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Die
vorliegende Erfindung betrifft eine Druckfarbe, welche eine Vielzahl
von zumindest einer Mikrodrahtart, ein eine Kennzeichnung aufweisendes
Dokument, die Verwendung von Mikrodrähten als Antennen in Kennzeichnungen
auf Sicherheitsdokumenten, ein Verfahren zum Herstellen eines Sicherheitsdokuments
und Verfahren zur Authentifizierung eines Sicherheitsdokuments nach
den Oberbegriffen der unabhängigen
Ansprüche
umfasst.
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Strukturen
aus einer Farbe und einer Beschichtung, welche Mikrodrähte enthalten,
sind sehr bekannt und wurden hauptsächlich für Sicherheitsanwendungen von
Produkten beschrieben.
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GB
2 050 664 und
US 5.682.103 lehren
das Einarbeiten von rostfreien Stahlfasern oder -fäden in Ausgangsstoffe
aus Papier und Kunststoff. GB 2 050 644 nutzt die Dipolantenneneigenschaften
von Mikrodrähten im
Ausgangsstoff zur Erfassung.
US
5.682.103 handelt vom fortgeschrittenen Problem der Fehlerkennung
zwischen Sicherheitsdokumenten, welche in ihrem Volumen rostfreie
Stahlfasern enthalten, und denjenigen, deren Oberfläche teilweise
mit einer Metallfolie oder Teilen eines dünnen Metallfilms bedeckt ist.
Durch das Vorsehen einer Vorrichtung, welche eine Einrichtung zum
Ausstrahlen und Empfangen von nahen Infrarotwellen und vorzugsweise
eine Einrichtung zum Ausstrahlen und Empfangen von Mikrowellen aufweist
und die Dokumente damit bestrahlt, ist eine Unterscheidung durch
das Vergleichen der Intensitäten
der reflektierten Wellenlängen
möglich.
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US 5.581.257 offenbart Farben
mit eingearbeiteten, dünnen
Dipolen, wie z.B. verlängerten
Metalle auf metallisierten Gegenständen. Die Dipole sind in Targets
befestigt, welche mit der Farbe in einer zufälligen, räumlichen Anordnung herge stellt
werden. Die dünnen
Dipole sind bei Radiofrequenzen in der Ordnung von 10 bis 100 GHz
mitschwingend.
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Die
Absorptionseigenschaften der Drähte
hängen
von der passiven, elektromagnetischen Dipolresonanz (Antennenresonanz)
ab, welche durch die elektrisch leitenden Drähte einer bestimmten Länge vorgebracht
wird. Ein sehr bekanntes Gesetz der Radiofrequenzphysik lehrt, dass
offene Metalldrähte
elektromagnetische Energie absorbieren und ausstrahlen, welche eine
Wellenlänge
mit der doppelten Drahtlänge
aufweisen (Grundresonanz). Weitere Resonanzzustände werden erfüllt, wenn
ein gesamtes Vielfaches der Strahlungswellenlänge der doppelten Drahtlänge entspricht
(höhere
Oberwellen). Eine Frequenz von 1 GHz entspricht einer Wellenlänge von
30 cm und einer entsprechenden Dipolantennenlänge von 15 cm, und eine Frequenz
von 100 GHz weist eine Wellenlänge
von 3 mm auf und entspricht einer Dipolantennenlänge von 1500 μm und eine
Frequenz von 500 GHz erfordert eine Dipolantennenlänge von
300 μm.
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Die
in US '257 offenbarten
Targets zeigen keine für
die Produktsicherheit ausreichend zuverlässigen und bestimmten Resonanzeigenschaften,
insbesondere wenn sie als dünne
Linien oder Punkte gedruckt werden, wie es, wie z.B. auf Banknoten,
oft der Fall ist. Insbesondere wenn das Target mit „Sicherheits-" Drucktechniken,
wie z.B. dem Tiefdruck-, Buchdruck, Offsetdruck und Siebdruckverfahren,
hergestellt wird, weisen die Signaleigenschaften eine zu geringe
Intensität
auf und sind über
einem Absorptionsbereich zu breit und für eine präzise und verlässliche
Information und insbesondere für
eine schnelle Maschinenlesbarkeit zu unbestimmt.
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Es
ist die Aufgabe der vorliegenden Erfindung die Nachteile des Stands
der Technik zu überwinden.
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Insbesondere
ist es eine Aufgabe eine Druckfarbe zu liefern, welche durch die
zum Drucken von Sicherheitsdokumenten verwendeten Druckverfahren
gedruckt werden können,
welche eine eingearbeitete auf eine Radiofrequenz ansprechende Einrichtung
aufweisen, welche bezüglich
ihren physischen Aspekten während
der Vorbereitung und dem Druckverfahren unverändert bleiben.
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Es
ist eine weitere Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein Dokument
mit darauf gedruckten Kennzeichnungen zu liefern, welche eine auf
eine Radiofrequenz ansprechende Einrichtung aufweist, welche nach der
Bestrahlung mit elektromagnetischer Strahlung, zu präzisen und
analysierbaren Signaleigenschaften führt, selbst wenn die Kennzeichnung
aus sehr dünnen
Linien oder Punkten besteht.
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Bei
einer weiteren Aufgabe der vorliegenden Erfindung soll ein flexibles
Sicherheitsdokument geliefert werden, welches eine Kennzeichnung
aufweist, welche auf eine Radiofrequenz anspricht und gegenüber mechanischer
Beanspruchung und Spannung widerstandsfähig ist.
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Es
ist eine weitere Aufgabe der vorliegenden Erfindung die Sicherheitsaspekte
der Dokumente zu verbessern, welche auf eine Radiofrequenz ansprechende
Kennzeichnungen enthalten, und verbesserte Authentifizierungsverfahren
zu liefern.
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Diese
Aufgaben werden durch die Merkmale der unabhängigen Ansprüche erfüllt.
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Insbesondere
werden sie durch eine Druckfarbe gelöst, welche zumindest ein einen
Film bildendes Bindemittel und eine Vielzahl von zumindest einer
Art an elektrisch leitfähigen
Mikrodrähten
enthält,
wobei sich die durchschnittliche Länge der Art an Mikrodrähten in
einem Bereich zwischen 3 μm
und 250 μm befindet.
Die durchschnittliche Länge
befindet sich vorzugsweise in einem Bereich zwischen 5 μm und 100 μm und sogar noch
bevorzugter zwischen 10 μm
und 50 μm.
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Vorzugsweise
liegt die Länge
jedes einzelnen Mikrodrahtes innerhalb zumindest einer Mikrodrahtart im
Bereich von +10% bis –10%
der durchschnittlichen Länge
dieser Art. Eine sogar bessere Signaleigenschaft, welche sich aus
der Antennenresonanz der Vielzahl von Mikrodrähten der einen Art ergibt,
wird durch das Auswählen
der Mikrodrähte
erhalten, so dass sich die Abweichung von der durchschnittlichen
Länge im
Bereich zwischen +5% bis –5%
befindet.
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Die
geringen Absorptionseigenschaften der in
US 5.581.257 offenbarten Druckfarben
sind aufgrund der schweren Zerstörung
der Drähte
während
den groben Verfahren der Farbenvorbereitung und des Druckens. Die
in
US 5.581.257 offenbarten
Drähte
befinden sich im Bereich von 15 mm bis 1,5 mm, bevorzugter sind
sogar Drähte
mit einer Länge
von 6 mm (¼ Zoll).
Es wurde festgestellt, dass sie aufgrund ihrer Länge einem Güteverlust unterliegen. Insbesondere
führen
die Schleifverfahren in einer Walzmaschine, oft einer Walze mit
drei Walzkörpern,
zu merklichen Veränderungen
der ursprünglichen,
physischen Drahtstruktur. Die Farbübertragung von den Druckplatten
beim Tiefdruckverfahren auf das darunter liegende Substrat wird
unter einem Druck von bis zu 265 MPa/mm
2 durchgeführt. Das
Brechen, Zerbröckeln,
Biegen und Verheddern der Drähte ist
die Antwort auf diese groben Zustände. Diese Strukturveränderungen
werden von drastischen Abnahmen der Signaleigenschaften begleitet.
Die Zerstörung
der ursprünglichen
Drahtstruktur führt
zu einer immensen Anzahl von verschiedenen Drahtlängen, d.h.
Antennenlängen
im gedruckten Bild, obwohl die Abweichung der durchschnittlichen
Länge der
eingesetzten Drähte
innerhalb eines akzeptablen Bereichs gewesen sein kann. Die enorme
Anzahl an unterschiedlichen Längen
führt zu
einer enormen Anzahl an einzelnen Antennenresonanzen, wenn sie einem
kontinuierlichen Spektrum der Radiofrequenzen ausgesetzt werden.
Folglich sind die Signale schwach und das erfasste Spektrum ist
abgeflacht, glatt und ohne diskrete Signalbänder.
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Es
ist wichtig, dass die Mikrodrähte
einer gegebenen Art einen homogenen Satz aufweisen, d.h. sie sollten
alle im Wesentlichen den gleichen Durchmesser aufweisen und innerhalb
einer engen Toleranz im Wesentlichen gleichlang geschnitten sein.
Dies impliziert eine technologische Herausforderung, welche allgemein außerhalb
der Reichweite eines gewöhnlichen
Fälschers
liegt.
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Homogene
Drahtlängen
können
durch das Walzen eines spröden
Vorläufermaterials
mit einer längeren
Länge nicht
erhalten werden; es würde
nur zu einer statistischen Längenverteilung
führen.
Dehnbare Drähte,
beispielsweise Aluminium- oder Kupferdrähte würden bei einem Walzversuch
einfach zerbröckeln.
Das zufällige
Schneiden von längeren
Drähten
würde auch
nur zu einer statistischen Längenverteilung
führen.
Die einzige Möglichkeit
zum Herstellen von Mikrodrähten
mit einer präzisen
Länge ist
durch das Präzisionsschneiden
auf einer speziell konstruierten Maschine. Das Einbetten längerer Drähte in einer
starren Matrix, gefolgt vom Mikrotomschneiden oder das Bearbeiten
auf einer geeigneten Werkzeugmaschine, bietet eine Möglichkeit
Mikrodrähte
mit der erwünschten
Präzision
zu erhalten. Die so erhaltenen Mikrodrähte werden anschließend von
ihrer einbettenden Matrix befreit und in die erwünschte Farben- oder Beschichtungsstruktur
eingearbeitet.
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In
einem ersten Aspekt der vorliegenden Erfindung werden Mikrodrähte eines
ausgewählten
Bereichs von durchschnittlichen Längen geschaffen, so dass die
Drähte
keinen wesentlichen, physischen Veränderungen während dem Farbenherstellungs-
und Druckverfahren unterzogen werden. Eine Verstärkung der jeweiligen Antennenresonanzen
zu einem intensiveren Signal ist das Ergebnis einzelner Resonanzen
mit einer geringfügigen
Frequenzabweichung als Reaktion auf die elektromagnetische Strahlung
der geeigneten Frequenzen.
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In
einem anderen Aspekt der vorliegenden Erfindung wird auch der Durchmesser
zum Längenverhältnis der
Mikrodrähte
ausgewählt,
um ihre mechanische Stabilität
unter dem Farbenherstellungs- und Druckverfahren zu garantieren.
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In
einer bevorzugten Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung beträgt
der durchschnittliche Durchmesser von zumindest einer Drahtart gleich
oder weniger als 50 μm,
bevorzugter gleich oder weniger als 20 μm und sogar noch bevorzugter
gleich oder weniger als 10 μm.
Bei Mikrodrähten
aus rostfreiem Stahl betragen die Durchmesser für eine Länge zwischen 10 μm und 100 μm typischerweise
ca. 1 μm
bis 20 μm.
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In
einer weiteren bevorzugten Ausführungsform
kann die Konzentration der Gesamtheit der Mikrodrähte bis
zu 5% mal dem Gewicht des Gesamtgewichts der Druckfarbe betragen.
Vorzugsweise besteht die Gesamtheit aus nur einer Art von Drähten, welche
im Wesentlichen gleichlang ist. Die Gesamtheit kann jedoch auch
aus zwei oder mehreren Mikrodrahtarten bestehen, wobei alle Arten
im Wesentlichen gleichlang sind. Bei einer geringen Konzentration
ist das spektrale Antwortsignal ungefähr proportional zur Mikrodrahtkonzentration.
Die Mikrodrähte
dürfen
sich jedoch nicht gegenseitig berühren oder nahe beieinander
liegen, da sich die einzelnen elektrischen Dipole andernfalls elektrisch
miteinander koppeln und anstatt einer scharfen Resonanz entsteht
das artmäßige, metallische
Verhalten (Reflektionsvermögen)
Insbesondere in Bezug auf dünne
Linien und Punkte, welche auf Sicherheitsdokumente gedruckt sind,
wird der Kontakt zwischen den einzelnen Drähten wahrscheinlicher sein,
je länger
jeder einzelne Draht ist. Es ist jedoch eine ausreichende Konzentration
an Drähten
mit der gleichen Länge
notwendig, um ein befriedigendes Antwortsignal zu schaffen. In noch
einem anderen Aspekt der Erfindung muss der Bereich der durchschnittlichen
Länge der
Mikrodrähte
in Bezug auf ihre Konzentration in der Druckfarbe und dem gedruckten
Bild folglich ebenso optimiert werden.
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Das
Material von zumindest einer Mikrodrahtart wird vorzugsweise ausgewählt, um
die entsprechenden Farbenherstellungsverfahren zu überstehen,
ohne unter den Scherkräften
zu brechen oder zu zerbröckeln,
welche beispielsweise durch die Walze mit den drei Walzkörpern oder
die Dispergierausrüstung
ausgeübt
werden. Spröde
oder sehr dehnbare Materialien wie z.B. metallisierte Glasfasern
sind daher ausgeschlossen. Insbesondere wird das Material der Mikrodrähte aus
der Gruppe ausgewählt,
welche aus Metallen, Metalllegierungen und nichtleitenden Materialien
besteht, welche zumindest eine Schicht aus einem elektrisch leitfähigen Material
im Bereich von 3 μm
bis 250 μm
enthalten. Das Metall oder die Metalllegierungen werden vorzugsweise
aus der aus Kupfer, Kupferlegierungen, Aluminium, Aluminiumlegierungen,
Eisen oder rostfreiem Stahl bestehenden Gruppe ausgewählt. Sie
sind gegenüber
den Bestandteilen der Druckfarben unter den Zuständen der Farbenherstellung
und des Druckens und unter der Aussetzung in der Umgebung des entstehenden
gedruckten Gegenstands vorzugsweise chemisch träge. In dieser Hinsicht sind
Kupfer-Nickel-Legierungen, Aluminium-Silizium-Legierungen und rostfreie Stahlsorten
insbesondere nützlich.
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Vorzugsweise
wird das in den Mikrodrähten
enthaltene Material ausgewählt,
um zusätzliche,
erfassbare Eigenschaften, insbe sondere magnetische Eigenschaften
oder Lumineszenzeigenschaften zu schaffen.
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Ein
weiterer Teil der vorliegenden Erfindung ist ein Dokument und insbesondere
ein Sicherheitsdokument mit einer ersten und einer zweiten Oberfläche mit
einer gedruckten Kennzeichnung auf zumindest einer Oberseite desselben.
Die Kennzeichnung umfasst eine Vielzahl von zumindest einer Art
an dünnen
Mikrodrähten,
welche in einer zufälligen
räumlichen
Anordnung innerhalb der Kennzeichnung angeordnet und befestigt sind,
wobei die durchschnittliche Länge
der einen Mikrodrahtart in einem Bereich zwischen 3 μm und 250 μm und die
Länge jedes
einzelnen Mikrodrahtes innerhalb der einen Art vorzugsweise in einem
Bereich von +10% bis –10%
der durchschnittlichen Länge
der Art liegt, um ein verstärktes
Resonanzantennensignal zu erzeugen, wenn die Kennzeichnung der elektromagnetischen
Strahlung der geeigneten, entsprechenden Frequenzen ausgesetzt wird.
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In
einer bevorzugten Ausführungsform
befindet sich die durchschnittliche Länge der Mikrodrähte, welche
in der Kennzeichnung enthalten ist, in einem Bereich zwischen 5 μm und 100μm und bevorzugter
in einem Bereich zwischen 10 μm
und 50 μm.
In Bezug auf die Abweichung von der durchschnittlichen Gesamtlänge, werden
Abweichungen von +5% bis –5%
zum Erhalten eines diskreten Resonanzsignals bevorzugt.
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Ein
Teil der Erfindung ist außerdem
die Verwendung einer Vielzahl von zumindest einer Mikrodrahtart, welche
eine durchschnittliche Länge
im Bereich zwischen 3 μm
und 250 μm
als Antennen in den Kennzeichnungen aufweist, welche auf die Sicherheitsdokumente
gedruckt wurden, wobei die Länge
jedes einzelnen Mikrodrahtes innerhalb einer Mikrodrahtart vorzugsweise
in einem Bereich von +10% und –10%
der durchschnittlichen Länge
liegt.
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Ein
weiterer Vorteil der Verwendung von Mikrodrähten der Längenauswahl liegt in der Tatsache,
dass die Mikrodrähte
mit der Länge
für das
menschliche Auge nicht erkennbar sind. Dies ist ein Hauptvorteil
in Bezug auf Sicherheitsanwendungen, da sich ein potenzieller Geldfälscher nicht
darüber
bewusst ist, dass eine Resonanzeinrichtung in der Kennzeichnung
enthalten ist. Außerdem
entsprechen die Resonanzzustände
für Mikrodrähte im Bereich
zwischen 3 μm
und 250 μm
Frequenzen von gleich oder mehr als 1 THz. Diese Frequenzen sind
in Sicherheitsanwendungen sehr außergewöhnlich und benötigen eine
kochentwickelte Erfassungsausrüstung.
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Ein
weiterer Teil der vorliegenden Erfindung ist ein Verfahren zum Erzeugen
eines Sicherheitsdokuments mit einer ersten und einer zweiten Oberfläche mit
mindestens einer auf zumindest einer der Oberflächen aufgetragenen Kennzeichnung,
wobei die Kennzeichnung eine Vielzahl an zumindest einer Art an
Mikrodrähten
enthält,
welche in einer zufälligen
räumlichen
Anordnung befestigt sind, wobei das Verfahren die folgenden Schritte
umfasst:
- a) das Unterziehen einer Druckfarbe,
welche zumindest ein einen Film bildendes Bindemittel und eine Vielzahl
von zumindest einer Mikrodrahtart aufweist, einem Schleifverfahren
in einer Walzmaschine und insbesondere einer Walze mit drei Walzkörpern;
- b) das Drucken der Druckfarbe, welche nach dem Schritt a) in
einem Druckverfahren erhalten wurde, welches aus den Tiefdruck-,
Offsetdruck-, Buchdruck- oder Siebdruckverfahren ausgewählt wurde;
- c) optionales Trocknen der Kennzeichnung;
wobei die
durchschnittliche Länge
und das Material der Mikrodrahtart so ausgewählt werden, dass die physische
Struktur der Mikrodrähte
während
dem Schritt a) und dem Schritt b) nicht erheblich verändert wird.
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Das
Vorhandensein von Mikrodrähten
auf einem Sicherheitsdokument ist durch verschiedene Verfahren erfassbar.
In einer Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung wird die Kennzeichnung einer Breitbandstrahlung
ausgesetzt, welche beispielsweise durch eine thermische Lichtquelle,
wie z.B. eine Lampe, erzeugt werden kann. Solch eine Lichtquelle
wird mit entsprechenden Filtern eingerichtet und ein abtastendes
Interferometer wird als Erfassungsvorrichtung verwendet. Das Interferometer
registriert die Intensität
der von der Kennzeichnung reflektierten Strahlung. Die Antennenresonanzfrequenz
im registrierten Spektrum ist durch ihre Intensität gekennzeichnet,
welche geringer als im einfallenden Spektrum ist. Dies ist, da die
Resonanzfrequenz in alle Richtungen durch den Mikrodraht gestrahlt
wird. Das Spektrum wird durch die Fourier-Transformation des gemessenen Interferogramms
erhalten.
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Um
die Energiedichte der abfragenden Frequenzen zu erhöhen, welchen
die Mikrodrähte
ausgesetzt sind, wird vorzugsweise die Anregung durch eine Kleinbandstrahlungsquelle
angelegt. Für
die Herstellung von Kleinbandspektren mit hohen Energiedichten sind
insbesondere Rückwärtswellenröhren interessant,
wie durch G. Koslov und A. Volkov in „Millimeter and Sub-Millimeter
Wave Spectroscopy of Solids",
Herausgeber G. Grüner, „Topfics
in applied Physics",
Band 74, Springer Heidelberg 1998, Seite 51–111 beschrieben. Rückwärtswellenröhren sind
ziehbare Hochfrequenzgeneratoren, welche als brillante, monochromatische
Strahlungsquellen im erwünschten
Wellenlängenbereich
arbeiten. Eine Breitbanderfassung ist mit der Kleinbandanregung
verbun den.
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Alternative
Ansätze
für Quellen,
welche abfragende Kleinband- oder
Breitbandstrahlung im Submillimeterbereich erzeugen, sind auf Festkörpervorrichtungen
angewiesen, In einer weiteren Ausführungsform werden aufwärtsmischende
oder abwärtsmischende,
nicht lineare Halbleitereinrichtungen verwendet. GaAs und verwandte,
schnelle Halbleitermaterialien ermöglichen beispielsweise die
Verwirklichung von ziehbaren Oszillatoren, wobei die Schottky- oder
MIM- Diodenfrequenz mischenden Vorrichtungen bis zum Frequenzbereich
von Interesse betrieben werden. Das abwärtsmischende Mischen der Ausgaben
eines ziehbaren Diodenlasers mit einer festen Frequenz ermöglicht auch
die Erzeugung der ziehbaren Strahlung in den Höchstfrequenz- und den VFIR-Bereichen. Vorzugsweise
wird das interne Modenmischen in einer Laserdiode mit einer Mehrmodenleistung
verwendet, um die Strahlung mit der Höchstfrequenz in der Funktionsbereichen
von Interesse zu erzeugen.
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In
Zusammenhang mit einer ziehbaren, abtastenden Schmalbandstrahlungsquelle
ist die Erfassung der entsprechenden Höchstfrequenz auf ein das Breitband
wärmeerfassendes
(Mikrobolometer- oder gleichfunktionales) Element argewiesen.
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In
einer weiteren Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung ist das Erfassen auf interferometrische oder
streuende, erfassende Vorrichtungen angewiesen, wenn die Mikrodrähte in der
Kennzeichnungen einer Breitbandstrahlungsquelle ausgesetzt werden.
Im interferometrischen Erfassungsmodus wird ein mit einem Mikrobolometer
oder gleichfunktionalen Erfassungselement ausgerüstetes Interferometer verwendet.
Das entstehende Interferogramm wurde der Fourier-Transformation
unterzogen, um das Absorptionsspektrum zu erhalten. Ein das Schmalband
erfassender Modus ist auf einen Brechungsstrahlsand und eine equifunk tional streuende
Vorrichtung angewiesen. Insbesondere im Zusammenhang mit einem Mikrobolometer
oder einer gleichfunktionalen, erfassenden Anordnung wird die spektrale
Information hierdurch direkt erhalten.
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In
einer weiteren Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung wird die die Mikrodrähte umfassende Kennzeichnung
einer gepulsten Anregung mit entsprechenden Erfassungsverfahren
ausgesetzt.
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Eine
weitere Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung ist ein Erfassungsverfahren, welches
auf passiven Erfassungsverfahren basiert. Passive Erfassungsverfahren
ziehen einen Nutzen aus der natürlichen Wärmeemission
der Mikrodrähte
bei ihren Resonanzfrequenzen, welche bei der Umgebungstemperatur
vorkommen.
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In
einer weiteren Ausführungsform
ist das Vorkommen der Mikrodrähte
in der gedruckten Kennzeichnung auf einem Sicherheitsdokument die
direkte Bestimmung der physischen und chemischen Parameter der Mikrodrähte mittels
einem abtastenden Elektronenmikroskop (SEM). Als Alternative kann
die Bestimmung durch das Abtasten des entsprechenden Absorptionsbandes
im spektralen Funktionsbereich von Interesse durchgeführt werden.
Folglich kann durch das Mischen der Mikrodrähte mit unterschiedlichen,
gut definierten Durchschnittslängen,
welche alle innerhalb eines Bereichs von 3μm bis 250 μm, vorzugsweise in einem Bereich
von 5 μm
bis 100μm
liegen, in eine Farbenstruktur ein einheitlicher Code konstruiert
werden. Dieser Code wird auch durch das SEM oder das Abtasten der
entsprechenden Absorptionsbänder
in den spektralen Bereichen von Interesse gelesen. Die spektrale
Identifizierung der Codierung macht diese zum Maschinenlesen und zur
Authentifizierung geeignet. Eine hohe Anzahl von unterschiedlichen
Codes kann durch die Kombination unterschiedlicher, genau definierter
Längen
einer gegebenen Qualität
von Mikrodrähten
oder sogar unterschiedlichen Qualitäten von Mikrodrähten realisiert
werden.
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1a zeigt
das Übertragungsspektrum
(T im Verhältnis
zu cm–1)
eines Sicherheitsdokuments, welches eine Kennzeichnung mit darin
enthaltenen Mikrodrähten
mit einer durchschnittlichen Länge
von 100 μm in
einer Konzentration von 2 Gewichtsprozent des Gesamtgewichts der
Farbe aufweist.
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1b wie
Figur 1a; Konzentration der Mikrodrähte: 4 Gewichtsprozent.
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1c wie 1a;
Konzentration der Mikrodrähte
: 9 Gewichtsprozent.
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1d wie 1a;
Konzentration der Mikrodrähte
18 Gewichtsprozent.
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2 zeigt
Mikrodrähte
nach der vorliegenden Erfindung.
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In
den 1a bis 1d wurden
die VFIR-Spektren der getrockneten Kennzeichnungen mit darin enthaltenen
Mikrodrähten
mit einer durchschnittlichen Länge
von 100μm
im Bereich zwischen 100 cm–1 bis 30 cm–1 bei
der streuenden Geometrie des Reflexionsvermögens unter Verwendung eines
Spektrometers des Typs Bruker IFS113v FTIR gemessen. Die Figuren
zeigen, dass die Intensität
der Resonanzabsorption durch die Mikrodrähte von der Konzentration derselben
in der Kennzeichnung abhängen.
Die Kennzeichnungen wurden durch das Drucken einer Siebdruckfarbe
nach dem Beispiel 3 erzeugt. Die Kennzeichnungen wurden unter Verwendung
eines Siebs des Typs 77 T in einem Siebdruckverfahren auf ein Zellulosepapier
gedruckt.
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Die 1a und 1b zeigen
ein Absorptionsband bei ca. 50 cm–1,
welches der Grunddipolresonanz einer Antenne mit einer Länge von
100μm entspricht.
Bei höheren
Konzentrationen von 9 und 18 Gewichtsprozent in den 1c und 1d wird
das Absorptionsband der Dipolresonanz flach und verschwindet aufgrund
der hohen Dichte an Mikrodrähten
schließlich
ganz im Abdruck, was zu einem ausführlichem elektrischen Koppeln
zwischen den einzelnen Dipolen und schließlich zum metallischen Reflektionsvermögen führt. Die
zu 18% belastete Kennzeichnung verhielt sich bereits bei den Wellenlängen von
Interesse als metallischer Reflektor.
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Die
Druckfarbe, in welcher die Mikrodrähte enthalten sind, kann eine
der bekannten Arten sein, solange die Bestandteile und die getrocknete
Farbe nicht schädlich
für den
Mikrodraht und seine Funktion in der Farbe sind. Sie können lösend oder
auf der Basis von Wasser sein. Der Begriff „einen Film bildend" ist nach DIN 55945:1996-09
zu verstehen.
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Beispiele
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Mikrodrähte aus
rostfreiem Stahl (Fe/Cr) mit einem Durchmesser von ca. 1,5 μm und einer
Länge von ca.
100 μm wurden
von N.V.Bekaert S.A., Zwevegem, Belgien erhalten. Ihr Aussehen wird
im Bild des SEM gezeigt (2).
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Beispiel 1:
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Tiefdruckfarbe, welche
Mikrodrähte
als forensische Kennzeichnung enthält
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Eine
Tiefdruckfarbe, wie in EP0340163 beschrieben), wurde mit Mikrodrähten nach
der folgenden Formel gekennzeichnet:
Makromolekulares
Tensid (EP0340163) | 15 |
Alkylphenol-Tungöl, 80% in Öl (EP0340163) | 8 |
Alkydharz,
80% in Öl
(EP0340163) | 10 |
Natriumsulfoniertes
Rizinusöl,
60% in Wasser | 2 |
Auf
Mikrongröße gebrachtes
(micronized) | |
Polyethylenwachs | 2 |
Hochsiedendes
Mineralöl | 3 |
Pigmentblau
15 | 8 |
Mikrodrähte (Bekaert) | 1 |
Kalziumkarbonat | 34 |
Trockenmittellösung (Co-,
Mn-, Zr-Oktoate) | 2
Wasser |
(mit
einem Zelluloseether verdickt) | 15 |
| 100 |
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Die
Farbe wurde unter Verwendung einer Tiefdruckpresse auf Währungspapier
gedruckt. Die Mikrodrähte
wurden in der gedruckten Farbe erfasst und mit Hilfe des Geräts LEO 438
VP / Oxford ISIS SEM/EDX unter Verwendung der Erfassung rückgestreuter
Elektronen analysiert.
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Beispiel 2: Mikrodrähte enthaltende
Offsetdruckfarbe
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Eine
kommerziell erhältliche
Offsetdruckfarbe, Pantone Grün
159608 (SICPA Aarberg) wurde auf der Walze mit 5% pro Gewicht der
Mikrodrähte
(Bekaert) vermischt. Die Viskosität des sich ergebenden Produkts wurde
eingestellt, um in den Bereich von 20–24 Pa.s (25°C, Schergeschwindigkeit
500 sec–1)
zu fallen.
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Die
Farbe wurde bei 2 g/m2 auf einem „Prüfbau" gedruckt und mit
Hilfe des Geräts
LEO 438 VP / Oxford ISIS SEM/EDX unter Verwendung der Erfassung
rückgestreuter
Elektronen analysiert.
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Beispiel 3: Mikrodrähte enthaltende
Siebdruckfarbe
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Eine
nicht pigmentierte, auf einem Lösungsmittel
basierende Siebdruckfarbe wurde mit unterschiedlichen Gewichtprozenten
der Mikrodrähte
(Bekaert) belastet:
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Flecken
dieser Farbe wurden auf Zellulosepapier unter Verwendung eines Siebs
des Typs 77T gedruckt und die Dichte des Mikrodrahts wurde auf dem
SEM geprüft.
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Außerdem wurden
die VFIR-Spektren der getrockneten Farbflecken im Bereich zwischen
110 cm–1 und
30 cm–1 in
der streuenden Geometrie des Reflexionsvermögens unter Verwendung eines
Spektrometers des Typs Bruker IFS113v FTIR gemessen. Die erhaltenen
Spektren sind in den 1a, 1b, 1c und 1d gegeben.