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Die
vorliegende Erfindung betrifft einen Sensor und ein Verfahren zum
Ermitteln von Cholesterin, das in einem Lipoprotein niedriger Dichte
in einer Probe wie etwa Blut, Serum oder Plasma mit eingeschlossen
ist.
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Stand der
Technik
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Die
Konzentration von Cholesterin in Lipoprotein niedriger Dichte wurde
als ein wichtiger Parameter bei der Diagnose von Hypercholesterolemie beobachtet.
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Das
Verfahren nach dem Stand der Technik ermittelt Cholesterin in dem
Lipoprotein niedriger Dichte durch differenzielle Ultrazentrifugation.
Dieses Verfahren erfordert jedoch eine spezielle Ausstattung und
benötigt
nachteilhafterweise eine lange Zeit zur Messung.
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Ein
typisches Ermittlungsverfahren ohne Verwendung der Ultrazentrifugation
misst entsprechend die Gesamtkonzentration von Cholesterin in einer
Probe, die Konzentration von Cholesterin in einem Lipoprotein hoher
Dichte und die Konzentration von Triglycerid und berechnet die Konzentration
von Cholesterin in dem Lipoprotein niedriger Dichte gemäß der Friedewald'schen Gleichung.
Falls die Probe jedoch eine hohe Konzentration an Triglycerid enthält besitzt
dieses Verfahren geringe Vertrauensgrade bezüglich der Reproduzierbarkeit
und der Genauigkeit.
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Einige
Verfahren zur Ermittlung von Cholesterin in dem Lipoprotein niedriger
Dichte unabhängig von
der Konzentration an Triglycerid wurden ebenso vorgeschlagen.
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Das
erste vorgeschlagene Verfahren oxidiert nur Cholesterin in dem Lipoprotein
niedriger Dichte mit einem Enzym in Gegenwart von α-Cyclodextrinsulfat,
Dextransulfat, einem Magnesiumion und Polyoxyethylen-Polyoxypropylen-Blockcopolyether
und ermittelt die Konzentration von Cholesterin in dem Lipoprotein
niedriger Dichte basierend auf dem Grad der Farbentwicklung eines
färbenden
Gegenstands (siehe Clinical Chemistry, Vol. 44, S. 522 (1998)). Dieses
Verfahren setzt α-Cyclodextrinsulfat,
Dextransulfat und ein Magnesiumion zur Reduzierung der Reaktivität des Enzyms
mit Cholesterin in Chylomicron und Cholesterin in dem Lipoprotein
niedriger Dichte, das in der Probe mit umfasst ist, ein, während der
Polyoxyethylen-Polyoxypropylen-Blockcopolyether zur Reduzierung
der Reaktivität
des Enzyms mit Cholesterin in dem Lipoprotein hoher Dichte in der Probe
eingesetzt wird.
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Das
zweite vorgeschlagene Verfahren oxidiert nur Cholesterin in dem
Lipoprotein niedriger Dichte mit einem Enzym in Gegenwart eines
amphoteren Oberflächenaktiven
Mittels und aliphatischer Amine mit entweder einer Carboxylgruppe
oder einer Sulfonatgruppe und damit die Konzentration von Cholesterin
in dem Lipoprotein mit niedriger Dichte basierend auf dem Grad der
Farbentwicklung einer färbenden
Substanz (siehe offengelegte japanische Patentschrift Nr. Hei 10-84997).
Dieses Verfahren reduziert die Reaktivität des Enzyms mit Cholesterin, das
in anderen Lipoproteinen als dem Lipoprotein mit niedriger Dichte
mit eingeschlossen ist, in der Gegenwart des amphoteren Oberflächenaktiven
Mittels.
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Das
dritte vorgeschlagene Verfahren behandelt die Probe mit einen Polykation,
um nur Cholesterin in dem Lipoprotein niedriger Dichte mit einem
Enzym zu oxidieren und ermittelt die Konzentration von Cholesterin
in dem Lipoprotein niedriger Dichte basierend auf dem Grad der Farbentwicklung
einer färbenden
Substanz (siehe US Patent Nr. 4,185,963).
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Das
vierte vorgeschlagene Verfahren setzt poröses Siliziumoxid zur Adsorbierung
des Lipoproteins hoher Dichte ein und führt dazu, dass ein Polyanion/zweiwertiges
Kation an das Chylomicron und das Lipoprotein niedriger Dichte bindet
und einen unlöslichen
Komplex ausbildet. Das Verfahren entfernt dann den Komplex als ein
Präzipitat
aus der Lösung, oxidiert
nur Cholesterin in dem Lipoprotein niedriger Dichte mit einem Enzym
und ermittelt die Konzentration von Cholesterin in dem Lipoprotein
niedriger Dichte basierend auf dem Grad der Farbentwicklung einer
färbenden
Substanz (siehe US Patent Nr. 5,401,466).
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Jedes
der ersten vier vorgeschlagenen Verfahren, die vorstehend diskutiert
wurden, ermöglicht die
Ermittlung von Cholesterin in dem Lipoprotein niedriger Dichte mit
einer hohen Reproduzierbarkeit und einer hohen Genauigkeit, und
zwar selbst in einer Probe mit einer hohen Konzentration an Triglycerid.
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Jedes
der ersten vier Verfahren ermitteln die Konzentration von Cholesterin
basierend auf dem Grad der Farbentwicklung der färbenden Substanz. Diese Verfahren
sind somit nicht zur Ermittlung von Cholesterin in ursprünglich gefärbten Proben
wie Blutproben anwendbar. Für
die Ermittlung mit hoher Reproduzierbarkeit und hoher Genauigkeit
sieht das erforderliche Verfahren separat ein enzymfreies erstes
Reagenz und ein enzymhaltiges zweites Reagenz vor, gibt zuerst nur
das erste Reagenz zu der Probe zu und wartet für die Zugabe des zweiten Reagenz
bis die Reaktion hinreichend fortgeschritten ist. Die Verfahren
sind demgemäss
sehr kompliziert und beschwerlich.
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EP-A-0
884 392 und EP-A-0 856 586 offenbaren Biosensoren mit elektrochemischen
Streifen zur Detektion von Cholesterin, umfassend ein Elektrodensystem,
das auf einen isolierendem Substrat gemustert vorliegt, wobei die
Arbeitselektrode mit einer Reagenzschicht mit einer Oxidaseenzymschicht und
einem Rexoxvermittler beschichtet ist. Die EP-A-0 627 627 offenbart
einen Trockenteststreifen für
die LDL-Cholesterinbestimmung, in welchen Lipoproteine mit einer
sehr niedrigen Dichte (vLDL) durch Anhaftung an zweiwertige Kationen
oder Polyanionen, die in dem Trockenmatrixmaterial vorgesehen sind,
entfernt werden. Die EP-A-0 913 484 offenbart ein Verfahren mit
homogener flüssiger
Phase zur Detektion von LDL-Cholesterin,
in welchem die Probe mit Verbindungen wie etwa Cyclodextrinen, Dextransulfaten,
Magnesiumionen, Oberflächenaktiven
Mitteln aus Polyoxyethylenderivaten zur Ausbildung von wasserlöslichen
Komplexen von vLDL-Cholesterin behandelt
wird, welche von der Probe vor der LDL-Messung abgetrennt werden.
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Offenbarung
der Erfindung
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Die
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist somit, die vorstehenden Nachteile
zu eliminieren und somit einen Sensor bereitzustellen, der für die Messung
in Blutproben anwendbar ist und die Bestimmung von Cholesterin in
einem Lipoprotein niedriger Dichte mit hoher Reproduzierbarkeit
und hoher Genauigkeit mittels einer einzigen Zuführung einer Probe, ohne separate
Zugabe von zwei oder mehrere Reagenzien zu der Probe zu unterschiedlichen
Zeitpunkten zu erfordern, ermöglicht.
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Die
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es ebenso, ein Verfahren
zur Ermittlung von Cholesterin in dem Lipoprotein niedriger Dichte
vorzusehen.
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Die
vorliegende Erfindung ist auf einen Cholesterinsensor zur Ermittlung
von Cholesterin in Lipoprotein niedriger Dichte gerichtet. Der Cholesterinsensor
umfasst das Folgende: eine elektrisch isolierende Basisplatte; ein
Elektrodensystem, das auf der Basisplatte angebracht ist und zumindest
eine Arbeitselektrode und eine Gegenelektrode enthält; eine Enzymschicht,
die auf der Basisplatte mit dem Elektrodensystem gebildet ist; und
eine Reagenzschicht, die vor der Enzymschicht in einem Probezuführpfad zu
dem Elektrodensystem angeordnet ist. Die Enzymschicht umfasst zumindest
eine Oxidoreduktase und einen Elektronenvermittler. Die Reagenzschicht umfasst
ein Reagenz, das an anderen Lipoproteinen als dem Lipoprotein niedriger
Dichte haftet, um einen wasserlöslichen
Komplex zu bilden.
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Die
vorliegende Erfindung stellt ebenso einen Cholesterinsensor bereit,
der das Folgende umfasst: eine elektrisch isolierende Basisplatte;
ein Elektrodensystem, das auf der Basisplatte angebracht ist und
zumindest eine Arbeitselektrode und eine Gegenelektrode enthält; eine
Enzymschicht, die auf der Basisplatte mit dem Elektrodensystem gebildet
ist; einen Filter, der vor der Enzymschicht in einem Probelösungszuführpfad zu
dem Elektrodensystem angeordnet ist; und eine Reagenzschicht, die entweder
auf dem Filter geträgert
ist oder vor dem Filter in dem Probelösungszuführpfad angeordnet ist. Die
Enzymschicht schließt
zumindest eine Oxidoreduktase und einen Elektronenvermittler mit
ein. Die Reagenzschicht schließt
ein Reagenz, das zur Adsorption und/oder Agglutinaton anderer Lipoproteine als
dem Lipoprotein niedriger Dichte fungiert, mit ein.
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Die
vorliegende Erfindung sieht ferner ein Verfahren zur Ermittlung
von Cholesterin in Lipoprotein niedriger Dichte vor. Das Verfahren
schließt
die folgenden Schritte mit ein:
- (a) Zur Reaktionbringen
einer Probe mit einem Reagenz oder einer Reagenzgruppe, die aus
der Gruppe ausgewählt
sind, die aus den nachfolgend spezifierten (i), (ii) und (iii) besteht:
- (i) α-Cyclodextrinsulfat,
Dextransulfat, Magnesiumion und Polyoxyethylen-Polyoxypropylen-Blockcopolyether,
- (ii) ein amphoteres Oberflächenaktives
Mittel und aliphatische Amine mit entweder einer Carboxylgruppe
oder einer Sulfonatgruppe, und
- (iii) Polykation;
(b) anschließend zur Reaktionbringen der
Probe mit einer Oxidoreduktase, die mit Cholesterin spezifisch reagiert,
und mit einem Elektronenvermittler; und
(c) elektrochemisches
Oxidieren des Elektronenvermittlers, der in Schritt (b) reduziert
worden ist, um so einen Oxidationsstromwert zu messen.
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Die
vorliegende Erfindung richtet sich ebenso auf ein Verfahren zur
Ermittlung von Cholesterin in Lipoprotein niedriger Dichte. Das
Verfahren schließt die
folgenden Schritte ein:
- (a) Zur Reaktionbringen
einer Probe mit einem Polyanion, einem zweiwertigen Kation und entweder einem
Antikörper
gegen Lipoprotein hoher Dichte oder Siliziumoxid (Silica);
- (b) anschließend
zur Reaktionbringen der Probe mit einer Oxidoreduktase, die mit
Cholesterin spezifisch reagiert, und mit einem Elektronenvermittler;
und
- (c) elektrochemisches Oxidieren des Elektronenvermittlers, welcher
in Schritt (b) reduziert worden ist, um so einen Oxidationsstromwert
zu messen.
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Kurzbeschreibung
der Zeichnungen
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1 ist
ein Flussdiagramm, welches das Prinzip der Reaktionen zur Ermittlung
der Konzentration von Cholesterin gemäß der vorliegenden Erfindung
zeigt.
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2 ist
eine vertikale Schnittansicht, die schematisch die Struktur eines
Cholesterinsensors in Beispiel 1 der vorliegenden Erfindung veranschaulicht.
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3 ist
eine auseinandergenommene perspektivische Ansicht, die den Cholesterinsensor
des Beispiels 1 zeigt.
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4 ist
eine auseinandergenommene perspektivische Ansicht, die einen weiteren
Cholesterinsensor in Beispiel 2 der vorliegenden Erfindung zeigt.
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Bester
Modus zur Durchführung
der vorliegenden Erfindung Das erfindungsgemäße Verfahren, das Cholesterin
in Lipoprotein niedriger Dichte ermittelt, besitzt die folgenden
Schritte:
- (a) Zur Reaktionbringen einer Probe
mit einem oder mehreren spezifischen Reagenzien;
- (b) anschließendes
zur Reaktionbringen der Probe mit einer Oxidoreduktase, welche spezifisch mit
Cholesterin reagiert, und mit einem Elektronenvermittler; und
- (c) elektrochemisches Oxidieren des Elektronenvermittlers, welcher
in Schritt (b) reduziert worden ist, um so den Oxidationsstromwert
zu messen und Cholesterin basierend auf dem Oxidationsstromwert
zu ermitteln.
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Der
Schritt (a) wird als erstes diskutiert. Der Schritt (a) bringt die
anderen Lipoproteine als das Lipoprotein niedriger Dichte, die in
der Probe umfasst sind, mit einen oder mehreren spezifischen Reagenzien
zur Reaktion, um so die Reaktion des Enzyms mit Cholesterin in den
anderen Lipoproteinen als dem Lipoprotein niedriger Dichte zu unterdrücken. Hier kann
die Probe Lipoprotein hoher Dichte, Lipoprotein niedriger Dichte,
Lipoprotein mit sehr niedriger Dichte und Chylomicron mit einschließen und
kann zum Beispiel Blut, Serum oder Plasma sein.
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Die
vorliegende Erfindung richtet sich nicht auf die Absorption, sondern
auf eine elektrochemische Technik für die Ermittlung von Cholesterin
und ermöglicht
somit die Bestimmung von Cholesterin in dem Lipoprotein niedriger
Dichte, selbst in gefärbten Blutproben
und trüben
Serum- und Plasmaproben.
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Der
Schritt (a) wird entweder durch die folgenden Schritte verwirklicht:
(a-1) Anhaften von spezifischen Reagenz oder Reagenzien an andere
Lipoproteine als dem Lipoprotein niedriger Dichte, die in der Probe
umfasst sind, um einen wasserlöslichen Komplex
zu bilden, um so die Reaktivität
des Enzyms mit Cholesterin in den anderen Lipoproteinen als dem Lipoprotein
niedriger Dichte zu reduzieren; und (a-2) Adsorbieren der anderen
Lipoproteine als dem Lipoprotein niedriger Dichte, das in der Probe
eingeschlossen ist, und/oder Agglutinieren durch spezifische Reagenzien.
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Der
Schritt (a-1) wird detaillierter beschrieben.
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Der
Schritt (a-1) setzt irgendein Reagenz oder eine Reagenzgruppe, ausgewählt aus
der Gruppe, bestehend aus den nachfolgend spezifizierten (i), (ii)
und (iii):
- (i) α-Cyclodextrinsulfat, Dextransulfat,
Magnesiumion und Polyoxyethylen-Polyoxypropylen-Blockcopolyether,
- (ii) ein amphoteres Oberflächenaktives
Mittel und aliphatische Amine mit entweder einer Carboxylgruppe
oder einer Sulfonatgruppe und
- (iii) Polykation.
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Falls
das Polykation als das Reagenz eingesetzt wird, ist es bevorzugt,
das Polykation mit der Probe in Gegenwart eines schwachen Ionenaustauschers
zur Reaktion zu bringen. Der schwache Ionenaustausch adsorbiert
das neutrale Lipid, das in der Probe eingeschlossen ist, und verhindert
somit effektiv, dass das neutrale Lipid auf der Oberfläche der
Elektrode adsorbiert und die Elektrodenreaktion stört.
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Typische
Beispiele des amphoteren Oberflächenaktiven
Mittels schließen
die Folgenden mit ein: Laurylbetain, Kokosnussölfettsäure, Amidopropylbetain, Amidopropylbetainlaureat,
2-Alkyl-N-carboxymethyl-N-hydroethylimidazoliniumbetain und 2-Alkyl-N-carboxyethyl-Nhydroxyethylimidazoliniumbetain.
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Typische
Beispiele der aliphatischen Amine mit entweder einer Carboxylgruppe
oder einer Sulfonatgruppe schließen die Folgenden mit ein:
Alanin, Glutamin, Glutaminsäure, N-(2-Acetamido)-2-aminoethansulfonsäure, N,N-Bis(2-hydroxyethyl)-2-aminoethansulfonsäure, N-Cyclohexyl-2-aminoethansulfonsäure, 2-{4-(2-Hydroxyethyl)-1-piperazinyl}ethansulfonsäure, 2-Morpholinoethansulfonsäure, Piperazin-l,4-bis
(2-ethansulfonsäure),
N-Tris(hydroxymethyl)methyl-2-aminoethansulfonsäure, N-Cyclohexyl-3-aminopropansulfonsäure, N-Cyclohexyl-2-hydroxy-3-aminopropansulfonsäure, 3-{N,N-Bis(2-hydroxyethyl)amino}-2-hydroxypropansulfonsäure, 3-{4-(2-Hydroxyethyl)-1-piperazinyl}propansulfonsäure, 2-Hydroxy-3-{4-(2-hydroxyethyl)-1-piperazinyl}propansulfonsäure, 3-Morpholinopropansulfonsäure, 2-Hydroxy-3-morpholinopropansulfonsäure, Piperazin-1,4-bis(2-hydroxy-3-propansulfonsäure), N-Tris(hydroxymethyl)methyl-3-aminopropansulfonsäure, 2-Hydroxy-N-tris(hydroxymethyl)methyl-3-aminopropansulfonsäure, N-(2-Acetamido)iminodiessigsäure, N,N-Bis(2-hydroxyethyl)glycin
und N-{Tris(hydroxymethyl)methyl}glycin.
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Aufgrund
der gesteigerten Regulation der Reaktivität werden Acylpolikationen und
Alkylpolykationen bevorzugt für
das Polykation eingesetzt.
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Im
Schritt (a-1) haften die anderen Lipoproteine als das Lipoprotein
niedriger Dichte, die in der Probe umfasst sind, an das Reagenz
oder die Reagenzien zur Ausbildung eines wasserlöslichen Komplexes.
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Dies
verringert die Reaktivität
der Oxidoreduktase mit Cholesterin in den anderen Lipoproteinen
als dem Lipoprotein niedriger Dichte. In dem anschließenden Schritt
(b) ist somit nur Cholesterin in dem Lipoprotein niedriger Dichte
in der Reaktion mit der Oxidoreduktase involviert.
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Der
Schritt (a-2) wird detaillierter beschrieben.
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Der
Schritt (a-2) ermöglicht
die Adsorption der anderen Lipoproteine als das Lipoprotein niedriger
Dichte, die in der Probe umfasst sind, und/oder die Agglutination
mittels der Reagenzien zum Zwecke der Entfernung.
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Dieser
Schritt verwendet einen Antikörper gegen
das Lipoprotein hoher Dichte oder Siliziumoxid, ein Polyanion und
ein zweiwertiges Kation als diese Reagenzien. Das Lipoprotein hoher
Dichte umfasst spezielle Apoproteine Apo A-I und Apo A-II, so dass der Antikörper gegen
das Lipoprotein hoher Dichte ein Antikörper gegen Apo A-I oder A-II sein kann. Der
Antikörper
gegen das Lipoprotein hoher Dichte agglutiniert das Lipoprotein
hoher Dichte, das in der Probe eingeschlossen ist. Die Funktionen
des Polyanions und des zweiwertigen Kations agglutinieren das Lipoprotein
mit sehr niedriger Dichte und das Chylomicron, die in der Probe
mit eingeschlossen sind. Dieses Verfahren trennt und entfernt demgemäss das Lipoprotein
hoher Dichte, das Lipoprotein mit sehr niedriger Dichte und das
Chylomicron aus der Probe ab.
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Das
als Reagenz eingesetzte Siliziumoxid adsorbiert das Lipoprotein
hoher Dichte, das in der Probe mit eingeschlossen ist, zur Abtrennung
und für dessen
Entfernung.
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Im
Schritt (a-2) bedeutet Filtration, dass ein Filter bevorzugt zur
Abtrennung und Entfernung des agglutinierten Lipoproteins hoher
Dichte, des Lipoproteins mit sehr niedriger Dichte und des Chylomicrons
aus der Probe eingesetzt wird.
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Da
es zu keiner Störung
mit der Enzymreaktion kommt kann jedes aus Dextransulfat, Heparin, Phosphorwolframsäure und Polyinylsulfat
für das
Polyanion bevorzugt eingesetzt werden.
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Da
es zu keiner Störung
mit der Enzymreaktion kommt kann jedes aus der Gruppe eines Calciumions,
eines Manganions und eines Magnesiumions für das zweiwertige Kation bevorzugt
eingesetzt werden.
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Im
Schritt (a-2) werden die anderen Lipoproteine als das Lipoprotein
niedriger Dichte, die in der Probe mit eingeschlossen sind, durch
die Reagenzien adsorbiert und/oder agglutiniert und werden dadurch
entfernt. Dieses Verfahren ermöglich,
dass nur Cholesterin in dem Lipoprotein niedriger Dichte in der Reaktion
mit dem Enzym in dem laufenden Schritt (b) involviert ist.
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Der
Schritt (b) wird detaillierter beschrieben.
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Der
Schritt (b) führt
zu einer Oxidation von nur dem Cholesterin, das in dem Lipoprotein
niedriger Dichte in der Probe mit eingeschlossen ist, und zwar mittels
einer Oxidoreduktase, welche spezifisch mit dem Cholesterin reagiert,
und demgemäss
reduziert er den Elektrodenvermittler.
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Die
Oxidoreduktase und der Elektronenvermittler, die hierin eingesetzt
werden, können
irgendwelche bekannten Substanzen sein, die herkömmlicherweise für die elektrochemische
Ermittlung von Cholesterin eingesetzt werden.
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Der
Schritt (c) wird detaillierter diskutiert.
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Der
Schritt (c) oxidiert elektrochemisch den Elektronenvermittler, welcher
in Schritt (b) reduziert worden ist, und misst den Oxidationsstromwert.
Der beobachtete Oxidationsstromwert ermittelt die Cholesterinkonzentration
in dem Lipoprotein niedriger Dichte.
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Die
erfindungsgemäße Technik
ermittelt elektrochemisch die Konzentration von Cholesterin und
ist somit für
ursprünglich
gefärbte
Proben wie etwa Blutproben anwendbar.
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Das
Prinzip der für
die Ermittlung der Cholesterinkonzentration eingesetzten Reaktionen
gemäß der vorliegenden
Erfindung wird unter Bezugnahme auf 1 beschrieben.
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Cholesterin
in den Lipoproteinen, die in einer Probe mit eingeschlossen sind,
wird meistens an Fettsäuren über die
Esterbindung gebunden und sind in der Form von Cholesterinestern
vorhanden. Cholesterinesterase 4 entestert (de-esterifies)
Cholesterinester 1, um Cholesterin 2 zu ergeben
(Verfahren I).
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Oxidoreduktase 5 oxidiert
Cholesterin 2, um oxidiertes Cholesterin 3 zu
ergeben (Verfahren II). Diese Oxidationsreaktion reduziert gleichzeitig
einen Elektronenvermittler (oxidierte Form) 6 (Verfahren III).
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Das
Anlegen einer Spannung zwischen einer Arbeitselektrode 8 und
einer Gegenelektrode 9, um die Arbeitselektrode 8 positiv
zu machen, oxidiert einen Elektronenvermittler (reduzierte Form) 7 an
der Arbeitselektrode 8 (Verfahren IV). Der im Verfahren der
Oxidation fließende
elektrische Strom hängt
von der Konzentration des Elektronenvermittlers (reduziert Form) 7 ab,
welcher abhängig
von der Konzentration von Cholesterin 2 ist. Die Messung
des zwischen der Arbeitselektrode 8 und der Gegenelektrode 9 fließende elektrischen
Stroms ermittelt demgemäss
die Konzentration von Cholesterin 2.
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Konkrete
Beispiele des Sensors und des Verfahrens zur Ermittlung von Cholesterin
in dem Lipoprotein niedriger Dichte werden unter Bezugnahme auf
die Zeichnungen beschrieben.
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Beispiel 1
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2 ist
eine Schnittansicht, die schematisch die Struktur eines Sensors
aus Beispiel 1 gemäß der vorliegenden
Erfindung veranschaulicht, und 3 ist eine
auseinandergenommene perspektivische Ansicht, die den Sensor zeigt.
Das Verfahren druckt mittels Siebdruck Silberpaste auf einer elektrisch
isolierenden Basisplatte 11, die aus Polyethelenterephthalat
aufgebaut ist, erwärmt
und trocknet den Siebdruck, um Grundlagen für zwei Elektroden und damit
verbundene Leitungen 12 und 13 zu erzeugen. Das
Verfahren druckt dann mittels Siebdruck Kohlenstoffpaste zur Erzeugung
einer Arbeitselektrode 14 und einer Gegenelektrode 15.
Eine dielektrische Schicht 16, die auf die Basisplatte
siebgedruckt worden ist, definiert die freigelegten Teile des Elektrodensystems.
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Das
Verfahren druckt anschließend
Tinte mittels Siebdruck mit einem Natriumsalz aus Carboxymethylzellulose,
welche ein wasserlösliches
Polymer ist, um das Elektrodensystem einschließlich der Arbeitselektrode
und der Gegenelektrode abzudecken und trocknet den Siebdruck bei
50°C für 15 Minuten,
um eine wasserlösliche
Polymerschicht 21 zu erzeugen. Das Verfahren gibt dann
eine wässrig
gemischte Lösung
mit Cholesterinoxidase, Cholesterinesterase und Kaliumhexacyanoferrat
(III) tropfenweise hinzu, um die wasserlösliche Polymerschicht 21 zu
bedecken, und trocknet bei 50°C
für 15
Minuten, um eine Enzymschicht 22 zu erzeugen.
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Irgendeines
aus p-Benzochinon und seinen Derivaten, Phenazinmethosulfat, Methylenblau
und Ferrocen und seinen Derivaten kann für den Elektronenvermittler
eingesetzt werden.
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Das
Verfahren verbindet eine Abdeckung 19 mit einem darin ausgebildeten
Luftventil 20 mit einem Spacer (Abstandshalter) 17 mit
einem darin ausgebildeten Schlitz 18, fügt eine wässrig vermischte Lösung mit α-Cyclodextrinsulfat,
Dextransulfat, einem Magnesiumion und einem Polyoxyethylen-Polyoxypropylen-Blockcopolyether
tropfenweise in eine durch den Schlitz 18 des Spacers 17 definierte
Vertiefung und trocknet zur Erzeugung einer Reagenzschicht 23.
Die Reagenzschicht 23 ist vor der Enzymschicht 22 in
einem Probenlösungszuführpfad zu dem
Elektrodensystem angeordnet.
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Das
Verfahren bindet dann die Basisplatte 11 mit der darauf
ausgebildeten wasserlöslichen
Polymerschicht 21 und der Enzymschicht 22 an das
Abdeckelement, einschließlich
der Abdeckung 19 und dem Spacer 17 mit der darauf
ausgebildeten Reagenzschicht 23, um so den Biosensor zusammen
zu bauen. In diesem Biosensor bildet der durch den Schlitz 18 des
Spacers 17 definierte Hohlraum den Probelösungszuführpfad.
Ein offenes Ende 18a des Schlitzes 18 bildet eine Öffnung des
Probelösungszuführpfads
oder einen Probeneinlass.
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Falls
zum Beispiel eine Blutprobe in Kontakt mit dem Probeneinlass gebracht
wird, wird die Probe in das Luftventil 20 durch die Kapillarkräfte des
Probelösungszuführpfads
eingesaugt.
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Das
Verfahren kann einen Träger
wie etwas einen Glasfilter an der Position der Reagenzschicht 23 fixieren,
gibt die wässrige
Lösung
des vorstehenden Reagenz tropfenweise in den Träger oder auf die Oberfläche des
Trägers
und trocknet, um die Reagenzschicht auf dem Träger geträgert aufzubringen. Irgendeines
aus Filterpapieren, Glasfiltern, Dünnschichtchromatographieträgern, Zellulosefasern,
faserartigen Blättern
aus Polymerverbindungen, Papieren und Kork kann als der Träger eingesetzt
werden. Glasfilter und Zellulosefasern werden bevorzugt eingesetzt,
da sie kaum Oxidoreduktase adsorbieren.
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Die
Anordnung der Trägerung
von wenigstens einem aus dem Elektronenvermittler und der Oxidoreduktase
zusammen mit dem Oberflächenaktiven
Mittel steigert die Löslichkeit
und verkürzt
daher wünschenswerterweise
die Reaktionszeit.
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Die
Anordnung der Ausbildung wenigstens eines der wasserlöslichen
Polymerschicht, der Enzymschicht und der Reagenzschicht durch die
Gefriertrocknungstechnik steigert die Löslichkeit und verkürzt dadurch
Wünschenswerterweise
die Reaktionszeit. Besonders wenn Reagenzschicht derart angeordnet
ist, dass sie teilweise den Probelösungszuführpfad blockiert, wie es in
dem veranschaulichten Beispiel gezeigt ist, ist es wünschenswert,
eine poröse
Reagenzschicht mittels der Gefriertrocknungstechnik auszubilden.
Die poröse
Reagenzschicht löst und
absorbiert leicht die Probelösung,
welche in Kontakt mit der Reagenzschicht kommt.
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Im
Folgenden wird ein Beispiel der Ermittlung der Konzentration von
Cholesterin in dem Lipoprotein niedriger Dichte in einer Blutprobe
mit dem in vorstehender Art und Weise hergestellten Biosensor beschrieben.
Das Messverfahren führt
zuerst die Blutprobe durch den Probeneinlass. Die Reagenzschicht,
die als erstes in Kontakt mit der Blutprobe kommt, die Enzymschicht
und die wasserlösliche
Polymerschicht werden in dieser Reihenfolge gelöst. α-Cyclodextrinsulfat, Dextransulfat
und ein Magnesiumion in der Reagenzschicht arbeiten kooperativ,
um die Ausbildung eines wasserlöslichen
Komplexes mit Lipoprotein mit sehr niedriger Dichte und Chylomicron
in der Blutprobe auszubilden. Der Polyoxyethylen-Polyoxypropylen-Blockcopolyether
in der Reagenzschicht arbeitet unter Ausbildung eines wasserlöslichen
Komplexes mit dem Lipoprotein hoher Dichte in der Blutprobe. Dies
reduziert die Reaktivität
des Enzyms mit Cholesterin in den anderen Lipoproteinen als dem
Lipoprotein niedriger Dichte.
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Das
Verfahren aktiviert dann die Cholesterinesterase und Cholesterinoxidase
als die Enzyme. Nur Cholesterin in dem Lipoprotein niedriger Dichte wird
der katalytischen Reaktion mit den Enzymen unterzogen. Dies ermöglicht die
Ermittlung von Cholesterin in dem Lipoprotein niedriger Dichte.
Basierend auf dem Prinzip der in der 3 gezeigten
Reaktionen ((1)) wandelt die Cholesterinesterase
in der Enyzmschicht den Cholesterinester in dem Lipoprotein niedriger
Dichte in freies Cholesterin um. Das durch die Funktion der Cholesterinesterase
erzeugte freie Cholesterin und das ursprünglich in dem Lipoprotein niedriger
Dichte vorhandene freie Cholesterin werden dann durch die Funktion
der Cholesterinoxidase oxidiert. Gleichzeitig wird Kaliumhexacyanoferrat
(III) in der Enzymschicht in Kaliumhexacyanoferrat (II) reduziert.
Wenn eine vorbestimmte Zeit nach der Zuführung der Blutprobe verstrichen
ist, legt das Verfahren eine Spannung von zum Beispiel 500 mV für 5 Sekunden
zwischen der Arbeitselektrode und der Gegenelektrode an, um die Arbeitselektrode
positiv zu machen, und misst den elektrischen Stromwert nach 5 Sekunden.
Dieser elektrische Stromwert wird als der Antwortwert gekennzeichnet.
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Das
Verfahren des Beispiels 1 ermittelt nicht die Konzentration von
Cholesterin basierend auf dem Grad der Farbentwicklung einer färbenden
Substanz und ermöglicht
somit eine Ermittlung von Cholesterin selbst in ursprünglich gefärbten Proben,
wie Blutproben. Die Reagenzschicht 23 ist räumlich von
der Enzymschicht 22 getrennt. Die zu der Reagenzschicht 23 zugeführte Probe
reagiert zuerst mit den Reagenzien in der Reagenzschicht 23 und
erreicht dann die Enzymschicht 22, um mit der Oxidoreduktase
und dem Elektronenvermittler in der Enzymschicht 22 zu reagieren.
Diese Anordnung ermöglicht
die Bestimmung von Cholesterin in in der Probe umfassten Lipoprotein
niedriger Dichte mit hoher Reproduzierbarkeit und hoher Genauigkeit
mit nur einer Zuführung der
Probe ohne Erfordernis der komplizierten, beschwerlichen Operationen,
dass separat mehrere Reagenzien zu der Probe bei unterschiedlichen
Zeitpunkten hinzugegeben werden müssen.
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Im
Beispiel 1 wird die Kombination von α-Cyclodextrinsulfat, Dextransulfat,
einem Magnesiumion und einem Polyoxyethylen-Polyoxypropylen-Blockcopolyether
als die in der Reagenzschicht 23 umfasste Reagenzgruppe
eingesetzt. Diese Reagenzgruppe kann durch andere Reagenzgruppen
eines amphoteren Oberflächenaktiven
Mittels und aliphatischen Amine entweder einer Carboxylgruppe oder einer
Sulfonatgruppe ausgetauscht werden. Die Reagenzgruppe kann alternativ
durch ein Polykation ausgetauscht werden. Im letzten Fall ist es
bevorzugt, einen schwachen Ionenaustauscher zu dem Polykation hinzuzugeben.
Irgendeines aus Acyl- und Alkylpolykationen wird bevorzugt für das Polykation eingesetzt.
Ein besonders bevorzugtes Beispiel des Polykations ist Polyethylenimin.
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Ein
pH-Puffer kann zu der Reagenzschicht 23 hinzugegeben werden.
Irgendeiner von Good's Puffern,
wie 3-Morpholinopropansulfonsäure, 2-{4-(2-Hydroxyethyl)-1-piperazinyl}ethansulfonsäure, 2-Morpholinoethansulfonsäure, und
Piperazin-1,4-bis(2-ethansulfonsäure)
und Phosphatpuffer können
für den
pH-Puffer eingesetzt werden.
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Beispiel 2
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4 ist
eine auseinandergenommene perspektivische Ansicht, die einen Cholesterinsensor aus
Beispiel 2 gemäß der vorliegenden
Erfindung veranschaulicht. Ein Hauptunterschied gegenüber Beispiel
1 ist, dass der Cholesterinsensor des Beispiels 2 einen Glasfilter
verwendet.
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Wie
im Falle von Beispiel 1 werden die wasserlösliche Polymerschicht 21 und
die Enzymschicht 22 auf dem Elektrodensystem der Arbeitselektrode 14 und
der Gegenelektrode 15 auf der Basisplatte 11 erzeugt.
Der Biosensor wird durch Kombinieren eines Spacers 37 mit
einem darin ausgebildeten rechtwinkligen Durchgangsloch 38,
einer Abdeckung 39 mit einem Luftventil 40 und
einem darin ausgebildeten Probeneinlass 41, und einem Filter 43 mit
der Basisplatte 11 vervollständigt.
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Der
Filter 43 ist vor der Enzymschicht 22 in dem Probelösungszuführpfad,
der durch das Durchgangsloch 38 des Spacers 37 definiert
wird, angeordnet. Eine durch den Probeneinlass 41 zugeführte Probelösung wird
durch den Filter 43 absorbiert und durch den Probelösungszuführpfad zu
dem Elektrodensystem durch Kapillarkräfte davon übertragen. Der Filter 43 ist
mit einem Antikörper
gegen das Lipoprotein hoher Dichte, Dextransulfat als dem Polyanion
und einem Calciumion imprägniert.
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Irgendeines
aus Filterpapier, Zellulosfasern, faserartigen Blättern aus
Polymerverbindungen, Membranfiltern, Sieben und Baumwolle kann für den Filter
eingesetzt werden. Der Porendurchmesser des Filters liegt bevorzugt
im Bereich von 0,05 bis 0,5 μm.
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Im
Folgenden wird das Verfahren zur Ermittlung der Konzentration von
Cholesterin in dem Lipoprotein niedriger Dichte in einer Blutprobe
mit diesem Biosensor beschrieben.
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Das
Messverfahren führt
zuerst die Blutprobe durch den Probeneinlass 41 auf den
Filter 43. Die Blutzellen in der Blutprobe werden durch
den Filter 43 herausgefiltert und die Plasmakomponente
geht durch das Luftventil 40 hindurch. Gleichzeitig agglutiniert
der Antikörper
gegen das Lipoprotein hoher Dichte in dem Filter das Lipoprotein
hoher Dichte in der Blutprobe. Das agglutinierte Lipoprotein hoher Dichte
wird auf den Sieben des Filters gehalten und erreicht nicht die
Enzymschicht 22. Das Chylomicron und das Lipoprotein mit
sehr niedriger Dichte in der Blutprobe werden durch Dextransulfat
und einem Calciumion in dem Filter agglutiniert. Das agglutinierte
Lipoprotein wird auf den Sieben des Filters gehalten und erreicht
nicht die Enzymschicht. Die den Enzymschicht erreichende Plasmakomponente
umfasst somit nur das Lipoprotein niedriger Dichte unter den verschiedenen
Lipoproteinen.
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In
der Enzymschicht 22 wirken Cholesterinesterase und Cholesterinoxidase
als die Enzyme auf das Lipoprotein niedriger Dichte und Cholesterin
in dem Lipoprotein niedriger Dichte wird der katalytischen Reaktion
mit den Enzymen unterzogen. Auf der gleiche Art und Weise wie in
Beispiel 1 wird dadurch die Konzentration von Cholesterin in dem
Lipoprotein niedriger Dichte ermittelt.
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Der
Antikörper
gegen das Lipoprotein hoher Dichte, der als das Reagenz zur Agglutinierung
des Lipoproteins hoher Dichte eingesetzt wird, kann durch Siliziumoxid
ersetzt werden, das das Lipoprotein hoher Dichte adsorbiert. Siliziumoxid
adsorbiert das Lipoprotein hoher Dichte in der Probe und verhindert
somit, dass das Lipoprotein hoher Dichte die Enzymschicht erreicht.
In diesem Falle umfasst die die Enzymschicht erreichende Plasmakomponente ebenfalls
nur das Lipoprotein niedriger Dichte unter den verschiedenen Lipoproteinen.
Ein pH-Puffer kann ferner zu dem Filter 43 hinzugegeben
werden.
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Ähnlich zu
dem Verfahren des Beispiels 1 ermittelt das Verfahren des Beispiels
2 nicht die Konzentration von Cholesterin basierend auf den Grad der
Farbentwicklung einer färbenden
Substanz und ermöglicht
somit die Bestimmung von Cholesterin selbst in ursprünglich gefärbten Proben
wie Blutproben. Die Reagenzien werden auf dem Filter 43 geträgert, welcher
räumlich
von der Enzymschicht 22 getrennt ist. Die auf den Filter
zugeführte
Probe reagiert zuerst mit den Reagenzien in dem Filter und erreicht dann
die Enzymschicht 22, um mit der Oxidoreduktase und dem
Elektronenvermittler in der Enzymschicht 22 zu reagieren.
Diese Anordnung ermöglicht
die Ermittlung von Cholesterin in dem Lipoprotein niedriger Dichte,
das in der Probe umfasst ist, mit hoher Reproduzierbarkeit und hoher
Genauigkeit mittels einer einmaligen Zuführung der Probe ohne Erfordernis der
komplizierten und beschwerlichen Verfahren, nämlich dass mehrere Reagenzien
zu der Probe zu unterschiedlichen Zeitpunkten separat hinzugegeben werden
müssen.
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In
dem veranschaulichten Beispiel werden die Reagenzien auf dem Filter 43 geträgert. Die
Reagenzien können
jedoch separat von dem Filter angeordnet sein. In dieser modifizierten
Struktur wird ein Membranfilter auf der Enzymschicht 22 ausgebildet und
eine Reagenzschicht oder ein Träger
mit den darauf geträgerten
Reagenzien wird an der Position des Filters 43 angeordnet.
Wenn die Reagenzien von dem Filter getrennt vorliegen, sollten die
Reagenzien vor dem Filter in dem Probelösungszuführpfad zu dem Elektrodensystem
angeordnet sein.
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Im
Beispiel 2 wird Dextransulfat für
das Polyanion eingesetzt, das in dem Filter 43 als eines
der Reagenzien eingeschlossen ist. Dextransulfat kann jedoch mit
irgendeinem aus Heparin, Phosphorwolframsäure und Polyvinylsulfat ersetzt
werden. Das für das
zweiwertige Kation eingesetzte Calciumion kann durch ein Manganion
oder ein Magnesiumion ausgetauscht werden.
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In
Beispiel 2 wird die Kombination des Antikörpers gegenüber dem Lipoprotein hoher Dichte, dem
Polyanion und dem zweiwertigen Kation als die in dem Filter 43 umfasste
Reagenzgruppe eingesetzt. Diese Reagenzgruppe kann durch eine weitere Reagenzgruppe
aus Siliciumoxid, einem Polyanion und einem zweiwertigen Kation
ausgetauscht werden. Im letzteren Fall wird bei in Kontaktbringen
der Probe mit dem Filter 43 das Lipoprotein mit hoher Dichte
in der Probe durch Siliciumoxid adsorbiert und erreicht nicht die
Enzymschicht 22. Das Lipoprotein mit sehr niedriger Dichte
und das Chylomicron in der Probe werden agglutiniert und durch den
Filter 43 herausgefiltert und erreichen somit nicht die
Enzymschicht 22 auf die gleiche Art und Weise wie vorstehend
beschrieben.
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In
den Beispielen 1 und 2 ist die Basisplatte 11 aus Polyethylenterephthalat
aufgebaut. Das Material der Basisplatte 11 ist jedoch nicht
speziell beschränkt
solange es elektrisch isolierenden Eigenschaft und etwas Steifheit
besitzt. Zum Beispiel kann das Material irgendeines aus thermoplastischen
Harzen wie Polyethylen, Polystyrol, Polyvinylchlorid, Polyamid und
gesättigten
Polyester und wärmehärtenden
Harzen wie Harnstoffharz, Melaminharz, Phenolharz, Epoxidharz und
ungesättigten
Polyesterharz sein.
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In
den vorstehenden Beispielen werden die Elektroden durch Siebdrucken
von Kohlenstoffpaste auf der Basisplatte 11 ausgebildet.
Ein weiteres anwendbares Verfahren erzeugt Metallelektroden wie Palladium
durch Dampfabscheidung oder Sputtern.
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Die
vorstehenden Beispiele setzen Cholesterinoxidase und Cholesterinesterase
für die
Oxidoreduktase und Kaliumhexacyanoferrat (III) für den Elektronenvermittler
ein. Irgendeine der anderen bekannten Substanzen kann anstelle dessen
eingesetzt werden. Zum Beispiel kann Cholesterindehydrogenase durch
Cholesterinoxidase ersetzt werden und p-Benzochinon kann für den Elektronenvermittler
eingesetzt werden.
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Es
ist bevorzugt, dass die Enzymschicht 22 Cholesterinesterase
mit einschließt.
Ein oberflächenaktives
Reagenz kann ferner zu der Enzymschicht 22 hinzugegeben
werden, um die Auflösung
von Cholesterin in dem Lipoprotein zu erleichtern.
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Die
wasserlösliche
Polymerschicht wird über dem
Elektrodensystem zum Zwecke des Schutzes der Elektroden erzeugt,
obwohl sie nicht wesentlich ist.
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Ein
Träger
mit den darauf geträgerten
Reagenzien wird bevorzugt für
die Reagenzschicht 23 in Beispiel 1 eingesetzt und im Falle
des Trennens der Reagenzien von dem Filter 43 in Beispiel
2. Die Gegenwart des Trägers
verlängert
die Zeitdauer, für welche
die Probe durch die Reagenzschicht hindurch passiert. Die verlängerte Zeitdauer
ermöglicht
die Reaktion der Reagenzien, die in der Reagenzschicht umfasst sind,
mit den anderen Lipoproteinen als dem Lipoprotein niedriger Dichte,
die in der Probe mit umfasst sind, um hinreichend fortzuschreiten
bis die Probe die Enzymschicht 22 erreicht. Der Träger ist nicht
speziell beschränkt
solange er die Reagenzien darauf trägern kann. Typische Beispiele
des Trägers schließen Glasfilter,
Filterpapiere, Membranfilter, Siebe und Baumwolle mit ein. Die auf
dem Träger
geträgerten
Reagenzien können
in getrocknetem festen Zustand, im flüssigen Zustand oder im Gelzustand vorliegen.
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Industrielle
Anwendbarkeit
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Die
Technik der vorliegenden Erfindung ist nicht die Messung basierend
auf der Farbentwicklung einer färbenden
Substanz und ermöglicht
somit die Bestimmung von Cholesterin, das in Lipoprotein niedriger
Dichte umfasst ist, selbst wenn gefärbte Proben wie Blutproben
eingesetzt werden. Die Technik stellt die Bestimmung von Cholesterin,
das in Lipoprotein niedriger Dichte umfasst ist, mit hoher Reproduzierbarkeit
und hoher Genauigkeit durch nur einmalige Zuführung der Probe sicher. Die
Technik der vorliegenden Erfindung erfordert nicht irgendwelche
komplizierten, beschwerlichen Operationen und ist somit für einen
Haushaltskit zur Messung von Cholesterin im Lipoprotein niedriger
Dichte zweckmäßig.