DE4020213C2 - Stromversorgung für eine Gradientenspule eines Kernresonanz-Abbildungssystems - Google Patents
Stromversorgung für eine Gradientenspule eines Kernresonanz-AbbildungssystemsInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf eine Stromversorgung für eine
Gradientenspule eines Kernresonanz-Abbildungssystems zur Erzeugung
eines magnetischen Gradientenfeldes, wobei die Stromversorgung
einen Regler umfaßt, der als Feldregler in Abhängigkeit
von einem Sollwert die Flußdichte des magnetischen
Gradientenfeldes regelt, und wobei eine Istwerterfassung Änderungen
der Flußdichte des magnetischen Gradientenfeldes erfaßt
und daraus mittels einer Integrationsschaltung einen Istwert
der Flußdichte des magnetischen Gradientenfeldes bildet.
In der Kernspintomographie (NMR) werden bei einem magnetischen
Kernresonanz-Abbildungsgerät im Meßvolumen in allen drei kar
tesischen Raumkoordinaten Gradienten der magnetischen Flußdichte
benötigt, die einer zeitlich vorgegebenen Kurvenform exakt fol
gen sollen. Das wird dadurch erreicht, daß ein jeweils einer
Raumkoordiante zugeordnetes Spulensystem von einem Leistungsver
stärker entsprechend erregt wird. Da jedoch die Gradienten der
magnetischen Flußdichte, nicht zuletzt wegen der überragenden
Höhe des Grundfeldes im MR-Magneten, nicht mit der erforder
lichen Genauigkeit in der zur Regelung notwendigen Geschwin
digkeit gemessen werden können, ist eine direkte Regelung der
magnetischen Flußdichte des Gradientenfeldes kaum durchführbar.
Bisher wird daher der durch das Gradientenspulensystem fließende
Strom geregelt. Die Stromregelung ist jedoch relativ ungenau, da
die Stromform und der Verlauf des Gradienten infolge von Wirbel
strömen im Meßaufbau voneinander abweichen. Wirbelströme fließen
bei Änderungen des Magnetfeldes z. B. in der Kupferfolie der Hoch
frequenzabschirmung, in dem Metallschild eines supraleitenden
Magneten und in der Gradientenspule selbst.
Eine Möglichkeit, die Genauigkeit trotz der auftretenden
Wirbelströme zu erhöhen, ist aus der EP 164 199 A1 bekannt.
Dort wird beschrieben, wie durch Eingriffe auf den Stromsollwert
und den Stromistwert der Gradientenstrom so verzerrt wird,
daß dadurch die Einflüsse von Wirbelströmen auf das Gradientenfeld
ausgeglichen werden können.
Die Einstellung der Wirbelstromkompensation, also die Einstellung
der Eingriffe auf den Stromsollwert und den Stromistwert,
muß an dem installierten Kernspinresonanz-Abbildungssystem er
folgen. Sie ist je nach Erfahrung des Service-Technikers mehr
oder weniger zeitaufwendig. Außerdem ist eine vollständige Kom
pensation kaum möglich, da die Wirbelströme mit sehr unter
schiedlichen Zeitkonstanten abklingen. Ebenfalls werden Ver
änderungen im Meßaufbau, insbesondere Temperaturänderungen,
nicht kompensiert.
Eine Stromversorgung der eingangs genannten Art mit einer Istwerterfassung,
die Änderungen der Flußdichte eines magnetischen
Gradientenfeldes erfaßt und durch Integration dieser Änderungsgrößen
einen Istwert bildet, ist aus der DE 37 12 033 A1 bekannt.
Weiterhin ist in dieser Veröffentlichtung erwähnt, daß der Istwert
nach einem Vergleich mit einem Sollwert dazu benutzt werden
kann, das Gradientenfeld automatisch einzustellen. Jedoch können
in Abhängigkeit von der Dauer der Meßsequenzen wegen Offsetströungen
mehr oder weniger starke Abweichungen im Istwert
auftreten.
Der Erfindung liegt somit die Aufgabe zugrunde, eine Stromversorgung
für eine Gradientenfeld eines Kernresonanz-Abbildungs
systems mit einer Regelung für das magnetische Gradientenfeld
anzugeben, mit der die magnetische Flußdichte des Gradientenfeldes
schnell und auch bei langen Meßsequenzen genau geregelt
werden kann.
Die Aufgabe wird dadurch gelöst, daß zusätzlich eine Stromistwerterfassung
im Stromkreis der Gradientenspule angeordnet ist,
daß die Istwerterfassung eine für Änderungen der magnetischen
Flußdichte des Gradientenfeldes wirkende Integrationsschaltung
umfaßt, daß der Istwert des die Gradientenspule speisenden
Stromes der Istwerterfassung zugeführt ist, daß die Integrationsschaltung
sowohl für den Istwert der Flußdichteänderung als
auch für den Stromistwert als Verzögerungsglied erster Ordnung
(P-T₁-Glied) wirkt, daß die Bewertungen für die beiden Istwerte
unterschiedlich gewählt sind, daß das Ausgangssignal der Integrationsschaltung
aus der Summe der beiden verzögerten und bewerteten
Istwerte gebildet ist, wobei die Bewertungen für die
Istwerte so gewählt sind, daß bei einer Änderung der Flußdichte
des magnetischen Gradientenfeldes das Ausgangssignal im wesentlichen
vom Istwert der Flußdichteänderung und bei einer konstanten
Flußdichteänderung das Ausgangssignal im wesentlichen
von dem Stromistwert bestimmt ist, und daß das Ausgangssignal am
Ende jeder Änderung der Flußdichte gleich dem vom Stromistwert
bestimmten stationären Ausgangssignal ist. Damit ist sichergestellt,
daß der Integrierer auch bei langen Meßsequenzen
stabil ist. Es tritt keine Offsetabweichung auf, die sonst in
Abhängigkeit von der Dauer der Meßsequenz mehr oder weniger
stark sein könnte. Mit diesem Schaltungsprinzip läßt sich die
Istwerterfassung besonders einfach aufbauen, insbesondere kann
die stabilisierte Integrationsschaltung mit einem einzigen
Operationsverstärker realisiert werden.
Bei einer weiteren Ausgestaltung umfaßt die Istwerterfassung
mindestens eine im Gradientenfeld angeordnete Meßspule. Die in
der Spule induzierte Spannung ist ein Maß für die Änderung des
magnetischen Gradientenfeldes.
Bei einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung ist die Stromistwerterfassung
über ein Tiefpaßglied mit der Integrationsschaltung
verbunden. Das Tiefpaßglied verzögert den an die Integra
tionsschaltung gelieferten Stromistwert solange, bis die durch
die Änderung des Magnetfeldes hervorgerufenen Wirbelströme abge
klungen sind.
Bei einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung ist zum Abgleich
der Bewertungen der Istwerte ein Schalter im Rückkopplungszweig
in Reihe zum Kondensator, mit dem der Kondensator abgetrennt
werden kann, und ein Schalter zwischen dem invertierenden Ein
gang und dem Verbindungspunkt des Rückkopplungswiderstandes mit
dem Stromkoppelwiderstand, mit dem der Rückkoppelwiderstand und
der Stromkoppelwiderstand abgetrennt werden kann, angeordnet.
Diese Schalter erlauben es, die Verstärkungen der Istwerte unab
hängig voneinander so zu ändern, daß das Ausgangssignal der Ist
werterfassung nach einer Änderung gleich dem stationären Signal
ist.
Bei einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung umfaßt die Ist
werterfassung mindestens zwei Meßspulen, die symmetrisch zu der
Ebene, in der die Gradientenflußdichte Null ist, angeordnet
sind. Durch die Wahl von mehreren Meßspulen werden Meßfehler,
die durch Unsymmetrien beim Einbau der Gradientenspulen oder
durch Bewegung der Gradientenspule auftreten, weitgehend ver
mieden.
Eine weitere vorteilhafte Ausgestaltung zeichnet sich dadurch
aus, daß die Meßspulen außerhalb einer Hochfrequenzabschir
mung des Meßvolumens angeordnet sind. Die in der Hochfrequenz
abschirmung bei einer Gradientenstromänderung fließenden Wir
belströme bewirken zunächst eine Schwächung und Verdrängung
der Flußänderung in dem Raum zwischen der Gradientenspule und
dem Schirm. Der dadurch verursachte Meßfehler wird zumindest
stark verringert, wenn der Abstand zwischen der Hochfrequenz
abschirmung und der Meßspule klein gehalten ist.
Bei einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung ist ein Soll
wertfilter zwischen dem Sollwertgeber und dem Solleingang des
Feldreglers geschaltet. Dieses Filter ist in mehrerer Hinsicht vor
teilhaft: Es erlaubt zusätzlich eine geringfügige Wirbelstrom
kompensation; die Zeitkonstante der Meßspule, die durch ihre
Induktivität, ihren Innenwiderstand und den Eingangswiderstand
der Integrationsschaltung bestimmt ist, kann damit kompensiert
werden; hauptsächlich dient es jedoch der Glättung des in der
Regel von einem Digital-Analog-Wandler kommenden Sollwert
signals.
Eine weitere vorteilhafte Ausgestaltung zeichnet sich dadurch
aus, daß dem Feldregler ein Stromregler nachgeschaltet ist, wo
bei der Feldregler den Sollwert für den Stromregler liefert.
Durch die beiden hintereinander geschalteten Regler wird die
Regelung des Gradientenfeldes bei hoher Regelgeschwindigkeit
sehr stabil.
Eine weitere vorteilhafte Ausgestaltung zeichnet sich dadurch
aus, daß drei Stromversorgungen zur Speisung von drei Gradien
tenspulen vorgesehen sind, die zueinander senkrecht ausgerich
tete Gradientenfelder erzeugen, wobei eine Stromversorgung je
weils einen Feldregler mit mindestens einer im jeweiligen Gra
dientenfeld angeordneten Meßspule umfaßt, daß die Istwerter
fassung eines jeden Reglers über jeweils einen Hochpaß mit dem
Ausgang der Istwerterfassung der anderen Gradientenfelder ver
bunden ist, und daß jedem Regler als Istwert die Summe aus dem
Signal von der zugeordneten Istwerterfassung und den hochpaßge
filterten Istwerten der anderen Istwerterfassungen zugeführt
ist. Die Meßspulen müssen entsprechend den aufeinander senkrecht
stehenden Gradienten sehr genau im Gradientenfeld ausgerichtet
sein, damit nur der gewünschte Gradient im Meßsignal erscheint.
Die durch Toleranzen verbleibende Restkopplung ist nun durch
vorzeichenrichtiges Einspeisen der betreffenden Gradienten über
die oben genannten Hochpässe auf elektronischem Wege verringert.
Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird im folgenden anhand
von 8 Figuren erläutert. Es zeigen:
Fig. 1 einen prinzipiellen Aufbau einer Istwerterfassung;
Fig. 2 einen Regelkreis für eine Regelung des magnetischen Gradi
entenfeldes einschließlich der Istwerterfasssung;
Fig. 3 ein Diagramm des zeitlich trapezförmigen Verlaufs des
magnetischen Gradientenfeldes;
Fig. 4 ein Diagramm der in der Meßspule induzierten Spannung,
wenn sich das magnetische Gradientenfeld entsprechend
wie in Fig. 3 angegeben ändert;
Fig. 5 ein Diagramm der an einem im Stromkreis der Gradienten
spule angeordneten Strommeßwiderstand auftretenden Span
nung, wenn sich das magnetische Gradientenfeld ent
sprechend wie in Fig. 3 angegeben ändert;
Fig. 6 ein Diagramm des von der Istwerterfassung gebildeten Ist
wertes des Gradientenfeldes, wenn sich das Gradientenfeld
entsprechend wie in Fig. 3 angegeben ändert;
Fig. 7 eine Anordnung von zwei Meßspulen, die zur Messung des
Gradientenfeldes in z-Richtung (Längsrichtung) vorgesehen
sind; und
Fig. 8 eine Schnittdarstellung quer durch eine direkt auf einer
Hochfrequenzabschirmung angeordneten Meßspule.
Fig. 1 zeigt den prinzipiellen Aufbau einer Istwerterfassung 2,
die zur Messung des magnetischen Gradientenfeldes in einem Kern
resonanz-Abbildungssystem geeignet ist. Das Gradientenfeld wird
zur Ortsauflösung einem räumlich konstanten magnetischen Grund
feld in Richtung der kartesischen des Raumkoordinatensystems
x, y und z überlagert, wobei die Raumkoordinaten x, y und z so
definiert sind, daß das Grundfeld in z-Richtung ausgerichtet
ist. Diese Überlagerung kann sowohl gleichzeitig als auch zeit
lich hintereinander erfolgen. Zur Erfassung der Änderungen der
zu messenden Gradientenflußdichte BGrad sind eine oder mehrere
Meßspulen 4 an geeigneter Stelle im Meßaufbau angeordnet. In Fig.
7 ist eine geeignete Anordnung von zwei Meßspulen 4 dargestellt,
mit denen Änderungen des Gradientenfeldes in z-Richtung gemessen
werden können. In Fig. 1 ist zur Erläuterung des Prinzips der
Istwerterfassung 2 nur eine Meßspule 4 darstellt.
Die Istwerterfassung 2 umfaßt eine Integrationsschaltung 5 mit
einem Operationsverstärker OP. Die Integrationsschaltung 5 weist
zwei Eingänge 6 und 8 auf. Der Ausgang der Integrationsschaltung
5 ist mit 10 bezeichnet. Jeweils ein Anschluß der Eingänge 6, 8
und des Ausgangs 10 ist mit dem Bezugspotential verbunden. Der
andere Anschluß des Eingangs 6 ist über einen Widerstand R1 und
der andere Anschluß des Eingangs 8 ist über R3 mit dem invertie
renden Eingang eines Operationsverstärkers OP verbunden. Der
Ausgang des Operationsverstärkers OP ist mit dem anderen An
schluß des Ausgangs 10 verbunden, an ihm wird der indirekt er
mittelte Istwert der Flußdichte des magnetischen Gradientenfel
des UGrad ausgegeben. Zwischen dem invertierenden Eingang und
dem Ausgang des Operationsverstärkers OP ist eine Parallelschal
tung eines Kondensators C1 mit einem Widerstand R2 geschaltet.
Der Eingang 6 der Integrationsschaltung 5 ist mit der Meßspule 4
verbunden. Damit ist dem Eingang 6 der Istwert der Änderung des
Gradientenfeldes UInd zugeführt. Dem Eingang 8 ist der Stromist
wert UStrom des die Gradientenspule erregenden Stromes zugeführt.
Die Integrationsschaltung 5 verhält sich für beide Istwerte Uind
und UStrom wie eine Verzögerung erster Ordnung. Jedoch sind die
Bewertungen der Istwerte UInd und UStrom unterschiedlich ge
wählt, so daß bei einer Änderung der Flußdichte BGrad das Aus
gangssignal UGrad im wesentlichen vom Istwert der Flußdichteän
derung UInd und bei konstanter Flußdichte BGrad das Ausgangs
signal im wesentlichen vom Stromistwert UStrom bestimmt ist.
Die Istwerterfassung 2 bildet den Istwert des Gradientenfeldes
UGrad in der im folgenden beschriebenen Weise. In der Meßspule 4
wird bei Änderungen der magnetischen Flußdichte BGrad eine Span
nung UInd induziert, die der zeitlichen Änderung der Amplitude
der magnetischen Flußdichte an dem Ort entspricht, an dem sich
die Meßspule 4 befindet. Durch Integrieren der induzierten Span
nung UInd erhält man am Ausgang 10 ein Abbild des Flußdichte
gradienten. Um ein Wegdriften des integrierten Istwertes UGrad
zu verhindern, ist über den Eingang 8 der Stromistwert UStrom
des die Gradientenspule erregenden Stromes zugeführt. Damit sich
die Integrationsschaltung 5 nach Fig. 1 für den Istwert UInd
wie ein Integrierer verhält muß die durch den Kondensator C1 und
den Widerstand R2 bestimmte Zeitkonstante T sehr viel größer
sein, als die Signaldauer des Istwertes UInd, die im Bereich von
Millisekunden liegt. Andererseits ist nach dem Abklingen der Wir
belströme der die Gradientenspule erregende Strom ein Maß für
die Flußdichte des Gradientenfeldes, so daß nach mehreren Zeit
konstanten T der Stromistwert UStrom mit dem Proportionalbeiwert
R2/R3 das Ausgangssignal UGrad der Integrationsschaltung 5 be
stimmt.
Die folgenden Zusammenhänge sind bei der Dimensionierung der
Istwerterfassung 2 zu beachten. Für die in der Meßspule 4
induzierte Spannung gilt der Zusammenhang
UInd=(-) ndΦ/dt,
dabei ist n die Windungszahl der Meßspule 4 und Φ der Fluß durch
die Meßspule.
Der Fluß Φ durch die Meßspule 4 ist bestimmt durch die Fluß
dichte BGrad des Gradienten am Ort der Meßspule 4 und der Quer
schnittsfläche A der Meßspule 4. Mit UStrom ist der Stromistwert
des die Gradientenspule erregenden Stromes bezeichnet. Dann gilt
für das Ausgangssignal UGrad der Istwerterfassung 2 der Zusam
menhang
UGrad=-R2 (UInd/R1+UStrom/R3)/(1+jωR2 C1)
dabei ist ω die Kreisfrequenz und j die Einheit der imaginären
Zahlen.
Der maximale Gradient Gmax, z. B. 10 mT/m, ist durch die Emp
findlichkeit der Gradientenspule und durch den maximalen Strom
durch die Gradientenspule festgelegt. Bei dem maximalen Gra
dienten Gmax soll die Ausgangsspannung UGradmax am Ausgang er
reicht werden. Die Flußdichte BGradmax ist vom Abstand x ab
hängig, der die Entfernung der Meßspule 4 von der Ebene mit
BGrad=0 festlegt. Die Flußdichte BGrad max durch die Meßspule
4 beträgt somit
BGrad max =x Gmax
Der Fluß Φ durch die Meßspule 4 ergibt sich aus dem Produkt der
Flußdichte BGrad multipliziert mit der Querschnittsfläche A der
Meßspule 4. Die Flußdichte BGrad wird von Null aus beim schnell
sten Anstieg in der Zeit t erreicht. Somit ergibt sich für die
höchstmögliche induzierte Spannung
UIndmax=nΦ/t.
Durch die maximale induzierte Spannung UIndmax und dem maximal
möglichen Ausgangsstrom des Operationsverstärkers OP erhält man
den kleinsten möglichen Wert für den Widerstand R1. Die Zeitkon
stante der Meßspule 4, die aus ihrer Induktivität L und dem
Widerstand R1 bestimmt ist, muß genügend klein sein, damit sie
die Messung nicht verfälscht und die Regelung nicht verzögert.
Diese Zeitkonstante sollte deutlich kleiner sein als die An
stiegszeit t des Gradienten. Der Kondensator C1 ergibt sich aus
dem folgenden Zusammenhang
UGradmax=UIndmax t/R1C1
Dabei muß beachtet werden, daß der Kondensator C1 einen hohen
Isolationswiderstand aufweist, da sonst der parallel geschaltete
Widerstand R2 verfälscht werden kann. Bei mehreren in Reihe ge
schalteten Meßspulen 4 werden die Induktivitäten L und die in
duzierten Spannungen UInd addiert.
Für die Dimensionierung von R2 gilt die Überlegung, daß die
Zeitkonstante R2C2 wesentlich größer sein muß als die längste
zu erwartende Wirbelstromzeitkonstante. Für den stationären
Zustand gilt, daß die induzierte Spannung UInd Null ist und
gleichzeitig die maximale Flußdichte BGradmax bei dem Stromist
wert UStrommax erreicht ist. Der Widerstand R3 wird so gewählt,
daß
| UGradmax/UStrommax |=R2/R3 gilt.
Eine Analyse des Frequenzverhaltens der Schaltung nach Fig. 1
zeigt, daß die Istwerterfassung 2 aus den Änderungen der magne
tischen Flußdichte den Wert der Flußdichte bildet. Bei hohen
Frequenzen ω wird ωR2C1 » 1. Daher gilt für hohe Frequenzen
UGrad=-(UInd/R1+UStrom/R3) R2/jω R2C1.
Da zusätzlich der Anteil der induzierten Spannung UInd an UGrad
mit steigender Freqenz ω immer mehr im Vergleich zum Anteil des
Stromistwertes UStrom überwiegt, läßt sich die Gleichung für
UGrad weiter vereinfachen zu
UGrad=-UInd/jωR1C1.
Das entspricht der Formel eines reinen Integrierers.
Bei der Frequenz ω=0 sind Strom, Gradient und magnetischer
Fluß konstant. Da keine Flußänderung mehr auftritt ist die in
duzierte Spannung UInd Null. Die Gleichung für UGrad vereinfacht
sich im stationären Fall zu
UGrad=-UStrom R2/R3.
Der vollständige Regelkreis zur Regelung des Gradientenfeldes
ist in Fig. 2 als Blockschaltbild dargestellt. Zwischen einem
Eingang 20 des Regelkreises, der mit einem Sollwertgeber ver
bunden ist, und dem Sollwerteingang 22 eines Feldreglers 24 ist
ein Filter 26 angeordnet. Das Filter 26 dient hauptsächlich der
Glättung des in der Regel von einem Digital-Analog-Wandler
kommenden Sollwertsignales. Gleichzeitig kann mit dem Filter 26
auch eine geringfügige Wirbelstromkorrektur der Sollwertvorgabe
durchgeführt werden und die Zeitkonstante der Meßspule 4 kom
pensiert werden. Dem Feldregler 24 ist ein Stromregler 28 nach
geschaltet, dessen Ausgang mit einer Endstufe 30 verbunden ist.
Die Endstufe 30 ist mit einer Gradientenspule 32 verbunden. Eine
Stromistwerterfassung besteht aus einem Stromerfassungswider
stand 34 und einem Differenzverstärker 36. Der Stromerfassungs
widerstand 34 ist im Stromkreis der Gradientenspule angeordnet.
Zur Aufbereitung der am Stromerfassungswiderstand 34 auftre
tenden Spannung dient der Differenzverstärker 36, der den Strom
istwert UStrom für den Stromregler 28 und die Istwerterfassung 2
liefert. Die im Gradientenfeld angeordnete Meßspule 4 ist über
einen Widerstand 38 mit negativen Temperaturkoeffizenten mit dem
Eingang 6 der Istwerterfassung 2 verbunden. Der Widerstand 38
kompensiert temperaturabhängige Widerstandsänderungen der Meß
spule 4. Der Ausgang 10 der Stromistwerterfassung 2 ist über
einen weiteren Summierer 40, der der Pegelanpassung dient, mit
dem Istwerteingang 42 des Feldreglers 24 verbunden.
Zwischen dem Ausgang des Differenzverstärkers 36 und dem Eingang
8 der Stromistwerterfassung 2 ist ein Spannungsteiler 44 und
nachgeschaltet ein Tiefpaßglied 46 angeordnet. Das Tiefpaßglied
46 besteht aus einem in Reihe angeordneten Widerstand R4 und
einer im Querkreis angeordnete Reihenschaltung aus einem Konden
sator C2 und einem Widerstand R5. Die Funktion dieses Tiefpaß
gliedes 46 ist später anhand des Signalsverlaufs des Stromist
wertes in Fig. 5 erläutert.
Zum Abgleich und zur Justage der Istwerterfassung 2 dienen zum
einen die Schalter S1 bis S3 und zum anderen die einstellbaren
Widerstände R1, R3 und der Spannungsteiler 44. Der Schalter S1
ist in Reihe zum Rückkoppelkondensator C1 geschaltet und dient
der Abschaltung des Kondensators C1 aus dem Rückkoppelnetzwerk.
Der Schalter S2 ist zwischen dem Verbindungspunkt des Rückkoppel
widerstands R2 mit dem Stromkoppelwiderstand R3 und dem inver
tierenden Eingang des Operationsverstärkers OP angeordnet. Mit
ihm lassen sich die Widerstände R2 und R3 wegschalten. Der
Schalter S3 ist parallel zum Kondensator C1 angeordnet mit ihm
läßt sich der Kondensator C1 entladen. Die Schaltung muß abge
glichen werden, damit ein gleitender Übergang zwischen den Am
plituden der dynamischen Vorgänge und der stationären Vorgänge
erreicht wird. So sind z. B. in einem ersten Abgleichschritt die
Widerstände R2 und R3 mit Hilfe des Schalter S2 abgetrennt. Eine
Änderung des Gradientenstromes von Null auf einen bestimmten
Strom führt nach Abklingen der Wirbelstromeffekte zur Spannungs
änderung von Null auf UGrad1. Im zweiten Abgleichschritt ist nun
der Schalter S2 geschlossen. Damit sind die Widerstände R2 und
R3 zugeschaltet. Gleichzeitig ist der Schalter S1 geöffnet, so
daß der Kondensator C1 abgetrennt ist. Im stationären Zustand
erhält man nun aus dem konstanten Stromistwert UStrom am Ausgang
10 die Spannung UGrad2. Durch Änderung der Widerstände R2 oder
R3, hier ist der Widerstand R3 änderbar, wird nun die Spannung
UGrad2 gleich der Spannung UGrad1 gesetzt. Selbstverständlich
läßt sich ein Abgleich der Schaltung auch erreichen, indem der
Widerstand R1 geändert wird bis UGrad1=UGrad2 ist.
Die Meßspulen 4 müssen sehr genau auf die Gradientenfelder in
den Raumkoordinaten x, y und z ausgerichtet werden, damit nur der
gewünschte Gradient im Meßsignal erscheint. Eine verbleibende
Restkopplung ist durch vorzeichenrichtiges Einspeisen der Ist
werte der beiden anderen Gradienten über Entkopplungsnetzwerke
50 verringert.
In Fig. 2 ist z. B. der Regelkreis für das Gradientenfeld in z-
Richtung dargestellt. Zur Entkopplung - hauptsächlich, weil die
Istwerterfassung 2 und die Regler 24 und 28 bei Einschalten der
Gradientenfelder in x- und y-Richtung aktiv bleiben - ist der
Istwert UGradx und UGrady der anderen Gradientenfelder über die
beiden Entkopplungsnetzwerke 50 dem Summierer 40 zugeführt. So
mit ist das von der nicht genau ausgerichteten Meßspule 4 für
das Gradientenfeld in z-Richtung aufgenommene Signal des x- oder
y-Gradientenfeldes kompensiert.
Die Istwerte UGradx und UGrady sind jeweils nach einer Hochpaß
filterung durch den Hochpaß 52 dem Istwert UGradz hinzuaddiert.
Mit Hilfe der Potentiometer 54 läßt sich die Entkopplung genau
einstellen, so daß bei nicht genauer Ausrichtung der Meßspule 4
für den Istwert UGradz die Kopplung auf elektronischem Wege be
seitigt ist.
Fig. 3 zeigt beispielhaft den zeitlichen Verlauf des Gradienten
feldes. Der Verlauf ist trapezförmig wobei die Anstiegszeit in
der Größenordnung von Millisekunden liegt. Aufgrund der Änderung
der Flußdichte wird in der Meßspule 4 eine Spannung UInd indu
ziert, deren Verlauf in Fig. 4 angegeben ist. Bei einem konstan
ten Anstieg der Flußdichte des Gradientenfeldes ist die Spannung
konstant. Ein Signal tritt nur dann auf, wenn sich das Gradien
tenfeld ändert.
Der Stromistwert UStrom in Fig. 5, der ein Maß des Erregungstro
mes der Gradientenspule ist, zeigt am Ende jeder Feldänderung
eine Überhöhung. Diese zusätzliche Erregung der Gradientenspule
gleicht die Schwächung des Gradientenfeldes aufgrund von Wirbel
strömen aus. Zur Unterdrückung dieser Stromüberhöhungen im Ist
wert UStrom ist der in Fig. 2 dargestellte Tiefpaß 46 im Signal
fluß des Stromistwertes UStrom angeordnet. Dadurch ist der Strom
istwert im Sinne einer Umkehrung der bekannten Wirbelstromkom
pensation, also einer "Dekompensation", verändert. Da jedoch
hier - im Gegensatz zur Wirbelstromkompensation - der Fehler
bereits sehr klein ist, und ungefähr bekannt ist, mit welchen
Wirbelstromzeitkonstanten und Amplituden zu rechnen ist, genügt
ein festes Tiefpaßglied im Signalweg von UStrom. Auf diese Weise
kann nahezu die Idealform von UGrad erreicht werden.
In Fig. 7 ist die räumliche Anordnung der Meßspulen 4 bei einem
Kernresonanz-Abbildungssystem schematisch dargestellt. Im Innern
eines Hochfrequenz-Rohres 60 soll das Gradientenfeld in z-Rich
tung, also in Längsrichtung des Rohres 60, aufgebaut werden. Die
Ebene, in der das Gradientenfeld BGradz=0 ist, ist durch
schraffierte Fläche 61 verdeutlicht. Symmetrisch zu dieser Null
fläche 61 ist im Abstand x jeweils eine Meßspule 4 um das Hoch
frequenzrohr 60 gewickelt. Die Meßspulen 4 sind elektrisch in
Reihe geschaltet und geben bei einer zeitlichen Änderung des
Gradientenfeldes eine Spannung UInd ab, die sich aus den indu
zierten Einzelspannungen der Spulen 4 zusammensetzt.
Fig. 8 zeigt einen Querschnitt durch eine Meßspule 4, die direkt
auf der Hochfrequenzabschirmung 62 des Hochfrequenzrohrs 60 ge
wickelt ist. Im Innenraum des Rohres 60 befinden sich in der
Nähe der Meßspule 4 Teile eines Hochfrequenzresonators 64. Da
die Meßspulen hier außerhalb des Meßvolumens und außerhalb der
Hochfrequenzabschirmung angeordnet sind, treten Meßfehler auf.
Der ideale Verlauf des Gradienten ist außerhalb des Meßvolumens
nicht mehr gegeben, so daß die Überlegungen zur Berechnung der
induzierten Spannung nur noch zu Anhaltswerten führen. Da in der
Hochfrequenzabschirmung 62 selbst Wirbelströme fließen, erfolgt
bei einer Gradientenstromänderung zunächst eine Schwächung und
Verdrängung der Flußänderung in dem Raum zwischen Gradienten
spule und Schirm. Der dadurch verursachte Meßfehler wird zu
mindest stark verringert, wenn der Abstand zwischen der Hoch
frequenzabschirmung 62 und der Meßspule 4 klein gehalten ist,
die Meßspulen 4 also am besten direkt auf dem Schirm 62 auf
liegen. Der Einfluß der Schwächung und Verdrängung des Gradi
entenfeldes durch Wirbelströme kann gegebenenfalls durch eine
entsprechende Wirbelstromkompensation im Filter 26 nahezu aus
geglichen werden.
Claims (11)
1. Stromversorgung für eine Gradientenspule (32) eines Kernresonanz-Abbildungssystems
zur Erzeugung eines magnetischen
Gradientenfeldes, wobei die Stromversorgung einen Regler umfaßt,
der als Feldregler (24) in Abhängigkeit von einem Sollwert die
Flußdichte des magnetischen Gradientenfeldes regelt, und wobei
eine Istwerterfassung (2) Änderungen der Flußdichte des magnetischen
Gradientenfeldes erfaßt und daraus mittels einer Integrationsschaltung
(5) einen Istwert der Flußdichte des
magnetischen Gradientenfeldes bildet, dadurch gekennzeichnet,
daß zusätzlich eine Stromistwerterfassung
(34, 36) im Stromkreis der Gradientenspule (32) angeordnet
ist, daß der Istwert (UStrom) des die Gradientenspule
(32) speisenden Stromes der Istwerterfassung (2) zugeführt ist,
daß die Integrationsschaltung (5) sowohl für den Istwert der
Flußdichteänderung (UInd) als auch für den Stromistwert (UStrom)
als Verzögerungsglied erster Ordnung wirkt, daß die Bewertungen
für beide Istwerte (UInd, UStrom) unterschiedlich gewählt sind,
daß das Ausgangssignal (UGrad) der Integrationsschaltung (5) aus
der Summe der beiden verzögerten und bewerteten Istwerte (UInd,
UStrom) gebildet ist, wobei die Bewertungen für die Istwerte
(UInd, UStrom) so gewählt sind, daß bei einer Änderung der
Flußdichte des magnetischen Gradientenfeldes das Ausgangssignal
(UGrad) im wesentlichen vom Istwert der Flußdichteänderung
(UInd) und bei einer konstanten Flußdichte das Ausgangssignal
(UGrad) im wesentlichen von dem Stromistwert (UStrom) bestimmt
ist und daß das Ausgangssignal (UGrad) am Ende jeder Änderung
der Flußdichte gleich dem vom Stromistwert (UStrom) bestimmten
stationären Ausgangssignal ist.
2. Stromversorgung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß die Istwerterfassung (2)
mindestens eine im Gradientenfeld angeordnete Meßspule (4)
umfaßt.
3. Stromversorgung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch
gekennzeichnet, daß die Stromistwerterfassung
(34, 36) über ein Tiefpaßglied (46) mit der Integrationsschaltung
(5) verbunden ist.
4. Stromversorgung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch
gekennzeichnet, daß die stabilisierte
Integrationsschaltung (5) einen Operationsverstärker (OP)
umfaßt, dessen invertierender Eingang mit der oder den Meßspulen
(4) sowie über einen Stromkoppelwiderstand (R3) mit
der Stromistwerterfassung (34, 36) verbunden ist, und daß in dem
Rückkopplungszweig eine Parallelschaltung eines Kondensators
(C1) mit einem Widerstand (R2) angeordnet ist.
5. Stromversorgung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet,
daß zum Abgleich der Bewertungen der
Istwerte ein Schalter (S1) im Rückkopplungszweig in Reihe zum
Kondensator (C1), mit dem der Kondensator (C1) abgetrennt werden
kann, und ein Schalter (S2) zwischen dem invertierenden Eingang
und dem Verbindungspunkt des Rückkopplungswiderstandes (R2) mit
dem Stromkoppelwiderstand (R3), mit dem der Rückkoppelwiderstand
(R2) und der Stromkoppelwiderstand (R3) abgetrennt werden kann,
angeordnet ist.
6. Stromversorgung nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch
gekennzeichnet, daß die Istwerterfassung
(2) mindestens zwei Meßspulen (4) umfaßt, die symmetrisch
zu der Ebene (61) , in der die Gradientenflußdichte Null
ist, angeordnet sind.
7. Stromversorgung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet,
daß die Meßspulen (4) elektrisch in
Reihe geschaltet sind.
8. Stromversorgung nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch
gekennzeichnet, daß die Meßspule oder die Meßspulen
(4) aus Kupferdraht gewickelt sind und daß die Temperaturabhängigkeit
des Kupferwiderstandes durch einen zusätzlichen
Widerstand (38) mit einem negativen Temperaturkoeffizienten
kompensiert ist.
9. Stromversorgung nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch
gekennzeichnet, daß ein Sollwertfilter
(26) zwischen dem Sollwertgeber und dem Sollwerteingang
des Feldreglers (24) geschaltet ist.
10. Stromversorgung nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch
gekennzeichnet, daß dem Feldregler
(24) ein Stromregler (28) nachgeschaltet ist, wobei der Feldregler
(24) den Sollwert für den Stromregler (28) liefert.
11. Stromversorgungssystem nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet,
daß drei Stromversorgungen zur Speisung von
drei Gradientenspulen vorgesehen sind, die zueinander senkrecht
ausgerichtete Gradientenfelder erzeugen, wobei eine Stromver
sorgung jeweils einen Feldregler (24) mit mindestens einer im
jeweiligen Gradientenfeld angeordnete Meßspule (4) umfaßt, daß
die Istwerterfassung (2) eines jeden Reglers (24) über einen
Hochpaß (52) mit der Istwerterfassung (2) der anderen Gradien
tenfelder verbunden ist und daß jedem Regler (24) als Istwert
die Summe aus dem Signal von der zugeordneten Istwerterfassung
(UGradz) und den hochpaßgefilterten Istwerten (UGradx; UGrady)
von den anderen Istwerterfassungen zugeführt ist.
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