DE4219781C1 - - Google Patents
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Description
Die Erfindung betrifft eine Anordnung zur Übertragung
von Wärme, bestehend aus einem mit einem Wärmeträgerme
dium gefüllten Wärmerohr, in dem wenigstens je ein
Strömungskanal für das flüssige und für das in den
dampfförmigen Aggregatzustand überführte Wärmeträgerme
dium vorgesehen sind und bei dem im Strömungskanal für
den Dampf wenigstens eine über eine Ansaugöffnung mit dem
Flüssigkeitskanal verbundene düsenförmige Querschnitts
verringerung angeordnet ist.
Wärmerohre oder "heat pipes" für den Transport von
Wärme sind insbesondere aus dem Bereich der Raumfahrt
technik bereits bekannt. Bei diesen wird auf der wärme
abgebenden Seite eine Flüssigkeit, in der Regel
Ammoniak, verdampft und der Dampf wird zur wärmeabge
benden Seite geleitet. Dort kondensiert der Dampf, wo
bei die in ihm gespeicherte latente Wärme an die Umge
bung abgeführt wird, und das entstehende Kondensat
fließt wieder zur wärmeaufnehmenden Seite, dem Ver
dampferende, zurück. Die dabei auftretende Dampf
strömung ist eine übliche Druckströmung, während die
Flüssigkeitsströmung eine Kapillarströmung ist. Unter
schiedliche Krümmungsradien der Grenzfläche zwischen
der Flüssigkeit und dem Dampf im Verdampferende einer
seits und im Kondensatorende andererseits und die da
durch hervorgerufenen Kapillarkräfte bewirken eine
Druckdifferenz in Richtung Verdampferende, die die
Strömung antreibt. Die sich einstellende Strömungsge
schwindigkeit ergibt sich aus dem Gleichgewicht
zwischen dem Druckverlust aufgrund von Reibungskräften
und der wirksamen Druckdifferenz der Kapillarkräfte.
Moderne Hochleistungswärmerohre sind in der Lage, auch
bei vergleichsweise geringen Temperaturdifferenzen
Wärmemengen in der Größenordnung von etwa 1 kW über
Entfernungen zwischen einem und etwa 20 Metern zu
transportieren.
Diese im Vergleich zu konventionellen Wärmerohren
höhere Leistung der Hochleistungswärmerohre wird da
durch erzielt, daß für den Transport der Flüssigkeit
Kanäle unterschiedlicher Abmessungen verwendet werden:
Während im Verdampfungsbereich eine Vielzahl sehr
kleiner Kanäle mit Kapillargeometrien verwendet wird,
um große treibende Kapillarkräfte zu erzielen, erfolgt
die Strömungsführung im Kondensatorbereich sowie in der
Transportzone über nur wenige Strömungskanäle, gegebe
nenfalls einem einzigen Kanal mit relativ großem Durch
messer, der auch als Arterie bezeichnet wird. Auf diese
Weise wird der reibungsbedingte Druckverlust minimiert
und es ergibt sich bei gleichen Kapillarkräften ein
wesentlich größerer Fluidmassenstrom und als dessen
Folge ein ebenfalls wesentlich höherer Wärmestrom.
Ein wesentliches Problem beim Betrieb derartiger Hoch
leistungswärmerohre liegt darin, daß ihre Funktion er
heblich beeinträchtigt bzw. ganz unterbrochen werden
kann, wenn sich Blasen aus dem Dampf des Wärmeträger
fluids oder aus gasförmigen, nicht kondensierbaren
Fremdstoffen in der Arterie befinden. Diese können sich
entweder bereits bei der Inbetriebnahme des Wärmerohres
zufällig dort befunden haben, sie können aber auch
durch eine betriebsbedingte Überlastung des Wärme
rohres, beispielsweise eine Überhitzung am Verdampfer
ende bei kurzzeitiger Austrocknung der Verdampfungs
zone, entstanden sein. Die Blasen können den Transport
des Wärmeträgerfluids zur wärmeaufnehmenden Zone unter
brechen, so daß diese weiter austrocknet und das Wärme
rohr in seiner Funktion blockiert wird.
In der Literaturstelle Heat Pipe Design Handbook,
Volume 1, B & K Engineering Inc., Towson, Mary
land 21204, USA, Seiten 149 und 152, sind zwei
Wärmerohre beschrieben, bei denen Maßnahmen zur Ent
fernung von Blasen und damit zur Vermeidung von
Blockaden durch Glasblasen vorgesehen sind. Diese Maß
nahmen bestehen in einem Fall aus einer Anordnung mit
Entlüftungsbohrungen in der Wand zwischen der Arterie
und dem Dampfkanal, im anderen Fall aus einer Ventil
düse, die im Transportbereich für den Dampf angeordnet
ist und die zugleich als Strahlpumpe über ein Ansaug
rohr in der Arterie vorhandene Gasblasen absaugt.
Nachteilig bei einer Anordnung von Entlüftungslöchern
in der Arterienwand ist der Umstand, daß während des
Betriebes des Wärmerohrs der Druck im Dampfkanal
wesentlich höher als in der Arterie ist, so daß zur
Überführung von Gasblasen aus der Arterie in den Dampf
kanal eine Betriebsunterbrechung erforderlich ist. Da
dann aber die Entlüftungsbohrungen von Flüssigkeits
brücken blockiert sind, die zunächst verdampfen müssen
bevor die Gasblasen hindurchtreten können, erfordern
diese Betriebspausen einen vergleichsweise langen Zeit
raum, bevor das Wärmerohr wieder einsatzbereit ist.
Die Anordnung einer Venturidüse im Dampfkanal hat ande
rerseits den folgenden Nachteil: Befindet sich keine
Gasblase im Ansaugbereich der Düse, so sammelt sich
ständig eine, wenn auch geringe, Menge an Wärmeträger
fluid aus der Arterie im Ansaugrohr. Wenn nun eine Gas
blase vor die Ansaugöffnung gelangt, so muß, damit
diese aus der Arterie abgesaugt werden kann, zunächst
die Flüssigkeitsmenge aus dem Ansaugrohr entfernt
werden. Wegen des damit verbundenen großen Druckver
lustes der Strömung im Ansaugrohr muß die in der
Venturidüse hervorgerufene Druckminderung beträchtlich
sein, d. h., die Düse muß eine vergleichsweise starke
Querschnittsverengung aufweisen. Dies aber führt auf
der anderen Seite zu einer erheblichen Beeinträchtigung
der Dampfströmung infolge des Druckverlustes und damit
zu einer stark herabgesetzten Leistungsfähigkeit des
Wärmerohres.
Aufgabe der Erfindung ist es, ein Wärmerohr der ein
gangs genannten Art so auszubilden, daß Dampfblasen des
Wärmeträgerfluids sowie Blasen aus nicht kondensier
barem Gas während des Betriebes des Wärmerohres zuver
lässig aus dem Strömungskanal für das Fluid entfernt
werden, ohne daß hierzu eine Betriebsunterbrechung er
forderlich ist und ohne daß die Leistungsfähigkeit des
Wärmerohres wesentlich beeinträchtigt wird.
Die Erfindung löst diese Aufgabe durch ein Wärmerohr
mit den kennzeichnenden Merkmalen des Patentan
spruchs 1.
Vorteilhafte Weiterbildungen, die eine optimale Ausge
staltung des erfindungsgemäßen Wärmerohres im Hinblick
auf eine möglichst geringere Beeinträchtigung der
maximal erzielbaren Wärmetransportleistung bei gleich
zeitig hoher Ausfallsicherheit und Fehlertoleranz zum
Ziel haben, sind in den weiteren Ansprüchen angegeben.
Das Wärmerohr nach der Erfindung vereinigt dabei die
aus der genannten Literaturstelle bekannten Lösungsan
sätze für die Beseitigung von Blockaden durch Gas- bzw.
Dampfblasen, nämlich die Anordnung von Entlüftungs
löchern einerseits und den Einsatz von Venturidüsen
andererseits, ohne jedoch mit deren Nachteilen behaftet
zu sein.
Sie bewirkt dabei eine völlig selbsttätige Absaugung
vorhandener Gas- oder Dampfblasen. Dadurch, daß er
findungsgemäß die Druckabsenkung durch die Venturidüse
unmittelbar oberhalb der Absaugbohrung für die Gas
bzw. Dampfblasen angeordnet ist, ist ein Entgasen des
Wärmerohres auch während des Betriebes möglich.
Andererseits verringern sich durch den Fortfall eines
Ansaugrohres die Anforderungen hinsichtlich der für die
Absaugung notwendigen Druckabsenkung im Bereich der
Venturidüse ganz erheblich, so daß die Leistungseinbuße
wesentlich geringer als bei den bekannten Anordnungen
ist.
Im folgenden soll die Erfindung anhand eines in der
Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispieles näher
erläutert werden.
Die Figur zeigt einen Längsschnitt durch ein Wärmerohr,
und zwar einen Teil der Transportzone zwischen dem Ver
dampfer- und dem Kondensatorbereich.
Das Wärmerohr ist in seiner Längsrichtung durch ein
Profilblech 1 in zwei Kanäle 2 und 3 unterteilt, von
denen der in der Zeichnung obere Kanal 2, der Dampf
kanal, den größeren Querschnitt aufweist. Der untere
Kanal 3 bildet den Flüssigkeitskanal für das vom Kon
densatorbereich zum Verdampferbereich zurückströmende
Wärmeträgerfluid.
Wie aus der Zeichnung ersichtlich ist, ist das Profil
blech 1 in regelmäßigen Abständen, die bei dem hier
beschriebenen Ausführungsbeispiel jeweils etwa einen
Meter betragen können, mit Aufwölbungen 4, 5 versehen,
die sich in den Dampfkanal 2 erstrecken und die in
diesem jeweils eine Querschnittsverringerung bewirken.
An den Spitzen der Aufwölbungen 4, 5 sind Durchgangs
bohrungen 6, 7 in das Profilblech 1 eingebracht, die
den Flüssigkeitskanal 3 mit dem Dampfkanal 2 verbinden
und die im Fall des hier beschriebenen Ausführungs
beispiels einen Durchmesser von etwa 0,2 mm aufweisen.
In der Figur ist ferner angedeutet, daß das Profilblech
1 zwischen je zwei Aufwölbungen 4, 5 nicht parallel zur
Längsachse des Rohres verläuft, sondern von der Mitte
zwischen den beiden Aufwölbungen 4, 5 zu diesen hin
jeweils leicht ansteigend, so daß der Strömungsquer
schnitt des Flüssigkeitskanals 3 jeweils in Richtung
auf beide Aufwölbungen 4, 5 hin kontinuierlich zunimmt.
Befindet sich nun, wie in der Figur dargestellt, eine
Gas- oder Dampfblase 8 im Flüssigkeitskanal 3, so wird
diese, sofern sich das Wärmerohr im Betrieb befindet,
mit dem Flüssigkeitsstrom in Richtung auf die nächst
folgende Aufwölbung, im hier dargestellten Fall die
Aufwölbung 4, befördert. Zugleich bewirken die Auf
wölbungen 4 und 5, wie vom Prinzip der Venturidüsen her
bekannt, im Dampfkanal 2 lokale Erhöhungen der
Strömungsgeschwindigkeit des Dampfstromes, da der
Strömungsquerschnitt für den Dampf im Bereich der Auf
wölbungen verringert ist. Folge dieses lokalen Ge
schwindigkeitsanstieges im Bereich der Aufwölbungen 4,
5 ist jeweils eine lokale Abnahme des Druckes in der
Dampfströmung, die dazu führt, daß die Gas- bzw. Dampf
blase 8 über die Bohrung 6 aus dem Flüssigkeitskanal 3
in den Dampfkanal 2 abgesaugt wird.
Sofern sich bereits vor der Inbetriebnahme des Wärme
rohres Gas- oder Dampfblasen gebildet haben, wandern
diese auch ohne Vorliegen einer Flüssigkeitsströmung
zur nächstgelegenen Aufwölbung. Die Ursache hierfür
bilden in diesem Fall die Kapillarkräfte, die daraus
resultieren, daß sich der Flüssigkeitskanal 3 jeweils
in Richtung auf die Aufwölbung 4, 5 hin kontinuierlich
erweitert.
Andererseits sind die Ausdehnung der Aufwölbungen 4, 5
und die Durchmesser der Durchgangsbohrungen 6, 7 so
aufeinander abgestimmt, daß die durch die Aufwölbungen
4, 5 im Dampfkanal 2 hervorgerufene Druckabsenkung so
gering ist, daß für den Zeitraum, in dem sich keine
Gas- oder Dampfblase vor der Durchgangsbohrung 6, 7
befindet, die Flüssigkeit, die sich aufgrund der
Kapillarwirkung der Bohrungen in diesen sammelt, nicht
in den Dampfstrom abgesaugt sondern durch die Kapillar
kräfte festgehalten wird.
Anzumerken ist noch, daß es, abweichend von dem voran
gehend beschriebenen Ausführungsbeispiel selbstver
ständlich auch möglich ist, die engste Stelle des
Flüssigkeitskanals nicht in die Mitte zwischen zwei
Aufwölbungen zu plazieren, sondern beispielsweise je
weils im unmittelbaren Anschluß an die stromaufwärts
gelegene Aufwölbung, so daß der Strömungsquerschnitt
des Flüssigkeitskanals praktisch im gesamten Bereich
zwischen zwei Aufwölbungen in Strömungsrichtung konti
nuierlich zunimmt. Dies hat insbesondere in der Anlauf
phase des Wärmerohres den Vorteil, daß die Flüssig
keitsströmung und die Kapillarkräfte in gleicher
Richtung auf vorhandene Gas- oder Dampfblasen ein
wirken.
Claims (4)
1. Anordnung zur Übertragung von Wärme, bestehend aus
einem mit einem Wärmeträgermedium gefüllten Wärme
rohr, in dem wenigstens je ein Strömungskanal für
das flüssige und für das in den dampfförmigen
Aggregatzustand überführte Wärmeträgermedium vorge
sehen sind und bei dem im Strömungskanal für den
Dampf wenigstens eine über eine Ansaugöffnung mit dem
Flüssigkeitskanal verbundene düsenförmige Quer
schnittsverringerung angeordnet ist, dadurch ge
kennzeichnet, daß die Trennwand (1) zwischen dem
Dampfkanal (2) und dem Flüssigkeitskanal (3) in den
Dampfkanal (2) ragende Aufwölbungen (4, 5) auf
weist, an deren Spitze jeweils eine Durchgangs
bohrung (6, 7) eingebracht ist, und daß sich der
Querschnitt des Flüssigkeitskanals (3) jeweils zu
den Aufwölbungen (4, 5) hin erweitert.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeich
net, daß die Aufwölbungen (4, 5) im Abstand von
etwa einem Meter voneinander angeordnet sind.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekenn
zeichnet, daß der Durchmesser der Durchgangsbohrun
gen (6, 7) etwa 0,2 mm beträgt.
4. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, da
durch gekennzeichnet, daß die Trennwand (1) als
Profilblech ausgebildet ist.
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