DE4016965A1 - Bohrkopf - Google Patents
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Description
Die Erfindung betrifft einen Bohrkopf als Teil einer
Bohrlanze für eine Vorrichtung zum Bohren eines
unterirdischen Tunnels, mit einem Bohrkopf, welcher einen
längs der Mittelachse der Bohrlanze verlaufenden Kanal
aufweist und um die Mittelachse drehbar ist, mit wenigstens
einer vorwärts gerichteten Düse am Bohrkopf, die mit dem
Kanal kommuniziert und deren Austrittsöffnung außerhalb der
Mittelachse orientiert ist.
Solche Bohrlanzen werden mit Vorrichtungen verwendet, die
zum Bohren von unterirdischen Kanälen dienen. Aus der
vorwärts gerichteten Düse tritt eine unter Druck stehende
Flüssigkeit aus, beispielsweise eine
Wasser-Bentonit-Schlämme. Ein gleichmäßiges Bohren in
Vorwärtsrichtung durch weitgehend homogenes Erdreich wird
erreicht, indem der Bohrkopf mit Bohrlanze mit einer
gleichförmigen Rotationsgeschwindigkeit um die Mittelachse
gedreht wird. Wenn Richtungsänderungen erforderlich sind,
wird die Rotationsbewegung gestoppt, sobald die Düse des
Bohrkopfs in etwa sich an der Stelle befindet, an der die
Richtungsänderung beginnen soll. Durch den aus der Düse
austretenden Flüssigkeitsstrahl wird Erdreich bevorzugt nur
in einer Richtung abgetragen. Je nach erfolgtem Abtrag
wird die gesamte Bohrlanze gedreht, bis die neue Richtung
eingestellt ist. Diese hydromechanische Steuerung wird
oftmals durch eine Steuerfläche unterstützt, die durch eine
der Düse gegenüberliegende Anschrägung des Bohrkopfes
gebildet ist. Dann wird die Rotationsbewegung des
Bohrkopfes wieder aufgenommen, und eine Geradeausbohrung
erfolgt in der neuen Richtung.
Ein derartiger Bohrkopf für eine ist aus der EP-01 95 559
A1 bekannt. Um den unterschiedlichen Bedingungen im
Erdreich Rechnung zu tragen, insbesondere dessen Härte,
wird danach eine unterschiedliche Anzahl von Düsen gewählt.
Mit dieser Bohrlanze können hinreichend genaue Bohrungen
durchgeführt werden, solange der Untergrund aus relativ
weichem Erdreich besteht. Bei hartem Erdmaterial ergeben
sich Schwierigkeiten beim Stabilisieren der Bohrlanze, da
die Seite der Bohrlanze, die der Düsenanordnung
gegenüberliegt, an das harte Gestein stößt, wodurch es bei
dem relativ langsamen Vorschub zu Steuerproblemen der Lanze
kommt.
Um hartes Erdreich dennoch bearbeiten zu können, wird gemäß
der US-PS 23 24 102 vorgeschlagen, als Hochdruckflüssigkeit
eine Chemikalie oder Säure zu verwenden, die das Gestein
angreift. Sobald die eingesetzte Chemikalie das Gestein
gelockert hat, fährt die Bohrlanze nach, wobei sie nun noch
durch relativ weiches Material dringen muß. Diese Lösung
ist oftmals nicht erwünscht, da sich dadurch Belastungen
der Umwelt bzw. des Grundwassers ergeben.
Es ist die Aufgabe der Erfindung, eine Bohrlanze zur
Verfügung zu stellen, mit der richtungsgenaue Bohrungen
sowohl in bündigen, sandigen und kiesigen Böden als auch in
hartem Erdreich durchgeführt werden können.
Diese Aufgabe wird von einer Bohrlanze der eingangs
genannten Gattung mit den Merkmalen des Kennzeichens von
Anspruch 1 gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen finden sich
in den Unteransprüchen.
Der erfindungsgemäße Bohrkopf ist dadurch gekennzeichnet,
daß am Bohrkopf wenigstens eine rückwärts gerichtete Düse
vorgesehen ist, deren Düsenkanal mit dem längs der
Mittelachse der Bohrlanze verlaufenden Kanal kommuniziert.
Eine derart ausgerichtete Düse schafft der Bohrlanze Raum,
damit sie bei Richtungsänderungen besser ausweichen kann.
Dadurch wird die Steuerfähigkeit der Bohrlanze signifikant
verbessert.
Nach einer vorteilhaften Ausgestaltung weist der Bohrkopf
eine Vielzahl von rückwärts gerichteten Düsen auf, die in
bezug auf die Mittelachse im gleichen Winkelabstand
voneinander vorgesehen sind, jedoch sind auch
Ausgestaltungen mit unterschiedlichem Winkelabstand
möglich. Es hat sich herausgestellt, daß bei bestimmten
Bodenbedingungen drei im Abstand von 120° ausgerichtete
Düsen ausreichend sind, um der Bohrlanze bei
Richtungsänderungen jeglicher Art genügend Spielraum zu
lassen. Andere Bodenbedingungen können eine andere
Anordnung von vier oder mehr rückwärts gerichteten Düsen
erfordern.
Es ist günstig, die Düsen unter einem Winkel von etwa 15°
in bezug auf die Mittelachse der Bohrlanze rückwärts zu
richten.
Obwohl prinzipiell eine vorwärts gerichtete Düse, die
außerhalb der Mittelachse der Bohrlanze mündet, ausreichend
ist, um auch richtungsändernde Bohrungen durchführen zu
können, kann der Bohrkopf auch eine Vielzahl von vorwärts
gerichteten Düsen aufweisen, die zu einer dieser Düsen in
ihrem Winkelabstand symmetrisch angeordnet sind. Bei einer
derartigen Anordnung aus beispielsweise drei Düsen kann der
Düsenabstand zu mittleren dieser Düsen jeweils 45°
betragen. Dabei können die Düsen unter einem Winkel von
etwa 10° bis 15° in bezug auf die Mittelachse der Bohrlanze
vorwärts gerichtet sein, wobei die Austrittsöffnung der
Düsen außerhalb der Mittelachse orientiert, aber parallel
zu dieser angeordnet sind. Es ist besonders bevorzugt, wenn
die Achse des Düsenkanals wenigstens einer rückwärts
gerichteten Düse und die Achse des Düsenkanals einer
vorwärts gerichteten Düse mit der Mittelachse in einer
gemeinsamen Ebene liegen. Bei dieser speziellen
Düsenanordnung, zusammen mit den genannten Winkelangaben,
ist die benötigte Bentonitmenge für die Bohrung am
geringsten, was in einigen Anwendungsfällen sinnvoll sein
kann.
Im folgenden soll die Erfindung anhand eines Beispiels
einer Ausführungsform, wie in der beiliegenden Zeichnung
dargestellt, näher erläutert werden. Es zeigt:
Fig. 1 einen Bohrkopf gemäß der vorliegenden Erfindung im
Längsschnitt,;
Fig. 2 eine Ansicht des Bohrkopfes von vorne;
Fig. 3 eine Ansicht des Bohrkopfes im Schnitt längs der
Linie A-A aus Fig. 2;
Fig. 4 eine Ansicht des Bohrkopfes im Schnitt längs der
Linie B-B aus Fig. 2;
Fig. 5 die teilweise angerissene Ansicht des Bohrkopfes,
wobei der Anriß längs der Linie C-C aus Fig. 2
gezeigt ist; und
Fig. 6 eine Querschnittsansicht des Bohrkopfes längs der
Linie D-D aus Fig. 3.
In Fig. 1 ist ein Bohrkopf 1 dargestellt. Unter Hochdruck
stehende Flüssigkeit tritt durch die kegelstumpfförmige
Aufweitung 13 eines Mittelkanals 10 in den Bohrkopf 1 ein.
Der Mittelkanal 10 erstreckt sich nahezu bis zur
Frontfläche 14 des Bohrkopfes 1. Der Bohrkopf wird an die
weiter zum Bohren erforderlichen Vorrichtungen angekoppelt,
wobei ein Keil 3 als Drehsicherung vorgesehen ist. Der
Bohrkopf 1 schließt mit einem Gewinde 12 ab, wodurch es
ermöglicht wird, den Bohrkopf 1 an die weiteren zum Bohren
erforderlichen Vorrichtungen anzuschrauben. Im Endbereich
des Mittelkanals 10, nahe der Frontfläche 14 des Bohrkopfes
1, münden Düsenkanäle 21, 41 zweier Düsensysteme. Das erste
Düsensystem besteht aus vorwärts gerichteten Düsen 2,
welche in der Frontfläche 14 des Bohrkopfes 1 außerhalb der
Achse des Mittelkanals 10 münden. Das zweite Düsensystem
umfaßt rückwärts gerichtete Düsen 4, deren jeweilige
Austrittsöffnung entgegen der eigentlichen Vorschubrichtung
des Bohrkopfes 1 unter einem bestimmten Winkel zur Achse
des Mittelkanals 10, der beispielsweise 15° betragen kann,
gerichtet ist. Im Bohrkopf 1 ist eine Ausnehmung 43
vorgesehen, in der die Düse 4 versenkt angeordnet ist. Für
beide Düsensysteme können an sich bekannte Düsen 2, 4
verwendet werden, die mit einer gehärteten Düsenblende 22,
42 versehen sind. Die Düsenkanäle 21 des ersten
Düsensystems sind in einem Winkel von beispielsweise 11°
gegen die Achse des Mittelkanals 10 ausgerichtet. Das erste
Düsensystem befindet sich in dieser Darstellung im Bereich
oberhalb der Achse des Mittelkanals 10. Der untere Bereich
ist zur Frontfläche 14 zulaufend abgeschrägt und bildet
eine Steuerfläche 11. Bei einer Richtungsänderung der
Bohrung liegt diese Steuerfläche 11 am Erdreich an und
trägt zur Stabilisierung der Bohrlanze bei.
Fig. 2 zeigt eine Ansicht des Bohrkopfes von vorne. Drei
Düsen 2, 2′, 2′′ münden in die Frontfläche 14 des Bohrkopfes
1. Zwei der Düsen 2′, 2′′ sind in einem Winkel von 45°
gegenüber der zentral angeordneten Düse 2 versetzt. Die
Ausbildung der Steuerfläche 11 bringt es mit sich, daß der
Bohrkopf 1 im Querschnitt einen Ellipsenabschnitt als
Anteil aufweist.
Fig. 3 zeigt den Bohrkopf der Lanze wie in Fig. 1, im
Schnitt längs der Linie A-A aus Fig. 2. Die Schnittansicht
zeigt deutlich, daß die Achsen der Düsenkanäle 21, 41 und
die Achse des Mittelkanals 10 in einer Ebene liegen.
Fig. 4 zeigt die Bohrlanze im Schnitt längs der Linie B-B
aus Fig. 2. Am Ende des Mittelkanals 10 mündet der
Düsenkanal 41′ einer zweiten Düse 4′ des zweiten
Düsensystemes, das in Vorschubrichtung rückwärts gerichtet
ist. Der ellipsenabschnittförmige Querschnitt des
Bohrkopfes 1 bedingt, daß in dieser Schnittrichtung die
Steuerfläche 11 als steile abgeschrägte Fläche in
Erscheinung tritt. Eine solche Ausgestaltung der
Steuerfläche 11 bewirkt eine Vorzugsrichtung bei der
Bohrung.
Fig. 5 zeigt die Bohrlanze, die teilweise im Aufriß
dargestellt ist, wobei der Schnitt längs der Linie C-C aus
Fig. 2 gelegt ist. Die Bohrlanze ist durch einen in einer
Keilnut untergebrachten Keil 3 gegen Verdrehung gesichert.
Der Düsenkanal 21′, ebenso wie die Düsenkanäle des
zugeordneten ersten Düsensystems, münden im unteren Bereich
des Mittelkanales, 10, jedoch nicht an seinem Ende, in
diesen.
Fig. 6 zeigt den Bohrkopf aus Fig. 3 im Schnitt längs der
Linie B-B aus Fig. 2, wobei drei Düsen 4, 4′, 4′′ im
winkelmäßigen Abstand von 120° voneinander an der
Peripherie des Bohrkopfes 1 angeordnet sind. Diese
Anordnung der drei Düsen 4, 4′, 4′′ reicht aus, um der
Bohrlanze weitgehende Ausweichmöglichkeiten zu sichern,
während eine Richtungsänderung erfolgt.
Bezugszeichenliste
1 Bohrkopf
2 Düse
3 Keil
4 Düse
10 Mittelkanal
11 Steuerfläche
12 Gewinde
13 kegelstumpfförmige Aufweitung
14 Frontfläche
21 Düsenkanal
22 Düsenblende
41 Düsenkanal
42 Düsenblende
43 Ausnehmung
2 Düse
3 Keil
4 Düse
10 Mittelkanal
11 Steuerfläche
12 Gewinde
13 kegelstumpfförmige Aufweitung
14 Frontfläche
21 Düsenkanal
22 Düsenblende
41 Düsenkanal
42 Düsenblende
43 Ausnehmung
Claims (8)
1. Bohrkopf für eine Vorrichtung zum Bohren eines
unterirdischen Tunnels, welcher einen längs seiner
Mittelachse verlaufenden Kanal aufweist und um die
Mittelachse drehbar ist, mit wenigstens einer vorwärts
gerichteten Düse, die mit dem Kanal kommuniziert und
deren Austrittsöffnung außerhalb der Mittelachse
orientiert ist, dadurch gekennzeichnet,
daß wenigstens eine rückwärts gerichtete Düse (4, 4′,
4′′) vorgesehen ist, deren Düsenkanal (41) mit dem
Kanal (10) kommuniziert.
2. Bohrkopf nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
er eine Vielzahl von rückwärts gerichteten Düsen (4,
4′, 4′′) aufweist, die in bezug auf die Mittelachse in
gleichem Winkelabstand voneinander vorgesehen sind.
3. Bohrkopf nach Anspruch 1 oder 2, dadurch
gekennzeichnet, daß er drei rückwärts gerichtete Düsen
(4, 4′, 4′′) aufweist.
4. Bohrkopf nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch
gekennzeichnet, daß die Düsen (4, 4′, 4′′) unter einem
Winkel von etwa 15° in bezug auf die Mittelachse des
Bohrkopfes rückwärts gerichtet sind.
5. Bohrkopf nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch
gekennzeichnet, daß er eine Vielzahl von vorwärts
gerichteten Düsen (2, 2′, 2′′) aufweist, die zu einer
dieser Düsen (2) in ihrem Winkelabstand symmetrisch
angeordnet sind.
6. Bohrkopf nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß
er drei vorwärts gerichtete Düsen (2, 2′, 2′′)
aufweist, wobei der Winkelabstand zweier Düsen (2′,
2′′) zur mittleren der Düsen (2) jeweils 45° beträgt.
7. Bohrkopf nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch
gekennzeichnet, daß die Düsen (2, 2′, 2′′) unter einem
Winkel von etwa 10° bis 15° in bezug auf die
Mittelachse der Bohrlanze vorwärts gerichtet sind,
wobei die Austrittsöffnungen der Düsen (2, 2′, 2′′)
außerhalb der Mittelachse (10) orientiert, aber
parallel zu dieser angeordnet sind.
8. Bohrkopf nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch
gekennzeichnet, daß die Achse des Düsenkanals (41)
wenigstens eine rückwärts gerichtete Düse (4) und die
Achse des Düsenkanals (21) einer vorwärts gerichteten
Düse (2) mit der Mittelachse (10) in einer gemeinsamen
Ebene liegen.
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