchmesser
verwendet. Elektrochemische Metallabscheidung wurde unter Verwendung
von kommerziell erhältlichen
Gold- (Technic Orotemp 24), Platin-(Technic TP) und Silberplattierlösungen durchgeführt. Titantetraisopropoxid
[Ti(ipro)4], Merkaptoethylaminhydrochlorid
(MEA), Ethyltriethoxysilan, Chlortrimethylsilan wurden von Aldrich
erworben. Alle Reagenzien wurden ohne weitere Reinigung verwendet.
Alle anderen Chemikalien hatten Reagenzqualität und wurden von kommerziellen
Quellen erhalten.
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TiO2-Kolloid wurde wie folgt hergestellt. Ti(ipro)4 wurde unter Kühlen und Rühren in 2-Methoxyethanol gelöst. Die
Lösung wurde
unter Rühren
gehalten, bis sie leicht gelb wurde, danach wurde eine weitere Portion 2-Methoxyethanol
enthaltende HCl zugegeben. Das Molverhältnis der Komponenten in der
hergestellten Lösung
war Ti(ipro)4:HCl:2-Methoxyethanol = 1:0,
2:20. Diese Lösung
wurde mit Wasser verdünnt,
um die TiO2-Konzentration auf 1% einzustellen
und 3 Wochen altern gelassen. Das resultierende opaleszierende Sol wurde
bei 60°C
am Rotationsverdampfer eingeengt, um ein schimmerndes Xerogelpuler
zu erhalten, das 75% (Gew./Gew.) Titandioxid enthielt. Dieses Xerogel
wurde als Vorläufer
für die
Herstellung von wässrigem TiO2-Vorratssol mit einer TiO2-Konzentration
von 23 Gew.-% (0,9 M) und pH 3 verwendet, die über mehrere Wochen stabil war.
XRD-Untersuchungen des Titandioxid-Xerogels ermöglichten das Schätzen der
durchschnittlichen Größe der kolloidalen
Anatasekristalle auf 6 nm. Ein TEM-Bild des Vorrats-TiO2-Sols
zeigte Partikel mit 4 bis 13 nm Durchmesser.
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Die
Emeraldinbasen-(EB)-Form von Polyanilin (PAN) wurde auch hergestellt.
Als Vorratslösung
für die Filmsynthese
wurde eine dunkelblaue Lösung
von PAN in Dimethylformamid (0,006 Gew.-%) verwendet.
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2. Synthese stabförmiger Dioden.
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Die
Synthese stabförmiger
Dioden wurde wie folgt durchgeführt.
Metallelektroden wurden elektrochemisch im Inneren der porösen Membran
gezüchtet.
Die Membran wurde kurz gesagt durch Aufdampfen von etwa 150 nm Silber
auf ihre Verzweigungsseite vorbehandelt. Um die Poren auf dieser
Seite zu füllen,
wurde 1 C Silber auf das aufgedampfte Silber elektroplattiert. Diese
Ag-"Bolzen" wurden als Fundament
verwendet, auf das elektrochemisch eine Bodenelektrode gezüchtet wurde.
Die Bodengoldelektrode der erwünschten Länge wurde
mit Schallbehandlung elektroplattiert. Die Plattierlösung wurde
durch Einweichen der Membran in Wasser und Trocknen im Ar-Strom
entfernt. Das Grundieren der unteren Elektrodenoberfläche mit
MEA ging der Abscheidung des mehrschichtigen TiO2/PAN-Films
voraus. Dies wurde durch 24-stündige
Adsorption von ethanolischer MEA (5%)-Lösung erreicht. Der mehrschichtige
Film wurde durch wiederholtes aufeinanderfolgendes Eintauchen der
Membran in wässrige
TiO2-Lösung
und PAN-Lösung
in DMF für
eine Stunde gezüchtet. Jeder
Adsorptionsstufe folgte das Entfernen der überschüssigen Reagentien, indem die
Membran eine Stunde in mehreren Portionen eines geeigneten Lösungsmittels
(0,01 M wässrige
HCl oder DMF) eingeweicht und im Ar-Strom getrocknet wurde. Schließlich wurde
eine obere Elektrode (Ag oder Pt) der gewünschten Länge durch Elektroplattieren
ohne Schallbehandlung oben auf die TiO2/PAN-Mehrfachschicht
elektroplattiert. Danach wurden das aufgedampfte Silber, die Ag-"Bolzen" und die Aluminiumoxidmembran
durch Auflösen
in 6 M Salpetersäure
beziehungsweise 0,5 M NaOH entfernt (2 bis 4 C Au wurden immer oben
auf die Ag-Elektrode elektroplattiert, um Auflösen der letzteren in der Salpetersäure zu verhindern.
Vorexperimente zeigten auch, dass der auf planarem Au(MEA)-Substrat
selbstorganisierte TiO2/PAN-Film in der
0,6 NaOH nicht zerstört
wurde). Die resultierenden stabförmigen
Dioden wurden wiederholt zentrifugiert und mit Wasser gewaschen.
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In
den meisten Experimenten wurde chemische Passivierung von Al2O3-Membranporenwänden unter Verwendung
von Behandlungen mit Propionsäure
(20 hatten Sorption von 0,0013 M wässriger Lösung) oder Alkylsilanderivaten
verwendet. Im letzteren Fall wurde eine Membran nacheinander eine
Stunde in absolutem Ethanol und wasserfreiem Toluol oder Dichlorethan
eingeweicht, danach wurde sie 15 Stunden in Ethyltriethoxysilanlösung in
wasserfreiem Toluol (2,5 Vol.%) oder einer Chlortrimethylsilanlösung in
wasserfreiem Dichlorethan (2,5 Vol.%) eingeweicht. Danach wurde
die Membran nacheinander eine Stunde in dem geeig neten wasserfreien
Lösungsmittel,
einer Mischung (1:1) des Lösungsmittels
und absolutem Ethanol, dem absoluten Ethanol eingeweicht und schließlich im
Ar-Strom getrocknet. Das Benetzen der so behandelten Membranen mit
Wasser zeigte hydrophobe Eigenschaften auf ihrer äußeren Oberfläche. Transmissions-IR-Spektren der mit
Ethyltriethoxysilan oder Propionsäure behandelten Membran zeigte
das Erscheinen schwacher Banden bei 2940, 2865, 2800 cm–1,
die C-H-Streckschwingungen von Alkyl- und Alkoxygruppen zugeordnet werden
können.
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3. Charakterisierung
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Transmissionselektronenmikroskop-(TEM)-Bilder
wurden mit einem JEOL 1200 EXII mit 120 kV Beschleunigungsspannung
und 80 mA Filamentstrom erhalten. Lichtmikroskop-(OM)-Bilder wurden
aufgezeichnet. Transmissions-IR-Spektren wurden mit einem Specord
M-80 Spektrometer (Carl Zeiss, Jena) aufgezeichnet, die I-V-Charakterisierung
stabförmiger
Dioden wurden in Luft bei Umgebungstemperatur gemessen.
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TEM-Bilder
einiger typischer "gestreifter" bimetallischer Au/Pt/Au-Nanostäbe, die
elektrochemisch im Inneren der porösen Aluminiumoxidmembran gezüchtet worden
waren, zeigten, dass die beiden Stabenden sich in ihrer Topographie
unterschieden – eines
der Stabenden schien gewölbt
oder abgerundet zu sein, während
das andere Stabende eine scheinbare hohle Mitte aufwies. Diese Unterschiede
im Aussehen des Stabendes können
durch Adsorption einer gewissen Menge an Metallionen an Porenwänden, Fördern des
Wachstums von Metall (z. B. Ag) in dem glatten Wandraum und Herbeiführen der
Hohlstellenbildung in dem Porenmittelraum erklärt werden. Während des
Elektroplattierens eines zweiten Metall-"Streifens" (z. B. Au) folgt das wachsende Metall
der Oberfläche
des Bodenstabs und füllt
den Hohlraum, wodurch das abgerundete Ende gebildet wird. Weiteres
Stabwachstum führt
infolge der Metalladsorption an den Porenwänden zu einem schalenartigen
Ende. Jedes sequentielle Metallsegment wächst in derselben Weise in
dem Ende des darunter befindlichen Segments.
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Es
ist unwahrscheinlich, dass die relativ raue Oberfläche an dem
oberen Ende eines Stabs vollständig mit
dem ultradünnen
TiO2/PAN-Film bedeckt werden kann, wodurch
sofortige Kontakte zwischen unteren und oberen Metallelektroden
verhindert werden. In Vorexperimenten an planaren Au-Substraten
wurde gefunden, dass die mehrschichtigen TiO2/PAN-Filme,
die auf glatteren Oberflächen
gezüchtet
wurden, bessere Reproduzierbarkeit in ihre Gleichrichteverhalten
zeigten. Die Passivierung (Hydrophobierung) von Oberfläche mit
endständigem
Al2O3 von Porenwänden mit
Propionsäure
oder Alkylsilanderivaten, wie Ethyltriethoxysilan oder Chlortrimethylsilan,
wurde ausprobiert, um die Oberfläche
des oberen Stabendes zu glätten,
indem die Metalladsorption auf den Porenwänden reduziert wurde. Es ist
auch zu erwarten, dass die Hydrophobierung von Porenwänden die
Adsorption von TiO2-Partikeln an der Wandoberfläche statt
an der Metalloberfläche,
die sich in der Tiefe (etwa 65 mm) der Pore befindet, verhindert.
Es wurde gezeigt, dass die TiO2-Partikel
auf einem planaren Al/Al2O3-Substrat
leicht eine dicht gepackte Schicht bildeten. Ein typisches höheraufgelöstes Bild
des oberen Teils des Stabs bestätigte,
dass sich die schalenartigen Enden im oberen Bereich der Stäbe befanden, und
zeigte, dass die Wandpassivierung in gewissem Ausmaß zu Glätten der
Oberfläche
der Stabenden führte.
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Ein
Lichtmikroskopbild von Au/(TiO2/PAN)10/Ag/Au-Stäben, die unter Verwendung der
mit Ethyltriethoxysilan derivatisierten Membran hergestellt wurden,
zeigte Nanostäbe
mit gleichförmiger
Länge,
in denen eindeutig ein Silbersegment zwischen zwei Goldenden zu
sehen ist. TEM-Bilder dieses Stabs, die in den ersten Sekunden aufgezeichnet
wurden, zeigten keine sicht baren Zeichen einer Metall/Film/Metall-Heteroübergangs innerhalb
des Stabs. Nachdem der Elektronenstrahl jedoch einige Zeit (in der
Regel Zehntel Sekunden) auf diesen Stab fokussiert war, erschien
ein Bruch in dem Stab, und die Metallsegmente wurden möglicherweise infolge
von strahlinduziertem Schmelzen des Metalls in der Nähe des Au/TiO2/Au-Heteroübergangs getrennt. In höheraufgelösten TEM-Bildern
dieses Bruches wurden Partikel mit 5 bis 10 nm Durchmesser beobachtet, die
an beiden Metallenden hafteten. Scheinbar waren TiO2-Nanopartikel
zwischen zwei elektroplattierten Metallen vorhanden. Die OM- und TEM-Daten legen
nahe, dass die Selbstorganisation von mehrschichtigem TiO2/PAN-Film oben auf dem Au-Stab im Inneren
der Membranporen realisiert werden kann, und dass der selbstorganisierte
Film das Elektroplattieren des Ag-Stabs oben auf dem Film nicht
verhindert. Es sei darauf hingewiesen, dass TEM-Bilder wahrscheinlich
kein wahres Bild des mehrschichtigen TiO2/PAN-Films
im Inneren des Stabs zeigen, weil die Wahrscheinlichkeit der Zerstörung des
mechanischen Films hoch ist, während teilweise
geschmolzene Metallstabenden getrennt werden. Längere Einwirkung des Elektronenstrahls
auf den Stab führt
zu vollständiger
Zerstörung
des Heteroübergangs
und Auftauchen von zwei individuellen Nanostäben, an deren Enden Nanopartikel
stecken.
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Um
mehrschichtigen TiO2/PAN-Film zu untersuchen,
der sandwichartig zwischen Au- und Ag-Stäben lag, wurden Au/(TiO2/PAN)6/Ag-Nanostäbe hergestellt
und ihre obere Ag-Elektrode in Salpetersäure gelöst. Die restlichen 2C Au-Stäbe mit dem
oben abgeschiedenen (TiO2/PAN)6-Film
wurden mit TEM analysiert. Vorläufige
Studien zeigen, dass die ellipsometrische Dicke des mehrschichtigen
TiO2/PAN-Films, der auf dem planaren Au(MEA)-Substrat
selbstorganisiert worden war, nach Eintauchen von 6 M HNO3 für
30 Minuten nicht abnahm, was Stabilität des Films in dem sauren Medium
nahe legt. Ähnlich
den oben beschriebenen Au/(TiO2/PAN)10/Ag/Au-Stäben zeigte das in den ersten
Sekunden genommene TEM-Bild von Au/(TiO2/OAB)6 keine Partikel. Während längerer Einwirkung des Elektronenstrahls
schmolz jedoch Gold, wodurch Nanopartikelfilm oben an dem Stab zum
Vorschein kam. Es ist zu sehen, dass die obere Konturlinie des Films
vor dem Schmelzen sehr nahe an derjenigen des Au-Stabs lag. Diese Tatsache stimmt mit
dem schalenförmigen
oberen Bereich der Metallstäbe überein.
Der mehrschichtige Film wächst
auf der Oberfläche
sowohl auf dem Schalenboden als auch auf den Schalenwänden und
behält
die Schalenform näherungsweise,
nachdem die dünnen
Wände geschmolzen
sind. Diese Erklärung
stimmt mit der beobachteten Filmhöhe von etwa 100 nm überein,
wodurch eher die Schätzung
der Goldschalentiefe als diejenige des (TiO2/PAN)6-Films ermöglicht wird. Die ellipsometrische
Dicke des (TiO2/PAN)6-Films,
der auf einem planaren Au(MEA)-Substrat
selbstorganisiert wurde, wird auf etwa 10 nm geschätzt.
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I-V-Charakteristika
der stabförmigen
Pt/(TiO2/PAN)3-TiO2/Au-Vorrichtung
zeigt Stromgleichrichteverhalten. Die Vorwärts- und Rückwärts-Vorspannungsschaltpotentiale
betragen –0,2
beziehungsweise –0,9
V.