DE2714978A1

DE2714978A1 - Faerbeverfahren

Info

Publication number: DE2714978A1
Application number: DE19772714978
Authority: DE
Inventors: Hans-Peter Dr Baumann; Hans-Georg Dr Karmann
Original assignee: Sandoz AG
Current assignee: Sandoz AG
Priority date: 1976-04-15
Filing date: 1977-04-04
Publication date: 1977-10-27
Also published as: ES457756A1; JPS52128476A; IT1073152B; FR2348310A1; FR2348310B1; GB1572661A; NL7703849A; US4229172A

Description

SANDOZ- PATENT- GMBH Case 150-3888

7850 Lörrach

Fä rbeve r f ah re n

Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Färben von
textlien Materialien aus Polyester oder solchen
Materialien, die Polyester enthalten, mit Dispersionsfarbstoffen in Anwesenheit eines Färbereihilfsmittels,

Die Erfindung ist dadurch gekennzeichnet, dass das
Färbereihilfsmittel"Verbindungen der Formel

(D

enthält,

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worin R ein Alkyl- oder Alkoxyrest mit 1 bis

4 Kohlenstoffatomen ist,

R. und R_? unabhängig voneinander H, Methyl, Aethyl oder Halogen, sowie

R- und R. unabhängig voneinander H, Methyl, Aethyl, Hydroxyl, Methoxy, Aethoxy oder Halogen sind.

Die Verbindungen sind an sich bekannt und können nach bekannten Verfahren hergestellt werden.

Verbindungen der Formel (I) in denen R Methyl oder Methoxy ist, sind bevorzugt.

R. bedeutet vorzugsweise H und R~ vorzugsweise H, Methyl, Aethyl oder Halogen (Cl oder Br). Besonders bevorzugte Verbindungen der Formel (I) sind solche, worin R. und R₂ beide H darstellen.

Einer der Reste R- oder R₄ bedeutet vorzugsweise H und der andere H, Methyl, Hydroxy, Methoxy, Aethoxy oder Chlor oder einer der Reste R-, oder R. Chlor und der

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andere Hydroxy, Methoxy, Aethoxy oder Chlor.

Die Reste R- und R. stehen vorzugsweise in ortho- oder para-Stellung, bei doppelter Substitution stehen R- und R₄ vorzugsweise in ortho- und in para-Stellung zu der Gruppe

-C=C C

R₁ R₂ ^R

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Insbesondere bedeuten R₃ und R₄ unabhängig voneinander Cl oder H, insbesondere H.

Vorzugsweise wird ein Färbereihilfsmittel verwendet, das als Keton der Formel (I) Benzalaceton oder als Ester der Formel (I) Zimtsäuremethylester enthält.

Im erfindungsgemässen Färbeverfahren werden von den Verbindungen der Formel (I) vorzugsweise 0,4 bis 5, insbesondere 0,5 bis 2 g/l verwendet.

Die Verbindungen der Formel (I) kommen vorzugsweise in Färbereihilfsmitteln zur Anwendung, die 5 bis 95 Gewichtsprozente der Aktivstoffe, 5 bis 25 Gewichtsprozente eines Emulgators oder Emulgatorgemisches und 0 bis 80 Gewichtsprozente eines Lösungsmittels oder Lösungsmittelgemisches enthalten.

Vorzugsweise enthalten die Färbereihilfsmittel 20 bis 80%,speziell 30 bis 60% der Aktivstoffe, 10 bis 20% eines anionischen Emulgators oder Emulgatorgemisches und 0 bis 60%, speziell 20 bis 60% eines carrierwirksamen Lösungsmittels oder Lösungsmittelgemisches.

Als Lösungsmittel sind beispielsweise flüssige PoIyäthylenglykole bis zu einem MG von etwa 600, wasserlösliche niedere Alkohole (C₁-C₄) und Glykole (C₂-C₄) und niedere aliphatische Ketone (besonders Aceton) geeignet. Bevorzugt werden Lösungsmittel, die selbst auch carrierwirksam sind, wie Benzoesäureester (C_n-C )

1 oder Alkylaromaten (C₁-C₃), wie z.B. ein Trimethylbenzolisomerengemisch.

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Von den Emulgatoren werden die anionischen bevorzugt. Beispiele sind die Sulfobernsteinsäure-2-äthylhexylhalbester, ein sulfoniertes Rizinusöl und mit Aethylenoxid (bis zu 100, bevorzugt 6-30 Glykol-Einheiten) und danach mit Chloressigsäure umgesetztes Isooctylphenol. Zur Erreichung einer maximalen Wirkung kann es vorteilhaft sein, ein Gemisch von Emulgatoren anzuwenden.

Die textlien Materialien, die gefärbt werden, sind aus Polyester oder enthalten Polyester. Sie können Gemische mit Polyamiden wie Wolle oder mit cellulosehaltigen Materialien wie Baumwolle bilden. Die Wolle wird dann mit z.B. sauren Wollfarbstoffen, z.B. CI. Acid Blue 80 oder C.I. Acid Blue 250, die Baumwolle mit z.B. Direktfarbstoffen gefärbt, was im Einbadverfahren geschehen kann.

Das textile Material wird in einem Färbebad gefärbt, das vorzugsweise 0,2 bis 8 Gewichtsprozente, insbesondere 1 bis 4 Gewichtsprozente Dispersionsfarbstoff, bezogen auf das Warengewicht, enthält. Als Dispersionsfarbstoffe sind z.B. diejenigen mit Anthrachinon- oder Azofarbstoffstruktur geeignet. Beispiele sind CI. Disperse Orange 25, CI. Disperse Blue 73, CI. Disperse Red 73 und CI. Disperse Blue 16.

Die Färbetemperatur braucht dabei 100⁰C nicht zu übersteigen, was besonders wichtig ist, wenn das textile Material zusätzlich Wolle enthält.

Nach der Färbung genügt eine Waschung, vorzugsweise unter Zusatz eines Netzmittels, wonach das gefärbte

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Material getrocknet wird.

Die erhaltenen Färbungen sind von ausgezeichneter Egalität und besitzen Echtheiten, die solchen Färbungen nicht nachstehen, die unter Druck bei 120 bis 140⁰C gefärbt worden sind. Insbesondere besitzen die mit den erfindungsgemässen Carriern hergestellten Färbungen Lichtechtheiten, die den ohne Carriern hergestellten Färbungen nicht nachstehen.

Die erfindungsgemässen Carrier beeinträchtigen nicht den Badauszug der Farbstoffe, so dass die Färbeflotten fast vollkommen ausziehen, und die erhaltenen Färbungen praktisch die maximal mögliche Färbetiefe aufweisen.

Die als Aktivstoffe in den erfindungsgemässen Carriern enthaltenen Ketone oder Ester besitzen einen nur schwachen und überdies unauffälligen Geruch, so dass sie nicht zu Belästigungen der damit in Kontakt kommenden Personen führen. Die Ketone oder Ester, insbesondere die bevorzugten, die kein Halogen enthalten, sind nicht toxisch und biologisch gut abbaubar, so dass ihrer Verwendung aus ökologischer Sicht nichts entgegensteht.

In den folgenden Beispielen sind die Teile Gewichtsteile, die Prozente Gwichtsprozente. Die Temperaturen sind in Celsiusgraden angegeben.

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Beispiel 1

5 g eines Gewebes aus einer Mischung von 55 Teilen Polyäthylenterephthalatfasern und 45 Teilen Wolle werden im Flottenverhältnis 1:35 90 Minuten lang bei einer Temperatur von 95° in einem wässrigen Färbebad behandelt, das 5% - bezogen auf das Warengewicht einer Mischung aus 81,1 Teilen eines Dispersionsfarbstoff gemisches, aus 4,0% des Farbstoffes CI. Disperse Orange 25, 41,1% des Farbstoffes CI. Disperse Blue 73, 54,9% des Farbstoffes CI. Disperse Blue 16 und 18,9 Teilen eines Wollfarbstoffgemisches aus 48,7% des Farbstoffes C.I. Acid Blue 80 und 51,3% des Farbstoffes CI. Acid Blue 250 enthält, sowie 2 g/l einer Carrierzubereitung, die man durch Mischen der nachfolgend aufgeführten Substanzen gewinnt:

60 Teile Benzalaceton

20 Teile eines technischen Gemisches von Trimethylbenzolen (hauptsächlich 1,2,4-Trimethylbenzol) als carrieraktives Lösungsmittel

8 Teile des Natriumsalzes von Sulfobernsteinsäure-2-äthylhexyl-halbester als Emulgator

8 Teile eines sulfonierten Rizinusöls als Emulgator

3 Teile mit 6 Mol Aethylenoxid und danach mit Chloressigsäure umgesetztes Isooctylphenol als Emulgator

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1 Teil mit 30 Mol Aethylenoxid umgesetztes Isooctylphenol als Emulgator.

Es wird eine tief marineblaue Färbung vollkommener Egalität erhalten. Die beiden Komponenten der Fasermischung zeigen dabei eine ausgezeichnete Farbtongleichheit. Das Färbebad zieht praktisch vollständig aus.

Wird anstelle von Benzalaceton die gleiche Menge Zimtsäuremethylester verwendet, so erhält man ähnlich gute Resultate.

Beispiel 2

5 g eines Polyäthylenterephthalatgewebes, das auf dem Markt unter dem Namen "Dacron" bekannt ist, werden bei einer Flottenlänge von 1:40 eine Stunde lang bei Kochtemperatur (ca. 98°) in einem wässrigen Färbebad behandelt, das - bezogen auf das Warengewicht - 1,25% des Dispersionsfarbstoffes CI. Disperse Red 73 sowie 10% der im Beispiel 1 genannten Carrierzubereitungen, bezogen auf das Warengewicht enthält, das tief rubinrot gefärbte Gewebe wird nach der Färbung unter Zusatz eines Netzmittels gewaschen, erst heiss, dann kalt gespült und an der Luft getrocknet. Eine Probe wird 100 Stunden lang dem Licht einer Xenolampe ausgesetzt, wobei eine ausgezeichnete Lichtechtheitsnote erzielt wird.

Eine Vergleichsfärbung gleicher Farbtiefe, die ohne Carrierzusatz in einem Färbeautoklaven bei 120° her-

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gestellt wurde, erzielt dieselbe Lichtechtheit.

Wird das Färbeverfahren mit dem im Beispiel 1 beschriebenen Carrier bei 98°, jedoch ohne Zusatz eines Farbstoffes wiederholt, und das weisse Gewebe wie oben beschrieben gewaschen, gespült und an der Luft getrocknet, so zeigt es nach 100 Stunden Belichtung mit einer Xenonlampe keinerlei Vergilbung.

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Claims

Patentansprüche

1. Verfahren zum Färben von textlien Materialien aus Polyester oder solchen Materialien, die Polyester enthalten, mit Dispersionsfarbstoffen in Anwesenheit eines Färbereihilfsmittels, dadurch gekennzeichnet, dass das Färbereihilfsmittel eine oder mehrere Verbindungen der Formel

(D

enthält, worin

R Alkyl- oder Alkoxyreste mit 1 bis

C-Atomen,

R, und R₂ unabhängig voneinander H, Methyl, Aethyl oder Halogen und

R^ und R. unabhängig voneinander H, Methyl, Aethyl, Hydroxy, Methoxy, Aethoxy oder Halogen bedeuten.

2. Verfahren gemäss Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass in den Verbindungen der Formel (I) R₁ und R₂ beide H bedeuten.

3. Verfahren gemäss Ansprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, dass in den Verbindungen der Formel (I) R₃ und R₄ H bedeuten.

7 Γ ü3 /Jl 7 1 5 ORIGINA

7 1 5

GINAL INSPECTED-

4. Verfahren gemäss Ansprüchen 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass das Färbereihilfsmittel als Ester der Formel (I) den Methylester der Zimtsäure oder Benzalaceton enthält.

5. Verfahren gemäss Ansprüchen 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass 0,4 bis 5, insbesondere 0,5 bis 2 g/l der Verbindungen der Formel (I) verwendet werden.

6. Färbereihilfsmittel, einen Aktivstoff der Formel (I) enthaltend, als Mittel zur Durchführung des Verfahrens gemäss Ansprüchen 1 bis 5.

7. Färbereihilfsmittel gemäss Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass es 5 bis 95 Gewichtsprozente der in Ansprüchen 1 bis 5 definierten Aktivstoffe der Formel (I), 5 bis 25 Gewichtsprozente eines Emulgators oder Emulgatorgemisches und 0 bis 60% eines carrierwirksamen Lösungsmittels oder Lösungsmittelgemisches enthält.

8. Die gemäss Ansprüchen 1 bis 5 gefärbten oder bedruckten textlien Materialien.

3700/WM/HB

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