DE2549439C2 - - Google Patents
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- C—CHEMISTRY; METALLURGY
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung eines
methanreichen Gases durch Methanisieren von Kohlenmonoxid
und Wasserstoff an einem Katalysatorbett.
Methanisierungsverfahren werden nicht nur zur Entfernung von
Spuren von Kohlenoxiden aus Synthesegasen für die Herstellung
von Ammoniak, sondern in erster Linie auch für die Herstellung
von Gasen, die sich anstelle von Erdgas verwenden
lassen, benutzt. Bei diesen bekannten Verfahren geschieht
die Bildung von Methan aus Oxiden des Kohlenstoffs und
Wasserstoffs an einem Katalysator, wobei folgende Reaktionen
ablaufen:
(1) CO + 3H₂ ⇆ CH₄ + H₂O
(2) CO₂ + 4H₂ ⇆ CH₄ + 2H₂O
(3) CO + H₂O ⇆ CO₂ + H₂
(2) CO₂ + 4H₂ ⇆ CH₄ + 2H₂O
(3) CO + H₂O ⇆ CO₂ + H₂
Die Reaktionen (1) und (2) sind stark exotherm, so daß in
einem adiabatischen Reaktor die Temperatur des Reaktionsgemischs
und der Produkte am Katalysatorbett steigt. Mit
steigender Temperatur verschiebt sich jedoch das Gleichgewicht
dieser Reaktionen nach links, oder mit anderen Worten,
wird die Methanbildung verringert. Nur wenn es gelingt, den
Temperaturanstieg der reagierenden Gase zurüchzudrängen,
erhält man ein methanreiches Produktgas. Der Temperaturanstieg
kann durch Kühlen der reagierenden Gase zurückgedrängt
werden, z. B. durch Rückleiten von gekühltem Produktgas. So
ist bereits ein Verfahren bekannt, bei dem das Produktgas
auf z. B. ≦50°C gekühlt wird und vor Rückleiten des kalten
Produktgases das Kondenswasser abgeschieden wurde. Das
Kühlen auf eine so tiefe Temperatur erschien notwendig, da
sonst das Produktgas nicht mit einem üblichen Kompressor
rückgeleitet werden könnte. Dieses starke Abkühlen vor der
Rückleitung des kalten Produktgases verschlechtert jedoch
die Energiebilanz des Gesamtverfahrens. Wird andererseits
das rückzuführende Produktgas nur auf z. B. 300°C gekühlt, so
muß mit einem Hochtemperatur-Kompressor gearbeitet werden.
Die Energiebilanz wäre zwar günstiger, da kein Kondensat anfällt
und die Abwärme für die Dampferzeugung herangezogen
werden könnte, jedoch stellt ein einfacher und sicher arbeitender
Kompressor für Temperatur <150°C eine finanzielle und
betriebstechnische Belastung des Gesamtverfahrens dar.
Bei der bekannten Lurgi-Druckvergasung tritt das Produktgas
mit einer Temperatur bis etwa 450°C aus dem Katalysatorbett
aus und wird bis zur Kondensation des Wasserdampfs abgekühlt
und das somit wasserdampffreie Produktgas mit Hilfe
eines Kompressors in den Reaktor rückgeführt. Dieses bekannte
Verfahren weist also die oben aufgezeigten Nachteile auf.
Aufgabe der Erfindung ist die Verbesserung eines solchen
bekannten Verfahrens dahingehend, daß eine Kondensation des
Wasserdampfs aus den Produktgasen vermieden wird, so daß
die Energiebilanz des Gesamtverfahrens wirtschaftlicher als
die der bekannten Verfahren ist.
Das erfindungsgemäße Verfahren geht aus von der Herstellung
eines methanreichen Gases in adiabatisch betriebenem Methanisierungs
reaktor durch Umsetzung eines Stroms aus vorgewärmtem
Gas mit einem Gehalt an Wasserstoff und Kohlenmonoxid zusammen
mit einem Teil des aus dem Reaktor rückgeleiteten Produktgases
an einem Katalysatorbett. Die obige Aufgabe wird
dadurch gelöst, daß das Produktgas den Reaktor mit einer
Temperatur von 500° bis 700°C verläßt, worauf man das Produktgas
auf 250° bis 350°C - jedoch mindestens 50 K über dem Taupunkt
bei dem herrschenden Druck - kühlt und mit Hilfe eines Ejektors
in den Reaktor rückleitet. Zweckmäßigerweise wird das
Ausgangs-Gas etwa auf die Temperatur vorgewärmt, mit welcher
das Produktgas wieder in den Reaktor eintritt.
Das nach dem erfindungsgemäßen Verfahren erhaltene Produktgas
läßt sich unmittelbar, gegebenenfalls nach Abkühlen, z. B.
als Ersatz für Erdgas, verwenden.
Das zu methanisierende Gas, insbesondere Synthesegas, kann
neben Wasserstoff und Kohlenmonoxid auch noch Kohlendioxid
enthalten. Als Treibgas für den Ejektor zur Rückführung des
gekühlten Teils des Produktgases dient zweckmäßigerweise das
zu methanisierende Synthesegas oder Dampf.
Als der Methanisierung zuzuführendes Synthesegas eignet sich
besonders ein solches mit 40 bis 80% H₂, 50 bis 10% CO
und 0 bis 50% CO₂. Die Konzentration an Methan schwankt
je nach Provenienz des Synthesegases. Das Synthesegas erhält
man durch Vergasen von Kohle oder Heizöl mit oxidierenden
Gasen, wie Luft, Sauerstoff, sauerstoffangereicherter Luft
und gegebenenfalls Dampf und kann nach Abscheidung von Staub,
Teerprodukten, Feststoffen, Schwefelverbindungen und dergleichen
dem erfindungsgemäßen Verfahren unterworfen werden.
Weicht das aus der Vergasung erhaltene Synthesegas weit
vom für die Methanisierung erforderlichen stöchiometrischen
Verhältnis an H₂ und CO ab, so war es bisher nötig, entsprechend
Reaktion (3) Kohlenmonoxid aus dem Synthesegas bis
zum gewünschten Verhältnis zu Wasserstoff zu entfernen. Eine
derartige Korrektur der Zusammensetzung des Synthesegases
ist für das erfindungsgemäße Verfahren nicht mehr erforderlich,
sondern eine eventuell notwendige Kohlenmonoxid-Umsetzung
findet gleichzeitig mit der Methanisierungsreaktion statt
aufgrund der Rückführung von Produktgas. Mit dem Rücklaufverhältnis
läßt sich also die Zusammensetzung des zu methanisierenden
Synthesegases in sehr einfacher und eleganter Weise
beeinflussen, so daß als weiterer Vorteil des erfindungsgemäßen
Verfahrens die besondere Flexibilität hinsichtlich
der Zusammensetzung des zu methanisierenden Gases angeführt
werden kann.
Für die Herstellung eines Erdgas äquivalenten Produktgases
nach dem erfindungsgemäßen Verfahren soll ein geringer Überschuß
an Kohlenoxiden vorhanden sein. Überschüssige Kohlenoxide
finden sich als CO₂ im Produktgas, welches sich - wie
allgemein üblich - leicht entfernen läßt.
Für die Methanisierung wird in üblicher Weise ein Trägerkatalysator
verwendet, dessen katalytisch wirksame Komponente
ein Metall, wie Nickel, Cobalt, Rhodium, Palladium, Platin oder
Ruthenium ist, wobei Nickel bevorzugt wird. Ein brauchbarer
Methanisierungs-Katalysator weist auf einem Trägermaterial
reduziertes Metall, insbesondere Nickel, auf und wird hergestellt
durch Tränken des Trägers mit einer zersetzlichen
Metallverbindung oder durch gemeinsame Ausfällung des Trägermaterials
und einer zersetzlichen Metallverbindung und anschließendes
Brennen, wobei sich die Metallverbindung (Nickelverbindung)
zu dem Metalloxid (Nickeloxid) zersetzt, welch
letzteres dann vor oder während der Methanisierung zum Metall
reduziert wird.
Ein beim erfindungsgemäßen Verfahren bevorzugt anzuwendender
Katalysator ist ein nickel- oder nickeloxidhaltiger Träger
aus Tonerde und gegebenenfalls Zirkoniumoxid. Die Herstellung
derartiger Katalysatoren ist bekannt (z. B. DE-OS
25 29 316). Grundsätzlich läßt sich für das erfindungsgemäße
Verfahren jeder Methanisierungs-Katalysator verwenden, der
bei etwa 300°C eine entsprechende Aktivität und bei Temperaturen
von mehr als 600°C eine ausreichende Stabilität besitzt.
Der Katalysator wird im allgemeinen als Festbett im Reaktor
angeordnet, der ein Zylinder mit großem Durchmesser sein soll,
in welchen das zu methanisierende Gas von unten oder bevorzugt
von oben eintritt und in axialer Richtung das Katalysatorbett
durchströmt. Ist jedoch der Druckabfall im Katalysatorbett
ein begrenzender Faktor, so wird dieser bevorzugt in
einem ringförmigen Bett angeordnet, welches von dem reagierenden
Gas in Radialrichtung nach innen oder nach außen durchströmt
wird.
Bei dem bekannten Methanisierungsverfahren muß der Reaktor
gekühlt werden, wozu das Katalysatorbett unterteilt und
zur Kühlung jedes Abschnitts kaltes Synthesegas zwischen oder
durch die Abschnitte geleitet wird bzw. in dem das einen Abschnitt
verlassende reagierende Gas vor Eintritt in den
nächsten Abschnitt gekühlt wird. Eine andere Möglichkeit
zur Kühlung des Katalysatorbetts sind mit einem Kühlmedium
durchflossene Rohre innerhalb des Betts. All diese Maßnahmen
und Konstruktionen sind - wie leicht ersichtlich - aufwendig
und störanfällig. Bei dem erfindungsgemäßen Verfahren ist
eine derartige Katalysatorkühlung nicht erforderlich.
Das erfindungsgemäße Verfahren wird anhand den in den Fig. 1
und 2 gezeigten Reaktionsschemen weiter erläutert.
Mit steigendem Druck verschiebt sich das Gleichgewicht der
Methan-Reaktionen in Richtung auf die Methanbildung, so daß
das erfindungsgemäße Verfahren zweckmäßigerweise bei erhöhtem
Druck durchgeführt wird. Normalerweise wird mit dem Druck
gearbeitet, mit dem das Synthesegas ankommt, oder aber bei
dem Druck, mit dem die Weiterverwendung des Produktgases
geschieht. Für die Herstellung eines "synthetischen Erdgases"
führt man das erfindungsgemäße Verfahren bei einem solchen
Druck durch, daß das Produktgas mit dem Druck anfällt, wie er
in Erdgasleitungen üblich ist, nämlich 50 bis 90 bar. Das
erfindungsgemäße Verfahren läßt sich aber auch bei Drucken
von 20 bis 40 bar durchführen, wenn das zur Verfügung stehende
Synthesegas mit einem solchen Druck ankommt.
Das ankommende Synthesegas wird vor Eintritt in den Reaktor
mit Produktgas vereinigt, wobei die Temperatur der vereinigten
Gase möglichst nieder - jedoch hoch genug für eine wirksame
katalytische Reaktion - ist. Diese Eintrittstemperatur soll
also 250° bis 350°C betragen.
Das Rücklaufverhältnis von Synthesegas und Produktgas wird
unter Berücksichtigung der Zusammensetzung des Synthesegases
und einer Austrittstemperatur des Produktgases von 500° bis
700°C festgelegt. Weiter ist die Abscheidung von Kohlenstoff
auf dem Katalysator zu berücksichtigen. Ein Vorteil
des erfindungsgemäßen Verfahrens liegt darin, daß keine Gefahr
der Kohlenstoffabscheidung besteht und die Einbringung von
Wasserdampf in das Synthesegas nicht zwingend erforderlich
erscheint.
Für die Herstellung von Produktgasen mit hohem Methangehalt
werden in Serie, also hintereinander, mehrere Reaktoren
vorgesehen. Das den ersten Reaktor verlassende Gas wird bis auf
die Temperatur gekühlt, mit der es in den zweiten Reaktor
eingeleitet werden soll und so fort; in diese nachgeschalteten
Reaktoren kann ebenfalls Produktgas rückgespeist werden, jedoch
ist dies normalerweise nicht notwendig, da der Temperaturanstieg
in dem dem Hauptreaktor nachgeordneten Reaktor
nur mäßig ist. Bevorzugt wendet man also die erfindungsgemäßen
Maßnahmen nur für den ersten oder Hauptreaktor an.
Wie darauf hingewiesen, wird ein Teil des gekühlten Produktgases
mit Hilfe eines Ejektors wieder in den Reaktor rückgeführt.
Ein Ejektor eignet sich in hervorragender Weise für
hohe Arbeitstemperaturen und Drucke und wechselnde Leistungen,
wobei als Treibgas entweder Synthesegas oder Dampf dienen kann
und beide Möglichkeiten spezielle Vorteile haben.
Bei dem in Fig. 1 dargestellten Fließschema kommt das zu
methanisierende Synthesegas über eine Leitung (1) unter erhöhtem
Druck und mit der angestrebten Vorwärmtemperatur,
welches es in den Wärmeaustauschern (2) und (3) erhalten
hatte, als Treibgas für einen Ejektor (4) an und wird mit
dessen Hilfe zusammen mit dem rücklaufenden Produktgas, welches
über eine Leitung (5) ankommt, über eine Leitung (16)
in einen ersten Reaktor (6) mit Katalysatorbett (7) eingeführt.
Das Produktgas aus dem Reaktor (6) gelangt über eine
Leitung (8) in einen Wärmeaustauscher (9), in welchem es
auf die gewünschte Temperatur abgekühlt wird und in welchem
gleichzeitig Hochdruckdampf erzeugt wird. Nach dem Wärmeaustauscher
(9) wird das Produktgas zum Teil über Leitung
(5) zurückgeführt, während der andere Teil über den
Wärmeaustauscher (2) abgekühlt - und gleichzeitig das ankommende
Synthesegas vorgewärmt wird - in einen zweiten
Reaktor (10) mit Katalysatorbett (11) geführt wird, welchen das
Produktgas über eine Leitung (11) verläßt und die Wärmeaustauscher
(3) und (13) zur Abkühlung durchströmt, wobei im Wärmeaustauscher
(3) das Synthesegas weiter vorgewärmt wird.
Schließlich gelangt das Produktgas in den Abscheider (14), aus
welchem man das angestrebte methanreiche Gas über Leitung (15)
erhält.
Bei der Verfahrensweise nach Fig. 2 wird als Treibgas für
den Ejektor zum Unterschied zu der Verfahrensweise nach Fig. 1
Dampf verwendet, der aus dem Wärmeaustauscher (9) stammt und
über eine Leitung (17) dem Ejektor zugeführt wird. Alle
anderen Teile des Fließschemas entsprechen dem der Fig. 1.
Bei dieser Ausführungsform wird für das Synthesegas kein
Überdruck benötigt.
Die Erfindung wird durch die folgenden Beispiele weiter erläutert.
In der folgenden Tabelle sind Zusammensetzung und Druck des
Synthesegases für die Speiseleitung (1) angegeben, wobei
die Einspeisegeschwindigkeit 100 000 m³/h (Normalbedingungen)
und die Eintrittstemperatur 300°C betrug. Die Zusammensetzung
des Synthesegases ist in vol-% angegeben. Des weiteren sind die
Zusammensetzung und der Druck des Gasgemischs in Leitung (16)
sowie der Gasdurchsatz unter Normalbedingungen angegeben,
wobei die Eintrittstemperatur wieder 300°C betrug.
Es folgen dann die entsprechenden Angaben zum Produktstrom
in Leitung (8), zum Rücklaufstrom in Leitung (5), zum Eintritt
des Produktstroms in den Reaktor (10), zum Produktgas
in die Leitung (12) und schließlich zum Endprodukt in
Leitung (15). Daraus ergibt sich die hohe Wirksamkeit des
erfindungsgemäßen Verfahrens.
Claims (1)
- Verfahren zur Herstellung eines methanreichen Gases in einem oder mehreren adiabatisch betriebenen Methanisierungsreaktor(en) durch Umsetzung eines Stroms aus vorgewärmtem Gas mit einem Gehalt an Wasserstoff und Kohlenmonoxid zusammen mit einem Teil des aus dem Reaktor rückgeleiteten Produktgases an einem Katalysatorbett, dadurch gekennzeichnet, daß man den Reaktor derart betreibt, daß ihn das Produktgas mit einer Temperatur von 500° bis 700°C verläßt, und man das Produktgas auf 250° bis 350°C, jedoch mindestens 50 K über dem Taupunkt bei dem herrschenden Druck, kühlt und mit Hilfe eines Ejektors rückleitet.
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