DE3525351A1 - Kabelbinder - Google Patents

Description

Die Erfindung bezieht sich auf eine Vorrichtung zum Festbinden von Kabelbündeln, bestehend aus einem mit Querrippen oder Zak­ ken versehenen Kunststoff-Spannband unbestimmter Länge und ei­ nem, ebenfalls aus Kunststoff hergestellten separaten Verrie­ gelungsschloß mit einer Öffnung zum Durchführen des Spannbandes und in die Öffnung hineinragende, mit den Querrippen oder Zacken zusammenwirkende Rastmittel.

Die Herstellung der hierfür benötigten Spannbänder erfolgt üb­ licherweise so, daß zunächst ein allseits glattes Band extru­ diert wird und in einem nachgeschalteten Arbeitsgang das Band ein Walzenpaar durchläuft, in welchem auf einer Flachseite die Querrillen oder Zacken eingeformt werden. Zum Festbinden eines Kabelbündels wird dieses Band durch die Öffnung des Verriege­ lungsschlosses hindurchgeschoben und zwar entgegen den Stütz­ flächen der Rastmittel und nach Umschlingung des Kabelbündels durch die gleiche Öffnung von der anderen, dem Bündel zugekehr­ ten Seite bis zum Einrasten der vorderen Querrippen wieder durchgeführt. Sodann wird das hintere Bandende im Verriegelungs­ schloß so weit zurückgezogen, bis das Kabelbündel fest um­ schlungen ist. Das überstehende Band wird abgeschnitten. Auf diese Weise wird immer nur so viel an Spannband verbraucht, wie zur Umschlingung des Kabelbündels nötig ist.

Ein solcher Kabelbinder ist bspw. aus der FR-PS 21 24 864 (= US 37 44 096) bekannt. Dort besteht das Verriegelungsschloß aus zwei massiven Schenkeln, die an ihren Seiten nach Art ei­ ner Wäscheklammer durch sogenannte Brückenstege elastisch mit­ einander verbunden sind und an ihren kürzeren Enden Rastzähne aufweisen, welche in die entsprechenden Zacken des Spannbadnes eingreifen. Der Spalt zwischen den Rastzähnen ist hierbei so bemessen, daß er gleich oder etwas größer ist als die zwei­ fache Banddicke, gemessen vom Grund der Kerben zwischen den Zacken. Zum Einführen des Spannbandes ist es daher erforder­ lich, den Spalt etwas zu vergrößern. Zu diesem Zweck müssen die Klammerschenkel am hinteren, dem Kabelbündel zugewandten Ende mit Daumen und Zeigefinger zusammengedrückt werden, um den Durchgang des Spannbandes durch den erweiterten Spalt zwischen den Rastzähnen zu ermöglichen. Nach dem Umschlingen des Kabelbündels müssen die Klammerschenkel abermals zusammen­ gedrückt werden, um das umgeführte Bandende ein zweites Mal durch den Zahnspalt durchführen zu können. Diese Arbeitsweise wird als sehr unpraktisch und unbequem empfunden.

Bei einer anderen Ausführungsform dieser FR-PS ist das Verrie­ gelungsschloß aus zwei Teilen zusammengesetzt und zwar aus ei­ nem Gehäuse mit einer sich nach beiden Seiten konisch erwei­ ternden Durchgangsöffnung und einem von einer Seite in die Öffnung eindrückbaren Keil zum Festklammern der beiden Spann­ bänder in der Öffnung.

Bei dieser Ausführungsform ist es zwar nicht mehr nötig, den Spalt der Durchgangsöffnung zu vergrößern, jedoch ist es un­ vermeidlich, zur Verriegelung nachträglich den Keil einzubrin­ gen, so daß diese Bauform nicht nur umständehalber in der Hand­ habung, sondern auch noch teurer in der Herstellung ist.

Aufgabe der Erfindung ist es, einen Kabelbinder der eingangs genannten Art so zu gestalten, daß das Einführen des Band­ endes in das einteilige Verriegelungsschloß und dieVerriege­ lung des Bandes darin ohne vorherige oder nachherige Manipu­ lationen mit den Rastelementen möglich ist.

Diese Aufgabe wird im wesentlichen dadurch gelöst, daß das Verriegelungsschloß als Gehäuse mit zwei Rastzungen ausgebil­ det ist, die an einander gegenüberliegenden Wänden des Gehäu­ ses auffederbar angeformt sind und von denen jede mindestens einen Rastzahn trägt, wobei der zwischen den Rastzähnen frei­ bleibende Spalt "s" größer als die einfache Banddicke "e" und kleiner als die doppelte Banddicke "e" abzüglich der einfachen Rippentiefe "Z" ist.

Durch diese einfache Maßnahme wird erreicht, daß sich das Spannband mühelos in die Öffnung einführen und das Bandende nach der Umschlingung ebenfalls leicht zurückführen läßt bis zum Einrasten der vorderen Rippen in die Rastzähne, wobei die Rastzungen praktisch um den Betrag einer Rippentiefe auffe­ dern und dann wieder elastisch zurückfedern unter gleichzeiti­ gem Einrasten der Rastzähne in den Bandgrund zwischen den Rip­ pen.

Die hierdurch bewirkte automatische Verriegelung des Spannban­ des wird nach einem weiteren Merkmal der Erfindung noch siche­ rer, wenn der Spalt "S" zwischen den Rastzähnen gleich der doppelten Banddicke "e" abzüglich der doppelten Rippentiefe "z" ist.

In der Zeichnung sind einige Ausführungsformen der Erfindung dargestellt und sollen nachfolgend näher erläutert werden. Es zeigt

Fig. 1 eine bevorzugte Ausführungsform des Verrie­ gelungsschlosses im Querschnitt gemäß Linie I-I in Fig. 2,

Fig. 2 das gleiche Verriegelungsschloß in einer Vorderansicht,

Fig. 3 ein Schloßband mit mehreren aneinandergehef­ teten Verriegelungsschlössern,

Fig. 4 ein Spannband im Längsschnitt gemäß Linie IV-IV in Fig. 5,

Fig. 5 das gleiche Spannband mit Blick auf die Querrippen,

Fig. 6 das Verriegelungsschloß wie in Fig. 1 mit ein­ geführtem Spannbandende,

Fig. 7 das gleiche Schloß mit wieder zurückgeführtem und eingerastetem Spannbandende nach der Umschlingung des Kabelbündels,

Fig. 8 das gleiche Schloß beim Zurückziehen des hinteren, losen Bandendes,

Fig. 9 ein mit dem erfindungsgemäßen Kabelbinder fest umschlungenes Kabelbündel,

Fig. 10 eine andere Form des Verriegelungsschlosses im Schnitt,

und Fig. 11 eine weitere Ausführungsform des Verriege­ lungsschlosses im Schnitt.

Der vorliegende Kabelbinder ist aus einem hartelastischen Kunststoff (z. B. Hostaform oder dergleichen) hergestellt und dient beispielsweise zum Festbinden von Kabelbündeln oder auch von Einzelkabel an irgendwelchen länglichen Trägerkörpern. Der Kabelbinder setzt sich zusammen aus einem Verriegelungs­ schloß 1 (Fig. 1-3) und einem separaten Spannband 2 (Fig. 4 und Fig. 5), welches nach dem Umschlingen des Kabelbündels 14 mit seinen beiden Enden 13 und 15 im Schloß 1 fest eingespannt wird (Fig. 9).

Das Verriegelungsschloß 1 besteht hierbei aus einem Gehäuse 3, das mit einer durchgehenden Öffnung 7 zum Durchführen des Spannbandes 2 versehen ist, und zwei Rastzungen 4, die an den einander gegenüberliegenden Seitenwänden 5 des Gehäuses 3 und zwar an der dem Kabelbündel zugewandten Seite des Schlos­ ses 1 - mit zwei scharnierartig wirkenden Verbindungstellen 8 auffederbar angeformt sind. Jede Rastzunge 4 trägt auf ih­ rer Innenseite an ihrem auffederbaren Ende mindestens einen Rastzahn 6, wobei die Flächen 16 auf der zum Kabelbündel 14 hinweisenden Seite abgeschrägt sind, während die rückseitigen Rastflächen 17 etwa senkrecht zur Durchgangsrichtung des Spann­ bandes 2 verlaufen.

Die Schlösser 1 werden vorzugsweise in Form eines Schloßbandes hergestellt, wobei die einzelnen Schlösser 1 durch Haftstege 9 abreißbar miteinander verbunden sind (Fig. 3). In dieser Form lassen sich die Schlösser 1 leicht in einem geeigneten Montage- Hilfswerkzeug verarbeiten.

Das in den Fig. 4 und 5 dargestellte Spannband 2 ist auf der einen Seite glatt ausgebildet, während die andere Seite mit Querrippen 10 versehen ist, welche durch zwei Seitenwände 11 von etwa gleicher Höhe begrenzt sind. Dieses Spannband 2 wird in großen Längen bspw. durch Extrusion mit nachgeschaltetem Einwalzen der Querrippen hergestellt und kann in Form von Rol­ len angeliefert und gegebenenfalls auch in das vorgenannte Montagewerkzeug eingesetzt werden.

Um das Spannband 2 leicht durch das Verriegelungsschloß 1 hin­ durchführen zu können, ist der zwischen den Zähnen 6 freiblei­ bende Spalt "s" so gewählt, daß dieser im unbelasteten Zustand der Rastzungen 4 etwas größer ist als die volle einfache Band­ dicke "e".

Um dann noch ein sicheres Einrasten der Rastzähne 6 hinter die Querrippen 10 nach der Rückführung des Spannbandes 2 in das Schloß 1 zu gewährleisten, muß der Spalt "s" auf jeden Fall kleiner sein als die doppelte Banddicke "e" abzüglich der ein ­ fachen Tiefe "z" zwischen den Querrippen 10.

Besser noch für die absolut sichere Verriegelung ist es, wenn der Spalt "s" im unbelasteten Zustand der Rastzungen 4 gleich der doppelten Banddicke "e" abzüglich der doppelten Querrip­ pentiefe "z" ist, weil dann die Rastzähne 4 voll zwischen die Querrippen 10 bis auf den Bandgrund 12 eintauchen können. Be­ rücksichtigt man die in der Praxis unvermeidbaren Toleranzab­ weichungen bei den Rastzähnen 6, so sollte der Spalt "s" eher noch etwas kleiner sein, damit die Rastzähne 6 nach dem zwei­ ten Banddurchgang auch sicher bis zum Bandgrund 12 zurückfe­ dern.

Die Montagefolge ist in den Fig. 6 bis 9 dargestellt und läuft wie folgt ab:

Im ersten Schritt wird das freie Ende 13 des Spannbandes 2 zwischen den Rastzähnen 6 in Richtung des Pfeiles F ₁ durchge­ führt und durchdringt hierbei das Verriegelungsschloß 1 von der dem Kabelbündel 14 abgewandten Seite und entgegengesetzt zur Schrägfläche 16 der Rastzähne 6 (Fig. 6).

Im zweiten Schritt wird das Spannband 2 um das Kabelbündel 14 herumgeführt und das freie Ende 13 in Richtung des Pfeiles F ₂ wieder von der Rückseite in das Schloß 1 eingeführt und dabei zwischen dem Bandrücken 21 des oberen vorlaufenden Bandes 2 und der unteren Rastzunge 4 über die Schrägflächen 16 der Zähne 6 durchgezwängt, bis sich mindestens 2 Rippen 10 des freien Endes 13 in den Rastzähnen 6 verhakt haben. Hierbei können die Rastzungen 4 zu den Wänden 5 des Gehäuses 3 aufgrund der ela­ stischen Verbindung 8 ausweichen und anschließend wieder zu­ rückfedern, bis die unteren Zähne 6 am Bandgrund 12 anliegen (Fig. 7)

Im dritten Schritt wird das von der nicht dargestellten Rolle kommende hintere Ende 15 des Spannbandes 2 in Richtung des Pfeiles F ₃ zurückgezogen (Fig. 8) und zwar so weit, bis eine feste Umschließung des Kabelbündels 14 erreicht ist (Fig. 9). Sodann wird das überstehende Ende 15 entlang der Hinterwand 19 des Gehäuses 3 durch ein Messer 18 in Pfeilrichtung F ₄ ab­ geschnitten, so daß jeglicher unnütze Abfall an den Spann­ bändern vermieden wird.

Fig. 10 zeigt eine andere Ausführungsform des Verriegelungs­ schlosses, bei dem das Gehäuse 3 mit nur einer einzigen auf­ federbaren Rastzunge 4 versehen ist, welche im vorliegenden Ausführungsbeispiel mit zwei Rastzähnen 6 bestückt ist. Die gegenüberliegenden Rastzähne 6′ sind dagegen direkt an der Seitenwand 14′ des Gehäuses 3′ befestigt.

Eine weitere Ausführungsform des Verriegelungsschlosses ist in Fig. 11 dargestellt. Diese unterscheidet sich von der Form nach Fig. 1 und 2 lediglich dadurch, daß das Gehäuse 3 im Be­ reich hinter dem auffederbaren Ende einer Rastzunge 4 eine Anschlagnase 20 vorgesehen ist und zwar in solchem Abstand da­ hinter wie die Breite einer Querrippe 10. Diese Anschlagnase 20 hat die Aufgabe, den Durchtritt des freien Bandendes 13 auf seinem Rückweg durch das Verriegelungsschloß 1 zu stoppen und so dafür zu sorgen, daß gerade nur so viel Querrippen 10 die Rastzunge 4 passieren, daß eine Verriegelung gesichert ist.

Claims (5)

1. Vorrichtung zum Festbinden von Kabelbündeln, bestehend aus

• - einem mit Querrippen oder Zacken versehenen Kunststoff- Spannband unbestimmter Länge und
• - einem, ebenfalls aus Kunststoff hergestellten separaten Verriegelungsschloß mit einer Öffnung zum Durchführen des Spannbandes und in die Öffnung hineinragende, mit den Quer­ rippen oder Zacken zusammenwirkende Rastmittel,

dadurch gekennzeichnet, daß das Verrie­ gelungsschloß als Gehäuse (3) mit zwei Rastzungen (4) ausge­ bildet ist, die an einander gegenüberliegenden Wänden (5) des Gehäuses (3) auffederbar angeformt sind und von denen jede mindestens einen Rastzahn (6) trägt, wobei der zwischen den Rastzähnen (6) freibleibende Spalt "s" größer als die einfache Banddicke "e" und kleiner als die doppelte Banddicke "e" ab­ züglich der einfachen Rippentiefe "Z" ist.

2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Spalt "s" zwischen den Rastzähnen (6) gleich der doppelten Banddicke "e" abzüglich der doppelten Rippentiefe "z" ist.

3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeich­ net, daß das Gehäuse (3′) des Verriegelungsschlosses (1) nur mit einer einzigen auffederbaren Rastzunge (4) versehen ist, welche mindestens einen Rastzahn (6) trägt, während der gegen­ überliegende Rastzahn (6′) starr an der Seitenwand (5′) des Gehäuses (3′) befestigt ist.

4. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeich­ net, daß das Gehäuse (3) im Bereich hinter dem auffederbaren Ende von einer Rastzunge (4) mit einer Anschlagnase (20) zum Anhalten des an dieser Rastzunge (4) vorbeigeführten Band­ endes (13) des Spannbandes (2) während der Rückführung durch das Verriegelungsschloß (1) versehen ist.