DE3327149A1 - Verfahren zum herstellen von halbzeugen bzw. formteilen aus polypropylen - Google Patents
Verfahren zum herstellen von halbzeugen bzw. formteilen aus polypropylenInfo
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- C08F255/02—Macromolecular compounds obtained by polymerising monomers on to polymers of hydrocarbons as defined in group C08F10/00 on to polymers of olefins having two or three carbon atoms
Description
Verfahren zum Herstellen von Halbzeugen bzw. Formteilen aus
Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zum Herstellen von Halbzeugen bzw. Formteilen aus Polypropylen durch Aufpfropfen
von Alkoxisilanverbindungen in Gegenwart eines organischen Peroxyds, indem Polypropylen Silanverb.indung
und Peroxyd gemischt und anschließend bei.einer Temperatur von 170 bis 2400C plastifiziert und extrudiert werden.
Es ist bekannt, Polyolefine unter Verwendung von Silanverbindungen
in Gegenwart organischer Peroxyde zu pfropfen, s. US-PS 3 075 948, mit Beispielen für Polyethylen. Das
Vernetzen von Polyethylen bzw. Ethylen-Olefin-Copolymeren unter Verwendung von Silanverbindungen in Gegenwart organischer
Peroxyde und Silanolkondensations-Katalysatoren wird ausführlich auch beispielsweise in der DE-AS 17 94·
DE-AS 19 63 571, DE-OS 32 10 192 beschrieben. .
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.G-
Hierbei wird davon ausgegangen, daß die Vernetzungsreaktion
in zwei Stufen abläuft, so daß das Polyethylen gewünscht enfalls in vernetzungsfähiger Form gelagert werden
kann, ehe nachträglich die eigentliche Vernetzung durch-
5 geführt wird.
Es ist bekannt, daß Polypropylen, da es in der Polymerkette tertiäre C-Atome enthält, gegenüber einer thermischen
Beanspruchung sehr empfindlich ist und daher
leicht abgebaut wird. Insbesondere läßt sich Polypropylen nicht durch Peroxyde vernetzen, da im Gegensatz zu Polyethylen
bei Polypropylen die Kettenspaltung die Kettenkombination stark überwiegt und somit ein Abbau, also
eine Molekulargewichtsverringerung resultiert.
Auch die Verfahren zum Herstellen silanraodifizierter vernetzter
Polyethylene sind daher keineswegs ohne weiteres auf PolypropiTlen übertragbar. In der EP-OS 0 004- 034- wird
ein Verfahren zum Herstellen vernetzter silanmodifizierten
Polypropylene und Copolymere von Propylen beschrieb en, derra
folge unter SauerstoffausSchluß während der Plastifizierung
und Formgebung gearbeitet werden muß und nur spezielle Peroxyde, die den Abbau des Polypropylens nicht
fördern, eingesetzt werden und die Vernetzungsreaktion der aufgepfropften Silanverbindungen in Gegenwart eines
Silanolkondensationskatalysators in Wasser durchgeführt wird. Nach der EP-OS 0 004 034 werden Polypropylene mit
einem MFI größer 1, d.h. Mittel- und Niedermolekulare Polypropylene mit einem Molekulargewicht bis höchstens
4 χ 10·7 eingesetzt, wobei als Peroxyde nur Di-Benzylperoxyd
oder Tert.-butylperbenzoat als geeignet angesehen
werden, da sie eine relativ niedrige Zerfallstemperatur aufweisen, während z.B. Dicumylperoxyd, als den thermischen
Abbau des Polypropylens fördernd, für die Silanmodifizierung des Polypropylens nicht als geeignet nachgewiesen
35 wird.
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Aus der DE-OS 24- 09 237 ist ein in Gegenwart von
Peroxyden silanmodifiziertes Homo- oder Copolymer des Propylens "bekannt, das als Haftschicht zwischen metallischen
Platten unter Anwendung von Druck und Wärme verpreßt wird. Auch hierfür werden mittel- und niedermolekulare
Polymere des Propylens mit einem MFI größer 0,8 "bis 9 und mehr eingesetzt, die sich offenbar leicht
pfropfen lassen und auch zu dünnen Beschichtungsfolien extrudieren lassen.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein vernetztes Halbzeug bzw. Formteil auf Basis von Polypropylen zu
schaffen, als eines preiswerten Massenkunststoffes mit geringem spezifischen Gewicht und guter Chemikalien- und
Wärmebeständigkeit. Mit der Vernetzung soll das Eigenschaftsbild gezielt verändert werden, insbesondere die
Wärmestandfestigkeit und die Kälteschlagzähigkeit erhöht werden. Ausgehend von der Möglichkeit, Polyolefine mittel
Silanverbindungen in Gegenwart von organischen Peroxyden
zu pfropfen und mittels Silanolkondensations-Katalysator?
in Gegenwart von Wasser zu vernetzen, besteht die Aufgabi in einem ersten Verfahrensschritt ein Halbzeug auf Basis
Polypropylen zu schaffen, das noch nicht vernetzt ist, bzw. nur geringfügig anvernetzt, so daß es noch weiterverarbeitet
und ggf. verformt werden kann, ehe es vollständig ausvernetzt. Ein bereits vollständig ausvernetztes
Halbzeug kann nicht mehr bzw. nur geringfügig verformt werden und bereitet erhebliche Schwierigkeiten
beim Bearbeiten. Eine weitere Aufgabe der Erfindung ist darin zu sehen, ein vernetztes Formteil auf Basis Polypropylen
zu schaffen, das mittels textiler Flächengebildc die ein- oder aufkaschiert sind, verstärkt ist. Solche
Schichtstoffe können ebenfalls im völlig ausvernetzten Zustand nicht mehr verformt werden, da sie dann sehr
35 leicht zur Delaminierung neigen.
Ficht vernetztes Polypropylen, verstärkt mit Füllstoffen oder Glasmatten ist beispielsweise in Plastverarbeiter,
29. Jahrg. 1978, Nr. 7, Seiten 351 bis 360 und Zeitschrift
Kunststoffe, 66, (1976), Nr. 12, Seiten 793 bis
5 797 beschrieben.
Die erfindungsgemäße Aufgabenstellung wird ausgehend von dem Verfahren gemäß Gattungsbegriff des Patentanspruchs '
dadurch gelöst,:daß ein im wesentlichen isotaktisches Homopolymer des Propylens mit einer Dichte von 0,90 bis
0,91 g/cm^ und einem Schmelzindex MFI (i9O°C/5 kp)
kleiner 0,7 g/10 min vorzugsweise kleiner 0,1 g/10 min und einem Molekulargewicht größer 5 * 10^ eingesetzt
wird. Die erfindungsgemäß eingesetzten hochmolekularen, teilkristallinen, möglichst geringe ataktische Anteile
enthaltenden Polypropylene sind relativ steif. Auch ihre MFI (230°C/2,16 kp) sind kleiner 0,7 bzw. kleiner
0,1 g/10 min.
Diese hochmolekularen Polypropylene werden im Sinn der Erfindung durch den Einsatz von organischen Peroxyden
mit einer einminütigen Halbwertszeit-Temperatur von etwa 160 bis 240°C, wie insbesondere Dicumylperoxyd, Tertiärbutylcumylperoxyd,
Bis-tert.-butylperoxyd-Isopropyl-Benzol
oder 4-,4~Di-tert.-butylperoxy-n-butylvalerate,
die in Mengen von 0,1 bis 0,8 % bezogen auf das Gewicht der eingesetzten Menge Polypropylen zugegeben werden,
gezielt abgebaut, so daß das hochmolekulare Polypropylen etwas weicher wird. Erfindungsgemäß wird also ein gewisser
Abbau des Polypropylens durch das Peroxyd bewußt herbeigeführt.
Gleichzeitig wird jedoch d^s Polypropylen durch das
Aufpfropfen der Silanverbindung wieder aufgebaut.
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Bei der Durchführung des vorliegenden Verfahrens laufen in
der ersten Stufe mehrere Reaktionen nebeneinander, da durcl die freie radikale erzeugende Peroxidverbindung sowohl die
übliche über freie radikale verlaufende Vernetzung des Polypropylens als auch die Kettenspaltung abläuft und die
Pfropfung des aktivierten Polypropylens mit der Silankomponente. Die geringe mögliche Anfangsvernetzung des
Extrudates ist auf die durch das Peroxid bewirkte Polypropylenvernetzung zurückzuführen, sie ist jedoch erfindungsgemäß
durch die vorgesehenen Mengen und Art des Peroxids so gesteuert, daß sie eine spätere formgebende
Bearbeitung des extrudierten Halbzeugs nicht beeinträchtigt. Erst in der zweiten Verfahrensstufe wird das so ggf.
geringfügig anvernetzte Polyrpoylen gepfropften Silanver-Hydrolyse der auf das Polypropylen gepfropften Silanverbindung,
die eine Kondensationsreaktion zur chemischen Ver netzung des Silans bextfirkt. Diese zweite Vernetzungsstufe
ist zeitabhängig, sie kann einerseits durch Temperatur- und/oder Feuchtigkeitszufuhr beschleunigt werden, zum
anderen auch über längere Zeiträume durch Lagerung in normaler Atmosphäre nach der Formgebung erzielt werden.
Die erfindungsgemäß ausgewählten Komponenten und Bedingung
führen zu,einem Extrudat, das praktisch noch unvernetzt is
sich durch ο
und das einen MFI (230°C/2,16 kp) von 25 bis 70, vorzugsweise
30 bis 60 g/10 min auszeichnet. Es wurde gefunden, daß
dieses Extrudat hervorragend geeignet ist mit textlien Flächengebilden verstärkt zu werden. Da es noch nicht vernetzt
ist, können aufgrund seines Fließverhaltens textile Flächengebilde wie Glasfasermatten, -vliese, -gewebe einwandfrei
d.h. luftblasenfrei penetriert werden. Danach kann dieses verstärkte und noch unvernetzte Halbzeu
noch einer Bearbeitung und Verformung zu Formteilen zugeführt werden, während oder nach dem es ausvernetzt.
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' Weben den ausgewählten Homopolymeren des Propylens können
auch geringe Mengen Propylen-Copolymere oder Block-Copolymere
bis etwa 10 % bezogen auf das Ge\ri.cht des Homopropylens
zugegeben werden, wobei der erfindungsgemäße MFI
5 des Extrudates eingehalten werden muß.
Zur Herstellung des zu vernetzenden Propylens gemäß der Erfindung wird eine Alkoxysilanverbindung der Formel
10 R^
gemäß Anspruch 2,
in einer Menge von 1,0 bis 5 %» bezogen auf das Gewicht
der eingesetzten Menge Polypropylen, verwendet. Bevorzugt sollen die aus dieser Gruppe auszuwählenden Silanverbindungen
einen Siedepunkt größer 1500C aufweisen, so daß das Silan sich während der Plastifizierung des Polypropylens
nicht in merklichen Mengen verflüchtigen kann. Besonders geeignete Silanverbindungen sind das ^-Methacryloxypropyltrimethoxjrsilan,
Siedepunkt 2250C bei 760 Torr, Vinyltris-β -methoxyethoxysilan 285°C und das Vinyltriethoxysilan
161 C. Auch das Vinyltrimethoxysilan 1200C,
läßt sich gut auf das Polypropylen aufpfropfen, hat jedoct
einen niedrigen Siedepunkt, so daß die Gefahr der Verflüchtigung während des Einarbeitungs- und Plastifizierungsprozesses
bei hohen Temperaturen gegeben ist.
Die erfindungsgemäß ausgewählten Stoffe und Verfahrensbedingungen ermöglichen, daß das Extrudat mit einem
Anfangsvernetzungsgrad unter 20 %, vorzugsweise unter 5 %
durch Extrusion und Plastifizierung der Mischung hergestellt wird und einen um mindestens 4-0 % höheren Vernetzungsgrad
durch Ausvernetzen durch Lagerung nach 4- bis 6 Wochen ggf. in feuchter Atmosphäre und/oder durch Verformen
bei Anwendung von Wärme und Druck erreicht.
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Λ . Überraschend hat sich herausgestellt, daß mit der erfindurngsgemäß
vorgeschlagenen Mischung unvernetztes "bzw. nu'
leicht anvernetztes Extrudat als Halbzeug als Bahnen oder Profil hergestellt werden kann, das in normaler Atmosphär
bei Raumtemperatur wenigstens mehrere Tage gelagert werde kann, ohne daß es ausvernetzt. Während dieses Zustandes
kann es noch einer Verformung zugeführt werden, während oder nach der das zum Formteil geformte Halbzeug dann aus
vernetzt. Dieses bedeutet einen großen technischen Fortschritt, da das in einem ersten Verfahrensschritt hergestellte
im wesentlichen nicht vernetzte Halbzeug nicht sofort weiterverarbeitet werden muß, sondern auch nach
einer, kurzen unproblematischen Zwischenlagerzeit die gute Verformbarkeit und Bearbeitbarkeit behält und einer weite
ren Formgebung unter Anwendung von Druck und/oder Wärme
zugeführt werden kann, wobei die eigentliche Vernetzung erst während dieser endgültigen Formgebung oder danach
stattfindet. Würde das Halbzeug direkt bei oder direkt nach der Extrusion vollständig vernetzt, könnte es einer
weiteren Formgebung nicht mehr unterworfen werden. Die erfindungsgemäß hergestellten Formteile hingegen weisen
neben einer hohen Wärmeformbeständigkeit auch verbesserte Eigenschaften z.B. hinsichtlich der Kälte.schlagfestigkeit
auf gegenüber unvernetzten Formteilen und Halbzeugen.
Darüber hinaus ist es auch möglich, das erfindungsgemäß hergestellten nahezu unvernetzten Halbzeuges in luft- und
feuchtigkeitsdichter Verpackung vor einer weiteren Verarbeitung und der endgültigen Vernetzung zu lagern.
Bei dem erfindungsgemäßen Verfahren können der Mischung
auch andere an sich bekannte Zusätze zugegeben werden, wie beispielsweise Antioxidationsmittel, Treibmittel,
Gleitmittel, Füllstoffe wie Talcum, Calciumcarbonat, Ruß,
UV-Stabilisatoren und Stabilisatoren gegenüber der schwer metallkatalytischen Zersetzung, Farbmittel o.dgl.
Der Einsatz von Stabilisatoren ist besonders wichtig, da
der thermische Abbau des Polypropylens in Grenzen gehalten wird und eine höhere Verarbeitungstemperatur ermöglicht
wird. Je höher die Verarbeitung^ temperatur, desto mehr.wird
auf das Polypropylen aufgepfropft, umso höher wird der erreichbare
Endvernetzungsgrad.
Insbesondere bei der Zugabe von Füllstoffen ist für die Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens darauf zu
achten, daß diese sehr trocken sind, d.h. der Feuchtigkeit?
gehalt ist durch Trocknen entweder des Füllstoffes oder dei Vormischung von Polypropylen und Füllstoff soweit als
möglich zu reduzieren. Auch Glasfasern können in Mengen voi etwa 10 bis 50 %, bezogen auf das Gewicht der eingesetzten
Menge Polypropylen in die Mischung eingearbeitet werden.
Fach dem erfindungsgemäßen Verfahren wird, falls überhaupt vorgesehen, der Silanolkondensations-Katalysator direkt im
ersten Verfahrensschritt während der Plastifizierung des
Polypropylens eingearbeitet. Hierbei ist darauf zu achten, daß alle Komponenten der Mischung in trockenem Zustand,
d.h. wasserfrei einzusetzen sind. Es hat sich jedoch herausgestellt, daß nach dem erfindungsgemäßen Verfahren
auch ohne Einsatz von Silanolkondensatlons-Katalysator
eine hohe Vernetzung, d.h. ein hoher Vernetzungsgrad des
Ebctrudates entweder durch Lagerung oder durch zusätzliche
Behandlung mit Wärme, Druck und/oder Feuchtigkeit erzielt werden kann.
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- ο/ - -43-
Als Silanolkondensations-Katalysatoren sind bekannt Salze
von Carbonsäuren, wie Dibutylzinndilaurat, Zinnacetat, Zinn-II-Octanat, Bleinaphthenat, Zinkkaprelat, Eisen-(II)-Ethylhexanat
und Organometallverbindungen einschließlich Titansäureester oder Chelatverbindungen der Titansäure wie
Tetrabutyltitanat, Tetranonyltitanat, organische Basen wie
Ethylamin, Hexylamin, Dibutylamin und Pluredin einschließlich anorganische Säuren und organische Säuren wie Fettsäuren.
Die bevorzugten Silanolkondensations-Katalysatoren sind jedoch Organozinnverbindungen wie Dibutylzinndilaurat
Dibutylzinndiacetat und Dibutylzinndioctoat. Erfindungsgemäß
werden, nur sehr geringe, wenn überhaupt, Mengen an Silanolkondensations-Katalysator zugegeben. Das erfindungs ■
gemäße Verfahren zum Herstellen der vernetzten Formteile geht für die produktionstechnische Durchführung davon aus,
daß die normalerweise in der Atmosphäre enthaltene Feuchtigkeit ausreicht, um die Vernetzungsreaktion zur Silanverknüpfung
und Ausvernetzen der Formteile zu bewirken. Hierbei kann durchaus eine Fertigvernetzungsdauer von
einigen Wochen des fertig geformten Formteils vorgesehen
werden, falls dieses nicht direkt nach der Herstellung unmittelbar in Einsatz kommt. Auf diese Weise ist nach dem
erfindungsgemäßen Verfahren nicht notwendig, Vorrichtungen vorzusehen, um die Vernetzungsreaktion in Heißwasser oder
Dampfatmosphäre, denen die Formteile ausgesetzt werden,
zu beschleunigen.
■ Eine bevorzugte Zusammensetzung der Mischung zum Herstellen
von vernetzten Formteilen gemäß der Erfindung ist diejenige nach Anspruch 7· Sie zeichnet sich durch eine
gute Verformbarkeit und Bearbeitbarkeit des Exbrudates voi
der endgültigen Vernetzung aus.
Bei Einsatz relativ geringer Mengen eines Silanolkondensations-Katalysators
können die benötigten Mengen an
Peroxid reduziert werden, wobei dennoch eine ausreichende Endvernetzung des Formteils ermöglicht wird in einer
praktikablen Zeit und die Anvernetzung des extrudierten Halbzeugs, hergestellt im ersten Verfahrensschritt, so geringfügig
ist, daß eine nachträgliche Formgebung, beispiel weise Vakuum-Tiefziehverformung, nicht behindert ist und
die verbesserte Wärmeformbeständigkeit des vernetzten Form teils erhalten wird.
Das durch SiIanverknüpfungen vernetzte Polypropylenformteil,
das mit Hilfe des erfindungsgemäßen Verfahrens hergestellt wird, hat ausgezeichnete Eigenschaften, wie eine
verminderte prozentuale bleibende Dehnung, hohe Spannungsrißbeständigkeit, eine verbesserte Wärmeformbeständigkeit
15 und Kälteschlagzähigkeit.
Ein bevorzugtes Anliegen der Erfindung ist die Schaffung von verstärkten vernetzten Polypropylenformteilen, die höh
Wärmestandfestigkeiten, hohe Biegesteifigkeit und gute Kälteschlagfestigkeit aufweisen. Erfindungsgemäß wird hier
zu vorgehsen, daß das Extrudat in einen von einer oder beiden Seiten mit einem textlien Flächengebilde gespeisten
Walzenspalt extrudiert wird und ein- oder beidseitig das textile Flächengebilde zu einer verstärkten Bahn■ρenetrier
Als textile Flächengebilde werden bevorzugt Glasfasermatten, Vliese, Gewebe o.dgl. mit einem Flächengewicht von
etwa 20 bis 1200 g/m2 verwendet. Damit diese Glasfasermatten
o.dgl. vollständig in die thermoplastische Masse eingebettet werden, ist ein gutes Penetrationsvermögen
des extrudierten modifizierten Polypropylens erforderlich. Dieses wird erreicht durch ein Extrudat mit einem MFI
(23O°C/2,16 kp) von 25 bis 70, vorzugsweise 30 bis 60 g/
10 min. Durch die Silanmodifizierung und den Einsatz der Peroxyde gelingt es erfindungsgemäß, das hochmolekulare
Polypropylen etwas weicher und für das Herstellen der ver-
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""US-
stärkten Halbzeuge nach dem erfindungsgemäß vorgeschlagenen
Verfahren geeignet zu machen. Die höchsten Biegesteifigkeiten der verstärkten Extrudate bzw. Formteile
werden erreicht, wenn die textlien Flächengebilde, wie Glasfasermatten an den beiden Außenseiten der extrudierten
Bahnen oder Platten eingebettet sind. Es ist auch möglich, nur in der Mitte der Bahn ein textiles Flächengebilde einzubetten,
wobei dies dadurch erreicht wird, daß ein weitere Extrudat auf die außenliegende Fläche des textlien Flächengebildes
über einen weiteren Walzenspalt aufgebracht wird.
Im Sinne der Erfindung sind die Verfahrensbedingungen beim Penetrieren der textlien Flächengebilde, wie beispielsweise
Gl as fas ermatt en, mit' dem Extrudat so zu wählen, daß der
15Anfangsvernetzungsgrad des Extrudates nicht vergrößert
wird. Das bedeutet insbesondere, daß die Temperaturen des Extrudates nach Verlassen des Extruders nicht mehr erhöht
werden. Das so hergestellte verstärkte Extrudat bzw. Halbzeug, das praktisch noch unvernetzt ist, kann dann einer
2oweiteren Formgebung für Formteile durch Pressen, Tiefziehen
Vakuumverformen, Vakuumstreckverfahren oder dgl. oder
Bearbeitung wie Stanzen, Biegen, Lochen o.dgl. unterzogen
werden. Die Ausvernetzung des Halbzeuges erfolgt dann entweder während der Formgebung, oder aber durch
25Lagerung. Die Ausvernetzung kann durch Feuchtigkeit
und Temperaturerhöhung beschleunigt werden. Es kann beispielsweise vorteilhaft sein, das anvernetzte Halbzeug vor
der Formgebung in einem Wasserbad zu befeuchten und dann
zu verformen, so daß die Ausvernetzung während des Verfor-
30mungsVorganges unter Anwendung von Druck und Wärme beschleunigt
eingeleitet wird und abläuft. Der erzielbare Vernetzungsgrad des Extrudates ist abhängig vom Silanpfropfungsgrad
und dieser wiederum auch abhängig von der Verweilzeit während des Plastifizierens und Extrudierens
35in Gegenwart des organischen Peroxyds. Mit dem erfindungsgemäßen
Verfahren werden ohne Zusatz von Silanolkondensa-
3 3 ? 7 U
tionskatalysatoren Endvernetzungsgrade von 50 % bis 80 %
und bei Zugabe von Silanolkondensationskatalysatoren von 60 bis 90 % je nach Komposition erreicht.
Vorteilhaft ist der Zusatz von Antioxidantien in Mengen
von 0,1 bis 1,0 % bezogen auf das Gewicht der einge setzten Menge Polypropylen, wie beispielsweise sterisch
gehinderter Phenole, die die Wärmebeständigkeit erhöhen uid
auf diese Weise das Herstellen von Formteilen unter erneu ter Erwärmung ohne klebrig zu werden, erleichtern.. Es ist
vorteilhaft, die Formteile aus den Extrudaten bei möglich hohen Temperaturen durch Verpressen herzustellen, da dies
sowohl eine gute Ausformung als auch die Herstellung komp] zierter Teile, wie sie beispielsweise im Automobilbau für
Karosserieteile o.dgl. mit hohen Verformungsgraden benötig
werden, ermöglicht.
Der Endvernetzungsgrad der erfindungsgemäß hergestellten
Formteile ist auch abhängig von der Menge des gepfropften Silans. Je höher die Verarbeitungstemperatur während der
Plastifizierung des Polypropylens, desto mehr Silanverbindung
pfropft auf das Polypropylen, eine desto höherer Endvernetzungsgrad wird später erreicht. Auch wird ein
umso höherer Pfropfungsgrad erreicht, je länger die Verweilzeit
beim Plastifizieren, d.h. im Extruder ist.
25
Der Vernetzungsgrad wird bestimmt durch die Prozentangabe des Dekalinunlöslichen, d.h. durch 20 Stunden langes Erhitzen
in siedendem Dekalin wird unter Rückfluß der Gehalt an unlöslichem Gel des vernetzten Materials bestimmt.
Erfindungsgemäß werden vernetzte Formteile aus eine verformten Extitxtefc aus einem in Gegenwart eines organischen
Peroxyds mit einer Alkoxisilanverbindung gepfropften im wesentlichen isotaktischen Homopolymer des Propylens einer
Dichte von 0,90 bis 0,91 g/cm3 und einem MFI (i9O°C/5 kp)
kleiner 0,7 vorzugsweise 0,1 g/10 min und einem Molekular-
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gewicht größer 5 χ 1Ck enthaltend eine einseitig und/oder
beidseitig aufkaschierte und/oder vollständig eingebettete textile Flächengebilde insbesondere auf Glasfaserbasis
vorgeschlagen. Das vernetzte Halbzeug bzw. die vernetzten Formteile nach der Erfindung können vorteilhaft als Konstruktionsteile
im Apparatebau, Maschinenbau, Kraftfahrzeugbau, Flugzeugbau usw. eingesetzt werden, wegen ihrer
Wärmeformbeständigkeit, bezüglich beispielsweise Motor- unc Abgaswärme und Leichtgewichtigkeit insbesondere bei Glasfaserverstärkung
.
Es ist. auch möglich, die vernetzbaren Mischungen gemäß der Erfindung direkt im ersten Plastifiziervorgang zu einem
Fertigprodukt zu formen, beispielsweise einem Spritzgußteil das bei Fertigstellung erst anvernetzt ist und nach
einer Lagerzeit unter normalen Bedingungen nachvernetzt und nach ca.. .6 bis 8 Wochen den gewünschten Endvernetzungsgrad
erreicht.
Die Erfindung wird nachfolgend an einigen Beispielen erläutert. Dabei wurde in folgender Weise verfahren:
Als Ausgangsmaterial wird Polypropylen in Pulver- oder
Granulatform mit Peroxyd, Silan und ggf. Silanolkondensationskatalysator
sowie Stabilisatoren, Antioxidantien und übliche Hilfsmittel kalt gemischt. Für den Fall, daß
Füllstoffe vorgesehen sind, werden die Füllstoffe zuerst mit dem Polypropylen zu Granulat verarbeitet und getrocknei
dann anschließend dieser Vormischung die Peroxyde, Silan und Silanolkondensationskatalysator und ggf. weitere
Hilfsstoffe zugegeben. Diese Mischung wird dann in einem Extruder zu einer Bahn extrudiert, wobei die Austrittstempe
ratur des Extrudates aus dem Extruder etwa bei 2200G liegt
Es wird der Vernetzungsgrad, d.h. die Anfangsvernetzung des Extrudates direkt nach der Extrusion am ersten Tag
festgestellt und dann die erzielbaren Vernetzungsgrade
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--IS-
nach mehrtägigen Lagerungen in normaler Atmosphäre oder unter zusätzlicher Feuchtigkeit und Temperatur bzw. nach
einer weiteren Formgebung unter Anwendung von Druck und Wärme.
Aus den in der Tabelle I angegebenen Rezepturen, denen noch Antioxidantien in üblicher Menge zugegeben wurde, wobei
VTMO = Vinyltriinethoxysilan, MEMO = y'-Methacryloxipropyl-
trimethoxisilan, DCP = Dicumylperoxyd und DBTL = Dibutylzinndilaurat
bedeuten, wurde eine Mischung in einem Henschelmischer bei etwa 25° C hergestellt. Anschließend
wurde diese Mischung'in einem Einspindelschneckenextruder
plastifiziert und verließ die Extruderdüse mit einer ^ Temperatur von etwa 2200C in Bandform von 40 mm Breite
und 2 mm Dicke. Dann wurde der Vernetzungsgrad des
• frisch extrudierten Bandes bestimmt, sowie nach Lagerung in Raumatmosphäre und ggf. nach Behandlung und Lagerung
in heißem Wasser. Der Vergleich der BeisOiele 1 und 2
20 α -
zeigt, daß der Einsatz einer Silanverbindung mit einem
höheren Siedepunkt, MEMO hat einen Siedepunkt von 255° C bei 760 Torr, sich positiv auf eine höhere Endvernetzung
auswirkt, da offensichtlich bei VTMO mit einem Siedepunkt von 1200C bei 760 Torr ein größerer Anteil an VTMO
durch Verflüchtigung verloren geht. Auf diese Weise ist nach Beispiel 1 der- Pfropfungsgrad und damit auch der
spätere erzielbare Vernetzungsgrad der Silanverbindung nicht so hoch.
Beispiel 5 zeigt, daß zu geringe Mengen an Silan nicht zu
einem ausreichend hohen Endvernetzungsgrad führen.
Bei den Beispielen 3 und 4 ist der Einfluß des Zusatzes
von Silanolkondensationskatalysator dargestellt, der aufzeigt, daß durch den Zusatz von Silanolkondensationskatalysator
die Vernetzung bei Lagerung bei Raumtemperatur
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-V?--49-
mit höheren Anteilen an Silanolkondensatiohskatalysator
schneller voranschreitet·, das gilt auch für Beispiel 6 mit einem als Silanolkondensationskatalysator wirkenden Stabilisator auf Basis eines phenolischen Antioxidants.
schneller voranschreitet·, das gilt auch für Beispiel 6 mit einem als Silanolkondensationskatalysator wirkenden Stabilisator auf Basis eines phenolischen Antioxidants.
Alle gemäß den Beispielen 1 "bis 4 hergestellten Halbzeuge
können.innerhalb einer mehr oder weniger langen Zeit nach
der Herstellung des Halbzeuges noch sehr gut weiterver- . arbeitet werden, beispielsweise durch Tiefziehen oder !
Pressen unter Anwendung von Druck und Wärme zu Fonnteilen
verarbeitet werden. Die weitere Ausvernetzung bis zur
Endvernetzung wird in der Regel durch die angewendeten
Temperaturen bei der Verformung eingeleitet und durchgeführt. Die Anwendung hoher Anteile von Silanolkonden-
Endvernetzung wird in der Regel durch die angewendeten
Temperaturen bei der Verformung eingeleitet und durchgeführt. Die Anwendung hoher Anteile von Silanolkonden-
sationskatalysatoren über 0,05 Gew.-% bezogen auf das
Polypropylen sind nur für solche Halbzeuge bzw. Extrudate zu empfehlen, die keiner weiteren Bearbeitung oder Verformung
noch unterworfen werden bevor·sie zum endgültigen Einsatz kommen, da sie in der Regel eine erhöhte Anfangsvernetzung
bewirken, die eine noch vorzunehmende Bearbeitung oder Verformung behindert.
- 16 -
PP-H, Gew.-Teile
MFI (190/5)
0,1/10 min
MFI (190/5)
0,1/10 min
Vernetzungsgrad %
100
100
100
100
100
VTMO Gew.-Teile | 2 | 2 | 2 | 2 | 0,5 | 2 |
MEMO Gew.-Teile | 0,4 | 0,4 | ||||
DCP 95 % " " | 0,4. | 0,4 | 0,4 | 0,05 | 0,4 | |
DBTL Gew.-Teile | 0,05 | 0,1 | ||||
Irgastab 2002 Gew.-T. | 0,05 | |||||
1. Tag | O C | ;i Z.1 | O £' | 1 O |
7. Tag | 8 | O | ||
48. Tag | 1 | 50 | 80 |
nach 3 Tagen Lagerung im
heißen Wasser 95°C
heißen Wasser 95°C
55 94 60
80.
O OJ
LTN OJ
1 Beispiele 7 "bis 11
Aus den in Tabelle II angegebenen Rezepturen wurden wie in Beispiel 1 bis 6 beschrieben, Bänder extrudiert und der
,- Vernetzungsgrad nach Extrusion und Lagerung bestimmt.
In den Beispielen 7 bis 11 wurden verschiedene Peroxyde eingesetzt. Gutes Extrusionsverhalten, d.h. einwandfreies
Plastifizieren und Extrudieren zeigten die Rezepturen mit DCP, s.u.a. Beispiel 1 bis 6 und Beispiele 7>
85 11· ._ DCP hat.eine einminütige Halbwertszeittemperatur von
1800C, Peroxyd Avon 1600C Peroxyd D von 1850C. Die
Mischungen nach Beispiel 9 und 10 ließen sich schwer
extrudieren, d.h. der Extruder hatte eine wesentlich höhere Stromaufnahme, dies ist auf die eingesetzten
.,- Peroxyde mit niedriger einminütiger Halbwert'-Zerfallstempe
ratur, bei Peroxyd B 13O0C, bei Peroxyd C 1100C, zurückzuführen.
Diese'Peroxyde sind nicht geeignet, bei dem Verfahren nach der Erfindung mit hochmolekularen Propylenhomopolymeren
eingesetzt zu werden, da sie keinen geeig-
pn neten Abbau des Polypropylens im Sinne der Erfindung bewirken.
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1 | Beispiele | Lagerung Wasser |
Tabelle II | 2 | - | 62 90 | 22- | 10 | 0. | 11 | 1,0 |
7 8 | 0,4 0,4 | 9 | 100 | 100 | 2 | ||||||
5 | 100 100 | 100 | 2 | 1 | 2 | 75 | |||||
PP-H, Gew.-Teile MFI (190/5)^0,1 |
2 | 2 | 05 0 | 47 | ,05 0,05 | = Tert. butylperoxi (3*5.5-trimethyl)hexoat = dibenzoylperoxid 50 % = bis(2,4-dichlor-benzyl)peroxid 50 % = bis-C-tertiär butylperoxiisopropylbenzol |
|||||
VTMO | 0,05 | o, | |||||||||
10 | DBTL | ||||||||||
Memo | 8 | ||||||||||
Peroxyd A | o, | 8 | |||||||||
15 | Peroxyd B | ||||||||||
Peroxyd C | |||||||||||
20 | Peroxyd D | 2 | |||||||||
25 30 35 |
87 | ||||||||||
Vernetzungsgrad % 1. Tag |
|||||||||||
2 Tage heißes 95°C |
|||||||||||
Peroxyd A Peroxyd B Peroxyd C Peroxyd D |
3327H9
1 | Beispiele | Tabelle III | 13 | 14 | 15 3 | 100 |
PP-H Gew.-Teile MFI (190/5) 0,6 g/10 min |
12 | 100 MFI(IO,0/5 |
0,4 0,4 | |||
VJl | PP-BIock-Coplymer Gew.Teile MFI (190/5) 5 g/10 min |
100 | 100 | 0,05 0,05 | ||
.10 | PP-H Gew.-Teile MFI (190/5) 3 g/10 min |
100 | ||||
15 | PP-H Gew.-Teile MFI (190/5) 55 g/10 min |
• | 2,0 2,0 | |||
DCP 95 % Gew.-Teile | 0,4 | 0,4 | 41 41 | |||
20 | DBTL Gew.-Teile | ϊ 0,4 | 0,05 | 0,05 | £1 60 | |
Memo Gew.-T. | 0,05 | |||||
VTMO Gew.-T. | 2,0 | 2,0 | 2,0 | |||
25 | Vernetzungsgrad % 1. Tag |
14 | ||||
2 | 29 | 12 | ||||
30 | 3 Tage Lagerung in heißem Wasser 95°C 57 |
|||||
35 | ||||||
3327U9
1 Beis-niele 12 bis 15
Die Beispiele 12 bis 15 und 3 nach Tabelle III, hergestellt analog den vorangehenden Beispielen zeigen das
c Verhalten von Polypropylen in Abhängigkeit vom Schmelzflußindex MFI. Ein sehr hoher Schmelzflußindex führt
weder zu einer Anfangsvernetzung noch zu einer ausreichenden
Silanpropfung, so daß auch bei Einsatz von Silanolkondensationskatalysator kein ausreichender Endvernetzungs
._ grad über 40 oder mehr % erreicht wird.
Das Beispiel 13 zeigt das Verhalten eines Propylen-Copolymeren,
das eine relativ hohe peroxidische Anfangsvernetzun zeigt, aber bei nur geringen erzielbaren Silanpfropfungsgrad
einen niedrigen Endvernetzungsgrad erzielt.
3327U9
- | Beispiel | 16 | -25- | 17 | - | 18 | |
1 | PP-H Gew.-Teile | IV | |||||
Tabelle | MFI (190/5) <0,1 | 100 | 100 | 100 | |||
VTMO Gew.-Teile | 2 | 2 | 2 | ||||
5 | DCP 95 % Gew.-T. . | 0 | 4 0,4 | 0,4 | |||
DBTL Gew.-Teile | 0 | 05 0,05 | 0,05 | ||||
Corax N 550 FEF .Gew.-Teile |
20 | ||||||
10 | Sillithin Z82 Gew.-Teile |
20 | |||||
Albogel 10 | 20 | ||||||
15 | Vernetzungsgrad % | ||||||
1. Tag | 0 | 0 | 0 | ||||
2 Tage Lagerung | |||||||
on | in heißem Wasser 950C |
69 | 70 | 64 | |||
cXj | |||||||
Sillithin Z82 ist Kieselkreide (Fa. Hoffmann) | |||||||
25 | Albogel 10 ist Kreide (Albogelwerke Graz) | ||||||
Corax Ή 550 FEF ist RuF | |||||||
30 | \ | ||||||
35 | |||||||
3327U9
1 Beispiele 16 bis 18
' Bei den Beispielen 16 bis 18 wurde das PP-H-Pulver mit
dem Füllstoff vorgemischt und getrocknet, dann wie in den
j. vorangehenden Beispielen weiterverarbeitet. Es zeigt sich,
daß das erfindungsgemäße Verfahren zum Herstellen von silanvernetzten Polypropylen-Formteilen auch auf gefülltes
Polypropylen anwendbar ist.
In der Figur 1 ist schematisch ein vorteilhaftes Verfahren 10
zum Herstellen eines endlosen mit Fasermatten verstärkten Extrudates im noch unvernetzten Zustand dargestellt. Zum
Herstellen einer verstärkten Bahn 8 mit vollständig eingebetteter Fasermatte werden zwei Extruder 1 und 1a zum
Extrudieren eines bahnförmigen Extrudates 3» 3a, .Vorzugs-11^
weise gleicher Dicke vorgesehen und ein Dreiwalzenkalander mit den Walzen 6a, 6b und 6c. Die endlose "Fasermatte 2,
beispielsweise eine Glasfasermatte mit einem Flächengewicht
von 800 g/m2 wird von einer Vorratsrolle 4- abgezogen und
über die Walze 6a in den zwischen der Walze 6a und der 20
Walze 6b gebildeten Walzenspalt eingeführt, in den auch das bahnförmige Extrudat 3 einläuft. Das Extrudat 3 ist
noch plastisch und weist eine solche Viskosität entsprechend dem eingestellten Schmelzflußindex auf, daß es
sehr gut in die Glasfasermatte 2 penetriert und diese vollständig
luftblasenfrei durchtränkt. Dieser Penetrationsvorgang wird durch den relativ großen Umschlingungsxvinkel
mit dem das Extrudat um die Walze 6b geführt wird, noch gefördert. In dem zwischen den Walzen 6b und 6c gebildeten
Walzenspalt wird auf die außenliegende Fläche der Glasfasermatte 2 eine zweite Bahn 3a des Extrudates aufgebracht
und mit der Bahn 8a verbunden. Die so hergestellte verstärkte Bahn 8 wird dann über die Walze 6c geführt und
mittels der Abzugsrollen 7 abgezogen.
~: : 3327U9
-35-27-
Es ist auch möglich, in einen zwischen zwei Walzen gebildeten Walzenspalt von beiden Seiten eine Fasermatte
zuzuführen und mittig in den Walzenspalt das bahnförmige Extrudat im noch plastischen Zustand einzuführen. Zur
. 5 Erhöhung und Verlängerung des auszuübenden' Preßdruckes können die Walzen zu einer Doppelbandpresse gehören, so
daß das einwandfreie Penetrieren des Extrudates in die Glasfasermatten beim Durchlaufen der Doppelbandpresse
zwischen den Bändern über eine längere Wegstrecke erfolgen
1° kann.
Das auf diese Weise wie auch in der Figur 1 dargestellte verstärkte Halbzeug -in Gestalt der verstärkten Bahn 8 ist
praktisch noch unvemetzt und kann in diesem Zustand sehr gut verformt werden. Wenn es dann während oder nach der
formung vernetzt, wird eine hohe Wärmeformbeständigkeit erreicht und· die im unvemetzt en Zustand erreichte gute Ausformung
des Formteils beibehalten. Ein solches vernetztes verstärktes Formteil hat gegenüber einem nicht vernetzten
Formteil, das aus einem normalen Polypropylen hergestellt wird, eine verbesserte Wärmeformbeständigkeit. Bei einem
nicht vernetzten verstärkten Polypropylenformteil wird das Polypropylen bei Temperaturbeeinflussung in der Nähe
des Kristallitschmelzpunktes des Polypropylens weich, wodurch sich die inneren Verformungspannungen lösen und die
Verstärkung, beispielsweise eine Glasfasermatte aufquillt und aus dem weichgewordenen Thermoplasten herausdrückt.
Vorteilhaft werden verstärkte Bahnen 8 hergestellt mit einem Glasfasergehalt von etwa 25 bis 4-5 Gew.-% bezogen
auf das Extrudat. Bei höheren Glasfasergehalten wird die Verformbarkeit infolge der höheren Steifigkeit verschlechtert.
- 3Z-
- Leerseite -
Claims (12)
- Troisdorf, den 15· Juli 1983 OZ 83039 MG/Bd PatentansprücheVerfahren zum Herstellen von Halbzeugen bzw. Formteilen aus Polypropylen durch Aufpfropfen von Alkoxisilanverc bindungen in Gegenwart eines organischen Peroxyds, in·' dem Polypropylen, Silanverbindung und Peroxyd gemischt und anschließend bei einer Temperatur von etwa 170 bis 2A-O0C plastifiziert und extrudiert werden, dadurch -.gekennzeichnet, daß ein ^n im wesentlichen isotaktisches Homopolymer des Propylene mit einer Dichte von etwa 0,90 bis 0,91 g/cm5 und einem Schmelzindex MFI (i9O°C/5 kp) kleiner 0,7 g/10 min., vorzugsweise kleiner 0,1 g/10 min. und einem Molekulargewicht größer 5·10^ eingesetzt wird.15 -■
- 2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß 1,0 bis 5 % bezogen auf das Gewicht der eingesetzten . Menge Polypropylen einer Alkoxisilanverbindung der FormelCH2 = C - (C-O) - (R 2V Si 0worin R„. Wasserstoff oder ein Alkylradikal mit 1 bis 4 Kohlenstoffatomen, R2 ein gradkettiges Alkylenradikal mit 1 bis 10 Kohlenstoffatomen, R^ ein Alko-syradikalmit 1 bis 5 Kohlenstoffatomen, das ggf. durch ein Sauerstoffatom unterbrochen sein kann und m und η gleich 0 oder 1 sind eingesetzt werden.30 ■3327U9
- 3· Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß 0,1 bis 0,8 % bezogen auf das Gewicht der ein gesetzten Menge Polypropylen, organisches Peroxyd mit einer einminütigen Halbxvertszeit-Temperatur von etwa5 160 bis 24O0C verwendet wird.
- 4-. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß bis zu 0,1 % eines Silanolkondensationskatalys'ators, bezogen auf das Gewicht der einge setzten Menge Polypropylen zugegeben werden.
- 5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß das Extrudat mit einem Anfangsvernetzungsgrad unter 20 %, vorzugsweise unter 5 % hergestellt wird und einen um mindestens 4-0 % höheren Vernetzungsgrad als den Anfangsvernetzungsgrad durch Ausvernetzen durch Lagerung nach 4- bis 6 Wochen ggf. in feuchter Atmosphäre und/oder durch Verformen bei Anwendung von Wärme und Druck erreicht.
- 6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5» dadurch ge kennzeichnet, daß das Extrudat einen MFI (230°C/2,16 k von 25 bis 70, vorzugsweise 30 bis 60 g/10 min aufweist.
- 7- Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß eine Mischung enthaltend auf Gew.-Teile Polypropylen mit einem Mi1I (i9O°C/5 kp) kleiner 0,1 g/10 min
300,2 bis 0,5 Gew.-Teile Dicumylperoxyd, 1,5 "bis 3,5 Gew.-Teile eines Silans mit einem Siedepunkt bei 760 Torr größer 1500C wie Qf-Methacryloxypropyl ' trimethoxysilan,0 bis 0,1 Gew.-Teile Silanolkondensationskatalysatorwie Dibutylzinndilaurat oder Dibutylzinndiacetatbei einer Temperatur von 190 bis 2200C zu einem Extrudat mit einem Anfangsvernetzungsgrad unter 2 % extrudiert wird. - 8. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß das Extrudat in einen von einer'■ oder beiden Seiten mit einem textlien Flächangebilde gespeisten Walzenspalt extrudiert wird und ein- oder beidseitig das textile Flächengebilde zu einer verstärkten Bahn penetriert.
- 9. Verfahren nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dai ein weiteres Extrudat auf die außenliegende Fläche des1 textlien Flächengebildet der verstärkten Bahn über einen weiteren Walzenspalt aufgebracht wird.
- 10. Verfahren nach einem der Ansprüche 8 oder 9, dadurch gekennzeichnet, daß als textile Flächengebilde Glasfasermatten, -vliese, -gewebe o.dgl. mit einem Fläche: gewicht von etwa 20 bis 1200 g/m" verwendet werden.
- 11. Verfahren nach einem der Ansprüche 8 bis 10, dadurch gekennzeichnet, daß das Penetrieren der Glasfasermatten mit dem Extrudat bei Verfahrensbedingungen so durchgeführt wird, die den Anfangsvernetzungsgrad des Extrudats nicht vergrößern.
- 12. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 11, dadurch gekennzeichnet, daß das Exfcrudat bzw. die verstärkte Bahn im anfangsvernetzten Zustand vorzugsweise innerhalb 20 Tagen nach der Extrusion unter Erwärmung auf Temperaturen von 170 bis 210°C zu Formteilen geformt, z.B. preßverformt, tiefgezogen oder vakuumverformt wird und dabei die weitere Vernetzung des Extrudats eingeleitet bzw. zu Ende geführt wird.13- Verfahren nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, daß das Extrudat bzw. die verstärkte Bahn vor dem Verformen befeuchtet wird.1A-. Vernetztes Formteil aus einem unter Anwendung von 15 Druck und Wärme verformten Extrudat aus einem in• Gegenwart eines organischen Peroxyds mit einer Alkoxysilanverbindung gepfropften im wesentlichen isotaktischen Homopolymer des Propylene einer Dichte von. 0,90 bis 0,91 g/cm3 und einem MFI (190°C/5 kp) kleine^ 0,7 vorzugsweise kleiner 0,1 g/10 min und einem Molekulargewicht größer 5-10^ enthaltend ein einseitig und/oder beidseitig aufkaschiertes und/oder vollständig eingebettetes textiles Flächengebilde, insbesonde: auf Glasfaserbasis.
25
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