DE3400914C2 - - Google Patents
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Description
Die Erfindung betrifft ein motorbetriebenes Fahrzeug-Servolenksystem
gemäß dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1.
In der DE-OS 22 37 166 ist ein derartiges Fahrzeug-Servolenksystem
beschrieben, das mit einem einfach steuerbaren
und kompakt und einfach aufbaubaren Elektromotor arbeitet,
der bei niedrigen Fahrgeschwindigkeiten eine Servounterstützung
bereitstellt, d. h. die Lenkung leichtgängiger erscheinen
läßt. Bei mittleren Fahrgeschwindigkeiten erfolgt
keine Servounterstützung. Bei höheren Fahrgeschwindigkeiten
wird demgegenüber der Lenkwiderstand erhöht, so daß die Lenkung
schwergängiger wird. Das Ausmaß der Servounterstützung
bzw. der Bremsung im niedrigen bzw. hohen Fahrgeschwindigkeitsbereich
ist dabei durch die innere Gesetzmäßigkeit des
Geschwindigkeitsfühlers vorgegeben und zeigt offensichtlich
einen fahrgeschwindigkeitsabhängigen Verlauf. Insbesondere
bei hohen Fahrgeschwindigkeiten nimmt das Ausmaß des Bremsens
mit zunehmender Fahrgeschwindigkeit kontinuierlich zu.
Andererseits ist die sich ohne Servounterstützung ergebende
Veränderung des Lenkwiderstands bei hohen Fahrgeschwindigkeiten
verhältnismäßig gering. Der kontinuierliche Zuwachs
an Motorbremsung bei zunehmender Fahrgeschwindigkeit führt
daher zu einer insgesamt zunehmenden Schwergängigkeit der
Lenkung.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Fahrzeug-Servolenksystem
gemäß dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1
derart auszugestalten, daß die fahrgeschwindigkeitsabhängigen
Änderungen des Lenkungsempfindens des Fahrers bei hohen
Fahrgeschwindigkeiten abgeschwächt sind.
Diese Aufgabe wird mit dem im kennzeichnenden Teil des Patentanspruchs
1 genannten Merkmal gelöst.
Bei dem erfindungsgemäßen Servolenksystem hält die elektronische
Steuereinheit oberhalb einer vorbestimmten hohen
Fahrgeschwindigkeit somit das Ausmaß des Bremsens der Lenkung
konstant, wodurch ein im wesentlichen gleichmäßiges
Lenkungsempfinden des Fahrers erreicht wird.
Eine vorteilhafte Ausgestaltung der Erfindung ist im Anspruch
2 angegeben.
Die Erfindung wird nachstehend anhand von Ausführungsbeispielen
unter Bezugnahme auf die Zeichnungen näher erläutert.
Es zeigt
Fig. 1 eine schematische Blockdarstellung eines Ausführungsbeispiels des motorbetriebenen
Fahrzeug-Servolenksystems,
Fig. 2 eine vergrößerte Schnittansicht von Hauptteilen
des in Fig. 1 gezeigten Systems,
Fig. 3 eine perspektivische Ansicht eines mit dem in
Fig. 2 gezeigten System verbundenen Lenkungsmechanismus,
Fig. 4 ein schematisches Blockschaltbild der elektrischen
Schaltung des in Fig. 1 gezeigten Systems,
Fig. 5 ein ausführliches Blockschaltbild eines Teils
der in Fig. 4 gezeigten Schaltung,
Fig. 6 ein ausführliches Blockschaltbild eines anderen
Teils der in Fig. 4 gezeigten Schaltung,
Fig. 7 eine schematische Darstellung, die die
Bestromung eines Motors bei verschiedenen
Betriebsarten der Schaltung nach Fig.
4 zeigt,
Fig. 8 ein Zeitdiagramm von Kurvenformen, die während
eines einzelnen Betriebsvorgangs der in Fig. 4
gezeigten Schaltung austreten,
Fig. 9 eine graphische Darstellung, die Betriebskennlinien
eines bei dem System nach Fig. 1 verwendeten
Gleichstrom-Servomotors DM zeigt,
Fig. 10a eine graphische Darstellung, die Zusammenhänge
zwischen der Fahrzeuggeschwindigkeit und
dem Servoverhältnis des in Fig. 1 gezeigten Systems
zeigt,
Fig. 10b eine graphische Darstellung, die Zusammenhänge
zwischen der Fahrzeuggeschwindigkeit und
dem von dem Fahrer aufzubringenden Lenkdrehmoment
bei dem Wirken des Servolenksystems nach Fig. 1
bzw. bei dessen Fehlen zeigt, und
Fig. 11 ein Blockschaltbild der elektrischen Schaltung
eines weiteren Ausführungsbeispiels des Servolenksystems.
Fig. 1 zeigt schematisch den Gesamtaufbau eines Ausführungsbeispiels des motorbetriebenen
Servolenksystems.
Bei diesem System ist mit einem Lenkrad 1 eines
Fahrzeugs eine erste Lenkwelle 2 verbunden, an die über
ein erstes Kreuzgelenk 4 eine zweite Lenkwelle 5 angeschlossen
ist. An die zweite Lenkwelle 5 ist über ein
zweites Kreuzgelenk 6 eine dritte Lenkwelle 7 angeschlossen.
An dem Kopf der dritten Lenkwelle 7 ist ein Ritzel
3 a (siehe Fig. 2) befestigt, mit dem eine Zahnstange 3 b
(siehe Fig. 3) zum Verstellen der gelenkten Räder kämmt.
Der Winkel α, unter dem die zweite Lenkwelle 5 gegenüber
der ersten Lenkwelle 2 geneigt ist, ist gleich dem Winkel
α, unter dem die dritte Lenkwelle 7 gegenüber der
zweiten Lenkwelle 5 geneigt ist. An der zweiten Lenkwelle
2 sind Drehmomentfühler (Drehbewegungsdetektoren) 8 befestigt (von denen in Fig.
1 nur einer gezeigt ist). An die dritte Lenkwelle 7
ist über ein Untersetzungsgetriebe 9 ein Gleichstrom-Servomotor
DM angeschlossen. Die Ausgänge der Drehmomentfühler
8 sind mit einer Steuereinrichtung 40 verbunden,
deren Ausgang mit dem Motor DM verbunden ist. Ein mit dem
Tachometerkabel verbundener Fahrzeuggeschwindigkeit-Meßgeber
erzeugt ein Signal für die Steuereinrichtung 40.
Fig. 2 zeigt im Schnitt den Teil des in Fig. 1 gezeigten
Mechanismus im Fußbereich des Fahrers. Bei diesem
dargestellten Beispiel weist das Untersetzungsgetriebe 9
eine Kombination aus vier Zahnrädern auf und setzt die
Drehzahl des Motors DM vor der Kraftübertragung zur dritten
Lenkwelle 7 um den Faktor "6" herunter. Bei diesem
Beispiel werden als Drehmomentfühler 8 Dehnungsmeßstreifen
verwendet. Es ist zwar nur einer der Drehmomentfühler
8 gezeigt, jedoch sind die anderen Drehmomentfühler an
der Rückseite der ersten Lenkwelle 2 befestigt. Das heißt,
gemäß diesem Beispiel wird die zum Drehen des Lenkrads
aufgewandte Kraft durch das Messen der Torsion der Lenkwelle
2 erfaßt. Jeder dieser Drehmomentfühler 8 enthält
zwei Meßgeber, die in voneinander verschiedenen Richtungen
ansprechen. Bei diesem Ausführungsbeispiel sind die vier
Meßgeber zu einer Brückenschaltung geschaltet, um das System
temperaturunabhängig zu machen. Der in Fig.
2 gezeigte Lenkungsmechanismus erstreckt sich über
zwei Räume, die von einer nahe dem zweiten Kreuzgelenk 6
liegenden Fußplatte 10 voneinander getrennt sind. Der
Raum links der Fußplatte 10 gemäß der Darstellung in Fig.
2 ist der Motorraum des Fahrzeugs, während der Raum rechts
der Fußplatte der Insassenraum ist. Mit 11 ist ein Bremspedal
bezeichnet.
Gemäß Fig. 3 werden die Drehachsen von Vorderrädern 12 a
und 12 b des Fahrzeugs über Stoßdämpfer 13 a bzw. 13 b von
oberen Aufhängungsträgern 14 a bzw. 14 b gehalten. Zwischen
den Stoßdämpfer 13 a und den Träger 14 a ist eine Schraubenfeder
15 a gesetzt. Gleichermaßen ist zwischen den Stoßdämpfer
13 b und den Träger 14 b eine weitere Schraubenfeder
15 b gesetzt. Mit den Lagern der Vorderräder 12 a und
12 b sind jeweils Achsschenkelarme 16 a bzw. 16 b verbunden,
welche jeweils über Spurstangen 17 a bzw. 17 b mit der Zahnstange
3 b verbunden sind. Mit der Zahnstange 3 b kämmt
das Ritzel 3 a. Ferner sind untere Aufhängungsarme 18 a und
18 b und ein Stabilisator 19 gezeigt.
Fig. 4 zeigt schematisch den Aufbau der elektrischen
Schaltung des in Fig. 1 gezeigten motorbetriebenen Servolenksystems.
Die graphischen Darstellungen in den Blöcken
in Fig. 4 stellen schematisch die elektrischen Eigenschaften
dieser Blöcke dar. In Blöcken B 1, B 2, B 3, B 5,
B 12, B 17, B 18 und B 19 ist auf der jeweiligen Abszisse der
Eingangspegel aufgetragen, während auf der jeweiligen
Ordinate der Ausgangspegel aufgetragen ist. In Blöcken B 9,
B 10, B 15, B 21, B 24, B 26, B 27, B 28 und B 35 ist jeweils auf
der Abszisse die Fahrzeuggeschwindigkeit aufgetragen, wogegen
auf der Ordinate der Ausgangspegel aufgetragen ist.
In den Fig. 5 und 6 sind Widerstände in Form
schmaler Rechtecke dargestellt.
Gemäß den Fig. 4 bis 6 bilden die beiden Drehmomentfühler
8 eine Widerstandsbrücke, deren Ausgang mit dem
Block B 1, nämlich einem üblichen Linearverstärker verbunden
ist. Der Ausgang des Blocks B 1 ist mit den beiden
Blöcken B 2 und B 3 verbunden. Der Block B 2 ist ein Vergleicher
zum Erfassen der Richtung des Eingangsdrehmoments.
Der Ausgang des Blocks B 2 ist mit einem Eingang A einer
(nachfolgend beschriebenen) logischen Schaltung B 31 verbunden.
Der Block B 3 ist eine Absolutwertschaltung, die
unabhängig von der Polarität des Eingangssignals ein zum
Eingangssignal linear proportionales positives Ausgangssignal
erzeugt. Das Ausgangssignal des Blocks B 3 liegt an
einem Multiplizierer B 4 an.
Das Ausgangssignal eines Fahrzeuggeschwindigkeits-Meßgebers 30
liegt an einem Frequenz/Spannungs- bzw, f/V-Umsetzer B 8 an,
der das Signal in eine Spannung umsetzt. Die
Ausgangsspannung des Umsetzers B 8 wird dem Multiplizierer
B 4 über einen Funktionsgenerator B 30 zugeführt, der Vergleicher
B 9, B 35, B 29 und B 26, eine logische Schaltung
B 40, Spannungsgeber B 10, B 15, B 21, B 24 und B 27 und Analogschalter
B 11, B 16, B 22, B 25 und B 28 enthält. Die Vergleicher
B 9, B 35, B 29 und B 26 geben Binärsignale durch
Vergleich ihrer Eingangssignale mit Signalen für vorgewählte
Fahrzeuggeschwindigkeiten V 1, V 2, V 3 bzw. V 4 ab.
Die logische Schaltung B 40 ermittelt aus den Binärsignalen
der Vergleicher B 9, B 35, B 29 und B 26, in welchen von
fünf Bereichen die gerade vorhandene Fahrzeuggeschwindigkeit
fällt, und schließt oder öffnet dann für den jeweiligen
Geschwindigkeitsbereich die mit den zugeordneten
Spannungsgebern verbundenen Analogschalter. Das Ausgangssignal
des Vergleichers B 29 ist an einen Eingang B der
logischen Schaltung B 31 angelegt und bestimmt, ob ein
Hilfsdrehmoment oder eine Bremskraft erzeugt werden
soll.
Bei dem dargestellten Beispiel wird in dem Geschwindigkeitsbereich
von Null bis V 1 der Analogschalter B 11 zum
Wählen des Spannungsgebers B 10 geschlossen, während alle
anderen Analogschalter geöffnet werden. Gleichermaßen
werden in den Geschwindigkeitsbereichen von V 1 bis V 2,
von V 2 bis V 3, von V 3 bis V 4 und oberhalb von V 4 die
Analogschalter B 16, B 22, B 25 bzw. B 28 geschlossen, um
damit jeweils die Spannungsgeber B 15, B 21, B 24 bzw. B 27
zu wählen. Das Signal des gewählten Spannungsgebers
über den zugeordneten Analogschalter dem Multiplizierer
B 4 zugeführt. Die Spannungsgeber B 10, B 21 und
B 27 erzeugen vorgegebene Spannungen, die durch die
Einstellung veränderbarer Widerstände bestimmt sind.
Die Spannungsgeber B 15 und B 24 erzeugen Spannungen, die
sich in Abhängigkeit von der Fahrzeuggeschwindigkeit
ändern. Der Spannungsgeber B 15 fügt einer der Fahrzeuggeschwindigkeit
entsprechenden Spannung einen vorbestimmten,
mittels eines veränderbaren Widerstands eingestellten
Vorspannungspegel hinzu und gibt dann eine zur Fahrzeuggeschwindigkeit
umgekehrt proportionale Spannung ab.
Der Multiplizierer B 4 gibt ein Ausgangssignal ab, dessen
Pegel das Produkt aus dem Drehmomentsignal des Blocks
B 3 und dem Signal ist, das von dem Funktionsgenerator B 30
entsprechend der Fahrzeuggeschwindigkeit abgegeben wird.
Dieses Ausgangssignals des Multiplizierers B 4 liegt an
einem Differenzverstärker B 5 an, der die Differenz zwischen
dem Ausgangssignal des Multiplizierers B 4 und einem
Signal verstärkt, welches durch die (später beschriebene)
Zurückführung eines Motorstroms zur Eingangsstufe erzielt
wird. Falls jedoch der Ausgangspegel des Differenzverstärkers
B 5 einen vorbestimmten Pegel erreicht, der durch
die Kennlinie einer Zenerdiode ZD bestimmt ist, wird der
Ausgangspegel konstant gehalten. Das Ausgangssignal des
Differenzverstärkers B 5 wird über eine Proportional-/Integralregler-
bzw. PI-Kompensationsschaltung B 6 einer Impulsdauermodulationsschaltung
B 7 zugeführt. Die Modulationsschaltung
B 7 gibt ein Ausgangssignal ab, dessen Impulsdauer
entsprechend dem Ausgangspegel der Kompensationsschaltung
B 6 moduliert ist, dessen Periode aber die gleiche
wie diejenige des Signals eines Oszillators B 13
ist. Das modulierte Signal liegt an einem Eingang D der
logischen Schaltung B 31 an. Bei diesem besonderen Beispiel
erzeugt der Oszillator B 13 ein Signal mit der Frequenz
2 kHz.
In eine mit der Wicklung des Motors DM verbundene Leitung
ist ein Stromwandler CT geschaltet. Das Signal des
Stromwandlers CT wird zu einem Verstärker B 17 zurückgeführt,
dessen Ausgang über eine Absolutwertschaltung B 18
mit einem Verstärker B 12 und einem Vergleicher B 19 verbunden
ist. Das Ausgangssignal des Verstärkers B 12 liegt
an dem Verstärker B 5 an. Der Vergleicher B 19 besitzt eine
Hysterese und gibt ein Ausgangssignal an einen Eingang C
der logischen Schaltung B 31 ab.
An jeweils entsprechende Ausgangsanschlüsse der logischen
Schaltung B 31 sind über jeweilige Basistreiberstufen
Schalttransistoren Q 1 bis Q 6 zum Steuern des Motorstroms
angeschlossen. Die Transistoren Q 1 bis Q 4 dienen zum
Speisen des Gleichstrom-Servomotor DM und sind zur Veränderung
der Richtung des in der Wicklung des Motors DM
fließenden Stroms in der Form einer Brücke geschaltet.
Im einzelnen fließt durch Einsteuerung von zwei einander
diametral gegenüberliegenden dieser Transistoren in der
Wicklung ein Strom in einer vorgegebenen Richtung. Die
Transistoren Q 5 und Q 6 dienen zur Steuerung der Bremswirkung
durch Steuern der elektrischen Verbindung
zwischen der Wicklung des Motors DM und einem Widerstand
R. Im einzelnen wird beim Durchschalten des Transistors
Q 5 oder Q 6 der Widerstand R an die Wicklung angeschlossen,
so daß in dem Motor über diesen Weg ein Strom
fließt. Infolgedessen wird die Drehung des Motors DM gebremst.
Eine Gleichstromdrossel L verhindert, daß bei
der Impulsdauersteuerung Stromunterbrechungen hervorgerufen
werden.
Nach Fig. 6 enthält die logische Schaltung B 31 UND-Glieder
AN 1 bis AN 4, NAND-Glieder NA 1 bis NA 4, Inverter IN 1
bis IN 7 und Treiberstufen DV 1 bis DV 6. Alle Treiberstufen
DV 1 bis DV 6 haben den gleichen Aufbau und sind jeweils
mit einem eine Leuchtdiode aufweisenden Fotokoppler ausgestattet.
In den mit den Basen der Transistoren Q 1 bis Q 6 verbundenen
Basistreiberstufen sind Fototransistoren eingebaut,
die optisch mit den jeweiligen Leuchtdioden gekoppelt
sind. Auf diese Weise werden bei dem Aufleuchten der
Leuchtdioden der Treiberstufen DV 1 bis DV 6 die jeweils
zugeordneten Transistoren Q 1 bis Q 6 durchgeschaltet.
Fig. 7 zeigt die Bestromung des Servomotors DM
bei verschiedenerleit Betriebsarten. Die Schaltzustände
der Transistoren Q 1 bis Q 6 bei den verschiedenen Betriebsarten
des Systems sind in der nachstehenden Tabelle 1 aufgelistet.
Gemäß Fig. 7 und Tabelle 1 werden dann, wenn die Fahrzeuggeschwindigkeit
geringer als V 2 ist und von dem Motor
DM ein Hilfsdrehmoment erzeugt werden soll, bei einem
von dem Fahrer an der Lenkachse ausgeübten "Vorwärts"-
Drehmoment die Transistoren Q 1 und Q 4 durchgeschaltet,
wie aus dem in Fig. 7 mit "Vorwärtsdrehung" beschrifteten
Schaltbild ersichtlich ist. Daher fließt
im Anker des Motors ein Strom in einer derartigen Richtung,
daß der Motor in Vorwärtsrichtung dreht. Bei diesem
Ausführungsbeispiel wird der Strom nicht durchgehend
zugeführt, sondern es wird der Transistor Q 1 durch das
in der Impulsdauer modulierte Ausgangssignal der Steuereinrichtung
mit einer bestimmten Periode ein- und ausgeschaltet.
Daher wird die Motorantriebsschaltung abwechselnd
ein- und ausgeschaltet.
Wenn der Fahrer an der Lenkachse ein "Rückwärts"-Drehmoment
ausübt, werden die Transistoren Q 2 und Q 3 durchgeschaltet,
wie es aus dem in Fig. 7 mit "Rückwärtsdrehung"
beschrifteten Schaltbild ersichtlich ist; dabei fließt der
Strom in einer derartigen Richtung, daß der Motor DM in
Gegenrichtung dreht. In diesem Fall wird durch das in der
Impulsdauer modulierte Signal der Steuereinrichtung
der Transistor Q 3 mit einer bestimmten Periode abwechselnd
ein- und ausgeschaltet.
Wenn die Fahrzeuggeschwindigkeit den Wert V 3 übersteigt, wird in
Abhängigkeit von der Richtung des an der Lenkachse ausgeübten
Drehmoments der Transistor Q 5 oder Q 6 mit einer
bestimmten Periode angesteuert, wie es aus den in Fig. 7
mit "Bremsen" beschrifteten Schaltbildern ersichtlich ist.
Dabei wird die Ankerwicklung des Motors DM über
den Bremswiderstand R kurzgeschlossen, so daß in der Wicklung
ein Strom hervorgerufen wird. Infolgedessen erzeugt
der Motor DM ein Antriebsdrehmoment in der zum Eingangsdrehmoment
entgegengesetzten Richtung, nämlich ein Bremsdrehmoment.
In Fig. 8 sind die zeitlichen Steuerungen der Arbeitsvorgänge
der Transistoren Q 1 bis Q 6 im Zusammenhang
mit dem Eingangsdrehmoment veranschaulicht. Bei dem
Hilfsdrehmoment-Betrieb wird abhängig von der Richtung des
Eingangsdrehmoments der Transistor Q 1 oder Q 3 periodisch
ein- und ausgeschaltet. Die Dauer des Einschaltzustands
und des Ausschaltzustands des Transistors hängt von der
Größe des Drehmoments ab. Die dem Motor DM zugeführte
elektrische Energie ist proportional zu der Dauer des
Einschaltzustands des Transistors Q 1 oder Q 3, so daß
daher der Motor DM ein dem Eingangsdrehmoment entsprechendes
Hilfsdrehmoment erzeugt.
Auf gleichartige Weise wird bei dem Bremsbetrieb abhängig
von der Richtung des Eingangsdrehmoments der Transistor Q 5
oder Q 6 periodisch ein- und ausgeschaltet. Die Dauer des
Einschaltzustands und des Ausschaltzustands des Transistors
hängt von der Größe des Eingangsdrehmoments ab. Das
erzeugte Bremsdrehmoment hängt von der Stärke des in der
Ankerwicklung des Motors DM fließenden Stroms ab. Da die
Stromstärke zu der Dauer des Einschaltzustands des Transistors
Q 5 oder Q 6 proportional ist, entspricht das erzeugte
Bremsdrehmoment dem Eingangsdrehmoment.
Fig. 9 zeigt die Kennlinien des bei dem vorstehend
beschriebenen Ausführungsbeispiel verwendeten Gleichstrom-Servomotor
DM. Aus dieser graphischen Darstellung
ist ersichtlich, daß bei dem Motor ein Ausgangsdrehmoment
T proportional zu einem im Motor fließenden Strom I ist.
In der graphischen Darstellung sind mit N und η jeweils
die Drehzahl bzw. der Wirkungsgrad bezeichnet.
Fig. 10a zeigt die Fahrzeuggeschwindigkeit/Servoverhältnis-Kennlinie
des vorstehend
beschriebenen Ausführungsbeispiels. Fig. 10b
zeigt die Fahrzeuggeschwindigkeit/Fahrerlenkkraft-Kennlinie
des Systems. Gemäß den Fig. 5, 10a und 10b wird
bei einer Fahrzeuggeschwindigkeit in dem Bereich von Null
bis V 1 der Analogschalter B 11 geschlossen, während alle
anderen Analogschalter offen gehalten werden. Dadurch
wird von dem Spannungsgeber B 10 eine von der Fahrzeuggeschwindigkeit
unabhängige konstante Spannung an den Multiplizierer
B 4 angelegt. In diesem Fall hängt der Sollwert
des Steuersystems von dem von den Drehmomentfühlern 8 abgegebenen Eingangsdrehmomentsignal
ab. Das heißt, das Servoverhältnis
wird auf einem vorgegebenen Wert gehalten. Da das von dem
Fahrer aufgebrachte Lenkdrehmoment durch den Motor DM verstärkt
wird, ist die von dem Fahrer aufzuwendende Kraft
beträchtlich geringer als die Kraft, die erforderlich wäre,
wenn keine Servolenkunterstützung bestehen würde. In
diesem Bereich wird mit zunehmender Fahrzeuggeschwindigkeit
das von dem Fahrer zum Lenken aufzubringende Drehmoment
etwas kleiner.
Wenn die Fahrzeuggeschwindigkeit in dem Bereich von V 1 bis
V 2 liegt, wird der Analogschalter B 16 geschlossen und es
werden alle anderen Analogschalter offen gehalten, so daß
an den Multiplizierer B 4 das Signal des Spannungsgebers
B 15 angelegt wird. Der Spannungsgeber B 15 enthält einen
invertierenden Verstärker, dem eine bestimmte Vorspannung
zugeführt wird, welche so eingestellt wird, daß der Pegel
an dem Ausgangsanschluß des Spannungsgebers B 15 gleich dem
Ausgangspegel des Spannungspegels B 10 bei der Geschwindigkeit
B 1 ist. Da der Spannungsgeber B 15 einen invertierenden
Verstärker enthält, gibt er ein Ausgangssignal ab, dessen
Pegel umgekehrt proportional zu einem an einen Eingang
angelegten Geschwindigkeitssignal ist. Infolgedessen nimmt
in dem Bereich von V 1 bis V 2 das Servoverhältnis umgekehrt
proportional zu der Fahrzeuggeschwindigkeit ab. Bei diesem
Ausführungsbeispiel wird bei der Annäherung der Fahrzeuggeschwindigkeit
an V 2 das von dem Motor abgegebene
Hilfsdrehmoment nahezu "Null", so daß sich das Servoverhältnis
dem Wert "1" nähert.
Wenn die Fahrzeuggeschwindigkeit in dem Bereich von V 2
bis V 3 liegt, ist der Analogschalter B 22 geschlossen, so
daß der Spannungsgeber B 21 dem Multiplizierer B 4 ein Signal
mit einem vorgegebenen Pegel zuführt. Dieser Pegel
wird so eingestellt, daß das von dem Motor DM erzeugte
Hilfsdrehmoment zu "Null" wird. In diesem Fahrzeuggeschwindigkeitsbereich
nimmt das Servoverhältnis den Wert
"1" an.
Wenn die Fahrzeuggeschwindigkeit in dem Bereich von V 3
bis V 4 liegt, ist der Analogschalter B 25 geschlossen, so
daß der Spannungsgeber B 24 dem Multiplizierer B 4 ein Signal
zuführt. Da der Spannungsgeber B 24 einen üblichen
Verstärker aufweist, dem ein Fahrzeuggeschwindigkeitssignal
zugeführt wird, wird an den Multiplizierer B 4 ein
Signal angelegt, dessen Pegel zur Fahrzeuggeschwindigkeit
proportional ist. Infolgedessen steuert die Impulsdauer-
Modulatorschaltung B 7 die Impulsdauer in der Weise, daß
diese proportional zur Fahrzeuggeschwindigkeit zunimmt.
Wenn die Fahrzeuggeschwindigkeit V 3 übersteigt, wird an
den Eingang B der logischen Schaltung B 31 ein Signal
mit dem hohen Pegel H angelegt, so daß das System in den
Bremsbetrieb umgeschaltet wird. Im einzelnen wird dabei
abhängig von dem Ausgangssignal der Modulatorschaltung B 7
der Transistor Q 5 oder Q 6 ein- und ausgeschaltet. Da die
Einschaltdauer des Transistors Q 5 oder Q 6 proportional zur
Fahrzeuggeschwindigkeit zunimmt, wird mit zunehmender Fahrzeuggeschwindigkeit
das Bremsdrehmoment größer, während
das Servoverhältnis unter "1" abnimmt.
Wenn die Fahrzeuggeschwindigkeit über V 4 liegt, wird der
Analogschalter B 28 geschlossen, so daß an den Multiplizierer
B 4 ein Signal des Spannungsgebers B 27 angelegt wird.
Da dieses Signal des Spannungsgebers B 27 unabhängig
von der Fahrzeuggeschwindigkeit immer auf einem konstanten
Pegel gehalten wird, bleibt das Servoverhältnis unverändert.
Bei diesem Ausführungsbeispiel ist der Ausgangspegel
des Spannungsgebers B 27 gleich dem Pegel des
von dem Spannungsgeber B 24 bei der Fahrzeuggeschwindigkeit
V 4 abgegebenen Signals. Infolgedessen schließt bei
diesem Ausführungsbeispiel jeder Teil der Kennlinie des
Servoverhältnisses bei den Fahrzeuggeschwindigkeiten V 1,
V 2, V 3 und V 4 stoßfrei an den benachbarten Teil an.
Bei dem vorstehend beschriebenen Ausführungsbeispiel werden
die vier Analog-Vergleicher B 9, B 35, B 29 und B 26 sowie
die logische Schaltung B 40 dazu verwendet, den Bereich
der Fahrzeuggeschwindigkeit zum Erzielen der in Fig.
10a gezeigten Kennlinie zu bestimmen. Es ist jedoch
auch möglich, für den gleichen Zweck nur Analog-Vergleicher
gemäß der Darstellung in Fig. 11 zu verwenden. Statt
dessen kann auch eine weitere Anordnung benutzt werden,
bei der das Fahrzeuggeschwindigkeitssignal einem Analog/
Digital-Wandler zugeführt wird, dessen Ausgangssignal an
eine gewöhnliche logische Schaltung oder einen Mikrocomputer
zum Ausführen von Vergleichsvorgängen abgegeben wird,
durch die der Fahrzeuggeschwindigkeitsbereich ermittelt
wird.
Es ist ferner zu ersehen, daß sich das Servoverhältnis in den
Bereichen von V 1 bis V 2 und von V 3 bis V 4 linear mit der
Fahrzeuggeschwindigkeit verändert. Alternativ kann
eine einer quadratischen Kurve ähnliche Kennlinie gebildet
werden. Bei diese alternativen Ausführungsform können beispielsweise
die in Fig. 5 gezeigten Spannungsgeber B 15 und
B 24 durch Funktionsgeneratoren für vorgegebene Funktionen
ersetzt werden.
Gemäß der vorstehenden Beschreibung wird bei dem Servolenksystem
der Lenkvorgang bei hohen Geschwindigkeiten gebremst,
wobei das Servoverhältnis unter "1" gebracht wird.
Daher wird für den Fahrer über den ganzen Bereich der
Fahrzeuggeschwindigkeiten ein ausgewogenes vorteilhaftes
Lenkungsempfinden erzielt.
Claims (2)
1. Motorbetriebenes Fahrzeug-Servolenksystem, mit einem
Elektromotor, der mit einer Lenkwelle des Fahrzeugs verbunden
ist, einem Drehbewegungsdetektor zum Erfassen des vom
Fahrer aufgebrachten Lenkdrehmoments, einer mit einer Wicklung
des Elektromotors verbindbaren Motorbremsvorrichtung
und einer elektronischen Steuereinrichtung, die im Bereich
niedriger Fahrgeschwindigkeiten den Elektromotor entsprechend
dem Ausgangssignal des Drehbewegungsdetektors speist,
im Bereich mittlerer Fahrgeschwindigkeiten den Elektromotor
abschaltet und im Bereich hoher Fahrgeschwindigkeiten die
Motorbremsvorrichtung geschwindigkeitsabhängig aktiviert,
dadurch gekennzeichnet, daß die elektronische Steuereinrichung
(40; B 30) das Ausmaß des Bremsens durch die Motorbremsvorrichtung
(Q 5, Q 6, R) oberhalb eines vorbestimmten Geschwindigkeitswerts
(V₄) konstant hält.
2. Motorbetriebenes Fahrzeug-Servolenksystem nach Anspruch
1, dadurch gekennzeichnet, daß die elektronische
Steuereinrichtung (40; B 30) die Kontanthaltung des Ausmaßes des Bremsens
derart steuert, daß das Verhältnis zwischen dem jeweils
erfaßten Lenkdrehmoment und dem Ausmaß des Bremsens konstant
bleibt.
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