DE2532111C2 - - Google Patents

Description

Die Erfindung betrifft eine Windel gemäß Oberbegriff des Patentanspruchs.

Eine ähnliche Windel ist aus der US-PS 30 63 452 bekannt. Diese weist zwar keinen kellerartig gefalteten Grundkörper, sondern lediglich einen rechteckigen Grundkörper auf, sie besitzt jedoch eine weitere Einlage, welche parallel zum Schrittbereich der Windel mit dem Grundkörper vernäht ist. Ihr der Naht gegenüberliegender Rand hat keine Verbindung zum Grundkörper, so daß die Einlage entlang der Naht über den Grundkörper gefaltet werden kann. Eine derartige Faltung der Einlage ist für Jungen oder auf dem Bauch liegende Kleinkinder beiderlei Geschlechts zweckmäßig. Für Mädchen schlägt die bekannte Windel eine andere Faltung der weiteren Einlage vor, und zwar nicht parallel zum Schrittbe­ reich, sondern senkrecht dazu und damit parallel zu ihren Seitenrändern. Aus diesem Grunde wird die weitere Einlage je nach Verwendungszweck für Jungen oder Mädchen auf unterschiedliche Weise an dem Grundkörper angebracht und der Benutzer muß daher entweder Windeln für Jungen oder Mädchen auswählen.

Aufgabe der Erfindung ist es, eine Windel zu schaffen, welche bei identischem Aufbau für Babys oder Kleinkinder beiderlei Geschlechts verwendet ist und die durch ein­ faches Umfalten einer zusätzlichen Einlage an den jeweili­ gen Verwendungszweck angepaßt werden kann.

Zur Lösung dieser Aufgabe dienen die kennzeichnenden Merkmale des Patentanspruchs.

Durch die Verankerung der weiteren Einlage in den Kellerfal­ ten wird eine einfache und sichere Befestigung dieser Einlage erreicht. In dem für Jungen vorgesehenen Anwen­ dungsfall liegt sie beispielsweise zwischen bzw. unter den Kellerfaltungen und erstreckt sich auf dem Grundkörper in Richtung auf den vorderen Hüftbereich der Windel. Wird sie hingegen für Mädchen nach hinten gefaltet, dann überlappt sie die Ränder der Kellerfaltungen im Schrittbereich etwas unter Bildung einer Tasche, die zusätzlich zur Aufnahme von Urin dient und dabei die dem Kleinkind zugewandte Einlagen­ seite verhältnismäßig trocken hält.

Die Erfindung wird im folgenden anhand von Figuren näher erläutert; es zeigt

Fig. 1 eine perspektivische Ansicht eines Ausführungsbei­ spiels im zusammengefalteten Zustand vor dem Anlegen;

Fig. 2 eine perspektivische Ansicht des Ausführungsbei­ spiels von Fig. 1, bei der die weitere Einlage in beiden Lagen gezeigt ist, und zwar in ausgezo­ gener, erster Lage und in gestrichelt angedeute­ ter zweiter Lage; und

Fig. 3 eine perspektivische Ansicht der angelegten Win­ del gemäß Fig. 2.

Die erfindungsgemäße Windel besteht aus einem saugfähigen Grund­ körper mit einer Außenschicht, einer Innenschicht und einem da­ zwischenliegenden saugfähigen Grundkörper sowie einer in verschie­ denen Lagen am saugfähigen Grundkörper befestigbaren zusätzli­ chen saugfähigen Einlage. In Abhängigkeit vom Alter, Geschlecht und/oder der Aktivität eines Kindes kann die zusätzliche Einlage in einer ersten, rückenseitigen und einer zweiten, bauchseitigen Lage angeordnet sein.

Die zusätzliche Einlage verringert die im Grundkörper benötigte Menge von saugfähigem Material, stellt dieses jedoch an den kritischen Stellen der Windel zusätzlich zur Verfügung. Dies gestattet einen besseren Sitz der Windel mit besseren Flüssig­ keitsaufnahmeeigenschaften bei gleichzeitig wirtschaftlicher Herstellung.

Die zusätzliche Einlage kann für einen Knaben oder, unabhängig vom Geschlecht, für ein Kind während des Tages oder auch beim Schlafen in der Bauchlage bauchseitig angeordnet sein. Anderer­ seits kann die saugfähige Einlage für ein Mädchen oder während des Tages auch für ein älteres Kind rückenseitig angeordnet sein. Bei Verdauungsstörungen läßt sie sich außerdem an dem kritischsten Stellen anordnen.

Die zusätzliche Einlage ist mittels Klebstoff am saugfähigen Grundkörper befestigbar. Der Grundkörper kann jede beliebige Form haben, er kann der Körperform angepaßt, rechteckig, drei­ eckig, kellerfaltenartig oder auch der Körperform nicht angepaßt sein.

Die in den Fig. 1 und 2 gezeigte Windel 1 besteht aus einem saugfähigen Grundkörper 2 und einer zusätzlichen Einlage 3. Sie ist im allgemeinen vorzugsweise rechteckig und weist eine Längs­ achse von der Bauchseite zur Rückenseite auf, sie kann aber auch jede andere Form haben. Zu Verpackungszwecken ist die Windel im allgemeinen rechtwinklig zur Längsachse gefaltet, wie es Fig. 1 zeigt. Die in den Fig. 1 bis 3 gezeigte Windel besitzt entlang der Seitenränder Kellerfaltungen 4, 5 durch die Ausbildung von Z-förmigen Faltungen entlang der Linien 6, 7 und 8, 9, die je­ weils parallel sowie im Abstand zu den Seitenrändern 10, 11 ver­ laufen.

Die Kellerfaltungen sind an einer oder mehreren Stellen befe­ stigbar, vorzugsweise in der Nähe einer Querachse T-T′ oder im Schrittbereich der Windel. Fig. 2 zeigt im Schrittbereich zwi­ schen den Faltungen 6, 7 und 8, 9 Klebestellen 12, 13 zur Ver­ ankerung der Faltungen. Dies gibt der Windel eine dem Körper an­ gepaßte Form und gestattet ein gutes Anliegen im Schrittbereich, wobei die freien Enden der Kellerfaltungen 14, 15, 16, 17 zum Anlegen im Hüftbereich des Kindes auseinanderziehbar sind. Dies zeigt Fig. 3 deutlich. Windelverschlüsse 18, 19 sind mit Kleb­ stoff beschichtet und durch Schutzfolien 20, 21 abgedeckt. Die Schutzfolien werden zum Anlegen der Windel abgezogen und die Windelverschlüsse an der Außenseite 22 der Außenschicht 23 befestigt.

Die Windel besitzt eine Außenschicht 23 aus im wesentlichen wasserabweisendem oder wasserundurchlässigem Material, bei­ spielsweise Kunststoff, einen saugfähigen Grundkörper 24 und eine wasserdurchlässige Innenschicht 25. Der saugfähige Grund­ körper kann beispielsweise aus zermahlener Holzpulpe, saugfähi­ ger Zelluloseeinlage, synthetischen oder Naturfasern, gewebten, ungewebten, verfilzten oder verflochtenen Fasern, nicht fasrigem, beispielsweise offenem oder geschlossenem Zellschaum oder Schwamm, zusammenhängenden Filamenten oder geschnittenen Fasern bestehen. Die Innen- und Außenschichten 25, 23 können gleich oder unter­ schiedlich sein, es können auch weitere Zwischen- oder Außen­ schichten vorliegen. Vorzugsweise ist die Innenschicht ein ge­ webtes oder ungewebtes Faservlies von guter Flüssigkeitsdurch­ dringbarkeit mit glattem, weichem Griff zum Schutz der Haut. Die Innenschicht kann mit Medikamenten, chemischen Stoffen, Deodorants, Weichmachern, Babypudern, Tensiden, Netzmitteln, Salben, Parfums, Bakteriziden oder keimtötenden Mitteln behandelt sein. Als Außen­ schicht ist irgendein Thermoplast oder ein wärmeaushärtbarer Kunststoff, beispielsweise ein Polyolefin wie Polyäthylen oder Polypropylen, Polystyrol, Polyvinylkunststoff, beispielsweise Polyvinylchlorid oder irgendein anderer wasserundurchlässiger Stoff verwendbar. Mischpolymere, Laminate sowie Co- und Terpolymere sind ebenfalls als Außenschicht geeignet. Sie ist durch kontinu­ ierliche Extrusion, Gießen oder auf andere Weise herstellbar und bildet vorzugsweise eine homogene Bahn.

Die zusätzliche Einlage 3 besteht im wesentlichen aus einem saugfähigen Körper 26 mit ähnlichen Eigenschaften wie der saug­ fähige Grundkörper 24. Sowohl der Grundkörper als auch die Ein­ lage können imprägniert, getränkt oder, wie die Innenschicht 25, mit Deodorants oder Medikamenten behandelt sein. Der saugfähige Grundkörper liegt in einer Ausführung der Erfindung in einer flüssigkeitsdurchlässigen Tasche 27, die an den Kanten 28, 29 verschlossen ist. Fig. 2 zeigt am deutlichsten, wie die Ecken 30, 31 der Einlage 3 mittels Klebstoff 12, 13 bewegbar am Grund­ körper 2 befestigt sind. Die Befestigung kann beispielsweise durch Klebstoff, durch Verschweißen oder durch Versiegeln mit einem Lösungsmittel erfolgen. Bei der Herstellung werden beide Seiten der Ecken 30, 31 in Klebstoff getaucht und in die Keller­ faltungen entlang der Querachse T-T′ gelegt, wobei gleichzeitig eine Verankerung der Kellerfaltungen und der Einlage erfolgt.

Die Fig. 2 und 3 zeigen eine erste Lage 32 und eine zweite in Fig. 2 gestrichelt eingezeichnete Lage 33. Die erste Lage ist im allgemeinen für Knaben in der in Fig. 3 gezeigten Wei­ se geeignet. Diese Lage ist auch für die Schlafstellung eines Kindes unabhängig vom Geschlecht, oder für ein sich im wesent­ lichen in Bauchlage befindliches oder krabbelndes Kind von Vorteil. In der umgeschlossenen zweiten Lage 33 ist die Einlage im wesentlichen für Mädchen oder bereits laufende Kinder ein­ setzbar. Diese zweite Lage 33 ist auch für kleine Kinder mit Durchfall oder sonstigen Verdauungsstörungen günstig. Auf diese Weise ist die zusätzliche Einlage wahlweise in zwei Stellungen schwenkbar.

Die zusätzliche Einlage ist jedoch nicht nur in der in den Fig. 1 und 3 dargestellten Tasche einsetzbar. Beispielsweise kann sie einen umgeschlagenen oder kellerfaltenartigen Bereich des saugfähigen Grundkörpers oder auch einen Fortsatz dieses Grundkörpers darstellen.

Claims (1)

1. Windel mit einer wasserundurchlässigen Außenschicht (23), einer wasserdurchlässigen Innenschicht (25) und einem dazwischen­ liegenden saugfähigen Grundkörper (2), der kellerfaltenartig gefaltet und im Schrittbereich (T-T′) verankert ist und die eine weitere, zwischen zwei Positionen (32, 33) schwenkbare Einlage (3) aufweist, dadurch gekennzeichnet, daß die weitere Einlage (3) eine flüssigkeitsdurchlässige Tasche (27) ist, die mit ihren Ecken (30, 31) an der Kante (29) in den Kellerfaltungen des Grund­ körpers (2) durch Verkleben, Verschweißen oder Versiegeln be­ festigt ist, wobei gleichzeitig eine Verankerung der Keller­ faltungen und der Einlage erfolgt.