Die Erfindung bezieht sich auf eine Rechner- und Steuer
einrichtung in einem Setzgerät zur automatischen
Generierung von Schriftzeichen nach dem Oberbegriff des
Anspruchs 1.
Die Geschwindigkeit, mit der digitale Setzgeräte Schrift
zeichen reproduzieren können, hängt u. a. maßgeblich davon
ab, mit welcher Geschwindigkeit die Umschaltpunkte des
Abtaststrahls des Lichtpunktabtasters aufeinanderfolgen,
welche Punkte auf der Umrißlinie des Schriftzeichens
markieren. Die Umschaltpunkte liegen also an der Über
gangsstelle von Dunkel- zu Hellsteuerung des Abtaststrahls
bzw. analog umgekehrt. Dabei ist zu berücksichtigen, daß
die Geschwindigkeit, mit der der Abtaststrahl den Auf
zeichnungsträger überstreicht, begrenzt ist, wenn eine
bestimmte Einwirkungszeit an jeder Stelle auf dem Auf
zeichnungsträger erreicht werden soll, der mit dem hellge
steuerten Abtaststrahl überstrichen wird.
Eine bekannte Rechner- und Steuereinrichtung in einem Setz
gerät ist so eingerichtet, daß die Anfangs- und Endadressen
der Umsteuerung des Abtaststrahls gespeichert werden
(US-PS 34 71 848). Diese Einrichtung erfordert es aber,
daß der Abtaststrahl aufinkrementiert wird, bis Überein
stimmung zwischen der Abtaststrahllage und einem Anfangs
punkt einer bestimmten Spalte (der parallelen Abtast
striche) erzielt wird. So wird der Abtaststrahl im dunkel
gesteuerten Zustand hochgefahren und dann eingeschaltet
oder hellgesteuert, wenn er eine bestimmte Zeilenhöhe
erreicht. In diesem Zustand wird der Abtaststrahl weiter
hochgefahren, bis eine nächste Zeilenhöhe erreicht ist, bei
der er wieder dunkelgesteuert wird. Im einzelnen ist hierzu
ein Spaltenelementzähler vorgesehen, in den die Inkremente
der Position des Abtaststrahls eingegeben werden. Der
Inhalt des Spaltenelementzählers wird dann in einem Spalten
element-Komparator mit einem Spaltenadressignal verglichen,
welches angibt, an welcher Stelle der Abtaststrahl in der
Spalte ein- oder ausgeschaltet werden sollte, um die
dunkelgesteuerten Spaltensegmente zu erzeugen. Gemäß
diesem Stand der Technik ist die Länge der vertikalen
Abtastspalte immer gleich und wird durch die Zeit bestimmt,
die benötigt wird, um den Spaltenelementzähler von Null
bis zum Überlauf hochzuzählen. Auch der Rücklauf des Ab
taststrahls ist auf eine bestimmte Länge festgelegt, die
durch einen Rückstellzähler bestimmt ist, welcher von Null
bis zum Überlauf hochgezählt wird. So sind die Abtastlänge
und Abtastgeschwindigkeit unabhängig von der Länge des
dunkelgesteuerten Abschnitts und der Lage des dunkelge
steuerten Abschnitts in der Spalte eines bestimmten
Schriftzeichenspaltensegments.
Um die Setzgeschwindigkeit eines Setzgeräts zu erhöhen,
ist bereits eine Rechner- und Steuereinrichtung der
eingangs genannten Gattung bekannt, mit der der Abtast
strahl nicht über ein festes Raster geführt wird, sondern
bei Beendigung der Strichbildung auch die Abtastung
beendet wird (DE-AS 24 22 464). Hierzu braucht nur der
Umschaltpunkt abgewartet zu werden, der zur Modulation
(Hell-Dunkel-Tastung) des Abtaststrahls zwangsläufig im
Zuge einer normalen Ablenkung des Abtaststrahls erreicht
wird. Somit kann dieser Umschaltpunkt in einfacher Weise
außer der Modulation des Abtaststrahls auch die Beendigung
der Ablenkbewegung und die Rückführung des Abtaststrahls
auslösen. Die Zurückführung des Abtaststrahls erfolgt
hingegen konventionell auf eine fest vorgegebene Anfangs
position, nämlich auf die Grundlinie. Bei erneuter
Ablenkung von dieser Grundlinie aus ist ohne weiteres ge
währleistet, daß der erste Umschaltpunkt erreicht wird,
bei dem die Abtaststrichbildung beginnen kann.
Der vorliegenden Erfindung liegt aber die Aufgabe zugrunde,
die Setzgeschwindigkeit, die bei Steuerung eines Setzgeräts
mit einer Rechner- und Steuereinrichtung der eingangs ge
nannten Gattung erzielt wird, noch weiter zu erhöhen.
Dies wird durch die Ausbildung der Rechner- und Steuerein
richtung mit den kennzeichnenden Merkmalen des Anspruchs 1
gelöst.
Die Erhöhung der Setzgeschwindigkeit erfolgt dadurch, daß
der Abtaststrahl der Schriftzeichenabbildungseinrichtung
nicht in jedem Fall bis zu der festgelegten Grundlinie
zurücklaufen muß. Vielmehr läuft der Abtaststrahl nur bis
zu den unteren Umschaltpunkten in den Spalten zurück, wobei
die Umschaltpunkte an dem Schriftzeichenumriß liegen. Da
durch kann die Rücklaufzeit verkürzt werden und eine un
produktive Hochlaufzeit vermieden werden. Die Schrift
zeichen werden in kürzerer Zeit dargestellt.
Vorteilhafte Weiterbildungen der Rechner- und Steuerein
richtung sind in den Unteransprüchen angegeben.
Nach Anspruch 2 ist es möglich, den Lichtpunktabtaster
(Kathodenstrahlröhre) durch eine relativ unkomplizierte
Rechner- und Steuereinrichtung zu steuern.
Eine bevorzugte Ausführungsform der erfindungsgemäßen
Rechner- und Steuereinrichtung eines Setzgeräts wird im
folgenden anhand einer Zeichnung beschrieben:
Fig. 1 ist eine Draufsicht auf eine Floppy-disk-Scheibe
mit angedeuteten Sektoren und Spuren, in denen
die mit dem Setzgerät darstellbaren Schriftzeichen
als digitale Daten gespeichert sind.
Fig. 2 ist ein Diagramm, welches aufzeigt, wie die
Daten für Schrift und Schriftzeichen auf der
Floppy-disk-Scheibe angeordnet sind.
Fig. 3 zeigt ein durch vertikale Striche auf dem Schirm
einer Kathodenstrahlröhre erzeugtes großes "Q",
Fig. 4 ist ein Blockdiagramm der Elemente eines Kathoden
strahlrohr-Setzgeräts.
Fig. 5 und 6 sind Block- bzw. Signaldiagramme, die die
Struktur und die Wirkungsweise des Schriftzeichen
generatorelements von Fig. 4 darstellen.
Fig. 7 zeigt das Kodeumwandlerelement von Fig. 4 mit
seinen verschiedenen Ein- und Ausgängen.
Fig. 8 ist ein Blockdiagramm der Elemente des in den Fig. 4
und 7 dargestellten Kodeumwandlers.
Fig. 9 ist ein Blockdiagramm des Hauptsteuerelements des in
Fig. 8 gezeigten Kodeumwandlers.
Fig. 10 ist ein geometrisches Diagramm, das den durch den
Kodeumwandler durchgeführten Vektorberechnungs
prozeß veranschaulicht.
Fig. 11 ist ein Blockdiagramm des Adressierteils des
Direktzugriffspeichers (RAM) des Kodeumwandlers.
Die Fig. 1 und 2 zeigen, wie die darstellbaren Schrift
zeichen als digitale Daten gespeichert sein können. In
Fig. 1 ist eine Floppy Disk (Magnetscheibe) schematisch
dargestellt, auf der 32 gleiche Sektoren durch Linien
angedeutet sind. Die Magnetscheibe ist außerdem konzentrisch
in 77 kreisförmige Bahnen (ebenfalls nur der Anschaulich
keit halber durch Linien angedeutet) unterteilt. Eine Stelle
auf der Scheibe kann also durch Bahn und Sektor bestimmt
werden, deren Zahlen eine Abdresse darstellen.
Fig. 2 zeigt, wie ein oder mehrere Sätze von kodierten
Schriftzeichen auf dieser Magnetscheibe aufgezeichnet
werden können. Zwei Sektoren auf einer Bahn der Magnet
scheibe (beispielsweise Bahn 00, Sektoren 00 und 01) werden
dem Plattenspeicheretikett und dem Schriftindex (Schrift
verzeichnis) zugeordnet. Das Plattenspeicheretikett be
schreibt den Inhalt der Scheibe in direkt lesbaren und
in kodierten Ziffern. Der Schriftindex gibt die Anfangs
adresse jeder auf der Magnetscheibe aufgezeichneten
Schriftart. Die Schriftartinformation besteht aus einer
Schriftzeichen-Nachschlag- und Dicktendatei, gefolgt von
Datenblocks, welche alle in der Schriftart vorhandenen
Schriftzeichen definieren.
Die digitalisierte Schriftzeicheninformation auf der
Magnetscheibe soll maschinell gelesen, interpretiert und
durch ein Setzgerät auf einem fotografischen Film abgebildet
werden.
Fig. 3 zeigt die Art von Daten, die von einem
Schriftzeichengenerator benötigt werden, um ein Schrift
zeichen - in diesem Fall das "Q" - mittels einer Kathoden
strahlröhre, eines Laserstrahls oder eines beliebigen
anderen Lichtpunktabtastgeräts mit Strichen darzustellen. Ins
besondere erfordert der Schriftzeichengenerator Daten in
Form von Abfangwerten auf jeder Ausgangs-Abtastlinie. Im
Falle vertikaler Abtastlinien, wie in Fig. 3 dargestellt,
sind dies die gezeichneten Y-Werte der Ein/Aus-Punkte auf
jeder Abtastlinie. Die Werte werden auf die Schriftzeichen
grundlinie bezogen, wobei die positiven Werte von Y über,
und die negativen Werte unter der Grundlinie angeordnet
sind. Der oberste Wert des höchsten abgebildeten Segments
in einer Abtastlinie wird markiert, so daß der Schrift
zeichengenerator sofort weiterfahren und die nächste
Linie abtasten kann.
In Fig. 3 wird in der ersten (äußerst linken) Abtastlinie
40 der Abtaststrahl vertikal aufwärts geführt und verläuft
mit konstanter Geschwindigkeit von der Grundlinie. Der
Strahl bleibt abgeschaltet, bis er eine Entfernung Y 0 von
der Grundlinie erreicht hat. An diesem Punkt wird der
Strahl eingeschaltet und bleibt an, bis er eine Entfernung
Y 1 von der Grundlinie erreicht hat.
Dann wird der Strahl sofort unter Y 2 oder zur Grundlinie
zurückgeführt und beginnt mit der zweiten Abtastlinie 42.
Diese Rückführung wird durch Zuordnung und "Zeilenende"-
Kennzeichnung zu den Daten Y 1 ausgelöst.
Die vom Schriftzeichengenerator geforderte Datenfolge ist
also Y 0, Y 1, Y 2, Y 3, Y 4, Y 5, Y 6, Y 7, Y 8, Y 9, Y 10, Y 11, Y 12, Y 13, Y 14, Y 15 usw.,
wobei die Ende-Kennzeichnung in dieser
Folge durch die Kursivschrift Unterstreichung gegeben ist.
Da die Daten gespeichert sind und dem Setzgerät in Aus
gangspunkt- und Vektorumriß-Format zugeführt werden, er
fordert das Setzgerät einen Kodeumwandler, um dieses
Vektorformat in das in Fig. 3 gezeigte Interceptformat
(Abfangformat) umzuwandeln.
Fig. 4 zeigt schematisch ein Setzgerät der dritten Gene
ration (mit Kathodenstrahlröhre), das so ausgelegt ist,
daß es kodierte digitalisierte Schriftzeichen mit hoher
Geschwindigkeit darstellen kann.
Das System des Setzgeräts wird durch eine Zentralprozessor
einheit 50 direkt über eine Datensammelleitung 54 gesteuert.
Der Systembetrieb wird durch ein Programm bestimmt, das in
einem Hauptspeicher 56 gespeichert ist. Die Betriebsan
weisungen für die Maschine werden von einem Lochstreifen
leser 58, einer Bedienungseinrichtung an der Frontseite 60
oder einer on-line-Schnittstelle 62 geliefert. Alle diese
Elemente sind an die Datensammelleitung 52 geschaltet
ebenso wie die Magnetscheiben-Lese/Schreibeinheit 64, die
die digitalisierten Schriften liefert. Eine Hilfssammel
leitungsschnittstelle und ein Hilfssammelleitungspuffer 66
steuern die der Hilfsammelleitung 54 zugeordneten Kompo
nenten. Die Schnittstelle und die Steuereinheit 66 wird
wiederum durch die Zentralprozessoreinheit 50 über die
Hauptsammelleitung 52 gesteuert. - Eine Niederspannungs-
Stromversorgung ist mit 68 bezeichnet.
Die der Hilfssammelleitung 54 zugeordneten Komponenten
dienen zur Generierung der Schriftzeichen. Der Kodeumwandler
70 entnimmt Schriftsatzdaten von einem RAM- oder PROM-
Schriftspeicher 72 und wandelt sie in ein Interceptformat
um. Ein Schriftzeichengenerator 74 empfängt diese Daten
und erzeugt ein Strahlschaltsignal auf der Leitung 84
sowie Analogspannungen, die X- und Y-Ablenkungen auf
einer Kathodenstrahlröhre darstellen. Diese Analog
spannungen werden durch einen Videoablenkverstärker 76
verstärkt. Korrekturschaltungen in diesen Verstärkern
modifizieren die Analogsignale, damit sie entsprechend der
Geometrie der Kathodenstrahlröhre korrigiert werden. Die
Schriftzeichen werden auf einer Kathodenstrahlröhre 78
dargestellt. Deren Ablenkspulen sind mit 80 bezeichnet.
Der Strahl der Kathodenstrahlröhre wird während des Ab
tastens durch das auf der Leitung 84 vom Schriftzeichen
generator 74 erhaltene Signal ein- und ausgeschaltet. Der
Strahl in der Kathodenstrahlröhre wird mit Hilfe einer
durch die Hochspannungsstromversorgung 82 erzeugte Hoch
spannung beschleunigt.
Lichtempfindliches Papier oder Filmmaterial wird mit dem
Schirm der Kathodenstrahlröhre in Kontakt gebracht, so
daß latente Abbildungen der Schriftzeichen entstehen. Ein
mechanischer Filmtransport 86 transportiert das Papier
nach jeder vollständigen Schriftzeichenzeile weiter. Dazu
wird eine Motorantriebssteuerung 88 durch einen Haupt
steuerschalter 90 an der Hilfssammelleitung 54 gesteuert.
Wie oben erwähnt, koordiniert und steuert der Computer 50
die Funktionen der verschiedenen Elemente des Systems. Zu
nächst wird die Auswahl der Schriftart, der Punktgröße,
der Schriftzeichen und der Stellungen der Schriftzeichen
durch den Lochstreifenleser 58 gelesen und im Hauptspeicher
56 gespeichert. Die kodierten Daten, die die einzelnen
Schriftzeichen der gewählten Schriftart definieren, werden
sodann durch die Lese/Schreibeinheit 64 von einer Magnet
scheibe abgelesen und im Direktzugriffspeicher RAM 72
gespeichert. Wenn die aufeinanderfolgenden Schriftzeichen
blocks von der Magnetscheibe abgelesen werden, werden sie
an spezifischen Stellen im Speicher gesetzt, so daß diese
Blocks anschließend adressiert werden können, wenn die
Schriftzeichen abgebildet werden. Das RAM 72 bietet somit
einen einfachen Zugang zu den komprimierten Daten, die
die Schriftzeichen einer einzigen Schriftart definieren.
Auf Anweisung vom Computer 50 empfängt der Kodeumwandler 70
kodierte Daten für ein einzelnes Schriftzeichen auf Ab
fragebasis aus dem RAM 72 und errechnet die Strahlschalt
punkte für jede aufeinanderfolgende Rasterzeile.
Das Schriftzeichenabbildungssystem mit den Elementen 74
bis 90 bildet die aufeinanderfolgenden Schriftzeichenzeilen
auf dem lichtempfindlichen Film ab.
Die Schriftzeichengenerierung geschieht wie folgt:
Der Ausgangspunkt und die Vektordaten, die sich auf den
Teil des Schriftzeichens beziehen, der auf einer verti
kalen Abtastzeile abgebildet werden soll, werden im RAM 72
adressiert (aufgerufen) und in dem Kodeumwandler-Eingangs
puffer festgehalten. Während jede einzelne Abtastlinie
abgebildet wird, werden die folgenden Daten, die Ausgangs
punkte und Vektoren für die nächstfolgenden Zeilen defi
nieren, abgerufen.
Die Berechnung der Kathodenstrahlröhren-Strahlschaltpunkte
für die nächste Abtastzeile folgt dann unter Verwendung
der in dem Vektorneigungsspeicher PROM gespeicherten Nei
gungen. Wie in Fig. 5 dargestellt, werden die Y-Inter
ceptstellungen oder Werte, bei denen der Strahl von aus in
ein und von ein in aus geschaltet werden muß, in einem
FIFO-(first in, first out)Registerstapel 91 gespeichert.
Die Y-Interceptwerte für jede Abtastzeile werden sodann
in aufeinanderfolgende "Y-Register" im Stapel eingegeben,
wobei der erste oder niedrigste Y-Wert in das unterste Y-
Register gesetzt wird und die aufsteigend höheren Y-Werte
in aufeinanderfolgende höhere Register eingegeben werden.
Der höchste Y-Wert in der Abtastlinie wird mit einem ENDSC-
Bit gekennzeichnet, damit angedeutet ist, daß die Abtastung
zurückgesetzt werden kann. Der Ausgang des niedrigsten Y -
Registers im Stapel wird durch einen Digital-Analog-Umwandler
92 im Schriftzeichengenerator 74 in einen Analogwert umge
wandelt. Der Schriftzeichengenerator weist außerdem einen
Sägezahngenerator 93 auf, der einen mit der Zeit einheitlich
ansteigenden Ausgang liefert. Ein Vergleicher 94, der so ge
schaltet ist, daß er den Zustand eines Flip-Flop-Kippschal
ters 95 verändert, schaltet den Strahl der Kathodenstrahl
röhre ein bzw. aus, wenn der Ausgang des Sägezahngenerators
einen Analogwert erreicht, der gleich dem D-A-Ausgang ist,
und veranlaßt den Stapel 91, den nächst höheren Y-Abfang
wert abzurufen. Ist das ENDSC-Bit vorhanden wenn eine Strahl
umschaltung eintritt, so daß ein Signal auf der Leitung 96
liegt, dann wird der Sägezahngenerator 93 zurückgesetzt,
so daß er eine Y-Ablenkspannung erzeugt, die etwas geringer
ist als die des nächstfolgenden Y-Abfangwerts. Das vermeidet
überschüssigen Rücklauf und erhöht die Geschwindigkeit des
Ausgangs. Der Strahl der Kathodenstrahlröhre wird daher nicht
auf die Grundzeile des Schriftzeichens oder die Basis des
Gevierts zurückgesetzt; vielmehr wird er auf das niedrigste
erforderliche Niveau für die nächste Abtastzeile gesetzt und
muß nicht zweimal über einen Raum gefahren werden, in dem
er nicht eingeschaltet werden wird.
Der Sägezahngenerator 93 verringert seine Ausgangsspannung
rasch und mit konstanter Geschwindigkeit, wenn an seinem
Rücklauf-Eingang ein Signal vorhanden ist. Dieses Rücklauf
signal bleibt eingeschaltet, bis der Ausgang des Sägezahn
generators unter den niedrigsten Y-Interceptwert für die
nächste Abtastzeile gefallen ist. Das Rücklaufsignal wird
durch eine logische Schaltung mit einer UND-Torschaltung 97,
einem Umwandler 98 und einem Flip-Flop 99 erzeugt, die
einen Eingang vom Vergleicher 94 und dem ENDSC-Signal auf
der Leitung 96 erhalten.
Der Betrieb der Rücklauf-Logikschaltung ist in Fig. 6 ver
anschaulicht. Diese Figur zeigt die Y-Ablenkspannung der
Kathodenstrahlröhre, die durch den Sägezahngenerator 93 für
mehrere Striche des in Fig. 3 gezeigten "Q" erzeugt wird.
Zu Beginn des ersten Strichs 43 werden die Y-Abfangwerte Y 6
und Y 7 in das niedrigste bzw. nächstniedrigste Y-Register
im FIFO-Stapel 91 eingeführt. Da der Ausgang des Sägezahn
generators an einem Punkt etwas unterhalb der Y 6 äquivalenten
Analogspannung beginnt, erzeugt der Vergleicher 94 keinen
Ausgang. Erreicht jedoch die Y-Ablenkspannung die Y 6-Werte,
dann erzeugt der Vergleicher 94 ein Signal, das den Kipp
schalter 95 von ein in aus schaltet und den nächsten Y-Wert,
Y 7, im FIFO-Stapel 91 abruft. Die Y-Ablenkspannung steigt
kontinuierlich an, bis sie eine Spannung äquivalent Y 7 erreicht.
Da der nächste Y-Wert Y 8 erheblich niedriger ist als die Y-
Ablenkspannung, erzeugt der Vergleicher 94 weiterhin ein
Signal, bis der Sägezahngeneratorausgang herabgesetzt ist.
Da ein ENDSC-Bit mit Y 7 verbunden ist, ist ein Signal auf
der Leitung 96 vorhanden. Der Ausgang des Vergleichers 94
und das Signal auf der Leitung 96 triggern die UND-Torschal
tung 97 und setzen das Flip-Flop 99 zur Erzeugung eines Rück
laufsignals. Ist der Ausgang des Sägezahngenerators 93 unter den
Y-Wert gefallen, dann fällt der Ausgang des Vergleichers 94
ab und setzt das Flip-Flop 99 über den Umwandler 98. Dies
schaltet das Rücklaufsignal ab und ermöglicht es dem Sägezahn
generator, den Strich 44 heraufzufahren. Die Y-Ablenkspannung
erreicht daraufhin sofort den Y 8-Wert, wodurch der Vergleicher 94
wiederum ein Ausgangssignal erzeugt, das den Strahl von aus
in ein schaltet. Der Strahl wird wiederum ausgeschaltet, wenn
die Y-Ablenkspannung Y 9 erreicht, wird eingeschaltet, wenn
sie Y 10 erreicht und wiederum ausgeschaltet, wenn sie Y 11 er
reicht. Da ein ENDSC-Bit mit Y 11 verbunden ist, wird der
Rücklaufprozeß wiederholt, damit der Strich 45 begonnen werden
kann.
Aus der Beschreibung der Wirkungsweise erkennt man, daß die
untere und die obere Grenze der Strahlbewegung bei jedem be
liebigen Strich etwa dem untersten und dem höchsten Y-Abfang
wert in diesem Strich entspricht, d. h. den unteren und oberen
Grenzen der Schriftzeichen-Schnittlinien.
Fig. 7 gibt die verschiedenen Eingänge und Ausgänge des Kode
umwandlers 70. Die Signale zur und von der Hilfssammelleitung
54 sind links, die Signale zum und vom Schriftzeichengenerator
74 sind rechts dargestellt.
Fig. 8 ist ein Blockdiagramm, das die Elemente des Kode
umwandlers darstellt. Das Element 100, das als Haupt
steuerungseinrichtung bezeichnet ist, ist in Fig. 9 getrennt
dargestellt. Die Hauptsteuerungseinrichtung 100 erhält
16 Eingänge von einem Steuerdekodierer 102 und vier XBMS
(Signale 0, 1, 2) und XRST entsprechende Eingänge. Der
Dekodierer 102 erzeugt die 7 Steuereingänge von 8 Signalen,
die Ausgangswörter und Steuerbytes darstellen und von
einem Eingangspuffer 104 erhalten werden. Die Daten werden
von den 16 XDB Leitungen in den Eingangspuffer gespeichert.
Die in Fig. 9 dargestellte Hauptsteuerungseinrichtung er
zeugt 46 Ausgangssignale zur Steuerung des Betriebs des
Kodeumwandlers.
Die Hauptsteuerungseinrichtung besteht aus einem Zustands-
PROM 106, der den nächsten Zustand des Kodeumwandlers aus
dem augenblicklichen Zustand und den Bedingungen auf 16
Steuereingängen bestimmt. Der Zustands-PROM wird durch
4 Signale von einem Multiplexer 108 und 5 Signale von
einer Verriegelung 110 adressiert. Der Ausgang des Zustands-
PROM wird der Verriegelung 110 zugeführt, die wiederum mit
einem Zustandsdecodierer 112 und einem Pseudo-Zustands-PROM
114 verbunden ist. Zusätzlich zu dem Zustandsausgang von
der Verriegelung 110 erhält der Pseudo-Zustands-PROM die
4 Steuersignale grundsätzlich vom Dekodierer 102. Von den
8 Ausgängen des Pseudo-Zustands-PROMs 114 werden 5 durch
einen Pseudo-Zustandsdekodierer dekodiert, um 24 Steuer
ausgänge zu erzeugen.
Vektorverarbeitung: Für die Vektorverarbeitung sind fünf
Parameter gespeichert. Dies sind:
- 1. Interceptwert (11 Bits): Der Interceptwert, der im
Interceptspeicher 120 gespeichert ist, ist der Y-Wert auf
einanderfolgender Vektorenden um einen Umriß.
- 2. X-Werte (4 Bits): Der Δ X-Wert, der im Δ X-Speicher
122 gespeichert ist, ist der horizontale Abstand vom rechten
Ende des laufenden Vektors.
- 3. Δ Y-Wert (5 Bits): Der Δ Y-Wert, der im Δ Y-Speicher
124 gespeichert ist, ist der annähernde vertikale Abstand
vom rechten Ende des laufenden Vektors.
- 4. Zeichenbit (1 Bit): Das Zeichenbit, das im Steuer
bitspeicher 126 gespeichert ist, ist 0 für einen Vektor
in einem (beispielsweise dem oberen) Quadranten und eins
für einen Vektor im anderen (beispielsweise unteren)
Quadranten.
- 5. Gültiges Bit (1 Bit): Das gültige Bit, das im Steuer
bitspeicher 126 gespeichert ist, ist 0 für einen Abfang
wert, der ein neuer Ausgangspunkt-Y-Wert ohne eine
Vektormodifizierung ist, und eins für einen modifizierten
Abfangwert, der zur Berechnung eines Ausgangswerts ver
wendet werden kann.
Die Berechnung beginnt, wenn der Ausgangswert-Y-Wert in den
Abfangspeicher 120 eingebracht ist und der Δ X-Speicher 122
die Verschiebung am Beginn des ersten Vektors hält und das
gültige Bit auf Null gesetzt ist. Während jede Rasterlinie
verarbeitet wird, wird der X-Speicher vermindert; wenn er
"1" erreicht, signalisiert er nach einem Vektorbyte. Der Ab
fangspeicher 120 wird mit dem Y-Wert aktualisiert, und Δ X
und Δ Y werden gespeichert. Das gültige Bit wird auf 1 gesetzt,
wodurch die Daten für den Ausgang verfügbar werden. Dieser
Berechnungsprozeß ist in Fig. 10 veranschaulicht. Auf den
folgenden Rasterlinien wird der Δ X-Speicher vermindert und
Δ Y wird um den Ausgang eines Vektorneigung-PROMs 129 ver
ringert. Der PROM wird durch Δ X und Δ Y adressiert und gibt
einen normalisierten Δ Y-Wert, δ y, ab. δ y wird durch einen
Interpolations-PROM 132 invertiert, der in dieser Betriebs
art nur als Komplementpuffer wirkt. Dieser Ausgang wird dann
durch einen Addierer 134 Δ Y addiert und wieder in den Δ Y-
Speicher 124 eingegeben.
Alle Kodeumwandlerspeicher sind aus 16 Direktzugriffspeichern
zusammengesetzt. Die Direktzugriffspeicher werden parallel von
einem 4 Bit mal 16 großen FIFO-Register
adressiert. Dieses Register enthält die Direktzugriff
speicher-Adressen für die laufenden Umrisse in der Reihenfolge
zunehmender Interceptwerte. Der FIFO arbeitet normalerweise so,
daß seine Ausgänge mit seinen Eingängen verbunden sind, so daß
die Adressen zirkulieren. Für jeden Vektorverarbeitungsschritt
wird eine Adresse in das Ausgangsregister des FIFO taktweise
eingegeben, und die vorausgehende Adresse wird dem FIFO-Eingang
zugeführt.
Neue Adressen bei Ausgangspunkten können vom neuen Adressen
zähler in die Schleife eingebracht und dem FIFO-Stapel zuge
fügt werden. An Endumrißpunkten wird die Adresse nicht in den
FIFO zurückgeführt und so vom Stapel gelöscht.
Ursprünglich wird der neue 4-Bit-Adressenzähler auf eine
Maximalzählung von 15 eingestellt und bei jedem Auftreten
eines Ausgangspunkts vermindert. Bei jeder Stelle im Direkt
zugriffspeicher, die Umrißinformation enthält (d. h. die
Adresse tritt im FIFO-Stapel auf) ist das Nicht-frei-Bit
auf eins eingestellt. Das Nicht-frei-Bit (1 Bit), das im Steuer
bitspeicher 126 gespeichert ist, ist 0 für eine leere Stelle
im Direktzugriffspeicher und eins für eine besetzte Stelle.
Ein Steuercode-"Umrißende" verursacht, daß das Nicht-frei-
Bit auf 0 zurückgesetzt wird.
Treten in einem Schriftzeichen 16 Umrisse auf, dann muß der
neue Adressenzähler auf Null vermindert werden. Jedem weiteren
Ausgangspunkt muß mindestens eine gleiche Anzahl von Umriß
end-Codes vorausgehen, da nicht mehr als 16 Umrisse gleich
zeitig durch den Kodeumwandler verarbeitet werden können. Bei
Eingang eines solchen Code "Umrißanfang" adressiert die
Hauptsteuerung sequentiell die Stellen im Direktzugriffspei
cher, indem der neue Adressenzähler vermindert wird, bis
eine Adresse gefunden ist, bei der das Nicht-frei-Bit auf 0
gesetzt ist. Diese Adresse wird dann in den FIFO-Stapel ein
gebracht und für den neuen Umriß verwendet.
Der FIFO kann folglich einen Stapel variabler Länge mit
nicht-sequentiellen Werten enthalten, die den Adressen
der laufenden Umrisse im Direktzugriffspeicher entsprechen.
Die Reihenfolge, in der Ausgangspunktcodes und Vektorcodes
in den Schriftzeichendaten auftreten, stellt sicher, daß
die Adressen in den Stapel eingebracht werden und so den
Direktzugriffspeichern in der richtigen Reihenfolge einge
geben werden, daß zunehmende Interceptwerte am Ausgang
erzeugt werden.
Die niedrigste Umrißverriegelung ist ein 4-Bit-Register,
das den Direktzugriffspeicher-Adressenwert des laufenden
kleinsten Umrisses enthält. Es wird aktualisiert, wenn
Umrisse unterhalb der bestehenden begonnen werden oder der
bestehende niedrigste Umriß beendet wird und der nächst
höhere der niedrigste wird. Der Verriegelungsausgang wird
kontinuierlich mit der laufenden Adresse des Direktzugriff
speichers verglichen, und wenn sie identisch ist, wird
ein Steuersignal an die Hauptsteuerung geschickt mit der
Anzeige, daß soeben eine Abtastlinie fertiggestellt wurde.
Dieses Direktzugriffspeicher-Adressiersystem bietet ein
sehr rasches und flexibles Verfahren zur zyklischen Ver
arbeitung einer variablen Anzahl von Umrissen.