DE4021663A1 - Ansteuerschaltung mit blockierschutz-einrichtung fuer einen kollektorlosen gleichstrommotor - Google Patents
Ansteuerschaltung mit blockierschutz-einrichtung fuer einen kollektorlosen gleichstrommotorInfo
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Description
Die vorliegende Erfindung betrifft eine Ansteuerschaltung
für einen kollektorlosen Gleichstrommotor, wobei jeder Sta
torwicklung des Motors mindestens ein Leistungstransistor
vorgeschaltet ist, der zur Kommutierung des Motorstromes von
einer mindestens einen Rotorstellungssensor, insbesondere
Hallgenerator, aufweisenden Kommutierungsschaltung angesteu
ert wird, und wobei eine den Motorstrom bei Überlastung bzw.
Blockierung unterbrechende Blockierschutz-Einrichtung vorge
sehen ist.
Derartige Ansteuerschaltungen sind beispielsweise in der DE-
OS 34 18 276, der DE-OS 34 05 942, der DE-OS 32 03 691 und
der DE-OS 32 03 829 beschrieben. Alle diese Schaltungen
überwachen die während des Motorlaufs in den Statorwicklun
gen induzierte Gegen-EMK, wobei in dem Fall, daß die Gegen-
EMK zu Null wird bzw. einen bestimmten Mindestwert unter
schreitet, was ein Zeichen für eine Blockierung oder Teil-
Blockierung (Abbremsung) des Motors ist, der Motorstrom
abgeschaltet wird. Hierdurch werden die Wicklungen und
insbesondere die Leistungstransistoren vor Zerstörung ge
schützt. Dabei ist aber nachteiligerweise jeweils eine
besondere Schaltungsmaßnahme für den Anlauf, d. h. eine sog.
Anlaufüberbrückung, notwendig, die die Anlaufphase, während
der die induzierte Gegen-EMK noch zu gering ist, über
brückt. Außerdem eignen sich die bekannten Schaltungen auch
nur für Motoren mit geringer bis mittlerer Leistung.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ausgehend von dem
beschriebenen Stand der Technik eine Ansteuerschaltung zu
schaffen, die sich bei vermindertem Schaltungs- und Bau
teilaufwand auch für Motoren höherer Leistung eignet.
Erfindungsgemäß wird dies dadurch erreicht, daß die Blo
ckierschutz-Einrichtung mindestens ein den Motorstrom füh
rendes Halbleiter-Schaltelement aufweist, welches auch in
Abhängigkeit von seiner Temperatur durchgeschaltet oder
gesperrt wird. Dieses Halbleiter-Schaltelement kann -
zusätzlich zu den Kommutierungs-Leistungstransistoren - in
Reihe zu den Statorwicklungen geschaltet sein. Dies bedeu
tet, daß nur ein einzelnes Halbleiter-Schaltelement erfor
derlich ist. Alternativ hierzu kann jedoch auch jeder Sta
torwicklung ein Halbleiter-Schaltelement in Reihe vorge
schaltet sein, wobei dann vorzugsweise jedes Halbleiter-
Schaltelement von einem der Kommutierungs-Leistungstran
sistoren gebildet ist, d. h. Kommutierungs-Leistungstransi
storen bilden die erfindungsgemäßen Halbleiter-Schaltele
mente, die neben ihrer normalen Kommutierung auch in Abhän
gigkeit von ihrer Temperatur geschaltet werden.
Dabei liegt der Erfindung die Überlegung zugrunde, daß ein
bestimmter Motorstrom eine bestimmte Verlustleistung und
damit auch eine bestimmte Temperatur des Halbleiter-Schalt
elementes zur Folge hat, so daß der maximal zulässigen Ver
lustleistung eine bestimmte Temperatur "zugeordnet" werden
kann. Bei Erreichen dieser Temperatur wird das Halbleiter-
Schaltelement jeweils abgeschaltet. Ein Wiedereinschalten
des Motors erfolgt entweder durch kurzes Abschalten der
Speisespannung oder automatisch nach Abkühlung, was durch
eine spezielle Schaltungsmaßnahme erreicht wird, die im
folgenden noch beschrieben werden wird.
Die vorliegende Erfindung stellt demnach eine Abkehr vom
Stand der Technik dar, wo stets ein Blockierschutz anhand
der induzierten Gegen-EMK vorgesehen war. Vorteilhafter
weise erübrigen sich hierdurch die besonderen Schaltungs
maßnahmen für die Anlaufphase. Denn erfindungsgemäß ist
ein Anlauf bei geeigneter Auslegung des Halbleiter-Schalt
elementes bzw. der Halbleiter-Schaltelemente auch ohne zu
sätzliche Maßnahmen möglich.
In einer vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung ist
zusätzlich eine sogenannte Strombegrenzungsschaltung in die
erfindungsgemäße Ansteuerschaltung integriert. Diese
Strombegrenzungsschaltung überwacht den jeweiligen Motor
strom und schaltet diesen bei Erreichen eines höchstzuläs
sigen Strom-Maximalwertes ab. Diese Strombegrenzungsschal
tung ist insbesondere in der Anlaufphase des Motors wirk
sam, in der ein erhöhter Motorstrom dadurch auftritt, daß
dieser noch nicht durch die induzierte Gegen-EMK begrenzt
wird. Andererseits ist die Strombegrenzungsschaltung aber
natürlich auch bei Blockierung des Motors wirksam, da auch
dann die Gegen-EMK ausbleibt und hierdurch der Motorstrom
ansteigt. Dadurch, daß der Motorstrom bei Überschreitung
des höchstzulässigen Maximalwertes abgeschaltet und bei
Unterschreitung dieses Maximalwertes wieder eingeschaltet
wird, ergibt sich eine ständige Taktung des Motorstromes.
Während der Anlaufphase des Motors sinkt der Motorstrom mit
zunehmender Drehzahl aufgrund der sich aufbauenden Gegen-
EMK unter den Maximalwert, so daß der Anteil der Taktung,
der in der Anlaufphase infolge des erhöhten Anlaufstromes
auftritt, beendet wird. Bei einer Blockierung des Motors
würde demgegenüber der Motorstrom stets oberhalb des Maxi
malwertes bleiben, so daß die beschriebene Taktung solange
fortdauert, bis durch den getakteten, erhöhten Motorstrom
die Verlustleistung in dem erfindungsgemäßen Halbleiter-
Schaltelement und damit auch dessen Temperatur so weit zu
nimmt, daß dieses sperrt und dadurch den Motorstrom unter
bricht.
Erfindungsgemäß ist das bzw. jedes Halbleiter-Schaltelement
in gut wärmeleitendem Kontakt mit einem Temperatursensor
verbunden, der im Falle eines Temperaturanstieges bei Er
reichen einer maximal zulässigen Chip-Temperatur des Halb
leiter-Schaltelementes dessen Sperren bewirkt. Vorzugsweise
ist das Halbleiter-Schaltelement als MOSFET ausgebildet, und
der Temperatursensor ist als Halbleiterschalter, insbeson
dere als Thyristor, zwischen Gate und Source des MOSFET ge
schaltet. Bei Erreichen der maximal zulässigen Chip-Tempe
ratur des MOSFET schaltet der Temperatursensor durch und
schließt dadurch die Gate-Source-Strecke kurz. Dies hat zur
Folge, daß die Eingangskapazität des FET schlagartig entla
den wird und er dadurch selbsttätig abschaltet. Es ist hier
bei besonders vorteilhaft, das Halbleiter-Schaltelement und
den Temperatursensor als integriertes Bauelement, insbeson
dere als TEMPFET, auszubilden. Bei diesem an sich bekann
ten Bauteil liegen ein Transistor-Chip und ein Temperatur
sensor-Chip nur über eine dünne Klebeschicht voneinander
getrennt aufeinander, so daß ein außerordentlich guter
thermischer Kontakt der beiden Bauteile gewährleistet ist.
Dadurch werden auch schnelle Temperaturerhöhungen sicher
erkannt.
Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung sind in den
Unteransprüchen sowie der nachfolgenden Beschreibung
enthalten.
Anhand von zwei in den Zeichnungen dargestellten Ausfüh
rungsbeispielen soll die Erfindung im folgenden näher
erläutert werden.
Dabei zeigen:
Fig. 1 eine erste Ausführungsform einer erfindungsgemä
ßen Ansteuerschaltung für einen zweisträngigen,
zweipulsigen kollektorlosen Gleichstrommotor und
Fig. 2 eine zweite Ausführungsform der Ansteuerschaltung
für einen dreisträngigen, sechspulsigen kollek
torlosen Gleichstrommotor.
In den beiden Zeichnungsfiguren sind gleiche bzw. gleich
wirkende Teile und Komponenten stets mit den gleichen
Bezugszeichen bezeichnet.
In Fig. 1 ist eine erfindungsgemäße Ansteuerschaltung für
einen kollektorlosen Gleichstrommotor mit zwei Statorwick
lungen 2 und 4, d. h. für einen zweisträngigen, zweipulsigen
Motor, dargestellt. Die beiden Statorwicklungen 2, 4 sind
parallel zueinander zwischen eine Plusleitung 6 und eine
Minusleitung 8 geschaltet. Diese beiden Leitungen 6 und 8
sind über Klemmen 10 und 12 an eine Speisespannungsquelle
anschließbar. In Reihe zu jeder Statorwicklung 2, 4 liegt
jeweils ein Leistungstransistor 14, 16, wobei diese Lei
stungstransistoren 14 und 16 im dargestellten Beispiel als
FET (MOSFET) ausgebildet sind, deren Drain-Source-Strecke
D-S jeweils in Reihe zu den Statorwicklungen 2 bzw. 4
liegt, und deren Gate G von einer Kommutierungsschaltung
angesteuert wird. Diese Kommutierungsschaltung besteht im
dargestellten Ausführungsbeispiel im wesentlichen aus einem
Hallgenerator H mit zwei Ausgängen A1 und A2. Der erste
Ausgang A1 ist über einen Basiswiderstand 18 mit der Basis
eines Verstärkertransistors 20 verbunden, dessen Kollektor-
Emitter-Strecke das Gate G des Leistungstransistors 16 an
steuert. Analog hierzu ist der zweite Ausgang A2 des Hall
generators H über einen Basiswiderstand 22 mit der Basis
eines zweiten Verstärkertransistors 24 verbunden, dessen
Kollektor-Emitter-Strecke das Gate G des Leistungstransi
stors 14 ansteuert.
Die erfindungsgemäße Ansteuerschaltung enthält weiterhin
eine Blockierschutz-Einrichtung 26 sowie vorzugsweise auch
eine Strombegrenzungsschaltung 28. Diese Komponenten sind
in Fig. 1 jeweils durch gestrichelte Linien hervorgehoben
und sollen im folgenden näher erläutert werden.
Die Blockierschutz-Einrichtung 26 weist in der Ausführung
nach Fig. 1 erfindungsgemäß ein den Motorstrom führendes
Halbleiter-Schaltelement 30 auf, welches hierzu in Reihe zu
den Statorwicklungen 2, 4 geschaltet ist, und zwar bei
spielsweise - wie dargestellt - zwischen die Statorwicklun
gen 2, 4 und die Minusleitung 8. Vorzugsweise besteht das
Halbleiter-Schaltelement aus einem Feldeffekttransistor
FET, und zwar insbesondere einem MOSFET, dessen Drain-
Source-Strecke D-S in Reihe zu den Statorwicklungen 2, 4
geschaltet ist und hierdurch den Motorstrom führt. Das
Halbleiter-Schaltelement 30 ist erfindungsgemäß in gut
wärmeleitendem Kontakt mit einem Temperatursensor 32 ver
bunden, der als Halbleiterschalter, insbesondere als Thyri
stor, ausgebildet und zwischen Gate G und Source S des das
Halbleiter-Schaltelement 30 bildenden FET geschaltet ist.
Das Halbleiter-Schaltelement 30 und der Temperatursensor 32
können mit Vorteil als integriertes Bauelement, d. h. als
sogenannter TEMPFET ausgebildet sein.
Die Strombegrenzungsschaltung 28 besitzt einen Strommeß
widerstand 34, der ebenfalls den Motorstrom führt und hier
zu in Reihe zu den Statorwicklungen 2, 4 und damit auch in
Reihe zu dem Halbleiter-Schaltelement 30 geschaltet ist.
Parallel zu dem Strommeßwiderstand 34 liegt die Basis-
Emitter-Strecke B-E eines Steuertransistors 36, der über
seine Kollektor-Emitter-Strecke C-E das Halbleiter-Schalt
element 30, d. h. das Gate G des FET, ansteuert.
Die in Fig. 1 dargestellte, erste Ausführungsform der er
findungsgemäßen Ansteuerschaltung arbeitet nun wie folgt.
Der Hallgenerator H gibt während der Rotordrehung zwei zu
einander komplementäre Ausgangssignale ab, die sich jeweils
über eine Impulsdauer von ca. 180° elektrisch erstrecken.
Dies bedeutet, daß den Statorwicklungen 2, 4 pro Rotorum
drehung von 360° elektrisch zwei Stromimpulse zugeführt
werden. Die Ausgangssignale des Hallgenerators H werden
über die Basiswiderstände 18, 22 den Vorverstärkertransi
storen 20 und 24 jeweils zugeführt. Je nach Stellung des
Rotors liegt nun entweder am Ausgang A1 bzw. am Ausgang A2
des Hallgenerators H eine positive Ausgangsspannung an,
während an dem jeweils anderen Ausgang das negative Poten
tial der Minusleitung 8 anliegt. Die Ausgangssignale des
Hallgenerators H besitzen relativ steil ansteigende und
steil abfallende Flanken, so daß nahezu rechteckförmige
Ausgangssignale vorliegen. Liegt nun an dem Ausgang A1 ein
positives Ausgangssignal an, so wird zunächst der Verstär
kertransistor 20 durchgeschaltet, so daß über dessen Kol
lektor-Emitter-Strecke der Leistungstransistor 16 durch
schaltet. Hierdurch kann ein Motorstrom ausgehend von der
Plusleitung 6 über die Emitter-Kollektor-Strecke bzw. die
Drain-Source-Strecke des Leistungstransistors 16, über die
Statorwicklung 4, über das zunächst als durchgeschaltet zu
betrachtende Halbleiter-Schaltelement 30 sowie über den
Strommeßwiderstand 34 zu der Minusleitung 8 fließen. Der
andere Ausgang A2 des Hallgenerators H führt zu diesem
Zeitpunkt das negative Potential der Minusleitung 8. Dies
hat zur Folge, das der zweite Verstärkertransistor 24 ge
sperrt ist, so daß auch der Leistungstransistor 14 gesperrt
ist. Nach einer Rotorumdrehung von 180° elektrisch wechseln
bei dem zweipulsigen, zweisträngigen Motor die Ausgangssig
nale des Hallgenerators H, so daß nunmehr der Ausgang A1
negatives und der Ausgang A2 positives Potential führen.
Dadurch werden die Transistoren 20 und 16 gesperrt und da
für der Verstärkertransistor 24 und der Leistungstransistor
14 durchgeschaltet, so daß dann ein entsprechender Strom
fluß über die Statorwicklung 2 erfolgt. Diese Kommutierung
von einer Wicklung auf die jeweils andere erfolgt jeweils
nach einer Rotorumdrehung von 180° elektrisch. Dies ist
der "normale", d. h. ungestörte Betrieb des Motors.
In der Anlaufphase des Motors ist die vorzugsweise vorgese
hene Strombegrenzungsschaltung 28 wirksam. Diese ist des
halb von Vorteil, da für die Anlaufphase in der Regel die
Forderung gestellt wird, daß ein vorgegebener Anlaufstrom
nicht überschritten werden darf, um beispielsweise die ver
fügbare Spannungsquelle nicht zu überlasten. Durch den je
weils fließenden Motorstrom entsteht an dem Strommeßwider
stand 34 ein bestimmter Spannungsabfall, der in dem oben
beschriebenen Normalbetrieb allerdings nicht ausreicht, um
den Steuertransistor 36 durchzuschalten. Übersteigt nun
aber der Motorstrom einen gewissen vorgegebenen Maximal
wert, so kann bei zunehmendem Spannungsabfall an dem Strom
meßwiderstand 34, d. h. bei einer bestimmten Referenzspan
nung Uref, der Transistor 36 durchsteuern, wodurch das nega
tive Potential der Minusleitung 8 an das Gate G des Halb
leiter-Schaltelementes 30 angelegt wird. Hierdurch erfolgt
eine rasche Entladung des Gates G, was zu einer Sperrung
des Halbleiter-Schaltelementes 30 und damit zu einer Unter
brechung des Motorstromes führt. Durch diese Unterbrechung
des Motorstromes sinkt der Spannungsabfall am Strommeßwi
derstand 34, so daß die Einschaltschwelle des Steuertran
sistors 36 wieder unterschritten wird und dieser wieder in
den sperrenden Zustand übergeht. Dadurch entfällt das
negative Potential am Gate G des Halbleiter-Schaltelementes
30, wodurch dessen Ansteuerung wieder erfolgen kann. Hier
durch kann der Motorstrom wieder fließen. Aufgrund des
höheren Anlaufstromes infolge der in der Anlaufphase noch
geringen Gegen-EMK wird der Motorstrom am Strommeßwider
stand 34 erneut einen derartigen Spannungsabfall hervorru
fen, daß eine weitere Sperrung des Halbleiter-Schaltelemen
tes 30 in der beschriebenen Weise bewirkt wird. Hierdurch
kommt es folglich in der Anlaufphase zu einem ständigen
Takten des Motorstroms über das Halbleiter-Schaltelement
30. Mit zunehmender Drehgeschwindigkeit des Motors steigt
dann die Gegen-EMK an, was zur Folge hat, daß der Motor
strom abnimmt, da ja die Gegen-EMK dem Motorstrom entgegen
wirkt, wodurch der Spannungsabfall an dem Strommeßwider
stand 34 die Einschaltschwelle des Steuertransistors 36
nicht mehr überschreitet und dieser deshalb gesperrt
bleibt. Ab diesem Zeitpunkt wird auch das Halbleiter-
Schaltelement 30 dann nicht mehr getaktet, und die Anlauf
phase ist damit abgeschlossen.
Ein kritischer Fall, der zu einer Zerstörung des Motors
bzw. einzelner Komponenten des Motors infolge Übertempera
tur führen könnte, liegt dann vor, wenn der Rotor des
Motors blockiert wird. Aufgrund der dann im Stillstand
fehlenden Gegen-EMK wird der Motorstrom nur noch durch den
ohmschen Anteil der Motorwicklung 2 bzw. 4 begrenzt und
nimmt deshalb derartig hohe Werte an, daß ein Ausfall des
Motors eintreten könnte. In diesem Fall erfolgt in der
bevorzugten Ausführungsform der Erfindung, d. h. mit der
integrierten Strombegrenzungsschaltung 28, in der oben
bereits beschriebenen Weise zunächst eine Taktung des Halb
leiter-Schaltelementes 30. Da diese Taktung jedoch auf
grund der bei Blockierung fehlenden Gegen-EMK nicht beendet
wird, kommt es nach einer bestimmten Zeit zu einer erhöhten
Verlustleistung innerhalb des Halbleiter-Schaltelementes 30,
was zu einer Temperaturerhöhung innerhalb dieses Schaltele
mentes 30 führt. Wird die maximal zulässige Chip-Tempera
tur, die bei ca. 150°C liegt, überschritten, so schließt
der Temperatursensor 32 die Gate-Source-Strecke G-S kurz.
Dadurch erfolgt eine schlagartige Entladung der Eingangs
kapazität, was zur Abschaltung dieses Halbleiter-Schalt
elementes 30 (TEMPFET) führt. Auf diese Weise wird der
Motorstrom abgeschaltet.
Wenn dann nachfolgend die Blockierung beseitigt und die
Chip-Temperatur abgesunken ist, kann entweder eine automa
tische Wiedereinschaltung des Halbleiter-Schaltelementes 30
erfolgen wozu dem Gate G eine Parallelschaltung aus einem
Widerstand 40 und einem Kondensator 42 vorgeschaltet ist.
Alternativ hierzu kann dem Gate G jedoch auch nur der
Widerstand 40 vorgeschaltet sein (weshalb der Kondensator
42 mit gestrichelten Anschlußleitungen eingezeichnet ist),
wodurch dann eine erneute Einschaltung des Motorstroms erst
nach kurzzeitigem Abschalten der Speisespannung möglich
ist. Dies bedeutet, daß dann der Temperatursensor 32 eine
echte Thyristor-Funktion besitzt. Der Anlauf erfolgt dann
in der oben bereits beschriebenen Weise.
In Fig. 2 ist eine zweite Ausführungsform der erfindungsge
mäßen Ansteuerschaltung dargestellt, und zwar ist diese
Ansteuerschaltung für einen dreisträngigen, sechspulsigen
kollektorlosen Gleichstrommotor geeignet. Dieser dreisträn
gige Motor besitzt drei Statorwicklungen 44, 46 und 48, die
in Sternschaltung in eine Drehstrom-Brückenschaltung aus
sechs Kommutierungs-Leistungstransistoren 51, 52, 53, 54,
55 und 56 geschaltet sind. Die Leistungstransistoren 51,
52 und 53 der "oberen" Brückenzweige sind im dargestellten
Ausführungsbeispiel als Darlington-Transistoren ausgebil
det. Ferner ist diesen Transistoren jeweils ein Verstärker-
Transistor 58, 59, 60 vorgeschaltet. Die Reihenfolge der
Ansteuerung der Leistungstransistoren wird durch die Aus
gangssignale von beispielsweise drei jeweils um 60° elek
trisch (30° mech) gegeneinander versetzt digital schalten
den Hallgeneratoren H1, H2, H3 festgelegt. Die Ausgangs
signale der Hallgeneratoren werden einer Auswerteschaltung
62 zugeführt, die die Leistungstransistoren jeweils paar
weise ansteuert. Die Leistungstransistoren 51, 52, 53 der
oberen Brückenzweige werden über die Verstärkertransistoren
58, 59 und 60 angesteuert, während die Leistungstransisto
ren 54, 55 und 56 der unteren Brückenzweige unmittelbar
angesteuert werden. Die Auswerteschaltung 62 legt in Abhän
gigkeit von der Rotorstellung die Ansteuerzeitpunkte der
Leistungstransistoren fest. Dabei erfolgt die Bestromung
der Statorwicklungen 44, 46, 48 in an sich bekannter Weise
derart, daß zu einem bestimmten Kommutierungszeitpunkt je
weils zwei in Reihe geschaltete Statorwicklungen gleichzei
tig eingeschaltet werden. Da dies kein wesentlicher Be
standteil der vorliegenden Erfindung ist, kann sich eine
genauere Beschreibung erübrigen.
Die Leistungstransistoren 54, 55 und 56 der unteren Brü
ckenzweige bilden nun erfindungsgemäß jeweils ein Halblei
ter-Schaltelement 30, wie dies anhand der Fig. 1 bereits
beschrieben wurde. Demzufolge besitzt auch hier jedes
Halbleiter-Schaltelement 30 den bereits beschriebenen
Temperatursensor 32. Im übrigen kann auf die diesbezügli
chen Ausführungen zu Fig. 1 verwiesen werden.
Des weiteren ist in der Ausführung nach Fig. 2 ebenfalls
die Strombegrenzungsschaltung 28 enthalten, die auch hier
den den Motorstrom führenden, in Reihe zu den Statorwick
lungen geschalteten Strommeßwiderstand 34 aufweist. Aller
dings wird hier im Gegensatz zu der Ausführung in Fig. 1
der Spannungsabfall des Strommeßwiderstandes 34 einem
ersten Eingang eines Komparators 64 als Ist-Spannung Uist
zugeführt. Einem zweiten Eingang des Komparators 64 wird
vorzugsweise über einen aus Widerständen bestehenden
Spannungsteiler eine Referenzspannung Uref zugeführt. Ein
Ausgang des Komparators 64 ist mit den Gate G aller drei
Halbleiter-Schaltelemente 30, d. h. der Leistungstransisto
ren der unteren Brückenzweige, verbunden, und zwar über
jeweils eine Vorschaltdiode.
Im folgenden soll nun noch kurz die Funktion der in Fig. 2
dargestellten Ansteuerschaltung erläutert werden.
Tritt während der Anlaufphase ein zu großer Anlaufstrom
auf, so übersteigt der Spannungsabfall Uist des Strommeß
widerstandes 34 die Referenzspannung Uref, so daß der Kom
parator 64 durchschaltet, d. h. negatives Potential an die
Gate G der Halbleiter-Schaltelemente 30 legt. Dies hat zur
Folge, daß die Eingangskapazität des gerade - in Abhängig
keit von der Rotorstellung - leitenden Leistungstransistors
bzw. Halbleiterschaltelementes 30 schlagartig entladen wird
und dieser Transistor sofort sperrt. Durch die Unterbre
chung des Motorstromes verringert sich der Spannungsabfall
des Strommeßwiderstandes 34 und unterschreitet dadurch
wieder die Referenzspannung, so daß der Komparator seinen
Ausgang wieder umschalten kann. Dies führt dazu, daß die
Gate G der Halbleiter-Schaltelemente 30 wieder zur Ansteu
erung durch die Auswerteschaltung 62 "freigegeben" sind.
Es erfolgt nun in Verbindung mit dem gerade leitenden
Leistungstransistor 51, 52 bzw. 53 der oberen Brückenzweige
die Bestromung der entsprechenden, durch die Auswerteschal
tung ausgewählten Statorwicklungen. Es erfolgt somit analog
zur Ausführung nach Fig. 1 eine Taktung des Motorstromes,
bis die Gegen-EMK den Motorstrom soweit begrenzt, daß der
Maximalwert nicht mehr überschritten wird.
Auch bei Blockierung tritt wiederum die bereits beschriebe
ne Taktung des Motorstromes auf, in diesem Falle allerdings
nur durch Taktung des einen, in dem jeweiligen Zeitpunkt
entsprechend der Stillstandsstellung des Rotors ausgewähl
ten Halbleiter-Schaltelementes 30. Die fortgesetzte
Taktung hat in der oben bereits beschriebenen Weise zur
Folge, daß bei erhöhter Chip-Temperatur eine Durchschaltung
der Gate-Source Strecke erfolgt, was mit einer Entladung
der Eingangskapazität verbunden ist und zu einer sofortigen
Sperrung des betreffenden Halbleiter-Schaltelementes 30
führt. Der entsprechende Wicklungsstrom wird nun unterbro
chen, und das Schaltelement 30 kann sich wieder abkühlen.
Nach Unterschreiten der Abschalttemperatur kann eine
selbsttätige Wiedereinschaltung oder aber eine Wiederein
schaltung erst nach Abschaltung der Speisespannung durchge
führt werden. Eine selbsttätige Wiedereinschaltung erfolgt
dann, wenn in den Ansteuerkreis der Halbleiter-Schaltele
mente 30 jeweils eine geeignet dimensionierte Parallel
schaltung aus dem Widerstand 40 und dem Kondensator 42
geschaltet ist. Ist eine automatische Wiedereinschaltung
nicht erwünscht, so kann sich jeweils der Kondensator 42
erübrigen, weshalb er auch in Fig. 2 jeweils mit gestri
chelten Anschlußleitungen dargestellt ist.
Es ist noch darauf hinzuweisen, daß die konkreten, schal
tungstechnischen Ausführungen der Fig. 1 und 2 durchaus
miteinander beliebig kombiniert werden können. Beispiels
weise ist es in der Ausführung nach Fig. 1 ebenfalls mög
lich, anstelle des einzigen Halbleiter-Schaltelementes 30
die beiden Leistungstransistoren 14 und 16 jeweils als
erfindungsgemäßen Halbleiter-Schaltelement 30 mit Tempera
tursensor 32 auszubilden. Des weiteren ist es hier mög
lich, bei der Strombegrenzungsschaltung 28 anstelle des
Steuertransistors 36 einen Komparator analog zu Fig. 2 zu
verwenden. Gleichermaßen ist es in der Ausführung nach
Fig. 2 möglich, analog zu Fig. 1 ein einziges Halbleiter-
Schaltelement 30 mit Temperatursensor 32 in Reihe mit den
Statorwicklungen 44 bis 48 zu schalten. Insofern ist die
Erfindung in keiner Weise auf die dargestellten und be
schriebenen Ausführungsbeispiele beschränkt, sondern umfaßt
auch alle im Sinne der Erfindung gleichwirkenden Ausfüh
rungsformen.
Claims (12)
1. Ansteuerschaltung für einen kollektorlosen Gleichstrom
motor, wobei jeder Statorwicklung des Motors mindestens
ein Leistungstransistor vorgeschaltet ist, der zur Kom
mutierung des Motorstromes von einer mindestens einen
Rotorstellungssensor, insbesondere Hallgenerator, auf
weisenden Kommutierungsschaltung angesteuert wird, und
wobei eine den Motorstrom bei Überlastung bzw. Blockie
rung unterbrechende Blockierschutz-Einrichtungvorgese
hen ist,
dadurch gekennzeichnet, daß die
Blockierschutz-Einrichtung (26) mindestens ein den
Motorstrom führendes Halbleiter-Schaltelement (30)
aufweist, welches in Abhängigkeit von seiner Temperatur
durchgeschaltet oder gesperrt wird.
2. Ansteuerschaltung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß das
Halbleiter-Schaltelement (30) der Blockierschutz-Ein
richtung (26) zusätzlich zu den Kommutierungs-
Leistungstransistoren (14, 16; 51 bis 56) in Reihe zu
den Statorwicklungen (2, 4; 44 bis 48) geschaltet ist.
3. Ansteuerschaltung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß
jeder Statorwicklung (2, 4; 44 bis 46) ein Halbleiter-
Schaltelement (30) der Blockierschutz-Einrichtung (26)
in Reihe vorgeschaltet ist, wobei vorzugsweise jedes
Halbleiter-Schaltelement (30) von einem der Kommutie
rungs-Leistungstransistoren (14, 16; 51 bis 56) gebil
det ist.
4. Ansteuerschaltung nach einem oder mehreren der
Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet, daß
das/jedes Halbleiter-Schaltelement (30) mit gut wärme
leitendem Kontakt mit einem Temperatursensor (32) ver
bunden ist, der im Falle eines Temperaturanstieges bei
Erreichen einer maximal zulässigen Chip-Temperatur des
Halbleiter-Schaltelementes (30) dessen Sperren be
wirkt.
5. Ansteuerschaltung nach Anspruch 4,
dadurch gekennzeichnet, daß
das/jedes Halbleiter-Schaltelement (30) als MOSFET und
der Temperatursensor (32) als zwischen Gate (G) und
Source (S) des MOSFET geschalteter Halbleiterschalter,
insbesondere Thyristor, ausgebildet sind.
6. Ansteuerschaltung nach Anspruch 4 oder 5,
dadurch gekennzeichnet, daß
das/jedes Halbleiter-Schaltelement (30) und der Tempe
ratursensor (32) in ein Bauelement integriert, insbe
sondere als TEMPFET ausgebildet sind.
7. Ansteuerschaltung nach einem oder mehreren der
Ansprüche 1 bis 6,
dadurch gekennzeichnet, daß
das/jedes temperaturbedingt gesperrte Halbleiter-
Schaltelement (30) erst nach einem kurzzeitigen Ab
schalten und Wiedereinschalten der Versorgungsspannung
wieder durchschaltet.
8. Ansteuerschaltung nach einem oder mehreren der
Ansprüche 1 bis 6,
dadurch gekennzeichnet, daß
das/jedes temperaturbedingt gesperrte Halbleiter-
Schaltelement (30) nach Abkühlung selbsttätig wieder
durchschaltet, wozu insbesondere dem Gate (G) des
MOSFET bzw. des TEMPFET eine Parallelschaltung aus
einem Widerstand (40) und einem Kondensator (42)
vorgeschaltet ist.
9. Ansteuerschaltung nach einem oder mehreren der
Ansprüche 1 bis 8,
gekennzeichnet durch eine insbeson
dere in der Anlaufphase des Motors wirksame Strombe
grenzungsschaltung (28), die den Motorstrom bei
Erreichen eines bestimmten, höchstzulässigen Strom-
Maximalwertes abschaltet und unterhalb des Maximalwer
tes einschaltet.
10. Ansteuerschaltung nach Anspruch 9,
dadurch gekennzeichnet, daß die
Strombegrenzungsschaltung (28) einen in Reihe mit den
Statorwicklungen (2, 4; 44 bis 48) angeordneten, den
Motorstrom führenden Strommeßwiderstand (34) aufweist,
dessen Spannungsabfall (Uist) einer Ansteuerstufe zuge
führt wird, wobei die Ansteuerstufe den Motorstrom ab
schaltet, wenn der Spannungsabfall (Uist) einer be
stimmten, den Strom-Maximalwert repräsentierenden
Referenzspannung (Uref) wird.
11. Ansteuerschaltung nach Anspruch 10,
dadurch gekennzeichnet, daß
die Ansteuerstufe einen Steuertransistor (36) auf
weist, dessen Basis-Emitterstrecke von dem Spannungs
abfall (Uist) des Strommeßwiderstandes (34) angesteuert
wird, und dessen Kollektor-Emitterstrecke vorzugsweise
das/jedes Halbleiter-Schaltelement (30) der Blockier
schutz-Einrichtung (26) ansteuert.
12. Ansteuerschaltung nach Anspruch 10,
dadurch gekennzeichnet, daß
die Ansteuerstufe einen Komparator (64) aufweist,
wobei an einem ersten Eingang des Komparators (64) der
Spannungsabfall (Uist) des Strommeßwiderstandes (34)
und an einem zweiten Eingang die Referenzspannung
(Uref) anliegen, und wobei ein Ausgang des Komparators
(64) vorzugsweise das/jedes Halbleiter-Schaltelement
(30) der Blockierschutz-Einrichtung (26) ansteuert.
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8141 | Disposal/no request for examination |