DE2601802B2

DE2601802B2 - Instrumentarium zur Behandlung von Harnröhrenstrikturen

Info

Publication number: DE2601802B2
Application number: DE2601802A
Authority: DE
Inventors: Ludwig 7134 Knittlingen Bonnet
Original assignee: Richard Wolf GmbH
Current assignee: Richard Wolf GmbH
Priority date: 1976-01-20
Filing date: 1976-01-20
Publication date: 1978-06-15
Also published as: US4137920A; FR2338687A1; DE2601802C3; DE2601802A1; FR2338687B3; GB1530233A

Description

Die Erfindung bezieht sich auf ein Instrumentarium zur Behandlung von Harnröhrenstrikturen unter Sichtkontrolle nach dem Oberbegriff des Anspruches 1.

Strikturen in der Harnröhre werden unter Beobachtung mittels eines Endoskops aus einem Außenschaft, einem Untersuchungsschaft und einem Operationsschaft durch einen endoskopischen Eingriff aufgeschlitzt und, um während der Heilung eine erneute Verengung zu vermeiden, wird durch die Harnröhre bis in die Blase ein Dauerkatheter bekannter

Art eingeführt. Um diesen weichen Dauerkatheter oder Ballonkatheter durch die Harnröhre und die aufgeschlitzte Striktur ohne Schwierigkeiten einführen zu können, kommt ein Endoskop mit Außenschaft zur Anwendung (DGBM 7339606), der auf der Unterseite auf seiner ganzen Länge offen ist, und zwar mit einer Breite entsprechend dem Durchmesser des Katheters. Dadurch dient der Außenschaft zum Einführen des Katheters und kann unter Verbleib des Katheters in der Röhre herausgezogen werden. Durch den in der Harnröhre bis zur Heilung der Striktur verbleibenden Katheter wird ein Durchgang für den Harnfluß geschaffen, aber die Harnröhre ist in diesem Bereich stark vernarbt und besitzt keine runde Öffnung. Es besteht daher die Gefahr, daß durch die Vernarbung der Durchgang im Laufe der Zeit wieder kleiner und eine erneute Operation erforderlich wird.

Es ist auch ein Probeexzisionsgerät zur Entnahme von Gewebeteilen aus dem Rektum bekannt (DE-PS I I 17258), bei dem in einem Rohr im Bereich eines Rohrfensters ein Ringmesser durch eine Handhabe verdrehbar und verschiebbar ist, durch das in das Fenster eindringendes Gewebe als Probe abgetrennt werden kann.

Die Aufgabe der Erfindung besteht darin, einen Außenschaft durch die Harnröhre einzuführen und dann unter seinem Verbleib in der Harnröhre durch Austausch von durch den Außenschaft einführbaren Instrumenten unter Beobachtung eine Striktur aufzuschlitzen, anschließend einen möglichst kreisrunden Durchgang zu schaffen und abschließend durch den Außenschaft ein Dauerkatheter einzuführen und in der Harnröhre zu belassen.

Diese Aufgabe wird durch das Kennzeichen des Anspruches 1 gelöst.

Durch diese Lösung wird c\n Instrumentarium geschaffen, durch das es möglich ist, mit dem in Längsrichtung geschlitzten, durch die Harnröhre einzuführenden Außenschaft einen Innenschaft mit Fenster zum Längsschlitz gerichtet zu verbinden, durch den Innenschaft eine Zwillingsführung für die Optik und den Draht mit dem distalen Schlitzmesser zum Aufschlitzen einer Harnröhrenstriktur zu schieben und die Zwillingsführung durch ein axial verschiebbares und verdrehbares Rohr auszutauschen, welches die gleiche Optik aufnimmt und distal als an sich bekanntes Ringmesser ausgebildet ist, durch welches vorstehende, in das Fenster eindringende Gewebeteile unter Beobachtung weggehobeli werden können, um einen runden Durchgangsquerschnitt durch die Harnröhre zu erreichen. Damit wird auch ein gesonderter Untersuchungsschaft überflüssig. Anschließend kann der Innenschaft und das mit Ringmesser versehene Rohr mit der gleichbleibenden Optik aus dem Außenschaft herausgezogen und durch den Außenschaft ein Dauerkatheter eingeführt werden, der beim Herausziehen des Außenschaftes durch den Schlitz des Außenschaftes ausweichen kann und bis zur Ausheilung der Wunde in der Hainröhre verbleibt. Es handelt sich bei der Erfindung um eine Kombination von Instrumenten in Verbindung mit einem stets gleichbleibenden Außenschaft, der bis zum Einführen des Dauerkatheters in der Harnröhre verbleibt, so daß zum Einführen der einzelnen Instrumente keine zusätzlichen Beschwerden für den Patienten auftreten.

Die Erfindung wird nachstehend anhand der Zeichnung erörtert, in der ein Ausführungsbeispiel dargestellt ist. Es zeigt

Fig. I eine Seitenansicht des Endoskops mit vergrößertem Längsschnitt des distalen Endes und in den Außenschaft eingeschobenem Innenschaft mit Zwillingsführung für die Optik und den Draht für das distale Schlitzmesser in der Ruhelage,

Fig. 2 die gleiche Seitenansicht mit distalem Längsschnitt, aber vorgeschobenem Schlitzmesser,

Fig. 3 einen vergrößerten Querschnitt nach Linie Hl-III der Fig. 1,

Fig. 4 eiiie Seitenansicht und einen distalen vergrößerten Längsschnitt mit in den Innenschaft eingeschobenem Rohr mit Ringmesser in der Ruhelage,

Fig. 5 eine der Fig. 4 entsprechende Seitenansicht mit distalem Längsschnitt bei vorgeschobenem Ringmesser.

Das Endoskop nach dem Ausführungsbeispiel besteht aus einem an sich bekannten Außenschaft 1 mit auf der ganzen Länge geschlitzter Unterseite, deren Schlitzbreite mindestens dem Durchmesser eines in die Blase einzuführenden Dauerkatheters oder BaI-lonkatheters entspricht.

In den Außenschaft ist ein distal offener Innenschaft 2 eingeführt, der vor dem distalen Ende mit einem unteren offenen Fenster 3 versehen ist und proximal durch einen Exzenterring 4 an den Außenschaft angekuppelt wird. Der Innenschaft 2 ist proximal mit einem Drehteil und einem Bajonettverschluß 6 versehen. Auf dem Teil 5 ist ein Ring 7 gelagert, der mit einem Spülstutzen 8 versehen ist, über den Spülwasser in den Innenschaft 2zumdistakn offenen Ende geleitet wird.

Im Führungsschaft 2 ist ein Zwillingsführungsorgan 9 für die Untersuchungsoptik 10 und einen druck- und zugefesten Draht 11 einschiebbar. Die Führung 9 besteht zum Beispiel aus einem oben offenen Führungsrohr (Fig. 3), mit dem ein dünneres Rohr für die Führung des Drahtes 11 verbunden ist. Der Raum zwischen der Führung 9 und dem Innenschaft 2 dient als Spülkanal. Der Draht 11 ist am distalen Ende mit einem längsgerichteten Schlitzmesser 12 versehen,

Proximal ist die Zwillingsführung 9 mit einem Kupplungskonus 13 zur Verbindung mit dem Teil 6 versehen. Der obere Teil 9a ist proximal durch eine Rechteckführung 14 verlängert und am proximalen Ende mit einem Bajonettverschluß 15 zum Ankuppein des proximalen Drehteiles 16 der Optik 10 mit Okulartrichter 17 versehen. Der Drehteil 16 dient auch zum Anschluß eines durch den Stutzen 18 zum distalen Ende der Optik geführten Lichtleiters.

Auf der Rechteckführung 14 ist ein Schlitten 19 verschiebbar gelagert, mit dem das proximale Ende des Messerdrahtes 11 verbunden ist und der durch eine Blattfeder 20 in der Ruhelage gegen den als Anschlag dienenden Teil 15 gehalten wird. Der Kupplungskonus 13 ist mit einem Griffstück 21 und der Schlitten 19 mit einem Fingergriff 22 versehen. Durch den Fingergriff 22 und Halten des Griffstückes 21 wird der Schlitten 19 distalwärts bewegt und damit der Draht 11 in Längsrichtung verschoben, so daß dadurch die Struktur unter Beobachtung mittels des Schlit^messers 12 aufgeschlitzt wird. Diese Stellung

"> ergibt sich aus Fig. 2. Nach dem Aufschlitzen der Struktur wird der Bajonettverschluß 6 gelöst und die Zwillingsführung mit der Optik 10 und dem Draht ί 1 mit dem Messer 12 sowie der zugehörige proximale Teil 13 bis 22 aus dem Innenschaft 2 herausgezogen,

ι» und die Optik wird durch Lösen des Bajonettverschlusses 15 aus derZwillingsf uhr ung9 herausgezogen. Sodann wird in den im Außenschaft verbleibenden Innenschaft 2 ein Rohr 23 (Fig. 4 und 5) mit am distalen Ende vorgesehenem Ringmesser 24 eingeführt.

l) Das Ringmesser besitzt am distalen Ende eine nach außen konisch auslaufende Schneide 25, die in der Ruhelage kurz vor dem Fenster 3 liegt. Das Rohr 23 ist proximal mit einer verstärkenden Führungshülse 26 versehen, auf der eine griffige, zylindrische Hand-

2" habe 27 mit Bund 28 befestigt ist und in einer Lagerbuchse 29 verschiebbar gelagert ist. Ein zylindrisches Gehäuse 30 mit zwei großen gegenüberliegenden offenen Fenstern 31 überbrückt die Handhabe 27 und einen Teil der Führungshülse 26 und ist distalseitig mit dem Bajonettverschluß 6 des Innenschaftes 2 lösbar verbunden.

Durch das Rohr 23 wird die zu Fig. 1 bis 3 erwähnte Optik 10 mit den proximalen Anschlußteüen 16 bis 18 geschoben und durch einen Verschluß 32 verrie-

tii gelt. Bei der Ab^rundung der geschlitzten Operationsstelle liegt das Fenster 3 des Fiihrungsschaftes 2 im Bereich der Operationsstelle, und nunmehr wird das Rohr 23 mittels der Handhabe 27 unter Drehung über die Länge des Fensters 3 distalwärts bewegt, wobei

r, die vorstehenden Wandteile der geschlitzten Striktur durch die Schneide 25 des Ringmessers 24 weggeschnitten werden. Durch Verdrehung des ganzer. Endoskops und damit des Fensters 3 und wechselndes Zurückziehen und Vorschieben des Ringmessers wird

4Ii nacheinander ein runder Durchgang über die Hublänge des Messers in der Harnröhre geschnitten, und sodann wird das ganze Endoskop je nach L'änge der Striktur stufenweise entsprechend der Hublänge des Ringmessers vorwärts bewegt, wobei sich die vorer-

4■) wähnten Dreh- und Hubbewegungen des Ringmessers wiederholen, bis über die Länge der geschlitzten Striktur ein nahezu kreisrunder Kanal geschält ist, wobei naturgemäß eine dauernde Spülung durchgeführt wird. Bei etwaigen stärkeren Blutungen kann

in das Rohr durch ein proximales Ansatzstück mit einem Einführungshahn ersetzt werden, um mit einer durch letzteren einführbaren Koagulationssonde die Blutungen zu koagulieren und damit zu unterbinden. Dieser Wechselbelastet weder den Arzt noch den Pa-

)5 tienten, da der Außenschaft und Innenschaft während der ganzen Untersuchung und Operation in der Harnröhre verbleibt.

Hierzu 2 Blatt Zeichnungen

Claims

Patentansprüche:

1. Instrumentarium zur Behandlung von Harnröhrenstrikturen unter Sichtkontrolle, bestehend aus einem Außenschaft mit einem über seine ganze Länge verlaufenden Schlitz von einer Breite mindenstens gleich dem Durchmesser eines durch den Außenschaft in die Blase einzuführenden Dauerkatheters und mit einem durch den Außenschaft bewegbaren Messer zum Aufschlitzen eine* Striktur,gekennzeichnet durch die wahlweise' Verbindbarkeit mit einem Innenschaft (2), der am distalen Ende mit einem zum Längsschlitz des Außenschaftes zeigenden Fenster (3) versehen ist_; mit einem durch den Innenschaft (2) verlaufende'n Zwillingsführungsorgan (9) für die Optik (10) und einem mit einem Schlitzmesser (12) versehenen Draht (11), und mit einem die Optik (10) aufnehmenden, verdrehbaren und axial verschiebbaren Rohr (23) mit dem Innenschaft (2) angepaßtem Ringmesser (24).

2. Instrumentarium nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das das Ringmesser (24) tragende Rohr (23) proximal auf einer das Rohr verstärkenden Hülse (26) mit einer zylindrischen Handhabe (27) versehen ist, die von einem mit dem Innenschaft (2) verbindbaren Gehäuse (30) mit zwei großen gegenüberliegenden Fenstern (31) überbrückt ist.

3. Instrumentarium nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Raum zwischen dem Innenschaft (2) und der Zwillingsführung (9) für die Optik (10) und den Draht (11) proximal an einen Spülstutzen (8) angeschlossen ist.

4. Instrumentarium nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß der mit dem distalen Schlitzmesser (12 versehene zug- und druckfeste Draht (11) proximal mit einem auf einer die Zwillingsführung (9) verlängernden Rechteckführung (14) gleitenden Schieber (19) unverdrehbar verbunden ist, der durch eine Federung (20) in die proximale Endlage gebracht wird und durch eine Handhabe (21, 22) distalwärts begrenzt verschiebbar ist.

5. Instrumentarium nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Zwillingsführung (9) für die Optik (10) und den Draht (11) aus einem oben offenen, die Optik aufnehmenden Führungsrohr (9a) besteht, mit dem ein dünneres Rohr zur Aufnahme und Führung des Drahtes (11) verbunden ist.