DE3714027A1 - Katheter und geraet zum anschluss an einen katheter - Google Patents
Katheter und geraet zum anschluss an einen katheterInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf einen Katheter gemäß dem
Oberbegriff des Patentanspruches 1.
In den menschlichen Körper einführbare Katheter sind seit
langen Jahren bekannt. Die erste Beschreibung eines solchen
Katheters zur Sondierung des Herzens stammt von W.
Forßmann und wurde in der Klinischen Wochenschrift 8,
1929, Seiten 2085 f beschrieben. Mit derartigen Kathetern
sind vielfältige Erfahrungen im Rahmen der Diagnostik
gemacht worden. Eine Übersicht über die verwendeten
Katheter und die damit auszuführenden diagnostischen
Maßnahmen findet sich in der Firmenschrift Hewlett-Packard
Application Note 762 "A Guide to Hemodynamic Monitoring
using the Swan-Ganz Catheter", 1978. Seit den siebziger
Jahren werden auch Katheter mit sogenannten Dilatationsballons
verwendet, wobei die Dilatationsballons von
außen aufblasbar sind und dazu dienen, angeborene oder
erworbene Engstellen (Stenosen) im menschlichen Gefäßsystem
zu erweitern; vgl. etwa A. Cribier et al., Percutaneous
Transluminal Balloon Valvuloplasty of Adult Aortic Stenosis:
Report of 92 Cases, veröffentlicht in JACC Band 9, Nr.
2, Februar 1987, Seiten 381 ff.
Im Rahmen diagnostischer Maßnahmen werden z. B. hydrostatische
Druckmessungen mit einem einzigen Katheter mit
mehreren getrennten Kanälen und mehreren Lumen, einem
sogenannten Mehrlumenkatheter, vorgenommen. Die einzelnen
Kanäle sind zum körperexternen proximalen Ende des Katheters
geführt und können über genormte Anschlüsse mit
Druckaufnehmern verbunden werden, mit denen dann die
hydrostatischen Drucke an den Lumenöffnungen der einzelnen
Kanäle und die Druckdifferenz bzw. der Druckgradient
gemessen werden. Solche Katheter können auch zusätzlich mit
einem Temperaturfühler, z. B. einem kleinen Thermistor
versehen werden, womit dann nach einer sogenannten Thermodilutionsmethode
Messungen des Herzpumpverhaltens, d. h.
Messungen des Herzzeitvolumens, vorgenommen werden können.
Bei dieser Methode wird nach dem bisherigen Stand der
Technik vom proximalen Ende des Katheters eine Kältelösung
über einen Kanal in das Blutgefäß, z. B. den rechten
Ventrikel des Herzens eingespritzt, das nach einer gewissen
Zeit an dem in Richtung des distalen Ende gelegenen
Temperaturfühler vorbeiströmt. Die Temperaturabsenkung am
Ort des Temperaturfühlers in Abhängigkeit von der Flußzeit
der Kältelösung in dem Blutkreislauf können dann zur
Bestimmung des Herzzeitvolumens herangezogen werden; vgl.
etwa die US-Patente 45 02 488 und 41 05 022. Die Anschlüsse
des Temperaturfühlers werden in dem Katheterschlauch zum
proximalen Ende geführt und werden dort über genormte
Anschlüsse mit einem Kleincomputer verbunden, der direkt
die benötigten Meßwerte, wie das Herzzeitvolumen in Litern
pro Minute angibt. Solche Messungen wurden bisher lediglich
im rechten Herzen ausgeführt, wobei dann der Katheter durch
eine Vene in das rechte Herz bzw. den Lungenkreislauf
geschoben wird.
Neben diagnostischer Datengewinnung dienen einführbare
Katheter auch mehr und mehr dazu, therapeutische Maßnahmen
im Kreislaufsystem durchzuführen. Diese invasiven, jedoch
nicht operativen Maßnahmen seien anhand der auch in dem
obigen Aufsatz von Cribier et al. beschriebenen Dilatation
einer Herzklappenstenose erläutert. Zunächst wird ein
Dilationskatheter mit einem Dilatationsballon über die
Engstelle, z. B. eine Klappenstenose einer Aortenklappe
hinausgeschoben, wobei der nicht aufgeblasene Ballon im
Stenosebereich liegt. Mit Hilfe eines zum proximalen Ende
führenden Kanales innerhalb des Katheterschlauches mit
einem Lumen vor dem Dilatationsballon wird jetzt hydrostatisch
der Druck vor der Stenose, der prästenotische Druck,
gemessen. Anschließend wird nach bisheriger Technik mit
Hilfe eines zweiten Arterienkatheters auf die gleiche Weise
der Blutdruck nach der Stenose, der poststenotische Druck,
gemessen. Schließlich wird noch ein Thermodilutionskatheter
in den kleinen Kreislauf, rechtes Herz und Lungenkreislauf
über eine Vene in die Lungenschlagader eingebracht. In
diesen Thermodilutionskatheter, der noch einen distal
angeordneten Temperaturfühler aufweist, wird dann, wie oben
beschrieben, in eine proximal gelegene Öffnung eine
definierte Menge einer Kältelösung eingespritzt und der
zeitliche Temperaturgradient an der distal gelegenen Stelle
des Temperaturfühlers gemessen. Hieraus wird das Herzzeitvolumen
bestimmt. Die mit den einzelnen Kathetern ermittelten
Meßwerte werden in einen Rechner getrennt eingegeben.
Nach der bekannten Formel von Gorlin ist die Öffnungsfläche
KÖF einer Herzklappe direkt proportional dem durch die
Klappe pro Zeiteinheit strömenden Blutvolumen V eff und
umgekehrt proportional der Wurzel des Druckgradienten Δ P m
über die verengte Klappe:
Neben der Bestimmung des prä- und poststenotischen Druckes
und somit des Druckgradienten ist daher auch die Bestimmung
der Zeitintervalle, in denen das Blut durch die Engstelle
fließt und weiterhin die durchströmende Blutmenge notwendig
zur Berechnung des Ausmaßes einer Stenose bzw. ist
notwendig zur Erfassung des Erfolges der Erweiterung der
Stenose mit Hilfe der sogenannten Ballondilatation. Hiermit
kann dann die tatsächliche Herzklappenfläche bestimmt
werden. Denn für diese Bestimmung genügt nicht allein die
Messung des Druckgradienten, da sich durch Manipulationen
an Arterien beim Einbringen der Katheter und dem Druck auf
das Blutgefäß an der Einbringstelle oft eine vegetativ
vermittelte Änderung der Herzpumpmenge, der Herzfrequenz
und damit des Herzzeitvolumens ergibt. Selbst bei gleicher
Stenose entstehen in Abhängigkeit von der fließenden
Blutmenge unterschiedliche Druckgradienten, so daß in der
Regel mehrere Messungen zur Bestimmung des Herzzeitvolumens,
in der Regel zwei bis drei Messungen, ausgeführt
werden müssen, insbesondere wenn der Patient ein schwankendes
Herzzeitvolumen aufweist.
Erst wenn zuverlässige Meßwerte vorliegen, wird der
Dilatationsballon aufgeblasen, um die Stenose zu erweitern.
Der geschilderte Vorgang ist zeitaufwendig. Insbesondere
während der Eingabe der Meßwerte in den Auswerterechner und
der Auswertezeit werden alle weiteren Aktivitäten
blockiert. Für die Auswertung werden in der Regel 2 bis 4
Minuten benötigt. Insbesondere der Zeitfaktor ist ein
Risiko für den Patienten. So kann sich der plazierte
Katheter aus seiner Lage entfernen oder gar herausfallen.
Ferner besteht die Gefahr von Thromboembolien. Auch
Rhythmusstörungen können auftreten, die z. B. direkt durch
den mechanischen Kontakt des Katheters mit dem Herzmuskel
ausgelöst werden können. Durch die notwendige lange
Verweilzeit des Katheters kann außerdem ein Blutverlust an
der Einbringstelle des Katheters auftreten, wodurch wiederum
das Herzpumpverhalten geändert wird. Das Einbringen
von mehreren Kathetern ist weiterhin für den Patienten sehr
belästigend. Stehen schließlich die Meßwerte zur Verfügung,
dann muß nach der Dilatation der Stenose nochmals eine
Messung durchgeführt werden, um verifizieren zu können, ob
die Stenose tatsächlich auf die gewünschte Öffnungsfläche
erweitert worden ist.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Katheter
der in Rede stehenden Art anzugeben, mit dem Messungen zur
Diagnose, insbesondere Druckmessungen und die Messung des
Herzzeitvolumens mit Hilfe der Thermodilutionsmethode
einfach ausgeführt werden können, wobei derselbe Katheter
für weitere Anwendungen, insbesondere zur therapeutischen
Verwendung der Erweiterung von Engstellen verwendbar ist.
Diese Aufgabe ist gemäß der Erfindung durch die im
kennzeichnenden Teil des Patentanspruches 1 angegebenen
Merkmale gelöst.
Demgemäß weist der Katheter zumindest einen Kanal mit einem
Lumen und einen Temperaturfühler, z. B. einen Thermistor
auf, wobei jedoch deren Lage im Gegensatz zu herkömmlichen
Kathetern vertauscht ist. Die Lage des für die Injektion
des Kältemittels vorgesehenen Lumens oder auch mehrerer zur
besseren Durchmischung des Kältemittels mit dem Blutstrom
nebeneinanderliegender Lumina ist vorzugsweise am distalen
Ende, wobei dieses distale Ende vorzugsweise abgebogen ist,
wohingegen der Temperaturfühler in Richtung auf das
proximale Ende des Katheters gelegen ist. Hiermit sind
erstmalig direkte Messungen im linken Herzen möglich, so z.
B. Druckmessungen oder Messungen des Herzzeitvolumens mit
Hilfe der Thermodilutionsmethode. Bei der Einspritzung
eines Kältemittels strömt dieses zwar zunächst im Inneren
des Katheters an dem Temperaturfühler vorbei, bevor es aus
dem Lumen am distalen Ende des Katheters austritt, wodurch
der Temperaturfühler abgekühlt wird. Nach dem Austritt aus
dem Lumen wird das Kältemittel durch die Blutströmung
jedoch wieder in Richtung des Temperaturfühlers geführt, so
daß dann dort der Grad der Abkühlung durch das vorbeiströmende
zurückkommende Blut und der daraus resultierende
Temperaturgradient gemessen werden kann. Es hat sich
gezeigt, daß trotz der primären Abkühlung des Thermistors
durch das vorbeiströmende Kältemittel die anschließenden
Messungen zur Ermittlung der systolischen Auswurfzeit und
Auswurfmenge sowie des Herzzeitvolumens mit einer Genauigkeit
durchgeführt werden können, die der bisher erzielbaren
Genauigkeit bei einer Dilutionsmethode nicht nachsteht, bei
dem der Temperaturfühler primär nicht durch das in dem
Katheter vorbeiströmende Kältemittel abgekühlt wird.
Zur Ausdehnung von Engstellen im Gefäßsystem kann der
Katheter noch mit einem Dilatationsballon versehen werden.
Erfindungsgemäß weist dann der Katheter gleichzeitig eine
Vorrichtung zur Bestimmung des Herzzeitvolumens und zusätzlich
zu beiden Seiten des Dilatationsballons Vorrichtungen
zur Bestimmung des prä- und poststenotischen Blutdruckes
auf. Das Herzzeitvolumen kann nach unterschiedlichen
Verfahren bestimmt werden, so z. B. durch die Injektion
einer Wärmelösung gemäß der US-PS 42 17 910 oder durch eine
Impedanzänderungsmessung nach Injektion einer Kochsalzlösung
gemäß der US-PS 45 72 206. Eine einfache Methode ist
jedoch die bereits oben erwähnte Thermodilutionsmethode.
Zur Bestimmung des prä- und poststenotischen Blutdruckes
sind Drucksensoren auch auf Halbleiterbasis möglich;
vorteilhaft wird der Blutdruck jedoch hydrostatisch an je
einer vor bzw. nach dem Dilutationsballon gelegenen Öffnung
gemessen, die mit je einem zum körperexternen proximalen
Ende des Katheters führenden Kanal in Verbindung stehen.
Hiermit ist es erstmals möglich, z. B. eine Stenose der
Aortenklappe im linken Herzen mit Hilfe eines einzigen
Katheters zu beheben, wobei mit diesem Katheter auch die
für diese Intervention notwendigen Meßwerte ermittelt
werden. Hierdurch wird der für die Auswertung der Meßwerte
und für die therapeutische Maßnahme notwendige Zeitaufwand
gegenüber der herkömmlichen Methode drastisch verringert,
so daß auch die oben genannten Risiken für den Patienten
merklich kleiner sind. Weiterhin ist die Belastung des
Patienten durch die Benutzung nur eines einzigen Katheters
anstatt bisher drei deutlich vermindert.
Aufgrund der mit dem Katheter ermöglichten simultanen
Messung von Druckgradient, systolischer Auswurfzeit, Herzfrequenz
und Herzzeitvolumen können auch die therapeutischen
Maßnahmen sofort durch die zur Verfügung stehenden Meßwerte
validiert werden, indem Herzzeitvolumen und daraus berechnete
Öffnungsfläche der Stenose sofort ermittelt werden.
Optional kann auch der mittlere Druckgradient angegeben
werden. Der Arzt hat hiermit ständig einen Überblick über
den Verlauf seiner Interventionen.
Weitere Ausgestaltungen der Erfindung gehen aus den
Unteransprüchen hervor. Die Erfindung ist in einem Ausführungsbeispiel
anhand der Zeichnung näher erläutert.
In der Zeichnung stellen dar:
Fig. 1 ein als Dilatationskatheter zu verwendender Katheter
gemäß der Erfindung;
Fig. 2 einen Schnitt längs II-II in Fig. 1;
Fig. 3 eine vergrößerte Ansicht des distalen Bereiches des
Dilatationskatheters;
Fig. 4 schematisch die Lage des Dilatationskatheters gemäß
Fig. 1 in der Aorta und dem linken Herzen;
Fig. 5 Temperaturverläufe an Temperaturfühlern bei einer
Dilutionsmethode mit dem Katheter gemäß der Erfindung;
Fig. 6 eine schematische Darstellung eines kleinen Rechners
mit Anzeigegerät für einen Katheter gemäß der
Erfindung.
In Fig. 1 ist mit 1 in Katheter, in diesem Falle ein
Dilatationskatheter bezeichnet. Der Katheter besteht aus
einem elastischen Schlauch 2, der drei Hohlkanäle 3, 4 und
5 aufweist. Am distalen Ende PT ist der Schlauch kreisförmig
abgehoben (Pigtail); in diesem Bereich sind mehrere
kommunizierende Öffnungen, sogenannte Lumina 6 vorgesehen,
die mit dem Kanal 3 kommunizieren. In Richtung auf das
proximale Ende des Katheters ist ein Dilatationsballon 7
vorgegeben, der über den Kanal 4 aufgeblasen werden kann.
Weiter in Richtung auf das proximale Ende ist ein
Thermistor 8 gelegen, dessen Leitungsdrähte zentral in dem
Schlauch 2 geführt werden. Die Kanäle 3 und 4 werden nach
einem proximalen Anschlußblock 10 in separaten Leitungen 11
und 12 fortgeführt, die jeweils am Ende mit einem genormten
Anschlußstück 13 bzw. 14 versehen sind. Über ein Absperrventil
bei 14 kann der Dilatationsballon 7 mit einer
Spritze aufgeblasen werden. Über das Anschlußstück 13 kann
entweder Kältemittel durch den Katheter geschickt werden,
das dann an den Öffnungen 6 austritt, oder dieser Anschluß
kann mit einem Druckaufnehmer verbunden werden, um hydrostatisch
den Blutdruck an den Lumina 6 zu messen. Die
Leitungen 9 des Thermistors 8 werden in einem Kabel 15
zusammengefaßt, welches in einen Normanschluß 16 mündet. In
diesem Anschluß 16 ist noch eine Abgleichbrückenschaltung
für den Thermistor 8 vorgesehen.
Zusätzlich kann der Katheter im distalen Bereich zwischen
dem distalen Ende 6 und dem Dilatationsballon 7 einen
weiteren Thermistor 17 aufweisen, dessen Anschlußdrähte 18
in dem Schlauch 2 geführt und am proximalen Ende zu einem
Kabel 19 mit einem entsprechenden Anschluß 20 zusammengefaßt
sind. Der Anschluß 20 ist wie der Anschluß 16
aufgebaut und weist demnach wiederum eine Abgleichschaltung
auf. In der Nähe des ersten Thermistors 8 ist noch eine
weitere Öffnung 21 vorgesehen, die mit dem Kanal 5 in dem
Schlauch 2 kommuniziert und nach dem proximalen Endstück 10
in einer Leitung 22 mit einem Anschlußstück 23 mündet.
In Fig. 4 ist die Lage des Katheters im linken Herzen 31
dargestellt. Der Schlauch 2 des Katheters wird über die
Hauptschlagader so in das linke Herz eingefügt, daß das
distale gekrümmte Ende PT des Schlauches im linken
Ventrikel und der Dilatationsballon 7 im Bereich der
Aortenklappe 33 liegt. Diese Anordnung soll z. B. dazu
dienen, eine Stenose der Aortenklappe zu beseitigen. Bei
dieser Lage liegen somit die Öffnungen 6 und der Thermistor
17 im linken Ventrikel, der Thermistor 8 und die Öffnung 21
in der Aorta. Die proximalen Anschlüsse 16 und 20 der
Thermistoren werden in Anschlüsse TH 1 bzw. TH 2 eines
kleinen Auswertegerätes 34 eingesteckt, das zwei Anzeigefelder
35 und 36 aufweist. In dem linken Anzeigefeld kann
dann die Bluttemperatur in °C angezeigt werden, ebenso nach
entsprechendem Drücken einer Umschalttaste 37 das Herzzeitvolumen.
Wird über die Lumina 6 und 21 der hydrostatische
Blutdruck gemessen, dann können die entsprechenden Anschlüsse
13 bzw. 23 in Stecker P 1 und P 2 in dem
Auswertegerät 34 eingesteckt werden. Im rechten Anzeigefeld
kann dann der Blutdruck P, der Druckgradient Δ P, die
systolische Auswurfmenge SAM und die Klappenöffnungsfläche
KÖF nach entsprechendem Drücken einer Umschalttaste 38
angezeigt werden. Das Gerät weist noch einen Ein/
Ausschalter 39, Eichtasten 40 sowie eine Starttaste 41 auf.
Für die Durchführung und Überwachung des Erfolges einer
Stenosendilatation ist lediglich dieser eine Katheter
notwendig. Zur Bestimmung des Herzzeitvolumens wird über
den Anschluß 13 und den Kanal 3 ein Kältemittel in den
linken Ventrikel des Herzens eingespritzt, das aus den
Öffnungen 6 austritt. Der Dilatationsballon 7 ist in diesem
Falle nicht aufgeblasen. Durch die Anordnung der Öffnungen
6 in dem gekrümmten Bereich PT des distalen Endes erfolgt
eine sehr gute Verwirbelung des Kältemittels in dem Blut,
welches anschließend durch die Herztätigkeit durch die
Aortenklappe 33 gepumpt wird und an dem Thermistor 8
vorbeiströmt. Der Temperaturverlauf an diesem Thermistor
über der Zeit ist in Fig. 5 dargestellt und mit T 1
bezeichnet. Mit dem senkrechten Pfeil an der Zeitachse t
ist der Beginn der Injektion dargestellt. Zu diesem Beginn
wurde die Starttaste 41 gedrückt. Man sieht, daß die
Temperatur relativ rasch abfällt. Dies liegt einmal daran,
daß das Kältemittel in dem Katheterschlauch 2 bereits vor
dem Austritt aus den Öffnungen 6 an dem Thermistor 8 in der
Aorta vorbeiströmt. Der Temperaturabfall ist abhängig von
der absoluten Bluttemperatur, der Menge des eingespritzten
Kältemittels, der thermischen Isolation zwischen dem Kanal
3 und dem Thermistor 8 und der Blutzirkulation. Der
gemessene Temperaturverlauf ist im abfallenden Bereich der
Kurve T 1 eine Überlagerung aus der primären Abkühlung des
Thermistors beim Durchströmen des Katheters und nach einer
gewissen Zeit durch eine weitere Abkühlung, die durch die
Rezirkulation des Blutes von den Öffnungen 6 in die Aorta
ausgelöst wird. Bereits aus der Form der Kurve, so z. B.
dem initialen Abfall des Temperaturverlaufes und dem
erneuten Anstieg können bei entsprechender Eichung des
Auswertegerätes mit Hilfe der Eichtasten 40 Rückschlüsse
auf das Herzzeitvolumen erfolgen. Eine weitere Möglichkeit
besteht darin, den Temperaturverlauf an dem zweiten
Thermistor 17 aufzunehmen. Dieser Temperaturverlauf ist in
Fig. 5 gestrichelt dargestellt und mit T 2 bezeichnet. Auch
dieser Thermistor 17 wird durch das in dem Katheterschlauch
2 vorbeiströmende Kältemittel abgekühlt, wobei der Abkühlungsbeginn
später liegt als beim ersten Thermistor. Die
Abkühlung erfolgt auch rascher, die tiefste Temperatur
liegt niedriger als bei dem ersten Thermistor 8. Dies kommt
dadurch zustande, daß dieser zweite Thermistor 17 in
unmittelbarer Nähe der Öffnungen 6 liegt, aus denen das
Kältemittel ausströmt und in Richtung auf die Aortenklappe
gepumpt wird, wobei es an dem Thermistor 17 direkt nochmals
vorbeistreicht. Auch dieser Temperaturverlauf T 2 kommt
demnach durch eine Überlagerung zweier Abkühlungseffekte
zustande. Da das mit dem Kältemittel vermischte Blut
relativ rasch in Richtung auf die Aortaklappe abtransportiert
wird, steigt die Temperatur an dem zweiten Thermistor
17 entsprechend rascher an. In dem Auswertegerät 34 können
die in Fig. 5 gestrichelten Differenzflächen zwischen den
beiden Temperaturverläufen T 1 und T 2 ebenfalls hinsichtlich
des Herzzeitvolumens ausgewertet werden.
Aus den hydrostatischen Druckmessungen über die Öffnungen 6
und 21 sind der prä- und poststenotische Blutdruck sowie
der Druckgradient bekannt. Aus den angegebenen Werten wird
in dem Auswertegerät mit Hilfe bekannter Formeln das
Herzzeitvolumen, die systolische Auswurfszeit, der Druckgradient
und aus diesen Werten entsprechend die Öffnungsfläche
der Aortenklappe 33 berechnet und angezeigt. Bei
Verengung der Aortenklappe wird anschließend der Dilatationsballon
7 aufgeblasen und die Stenose dadurch aufgesprengt
und erweitert. Mit einer nachfolgenden Messung des
prä- und poststenosen Blutdruckes sowie des Druckgradienten
und des Herzzeitvolumen kann unmittelbar nach dieser
erweiternden Maßnahme festgestellt werden, ob die Aortenklappe
33 bereits genügend geweitet ist. Sollte dies noch
nicht der Fall sein, wird der Dilatationsballon 7 nochmals
verstärkt aufgeblasen und die sich daraus ergebende neue
Erweiterung anhand erneuter Messungen rasch überprüft.
Das beschriebene Katheter 1 kann ferner auch allein zu
Diagnosezwecken in herkömmlicher Weise benutzt werden,
insbesondere dadurch, daß eine weitere Öffnung 21 und ein
weiterer Temperaturfühler 17 in herkömmlicher Anordnung
vorgesehen sind. Die universelle Benutzung desselben
Katheters für Dilatationszwecke und Bestimmung des Herzzeitvolumens
in antegrader Richtung an der Pulmonalklappe,
Trikuspidalklappe und Nitralklappe wird dadurch ebenfalls
sichergestellt.
Durch Injektion einer Kältelösung durch die Öffnung 21 wird
bei einer dichtschließenden Aortenklappe beim gesunden
Menschen kein Temperaturabfall an dem im Ventrikel gelegenen
Thermistor 17 gemessen. Tritt dort trotzdem ein Temperaturabfall
auf, so ist dies ein Hinweis auf eine Klappeninsuffizienz.
Insbesondere durch eine Klappensprengung kann der
Grad der Insuffizienz zunehmen. Durch antegrade Injektion
einer Kältelösung vor und nach der Klappensprengung kann die
Insuffizienz berechnet und das antegrade Herzvolumen
dadurch korrigiert werden.
Claims (11)
1. Katheter zum Einführen in präformierte Hohlräume des
Körpers, bestehend aus einem biegsamen Schlauch mit
einem proximalen und einem distalen Ende mit zumindest
einem Kanal, der vom körperexternen proximalen Ende des
Katheters zu einer Lumenöffnung im distalen Bereich
führt, und mit einem ebenfalls im distalen Bereich des
Katheters angeordneten Temperaturfühler, dessen Anschlußdrähte
im Schlauch zum proximalen Ende geführt
sind, dadurch gekennzeichnet, daß der Temperaturfühler
(8) in bezug auf eine für die Injektion einer Kältelösung
zur Bestimmung des Herzzeitvolumens dienenden
Lumenöffnung (6) in Richtung auf das proximale Ende des
Katheters (1) angeordnet ist.
2. Katheter nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
die Lumenöffnung (6) zur Injektion der Kältelösung am
distalen Ende (PT) des Katheters (1) angeordnet ist.
3. Katheter nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet,
daß das distale Ende (PT) des Katheters kreisförmig
abgebogen und die Lumenöffnung (6) bzw. mehrere Lumenöffnungen
in diesem abgebogenen distalen Ende angeordnet
sind.
4. Katheter nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß der Katheter (1) einen
weiteren Kanal (5) mit einer zweiten Lumenöffnung (21)
aufweist, die in der Nähe des Temperaturfühlers (8)
angeordnet ist.
5. Katheter nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß
der Katheter (1) einen zweiten Temperaturfühler (17)
aufweist, der in der Nähe der ersten Lumenöffnung (6) am
distalen Ende (PT) des Katheters (1) angeordnet ist.
6. In den menschlichen Körper einführbarer Katheter mit
einem Dilationsballon zur Aufdehnung von Engstellen
(Stenosen) im Gefäßsystem, insbesondere nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß der Katheter (1) gleichzeitig
eine Vorrichtung (6, 8) zur Bestimmung des Herzzeitvolumens
aufweist.
7. Katheter nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß
der Katheter (1) zusätzlich zu beiden Seiten des
Dilatationsballons (7) Vorrichtungen (7, 21) zur Bestimmung
des prä- und poststenotischen Blutdruckes aufweist.
8. Katheter nach Anspruch 6 oder 7, dadurch gekennzeichnet,
daß die Vorrichtung zur Bestimmung des Herzzeitvolumens
eine erste in bezug auf den Dilatationsballon (7)
distale Lumenöffnung (6) und einen ersten proximalen
Temperaturfühler (8) aufweist.
9. Katheter nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß
die Vorrichtung zur Bestimmung des Blutdrucks zu beiden
Seiten des Dilatationsballons (7) je eine Lumenöffnung
(6, 21) aufweist, die mit je einem separaten bis zum
proximalen Ende des Katheters (1) führenden Kanal (3, 5)
kommunizieren.
10. Katheter nach Anspruch 8 oder 9, dadurch gekennzeichnet,
daß zu beiden Seiten des Dilatationsballons je ein
Temperaturfühler vorgesehen ist, dessen Anschlußdrähte
durch den Schlauch des Katheters zum proximalen Ende
geführt sind.
11. Gerät zum Anschluß an einen Katheter, der gemäß einem
der vorhergehenden Ansprüche ausgebildet ist, dadurch
gekennzeichnet, daß aus den mit Hilfe des zur gleichzeitigen
Ermittlung von Herzzeitvolumen sowie prä- und
poststenotischem Blutdruck gewonnenen Daten die instantane
Öffnung einer Gefäßklappe errechnet und angezeigt
wird.
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