DE3027012A1 - Ferrofluide und verfahren zu ihrer herstellung - Google Patents
Ferrofluide und verfahren zu ihrer herstellungInfo
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Description
Die Erfindung betrifft neue magnetische Fluide und ein Verfahren zu ihrer Herstellung, insbesondere neue Ferrofluide
und ein Verfahren zu ihrer Herstellung.
Die Ferrofluide werden klassischerweise als stabile kolloidale Suspensionen von ferroraagnetischen oder ferrimagnetischen
Feststoffen definiert. Mit anderen Worten, sie sind in einem Magnetfeld stabile und dünnflüssige
kolloidale Newtonsche Suspensionen von ferromagnetischen
oder ferrimagnetxschen, in einer Richtung orientierten Teilchen und dürfen somit nicht mit den in Magnetkupplungen
verwendeten Flüssigkeiten verwechselt werden, die ausflocken und ihren flüssigen Charakter verlieren, sobald
ein Magnetfeld an sie gelegt wird.
Es ist bereits ein anderer Typ von magnetischen Fluiden bekannt, die paramagnetische wäßrige Lösungen sind. Dies
sind Lösungen, die paramagnetische Ionen, d.h. Ionen enthalten, deren Elektronenstruktur Einzelelektronen einschließt,
und deren Paramagnetismus sich leicht aus Quantenzahlen, die diese Ionen charakterisieren, errechnen
läßt.
Ein Magnetfeld übt jedoch auf ein Ferrofluid eine Kraft aus, die um zwei Größenordnungen höher ist als die Kraft,
die das gleiche Magnetfeld auf eine solche paramagnetische Lösung ausübt.
Ferner erwiesen sich die Ferrofluide als besonders vorteilhaft, denn sie ermöglichen die Erzielung hoher Abstoßungskräfte
mit einem schwachen Magnetfeld und somit einen mäßigen Energieverbrauch bis zu einem solchen Punkt,
daß für gewisse Anwendungen Dauermagnete genügen.
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DLe ersten Ferrofluide wurden in den Laboratorien der
NASA um 19GJ durch Mahlen von ForrLt während mehrerer
Wochen in Gegenwart von Kerosin und ölsäure hergestellt (US-PS 3 2 15 572). Die Mahldauer muß jedoch extrem lang
rjciin, damit das feste Korn genügend klein ist (in der
Praxis in der Größenordnung von 1OO χ lü m), um die
Stabilisierung der Suspension durch den Brownschen Effekt,
d.h. durch thermische Molekularbewegung, zu ermöglichen. Dies entspricht Teilchen, von denen jedes aus einer
einzigen magnetischen Domäne und nur etwa 10 Atomen besteht. Durch die ölsäure, die an der Oberfläche der
Teilchen im organischen Medium insbesondere des Kerosins adsorbiert ist, werden Abstoßungskräfte in einem Maße von
einigen Zehn Angström sichergestellt und in dieser Weise
die magnetische Flockung verhindert.
Ein solches Verfahren ist jedoch sehr kostspielig.
Ein entscheidender Schritt für die Senkung dieser Kosten wurde 1975 von S.E. Khalafalla getan (Magnetic Fluids,
Chemical Technology, Bd. 5, September 1975, S. 540-546), der vorschlug, kolloidale Magnetitkörner durch Keimbildung
und Wachstum aus Eisen(II) und Eisen(III) (in der Praxis
Eisen (II)-chi or.id und Eisen (III)-chlorid) unter geeigneten
Bedingungen der Bewegung und Übersättigung zu bilden, um die Abmessung der gebildeten Kristalle zu begrenzen
(siehe auch IBM Technical Disclosure Bulletin, Bd. 19, Wr. 7, Dezember 1976, S. 2753-2759). Die Reaktion wird
hierbei in Ammoniak, Kerosin und Ölsäure durchgeführt. Das
Verfahren war übrigens bereits seinem Prinzip nach bei Physikern, die auf dem Gebiet des Magnetismus spezialisiert
waren,- unter der Bezeichnung "F.lmore-Verfahren" bekannt.
Außerdem stellte E. Papirer in Frankreich ein Präparat von Ferrofluiden auf der Grundlage von metallischem Kobalt
in Suspension in Toluol her ("Preparation de suspensions de particules de cobalt finement divisees", CR. Acad.
Sc. Paris, Bd. 285 (18.7.1977) Serie C, 77-76).
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ALLe diese Verfahren hatten jedoch die Nachteile gemeinsam,
daß sie kostspielige und verunreinigende organische Lösungsmittel und/oder zumindest für die eigentliche
HerstelLung der kolloidalen Suspensionen die Zugabe wenigstens
eines oberflächenaktiven Mittels erforderten, das
ebenfalls ein umweltverunreinigendes Material sein kann
und die Kosten der Produkte, die es enthalten, erhöht.
Es wurde nun überraschenderweise gefunden, daß Ferrofiuide
ohne Zusatz von oberflächenaktiven Mitteln und in Wasser hergestellt werden können. Ferner wurde gefunden,
daß der Bereich der Ferrofluide, die in dieser Weise hergestellt werden können, sich nicht auf den Fall von Eisen
(Fe(III)/Fe(II) beschränkt und auch andere Metalle an
Stelle von Eisen(II) umfassen kann.
Gemäß einem ersten Merkmal ist die Erfindung auf neue Ferrofluide gerichtet, die dadurch gekennzeichnet sind,
daß sie im wesentlichen aus einer wäßrigen Lösung von Polyoxoanionen von Fe(III) und wenigstens einem Metall
bestehen, das die Oxidationsstufe II aufweist und aus den Metallen der ersten Reihe der Übergangsmetalle, insbesondere
aus Fe(II), Co(II), Mn(II), Cu(II) und Ni(II), mit einem assoziierten Kation ausgewählt sind. Besonders
bevorzugt als Metalle M(II) mit der Oxidationsstufe II
werden Fe(II), Co(II) und Cu(II).
Die Löslichkeit des Ferrofluids in Wasser hängt vom pH-Wert,
vom vorhandenen Metall bzw. von den vorhandenen Metallen M(II), vom Verhältnis Fe(III)/M(II) und von der
Art des mit dem Polyoxoanion assoziierten Kations ab.
Das assoziierte Kation kann aus H , N(CH3). , N(C?H,-)4
und anderen ausgewählt werden, da sie dem Polyoxoanion eine höhere Löslichkeit in Wasser verleihen als beispielsweise
die Na -,K -'und NH. -Kationen.
Wenn jedoch das assoziierte Kation H ist (saures Medium), kann das Polyoxoanion mit dem assoziierten Kation als ein
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Polykation angesehen werden, und die Stabilität- der Lösungen hängt ebenfalls von den in Lösung vorhandenen Anionen
ab. Beispielsweise führen Anionen wie UOn , Cl" und ClO.
zu guter Löslichkeit, während das Sulfation das PoIykation praktisch quantitativ ausfallt.
Es liegt im Rahmen des Könnens des Fachmanns, durch Routineversuche den am besten geeigneten pH-Wert sowie das
am besten geeignete assoziierte Kation für jeden besonderen Fall zu bestimmen.
Die neuen Ferrofluide gemäß der Erfindung können durch ihre folgenden physikalisch-chemischen Kennzahlen
identifiziert werden:
Wie bereits erwähnt, stellen sie im wesentlichen eine wäßrige Lösung von Polyoxoanionen von Fe(III) und wenigstens
einem aus der ersten Reihe der Übergangsmetalle ausgewählten Metall M(II) mit einem assoziierten Kation
dar.
Die Polyoxoanionen bilden Körner mit einem mittleren Durchmesser in der Größenordnung von etwa 100 R und einem
Molekulargewicht in der Größenordnung von 10 bis 10 .
Ihr Absorptionsspektrum im sichtbaren Licht zeigt eine Schulter zwischen etwa 450 und 500 nm und ein Absorptionsmaximum
bei 1400 nm für Fe(III)/Fe(II) im nahen Infrarotbereich.
Sie können nach Bedarf vollkommen dehydratisiert und ohne Schwierigkeit wieder in Lösung gebracht werden. Beispielsweise
führt die Dehydratisierung bei 1000C zu einem Lackder 1 Hol Wasser pro Mol Gesamteisen (im Falle von Fe(III)/
Fe(II) somit einschließlich Fe(II) enthält. Dieser Lack
kann unmittelbar wieder in wäßrige Lösung gebracht werden.
Das Rontgenpulverdiagramm ist mit dem der Ferrite von
zweiwertigen Metallen identisch. Insbesondere ist im Falle des Ferrofluids Fe(III)/Fe(II) auch dann, wenn das Eisen
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vollständig oxidiert ist, das Diagramm nicht das von J-Fe-O.., sondern bleibt das Diagramm von Magnetit, nie
Messung der Größe der Radien bestätigt eine Abmessung von etwa 10 nm für die Polyoxoanionen.
Gemäß einem zweiten Merkmal umfaßt die Erfindung die Herstellung dieser Ferrofluide im wäßrigen Medium und
ohne Zusatz eines oberflächenaktiven Mittels für ihre Herstellung nach einem Verfahren, das dadurch gekennzeichnet
ist, daß man grundsätzlich das Produkt der Auflösung von Salzen der in Frage kommenden Metalle in Wasser zu
siner Base in geeigneter Menge gibt und hierdurch ein Gel bildet, an riiesem Gel gegebenenfalls nach seiner Abtrennung
sinen Kationenaustausch mit Hilfe einer wäßrigen Lösung aines geeigneten Kations vornimmt und das hierbei erhalteae
Gel abtrennt und wieder in wäßrige Lösung bringt, wobei man gegebenenfalls den pH-Wert mit einor Base einstellt.
In der Praxis stellt die Menge der Base, der das Produkt der Auflösung der Salze der in Frage kommenden Metalle in
Wasser zugesetzt wird, einen Überschuß über die stöchiometrische Menge dar, die zur Bildung der Hydroxide der
vorhandenen Metalle notwendig ist. Je nach dem verwendeten Metall mit der Oxidationsstufe II kann Erhitzen zweckmäßig
sein, um die Auflösung in der Base zu beschleunigen.
Gemäß einer Variante dieses Verfahrens ist es möglich, auf die Abtrennung der Gele zu verzichten, wenn eine Base
verwendet wird, deren Kation das vorstehend genannte assoziierte Kation darzustellen vermag.
Im allgemeinen sind die Quellen der Ausgangsmetalle Salze, die insbesondere aus den folgenden Salzen ausgewählt werden
können:
Für Fe(III): Eisen(III)-alaun, Eisen(III)-Chlorid und
Eisen(III)-nitrat.
Für M(II): Mohrsches Salz, Eisen(II)-chlorid, Eisen(II)-
Für M(II): Mohrsches Salz, Eisen(II)-chlorid, Eisen(II)-
sulfat und die wasserlöslichen Salze der
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Metalle mit der Oxidationsstufe II aus der ersten Reihe der Ubergangsmetalle.
Obwohl bei der Herstellung das Verhältnis zwischen Fe(III)
und dem zweiwertigen Metall M_(_II) (gleichgültig, ob ein
oder mehrere Metalle (M(IT) vorhanden sind) im Ferrofluid nicht entscheidend wichtig ist, wird ein Ferrofluid bevorzugt,
das ein Ausgangsverhältnis Fe(III)/M_II) von etwa 2 aufweist.
Es ist ferner zu bemerken, daß das Verhältnis Fe(III)/M(II) sich mit der Zeit durch die einfach« Tatsache einer Oxidation
an der Luft,- insbesondere im Fall eines Ferrofluids des Typs Fe(III)/Fe(II), verändern kann. Dies beeinträchtigt
jedoch nicht die Qualitäten des jeweiligen Endprodukts.
Als starke Base, die zuerst den Salzen zugesetzt wird, kommen alle geeigneten Basen, insbesondere NaOH oder auch
Tetramethyl- oder Tetraäthylammoniuinhydroxid in Frage.
Im besonderen Fall von Ferrofluiden des Typs Fe(ITl)/Fe(II)
kann in dieser Stufe auch NH., in wäßriger Lösung verwendet
werden. Die Verbindung, die eingesetzt wird, um das assoziierte Kation zu liefern, kann aus den geeigneten Säuren,
insbesondere HCl, HNO3 oder CH3COOH, oder Tetramethyl- oder
Tetraäthylanunoniumhydroxid ausgewählt werden.
In jeder Stufe, in der es sich um die Gewinnung oder Isolierung
eines Gels handelt, wird in üblicher Weise gearbeitet, d.h. durch Dekantieren über einem Magneten oder durch
Zentrifugieren gegebenenfalls nach einer Wäsche mit Wasser.
Die Ferrofluide gemäß der Erfindung weisen vom magnetischen Standpunkt ähnliche Eigenschaften wie die bisher bekannten
Ferroflnide auf. Sie eignen sich somit für alle Zwecke,- die
sich für diese Verbindungen ergeben haben, wobei bekannt ist, daß sie bei Einwirkung eines Magnetfeldes ein anisotropes
Medium darstellen, für das die Richtung des Feldes eine bevorzugte Richtung ist. Zu diesen Anwendungen
gehören beispielsweise die Levitation, die Herbeiführung
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eins Schwebezustandes (auto-sustentation) und die Herstellung
von Magnetschaltern (contacteurs) oder Drehübergängen (passages tournants).
Die Erfindung wird durch die folgenden Beispiele weiter erläutert.
Dieses Beispiel beschreibt die erfindungsgemäße Herstellung
von Fe(III)/Fe(II)-Ferrofluiden ausgehend von einem Anfangsverhältnis Fe(III)/Fe(II) von 2.
a) In ein 2 1-Becherglas werden 400 ml 0,75-molare
Natriumhydroxidlösung gegeben und auf 1000C erhitzt.
Diese Lösung wird bei 100 C gehalten und mit einem Magnetrührer unter Erhitzen kräftig gerührt, während
tropfenweise (in 5 Minuten) aus einem Dekantiergefäß eine Lösung eingeführt wird, die durch Mischen von
40 ml 1-molarem FeCl3 + 10 ml FeCl3 (2M) HCl (2M)
gebildet worden ist.
b) Das Gemisch wird 10 Minuten bei etwa 1000C gehalten und
dann der Abkühlung auf Raumtemperatur überlassen.
c) Das gebildete Gel wird über einem Dauermagneten dekantiert. Die überstehende Lösung wird mit einer Pipette,
die an eine Wasserstrahlpumpe angeschlossen ist, entfernt.
d) Das in der Stufe (c) erhaltene Gel wird mit 200 ml
1-molarer Salpetersäure 10 Minuten mit dem Magnetrührer
gerührt. Anschließend wird die Stufe (c) wiederholt.
e) Die Stufe (d) wird zweimal wiederholt.
f) Das Gel wird 5 Minuten mit 200 ml Wasser gerührt. Nach Zusatz von 200 ml 1-molarer Salpetersäure wird die
Stufe (c) wiederholt.
g) Die Arbeitsstufe (f) wird noch dreimal wiederholt.
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h) Das Gel wird 1 Stunde bei 2000 U/M zentrifugiert und der Überstand entfernt.
i) 3 g dieses Gels wird in Wasser gelöst.Die Lösung wird
auf ein Endvolumen von 10 ml aufgefüllt. Die quantitative Bestimmung von Gesamteisen und Eisen(II) mit
Kaliumbichromat in Gegenwart von Diphenylaminsulfonat (gemäß Chariot, Les Methodes de Chimie Analytique;
Masson, 1966) ergab eine Konzentration an Gesamteisen von 1,36 M und ein Fe(III)/Fe(II)-Verhältnis von 15.
Der in Beispiel 1 beschriebene Versuch wird wiederholt, wobei jedoch an Stelle der Stufe (i) 3g des Gels aus
der Stufe (h) in einer 0,5-molaren wäßrigen Lösung von Tetramethylammoniumhydroxid gelöst werden. Das Fe(III)/
Fe(II)-Verhältnis wurde dann durch Analyse mit 11 bestimmt.
Dieses Beispiel veranschaulicht die erfindungsgemäße Herstellung
von Fe(III)/Fe(II)-Ferrofluiden ausgehend von
einem Anfangsverhältnis Fe(III)/Fe(II) von 5.
Die Arbeitsschritte (a) bis (h) des in Beispiel 1 beschriebenen Verfahrens werden wiederholt, wobei jedoch 4 ml
FeCl2(2M) HCl(2M) an Stelle von 10 ml in
der Arbeitsstufe (a) verwendet werden.
Das in der Stufe (h) erhaltene Gel war wasserlöslich. Die Analyse einer Lösung mit einem Gesamteisengehalt von
0,68 M ergab ein Fe(III)/Fe(II)-Verhältnis von 20.
40 ml 1-molares FeCl3 und 10 ml FeCl3(2M) HC1(2M) werden
mit 200 ml Wasser gemischt. Das Gemisch wird bei ümgebungstemperatur kräftig gerührt, wobei 120 ml 2-molares Ammoniak
schnell zugesetzt werden. Anschließend wird noch 5 Minuten gerührt.
Anschließend wurden die Arbeitsschritte (c) und folgende
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(bis zur Stufe (i) einschließlich) des in Beispiel 1 beschriebenen Verfahrens durchgeführt. Hierbei wurde ein
wäßriges Ferrofluid erhalten, dessen Ladung nach der Analysenmethode der Stufe (i) von Beispiel 1 ermittelt
wurde. Hierbei wurde ein Fe(III)/Fe(II)-Verhältnis in
Lösung von 10 ermittelt. Die protometrische Bestimmung
dieser Lösung mit Tetramethylammoniumhydroxid ergab
ein H^O /Gesamteisen-Verhältnis von 0,07.
Das Molekulargewicht wurde durch Messung des scheinbaren Sedimentationskoeffizienten durch Ultrazentrifugierungsanalyse
bei 8000 U/M bestimmt. Die Auswertung der Ergebnisse unter Verwendung des Modells eines kugelförmigen
Teilchens ergab ein Molekulargewicht in der Größenordnung von .8 χ 106.
Die Absorptionsspektren im sichtbaren Bereich wurden von 350 nm ab aufgenommen. Sie zeigten eine Schulter zwischen
450 und 500 nm. Ferner wurde im nahen Bereich des Infrarot ein Absorptionsmaximum bei 1400 nm festgestellt.
40 ml 1-molares Tetramethylammoniumhydroxid wurden auf
ein Gemisch von 10 ml 1-molarem FeCl-, und 4 ml
FeSO4(0,5M) H3SO4(0,1N) gegossen. Das Gemisch wurde bis
zur Auflösung erhitzt, wobei direkt das gewünschte Ferrofluid erhalten wurde.
Dieses Beispiel veranschaulicht die erfindungsgemäße Herstellung von Fe(III)/Co(II)Ferrofluiden ausgehend von einem
Anfangsverhältnis Eisen/Kobalt von 2.
Der Versuch wurde auf die unter (a) bis (h) in Beispiel 1 beschriebene Weise durchgeführt, wobei jedoch 80 ml
0,5-molares FeCl., und 40 ml 0,5-molares Co(N03)2 verwendet
wurde. Die quantitative Bestimmung des Kobalts mit Cer(IV) in Gegenwart von Orthophenanthrolin (gemäß Chariot "Les
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Methodes de Chimie Analytigue"; Masson, 1966) in einer
durch Auflösen des Gels in Wasser erhaltenen Lösung ergab ein Fe/Co-Verhältnis von 1,88. Die protometrische
Bestimmung der gleichen Lösung mit Tetramethylammoniumhydroxid ergab ein H^O /Gesamteisen-Verhältnis von 0,33.
Ferner ergab die Auswertung einer Magnetisierungskurve, die mit diesem Eisen-Kobalt-Ferrofluid mit einer Konzentration
von 0,6 M Fe(III) in wäßriger Lösung mit 0,3-molarem Tetramethylammoniumhydroxid aufgenommen wurde, die
folgenden Kennzahlen:
Korndurchmesser 12,1 nm
Standardabweichung der Korngrößen-■ verteilung (als Gauss'sehe Verteilung
angenommen) 7,1 nm
Sättigungsmagnetisierung des Fluids
(1 Gauss = 1 χ 10~4 Tesla) 66 Gauss/cm
Zahl der magnetischen Körner pro cm 1,33 χ 10
Dieses Beispiel veranschaulicht die erfindungsgemäße Herstellung
von Fe(III)/Co(II)-Ferrofluiden ausgehend von einem Eisen/Kobalt-Anfangsverhältnis von 5.
Der Versuch wurde auf die in Beispiel 1 beschriebene Weise durchgeführt (Stufen (a) bis (c)), jedoch unter Verwendung
von 100 ml 0,5-molarem FeCl-, und 20 ml 0,5-molarem Co(NOt) ρ. Das bei Beendigung der Stufe (c) gebildete und
isolierte Gel wurde anschließend 10 Minuten mit 200 ml 4-molarer Essigsäure gerührt. Dann wurden die Arbeitsstufen (c) und dann (h) durchgeführt. Das isolierte Gel
wurde 10 Minuten mit 50 ml 1-molarer Salpetersäure gerührt.
Anschließend wurde erneut die Stufe (c) und dann die Stufe (h) durchgeführt.
Die quantitative Bestimmung der durch Auflösen des iso-
Die quantitative Bestimmung der durch Auflösen des iso-
lierten Gels in Wasser erhaltenen Lösung ergab ein Eisen/
Kobalt-Verhältnis von 4,63 bei einer Konzentration (Eisen) von 0,2 M.
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Dieses Beispiel veranschaulicht die erfindungsgemäße Herstellung
von Fe(III)/Co(II)-Ferrofluiden ausgehend von einem Anfangsverhältnis Eisen/Kobalt von 1,
Der Versuch wurde auf die in Beispiel 1 beschriebene Weise (Stufen (a) bis (c)) durchgeführt, wobei jedoch 60 ml
0,5-molares FeCl^ und 60 ml 0,5-molares Co(NO3)„ verwendet
wurden. Das Gel wurde isoliert und 10 Minuten mit 200 ml 4-molarer Essigsäure gerührt. Anschließend wurden die
Arbeitsstufen (c) und dann (h) durchgeführt.
Die quantitative Bestimmung
1) der durch Auflösen des Gels in Wasser erhaltenen
Lösung ergab ein Eisen/Kobalt-Verhältnis von 1,35
bei (Eisen) = O,34 M und
2) der durch Auflösen des Gels in einer 1-molaren Tetramethylammoniumhydroxidlösung
erhaltenen Lösung ergab ein Eisen/Kobalt-Verhältnis von 1,32 bei einer
Konzentration (Eisen) von 0,6 M.
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Claims (14)
1. Ferrofluide, dadurch gekennzeichnet, daß sie im wesentlichen aus einer wäßrigen Lösung von Polyoxoanionen
von Eisen(III) und wenigstens einem aus den Metallen der ersten Reihe der tibergangsmetalle ausgewählten
Metall der Oxidationsstufe II mit assoziiertem Kation bestehen.
2. Ferrofluide nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Metalle der Oxidationsstufe II aus Eisen,
Kobalt, Mangan, Kupfer und Nickel ausgewählt sind.
3. Ferrofluide nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß das assoziierte Kation aus H , N(CH.,). und
N(C-H1-) . ausgewählt ist.
4. Ferrofluide nach Anspruch 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Polyoxoanionen in Form von Körnern mit
einem mittleren Durchmesser von etwa 10 nm und einem Molekulargewicht von etwa 10 bis 10 vorliegen.
5. Ferrofluide nach Anspruch 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß ihr Absorptionsspektrum im sichtbaren Bereich
eine Schulter zwischen etwa 450 und 500 nm aufweist.
030066/0787
Telefon: (0221) 131041 Telex: 8882307 dopa d · Telegramm: Dompatent Köln
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6. Ferrofluide nach Anspruch 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet,
daß sie Polyoxoanionen von Fe(III)/Fe(II) enthalten und ein Absorptionsmaximum bei 1400 nm im
Bereich des nahen Infrarot aufweisen.
7. Ferrofluide nach Anspruch 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet,
daß sie dehydratisierbar sind und, falls erforderlich, leicht wieder in Lösung gebracht werden
können.
8. Ferrofluide nach Anspruch 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet,
daß sie das gleiche Röntgenpulverdiagraitiin wie Ferrite von zweiwertigen Metallen aufweisen.
9. Verfahren zur Herstellung von Ferrofluiden nach Anspruch 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß man
grundsätzlich das Produkt der Auflösung von Salzen der betreffenden Metalle in Wasser zu einer Base in geeigneter
Menge gibt und hierdurch ein Gel bildet, an diesem Gel gegebenenfalls nach seiner Abtrennung einen
Kationenaustausch mit Hilfe einer wäßrigen Lösung eines geeigneten Kations vornimmt und das hierbei erhaltene
Gel abtrennt und wieder in wäßrige Lösung bringt, wobei man gegebenenfalls den pH-Wert mit einer Base einstellt.
10. Verfahren nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß man die Base, der man das Produkt der Auflösung der
Salze der betreffenden Metalle in Wasser zusetzt, im Überschuß über die stöchiometrische Menge verwendet,
die zur Bildung der Hydroxide der vorhandenen Metalle notwendig ist.
11. Verfahren nach Anspruch 9 oder 10, dadurch gekennzeichnet,
daß man eine Base verwendet, deren Kation das assoziierte Kation darzustellen vermag, und hierdurch
auf die Maßnahme der Abtrennung der Gele verzichtet.
12. Verfahren nach Anspruch 9 oder 10, dadurch gekennzeichnet, daß man das assoziierte Kation mit Hilfe einer
Verbindung zuführt, die aus Säuren, insbesondere HCl,
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oder CH3COOH, oder Tetramethyl- oder Tetraäthylammoniumhydroxid
ausgewählt ist.
13. Verfahren nach Anspruch 9 oder 10, dadurch gekennzeichnet,
daß man eine Base verwendet, die aus NaOH, NH-. in wäßriger Lösung und Tetramethyl- oder Tetraäthylammoniumhydroxid
ausgewählt ist.
14. Verfahren nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß man die folgenden Quellen der Ausgangsmetalle
verwendet:
für Fe(III): Eisen(III)-alaun, Eisen(III)-Chlorid
oder Eisen (III)-nitrat;
für M(II): Mohrsches Salz, Eisen(II)-Chlorid,
Eisen(II)-sulfat oder ein wasserlösliches
Salz wenigstens eines Metalls der Oxidationsstufe II aus der ersten
Reihe der Übergangsmetalle-
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