DE2834622C2 - Vorrichtung zum Abgeben eines erwärmten befeuchteten Luftstroms an einen Patienten - Google Patents
Vorrichtung zum Abgeben eines erwärmten befeuchteten Luftstroms an einen PatientenInfo
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Description
30
Die Erfindung geht aus von einer Vorrichtung nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
Von Andre Lwoff ist gezeigt worden, daß eine geringe Erhöhung der Temperatur über das Optimum
die Virenentwicklung abbrechen kann und gegebenen- J5
falls zur Zerstörung eines Virus führen kann. Diese Entdeckungen von Andre Lwoff beziehen sich auf
Ergebnisse von In-vitro-Untersuchungen von anderen Viren als dem Rhinovirus, und außerdem beziehen sich
seine Entdeckungen nicht auf das In-vivo-Verhalten von
Viren im menschlichen Körper, und zwar insbesondere nicht auf das Verhalten des Rhinovirus bei erhöhten
Temperaturen im menschlichen Körper. Diese Theorie wird hier auf den üblichen Schnupfen angewendet. Die
Inhalierung von heißer, befeuchteter Luft mit einer Temperatur von beispielsweise 37 bis 420C hemmt oder
unterbricht Krankheiten, die durch Zhinoviren verursacht werden. Eine allgemeine Beziehung zwischen der
Temperatur und Viren ist in einer Arbeit mit dem Titel »La Virulencia de Los Virus Y La Lucha del Organismo so
Contra La Infeccion Viral«, Fundacion F. Cuenca des Villoro Instituto de Investigacion Ulta Zaragoza,
Spanien, 1974, gegeben worden.
Aus der DE-OS 23 10 428 ist eine Vorrichtung zum Abgeben eines erwärmten befeuchteten, mit Medika- ^
menten befrachteten Luftstroms an einen Patienten bekannt. Diese Vorrichtung besitzt eine Druckluftzuführungs-
und -erhitzungseinrichtung zum Erzeugen eines erwärmten Luftstroms, welche ein Eintrittsgitter für
Umgebungsluft, ein Gebläse und eine im Austrittsrohr t>o
des Gebläses vorgesehene Heizspirale umfaßt. Außerdem weist diese Vorrichtung eine Befeuchtungseinrichtung
zum Befeuchten des vom Gebläse ausgestoßenen Druckluftstroms und dadurch zum Befrachten dieses
Druckluftstroms mit Medikamenten auf. Diese Befeuch- hS
Uingseinrichtung besitzt eine von einem Korb begrenzte
Zcrstäubungskammer. in der eine Flüssigkeitszerstäubung mittels eines Sprührohrs durchgeführt wird, so daß
der erwärmte Druckluftstrom, der über die obere öffnung der Zerstäubungskammer hinwegstreicht und
durch ein Luftaustrittsgitter nach außen austritt, nach dem Befeuchten Flüssigkeitströpfchen enthält, die mit
Heilstoffen durchsetzt sind. Durch die vom Gebläse erzeugte und von der Heizspirale erwärmte Druckluft
werden feinste, mit den entsprechenden Heilstoffen durchsetzte Flüssigkeitsteilchec durch das Luftaustrittsgitter
in den umgebenden Raum, nämlich ein Sauerstoffzelt, geblasen.
Diese bekannte Vorrichtung besitzt zusätzlich zu der Heizspirale einen im Weg des erwärmten Luftstroms
zwischen dem Austritt aus dem Gebläse und der von dem Korb gebildeten Zerstäubungskammer angeordneten
und gitterförmig ausgebildeten Kühler. Mit dieser komplizierten Heiz- und Kühl-Anordnung wird der aus
dem Luftaustrittsgitter heraustretenden, mit medikamentbefrachteten Flüssigkeitsteilchen erfüllten Luft
eine gewisse Temperatur gegeben. Das Gebläse saugt durch Luftschlitze Luft an und drückt diese über einen
Heizwiderstand, einen Windkanal und den Kühler durch einen Flüssigkeits-Sprühvorhang und den Korb. Der in
dieser komplizierten Heiz- und Kühl-Anordnung vorgesehene Kühler dient tatsächlich dazu, die Luft
abzukühlen und keineswegs dazu, die umgewälzte Flüssigkeit zu kühlen, denn für diese Flüssigkeit ist eine
gesonderte Kühlschlange vorgesehen.
Die gesamte Vorrichtung, wie sie in der DE-OS 23 10 428 beschrieben ist, dient dazu, über eine
Flüssigkeit Medikamente auf Erosionsbasis aufzunehmen und in einen Luftstrom überzuführen, sie dient
jedoch nicht dazu, einen einfachen, mit feinen Wassertröpfchen befrachteten Luftstrom zu erzeugen.
Weiterhin besitzt die Vorrichtung nach der DE-OS 23 10 428 als Befeuchtungseinrichtung, mit welcher eine
Flüssigkeitszerstäubung in der von dem Korb begrenzten Zerstäubungskammer durchgeführt wird, ein Sprührohr,
das zum Versprühen bzw. Zerstäuben der Flüssigkeit eine Flüssigkeitsumwälzpumpe mit einem
entsprechenden Motor erfordert. Diese raum- und kostenaufwendige Befeuchtungseinrichtung ist, da sie
mit dazu beiträgt, die Vorrichtung nach der DE-OS 23 10 428 unhandlich und kostenaufwendig zu machen,
nachteilig.
Ein weiterer wesentlicher Nachteil der Vorrichtung nach der DE-OS 23 10 428 besteht darin, daß sie eine
verhältnismäßig geringe therapeutische Wirksamkeit hat. Damit nämlich eine wirksame Inhalation der
Medikamente, die durch die genannte Vorrichtung dem Patienten zugeführt werden soll, stattfindet, ist es
erforderlich, daß der Patient diese Medikamente einatmet. Ein großer Teil dieser Medikamente wird
jedoch lediglich in die Umgebung des Patienten, zum Beispiel innerhalb des gesamten Sauerstoffzelts, in
welches die mit Medikamenten befrachtete, befeuchtete Luft zugeführt wird, einfach versprüht, so daß der
größte Teil der Medikamente wirkungslos bleibt und vergeudet wird.
Auch mit dieser Vorrichtung nach der DE-OS 23 10 428 ist das Problem, eine möglichst große
therapeutische Wirksamkeit zu erzielen, ebenso wenig gelöst wie bei einem allgemein in Kliniken bekannten
und benutzten Inhalationsgerät. Sowohl bei diesem, mit Dampf arbeitenden Inhalationsgerät, als auch bei der
Vorrichtung nach der DE-OS 23 10428 ist die therapeutische Wirksamkeit des erzeugten erwärmten
und befeuchteten Luftstroms gering, weil der größte Teil dieses Luftstroms unwirksam bleibt.
Weiter ist es aus der US-PS 30 18 971 bekannt, zur Befeuchtung eines Luftstromes einen verengten Durchtritt
für die Druckluft vorzusehen, unterhalb dessen das offene Ende eines Flüssigkeitszuführungsrohres angeordnet
ist. Das geschieht mit einem sogenannten Zerstäuber, der eine Flüssigkeit in kleine Tröpfchen
zerstäubt, so daß ein Nebel entsteht, wozu eine Hilfslufteinsaughülse in dem Zerstäuber mit vorgesehen
ist. Mit dem Zerstäuber nach der US-PS 30 18 971 sollen
Teilchen eines flüssigen Medikaments dem Patienten mittels eines Luftstroms zugeführt werden, und es wird
kein Strom von erwärmter und befeuchteter Luft für die Nasenschleimhäute eines Patienten erzeugt, und die
therapeutische Wirksamkeit ist gering.
Der im Anspruch 1 angegebenen Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung zum Abgeben
eines erwärmten befeuchteten Luftstroms an einen Patienten zur Verfügung zu stellen, die, ausgehend von
einer Vorrichtung der im Prinzip aes der DE-OS 23 10 428 bekannten Art, so ausgebildet ist, daß sie
therapeutisch wesentlich wirksamer ist
Diese Aufgabe wird bei einer Vorrichtung gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1 durch die im
Kennzeichen desselben angegebenen Merkmale gelöst.
Durch die Erfindung wird infolgedessen eine kontrollierte Erhitzung der Nasenschleimhaut eines Patienten
ermöglicht. Während andere lokale Erhitzungsvorrichtungen bereits bekannt sind, unterscheidet sich die
erfindungsgemäße Vorrichtung dadurch, daß sie einen Strom von heißer, feuchter Luft unter Druck und mit
präzise kontrollierbarer Temperatur liefert. Eine wesentliche Erhöhung der therapeutischen Wirksamkeit
wird dadurch erzielt, daß der erwärmte befeuchtete Luftstrom praktisch vollständig den Nasenlöchern des
Patienten zugeführt werden kann, wobei keine aktive Inhalation des Luftstroms durch den Patienten erforderlich
ist, also der erwärmte befeuchtete Luftstrom auch dann in ausreichendem Maße auf die Nasenschleimhaut
des Patienten einwirkt, wenn dieser nicht nur durch die Nase sondern auch durch den Mund einatmet.
Weiterbildungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen angegeben.
Die Erfindung wird anhand der Zeichnung näher erläutert; es zeigt
Fig. 1 eine schematische Querschnittsdarstellung einer erfindungsgemäßen Vorrichtung, und
F i g. 2 eine schematische Blockdiagrammdarstellung eines für die Vorrichtung gemäß Fig. 1 geeigneten
Temperaturkontrollschaltkreises.
In Fig. 1 ist eine Vorrichtung zum Erhitzen der Nasenschleimhaut dargestellt, die ein Gehäuse 10, das
typischerweise aus einem PVC-Rohr gebildet ist und erste und zweite Endelemente 12 und 14, die gleichfalls
aus Kunststoff gebildet sind, enthält. Eine Gaseinlaßöffnung 16 steht durch eine geeignete dimensionierte
Öffnung in dem Endelement 12 mit einer Einlaßkammer 18 im Inneren des Gehäuses 10 in Verbindung. Die
Gaseirilaßöffnung 16 ist an eine Quelle von Druckluft (nicht gezeigt) angeschlossen. Vorzugsweise wird
gefilterte Luft mit eirem Druck von 1,96 bis 2,21 bar zur Verfugung gestellt.
Die Einlaßkammer 18 wird durch eine Seitenwand 20 und eine Endwand 22 begrenzt. Die Endwand 22 ist mit
einer Öffnung versehen, um einen Durchtritt 24 von der Einlaßkammer 18 zu einem Kanal 26 zu bilden. In
diesem ist ein elektrisches Heizelement als Drucklufterhitzungseinrichtung 28 angeordnet. Das Heizelement ist
an eine Stromauelle mittels der Leiter 30 und 32
angeschlossen, die sich innerhalb der Einlaßkammer 18
und durch Druckabdichtungen 34 in der Seitenwand 20 zum Anschluß in Reihe an einen Kontaktthermostat 36,
dessen Anordnung später beschrieben wird, und an ein E.iergiekabel 38 erstrecken. Letzteres ist an eine
elektrische Energiequelle durch eine geeignete (nicht gezeigte) Temperaturregeleinrichtung in Form eines
Kontrollschaltkreises angeschlossen.
Der Kanal 26 endet in einer mit einer öffnung versehenen Endwand 37 und bildet einen engen
Fluiddurchtritt 39, typischerweise mit einem Durchmesser von 1 mm, zum Durchlauf eines engen Stroms von
Druckluft Eine Feder 35 ist zwischen dem Heizelement und der Endwand 37 angeordnet, um das Heizelement
sicher an Ort und Stelle trotz Vibrationen, die normalerweise während des Betriebs auftreten, zu
halten. Gerade neben und unterhalb des Fluiddurchtritts
39 ist das offene Ende eines Flüssigkeitszuführungsrohrs
40 angeordnet das mit dem Inneren eines Flüssigkeitsbehälters 42 in Verbindung steht, in dem sich Wasser
oder eine beliebige andere, geeignete Flüssigkeit befinden kann. Der Flüssigkeitsbehälter 42 wird von
einem mit einem Gewinde versehenen Befestigungselement 44 getragen, das an den als Zylinder ausgebildeten
Kanal angefügt ist. Das Befestigungselement 44 ist mit einer öffnung versehen, um einen Verbindungsdurchtritt
45 zwischen dem inneren des Flüssigkeitsbehälters 42 und einer Kammer 48, die durch den Kanal 26 und
einen Kanal 60 begrenzt ist, zu bilden.
Der Strom von Heißluft, der über die Öffnung des Flüssigkeitszuführungsrohrs 40 strömt, bewirkt, daß
Flüssigkeit aus dem Rohr herausgezogen wird und wirksam in kleine Tröpfchen aufgebrochen, d. h.
zerstäubt und in der Luft versprüht wird.
Die heiße, feuchte Luft, die in der Kammer 48 erzeugt wird, trifft auf einen Temperaturfühler 62, beispielsweise
einen Thermistor oder ein Thermopaar, auf, welcher durch eine elektrische Kabeleinrichtung 64 an einen
geeigneten (nicht gezeigten) Kontrollschaltkreis als Temperaturregeleinrichtung angeschlossen ist. Dieser
Kontrollschaltkreis, der im Zusammenhang mit F i g. 2 beschrieben wird, bestimmt die Temperatur des als
Drucklufterhitzungseinrichtung 28 dienenden Heizelements entsprechend der durch den Temperaturfühler 62
abgefühlten Temperatur. Die feuchte Luft mit regulierter Temperatur tritt aus der Kammer 48 durch
Austrittsdüsen 70 aus, die, angrenzend an die Nasenlöcher des Patienten, angeordnet sind. Die Austrittsdüsen
70 erstrecken sich durch das Endelement 14 auf dem Weg über eine geeignet dimensionierte öffnung, die
darin geformt ist, und sie sind gegenüber dieser durch Dichtungsringe 72 abgedichtet.
Unterhalb des Auslasses der Austriltsdüsen 70 ist ein
Tropfensammler 74 mit einem Ablaufhahn 76 vorgesehen.
In Fig. 2 ist in schematischer Darstellung als Temperaturregeleinrichtung ein Temperaturkontrollschaltkreis
zur Anwendung bei der oben beschriebenen Vorrichtung gezeigt. Ein Komparator 80 empfängt die
Abgabe eines manuell einstellbaren Temperatureinstellungsindikators 82, der geeigneterweise in Form eines
Zifferblatts bzw. einer Einstellscheibe ausgebildet sein l'iinn. Der Komparator 80 empfängt auch eine Eingabe
von dem Temperaturfühler 62 (Fig. 1), der die tatsächliche Temperatur der abzugebenden, heißen,
feuchten Luft mißt. In Ansprechung auf die Differenz zwischen den beider. Temperaturen liefert der Komparator
80 ein elektrisches Signal zu der Reiaiseinrichtung
84, die ihrerseits das Heizelement (Fig. 1) mit solcher
Temperatur und zu solchen Zeitintervallen betreibt, wie es erforderlich ist, daß eine gewünschte Lufttemperatur
innerhalb eines gewünschten Bereichs von ±0,15°C aufrechterhalten wird. s
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
Claims (3)
1. Vorrichtung zum Abgeben eines erwärmten befeuchteten Luftstroms an einen Patienten, mit
einer Druclduftzuführungs- und -erhitzungseinrichtung
zum Erzeugen eines erwärmten Druckluftstroms, sowie mit einer Befeuchtungseinrichtung
zum Befeuchten des erwärmten Druckluftstroms durch Flüssigkeitszerstäubung in einer Zerstäubungskammer,
so daß dieser nach dem Befeuchten Flüssigkeitströpfchen enthält, gekennzeichnet
durch angrenzend an die Nasenlöcher des Patienten positionierbare Austrittsdüsen (70) zum
Zuführen der über einen Temperaturfühler (62) und eine Temperaturregeleinrichtung (80,82, 84) mittels
der Drucklufterhitzungseinrichtiing (28) temp^raturgeregelten
befeuchteten Luft zur Nasenschleimhaut des Patienten.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß unterhalb der Austrittsdüsen (70) ein Tropfensammler (74) vorgesehen ist.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Temperaturregeleinrichtung
(62,80,82,84) die Temperatur des befeuchteten
Luftstroms auf etwa 37° C bis 42° C regelt.
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