DE4235178A1 - Disk fuer die optische aufzeichnung - Google Patents

Description

Die vorliegende Erfindung betrifft eine Disk für die optische Aufzeichnung, die für die optische Aufzeichnung und Wiedergabe von Information verwendet wird. Es ist bereits eine sogenannte doppelseitige Disk für die optische Aufzeichnung bekannt, die zwei Disk-Grundkörper aufweist, auf deren Oberflächen jeweils eine Aufzeichnungsschicht vorgesehen ist, und die miteinander mit Hilfe einer Klebeschicht verbunden sind. Eine derartige doppelseitige Disk für die optische Aufzeichnung hat den Vor­ teil einer hohen Aufzeichnungskapazität.

Im Stand der Technik wird diese doppelseitige Disk für die optische Aufzeichnung so hergestellt, daß ihre beiden Disk- Grundkörperoberflächen, die miteinander verbunden werden sol­ len, unter Verwendung eines Walzenbeschichtungsverfahrens mit einem reinen, festen Heißschmelzkleber beschichtet werden, beispielsweise mit einem Kleber, der hauptsächlich EVA-Harz ohne irgendeine Flüssigkeit oder ein Lösungsmittel aufweist.

In einigen Fällen wird zu diesem Zweck auch ein reaktiver Kleber eingesetzt, beispielsweise ein Epoxyharzkleber.

Allerdings gibt es bei dieser konventionellen doppelseitigen Disk einige Herstellungsprobleme. Ein Problem besteht darin, daß dann, wenn die Disk-Grundkörper aus Glas bestehen und unter Verwendung des Walzenbeschichtungsverfahrens mit dem Heißschmelzkleber beschichtet werden, die Oberflächen der Glas-Grundkörper nicht vollständig und ausreichend mit dem Heißschmelzkleber beschichtet werden können, also die Ober­ flächen, die miteinander verbunden werden sollen, nicht gleichmäßig miteinander verbunden werden können.

Ein weiteres Problem besteht darin, daß bei der Verwendung eines reaktiven Klebers, beispielsweise eines Klebers, der hauptsächlich Epoxyharz enthält, für die Verbindung zweier Disk-Grundkörper ein langer Zeitraum für die vollständige Aushärtung der Klebeschicht erforderlich ist, und dies führt zu einem niedrigeren Produktionswirkungsgrad.

Man könnte daran denken, zur Verbindung der beiden Disk-Grund­ körper miteinander einen sogenannten 2P-Kleber einzusetzen (einen Photopolymerisationskleber), der bei Ultraviolettbe­ strahlung aushärtet. Allerdings entsteht auch hier ein Prob­ lem, da nämlich eine sogenannte doppelseitige optische Disk zwei Disk-Grundkörper aufweist, die beide jeweils mit einer Aufzeichnungsschicht versehen sind, die kein Licht durchläßt, so daß der Kleber zwischen diesen Aufzeichnungsschichten nicht mit ultravioletten Strahlen bestrahlt werden kann, und dies führt dazu, daß der Kleber nicht auf den gesamten Innenober­ flächen der Disk-Grundkörper ausgehärtet werden kann.

Ein Vorteil der vorliegenden Erfindung liegt in der Bereit­ stellung einer doppelseitigen optischen Aufzeichnungs-Disk, bei welcher beide Klebeschichtoberflächen der beiden Disk- Grundkörper vollständig miteinander verbunden sind, und der Produktionswirkungsgrad verbessert ist.

Zur Erzielung dieser Vorteile zeichnet sich eine doppelseiti­ ge optische Aufzeichnungs-Disk gemäß der vorliegenden Erfin­ dung, bei welcher zwei Disk-Grundkörper jeweils mit einer Auf­ zeichnungsschicht auf einer Oberfläche eines Substrats (nach­ stehend einfach als "Disk-Grundkörper" bezeichnet) miteinander so verbunden sind, daß die beiden Aufzeichnungsschichten ein­ ander gegenüberliegen, dadurch aus, daß ein Reaktionseinlei­ tungsmittel in der Klebeschicht zwischen den Aufzeichnungs­ schichten vorgesehen ist, und die Klebeschicht über eine Poly­ merisationsreaktion durch das voranstehend genannte Reaktions­ einleitungsmittel sowie durch eine Photopolymerisationsreak­ tion mittels Ultraviolettbestrahlung ausgehärtet wird.

Die optische Aufzeichnungs-Disk gemäß der vorliegenden Erfin­ dung ist mit einer Klebeschicht versehen, um die beiden Auf­ zeichnungsschichten zweier Disk-Grundkörper einander gegen­ überliegend miteinander zu verbinden, und die Klebeschicht be­ steht aus einem Harz, welches durch eine Polymerisationsreak­ tion infolge eines Reaktionseinleitungsmittels und eine Pho­ topolymerisation durch Bestrahlung mit Ultraviolettstrahlung aushärtbar ist. Im einzelnen wird, wenn diese Klebeschicht der Bestrahlung mit Ultraviolettstrahlung ausgesetzt wird, ihr bestrahlter Teil schnell ausgehärtet. Da andererseits die Aufzeichnungsschicht nicht zuläßt, daß durch sie Ultra­ violettstrahlen hindurchgehen, wird die Klebeschicht zwischen den einander gegenüberliegenden Aufzeichnungsschichten nicht durch ultraviolette Strahlung bestrahlt, und dies führt dazu, daß der unbestrahlte Teil der Klebeschicht nicht ausgehärtet wird. Statt dessen enthält die Klebeschicht das Reaktions­ einleitungsmittel, um eine Polymerisationsreaktion in dem letztgenannten Teil der Klebeschicht einzuleiten, die noch nicht ausgehärtet ist, und zwar erst dann, nachdem der erst­ genannte Teil der Klebeschicht mit der Aushärtung beginnt. Während ein Teil der Klebeschicht, abgesehen von der Klebe­ schicht auf der Aufzeichnungsschicht, mit der Aushärtung durch ultraviolette Strahlung beginnt, die durch die Substrate hin­ durchgeht, um diesen Teil zu bestrahlen, beginnt aus diesem Grunde der übliche, nicht-bestrahlte Teil der Klebeschicht, der durch die beiden Aufzeichnungsschichten abgeschirmt wird, daraufhin die Aushärtung durch das Reaktionseinleitungsmit­ tel, und wird in einem sehr kurzen Zeitraum vollständig aus­ gehärtet. Daher weist die optische Aufzeichnungs-Disk gemäß der vorliegenden Erfindung zwei Disk-Grundkörper auf, die mit­ einander vollständig und gleichmäßig verbunden sind, und er­ reicht darüber hinaus einen höheren Produktionswirkungsgrad.

Die Erfindung wird nachstehend anhand zeichnerisch dargestell­ ter Ausführungsbeispiele näher erläutert, aus welchen sich weitere Vorteile und Merkmale ergeben. Es zeigt:

Fig. 1 eine perspektivische Schnittansicht mit einer Dar­ stellung einer optischen Aufzeichnungs-Disk gemäß der vorliegenden Erfindung; und

Fig. 2 eine schematische Schnittansicht mit einer Darstel­ lung einer Klebeschicht der optischen Aufzeichnungs- Disk gemäß der vorliegenden Erfindung.

Wie in Fig. 1 gezeigt ist, weist eine optische Aufzeichnungs- Disk zwei Disk-Grundkörper 3a, 3b auf, die jeweils mit einer Aufzeichnungsschicht 2 auf einer Oberflächenseite eines licht­ durchlässigen Substrats 1 versehen sind, wobei die jeweiligen Aufzeichnungsschichten 2 einander gegenüberliegen und mit Hil­ fe einer Klebeschicht 4 miteinander verbunden sind.

Als Material für das Substrat kann jedes lichtdurchlässige Material verwendet werden, beispielsweise Glas mit optischer Qualität oder Acrylharz. Hierbei ist Glas das bevorzugte Ma­ terial.

Die auf einer Oberflächenseite des Substrats 1 vorgesehene Aufzeichnungsschicht 2 wird aus Materialien hergestellt, die für die optische Aufzeichnung geeignet sind, beispielsweise einem photomagnetischen Aufzeichnungsmaterial wie TbFe, GdCo, GdTbFe oder MnCuBi, oder einem optischen Aufzeichnungsmate­ rials des Te-Typs, welches zur Ausbildung von Pits (Aufzeich­ nungslöchern) geeignet ist, oder ein optisches Aufzeichnungs­ material des Typs As-Te-Ge oder des Typs Sn-Te-Se, dessen Pha­ senänderung ausgenutzt wird.

Die Aufzeichnungsschicht 2 kann direkt auf dem Substrat 1 vorgesehen sein, oder kann auf einem geeigneten Medium aus­ gebildet werden, welches lichtdurchlässig ist, beispielswei­ se auf einer Übertragungsschicht, die mit Rillen versehen ist, die aus einem bei Ultraviolettstrahlung aushärtenden Kunstharz bestehen.

Die Aufzeichnungsschicht 2 ist auf einer Oberflächenseite des Substrats 1 vorgesehen, um so jeden Disk-Grundkörper 3a, 3b auszubilden, deren identische Oberflächenseiten mit der Klebeschicht 4 versehen sind.

Diese Klebeschicht 4 ist aus einem sogenannten 2P-Kleber mit zwei Flüssigkeiten gebildet, der aus einem bei Ultraviolett­ bestrahlung aushärtenden 2P-Kleber (2P : Photopolymerisation) und einem dem Kleber hinzugefügten Reaktionseinleitungsmittel besteht; der bei Ultraviolettbestrahlung aushärtende 2P-Kle­ ber enthält hauptsächlich ein sich photochemisch zersetzendes photoempfindliches Harz des aromatischen Deazosalztyps unter Einsatz von Deazoharz, welches durch Formaldehyd aus einem aromatischen Deazosalz kondensiert wurde, oder unter Verwen­ dung einer Kombination dieses Deazoharzes und "Poval"- (Poly­ vinylalkohol-) oder Phenolharzes, eines photosensitiven Har­ zes des Photodimerisierungstyps, welches beispielsweise durch Einführung einer Zimtsäuregruppe in Seitenketten eines linea­ ren Polymers wie beispielsweise Poval oder Acrylharz erhalten wird, oder eines photosensitiven Harzes des Photopolymerisa­ tionstyps einschließlich eines Präpolymers wie etwa eines un­ gesättigten Polyesters, Epoxyacrylat oder Urethanacrylat, oder eines Photoradikal-Polymerisationsharzproduktes, welches durch Mischung von Poval, Polyamid oder Polymethacrylat als Binde­ polymer mit unterschiedlichen Arten von Acrylat, Methacrylat- Monomer und einem Startmittel für die Photopolymerisation er­ halten wird.

Das voranstehend erwähnte Reaktions-Einleitungsmittel weist die Eigenschaft auf, eine Polymerisationsreaktion erst dann einzuleiten, nachdem der voranstehend erwähnte 2P-Kleber eine teilweise Aushärtung eingeleitet hat, und so wird, während der 2P-Kleber, der durch Ultraviolettstrahlen bestrahlt wur­ de, die Aushärtung beginnt, der nicht bestrahlte 2P-Kleber zwischen den jeweiligen Aufzeichnungsschichten 2 zweier Disk- Grundkörper 3a, 3b über eine Polymerisationsreaktion mit Hil­ fe dieses Reaktions-Einleitungsmittels ausgehärtet.

Das Reaktions-Einleitungsmittel mit den voranstehend beschrie­ benen Eigenschaften kann beispielsweise ein Stoff sein wie: p-Isopropyl-α-hydroxyisobutylphenon, α-Hydroxy-isobutylphe­ non, Benzoinisobutylether, Benzoinisopropylether, p-tert- Butyl-trichloraceto-phenon, p-tert-Butyldichloracetophenon, n-Butylisobutylbenzoinethermischung, 2,2-Dimethoxy-2-phenyl­ acetophenon, α, α-Dichlor-4-phenoxyacetophenon, 1-Phenyl-1,2- propandion-2-(o-ethoxycarbonyl)-oxim, 2-Chlorthioxanthon, 2-Methylthioxanthon, Dibenzocycloheptanon, Benzyl, Benzoin­ alkylether, N,N-Tetraethyl-4,4-diaminobenzophenon, Benzoin, Methylorthobenzoinbenzoat.

Das Additivverhältnis des Reaktions-Einleitungsmittels in be­ zug auf den voranstehend erwähnten 2P-Kleber liegt im allge­ meinen zwischen 0,5-80 Gew.-%.

Dieser 2P-Kleber mit zwei Flüssigkeiten, welchem ein derarti­ ges Reaktions-Einleitungsmittel zugefügt wird, ist nicht nur durch Ultraviolettbestrahlung aushärtbar, sondern auch durch eine Reaktion aushärtbar, wenn der Kleber eine Aushärtung in­ folge einer Bestrahlung mit Ultraviolettstrahlung beginnt.

Dieser 2P-Kleber mit zwei Flüssigkeiten wird zumindest auf eine der Oberflächen der Disk-Grundkörper 3a, 3b aufgebracht, von denen jeder mit einer Aufzeichnungsschicht versehen ist (eine Oberflächenseite des Substrats 1, auf welchem die Auf­ zeichnungsschicht 2 ausgebildet ist, und die Oberfläche der Aufzeichnungsschicht 2), wobei normalerweise ein Schleuder­ beschichtungsverfahren eingesetzt wird, welches für diese An­ wendung besonders geeignet ist.

Die beiden Disk-Grundkörper 3a, 3b, von denen zumindest ei­ ner die auf diese Weise mit dem Kleber beschichtete Aufzeich­ nungsschicht-Oberfläche aufweist, werden mit Hilfe der Klebe­ schicht 4 so miteinander verbunden, daß die beiden Aufzeich­ nungsschichten einander gegenüberliegen.

Diese Klebeschicht 4 wird mit Ultraviolettstrahlen von zumin­ dest einer Seite der Außenoberflächen der beiden Substrate 1 (der Oberflächenseite, auf welcher die Aufzeichnungsschicht nicht ausgebildet ist) bestrahlt, wobei ein Substrat 1 den Disk-Grundkörper 3a bildet und das andere Substrat 1 den Disk- Grundkörper 3b bildet.

Wenn auf diese Weise eine Bestrahlung mit Ultraviolettstrah­ len auf die Disk ausgeübt wird, so beginnt Kleber, der teil­ weise auf das Substrat aufgebracht ist, auf welchem die Auf­ zeichnungsschicht nicht ausgebildet ist, schnell mit einer Aushärtung infolge seiner Aushärtfähigkeit unter Ultraviolettbestrahlung, wogegen Kleber, der zwischen zwei Aufzeichnungs­ schichten 2 angebracht ist, nicht der Bestrahlung mit Ultra­ violettstrahlen ausgesetzt ist, da die Aufzeichnungsschicht nicht lichtdurchlässig ist. Statt dessen kann der letztgenann­ te, nicht-bestrahlte Kleber schnell dadurch ausgehärtet wer­ den, da das Reaktions-Einleitungsmittel die Aushärtung ak­ tiviert. Dies führt dazu, daß die Klebeschicht 4 insgesamt gleichmäßig in einem kurzen Zeitraum ausgehärtet wird, so daß beide Disk-Grundkörper 3a, 3b vollständig und gleichmäßig mit­ einander verbunden werden können, um eine doppelseitige opti­ sche Aufzeichnungs-Disk zu bilden.

Claims (9)

1. Disk zur optischen Aufzeichnung mit zwei Disk-Grundkörpern, von denen jeder eine Aufzeichnungsschicht aufweist, die auf einer Oberflächenseite eines Substrats gebildet ist, und die miteinander mit Hilfe einer Klebeschicht so verbunden sind, daß die beiden Aufzeichnungsschichten einander gegen­ überliegen, dadurch gekennzeichnet, daß die Klebeschicht einen Kleber und ein Reaktions-Einleitungsmittel enthält, und daß die Klebeschicht durch eine Polymerisationsreak­ tion infolge des Reaktions-Einleitungsmittels und durch eine Photopolymerisationsreaktion durch Bestrahlung mit ultravioletten Strahlen ausgehärtet wird.

2. Disk zur optischen Aufzeichnung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Klebeschicht aus einem Kleber des Typs mit zwei Flüssigkeiten besteht, der aus einem bei Ultraviolettbestrahlung aushärtenden Kleber hergestellt ist, der ein photosensitives Harz des Photodekompositions­ typs enthält sowie ein hierzu hinzugefügtes Reaktions-Ein­ leitungsmittel.

3. Disk zur optischen Aufzeichnung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Klebeschicht durch einen Kleber des Typs aus zwei Flüssigkeiten gebildet ist, der aus ei­ nem bei Ultraviolettbestrahlung aushärtenden Kleber her­ gestellt ist, der ein photosensitives Harz des Photodime­ risierungstyps enthält sowie ein hierzu hinzugefügtes Reaktions-Einleitungsmittel.

4. Disk zur optischen Aufzeichnung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Klebeschicht aus einem Kleber des Typs aus zwei Flüssigkeiten gebildet ist, der aus einem bei Ultraviolettbestrahlung aushärtenden Kleber hergestellt ist, der ein photosensitives Harz des Photopolymerisations­ typs enthält sowie ein hierzu hinzugefügtes Reaktions-Ein­ leitungsmittel.

5. Disk zur optischen Aufzeichnung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Reaktions-Einleitungsmittel ein Derivat von nicht-zyklischem Monoacylbenzol ist.

6. Disk zur optischen Aufzeichnung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Reaktions-Einleitungsmittel ein Thioxanthonderivat ist.

7. Disk zur optischen Aufzeichnung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Reaktions-Einleitungsmittel Benzil oder ein Benzilderivat ist.

8. Disk zur optischen Aufzeichnung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Reaktions-Einleitungsmittel Ben­ zoin oder ein Benzoinderivat ist.

9. Disk zur optischen Aufzeichnung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Additivverhältnis des Reaktions- Einleitungsmittels in bezug auf den Kleber in einem Bereich von 0,5 bis 80 Gew.-% liegt.