DE4318150C2 - Osteosynthese-Hilfsmittel zur Versorgung subtrochanterer und pertrochanterer Frakturen sowie von Schenkelhalsfrakturen - Google Patents
Osteosynthese-Hilfsmittel zur Versorgung subtrochanterer und pertrochanterer Frakturen sowie von SchenkelhalsfrakturenInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Osteosynthese-Hilfsmittel zur Ver
sorgung subtrochanterer und pertrochanterer Frakturen sowie von
Schenkelhalsfrakturen, gemäß dem Oberbegriff des Patentan
spruches 1.
Ein derartiges Osteosynthese-Hilfsmittel ist z. B. bekannt
aus der EP O 321 170 A1. Bei dieser bekannten Konstruktion
ist der Bereich der schrägen Durchgangsöffnung im Verriege
lungsnagel für den Durchtritt eines Schenkelhalsteils eine
bruchkritische Schwachstelle.
Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein
Osteosynthese-Hilfsmittel mit einem Verriegelungsnagel zu
schaffen, bei dem die erwähnte Schwachstelle vermieden ist.
Des weiteren ist es Aufgabe der vorliegenden Erfindung, den
Schenkelhalsteil samt zugehöriger Durchgangsöffnung im
Verriegelungsnagel so auszubilden, daß zum einen eine
dauerhaft feste Verbindung zwischen Schenkelhalsteil und
Verriegelungsnagel sichergestellt ist, und zum anderen ein
Verdrehen des Femurkopfes bei pertrochanteren Frakturen oder
Schenkelhalsfrakturen sicher vermieden wird.
Die vorgenannte Aufgabe wird durch die kennzeichnenden
Merkmale des Patentanspruches 1 gelöst.
Durch die erfindungsgemäße Ausbildung des Schenkelhalsteils
als Schenkelhalsklinge sowie die komplementäre Ausbildung der
schrägen Durchgangsöffnung im Verriegelungsnagel wird ein
dauerhaft rotationsstabiler Halt des Schenkelhalsteils bzw.
der Schenkelhalsklinge im Verriegelungsnagel sichergestellt.
Zum anderen wird der Femurkopf durch die erfindungsgemäße
Profilierung des im Femurkopf verankerbaren Abschnitts der
Schenkelhalsklinge gegen Verdrehen gesichert.
Die Profilierung des im Femurkopf verankerbaren Abschnitts
der Schenkelhalsklinge zeichnet sich durch ein hohes Flächen
trägheitsmoment und damit einen entsprechend großen Biegewi
derstand bei vergleichsweise dünnwandiger Ausbildung aus. Es
muß daher beim Einbringen bzw. Einschlagen der Schenkelhals
klinge in den Schenkelhals und Femurkopf nur wenig Spongiosa
verdrängt werden. Die Einbringung der Schenkelhalsklinge ist
vergleichsweise schonend. Diese Profilkonstruktion gewährlei
stet auch die oben erwähnte Rotationsstabilisierung des Fe
murkopfes und/oder Schenkelhalses gegenüber der Schenkelhals
klinge. Insofern trägt auch die erwähnte Profilierung der
Schenkelhalsklinge bzw. des im Femurkopf verankerbaren Ab
schnitts derselben ganz erheblich zur Stabilität des Gesamt
systems bei.
Schließlich trägt zur Stabilität des erfindungsgemäßen
Systems noch die Maßnahme bei, daß der Verriegelungsnagel im
Bereich der schrägen Durchgangsöffnung in Richtung quer zu
dieser verbreitert ist, so daß in diesem Bereich der
Querschnitt des Verriegelungsnagels in etwa dem Querschnitt
im benachbarten Bereich entspricht. Dadurch wird ein Bruch
des Verriegelungsnagels im Bereich der Durchgangsöffnung für
die Schenkelhalsklinge vermieden. Wie bereits oben erwähnt,
ist dieser Bereich stabilitätsmäßig äußerst kritisch, da er
eine Schwachstelle darstellt, die darüber hinaus über die
Schenkelhalsklinge relativ stark beansprucht ist. Durch die
erfindungsgemäße Verbreiterung des Verriegelungsnagels im
Bereich der schrägen Durchgangsöffnung für die Schenkelhals
klinge wird eine ausreichende Bruchfestigkeit in diesem
Bereich erzielt.
Vorzugsweise sind die Übergänge zwischen den Bereichen unter
schiedlicher Breite jeweils knickfrei bzw. sanft gewölbt
ausgebildet, um Spannungsspitzen im Verriegelungsnagel zu
vermeiden.
Ist der Verriegelungsnagel durchgehend hohl ausgebildet, um
ihn über einen Führungsdorn in den proximalen Femur einführen
zu können, beträgt die Wandstärke etwa 1,5 bis 2,5, insbeson
dere etwa 2,0 mm. In diesem Fall ist die Nagel-Wandstärke im
Bereich der schrägen Durchgangsöffnung mindestens so groß wie
die Wandstärke des Verriegelungsnagels im distalen Bereich.
Diese Ausbildung entspricht der erfindungsgemäßen Verbreite
rung des Verriegelungsnagels im Bereich der schrägen Durch
gangsöffnung in Richtung zumindest quer zu dieser.
Die Längsachse der schrägen Durchgangsöffnung für die
Schenkelhalsklinge schließt mit der Längsachse des proximalen
Abschnitts des Verriegelungsnagels vorzugsweise einen Winkel
von entweder 125° oder 135° ein. Diese beiden Ausführungs
formen der Durchgangsöffnung im Verriegelungsnagel, die auch
die Lage der Schenkelhalsklinge relativ zum Verriegelungs
nagel definieren, haben sich in der Praxis als ausreichend
herausgestellt. Mit diesen beiden Winkeln lassen sich alle
physiologischen Variationen des Schenkelhals-Femurschaft-
Winkels beherrschen. Eine ausgeprägte Valgisationsstellung um
140° und mehr ist bei dem erfindungsgemäßen System, das nicht
von einer knöchernen kortikalen Kraftübertragung abhängig
ist, nicht erforderlich. Dementsprechend sind bei Verwendung
des erfindungsgemäßen Osteosynthese-Hilfsmittels auch nur
zwei Zielbögen erforderlich, und zwar ein Zielbogen für 125°
und ein weiterer Zielbogen für 135°. Man kommt also mit einer
minimalen Anzahl von Instrumenten aus.
Aufgrund der erfindungsgemäßen Konstruktion kommt man auch
mit einem relativ geringen Durchmesser des Verriegelungs
nagels von etwa 11-14 mm, vorzugsweise etwa 12 mm aus, da
keine Kraftübertragung vom Verriegelungsnagel auf den Knochen
stattfindet bzw. stattfinden soll. Die Krafteinleitung
erfolgt über die Schenkelhalsklinge, den intramedullären
Verriegelungsnagel auf die distalen Verriegelungselemente und
von dort auf den distalen Femur. Ein großer rigider
Verriegelungsnagel, der einen Knochenkontakt zum Femur
herstellen würde, wäre nur von Nachteil. Es bestünde die
Gefahr, daß der Femur durch den Nagel gesprengt wird, sowie
erhöhte Frakturgefahr am Nagelende. Um trotz der schlanken
Gestaltung des Verriegelungsnagels auch im kritischen Bereich
der schrägen Durchgangsöffnung für die Schenkelhalsklinge
eine ausreichende Bruchfestigkeit zu erreichen, ist die
erfindungsgemäße Verbreiterung des Verriegelungsnagels in
diesem Bereich vorgesehen.
Nachstehend wird eine Ausführungsform eines erfindungsgemäß
ausgebildeten Osteosynthese-Hilfsmittels anhand der
beigefügten Zeichnung näher erläutert. Es zeigen:
FFig. 1 einen erfindungsgemäß ausgebildeten Verriegelungs
nagel in Lateralansicht;
Fig. 2 den Verriegelungsnagel gemäß Fig. 1 teilweise im
Längsschnitt, teilweise in Ansicht;
Fig. 3 eine Draufsicht auf das proximale Ende des
Verriegelungsnagels in Richtung der Pfeile A-A in
Fig. 2 und in vergrößertem Maßstab;
Fig. 4 eine erfindungsgemäß ausgebildete und dem
Verriegelungsnagel gemäß den Fig. 1-3 zugeordnete
Schenkelhalsklinge in Seitenansicht;
Fig. 5 das laterale (distale) Ende der Schenkelhalsklinge
gemäß Fig. 4 in Draufsicht;
Fig. 6 das mediale (proximale) Ende der Schenkelhalsklinge
gemäß Fig. 4 in Draufsicht und in vergrößertem
Maßstab;
Fig. 7 den Profilabschnitt der Schenkelhalsklinge gemäß
Fig. 4 im Schnitt längs Linie A-A in Fig. 4 und in
vergrößertem Maßstab; und
Fig. 8 die Zuordnung zwischen Verriegelungsnagel, Schen
kelhalsklinge und zugeordnetem Zielgerät relativ
zueinander und relativ zum Femur in schematischer
Vorderansicht.
In den Fig. 1-8 ist ein Osteosynthese-Hilfsmittel 10 (siehe
Fig. 8) zur Versorgung subtrochanterer und pertrochanterer
sowie Schenkelhalsfrakturen mit einem von proximal in den
Markraum eines Femur 11 einführbaren Verriegelungsnagel 12,
der einen distalen Bereich mit zwei Langloch-Querbohrungen 13
für die Aufnahme eines distalen Verriegelungselements,
nämlich nicht näher dargestellten Verriegelungsbolzens, sowie
einen proximalen Abschnitt 14 mit einer schrägen Durchgangs
öffnung 16 aufweist, und mit einem von lateral durch die
schräge Durchgangsöffnung 16 in den Schenkelhals 17 und
Femurkopf 18 einführbaren Schenkelhalsteil in Form einer
Schenkelhalsklinge 19 mit rechteckförmigem Grundquerschnitt
dargestellt. Der distale Bereich des Verriegelungsnagels 12
ist mit der Bezugsziffer 15 gekennzeichnet.
Entsprechend dem Querschnitt der Schenkelhalsklinge 19 ist
der Querschnitt der schrägen Durchgangsöffnung 16 ausgebil
det, wobei Schenkelhalsklinge 19 und Durchgangsöffnung 16 so
relativ zueinander dimensioniert sind, daß die Schenkelhals
klinge 19 innerhalb der Durchgangsöffnung 16 spiel frei gehal
ten ist. In das proximale Ende 20 des Verriegelungsnagels 12
ist ein nicht näher dargestellter Verriegelungsstift (Maden
schraube oder dgl.) einsetzbar, nämlich einschraubbar. Die
entsprechende Gewindebohrung ist in Fig. 2 mit der Bezugszif
fer 21 gekennzeichnet. Mittels des in die Gewindebohrung 21
einschraubbaren Verriegelungsstiftes kann die axiale Bewegung
der Schenkelhalsklinge 19 innerhalb der schrägen Durchgangs
öffnung 16 entweder begrenzt oder vollständig blockiert wer
den. Zu diesem Zweck weist der der Durchgangsöffnung 16 zuge
ordnete Abschnitt 22 (siehe Fig. 4) der Schenkelhalsklinge 19
zumindest an der proximalen (bei der hier dargestellten Aus
führungsform auch an der distalen) Seite eine achsparallele
Nut 23 auf, in die das in das proximale Ende 20 des Verriege
lungsnagels 12 einsetzbare Verriegelungselement bzw. der vor
erwähnte Verriegelungsstift in der beschriebenen Weise ein
greift. Die eine Nut 23 kann zusätzlich im axialen Abstand
voneinander angeordnete Vertiefungen 24 aufweisen, in die bei
Bedarf der Verriegelungsstift eingreifen soll, um eine siche
re starre Verbindung zwischen Verriegelungsnagel 12 und
Schenkelhalsklinge 19 herstellen zu können. Damit soll bei
Bedarf eine Axialbewegung der Schenkelhalsklinge 19 sicher
vermieden werden. Je nach Bedarf wird bei der Schenkelhals
klinge 19 gemäß Fig. 4 entweder die Axialnut 23 mit den
muldenförmigen Vertiefungen 24 oder die Axialnut 23 ohne die
vorgenannten Vertiefungen dem Verriegelungsstift zugeordnet.
Die erstgenannte Zuordnung wird insbesondere dann gewählt,
wenn die Schenkelhalsklinge 19 innerhalb der schrägen Durch
gangsöffnung 16 des Verriegelungsnagels 12 blockiert werden
soll. Insofern ist die Ausführungsform gemäß Fig. 4 doppel
funktional.
Wie bereits erwähnt, ist der Schenkelhalsteil bei der hier
beschriebenen Ausführungsform als Schenkelhalsklinge 19 mit
einem von einem kreis- bzw. rotationssymmetrischen Quer
schnitt abweichenden Querschnitt, nämlich Rechteck-Quer
schnitt ausgebildet. Dadurch und durch den entsprechenden
Querschnitt der schrägen Durchgangsöffnung 16 im Verriege
lungsnagel 12 wird eine dauerhaft drehfeste Plazierung der
Schenkelhalsklinge 19 innerhalb der schrägen Durchgangsöff
nung 16 erreicht. Die rechteckförmige Durchgangsöffnung 16
ist so ausgebildet, daß die Schenkelhalsklinge 19 hochkant in
der Durchgangsöffnung 16 plaziert ist. Die Flachseiten der
Schenkelhalsklinge 19 erstrecken sich also parallel zur
Längsachse des Verriegelungsnagels 12 bzw. Schenkelhalses.
Die beschriebene Konstruktion führt zu einem besonders großen
Biegewiderstand der Schenkelhalsklinge mit der Folge, daß
keine Gefahr für ein Blockieren der Axialbewegung der
Schenkelhalsklinge 19 bedingt durch eine Verbiegung derselben
besteht. Bei dynamischer Plazierung der Schenkelhalsklinge 19
innerhalb der Durchgangsöffnung 16 bleibt die Dynamik sicher
erhalten.
Wie der Fig. 2 entnommen werden kann, ist der Verriegelungs
nagel 12 durchgehend hohl ausgebildet (Durchgangsbohrung 25),
so daß er über einen nicht näher dargestellten, jedoch an
sich bekannten Führungsspieß in den proximalen Femur einführ
bar ist. Die Wandstärke des hohlen Verriegelungsnagels 12 be
trägt etwa 2,0 mm. Im übrigen ist der Verriegelungsnagel aus
einem humanverträglichen Material, insbesondere Titan bzw.
einer Titanlegierung hergestellt. Das gleiche gilt für die
Schenkelhalsklinge 19 sowie alle anderen Teile, wie Schenkel
halsklingen-Verriegelungsstift und distale Verriegelungsbol
zen.
Wie des weiteren der Fig. 2 und auch der Fig. 8 entnommen
werden kann, ist in der durch Verriegelungsnagel 12 und
Schenkelhalsklinge 19 definierten Ebene der proximale Ab
schnitt 14 des Verriegelungsnagels 12 gegenüber dessen dista
lem Abschnitt 15 um etwa 6° lateral nach außen gebogen, wobei
der Übergang zwischen distalem und proximalem Abschnitt durch
einen knickfreien Bogenabschnitt 26 gebildet ist.
Im übrigen weist der Verriegelungsnagel 12 bei der darge
stellten Ausführungsform einen rotationssymmetrischen bzw.
kreisrunden Querschnitt auf. Grundsätzlich ist auch ein ova
ler Querschnitt denkbar, um die Rotationsstabilität des
Osteosynthese-Hilfsmittels innerhalb des Femur zu fördern.
Zu dem nicht näher dargestellten Verriegelungsstift für die
Schenkelhalsklingen 19 sei noch erwähnt, daß dieser in an
sich bekannter Weise versenkt im proximalen Ende 20 des Ver
riegelungsnagels 12 angeordnet ist.
Um die Festigkeit des Verriegelungsnagels 12 im kritischen
Bereich der Durchgangsöffnung 16 zu erhöhen, ist dieser Be
reich im Verhältnis zum distalen Bereich 15 des Verriege
lungsnagels 12 aufgeweitet. Konkret ist der Außendurchmesser
des Verriegelungsnagels 12 im Bereich der Durchgangsöffnung
16 etwa doppelt so groß wie der Durchmesser des distalen Be
reichs 15. Damit ist gewährleistet, daß auch im Bereich der
Durchgangsöffnung 16 die oben genannte Wandstärke des Verrie
gelungsnagels 12 erhalten wird. Die Gefahr eines Bruchs des
Verriegelungsnagels 12 im Bereich der Durchgangsöffnung 16
wird auf diese Weise ausgeschlossen.
Im übrigen sollen sämtliche Übergänge zwischen distalem Be
reich 15 und verbreitertem proximalen Abschnitt 14 knickfrei
bzw. sanft gewölbt ausgebildet sein, um Spannungsspitzen in
den genannten Übergangsbereichen zu vermeiden.
Entsprechend den Fig. 1-3, insbesondere entsprechend Fig. 3
sind am proximalen Ende 20 des Verriegelungsnagels 12 drei
gleichmäßig über den Umfang verteilt angeordnete Einschnitte
27 zur formschlüssigen Verbindung mit komplementären Vor
sprüngen an einem Zielgerät ausgebildet, so wie es in Fig. 8
mit der Bezugsziffer 28 angedeutet ist. Durch diese form
schlüssige Verbindung, die zusätzlich kombiniert wird mit ei
ner kraftschlüssigen Schraubverbindung (Schraubbolzen 29 in
Fig. 8 und zugehörige Gewindebohrung 30 im proximalen Ende 20
des Verriegelungsnagels 12 entsprechend Fig. 2), wird eine
starre Verbindung zwischen Zielgerät 28 und Verriegelungsna
gel 12 erhalten, die erforderlich ist, um die Schenkelhals
klinge 19 sowie distalen Verriegelungsbolzen zielgenau posi
tionieren zu können.
Die Längsachse 31 der schrägen Durchgangsöffnung 16 für die
Schenkelhalsklinge 19 schließt mit der Längsachse 32 des pro
ximalen Abschnitts 14 des Verriegelungsnagels 12 einen Winkel
α von entweder 125° oder alternativ 135° ein. Hinsichtlich
der Auswahl dieser beiden Alternativen wird auf die obigen
Ausführungen hingewiesen.
Die Schenkelhalsklinge 19 weist entsprechend Fig. 8 an ihrem
äußeren, dem Femurkopf 18 abgewandten Ende einen radial vor
springenden Absatz in Form eines sich über den Umfang er
streckenden Kragens 33 auf, der die laterale Einführung der
Schenkelhalsklinge 19 in die schräge Durchgangsöffnung 16 des
Verriegelungsnagels 12 begrenzt. Dieser radial vorspringende
Absatz bzw. Kragen 33 kann auch mit Erfolg bei herkömmlichen
Schenkelhalsschrauben ausgeführt sein, um die eingangs ge
nannten Gefahren beim Einschlagen der Schenkelhalsklinge bzw.
Schenkelhalsschraube zu vermeiden. Insofern handelt es sich
um ein gesondertes und für die Praxis bedeutendes Konstrukti
onsmerkmal.
Entsprechend den Fig. 4, 6, 7 und 8 ist der im Femurkopf 18
und Schenkelhals 17 verankerbare Abschnitt 34 der Schenkel
halsklinge 19 als Doppel-T bzw. I-Profil 35 mit einer zentra
len Durchgangsbohrung 36 für einen nicht näher dargestellten,
jedoch an sich bekannten Führungsdraht ausgebildet. Die vor
deren im Femurkopf 18 liegenden Kanten des Profilabschnitts
34 sind als meißelartige Schneiden 37 ausgebildet, um das
Einschlagen der Schenkelhalsklinge 19 in die Spongiosa des
Schenkelhalses und Femurkopfes ohne vorheriges Aufbohren der
Spongiosa auf volle Breite der Schenkelhalsklinge zu erleich
tern. Wie bereits eingangs erwähnt, wird mit der beschriebe
nen Ausbildung der Schenkelhalsklinge 19 mit einem Doppel-T
bzw. I-Profilabschnitt 34 ein extrem hohes Flächenträgheits
moment und damit extrem hohe Biegesteifigkeit bei minimaler
Querschnittsfläche erreicht, so daß beim Einschlagen der
Schenkelhalsklinge in den Schenkelhals und Femurkopf nur
wenig Spongiosa verdrängt werden muß. Darüber hinaus begün
stigt der Profilabschnitt 34 die Rotationsstabilität des
Femurkopfes und Schenkelhalses im Verhältnis zum Femur bei
Versorgung eines Schenkelhalsbruches oder einer pertrochan
teren Fraktur.
Die beiden distalen Querbohrungen 13 im distalen Bereich des
Verriegelungsnagels 12 sind als Langloch-Querbohrungen ausge
bildet, durch die hindurch distale Verriegelungselemente,
nämlich Verriegelungsbolzen zur Verankerung im Femurknochen
durchführbar sind, wobei die Verriegelungsbolzen zur stati
schen distalen Verriegelung des Verriegelungsnagels 12 am
proximalen Ende (in Fig. 1 und 2 oberen Ende) und zur dynami
schen distalen Verriegelung des Verriegelungsnagels 12 am di
stalen Ende (in Fig. 1 und 2 unteren Ende) der Langloch-Quer
bohrungen 13 eingeführt werden. Bei der dargestellten Ausfüh
rungsform weisen die Langloch-Querbohrungen 13 jeweils eine
axiale Erstreckung bzw. Länge auf, die etwa dem 2,5fachen
Durchmesser der zugeordneten Verriegelungsbolzen bzw. der
Breite der Langloch-Querbohrungen 13 entspricht.
Die distalen Verriegelungsbolzen werden mittels eines Zielge
räts 28 eingebracht. Wie bereits oben ausgeführt, sollen die
distalen Verriegelungsbolzen an ihren distalen Enden jeweils
ein selbstschneidendes Gewinde mit minimaler Gewindetiefe
aufweisen. Das Gewinde soll gerade ausreichen, um die Verrie
gelungsbolzen im Femurknochen zu halten. Eine Klemm-Ver
schraubung soll zur Schonung des Knochens im Gegensatz zum
Stand der Technik nicht möglich sein.
Anhand der Fig. 8 sei noch auf ein für das beschriebene
Osteosynthese-Hilfsmittel geeignetes Zielgerät mit der Be
zugsziffer 28 hingewiesen. Dieses ist am proximalen Ende 20
des Verriegelungsnagels 12 unter Ausbildung einer starren
Verbindung mit diesem anschließbar. Es weist an einem im mon
tierten Zustand sich etwa parallel zum Verriegelungsnagel 12
und in Richtung zu dessen distalem Ende hin mindestens ein
der mindestens einen im distalen Bereich des Verriegelungsna
gels 12 ausgebildeten Langloch-Querbohrung 13 zugeordnetes
Langloch 38 zur Aufnahme einer komplementären Zielbüchse 39
auf, die an ihrem einen Ende eine Bohrung 40 umfaßt, deren
Innendurchmesser geringfügig größer ist als der Außendurch
messer eines durch diese Bohrung hindurchzuführenden distalen
Verriegelungsbolzens. Die Zielbüchse 39 ist im Langloch 38 um
180° wendbar, so daß die Bohrung 40 entweder dem proximalen
oder dem distalen Ende der zugeordneten Langloch-Querbohrung
13 im distalen Bereich des Verriegelungsnagels 12 zustellbar
ist. Die Möglichkeit, die Zielbüchse 39 in der beschriebenen
Weise um 180° zu wenden, ist in Fig. 8 mit dem Doppelpfeil 41
angedeutet. Die Bohrung 40 dient zugleich als Bohrhülse für
einen Bohrer, mit dem die Aufnahmeöffnungen im Femur für die
distalen Verriegelungsbolzen vorgebohrt werden. In Verlänge
rung der Schenkelhalsklinge 19 weist der vorgenannte Arm 42
einen Durchgang zur Aufnahme einer Bohr- und Zentrierhülse
für die Schenkelhalsklinge auf. Diese beiden Hülsen sind in
Fig. 8 nicht näher dargestellt, da es sich diesbezüglich um
an sich bekannte Konstruktionselemente handelt. Im übrigen
ist das Zielgerät 28 einstückig ausgebildet, um Relativver
schiebungen von einzelnen Bauteilen des Zielgerätes zu ver
meiden. Dadurch wird eine hohe Zielgenauigkeit für das Ein
bringen der Schenkelhalsklinge sowie der distalen Verriege
lungsbolzen nach Anschluß am Verriegelungsnagel 12 erreicht.
Werden sämtliche Konstruktionsmerkmale des beschriebenen Sy
stems vereinigt, erhält man im Vergleich zum Stand der Tech
nik ein optimales Osteosynthese-Hilfsmittel, wie erste Versu
che des Erfinders bereits gezeigt haben.
Claims (5)
1. Osteosynthese-Hilfsmittel (10) zur Versorgung subtro
chanterer und pertrochanterer Frakturen sowie von Schenkelhalsfrakturen mit
einem von proximal in den Markraum eines Femur (11)
einführbaren Verriegelungsnagel (12), der einen distalen
Bereich (15) mit mindestens einer Querbohrung (13) für
die Aufnahme eines distalen Verriegelungselements, sowie
einen proximalen Abschnitt (14) mit einer schrägen
Durchgangsöffnung (16) aufweist, und mit einem von late
ral durch die schräge Durchgangsöffnung (16) hindurch in
den Schenkelhals (17) und Femurkopf (18) einführbaren
Schenkelhalsteil (19), wobei in das proximale Ende (20)
des Verriegelungsnagels (12) ein Verriegelungsstift oder
dgl. einsetzbar ist, mittels dem die axiale Bewegung des
Schenkelhalsteils (19) innerhalb der schrägen Durch
gangsöffnung (16) im proximalen Abschnitt (14) des Ver
riegelungsnagels (12) entweder begrenzbar oder vollstän
dig blockierbar ist,
dadurch gekennzeichnet, daß
der Schenkelhalsteil als Schenkelhalsklinge (19) mit ei
nem von einem kreis- bzw. rotationssymmetrischen Quer
schnitt abweichenden Querschnitt, insbesondere Rechteck-
Querschnitt, ausgebildet ist, wobei die schräge Durch
gangsöffnung (16) für die Aufnahme der Schenkelhals
klinge (19) einen komplementären, d. h. ebenfalls insbe
sondere Rechteck-Querschnitt aufweist, derart, daß die
Schenkelhalsklinge (19) dauerhaft spielfrei und rotati
onsstabil innerhalb der schrägen Durchgangsöffnung (16)
gehalten ist, daß zumindest der im Femurkopf (18)
verankerbare Abschnitt (34) der Schenkelhalsklinge (19)
als Doppel-T bzw. I- (35), T-, Stern-, U- oder dgl.
-Profil ausgebildet ist, und daß der Verriegelungsnagel
(12) im Bereich der schrägen Durchgangsöffnung (16) in
Richtung quer zu dieser verbreitert ist, so daß in
diesem Bereich der Querschnitt des Verriegelungsnagels
in etwa dem Querschnitt im benachbarten Bereich
entspricht.
2. Hilfsmittel nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß bei einem hohlen
Verriegelungsnagel (12) die Nagel-Wandstärke im Bereich
der schrägen Durchgangsöffnung (16) mindestens so groß
ist wie die Wandstärke des Verriegelungsnagels (12) im
distalen Bereich.
3. Hilfsmittel nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet, daß die Wandstärke des hohlen
Verriegelungsnagels (12) etwa 1,5-2,5 mm, insbesondere
etwa 2,0 mm beträgt.
4. Hilfsmittel nach einem der Ansprüche 1-3,
dadurch gekennzeichnet, daß der Verriegelungsnagel (12)
einen rotationssymmetrischen bzw. kreisrunden oder ova
len Querschnitt aufweist.
5. Hilfsmittel nach einem der Ansprüche 1-4,
dadurch gekennzeichnet, daß die Längsachse (31) der
schrägen Durchgangsöffnung (16) für die Schenkelhals
klinge (19) mit der Längsachse (32) des proximalen Ab
schnitts (14) des Verriegelungsnagels (12) einen Winkel
(α) von entweder 125° oder alternativ 135° einschließt.
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