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TECHNISCHES
GEBIET
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Die
vorliegende Erfindung betrifft die Anwendung von Hochgradienten-Magnetzellseparations-(HGMS)-Techniken
bei einem Verfahren zum Modifizieren selektionierter Zellen.
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HINTERGRUND
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Der
Stand der Technik wendet sich verschiedenen Methoden und Techniken
zum Modifizieren von Zellen außerhalb
des Körpers
zu. Die Oberflächenfärbung von
Zellen durch die Anlagerung von Antikörpern, die an fluoreszierende
Komponenten gebunden sind, stellt eine häufige Modifikation dar. Die
intrazelluläre
Färbung
nach der Fixierung ist ebenfalls verbreitet. Mit diesen Färbungen
können
Kappa- und Lambda-Leichtketten
angezielt und für
die Analyse auf monoklonale Tumorzellpopulationen eingesetzt werden.
Zwar sind Färbungen
dieser Art häufig
spezifisch, doch können
die Zellen auf unzählige
nicht-spezifische Weisen modifiziert werden, wie etwa durch Aussetzen
einem pharmakologischen oder chemischen Agens, Behandeln mit einem Hormon
oder einer anderen Verbindung, die für die Vermittlung einer zellulären Aktivität bekannt
ist, oder Transfizieren mit Genen, um ein rekombinantes Produkt
zu erhalten. Die Techniken der Zellmodifikation weisen somit ein
forschungsorientiertes wie auch ein behandlungsorientiertes Potential
auf.
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Im
Stand der Technik werden Modifikationen wie die Färbung entweder
mit Zellen in Suspension oder mit Monoschichten der Zellen vorgenommen,
die an verschiedenen Oberflächen
immobilisiert sind (wie etwa einem Mikroskopträger), um dem modifizierenden
Agens den Zugang zu allen Zellen gleichermaßen zu ermöglichen. Ein derartiges Färben oder
anderweitiges Modifizieren von Zellen ist im Fachgebiet bekannt.
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Beispiele
für jüngste Fortschritte
in der Monoschicht-Modifikation sind angegeben bei Lebkowski, et al.,
Isolation, Activation, Expansion and Gene Transduction of Cell Based
Therapeutics Using Polysterene Immunoaffinity Devices, in Cell Separation
Methods and Applications, Recktenwald, et al., Hrg. (1998) und in US-Patent-Nr.
5 912 177. Diese Verfahren können
jedoch zeitaufwändig
sein und beziehen oftmals vielfache Waschschritte ein, was ein potentielles
Risiko für
einen Zellverlust schafft. Diese Verfahren sind besonders problematisch,
wenn geringe Anzahlen an Zellen beteiligt sind.
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Im
Stand der Technik wird die Modifikation von Zellen in Aggregatformen
(wie etwa dem nach einer Zentrifugation entstandenen Pellet) nicht
empfohlen. Vernetzungsmittel wie Formaldehyd führen zu ähnlichen Problemen, da die
Zellen voneinander getrennt werden müssen, um eine irreversible
Verklumpung zu verhindern.
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Sehr
häufig
ist in der Praxis die Modifikation eines Zelltyps innerhalb eines
heterogenen Gemischs oder Suspension, wie etwa Lymphe oder Blut,
gewünscht,
da im Anschluss an die Modifikation dieser spezielle Zelltyp untersucht
oder dem Patienten als Teil eines Behandlungs- oder Testschemas
zurückgegeben
werden soll. Unter diesen Umständen
kann die Modifikation von anderen Zellen als der angezielten Klasse
nachteilige Wirkungen zeigen. Verschiedene Methoden der Zellseparation
sind entwickelt worden, um diese Anforderungen zu erfüllen.
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Ein Überblick über die
derzeit im Fachgebiet bestehenden Zellseparationstechniken ist angeboten
in Cell Separation Methods and Applications, Recktenwald, et al.,
Hrg. (1998). Eine angewendete Zellseparationstechnik bezieht die
magnetische Zellseparation ein, wobei die Zielzellen mit einem magnetischen
Marker markiert und dann selektiv in einer Kammer oder Säule rückgehalten
werden, die einem Magnetfeld ausgesetzt ist. Kantor, et al. (1998,
Magnetic Cell Sorting with Colloidal Superparamagnetic Particles,
in Cell Separation Methods & Applications);
Gee (1998, Immunomagnetic Cell Separation Using Antibodies and Superparamagnetic
Microspheres in Cell Separation Methods & Applications); und Miltenyi, S.,
US-Patent-Nr. 5 411 863, beschreiben die Magnetzellseparationstechniken.
Für die
Hochgradienten-Magnetseparation
wird typischerweise eine heterogene Suspension, die selektionier te
Zellen in Bindung an magnetische Marker enthält, durch eine Säule geleitet,
wobei die selektionierten Zellen magnetisch an der Säule oder
an einer paramagnetischen Matrix innerhalb der Säule haften bleiben können. Der
Rückstand
der Suspension wird eluiert, wobei die selektionierten magnetisierten
Zellen an der Säule
gebunden verbleiben. Wird das Magnetfeld entfernt, so können die
selektionierten Zellen eluiert werden.
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Die
Verfahren der nicht-magnetischen Zellseparation können zur
Vereinfachung der Zellmodifikation angewendet werden. Zu diesen
Verfahren zählen
Immunaffinitäts-Zellseparationstechniken,
die oftmals weniger bevorzugt sind als die magnetischen Zellseparationsmethoden,
da erstere oftmals zu einem erhöhten
Zellverlust als auch einem erhöhten
Verbrauch an Reagenz und einer erhöhten Salzkonzentration führen, was eine
Dialyse des Eluats erforderlich machen kann. Lebkowski, et al. (1998,
Isolation, Activation, Expansion, and Gene Transduction of Cell-Based
Therapeutics Using Polystyrene Immunoaffinify Devices, in Cell Separation
Methods and Applications) beschreiben eine Methode, bei der selektionierte
Klassen von peripheren mononuklearen Blutzellen (PBMC) durch Immunoaffinitätsprozesse
positiv selektioniert werden können,
bei denen die selektionierten Zellen durch monoklonale Antikörper oder
Lektine, die kovalent an Polystyrolstrukturen gebunden sind, immobilisiert
und dann kultiviert, aktiviert oder genetisch modifiziert werden,
solange sie immobilisiert sind. Eine ähnliche Methode zum Modifizieren
von Stammzellen ist in US-Patent-Nr. 5 912 177 beschrieben. Ein
zentraler Nachteil dieser Methoden ist jedoch, dass sie die selektionierten
Zellen an eine flache oder anderweitig zweidimensionale Oberfläche binden,
was einen beträchtlichen
Oberflächenbereich
relativ zur Anzahl der auszuwählenden
Zellen erforderlich macht. Die Zellen müssen eine Monoschicht bilden, wie
in 1 veranschaulicht. Weiterhin werden die für die Selektion
verwendeten Antikörper
am Element selbst fixiert, wobei diese Techniken ein spezifisches
Element oder Struktur für
jedes gewünschte
Ziel erfordern. Darüber
hinaus kann die Freisetzung und Resuspendierung der selektionierten
Zellen aus diesen Strukturen ein zeitaufwändiger Vorgang sein.
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Die
Magnetzellseparationstechniken sind zum Immobilisieren von Zellen
verwendet worden, wie beschrieben in US-Patent-Nr. 5 622 831 und
US-Patent-Nr. 5 876 593.
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US-Patent-Nr.
5 622 831 erfordert einen komplizierten Schaltmechanismus zur Freisetzung
und Resuspendierung der immobilisierten Zellen, und US-Patent-Nr.
5 876 593 verwendet keine Säule,
sondern erfordert statt dessen das Immobilisieren der Zellen als
einer im Wesentlichen eindimensionalen Monoschicht.
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In
WO-A-94/11078 ist ein Element mit einer Sammelstruktur, wie z.B.
ein ferromagnetischer Draht, der als ein magnetischer Flussverstärker wirkt,
und immobilisierte magnetisch markierte Zellen in einer im Wesentlichen
eindimensionalen Monoschicht beschrieben. Eine HGMS-Säule ist
nicht beschrieben.
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In
US-A-5 691 208 ist ein verbesserter magnetischer Separationsapparat
beschrieben, der einen verminderten Lufteinfang und nicht-spezifische
Bindung im Vergleich zu anderen Geräten aufweist.
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In
EP-A-0 670 185 wird nicht das Modifizieren von Zellen im an einer
HGMS-Säule
zurückgehaltenen Zustand
beschrieben, wie vorliegend beansprucht. Es werden Methoden zur
magnetischen Markierung von Zellen beschrieben, die aus einer Zellpopulation
unter Verwendung des magnetischen Elements entfernt werden sollen,
d.h. durch Bindung eines magnetischen Partikels an ein Zelloberflächenmolekül.
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In
WO-A-97/17611 ist ein Verfahren beschrieben, bei dem magnetisch
anziehbare Partikel, die eine Affinität für eine gewünschte Spezies (z.B. Mikroorganismus)
aufweisen, an einen festen Träger
durch magnetische Kräfte
angezogen werden. Bei einem nachfolgenden Schritt wird eine Probe,
die die Spezies enthält,
an die Partikel herangebracht, die an dem festen Träger immobilisiert
sind. Die magnetisch anziehbaren Partikel werden an dem festen Träger während des
Zeitraums festgehalten, in welchem sie mit einer Probe kontaktiert werden,
die die einzufangende Spezies enthält.
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BESCHREIBUNG
DER ERFINDUNG
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Gemäß einem
ersten Aspekt der vorliegenden Erfindung wird ein Verfahren zum
Modifizieren selektionierter Zellen bereitgestellt, welches Verfahren
die folgenden Schritte umfasst:
- (a) Aufgeben
einer Population von Zellen auf eine Hochgradienten-Magnetseparationssäule, wobei
die Säule
eine Matrix umfasst, die mehr als 50% des Gesamtvolumens der Säule ausmacht,
wobei die Population von Zellen magnetisch markierte selektionierte
Zellen umfasst;
- (b) Rückhalten
der magnetisch markierten selektionierten Zellen in der Säule, während unmarkierte
Zellen durchpassieren dürfen;
- (c) Waschen der selektionierten Zellen, während die selektionierten Zellen
durch die Säule
rückgehalten werden;
und
- (d) Modifizieren der selektionierten Zellen, während die
selektionierten Zellen durch die Säule rückgehalten werden; wobei Schritt
(c) optional ist.
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In
noch einem weiteren Aspekt umfasst die Erfindung außerdem den
zusätzlichen
Schritt des Aufbringens der entfernten, selektionierten Zellen auf
eine zweite Hochgradienten-Magnetzellseparationssäule, sodass
die selektionierten Zellen durch die zweite Säule rückgehalten werden, und außerdem Modifizieren
der selektionierten und durch die zweite Säule rückgehaltenen Zellen.
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Vorteilhafterweise
beträgt
das Volumen der Matrix mehr als 60% des Gesamtvolumens der Säule.
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Die
Matrix kann vorteilhafterweise ferromagnetische Kügelchen
umfassen.
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Die
selektionierten Zellen können
aus der Säule
nach ihrer Modifikation durch Entfernen des Magnetfeldes entnommen
werden.
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Bei
einigen Ausführungsformen
umfasst das Modifizieren das intrazelluläre Färben der selektionierten Zellen;
Permeabilisieren der selektionierten Zellen; Markieren der magnetisch
markierten selektionierten Zellen mit einer zweiten Markierung;
Binden einer biologisch reaktiven Verbindung an die selektionierten
Zellen; Transfizieren der selektionierten Zellen mit einem Expressionsvektor,
der ein Gen von Interesse umfasst; Hinzufügen eines Enzyms zu den selektionierten
Zellen; Hinzufügen
eines pharmakologischen Agens zu den selektionierten Zellen; Hinzufügen eines
biologischen oder chemischen Agens zu den selektionierten Zellen; oder
Hinzufügen
vielfacher modifizierender Agenzien. Bei einigen Ausführungsformen
umfasst die biologisch reaktive Verbindung Antikörper, Liganden, Proteine, Peptide,
Nukleinsäuren,
Polynukleotide, Oligonukleotide, Lektine, Lipide oder Enzyme.
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KURZE BESCHREIBUNG
DER ZEICHNUNGEN
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1 zeigt
Zellen, die gemäß den Lehren
nach dem Stand der Technik von Lebkowski, et al. immobilisiert sind.
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2 zeigt
ein Flussdiagramm eines typischen Modifikationsprozesses gemäß der vorliegenden
Erfindung.
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3A–3B zeigen
eine Reihe von darstellenden Zeichnungen. 3A zeigt
ein Gemisch von markierten und unmarkierten Zellen, die auf eine
Magnetzellseparationssäulen-Vorrichtung
aufgebracht werden (wobei nördliche
und südliche
Magnetfelder gezeigt sind), welche die Elution der unmarkierten
Zellen und Rückhaltung
der markierten Zellen in der Säule
zulässt. 3B zeigt
die Säule
nach Entfernung des Magnetfelds und die Elution der markierten Zellen
in eine separate Suspension.
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4A–4C zeigen
eine Reihe von FACS-Dot-Plots bezüglich der Ergebnisse aus Beispiel
1, die die intrazelluläre
Färbung
der Lambda-Leichtkette in isolierten Myelomzellen (U266), gespikt
in periphere mononukleare Blutzellen, zeigen. 4A zeigt
CD138.PE gg. PI-Färbung
von PMBC, gespikt mit U266-Myelomzellen vor der Auftrennung auf
einer MACS® Hochgradienten-Magnetzellseparationssäule; 4B zeigt die CD138.PE-Färbung gg.
FL3 (der FL3-Kanal des Durchflusszytometers sammelt fluoreszierendes
Licht bei gleich oder größer als
650 nm) einer fixierten positiven Zellfraktion nach einer zweiten
Auftrennung auf einer MACS® Hochgradienten-Magnetzellseparationssäule unter
Steuerung (Gating) auf CD138-positive Zellen; und 4C zeigt
die intrazelluläre
Färbung
der humanen Immunglobulin-Lambda-Leichtkette gg. CD138.PE-Färbung an
gesteuerten (gated) Zellen.
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5A–5D zeigen
eine Reihe von FACS-Dot-Plots bezüglich der Ergebnisse aus Beispiel
2, die die Isolierung von CD138+-Plasmazellen aus der Leukapherese
eines Myelom-Patienten zeigen. 5A zeigt die
CD138.PE-Färbung
lebender Leukozyten vor der Auftrennung auf einer MACS® Hochgradienten-Magnetzellseparationssäule gg.
FL1-H (der FL1-H-Kanal des Durchflusszytometers sammelt fluoreszierendes
Licht zwischen 525–545
nm); 5B zeigt die CD138.PE-Färbung lebender Leukozyten nach
der Auftrennung auf der MACS® Hochgradienten-Magnetzellseparationssäule gg.
FL1-H; 5C zeigt die Engwinkelstreulicht- (Forward
Scatter) (FSC) gg. Seitwärtsstreulicht-(Sideward
Scatter)(SSC)-Signale der Leukozyten vor der Auftrennung; und 5D zeigt
die FSC/SSC-Signale der positiven Zellfraktion.
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6A–6D zeigen
eine Reihe von FACS-Dot-Plots bezüglich der Ergebnisse aus Beispiel
2, die die intrazelluläre
Färbung
von Kappa/Lambda-Leichtketten in isolierten Plasmazellen von Myelom-Patienten zeigen. 6A und 6B zeigen
die CD138.PE-Färbung
gg. FL3-Autofluoreszenz der positiven Fraktion der fixierten Zellen
nach der zweiten Auftrennung auf einer MACS® Hochgradienten-Magnetzellseparationssäule mit
Gating (gemäß R1) an
CD138-positiven Zelten; 6C zeigt
die intrazelluläre
Färbung
der humanen Immunglobulin-Lambda-Leichtkette gg. CD138.PE-Färbung an
gesteuerten (gated) Zellen; und 6D zeigt
die intrazelluläre
Färbung
der humanen Immunglobulin-Kappa-Leichtkette gg. CD138.PE-Färbung an
gesteuerten (gated) Zellen.
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7A–7B zeigen
eine Reihe von Dot-Plots bezüglich
der Ergebnisse aus Beispiel 3. 7A zeigt
die Ziege-Anti-Human-Lambda.FITC-Färbung der Zellen, die auf einer
MACS® Hochgradienten-Magnetzellseparationssäule gefärbt wurden;
und 7B zeigt die Ziege-Anti-Human-Lambda.FITC-Färbung von
Zellen, die außerhalb
einer MACS® Hochgradienten-Magnetzellseparationssäule gefärbt wurden.
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8A–8E zeigen
eine Reihe von FACS-Dot-Plots bezüglich der Ergebnisse aus Beispiel
4, die die Färbung
von Oberflächen-Ig
auf die CD138-MACS®-Hochgradienten-Magnetzellseparation
hin zeigen. 8A zeigt die Färbung von
CD19.Cy5TM gg. CD138.PE vor der MACS®-Hochgradienten-Magnetzellseparation; 8B zeigt
die Färbung
von CD19.Cy5TM gg. CD138.PE der positiven
Zellfraktion nach der MACS®-Hochgradienten-Magnetzellseparation; 8C zeigt
die Oberflächen-IgA.FITC-Färbung gg. CD138.PE
der positiven Zellfraktion, gesteuert (gated) auf CD138-positive
Zellen; 8D zeigt die Oberflächen-IgM.FITC-Färbung gg.
CD138.PE der positiven Zellfraktion, gesteuert (gated) auf CD138-positive
Zellen; und 8E zeigt die Oberflächen IgG.FITC-Färbung gg.
CD138.PE der positiven Zellfraktion, gesteuert (gated) auf CD138-positive
Zellen.
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9A–9C zeigen
eine Reihe von FACS-Dot-Plots bezüglich der Ergebnisse aus Beispiel
5, die die Immunphänotypisierung
der Lymphozyten auf die CD45 MACS®-Hochgradienten-Magnetzellseparation aus
Vollblut hin zeigen. 9A zeigt die FSC/SSC-Signale
der positiven Zellfraktion mit Gating auf Lymphozyten; 9B zeigt
die Färbung
von CD19.PE gg. LDS der positiven Zellfraktion mit LDS-Gate auf
nukleierte Zellen; und 9C zeigt die Färbung von
CD4.FITC gg. CD19.PE der positiven Zellen, gesteuert (gated) durch R1
und R2.
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10 zeigt
eine rasterelektronenmikroskopische Photographie einer Eisenkügelchen-Matrix
auf einer MS+-Säule
mit an der Matrix gebundenen magnetisch markierten CD8+-Zellen.
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BESTE AUSFÜHRUNGSFORM
DER ERFINDUNG
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Die
vorliegende Erfindung stellt ein Verfahren zum Modifizieren selektionierter
Zellen bereit, indem die in einer Hochgradienten-Magnetzellseparations-(HGMS)-Säule zurückgehaltenen
selektionierten Zellen modifiziert werden. Die vorliegende Erfindung
betrifft die positive Selektion, das heißt die Modifikation einer spezifischen
Zellpopu lation, die einer direkten Selektion unterzogen worden ist.
Durch Ausführen
der Verfahren an einer Population von Zellen, wie etwa Vollblut,
die die selektionierten Zellen umfasst, kann die selektionierte Zellpopulation
angereichert werden. Bei der vorliegenden Erfindung ist die Zahl
der erforderlichen Schritte im Vergleich zum Stand der Technik,
bei dem die Anreicherungs- und Modifikationsprozesse separat vorgenommen
werden, wesentlich vermindert.
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Die
Erfindung wendet ein HGMS-Säulenelement
oder -Methodik an, das eine Spezifität für die selektionierten Zellen
oder markierten selektionierten Zellen erlauben soll. Ein besonderer
Vorteil der Erfindung ist die erhöhte Zellkonzentration, die
mit dem HGMS-System verwendet werden kann, und die verminderte Zahl der
Schritte bei dem Verfahren. Zum Beispiel wird bei einigen Aspekten
der Erfindung eine Probe, wie etwa Vollblut, direkt von einem Organismus
erhalten, werden Zellen selektioniert, z.B. durch magnetische Markierung
in Vollblut, wird das Vollblut auf eine HGMS aufgebracht, werden
die an der Säule
rückgehaltenen
selektionierten Zellen modifiziert und dann die modifizierten, selektionierten
Zellen eluiert und zur Analyse ohne einen dazwischenliegenden Zentrifugierschritt übergegangen,
was die Möglichkeit
der Automatisierung und Verminderung des Potentials für einen
Zellverlust bietet.
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Ein
anderer Vorteil der Erfindung ist die Möglichkeit der Temperaturkontrolle
während
des Verfahrens. Die HGMS kann in einem Inkubator oder Kühlschrank
und/oder unter Verwendung von Puffern bei der gewünschten
Temperatur ablaufen. Die Verwendung einer HGMS-Matrix, umfassend
eine wärmeleitende
Matrix, einschließlich
beispielsweise Stahlkügelchen,
Stahlwolle oder anderer Kügelchen,
bietet die Möglichkeit
zur Kontrolle der Temperatur während
des Verfahrens.
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Ein
weiterer Vorteil der Erfindung ist der, dass die Zellen schnell
von Phase zu Phase auf der HGMS-Säule geleitet werden können, das
heißt
von der mobilen Phase zur immobilen Phase oder von der immobilen
Phase zur mobilen Phase, indem das Magnetfeld an- und ausgeschaltet
wird oder indem das Magnetfeld verändert wird. Bei einer bevorzugten
Ausführungsform
kann das Magnetfeld durch Bewegen der Säule relativ zum Magnetfeld,
oder alternativ durch Modifizieren eines Elektromagnets, eingestellt
werden.
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Definitionen
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Wie
hierin verwendet, handelt es sich bei „selektionierten Zellen" um jene Zellen,
die der Fachmann zu modifizieren wünscht. Typischerweise werden
die Zellen irgendeine Charakteristik tragen, die sie von anderen
Zellen in einer heterogenen Suspension unterscheidet und die ihre
Markierung und Auftrennung möglich machen
wird. Gemäß der Erfindung
werden die selektionierten Zellen an einer HGMS-Säule rückgehalten, während des
an der Säule
rückgehaltenen
Zustands modifiziert und dann eluiert.
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„Rückhaltung" der selektionierten
Zellen gewährleistet,
dass die selektionierten Zellen in der Säule zurückbleiben, wohingegen unerwünschte Zellen
entfernt werden. Typischerweise erfolgt die Rückhaltung der selektionierten
Zellen durch Immobilisation.
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Wie
hierin verwendet, bezieht sich „Immobilisieren" der selektionierten
Zellen in einer Magnetzellseparationssäule auf die Rückhaltung
der Zellen in der Säule
in einer im Wesentlichen fixierten Position.
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„Entfernen" der selektionierten
Zellen aus einer magnetischen Zellseparationssäule beinhaltet das Eluieren
der selektionierten Zellen im Anschluss an die Rückhaltung oder Immobilisation.
In Situationen, bei denen eine hohe Reinheit der selektionierten
Zellen erwünscht
ist, können
die selektionierten Zellen entfernt und in einem geeigneten Puffer
resuspendiert werden. Alternativ können die selektionierten Zellen
entfernt und der ursprünglichen
Suspension nach der Modifikation der selektionierten Zellen in der
Säule rückgegeben
werden, wie hierin beschrieben.
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Wie
hierin verwendet, stellt „Markieren" den Prozess des
Befestigens eines Markers an den Zellen dar, wobei ermöglicht wird,
dass jene Zellen, manchmal nach einer weiteren Prozessierung, aus
einer heterogenen Suspension abgetrennt und/oder nachgewiesen, analysiert
oder ausgezählt
werden. Markierungen können, brauchen
aber nicht, spezifisch auf die selektionierten Zellen gezielt werden.
Zu diesen Markern oder Markierungen zählen, ohne darauf beschränkt zu sein,
farbige, radioaktive, fluoreszierende oder magnetische Moleküle oder
Partikel, die an Antikörper
oder andere biologische Moleküle
oder Partikel konjugiert sind, deren Bindungsfähigkeit an Zellen oder zelluläre Komponenten
bekannt ist. Antikörper
werden oftmals als Markierungskomponenten aufgrund ihrer Fähigkeit
zur Anzielung spezifischer Zelltypen verwendet. Zu weiteren biologisch reaktiven
Markierungskomponenten, die als Alternativen zu Antikörpern dienen
können,
zählen,
ohne darauf beschränkt
zu sein, genetische Sonden, Proteine, Peptide, Aminosäuren, Zucker,
Polynukleotide, Enzyme, Coenzyme, Cofaktoren, Antibiotika, Steroide,
Hormone oder Vitamine.
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Wie
hierin verwendet, bedeutet das „magnetische Markieren" einer Zelle die
Befestigung einer magnetischen Markierung an einer Zelle, wobei
solch eine Markierung durch Anheften eines Partikels oder Moleküls mit magnetischen
Eigenschaften an jener Zelle erreicht wird. Bei einer Ausführungsform
umfasst die magnetische Markierung einen Antikörper, der an einen magnetischen
Partikel konjugiert ist. Magnetische Markierungen, die einen an
einen magnetischen Partikel konjugierten Antikörper umfassen, sind kommerziell
beziehbar von Miltenyi Biotec GmbH (Friedrich Ebert Str. 68, D-51429
Bergisch Gladbach, Deutschland). Solch eine Markierung kann wahlweise
auch einen fluoreszierenden oder radioaktiven Partikel oder Komponente umfassen.
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Wie
hierin verwendet, ist eine „Magnetzellseparationssäule" eine Hochgradienten-Magnetseparations-(HGMS)-Säule. HGMS-Säulen sind
zum Beispiel beschrieben bei Miltenyi, S., US-Pat. Nr. 5 411 863,
mit dem Titel „Methods
and Materials for Improved High Gradient Magnetic Separation of
Biological Materials" und sind
kommerziell beziehbar von Miltenyi Biotec GmbH (Friedrich Ebert
Str. 68, D-51429 Bergisch Gladbach, Deutschland).
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Wie
hierin verwendet, handelt es sich bei einer „Hochgradienten-Magnetzellseparation" um ein Verfahren
zur selektiven Rückhaltung
magnetischer Materialien in einer Kammer oder Säule, die einem Magnetfeld ausgesetzt
ist, das auch auf nicht-magnetische
Ziele angewendet werden kann, die selektiv mit magnetischen Partikeln
markiert sind. In Gegenwart eines über die Kammer angelegten magnetischen
Gradienten wird das magnetisch markierte Ziel in der Kammer rückgehalten.
Enthält
die Kammer eine Matrix, so wird das magnetisch markierte Ziel an
die Matrix gebunden. Materialien, die keine magnetischen Markierungen
aufweisen, wandern durch die Kammer. Die rückgehaltenen Materialien können dann
eluiert (entfernt) werden, indem die Stärke des Magnetfeldes verändert oder
dieses entfernt wird. Bei magnetisch markierten Zielen ist die Freisetzung
auch mittels anderer Methoden möglich,
wie etwa bei magnetischen Kügelchen,
die außerdem
eine enzymatische Spaltstelle umfassen, wobei die enzymatische Spaltung
(entweder innerhalb oder außerhalb
der Säule)
die magnetischen Ziele freisetzt. Alternativ können die rückgehaltenen Materialien zum
Beispiel durch Verändern
des pH-Werts oder Verändern
der Ionenstärke
freigesetzt werden. Der Vorgang der Rückhaltung und Freisetzung der
selektionierten Zellen ist in 3A–3B veranschaulicht.
Das Magnetfeld kann entweder durch einen Permanentmagnet oder durch
einen Elektromagnet bereitgestellt werden. Die Selektivität für ein gewünschtes
Zielmaterial wird durch den spezifischen Bindungspartner geschaffen,
der an den magnetischen Partikel konjugiert ist. Die Kammer, durch
die das Magnetfeld gelegt ist, ist oftmals mit einer Matrix aus einem
Material mit einer entsprechenden magnetischen Empfänglichkeit
versehen, um einen hohen lokalen Magnetfeldgradienten in der Kammer
in Volumen nahe der Oberfläche
der Matrix zu induzieren. Dies erlaubt die Rückhaltung von eher schwach
magnetisierten Partikeln. Siehe Miltenyi, S., US-Patent-Nr. 5 411
863.
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Vorzugsweise
wird als der magnetischen Zellseparationssäule eine Säule verwenden, die ein hohes Volumen
an Matrix enthält.
Die Matrix wird zur Erzielung eines starken lokalen Magnetfeldgradienten
bereitgestellt und besteht häufig
aus einem ferromagnetischen Material wie einer Polymer-beschichteten
Stahlwolle. Vorzugsweise wird eine dicht gepackte Matrix aus ferromagnetischen
Kügelchen,
beschichtet mit einem biokompatiblen Polymer, verwendet. Siehe Kantor,
et. al, Magnetic Cell Sorting with Colloidal Superparamagnetic Particles
in Cell Separation Methods and Applications (1998). Das Matrixvolumen
beträgt
mehr als 50% des gesamten Säulenvolumens,
und vorzugsweise mehr als 60% des gesamten Säulenvolumens. Handelsübliche MS+
oder VS+-Säulen
(Miltenyi Biotec GmbH, Friedrich Ebert Str. 68, D-51429 Bergisch Gladbach,
Deutschland), die Eisenkügelchen-Matrizes
enthalten, liefern eine hohe Kapazität an gebundenen Zellen bei
einem geringen freien Säulenvolumen,
wie in Tabelle 1 ausgeführt.
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Nach
der Immobilisation innerhalb der Säule können die selektionierten Zellen
vom Fachmann modifiziert werden, solange sie rückgehalten werden.
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Wie
hierin verwendet, bezieht sich das „Modifizieren" von Zellen auf jeglichen
Prozess einer physikalischen, biologischen oder chemischen Veränderung
der selektionierten Zellen gegenüber
ihrem vorherigen Zustand. Beispiele der Modifikationen innerhalb
des Rahmens der Erfindung umfassen, ohne darauf beschränkt zu sein,
die Markierung von Zellen (mit solchen Markierungen wie Antikörpern oder
fluoreszierenden oder radioaktiven Markern oder biologischen Liganden
und Substraten), die intrazelluläre
Färbung,
Oberflächenfärbung, Fixierung,
Permeabilisation, genetische Rekombination, Aktivierung, Transfektion,
Infektion und weitere zelluläre
Veränderungen,
die durch Anwenden von Enzymen, biologischen Modifikatonen oder
pharmakologischen oder chemischen Agenzien bewirkt werden.
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Wie
hierin verwendet, bezieht sich ein „modifizierendes Agens" breit auf jegliches
Agens, das zur Bewirkung einer Modifikation fähig ist. Zu solchen modifizierenden
Agenzien können,
ohne darauf beschränkt
zu sein, Antikörper,
Liganden, Proteine, Peptide, Nukleinsäuren, Oligonukleotide, Polynukleotide,
Lektine, Lipide, biologische Modifikatoren, Fixiermittel, pharmakologische
Agenzien, chemische Agenzien, Permeabilisator, intrazelluläre Färbungen,
Oberflächenfärbungen,
Expressionsvektoren und Enzyme zählen.
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Wie
hierin verwendet, bezieht sich „Fixierung" oder „Fixieren" auf jeglichen Prozess, der einer Konservierung
einer Zelle in einem bestimmten Zustand dient, was vorzugsweise
zur Aufrechterhaltung einer exakten Darstellung der Struktur der
Zelle in vivo führt,
wie etwa durch Beibehaltung ihrer ursprünglichen Größe, einen minimalen Verlust
an zellulären
Materialien oder der Beibehaltung der Reaktivität ihrer intrazel lulären Bestandteile.
Bevorzugte Fixiermittel umfassen Formaldehydlösungen, Formalin, Glutaraldehyd
und andere. Die Formaldehyd-Fixierung umfasst vorzugsweise einen
Inkubationsschritt, wobei der Formaldehydlösung Zeit zum Durchdringen
der Zellen bei einer optimalen Temperatur gegeben wird. Obschon
die Formaldehyd-Fixierung erreicht
werden kann, solange die Zellen in einer Zellseparationssäule rückgehalten
werden, wird dies vorzugsweise an den Zellen vor der Aufbringung
auf die Säule
vorgenommen. Die Fixierung kann vor oder nach der magnetischen Markierung
vorgenommen werden. Nach den Fixierungs- und Inkubationsschritten
können die
Zellen direkt auf die Zellseparationssäule für die Auftrennung und für die weitere
Modifikation an der Säule aufgebracht
werden. Dies reduziert die Bildung von Aggregaten, was auftreten
kann, wenn die Fixierung an in einer Säule immobilisierten Zellen
vorgenommen wird.
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Wie
hierin verwendet, bezieht sich „intrazelluläre Färbung" auf den Prozess
des Bindens einer Markierung an ein intrazelluläres Molekül, Komponente oder Struktur,
einschließlich,
doch nicht beschränkt
auf Proteine, Enzyme, Nukleotide, Chromosomen, Immunglobuline oder
Immunglobulin-Komponenten oder Membranen. Typischerweise werden
die Zellen vor der intrazellulären
Färbung
permeabilisiert.
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Wie
hierin verwendet, bezieht sich „Permeabilisierung" einer Zelle auf
einen Vorgang, welcher den Zugang zum zellulären Cytoplasma oder zu intrazellulären Molekülen, Komponenten
oder Strukturen einer Zelle erleichtert. Die Permeabilisierung kann
mittels jeglicher im Fachgebiet bekannten Methode vorgenommen werden,
einschließlich,
doch nicht beschränkt
auf die Exposition an Formaldehyd, Ethanol oder Detergenzien. Saponin
in Puffer ist gemäß der Erfindung
erfolgreich angewendet worden.
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Wie
hierin verwendet, bezieht sich „Transfektion" auf die genetische
Modifikation kultivierter Zellen durch die Aufnahme von DNA, welche
gewöhnlich
in Form von Plasmiden oder anderen Arten von DNA-Vektoren, die die
Gene von Interesse enthalten, eingebracht wird. Die Transfektion
kann mittels jeglicher im Fachgebiet bekannter Methode erfolgen,
einschließlich,
doch nicht beschränkt
auf Calciumphosphat- oder DEA-Dextran-vermittelte Transfektion,
Lipofektion oder durch die Verwendung viraler Vektoren, wie etwa
adenoviraler oder retroviraler Vektoren.
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Ein
wie hierin verwendeter „Vektor" ist ein kleines
Träger-DNA-Molekül, in das
eine DNA-Sequenz zur Einführung
in eine Wirtszelle inseriert werden kann, wo sie repliziert und/oder
exprimiert werden wird. Vektoren können von Plasmiden, Bakteriophagen
oder Pflanzen- oder Tierviren abgeleitet sein.
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Wie
hierin verwendet, ist ein „biologischer
Modifikator" jegliche
biologische Verbindung, die zur Hervorbringung einer Reaktion oder
Veränderung
in der Aktivität
einer lebenden Zelle fähig
ist. Solche Modifikatoren können
die zelluläre
Aktivität
beschleunigen oder entschleunigen, die Mitose stimulieren oder verzögern, bestimmte
Gene aktivieren oder desaktivieren, die Zellempfänglichkeit oder Durchlässigkeit
erhöhen
oder vermindern oder andere Veränderungen
bewirken. Zu Beispielen der biologischen Modifikatoren zählen, ohne darauf
beschränkt
zu sein, pharmakologische Agenzien, Cytokine, Interleukine, Hormone,
Wachstumsfaktoren und weitere interzelluläre oder intrazelluläre Signale.
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Wie
hierin verwendet, sind „pharmakologische
Agenzien" jegliche
aus einer Reihe von Substanzen, die für die Behandlung von Erkrankungen
oder Dysfunktionen verfügbar
sind.
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Wie
hierin verwendet, sind „chemische
Agenzien" jegliche
aus einer Reihe von Substanzen, die eine chemische Reaktion mit
einer Zelle bewirken. Zu Beispielen der chemischen Agenzien zählen, ohne
darauf beschränkt
zu sein, Säuren,
Basen, Färbemittel
und Lösungsmittel.
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HGMS und Modifikation
der selektionierten Zellen
-
Die
Erfindung wird vorzugsweise bewerkstelligt, indem zunächst selektionierte
Zellen mit einer Markierung markiert werden, umfassend einen magnetischen
Partikel von typischerweise 20–100
nm Durchmesser. Solche Mikrokügelchen
sind kommerziell beziehbar als magnetische Mikrobeads, die kovalent
an eine Vielzahl von monoklonalen Antikörpern konjugiert sind (z.B.
MicroBeads von Miltenyi Biotec GmbH, Fried rich Ebert Str. 68, D-51429
Bergisch Gladbach, Deutschland), wobei die Markierung mittels im
Fachgebiet bekannter Methoden erreicht wird. Zu diesem Stadium kann
auch eine Fluoreszenz-Markierung der selektionierten Zellen vorgenommen
werden. Wenn möglich,
werden die Zellen vorzugsweise zu diesem Stadium gewaschen und in
einem geeigneten Puffer, z.B. PBS/BSA/EDTA, suspendiert.
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Die
magnetisch markierten, selektionierten Zellen werden dann auf eine
Hochgradienten-Magnetzellseparations-(HGMS)-Säule aufgebracht. HGMS-Säulen sind
beschrieben in US-Patent-Nr. 5 411 863 und kommerziell beziehbar
als MACS®-Hochgradienten-Magnetseparationssäulen von
Miltenyi Biotec GmbH (Friedrich Ebert Str. 68, D-51429 Bergisch
Gladbach, Deutschland). Es kann jedoch jegliche im Fachgebiet bekannte
Hochgradienten-Magnetzellseparation gemäß dieser Erfindung verwendet
werden.
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Die
Magnetzellseparationssäule
hält die
selektionierten Zellen in der Säule
zurück,
wobei unmarkierte Zellen (oder anderes unerwünschte Material) durchlaufen
darf. Typischerweise enthält
die Säule
eine ferromagnetische Matrix und wird in ein starkes externes Magnetfeld
platziert, wobei die markierten, selektionierten Zellen magnetisch
an der Matrix in der Säule
immobilisiert werden. Vorzugsweise wird die Säule gewaschen, solange die
Zellen immobilisiert sind, um die Homogenität der rückgehaltenen Zellpopulation
zu erhöhen.
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Solange
selektiv in der Säule
rückgehalten,
sind die selektionierten Zellen relativ homogen. Dies bietet ein
optimales Setting für
die selektive Modifikation dieser Zellen, da die Konzentration des
Modifikationsmittels minimiert werden kann bei gleichzeitiger Maximierung
der Effizienz der Modifikation. Darüber hinaus können aufeinander
folgende oder vielfache Modifikationen gemäß der Erfindung vorgenommen
werden. Zum Beispiel können
die immobilisierten Zellen modifiziert, gespült und dann angefärbt werden,
bevor sie aus der Säule
eluiert werden. Alternativ können
die immobilisierten Zellen modifiziert, gespült und entfernt, außerhalb
der Säule behandelt
und wieder auf eine Säule
aufgebracht, immobilisiert und angefärbt und dann nochmals entfernt werden.
Die Modifikation kann eine Fixierung und/oder Permeabilisierung
umfassen, woraufhin eine weitere Modifikation, z.B. eine intrazelluläre Fär bung, vorgenommen
werden kann. Zu weiteren Modifikationen zählen eine Oberflächenfärbung, wie
oben und in den folgenden Beispielen beschrieben. Ein Flussdiagramm,
das diesen Prozess beschreibt, ist in 2 bereitgestellt.
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Der
Bereich der Modifikationen ist nicht auf analytische oder Färbeprotokolle
beschränkt;
vielmehr kann jegliche im Fachgebiet bekannte zelluläre Modifikation
gemäß dieser
Erfindung adaptiert werden. So liegt zum Beispiel die Modifikation
durch Anwenden irgendeines Modifikationsmittels, biologischen Modifikators, pharmakologischen
Agens, chemischen Agens oder Enzyms an den in der Säule rückgehaltenen
Zellen innerhalb des Rahmens der Erfindung. Die folgenden Beispiele
werden zur Veranschaulichung, doch nicht zur Beschränkung, des
Rahmens der Erfindung bereitgestellt.
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BEISPIELE
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Beispiel 1: Fixierung
und kombinierte intrazelluläre
und Oberflächenfärbung von
CD-138-positiven
peripheren mononuklearen Blutzellen
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Periphere
mononukleare Blutzellen (PBMC) wurden mit Zellen der CD138-exprimierenden U266-Myelomzelllinie
in einem Verhältnis
von 200:1 gemischt, was 0,5% U266-Zellen unter den PBMCs ergab.
5 × 107 Zellen wurden mit Maus-Anti-CD138 mAb B-B4-konjugierten
MicroBeads (Miltenyi Biotec GmbH, Friedrich Ebert Str. 68, D-51429
Bergisch Gladbach, Deutschland) in 1000 μl PBS/BSA/EDTA (Puffer) für 15 Minuten bei
8°C markiert.
Phycoerythrin-konjugierter Maus-Anti-CD138 mAb B-B4 (CD138.PE) (Miltenyi
Biotec GmbH, Friedrich Ebert Str. 68, D-51429 Bergisch Gladbach,
Deutschland) wurde für
weitere 5 Minuten bei 8°C
hinzugefügt.
Die Zellen wurden gewaschen und in 500 μl Puffer resuspendiert.
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CD138-positive
Zellen wurden mit dem MACS®-Magnetzellseparationssystem
(Miltenyi Biotec GmbH, Friedrich Ebert Str. 68, D-51429 Bergisch
Gladbach, Deutschland) angereichert. Die magnetisch markierte Zellsuspension
wurde auf eine Separationssäule
in einer MiniMACS-Separationseinheit (Miltenyi Biotec GmbH, Friedrich
Ebert Str. 68, D-51429 Bergisch Gladbach, Deutschland) pipettiert.
Die Zellsuspensi on durfte durchlaufen und die Säule wurde mit 3 × 500 μl Puffer
gewaschen. Der Ablauf wurde als einer negativen Fraktion gesammelt.
Die Säule
wurde vom Separator entfernt und auf einem geeigneten Röhrchen platziert.
0,5 ml PBS/EDTA, enthaltend 2% Formaldehyd (Merck), wurde oben auf
eine Säule
pipettiert, und magnetisch markierte Zellen wurden unter Verwendung
eines Tauchkolbens herausgespült.
Die eluierten Zellen wurden für
20 Minuten bei Raumtemperatur (RT) inkubiert und direkt auf die
obere Öffnung
einer zweiten Separationssäule in
einer MiniMACS-Separationseinheit
aufgebracht. Die Zellsuspension durfte durchlaufen und die Säule wurde
mit 2 × 500 μl Puffer,
enthaltend 0,5% Saponin (Saponin-Puffer von Serva, Carl-Benz-Str.
7, 69115 Heidelberg, Deutschland) gewaschen. Der Ablauf wurde als
einer negativen Fraktion gesammelt. Dann wurden 100 μl Saponin-Puffer,
enthaltend 10 μg/ml
Ziege-Anti-Human-Lambda.FITC (Southern Biotechnology Associates (SBA)
160A Oxmoor Boulevard, Birmingham, Alabama 35209, USA) und 2 μg/ml Phycoerythrin-konjugierter Maus-Anti-CD138
mAb B-B2 (Miltenyi Biotec GmbH, Friedrich Ebert Str. 68, D-51429
Bergisch Gladbach, Deutschland) auf die Säule aufgebracht und für 10 Minuten
bei Raumtemperatur inkubiert. Die Säule wurde mit 1 × 500 μl Saponin-Puffer
gewaschen. Die Säule
wurde vom Separator entfernt und auf einen geeigneten Behälter zum
Erhalt des Eluats platziert. 0,5 ml Puffer wurden oben auf die Säule pipettiert,
und die magnetisch markierten Zellen wurden unter Verwendung eines
Tauchkolbens herausgespült.
-
Parallel
dazu wurden CD138-positive Zellen um zwei Runden der MiniMACS-Separation zum Vergleich
der Auftrennleistungen angereichert.
-
Die
Ausgangszellen (d.h. vor der MACS®-Hochgradienten-Magnetzellseparation),
die negativen Zellfraktionen (der ersten als auch der zweiten MACS®-Hochgradienten-Magnetzellseparation)
und die positiven Zellfraktionen der MACS®-Hochgradienten-Magnetzellseparation
wurden mittels Durchflusszytometrie analysiert. FACScan und CELLQuest
Research-Software (Becton Dickinson, Mountain View, CA) wurden für die durchflusszytometrische
Analyse verwendet. Tote Zellen und Zelltrümmer wurden entsprechend ihren
Streueigenschaften und der Färbung
mit Propidiumiodid (PI: 0.3 μg/ml)
für lebende
Zellen ausgeschlossen.
-
Die
Ergebnisse sind in 4A–4C gezeigt. 4A zeigt
die CD138.PE gg. PI-Färbung der
Zellen vor der MACS®-Hochgradienten-Magnetzellseparation.
Bei der Kontrollauftrennung wurden CD138-positive Zellen bis zu
52% Reinheit unter allen (ungated) Zellen angereichert (entsprechend
einer 98%-igen Reinheit der Lebendzellen), CD138-positive Zellen
wurden auf 64% Reinheit unter allen (ungated) Zellen in der Auftrennung
einschließlich
der Fixierung und intrazellulären
Färbung
angereichert. 4B zeigt die CD138.PE-Färbung gg.
FL3-Autofluoreszenz der fixierten positiven Zellfraktion nach einer
zweiten MACS®-Hochgradienten-Magnetzellseparation
mit Gating an CD138-positiven Zellen. Der FL3-Kanal des Durchflusszytometers sammelt
fluoreszierendes Licht bei gleich oder größer 650 nm. 4C zeigt
die intrazelluläre
Färbung
der humanen Immunglobulin-Lambda-Leichtkette gg. CD138.PE-Färbung an
gesteuerten (gated) Zellen. Nahezu alle CD138-positiven Zellen exprimieren
intrazelluläre
Lambda-Leichtketten, wie für
U266-Zellen berichtet. Ebenso waren die Rückgewinnungen an CD138+-Zellen
in den positiven Fraktionen bei beiden Auftrennungen mit 81% bzw.
91% sehr ähnlich.
Somit waren die Auftrennleistungen für beide Fälle gleichwertig.
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Beispiel 2: Fraktion und
intrazelluläre
Färbung
der Leukapherese-Probe
-
Eine
Leukapherese-Probe eines Multiples Myelom-Patienten wurde mit Maus-Anti-CD138 mAb B-B4-konjugierten
MicroBeads (Miltenyi Biotec GmbH, Friedrich Ebert Str. 68, D-51429
Bergisch Gladbach, Deutschland) in PBS/BSA/EDTA (Puffer) für 15 Minuten
bei 8°C
markiert. Phycoerythrin-konjugierter Maus-Anti-CD138 mAb B-B4 (CD138.PE)
(Miltenyi Biotec GmbH, Friedrich Ebert Str. 68, D-51429 Bergisch
Gladbach, Deutschland) wurde für
weitere 5 Minuten bei 8°C
zugesetzt. Die Zellen wurden gewaschen und in 2 ml Puffer resuspendiert.
CD138 wird an normalen als auch malignen Plasmazellen exprimiert.
-
CD138-positive
Zellen wurden mit der MACS®-Hochgradienten-Magnetzellseparation
angereichert. Die magnetisch markierte Zellsuspension wurde oben
auf eine VS+-Separationssäule
in einer MidiMACS-Separationseinheit (Miltenyi Biotec GmbH, Friedrich
Ebert Str. 68, D-51429 Bergisch Gladbach, Deutschland) pipettiert,
woraufhin die Zellsuspension durchlaufen durfte und die Säule mit
3 × 3
ml Puffer gewa schen wurde. Der Ablauf wurde als einer negativen
Fraktion gesammelt. Die Säule
wurde vom Separator entfernt und auf einem geeigneten Röhrchen platziert.
5 ml PBS/EDTA wurden oben auf eine Säule pipettiert, und magnetisch markierte
Zellen wurden unter Verwendung eines Tauchkolbens herausgespült. Ein
Teil der Zellen wurde direkt in eine zweite Runde der MiniMACS-Separation
eingebracht. Dem anderen Teil der Zellen (5 × 105 Zellen
in 1 ml) wurde das selbe Volumen an Puffer, enthaltend 4% Formaldehyd
(Merck) zugesetzt und dies für
20 min bei Raumtemperatur inkubiert. Dann wurden die Zellen in zwei
Proben aufgeteilt und direkt oben auf die beiden Separationssäulen in
2 MiniMACS-Separationseinheiten aufgebracht. Die Zellsuspensionen
durften durch die Säule
wandern, woraufhin die Säulen
mit 2 × 500 μl Puffer,
enthaltend 0,5% Saponin (Saponin-Puffer, Serva, Carl-Benz-Str. 7,
69115 Heidelberg, Deutschland) gewaschen wurden. Die Abläufe wurden
als negative Fraktionen gesammelt. Dann wurden 100 μl Saponin-Puffer,
enthaltend 2 μg/ml
CD138.PE und 10 μg/ml
Ziege-Anti-Human-Lambda.FITC (SBA, 160A Oxmoor Boulevard, Birmingham,
Alabama 35209, USA) auf eine Säule aufgebracht,
und 100 μl
Saponin-Puffer, enthaltend 2 μg/ml
CD138.PE und 10 μg/ml
Ziege-Anti-Human-Kappa.FITC
(SBA, 160A Oxmoor Boulevard, Birmingham, Alabama 35209, USA), wurde
auf die andere aufgebracht. Beide Säulen wurden für 10 Minuten
bei Raumtemperatur inkubiert. Die Säulen wurden mit 1 × 500 μl Saponin-Puffer
und 1 × 500 μl Puffer
gewaschen. Die Säulen
wurden von den Separatoren entfernt und auf geeigneten Röhrchen platziert.
0,5 ml Puffer wurde oben auf jede Säule pipettiert, und die magnetisch
markierten Zellen wurden unter Verwendung eines Tauchkolbens herausgespült.
-
Die
Ausgangszellen (d.h. vor der MACS®-Hochgradienten-Magnetzellseparation),
die negativen Zellfraktionen (der ersten als auch der zweiten MACS®-Hochgradienten-Magnetzellseparation)
und die positiven Zellfraktionen der MACS®-Hochgradienten-Magnetzellseparation
wurden mittels Durchflusszytometrie analysiert. FACScan und CELLQuest-Research-Software
(Becton Dickinson, Mountain View, CA) wurden für die durchflusszytometrische
Analyse verwendet. Tote Zellen und Zelltrümmer wurden entsprechend den
Streueigenschaften und der Färbung
mit Propidiumiodid (PI: 0,3 μg/ml)
für Lebendzellen
ausgeschlossen.
-
Die
Ergebnisse sind in 5A–5D und 6A–6D gezeigt. 5A und 5B zeigen
die CD138.PE-Färbung
der Lebendzellen vor und nach der MACS®-Hochgradienten-Magnetzellseparation. 6A und 6B zeigen
die CD138.PE-Färbung
gg. FL3-Autofluoreszenz
der positiven Fraktion der fixierten Zellen nach der zweiten MACS®-Hochgradienten-Magnetzellseparation
mit Gating an CD138-positiven Zellen. Die Dot-Plots 6C und 6D zeigen
die intrazelluläre
Färbung
der humanen Immunglobulin-Lambda
(6C) oder -Kappa-Leichtkette (6D)
gg. CD138.PE-Färbung
an gesteuerten (gated) Zellen. Etwa 96% der CD138-positiven Zellen
exprimieren die intrazelluläre
Kappa-Leichtkette, und dementsprechend exprimieren 4% der CD138-positiven
Zellen die intrazelluläre
Lambda-Leichtkette, was das Vorhandensein einer monoklonalen Tumorzellpopulation
anzeigt.
-
Beispiel 3: Selektive
intrazelluläre
Färbung
der U266-Zellen aus einer heterogenen Suspension
-
Zellen
der Karzinomzelllinie SKBR3 wurden mit Zellen der Myelomzelllinie
U266 bei einem Verhältnis von
1:1 gemischt. 2 × 106 Zellen wurden mit Maus-Anti-CD138 mAb B-B4-konjugierten
MicroBeads (Miltenyi Biotec GmbH, Friedrich Ebert Str. 68, D-51429 Bergisch Gladbach,
Deutschland) und Maus-Anti-Humanepithel-Antigen (HEA) MicroBeads
(Miltenyi Biotec GmbH, Friedrich Ebert Str. 68, D-51429 Bergisch
Gladbach, Deutschland) in 100 μl
PBS/BSA/EDTA (Puffer) für
15 Minuten bei 8°C
markiert. Die Zellen wurden gewaschen und in 1 ml Puffer resuspendiert.
Dann wurde 1 ml Puffer, enthaltend 4% Formaldehyd (Merck), zugegeben und
dies für
20 Minuten bei Raumtemperatur inkubiert.
-
Die
magnetisch markierte und fixierte Zellsuspension wurde direkt auf
eine Separationssäule
in einer MiniMACS-Separationseinheit pipettiert. Die Zellsuspension
durfte durch die Säule
laufen, und die Säule
wurde mit 2 × 500 μl Puffer,
enthaltend 0,5% Saponin (Saponin-Puffer, Serva, Carl-Benz-Str. 7,
69115 Heidelberg, Deutschland) gewaschen. Der Ablauf wurde als einer
negativen Fraktion gesammelt. Dann wurden 100 μl Saponin-Puffer, enthaltend
10 μg/ml
Ziege-Anti-Human-Lambda.FITC (SBA, 160A Oxmoor Boulevard, Birmingham,
Alabama 35209, USA) auf die Säule
aufgebracht und für
10 min bei Raumtemperatur inkubiert. Die Säule wurde vom Separator entfernt
und auf einen geeigneten Behälter
zum Auffangen des Eluats platziert. 0,5 ml Puffer wurde oben auf
die Säule
pipettiert, und die magnetisch markierten Zellen wurden unter Verwendung eines
Tauchkolbens herausgespült.
-
Parallel
dazu wurden 2 × 106 Zellen in Puffer, enthaltend 2% Formaldehyd
(Merck), für
20 Minuten bei Raumtemperatur fixiert. Die Zellen wurden mit Saponin-Puffer
gewaschen, in 15 μl
Saponin-Puffer, enthaltend 10 μg/ml
Ziege-Anti-Human-Lambda.FITC (SBA, 160A Oxmoor Boulevard, Birmingham,
Alabama 35209, USA) resuspendiert und für 10 Minuten bei Raumtemperatur
inkubiert. Die Zellen wurden mit Saponin-Puffer gewaschen und in Puffer resuspendiert.
-
Die
Kontrollprobe und die positiven Zellfraktionen aus der MACS®-Hochgradienten-Magnetzellseparation
wurden mittels Durchflusszytometrie analysiert. FACScan und CELLQuest-Research-Software
(Becton Dickinson, Mountain View, CA) wurden für die durchflusszytometrische
Analyse verwendet.
-
Die
Ergebnisse sind in 7A–7B und
in der nachstehenden Tabelle 2 gezeigt. 7A und 7B zeigen
die Ziege-Anti-Human-Lambda.FITC-Färbung der Zellen, die an der
Säule (7A)
oder außerhalb
der Säule
(7B) gefärbt
worden waren. In beiden Proben exprimieren etwa 50% der Zellen die
intrazelluläre
Kappa-Leichtkette, wie für
U266-Zellen berichtet, bei sehr ähnlichen
Färbeintensitäten (Tabelle
2). Somit ist die Färbung
der Zellen an der Säule
mindestens so wirksam wie die Färbung
in Suspension.
-
Tabelle
2 Mittlere
Intensität
der Fluoreszenz-Färbung
der
-
Beispiel 4: Oberflächenfärbung verschiedener
Ig-Klassen an CD138-Zellen, einschließlich einer Streptavidin/Biotin-Bindung
-
4 × 108 periphere mononukleare Blutzellen (PBMC)
wurden mit Maus-Anti-CD138 mAb B-B4-konjugierten MicroBeads (Miltenyi
Biotec GmbH, Friedrich Ebert Str. 68, D-51429 Bergisch Gladbach,
Deutschland) in 2 ml PBS/BSA/EDTA (Puffer) für 30 min bei 8°C markiert.
Die Zellen wurden gewaschen und in 2 ml Puffer resuspendiert.
-
CD138-positive
Zellen wurden mit dem MACS®-Magnetzellseparationssystem
(Miltenyi Biotec GmbH, Friedrich Ebert Str. 68, D-51429 Bergisch
Gladbach, Deutschland) angereichert. Die magnetisch markierte Zellsuspension
wurden oben auf eine Separationssäule in einer MiniMACS-Separationseinheit
pipettiert, woraufhin die Zellsuspension durchlaufen durfte und
die Säule
mit 3 × 500 μl Puffer
gewaschen wurde. Der Ablauf wurde als einer negativen Fraktion gesammelt.
Die Säule
wurde vom Separator entfernt und auf einen geeigneten Behälter zum
Auffangen des Eluats platziert. 1,5 ml Puffer wurden oben auf die
Säule pipettiert,
und die magnetisch markierten Zellen wurden unter Verwendung eines
Tauchkolbens herausgespült.
Die eluierten Zellen wurden aufgeteilt und direkt oben auf drei
verschiedene Separationssäulen
(a, b und c) in MiniMACS-Separationseinheiten appliziert. Die Zellsuspensionen
durften durch die Säulen
laufen, woraufhin jede Säule
mit 2 × 500 μl Puffer
gewaschen wurde. Die Abläufe
wurden als negative Fraktionen gesammelt. Daraufhin wurden 100 μl Puffer,
enthaltend Phycoerythrin-konjugierten Maus-Anti-CD138 mAb B-B4 (CD138.PE)
(Miltenyi Biotec GmbH, Friedrich Ebert Str. 68, D-51429 Bergisch
Gladbach, Deutschland), Maus-Anti-CD19.Cy5 und (a) 5 μg/ml Maus-Anti-Human-IgA.Biotin,
(b) 5 μg/ml
Maus-Anti-Human-IgM.FITC oder (c) 2 μg/ml Maus-Anti-Human-IgG.FITC (alle erhalten von
Southern Biotechnology Associates, SBA 160A Oxmoor Boulevard, Birmingham,
Alabama 35209, USA) jeweils auf die verschiedenen Säulen aufgebracht
und für
10 Minuten bei Raumtemperatur inkubiert. Jede Säule wurde mit 500 μl Puffer
gewaschen. Für
(a) wurden weitere 100 μl
Puffer, enthaltend 2 μg/ml
Streptavidin.FITC, aufgebracht, gefolgt von einer Inkubation für 10 Minuten
bei Raumtemperatur und einem Waschschritt mit 500 μl Puffer.
Die Säulen
wurden vom Separator entfernt und auf einen geeigneten Behälter zum
Auffangen des Eluats platziert. 0,5 ml Puffer wurde oben auf jede
Säule pipettiert,
und die magnetisch markierten Zellen wurden unter Verwendung eines
Tauchkolbens herausgespült.
-
Die
Ausgangszellen (d.h. vor der MACS®-Hochgradienten-Magnetzellseparation)
und die positiven Zellfraktionen der MACS®-Hochgradienten-Magnetzellseparation
wurden mittels Durchflusszytometrie analysiert. FACScan und CELLQuest-Research-Software
(Becton Dickinson, Mountain View, CA) wurden für die durchflusszytometrische
Analyse verwendet. Tote Zellen und Zelltrümmer wurden entsprechend den
Streueigenschaften und der Färbung
mit Propidiumiodid (PI; 0,3 μg/ml)
ausgeschlossen.
-
Der
Großteil,
nämlich
etwa 50% der CD138+-Zellen aus den normalen PBMC exprimieren Oberflächen-IgA,
während
etwa 32% Oberflächen-IgM
exprimieren und etwa 3% Oberflächen-IgG
exprimieren.
-
Beispiel 5: Oberflächenfärbung von
CD19 gg. CD4-Lymphozyten im Anschluss an die CD45-Isolierung direkt aus
Vollblut
-
1
ml heparinisiertes menschliches Blut wurde mit 20 μl humanen
CD45-MicroBeads (Miltenyi Biotec GmbH, Friedrich Ebert Str. 68,
D-51429 Bergisch Gladbach, Deutschland) für 30 Minuten bei Raumtemperatur markiert.
Dann wurde 1 ml PBS/EDTA zugegeben.
-
CD45-positive
Zellen wurden dann mit dem MACS®-Magnetzellseparationssystem
(Miltenyi Biotec GmbH, Friedrich Ebert Str. 68, D-51429 Bergisch
Gladbach, Deutschland) angereichert. Die magnetisch markierte Zellsuspension
wurde oben auf eine Separationssäule
in einer MiniMACS-Separationseinheit pipettiert. Die Zellsuspension
durfte durch die Säule
laufen, woraufhin die Säule
mit 2 × 500 μl Puffer
gewaschen wurde. Der Ablauf wurde als einer negativen Fraktion gesammelt.
Dann wurden 100 μl
Puffer, enthaltend Phycoerythrin-konjugierten CD19 mAb (CD19.PE)
und FITC-konjugierten CD4 mAb (CD4.FITC) auf die Säule aufgebracht
und für
10 Minuten bei Raumtemperatur inkubiert. Die Säule wurde mit 500 μl Puffer
gewaschen. Die Säule
wurde vom Separator entfernt und auf einen geeigneten Behälter zum
Sammeln des Eluats platziert. 0,5 ml Puffer wurden oben auf jede
Säule pipettiert,
und die magnetisch markierten Zellen wurden unter Verwendung eines
Tauchkolbens herausgespült.
-
Die
positive Zellfraktion der MACS®-Hochgradienten-Magnetzellseparation
wurde mittels Durchflusszytometrie analysiert. FACScan und CELLQuest-Research-Software (Becton
Dickinson, Mountain View, CA) wurden für die durchflusszytometrische
Analyse verwendet. Tote Zellen, nicht-nukleierte Zellen und Zelltrümmer wurden
entsprechend den Streueigenschaften (R1-Gating) und der Färbung mit
Propidiumiodid (PI, 0,3 μg/ml)
und LDS 751 (1 μg/ml)
(R2-Gating) ausgeschlossen.
-
Wie
in 9C gezeigt, können
CD19+-B-Zellen, CD4++-T-Zellen und CD4dim-Monozyten eindeutig in der positiven
Fraktion unterschieden werden. Es liegt keine wesentliche Anzahl
an doppelt-positiven Zellen vor, wie zu erwarten gewesen wäre, wenn
verschiedene Subtypen von CD45+-Lymphozyt-artigen B-Zellen, T-Zellen
oder Monozyten stabile Aggregate auf die CD45-MACS®-Hochgradienten-Magnetzellseparation
und Färbung
an der Säule
hin bilden würden.
-
10 zeigt
eine rasterelektronenmikroskopische Photographie einer Eisenkügelchen-Matrix
einer MS+-Säule
mit an die Matrix gebundenen magnetisch markierten CD8+-Zellen. 10 zeigt,
dass die Zellen nicht homogen verteilt über die gesamte Matrixoberfläche sind,
sondern auf bestimmte Bereiche konzentriert sind. Die Zellen sind
nicht als eine Monoschicht immobilisiert. Statt dessen befinden
sich viele Zellen häufig
in sehr dichter Nachbarschaft.
-
Obschon
die vorangegangene Erfindung anhand von Erläuterung und Beispiel zu Zwecken
der Klarheit und des Verständnisses
ausführlich
beschrieben worden ist, wird für
Fachleute des Gebiets erkennbar sein, dass gewisse Veränderungen
und Abwandlungen daran vorgenommen werden können. Daher sollten die Beschreibung
und die Beispiele nicht als Beschränkung des Rahmens der Erfindung,
der durch die Ansprüche im
Anhang definiert ist, verstanden sein.